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    Wieso gibt es noch Krieg in der Welt? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 22.02.03 11:45:59 von
    neuester Beitrag 06.03.03 23:43:06 von
    Beiträge: 14
    ID: 699.964
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      schrieb am 22.02.03 11:45:59
      Beitrag Nr. 1 ()
      Ich schätze mal, 99 % der Weltbevölkerung würde lieber die Leiden des Krieges nicht gerne persönlich erfahren

      sondern friedlich mit Familie und Freunden am Tisch sitzen und geselligen Spielen nachgehen...

      Stellt euch einfach vor, was passiert, wenn wir auf den Knopf drücken. Es ist kein anonymer Tod, da werden Menschen leiden und sterben, Menschen mit Träumen, Menschen mit Hoffnung, Menschen mit Kindern, Menschen mit Lachen.

      Es geht immer um Menschen, egal was einige denken!

      Lebendige Menschen.

      Es gab sicher immer eine kriegerische Komponente im Leben der Menschheit, doch früher hatte das ganze einen Zweck, den Zweck des eigenen Vorteils beim Kampf um die Ressource,
      dieser Zweck entfällt doch heute, wenn, ja wenn alle den Zugang zu den notwendigen menschlichen Ressourcen hätten!

      Krieg wird heute nur noch als Selbstzweck geführt!

      Wer selber hochrüstet, sich an keine internationalen Verträge hält, die Welt durch seinen überbordenen und verschwenderischen Lebensstil unterdrückt und ausbeutet, Minderheiten im eigenen Land immer noch verfolgt, wie soll derjenige von den anderen friedvolles Verhalten erwarten dürfen???


      War is not the answer!
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      schrieb am 22.02.03 11:49:06
      Beitrag Nr. 2 ()
      Aus:
      Der kommende Krieg -
      Europa ist machtlos. Washingtons Rückzug findet nicht statt

      Von Michael Naumann



      Der erste politische Kollateralschaden vor Kriegsausbruch ist das deutsch-amerikanische Verhältnis. Daran ändert auch Schröders diplomatische Volte im Kreis der europäischen Regierungschefs wenig. Paris wird womöglich in letzter Minute mit begnadetem Opportunismus seinen Weg zurück in den good will Washingtons finden. Doch die beachtliche Liste der handwerklichen Vorwürfe, die dem Bundeskanzler im Verfolg seiner Friedenspolitik gemacht werden können, ist nicht länger als diejenige, die der unilateralistischen Regierung Bush seit ihrem Dienstantritt vorzuhalten ist – Stichwort Kyoto-Protokoll, ABM-Vertrag, Biowaffen-Konvention und Internationaler Strafgerichtshof. Der fast zynische Abschied Washingtons aus dem schwerfälligen atlantischen Diskurs kündigte sich frühzeitig an.


      Amerika – eine Nation der Tat

      Während der Bundeskanzler vielleicht zum ersten Mal in seiner pragmatisch gestalteten Politikerlaufbahn die Gewissheit genießt, mit der moralischen Gemütslage der ganzen Nation, ja, Europas in Harmonie zu leben, fühlt sich der amerikanische Präsident als Vollstrecker der geschichtlichen Bestimmung seiner Republik. Der eine folgt dem Volk, der andere führt es – in den Krieg.

      Genau hier liegt der kaum zu kittende Riss zwischen dem „alten Europa“ und der Neuen Welt. Das friedensverwöhnte Europa meinte, den Schlüssel zur künftigen Weltordnung zu kennen: kompromissbereite Verhandlung mit dem politischen Gegner bis hin zur neu-europäischen Problemlösung durch „Liegenlassen“.

      Die Regierung Bush hingegen, aufgestört durch Terrorismus, versteht sich als Repräsentant einer Nation der Tat – hatte sie nicht Europa von den Folgen des Appeasements, also vom Naziterror befreit? Die Berater des Präsidenten, die sich verächtlich von einem kriegsunwilligen Europa abwenden, übertragen gleichwohl die Lehren seiner Vergangenheit auf Amerikas Gegenwart – ob sie passen oder nicht.

