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    Baumgeschichten - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 24.02.03 14:34:59 von
    neuester Beitrag 26.10.05 06:53:18 von
    Beiträge: 438
    ID: 700.536
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      Avatar
      schrieb am 24.02.03 14:34:59
      Beitrag Nr. 1 ()
      Welches Verhältnis habt ihr zu den Bäumen! Findet ihr sie nicht auch faszinierend?

      Ich selbst bin viel in der Natur unterwegs und sie gehören zu meinen liebgewonnenen Begleitern. Jetzt, wo die Tage wieder länger werden beachtet man sie wieder stärker verstärkt,
      und schmerzlich habe ich heute bemerkt, dass der eine oder andere nicht mehr da ist – eine alte Birke hat den Hausbewohnern offensichtlich zuviel Licht weggenommen, eine Pappelreihe dem Platzwart vom Sportverein zuviel Arbeit gemacht, eine alte Weide ist auseinandergebrochen, Hochwasser, Eis und Kälte haben ihr zu stark zugesetzt.

      Wenn ihr Lust habt, können wir hier einen Thread mit Baumgeschichten pflegen.

      Es gibt zu vielen Bäumen etwas zu sagen, zu ihrer Erscheinung, ihrere Verwendung, zur Geschichte. Von vielen gibt es Sagen und Erzählungen, was habt ihr selbst mit Bäumen erlebt, welche Lieblingsbäume usw.

      Ich freue mich auf eure Beiträge :)
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 14:43:45
      Beitrag Nr. 2 ()
      Es gibt eine Sorte Baum, die schneidet man gegen Jahresende ab, stellt den Baum in die warme Stube, wartet, bis alle Nadeln runtergefallen sind und wirft ihn dann raus. Seltsamer Brauch. :(
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 14:46:21
      Beitrag Nr. 3 ()
      Stimmt Wilma, ziemlich merkwürdig. darauf sollten wir noch zu sprechen kommen.

      wenns dir nichts ausmacht, fang ich aber zuerst mal bei der Buche an, sonst sind meine Google- und Freenet-links weg, ok? ;)
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 14:46:47
      Beitrag Nr. 4 ()
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 14:46:50
      Beitrag Nr. 5 ()
      War Baum nicht mal ein deutscher Innenminister oder so? Der könnte vermutlich Geschichten erzählen... :O

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      schrieb am 24.02.03 14:48:29
      Beitrag Nr. 6 ()
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 14:50:05
      Beitrag Nr. 7 ()
      @ Duschgel

      Zu empfehlen: 3 Jahre Baumschule bei Lehrer Ast.:laugh:
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 14:53:49
      Beitrag Nr. 8 ()
      Ein schöner Baum, finde ich!
      Die Buche ist der Verdrängungskünstler unter unseren Bäumen.

      Würde der Mensch nicht regulierend eingreifen, wären weite Teile unserer Breiten überwiegend mit Buchen bedeckt.

      In den Mulden kämen Eichen hinzu, in den Mittelgebirgen würden wie auch jetzt die Fichten überwiegen und an den Flüssen und Bächen stünden die schmalen Bänder der Auenwälder mit Weiden, Erlen und Pappeln.

      Dass die Buche so dominant ist, liegt an ihrer dichten Blätterkrone. Da die Rinde der Buche ziemlich dünn ist, ist der Baum auf den Schatten angewiesen, um nicht zu vertrocknen .
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 14:55:44
      Beitrag Nr. 9 ()
      Wir haben Ende Januar gerade 48 Bäume gefällt. :laugh:
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 14:56:54
      Beitrag Nr. 10 ()
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 14:58:06
      Beitrag Nr. 11 ()
      bäume sind mörder :mad:

      stimmt´s @kuehe :D
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 14:58:38
      Beitrag Nr. 12 ()
      Falls momentan nicht genug Plauder- und Joke-threads am laufen sind, überlasse ich euch gern den Thread und probiers später nochmal, okay?
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 14:58:54
      Beitrag Nr. 13 ()
      Mein Freund der Baum.................
      :cry: :cry::cry:
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 14:59:25
      Beitrag Nr. 14 ()
      Duschgel, selbst auf die Gefahr hin, daß du sagst (oder denkst): Bäume haben wir doch auch hier, erzähle ich dir von einem Baum in Südalgerien. Weit und breit (wohl an die 500 km) nichts, dann dieser Baum, wohl eine Akazie. Ich habe in seinem Schatten Pause gemacht und festgestellt, daß es da eine völlig isolierte Kleinwelt gab. Ein Vogel - nun gut, die können bekanntlich weit fliegen -, ein paar Fliegen auf einem Kameldunghaufen, ein alter, zertretener, rostiger Motorölkanister, darin eine Eidechse. Ich habe sie nicht gegessen (ich hatte Erdnüsse als Verpflegung mitgenommen), sondern nur fotografiert. Und natürlich habe ich ein bißchen Wasser hingekleckert. Ich liebe solche Plätze. Da kann ich stundenlang sitzen. An einem anderen, nicht ganz so entlegenen im Death Valley sah ich Bumble Bees im Baumgeäst und Libellen über einem frischen Rinnsal, das vom Berg kam. Und natürlich meine Freunde, die Eidechsen. Schlangen, sagte man mir, bräuchte ich in der Mittagssonne nicht zu fürchten. Sie meiden schattenlose Hitze, weil sie keinen Panzer haben und austrocknen würden. Ich trage trotzdem in Feuchtzonen vorsichtshalber Schuhe mit Schaft.
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 14:59:43
      Beitrag Nr. 15 ()
      Hetfield, du Grönemeier, du :D
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 15:07:44
      Beitrag Nr. 16 ()
      Ich habe das Glück einige Bäume zu besitzen, darunter sind auch ein paar Obstbäume. Ich kenne jeden einzelnen meiner Bäume, wie er gewachsen ist etc. und als vor einigen Jahren der Zwetschkenbaum einem Sturm zum Opfer fiel war ich tagelang ganz schlecht drauf.

      Diese Bäume sind eine Konstante in meinem Leben, sie sind immer da, wie ein Rückhalt, in ihrem Rhytmus der Jahreszeiten, sie dienen mir zur Entspannung und ich ihnen in der Erhaltung und Pflege.
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 15:08:20
      Beitrag Nr. 17 ()
      Noch eine etwas exotische Baumstory:

      Ich kam mit dem Überlandbus in Chihuahua im Norden Mexikos an. Ungefähr um 2 Uhr nachts. Der Bushof hatte zwar einen Warteraum, aber dort wurde ich etwas seltsam beäugt und zog es vor, den Bushof zu verlassen. Ich spazierte durch das Städtchen, dort war außer mir niemand, es war also ungefährlich. So allmählich zeigten sich dann erste Andeutungen des neuen Tages am Himmel. Ich stand auf einem Platz, vor mir die schwarzen Silhouetten mehrerer Bäume mit weitausladendem Geäst. Der Himmel wurde allmählich rosa und hellgelb, und die Silhouetten hoben sich immer präziser ab. Und dann, schlagartig und ohne erkennbaren Anlaß, stoben von all diesen Bäumen gleichzeitig Hunderte kleiner Vögel auf. Sekundenlang stand eine Vogelwolke über den Bäumen. Dann waren sie weg, und es war Tag.
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 15:20:51
      Beitrag Nr. 18 ()
      gfrasti,

      ist es dir auch schon mal so ergangen, daß du angesichts eines von dir ehedem gepflanzten Baumes erkennst, wie alt du selbst geworden bist? Da kann man zum gfrusti werden, oder?
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 15:26:47
      Beitrag Nr. 19 ()
      .
      Ich habe mir einen Traum erfüllt und eine alte, idyllische Streuobstwiese gekauft.

      Es ist der wunderbarste Ausgleich, am Wochenende dorthin zu fahren und völlig abzuschalten. Das Grundstück liegt hoch über einem Flusstal, man hört kein Geräusch außer Vogelgezwitscher und dem Rascheln der Blätter.

      Im Moment ersetze ich die abgestorbenen Bäume durch junge, wobei ich - soweit möglich - die "alten" Fruchtsorten pflanze.
      .
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 15:30:41
      Beitrag Nr. 20 ()
      In der Eifel, beim Ort Heimbach, liegt auf einem Berg ein Trappistenkloster. Trappisten sind Mönche, die ein Schweigegelöbnis abgelegt haben. Rings um den Berg sind tiefe Wälder, und wenn man in diesen wandert, so hört man tiefes Nichts, daß einem die Ohren dröhnen. Kein einziger Vogel muckst sich. Entweder sind keine da (ich argwöhne Unbill!), oder sie sind auch Trappisten ... :D
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 15:31:18
      Beitrag Nr. 21 ()
      Unsere Nachbarn haben eine Birke
      und das ist die übelste Baumsorte
      die es es gibt! Birken machen das
      ganze Jahr Sauerrei! Ich hasse diesen
      scheiss Baum! Irgendwann hau ich ihn um! :mad:
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 15:47:53
      Beitrag Nr. 22 ()
      Aber Hetfield, Birken sind schön - die weiße Rinde, das zarte Maigrün ....

      Aber ich muß dir in einem zustimmen: Birken sind böse! Als ich ein Kind war und miunter kurze Hosen trug(ja, auch ich war mal ein Kind), stieg ich in eine Birke, denn darin war ein großes Nest aus Zweigen (wohl von einem Raubvogel), es war verlassen, denn da flog niemand mehr herum. Ich kletterte in dieses Nest und stellte wenig später, als ich
      mich in besagten kurzen Hosen in einem Nesselfeld am Boden wiederfand, daß das Nest ein großes Loch hatte.
      Böse Birke!!
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 15:50:24
      Beitrag Nr. 23 ()
      das ist vermutlich alles Einstellungssache, Hetfield!
      Auf dem Grundstück neben meinem Elternhaus wuchs auch eine Birke. Sie war ungefähr so alt wie ich, wir alle haben sie gemocht.
      Später, als ich mein erstes Auto hatte, war mir klar, dass ich zu bestimmten Zeiten nicht darunter parken darf.
      Und den Dreck?
      Wenn ich heute vor unser Haus trete, liegt alles voller Kippen, die irgend welche Wartenden dort hingeworfen haben. Was noch? Schotter, Schrauben, Papier von Süßigkeiten - einmal die Woche Strasse fegen reicht nicht,
      nach einem Tag siehts wieder genauso aus.
      Ich würde gerne tauschen gegen Birkenblätter oder -würstchen.



      @wilma
      ein weiterer Beweis für technos Theorie von den Nokia-Vögeln? :laugh:
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 16:05:22
      Beitrag Nr. 24 ()
      Das müßte schon ein Riesen-Nokia gewesen sein. Aber, ganz unter uns: das war noch die nokialose Vor-Handy-Zeit! :)
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 16:08:12
      Beitrag Nr. 25 ()
      Bist du schon mal durch einen Kiefernwald im Indianerland gestreift? Diese Kiefern mit den weichen Nadeln, die einem die Wangen streicheln und in den Haaren hängen bleiben und den Waldboden kissenweich und den Schritt unhörbar machen?
      Herrlich - wenn da nicht wieder jemand vor einem verlassenen Blockhaus einen alten Kühlschrank hingeworfen hätte! :mad:
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 16:11:14
      Beitrag Nr. 26 ()
      Ein Indianer erzählt:

      Weisst Du, dass Bäume reden?
      Ja, sie reden. Sie sprechen miteinander, und sie sprechen zu Dir, wenn Du zuhörst. Aber die weissen Menschen hören nicht zu (Hetfield ;) )Sie haben es nie der Mühe Wert gefunden, uns Indianer anzuhören, und ich fürchte, sie werden auch auf die anderen Stimmen in der Natur nicht hören. Ich selbst habe viel von Bäumen erfahren: Manchmal etwas über das Wetter, manchmal über Tiere, manchmal über den Grossen Geist.
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 16:55:32
      Beitrag Nr. 27 ()
      US-Wissenschaftler und Forstexperten wollen den wahrscheinlich ältesten Baum der Welt klonen.

      Die über 4700 Jahre alten Bristlecone Pine (Grannenkiefer) steht in den White Mountains in Kalifornien, an der Ostseite der Gebirgskette Sierra Nevada.

      Mitarbeiter des Champion Tree Projects, die in den vergangenen fünf Jahren mehr als 70 der größten und ältesten Bäume in Amerika klonten, sammelten Zapfen, Äste und Nadeln. Sie durften die Proben unter Aufsicht der Forstbehörde nehmen. Die Laborversuche sollen an der Universität von Davis (Kalifornien) durchgeführt werden.
      John Louth vom US-Forest-Service gibt das Alter des Baumes mit 4767 Jahren an. "Es kann von dieser Zahl nur um wenige Jahre abweichen", sagte er am Freitag der dpa. Mit Hilfe eines dünnen Bohrkerns konnten die Jahresringe ausgezählt werden. Rund 20 Methusaleme, wie die ältesten Bäume in dem Bristlecone-Wald genannt werden, sind über 4000 Jahre alt. Die knorrigen, bis zu zehn Meter hohen Kiefern wachsen nahe der Baumgrenze auf einer Höhe von 2000 bis 4300 Metern. Sie gedeihen nur im Westen der USA. Louth führt die Langlebigkeit der Bäume unter anderem auf ihr langsames Wachstum zurück. Sie seien "kaum lebendig" und würden nur an 45 Tagen im Jahr wachsen, erklärte der Forstmanager.

      David Milarch, Gründer des Champion Tree Project, glaubt an den Erfolg der Klonversuche, ungeachtet des extremen Alters der Bäume. Je älter die Pflanzen, desto schwieriger sei die Vermehrung des Materials im Labor, erklärte der Wissenschaftler. Viele Biologen würden dem Klonen von alten Bäumen daher nur geringe Chancen einräumen. Milarch verweist jedoch auf seine bisherigen Klonerfolge an über 70 "Champion Trees", darunter eine 462 Jahre alte Eiche im US-Staat Maryland. Die Wissenschaftler im Labor der Universität von Davis hoffen, dass die Ableger Wurzeln schlagen, die Samen in den Kiefernzapfen keimen und die Zellkulturen wachsen. Ihre Forschung könnte weitere Aufschlüsse über die einzigartige Ausdauer dieser Lebewesen bringen.
      Milarch verfolgt das Ziel, ein "lebendiges Baumarchiv" anzulegen, damit Ableger dieser besonderen Bäume der Nachwelt erhalten bleiben. Die bisher älteste Grannenkiefer war in den 60er Jahren mit Erlaubnis der Forstbehörde für Studienzwecke gefällt worden. Nach Auszählung der Baumringe wurde ihr Alter mit 4844 Jahren angegeben. Baumkundler glauben, dass die Methusaleme über 5000 Jahre alt werden können.
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 17:18:54
      Beitrag Nr. 28 ()
      Wilma
      Bäume frustrieren mich nicht, im Gegenteil, wenn ich sehe wie ein Baum im Laufe der Jahre wächst und irgendwann so haushoch geworden ist, (zum Vergleich habe ich uralte Fotos) dann freue ich mich und Zufriedenheit macht sich in mir breit.
      Probleme mit meinem eigenen Alter habe ich nicht deswegen. Bäume und Menschen sind lange erwachsen bevor sie alt sind, dass manche Menschen Probleme mit dem Altwerden haben ist ein anderes Kapitel.

      Aber ich weiß schon wie du es gemeint hast! :p
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 17:23:31
      Beitrag Nr. 29 ()
      Die bisher älteste Grannenkiefer war in den 60er Jahren mit Erlaubnis der Forstbehörde für Studienzwecke gefällt worden

      zu studienzwecken? mir sträuben sich sämtliche Nackenhaare :eek:
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 18:20:39
      Beitrag Nr. 30 ()
      Bei uns in der Nähe wächst eine alte Eiche, die alles pflanzliche Leben in ihrer Nähe einfach unterdrückt. Oben in der Krone sieht man Reste eines Baumhauses, das mal vor Generationen dort errichtet worden war. Allerdings sind die untersten Äste in einer Höhe, die den Zugang ohne ein doch schon recht langes Seil oder eine Leiter kaum möglich machen.

      Die letzten unteren Äste müssen vor langer langer Zeit heruntergebrochen sein. Ihre Überreste, so dick wie sonst andere Bäume, verwittern auf dem Boden und geben dem ganzen Areal (am Rande eines Waldes befindlich) einen sehr mystischen und archaischen Touch. So stellt man sich irgendwie einen alten Thing-Platz vor.

      Wenn ich jogge, pausiere ich gerne unter diesem Baum, setze mich dort hin, blicke über das große Feld davor und schalte einfach mal komplett ab. :)
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 18:29:59
      Beitrag Nr. 31 ()
      Nachtrag zu #22:
      Nicht daß hier einer denkt, ich sei aus Hochhaushöhe abgestürzt ... nein, das Nest hing ziemlich tief, war wahrscheinlich selbst schon ein paar Stockwerke nach unten gerutscht.

      Für Birkenkletterer hier ein paar wichtige Hinweise. Birken sind ziemlich schwierig zu erklettern (Pappeln sind allerdings noch schwieriger), denn nicht nur, daß im unteren Bereich kaum Äste zu finden sind (was mehr oder weniger auf jeden höheren Baum zutrifft), sondern sie sind streben in relativ kleinem Winkel nach oben. Das heißt: wenn man sich hochhangelt (am untersten Ast mit beiden Händen anfassen, mit den Füßen am Stamm "hochgehen", überhaken, so daß man den Ast in den Kniekehlen hat, und dann hochschwingen), findet man keine rechte Auftrittfläche für den Fuß, sondern muß ihn in den engen Astansatz quetschen bzw. kann ihn gar einquetschen. Auf den Ast zu treten, ist meist nicht möglich, weil er nachgibt - Birkenäste sind meist nicht sehr dick, sind sie aber dick und die Birke alt, können sie brechen - und weil er stark schräg aufwärts ragt.
      Das weitere Klettern ist dann wieder schwierig, weil betretbar starke Äste (hängt natürlich auch vom eigenen Gewicht ab :D ) sich mit dünnen abwechseln und die dicken öfter relativ große Abstände haben, so daß man sie nicht mit einem Schritt erreicht und recht gefahrenträchtig herumturnen muß. Noch weiter oben kommt hinzu, daß auch der Stamm dünn wird und sich zu biegen beginnt. Muß man aus irgendwelchen Gründen da rauf (entflogene Katze oder entlaufener Sittich), dann nur unter Zuhilfenahme eines Seils, das man um den Stamm legt. Ist mühsam, denn das Seil muß man mit jedem Schritt nach oben wieder lösen, wieder festbinden usw. Und wenn man dann die Katze erreicht hat, fliegt sie wahrscheinlich eh weg ... Und runter ist das Ganze keineswegs einfacher ...

      Wilma, sich voller Grausen erinnernd. :eek:
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 18:40:08
      Beitrag Nr. 32 ()
      Hetfield und der Birkenwald

      Erstes Grün im Wald, Sonnenlicht sprüht durch das kleinblättrige Laubdach. Hast du mal eine Blattknospe geöffnet? Das junge Blatt ist plisseeartig gefältelt und breitet sich langsam auseinander. Man kann das Birkenblatt zwischen den Fingern zerreiben, so weich ist es. Später werden Birkenblätter harsch und hart - das schützt vor Verdunstung.
      Hast du mal ein Birkenkätzchen auseinandergenommen? Es besteht aus zahlreichen hauchdünnen durchsichtigen Membranen, die wie aufgereiht erscheinen. Sie sind rund mit einer kleinen Kerbe, an deren Spitze der punktförmige Samen sitzt. Der Rest ist "Flügel".
      Wenn Pfützen, Teiche und andere Wasseroberflächen mit einem gelben Puder bedeckt sind, dann ist Pollenflug. Schlimm für Allergiker, nicht so schlimm für Autofahrer, denn man kann das alles abfegen oder wischen. Viel schlimmer sind Lindenblüten, denn die sind klebrig!!
      Altere Birkenstämme sind übrigens beliebt bei Höhlenbrütern. Klar - das Holz läßt sich gut bearbeiten. Und wer klopft sich schon gern den Schnabel an Hartholz krumm?
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 18:52:28
      Beitrag Nr. 33 ()
      Wilma
      ich hätte dich sooo gerne gesehen beim Birkenbesteigen wegen deiner Flugkatze. Die ist wohl ausgerissen, weil du sie zwischen den Fingern zerreiben wolltest oder ihre Membranen zählen! Gibs zu!
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 19:01:29
      Beitrag Nr. 34 ()
      Zu Baumgeschichten fällt mir dieser Text von der unter mysteriösen Umständen gestorbenen Alexandra ein.

      Mein Freund der Baum

      Ich wollt` dich längst schon wieder sehn,
      mein alter Freuund aus Kindertagen,
      ich hatte manches dir zu sagen
      und wußte, du wirst mich vertehn.
      Als kleiner Junge kam ich schon zu dir
      mit all den Kindersorgen,
      ich fühlte mich bei dir geborgen,
      und aller Kummer flog davon;
      hab ich in deinem Arm geweint,
      strichst du mit deinen grünen Blättern
      mir übers Haar mein alter Freund.
      Mein Freund, der Baum, ist tot,
      er fiel im frühen Morgenrot.

      Du fielst heut`früh, ich kam zu spät,
      du wirst dich nie im Wind mehr wiegen,
      du mußt gefällt am Wege liegen,
      und mancher, der vorübergeht,
      der achtet nicht den Rest von Leben
      und reißt an deinen grünen Zweigen,
      die sterbend sich zur Erde neigen.
      Wer wird mir nun die Ruge geben,
      die ich in deinem Schatten fand:
      mein bester Freund ist mir verloren,
      der mit der Kindheit mich verband.
      Mein Freund, der Baum, ist tot,
      er fiel im frühen Morgenrot.

      Bald wächst ein Haus aus Glas und Stein,
      dort, wo man ihn hat abgeschlagen,
      bald werden graue Mauern ragen,
      dort, wor er liegt im Sonnenschein.
      Vielleicht wird es ein Wunder geben,
      ich werde heimlich darauf warten,
      vielleicht blüht vor dem Haus ein Garten,
      und er erwacht zu neuem Leben.
      Doch ist er dann noch schwach und klein,
      und wenn auch viele Jahre gehn,
      er wird nie mehr derselbe sein.
      Mein Freund, der Baum, ist tot
      er fiel im frühen Morgenrot.
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 19:38:01
      Beitrag Nr. 35 ()
      gfrast,
      du bist bösartig! Außerdem ist es lange her, daß ich Birken bestieg (da war ich so 7 - 12, später geziemt sich sowas nicht mehr). Heute besteige ich mitunter Eichen, Buchen und Linden zwecks Absägens einzelner Äste (ich setze mich aber nicht auf diese!). Und hie und da, ich gestehe es, fälle ich einen Baum. Wenn`s sein muß. Bevor er mir aufs Dach fällt, wird er ge-fällt!! Selbst wenns dir nicht ge-fällt!
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 19:48:28
      Beitrag Nr. 36 ()







      [/url]
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 20:02:51
      Beitrag Nr. 37 ()
      http://www.weltbaum.de/


      "Tötet nicht die Bäume, macht nicht das Wasser unserer Flüsse trübe. Reißt nicht das Eingeweide unserer Erde auf. Sonst werden die Flüsse und Bäume weinen."


      Keokuk...Häuptling der Sauk...
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 20:03:49
      Beitrag Nr. 38 ()
      "Ich bin das Land. Meine Augen sind der Himmel. Meine Glieder sind die Bäume. Ich bin der Fels, die Wassertiefe. Ich bin nicht hier, um die Natur zu beherrschen oder sie zu nutzen. Ich bin selbst Natur.



      Hopi Indianer...
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 20:05:31
      Beitrag Nr. 39 ()
      Wildbirne.

      Avatar
      schrieb am 24.02.03 20:10:21
      Beitrag Nr. 40 ()
      Lüneburger Heide

      Avatar
      schrieb am 24.02.03 20:14:21
      Beitrag Nr. 41 ()
      Dieser Baum erzählt seine Geschichte selbst:

      Avatar
      schrieb am 24.02.03 20:15:02
      Beitrag Nr. 42 ()
      Cockney, gibts da nen Zaun rundherum ?
      Ich will dir die Freud nicht verderben finds aber immer traurig wenn jemand Natur kauft um sie für sich zu haben, zum Glück gibts NOCH genug das `niemandem` gehört....

      An Duschgel:
      werf mich einmal bei deinen Threads einlesen, aber
      hast du jemals schon ne Aktie gekauft ?
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 20:19:27
      Beitrag Nr. 43 ()
      Im übrigen machen mich Bäume wütend, weil sie wie Niemand sonst aufzeigen was ich für Depp bin. Hundertmal hab ich schon jemanden gefragt was dieser oder jener für Baum sei...und dennoch sah ich erst an der URL oben daß diese schönen Blätter von der Buche sind, dachte an Haselnuss...
      Naja, die Blumen könnens auch, und die Kräuter
      Aber ich mag sie alle
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 20:25:25
      Beitrag Nr. 44 ()
      Bretter, Bretter für .......köpfe.



      Hoffentlich bleibt da noch ein wenig Wald übrig.
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 20:27:50
      Beitrag Nr. 45 ()
      Forest Gump:mad:.
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 20:29:59
      Beitrag Nr. 46 ()
      Vielleicht noch kurz was zur Buche!

      Dass man früher das Vieh unter Buchen (und Eichen) trieb, ist allgemein bekannt. Die Bucheckern sind aber auch stark ölhaltig. Zerkleinert und in Ölmühlen gemahlen konnte man so aus 1 kg Eckern ca 0,5 l gutes Speiseöl gewinnen.

      Erstaunlich, dass das heute nicht mehr gemacht wird, müsste man mal versuchen.

      Dass das Wort Buchstaben mit der Buche (Buchen=stäbe) zusammenhängt, liegt auf der Hand. In die glatte Rinde lassen sich gut Zeichen einritzen, das wussten schon die Germanen. die mit Runen versehenen Buchenstäbe benutzten, um ihr Schicksal zu befragen.
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 20:30:25
      Beitrag Nr. 47 ()
      Ach, Poop, nett, von dir zu hören. :D
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 20:32:03
      Beitrag Nr. 48 ()
      zum Abschluss noch eine Buche im Sommer, als Gegenstück zur blätterlosen am Anfang!

      Avatar
      schrieb am 24.02.03 20:32:05
      Beitrag Nr. 49 ()
      Na @Wilma, warst du heute schon mal draussen:D?
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 20:40:21
      Beitrag Nr. 50 ()
      Wilma # 40
      die Heideburger Lüne ist unsichtbar :( ;)

      Frohgemut #42
      jede Menge, wieso? Man sollte aber wissen, wann es dafür Zeit ist und wann nicht, meinst du nicht?
      Wenn du dir Mühe gibst, findest du auch zahlreiche Postings zu Aktien von mir, sogar einige Threads.

      bevor jemand fragt, ja, ich war auch schon draussen,
      hatte einen Tag Urlaub, bin 3 Stunden gejoggt (naja, 10 Min.weniger) und war 2Stunden im Garten, Sträucher schneiden, auch die Familie kam nicht zu kurz!
      Alles polical correct? :mad:
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 20:46:06
      Beitrag Nr. 51 ()
      Ich meine ausgeloggt bei WO:D.
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 20:48:28
      Beitrag Nr. 52 ()
      und wg. #43

      darüber würde ich mich nicht grämen. Mir ging es ähnlich. Mit Mühe und Not konnte ich eine Birke von einer Eiche unterscheiden.
      Bis ich vor fast 2 Jahrzehnten aus beruflichen Gründen für mehrere Monate täglich 2 Stunden Busfahrt auf mich nehmen musste. Da fielen mir die Bäume auf, ihre Gestalten,es war Winter und ich prägte mir die Unterschiede ein.

      Dass ich ihre Namen nicht wusste, hat mich gewurmt, aber ich ordnete ihnen gefühlsmäßig welche zu und schlug zu Hause nach, selbst wenn die erste Zuordnung falsch war, hat das bewirkt, dass ich schliesslich die richtigen Namen wusste.

      mit der zeit kamen dann zu den Gestalten die Blätter, die Blüten, die Rinde, sogar die lateinischen Namen - bei Spaziergängen nervte ich die Familie solange bis diese plötzlich auch damit anfing :laugh:

      den Absprung zu Sträuchern oder anderen Pflanzen hab ich allerdings nie geschafft :rolleyes: :)
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 20:51:10
      Beitrag Nr. 53 ()
      #36 selbst fotografiert, Agio? :)
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 20:53:55
      Beitrag Nr. 54 ()
      "Weisst du, dass die Bäume reden? Ja, sie reden. Sie sprechen miteinander, und sie sprechen zu dir, wenn du zuhörst. Aber die weissen Menschen hören nicht zu. Sie haben es nie der Mühe wert gefunden, uns Indianer anzuhören, und ich fürchte, sie werden auch auf die anderen Stimmen in der Natur nicht hören. Ich selbst habe viel von den Bäumen erfahren: manchmal etwas über das Wetter, manchmal über Tiere, manchmal über den Grossen Geist."
      Tatanga Mani...Stoney...


      denn suchte ich! :)

      Puh, endlich gefunden! :D
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 22:50:54
      Beitrag Nr. 55 ()
      Bodin, Sit
      dazu passt, dass auch andere Natur-/Ur-Völker ein besonderes Verhältnis zu den Bäumen hatten.

      Bei den Kelten z.B. hatte das Wort Baum die gleiche Bedeutung wie "Lernen", "Wissen"
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 23:02:53
      Beitrag Nr. 56 ()
      uih, die 26 glatt überlesen!

      Duschgel, hier irrst du!

      Nicht andere, alle anderen Kulturen verehren Bäume.

      Selbst die Christliche Kirche hat diesen alten Brauch doch irgendwann übernommen- er war schlichtweg dem Menschen nicht auszutreiben- glaubs, man hat`s versucht! ;)
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 23:06:10
      Beitrag Nr. 57 ()
      solange ich es nicht von allen weiss, schreibe ich weiter in Einschränkungen, sit .

      Aber erzähl mir doch schon mal was du über die alten Baumgeschichten der Eskimos weisst, zum Beispiel ;)
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 23:16:23
      Beitrag Nr. 58 ()
      :laugh:


      haha, wirklich! :D

      Ich suche gern alles dazu raus, morgen! ;)
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 23:30:14
      Beitrag Nr. 59 ()
      der Palmenkult der Beduinen wäre sicher auch sehr interessant :D
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 23:39:29
      Beitrag Nr. 60 ()
      duschi, täusch dich nicht, je seltener Bäume waren, desto größer theorethisch ihre Bedeutung!

      Remember: Mein Auto fährt auch ohne Bäume! :mad::D
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 23:47:51
      Beitrag Nr. 61 ()
      Wozu gibts denn noch Geschichten? Die Birke? Hetfield zu Liebe? :)
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 00:33:30
      Beitrag Nr. 62 ()
      ich bin fast täglich in wäldern unterwegs und kenne viele besondere bäume.
      in dem wald, den ich schon in der kindheit durchstreift habe (heute mache ich dorthin immer meine touren mit dem rennrad) steht ein ungewöhnlicher baum mit einer fehlbildung im unteren bereich. mein bruder und ich haben den baum damals "die beule" getauft und inzwischen ist er zu einem mächtigen hohen baum herangewachsen, der irgendwie deutlich aus den um ihn herum wachsenden bäumen durch seine individualität heraussticht und den man immer sofort wiedererkennt.



      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 00:41:35
      Beitrag Nr. 63 ()
      Sieht interessant aus! Was ist das für ein Baum? Im Vordergrund das sind junge Buchen, ist es ein Laubbaum?
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 00:49:46
      Beitrag Nr. 64 ()
      Zu den Birken:

      Zur Birkenfamilie gehören Birke, Haselnuss und Erle (und Heinbuche), die ersten 3 waren für die Menschen Sinnbilder für die verschiedenen Phasen des Lebens

      die Haselnuss für den Anfang, Zeugung und Kinder
      die Birke für die Jugend, Wachsen und Entstehen
      die Erle für das Alter, vertraut mit dem Wissen um den Tod


      bekannt sind die Birken als Mai-Bäume, als Begrüßung des Frühlings und der erwachten Natur!

      naja, und die Maibäume, die die Jugendlichen ihrer Angebeteten gestellt haben :rolleyes:
      - hab ich natürlich auch gemacht, besonders erfolgreich war ich leider nie ;):)
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 00:50:51
      Beitrag Nr. 65 ()
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 00:57:42
      Beitrag Nr. 66 ()
      Normalerweise gewinnen die Bäume, je älter sie werden.
      Sie bekommen ihre typische Gestalt und reifen zu einer Persönlichkeit!

      Bei der Birke ist es anders, sie ist am schönsten, wenn sie noch jung ist. Vermutlich daher ihre Verbindung mit dem Frühling und mit der Jugend!

      Die Kirche hat lange versucht, die heidnischen Frühlingsfeste zu unterbinden. Es gibt Geschichten , ca. 13.Jhdt. , wo pfarrer eigenhändig versuchten, den Maibaum umzuschlgen, was zu tumulten führte.
      da die Bürger sich ihr fest nicht nehmen lassen wollten, musste die kirche schliesslich einlenken, als kompromiss wurde das Maifest in Fronleichnam umgewandelt. Auch hier die vielen Birken am Straßenrand, heute noch!
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 01:11:19
      Beitrag Nr. 67 ()
      noch ein Trick aus alten Waldläuferzeiten:
      Birkenholz brennt auch in nassem oder frischem Zustand, und die Rinde ist ideal zum Feueranzünden!



      namen:
      betula (pendula/pubenscensis)/ birch
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 01:15:37
      Beitrag Nr. 68 ()
      @duschgel: hmm - ich bin mir nicht ganz sicher. es ist ein nadelbaum, ich denke eine kiefer(die buchen im vordergrund gehören zu einer baumkolonie auf der anderen wegseite).

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 01:17:25
      Beitrag Nr. 69 ()
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 01:28:48
      Beitrag Nr. 70 ()
      Kiefer passt! Mal sehen, ob ich morgen was zu den Kiefern finde :)

      http://www.dasregal.de/images/ki_baum.jpg[/IMG]
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 01:30:03
      Beitrag Nr. 71 ()
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 01:35:16
      Beitrag Nr. 72 ()
      genau - hinter der tannenschonung im hintergrund des bildes ist eine lichte ansiedlung mit diesen hohen kiefern wie auf dem bild von dir zu erkennen. und "die beule" ist ähnlich geschnitten vom wuchs her.

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 08:44:03
      Beitrag Nr. 73 ()
      Guten Morgen. Schon gefrühstückt?

      Avatar
      schrieb am 25.02.03 09:19:01
      Beitrag Nr. 74 ()
      Gewinnung von Ahornsirup - köstlich auf Pfannkuchen oder Waffeln. :lick:

      Avatar
      schrieb am 25.02.03 12:12:56
      Beitrag Nr. 75 ()
      wo hast du die schicke Mütze her, Wilma?
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 13:24:13
      Beitrag Nr. 76 ()
      Auch ne Baumgeschichte:



      :D
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 13:27:35
      Beitrag Nr. 77 ()
      Duschgel,
      das ist eigentlich mein Frühstückseierwärmer (:D ), aber an diesem Tag brauchte ich den Eimer für den Sirup ... Und ganz ohne Mütze wollte ich nicht gehen - meine Dauerwelle hat Flaute. :D
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 13:36:56
      Beitrag Nr. 78 ()
      Das ist die Wilma auf dem Foto :confused:

      Was für eine schöne Frau :( :cry:
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 13:40:57
      Beitrag Nr. 79 ()
      #74 Der arme Baum :(

      Gehe offline, muss in den Wald, mit den Bäumen reden :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 13:48:15
      Beitrag Nr. 80 ()
      Stimmt Bodin, ich glaube, wir haben sie bisher unterschätzt ;)
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 14:59:43
      Beitrag Nr. 81 ()
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 15:08:29
      Beitrag Nr. 82 ()
      Kiefern haben ein besonderes Verhältnis zu dem Wind, sie widersetzen sich nicht wie die anderen Nadelbäume, sondern passen sich ihm an.

      Sie waren die Lieblingsbäume der japanischen Gartenmeister,
      da sie nicht kerzengerade bleiben, sondern sich wie ein Laubbaum schirmartig öffnen und verscheiden Etagen bilden.

      Kiefernholz ist besonders harzreich und brennt sehr lange.

      Als Bauholz ist es weich und leicht, aber dichter und härter als z.B. Fichte oder Tanne und widerstandsfähiger gegen Nässe.


      Avatar
      schrieb am 25.02.03 16:07:42
      Beitrag Nr. 83 ()
      zur Kiefer

      Von meinem Schreibtisch zuhause schaue ich direkt in einen Kiefernwald, der rd. 15 m vor meinem Fenster beginnt. Ich möchte deine Sätze aus # 82 Duschi mal mit Leben füllen.


      Kiefern haben ein besonderes Verhältnis zu dem Wind, sie widersetzen sich nicht wie die anderen Nadelbäume, sondern passen sich ihm an.
      Stimmt, sie stehen als ob sie besoffen wären. Habe alle die gleiche Schlagseite.

      da sie nicht kerzengerade bleiben, sondern sich wie ein Laubbaum schirmartig öffnen und verscheiden Etagen bilden.
      Zum kerzengrade habe ich mich schon geäussert. Schirmartig öffenen, verschiedene Etagen??? Die sehen alle irgendwie wie Palmen aus, haben einen kleinen Puschel oben drauf, das wars.

      Kiefernholz ist besonders harzreich und brennt sehr lange.
      Das stimmt beides. Wir haben im Zuge unserer Bautätigkeit etliche Kiefern gefällt (wobei wir an anderer Stelle aufgeforstet haben) und sahen dabei immer aus wie Sau, so verharzt war das Zeug. Brennen tut es gut, aber unruhig. Wir nutzen es nur für Aussenkamine.
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 17:29:08
      Beitrag Nr. 84 ()
      Der schräge Stand von Bäumen kann auch mit dem Grundwasser zu tun haben. Wandert dieses ab, wird es abgepumpt oder ist temporär niedrig, wachsen die Wurzeln in Richtung zum Wasser, und der Baum oben "legt" sich in die Gegenrichtung. Deutlich zu sehen auf einem (windgeschützten) Areal nahe La Valetta/Malta. Ich selbst hatte auch so einen Baum und mußte ihn (hohe Birke) schließlich wegen extremer Schräglage absägen. Der Grund: vom Nachbargehöft wurde Grundwasser abgepumpt, und der Baum stand auf über dem Einzugsbereich der Pumpanlage.
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 17:50:36
      Beitrag Nr. 85 ()
      Mein Favorit :)


      Avatar
      schrieb am 25.02.03 18:40:07
      Beitrag Nr. 86 ()
      Salix! Bruchweide und Trauerweide!
      Die Weiden hatte ich für nächste bis übernächste Woche geplant, wenn überall die Weidenkätzchen aufgehen (Salweiden). Einige sieht man ja jetzt schon, sollen wir sie vorziehen?


      Das mit den Kiefern passt doch, oder? hab leider kaum typische Bilder gefunden, dabei ist der ganze Wald voller Originale.
      Kiefern sind bei Fotografen scheint´s nicht so beliebt, schade.
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 18:56:13
      Beitrag Nr. 87 ()
      da war ich gestern hängen geblieben:


      Der Baum
      Daß die Pflanze des Lebens in einem Baum gesehen wird, ist verständlich. Bäume gehören zu den Lebewesen mit der höchsten Lebenserwartung. Viele Arten können hunderte oder sogar tausende von Jahren alt werden, ohne sichtlich an Vitalität zu verlieren. Dabei wandelt sich ihr Wuchs, alte Bäume beeindrucken durch mächtige Ausstrahlung und erinnern auch an den Menschen in seinen Altersstufen.

      Bäume, die seit Menschengedenken an ihrem Platz wurzeln sind landschaftsbestimmend und bei Verortung und Regionalbewußtsein Wegweiser für den Fremden wie dem Einheimischen.

      In der germanischen Mythologie steht im Zentrum der Welt der Weltenbaum, die mächtige Esche (bzw. Eibe) Yggdrasil.
      Alle Bäume stammen von dem Haar des Urriesen Ymir her (Edda, Grimnismal 40).


      Baum. Aufnahme S. Bach


      In der Mitte des biblischen Paradieses Garten Eden stehen zwei besondere Bäume, der Baum des Lebens und den Baum der Erkenntnis.

      Bäume bilden in der griechischen Mythologie eine Einheit mit der sie bewohnenden Hamadryade, die mit ihm lebt und stirbt. Mutter dieser Nymphe ist die Hamadryas, von der die Bäume insgesamt abstammen.

      In der slawischen Mythologie hängt das Leben der Vilen von ihrem Wohnbaum ab. Auch die Wasserfrauen Rusalky leben zuweilen auf Bäumen.

      Bei den Letten ist es Zwerg Rukis, der außer in Bergen gern unter Baumwurzeln wohnt.

      Eng verknüpft sind im Volksglauben alte und markante Bäume mit dem Schicksal der Bewohner umliegender Häuser. Wirft dieser Lebensbaum im Herbst ungewöhnlich früh sein Laub, welkt oder verdorrt er, stehen den Menschen Krankheiten oder Todesfälle bevor.

      Eine Besonderheit sind die Blitzbäume, in die der Blitz eingeschlagen ist.

      Der in den Boden ragende, allmählich in Zersetzung übergehende Baumstumpf ist in der Alchemie eine Allegorie zur Schwärzung der Materie, die bei der Herstellung des Steins der Weisen im „Bauch der Erde” vergraben wird (Biedermann 1998, 407).

      In einem hohlen Baumstamm entkamen Bergelmir und seine Frau dem Ertrinken im Blut des Ymir.
      Später werden unter der Wurzel des Baums Hoddmimir Lif und Lithrasir die Verwerfungen der Götterdämmerung überleben und ein neues Menschengeschlecht begründen (Edda, Wafthrudnirlied 44f.).


      Feste, Brauchtum, Volks-/Aberglauben
      Die Juden begehen am 15. Schewat (Ende Januar / Anfang Februar) das Fest Tu Be-Schewat, das „Neujahrsfest der Bäume”. Laut Talmud steigt zu Tu Be-Schewat der Saft in die Bäume - im vorderen Orient weisen knospende Obstbäume und erblühende Mandelbäume auf den nahenden Frühling.
      Von Tu Be-Schewat bis zum Purimfest (15. Adar) ist nun auch für junge Bäume Pflanzzeit.


