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    Murdo Murchison: Zurückhaltend für Markt, optimistisch für Einzelwerte - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 10.02.03 11:58:04 von
    neuester Beitrag 10.02.03 12:35:33 von
    Beiträge: 4
    ID: 694.077
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      schrieb am 10.02.03 11:58:04
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hier ein Bericht von Murchisons Auftritt bei einer Roadshow:

      Als Murdo Murchison ans Rednerpult kommt und mit seinem Vortrag beginnt, glaubt man zunächst nicht, den Manager des 14 Milliarden Dollar schweren Templeton Growth Fund vor sich zu haben. Murchison würde auch als Mitte Zwanzigjähriger durchgehen, der eine Seminar-Arbeit in der Uni präsentiert. Stattdessen stellt er auf der diesjährigen Templeton-Roadshow die Strategie für den wichtigsten Fonds der Gesellschaft vor 300 Fachleuten aus der Finanzbranche vor.

      Nachdem der Investmentprofi eine Weile - sehr ruhig und gelassen - gesprochen hat, ändert sich der Eindruck. Murchison argumentiert stichhaltig und wirkt sehr souverän. Die Ruhe und Souveränität dürften dem Fondsmanager leicht fallen, gehört der Templeton Growth doch zu den besten globalen Aktienfonds überhaupt und insbesondere in den letzten Jahren. Murchison hat nicht nur theoretisch gute Argumente, er hat auch in den schwierigen Jahren seit 2000 in der Praxis erfolgreich gearbeitet. Mit einem Bottom-Up orientierten Value-Stil hat der Fonds die Baisse fast schadlos umschifft.

      Murchison hält die Voraussetzungen für günstig, dass die Outperformance in den kommenden Jahren andauert: "Wir haben sehr gute Zeiten für Stock-Picker." Das heißt aber nicht, dass der Templeton-Manager fest an eine Börsenwende glaubt. "Ich werde immer wieder gefragt: Ist der Bärenmarkt jetzt zu Ende? Ich kann leider keine Antwort geben, weil ich es einfach nicht weiß und wahrscheinlich weiß es auch sonst niemand", so Murchison.

      Kein kräftiger Aufschwung

      Die Frage nach dem Ende der Baisse hält er für einen falschen Ansatz. Richtig wäre es, zu fragen, ob jetzt ein guter Zeitpunkt zum Aktienkauf sei und dies könne er mit einem klaren Ja beantworten. Der Markt sei insgesamt nicht sonderlich billig, es gebe aber immer mehr Aktien zu günstigen Preisen.

      Der Investmentprofi stützt sich neben den niedrigen Bewertungen vieler Unternehmen auf weitere Argumente. "Die amerikanischen Anleger haben extrem viel Cash in Geldmarktfonds geparkt und der Pessimismus der Investoren ist sehr hoch. Vor allem sind nicht nur die amerikanischen, sondern auch die europäischen und asiatischen Anleger skeptisch." Murchison ist sich sicher, dass dieser Pessimismus nicht ewig fortdauern wird.

      Er schiebt die Zweifel an der Börse allerdings nicht einfach in die Psycho-Ecke. "Die Zweifel sind vor allem kurzfristig gut begründet. Europa kämpft mit Strukturproblemen und dem steigenden Euro, die Wirtschaftskrise in den USA ist nicht ausgestanden und im Irak droht ein Militärkonflikt." Zudem sei sogar mittelfristig in den USA nicht mit hohen Wachstumsraten beim BIP zu rechnen. "In der jüngsten Rezession haben die Bürger weiter stark konsumiert. Das ist völlig untypisch. Wenn jetzt ein Aufschwung kommt, wird dieser flach ausfallen, denn weiter steigende Konsumausgaben sind unwahrscheinlich."

      Alle diese Einwände gegen einen Anstieg der Gesamtmärkte ändern nach Meinung von Murdo Murchison aber nichts daran, dass die Auswahl an attraktiven Titeln groß ist. Attraktiv bedeute in diesem Zusammenhang, dass viele Unternehmen mit niedrigen Kurs-Gewinn-Verhältnis und Kurs-Cash-Flow-Verhältnis notierten und teils auch noch hohe Dividenden zahlen. Ein Teil dieser Unternehmen sei für die guten Daten selbst in den harten Jahren 2002 und 2001 mit Kursgewinnen belohnt worden.

      Asien und Telekom

      Murchison sieht regional überdurchschnittliches Potenzial in Asien, weil dort die Restrukturierungen umfangreich abgeschlossen wurden, die Unternehmensgewinne steigen, die Kurse aber nicht oder nur wenig. Samsung ist eines der Investments in der Region. Der Fondsmanager hält daneben auch Europa für interessant, weil das Bewertungsniveau insgesamt günstig sei. In Europa stünden Restrukturierungen jedoch vielfach erst noch bevor und man müsse mehr Geduld mitbringen.

      Einer der Sektoren in der Restrukturierungsphase ist die Telekombranche. Man mag es kaum glauben, aber der Value-Investor hält den Pessimismus bei den Telekomanbietern für überzogen und sieht aussichtsreiche Value-Picks in Europa und den USA. Die beinhalten aber nicht Konzerne wie France Telecom und Deutsche Telekom. "Ich mag den Gedanken nicht, dass ein Konzern 60 Milliarden Euro Schulden hat", sagt der Brite zu diesem Thema. Werte wie Tele Danmark oder SBC überzeugen ihn und sogar NTT DoCoMo könne inzwischen als günstig bezeichnet werden.

      Neben der Bewertung achtet Murchison stark auf die Dividende der Unternehmen. In früheren Zeiten sei die Dividende einer der Hauptgründe für den Kauf von Unternehmensanteilen gewesen. "Was die Unternehmen in bar ausschütten, das hat man sicher."

      © 07.02.2003 www.stock-world.de
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      schrieb am 10.02.03 12:00:45
      Beitrag Nr. 2 ()
      Interessant! ;)
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      schrieb am 10.02.03 12:32:05
      Beitrag Nr. 3 ()
      :) :) :) ja, gefaellt mir auch sehr gut.
      :yawn: :yawn: :yawn: :yawn: :yawn: :yawn:
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      schrieb am 10.02.03 12:35:33
      Beitrag Nr. 4 ()
      @cura

      Nana ... :rolleyes:


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