      Die Politiker der Vereinigten Staaten haben ihre militärisch außerordentliche Vormachtstellung spätestens seit der Balkan-Krise erkannt und auf einen geostrategisch hochfahrenden Begriff gebracht. „Amerika besitzt eine militärische Macht, die von niemandem mehr herausgefordert werden kann“, sagt George W. Bush, „und die wir aufrechterhalten werden.“ Entsprechend monumental ist das Pentagon-Budget. Es ist schneller gewachsen als die Einsicht Europas in die neuen globalen Kräfteverhältnisse.

      Im selbst gestellten Auftrag einer amerikanischen mission civilisatrice beansprucht das Weiße Haus seit dem 11. September 2001 das Recht auf Präventivkriege gegen „Schurkenstaaten“. Derlei Entscheidungsmacht über Krieg und Frieden in aller Welt flösse damit aus einer rechtlich geordneten Staatengemeinschaft ab auf den neuen Welt-Souverän in Washington. Das Völkerrecht wäre amerikanisiert.

      Der Irak ist das erste Experimentierfeld dieser neuen Sicherheitsdoktrin. Das „alte Europa“ mit seinem melancholisch-moralischen Geschichtsbewusstsein steht ihr im Wege. Mögen seine Bürger hoffen mit Schröder, Fischer und Chirac, mögen sie beten mit dem Papst – Rückzug, diese elegante Variante unblutiger europäischer Kabinettskriege, ist Amerikas Stärke nie gewesen.
      Der falsche Krieg droht in die Welt zurückzukehren. Europa kann ihn nicht mehr verhindern.


      DIE ZEIT 09/2003
      Avatar
      schrieb am 22.02.03 12:25:12
      Beitrag Nr. 3 ()
      ...aber wenn einer jemandem den Parkplatz wegschnappt, haut er ihm aufs Maul! ist halt irgendwie drin im Menschen - im Kleinen wie im Großen...

      und wieso entfällt der Kampf um Ressourcen??? was ist mit Öl, Wasser, strategischen Regionen...?
      Avatar
      schrieb am 22.02.03 12:26:47
      Beitrag Nr. 4 ()
      wenn man schon schätzungweise 50 % aller weltweiten Ressourcen verbraucht, muß man sich die natürlich sichern.


      Klar...


      Ich haue niemanden auf die Nase, wenn es mir gerade paßt! :mad:

      Ich hoffe du auch nicht! ;)
      Avatar
      schrieb am 22.02.03 12:29:32
      Beitrag Nr. 5 ()
      Ne, hab mich auch noch nie geprügelt. Aber schon oft genug gesehen um zu bestätigen, daß es ein gewisses Gewaltpotential bei den Menschen gibt...

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      schrieb am 22.02.03 12:40:00
      Beitrag Nr. 6 ()
      Das ist richtig, es wird aber vom System pervertiert!
      Avatar
      schrieb am 22.02.03 13:01:43
      Beitrag Nr. 7 ()
      @sittin

      Die Gier und Machtbesessenheit steckt einfach in den Menschen drin;)
      Was glaubst du, warum wir unser Geld in Aktien anlegen;)
      Damit wir immer mehr bekommen, Erfolgserlebnisse feiern können....
      Avatar
      schrieb am 22.02.03 13:05:19
      Beitrag Nr. 8 ()
      nein, nein, nein!


      wie oft muß ich es nocht wiederholen?