      Am Unschuldigekindertag werden die Bäume mit Ruten geschlagen, um ihre Fruchtbarkeit zu fördern (Grimm 1992, Bd. III, S. 472).

      Manchmal blühen die Bäume im späten Sommer oder Herbst ein zweites Mal:

      „Wenn der September noch donnern kann,
      so setzen die Bäume noch Blüten an.”

      „Baumblüte im November gar,
      noch nie ein gutes Zeichen war.”

      Im Falle der Kirsche soll eine herbstliche Blüte Krieg ankündigen.

      Dagegen geben am Tag der heiligen Barbara (4. Dezember) geschnittene Obstbaumzweige über die günstige Entwicklung in Liebesbeziehungen oder ein segensreiches Jahr Auskunft, sofern sie bis Weihnachten aufblühen.

      Avatar
      schrieb am 25.02.03 19:00:01
      Beitrag Nr. 88 ()
      Lebensbaum
      Die Vorstellung eines Baumes, dessen Früchte die Sterblichkeit aufheben, ist sehr alt und verbreitet.

      Das sumerische Gilgamesch-Epos schildert die Suche des Helden Gilgamesch nach der Pflanze des Lebens.

      In der altiranischen Mythologie steht der Lebensbaum Gao-kerena neben dem Allsamenbaum.

      In der Genesis der Bibel stehen zwei besondere Bäume im Paradies Eden, der Baum des Lebens und der Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen. Solange die Urmenschen von erstem aßen, waren sie unsterblich. Weil sie aber - verbotenerweise - vom letzteren essen, werden sie als Adam und Eva aus dem Paradies vertrieben und sind seitdem vom Lebensbaum abgeschnitten.

      Bei Johannes steht der Weinstock für Jesus als Lebensbaum, dessen Früchte, so die Lehre angenommen wird, weitere Früchte bringen wird (Johannes 15,1-6), mithin die Unsterblichkeit.

      Daß die Pflanze des Lebens in einem Baum gesehen wird, ist verständlich. Bäume gehören zu den Lebewesen mit der höchsten Lebenserwartung. Viele Arten können hunderte oder sogar tausende von Jahren alt werden, ohne sichtlich an Vitalität zu verlieren.

      In der germanischen Runenreihe soll die Idee des Lebensbaumes, der nordischen Yggdrasil, von der Rune Eiwatz versinnbildlicht werden.




      http://www.sungaya.de

      also aus den indogermanischen Stämmen, damit Wegbereiter für alle Kulturen die wir in Eurasien heute kennen.
      Da auch die Indianer Amerikas Bäume verehrten, ist nun noch die Frage, was mit den Inselbewohnern ist! ;)
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 19:06:30
      Beitrag Nr. 89 ()
      "WUNDER-BAUM" "Wild `n Crazy"

      Wilde Duftnoten und crazy Aussehen.
      Der Tip für alle Szene-Schnüffler! :lick:
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 19:53:45
      Beitrag Nr. 90 ()
      Duschgel, wg. der Weiden.

      Wir brauchen sie nicht vorziehen. ;)
      Mir ist der Baum einfach symphatisch, melancholisch und durch seine (häufige) Nähe zu Fliessgewässern irgendwie "friedlich"....so zumindest meine Assoziation ;)
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 20:08:19
      Beitrag Nr. 91 ()
      Ja, find ich auch, man muss die Bäche und Flüsse nicht lange suchen, die Weiden verraten alles ;)
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 21:20:43
      Beitrag Nr. 92 ()
      für heute: :yawn:

      Avatar
      schrieb am 25.02.03 22:17:09
      Beitrag Nr. 93 ()
      Ich habe immer versucht,
      die Unvoreingenommenheit der Flüsse,
      die Erhabenheit der Bäume und
      die Gelassenheit der Tiere zu erreichen,
      doch es ist mir nicht gelungen.

      Hanns Dieter Hüsch

      Avatar
      schrieb am 26.02.03 01:05:25
      Beitrag Nr. 94 ()
      @duschgel: dann will ich mal mit ein paar eigenen kieferwäldermotiven aushelfen. ich habe heute übrigens noch mal genau nachgesehen - es ist eine kiefer. auf der gegenüberliegenden seite ist noch eine lärchenansiedlung - jetzt im winter natürlich genauso kahl wie die laubwälder.
      (lärchen haben ja die für einen nadelbaum seltene eigenschaft im winter die nadeln zu verlieren).


      dies ist die schwesterkiefer von "der beule" auf der anderen wegseite gelegen. sticht durch seinen schrägen wuchs auch interessant aus den anderen bäumen heraus.

      und hier noch zwei bilder von kiefernwäldern (liegen an der rückseite der tannenschonung, wie gestern erwähnt):



      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 01:18:58
      Beitrag Nr. 95 ()
      ... das sind Bäume

      Avatar
      schrieb am 26.02.03 01:40:24
      Beitrag Nr. 96 ()
      hier ein interessanter link zu einer holländischen seite mit alten bäumen in den niederlanden und europa. eine site mit vielen schönen bildern.

      http://home.hetnet.nl/~gerdien14/english1.htm

      hier z.b. die größte eiche der niederlande:


      und da ich es eben noch erwähnt habe: die lärche


      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 08:29:25
      Beitrag Nr. 97 ()
      igu, deine Links in #94 sehe ich nicht, auch die Beule ist inzwischen verschwunden! :( Geht das nur mir so?
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 09:45:05
      Beitrag Nr. 98 ()
      schöne Fotos übrigens, um die alten Bäume sollten wir uns ganz speziell kümmern, bin aber noch am suchen. dazu müsste es auch einige Geschichten geben.

      Smart, sind das Mammutbäume oder Zypressen?
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 11:11:07
      Beitrag Nr. 99 ()
      Von Bäumen und Büchern: William Faulkners House "Rowan Oak"

      Avatar
      schrieb am 26.02.03 11:22:16
      Beitrag Nr. 100 ()
      100
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 11:52:33
      Beitrag Nr. 101 ()
      +1 :)





      Der Essigbaum alias Sumach alias Rhus ganz links, mit dunkelroter Blütenkerze, ist giftig (insbesondere sein Milchsaft)
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 13:29:38
      Beitrag Nr. 102 ()
      .
      @frohgemut, #42:

      Ja, es gibt einen Zaun um die Streuobstwiese. Den haben allerdings die Nachbarn links und rechts gezogen, die beide Schafe und Pferde dort halten.

      Ich muss aber ehrlich sagen, dass ich darüber froh bin. Erstens gibt es ein (unverschlossenes!) Tor, jeder kann dorthin, und Du kannst Dir nicht vorstellen, welche Menschenmengen zur Zeit der Kirschblüte auch dort unterwegs sind. Auch am unteren Ende ist das Grundstück offen.

      Zweitens ist es mir ein Hauptanliegen, mit dem Grundstück ein Refugium für bedrohte Tiere und Pflanzen zu machen. Durch Monokulturen und Spritzen haben ja viele Pflanzen und Insekten kaum noch Lebensraum.

      Ich säe Samen von diesen bedrohten Pflanzen aus, siedle Wirtspflanzen für Schmetterlinge, Raupen und Insekten an, habe eine Schlehenhecke, in der Vögel ungefährdet brüten können und in der Rehe Schutz suchen, lege Reisighaufen als Unterschlupf für Kleintiere, Steinhaufen für Eidechsen, Laubhaufen für Igel an, lasse Totholz einfach verrotten etc. Im unteren Teil ist ein kleiner Mischwald entstanden, in den ich überhaupt nicht eingreife. Dazu kommen dieses Jahr Nistkästen und aufgebohrte Hölzer für Wildbienen und, und, und. Es wird nichts gespritzt, dafür sitzt halt mal ein Wurm in der Kirsche.

      Wenn ich sehe, welche Artenvielfalt dort wieder entsteht, wo vor einiger Zeit nur noch Brennnesseln und 3 Meter hohe Brombeerbüsche wuchsen, dass sich in den hohlen Baumstücken Siebenschläfer angesiedelt haben, dann macht mir das unbändige Freude.

      Ein gewisses Maß an Schutz ist dafür aber notwendig, denn es sind nicht alle Menschen wie Du und freuen sich nur an der Natur. Leider ist auch dieses Stück Erde mehrmals Ziel von Vandalismus geworden. Deswegen bin ich nicht unglücklich, dass man nicht von allen Seiten her direkten Zugang hat.

      Ganz abgesehen davon würden die Schafe dem Ganzen schnell den Garaus machen. Dafür lasse ich das Pferd eines Nachbarn dort weiden, da man ihm jeweils einen Bereich abtrennen kann, den es nicht verlässt, und die Schafe nur unter Kontrolle.

      Mir genügt es, wenn Freunde vorbeikommen und sich wie ich das Obst für den Eigenbedarf pflücken. Der Rest ist für die Vögel. Bei 3500 Quadratmetern bleibt da einiges übrig.

      frohgemut, ich habe ja auch nicht "Natur" gekauft, sondern es gab einen Vor-Eigentümer, der das Ganze nur verwildern ließ. Damit hatte er aber der Natur überhaupt keinen Gefallen getan, denn der Lebensraum Streuobstwiese reduzierte sich über die Jahrzehnte dann halt, wie geschildert, auf Brennnesseln und Brombeeren.

      Es grüßt Dich herzlich
      CockneyRebel
      .
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 13:49:19
      Beitrag Nr. 103 ()
      Cockney,

      mir hat mal allen Ernstes jemand gesagt, die übermannshohen Nesseln, die ich abmähen wollte, müsse man für die Schmetterlinge stehen lassen! Also ich habe noch nie Schmetterlinge an Brennesseln gesehen!
      Ich habe übrigens auch so ein Grundstück, es liegt inmitten von Äckern, und ich habe den Eindruck, daß die Bauern nicht froh sind, wenn ich z. B. mittels Sommerflieder u. a. Kohlweißlinge anlocke.
      Übrigens mußte ich mal mein separat gelegenes Klohäuschen mit einem Hornissenvolk (jedes Frühjahr kommen 2 Hornissen ...) teilen. Da waren die Schietgäng kein Pläsier! Ich habe dabei beobachtet, daß Hornissen keineswegs aggressiv sind (im Gegensatz zu manchen Wespenarten!). Wenn man nicht zu dicht herangeht, kann man sich wieder ungestraft entfernen. Es kommen auch immer nur wenige raus, um nachzusehen. Bei Wespen kann es einem passieren, daß eine ganze Armada im Sturzflug über einen herfällt. In meinem Werkzeugschuppen nistete mal eine Sorte, die sich auf menschliche Kopfhaut spezialisiert hatte ... Zum Glück ist mein Haar fein und dicht und daher schwer durchdringbar. Erdwespen dagegen sind recht harmlos. Wir haben mal beim Wiesenmähen mit der Sense unbeabsichtigt ihren Papierballon durchgehauen. Sie sind zwar aufgestoben, aber nur ein kurzes Stück. Tat uns ja sehr leid, jetzt halten wir den Bewuchs mindestens da, wo wir langgehen, so kurz, daß man die kleinen Mitbewohner rechtzeitig sehen kann. Hummeln bewohnen übrigens gern Erdlöcher - also nicht zustopfen und Wasser einfüllen im Glauben, es seien Mäuselöcher. Hummellöcher befinden sich nicht in der Nähe von Kompostboxen, sondern oftmals mitten im Rasen, auch in härterem Boden.
      Ich bin ja recht tolerant und lasse Wespen auch mal einen Platz im Laubkasten, aber ein äußerst aggressives Völkchen, das sich vor einem Fenster angesiedelt hatte und niemanden näher als 3 m ranließ, mußte ich vertreiben. Ich habe das mittels ausgiebigem Besprühen (aus genügender Distanz :D ) mit Geschirrspülmittellauge geschafft.
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 15:47:13
      Beitrag Nr. 104 ()
      .
      Wilma,

      mit Hornissen habe ich auch noch keine schlechten Erfahrungen gemacht. Ich habe sie auch nur als beeindruckende Brummer, aber ohne aggressives Verhalten erlebt.

      Da Du viel von Hornissen, Hummeln und Wespen berichtest, nehme ich an, dass Du auch Obstbäume hast?

      Die Story mit den Brennnesseln habe ich auch gehört, aber genau wie Du noch nie etwas derartiges beobachtet. Ich denke, wenn sie wirklich als Wirtspflanze benötigt werden, bietet die Natur noch immer genug Exemplare, um das Überleben zu sichern.

      Freust Du Dich auch schon so auf den Frühling?
      :)
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 17:20:36
      Beitrag Nr. 105 ()
      Ich habe ein paar Obstbäume, aber sie sind in der Minderzahl. Meine Wespen sind aber eher Holzfresser. Die Hornissen vermutlich auch, denn die Tür meines Klohäuschens (aber bitte: ich wohne nicht auf jenem Grundstück!) ist ganz abgelutscht und angefressen.
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 17:48:37
      Beitrag Nr. 106 ()
      PS: Bei meinem Klohäuschen handelt es sich um ein Holzhäuschen aus dem Versand, das aufstellfertig behandelt war. Offensichtlich wurde hierfür ein Holzschutz verwendet, der so umweltfreundlich ist, daß man ihn essen kann. Der Geruch von (frischen) Farben und Lacken scheint Hornissen übrigens anzuziehen. Immer wenn ich was streiche - was man wegen der schlechten Haltbarkeit bzw. Wirksamkeit (Moosbefall!!) der umweltfreundlichen Produkte übermäßig oft tun muß -, habe ich vermehrt Tiere dieser Art um mich her.
      Übrigens scheinen Hornissen ein weitreichendes Kommunikationssystem zu haben. Eine einzelne Hornisse, die im Frühjahr auftauchte, hatte ich eingefangen, um sie mir anzusehen (habe sie natürlich wieder freigelassen), woraufhin in Kürze eine zweite auftauchte.
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 20:14:21
      Beitrag Nr. 107 ()
      PS: Wo ich grade dabei bin ....... UMWELTFREUNDLICH ... Will man mit einem umweltfreundlichen WC-Reiniger das WC reinigen, benötigt man eine halbe Flasche, wo früher vom "nicht umweltfreundlichen" Reiniger eine Flaschenkappe voll genügte. Ich frage mich, ob "vorverdünnte" Schadstoffe in großen Mengen weniger schädlich sind als kleine, in der Kanalisation zwangsverdünnte Mengen??
      Avatar
      schrieb am 27.02.03 00:47:56
      Beitrag Nr. 108 ()
      @duschgel: das mit den bildern könnte daran liegen das yahoo ein daily trafficlimit bei den zugriffen hat (ist ja aus einem briefcase verlinkt) - ich kann sie mittlerweile jedenfalls wieder sehen. ich hoffe bei dir klappt das dann auch wieder.

      ja zu ungewöhnlichen einzelbäumen habe ich auch noch einige schöne geschichten.

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 06.03.03 11:13:58
      Beitrag Nr. 109 ()
      Igu, die Bilder tauchen bei mir leider nicht mehr auf :( - auf deine Baumgeschichten bin ich schon gespannt! :)

      #101 ein tolles Foto, Wilma :)


      die Kiefern sind momentan wirklich sehr auffallend. Wenn man einmal einen Blick für sie hat, springen sie einen in den momentan noch laublosen Wäldern richtiggehend an!

      Avatar
      schrieb am 06.03.03 11:27:21
      !
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      Avatar
      schrieb am 06.03.03 11:29:02
      !
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      Avatar
      schrieb am 06.03.03 11:29:20
      !
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      Avatar
      schrieb am 06.03.03 11:32:43
      !
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      Avatar
      schrieb am 06.03.03 11:34:37
      !
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      Avatar
      schrieb am 06.03.03 12:03:30
      Beitrag Nr. 115 ()
      Avatar
      schrieb am 06.03.03 12:17:58
      Beitrag Nr. 116 ()
      Die Haselnussblüte wird von Wintermüden genau so sehr erwartet wie von Allergikern gefürchtet! Mit ihr beginnt der Vorfrühling!

      daher ein kleiner Exkurs:

      Wann beginnt eigentlich der Frühling?

      Die Datierung von Frühlingsbeginn und -ende ist, je nach Wahl des Bezugspunktes, verschieden. Der Kalenderdatierung liegt eine astronomische Einteilung zu Grunde. Danach beginnt der Frühling am Tag der Tag-und-Nacht-Gleichen, dem 21. März, und wird am längsten Tag des Jahres, dem 21. Juni, vom Sommer abgelöst.

      Der meteorologische Frühling liegt genau drei Wochen früher und umfaßt die Monate März bis Mai. [/b]

      Wann nun tatsächlich der Frühling Einzug hält, ist aber sehr verschieden, wie jeder aus Erfahrung weiß. Das zeigen schon die subjektiv ‘gefühlten’ Temperaturen . Dieser tatsächliche Frühlingsbeginn, der sich an der Entwicklung der Vegetation verfolgen läßt, wird an äußerlich erkennbaren (phänologischen) Merkmalen bestimmter Pflanzen festgemacht. DerFrühlingsbeginn wird mit dem Beginn der Haselnußblüte gleichgesetzt. Er entspricht in etwa dem meteorologischen Frühling.


      Phänologischer Kalender (nach Kreeb et al. 1993)

      Vorfrühling Blüte: Hasel, Märzenbecher, Schneeglöckchen
      Erstfrühling Blüte: Beerensträucher (z.B. Stachelbeere), zeitige Obstbäume (Kirsche, Pflaume, Birne), Schlehe, Spitzahorn
      Laubentfaltung: Birken, Rotbuche
      Vollfrühling Blüte: Apfel, Flieder, Roßkastanie
      Laubentfaltung: meisten Laubwald-Bäume, z.B. Eichen und Hainbuche
      Frühsommer Blüte: Holunder, Roggen, Robinie
      optimale Blüte der Wiesen und Getreidefelder
      Ernte: Heuernte am Ende des Frühsommers
      Hochsommer Blüte: Linden
      Reife: Johannisbeeren, Holunder, Eberesche, Winterroggen
      Spätsommer Blüte: Besenheide
      Reife: frühe Obstsorten
      Ernte: Getreide, zweite Heuernte
      Frühherbst Blüte: Herbstzeitlose
      Reife: Rosskastanie
      Ernte: Höhepunkt der Obsternte
      Vollherbst Ernte: Kartoffeln
      allgemeine Laubverfärbung
      Spätherbst Zeit des allgemeinen Laubfalls
      Ende der Vegetationszeit
      Avatar
      schrieb am 06.03.03 12:24:05
      !
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      Avatar
      schrieb am 06.03.03 12:36:11
      Beitrag Nr. 118 ()
      "Tausendjährige Linde" bei Běleň in Südböhmen (sie soll allerdings erst 800 Jahre alt sein):



      Als die Linde mit einem Umfang von zwölfeinhalb Metern im Jahr 1951 vom Blitz getroffen wurde und abbrannte, schien es, dass es ihr Ende ist. Aber es ist etwas Überraschendes passiert. Während die Gemeinde Běleň unterging, erholte sich die Linde und lebt weiter.
      Avatar
      schrieb am 06.03.03 12:43:40
      Beitrag Nr. 119 ()
      Linden sind wunderschön, zu Inet-losen Zeiten waren sie oft der Dorfmittelpunkt, wo sich alle trafen. , dazu gibst auch jede Menge geschichten, ich geh mal auf die Suche!

      Da sie erst im Hochsommer blühen, poste ich erst schnell noch die Sachen, die ich zur Haselnuss rausgesucht habe.

      @Doc :p
      Avatar
      schrieb am 06.03.03 12:54:01
      Beitrag Nr. 120 ()
      :mad: ÄHHH wer löscht Hier :mad:

      bei uns im Dorf stand früher
      auch ne Linde im Mittelpunkt,
      heute steht da ein Computerterminal
      zum I-Net surfen
      :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 06.03.03 12:58:14
      Beitrag Nr. 121 ()
      die haselnuss hat schon bessere Zeiten erlebt! Vor 8000 Jahren hat sie fast ganz deutschland bedeckt. Mit der Klimaänderung kamen dann die grössren Bäume und haben die Hasel an die Lichtungen und Waldränder zurückgedrängt!

      Früher hat die Hasel neben dem Holunder in keinem Bauerngarten dürfen fehlen.
      Für die Stadtmenschen: die Nüsse, die im Herbst daran hängen, kann man tatsächlich essen ;)


      Avatar
      schrieb am 06.03.03 13:02:49
      Beitrag Nr. 122 ()
      @ Duschgel

      verflixter Fehlerteufel :D

      du meintest doch Hasennüsse :eek:

      Avatar
      schrieb am 06.03.03 13:10:58
      Beitrag Nr. 123 ()
      Bei der Bestimmung muss man aufpassen, dass man sie nicht mit anderen Birkengewächsen verwechselt. Die "Würstchen" ähneln denen der Erle, die Blätter und die Strauchform sind ähnlich wie die Hainbuche, allerdings sind die Hainbuchenblätter sehr viel schmäler.

      Die Kätzchen wurden übrigens schon im Vorjahr angelegt und haben den Winter nackt überdauert. Im Februar/März stäuben sie und erscheinen dann gelblich. Das ist die Zeit, in der Haselallergiker "einen (möglichst großen) Bogen" um sie machen sollten.

      Wenn man auf Spaziergängen Kinder dabei hat, sollte man allerdings (als Nichtallergiker!!!)mal an den Zweigen rütteln! Das ist ein großes Erlebnis für die Kleinen, wenn es dann staubt. Von der Pollendusche reden sie meist noch lange danach!
      Avatar
      schrieb am 06.03.03 13:13:54
      Beitrag Nr. 124 ()
      Christian Morgenstern -Die 3 Spatzen

      In einem leeren Haselstrauch
      Da sitzen drei Spatzen, Bauch an Bauch.

      Der Erich rechts und links der Franz
      Und mitten drin der freche Hans.

      Sie haben die Augen zu, ganz zu,
      Und obendrüber da schneit es, hu!

      Sie rücken zusammen dicht an dicht.
      So warm wie der Hans hats niemand nicht.

      Sie hören alle drei ihrer Herzlein Gepoch.
      Und wenn sie nicht weg sind, so sitzen sie noch.




      Avatar
      schrieb am 06.03.03 13:57:49
      Beitrag Nr. 125 ()


      Beliebt ist das Haselholz bei Wünschelrutengängern. Angeblich ist es ein guter Leiter für Energieströme. Wegen der starken Durchlässigkeit schwingt es sich, als Wünschelrute verarbeitet, über den gesuchten Kraftfeldern leicht ein.



      Im Volksglauben hat man der Hasel eine blitzabwehrende Kraft zugesprochen, weshalb man bei Gewitter Haselnusszweige ins Fenster stellte.
      Ein Haselstrauch, neben das Haus gepflanzt, soll wie ein Blitzableiter auch von störenden und krankmachenden Strahlungen abhalten.


      Avatar
      schrieb am 06.03.03 14:07:22
      Beitrag Nr. 126 ()
      "Die Regenerationsfähigkeit eine Haselrute ist bereits im Märchen vom Aschenputtel belegt. Sie brauchen nur eine Rute abzuschneiden, ca. 20 cm tief in die Erde zu stecken und alsbald entsteht daraus ein neuer Strauch. Das schnelle Wachstum ermöglicht die Begleitung ungeduldiger Kinderaugen und häufiges Ernten der wunderbar gerade wachsenden Haselruten für Schnitzstöcke und zum Stockbrot backen im offenen Feuer.

      Das Erjagen und Sammeln der Nüsse ist ein Abenteuer für sich, denn man muss stets schneller sein als sämtliche Kleinnagetiere, die zum Garten Zugang haben. "
      Avatar
      schrieb am 06.03.03 15:33:20
      Beitrag Nr. 127 ()
      Noch `n Baum, der jetzt nicht blüht - aber trotzdem schön aussieht:



      Eiche mit 36 m Kronendurchmesser (1995) bei Vorden/NL
      Avatar
      schrieb am 15.03.03 17:21:44
      Beitrag Nr. 128 ()
      hat noch jemand Lust auf Baumgeschichten?
      falls ja - welchen Baum sollen wir nehmen?
      Avatar
      schrieb am 15.03.03 17:22:58
      Beitrag Nr. 129 ()
      Duschi, schau mal, was du zur Pinie findest ;)
      Avatar
      schrieb am 15.03.03 17:27:55
      Beitrag Nr. 130 ()
      Pinien sind mit den Kiefern verwandt (Pinus pinea / pinus silvestris, wenn ich das noch richtig im Gedächtnis habe)

      Spontan fällt mir ein Türkei-Urlaub ein, wo wir in Pinienhainen die pinienzapfen gesammelt haben, aus denen wir dann die Pinienkerne geklopft haben.
      Man bekommt ein ganz anderes Verhältnis dazu, als wenn man sie nur geschält aus den Tüten kennt!

      ich schau mal nach, was ich finde, Tyler :).
      Avatar
      schrieb am 15.03.03 17:30:10
      Beitrag Nr. 131 ()
      *ächtz* ... habe gerade eben eine Schwarzkiefer gepflanzt .... ca. 1,20 m ... ein hübscher Kerl ... jetzt schon so schön knorrig .... :)
      Avatar
      schrieb am 15.03.03 17:41:52
      Beitrag Nr. 132 ()
      hatte auch Garten-Mittag heute .
      Meine Haselnusssträucher haben auch schon dicke Knospen.
      Freu mich dass sie angegangen sind und den Winter überstanden haben.

      Zu den Brenesseln :
      Einigen Schmetterlingsarten sind auf Brenesseln angewiesen , da sie sich ausschlißelich darauf spezialisiert haben. Ich glaube der Kleine Fuchs und das Pfauenauge u.a.
      Die Schmetterlinge legen ihre Eier auf den Brenesseln ab , wobei sie junge Triebe bevozugen mit noch frischen weichen Blättern - es empfiehlt sich also die Hälfte der Brenesseln ambzumähen ( weg kriegt man sie damit eh´ nicht sie bilden Ausläufer wie z.B. Pfefferminze ) damit junge Triebe nachwachsen. Also nur die Raupen fressen die Brenesseln !!

      :kiss: Gabylein
      Avatar
      schrieb am 15.03.03 17:42:03
      Beitrag Nr. 133 ()
      Schön!:) Hoffentlich hat sie genügend platz!
      vielleicht wird es so eine wie in #81 ? ;)
      Avatar
      schrieb am 15.03.03 19:32:22
      Beitrag Nr. 134 ()
      Bäume habe ich schon immer sehr geliebt - vor allem die alten knorrigen ( ;) ) Laubbäume, die so erhaben und mächtig wirken und so... "weise".

      Überall, wo ich gewohnt habe, habe ich mir immer sofort eine "Naturoase" in der Nähe gesucht, ein Ort, wo ich einfach so - wenn alles zu viel wird, wenn ich abspannen muss oder einfach meine Gedanken fließen lassen will - hingehen kann. Und überall war irgendwo mitten drin ein besonderer Baum, zu dem ich sofort ein besonderes Verhältnis hatte.... Auch hier, wo ich jetzt wohne, gibt es nur 15 Minuten Fußweg weg ein wunderschönes Naturschutzgebiet mit Teich, einem Bach, einem kleinen Berg und natürlich... meiner "Frau Baum" (klingt vielleicht komisch, aber so nenne ich eben diesen meinen speziellen Baum).
      Und wenn ich vorbei gehe, rede ich natürlich so ein paar Worte mit ihm (ihr), sage Guten Tag und so... na ja, warum nicht... :laugh: ...? Wenn jemand mir entgegen kommt, verkürze ich das natürlich - man weiß ja, was sich gehört ;)

      Grüße :)
      Linea
      Avatar
      schrieb am 16.03.03 02:57:07
      Beitrag Nr. 135 ()
      @duschgel: keine angst ich habe deinen thread nicht vergessen,
      aber die zeit ist oft zu knapp, um schöne geschichten zu schreiben.

      zwischendurch auch mal wieder eine geschichte zu einem ganz besonderen baum. es handelt sich um einen baum in einem wald im hinterland der ostsee zwischen kellenhusen(wer darüber was erfahren möchte, kann im thread von gatsby bei OP etwas darüber nachlesen) und der klostergemeinde cismar. wir haben dort oft als kinder unseren urlaub verbracht und wenn das wetter nicht strandgemäss war ging es in den wald. neben wildgehegen und waldholzspielplätzen war unser ziel häufig die sogenannte "Kroneiche" - ein unglaublich beeindruckendes naturphänomen. wenn ich es recht in erinnerung habe muss sie etwa 200 bis 300 jahre alt gewesen sein und ihr stamm hatte einen umfang von bestimmt 15-20 metern und sie hatte innen eine grosse aushöhlung - man konnte durch eine art eingang hinein und es war fast so wie ein indianerwigwam. leider habe ich keine fotos von der kroneiche, so dass ich allein auf die erinnerungsbilder in meinem kopf angewiesen bin. schade es scheint auch keine bilder dieses baumes im internet zu geben.

      @linea: ich habe auch so einen ganz bestimmten baum zu dem ich immer ein paar worte spreche, wenn ich bei ihm vorbeikomme. es ist schon eine ganz eigene emotionale sache die man zu solch alten bäumen entwickeln kann.:)
      so wie du deinen baum "frau baum" nennst habe ich meinen baum "der verwunschene baum" genannt, weil er so etwas eigentümlich verzaubertes an sich hat.

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 19.03.03 18:27:08
      Beitrag Nr. 136 ()
      Duschgel !!!!!!!!!

      :cry: Linea :cry: :cry: :cry:
      Avatar
      schrieb am 20.03.03 21:49:40
      Beitrag Nr. 137 ()
      Ein Märchen
      Heinz Körner

      Es war einmal ein Gärtner. Eines Tages nahm er seine Frau bei der Hand und sagte: „Komm, Frau, wir wollen einen Baum pflanzen.« Die Frau antwortete: ‚Wenn du meinst, mein lieber Mann, dann wollen wir einen Baum pflanzen.“ Sie gingen in den Garten und pflanzten einen Baum.
      Es dauerte nicht lange, da konnte man das erste Grün zart aus der Erde sprießen sehen. Der Baum, der eigentlich noch kein richtiger Baum war, erblickte zum ersten Mal die Sonne. Er fühlte die Wärme ihrer Strahlen auf seinen Blättchen und streckte sich ihnen hoch entgegen. Er begrüßte sie auf seine Weise, ließ sich glücklich bescheinen und fand es wunderschön, auf der Welt zu sein und zu ‘wachsen.
      „Schau“, sagte der Gärtner zu seiner Frau, „ist er nicht niedlich, unser Baum?“ Und seine Frau antwortete: „Ja, lieber Mann, wie du schon sagtest: Ein schöner Baum!“
      Der Baum begann größer und höher zu wachsen und reckte sich immer weiter der Sonne entgegen. Er fühlte den Wind und spürte den Regen, genoß die warme und feste Erde um seine Wurzeln und war glücklich. Und jedes Mal, wenn der Gärtner und seine Frau nach ihm sahen, ihn mit Wasser tränkten und ihn einen schönen Baum nannten, fühlte er sich wohl. Denn da war jemand, der ihn mochte, ihn hegte, pflegte und beschützte. Er wurde lieb gehabt und war nicht allein auf der Welt. So wuchs er zufrieden vor sich hin und wollte nichts weiter als leben und wachsen, Wind und Regen spüren, Erde und Sonne fühlen, lieb gehabt werden und andere liebhaben.
      Eines Tages merkte der Baum, daß es besonders schön war, ein wenig nach links zu wachsen, denn von dort schien die Sonne mehr auf seine Blätter. Also wuchs er jetzt ein wenig nach links.
      „Schau«, sagte der Gärtner ~zu seiner Frau, „unser Baum wächst schief. Seit wann dürfen Bäume denn schief wachsen, und dazu noch in unserem Garten? Ausgerechnet unser Baum! Gott hat die Bäume nicht erschaffen, damit sie schief wachsen, nicht wahr, Frau?“ Seine Frau gab ihm natürlich recht. „Du bist eine
      kluge und gottesfürchtige Frau“, meinte daraufhin der Gärtner. „Hol also unsere Schere, denn wir wollen unseren Baum gerade schneiden.“
      Der Baum weinte. Die Menschen, die ihn bisher so lieb gepflegt hatten, denen er vertraute, schnitten ihm die Äste ab, die der Sonne am nächsten waren. Er konnte nicht sprechen und deshalb nicht fragen. Er konnte nicht begreifen. Aber sie sagten ja, daß sie ihn lieb hätten und es gut mit ihm meinten. Und sie sagten, daß ein richtiger Baum gerade wachsen müsse. Und Gott es nicht gern sähe, wenn er schief wachse. Also mußte es wohl stimmen. Er wuchs nicht mehr der Sonne entgegen.
      „Ist er nicht brav, unser Baum?“ fragte der Gärtner seine Frau. „Sicher, lieber Mann“, antwortete sie, „du hast wie immer recht. Unser Baum ist ein braver Baum.“
      Der Baum begann zu verstehen. Wenn er machte, was ihm Spaß und Freude bereitete, dann war er anscheinend ein böser Baum. Er war nur lieb und brav, wenn er tat, was der Gärtner und seine Frau von ihm erwarteten. Also wuchs er jetzt strebsam in die Höhe und gab darauf acht, nicht mehr schief zu wachsen.
      „Sieh dir das an“, sagte der Gärtner eines Tages zu seiner Frau, „unser Baum wächst unverschämt schnell in die Höhe. Gehört sich das für einen rechten Baum?“ Seine Frau antwortete: „Aber nein, lieber Mann, das gehört sich natürlich nicht. Gott will, daß Bäume langsam und in Ruhe wachsen. Und auch unser Nachbar meint, daß Bäume bescheiden sein müßten, ihrer wachse auch schön langsam.“ Der Gärtner lobte seine Frau und sagte, daß sie etwas von Bäumen verstehe. Und dann schickte er sie die Schere holen, um dem Baum die Äste zu stutzen.
      Sehr lange weinte der Baum in dieser Nacht. Warum schnitt man ihm einfach die Äste ab, die dem Gärtner und seiner Frau nicht gefielen? Und wer war dieser Gott, der angeblich gegen alles war, was Spaß machte?
      „Schau her, Frau“, sagte der Gärtner, „wir können stolz sein auf unseren Baum.“ Und seine Frau gab ihm wie immer recht.
      Der Baum wurde trotzig. Nun gut, wenn nicht in die Höhe, dann eben in die Breite. Sie würden ja schon sehen, wohin sie damit kommen. Schließlich wollte er nur wachsen, Sonne, Wind und Erde fühlen, Freude haben und Freude bereiten. In seinem Innern spürte er ganz genau, daß es richtig war, zu wachsen. Also wuchs er jetzt in die Breite.
      „Das ist doch nicht zu fassen.“ Der Gärtner holte empört die Schere und sagte zu seiner Frau: „Stell dir vor, unser Baum wächst einfach in die Breite. Das könnte ihm so passen. Das scheint ihm ja geradezu Spaß zu machen. So etwas können wir auf keinen Fall dulden!“ Und seine Frau pflichtete ihm bei: „Das können wir nicht zulassen. Dann müssen wir ihn eben wieder zurecht stutzen.“
      Der Baum konnte nicht mehr weinen, er hatte keine Tränen mehr. Er hörte auf zu wachsen. Ihm machte das Leben keine rechte Freude mehr. Immerhin, er schien nun dem Gärtner und seiner Frau zu gefallen. Wenn auch alles keine rechte Freude mehr bereitete, so wurde er wenigstens lieb gehabt. So dachte der Baum.

      Viele Jahre später kam ein kleines Mädchen mit seinem Vater am Baum vorbei. Er war inzwischen erwachsen geworden, der Gärtner und seine Frau waren stolz auf ihn. Er war ein rechter und anständiger Baum geworden.
      Das kleine Mädchen blieb vor ihm stehen. „Papa, findest du nicht auch, daß der Baum hier ein bißchen traurig aussieht?“ fragte es.
      „Ich weiß nicht“, sagte der Vater. „Als ich so klein war wie du, konnte ich auch sehen, ob ein Baum fröhlich oder traurig ist. Aber heute sehe ich das nicht mehr.“
      „Der Baum sieht wirklich ganz traurig aus.“ Das kleine Mädchen sah den Baum mitfühlend an. „Den hat bestimmt niemand richtig lieb. Schau mal, wie ordentlich der gewachsen ist. Ich glaube, der wollte mal ganz anders wachsen, durfte aber nicht. Und deshalb ist er jetzt traurig.“
      „Vielleicht“, antwortete der Vater versonnen. „Aber wer kann schon wachsen wie er will?“
      ‚Warum denn nicht?“ fragte das Mädchen. ‚Wenn jemand den Baum wirklich lieb hat, kann er ihn auch wachsen lassen, wie er selber will. Oder nicht? Er tut doch niemandem etwas zuleide.“
      Erstaunt und schließlich erschrocken blickte der Vater sein Kind an. Dann sagte er: ‚Weißt du, keiner darf so wachsen wie er will, weil sonst die anderen merken würden, daß auch sie nicht so gewachsen sind, wie sie eigentlich mal wollten.“
      „Das verstehe ich nicht, Papa!“
      „Sicher, Kind, das kannst du noch nicht verstehen. Auch du bist vielleicht nicht immer so gewachsen, wie du gerne wolltest. Auch du durftest nicht.“
      „Aber warum denn nicht, Papa? Du hast mich doch lieb und Mama hat mich auch lieb, nicht wahr?“
      Der Vater sah sie eine Weile nachdenklich an. „Ja“, sagte er dann, „sicher haben wir dich lieb.“
      Sie gingen langsam weiter und das kleine Mädchen dachte noch lange über dieses Gespräch und den traurigen Baum nach. Der Baum hatte den beiden aufmerksam zugehört, und auch er dachte lange nach. Er blickte ihnen noch hinterher, als er sie eigentlich schon lange nicht mehr sehen konnte. Dann begriff der Baum. Und er begann hemmungslos zu weinen.

      Grüße
      Linea
      Avatar
      schrieb am 22.03.03 01:04:57
      Beitrag Nr. 138 ()
      .
      Wie es weiterging

      In dieser Nacht war das kleine Mädchen sehr unruhig. Immer wieder dachte es an den traurigen Baum und schlief schließlich erst ein, als bereits der Morgen zu dämmern begann.
      Natürlich verschlief das Mädchen an diesem Morgen. Als es endlich aufgestanden war, wirkte sein Gesicht blaß und stumpf.
      „Hast du etwas Schlimmes geträumt“, fragte der Vater.
      Das Mädchen schwieg, schüttelte dann den Kopf.
      Auch die Mutter war besorgt: „Was ist mit dir?“
      Und da brach schließlich doch all der Kummer aus dem Mädchen. Von Tränen überströmt stammelte es: „Der Baum! Er ist so schrecklich traurig. Darüber bin ich so traurig. Ich kann das alles einfach nicht verstehen.“
      Der Vater nahm die Kleine behutsam in seine Arme, ließ sie in Ruhe ausweinen und streichelte sie nur liebevoll. Dabei wurde ihr Schluchzen nach und nach leiser und die Traurigkeit verlor sich allmählich. Plötzlich leuchteten die Augen des Mädchens auf, und ohne daß die Eltern etwas begriffen, war es aus dem Haus gerannt.

      Wenn ich traurig bin und es vergeht, sobald mich jemand streichelt und in die Arme nimmt, geht es dem Baum vielleicht ähnlich — so dachte das Mädchen. Und als es ein wenig atemlos vor dem Baum stand, wußte es auf einmal, was zu tun war. Scheu blickte die Kleine um sich. Als sie niemanden in der Nähe entdeckte, strich sie zärtlich mit den Händen über die Rinde des Baumes. Leise flüsterte sie dabei: „Ich mag dich, Baum. Ich halte zu dir. Gib nicht auf, mein Baum!“
      Nach einer Weile rannte sie wieder los, weil sie ja zur Schule mußte. Es machte ihr nichts aus, daß sie zu spät kam, denn sie hatte ein Geheimnis und eine Hoffnung.
      Der Baum hatte zuerst gar nicht bemerkt, daß ihn jemand berührte. Er konnte nicht glauben, daß das Streicheln und die Worte ihm galten — und auf einmal war er ganz verblüfft, und es wurde sehr still in ihm.
      Als das Mädchen wieder fort war, wußte er zuerst nicht, ob er lachen oder weinen sollte. Dann schüttelte er seine Krone leicht im Wind, vielleicht ein bißchen zu heftig, und sagte zu sich, daß er wohl geträumt haben müsse. Oder vielleicht doch nicht? In einem kleinen Winkel seines Baumherzens hoffte er, daß es kein Traum gewesen war.
      Auf dem Heimweg von der Schule war das Mädchen nicht allein. Trotzdem ging es dicht an dem Baum vorbei, streichelte ihn im Vorübergehen und sagte leise: „Ich mag dich und ich komm bald wieder.“ Da begann der Baum zu glauben, daß er nicht träumte, und ein ganz neues, etwas seltsames Gefühl regte sich in einem kleinen Ast.

      Die Mutter wunderte sich, daß ihre Tochter auf einmal so gerne einkaufen ging. Auf alle Fragen der Eltern lächelte die Kleine nur und behielt ihr Geheimnis für sich. Immer wieder sprach das Mädchen nun mit dem Baum, umarmte ihn manchmal, streichelte ihn oft. Er verhielt sich still, rührte sich nicht. Aber in seinem Innern begann sich etwas immer stärker zu regen. Wer ihn genau betrachtete, konnte sehen, daß seine Rinde ganz langsam eine freundlichere Farbe bekam. Das Mädchen jedenfalls bemerkte es und freute sich sehr.

      Der Gärtner und seine Frau, die den Baum ja vor vielen Jahren gepflanzt hatten, lebten regelmäßig und ordentlich, aber auch freudlos und stumpf vor sich hin. Sie wurden älter, zogen sich zurück und waren oft einsam. Den Baum hatten sie so nach und nach vergessen, ebenso wie sie vergessen hatten, was Lachen und Freude ist — und Leben.
      Eines Tages bemerkten sie, daß manchmal ein kleines Mädchen mit dem Baum zu reden schien. Zuerst hielten sie es einfach für eine Kinderei, aber mit der Zeit wurden sie doch etwas neugierig. Schließlich nahmen sie sich vor, bei Gelegenheit einfach zu fragen, was das denn soll. Und so geschah es dann auch.
      Das Mädchen erschrak, wußte nicht so recht, wie es sich verhalten sollte. Einfach davonlaufen wollte es nicht, aber erzählen, was wirklich war — das traute es sich nicht.
      Endlich gab die Kleine sich einen Ruck, dachte: ‚Warum eigentlich nicht?“ und erzählte die Wahrheit. Der Gärtner und seine Frau mußten ein wenig lachen, waren aber auf eine seltsame Weise unsicher, ohne zu wissen, warum. Ganz schnell gingen sie wieder ins Haus und versicherten sich gegenseitig, daß das kleine Mädchen wohl ein wenig verrückt sein müsse.

