Deutsche Telekom mit "Lichtblick im 4. Quartal" - 500 Beiträge pro Seite

[Kugelschreiber]

Montag 10. März 2003, 10:33 Uhr
Telekom 2002 mit Rekordverlust - Lichtblick im 4. Quartal

Bonn (Reuters) - Die Deutsche Telekom hat 2002 angesichts immenser Abschreibungen mit fast 25 Milliarden Euro den höchsten Verlust der deutschen Unternehmensgeschichte verbucht. Allerdings erzielte der Bonner Konzern im vierten Quartal einen von Analysten nicht erwarteten starken Anstieg bei Umsatz ANZEIGE

und operativem Ergebnis.


Nach dem bereits für den Neunmonats-Zeitraum ausgewiesenen Konzernfehlbetrag von 24,5 Milliarden Euro habe der Verlust im vierten Quartal nur noch 0,1 Milliarden Euro (Vorjahreszeitraum minus 2,5 Milliarden Euro) betragen, teilte die Telekom am Montag in Bonn mit, ohne dafür eine nähere Begründung zu geben. Der Konzernumsatz sei im Zeitraum Oktober bis Dezember auf 14,5 (Vorjahr: 13,3) Milliarden Euro gestiegen. Das operative Ergebnis (Ebitda) erhöhte sich im Schlussquartal auf 4,4 Milliarden Euro von 3,8 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum.


An der Börse kletterte die T-Aktie zu Handelsbeginn um rund ein Prozent, büßte danach mit dem Gesamtmarkt die Kursgewinne aber wieder ein und rutschte ins Minus.


"Die Zahlen sind besser als erwartet. Vor allem das starke Umsatzwachstum ist sehr ermutigend, denn Kosten sparen allein kann jeder", sagte DZ-Bank-Analyst Robert Vinall. Von Reuters befragte Analysten hatten im Durchschnitt nur mit einem Quartalsumsatz von 13,965 Milliarden Euro und einem Ebitda (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen) von 4,236 Milliarden Euro gerechnet. Für das Gesamtjahr 2002 hatten die Analysten einen Konzernfehlbetrag von 25,3 Milliarden Euro erwartet, der im Jahr davor bei 3,5 Milliarden Euro gelegen hatte. Der Konzernverlust resultiert vor allem aus Wertberichtigungen auf Mobilfunklizenzen und Unternehmenswerte in Höhe von 19,3 Milliarden Euro nach Steuern.


Unterdessen reduzierte die Telekom ihre Finanzschulden eigenen Angaben zufolge im vierten Quartal weiter auf 61,1 Milliarden Euro, da sie wie bereits bekannt gegeben Aktien der Internet-Tochter T-Online und weitere Vermögenswerte wie etwa Immobilien veräußerte. Auch der schwache Dollar-Kurs zum Euro bescherte der Telekom einen Mittelzufluss. Ende September 2002 hatten die Nettoschulden des größten europäischen Telekom-Konzerns noch 64,3 Milliarden Euro betragen. Bis Ende dieses Jahres sollen die Schulden auf 50 bis 53 Milliarden Euro sinken. Das Erreichen dieser Marke dürfte der Telekom eine konstante Bonitätsbewertung durch Ratingagenturen knapp über dem so genannten Ramsch-Status für Anleihen sichern.


Bei Umsatz und operativem Ergebnis erfüllte die Deutsche Telekom (Xetra: 555750.DE - Nachrichten - Forum) , die sich mit ihrem durch die Abschreibungen bedingten Milliardenverlust im Geleitzug der davon ebenso betroffenen Konkurrenten France Telecom oder Vodafone (London: VOD.L - Nachrichten) befindet, ihre zuletzt reduzierten Geschäftserwartungen. Die Konzernerlöse stiegen 2002 um elf Prozent auf 53,7 Milliarden Euro, das Management hatte zuletzt ein "deutliches Umsatzwachstum" zum Vorjahreswert von 48,3 Milliarden Euro prognostiziert. Das operative Ergebnis Ebitda belief sich auf 16,3 Milliarden Euro und lag damit ebenso wie angekündigt über dem Vorjahreswert von 15,1 Milliarden Euro. Zu den Geschäftsaussichten für 2003 äußerte sich die Telekom am Montag zunächst nicht.


Telekom-Analyst Ralf Hallmann von der Bankgesellschaft Berlin (Xetra: 802322.DE - Nachrichten - Forum) sagte, "der Trend bei der Telekom zeigt nach oben." Die zuletzt vom Unternehmen für das laufende Geschäftsjahr abgebene Prognose für das operative Ergebnis von 16,7 bis 17,7 Milliarden Euro erscheine beinahe pessimistisch. "Ihr Schuldenziel wird die Telekom erreichen, da die freien Finanzmittel weiterhin hoch sein werden."


Ihre Kursgewinne zum Handelsstart konnte die T-Aktie unterdessen nicht halten. Das Papier rutschte am Vormittag rund 2,4 Prozent ins Minus auf knapp 9,90 Euro. Der Deutsche Aktienindex (Dax (Xetra: ^GDAXI - Nachrichten) ) notierte zugleich 0,9 Prozent schwächer.

[performerone]

tja,sieht doch alles wunderbar aus,wenn bloss diese dummen Zahlen nicht wären.

[bruchzahl]

#2, vielmehr: wenn nur das dumme teutsche Lemming-Pack nicht wäre!
Ein leckerer Blutmontag.