      ;)
      Avatar
      schrieb am 22.02.03 13:21:41
      Beitrag Nr. 9 ()
      Der Grund für Kriege ist heute noch der gleiche, wie zu allen anderen Zeiten auch: Gier. Jemand möchte etwas haben, was ein anderer besitzt. Früher war man da ehrlicher, man sagte was man wollte, z.B. Gold, Land, Vieh etc. Seit einigen Jahrzehnten wird das hinter Worthülsen wie Ehre, Freiheit, Demokratie oder Menschenrechte, versteckt.
      Mir persönlich gefällt allerdings die Begründung aus irgendeinem Vietnamfilm am Besten: Die alten Säcke in Politik und Militär schicken die jungen Männer in dem Krieg, damit sie leichter die jungen Frauen abschleppen können.
      Avatar
      schrieb am 22.02.03 13:54:51
      Beitrag Nr. 10 ()
      ...und dann gibt es natürlich auch noch die Religionen: in der Geschichte wohl der Kriegsgrund Nr.1
      Avatar
      schrieb am 22.02.03 15:59:41
      Beitrag Nr. 11 ()
      es ist immer dasselbe:

      es geht um macht und einfluss, land rohstoffe usw

      das war schon imm so und wird sich nie ändern

      der mensch ist nunmal agressiv und nicht umsonst in der evolution so weit gekommen

      das ist darwinismus pur

      invest2002
      Avatar
      schrieb am 23.02.03 19:04:40
      Beitrag Nr. 12 ()
      es war nicht immer so, es gab auch andere menschliche Lebensgemeinschaften.

      aber es ist schon so, dass ein gewisser Evolutionsdruck durch fehlende Ressource und daraus resultierender Gewalt entsteht...

      nur gibt es diesen Druck heute noch in den westlichen Ländern?
      Avatar
      schrieb am 06.03.03 23:37:48
      Beitrag Nr. 13 ()
      SPIEGEL: Wie denken Sie heute über den Konflikt, der seit dem 11. September entstanden ist - ein Zusammenstoß der Kulturen?

      Sontag: Nein, aber sicherlich ein Konflikt über Werte und das Projekt der Moderne. Allerdings bin ich Mitglied in einer Gruppe, die die Hälfte der Menschheit umfasst - nämlich Frauen. Der radikale Islam ist, um es milde auszudrücken, schlecht für Frauen. Ich lebe in einer Kultur, in der Frauen ganz selbstverständlich Lebenschancen haben wie Männer - und der radikale Islam verbietet Frauen diese Möglichkeiten. Deshalb bin ich schon aus ethischen Gründen eine Gegnerin dieser Religionsauslegung. Aber ich füge hinzu, dass jeder Fundamentalismus schlecht für Frauen ist.

      Ich sehe auch, dass es eine radikale Strömung im Islam gibt, die mehr und mehr Menschen erfasst, die gemischte Gefühle gegenüber der Moderne hegen. In vielen Teilen der Erde werden Männer zum Protest gegen das mobilisiert, was sie als Ungerechtigkeit, politische Unfähigkeit und Korruption in ihren Ländern erachten - und daraus entstehen Glaubenssoldaten in einem religiösen Krieg, der zuallererst an der Front gegen Frauen geführt wird.

      SPIEGEL: So ähnlich argumentiert auch das Weiße Haus und zieht daraus den Schluss zur Neuordnung des Nahen Ostens.

      Sontag: Aber wird er demokratischer? Ein wichtiges Argument gegen den Krieg ist ja, dass er den bestehenden Zustand nur verschlimmert. Eine fast unabwendbare Konsequenz wird sein, dass es noch mehr Terrorismus gibt, noch mehr Gewalt, noch mehr Zerrüttung. Und außerdem werden die säkularen Kräfte in dieser Region noch stärker geschwächt ...



      http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,238160,00.html
      Avatar
      schrieb am 06.03.03 23:43:06
      Beitrag Nr. 14 ()
      Wie friedensfähig sind wir eigentlich?

      Und wie steht es mit dem Krieg? Sind wir nicht von Natur so aggressiv veranlagt, dass wir das Abenteuer der Eroberung suchen, dass es uns zum Kriegführen treibt?

      Auch diese Frage stellt sich, wenn wir die Paradiesfähigkeit des Menschen diskutieren. Als Konrad Lorenz sein Buch ,,Das sogenannte Böse" veröffentlichte und auf die angeborenen Grundlagen auch der menschlichen Aggression hinwies, meinten viele, er entschuldige den Krieg und stelle ihn, weil aus den Anlagen des Menschen entspringend, als unabwendbar hin und fördere damit eine fatalistische Grundhaltung.