      Aber die Geschichte ließ sie nicht mehr los. Ein paar Tage später waren sie wie zufällig in der Nähe des Baumes, als das Mädchen wiederkam. Dieses Mal fragte es die Gärtnersleute, warum sie denn den Baum so zurechtgestutzt haben. Zuerst waren sie empört, konnten aber nicht leugnen, daß der Baum in den letzten Wochen ein freundlicheres Aussehen bekommen hatte. Sie wurden sehr nachdenklich.
      Die Frau des Gärtners fragte schließlich: „Meinst du, daß es falsch war, was wir getan haben?“
      „Ich weiß nur“, antwortete das Mädchen, „daß der Baum traurig ist. Und ich finde, daß das nicht sein muß. Oder wollt ihr einen traurigen Baum?“
      „Nein!“ rief der Gärtner. „Natürlich nicht. Doch was bisher gut und recht war, ist ja wohl auch heute noch richtig, auch für diesen Baum.« Und die Gärtnersfrau fügte hinzu: ‚Wir haben es doch nur gut gemeint.“
      „Ja, das glaube ich“, sagte das Mädchen, „ihr habt es sicher gut gemeint und dabei den Baum sehr traurig gemacht. Schaut ihn doch einmal genau an!“ Und dann ließ sie die beiden alten Leute allein und ging ruhig davon mit dem sicheren Gefühl, daß nicht nur der Baum Liebe brauchen würde.

      Der Gärtner und seine Frau dachten noch sehr lange über dieses seltsame Mädchen und das Gespräch nach. Immer wieder blickten sie verstohlen zu dem Baum, standen oft vor ihm, um ihn genau zu betrachten. Und eines Tages sahen auch sie, daß der Baum zu oft beschnitten worden war. Sie hatten zwar nicht den Mut, ihn auch zu streicheln und mit ihm zu reden. Aber sie beschlossen, ihn wachsen zu lassen, wie er es wollte.

      Das Mädchen und die beiden alten Leute sprachen oft miteinander — über dies oder das und manchmal über den Baum. Gemeinsam erlebten sie, wie er ganz behutsam, zuerst ängstlich und zaghaft, dann ein wenig übermütig und schließlich kraftvoll zu wachsen begann. Voller Lebensfreude wuchs er schief nach unten, als wolle er zuerst einmal seine Glieder räkeln und strecken. Dann wuchs er in die Breite, als wolle er die ganze Welt in seine Arme schließen, und in die Höhe, um allen zu zeigen, wie glücklich er sich fühlt. Auch wenn der Gärtner und seine Frau es sich selbst nicht trauten, so sahen sie doch mit stiller Freude, daß das Mädchen den Baum für alles lobte, was sich an ihm entfalten und wachsen wollte.

      Voll Freude beobachtete das Mädchen, daß es dem Gärtner und seiner Frau beinahe so ähnlich erging wie dem Baum. Sie wirkten lebendiger und jünger, fanden das Lachen und die Freude wieder und stellten eines Tages fest, daß sie wohl manches im Leben falsch gemacht hatten. Auch wenn das jetzt nicht mehr zu ändern wäre, so wollten sie wenigstens den Rest ihres Lebens anders gestalten. Sie sagten auch, daß sie Gott wohl ein wenig falsch verstanden hätten, denn Gott sei schließlich Leben, Liebe und Freude und kein Gefängnis. So blühten gemeinsam mit dem Baum zwei alte Menschen zu neuem Leben auf.

      Es gab keinen Garten weit und breit, in welchem ein solch schief und wild und fröhlich gewachsener Baum stand. Oft wurde er jetzt von Vorübergehenden bewundert, was der Gärtner, seine Frau und das Mädchen mit stillem, vergnügtem Lächeln beobachteten. Am meisten freute sie, daß der Baum all denen Mut zum Leben machte, die ihn wahrnahmen und bewunderten.
      Diesen Menschen blickte der Baum noch lange nach — oft bis er sie gar nicht mehr sehen konnte. Und manchmal begann er dann, so daß es sogar einige Menschen spüren konnten, tief in seinem Herzen glücklich zu lachen.

      Grüße
      Linea
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 04:39:39
      Beitrag Nr. 139 ()
      Die Kirschbäume sind am Blühen... wunderschöne Blüten:)

      Dem Kirschbaum....

      ...haften allerlei eher unheimliche Mythen an. Auch der Symbolwert erscheint widersprüchlich. Der Todesgöttin Artemis war der Kirschbaum geweiht, auch bei den Germanen galt die Kirsche als Todessymbol. Die christliche Symbolik stempelte die Kirsche zur verbotenen Frucht. In Japan dagegen wird kein anderer Baum so sehr verehrt. Ihm zu Ehren findet seit 1000 Jahren das Kirschblütenfest statt. Aus diesem Land stammen auch die zahlreichen Zierkirschen, die unvergleichlich üppig blühen, aber keine Früchte tragen. Unsere Vorfahren nutzten den sagenumwobenen Baum ganzheitlich, also auch die Blätter, Stiele, Steine, das Holz und Harz. Kirschbaumholz liegt unverändert im Trend, die übrigen Nutzungsmöglichkeiten gerieten großteils in Vergessenheit. Der griechische Arzt Dioskorides, 1. Jh.n.Chr., übersah auch die Frucht nicht. Er empfahl Kirschen als >gut dem Bauch< und als Blutbildner.

      Nir ein kleiner Ausschnitt... ;)
      Linea
      Avatar
      schrieb am 29.03.03 23:51:58
      Beitrag Nr. 140 ()
      So...hier eine mehr als aktuelle Bitte von Duschi..;).

      Mich persönlich würde es auch freuen, wenn der Thread weiterliefe. Er ist schön..;)



      Hallo!
      Ich würde mich sehr freuen, wenn der Thread nicht sterben würde, gerade auch jetzt, wo für Baumfreunde
      die spannendste Zeit des Jahres beginnt! (@linea :kiss: )

      falls ihr daneben noch Lust auf weitere Geschichten habt, würde ich mich
      freuen, wenn ihr folgenden Link mal ausprobieren würdet:

      http://online-palaver.de/index.php?act=ST&f=3&t=790&s=

      @W:o bzw. Mods:
      es wäre nett, wenn ihr den Link stehen lassen könntet -
      umgekehrt habe ich auch einen link zu W:o gesetzt, wodurch es sich ein wenig ausgleichen dürfte!

      danke
      dg :)


      So kann ich doch noch was für ihn tun..;)

      Bine :D
      Avatar
      schrieb am 30.03.03 00:28:00
      Beitrag Nr. 141 ()
      BineNichtTante
      Warum meldest Du die w:o User nicht gleich bei op an :D
      Avatar
      schrieb am 30.03.03 00:30:22
      Beitrag Nr. 142 ()
      Die Mimose

      Die faszinierende Sinnpflanze (Mimosa pudica) klappt bei äusserer Reizung ihre Fiederblättchen paarweise nach oben zusammen. Sind alle Fiederblättchen eines Blattes zusammengefaltet, kann der Blattstiel durch Erschlaffung des Blattgelenks nach unten knicken. Nach etwa 15-20 Minuten hat sich die Pflanze wieder erholt. Nachts sind die Blätter in gleicher Weise zusammengefaltet wie nach einer Reizung (Schlafstellung). :(
      Avatar
      schrieb am 30.03.03 03:20:32
      Beitrag Nr. 143 ()
      Stella...das würde eindeutig meine Kompetenz überschreiten. Aber die Idee ist nicht übel...:laugh:

      Bine :D
      Avatar
      schrieb am 30.03.03 04:15:46
      Beitrag Nr. 144 ()
      Na dann wollen wir mal ;)

      Baum des Jahres 2003
      Die Schwarz-Erle


      In einschlägiger Fachliteratur wird die Schwarzerle als Tiefwurzler für Uferschutzmaßnahmen, aber auch als Böschungssicherung propagiert. Durch ihr intensives und tiefes Wurzelwerk schützt sie die Bachufer vor Erosion ohne durch die Luftarmut im Boden und lange Überschwemmungen Schaden zu nehmen. Auf rutschgefährdeten Hängen gepflanzt, ist sie ein Garant für schnellen Anwuchs und somit akuter Hangrutschgefahr Paroli bietend.

      Sie versorgt nicht nur ihre Wurzeln über ein Belüftungssystem mit Luft, sondern auch das sie umgebende Erdreich. Dies ist an den nassen bis überschwemmten Standorten wie Flachmooren und Bachufern an denen die Schwarzerle wächst auch notwendig.

      Grüße
      Linea :)
      Avatar
      schrieb am 30.03.03 04:57:03
      Beitrag Nr. 145 ()
      ladies and gentlemen - und das ist der baum des jahres 2003 : Die Schwarzerle











      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 30.03.03 08:35:31
      Beitrag Nr. 146 ()
      135 StellaLuna :kiss:
      137 Bine :kiss:

      bester, kurzer, trockener W0-Dialog seit langem :cool:
      macht doch :D
      eine Massenanmeldung hatte OP noch nicht :laugh:
      Doppelmitgliedschaften, da gibt es keine Probleme
      Avatar
      schrieb am 30.03.03 08:37:46
      Beitrag Nr. 147 ()
      :kiss:
      Avatar
      schrieb am 30.03.03 08:39:11
      Beitrag Nr. 148 ()
      mach :cool:
      Avatar
      schrieb am 30.03.03 14:05:49
      Beitrag Nr. 149 ()
      Iguana :) :)


      Der Baum

      So sehr man ihn auch betrachtet,

      so sehr man es möchte –

      unsereiner ist nicht wie er.

      Schade.

      (Rainer Brambach)
      Avatar
      schrieb am 01.04.03 20:41:57
      Beitrag Nr. 150 ()
      Vieles in der Mythologie, was um die Schwarz-Erle entstanden ist,

      hat damit zu tun, dass sie vorzugsweise auf nassen, sumpfigen Standorten vorkommt. Dort war sie den Menschen daher seit jeher etwas unheimlich. Wehe dem, der auf ihre Irrlichter hereinfiel!

      So fürchteten Wanderer, vom Wege abzukommen und dem unheimlichen Erlenweib zu begegnen, das sie aus Hinterlist in den dunklen Sumpf ziehen könnte - das Erlenweib wurde mit Hexerei in Verbindung gebracht. In einer Erlenlandschaft soll es Hexen mit Haaren so blutrot wie das frisch gefällte Holz gegeben haben...

      Linea ;)
      Avatar
      schrieb am 01.04.03 20:53:20
      Beitrag Nr. 151 ()
      Dem Hochwasser des letzten Sommers verdankt die Schwarzerle, auch Fichte des Tals genannt, dass sie zwölf Monate lang als Baum des Jahres gelten darf.

      Der Dichter Günter Eich hätte sich darüber gefreut, stammt doch diese Zeile von ihm: "Wer möchte leben ohne den Trost der Erle?" Die Erle steht für die Tod bringende Gewalt des Wassers und für dessen Leben spendende Kraft. In den nordischen Mythen findet man die Vorstellung, dass das Weib aus der Erle hervorgegangen ist.
      Avatar
      schrieb am 01.04.03 22:47:32
      Beitrag Nr. 152 ()
      Wer bei der Erle an "Erlkönig" denkt, liegt scheinbar daneben .... so wie ich :rolleyes:

      Die Ballade vom Erlkönig hat nichts mit dem Baum zu tun. Es handelt sich scheinbar um einen Übersetzungsfehler HERDERs von dem dänischen `ellerkonge` ("Elfenkönig" ),den GOETHE übernommen hat.

      Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
      Es ist der Vater mit seinem Kind;
      Er hat den Knaben wohl in dem Arm,
      Er fasst ihn sicher, er hält ihn warm.

      Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht?
      Siehst Vater du, den Erlkönig nicht?
      Den Erlenkönig mit Kron und Schweif?
      Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif...

      Tja man lernt eben immer dazu... :D

      Linea ;)
      Avatar
      schrieb am 02.04.03 00:24:44
      Beitrag Nr. 153 ()
      in dieser woche treiben auffallend insbesondere die kastanien und lärchen ihre blätter bzw. nadeln aus.
      immer wieder ein anlass zu staunen, wie schnell aus lichtem braun überall sattes grün wird.:):):)

      Roßkastanie

      Die Roßkastanie ist ein breitkroniger, dichtbelaubter Baum, der ursprünglich in den Bergwäldern des Balkans beheimatet ist. Von dort stammt auch ihr Schädling, die Roßkastanien-Miniermotte, die erstmals 1984 in Bayern festgestellt wurde. Die Larven dieser nur 3 mm großen Motte fressen u.a. die Blattnerven, so daß die Kastanienblätter austrocknen und sich schon im August braun verfärben.
      Die Roßkastanie ist leicht an ihren charakteristisch fingerförmigen, großen Blättern und den dekorativen weißen Blütenkerzen zu erkennen. Im Herbst fallen aus den grünstacheligen, dickschaligen Fruchtschalen die braunglänzenden, samtigglatten Kastanienfrüchte, die Kinder zu freudiger Sammelleidenschaft animieren.
      Die stärkehaltigen Früchte der Roßkastanie sind ein begehrtes Winterfutter für Reh und Wildschwein. Aber auch als Heilmittel kommt ihnen eine Bedeutung zu: früher sollten die Früchte angeblich als Arznei gegen den Husten der Pferde = Rösser verwendet worden sein, daher der Name Roßkastanie. Heute werden sie in der Naturheilkunde hinsichtlich der Wirkstoffe Aesculin, Aescin und Flavone gegen Venenerkrankungen und Durchblutungsstörungen eingesetzt.




      Lärche

      - Durchschnittsalter 200-400 Jahre alt
      - die Pfahlwurzeln sind verzweigt
      - somit widerstandsfähig gegen starke Stürme




      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 03.04.03 00:01:20
      Beitrag Nr. 154 ()
      Schön auch für die Biergärten ;)

      Die Biergärten und die Rosskastanien

      Die bayerische Brauordnung aus dem Jahre 1539 legte fest, dass nur zwischen dem Festtag des Heiligen Michael (am 29. September) und dem Ehrentag des Heiligen Georg (am 23 April) gebraut werden durfte.

      In den fünf Monaten dazwischen war es den Münchner Brauern verboten, Bier zu produzieren (man sagt, wegen der erhöhten Brandgefahr beim Biersieden im Sommer). So waren die Brauer gezwungen, ihr Bier auf Vorrat herzustellen.

      Doch die Frage blieb: Wie sollte man im Sommer das Bier kühl halten? Die Brauer lagerten schließlich ihr Bier in unterirdischen Kellern, die noch heute die entsprechenden Namen tragen.

      Doch das Graben nach Kühlräumen brachte in München so seine Schwierigkeiten mit sich: Der hohe Grundwasserspiegel setzte geologische Grenzen.
      Und so sorgte man zusätzlich für die oberirdische Kühlung - mit einer natürlichen Lösung: Der Pflanzung von Gewächsen. Schnell erwies sich die Rosskastanie mit ihren großen, Schatten spendenden Blättern am geeignetsten - sie wurde der traditionelle Bierbaum.
      So simpel ist das geheimnisvolle Verhältnis von Bier und Kastanie.


      Linea :cool:
      Avatar
      schrieb am 03.04.03 04:30:31
      Beitrag Nr. 155 ()
      damals als kind war die rosskastanie natürlich mein lieblingsbaum. ich habe halt immer schon gern gebastelt und kreative sachen gemacht und kastanien waren da ein super objekt. im park bei unserer grundschule wuchsen einige sehr schöne große kastanien und im herbst gingen wir mit der schulklasse dort die herabgefallenen, reifen kastanien sammeln(schon das sammeln war ein riesenspass, der gerne zu einem wettsammeln ausgeweitet wurde) und im werkunterricht wurde dann damit gearbeitet. in kombination mit streichhölzern und als "hohe schule" schnitzarbeiten, die gesichter oder muster in die schalen formten. verschiedenste tierfiguren die regelrecht zu kleinen zoos anwuchsen oder kleine männchen und fantasiefiguren...




      und hier noch ein paar lustige bastelideen:




      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 03.04.03 04:53:40
      Beitrag Nr. 156 ()
      Spaziergang im Herbst

      Um mit den Kastanien basteln zu können, müssen Sie natürlich erstmal gesammelt werden. Kastanienbäume findet man fast überall. Einfach mal durch einen Park schlendern und eine Tüte für die Herbstschätze parat haben. Kleiner Tipp: Der Herbst hat noch viel mehr zu bieten als Kastanien. Auch bunte Blätter, Eicheln und Bucheckern eignen sich zum Basteln. Vielleicht finden Sie ja auch noch ein paar Federn oder schöne Steine.



      Kreatives mit Kastanien

      Im Herbst, wenn die Tage wieder kürzer und die Nächte länger werden und die Möglichkeiten, draußen zu toben aufgrund der Wetterlage seltener werden, dann wollen die Kids anders beschäftigt werden. Unglaublich, was man alles mit Kastanien anstellen kann!



      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 03.04.03 16:23:10
      Beitrag Nr. 157 ()
      Iguana
      :laugh: :laugh: :laugh:
      "Herbstspaziergang" ... hast du an den für die nächsten Tage angekündigten Graupelschauer gedacht...? :D


      Neben den "Bastel- Kastanien" gibt es ja bei uns auch noch die "Ess-Kastanien" (Edelkastanien).
      Interessant ist: Beide Baumarten sind nicht miteinander verwandt! Während die Edelkastanie botanisch eine Schwester der Eiche ist und somit wie diese zu den Buchengewächsen gehört, wird die Rosskastanie den Rosengewächsen zugeordnet.

      Linea ;) :)
      Avatar
      schrieb am 03.04.03 16:51:18
      Beitrag Nr. 158 ()
      Ein Baum spricht
      Hermann Hesse


      Ein Baum spricht:
      In mir ist ein Kern, ein Funke, ein
      Gedanke verborgen, ich bin Leben
      vom ewigen Leben. Einmalig ist der
      Versuch und Wurf, den die ewige
      Mutter mit mir gewagt hat. Einmalig
      ist meine Gestalt und das Geäder
      meiner Haut; einmalig das kleinste
      Blätterspiel meines Wipfels und die
      kleinste Narbe meiner Rinde. Mein
      Amt ist, im ausgeprägten Einmaligen
      das Ewige zu
      gestalten und zu zeigen.

      Ein Baum spricht:
      Meine Kraft ist das Vertrauen. Ich
      weiss nichts von den tausend
      Kindern, die in jedem Jahr aus mir
      entstehen. Ich lebe das Geheimnis
      meines Samens zu Ende, nichts
      anderes ist meine Sorge. Ich vertraue,
      dass Gott in mir ist. Ich vertraue, dass
      meine Aufgabe heilig ist. Aus diesem
      Vertrauen lebe ich.

      Wenn wir traurig sind und das Leben
      nicht mehr gut ertragen können,
      dann kann ein Baum sprechen: Sei
      still! Sieh mich an! Leben ist nicht
      leicht, leben ist nicht schwer! Das
      sind Kindergedanken. Bäume haben
      lange Gedanken, langatmige und
      ruhige, wie sie ein längeres Leben
      haben als wir ...

      .
      Avatar
      schrieb am 04.04.03 00:52:00
      Beitrag Nr. 159 ()
      Beim Baum ist die Vielseitigkeit der Verwendung als Symbol erstaunlich groß: vom Weltenbaum über den Lebensbaum, dem heiligen Baum, dem Baum der Erkenntnis zum Baumkreuz und weiter zum philosophischen Baum der Alchimisten, zum Stammbaum, vielfältig dargestellt beispielsweise im Aufsprießen aus der Wurzel Jesse.

      Oft wird der Mensch verglichen mit einem Baum: die Lebensabschnitte mit der jahreszeitlichen Baumentwicklung oder das Überwachsen von Wunden und Enttäuschungen.

      Waren in vorchristlichen Zeiten heilige Haine Zufluchtstätten für Verfolgte, so gilt der Baum bis heute noch als Ort des Schutzes. Nicht nur in Märchen finden Menschen Wohnung in Bäumen, auch in den Sagen noch Baumgeister in den Kronen (u.a. Faust 11, klassische Walpurgisnacht).

      In vielen Landschaften Europas war es üblich (und wird stellenweise der Brauch neu belebt) zur Geburt eines Kindes und zur Hochzeit einen Baum zu pflanzen. Das Leben der Menschen soll mit diesem Baum verbunden sein - es spricht auch für die Verwurzelung des einzelnen mit einem bestimmten Flecken Erde. Der Baum wird so zum Helfer und Glücksbringer symbolisiert.

      Grüße
      Linea :)
      Avatar
      schrieb am 10.04.03 12:34:24
      Beitrag Nr. 160 ()
      Ja wer sagt´s: Bäume sind stärker als wir alle! Ist aber nicht Konsens... daher durchaus diskutierbar :laugh:

      Mein Statement: Manche meinen, weil sie über eine mehr oder weniger gut vernetzt entwickelte Synapsen-Welt verfügen, sie wären die Krönung der Schöpfung... :laugh: Selten so gelacht :D (nur so nebenbei angemerkt)

      Zurück zu den Bäumen:

      Den Germanen wird nachgesagt, die Eiche als heiligen Baum verehrt zu haben, er war Donar geweiht. Unter Roms Christianierung des Nordens wurden als Zeichen der Unterwerfung solche, dem höchsten Gott heiligen Bäume, gefällt. (KLaro oder??? )

      1765 wurde in Boston der "tree of liberty" geboren, eine hundertjährige Ulme. In Massachusetts wurde die Fichte das Freiheitssymbol gegen die Briten. Ein Jahr nach der französischen Revolution wurde als neues Symbol der "arbre de la liberte" - es sollen 60.000 Bäume (Eichen und Pappeln) gewesen sein - gepflanzt. Diese Idee kam mit Napoleon auch nach Deutschland, doch nach seiner Niederlage wurden die Bäume meist wieder entfernt.

      Einen schönen Tag
      Linea
      Avatar
      schrieb am 10.04.03 13:26:09
      Beitrag Nr. 161 ()
      up and up and up
      (ich habe noch viel Links... :laugh: )

      Und dann...
      ...irgendwann wird igendwer vielleicht auch über seine! Bäume irgendetwas erzählen...Vielleicht

      Iguana,"astronomoy", "before The dawn", "family life" von der wahnsinnigen CD von New Model Army :):):)

      Wir machen wieder weiter ;)
      zwei KreisswelLensysteme :D :laugh: (nicht schlecht, die Physik - die Lehre vom Leben)
      Linea
      Avatar
      schrieb am 11.04.03 01:29:04
      Beitrag Nr. 162 ()
      melde gehorsamst zur stelle.:D:D:laugh:

      es gibt immer wieder überraschende geschichten über bäume -
      zum beispiel Die Douglasie ein aus nordamerika abstammender und inzwischen auch in europa heimischer nadelbaum. wenn man nur der nase nach geht und an den nadeln schnuppert(es ist sehr harzreiches holz) wird man erstaunt sein beim augenöffnen einen nadelbaum zu erblicken - denn er duftet nach orangen.:)





      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 11.04.03 03:01:10
      Beitrag Nr. 163 ()
      und hier noch ein paar facts zur douglasie:

      Die Douglasie (Pseudotsuga menziesii)
      Die Heimat der Douglasie ist die Westküste Nordamerikas. Dort erreicht sie Höhen von 70 m und Durchmesser von 4 bis 5 m. Mit ihrer Massenleistung ist sie der Fichte auf diesem Standort, einem tiefgründigen Lehm aus Kalkverwitterung mit sandiger Überlagerung, überlegen.
      Ihre Nadeln duften nach Orangenöl und sind im Gegensatz zu Fichte und Tanne weich und leicht gestielt. Die Zapfen haben auffällige dreispitzige Deckschuppen. Das harte und dauerhafte Holz der Douglasie kann vielfältig verwendet werden. Das Spektrum reicht von dekorativen Zwecken über statische Funktionen (Bauholz) bis zur Verwendung im Außenbereich.


      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 17.04.03 19:28:10
      Beitrag Nr. 164 ()
      Iguana,
      du schreibst von Orangenduft....
      Da denke ich doch.... an.... (tätärätä)...

      ....Goethes Gedicht "Kennst Du das Land, wo die Zitronen blühn, im dunklen Laub die Goldorangen glühn?" :D:D;)

      Mignon

      Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn,
      Im dunklen Laub die Goldorangen glühn,
      Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht,
      Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht?
      Kennst du es wohl?
      Dahin, dahin
      Möcht ich mit dir, o mein Geliebter, ziehn!

      Kennst du das Haus? Auf Säulen ruht sein Dach.
      Es glänzt der Saal, es schimmert das Gemach,
      Und Marmorbilder stehn und sehn mich an:
      Was hat man dir, du armes Kind, getan?-
      Kennst du es wohl?
      Dahin, dahin
      Möcht ich mit dir, o mein Beschützer, ziehn!

      Kennst du den Berg und seinen Wolkensteg?
      Das Maultier sucht im Nebel seinen Weg.
      In Hoehlen wohnt der Drachen alte Brut.
      Es stuerzt der Fels und über ihn die Flut.
      Kennst du ihn wohl?
      Dahin, dahin
      Geht unser Weg.
      O Vater, lass uns ziehn!


      Grüße
      Linea ;)
      Avatar
      schrieb am 17.04.03 20:22:24
      Beitrag Nr. 165 ()
      Dann machen wir uns doch mal auf die Reise in die Mittelmeerländer (wo die Orangen blühen ;) )



      Orangenbäume gehören zur Familie der Zitruspflanzen.
      Sie wachsen als kleine Bäume bis zu 10 m Höhe, zeichnen sich durch hartes und dauerhaftes Holz aus. Seine dunkelgrünen, länglichen Blätter behält der Orangenbaum das ganze Jahr. Blätter und Blüten enthalten kleine Oeldrüsen, von denen ein aromatischer Geschmack und der besonderen Duft eines blühenden Orangenbaumes stammen.



      Orangenbäume der Mittelmeerländer blühen in den Monaten März bis Mai.
      Orangenbäume können hundert Jahre alt werden und tragen dann immer noch ihre Früchte. Im Garten des Alcazars von Sevilla steht ein 600 Jahre alter Orangenbaum, den die Mauren gepflanzt haben sollen, bevor sie aus diesem Teil Andalusiens vertrieben wurden.
      Avatar
      schrieb am 18.04.03 01:08:09
      Beitrag Nr. 166 ()
      ja linea, nicht nur Goethe liebte das flair des südens - was Goethe zu seiner lyrik inspiriert hat wirkte in farben auf den großen Vincent van Gogh. er war besonders angetan von den olivenbäumen:

      " Die Ölbäume sind sehr charakteristisch, und ich gebe mir große Mühe, das einzufangen. Es ist Silber, das mal ins Blaue, mal ins Grüne spielt, bronzefarben und beinah weiß auf gelbem, rosa, violettem oder orange Boden, der bis zum stumpfroten Ocker geht...
      Eines Tages mache ich vielleicht etwas ganz Persönliches daraus, wie ich es mit den Sonnenblumen für die gelben Töne gemacht habe."

      Vincent van Gogh an seinen Bruder Theo, Brief 608




      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 20.04.03 00:29:43
      Beitrag Nr. 167 ()

      neben seiner kulinarischen bedeutung hat der olivenbaum auch medizinisch/kosmetische aspekte zu bieten:

      Der Olivenbaum ist ein Baum der Mittelmeerländer, dessen therapeutische Qualitäten seit Jahren genutzt werden. Das Öl und die Blätter der heiligen Pflanze wurden lange Zeit verwendet, um eine Salbe für die Athleten und Kämpfer Griechenlands und Roms herzustellen. Die Blätter haben eine wundheilende Wirkung und erfrischen die Haut, eine Eigenschaft, die in der Kosmetik von großem Nutzen ist. Das pflanzliche Perhydrosqualan ist – ähnlich dem Hautfett – stark feuchtigkeitsspendend.


      hier eine nahaufnahme seiner früchte:


      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 20.04.03 00:40:54
      Beitrag Nr. 168 ()
      auch in der geschichte und sagenwelt hat der ölbaum einen signifikanten platz.
      gerade passend zu ostern hatte ja ein olivenhain symbolischen charakter als entscheidender letzter ort des weges von christus, der mit der kreuzigung endet. die verhaftung durch die römer nach dem verrat fand unter ölbäumen im hain des garten gezemane statt.

      doch auch in der sagenwelt hat dieser baum seinen platz:

      Die Olive als Geschenk der Göttin Athene.... eine griechische Sage
      Der bekannteste Mythos in Bezug auf die Zucht der Olive ist wohl der, dass die Göttin Athene uns den Olivenbaum geschenkt hat.

      Man sagt, dass die Göttin der Weisheit den ersten Baum in Athen pflanzte, und zwar auf dem heiligen Felsen der Akropolis. Alles begann, als sich Poseidon, der Gott der Meere, mit Athene, der Göttin der Weisheit anlegte.

      Beide Götter wollten Herrscher über Athen sein, der schönsten und blühendsten Stadt des klassischen Griechenlands. So wurde beschlossen, dass die beiden Götter der Stadt ein teures Geschenk bringen sollten. Als Sieger dieses einmaligen Wettbewerbs würde der erkoren, welcher das wertvollere Geschenk bringen würde.

      Die übrigen Götter, die keineswegs erfreut waren über den Streit der zwei Unsterblichen, hatten über Sieger und Verlierer zu entscheiden. Poseidon, der Gott aller Meere, erschien in seiner vollen Pracht. Er hielt seinen gefürchteten Dreizack in der Hand, den er nur zu heben brauchte, um die wildesten Stürme auf Meeren und Ozeanen hervorzurufen.

      Poseidon hob also seinen Arm und schleuderte den Dreizack gegen den heiligen Felsen auf der Akropolis, und siehe da, Meerwasser sprudelte alsbald aus dem Felsenspalt und lief den Felsen hinunter. Poseidon glaubte wohl, dass er mit dieser Geste den Wettbewerb gewinnen würde, gab es doch auf der Akropolis kein Wasser.

      Athene ihrerseits brauchte kein so extravagantes Wunder zu vollbringen. Sie bückte sich lediglich und pflanzte einen Olivenbaum. Andere Quellen wiederum behaupten, dass Athene die Olive nicht eigentlich gepflanzt hätte, sondern lediglich ihre Lanze in den Boden stiess, worauf augenblicklich ein Olivenbaum aus dem Boden schoss. Wenige Minuten später fing der Baum an zu blühen. Sein silbergrünes Blätterwerk hinterliess bei allen, die das Wunder schauten, einen tiefen Eindruck. Das war es! So einen Baum hatten selbst die Götter noch nie gesehen. Die Götter brauchten nicht lange, um eine Entscheidung zu treffen. Sie waren sich alle einig, dass Athenes Geschenk für die Menschheit von unschätzbarem Wert war und ist ........



      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 20.04.03 21:11:16
      Beitrag Nr. 169 ()

      " Die Ölbäume sind sehr charakteristisch, und ich gebe mir
      große Mühe, das einzufangen. Es ist Silber, das mal ins
      Blaue, mal ins Grüne spielt, bronzefarben und beinah weiß
      auf gelbem, rosa, violettem oder orange Boden, der bis zum
      stumpfroten Ocker geht...
      Eines Tages mache ich vielleicht etwas ganz Persönliches
      daraus, wie ich es mit den Sonnenblumen für die gelben
      Töne gemaht habe."

      Vincent van Gogh an seinen Bruder Theo, Brief 608
      Avatar
      schrieb am 26.04.03 20:18:34
      Beitrag Nr. 170 ()
      Ein anderer Baum mit großer Symbolbedeutung, den man auch in den Mittelmeerländern antrifft, ist

      Der Granatapfel



      Man findet ihn in Strauch- oder Baumform. Ein ausgewachsener Granatapfel wird bei der Strauchform ca. 1,5 Meter hoch und als Baum bis zu 10 Meter.

      Die wunderschönen orangeroten Blüten besitzen einen feinen Duft.



      Aber so richtig legendär ist er wegen seiner Frucht!
      Avatar
      schrieb am 26.04.03 20:21:41
      Beitrag Nr. 171 ()
      Und was wenn die Granaten runterfallen:D?
      Avatar
      schrieb am 26.04.03 20:35:56
      Beitrag Nr. 172 ()
      Der Winter ist vorbei.:D

      Avatar
      schrieb am 26.04.03 20:56:06
      Beitrag Nr. 173 ()


      Granatäpfel haben eine harte dicke lederartige Schale. Im Innern der Frucht befinden sich mehrere Hunderte etwa 5 mm lange hellbraune Samen die mit einem roten, essbaren Fruchtfleisch umgeben sind.



      Wegen der vielen Kerne die sich in der Schale eines Granatapfels verbergen wurde er seit alters her bei vielen Völkern - besonders in Ägypten und Griechenland - als Symbol der Fruchtbarkeit verehrt

      Nach der Odyssee wuchs er im Garten des Phäaken-Königs. Aphrodite selbst hätte ihn auf Zypern gepflanzt. Die Griechen sahen ihn als Attribut der Göttin Hera.

      Seinen lateinischen Namen (Punica granatum) bekam er, weil die Römer die Granatapfelbäume in Punien kennenlernten.

      Im Mittelalter wurde der Granatapfel nicht nur zum Symbol der Kaiser und Könige sondern auch der Jungfrau Maria. Seine Blüte gilt als Symbol feuriger Liebe

      :)
      Avatar
      schrieb am 26.04.03 21:00:43
      Beitrag Nr. 174 ()
      Ja WilhelmineBusch,
      unübersehbar :D :)
      Avatar
      schrieb am 26.04.03 21:05:28
      Beitrag Nr. 175 ()
      ElPoop,
      Du liegst gar nicht mal so falsch:

      Der Granatapfel hat der spanischen Stadt Granada, dem roten Halbedelstein Granat und dem Geschoß Granate den Namen verliehen ;)

      Linea
      Avatar
      schrieb am 27.04.03 03:17:15
      Beitrag Nr. 176 ()
      @linea: :laugh: stimmt - auch optisch besteht wirklich eine große ähnlichkeit zwischen einer granate und einem granatapfel.

      hier eine besonders hübsche granatapfelblüte:

      und fast noch schöner der kelch:


      und mal etwas ganz anderes - der granatapfel aus esoterischer sicht.;)
      Granatapfel - Pomegranate

      Stichworte: das Weibliche annehmen
      Kurzbeschreibung: hilft, die weibliche Seite der Persönlichkeit zu akzeptieren und auszuleben;
      dient bei Identitätskrisen sowohl Frauen wie Männern.
      Energie: Yin-Energie
      Akupunkturmeridian: Konzeption
      Akupunkturpunkt: Gebärmutterpunkt und Shenmen im Ohr

      Die Essenz:
      Der Granatapfel spricht die weiblichen Persönlichkeitsanteile in jedem Menschen an. Die Nichtannahme bedeutet, mit sich selbst im Zwist zu liegen, nicht zur Ganzheit gelangen zu können.
      Ignorieren der weiblichen Anteile führt zu innerem Ungleichgewicht, bei Frauen zu Pubertätsproblemen, Menstruationsstörungen, Identitätsproblemen sowohl persönlich wie gesellschaftlich.

      Männer, die ihren weiblichen Kern leugnen, sehen Passivität,
      Weichheit und Zärtlichkeit als Schwächen an, sie verstehen ihren Partnerinnen nicht, erwarten unter Umständen Unterwürfigkeit und kommen nicht an den Kern ihrer Beziehungsprobleme heran.

      Die Granatapfelblütenessenz lehrt Frauen Stärke
      und Männern Nachgiebigkeit, ohne das eine oder andere zu bewerten.
      Sie hilft, das Fehlende hinzuzufügen, nicht das Bestehende zu verurteilen.


      ist schon interessant zu welchen gedanken man beim umgamg mit bäumen kommen kann. was den einen zu bildern anregt, bringt andere wiederum zu lyrischen ideen und einen anderen wieder zu spirituellen theorien...

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 27.04.03 09:25:22
      Beitrag Nr. 177 ()
      Iguana,

      Es gibt eine großfruchtige Sorte (Größe wie Pampelmusen)mit mehr Fruchtfleisch - die Kernklauberei ist wirklich lästig, fast wie bei wilden Feigen die Entstachelung. Sonnengereift (ich aß sie in Syrien) ausgesprochen köstlich! :lick: :lick: :lick:
      Avatar
      schrieb am 27.04.03 09:47:56
      Beitrag Nr. 178 ()
      #168,

      in der Tat ...

      Avatar
      schrieb am 27.04.03 12:48:43
      Beitrag Nr. 179 ()
      Iguana :)
      "...ist schon interessant zu welchen gedanken man beim umgamg mit bäumen kommen kann. was den einen zu bildern anregt, bringt andere wiederum zu lyrischen ideen und einen anderen wieder zu spirituellen theorien..."

      ... und manche wiederum in der Ableitung auf ganz andere (profane) Gedanken :D :

      Granatapfel ein Aphrodisiakum?

      In verschiedenen Büchern wird dem Granatapfel, den man in Mittelmeerländern kaufen kann und der auch gelegentlich bei uns angeboten wird, eine liebesfördernde Wirkung nachgesagt. Ist an dieser Behauptung was dran?

      Karl Heinz Reger, Fachautor
      :
      Die angesprochene aphrodisierende Wirkung ist nur eine Annahme der volkskundlichen Erfahrungsheilkunde. Die moderne Labormedizin hat dafür keine Erklärung gefunden. Der Saft wirkt aber sicher allgemein kräftigend...

      ...Wegen der geleeähnlichen Außenschalen der Samenschalen in der Frucht sind Granatäpfel nach wie vor ein außerordentlich geschätztes Obst. Aus ihrem Saft kann man auch ein wohlschmeckendes Sorbet machen. Die Pflanze ist besonders reich an Gerbstoffen. Ein medizinischer Einsatz ist heute - für welchen Zweck auch immer - nicht sinnvoll

      Linea ;)
      Avatar
      schrieb am 28.04.03 02:59:32
      Beitrag Nr. 180 ()
      @wilhelmine: man lernt nie aus...:) in diesen genuss bin ich so weit ich mich erinnern kann noch nicht gekommen.

      tjaja linea - :D:D:D gerade auf dem sektor ist wohl weltweit zu allen zeiten nach dem "stein der weisen" mit wunderwirkung gesucht worden. zu dem kommentar von reger kommt mir auch das wörtchen "placebo - oder glaube versetzt berge" in den sinn.;)


      und hier noch ein paar weiterführende infos zu den grantapfelbäumen:

      Bestimmungsmerkmale:

      Der Granatapfelbaum wächst bis zu 4,50 m hoch. Er trägt ca. 10 cm lange, glänzende Laubblätter und orangefarbige (granatapfelfarbige) röhrenförmige Blüten. Die Früchte haben unreif eine grüne Farbe und reifen dann von gelb nach orangerot, sie haben die Größe von kleinen Äpfeln. Unter ihrer dicken Schale stecken viele Samenkörner im saftigen Fruchtfleisch.
      Ein Zwergform des Granatapfelbaumes ist Punica granatum var. nana, dieses Bäumchen wird nur 0,5 - 1 m hoch.


      (anm.: hier ein solch einheimischer "bonsai-granatapfel)

      Standort und Verbreitung:

      Der Granatapfelbaum stammt ursprünglich aus Pakistan und ist im Mittelmeergebiet verbreitet. Bei uns kann man ihn als Kübelpflanze halten. Er ist allerdings frostempfindlich und überwintert am liebsten kühl bei 5 Grad und braucht in der Zeit nur wenig Wasser.

      Giftstoffe, Wirkung und Symptome:

      Der Granatapfel ist ungiftig, einzig sein Saft hinterlässt Flecken, die nur schwer aus der Kleidung zu entfernen sind. In den Wurzeln finden sich allerdings Alkaloide.

      Geschichtliches

      Der Baum war schon im alten Ägypten bekannt. Auf Grabgemälden aus der Zeit 2500 v. Chr. sind Granatäpfel abgebildet, ebenfalls in den Grabkammern Ramses IV.
      Schon im frühen Altertum war die Pflanze im ganzen Mittelmeergebiet verbreitet, in den Riten der Syrier und Phönizier, dort nannte man ihn "Rimmon", spielte der Granatapfel eine große Rolle.



      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 28.04.03 23:43:17
      Beitrag Nr. 181 ()
      Ein Apfelgedicht O.K. Endrikat meint natürlich nicht den Granatapfel... ;) Aber einen Baum lieben und sich an seinem Wachsen und Blühen erfreuen ist universell:):)

      An meinen Apfelbaum

      Ich sah hinterm Zaun dein verzagtes Gesicht
      von Dornen und Sträuchern umgeben.
      Du strebtest vergebens nach Sonne und Licht,
      die Zweige verbogen. Nein, schön warst du nicht.
      Ich half dir im Kampf um dein Leben.
      Ich habe gegraben, gehackt und gesägt,
      befreite von Moos deine Rinde.
      Die Krone gesäubert, den Stamm freigelegt,
      ich hab dich nach all der Entbehrung gepflegt
      gleich einem verwahrlostem Kinde.

      Du bist verjüngt aus dem Schlafe erwacht.
      Im Frühling, dem sonnigen warmen.
      Wie hast du geleuchtet in blühender Pracht,
      glückstrahlend, mir morgens entgegengelacht:
      O komm doch und lass dich umarmen!

      Nun stehst du im Herbst als ein prächtiger Baum
      mit köstlich beladenen Zweigen.
      Es duftet wie Weihnacht im festlichen Raum,
      rot schimmern die Äpfel, ein kindlicher Traum.
      So schön ist dies dankbare Schweigen.

