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    Germanystinks ist Satire oder nicht? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 11.03.03 00:33:03 von
    neuester Beitrag 11.03.03 00:51:19 von
    Beiträge: 3
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      schrieb am 11.03.03 00:33:03
      Beitrag Nr. 1 ()
      Who the fuck is Yankee Doodle?

      Ernst Corinth 11.03.2003
      Der Betreiber von germanystinks.com treibt es lieber anonym

      Der Mann nennt sich Yankee Doodle. Er liebt sein Land, die USA, "Uber Alles" - oder tut wenigstens so. Als aufrechter Patriot scheint er gegen die neuen Schurkenstaaten Deutschland und Frankreich bös auf Netzseiten wie francestinks.com oder germanystinks.com zu Felde zu ziehen ( Möge der Saft mit Euch sein!).


      Dort findet man dann unter "Das Jokes" Witze über doofe Deutsche, unter "Das Photos" Bilder von doofen Deutschen und unter "German: Don`t buy" Produkte doofer deutscher Firmen, die amerikanische Patrioten nicht mehr kaufen sollen ­ wegen Saddam, Schröder und Co. Und kürzlich hat Yankee Doodle sogar die Aktion "Flushed On The 4th!" gestartet und seine Landsleute aufgefordert am 4. März um Mitternacht deutsches Bier, französischen Wein und andere Getränke made in Schurkenstaaten in die Toilette zu kippen. Daran sollen sich dann angeblich 34,2 Prozent der US-Haushalte beteiligt haben. Das wäre zwar schade wegen des schönen Biers und wegen des schönen Weins, aber natürlich das gute Recht vaterländisch gesinnter Amerikaner - oder von solchen, die just diese hinters Licht führen wollen.


      So weit, so doof! Und dennoch fragen sich wohl nicht nur die Betreiber von Die USA sind doof und USA stinks, wer steckt eigentlich hinter ihrer Bruderseite germanystinks.com? Wer denkt sich also Witze aus wie: "What did the German clockmaker say to the clock that went `tick, tick, tick`? Ve haff vays to make you tock!"? Kurzum: Who the fuck is eigentlich Yankee Doodle?

      Das hat sich auch ein Leser von Telepolis gefragt und mal ganz genau nachgeschaut. Via Whois-Abfrage ist er schnell bei www.internic.com/whois.html und www.domaindiscover.com/whois.html fündig geworden. Und nach seinen Recherchen verbirgt sich hinter dem Pseudonym ein Mitglied und Funktionär der Vereinigung amerikanischer Regisseure ("Directors Guild of America"), der unter anderem als Produzent für auch bei uns beliebte TV-Serien verantwortlich zeichnet und auch die Website www.gofireyourboss.com sein eigen nannte.

      THE USA HAS: George W. Bush, Stevie Wonder, & Johnny Cash
      GERMANY HAS: Gerhard Schroeder, No Wonder, No Cash!

      Das ist allerdings der Stand von vergangener Woche. Inzwischen sind die german/francestinks.com-Seiten nämlich umgemeldet worden. Als Verantwortlicher wird jetzt genannt ein fiktives "Victory Village" aus "Nohow, CA 90000, US", das komischerweise unter der gleichen Telefonnummer zu erreichen ist wie der von unserem Leser verdächtige Produzent. Und sein Verdacht wird erhärtet durch verschiedene Netzseiten. Sie stellen Yankee Doodle vor als 50-jährigen TV-Produzenten aus Kalifornien, der seinen richtigen Namen nicht nennen möchte, weil er in zahlreichen Emails beschimpft worden sei und weil er befürchtet, dass sein politisches Bekenntnis für Vaterland und Krieg ihm geschäftlich schädigen könne.

      Dass, wenn es ums Geld geht, die Vaterlandsliebe auch beim selbst ernannten Cowboy Yankee Doodle offenbar sofort aufhört, können wir als feige alte Europäer natürlich gut verstehen. Und deshalb gratulieren wir zum Schluss Mister Doodle alias Dan F. aus dem hoffentlich wunderschönen kalifornischen Burbank besonders herzlich zu seinen wirklich gelungenen Fake-Seiten, mit denen er nicht nur seine patriotischen Landsleute, sondern zahlreiche Medien in der ganzen Welt herrlich veralbert hat. Und fast wären auch wir auf diese Parodie hereingefallen. Was allerdings kaum wundert, weil sich Dan F. als ehemaliger Mitarbeiter der TV-Serie "Seinsfeld" mit Ironie, Scherz und Satire ja bestens auskennt.

