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    Bernd Niquet: Immer mehr Kapitäne gehen von Bord - 500 Beiträge pro Seite | Diskussion im Forum

    eröffnet am 23.02.00 10:18:38 von
    neuester Beitrag 23.02.00 17:00:43 von
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      schrieb am 23.02.00 10:18:38
      Beitrag Nr. 1 ()

      Bernd Niquet: Immer mehr Kapitäne gehen von Bord

      - Bald das erste Unglück am Neuen Markt ? -

      Die Performance des Neuen Marktes in der letzten Zeit ist noch schillender als die der meisten anderen großen Indizes, wohingegen der breite Markt weiterhin deutlich an Boden verliert. Doch auch am Neuen Markt kann man eigentlich nicht von einer homogenen Tendenz sprechen, nein, auch hier wird die Differenz immer größer zwischen den Unternehmen, die stets weitere Vorschusslorbeeren bekommen und denen, die wohl bald am Ende ihres Lateins angekommen sein werden.

      In diesem Zusammenhang sollte man der Beobachtung, dass gerade in letzter Zeit immer mehr Firmengründer die Vorstandsetage verlassen, aus meiner Sicht doch einige Aufmerksamkeit schenken.

      Und assoziiere ich diese Tatsache mit dem, was man sonst so in letzter Zeit alles in der Presse gelesen hat, dann komme ich immer wieder auf die Spendenaffäre der CDU und auf das Umweltunglück in Rumänien.

      Doch was hat das alles miteinander zu tun?

      Eigentlich nichts, doch man kommt dabei, wie ich finde, auf ganz interessante Ideen.

      1) Nach den Spielregeln der politischen und wirtschaftlichen Korrektheit erwarten wir, dass diejenigen, die keinen Erfolg haben, zurücktreten. Das kann für die Betroffenen bitter sein, muss es jedoch nicht. Denn schließlich muss derjenige, der die Suppe angerührt hat, sie in diesem Fall, wenn sie sich nämlich als ungenießbar herausstellt, nicht mehr auslöffeln.

      2) Der Verantwortliche für die auf über 2.000 km vergifteten Flüsse in Rumänien und Ungarn, (wobei im Übrigen bei einem ähnlichen Fall in den USA für "nur" 2 km, glaube ich, fast 100 Mio. Dollar Strafe zu zahlen war,) hatte merkwürdigerweise gerade zwei Tage vor dem Unglück seinen Job gekündigt.

      Jetzt könnte man natürlich durchaus auf die Idee kommen und ganz berlinerisch sagen: Nachtigall, ick hör dir trapsen ....

      Und ganz falsch liegt man dabei sicherlich nicht. Denn so richtig befriedigend ist unser Kodex für Führungskräfte eigentlich nicht. Einerseits ist es natürlich richtig, dass diejenigen, die es nicht gepackt haben, abtreten müssen. Doch andererseits haben wir doch sicherlich alle von Jugend auf gelernt: Wer Mist baut, muss die Sache hinterher auch selbst wieder geradebiegen.

      Doch genau davon rücken wir gesellschaftlich immer weiter ab. Bei den Politikern mag das in manchen Fällen tragisch sein, denn würde beispielsweise Roland Koch jetzt zurücktreten, dann wäre seine politische Karriere damit sicherlich zu Ende.

      Nicht so jedoch die Kapitäne des Neuen Marktes, die jetzt ihre angeschlagenen Schiffe verlassen. Die sie haben ihre Schäfchen mit Sicherheit bereits herdenweise ins Trockene gebracht. Und ich bin sicher, dass zumindest einige von ihnen sich jetzt über ihre gelungene Kurzfriststrategie vor Lachen auf die Schenkel schlagen. Dabei könnten die Aktionäre sie durchaus auch als Geiseln nehmen. Aber nein, es geht ja um die Sache. So ungerecht ist eben die Welt ...

      Bernd Niquet, Mittwoch, 23. Februar 2000

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      Bernd Niquet, KEINE ANGST VORM NÄCHSTEN CRASH - Warum Aktien als Langfristanlage unschlagbar sind, Campus-Verlag, Frankfurt/M., New York 1999, 269 Seiten, kartoniert, 49,80 DM, ISBN 3-593-36293-7. Bestell-Link: http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3593362937/buchervonberndni

      Avatar
      schrieb am 23.02.00 16:19:35
      Beitrag Nr. 2 ()
      Herr Niquet bleiben Sie Ihrer Linie Treu, Sie haben meine vollste
      Zustimmung. Es ist mir ein tägliches Muß, Ihre Beiträge zu lesen.
      Avatar
      schrieb am 23.02.00 16:19:40
      Beitrag Nr. 3 ()
      Herr Niquet bleiben Sie Ihrer Linie Treu, Sie haben meine vollste
      Zustimmung. Es ist mir ein tägliches Muß, Ihre Beiträge zu lesen.
      Avatar
      schrieb am 23.02.00 17:00:43
      Beitrag Nr. 4 ()
      Vielen Dank, ich werde es ganz sicher machen ! Denn alle können ja sowieso nicht immer das Gleiche reden ...


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