      Du hast mir unzählige Freuden beschert,
      uns allen, dem Fink, der Meise.
      Du warst mir die Liebe und Mühe schon wert.
      Das wirkliche Denken hast du mich gelehrt,
      so reichlich, so herzlich, so leise.
      Fred Endrikat[/]

      Grüße
      Linea :)
      Avatar
      schrieb am 30.04.03 23:24:13
      Beitrag Nr. 182 ()
      Ausnahmsweise ein 2. Mal ;)

      Ist es euch schon mal aufgefallen (bestimmt ;) ), dass viele Pflanzen ihre Zeiten haben, in denen sie das Bild der Umgebung ganz deutlich dominieren?

      Bei den Wildblumen fallen mir spontan neben dem Gelb der Löwenzähne auch der rote Klatschmohn und im Hochsommer das Blau der Wegwarten ein.
      In den Feldern sind es momentan die gelben Rapsfelder und später im Jahr die Sonnenblumen.

      Bei den Bäumen finde ich es besonders spannend, weil es so rasend schnell wechselt.
      Wisst ihr, was ich meine? Man kommt durch die Natur und plötzlich fällt einem auf, wieviele ...bäume es doch gibt, weil eine bestimmte Art gerade ganz besonders ins Auge fällt.
      Fast jeder Baum oder Strauch hat seine Zeit, in der er der heimliche Star ist.
      Es fängt noch im Winter an, wenn die Haselsträucher ausschlagen, geht mit den Kätzchen der Salweiden weiter, dann sind die ersten Obstbäume, Pfirsich und Zierkirschen, Mandelbäume dran, dann Spitzahorn, Weiden ...

      und wenn dann fast alles grün ist,
      müssen die Bäume noch eins drauf satteln um aufzufallen,
      die Kirschbäume, Birnen, Pflaumen und Apfelbäume
      und momentan ganz prächtig die Rosskastanien mit ihren weißen und roten Kerzen:

      danach gehts weiter mit Flieder, Hollunder, Hainbuchen, Silberpappeln, Erlen, Linden! , Robinien, Walnuss usw.

      Achtet mal drauf, die Reihenfolge kann je nach Witterung etwas variieren, aber wenn man mal einen Blick dafür bekommen hat, ist es immer wieder interessant.
      Avatar
      schrieb am 30.04.03 23:38:21
      Beitrag Nr. 183 ()
      duschgel,

      interesannt ist auch immer
      wo man grade ist, hier ist grad der flieder
      fast schon verblüht. woanderst beginnt erst die blüte :)
      Avatar
      schrieb am 01.05.03 00:02:24
      Beitrag Nr. 184 ()
      das stimmt, im den Flussniederungen, insbesondere Rhein-Main, ist alles viel weiter - aber man muss nur mal ein paar Meter höher fahren, z.B. in die Mittelgebirge rein, da meint man fast, es wäre noch winter.

      Es hat den Vorteil, dass man manche Wunder, die man versäumt hat, nachholen kann ;)
      Avatar
      schrieb am 04.05.03 19:30:03
      Beitrag Nr. 185 ()

      Das Birkenbäumchen

      Ich weiß den Tag, es war wie heute,
      ein erster Maitag, weich und mild,
      und die erwachten Augen freute
      das übersonnte Morgenbild.

      Der frohe Blick lief hin und wieder,
      wie sammelt er die Schätze bloß?
      So pflückt ein Kind im auf und nieder
      sich seine Blumen in den Schoß.

      Da sah ich dicht am Wegesaume
      ein Birkenbäumchen einsam stehn,
      rührend im ersten Frühlingsflaume.
      Konnt` nicht daran vorübergehn.

      In seinem Schatten stand ich lange,
      hielt seinen schlanken Stamm umfaßt
      und legte leise meine Wange
      an seinen kühlen Silberbast.

      Ein Wind flog her, ganz sacht, und wühlte
      im zarten Laub wie Schmeichelhand.
      Ein Zittern lief herab, als fühlte
      das Bäumchen, daß es Liebe fand.

      Und war vorher die Sehnsucht rege,
      hier war sie still, in sich erfüllt;
      es war, als hätte hier am Wege
      sich eine Seele mir enthüllt.

      Das Gedicht ist von Gustav Falke
      Avatar
      schrieb am 06.05.03 04:44:51
      Beitrag Nr. 186 ()
      dann wollen wir unsere reise durch die mittelmeerländer in westlicher region mit einem sehr interessanten und wirtschaftlich bedeutendem baum fortsetzen -
      Die Korkeiche

      Die Korkeiche ist in den westlichen Mittelmeerländern beheimatet. Ihr natürliches Verbreitungsgebiet konzentriert sich auf die Länder Portugal, Spanien, Frankreich und Italien.

      Die Korkeiche liefert das wirtschaftlich wichtige Naturprodukt Kork, das bislang in vielen Verwendungszwecken nicht durch ein gleichwertiges Kunststoffprodukt ersetzt werden konnte.
      Die Anforderungen an den Boden sind sehr gering, aber sie gedeiht nicht gut auf kalkreichen Böden.
      Maximales Alter: 400 Jahre.


      Im allgemeinen wird die Korkeiche etwa 10 bis 15 Meter hoch und erreicht einen Stammduchrmesser zwischen 0,5 und einem Meter. Die Krone ist meist breit und locker ausgeformt mit schon tief am Stamm ansetzenden Ästen.

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 06.05.03 21:33:45
      Beitrag Nr. 187 ()
      Ja, Korkeichen sind ein wichtiger Wirtschaftfaktor:

      Wenn die Korkeiche 50 Jahre alt ist, kann sie zum ersten Mal geschält werden. Der nackte Stamm ist zunächst rosagelb, später zimtbraun. Am Baumstamm kann man eine aufgepinselte Zahl erkennen. Sehen wir beispielsweise eine 9, so bedeutet das, dass die Rinde im Jahre 1999 zum letzten Mal abgeschält wurde. In Portugal - dem größten Korkproduzenten auf dem Weltmarkt - wird die Eiche alle neun Jahre geschält.

      So geschälte Bäume, wie auf deinen Bildern, Iguana, sehen irgendwie traurig aus, finde ich. Kein Wunder, dass sie als Korklieferanten "nur" ein Alter von 200 bis 250 Jahren erreichen im Gegensatz zu ihren "wilden" Kollegen, die bis zu 600 Jahren leben

      Avatar
      schrieb am 07.05.03 03:43:18
      Beitrag Nr. 188 ()
      linea, das empfinde ich ähnlich. die geschälten korkbäume sind ein beispiel dafür, dass sachen, die dem menschen nutzen häufig von nachteil für die natur sind.
      ich habe früher meine terrarien auch mit korkeichenstücken dekoriert und das hinterlässt, wenn man solche infos erfährt, auch ein gemischtes gefühl.

      da musste ich spontan an eine andere nutzpflanze denken, die ähnlich ausgebeutet wird - den Kautschukbaum


      so wie bei den korkeichen wird die lebensdauer von angezapften
      bäumen stark verkürzt.

      In den verschiedenen Tropengebieten der Erde sind heute mehr als 1000 Pflanzenarten aus 80 Gattungen bekannt, die Milchsaft produzieren, der zu Kautschuk verarbeitet werden kann. Weltweite Bedeutung gewonnen hat der aus dem Amazonasgebiet stammende Kautschukbaum, der eine Höhe von bis zu 30 m erreicht. Der Baum verlangt eine möglichst gleichbleibende Temperatur von 27ºC und eine Niederschlagsmenge von 2000 mm pro Jahr. Während der Trockenzeit verliert er seine Blätter, um nach dem Neuaustrieb Blüten zu bilden. Die dreifächerigen Samenkapseln öffnen sich mit lautem Knall.

      Im Alter von 6-7 Jahren kann der Baum erstmalig angezapft werden. Das Anschneiden der Rinde geschieht vor Sonnenaufgang im Schein einer Karbidlampe und der in einer halbierten Kokosnuss aufgefangene Latexsaft wird im Laufe des Vormittags in Eimern gesammelt. In flachen Wannen wird Ameisensäure zugesetzt, worauf er sich verfestigt und durch Walzen in eine flache Form gepresst werden kann.
      Nach 25-30 Jahren sind die Bäume erschöpft und werden gefällt. Sie finden Verwendung als Brennholz und in der Möbelherstellung. Auf der gerodeten Fläche erfolgt Neuanpflanzung.


      hier ist die wirtschaftliche nutzung jedoch auch teilweise zum vorteil der natur, denn was dem einzelnen baum ein verkürztes leben bedeutet, schützt auf der anderen seite den regenwald:

      In der Urheimat des Kautschukbaums, in Amazonien, spielt der Kautschukbaum heute eine völlig neue Rolle. Zapfreservate schützen Teile des Regenwaldes vor dem Kahlschlag. Eine Chance, die genetische Vielfalt dieser Region für die Welt zu erhalten.

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 09.05.03 00:52:59
      Beitrag Nr. 189 ()
      Die Bäume

      Wir sitzen nicht auf Thronen.
      Uns schmeichelt nur der Wind.
      Wir haben dennoch Kronen,
      die schöner als eure sind.

      Erich Kästner
      Avatar
      schrieb am 10.05.03 01:49:36
      Beitrag Nr. 190 ()
      da hat kästner hübsch poetisch seine politische kritik
      eingepackt... kein wunder, dass 1933 seine bücher verbrannt wurden.

      interessant übrigens, wie es dazu kam, dass sich die kautschukbäume, die ursprünglich nur in brasilien wuchsen, über die welt ausgebreitet haben.

      Während des 19. Jahrhunderts stand die Ausfuhr von Teilen des Baumes, besonders aber der Samen, in Brasilien unter Todesstrafe, um das Kautschukmonopol des Landes zu erhalten.

      dennoch versuchten die engländer immer wieder an den kautschukbaum zu kommen, um ihn zu kultivieren.
      Dem Engländer Cross gelang es 1873, 3000 Samen und Pflanzen aus Brasilien auszuschmuggeln. Trotz intensiver Pflege gingen die Pflanzen allerdings ein.

      der erfolgreiche diebstahl gelang dann im jahre 1876.
      1876 erlaubten die brasilianischen Behörden dem englischen Botaniker Henry Wickham im Amazonasgebiet nach seltenen Orchideen zu suchen. Bei seiner Expedition durch den Urwald sammelte er heimlich „nebenbei“ die Samenkapseln der Hevea-Pflanze. Vor seiner Rückreise nach England lud Wickham die Zollbeamten des Hafens Para zu einem Abschiedsfest mit Champagner und Sekt ein, so dass die Kontrolle des Dampfers „Amazonas“ am nächsten Morgen nicht mit großer Gründlichkeit durchgeführt wurde. 70.000 Hevea-Samen lagerten versteckt in einem Sarg im untersten Laderaum des Schiffes und konnten so unbemerkt die Überfahrt nach London antreten. Hier wurden sie in beheizten Waggons in das Orchideenhaus des Londoner Botanischen Gartens von Kew gebracht. Von den 70.000 Samen wuchsen im Kew-Garten 2.800 Hevea-Pflänzchen (4%). 1882 wurden die kleinen Bäumchen in beheizbaren Kisten nach Asien in die englische Kolonie Ceylon verschickt und auf Plantagen eingepflanzt. 1886 wurde von den „englischen“ Kautschukbäumen die erste Latex geerntet und 13 Jahre nach dem Raub (1889) wurden erstmals 550 kg Kautschuk von den asiatischen Plantagen auf dem Weltmarkt verkauft. Auf den Plantagen wuchsen nun 600 –800 Bäume je Hektar (eine Steigerung von 100%) und ein Arbeiter erntete die doppelte Menge als 10 Indianer im unzugänglichen Urwald. Dies hatte zur Folge, dass der Kautschuk erheblich billiger angeboten werden konnte und Brasilien hatte innerhalb weniger Jahre sein Kautschukmonopol auf dem Weltmarkt verloren. Für Brasilien bedeutete dies eine wirtschaftliche Katastrophe und der Raubbau hat die Wildbäume am Amazonas völlig vernichtet. Inzwischen wurden Plantagen in Brasilien und im Kongo angelegt und heute werden jährlich 3,5 Mill. Tonnen Kautschuk aus diesen Plantagen auf dem Weltmarkt gehandelt.
      Diese wirtschaftliche Katastrophe in Brasilien stellte jedoch unter technischen Gesichtspunkten einen Glücksfall dar, denn die wenigen Kautschukbäume Brasiliens hätten niemals die hohe Nachfrage sättigen können, die inzwischen benötigt wurde.


      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 10.05.03 02:04:38
      Beitrag Nr. 191 ()
      möcht euch nur mal kurz meinen Respekt zollen für diesen Thread!

      Für den ders mag oder den es interessiert, echt ne klasse Sache!

      hab einige Sachen wissbegierig aufgenommen, ui ui ui, dabei sind doch einige Wissenslücken aufgedeckt worden:rolleyes:

      Werd in Zukunft immer wieder mal reinschauen!

      Macht weiter so!

      Gruss
      nothrust
      Avatar
      schrieb am 10.05.03 05:04:45
      Beitrag Nr. 192 ()
      hallo nothrust! :) danke für die netten worte. mir geht es übrigens oft ähnlich während ich neue beiträge zusammenstelle, wie dir beim lesen. ich lerne ständig neues über die bäume und interessante begebenheiten rund um das thema.

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 10.05.03 13:01:43
      Beitrag Nr. 193 ()
      gibt es etwa noch wahnsinnigere als mich:eek:

      5:04 es ist nie zu spät um einen W:O Beitrag zu posten, was:D
      Avatar
      schrieb am 11.05.03 00:33:36
      Beitrag Nr. 194 ()
      Avatar
      schrieb am 11.05.03 00:39:25
      Beitrag Nr. 195 ()
      Wenn man unsere heimischen Weissdorne betrachtet, die momentan zwar auch sehr prächtig sind, aber nur nín Bezug auf ihre Blüten - dann könnte man neidisch werden, wenn man den Holy Thorn sieht,

      ein Weissdorn der in England steht, in der Nähe der Quelle, in der angeblich der heilige Gral aufbewahrt worden sein soll.

      Dieser Dorn blüht zu Weihnachten :eek: und hat eine Geschichte, die ich der Einfachkeit halber mal ausnahmsweise aus dem Weg abkopiere!

      "Joseph von Arimathea erhielt den Auftrag einen Berg zu finden, der dem Berg der Visionen, dem Berg Tabor, gleicht. Nach langen Irrfahrten sah Joseph vom Schiff aus den Tor, der in der Tat eine verkleinerte Version des mächtigen Berges aus der Yesreel-Ebene ist. Daraufhin schlug er seinen alten, knorrigen Wanderstab in die Erde, als Zeichen daß dies der richtige Ort und sein Ziel sei. Kurz darauf begann der Stab auszuschlagen, zu grünen und blüht seitdem zu Weihnachten...."
      Avatar
      schrieb am 12.05.03 04:04:56
      Beitrag Nr. 196 ()
      @nothrust: yoo - da hast du recht. es ist nie zu spät...

      duschgel - spanndende geschichte, die du da gepostet hast.:)

      ich habe letzte woche in einem tv-bericht über die vegetation rund um den uluru in australien auch wieder etwas verblüffendes, interessantes mitbekommen.
      einer der häufigsten bäume dort sind die akazien.

      anders als die weltweit verbreiteten bäume aus der gleichen familie, die sich gegen verbiss durch dornen schützen, sind die australischen akazien dornenlos und haben stattdessen eine chemische abwehrmethode entwickelt.

      ich habe dann da mal ein wenig nachgehakt und bemerkt, dass die bäume, die wir hierzulande allgemein als akazien bezeichnen eigentlich "falsche akazien" sind und in wirklichkeit botanisch gesehen robinien sind:


      Die Robinie (Robinia pseudacacia)
      Die Robinie - fälschlicherweise Akazie genannt - wurde aus dem südöstlichen Nordamerika nach Europa eingeführt. Sie ist leicht an ihren Stacheln, den gefiederten Blättern und den schönen weißen Blüten zu erkennen.
      Geringe Nährstoffansprüche, vitale Wurzelbrut und großes Stockausschlagsvermögen sorgen für ihre rasche Verbreitung und große Konkurrenzkraft auf Schutthalden und Bahndämmen. Als Schmetterlingsblütler kann die Robinie mit Hilfe ihrer Wurzelknöllchen (symbiontische Bakterien) Stickstoff aus der Luft sammeln und damit den Boden aufwerten.
      Das schwere Holz ist sehr dauerhaft. Es bewährt sich u. a. als Zaunpfahl, da es noch nach 20 Jahren Erdkontakt kaum fault.

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 12.05.03 14:21:07
      Beitrag Nr. 197 ()
      Das mit den Robinien trifft sich gut, die hatte ich mir eben auch vorgenommen, Iguana :).
      Im Moment sind sie nämlich ganz prächtig mit ihren weissen Blüten.
      Achtet mal drauf, ein ganz intensiver Duft geht von ihnen aus.

      Akazien gibt es allerdings auch bei uns, man findet sie besonders in den Städten als Alleebäume.
      Die Blätter sind nicht so rundlich wie bei der Robinie sondern leicht spitz.
      Die Robinien findet man dagegen mittlerweile fast überall, sie verbreiten sich mit enormer Geschwindigkeit, z.B. an Bahndämmen und Waldrändern.
      Avatar
      schrieb am 12.05.03 19:01:11
      Beitrag Nr. 198 ()
      @Duschgel
      Du meinst aber nicht diese Plagegeister von Essigbäumen , oder ???

      Einen Weissdorn will ich schon lange .. ein Rotdorn sieht ja uch doll aus wenn er blüht.
      Aber die Weissdorne momentan :rolleyes: wie ein schwülstiges Meer von Honigduft ... *schwärm*
      Avatar
      schrieb am 12.05.03 19:19:53
      Beitrag Nr. 199 ()
      Essigbäume gefallen mir auch nicht besonders!
      Zur Unterscheidung: einen Essigbaum haben wir in #101 (mit Wilmas Flug-Katze) , dagegen hat die Robinie weiße Blüten, sie sehen aus wie Lupinen (#190 von Igu).
      Avatar
      schrieb am 18.05.03 23:38:27
      Beitrag Nr. 200 ()
      Die Zypressen beschäftigen mich dauernd, ......
      es wundert mich, daß man sie noch nicht gemalt hat, wie ich sie sehe.
      In den Linien und Proportionen so schön wie ein ägyptischer Obelisk.
      Und das Grün ist so ein ganz besonders feiner Ton.
      Es ist der schwarze Fleck in einer sonnenbeschienenen Landschaft,
      aber es ist einer der interessantesten schwarzen Töne,
      doch ich kann mir keinen denken, der schwieriger zu treffen wäre.
      Vincent Van Gogh

      Avatar
      schrieb am 18.05.03 23:53:43
      Beitrag Nr. 201 ()
      Der Baum in meinem Posting war natürlich keine Zypresse... nur eine wunderschöne alte knorrige Buche.

      Und jetzt Van Gogh:
      (er hats getan :) )



      Grüße Linea :)
      Ach ja....Warum nicht weiter mit Zypressen ??? ;):)
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 00:40:12
      Beitrag Nr. 202 ()
      dann will ich mal van gogh`s wunderschönes gemälde mit etwas fotokunst ergänzen:

      eine große symbolische rolle spielt die zypresse in der persischen lyrik. fast immer berufen sich die poeten, wenn sie eigenschaften vergleichen wollen, auf die zypresse. figuren werden als zypressenähnlich beschrieben, vergleiche gezogen zu ihrer ausgewogenen haltung. wer an die freiheit der gedanken glaubt zieht die zypresse als freiheitssymbol heran. wenn von wahrheitsliebe, aufrichtigkeit und jugend die rede ist, wird die zypresse als vergleichsmodell eingesetzt.


      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 01:05:50
      Beitrag Nr. 203 ()
      Iguana
      wow...was für ein schönes Bild. Da denke ich an Träume und an dreamcatcher, an Gesänge, mit denen man sich die Wege ersingt, an Bäume, die sprechen, wenn man ihnen zuhört....

      :)
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 01:14:59
      Beitrag Nr. 204 ()
      in der lehre des persischen religionsstifters Zarathustra (Zoroaster) steht die zypresse als symbol für die unsterblichkeit.

      Zarathustra Spitâma lebte 77 Jahre und 40 Tage, geboren 630 v.Chr. im Stammland der Kamelzucht Baktrien, jetzt Nordwest-Afghanistan, pflanzte mit 42 Jahren 258 Jahre vor Alexanders Persepolis-Schleifung und Zerstörung des Achämenidenreichs, also 258 Jahre vor 330 = 588 v.Chr. seine berühmte Zypresse vor seinem Feuertempel in Ke mar zu Ehren Go tâsps, seines Gönners, Kavi Vi taspa.

      zu dieser zypresse gibt es eine sage mit historischem hintergrund:

      Während der Herrscher der Sassaniden ( 226 - 651 ) war Ostpersien ein Zentrum der Lehre des Zarathustra,
      zu welcher sich schon Dariusch I. aus der Hachamaneschi-Dynastie ( Achämeniden ) und die folgenden
      Dynastien bekannt hatten. Der Überlieferung nach hatte der Religionsstifter selbst in Turschis eine Zypresse,
      die noch heute als heiliger Baum gilt, gepflanzt, die über tausend Jahre alt wurde und der größte Baum der
      damals bekannten Welt war. Nach der Eroberung Persiens durch die Araber und die Einführung des Islam
      (Eslam) ließ der Abbasidenkalif Mutawakkel diese Zypresse umschneiden. Er wollte sie für seinen Palastbau
      in Samarra verwenden. Dieser Frevel sollte nicht ungesühnt bleiben. Bevor noch das Holz in der Hauptstadt
      eintraf, wurde der Kalif 861 von seinem eigenen Sohn ermordet.

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 01:42:13
      Beitrag Nr. 205 ()


      Zypresse (Cupressus sempervirens Cupressaceae)

      Ein, wie der Name sagt, immergrüner Nadelbaum (lat. sempervirens „immergrün”), der in seiner Jugend rasch, mit zunehmendem Alter immer langsamer wächst.

      Die Zypresse ist Symbol und Attribut vieler antiker Gottheiten (Kronos, Asklepios, Kybele, Persephone, Aphrodite, Artemis, Eurynome, Hera, Athene), sie steht für die Unterwelt und symbolisiert Langlebigkeit.

      An den Wurzeln einer weißen Zypresse entspringt die Lethe, der Fluß des Vergessens in der Unterwelt des griechischen Mythos.


      welch seltsamer zufall - da gibt es gleich zwei verbindungen
      zu songs, die ich mal mit der band Nightwork geschrieben und aufgenommen habe - "Zarathustra" ein song in dem es um den ewigen kampf des guten gegen das böse geht(zentraler punkt der lehre des zarathustra) und "Lethe" in dem sich ein unglücklich verliebter wünscht, von dem griechischen fluss trinken zu können, um zu vergessen...

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 09:21:22
      Beitrag Nr. 206 ()
      Super Bilder! Man bekommt richtig Lust, in Urlaub zu fahren :)
      Avatar
      schrieb am 20.05.03 19:33:43
      Beitrag Nr. 207 ()
      Khalil Gibran

      Bäume sind Gedichte,
      die die Erde
      in den Himmel schreibt!



      Avatar
      schrieb am 20.05.03 19:52:03
      Beitrag Nr. 208 ()
      Kann es etwas Schöneres geben als die Jahreszeiten eines Baumes?
      Ein Baum steht in Schönheit von Jahr zu Jahr und behält seine Anmut und Würde. Seine Geheimnisse sind mitten in ihm, und er erzählt nichts von Menschen und ihren vorübergehenden Erlebnissen. Wir lernen etwas, wenn wir einen Baum betrachten. Ständig beschneidet er sich selbst, fortgesetzt wirft er alles Übermässige ab. Wenn er an einer schwierigen Stelle wächst, sendet er tiefe Wurzeln hinab, um nach einem festen Halt zu suchen. Jedes Blatt ist einzigartig und schön - doch es dient auch dazu, giftige Stoffe aus der Atmosphäre zu entfernen, und sendet einen sauberen Duft aus, um uns vor der Hitze zu schützen. Neben einem Baum zu sitzen oder unter einer Eiche auf der Erde zu liegen ist der Gipfel des Genusses.
      (Die weisen Frauen der Cherokee)
      Avatar
      schrieb am 21.05.03 01:43:22
      Beitrag Nr. 209 ()
      Kennt ihr den Holunder? Wenn man momentan durch die Natur geht, könnte man meinen, es gäbe nichts anderes.
      An allen Ecken, an Wegen, Waldrändern, in Hecken, Bauerngärten - überall sieht man sie mit ihren weißen Blüten.
      Ich mag sie, es ist so ein gedämpftes Weiß, nicht so strahlend wie das der Obstbäume, aber irgendwie souverän.
      Und der herbe Geruch der Blüten lässt ahnen, wie die Früchte schmecken werden.

      Avatar
      schrieb am 21.05.03 01:45:21
      Beitrag Nr. 210 ()
      Avatar
      schrieb am 21.05.03 01:55:57
      Beitrag Nr. 211 ()
      Der Name Holunder klingt ziemlich gewöhnlich. Edler klingt sein botanischer Name -Sambucus nigra - sehr geheimnisvoll :)
      Dabei stand er einst in hohem ansehen, wurde er doch nach einer germanischen Göttin benannt. Frau Holle ist fast vergessen, man kennt nur noch das Märchen, das von ihr handelt.


      Als beschützender Hausgeist wohnte sie in dem Strauch und unsere Vorfahren (sofern wir uns auf dei Germanenen beziehen ;) ) brachten ihr zu ehren besondere opfer dar. Besonders verbreitet war die Verehrung der Frau Holle in den südlichen Gebieten -Bayern, Schwaben, im Elsass und der Schweiz.
      Im zuge der Christianisierung wurde dieses Brauchtum restriktiv untersagt.

      Die vielen Holuderbüsche in den bäuerlichen Gärten sind vielleicht noch eine unbewusste Erinnerung an den alten Hausbaum, der ganz absichtlich in der Nähe des Hauses gepflanzt wurde
      Avatar
      schrieb am 21.05.03 02:06:59
      Beitrag Nr. 212 ()
      noch mal zur Frau Holle:

      Frau Holla oder Holda war eine den Menschen mild und freundlich gesonnene Göttin , die das Leben der Pflanzen und Tiere beschützte und die Menschen von Krankheitn heilen konnte.

      aus dem Namen abgeleitet sind unsere Worte Hold oder huld (huldigen, unhold :D usw.)

      Die alten Germanen hatten es auch mit den Geschichten drauf:
      Sie glaubeten, dass Holla besonders um die Wintersonnenwende über die Erde zieht, begleitet von Wind und Schnee, um mit den todbringenden Kräften zu ringen und der erde Fruchtbarkeit und neues leben zu schenken.

      die schneeflocken verglich man mit der göttin und es kam die Vorstellung dass sie ihr Fell (später Federbett) ausschüttelte, damit es schneit.
      Avatar
      schrieb am 21.05.03 02:07:56
      Beitrag Nr. 213 ()
      Avatar
      schrieb am 21.05.03 02:25:16
      Beitrag Nr. 214 ()
      unter Germanen war es streng verboten, einen holunder zu fällen. noch im 18. Jhdt. wird berichtet, dass sich menschen deswegen scheuten.

      für das Christentum war Frau holle gefährlich, hihe strafen wurden ausgesprochen, der alte Brauch, an Quellen und unter Bäumen zu ihr zu beten wurde ausdrücklich verboten.
      aus der weisen Lichtgöttin wurd e ein gefährlicher Spukgeist.
      So wird sie in alten Hexenakten beschrieben:
      Frau Holle were von vorn her wie ein fein weibsmensch( :laugh:, sorry :rolleyes: )
      aber hindenher wie ein hohler baum von rohen rinden)


      ( hee, die Frau kenne ich ;) :laugh: )

      Aber die Jahreszeit, die sie als ursprünglich gute Göttin hatte, blieb an ihr haften - in den Rauhnächten, so glaubte man, zieht sie mit einer entsetzlichen Gespensterschar durch die Lüfte und schlägt jeden , der ihr in die Quere kommt.
      Avatar
      schrieb am 21.05.03 02:34:36
      Beitrag Nr. 215 ()
      wer einen Holunder im Garten hat, weiss wie fruchtbar er ist, ungehindert würde er sich rasch verbreiten.
      Er ist einer der wenigen, der es im Wald sogar auf den sauren Böden einer Fichtenkultur aushalten kann.

      Aus meiner Kindheit habe ich noch die Zeiten in erinnerung, wo wir aus den Zweigen Flöten bastelten, man musste nur das weisse Mark entfernen und Löcher reinschneiden. Töne brachten sie natürlich keine hervor, aber das war doch egal :)

      Schon die Zweige, die man aushöhlen konnte, hatten etwas magisches.

      Heute profitiere ich davon, dass ich in der Verwandschaft jemanden habe, der aus den Holunderbeeren Saft herstellt.
      Bei erkältungskrankheiten ist das ein wahres Wundermittel.
      Hergestellt wie Glühwein, mit Zimt, Zucker und Wasser - und ganz wichtig -> ganz heiss getrunken in kleinen Schlucken, hat keine erkältung nur die kleinste Chance, sofern man das rechtzeitig macht.
      Avatar
      schrieb am 21.05.03 02:37:06
      Beitrag Nr. 216 ()
      heh, baumfreunde! Achtet doch mal verstärkt auf die Holunder und erzählt , wie ihr sie findet (oder wo? ). wie wärs?
      Avatar
      schrieb am 21.05.03 02:49:38
      Beitrag Nr. 217 ()
      "wenn du am hollerbusch vorbeigehst, zieh den hut"
      das ist eine erinnerung an meinen opa, der machte das nämlich. :)
      kennst du das, duschgel?:)
      Avatar
      schrieb am 21.05.03 02:57:11
      Beitrag Nr. 218 ()
      noch was schönes vom holunder::lick: :lick:

      3 kg Holunderbeeren
      3 l Wasser
      1,5 kg Zucker
      1 Vanilleschote
      1 ½ l Weingeist Vol. 96%

      zubereitung:

      Die Holunderdolden waschen und mit Hilfe einer Gabel von den Stielen streifen. Mit Wasser aufsetzen und ca. 1 Stunde kochen. Erkalten lassen. Die Beeren am besten in ein Tuch schütten, das zwischen 4 Stuhlbeine gebunden ist und über Nacht durchlaufen lassen. Mit dem Zucker und der aufgeschnittenen und ausgekratzten Vanilleschote nochmals 15 Minuten aufkochen lassen. Nach dem Erkalten den Weingeist zufügen und in Flaschen abfüllen und verschließen.

      mmmmhhhhmmmm
      :lick: :lick: :lick: :lick:
      Avatar
      schrieb am 21.05.03 04:03:02
      Beitrag Nr. 219 ()
      @linea: welch wunderschöne worte, die durch naturbeobachtung inspiriert sind.:):)

      @duschgel: wir haben als kinder diese zweige auch gerne benutzt um pfeile und speere für unsere cowboy und indianerspiele zu basteln. da sie durch die füllung so leicht waren, hatten sie sehr gute flugeigenschaften. und man konnte vorne in die weiche masse einen dorn eindrücken, so dass die pfeile stecken blieben.



      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 21.05.03 09:09:24
      Beitrag Nr. 220 ()
      #211 nein toccata, das kannte ich noch nicht :)
      hat dein Opa das mal begründet?
      Avatar
      schrieb am 22.05.03 17:27:48
      Beitrag Nr. 221 ()
      duschgel,
      leider weiß ich das nicht mehr genau.:rolleyes: hatte wohl etwas mit der heilkraft des holunders zu tun, vielleicht auch etwas mit den mythen, die um den holunder ranken - du hast ja davon geschrieben.
      mein opa war baumgärtner und hat ständig irgendie obstbäume veredelt, also ein kleines loch in einen ast geschnitten und dort kleine zweige eingesetzt. wie das genau geht/ging - leider keine ahnung mehr. es gibt dafür auch einen speziellen ausdruck, hab` ich aber auch vergessen.
      saluti
      toccata:)
      Avatar
      schrieb am 22.05.03 22:26:12
      Beitrag Nr. 222 ()
      eine schöne geschichte, Toccata. Besonders auf meinem Weg zur Arbeit muss ich daran denken und ziehe (grinsend) vor jedem Holunder meinen imaginären Hut, so ca. alle 30 Sekunden :D
      Avatar
      schrieb am 22.05.03 23:35:47
      Beitrag Nr. 223 ()
      auch rockmusiker sind immer wieder durch bäume zu songlyrics inspiriert worden.



      hier zum beispiel eine hymne der PUHDYS:

      ALT WIE EIN BAUM

      Alt wie ein Baum möchte ich werden
      genau wie der Dichter es beschreibt,
      alt wie ein Baum, mit einer Krone die weit-weit-weit-weit
      die weit über Felder zeigt.

      Alt wie ein Baum möchte ich werden
      mit Wurzeln die nie ein Sturm bezwingt
      alt wie ein Baum, der all die Jahre so weit-weit-weit-weit-
      Kühlende Schatten Schatten bringt.

      Alle meine Träume . . . fang` ich damit ein
      Alle meine Träume . . . yeh yeh yeh
      zwischen Himmel und Erde zu sein
      zwischen Himmel und Erde zu sein.


      gerade bei diesem lied muss ich immer an majestätische alte eichen mit ihren ausladenden kronen denken...

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 23.05.03 02:41:26
      Beitrag Nr. 224 ()
      die kanadische band RUSH hat einen sehr eigenwilligen, gleichnishaften text über bäume in ihrem repertoire:

      THE TREES

      There is unrest in the forest,
      There is trouble with the trees,
      For the maples want more sunlight
      And the oaks ignore their pleas.

      The trouble with the maples,
      (And they`re quite convinced the`re right)
      They say the oaks are just too lofty
      And they grab up all the light.
      But the oaks can`t help their feelings
      If they like the way they`re made.
      And they wonder why the maples
      Can`t be happy in their shade.

      So the maples formed a union
      And demanded equal rights.
      "These oaks are just too greedy;
      We will make them give us light."
      Now there`s no more oak oppression,
      For they passed a noble law,
      And the trees are all kept equal
      By hatchet, axe, and saw.

      wenn die ahörner und die eichen in konflikt geraten...

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 03.06.03 06:20:01
      Beitrag Nr. 225 ()
      Ja... die Eichen...



      über die Blätter braucht man wohl dazu nichts mehr zu sagen :)

      Avatar
      schrieb am 03.06.03 06:23:35
      Beitrag Nr. 226 ()


      ... eine 600jährige Eiche

      Grüße
      Linea :)
      Avatar
      schrieb am 03.06.03 09:44:54
      Beitrag Nr. 227 ()
      #906...ich weiss nicht ob Holundersaft gesund ist,
      aber er schmeckt höllisch gut. Wundert mich bei
      dem unglaublichen Geschmack, dass er nicht irgendwie
      schädlich ist. Neben Ahornsirup, das beste
      was die Erde an Leckerem zu bieten hat. Aus
      Holunderblüten kann man einen Kohlensäure-haltigen
      Saft er(gären?)zeugen , na jedenfalls ist kein Alk drin
      und das Zeug könnt ich Hektoliter-weise süppeln.
      Meine Oma konnte das machen, ich weiss leider nicht mehr
      wie sie das hinbekam (sie ist lange schon tot).:cry:
      Oma und Rezept liegen nun in der Grube...:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 03.06.03 09:58:28
      Beitrag Nr. 228 ()
      tolle Bilder, Linea :)
      die Eichen hatten wir noch nicht, auch dazu gibts eine Menge Geschichten. Aber sie laufen ja zum Glück nicht weg, jahreszeitlich gesehen ;)


      @wolaufensie
      holundersaft kannte ich bisher nur aus den Beeren. das mit den Blüten klingt interessant.
      Man kann auch die Blüten auch einfach mit heißem Wasser überbrühen, 2-3 Dolden genügen, -das gibt einen Tee, der sehr gut schmeckt.
      Gibts bei uns momentan zum Abendessen, leider sind unsere Büsche im Garten jetzt fast abgeerntet.
      Avatar
      schrieb am 03.06.03 10:05:28
      Beitrag Nr. 229 ()
      ...schon bei dem Gedanken an Holundersaft
      werd ich high...:cool:
      Avatar
      schrieb am 03.06.03 10:09:13
      Beitrag Nr. 230 ()
      kennt jemand das Kunstwerk gelb - rot - blau ? ;)

      in der Natur gibts ja solche Phasen, wo sich über Nacht die Natur total verändert, ganz besonders bewusst wird das einem bei den Obstbäumen, die plötzlich in Weiß und rosa erscheinen.

      Bei den Wildblumen gibt es etwas ähnliches, verteilt auf drei Etappen.
      Im März wird plötzlich über Nacht alles gelb, weil der Löwenzahn "ausgebrochen" ist :D, diess intensive gelb beherrscht dann für eine Weile den Blick auf die Wiesen und Felder.
      Im Juni kommt dann der Tag, wo, wie auf ein Kommando, der Klatschmohn blüht. Alles wird in rot getaucht.
      Das war in unserer Gegend gestern, es sieht sehr beeindruckend aus.

      Im August kommt dann noch das Blau der Wegwarten hinzu,
      hauptsächlich auf Wiesen und entlang der Wege.´
      Etwas weniger eindrucksvoll deshalb, weil die Natur insgesamt schon wieder auf dem Rückzug ist und durch die Hitze einiges schon verdorrt ist.

      Aber geniessen wir erstmal den Klatschmohn, grad für die Kids eine sehr interessante Pflanze :)
      Avatar
      schrieb am 03.06.03 10:13:21
      Beitrag Nr. 231 ()
      Avatar
      schrieb am 03.06.03 22:06:21
      Beitrag Nr. 232 ()
      klatschmohn in der toscana:

      toccata:)
      Avatar
      schrieb am 04.06.03 03:28:08
      Beitrag Nr. 233 ()
      Hallo toccata :)
      Ja, die Toscana...
      Überhaupt Italien liebe ich. Und in Milano war ich mal fast jedes Jahr... Schuhe kaufen und die italienische Lebensart fühlen ;)



      Linea
      Avatar
      schrieb am 05.06.03 19:29:40
      Beitrag Nr. 234 ()
      ciao linea:)
      noch ein bißchen grün-rote toskana
      Avatar
      schrieb am 08.06.03 01:27:40
      Beitrag Nr. 235 ()
      Toccata :)

      ... und Grün-Rot - das ist ja eine der drei Komplementärfarben...
      Die Werbung spielt viel damit. Z.B. hat sie um eine grüne Wassermelone einen roten Klebstreifen geschlungen... und schon sieht die Wassermelone dicker aus. Tja... unsere Wahrnehmung ;)

      Linea :)
      Avatar
      schrieb am 09.06.03 00:26:06
      Beitrag Nr. 236 ()
      linea, das sind ja wunderbare eichenbilder, die du eingestellt hast.:):) wenn man sich überlegt, dass diese bereits vor dem 30 jährigen krieg gelebt haben, wird man richtig ehrfürchtig. ist sicher kein zufall, dass kaum ein anderer baum in der mystik der germanen eine derartige bedeutung hatte wie die eiche.

      Die Momarter Eiche im Odenwald

      DIE EICHE
      Dieser Baum besitzt besonders in Deutschland einige Symbolkraft („Deutsche Eiche”), sie galt aber weithin als heilig, überall da, wo Menschen diesen Baum kannten. Ihr hartes Holz und ihr spät fallendes Laub machten sie zum Symbol für Unsterblichkeit und Standhaftigkeit.

      Verbreitet ist die Vorstellung, in Eichen schlügen Blitze häufiger ein als in anderen Bäumen:
      „Von den Eichen sollst du weichen,
      die Buchen sollst du suchen.”

      Daß der Blitz bevorzugt in die Eiche schlägt, soll tatsächlich der Fall sein, so daß nicht verwundert, daß dieser Baum als Wohnsitz des germanischen Gottes Donar (nord. Thor) galt.

      Auch wenn die Anfälligkeit für den Blitz anderes vermuten lassen mag, fanden Naturforscher auf keiner anderen europäischen Baumart soviele verschiedene Organismen, von Alge, Pilz und Mikrobe über Insekten bis hin zu Vögeln und Säugern, wie auf der Eiche. Daraus wird unter anderem geschlossen, daß die Eiche eine hierzulande sehr alte Baumart ist, an die sich entsprechend viele Arten „gewöhnen” konnten.

      Bei den Kelten leitete sich sogar der Name des Priesterstandes von der Eiche ab, aus dair für „Eiche” wurde der Druide. (Fischer-Rizzi 1994, S. 59)

      Diese Druiden schätzten besonders die Eichen, auf denen Misteln wuchsen.(Anm. des Chronisten - Miraculix lässt grüßen...:D:D ) Vor der Weissagung aßen sie von seinen Früchten, den Eicheln. Kränze aus Eichenlaub sollte feindlichen Zauber abwehren, keltische Heiler kannten die Wirkung des gerbenden Extraktes der Eichenrinde, den sie zur Wundheilung nutzten.

      Bei den Germanen standen die dem Thor/Donar geweihten Eichen im Mittelpunkt des Thingplatzes. Diese Vorliebe teilten sie mit den Litauern, bei ihnen hieß dieser Gott Perkunas.

      In jüngerer Zeit, besonders seit der Romantik (KLOPSTOCK), gilt die Eiche als Symbol der Treue. Darum ist Eichenlaub auch auf Orden zu sehen.

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 09.06.03 00:30:16
      Beitrag Nr. 237 ()


      "Holz ist ein einsilbiges Wort,
      aber dahinter steckt eine Welt
      von Wundern und Märchen."

      Theodor Heuss


      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 10.06.03 19:00:02
      Beitrag Nr. 238 ()
      @all

      So schön Bäume auch sind, es steht in vielen Gebieten schlecht um sie. Schaut doch z. B. mal auf diese Seite, um zu helfen:

      PS: Regenwaldretten online möglich -
      täglich reinklicken in www.diewaldseite.de

      Tut mir leid, wenn ich Eure Romantik störe, aber ich halte das Thema Waldzerstörung für (leider) wichtig.
      Finde es aber toll, daß es diesen Thread gibt.