      Das war weder seine Intention noch seine Schlußfolgerung. Er schrieb vielmehr, dass er die innerartliche Aggression im gegenwärtigen Zeitpunkt der Menschheit für den gefährlichsten aller Antriebe halte, dass man ihm aber nicht beikomme, indem man ihn als etwas Mystisch-Unabwendbares hinnehme, sondern nur durch das Studium seiner Verursachung.

      Dennoch wird es auch heute noch oft so dargestellt, als hätte Lorenz eine fatalistische Grundhaltung vertreten. Um dem Eindruck entgegenzuwirken schrieb ich ,,Liebe und Haß", worin ich aufzeigte, dass bei den Wirbeltieren mit der Evolution der individuell fürsorglichen Brutpflege die Fähigkeit zu Liebe und affiliativem Verhalten in die Welt kam, und dass diese positiven sozialen Verhaltensmuster und Motivationen fest in unserem biologischen Erbe verwurzelt sind. Mit der Entwicklung der Brutpflege kamen sowohl die Motivation zu Betreuen und die Verhaltensweisen zur Betreuung als auch beim Kind die Motivation, Betreuung zu suchen und die Fürsorge auslösenden Signale in die Welt.

      [Immer wieder an kleine Kinder denken - die keinen tödlichen Krieg kennen, warum nicht?]


      Anpassungen, die auch in den Dienst der Erwachsenenbindung gestellt werden konnten. Viele der Verhaltensweisen der Balz, Bandstiftung und Bandbekräftigung erwachsener Vögel und Säuger entstammen diesem Repertoire. Sie wurden im Dienste der Signalgebung weiter entwickelt und verändert, lassen aber noch ihren Ursprung erkennen.

      Wir sind von Natur aus freundlich und zur Liebe, das heißt zu persönlicher Bindung, begabt.


      [Jeder Mensch auf der Welt!]


      In einem weiteren Buch (Krieg und Frieden) führte ich dann aus, dass der Krieg keineswegs in unseren Genen schlummere, sondern als strategisch geplante, mit Waffen durchgeführte, auf Destruktion des Gegners gerichtete Gruppenaggression ein Ergebnis der kulturellen Evolution sei. Der Krieg nütze zwar angeborene Verhaltensdispositionen, andere würden jedoch über Indoktrination ausgeschaltet. so die uns angeborenen Hemmungen des Mitleids, die normalerweise als natürliche Gegenspieler das Eskalieren von Aggressionen ins Destruktive verhindern.



      Unter anderem beobachten wir bei den technisch zivilisierten Nationen ebenso wie bei Naturvölkern, dass Feinde zu Nicht-Menschen erklärt werden.

      Man verschiebt gewissermaßen die Auseinandersetzung auf ein zwischenartliches Niveau. Als Produkt der kulturellen Entwicklung ist der Krieg daher durchaus auch kulturell unter Kontrolle zu kriegen. Man muß nur wahrnehmen, dass er bisher Funktionen wie die der Ressourcensicherung erfüllte, die es, wenn man den Frieden will, auf unblutige Weise zu erfüllen gilt.

      Hier machen es sich manche Friedensengel zu einfach, indem sie den Krieg als Pathologie aburteilen und es beim Statement. sie seien für den Frieden, belassen. Damit haben sie sich als gute Menschen deklariert und mehr braucht es in unserer recht unkritischen Gesellschaft meist nicht. Der Applaus der Zuhörer ist ihnen nach einem solchen Friedensbekenntnis sicher. Nur der wirklichen Lösung bringt uns das nicht näher. Grundsätzlich ist der Mensch friedensfähig, ja ihn bewegt sogar Friedenssehnsucht und zwar nicht nur in der westlichen Welt. In dem genannten Buch habe ich das unter anderem mit den Texten einiger Trauerlieder der Medipa aus dem Bergland von Neuguinea belegt.





      http://www.estelmann.com/private/eibl1.htm


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