      Grüße
      Bäcker
      Avatar
      schrieb am 13.06.03 23:56:13
      Beitrag Nr. 239 ()
      Iguana
      wow...schöne Geschichten, schöne Bilder :):)


      Bäcker,
      dass es neben Schönheit und Respekt auch Missachtung und Zerstörung gibt, ist klar :(

      Der Baum, der reden konnte

      Daß er ein Baum war,
      spürte er nicht.
      Sie sägten ihn entzwei:
      der Bagger konnte wenden.
      Aus seinen Stümpfen zwingt er Blatt um Blatt,
      stammelnd,
      auf Fragen gibt er Antwort.
      Christa Reinig

      Grüße
      Linea
      Avatar
      schrieb am 14.06.03 02:29:22
      Beitrag Nr. 240 ()
      @bäcker: ist natürlich immer ein thema das bedeutung hat. hierzulande hat ja bereits teilweise ein umdenkprozess angefangen. ausgelöst nicht zuletzt durch die verheerenden schäden in monokulturwäldern durch stürme in den vergangenen jahren. ich hoffe dieser trend setzt sich noch stärker und auch weltweit durch.

      zum thema waldzerstörung fällt mir noch ein song aus den 80igern von Gänsehaut ein...

      Karl der Käfer

      Tief im Wald, zwischen Moos & Farn,
      Da lebte der Käfer mit Namen Karl.

      Sein Leben wurde jäh gestört,
      Als er ein dumpfes Grollen hört:
      Lärmende Maschinen überrollen den Wald,
      übertoenen den Gesang der Vögel schon bald.

      Mit scharfer Axt fällt man Baum um Baum,
      Zerstört damit seinen Lebensraum.

      Karl der Käfer wurde nicht gefragt,
      Man hat ihn einfach fortgejagt.
      Karl der Käfer wurde nicht gefragt,
      Man hat ihn einfach fortgejagt.

      Ein Band aus Asphalt breitet sich aus,
      Fordert die Natur zum Rückzug auf.
      Eine Blume, die noch am Wegesrand steht,
      Wird einfach zugeteert.

      Karl ist schon längst nicht mehr hier.
      Einen Platz für Tiere gibt`s da nicht mehr.
      Dort, wo Karl einmal zuhause war,
      Fahr`n jetzt Käfer aus Blech und Stahl.

      Karl der Käfer wurde nicht gefragt,
      Man hat ihn einfach fortgejagt.
      Karl der Käfer wurde nicht gefragt,
      Man hat ihn einfach fortgejagt.

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 22.06.03 23:07:05
      Beitrag Nr. 241 ()
      Eine neue Wohnung für Karl den Käfer...?
      Schon im Entstehen ;):)



      Sind die Eicheln reif, fallen sie schon VOR den Blättern von den Bäumen.

      Dadurch werden die "Überlebenden" von dem Laub vor starken Frösten gut geschützt. So verborgen keimen die Eicheln häufig schon im Herbst. Bis zum Frühjahrsbeginn haben sie eine Pfahlwurzel von 10 -20 Zentimetern gebildet.

      Grüße
      Linea ;)
      Avatar
      schrieb am 26.06.03 23:32:16
      Beitrag Nr. 242 ()
      Ja... und so wächst die Eiche weiter...

      In den ersten Jahren ist eine junge Eiche sehr gefährdet. Viele unterschiedliche Raupen zum Beispiel vom Eichenwickler, Eichen- blütenspanner oder der Eicheneule, Käferlarven vom Eichenkugelrüssler und Gallwespen, aber auch Rehe und Rotwild verspeisen oder schädigen die jungen Blätter und Triebe.

      Eine Eiche braucht etwa fünfzehn Jahre, um nicht mehr durch "Verbiss" gefährdet zu sein.



      Ach ja... eine Eiche kann bis zu 2000 (in Worten: zweitausend!) Jahre alt werden.

      Und wir machen uns um unsere kümmerlichen 70 oder 80 Jahre so Sorgen... alles eine Sichtweise :)

      Grüße Linea:)
      Avatar
      schrieb am 27.06.03 02:30:48
      Beitrag Nr. 243 ()


      Eleonora Heine-Jundi
      Avatar
      schrieb am 27.06.03 02:40:42
      Beitrag Nr. 244 ()
      Und natürlich Mondrian :)
      in seiner früheren Phase;



      Grüße
      Linea :)
      Avatar
      schrieb am 29.06.03 00:58:33
      Beitrag Nr. 245 ()
      Samstags führt mich meine Laufstrecke durch mehrere Dörfer, und drei Wochen lang mahnte mich ein süßer Duft, doch mal was über meinen Lieblingsbaum zu schreiben.

      Heute war der Duft weg, die Bäume sehen zwar immer noch prächtig aus, aber während der Blütezeit sind sie etwas ganz besonderes, finde ich.
      Ich hoffe, ihr habt auch einige Linden in eurer Umgebung und habt die Lindenblüte live miterlebt!

      Avatar
      schrieb am 29.06.03 01:02:58
      Beitrag Nr. 246 ()
      wie könnte man da gedankenlos vorübergehen?

      Avatar
      schrieb am 29.06.03 01:19:39
      Beitrag Nr. 247 ()


      Ich atmet` einen linden Duft!
      Im Zimmer stand
      Ein Zweig der Linde,
      Ein Angebinde
      Von lieber Hand.
      Wie lieblich war der Lindenduft!

      Wie lieblich ist der Lindenduft!
      Das Lindenreis
      Brachst du gelinde!
      Ich atme leis
      Im Duft der Linde
      Der Liebe linden Duft.

      Friedrich Rückert
      Avatar
      schrieb am 29.06.03 01:26:27
      Beitrag Nr. 248 ()

      Wo wäre eine Linde in deutschen Landen -
      und gewiss ist es in anderen auch so -
      unter der nicht eine Bank stünde
      oder neben der sich nicht eine Kapelle befände.
      Die Schönheit ihres Baues, das Überdach ihres Schattens
      und das gesellige Summen in ihren Zweigen laden dazu ein.
      (Adalbert Stifter )
      Avatar
      schrieb am 29.06.03 01:38:13
      Beitrag Nr. 249 ()
      Schon allein der Klang des Namens weckt Erinnerung an Bilder und Düfte.
      ich weiss noch, wie ich als Kind auf dem Weg zur Schule - als notorischer Zuspätkommer (!, ich habe mehr als einen Bus verpasst, - mir trotz allem im Juni/Juli täglich einen kurzen Moment gegönnt habe, um an der Linde zu riechen, an der ich unterwegs vorbei kam.

      die lobeshymnen auf die linde kann man nicht mehr hören, so schwülstig ist sie schon beschrieben worden,
      aber wenn man mal in einer lauen Nacht durch eine Lindenallee schlendert, dann hält man alles noch für untertrieben.
      Avatar
      schrieb am 29.06.03 01:55:16
      Beitrag Nr. 250 ()


      Die Dorflinde war früher der Mittelpunkt des Geschehen, hier traf sich alles, auch die Feste wurden dort abgehalten.
      es gab sogar "Tanzlinden", die dicken Äste wurden nach unten gezogen und mit Balken gestützt, dann wurden Bretter darauf gelegt, die als Tanzboden dienten.

      Besonders im Mai löste ein Tanzfest das andere ab.
      Avatar
      schrieb am 29.06.03 01:59:33
      Beitrag Nr. 251 ()
      bei #241 musste ich an Linda denken.:)
      Avatar
      schrieb am 29.06.03 02:01:44
      Beitrag Nr. 252 ()
      Dann mach dich auf was gefasst - zur Linde als Liebesbaum wollte ich grad was schreiben ;) :D
      Avatar
      schrieb am 29.06.03 02:08:06
      Beitrag Nr. 253 ()
      das liegt eigentlich auf der Hand, dass am Dorftreffpunkt auch unzählige Liebschaften begannen.
      die Dichter im Mittelalter haben diesen Umstand natürlich schwärmerisch ausgenutzt.

      Auch die Germanen hatten die Linde schon der (Liebes-)Göttin Freya geweiht

      Aber auch die Linde selbst trägt ihren Teil dazu bei, ihre Blätter haben eine Herzform und so ist jeder Baum mit tausenden kleiner Herzen bedeckt.
      Aber selbst im Winter bleibt das Herz erhalten, der blattlose Baum ähnelt in der Gestalt der seiner Blätter!
      Avatar
      schrieb am 29.06.03 02:09:29
      Beitrag Nr. 254 ()


      lindgrün!
      Avatar
      schrieb am 29.06.03 02:12:29
      Beitrag Nr. 255 ()
      #246 wird sie das lesen? mir kribbelts!
      Avatar
      schrieb am 29.06.03 02:17:50
      Beitrag Nr. 256 ()
      Avatar
      schrieb am 29.06.03 02:27:26
      Beitrag Nr. 257 ()
      die linde ist ziemlich leicht zu bestimmen, die herzförmigen Blätter, die etwas helleren Beiblätter für die Blüten und späteren Samen

      den unverkennbaren Stamm und vor allem die gesamte Erscheinung, die sich besonders gut an jungen Bäumen studieren lässt.
      Der Stamm geht durch bis zur Spitze (wenn kein mensch oder unwetter eingreifen)und bildet mit den Nebenästen eine (herzförmige)Gestalt, die die linde auch im Winter und auch von weitem verrät und kaum Probleme bei der bestimmung macht.
      Avatar
      schrieb am 29.06.03 02:32:04
      Beitrag Nr. 258 ()
      @duschgel
      ein ähnliches bild wie in #250 gibt es über den baum in den jahreszeiten. leider fand ich das bisher nie. würde es gene erwerben.

      ansonsten?

      meine atlaszeder im garten habe ich über die jahre gegen alle anfeindungen verteidigt. sie ist nun 18jahre alt und nicht mehr wegzudenken.
      Avatar
      schrieb am 29.06.03 02:42:28
      Beitrag Nr. 259 ()
      Die Linde war früher auch Gerichtsbaum. Vermutlich wären im Schatten einer Eiche die Urteile damals strenger ausgefallen. Viele der noch heute stehenden Linden könnten einiges erzählen, denn neben den Gerichtsverhandlugnen wurden auch Todesurteile an ihnen vollstreckt.

      es gibt daher eine Menge Sagen und Märchen von weisen oder ungerechten Lindenurteilen, auh Herrmann Hesse hat das Thema aufgegriffen in seinem Buch "die drei Linden"
      Avatar
      schrieb am 29.06.03 02:42:58
      Beitrag Nr. 260 ()
      ...ohne der Idylle Abbruch antun zu wollen..., jedoch
      unter Linden befand man sich in der Vergangenheit oft und gern , wenn es ans Recht-Sprechen ging. Insbesondere
      wurden die Urteile des Öfteren mit ihnen vollzogen ( Richt-Baum ) indem man die Verurteilten direkt in ihnen
      aufknüpfte....
      Siehe Bilder aus dem 30 jährigen Krieg...
      Ich weiss nicht, ob es den Betroffenen Trost spenden
      konnte, jedoch unter einer Linde zu (ver)enden
      erscheint mir etwas leichter zu sein, als alle anderen
      Todesarten ...( Duft , Rauschen der Blätter und
      vielleicht ein (vorübergehendes) Hineinfahren der
      "Seele" in den Baum...der immer etwas tröstliches hat)...
      Selbst der Drache bei Siegfried und den Nibelungen
      erschien unter Linden nicht mehr ganz so furchtbar
      zu sein....allerdings---das Lindenblatt auf
      Siegfrieds Rücken...Ts, ts, ts...doch dafür kann
      schliesslich die Linde nichts , wenn der Hagen von
      Tronje seine bösartige Phantasie spielen lässt...:cry:
      In (alten) Linden sieht man manchmal noch die
      Liebes- und Sex-Beweise von Menschen-Generationen
      eingeritzt , die wahrscheinlich schon vor Jahrzehnten
      ein Teil der Erde wurden , auf dem die Linde jetzt steht,
      und wo die Liebenden sich in der Linde, als ein Teil
      dieser wieder-vereinten, und somit sich näher kommen,
      als sie es im Leben jemals gekonnt haben...:cool: ...
      ...jetzt hat man doch noch den Dreh in die Romantik
      geschafft..., tja- das macht die Linde mit Allem...:cool:
      Avatar
      schrieb am 29.06.03 02:44:09
      Beitrag Nr. 261 ()
      nicht nur hesse, auch das fernsehen hat die linde entdeckt.

      verweise dezent auf die Lindenstrasse.
      Avatar
      schrieb am 29.06.03 02:45:30
      Beitrag Nr. 262 ()
      PS...allerdings ein vom Tiger gefressenes Liebespaar,
      das Teil seines Körpers wird, erfährt diese Gemeinsamkeit
      wesentlich schneller,....ist aber durch den Stoffwechsel
      des Tigers auch wesentlich schneller wieder geschieden ( ausgeschieden)... :D
      Avatar
      schrieb am 29.06.03 02:45:49
      Beitrag Nr. 263 ()
      Geschichten zu Linden gibts natürlich auch jede Menge.

      Dass Siegfried mit einem Lindwurm kämfte und dass ihm beim Bad im Drachenblut ein Lindenblatt auf die Schulter fiel,
      muss man nicht groß erwähnen.
      Und er bekam von Hagen den Todesstoß in eben jene Stelle,
      natürlich auch unter einer Linde.

      hier noch ein Bild, auf dem man die typische Struktur der Linde ganz gut erkennt
      Avatar
      schrieb am 29.06.03 02:46:18
      Beitrag Nr. 264 ()
      duschi,

      bei mir blüht immer und immer wieder

      der jasmin im badezimmer

      und lockt mit seinem duft ;)

      finde aber kein gutes bild
      für nen arabischen jasmin
      Avatar
      schrieb am 29.06.03 02:49:05
      Beitrag Nr. 265 ()
      ups, jetzt haben wir uns überschnitten.
      macht ncihts, danke für deine Teilnahme, wolaufensiedenn! :) (war ganz im googeln und schreibenversunken :rolleyes:
      weitere Beiträge sind natürlich sehr erwünscht! )

      aek, so gehts mir auch. einige nadelbäume würde ich schon gern durch laubbäume ersetzen, aber irgendwie hängt man an denen auch.
      Avatar
      schrieb am 29.06.03 02:49:29
      Beitrag Nr. 266 ()
      wosaufensie
      das geht nicht lange gut. tu das zeugs sein lassen.
      Avatar
      schrieb am 29.06.03 02:51:14
      Beitrag Nr. 267 ()
      du hast einen Jasmin im Badezimmer, garb?
      ich kenn den eigentlich nur aus dem garten!
      Avatar
      schrieb am 29.06.03 02:55:06
      Beitrag Nr. 268 ()
      duschi,

      der aus dem garten ist nicht echt
      den der echte ist nicht winterfest
      ich hab den arabischen den der ist schöner
      wie der überall verkaufte jasmin
      Avatar
      schrieb am 29.06.03 03:00:15
      Beitrag Nr. 269 ()
      eine Lindengeschichte muss ich noch loswerden , dann geh ich ins bett :) - jasmin schau ich mir später mal an - oder lass mich überraschen, was dir dazu einfällt, garb ;)
      Avatar
      schrieb am 29.06.03 03:02:20
      Beitrag Nr. 270 ()
      DIE LINDE BEI ST. STEPHAN
      Als der Baumeister Falkner im Jahre 1144 das Stephanskirchlein und den Pfarrhof bauen sollte, da sagte er: "Diese Linde hier muß umgehauen werden ! Hier muß der Pfarrhof stehen." Der Pfarrer Eberhard aber sagte: "Laßt mir doch meine liebe Linde stehen, ich hab sie so gern und ich sitze oft in ihrem Schatten. Sie ist genau so alt wie ich und sie soll nicht vor mir sterben."

      (Linde bei St. Stephan, © Wolfgang Morscher)
      Avatar
      schrieb am 29.06.03 03:03:56
      Beitrag Nr. 271 ()
      ...Mist ...Lindenstrasse,...:cry: warum bin ich
      nicht darauf gekommen..?...:cry:
      Avatar
      schrieb am 29.06.03 03:04:54
      Beitrag Nr. 272 ()
      ...
      Da wurde der Platz anders eingeteilt, so daß die Linde stehen bleiben konnte. der Baumeister sagte: "Ich werde den Pfarrhof so bauen, daß die Linde zu Eurem Fenster hineinsieht. Ist Euch das recht ?" Das war dem Pfarrer recht und er sagte: "Die Linde und ich, wir sind gute Freunde, sie soll mir immer nahe sein."

      So kam es, daß die Linde stehen blieb; sie sah zum Fenster des Pfarrhofes hinein. Eberhard grüßte sie jeden Morgen und die Vögel in den Zweigen antworteten ihm mit ihren Morgenliedern.

      Das blieb viele Jahre so. Die Linde wurde immer größer und dichter, der Pfarrer aber wurde alt und müde. Er hatte schon weiße Haare und immer im Frühjahr wurde er krank. Aber der Duft der Lindenblüten und der frische Gesang der Vögel machten ihn immer wieder gesund.
      Avatar
      schrieb am 29.06.03 03:06:16
      Beitrag Nr. 273 ()
      Nun aber war er siebzig Jahre alt geworden, ein böser Husten quälte ihn und ließ ihn nicht schlafen.

      Als einmal im Herbste die Sonne so warm schien, als ob es Frühling werden wollte, setzte sich Eberhard ein wenig unter seine Linde. Er schaute in die Baumkrone hinauf und an vielen Stellen sah er den Himmel hindurchleuchten. Und als er die gelben Blätter herabfallen sah, da wurde er traurig und dachte: "Die Blätter sind die Tage meines Lebens. Wenn alle Blätter herabgefallen sein werden, dann werde ich tot sein. Und im Frühjahr wirst du vielleicht wieder blühen, du liebe Linde, und ich werde davon nichts mehr sehen." Mit diesen traurigen Gedanken ging er schlafen.

      Am nächsten Morgen war er ganz schwach, er ging langsam im Hause umher und mußte sich überall anhalten wie ein Kranker. Er legte sich bald wieder zu Bett und sagte: "Ich möchte noch so lange leben, bis die Linde wieder blüht. Einmal noch möchte ich den Duft der Lindenblüten atmen, dann will ich gerne sterben.

      Es kam der Winter und dem Pfarrer ging es immer schlechter. Weihnachten kam und er konnte nicht mehr allein gehen; sein Diener mußte ihn führen, wenn er ein paar Schritte im Zimmer umhergehen wollte. Der Lindenbaum war kahl, der Frühling war noch weit fort und tiefer Schnee lag über dem Lande.

      Eines Morgens wurde der Pfarrer wach und fühlte, daß er sterben müsse.
      Er konnte sich nicht mehr im Bette aufsetzen, sein Atem war schwach und setzte zuweilen ganz aus, so daß er glaubte, er müsse ersticken. Da rief er den Kirchendiener und sprach zu ihm: "Ich bitte dich, mach das Fenster auf !"
      "Aber Herr Pfarrer, es ist sehr kalt draußen."
      "Mach nur auf, ich muß sehen...ob die Linde..."
      Der Kirchendiener öffnete das Fenster und führte den Pfarrer hin. Aber was war das ? Eberhard taumelte erschrocken zurück. Die Linde war voll Blüten mitten im Winter.

      Lange sah Eberhard hinaus. Dann verließen ihn die Kräfte und er sank zu Boden. Der Kirchendiener fürchtete sich und wagte es nicht, den Sterbenden zu berühren. Der Wind wehte durch den Baum und trieb die duftenden Blüten durchs Fenster, so daß sie die Leiche ganz bedeckten.

      Quelle: Wiener Sagen, herausgegeben von der Wiener Pädagogischen Gesellschaft, Wien 1922, (aus K. Linke, Der erzählende Geschichtsunterricht, Hamburg 1914)
      Avatar
      schrieb am 29.06.03 03:07:13
      Beitrag Nr. 274 ()
      ...sag mal Duschi, in #263, da hockt doch was, in der
      Nähe des Stammes auf dem dicken Ast links...! ..Bist Du das etwa...?...:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 29.06.03 03:09:12
      Beitrag Nr. 275 ()
      nee, ich glaub, da hängt noch einer vom letzten Gerichtstag :rolleyes::laugh:
      Avatar
      schrieb am 29.06.03 03:10:31
      !
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      Avatar
      schrieb am 29.06.03 03:36:48
      !
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      schrieb am 29.06.03 03:39:33
      !
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      Avatar
      schrieb am 29.06.03 03:41:26
      !
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      Avatar
      schrieb am 29.06.03 03:44:46
      !
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      Avatar
      schrieb am 29.06.03 03:52:53
      !
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      Avatar
      schrieb am 07.07.03 01:29:37
      Beitrag Nr. 282 ()
      linea - karl der käfer sagt einfach nur dankeschön für die wunderbare neue behausung.:):):):kiss:
      dort wird er es sich sicher gut gehen lassen.:):)

      ein richtiges wunder der natur wie aus etwas so kleinem, verletzlichen...
      ...etwas so großes, majestätisches mit dem hauch der ewigkeit versehen...

      ...werden kann.

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 19.07.03 09:01:16
      Beitrag Nr. 283 ()
      arabischer jasmin ;)

      immer und immer wieder blüht er
      in meinem badezimmer
      erfüllt den raum mit duft
      rankt um das fenster
      ganz klein sind die blüten
      die mich erfeun :rolleyes:

      Avatar
      schrieb am 29.08.03 01:54:11
      Beitrag Nr. 284 ()
      wirklich schön :)
      da bekommt man direkt lust, daran zu riechen!
      Avatar
      schrieb am 01.09.03 00:35:33
      Beitrag Nr. 285 ()
      Ist es euch auch schon aufgefallen...?

      Man läuft durch die Kastanienalleen - und kommt sich vor als sei November. Die braunen abgestorbenen Blätter bedecken den Boden, die Bäume sind fast kahl. Ich dachte erst an Wassermangel nach dem heißen Sommer - aber dann habe ich gehört, es wäre ein Schädling, der dies Jahr brutal bei den Kastanien wüten soll....

      ... kein schönes Bild :(
      Linea

      Avatar
      schrieb am 01.09.03 00:41:05
      Beitrag Nr. 286 ()
      die kastanien? das wäre schlimm! schon die ganzen alleen und biergärten!
      habs auch auf die trockenheit geschoben, ist ziemlich auffällig, hoffentlich kann man was dagegen unternehmen
      Avatar
      schrieb am 01.09.03 00:57:54
      Beitrag Nr. 287 ()
      Den Kastanien Schädling, die Kastanien-Motte, gab`s bereits letztes und vorletztes Jahr :(
      Avatar
      schrieb am 01.09.03 01:06:57
      Beitrag Nr. 288 ()
      oh ja linea - die kastanien bieten auch hier am niederrhein ein trauriges bild. ich komme oft an einem minigolfplatz vorbei, der von vielen kastanien gesäumt ist und alle haben erst braune flecken an den blättern bekommen und seit ein paar wochen verlieren sie massiv blätter, so dass es wie von dir erwähnt bereits wie im spätherbst aussieht.
      ich habe erst vor kurzen einen tv-bericht gesehen in dem das phänomen auch im bergischen land bei solingen beobachtet und erklärt wurde.
      in den letzten jahren sind von osten her die sogenannten miniermotten in deutschland eingewandert und haben sich inzwischen rasant verbreitet, da ihnen bei uns natürliche feinde fehlen und eine bekämpfung schwierig ist, da die symptome des verfalls kaum von anderen kastanienschädlingen zu unterscheiden sind, die sogar zeitgleich vorkommen können. bisher gibt es noch keine praktikable methode dem schädling beizukommen, allesdings soll ein befall auch nicht tödlich für die bäume sein(hat man gesagt, will ich aber mit vorbehalt stehen lassen, da will ich doch erst mal die zukünftige entwicklung abwarten).
      hier ein bild eines befallenen blattes:

      die motte legt im frühjahr die eier auf der blattoberseite ab und so entwickelt sich dann das blatt.

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 01.09.03 01:07:44
      Beitrag Nr. 289 ()
      hier steht was, der baum selbst scheint bei einem Befall, zumindest kurzfristig, nicht gefährdet zu sein:
      http://www.innovationsreport.de/html/berichte/umwelt_natursc…
      Avatar
      schrieb am 01.09.03 01:18:42
      Beitrag Nr. 290 ()
      Duschgel,
      In der Pfalz gibt es nicht so viele Biergärten. Ich rede von massig Bäumen, die total "kaputt" in der Landscaft stehen Und das entsetzt mich jedes mal neu, wenn ich meine Wege gehe. Das ist kein schöner Anblick!

      Ob das immer wieder kommen kann oder nur dieses Jahr so war, ist mir egal... ich bin hier in "Baumgeschichten" und schreibe über Bäume.... und ich liebe eben Bäume... :)

      Grüße
      Linea
      Avatar
      schrieb am 01.09.03 01:23:48
      Beitrag Nr. 291 ()
      ich hab noch ein paar bessere bilder gefunden, die genau so aussehen wie ich es beobachtet habe:
      befallene blätter:

      die abgelegte mine:

      Form: zuerst strichförmig (1-2 mm), dann unregelmäßig ausufernd
      Größe : max. Länge: 3-4 cm; max. Breite: ca. 2 cm
      hier die larve:

      und schließlich der entwickelte falter:

      Vorderflügellänge: : ca. 3,5 mm
      Körperlänge: ca. 5 mm
      Verbreitung: auch passiv durch Wind über weite Strecken möglich
      Schwärmzeit: ab Ende April/Anfang Mai
      2. Generation: ab Ende Juni, 3. Generation: ab Ende September

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 01.09.03 01:52:41
      Beitrag Nr. 292 ()
      in der Pfalz stehen bäume, linea?
      ich dachte, da gibts nur wingert :eek: ;)
      Avatar
      schrieb am 01.09.03 01:55:52
      Beitrag Nr. 293 ()
      @duschgel: der pfälzer wald ist das größte zusammenhängende waldgebiet deutschlands habe ich hier schon vor jahren von auryn gelernt, der dort aufgewachsen ist.:)
      aber das weisst du doch bestimmt auch, oder...
      ich gehe mal davon aus, dass dein posting eher scherzhaft gemeint war.;)

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 01.09.03 03:45:33
      Beitrag Nr. 294 ()
      Duschgel,
      Wingerte gibt es auch.....;)
      ........
      .... und dazu noch viele viele Bäume :)
      Avatar
      schrieb am 01.09.03 03:52:43
      Beitrag Nr. 295 ()
      .
      Der Baum
      Friedrich Schiller


      Der Baum, auf dem die Kinder
      Der Sterblichen verblühn,
      Steinalt, nichts desto minder
      Stets wieder jung und grün.
      Er kehrt auf einer Seite
      Die Blätter zu dem Licht,
      Doch kohlschwarz ist die zweite
      Und sieht die Sonne nicht.
      Er setzet neue Ringe,
      So oft er blühet, an,
      Das Alter aller Dinge
      Zeigt er den Menschen an.
      In seine grüne Rinden
      Drückt sich ein Name leicht,
      Der nicht mehr ist zu finden,
      Wenn sie verdorrt und bleicht.
      So sprich, kannst du`s ergründen
      Was diesem Baume gleicht?
      .
      Avatar
      schrieb am 02.09.03 03:56:58
      Beitrag Nr. 296 ()
      linea, das hat schiller wirklich wunderbar beschrieben.:)

      neben dem sonderfall der kastanien ist vielerorts, wenn man durch die wälder streift, eine ungewohnt frühzeitige herbststimmung zu spüren. das unterholz ist bereits licht, da beispielsweise einige farne anfangen braun zu werden und eintrocknen. und es liegt auch schon viel laub auf dem grund. die lange hitze und trockenheit veranlasst die bäume zu dem phänomen des "winterbetriebs". sie versorgen sich über die tiefen, weitverzweigten wurzeln immer noch mit wasser, aber aus energiespargründen trennen sie sich bereits von blättern. durch die enorm tiefen wurzeln besteht normalerweise auch bei solch langer trockenheit keine lebensbedrohende gefahr für die bäume. kritisch wird es allerdings für bäume, die in hanglagen auf eher sandigen böden angesiedelt sind, da dort auch die wurzeln nicht mehr ausreichend zur versorgung sind.

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 02.09.03 19:43:45
      Beitrag Nr. 297 ()
      Apropos Hitze und Trockenheit...
      ... auch in China gibt es Bäume :D - und was für alte!


      Provinz Shaanxi schützt alte Kultur-Bäume

      Die nordwestchinesische Provinz Shaanxi hat 1.300 tausend Jahre alte Bäume, auch aus Gründen der Denkmalpflege, unter strengsten Naturschutz gestellt. Dies berichtet das Forstamt der Provinz.

      An allen Bäumen wurden Schilder angebracht, um den Besuchern die historische Bedeutung dieser Bäume bewusst zu machen. Wer bei der Beschädigung einer dieser Bäume erwischt wird, muss mit eine r strengen Strafe rechnen.

      Bei den geschützten Bäumen handelt es sich überwiegend um Latschenkiefern und Tannen. Experten vertreten die Auffassung, die alten Bäume widerspiegelten neben der Umwelt-Evolution auch soziale Veränderungen.

      So gibt es im Bezirk Huangling eine 5000 Jahre alte Zypresse, die angeblich von Huangdi, dem Gelben Kaiser und legendärer Begründer der chinesischen Nation, gepflanzt worden sein soll.

      Grüße
      Linea :)
      Avatar
      schrieb am 03.09.03 03:31:52
      Beitrag Nr. 298 ()
      linea, das verblüfft in der tat. üblicherweise liegt für mich die assoziation china und bäume eher fern. aber ich muss zugeben, dass ich überhaupt dem asiatischen raum in dieser beziehung bisher kaum aufmerksamkeit gewidmet habe. das macht lust darauf sich mal ein wenig auf die suche zu machen.
      da habe ich gleich mal die anknüpfung an meine beschäftigung mit dem buddhistischen gedanken gesucht und eine interessante verknüpfung zu den bäumen entdeckt:

      In dem Bemühen um Erlösung erreichte Siddharta Gautama in seinem 35.Lebensjahr die vollkommene Erleuchtung (bodhi), nach der er als Buddha, "Der Erleuchtete", bekannt wurde. Und zwar geschah dies am Ufer des Neranjara-Flusses bei Gaya unter einem Baum, der heute als Bodhi-Baum oder Bo-Baum, "Baum der Weisheit", verehrt wird.


      Im Dezember wird mit einem Fest heute noch Sanghamitta gedacht, die einen Ableger des Bo-Baumes, unter dem Buddha die Erleuchtung hatte, nach Anuradhapura brachte. Dieser Baum gilt heute als der älteste historische Baum der Welt.

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 03.09.03 03:33:37
      Beitrag Nr. 299 ()
      über den wald hat sich auch siddharta bereits gedanken gemacht...


      Der Wald ist ein besonderes Wesen,
      von unbeschränkter Güte und Zuneigung,
      das keine Forderungen stellt
      und großzügig die Erzeugnisse
      seines Lebenswerks weitergibt;
      allen Geschöpfen bietet er Schutz
      und spendet Schatten selbst dem Holzfäller,
      der ihn zerstört.

      Siddharta Gautama Buddha
      Avatar
      schrieb am 03.09.03 03:39:00
      Beitrag Nr. 300 ()
      Die Geschichte des heiligen Bo Baumes


      Asoka , der Großkönig aus Indien schnitt im ersten Jahrhundert vor Chr. einen Ableger von dem Bo Baum , unter dem Buddha erleuchtet wurde ab und vertraute den Zweig seiner Tochter Sanghamitta an . Diese brachte den Ableger in einem goldenen Gefäß mit einem Schiff nach Sri Lanka und übergab den Zweig ihren dort lebenden Bruder, König Mahinda. Mahinda sorgte sich eigenhändig darum , daß der Ableger in seinen Garten eingepflanzt wurde . Dort steht der Baum noch heute (Anuradhapura) und ist zu einem der heiligsten Objekte religiöser Verehrung für Millionen Buddhisten geworden . Da der Stammbaum des Bo Baumes in Indien nicht mehr existiert , gilt dieser Ableger in Sri Lanka , als der heiligste aller heiligen Bäume .


      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 08.09.03 02:46:49
      Beitrag Nr. 301 ()
      In Asien findet man auch den ältesten Regenwald der Erde auf der Insel Borneo und einen ungewöhnlichen Baum, den Durianbaum mit einer seltsamen Frucht der Durianfrucht, auch aus gegebenem Anlass Stinkfrucht genannt.:D:D
      Die letzten noch frei im Dschungel lebenden Orang-Utans, die auf Borneo angesiedelt sind, ernähren sich mit Vorliebe von diesen Früchten. Die Durianfrucht stinkt bis ins Unermessliche und erinnert an eine Mischung aus Limburger Käse, Frischkäse und faulen Zwiebeln. Daher ist sie in Hotels und Flugzeugen auch nicht zugelassen...

      Frucht der Durian, Stinkfrucht
      Die Frucht ist geöffnet, rechts die eiförmig rundliche, dicke, stachelige Schale, links drei eingebettete Samen (nicht sichtbar), die sich in der Fruchtpulpa befinden. Der Geschmack der Frucht ist einzigartig aber undefinierbar, mehr oder weniger süss, je nach Sorte. Einige Sorten haben gelbes Fruchtfleich. Die Grüsse der Frucht variiert zwischen 15-35 cm und können bis zu 8 kg schwer werden. Sie erinnert von der Form her an einen American Football. Die Stiele sind lang, die Frucht reift an bis zu 40 Meter hohen, weit ausladenden Bäumen.


      Durio zibethinus MURR. Durianbaum, Lieferant der sehr aromatischen und teuren Duriofrüchte, die als Geschmackskorrigenz zur Herstellung zahlreicher Nahrungsmittel einschließlich Eiskrem verwendet werden.


      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 08.09.03 04:47:56
      Beitrag Nr. 302 ()
      naja, eigentlich sollte hier ´was von Hermann Hesse über ´nen Baum hin,
      das war aber dermassen deprimierend, dass es dann doch etwas
      durchbluteteres geworden ist von einem Dichter , der auch ganz famos war ...

      Heinz Erhardt

      Der Baum
      Der Baum hat Äste,
      das ist das Beste.
      Denn wär er kahl,
      dann wärs nur ein Pfahl.

      ....sehr poetisch...

      ...über die Symbiose von Bäumen und Menschen gibt es erstaunlich wenig
      Stoff, wahrscheinlich, weil wir mal irgendwann heilfroh darüber waren,
      es geschafft zu haben, von ihnen herunter gekommen zu sein...
      Allerdings wurde einer Spezis doch noch das Zugeständnis gemacht mit
      ihnen in eine dramaturgische Einheit zu treten....
      dem "Edelen Wilden"....

      wobei der nicht so sehr das triebhaft Sprossende zu schätzen wusste, sondern
      ihn als Requisite für eigene speziesbehaftete Auseinandersetzungen
      benutzte....
      Aber es war immer eine Männerdomäne...
      und es wurde auch ein Baum nach ihm benannt...
      ...der Tarzanbaum...

      ------------------------------------------------------------------------------------
      ...oder doch nicht nur...?

      Dabei bin ich mir durchaus der W: O-Problematik bezüglich
      Freizügigkeiten bewusst..., denn nackte Haut wird NICHT geduldet...,
      aber wie sieht es mit nacktem Holz aus...?...Wird der Jane-Baum eventuell gesperrt...?..:rolleyes:
      tja...Fragen über Fragen....
      Doch einem Exemplar der menschlichen Art gebürt nun
      wirklich das Lob und Recht sich Baum-Mensch ,- speziell
      Baumfrau zu nennen....,
      ------------------------------------------------------------------------------------------
      Die Baumfrau - so
      wird die junge Amerikanerin Julia Hill genannt, seit sie vor
      18 Monaten radikal ihr bisheriges Leben aufgab und in einen 80 m hohen Redwood Tree
      in Nordkalifornien zog.
      Seither lebt Julia Hill in diesem Baum, in dem sie sich auf 45 und 60 m Höhe jeweils
      eine Schlafstatt und gerade genug Wetterschutz zum Überleben eingerichtet hat.
      Ihr gefährliches Leben im von Winden umtosten Geäst ihres Baumes ist ein Kampf mit
      großem Ziel gegen eine übermächtige Industrie: die einflußreiche amerikanische
      Holzverwertungsindustrie, die gerade dabei ist, ganze Redwood-Wälder die ältesten
      und größten Lebewesen der Erde finanz- und machtpolitische Interessen zu opfern.


      ...immerhin sind es dann doch noch mehr als
      2 Jahre geworden, die sie dort oben verbracht hat....
      Avatar
      schrieb am 08.09.03 11:18:49
      Beitrag Nr. 303 ()
      sehr schön! :) gefällt mir gut!
      Avatar
      schrieb am 08.09.03 20:11:13
      Beitrag Nr. 304 ()
      HI wolaufensie :)

      ... "eine dramaturgische Einheit" ;) von Mensch und Baum entdeckst du auch in der vorchristlichen Zeit. So findet sich in germanischen, keltischen, und indianischen Schöpfungsmythen sogar der Glaube, dass es die Bäume waren, aus denen die Götter Menschen erschufen.


      Phil Bosmans

      Wer mit einem Baum sprechen kann,
      braucht keinen Psychiater.
      Nur meinen die meisten Menschen das Gegenteil.

      :)
      Avatar
      schrieb am 08.09.03 20:18:13
      Beitrag Nr. 305 ()
      Der älteste Baum der Welt könnte der Huon Pine in Tasmanien sein, je nach Betrachtungsweise.



      Der Huon Pine hat nämlich das älteste Wurzelgeflecht, das man bisher entdeckt hat.
      Die zahlreichen Stämme erinnern an einen Kiefernwald, kommen aber alle aus einem Wurzelgeflecht. Der Baum vermehrt sich durch Wurzelausschlag an Ästen, die den Boden berühren.

      So hat man herausgefunden, daß alle Bäume das selbe Genom haben.
      Somit handelt es sich um eine Pflanze.
      Mit Hilfe der C 14 - Methode hat man nun an abgestorbenen Teilen des Baumes festgestellt, daß er über 10500 Jahre alt sein muss.



      Die Bäume selbst sind "nur" ca. 2000 Jahre alt.
      Außerdem hat dieser Baum Inhaltsstoffe, die ihn vor der Zersetzung durch Insekten schützen.
      Die abgestorbenen Stämme verrotten also nicht

      Grüße
      Linea :)
      Avatar
      schrieb am 09.09.03 20:39:32
      Beitrag Nr. 306 ()
      Unsere für uns sichtbare Realität ist nur eine von vielen möglichen Realitäten.... ein kleiner Ausschnitt aus dem Ganzen.

      Ein anderer Blickwinkel = ein anderes Sehen = ein anderes Bild ... klar! :)



      Avatar
      schrieb am 09.09.03 21:00:03
      Beitrag Nr. 307 ()
      ...boah, wirkt wie eine Szene aus
      Nosferatu - eine Symphonie des Grauens...
      ( der gute Film von Murnau, nicht der schlechte andere...)...:eek:
      Avatar
      schrieb am 10.09.03 05:26:35
      Beitrag Nr. 308 ()
      wow linea - unglaubliche bilder. und genau an max schreck musste ich auch denken, als ich das untere bild betrachtet hab...

      sehr spannende geschichte mit dem wurzelgeflecht. das erinnert mich an eine science fiction geschichte die ich mal gelesen habe. dort hatte das gesamte wurzelgeflecht eines waldes im laufe der evolution eine gemeinschaftsintelligenz entwickelt mit telepathischen fähigkeiten. die intelligenz steuerte dann mit diesen mentalen energien alle lebewesen im wald und schützte sich damit gegen eindringlinge, die dem wald schaden wollten...
      den redwood wälder hätte so ein schutz sicher auch gut getan ...

      @wolaufensie: ich habe mal einen 30 minutenbericht über die baumfrau in der bemerkenswerten ZDF - reihe "37 Grad" gesehen. ist wirklich unglaublich was menschen für extremsituationen durchleben können mit willenskraft.

      "Waldgeister im Kunstwald" Ein regionales Kooperationsprojekt der KGS Bad Bevensen, dem Kulturverein Schweitzerhof e.V. und Künstlern aus der Region

      "Freitag, 30.April 1999: im sonnendurchfluteten Kiefernwald an der Peripherie Bad Bevensens Vogelgezwitscher, Waldesruh Wachsen und Gedeihen. An den Wegrändern und mitten im Wald findet der schweifende Blick Ungewöhnliches, vorwiegend aus Naturmaterialien gefertigt. Dort hängen, liegen, hocken, stehen, flattern kunstvolle Waldgeister. Gnome, Zwerge, Trolle, totempfahlähnliche Stämme ragen hervor und kultisch-fremd wirkende Objekte, ein Kultplatz, sind zu entdecken.
      Aus dem Wald dringen Töne und Klänge: die Waldgeister sind erwacht, werden agil, jagen, erschrecken, vertreiben - weichen schließlich zurück, die Klänge verschwinden.
      Es ist der Höhepunkt eines gelungenen Projektes mit heimischen Künstlern, Lehrkräften, etwa 120 Schülern der Fritz-Reuter-Schule (KGS) Bad Bevensen und dem Projekt School Arts for Nature."


      "Waldgeist im Kunstwald"

      "Mit dem Thema "Waldgeister" wird an ein Stück verlorene Kindheit angeknüpft und eine Brücke zur vorgefundenen, erlebten Natur geschlagen. Ist die Natur geschunden, marode und krank, so stirbt mit ihr auch ein Stück Fantasiewelt. Sinnliche Eindrücke wie Geräusche, Gerüche, Licht und Schatten, Farben werden wahrgenommen und ihre Ästhetik erfasst." (Jutta Malone, Fachkonferenzleitung Kunst der KGS Bad Bevensen).

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 12.09.03 06:56:04
      Beitrag Nr. 309 ()
      Wolaufensie

      Klar Murnau ist phantastisch... Aber deswegen darf ja die Welt nicht still stehen! Herzog-Kinski (der Kinski-Nosferatu hatte so etwas Trauriges... und damit etwas neues Schönes in diese Figur hineingelebt) Daher gibt es kein Schlechter oder Besser... Die Alternative ist Stillstand oder Kopie.....

      Avatar
      schrieb am 12.09.03 07:28:25
      Beitrag Nr. 310 ()
      Besser Kinski,
      als manches andere ...
      und sich dann noch beklagen :D:D :laugh: ....



      Grüße
      Linea
      Avatar
      schrieb am 12.09.03 07:33:55
      Beitrag Nr. 311 ()

      ....dies ist Klaus Kinskis und Werner Herzogs schlimmster Alptraum.....und seinetwegen steht die Welt still....

      ...selbst in klein klatscht der sie alle an die Wand...

      ...wer den traurig und empfindsam anlegt,
      spekuliert nur auf Frauen als Zuschauer , die sollten
      sich dann auch lieber stinklangweilige Anne Rice-Filme
      und Bücher genehmigen...."Ach Lestard, du bist sooo sensibel..kuscheln..?"
      ...oder gleich "Der Vampir in der Lindenstrasse"

      ...dieser ist das was er ist,--BÖSE...ein Alptraum im Stammhirn...


      ...und über ihn hier hat Hollywood auch einen eigenen Film
      gemacht, in dem der Hauptdarsteller Max Schreck auch
      in Wirklichkeit ein Vampir war, und sukzessive das ganze
      Filmteam wegsaugte....
      William Defoe war Nosferatu...
      Der Name des Film hiess ..."Der Schatten des Vampirs"....
      Avatar
      schrieb am 12.09.03 07:42:52
      Beitrag Nr. 312 ()
      ...apropos, auf den beiden oberen Bildern kann man einen
      der wenigen Baumarten sehen, die sehr genügsam sind...
      den Mastbaum...., der neben dem Entscheidungsbaum äusserts
      pflegeleicht ist...:D
      Avatar
      schrieb am 12.09.03 07:46:04
      Beitrag Nr. 313 ()
      Avatar
      schrieb am 12.09.03 07:59:47
      Beitrag Nr. 314 ()
      Nichts gegen das Buch von Anne Rice “Gespräch mit einem Vampir”.... (die Trilogie ist Schwachsinn und der Film war nur Schrott... abgesehen der süßen Hauptdarsteller :laugh: )

      Aber Kinski... fast ein Faust..


      Und richtig.... (Gete)

      wow....

      Der Baum kommt noch .....
      Avatar
      schrieb am 12.09.03 08:02:08
      Beitrag Nr. 315 ()
      voila....



      Grüße
      Linea :)
      Avatar
      schrieb am 12.09.03 08:09:39
      Beitrag Nr. 316 ()
      ...:D...OK Kinski in schwarz/weiss geht dann schon wieder
      so eben, aber in Farbe ist der als Vampir doch fade ..!!
      Der bringt einen Horror-Liebhaber damit auf die
      Avatar
      schrieb am 12.09.03 08:10:04
      Beitrag Nr. 317 ()
      statt Gete kann man durchaus auch Grete benutzen... der Sinn bleibt der gleiche :)
      Avatar
      schrieb am 12.09.03 08:18:39
      Beitrag Nr. 318 ()
      ...Hab den Herzogfilm im Kino gesehen,...der war sooo schlimm Scheis.e, dass ich fast geflüchtet wäre...
      ...allerdings wie ich nun noch den Dreh zu ´nem Baum kriegen soll, weiss ich auch nicht..., hmmm...auf den
      Herzog-Film kann man sich einen Baum schütteln...:D
      Ja, ja, ich weiss....aber es geht nicht eleganter ,- habs versucht...:D
      Avatar
      schrieb am 12.09.03 08:19:52
      Beitrag Nr. 319 ()
      O.K. ....
      du sagst es gibt nur EINEN Nosferatu



      auch eine Art zu leben (nur eine Anaalogie)
      Avatar
      schrieb am 12.09.03 08:45:51
      Beitrag Nr. 320 ()


      Wandrers Nachtlied II

      Über allen Gipfeln
      Ist Ruh,
      In allen Wipfeln
      Spürest du
      Kaum einen Hauch;
      Die Vögelein schweigen im Walde.
      Warte nur, balde
      Ruhest du auch.

      Johann Wolfgang von Goethe
      Avatar
      schrieb am 12.09.03 08:55:01
      Beitrag Nr. 321 ()
      Avatar
      schrieb am 13.09.03 04:18:23
      Beitrag Nr. 322 ()
      yoo Kinski - ein kerl wie ein baum, genau so knorrig, urwüchsig und verwittert...

      BAUMGEISTER...

      Wer schon einmal einen Baum umarmt hat, kennt bestimmt dieses Gefühl der Ruhe und Kraft, daß den Körper in einem solchen Moment durchströmt. Bäume können wirkliche Freunde sein, man kann sich anlehnen oder manch angenehme Stunde in seinem Schatten verbringen, lesend oder träumend.
      Baumgeister sind im Normalfall dem Menschen wohlgesonnen und auch gerne bereit zu helfen. Doch ein Baum, der mutterseelenalleine irgendwo übrig geblieben ist und alle anderen fallen sah, wird kaum freundschaftliche Gefühle für uns hegen. Während ein Baum, der dem Sturm zum Opfer fällt dies mit einem Seufzer akzeptiert. Wind und Regen, mal richtig durchgeschüttelt und verstrubbelt werden ist für den Baum eine nette Abwechslung, die er sehr genießt. Des Nachts treten in Wäldern oft die Baumgeister hervor um sich zu versammeln - die Aura dieser Wesen ist so anders als unsere, daß sie uns eine Gänsehaut bescheren können - zumindest wenn man nicht weiß was da wirklich geschieht.

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 13.09.03 07:38:26
      Beitrag Nr. 323 ()
      ..............
      ...es gibt Orte, die sind so markant ( schön ), dass
      sie aus sich heraus Inspirationen schwitzen....
      ................
      ...und sich bekannte Künstler von ihnen verzaubern lassen...( zumindest die guten ..:D )
      ...aber wie alles Schöne haben sie auch ein Geheimnis.... :rolleyes:
      Kandinsky versuchte dem auf den Grund zu gehen....und hat es auch geschafft....man sieht, der Ort ist schön.
      ...ebenfalls ein Kunst-Kaliber , jedoch grösseren Ausmasses,- namens Friedrich Wilhelm Plumpe- , fand den Ort unglaublich bemerkenswert in seinen Kontrasten.
      Er nahm den Schatten des Ortes wesentlich deutlicher als Kandinsky wahr....
      ............

      ...Sein Malgrund war nicht Leinwand, sondern Zelluloid ....Expressionismus...
      und sein Name gefiel ihm auch nicht so recht, und wahrscheinlich spielte er schon öfters mal mit dem
      Gedanken, sich F.W. Bielefeld ( seinem Geburtsort)zu nennen....das hörte sich dann aber doch zu sehr nach Fussballmannschaft an....
      Er erkannte anscheinend den Schatten des Ortes, der die natürliche Rückseite des Schönen darstellt...und es gelang ihm...


      ...Seine Filme hatten WIRKLICH...........


      ...allerdings wollte er zuerst seinen Namen loswerden...
      ihn benannte er nach dem schaurig-schönen Ort,der es ihm
      so sehr angetan hatte....:D

      ...er sah noch mal genau hin..."so-so da liegt er also der neue Name"...
      ...

      ...seitdem begrüsst
      einen der Ort nicht nur mit...
      ...und... ....................sondern auch mit..........................:D
      Avatar
      schrieb am 13.09.03 07:39:56
      Beitrag Nr. 324 ()
      ...im Vergleich dazu sind doch Kinski und Herzog so passend, wie Fliegen auf einem Kuchen...:D
      Avatar
      schrieb am 13.09.03 17:26:10
      Beitrag Nr. 325 ()
      :laugh::laugh:

      .... "§1: Um zu unterscheiden, ob etwas schön sei oder nicht, beziehen wir die Vorstellung nicht durch den Verstand auf das Objekt zum Erkenntnisse sondern durch die Einbildungskraft (vielleicht mit dem Verstand verbunden)auf das Subjekt und das Gefühl der Lust oder Unlust desselben. Das Geschmacksurteil ist also kein Erkenntnisurteil, mithin nicht logisch, sondern ästhetisch, worunter man das dasjenige versteht, dessen Bestimmungsgrund nicht anders als subjektiv sein kann..."

      Kant
      (aus: Kritik der Urteilskraft) :D



      Grüße
      Linea ;)
      Avatar
      schrieb am 13.09.03 19:36:01
      Beitrag Nr. 326 ()
      ohhhh...:cry: ...ich bin nun in die undankbar Ecke
      der renitenten Kleinkarrierten gedrängt...:cry:
      ...das macht kein Spass..., wenn ich nun mal ´was Schlaues
      , das auch mal für mich spräche , brächte , dann
      stände ich da, wie ein Junge-Union-Vorsitzender (Wissmann), der auch mal wieder einen Lichtblitz bei sich
      vermutete und etwas zu wissen meinte...., wo soll das noch hinführen ....?...:cry:


      Aber gerade zu Kant haben meine Recherchen doch einiges
      Neue entdeckt , das zumindest mein Hintanstellen in die
      "Arme Sünder-Ecke" etwas abmildern sollte....:rolleyes:
      http://www.uni-mainz.de/~kant/kfs/ikonographie/pix/traxler.h… :cry:
      Avatar
      schrieb am 13.09.03 21:16:49
      Beitrag Nr. 327 ()
      :laugh::laugh:

      da steht ja sogar den bäumen vor staunen der mund offen wie kant an seine wegweisenden erkenntnisse gekommen ist.


      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 15.09.03 20:10:35
      Beitrag Nr. 328 ()
      Iguana :laugh: wolaufensie :laugh:

      Wir haben Obstbäume gepflanzt
      und das Moos und den falschen Schierling
      auf den Wiesen ausgerotttet.
      Wir haben Wege verbessert, Zäune gesetzt
      und für den Garten eine Sprenganlage geschaffen.
      Wir haben nachgedacht, in Büchern gelesen,
      gearbeitet, Fehlschläge gehabt,
      Fehler gemacht und wir haben es besser gemacht.
      Hans Fallada

      .................

      ...... :D
      Avatar
      schrieb am 16.09.03 00:03:27
      Beitrag Nr. 329 ()
      hihihi linea - zu dem baum auf deinem bild haben die waldgeister wohl zu oft mit geschraubten worten gesprochen...:laugh::laugh:

      die wege des baumwuchses sind manchmal gar seltsam und wundersam:

      eine zweite karriere als mastbaum wage ich diesem exemplar nicht wirklich vorherzusagen.;)

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 21.09.03 00:19:25
      Beitrag Nr. 330 ()
      Iguana, ja seltsam und wundersam... :):)



      Der Glasbaum
      Cyberart von © Inga Schnekenburger zum Geburtstag von Piet Mondrian


      Grüße
      Linea ;)
      Avatar
      schrieb am 21.09.03 15:54:52
      Beitrag Nr. 331 ()
      schön, dass der sräd noch aktiv ist.:)

      ich glaube, den hier hat noch niemand angesprochen:



      ihr erkennt ihn am blatt:

      ja, genau, der ginkgo-baum
      Avatar
      schrieb am 21.09.03 16:11:59
      Beitrag Nr. 332 ()
      Ginkgo Biloba

      Dieses Baumes Blatt, der von Osten
      Meinem Garten anvertraut,
      Gibt geheimen Sinn zu kosten,
      Wie`s den Wissenden erbaut.

      Ist es ein lebendig Wesen,
      Das sich in sich selbst getrennt?
      Sind es zwei, die sich erlesen,
      Daß man sie als eines kennt?

      Solche Fragen zu erwidern
      Fand ich wohl den rechten Sinn.
      Fühlst du nicht an meinen Liedern,
      Daß ich eins und doppelt bin ?

      Johann Wolfgang von Goethe 1815

      einen schönen sonntag:) :)
      toccata
      Avatar
      schrieb am 21.09.03 16:21:32
      Beitrag Nr. 333 ()


      woran erinnert der mich blos?:rolleyes:
      toccata;)
      Avatar
      schrieb am 21.09.03 23:28:52
      Beitrag Nr. 334 ()
      Hallo toccata :)

      Wo du den Gingko erwähnst.... davon hatte ich mir mal auf einer Gartenbau-Ausstellung ein Samenkorn gekauft.
      Leider ist daraus nie ein Baum entstanden... :(



      Grüße
      Linea :)
      Avatar
      schrieb am 22.09.03 02:06:32
      Beitrag Nr. 335 ()
      linea,
      was nicht ist, kann ja noch werden.;)
      der bonsai-ginkgo ist doch wunderschön!
      eine gute woche
      toccata:yawn:
      Avatar
      schrieb am 03.10.03 01:44:53
      Beitrag Nr. 336 ()
      @toccata: ja der gingko ist in der tat ein erstaunlicher baum - die älteste baumart der welt, die bis heute überlebt hat.

      Der Ginkgo, ältester Baum der Welt und heiliger Tempelbaum aus Asien hat während der letzten ca. 300 Millionen Jahre alle Umwälzungen der Erde überdauert, was vor allem auf sein sehr zähes Holz zurückzuführen ist. Selbst die Explosion der Atombombe in Hiroshima überlebte er, obwohl er lichterloh brannte. Im darauffolgenden Frühjahr kamen neue Austriebe und die Bäume stehen bis heute.

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 03.10.03 02:23:03
      Beitrag Nr. 337 ()

      eine erstaunliche "alarmanlage" zur schädlingsabwehr hat der baumwollbaum alias kapok entwickelt. wenn eine raupe anfängt das blatt des baumwollbaums anzuknabbern strömt ein duftstoff an der verletzten stelle aus. das besondere an diesem duftstoff ist folgendes - je nach schädlingsart entsteht durch die kombination des baumsaftes mit der flüssigkeit des schädlings ein unterschiedlich einzigartig charakteristisch duftender stoff. im fall der raupe geht dieser duft als hilferuf in den wald hinaus und erreicht genau eine bestimmte wespenart die diese raupe als futtertier hat. die wespe identifiziert diesen geruch und wird über kilometer zu dem befallenen baum geleitet, um den schädling zu verspeisen. und so funktioniert das mit jedem befall - es wird immer nur genau der passende fressfeind von dem jeweilig anders riechenden hilferufstoff hingeleitet.


      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 05.10.03 18:10:09
      Beitrag Nr. 338 ()
      Iguana :)

      das ist ja eine faszinierende Geschichte, die du hier gepostet hast :):)
      Sie zeigt, dass nicht nur wir Menschen imstande sind, "sinnvoll" zu handeln.

      Im Tierreich z.B. sind zwischenzeitlich einige recht revolutionäre Beobachtungen diesbezüglich gemacht worden. So haben die Verhaltensforscher seit sie mit Feldversuchen arbeiten, erstaunliche Fälle für bewusstes Handeln gefunden. Einige Beispiele dazu zur Illustration :

      "...Sie haben entdeckt, dass Grüne Meerkatzen unterschiedliche Warnrufe für Leopard, Adler oder Schlange kennen, aber auch hinterhältig schweigen können, wenn sich hinter dem Rücken eines ungeliebten "Vorgesetzten" ein Feind anschleicht.

      Sie sind dabei gewesen, als Grünreiher sich Köder aus Grasfetzen oder Blattstücken gefertigt und auf der Wasseroberfläche haben schwimmen lassen, um Fische zu täuschen und ihre Fangquote zu verbessern.

      Sie haben Schwärme von Honigbienenvölkern "belauscht", die als Traube im Baum hingen und sich durch
      Kundschafter per Schwänzeltanz über geeignete Nisthöhlen berichten ließen. Es hat Tage gedauert, bis die heimkehrenden Baugutachter die Vor- und Nachteile der in Frage kommenden Wohnungen miteinander verglichen und den jeweils anderen umgestimmt hatten. Diese Überzeugungsarbeit musste wieder und wieder stattfinden, bis schließlich sämtliche Expertisen eingeholt und alle Beraterbienen einer Meinung waren. Zum Schluss haben sie ihrem geduldig wartenden Volk mit einem gemeinsamen Tanz denselben Wohnsitz empfohlen.

      Und die Forscher sind Zeugen gewesen, als wiederum Honigbienen sich weigerten, der Kunde ihrer eigenen Arbeiterinnen zu glauben: Diese waren von einem Forscher im Ruderboot auf einen See transportiert, dort mit üppigen Nektarvorräten verwöhnt worden und mit der Botschaft vom honigtriefenden Schlaraffenland mitten auf einem Gewässer in den Stock heimgekehrt. Dort aber wollte das Volk nichts davon hören, dass es Honigquellen im Wasser geben könnte. Die Nachricht wurde als Falschmeldung abgelehnt.

      Nicht einmal Insekten, so das verblüffende Resultat, müssen besinnungslos ihren Sammelinstinkten folgen. Sie können sich ein eigenes Urteil bilden..."

      aus GEOWISSEN – „Ich schnurre also bin ich“



      Grüße
      Linea :)
      Avatar
      schrieb am 05.10.03 23:06:38
      Beitrag Nr. 339 ()
      Ich habe gerade festgestellt, den ganzen Artikel "Ich schnurre also bin ich" aus GEOWISSEN gibt es auch im INet.
      Sehr interessant :)... lohnt sich zu lesen:

      http://www.geo.de/GEO/wissenschaft_natur/tiere/2002_09_wisse…

      :)
      Avatar
      schrieb am 06.10.03 00:03:22
      Beitrag Nr. 340 ()
      danke für den link linea.:) wirklich ein spannender artikel.
      besonders bezeichnend für das denken insbesondere in der forschung ist dies hier Etwas bei Tieren nur deshalb für nicht vorhanden zu erklären, weil Forscher bisher außerstande gewesen seien, es im Labor zu messen und somit nachzuweisen, bezeichnet Donald Griffin als "negativen Dogmatismus".
      diese aussage kann man meiner meinung nahc auch noch auf einige andere gebiete übertragen, die nicht objektisch erforschbar sind, aber dennoch vorhanden, bzw. deren existenz denkbar ist.

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 06.10.03 19:37:20
      Beitrag Nr. 341 ()
      Ein Baum auf reisen. Die Übersetzung stammt von Google.

      Bewegender Tausend EinjahrescYewcBaum 1880



      Das beste Konto des Bewegens des Yew ist vermutlich das, das durch die Gemeindezeitschrift Buckland für März 1880 gegeben wird:-

      Die Betriebe begannen am Dienstag, Februar 24 1880, als ein Graben auf alle Seiten vier Fuß breit gegraben wurde, einen großen Block der Masse lassend, 18 Fuß lang durch 16 Fuß breit. Der Graben wurde 5 Fuß tief und ein langer Ausschnitt, der von der alten Position zum Neuen gebildet wurde, das stufenweise zu innerhalb einem Fuß der Oberfläche steigt gebildet. Der große Block von Masse wurde dann mit den Planken des Bauholzes gehalten im Platz durch Ketten gesprungen, wenn das Stroh zwischen den Bauhölzern eingesetzt ist, um den Boden zusammenzuhalten, glücklicherweise dort waren keine großen Wurzeln, die heraus geschnitzt werden mußten.

      Sobald die Masse gesprungen wurde, fingen Männer an, unter dem Baum in vier Antrieben einen Tunnel anzulegen, in diese Antriebe waren gesetzte sehr große baulks des Bauholzes, waren dann gesetzte Battens und sechs bewegen hölzerne Rollen Schritt für Schritt fort. Als diese sicher waren, wurde die restliche Masse weg zwischen die baulks des Bauholzes geschnitten, und die vollständige Masse, die geschätzt wurde, um 56 Tonnen zu sein, stand dann auf den baulks und den Rollen still.

      Verschiedene boughs propped oben mit schweren Ketten der Bauhölzer dann und Blöcke wurden gepaßt; als alles bereit war, fing die Bewegung an; um ungefähr 5 P.M. am Mittwoch, März 3 begann sie seine Bewegung. Sie wurde durch den folgenden Tag fortgesetzt und durchgeführt durch 9,30 a.m. am Freitag, März 5, wurde der Yewbaum dann in Position unten vereinbaren lassen, wurde Rasen zwischen den baulks verpackt, dann mit leistungsfähigen Steckfassungen wurden sie angehoben und die Rollen wurden herausgenommen; die baulks wurden dann zurückgenommen, verpackt die Bohrungen mit Rasen und Boden, der herauf gehabt wurde, wie er jetzt heute steht.

      Herr Barron von Barron und von Sohn von Borrowash nahe Derby hatte die Bewegung überwacht und weit von das Verursachen des Todes des großen Baums, scheint die Bewegung, seinen Pachtvertrag des Lebens erneuert zu haben, hat seine Vitalität zweifellos sich erhöht und seine Niederlassungen haben mindestens sechs Fuß verlängert



      Fotographienhöflichkeit von Anthony Reid Curator und Forscher
      Mais-MühlcVertrauen Crabble



      Der YewcBaum 2001
      Avatar
      schrieb am 06.10.03 19:44:10
      Beitrag Nr. 342 ()


      Über den Yewbaum:

      Yews sind ein Symbol der Unsterblichkeit. Alte Völker waren in der Gewohnheit von Yewbäume als Taten von sanctification nahe errichten zu, wo sie erwarteten begraben zu werden. Über den Jahrhunderten ist es weit in den churchyards als dekorativer Baum errichtet worden. Der Baum hat ein Renommee für länger leben als fast irgendeine andere Sorte in Großbritannien. Es gibt einen alten Yew bei Fortingall im Glen Lyon, Schottland, das 2000 Jahre alt sein konnte.

      Der Stamm ist aufgerichtet, normalerweise viel geteilt, mit dünner rotbrauner Barke. Verläßt und Samen von Yew sind sehr giftig auf Lager. Eine wichtige krebsbekämpfende Droge wird aus Yewheckeclippings produziert. Yew ist ein elastischer Baum, der eine Menge Farbton zuläßt und Rauche und salzigen Winden widersteht. Yewholz ist unter dem dichtesten aller Nadelbäume und elastisch ist, also wurde einmal für das Bilden der langen Bögen, der Stangen und der Dolchhandgriffe verwendet.



      "Patriarch des langlebigen Holzes...."

      Mara Freeman, 1996

      In den frühen Zeiten war der dunkel prachtvolle Yewbaum vermutlich der einzige immergrüne Baum in Großbritannien. Beide Druids mit ihrem Glauben an reincarnation und neuere Christen mit ihrem Unterricht des resurrection, angesehen ihm als ein natürliches Emblem des everlasting Lebens. Seine Kapazität für großes Alter: reicherte seinen symbolischen Wert an. Die frühen Iren sahen ihn als eins der ältesten Wesen auf Masse an. Yew ist das Letzte auf einer Liste der ältesten Sachen in einem Durchgang vom vierzehnten Jahrhundertbuch von Lismore: "drei Lebenszeiten des Yew für die Welt von seinem Anfang zu seinem Ende.",


      Das Renommee des Yews für langes Leben liegt an der einzigartigen Weise, in der der Baum wächst. Seine Niederlassungen wachsen unten in den Boden, um neue Stämme, die oben dann um das alte zentrale Wachstum, wie steigen unterschiedlich, aber verbundene Stämme zu bilden. Nach einer Zeit können sie nicht vom ursprünglichen Baum bemerkenswert sein. So ist der Yew immer ein Symbol des Todes und des Rebirth, neue dieses Frühlinge aus dem alten und passenden Baum heraus gewesen, damit wir am Anfang dieses neuen Jahres studieren. Während die Tage jetzt länger mit dem Anfang eines neuen Solarzyklus wachsen, ziehen wir in die Zukunft auf den Ausführungen der letzten, neuen Kreativitätfedern um, die weiter in den Vollendungen "des Jahres vorbeigegangen geerdet werden.


      In der irischen Mythologie ist der Yew einer der fünf sacred Bäume, die vom Jenseits an der Abteilung des Landes in fünf Teile geholt werden. Bekannt als der Baum von Ross, wurde es gesagt, um das "Sekundärteilchen des Baums zu sein, der im Paradies" ist, und es holte dauerhaftes viel nach Irland. In den Gesetzen Brehon wird es als einer der sieben Häuptlingbäume, mit schweren Strafen für Holzschlag einer genannt. Besitz eines Yewbaums ist die Ursache einer großen Schlacht in der zwölften Jahrhundertgeschichte, "Yewbaum der diskutierenden Söhne". Der hohe Status des Baums wird auch in einer irischen Geschichte vom historischen Zyklus gezeigt, in dem ein Schwein, das Herde ihn träumte, einen Yewbaum nach einem Felsen, mit einer Beredsamkeit vor ihr sah. Engel stiegen und stiegen von einem flagstone an der Schwelle ab. Er erklärte einen Druid, der den Traum deutete, um zu bedeuten, daß der Felsen der Sitz der Könige von Munster von diesem Tag weiter sein würde, und der erste König würde er sein, der ein Feuer unter dem Yew anzündete.


      Dauben von Yew wurden in den pagan Graveyards in Irland gehalten, wo sie für das Messen von Corpses und von Gräbern benutzt wurden. In der tragischen Liebegeschichte von Baile und Ailinn vom historischen Zyklus, Würfel Baile des Leids für das schöne Ailinn. Wenn er begraben wird, wuchs ein Yewbaum aus seinem Grab heraus, und "die Gleichheit seines Kopfes war in den Niederlassungen.", Nach sieben Jahren schnitten Dichter hinunter den Yew und bildeten Schreibenstabletten aus ihm heraus. Ein anderer Gebrauch des Yewholzes durch Dichter wird in einer Geschichte von Anschl. der hundert Schlachten nachgezählt, die mit seine Druids und die Dichter, verloren seiner Weise in einem Nebel und zu einer supernatural Welt kam, wo ein Druid Aufnahmenamen jedes Prinzen von der Zeit Anschl. vorwärts auf Dauben von Yew war. In den bardic Schulen Dichter benutzte Dauben des Yew zum Helfen sie, lange incantations sich zu merken. Wir hören, zu erklären, wie der Dichter Cesarn "(die Wörter) in Ogam in 4 Stangen Yew schnitt. Jedes war 24` lang und hatte 8 Seiten.


      Dauben von Yew wurden auch für das Schnitzen der Buchstaben Ogam für magischen Gebrauch, entsprechend dem Beweis der frühen Literatur benutzt. Für im Anflehen von Etaine, wurde das schöne heroine von ihrem Ehemann, Eochaid entführt, das nach ihr ein Jahr und ein Tag vergebens suchte. Schließlich suchte er die Hilfe seines Druid, Dalla/n `, wer vier Stangen vom Yew bildete und sie mit Ogam einschrieb. Durch dieses Mittel entdeckte er, daß Etaine im si/d von Bri Leith, mit dem faerykönig, Midir war.


      Veneration des Yew fuhr in christliche Zeiten fort, in denen sie immer mit churchyards verbunden ge$$$wesen sind. Ein frühes mittelalterliches irisches Gedichtfragment bezieht sich einen auf Yew außerhalb einer frühen keltischen christlichen Zelle:


      Es gibt hier über der Bruderschaft
      Ein heller hoher glatter Yew;
      Die melodious Glocke sendet a
      freie scharfe Anmerkung
      In der Kirche Str. Columbas.


      Obgleich aus Irland, kann dieser Verse auf die Insel von Iona, die sacred Insel von Str. Columba weg von westlichem sich beziehen verrühren, Schottland, das gesagt wird, um seinen Namen vom gälischen Wort für ` Yewbaum ` abzuleiten, Ioho oder Ioha. Die Insel war, sobald eine leistungsfähige Druidmitte, errichtet mit sacred Waldungen von Yew und die Traditionen von Iona traditionsgemäß Rebirth und reincarnation miteinbeziehen. Auf Festland Schottland, Str. Ninian, ein Priester in römischem Großbritannien, errichtete zahlreiche Yews in den churchyards, einschließlich des berühmten Yew Fortingale in Perthshire, in dem Feuer Beltane jedes Jahr in einer Spalte des Stammes beleuchtet wurden.


      Für Yew war einer der neun sacred Bäume für das Anzünden der Feuer Beltane, und der alte schottische Reim über das Benötigenfeuer nennt es ` den Baum von Beweglichkeit.", Ein anderer berühmter schottischer Yew stand beim Tobar ein luthair, den Yewbaum gut in Ostern Ross. Seine Anwesenheit verlieh heilende Qualitäten zum Wasser, bis jemand den Baum unten schnitt. Whoever tat den Brief muß einen alten angegebenen worden Fluch bedauert haben ihn, denn:

      Gut vom Yewbaum, gut des Yewbaums, zum thee sollte ehren wird gegeben;
      In der Hölle ist ein Bett zu ihm bereit, der den Baum über thineohren schneidet.


      Nach der normannischen Eroberung führte eine Überflutung des Kirchegebäudes zu das Errichten vieler churchyardyews. Einige kommen noch heute vorwärts, obgleich über 900 Jahren alt. Glücklicherweise würden ihre Funktion, da Ikonen des everlasting Lebens bis zum dem 17. Jahrhundert vergessen worden waren oder sie vermutlich nicht überlebte Zerstörung durch das Puritans haben. Die Yewbäume wurden normalerweise in einer überlegten Weise errichtet: ein neben dem Weg, der von der Begräbnis- Einfahrt des churchyard zur Haupttür der Kirche führt, und das andere neben dem Weg, der zu den wenigen Eingang führt. In den frühen Zeiten würden der Priester und die Sekretärinnen unter dem ersten Yew erfassen, um die Corpsestützen zu erwarten. Des Remains der Anglo-Saxon Kirchen schlagen daß die frühen englischen errichteten Yews in einem Kreis um die Kirche vor, die normalerweise nach einem zentralen Damm errichtet wurden.


      Es gibt auch eine Tradition, die Jesus? Kreuz war ein Yewbaum, möglicherweise wegen seines Symbolismus der Unsterblichkeit. Ein Verse von einem traditionellen carol von Herefordshire, die sieben Jungfrauen, Durchläufe:

      Gehen Sie unten, gehen Sie unten yonder zur Stadt und sitzen in der Galerie:
      Und dort Sie ` II Entdeckung süsser Jesus Christ, genagelt auf einen grossen Yewbaum.


      Die berühmten Yewbäume von Nevern in Dyfed, Wales, werden gesagt, um eine rote Substanz jedes Jahr in der Sympathie mit dem Christ zu bluten. Niederlassungen von Yew wurden in den Palmensonntagsprozessionen anstelle von der Palme getragen, oder Olive und die Altars vieler Kirchen waren traditionsgemäß mit Niederlassungen von Yew am Osterntag decked. Der YewIST auch mit einer anderen Zeit von resurrection verbunden -- Tag des neuen Jahres, in dem in einigen Gemeinden, Dorfbewohner unter dem churchyardyew erfassen würde, um in das neue Jahr zu sehen.


      In den neueren Zeiten nur die Todesseite des Symbolismus des Yews blieb im populären Verstand. Shakespeare schrieb "vom dismal Yew" und seine Hexeausbohrung "Belege von Yew slivered in der Eklipse des Mondes.", 19. Weiß JahrhundertnaturwissenschaftlerGilbert beschrieb die Bäume als "Emblem von Sterblichkeit durch ihr funereal Aussehen.", Eine dunkle-canopied Waldung von Yews wurde häufig betrachtet, während ein zu meidener Platz und ein bough, das in das Haus geholt wurde, einen Tod in der Familie portended. Der Kirchhof wird heutzutage auf als Ort von Furcht anstatt sacred Ort der Rückkehr zum ancestral Realm geschauen.


      Lassen Sie uns so Rückhol zur Klugheit der Druids und erinnern sich am Drehen des Jahres den an Unterricht des sacred Yew: diese Schwärzung ist die Matrix, aus der helle Frühlinge weiter und der aus Tod, Leben heraus entsteht.

      http://www.3pintsgone.com/Enhanced/YewTree.htm
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 03:03:14
      Beitrag Nr. 343 ()

      Landläufige Leere des Herbstes

      Was haben die fallenden
      Blätter
      der Gingkobäume im
      Diamantengebirg
      mit den fallenden Blättern
      im Buchenwald über
      den Kreidefelsen von
      Rügen zu tun?

      Vielleicht ja nur dies:
      Sie sind gelb,
      sind lautlos, sind leicht,
      sind hüben
      wie drüben vom späten
      Schräglicht
      mild umflirrt.

      Vielleicht nicht einmal das. Bald werden hier
      wie dort die weissen Nebel wunderbar
      in knisternd echoloser Kälte bergen,
      was man noch jetzt mit Fragen sucht zu fassen
      von dieser schrecklich schönen welt.

      Matthias Politycki



      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 20:52:24
      Beitrag Nr. 344 ()


      :)
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 21:02:48
      Beitrag Nr. 345 ()
      Avatar
      schrieb am 26.11.03 19:16:41
      Beitrag Nr. 346 ()
      Zur Erinnerung, bevor uns der Goldene November endgültig verlässt.



      Viele Grüße
      :) Wunschbaum
      Avatar
      schrieb am 26.11.03 21:17:11
      Beitrag Nr. 347 ()
      Der Baum - als Symbol für den Herbst... oder genauer gesagt, die sich verfärbendenden Blätter, die die Landschaft in ein warmtoniges Licht einbetten.
      Vom Blattgrün ”befreit” wirken sie fast durchscheinend, wenn die Sonne sie zum Leuchten bringt... Eine transparente Leichtigkeit - ein letzter Gruß, bevor sie schließlich verwelken und abfallen....




      Grüße
      Linea
      (Wunschbaum, schöne site.... nicht wahr? .... ;):D)
      Avatar
      schrieb am 29.11.03 02:56:59
      Beitrag Nr. 348 ()
      @wunschbaum & linea: welch stimmungsvolle bilder, die den poetischen worten rilkes ein gesicht geben.:):):)

      @wunschbaum: ein schöner nickname - er erinnert mich an einen baum, den ich häufig besuche. ich habe ihn "verwunschenen
      baum" genannt - eine buche von ungewöhnlichem wuchs, die allein an einer wegkreuzung im tannenwald steht. er hat eine ganz eigene magie an sich - man meint seine lebenskraft und energie richtig fühlen zu können, wenn man sich nähert.


      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 29.11.03 02:57:54
      Beitrag Nr. 349 ()
      bevor das weiss die vorherrschende farbe wird, strebt die bunte vielfalt noch dem letzten höhepunkt zu und verblüht...






      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 29.11.03 17:08:57
      Beitrag Nr. 350 ()
      Einen interessanten Beitrag fand ich bei google zum Thema "Keltisches Baumorakel".http://www.mahkah.com/AlterWegundmehr/baumorakel.htm

      Zugehörig ist sicherlich auch der persönliche Bezug zu Bäumen.Nach dem keltischen Baumkreis hat jeder Mensch entsprechend seinem Geburtstag/-monat einen eigenen Lebensbaum.http://www.baumkreis.de/LBAUM.HTM

      Mein Lebensbaum....................
      Avatar
      schrieb am 14.12.03 14:45:31
      Beitrag Nr. 351 ()
      Zu einem besonderen Lebens-Baum, der uns allen in dieser Zeit begegnet und nicht selten in der Seele berührt:


      Weihnachten und der Baum des Lebens

      Weihnachten ist ein Fest, das mit seiner reichhaltigen Geschichte, seinen mythologischen, volksbräuchlichen, konfessionellen, rituellen und ästhetischen Hintergründen Menschen in der ganzen Welt, quer durch die Kulturen und Kontinente miteinander verbindet. Ein religiöses Fest, aber auch ein Fest der Sinne, des familiären Zusammenhalts und der Hoffnung. Das Weihnachtsfest und seine besondere Atmosphäre lebt von Symbolen und Ritualen, die sich im Laufe der Jahrhunderte verändert und den jeweiligen kulturellen Besonderheiten angepasst haben. Eines der eindrücklichsten, verbreitetsten und beliebtesten Symbole der Weihnachtszeit ist der Weihnachtsbaum. Woher kommt aber diese Tradition, einen immer grünen Nadelbaum zu schlagen, in der Wohnstube aufzustellen und zu schmücken?

      Wie so häufig, wenn es um Erklärungen dieser Art geht, ist auch die Herleitung der Weihnachtsbaum-Tradition nicht eindeutig. Wie weit soll man historisch zurückgehen? Und kann es aufschlussreich sein, die Symbolik des Weihnachtsbaums zusätzlich im Horizont vor- und nicht-christlicher Kontexte zu betrachten?


      Die christliche Deutung

      Der erste echte Weihnachtsbaum ist durch eine Chronik für das Jahr 1605 in Straßburg nachgewiesen. Dieser Baum wird als Gaben- oder Bescherbaum beschrieben, der mit Papierrosen, Äpfeln, Kuchen, Zischgold und Zucker, aber ohne Kerzen geschmückt war. Unabhängig von dieser eindeutig religiösen Einbindung wird für das 16. und 17. Jahrhundert auch von der Verwendung geschmückter Nadelbäume bei Gemeinschaftsfeiern von Zünften und Bruderschaften berichtet, die erst allmählich auf die Symbolik der Advents- und Weihnachtszeit übersprang. Anfänglich war der Baum nur bei Teilen der evangelischen Bevölkerung anzutreffen, wurde dort Element weihnachtlichen Brauchtums und gleichzeitig ein konfessi-onelles Gegensymbol zur (katholischen) Weihnachtskrippe. Während der Brauch zunächst in adligen und wohlhabenden bürgerlichen Familien üblich war, dringt er im 18. Jahrhundert verstärkt auch zu den einfacheren evangelischen Menschen vor und ist ab dem 19./20. Jahrhundert auch bei der katholischen deutschen Bevölkerung verbreitet. Über den Ozean gelangt der Weihnachtsbaum 1748, als er von hessischen Soldaten bei Siedlern in Pennsylvanien eingeführt wird. In Österreich taucht er erstmals 1816 auf, in Frankreich 1840, nach England gelangt er durch den deutschen Prinzgemahl Albert der britischen Königin Victoria (1837-1901). Den eigentlichen Durchbruch als eines der wichtigsten Festsymbole der Deutschen schaffte der Weihnachtsbaum im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71, während dessen die Bäume anlässlich des Festes selbst in den Quartieren und Lazaretten der einfachen Soldaten aufgebaut wurden. Durch diesen Rahmen baute sich die Bedeutung des Weihnachtsbaums aus einer Mischung von Friedenswunsch, Familienidylle und nationalem Stolz auf, die auch heute noch im Bewusstsein der Deutschen mitschwingt. Auch wenn der Nationalsozialismus den „Christbaum“ zum „Weihnachtsbaum“ und die ehemalige DDR ihn zum „Schmuckbaum“ ohne christliche Wurzeln umgedeutet hatte.

      Unser heutiger Umgang mit dem Weihnachtsbaum deckt sich nicht in allem mit seinen Anfängen. Ursprünglich war der Baum nicht beleuchtet. Die Lichtsymbolik in Form brennender Kerzen, welche zuvor schon in Lichterkronen und Klausenbäumen eine Rolle spielte, wurde erst ab dem 18. Jahrhundert ergänzt. Abbildungen aus dem 18. und 19. Jahrhundert stellen den Weihnachtsbaum häufig auf einem Tisch platziert dar, der leicht als Gabentisch für die Kinder identifiziert werden kann. Häufig wurden anfangs dabei neben den heute üblichen Fichten oder Tannen auch andere immergrüne Bäume wie Buchsbaum, Eibe und Stechpalme als Christbaum genutzt. Bäume also, die heute noch gerne bei Adventskränzen und Weihnachtsgestecken eingebunden werden.

      Die christliche Deutung sieht die symbolischen Wurzeln des Weihnachtsbaums in den im Mittelalter durchgeführten Paradiesspielen, welche am Adam-und-Eva-Tag (24. Dezember) aufgeführt wurden und die den Christgeburts- oder Krippenspielen vorangingen. Diese Spiele sollten den Zusammenhang zwischen dem Sündenfall des Menschen und seiner Erlösung (durch Jesus Geburt) verdeutlichen. Dabei wurde u. a. ein Tannenbäumchen mitgeführt, das zum einen Äpfel als Zeichen des Sündenfalls und auf der anderen Seite die arma Christi als Zeichen der Passion trug. Damit wurde durch den Baum quasi eine Verbindung zwischen dem Weihnachts- und dem Osterfest hergestellt: So wie durch einen Men-schen (Adam) die Sünde auf die Welt kam, so wurde die Welt durch eine Person (Jesus) wieder erlöst. Oder von der Seite des Symbols her betrachtet: Der Baum als Quelle des Falls aus der göttlichen Einheit findet seine erlösende Entsprechung im hölzernen Leidens-Kreuz , welches zum Lebensbaum wird.

      In diesem Zusammenhang wird der heute übliche Christbaumschmuck durch eine zunehmend üppige Ausgestaltung des Paradiesbaums erklärt. Neben den Äpfeln wurden „paradiesische Elemente“ wie (vergoldete) Nüsse, Gebäck, Papierblumen u. a. ergänzt. Christbaumkugeln aus Glas, Miniaturspielsachen aus Holz und andere ästhetisierende Schmuckelemente sind dagegen Erfindungen des 20. Jahrhunderts. Zwei wichtige Elemente des Christbaums können in christlicher Deutung gefasst werden: Kerzen- und Lichterschmuck nimmt die weihnachtliche Lichtsymbolik auf: Jesus hat sich als das Licht der Welt (Johannes 8,12) bezeichnet und bringt mit seiner Geburt Licht in unsere Welt. Bezeichnenderweise wird dies in der längsten Nacht des Jahres gefeiert. Rote Äpfel, heute meist ersetzt durch rote Schleifen, werden als Versinnbildlichung des Bluts interpretiert, welches der Neugeborene später vergießen wird, um die Menschen zu erlösen.


      Die mythisch-volkstümliche Deutung

      Wie im Falle der Palmen des Palmsonntags und der Bräuche rund um das christliche Pfingstfest, bei dem Bäume ebenfalls eine wichtige Rolle spielen, können christliche Traditionen auch in Bezug auf den Weihnachtsbaum und andere weihnachtliche Gebräuche (Adventsgranz) auf vorchristliche Deutungsmuster und Riten bezogen werden. In einem erweiterten Horizont lässt sich auch die weltweite kulturübergreifende Bedeutung des Weihnachtsfestes besser verstehen.

      Unbestreitbar ist das Weihnachtsfest in vorchristlicher Zeit verwurzelt und steht im unmittelbaren Zusammenhang mit der Wintersonnenwende, die das vom Sonnenlauf abhängige Datum des kürzesten Tages und der längsten Nacht des Jahres bezeichnet. Während die Wintersonnenwende auf den 21. Dezember fällt, ist das Weihnachtsfest (im Gegensatz zum variablen Osterfest, welches am ersten Sonntag nach dem Frühlingsvollmond gefeiert wird) auf den 25. Dezember fixiert. Hierfür gibt es verschiedene Erklärungen. Zum Beispiel die, dass 542 n. Chr der zum Christentum bekehrte römische Kaiser Justinian das Fest zu Ehren von Christi Geburt vom 6. Januar auf den 25. Dezember vorverlegt hat. Nach einer anderen Erklärung geht das Datum auf Hakon, den Guten (934-960 n. Chr.) zurück, der Weihnachten auf den Zeitraum verlegte, welcher zuvor den germanischen Jul-Ritualen vorbehalten war. Was "Jul" etymologisch bedeutet, ist ebenso strittig, die plausibelsten Deutungen bringen es mit einer längeren Zeitphase des Winters in Verbindung, in der das Licht zunehmend mehr Raum gewinnt und die Sonne den Aufbruch ins neue Jahr markiert, bis zum Ende des Winters, wenn bei der Frühlings-Tag-und-Nacht-Gleiche sich Licht und Dunkel genau die Waage halten. Zum Mittwinter bricht die Natur und mit ihr die Lebenskraft zu einem neuen Zyklus auf. Eben dieser Aspekt des lichten Aufbruchs und der Erneuerung des Lebens kommt in der Ästhetik des Weihnachtsfestes zum Ausdruck: In der Verwendung von Kerzen und Leuchten zur Kennzeichnung des Lichts, das aus der Dunkelheit heraus strahlt, und im Arrangement immer-grüner Pflanzen und Bäume im und an den Häusern, die das lebendige Element inmitten eines unwirtlichen klimatischen Umfelds repräsentieren.

      So erklärt sich auch die seltsame Bezeichnung „Mutternacht“ für die längste aller Nächte des Jahres, da in ihr die Sonne und mit ihr alles Leben neu geboren wird. Und so könnte auch das Wort "Weihnacht", das erstmals 1170 auftaucht, als "geweihte Nacht" in der Vorstellung vorchristlicher Kultur gedeutet werden. Die geweihten Nächte wurden auch als Rauhnächte bezeichnet. Diese Rauhnächte meinen eigent-lich Rauchnächte, auch Zwölfnächte genannt. Gemeint sind die zwölf Tage zwischen dem 25. Dezember und dem 6. Januar, in denen in der Vorstellung der Germanen Geistwesen spuken und den Kampf zwischen Licht und Finsternis entscheiden. Zum Schutz vor diesen dämonischen Einflüssen wurden bei Anbruch der Nacht Haus und Stall mit duftenden und heilbringenden Kräutern wie Beifuß, Wacholder, Mariengras und Tannenharz ausgeräuchert. Rituale, deren Zweck es war, die Geister gnädig zu stimmen und jegliches Unheil abzuwenden.

      In diesem Zusammenhang ist die Entstehung der Weihnachtsbaum-Tradition greifbar, die mit abstrakten Vorstellungen von der Übertragung der Naturkräfte, in diesem Fall von einer Pflanze auf den Menschen, zusammenhängt. Christian Rätsch und Claudia Müller-Ebeling verweisen in ihrem Buch "Weihnachtsbaum und Blütenwunder" erklärend auf heute noch sichtbare Holz-Schnitzereien in der Dreschtenne alter Schwarzwaldhäuser, welche u. a. einen Fichten- oder Tannenzweig zeigen, unter dem drei waagerechte Stufen dargestellt sind. Die Stufen können als schamanische Himmelsleiter, der Zweig als Symbol des Lebens- oder Weltenbaums gedeutet werden. Solche Verzierungen zeigen, dass sich in christlicher Zeit Symbole, oft unbewusst, erhalten haben, die den Bäumen, hier vertreten durch den Tannenbaum, den Status abstrakter Denkschemata für kosmische (Weltenbaum) oder karmische (Lebensbaum) Zusammenhänge verleihen. Hierher rührt der Brauch, während der geweihten Nächte Tannen- oder Fichtenzweige (oder andere wintergrüne Pflanzen wie Stechpalme, Mistel und Efeu) zu schneiden und im oder am Haus als "Wintermaien" anzubringen. Rätsch und Müller-Ebeling (a.a.O.: S. 25) sehen hierin die Wurzeln des Weihnachtsbaums und fassen die Herleitung in folgender Form zusammen:

      "… Indem man Zweige oder Bäume mit Menschen in Berührung brachte, wollte man das frisch blühende Leben der Natur und ihre Fruchtbarkeit auf sie übertragen und böse Einflüsse fernhalten. Namentlich in den sogenannten >Rauhnächten< zwischen dem 25. Dezember und 6. Jänner, in welchen man die Umtriebe böser Geister besonders fürchtete, pflegte man als Abwehrmittel grüne Zweige in den Häusern aufzuhängen und Lichter anzuzünden. Später benützte man Bäume zu demselben Zweck und bestecke sie mit Kerzen (…) Die Kirche ließ solche eingewurzelten Bräuche bestehen, gab ihnen aber einen neuen Sinn als Symbol Christi, des wahren Lebensbaums und Lichts der Welt".

      Bei der Betrachtung der Weihnachtsbaumsymbolik stoßen wir somit auf hintergründige Vorstellungen, die denen anderer ritueller Verwendungen von Bäumen ähnlich sind. Letztlich geht es um die Aktualisierung zyklischer Naturprozesse, die für das Leben und Überleben der Menschen von existentieller Bedeutung sind. Im Schmücken des immergrünen Nadelbaums wird die Fruchtbarkeit der Natur gerade während der lichtärmsten und kältesten Wintertage beschworen. Durch diesen scheinbaren Gegensatz wird die Hoffnung auf das Wiederaufleben und den Neuanfang im neuen Frühjahr zum Ausdruck gebracht. Der Baum wird damit zum Stellvertreter und ausdruckstarken Zeichen von Naturprozessen und Mächten, die sich der unmittelbaren Beeinflussbarkeit durch die Menschen entziehen. Er wird in den verschiedensten Kulturen der Vergangenheit und Gegenwart zum "heiligen" Baum, der Himmel und Erde verbindet und transzendentale Bezüge möglich macht. Dass Kinderaugen beim Anblick eines reich geschmückten Weih-nachtsbaums auch in heutiger Zeit noch "leuchten", verwundert bei einer derart symbolwirksamen Ver-gangenheit nicht. Und auch die meisten Erwachsenen können sich dem "Zauber" des Weihnachtsfestes und seiner Symbole nicht entziehen. Was vordergründig als ästhetisierende Inszenierung missverstanden werden kann und zweifelsohne auch anfällig für völlig Geschichts- und Sinn-lose Kommerzialisierung ist, bezieht seine ungebrochene Kraft aus einer tief liegenden und weit zurück reichenden Sehnsucht der Menschen, ihr Leben mit der Natur und der geistigen Welt mit wahrnehmbarem Sinn zu erfüllen.


      Die anthroposophisch-spirituelle Deutung

      Dass christliche und mythisch-volksbräuchliche Interpretationen der Weihnachtsbaumsymbolik nicht wi-dersprüchlich sein müssen und sich im Gegenteil kultur- und zeitübergreifend ineinanderfügen, zeigt Rudolf Steiner in seinem am 21. Dezember 1909 vor Mitgliedern der von ihm gegründeten anthroposophischen Gesellschaft gehaltenen Vortrag "Der Weihnachtsbaum – ein Symbolum". Darin führt er in einer außerordentlich tiefgehenden und dichten Form die Entstehung des Weihnachtsbaumbrauchtums, v. a. aber den zeitlosen symbolischen Einfluss des Weihnachtsbaums auf den - manchmal unbewussten – Wunsch der Menschen zurück, sich außerhalb der materiell-stofflichen Welt auch auf spiritueller Ebene weiterzuentwickeln. Bemerkenswert ist dabei, dass es eines äußeren sinnhaften Zeichens bedarf, eben des geschmückten Baums, um diese Ebene des Geistigen zu vergegenwärtigen.

      Die Verbindung des Weihnachtsbaums zum „Paradies“ und der biblischen Geschichte der ersten Menschen, wurde bereits oben erläutert. Rudolf Steiner greift einen anderen Aspekt der Geschichte heraus, um deutlich zu machen, welch geistiger Inhalt durch das dingliche Baumsymbol vermittelt werden kann. Es geht um die Vertreibung Adams und Evas aus dem Paradies, nachdem sie vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse gekostet haben. Mit dieser Vertreibung war das Verbot verbunden, die Früchte vom Baum des Lebens zu genießen, die sie unsterblich und damit Gott gleich machen würden. Denn die Vertreibung ist gleichzusetzen mit dem Herausfallen aus der Einheit mit Gott, aus der Welt des rein Geistigen in die äußere Erscheinungswelt. Aufgabe der Menschen sollte es fortan sein, sich durch Anstrengung und das Bemühen um seelische Entwicklung dem paradiesischen Zustand wieder anzunähern und auf diesem Umwege die Früchte des Lebensbaums genießen zu können. Der heutige Weihnachtsbaum als neuzeitliche "Entdeckung" kann nach Steiner als Symbol desjenigen Lichts begriffen werden, das im Inneren unserer Seele entflammen mag, damit wir die Unsterblichkeit im geistigen Dasein erneut erwerben. Sein Auftreten führt er entsprechend auf die Kreativität tief empfindender Menschen zurück, die im Weihnachtsbaum das passende Ausdrucksmittel dieses Impulses gesehen haben. Ein Ausdrucksmittel, des-sen Stimmigkeit und Sinnhaftigkeit an die konkrete Zeitphase seines Einsatzes im weihnachtlichen Ritual abhängt. Damit schlägt Steiner die Brücke zwischen christlicher und naturmystischer Ausdeutung des weihnachtlichen Geschehens.

      Die bewusste Wahrnehmung der Natur als zyklischen Prozess, in dem Werden und Vergehen fortwährend ineinander übergehen, kann den Blick des Menschen für das öffnen, was hinter dem äußeren Eindruck verborgen liegt. So wie in noch älteren Bräuchen, bei denen mitten im Winter Zweige eigentlich erst im Frühjahr blühender Sträucher und Bäume ins Haus geholt wurden, um sie durch die künstliche Wärme der Wohnung – bevorzugt zur Zeit der Wintersonnenwende bzw. zu Weihnachten – vorzeitig zum Blühen zu bringen (vgl. den heute noch verbreiteten „Barbarazweig“). Der Blick jenseits der materiellen Substanz bietet die Möglichkeit, die individuelle Seele auf das auszurichten, oder besser, wieder in Einklang zu bringen mit dem, was Steiner den "Weltengeist" nennt. So kann sie im äußerlich Toten das Lebendige, im vordergründig Dunklen das Lichte, im vermeintlich Kahlen und Stillstehenden das Potential zum Wachsen und Blühen erkennen. Und so der Einheit wieder ein Stück näher kommen. Das Leben im Einklang mit dem Weltengeist der Naturprozesse und den christlichen Botschaften bilden damit für Steiner eine Einheit. Dies ist sicherlich die beste Erklärung für die Entstehung, die weltweite Verbreitung, die bleibende Beliebtheit und die symbolische Stärke des Weihnachtsbaums. Um mit den Worten Rudolf Steiners (a.a.O., S. 21) zu schließen:

      "Während wir uns zur Sommerzeit dem leuchtenden Luftkreis zugewendet haben, den sprießenden und sprossenden Früchten der Erde, wenden wir uns nun zu dem toten Gestein, wissen aber jetzt: In diesem toten Gestein ruht das, was wiederum als äußeres Dasein erscheinen soll. – Wir folgen mit unserer eigenen Seele im Geiste der sprießenden, sprossenden Kraft, die sich entzieht dem äußeren Anblick und ganz in den Stein hinein verborgen wird durch die Winterzeit hin. Und wenn diese Winterzeit in ihrer Mitte angekommen ist, wenn die stärkste Dunkelheit herrscht, dann fühlen wir gerade dadurch, dass uns die Außenwelt nicht abhält, uns mit dem Geiste verbunden zu fühlen, wie in den Tiefen, in die wir uns zu-rückgezogen haben, das Geisteslicht ersprießt, jenes Geisteslicht, für das der Menschheit den gewaltigsten Impuls der Christus Jesus gegeben hat."


      Literatur zum Thema:

      Christian Rätsch, Claudia Müller-Ebeling:
      Weihnachtsbaum und Blütenwunder. Geheimnisse, Herkunft und Gebrauch traditioneller Weihnachts-pflanzen. Rezepte- Rituale-Räucherungen.

      Manfred Becker-Huberti:
      Feiern, Feste, Jahreszeiten. Lebendige Bräuche im ganzen Jahr. Geschichte und Geschichten, Bilder und Legenden.

      Rudolf Steiner:
      Der Weihnachtsbaum – ein Symbolum. Nachschrift eines Vortrags Steiners, gehalten am 21. Dezember 1909 in Berlin.
      Avatar
      schrieb am 14.12.03 15:20:54
      Beitrag Nr. 352 ()
      Christbaum, zu Weihnachten aufgestellter Nadelbaum, geschmückt mit Lichtern, Kugeln und Naschwerk. Größere Verbreitung fand der Christbaum erst um die Mitte des 19. Jahrhunderts, Vorläufer finden sich in der Reformationszeit bei Zünften und Handwerkern bzw. später an protestantischen Fürstenhöfen (Kerzenschmuck erstmals um 1660 in einer Jugenderinnerung von Liselotte von der Pfalz für den Hannoverschen Hof bezeugt). Zur Zeit des Wiener Kongresses 1814/15 wurden von protestantischen Adeligen, die von Deutschland nach Wien gekommen waren, sowie im zumeist jüdischen Großbürgertum die ersten Christbäume in Wien aufgestellt. Der älteste Beleg über ein von Baron Arnstein nach "Berliner Sitte" gefeiertes Weihnachtsfest stammt aus dem Jahr 1814; 1816 beging die Gemahlin Erzherzog Karls, Henriette von Nassau, das Fest mit einem Lichterbaum. Obwohl bereits 1829 am Schottentor die ersten Christbäume gewerbsmäßig verkauft wurden, schlossen sich katholische Kreise nur zögernd dem neuen Brauch an, der die bis dahin übliche Krippe zurückdrängte. Während der Christbaum um 1850 im bürgerlichen Mittelstand fester Bestandteil der weihnachtlichen Familienfeier wurde, war er den unteren Gesellschaftsschichten, zum Teil bis zum Ende des 19. Jahrhunderts, weitgehend unbekannt. Im ländlichen Raum spielte der Christbaum noch länger keine bedeutende Rolle in der weihnachtlichen Festgestaltung.

      Die Aufstellung von Christbäumen im Freien, vor allem vor Schulen und Kirchen, wurde bereits 1871 in der "Gartenlaube" propagiert ("Christbaum für alle") und im 20. Jahrhundert zusehends populär (erstmals 1912 in New York).

      Avatar
      schrieb am 18.12.03 00:53:39
      Beitrag Nr. 353 ()
      heutzutage ist die "Nordmanntanne" der beliebteste weihnachtsbaum. obwohl sie wesentlich teurer ist als andere tannenarten hat sie sich durch ihre eigenschaft des geringen nadelns durchgesetzt. ich persönlich mag sie wegen einer anderen typischen eigenschaft nicht so gerne. es fehlt ihr nämlich der typisch harzige geruch - es riecht also nicht nach
      weihnachten wenn man das zimmer mit der tanne betritt. da ist man halt geprägt - dieser geruch gehört so wie die lichter im baum zum weihnachtsgefühl...

      und hier will ich mal die tannenarten vorstellen, die als christbaum verwendung finden:


      Nordmanntanne:
      Diese Tannenart ist der beliebteste Christbaum der Deutschen und wächst mittlerweile sogar in Bayern. Die Nordmanntanne (Abies nordmanniana) ist ursprünglich im Kaukasus (Georgien) zu Hause und nicht im Norden, wie ihr Name vermuten lässt. Ihren Namen hat sie von Herrn Nordmann, der sie als erster botanisch beschieben hat. Mit ihren saftigen dunkelgrünen Nadeln, die im Halbkreis um den Ast wachsen und von teilweise sehr dichtem Wuchs sind, ist sie die Nummer eins unter den Christbäumen. Da sie sehr langsam wächst und sehr viel Pflege braucht um Ihre Pracht zu entfalten, ist Sie zwangsläufig auch kostspieliger als die Weißtanne oder gar die Fichte. Frisch geschlagen sollte eine Nordmanntanne sicher den ganzen Januar durchhalten ohne nennenswert zu nadeln.


      Rotfichte (Pica abies):
      Die Fiche war lange Jahre der klassische Weihnachtsbaum. Sie hatte sich als Christbaum in ganz Bayern schnell durchgesetzt. Schließlich sind weite Teile des Freistaats von Fichtenwäldern und damit von potentiellen Weihnachtsbäumen überzogen. Heute steht die Fichte mit ihren langen nach oben weisenden Zweigen und den kurzen, anliegenden hellgrünen Nadeln auf der Christbaumhitliste nicht mehr ganz oben, weil sie, und das ist anatomisch bedingt, schnell austrocknet und damit auch schnell nadelt. Dafür ist die Fichte eine sehr günstige Baumart da sie schnell wächst und sehr pflegeleicht ist. Frisch geschlagen hält die Fichte aber auch bis Heilig Drei König durch.


      Weißtanne (Abies alba):
      Die Weißtanne ist die wichtigste heimische Tannenart, die es in Deutschland gibt. Alle anderen Tannenarten die einst über ganz Europa verbreitet waren, haben die Eiszeit nicht überstanden. Nur die Weißtanne konnte die Berge wieder überwinden und wucherte munter weiter durch Europa. Die langen weichen Nadeln der Weißtanne sind auf der Oberseite dunkelgrün, auf der Unterseite wachshell mit zwei weißen Streifen, woher auch Ihr Name kommt. Die Nadeln sitzen rechts und links am Ast. Da Tannen mehr Harz als Fichten haben und die Nadeln anders als bei der Fichte am Stamm befestigt sind, nadeln sie grundsätzlich später. Ein frisch geschlagener Baum sollte mindestens bis Mitte / Ende Januar stehen bleiben können.


      Kiefer (Pinus sylvestris):
      Die Kiefer mit ihren Schwesterarten der Zirbelkiefer und Weymouthskiefer ist ein absoluter Liebhaberbaum. Besonders geeignet ist sie für Menschen die Ihren Christbaum gerne mit viel und schwerem Schmuck behängen . Kiefern sind heimische Bäume; eher rustikal anmutend, die sich besonders in Bauerstuben besonders gut machen. Die Benadelung der Kiefern ist unterschiedlich. Alle haben jedoch sehr lange und weiche Nadeln. Alle Kiefern sind harzig und verbreiten einen feinen Waldduft im Wohnzimmer. Frisch geschlagen halten sie bis in den Februar hinein.


      Blaufichte (Picea pungens):
      Wer Katzen, Hunde oder Kinder hat, so sagt man, solle sich eine Blaufichte ins Wohnzimmer holen. Denn ihre Pracht ist unantastbar. Ihre, von stahlblau bis zu hellgrün schimmernden Nadeln, sind hart und stachelig , so daß sie ihr den Beinnamen Stechfichte eingebracht haben. Ursprünglich stammt die Blaufichte aus Nordamerika. Ihrer Farbvielfalt und ihres Wuchses wegen fand sie Einzug in deutsche Parks und Vorgärten. Ihre eher waagrecht angeordneten Zweige sind sehr kräftig und dicht, die Nadeln wachsen ringsum und stehen vom Zweig ab. Die Blaufichte riecht herrlich nach Wald, da sie sehr harzig ist. Frisch geschlagen hält sie sich ebenso (gut) wie die Weißtanne bis Mitte/Ende Januar.


      Küstentanne (Abies grandis)
      ist die größte Tannenart der Welt und stammt aus Nordamerika und Kanada. Ihr Wuchs ist dichter als der der Weißtanne aber nicht so dicht wie der der Nordmanntanne. Ihre Nadeln sind ebenfalls rechts und links des Astes angeordnet, sind sehr lang und dunkelgrün. Die Küstentanne ist ein sehr harziger Baum mit einem hohen Anteil ätherischer Öle. Sie duftet daher wunderbar nach Wald und hat viele Liebhaber gefunden. Eine frischgeschlagene Küstentanne hält ebenfalls bis Anfang / Mitte Februar. Leider verliert sie mit zunehmender Trockenheit der Nadeln auch ihr üppiges dunkles Grün. Dieses wird dann zu einem matten Graugrün.

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 29.12.03 12:23:35
      Beitrag Nr. 354 ()
      Die kalte Jahreszeit legt es nahe, sich noch etwas intensiver mit den Nadelbäumen zu befassen.

      Tannen und Fichten vermag mittlerweile jeder geschulte Christbaumeinkäufer zu unterscheiden, ;) zumindest im Kleinformat. Interessant ist es, bei einem Spaziergang durch die Siedlungen die Unterschiede zu betrachten.

      Dort findet man auch einen Nadelbaum, der erst in den letzten Jahrzehnten beliebt geworden ist und den Tannen, Kiefern und Fichten inzwischen den Rang abgelaufen hat, nämlich die Zeder.



      Avatar
      schrieb am 29.12.03 13:03:08
      Beitrag Nr. 355 ()
      Avatar
      schrieb am 29.12.03 13:27:37
      Beitrag Nr. 356 ()

      Die Libanon-Zeder kam im Nahen Osten einst in riesigen Wäldern vor. Ihr Holz war begehrt wegen seiner Härte und Haltbarkeit, aber auch wegen seines Geruchs.
      Die Ägypter bauten damit ihre Schiffe und Paläste. Auch König Salomon soll für das Dach des jerusalemer Tempels Zedernholz verwendet haben.

      Leider wurden die Wälder im Lauf der Jahrhunderte fast völlig gerodet! In einem Naturschutzgebiet im Nordlibanon findet man heute noch ca. 350 alte Zedern, man schätzt ihr alter auf über 1500 Jahre.
      Avatar
      schrieb am 11.01.04 10:32:20
      Beitrag Nr. 357 ()
      "Der Wunschbaum (1)

      Berlin, im Jahr 1899. Camilla Hofmann, Tochter des Seifenfabrikanten Fritz Hofmann, wächst wohlbehütet in großbürgerlichen Verhältnissen auf. Sie ist eine bildhübsche, sensible und lebensfrohe junge Frau, die von der großen Liebe träumt. Dieser Traum scheint sich zu erfüllen, als Camilla den charmanten Steve Kammer aus Amerika kennen lernt.

      Aber Camillas Vater hat bereits andere Pläne für seine Tochter. Mit seiner Spielsucht hat Hofmann seine Firma an den Rand des Ruins getrieben, und sich notgedrungen auf ein Geschäft mit dem arroganten Unternehmer Alexander Rothe eingelassen: der ist bereit, dem maroden Unternehmen finanziell unter die Arme zu greifen, verlangt jedoch als "Gegenleistung" Camilla zur Ehefrau.

      Zunächst ist Camilla entsetzt über dieses Abkommen. Doch ihr Pflichtgefühl siegt über ihre Liebe zu Steve - ihres Vaters wegen stimmt sie der Ehe mit Rothe zu. Als Rothe im letzten Moment sein Wort bricht, muss Hofmann Konkurs anmelden. Über Nacht verliert Camilla alles: ihre soziale Stellung, ihr geliebtes Elternhaus mit dem uralten Baum im Garten, der der Legende nach Wünsche erfüllt - und ihre erste große Liebe Steve, den sie mit ihrer Schwester Lou in flagranti erwischt. Als ihre Eltern sich scheiden lassen, zieht Camilla mit ihrem Vater zu ihrer liebevollen Tante Lenka nach Warnemünde.

      Aber die junge Frau will sich mit ihrem Schicksal nicht so einfach abfinden. Sie ist fest entschlossen, eines Tages in ihr zum Verkauf stehendes Elternhaus nach Berlin zurückzukehren. Einige Zeit später tritt Carl Senger in ihr Leben - der ehemalige Angestellte ihres Vaters plant, die Hofmannsche Seifenfabrik zu neuen Erfolgen zu führen. Sehr schnell entwickelt sich aus der Geschäftsbeziehung zwischen Camilla und Carl eine innige Liebe. Als Ehepaar beschreiten sie den Weg zu neuen Geschäftserfolgen...

      Basierend auf dem gleichnamigen Erfolgsroman von Sandra Paretti erzählt der große TV-Dreiteiler "Der Wunschbaum" eine ebenso dramatische wie romantische Geschichte um Liebe, Intrigen, Familienbande und Geschäftsaffären. In der Hauptrolle überzeugt Alexandra Maria Lara ("Nackt") als junge Frau, die mit aller Macht gegen größte soziale Widerstände ankämpft. Daneben glänzen Michael Degen ("Babij Jar") als optimistischer, leicht weltfremder Vater, Peter Lohmeyer ("Der Felsen") als idealistischer Jungunternehmer und Gedeon Burkhard ("Kommissar Rex") als charismatischer Frauenschwarm. Weitere Rollen in dem hochkarätig besetzten Dreiteiler haben Monica Bleibtreu, Meret Becker und Rita Russek übernommen.
      Teil 2 und 3 werden am Freitag, 16., bzw. Samstag, 17. Januar 2004, jeweils um 20.15 Uhr, ausgestrahlt."

      Weitere Infos zu dem Fernseh-Dreiteiler:
      http://www.daserste.de/derwunschbaum/sendung_dyn~film,lsay5w…
      Avatar
      schrieb am 16.01.04 15:17:50
      Beitrag Nr. 358 ()

      ein schief gewachsener Apfelbaum
      Avatar
      schrieb am 17.01.04 01:52:26
      Beitrag Nr. 359 ()
      ...der wunschbaum aus dem gleichnamigen ARD dreiteiler ist eine beeindruckende buche, die aus mehreren stämmen besteht, die zusammengewachsen sind. ich hoffe es werden noch szenenbilder von diesem baum im netz auftauchen.

      buchenzweige werden auch häufig von rutengängern als wünschelruten zur wasseradersuche benutzt.



      ...und hier ein "wishing tree" aus dem amerika der 20iger jahre



      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 17.01.04 14:20:51
      Beitrag Nr. 360 ()
      Hallo Iguana,

      dass auch Buchenzweige als Wünschelruten gebraucht werden, war mir bisher nicht bekannt, ich dachte nur Hasel- oder Birkenruten? Mal wieder was dazugelernt.

      ------------------------------------------------------

      Zum Thema "Wunschbaum":

      Das Wünschen ist ein kaum wegzudenkender Teil unserer persönlichen Entwicklung. Wir wünschen uns selber oder für andere, dass sich die Dinge in einer bestimmten Richtung entwickeln, dass die herbeigesehnten Ereignisse eintreten mögen oder wir von negativen Entwicklungen verschont bleiben. Wünsche sind Teil unserer Alltagskommunikation, häufig aber auch Gegenstand und "Motiv" stiller Gedanken und Gebete. Im Wunsch vereinigt sich die Hoffnung auf Erfüllung mit der Befürchtung, es könne eben doch anders kommen. Insofern ist es nicht verwunderlich, wenn sich in verschiedensten Kulturkreisen Rituale und Mythen herausgebildet haben, die das individuelle Wünschen gewissermaßen öffentlich machen und damit erleichtern. Ein solcher Mythos ist die Idee des Wunschbaums.

      Unter einem Wunschbaum versteht man hierzulande in der Regel einen lebenden Baum, der an öffentlichen Orten positioniert wird, und an dessen Zweigen die Menschen ihre Wünsche, Anregungen, Sorgen oder sonstige Gedanken, meist zu einem bestimmten Thema und in Form von beschriebenen Wunschzetteln, anbringen können. Gelegentlich wird der lebende Baum durch eine Wunschbaum-Grafik oder ein künstlerisch gestaltetes Wunschbaum-Symbol ersetzt. Initiatoren solcher Wunschbaum-Projekte und -aktionen sind häufig kommunale Verwaltungen, politische Parteien oder andere Interessengruppen, die auf unbürokratische Weise einen Eindruck von den "geheimen" Wünschen, Einstellungen und Erwartungen bestimmter Bevölkerungsgruppen gewinnen und einen themenbezogenen Diskurs in Gang setzen möchten. Im Idealfall werden die geäußerten Wünsche anschließend gesichtet, ausgewertet und dienen als Grundlage zur Bildung von Arbeitsgruppen und zur Einleitung von Veränderungsprozessen. Auch Kindergärten, Schulen und Einrichtungen der freien Kinder- und Jugendarbeit nutzen gerne diese Präsentationsmöglichkeit, um den Kindern eine öffentlichkeitswirksame und altersgerechte Möglichkeit zur Artikulation Ihrer Wünsche zu bieten und damit eigene politische Forderungen zu untermauern.

      Wunschbäume gibt es in zahlreichen Kulturen. In anderen Ländern (wie Indien, Japan und China) aber sind sie Bestandteile alter Tradition, werden also von vielen Menschen regelmäßig und nicht nur im Rahmen zeitlich begrenzter Aktionen aufgesucht. Die jeweils gültigen Überlieferungen und Rituale, auch die Frage, unter welchen Umständen denn ein Wunsch in Erfüllung gehen kann, sind recht unterschiedlich. Gemeinsam ist aber der Hintergrund: Respekt vor der Macht und Magie der Bäume und die Vorstellung, dass die Bäume als Vermittler und Verstärker schicksalhafter Prozesse dienen können. In Indien und Japan finden sich Wunschbäume so auch auf dem Boden von Tempelanlagen, sind also Element eines spirituell geprägten Alltagslebens. Der eigentliche Ursprung der Wunschbaum-Symbolik liegt wohl in der hinduistischen Mythologie, welche ihn als magischen Baum darstellt, mit Ästen, die weit in den Himmel greifen und dessen Wurzeln die ganze Welt umfassen. Er ist damit ein Vermittler zwischen Himmel und Erde, die Projektion einer natürlichen Verbindung zwischen der Einzelseele und ihrem göttlichen Ursprung. Der Wunschbaum erinnert an diese Verbindung und erleichtert damit das Wünschen.

      Viele Grüße

      Wunschbaum
      Avatar
      schrieb am 20.01.04 12:54:00
      Beitrag Nr. 361 ()
      Bäume, die Geschichten erzählen...




      Avatar
      schrieb am 20.01.04 19:17:44
      Beitrag Nr. 362 ()
      Vielen Dank für diese schönen :yawn: Bildbearbeitungen!
      Hier kommt es garnicht auf die Art an, die Bäume entfalten ihre Symbolik allein über die Form.

      Viele Grüße

      Wunschbaum
      Avatar
      schrieb am 20.01.04 20:41:56
      Beitrag Nr. 363 ()
      Wunschbaum :)
      ja... die Bäume in ihrer bizarren Schönheit, ihren vielfältigen, oft magisch anmutenden Formen, ihr Ausdruck von Kraft, Stärke, Freiheit... - kein Wunder, dass sie über die all die Jahrtausende hinweg die Menschen immer fasziniert und inspiriert haben:



      Die Eichbäume
      Friedrich Hölderlin


      Aus den Gärten komm ich zu euch, ihr Söhne des Berges!
      Aus den Gärten, da lebt die Natur geduldig und häuslich,
      Pflegend und wieder gepflegt mit dem fleißigen Menschen zusammen.
      Aber ihr, ihr Herrlichen! steht, wie ein Volk von Titanen
      In der zahmeren Welt und gehört nur euch und dem Himmel,
      Der euch nährt` und erzog, und der Erde, die euch geboren.
      Keiner von euch ist noch in die Schule der Menschen gegangen,
      Und ihr drängt euch fröhlich und frei, aus der kräftigen Wurzel,
      Unter einander herauf und ergreift, wie der Adler die Beute,
      Mit gewaltigem Arme den Raum, und gegen die Wolken
      Ist euch heiter und groß die sonnige Krone gerichtet.
      Eine Welt ist jeder von euch, wie die Sterne des Himmels
      Lebt ihr, jeder ein Gott, in freiem Bunde zusammen.
      Könnt ich die Knechtschaft nur erdulden, ich neidete nimmer
      Diesen Wald und schmiegte mich gern ans gesellige Leben.
      Fesselte nur nicht mehr ans gesellige Leben das Herz mich,
      Das von Liebe nicht läßt, wie gern würd ich unter euch wohnen.

      Viele Grüße
      Linea :)
      Avatar
      schrieb am 21.01.04 00:55:32
      Beitrag Nr. 364 ()
      wunderbare bilder linea :)

      die natur schafft wahrlich oft bizarre kunstwerke wie sie sich ein künstler kaum schöner ausdenken könnte...

      eine kiefer in über 3000 meter höhe im eisigen überzug...


      ...nicht nur die harmonie - auch unregelmässiges kann eine reizvolle schönheit haben...

      @wunschbaum: dass auch Buchenzweige als Wünschelruten gebraucht werden, war mir bisher nicht bekannt, ich dachte nur Hasel- oder Birkenruten? Mal wieder was dazugelernt.
      nun ja mit infos aus dem internet muss man immer etwas vorbehaltlich umgehen... ich habe bei der suche nach dem wishing tree bild eine englischsprachige site entdeckt auf der erwähnt ist, dass buchen gerne für wünschelruten genutzt werden. hab mal versucht das nachzuprüfen, aber nicht viel gefunden auf deutschen seiten - nur einen onlineversand wo man wünschelruten aus buche bestellen kann. aber meist werden in deutschland wohl in der tat birken benutzt(mag sein, dass es in anderen ländern nicht so ist).

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 26.01.04 20:07:56
      Beitrag Nr. 365 ()
      Wer an den Bäumen besonders die Form liebt, der wird sicherlich am Winter eine ganz besondere Freude haben.
      Denn in dieser Jahreszeit ... wo der Baum kahl und seltsam anders die Blicke anzieht in der sonst toten kalten Landschaft... erlebt man seine faszinierende Struktur sehr intensiv........................



      :)
      Avatar
      schrieb am 26.01.04 20:18:49
      Beitrag Nr. 366 ()

      aber angezogen sehen sie auch ganz gut aus
      Avatar
      schrieb am 26.01.04 22:11:42
      Beitrag Nr. 367 ()
      Richtig, asterrix, bei so einem schönen Baum :) ... kommt eben auf den Baum und den Betrachter an.... ;)




      Und warum “verlieren” die Bäume die Blätter
      und wie funktioniert das...?


      Zuerst wird der grüne Blattfarbstoff "Chlorophyll" abgebaut. Dabei werden Proteine, Kohlenhydrate, Fette und Mineralien aus den Blättern eingesammelt und im Stamm, den Wurzeln oder anderen Organen abspeichert. Mit diesem "Vorratslager" hat der Baum einen besseren Start in den nächsten Frühling.

      Die Bäume reduzieren das Wasser im Stamm und in den Blattstengeln. denn gäbe es im Winter noch viel Wasser im Baum, würde das ausdehnende Wasser, wenn es gefriert, den Stamm zerreißen.

      Durch eine Korkschicht am Schaft der Blätter werden die Verbindungen zum Ast gekappt und die Wasserversorgung des Blattes unterbrochen.
      Das Blatt stirbt ab und der nächste Windstoß weht es vom Baum.

      Auch die an der Oberfläche gelegenen Wurzeln des Baumes profitieren von dem Laubabwurf. Die Blätter am Boden schützten sie vor Frostschäden.


      Richtig clever ... !! :)

      Viele Grüße
      Linea:)
      Avatar
      schrieb am 30.01.04 02:25:15
      Beitrag Nr. 368 ()
      linea - ist wirklich faszinierend welche wege die natur findet... dieses fein ziselisierte ineinandergreifen war neu für mich.


      hoffen wir mal, dass die derzeitige witterung mit starken frösten und schneefall noch einige male in diesem winter den bäumen zu hilfe kommt. denn nach der großen hitzewelle und trockenheit des letzten sommers ist dies die große chance für den kommenden sommer einen verstärkten schaden durch den borkenkäfer zu vermeiden.

      normalerweise ist eine feuchte gesunde rinde ein guter schutz vor borkenkäferbefall, aber im letzten jahr konnten sich viele bäume durch die ausgetrockene rinde nicht wirkungsvoll schützen und die käfer konnten sich stark vermehren. damit möglichst viele der überwinternden käfer(dies tun sie entweder in der rinde befallener bäume oder im boden) diese winterperiode nicht überstehen, wäre es wichtig, dass möglichst viele scharfe frostperioden zum zuge kommen.

      Die Käfer bohren sich in die Rinde der Brutbäume ein und legen dort die Eier ab.

      Die geschlüpften Larven ernähren sich vom Bast, dem nährstoffleitenden Rindenteil.

      Am Ende der drei- bis vierwöchigen Fraßtätigkeit erfolgt die Verpuppung. Aus der Puppe schlüpft nach weiteren ein bis zwei Wochen der Käfer, der den Baum nach einem Reifungsfraß in der Rinde verlässt.

      Je nach Witterung kann dieser Zyklus ein bis zwei Mal in der Vegetationsperiode, selten sogar drei Mal ablaufen. Durch die Fraßtätigkeit einer Vielzahl von Larven wird der Assimilat-Nährstoffstrom in der Rinde unterbrochen, und der Baum stirbt ab.

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 30.01.04 21:22:32
      Beitrag Nr. 369 ()
      Iguana...
      .... aber einer bleibt immer übrig ... ;)
      the last tree

      Avatar
      schrieb am 31.01.04 04:12:05
      Beitrag Nr. 370 ()
      linea - das ist wahrlich ein zäher bursche.:)
      und wahrscheinlich genügsam - nicht so hungrig und gefrässig wie dieser bursche...:D


      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 31.01.04 21:18:06
      Beitrag Nr. 371 ()
      damit mein verschwundenes posting von letzter nacht möglicherweise nun endlich sichtbar wird, versuche ich mal den alten trick zur überlistung der w:o datenbank mit einem neuen post.;)

      nach dem letzen baum hier ein einsamer baum aus sicht des romantikers...

      Caspar David Friedrich: Einsamer Baum 1822

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 01.02.04 09:59:31
      Beitrag Nr. 372 ()
      @linea
      noch eine Variante des "letzten Baums":




      Der letzte Baum

      So wie die Sonne untergeht,
      Gibt`s einen letzten Baum,
      Der, wie in Morgenflammen, steht
      Am fernsten Himmelssaum.

      Es ist ein Baum und weiter nichts
      Doch denkt man in der Nacht
      Des letzten wunderbaren Lichts,
      So wird auch sein gedacht.

      Auf gleiche Weise denk ich dein,
      Nun mich die Jugend läßt,
      Du hältst mir ihren letzten Schein
      Für alle Zeiten fest.


      Christian Friedrich Hebbel (1813-1863)


      @iguana
      noch eine Variante des "einsamen Baums".

      Avatar
      schrieb am 02.02.04 13:16:38
      Beitrag Nr. 373 ()


      Willkommen im Frühling! Genauer gesagt im Vorfrühling, der botanisch definiert mit der Haselblüte beginnt.
      Da diese bereits seit über einer Woche zu beobachten ist,
      besteht also berechtigter Anlass für Frühlingsgefühle :D
      Avatar
      schrieb am 02.02.04 20:02:49
      Beitrag Nr. 374 ()
      Ja, und er blüht sogar schon im Schnee:



      Und habt ihr mal genau :eek: hingesehen. Das rote Büschel ist die weibliche Blüte:




      Liebe Grüße
      ;)
      Wunschbaum
      Avatar
      schrieb am 03.02.04 04:28:17
      Beitrag Nr. 375 ()
      wunderschön die blüte... wunschbaum, das hatte ich noch nicht beobachtet.

      hier noch mehr hübsches dazu.




      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 05.02.04 20:30:49
      Beitrag Nr. 376 ()
      :) Ja... die Hasel ... sehr schöne Bilder ! :)

      Doch bevor die Frühlingsgefühle uns durchströmen, Duschgel,
      die Farben und das wiedererwachende Leben auch UNSERE Energie anheizt ... ;)
      “April ist der grausamste Monat,
      er treibt Flieder aus toter Erde
      und mischt Erinnern mit Begehren...” (The Waste Land, T.S. Elliott)


      noch ein kurzes Innehalten
      und sammeln ..... ...................................... :D


      Viele Grüße
      Linea ;)
      Avatar
      schrieb am 14.02.04 01:32:19
      Beitrag Nr. 377 ()
      Avatar
      schrieb am 14.02.04 02:04:41
      Beitrag Nr. 378 ()

      ...das scheinen mir doch die hübschen kleinen buschwindröschen zu sein, die den wald im frühjahr wie einen teppich zieren. aber noch ist der waldboden nicht erwacht und schläft noch den winterschlaf...


      Busch-Windröschen(Anemone nemorosa)
      Beschreibung: Blütenstiel entspringt einzeln einem Quirl aus 3 gestielten, handförmig 3-5teiligen Hochblättern; Blüte 2-4 cm im Durchmesser; Blütenblätter außen oft rötlich überlaufen. Zur Blütezeit meist kein Grundblatt.

      Vorkommen: Lichte Laub- und Mischwälder, Gebüsche, seltener schattige Wiesen. Liebt mullreichen Boden. Sehr häufig, meist in individuenreichen Beständen.

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 01.03.04 09:08:43
      Beitrag Nr. 379 ()
      Und wenn man durch die Parks geht,
      oder in die Vorgärten schaut ...
      entdeckt man immer neue Farbtupfer:
      Zu weiß und gelb gesellt sich Lila .....

      ....

      Die Welt wird langsam wieder bunt.... :)



      Grüße
      Linea :)
      Avatar
      schrieb am 14.03.04 17:05:32
      Beitrag Nr. 380 ()
      Es "knospet" überall....


      nur noch ein paar Wochen, und dann...




      Grüße
      Linea :)
      Avatar
      schrieb am 15.03.04 00:09:42
      Beitrag Nr. 381 ()


      ...ja die luft riecht schon nach ihm...auch wenn er noch unsichtbar ist...der frühlingswald.



      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 15.03.04 10:09:22
      Beitrag Nr. 382 ()


      eher zufällig und ganz unerwartet,
      hab ich gestern
      die ersten gänseblümchen entdeckt.
      Avatar
      schrieb am 15.03.04 10:20:33
      Beitrag Nr. 383 ()

      gestern in Köln: die Hoffnungsträger:)
      Avatar
      schrieb am 15.03.04 19:25:04
      Beitrag Nr. 384 ()
      gestern im Saarland:
      Und die Weiden kommen auch schon!



      Viele Grüße
      ;)
      Wunschbaum
      Avatar
      schrieb am 16.03.04 03:02:37
      Beitrag Nr. 385 ()

      VORFRÜHLING

      Blumen blühn aus Schnee und Feuer.
      Sonne streift das dunkle Tor,
      wo am kalkigen Gemäuer
      sich der Reif der Nacht verlor.

      Teiche atmen nebelfreier.
      Knospen starren braun und blind.
      Und es harkt die weißen Schleier
      von den Pappeln fort der Wind.

      Licht der Frühe! Bald wird wieder
      heilig nisten das Geschwälb,
      stäubt das Gold der Büsche nieder,
      blüht der Mauerpfeffer gelb.

      (Peter Huchel)

      ...im märzen blaut der waldboden in den buchenwäldern - das leberblümchen...


      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 16.03.04 13:33:49
      Beitrag Nr. 386 ()


      knospen und blüten überall
      ist der frühling schon da ???
      Avatar
      schrieb am 29.03.04 00:16:37
      Beitrag Nr. 387 ()
      Heute nacht frisch geschlüpft: Die Rosskastanien!
      Avatar
      schrieb am 29.03.04 00:18:29
      Beitrag Nr. 388 ()

      Gestern sah es so noch aus! Aber sie haben es nicht länger ausgehalten. Normalerweise kommen sie erst nach den Ahörnern, letztes Jahr sind sie fast 2 Wochen später dran gewesen!
      Avatar
      schrieb am 29.03.04 00:24:09
      Beitrag Nr. 389 ()
      und so sehen sie schon bald aus:

      und schon in einer Woche sind sie die ungekrönten Könige der Alleen und Parks :)
      Avatar
      schrieb am 29.03.04 00:48:41
      Beitrag Nr. 390 ()
      Viele Bäume haben 2 Zeiten, in denen sie den Menschen besonders ins Auge fallen, manche sogar noch mehr. bei den (Ross-)Kastanien ist es auffällig - das Blütenmeer im Frühjahr und die rostigen, braunen Blätter im Herbst, zusammen mit den Kastanien.

      Nur eine schöne Zeit haben die Magnolien, die jetzt bald in den Vorgärten zu sehen sind, die Kinder nennen sie auch Flamingobaum, wegen den rosa-schnabelförmigen Blüten.Nach der Blüte verfallen sie ins unscheinbare.

      Die Obstbäume, momentan Pfirsiche und Mandelbäume und erste Kirschbäume, bald schon Apfel, Birne und Quitte haben im Herbst mit den Früchten ihre zweite hohe Zeit.

      Aber auch die anderen Bäume sollte man sich ansehen, die Linde, wenn sie ihre lindgrünen Blätter bekommt, wenn sie blüht, wenn sie ihre Früchte bekommt.

      Nicht zu vergessen: Hollunder, die Ahörner, Eschen, Robinien....

      da alles zeitlich ziemlich versetzt auftritt, ist es einfach, sie sich einzuprägen: man wählt den am meisten ins Auge springenden Baum zum Baum der Woche und schlägt gelegentlich nach, so lernt man sie mit der Zeit alle kennen
      Avatar
      schrieb am 29.03.04 00:57:35
      Beitrag Nr. 391 ()
      ...und so...

      ...blühend im leuchtenden sonnenschein...

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 29.03.04 01:01:35
      Beitrag Nr. 392 ()
      hab ich schon erzählt, wie man Roßkastanien am besten erkennen kann, ohne dass man Blätter, Blüten oder Früchte oder den Stamm sieht? Also aus der Ferne?

      Als Kind durfte ich immer mit meiner Oma auf den Friedhof gehen, Gräber gießen. Dort standen ein paar Rosskastaninen und die geschwungenen Äste kamen immer so weit nach unten, dass ich mir vorgestellt habe, dass man bequem die Gießkanne dranhängen könnte.Achtet mal drauf, es ist ganz charakterisisch, kein anderer Baum eignet sich für die Friedhofsgießkannen ;) :laugh:



      Avatar
      schrieb am 29.03.04 01:08:38
      Beitrag Nr. 393 ()
      Nachtrag zu 375 + 376:
      aus der einen Knospe in 376 kommen vier Blätter und eine Blütenkerze, ist es nicht ein Wahnsinn?
      Avatar
      schrieb am 29.03.04 01:13:33
      Beitrag Nr. 394 ()
      und hier schon mal für den Spaziergang am nächsten Sonntag die Flamingobäume, nee Magnolien, ich nehme an, bis dahin haben sie es geschafft ;)

      Avatar
      schrieb am 29.03.04 10:13:51
      Beitrag Nr. 395 ()


      mit den magnolienblüten beginnt
      für mich der frühling in der stadt.
      woran es liegt kann ich nicht sagen,
      aber diese bäume erinnern mich immer
      an vorgärten und hinterhöfe.
      Avatar
      schrieb am 30.03.04 18:42:34
      Beitrag Nr. 396 ()
      Schweig still mein Herz
      Die Bäume beten.

      Ich sprach zum Baum:
      Erzähl mir von Gott.

      Und er blühte.


      Rabindranath Tagore
      (1861-1941)



      Viele Grüße
      :rolleyes:
      Wunschbaum
      Avatar
      schrieb am 30.03.04 18:45:48
      Beitrag Nr. 397 ()
      Schweig still mein Herz
      Die Bäume beten.

      Ich sprach zum Baum:
      Erzähl mir von Gott.

      Und er blühte.


      Rabindranath Tagore
      (1861-1941



      Viele Grüße
      :rolleyes:
      Wunschbaum
      Avatar
      schrieb am 17.04.04 04:12:59
      Beitrag Nr. 398 ()
      ...bei meinem osterausflug durch die sonnengeflutete ebene der vorderpfalz leuchtete es überall...das weisse meer der apfelblüten...ein berauschender blütenteppich...



      Sieh ich bin zart wie eine apfelblüte
      Und friedenfroher denn ein neues lamm
      Doch liegen eisen stein und feuerschwamm
      Gefährlich in erschüttertem gemüte

      Stefan George








      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 21.04.04 03:30:05
      Beitrag Nr. 399 ()
      nicht nur die wunderbare frühlingssonne hat mir heute den waldspaziergang versüsst - ich habe auch ein ungewöhnliches zusammentreffen beobachten dürfen...


      während ich auf der rechten seite des weges einen buntspecht bei der arbeit an einer alten knorrigen kiefer beobachtete, trat links vom weg auf der lichtung ein junges reh aus dem unterholz und äste in aller seelenruhe auf der wiese vor sich hin und darüber flog aus dem geäst ein mächtiger bussard auf und drehte seine kreise...



      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 26.04.04 01:18:50
      Beitrag Nr. 400 ()

      ...gestern habe ich bei einem spaziergang durch unseren stadtpark, einem ehemaligen historischen parkfriedhof einen aussergewöhnlichen baum und naturdenkmal entdeckt. eine 180 jahre alte blutbuche mit einem majestätisch dicken stamm. seltsam, dass es mir früher nie aufgefallen ist. dieser eine baum mit rotbraunen blättern sticht wenn es einmal bemerkt hat doch sehr heraus aus den sonst durchweg mit grünen blättern bewachsenen anderen bäumen ringsum...

      Blutbuche - Fagus sylvatica Purpurea

      Die Buche ist der wichtigste Laubbaum Mitteleuropas. Die Blutbuche hat im Gegensatz zur Rotbuche vom Austrieb an dunkelrote Blätter - die Rotbuche färbt erst im Herbst orangerot.

      hier noch ein paar esoterische gedanken zur blutbuche...

      Die Blutbuche birgt archetypisches Wissen in sich -
      es ist eine von Menschenhand weiter entwickelte Rotbuche
      und wird bevorzugt auf Friedhöfen gepflanzt!
      Und dort gehören sie auch hin.
      Die Essenz der Blutbuche bringt den Geist zur Ruhe,
      sie kann als Meditationsessenz pur
      oder in Kombination mit Lotus oder Magnolie eingesetzt werden.
      Sie gibt die Einsicht an uns weiter,
      dass der Tod uns stets begleitet,
      wo immer wir auch weilen
      und wie jung wir auch sein mögen.
      Der Tod relativiert alles
      Werte, die wir angehäuft haben,
      Beziehungen die wir führen oder geführt haben,
      Verletzungen, die uns zugefügt wurden,
      alles wird angesichts des Tode bedeutungslos.
      Die Blutbuche hilft uns, in einen solchen Geisteszustand hinein zu finden,
      durch die Oberfläche auf den Grund sehen zu können,
      unsere Kleinlichkeit zu überwinden
      und damit wahren inneren Frieden zu finden.

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 28.04.04 05:11:17
      Beitrag Nr. 401 ()
      ...der regen der vergangenen woche hat inzwischen zu einer regelrechten grünen explosion in den wäldern geführt - unglaublich wie schnell die blätter ausgetrieben - vor allem die buchen, birken und eichen sind bereits dicht besetzt mit frischen aufgebrochenen trieben ohne ende...


      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 17.05.04 03:50:51
      Beitrag Nr. 402 ()
      in der tat hat der befall durch die miniermotte, die vergangenes jahr hier fast alle kastanienbäume vorzeitig zum welken gebracht hat, den bäumen selber bisher nicht geschadet.
      die blätter kamen dicht an dicht und jetzt blühen die bäume prachtvoll in rosa und weiss.


      bleibt abzuwarten, ob auch dieses jahr der schädling dann später wieder auftritt. in den letzten jahren hat er sich ja zunehmend flächenartig über die republik verbreitet.

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 17.05.04 07:23:28
      Beitrag Nr. 403 ()
      Die Blüten sind, von Nahem betrachtet, ein Wahnsinn:





      Viele Grüße
      :yawn:
      Wunschbaum
      Avatar
      schrieb am 25.05.04 04:20:40
      Beitrag Nr. 404 ()
      ...wie man die dinge anschaut ist oft eine frage individueller sichtweisen...



      ...der baum mit dem auge des kunstfotografen betrachtet...

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 26.07.04 03:33:49
      Beitrag Nr. 405 ()
      ...nebelstimmung im sommer... ...eine interessante erfahrung durch nebel mal nicht zu frieren, sondern gewärmt zu werden...


      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 07.08.04 00:05:55
      Beitrag Nr. 406 ()
      wie wahr, wie wahr, Iguana....

      Avatar
      schrieb am 12.09.04 06:11:00
      Beitrag Nr. 407 ()

      ...von gestern auf heute ist eine große buche mitten über meinen waldweg gestürzt. Die wurzeln haben ihn wohl nicht mehr getragen, da sie vielleicht morsch geworden sind.

      da musste ich spontan an eine geschichte denken, die neulich ein regenwaldforscher erzählt hat. er meinte, die meisten leute glauben das gefährliche am urwald wären schlangen und raubtiere. tatsächlich drohe aber die eigentliche lebensgefahr im regenwald von den bäumen. das blattwerk wird durch den regen manchmal so schwer, dass die bäume nicht mehr tragfähig sind und ganz einfach umstürzen. und diese bäume erschlagen häufig die menschen darunter, ehe man es sich versieht. er meinte schmunzelnd, dies wäre doch eine schöne art zu sterben – und wünschte sich eines tages so vom baum erschlagen zu werden.

      ich, der den wald und die bäume liebe, kann ich ihn da sogar verstehen. ich nehme das im grunde ja auch in kauf, wenn ich auch bei stärksten gewittern noch im wald wandere...

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 17.09.04 00:10:03
      Beitrag Nr. 408 ()
      Vom Leben der Bäume
      Ernst Jandl

      auch die harten schwarzen
      knospen, auch die säumigen
      knospen öffnet das licht.

      auch die schönen weißen
      blüten, auch die duftenden
      blüten zerstreut der wind.

      auch die schönen grünen
      blätter, auch die sonnigen
      blätter zerreibt der wind.

      auch die alten großen
      bäume, auch die beständigen
      bäume bricht die zeit.

      Avatar
      schrieb am 24.09.04 06:00:40
      Beitrag Nr. 409 ()
      ...in der tat - die zeit macht auch vor fast ewigen bäumen nicht halt...



      Weidenbaum
      Kein Baum traut sich dem Winter zu begegnen,
      wie du.
      Du bist die Mutige und doch so sanft
      mit deinen silbergrauen Blütenkätzchen.
      Als wolltest du noch kleine Pelze verteilen
      - gegen die kommende Kälte.
      Zart, bescheiden, anmutig wirkst du
      und so sympathisch.
      Weidenkätzchen,
      die Sonne belohnt dich,
      jedes deiner Pelzchen läßt sie doppelt groß erscheinen
      und teilt mit ihnen ihre Farbe,
      lässt sie wunderbar leuchten in winterlicher Kargheit.

      Birgit Lengert

      Avatar
      schrieb am 24.09.04 07:15:39
      Beitrag Nr. 410 ()

      Weide

      Helligkeit spiegelt das Dunkel.
      Tod flicht mit früher Geburt.
      Fruchtbarkeit gründend in Wasser.
      Bewohner des Monds.
      Demeter Persephone treffend.
      Macht der geköpften Gestalt.
      Flaumig es blüht.



      Viele Grüße
      :)
      Wunschbaum
      Avatar
      schrieb am 24.09.04 18:41:47
      Beitrag Nr. 411 ()


      Die Weide am Bache
      Christian Morgenstern

      Weißt du noch, Phanta,
      wie wir jüngst
      eine Nyade,
      eine der tausend
      Göttinnen der Nacht,
      bei ihrem Abendwerk
      belauschten?

      Einer Weide
      half sie, sorglich
      wie eine Mutter,
      ins Nachthemd,
      das sie zuvor
      aus den Nebel-Linnen des Bachs
      kunstvoll gefertigt.
      Ungeschickt
      streckte der Baum die Arme aus,
      hineinzukriechen
      ins Schlafgewand.
      Da warf es die Nymphe
      lächelnd ihm über den Kopf,
      zog es herab,
      strich es ihm glatt an den Leib,
      knöpfte an Hals und Händen
      es ordentlich zu
      und eilte weiter.

      Die Weide aber,
      in ihrem Nachtkleid,
      sah ganz stolz
      empor zu Luna.
      Und Luna lächelte,
      und der Bach murmelte,
      und wir beide,
      wir fanden wieder einmal
      die Welt sehr lustig.


      Grüße
      Linea :)
      Avatar
      schrieb am 25.09.04 03:07:57
      Beitrag Nr. 412 ()
      @linea: Morgenstern war anscheinend ebenfalls ein großer freund der weiden - gestern, als ich nach den bildern gesucht habe, hab ich dieses gedicht von ihm gefunden...:)



      DIE WEIDENKÄTZCHEN

      Kätzchen ihr der Weide,
      wie aus grauer Seide,
      wie aus grauem Samt!
      O ihr Silberkätzchen,
      sagt mir doch, ihr Schätzchen,
      sagt, woher ihr stammt.

      Wollen`s gern dir sagen:
      Wir sind ausgeschlagen
      aus dem Weidenbaum,
      haben winterüber
      drin geschlafen, Lieber,
      in tieftiefem Traum.

      In dem dürren Baume
      in tieftiefem Traume
      habt geschlafen ihr?
      In dem Holz, dem harten
      war, ihr weichen, zarten,
      euer Nachtquartier?

      Mußt dich recht besinnen:
      Was da träumte drinnen,
      waren wir noch nicht,
      wie wir jetzt im Kleide
      blühn von Samt und Seide
      hell im Sonnenlicht.

      Nur als wie Gedanken
      lagen wir im schlanken
      grauen Baumgeäst;
      unsichtbare Geister,
      die der Weltbaumeister
      dort verweilen läßt.

      Kätzchen ihr der Weide,
      wie aus grauer Seide,
      wie aus grauem Samt!
      O ihr Silberkätzchen,
      ja, nun weiß, ihr Schätzchen,
      ich, woher ihr stammt.

      Christian Morgenstern (1871 - 1914)



      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 29.09.04 03:20:22
      Beitrag Nr. 413 ()
      heut hab ich beim waldspaziergang den megaschreck schlechthin erlebt - sozusagen #395 "live"...:eek:
      alles windstill, trocken und ruhig - und dann plötzlich ein riesenkrachen und rascheln direkt neben mir - ich voll zusammengezuckt und gedacht ich hätte ein reh aufgeschreckt, aber pustekuchen - da war ein beindicker morscher ast von einem alten baum einen halben meter neben mir auf dem waldboden eingeschlagen.
      das verrückte war - es hat null geräusch vorher beim abbrechen des astes gegeben. er kam lautlos runter und machte erst beim einschlag den lärm. wenn das dingen mich getroffen hätte, hätte ich da vorher nix an vorwarnung mitbekommen. da möchte ich denn mal ein gläschen auf meinen schutzengel heben - thanx mein lieber, good job.:D

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 07.10.04 04:41:45
      Beitrag Nr. 414 ()


      -----------Wolfgang Bächler-----------

      ----------------Oktobertag----------------

      Der Nebel fällt, aus grauen Fluten steigt
      Sonnenübergüldet eine helle Halde,
      umschlossen rings vom kühlen Eichenwalde,
      aus dem sich lächelnd eine Birke neigt.

      Vereinzelt hängt noch kupferbraunes Laub.
      Das Astwerk krümmt sich in verrenkten Posen.
      Am Bachgrund welken letzte Herbstzeitlosen.
      Ein Bussard kreist, gespannte Kraft sinnt Raub.

      Nackt ragt ein Stamm, schaut fragend auf ins Blau,
      ein schwarzes Zeichen, eine Hieroglyphe.
      Noch wirrer sprechen Schatten in der Tiefe.
      Auf fahlem Farn glänzt lichterfüllt der Tau.

      Avatar
      schrieb am 18.10.04 05:51:06
      Beitrag Nr. 415 ()
      Ein alter Baum ist ein Stück Leben.
      Er beruhigt. Er erinnert.
      Er setzt das sinnlos heraufgeschraubte Tempo herab,
      mit dem man unter großem Geklapper am Ort bleibt.
      Und diese alten sollen dahingehen,
      sie, die nicht von heute auf morgen nachwachsen?
      Die man nicht nachliefern kann?

      Kurt Tucholsky


      Avatar
      schrieb am 18.10.04 06:43:33
      Beitrag Nr. 416 ()


      ...ich weiss nicht warum, aber dies ist das einzige Lied,
      das ich am staerksten mit Baeumen assoziiere.
      ...Und dannn auch noch mit Pappeln.
      Vielleicht liegt es daran, dass ich den aromatischen
      und intensiven Geruch von Pappelblaettern, gerade in der
      Zeit wahrnahm, als hier das Lied oefter gespielt wurde .
      Denn es wird wohl mit einiger zeitlicher Verschleppung
      in unseren Kaffeehausmusiksendern gespielt worden sein.
      Obwohl auf Canadin Forces Network , der dort damals war , wo heute (hoffendlich noch) BFBS ist, muesste es damals aktuell gelaufen sein.
      Es liegt wohl daran , dass ich mir als Kind den Text ganz
      falsch gemerkt habe, naemlich irgendetwas mit
      "the bees in the trees" anstatt
      "the birds in the sky"
      und in jeder meiner Wiederholungen
      das Wort Trees auftauchte.
      Mit Erstauenen sah ich jetzt gerade, dass das Wort Tree gerade
      nur ein mal in dem ganzen Lied auftauchte...
      Irgendwie gefaellt mir meine eigene zusammengebastelte
      Kindertext-Version da wesentlich besser als das Original...:D



      http://www.mchs-63.trest.com/sounds/Billy J. Kramer & The Da…







      BILLY J KRAMER & THE DAKOTAS
      BAD TO ME
      - lyrics The Beatles

      22/08/1963 3 weeks at #1
      14 weeks on chart



      If you ever leave me, I`ll be sad and blue
      Don`t you ever leave me, I`m so in love with you

      The birds in the sky would be sad and lonely
      If they knew that I lost my one and only
      They`d be sad, if you`re bad to me

      The leaves on the trees would be softly sighin`
      If they heard from the breeze that you left me cryin`
      They`d be sad, don`t be bad to me

      But I know you won`t leave me `cos you told me so
      And I`ve no intention of letting you go
      Just as long as you let me know, you won`t be bad to me

      So the birds in the sky won`t be sad and lonely
      `cos they know that I got my one and only
      They`ll be glad, you`re not bad to me

      But I know you won`t leave me `cos you told me so
      And I`ve no intention of letting you go
      Just as long as you let me know, you won`t be bad to me
      So the birds in the sky won`t be sad and lonely
      `cos they know that I got my one and only
      They`ll be glad, you`re not bad to me
      They`ll be glad, that you`re not bad to me
      To me
      To me
      Avatar
      schrieb am 18.10.04 07:09:40
      Beitrag Nr. 417 ()
      @wolaufensie: ich würde sagen - klarer fehlpass bei der besetzung des chorusparts - genau diese passage bleibt nämlich als ohrwurm hängen. in der tat hört sich "leaves in the trees"
      stark nach "bees in the trees" an...

      "leaves in the trees" ......lalala....
      "bees in the trees"......lalala....

      das wäre ja mal eine superidee für ein guter hook gewesen - genau um diese beiden parts den chorus aufzubauen...

      dafür hat ein anderen die bienen in den bäumen summen hören - zusammen mit den vögeln...

      Joe Jackson - I`m The Man

      Pretty soon now
      Y`know I`m gonna make a comeback
      And like the birds and the bees in the trees
      It`s a sure-fire smash
      I`ll speak
      To the masses throughout the media
      And if you got anything to say to me
      You can say it with cash
      `Cause I got the trash and you got the cash
      So baby we should get along fine
      So give me all your money `cause I know you think I`m funny
      Can`t you hear me laughing
      Can`t you see me smile

      I`m the man
      I`m the man that gave you the hula-hoop
      I`m the man
      I`m the man that gave you the yo-yo


      Das Rätsel der Baum Bienen
      Researchers have discovered that a species of giant honeybee will return to the same nesting site after two or three years migration from over hundreds of kilometres away.
      Avatar
      schrieb am 22.10.04 01:37:02
      Beitrag Nr. 418 ()

      es gibt eine sehr schöne initiative, die sich dem erhalt wunderbarer alter bäume verschrieben hat - das Kuratorium "Alte liebenswerte Bäume in Deutschland"


      Das Buch "Alte liebenswerte Bäume in Deutschland" ist ein beeindruckendes Bekenntnis zur Natur und zum Baum als Teil unseres Lebens. Es rüttelt auf und macht uns gleichzeitig Mut. Es stellt klar, dass man zwar historische Gebäude mit aller modernen Technik rekonstruieren kann, aber alte Bäume nicht. Diese lassen sich auch mit höchstem finanziellen Aufwand nicht wiederbeleben, denn sie sind einzigartige Naturgeschöpfe.

      wer sich näher dafür interessiert kann sich das buch und weitere themen auf der webseite des Kuratoriums anschauen:
      http://www.alte-baeume.de/bestell_baeume.htm
      Avatar
      schrieb am 22.10.04 02:30:46
      Beitrag Nr. 419 ()
      der baumsräd lebt! das ist ja schön ... :) und ein grund, hier auch die friedensnobelpreisträgerin dieses jahres zu erwähnen: wangari maathai, die "mutter der bäume". :eek:
      Avatar
      schrieb am 22.10.04 05:52:45
      Beitrag Nr. 420 ()
      grüß dich toccata :) - ja er lebt der thread, so wie bäume auch langsam wachsen, aber mit einem um so längeren leben…;)

      ...sie hat die wurzeln zur veränderung des denkens in afrika gepflanzt...

      ...sie gründete und leitete das "Green Belt Movement" - eine organisation, die den erhalt und die wiederaufforstung des regenwaldes zum ziel hat und den gedanken des umweltschutzes allgemein im bewusstsein der menschen in afrika wecken soll...
      Avatar
      schrieb am 22.10.04 06:21:36
      Beitrag Nr. 421 ()


      http://www.midinote.com/schubert-winterreise-der lindenbaum.…








      Der Lindenbaum
      Schubert/ Müller


      Am Brunnen vor dem Tore
      Da steht ein Lindenbaum
      Ich träumt in seinem Schatten
      So manchen süßen Traum
      Ich schnitt in seine Rinde
      so manches liebes Wort
      Es zog in Freud und Leide
      Zu ihm mich immer fort

      Ich mußt auch heute wandern
      Vorbei in tiefer Nacht
      Da hab ich noch im Dunkel
      Die Augen zugemacht
      Und seine Zweige rauschten
      Als riefen sie mir zu:
      "Komm her zu mir, Geselle
      Hier findst du deine Ruh

      Die kalten Winde bliesen
      Mir grad ins Angesicht
      Der Hut flog mir vom Kopfe
      Ich wendete mich nicht
      Nun bin ich manche Stunde
      Entfernt von diesem Ort
      Und immer hör ich`s rauschen:
      "Du fändest Ruhe dort
      ..und was für die Sissie-Fraktion...
      http://www.jung-wien.at/music/Lindenbaum.mp3
      .
      .




      Avatar
      schrieb am 25.10.04 04:27:42
      Beitrag Nr. 422 ()
      @wolaufensie: vor der „baumfrau“ hatte ich schon immer den höchsten respekt.:cool:
      ...und am ende hat Julia dann ja auch „Luna“, den 1000 jährigen riesen, gerettet...:)


      ich wollte schon lange mal etwas mehr auf diese großartigen und faszinierenden redwood baumriesen eingehen. eine der fragen die eigentlich verblüffend naheliegend sind, aber auf die man erst mal kommen muss...

      warum die bäume nicht in den himmel wachsen

      wie groß können bäume höchstens werden? auf der suche nach einer antwort auf diese frage kletterten amerikanische biologen auf die höchsten bäume der erde.
      George Koch von der Nothern Arizona University wollte mit seinen kollegen das rätsel lösen.
      mehr als 110 meter hoch sind die fünf der höchsten riesenbäume namens „sequoia sempervirens“. sie stehen im redwood state park in kalifornien. die forscher wollten direkt in den wipfeln herausfinden, wie hoch bäume wachsen können. "Bei 122 bis 130 Metern ist mit dem Wachstum eines Baumes endgültig Schluss", berichteten die biologen im wissenschaftsmagazin nature. denn in dieser höhe bricht die wasserversorgung der bäume zusammen. wasser steigt zu den kronen über einen transpirationsmechanismus. wasserdampf entweicht über poren auf der blattoberfläche und erzeugt saugdruck der wasser aus den wurzeln über eine wassersäule in die spitze hochzieht. durch saugkraft und auf der gegenseite schwerkraft wird die säule im baum wie ein seil gespannt. mit der höhe nimmt die spannung zu bis die wassersäule zerreisst und nicht weiter steigt. in der spitze des höchsten lebenden sequoia baumes von 113 metern lag die wasserspannung bereits kurz vor der abreißgrenze. laut berechnungen von Koch sollte die wasserversorgung spätestens bei 130 meter nicht mehr funktionieren.
      Avatar
      schrieb am 25.10.04 04:30:22
      Beitrag Nr. 423 ()
      ...auch wenn die bäume nun doch nicht in den himmel wachsen...

      ...aus blickwinkel der erdverbundenen menschlichen optik kann es einem schon mal vorkommen, als täten sie es doch...

      Avatar
      schrieb am 04.11.04 07:28:53
      Beitrag Nr. 424 ()

      Ein Mitmensch.
      Und das war sein Traum:
      Ein Kerl zu sein.
      Stark wie ein Baum.
      Er kam ans Ziel nach seinem Sinn.
      Als Bonsai zwar.
      Doch immerhin.


      Wolfgang Funke
      Avatar
      schrieb am 13.11.04 00:10:49
      Beitrag Nr. 425 ()
      die rosskastanie ist der baum des jahres 2005:

      Avatar
      schrieb am 13.11.04 00:27:04
      Beitrag Nr. 426 ()
      handschmeichler:

      Avatar
      schrieb am 13.11.04 00:52:46
      Beitrag Nr. 427 ()



      Die Rosskastanie als "Biergartenbaum"

      Zunächst hatte dies weniger mit dem Biertrinken, als mit dem Bier selbst zu tun.
      Die Bierbrauer, die nur bis in den April hinein brauen konnten, brauchten eisgekühlte Keller, um ihr gelagertes Bier über den gesamten Sommer für ihre Kundschaft frisch zu halten. Doch das war schwierig im breiten Isartal, wo wegen des nahen Grundwassers keine tiefen Keller gebaut werden konnten. Sie pflanzten daher auf ihre flach angelegten und mit Erde überhäuften Keller zusätzlich noch Bäume, damit kein Sonnenstrahl das Kellerdach unnötig erwärmt. Und für diesen Zweck war die Rosskastanie, der Baum mit dem „schwärzesten“ Schatten, geradezu prädestiniert. Später – und sehr zum Ärger der umliegenden Gastwirtschaften natürlich – boten die Brauereien auf ihren baumbestandenen Kellern ihren Gestensaft auch im Direktverkauf an. So entstand der „Biergarten“ – eine historische Form des Firmen-Outlet-Store mit Eventcharakter also. Um die aufgebrachten Gastwirte etwas zu beruhigen, untersagte damals der Bayerische König Ludwig I. den Brauern auch noch Mahlzeiten zu ihrem Bier anzubieten. Die eigene Brotzeit durfte allerdings jeder mitbringen – bis heute.

      Mythologie und Brauchtum



      Ein alter Aberglaube besagt: es soll genügen, immer drei Kastanien in der Tasche bei sich zu tragen, um vor rheumatischen Krankheiten und Gicht geschützt zu sein. Na ja – schaden kann`s ja jedenfalls nicht...

      Und: Männer aufgepasst! Schon die alten Griechen wussten, dass das Einreiben des kostbarsten Stückes mit einer Weinbrand-Essenz aus Kastanienblüten die Manneskraft stärkt.

      Der Name Ross- oder Pferdekastanie geht auf ihre früher weithin bekannte Heilwirkung der Samen bei kranken Pferden zurück.

      Als Kastagnetten (im Spanischen Verkleinerungsform von Kastanie) werden kleine Rhythmusinstrumente aus zwei ausgehöhlten, an Kastanienschalen erinnernden Hartholzschälchen bezeichnet, die man gegeneinander schlägt. Vor allem beim spanischen Flamenco sind sie regelmäßig zu hören.
      Avatar
      schrieb am 15.11.04 02:46:07
      Beitrag Nr. 428 ()

      ...seltsam - es gibt immer wieder dinge von denen man noch nie gehört hat, obwohl man ganz genau weiss, was es ist...
      neulich bei "Wer wird Millionär" die frage - "wie nennt man den weissen punkt an den rosskastanien?"... dass es der sogenannte
      "Nabelfleck" ist, habe ich zwar noch raten können, aber gehört hatte ich vorher von dieser bezeichnung seltsamerweise noch nie...
      Avatar
      schrieb am 15.11.04 03:49:49
      Beitrag Nr. 429 ()
      diese folge habe ich zufälligerweise auch gesehen, iguana, und den ausdruck vorher auch noch nie gehört. :laugh:
      Avatar
      schrieb am 15.11.04 04:59:03
      Beitrag Nr. 430 ()
      grüß dich toccata.:) ist echt manchmal witzig, wie die aus der redaktion immer wieder sachen finden, die einen verblüffen können...:D
      Avatar
      schrieb am 15.12.04 19:56:50
      Beitrag Nr. 431 ()


      Weihnachtsbäume

      Nun kommen die vielen Weihnachtsbäume
      aus dem Wald in die Stadt herein.
      Träumen sie ihre Waldesträume
      wieder beim Laternenschein?

      Könnten sie sprechen! Die holden Geschichten
      von der Waldfrau, die Märchen webt,
      was wir uns erst alles erdichten,
      sie haben das alles wirklich erlebt.

      Da steh´n sie nun an den Straßen und schauen
      wunderlich und fremd darein,
      als ob sie der Zukunft nicht trauen,
      es muß doch was im Werke sein!

      Freilich, wenn sie dann in den Stuben
      im Schmuck der hellen Kerzen stehn,
      und den kleinen Mädchen und Buben
      in die glänzenden Augen sehn,

      Dann ist ihnen auf einmal, als hätte
      ihnen das alles schon mal geträumt,
      als sie noch im Wurzelbette
      den stillen Waldweg eingesäumt.

      Dann stehen sie da, so still und selig,
      als wäre ihr heimlichstes Wünschen erfüllt,
      als hätte sich ihnen doch allmählich
      ihres Lebens Sinn enthüllt;

      Als wären sie für Konfekt und Lichter
      vorherbestimmt, und es müßte so sein,
      und ihre spitzen Nadelgesichter
      sehen ganz verklärt darein.

      Gustav Falke (1853-1916)


      Liebe Weihnachtsgrüße
      :rolleyes:
      Wunschbaum
      Avatar
      schrieb am 24.12.04 05:54:20
      Beitrag Nr. 432 ()
      hallo wunschbaum - vielen dank, ich wünsche dir auch ein schönes weihnachtsfest.:)


      ...jetzt auf den weihnachtsmärkten dürften viele wieder die heissen maronen genossen haben...

      die leckere frucht der Esskastanie, die übrigens nicht mit der Rosskastanie verwandt ist, sondern zu den Buchengewächsen gehört. die römer haben sie ähnlich wie den wein in deutschland angesiedelt, besonders erfolgreich in der sonnigen pfalz.


      ich habe da einen sehr schönen bericht über den "Keschdeweg" im südwestfernsehen gesehen. er zieht sich von der südpfalz bei Hauenstein über Annweiler am rande des pfälzer waldes entlang bis nördlich hinauf nach Edenkoben. eine wunderschöne wanderroute mit vielen sehenswürdigkeiten am rande. schon in Hauenstein gibt es ein das esskastanienspezialgeschäft Veith wo gleich 16 verschiedene spezialitäten angeboten werden, die aus Esskastanien hergestellt werden, sogar eine nutella variante aus maronen... und ein abstecher ins Hauensteiner "Deutsche Schuhmuseum" lohnt sich - schon das gebäude ist sehenswert, eine ehemalige historische schuhfabrik im bauhausstil erschaffen. unterwegs kann man neue sichtweisen der landschaften kennenlernen - durch funktionale kunstwerke namens "Blickpunkte" schaut man zum beispiel auf Burg Trifels. und von Roth aus kann den berg hoch mit einem sessellift zur Riedburg hochgondeln - unterwegs kann man fast die Kastanien mit der hand aus den baumwipfeln pflücken... besonders reizvoll ist das ganze natürlich im herbst, wenn die früchte reif sind und man mit der sammeltüte den weg entlangstreifen kann...
      Avatar
      schrieb am 31.01.05 05:40:03
      Beitrag Nr. 433 ()
      Piktors Wandlungen

      aum hatte Piktor das Paradies betreten, so stand er vor einem Baume, der war zugleich Mann und Frau. Piktor begrüßte den Baum mit Ehrfurcht und fragte: "Bist du der Baum des Lebens?" Als aber statt des Baumes die Schlange die Antwort geben wollte, wandte er sich ab und ging weiter. Er war ganz Auge, alles gefiel ihm so sehr. Deutlich spürte er, dass er in der Heimat und am Quell des Lebens sei.

      Hermann Hesse

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      schrieb am 25.04.05 03:58:17
      Beitrag Nr. 434 ()

      der älteste lebende deutsche baum steht im Reinhardswald, dem größten geschlossenen waldgebiet Hessens - die Gerichtseiche... - unglaubliche 1500 jahre alt. das muss man sich mal vorstellen was die alles erlebt und gesehen hat :eek: - die ausklingende römerzeit, Karl den Großen, das hochmittelalter mit seuchen und pest, die ganzen kriege angefangen mit dem 30 jährigen bis zum 2. weltkrieg und wahrscheinlich unzählige liebespaare, die sich in ihrem schatten liebkost haben...


      Der Reinhardswald ist ein Geschichtenerzähler. Von Bäumen, Menschen und Mythen weiß er zu berichten. Halbzerborstene Jahrhundertzeugen entfachen die Phantasie - Baumleiber, die anmuten wie unerlöste Märchengestalten.

      hier ein leider etwas kleines foto der eiche während einer schutzbehandlung im jahre 1990...
      Avatar
      schrieb am 27.04.05 05:15:45
      Beitrag Nr. 435 ()
      ...die verbindung von natur und geschichte ist auch immer wieder faszinierend – heute lief im rahmen der „Fahr mal hin“ serie im SW fernsehen ein bericht über den Römer-Rundwanderweg Deutsche Weinstraße bei Bad Dürkheim, eine wunderbare sache für leute, die wandern durch waldgebiete mit kultur verbinden möchten...

      ...dort gibt es nicht nur einen der ältesten Ginkgobäume deutschlands zu sehen, sondern auch wunderschöne alte Sumpfzypressen...

      ...nicht vergessen sollte man auch den imposanten besterhaltenen römischen steinbruch nördlich der alpen, den „Kriemhildenstuhl“. hier haben römische steinmetze und legionäre der 22.legion botschaften im fels hinterlassen...:eek:


      …zwei Römervillen mit antikem backofen bzw. römerkelter, wo heute noch brot gebacken und wein getreten wird...


      …dann später im mittelalter auch eine imposante sache - die Klosterruine Benediktinerabtei Limburg(durch Benedikt XVI demnächst sicher noch mehr im blickpunkt :D ) auf einem höhenzug oberhalb des Isenachtales...

      ...und ebenfalls mitten im wald auf den hängen des pfälzer waldes die mächtige Hardenburg...


      …und in der neuzeit geschaffen, das größte fass der welt...

      ...hunderte über 30 meter hohe tannen waren notwendig, um die riesendauben für dieses fass zu fertigen...
      Avatar
      schrieb am 21.05.05 08:25:32
      Beitrag Nr. 436 ()
      ...noch beeindruckendere sumpfzypressen als hierzulande findet man allerdings in mexico - wow, was für ein dickes ding, da könnte man glatt eine villa einbauen...:eek:

      Avatar
      schrieb am 30.07.05 03:54:33
      Beitrag Nr. 437 ()
      ...von allen wundern der natur ist ein baum im herbst vielleicht das erstaunlichste, mit der denkbaren ausnahme eines hirsches in gamaschen, der "halt ich dich in meinen armen" singt.
      sieh die blätter, wie bunt und blättrig sie sind (wenn nicht, ist was verkehrt).
      schau, wie sich die zweige gen himmel recken, als wollten sie sagen: "obwohl ich nur ein zweig bin, würde ich doch so gerne schutzgelder einkassieren."

      und die vielen arten! ist dieser baum eine fichte oder eine linde?
      oder doch ein riesen-mammutbaum?
      ich fürchte es ist eine stattliche eiche, und schon wieder hat man sich restlos blamiert.
      warum ist ein baum so viel ergötzlicher als, sagen wir, ein plätschernder bach?
      oder halt irgendwas, was plätschert?
      weil seine prächtige gestalt stummes zeugnis ist einer intelligenz, die weit größer als jede andere auf erden ist, bestimmt in der augenblicklichen regierung.

      einmal war ein holzfäller drauf und dran, einen baum umzuhacken, als er ein herz bemerkte, das in seine rinde geschnitzt war und das zwei namen umschloss. er legte die axt beiseite und sägte den baum um.
      die pointe dieser geschichte ist mir im moment entschlüpft, obwohl der holzfäller sechs monate darauf zu einer geldstrafe verurteilt wurde, weil er einem zwerg römische zahlen beigebracht hatte ...



      Avatar
      schrieb am 26.10.05 06:53:18
      Beitrag Nr. 438 ()
      ...ich habe eine schöne sendung im südwestfernsehen entdeckt „Im Grünen“ in Rheinland Pfalz (läuft im SWF um 18:15 uhr dienstags)...
      da gibt es viele interessante berichte für natur-, wald- und baumfreunde... – letzte woche ging es unter anderem um Walnussbäume in Rheinhessen...:


      Die Natur in Rheinhessen

      Walnussbäume - und was hat man davon?



      Den Walnussbaum, der ursprünglich aus Persien stammt, haben die Römer bei uns eingeführt. Er liebt warme sonnige Standorte, tiefgründigen und mineralstoffreichen Boden. Also passt er gut ins rheinhessische Klima! Die Bauern haben ihn traditionell an den Feldrand gesetzt: als Schattenspender und um z.B. Wege zu markieren. Genutzt wurde er früher vielfältig: in den Obstgärten waren Nüsse als Energiespender willkommene Ergänzung. Aus den fettreichen Früchten gewann man in Ölmühlen wertvolles Öl. Und das charakteristisch gemaserte Holz nutzte man als Furnierholz, für Gewehrschäfte, zum Bau von Musikinstrumenten, Klavieren z.B. und in der Herstellung wertvoller Möbel.



      Die Gerbstoffe und ätherischen Öle der Walnuss, die z.B. das Wachstum anderer Pflanzen unter dem Baum behindern und ihn auch vor Schädlingen schützen, sind wohl Ursache des zwiespältigen Bildes vom Walnussbaum in Mythologie und Volksglauben: die alten Griechen z.B. sahen in der Nuss eine göttliche Speise, die in allen Liebesdingen erfolgreich eingesetzt werden konnte. Im Mittelalter andererseits fürchtete man den Baum auch als Wohnsitz der Hexen und des Teufels, gefährlich und schadenbringend für Pflanzen, Tiere und Menschen.



      Walnussbäume können sehr alt werden, bis zu 600 Jahre. Morsche Äste sterben ab; im Stamm bilden sich dann Höhlen: ideale Brutplätze für Steinkäuze zum Beispiel. Der NABU Rheinhessen bemüht sich auch deshalb darum, am Feldrand wieder vermehrt Nussbäume anpflanzen zu lassen. Denn auch in künstlichen Brutröhren in Walnussbäumen hat der Steinkauz in der Region wieder eine Heimat gefunden.



      Gegen Eichhörnchen, Mäuse, Krähen - und Spaziergänger, die sich 2,3 Nüsse in die Tasche stecken - hat kein Baumbesitzer etwas. Aber in den letzten Jahren kommen Nussräuber in ganzen Gruppen, bei Nacht und Nebel, vor Tau und Tag, sie sammeln die Nüsse in Körben und Plastiktüten, beschädigen die Bäume, trampeln auch Zäune nieder - und reagieren oft auch noch ruppig, wenn die Besitzer kommen und auf ihr Eigentumsrecht pochen.
      Es wäre zu schade: manch frustrierter Bauer wird seine Nussbäume noch fällen, weil er selbst kaum davon ernten kann. Es wäre wirklich zu schade: für die Landschaft, für die Natur, für die Wanderer wie für die Steinkäuze: daher ein Appell an alle, nicht mehr als höchstens eine Handvoll Nüsse vom Weg mitzunehmen! Sonst gibt’s demnächst tatsächlich nur noch Nüsse aus Kalifornien und aus Frankreich. Oder andererseits: wenn es sich für die Bauern bei uns wieder lohnt, dann pflanzen sie vielleicht auch wieder Bäume von der Art "Juglans regia": königliche Nussbäume!



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