      Wahrscheinlich versteht Yankee "das Witzerzähler" Doodle auch uns, dass wir immer noch über Witze lachen können wie diesen hier:


      George W. Bush und Tony Blair treffen sich zum Essen mit Gästen im Weißen Haus. Fragt einer der Gäste: "Mister President, worüber unterhalten Sie sich denn den ganzen Tag?" - "Wir planen gerade den 3. Weltkrieg." - "Und wie sieht der aus?" - Bush: "Wir töten 4 Millionen Moslems und einen Zahnarzt ..."
      Der Gast schaut etwas verwirrt: "Wieso einen Zahnarzt?" - Tony Blair klopft Bush auf die Schulter und meint: "Was habe ich dir gesagt, George. Keiner wird nach den Moslems fragen ..."
      Avatar
      schrieb am 11.03.03 00:43:45
      Beitrag Nr. 2 ()
      Nicht nur Franzosen oder Deutsche, auch Cowboys mußten dran glauben. Und der Spiegel ist auch gutgläubig auf die Nase gefallen. Satire stinkt nicht!


      Die Cowboys und Cowgirls

      Florian Rötzer 11.03.2003
      Yankee Doodle verulkt nicht nur deutsche und französische Wiesels, sondern auch die amerikanischen Cowboys

      Donald "Sharpshooter" Rumsfeld & Tommy "General" Franks
      Mit seiner neuen Nummer zeigt Yankee Doodle, dass seine satirische Ader sich nicht nur gegen Bosse, doofe Deutsche und Franzosen, sondern auch gegen die Cowboy-Mentalität mancher US-Amerikaner richtet ( Who the fuck is Yankee Doodle?). Und wie auch bei seine antideutschen und antifranzösischen Seiten weiß man gleichzeitig letztlich nicht so recht, ob das nicht doch ernster gemeint sein könnte. In erster Linie gehts vielleicht nur darum, die Stimmungen auf beiden Seiten des Atlantiks in Aufmerksamkeit und ein paar Dollar umsetzen. Aber was will man bei jemanden erwarten, der seine besten Ideen unter der Dusche bekommt - und dann auch noch die Zeit hat, sie auszuführen.

      Aus so einer Idee unter der Dusche habe sich das Projekt entwickelt, schreibt Yankee Doodle, einen Ort zu schaffen, um den rechtschaffenen Ärger auf das alte Europa abzulassen: "Ich dachte auch daran "Belgium Bites" einzurichten, aber .... naja, das ist das html wert, was mehr über Belgien sagt, als dies ein Witz könnte." Mit germanystinks.com und francestinks.com landete der Zyniker Yankee Doodle einen Erfolg, wie dies oft nur im Internet gelingt. Nicht nur häufte sich die Klicks, auch die Medien im In- und Ausland fanden die Seiten interessant.



      Ja, und dann kamen - vielleicht - die Mails aus den Wieselländern, die gegen die Beschimpfung anschießen wollten, was Yankee Doodle - angeblich - auf eine andere Idee - liest er die Mails vielleicht auch unter der Dusche? -brachte, weil der Hauptvorwurf gegen die Amerikaner und Bush gewesen sei, dass sie mit Stolz Cowboys sein wollen. Also macht sie auch dazu.



      Condoleeza "Security" Rice



      "Sie nennen uns `fett` und sagen, dass wir `dumm` seien, und äußern Dinge, die ich hier nicht wiederholen will, aber mehr und mehr stellte sich immer stärker heraus, dass ihr größter Vorwurf in der Nennung von `Cowboy` bestand. Nun ist das ein Wort, dass bei allen mir bekannten wahrhaftigen und treuen Amerikanern mit GUTEN Dingen - Tapferkeit, Ehre, Respekt, Verteidigung der Schwachen, unbarmherzige Verfolgung der Bösen - verbunden ist. Und ich beschloss also, dass ich ein Thema für eine neue Site mit diesem Wort gefunden hatte. `Cowboy` war der ganze Kern dieser Nation: die Cowboy-Art oder der Kode des Westens oder wie man das auch immer bezeichnen will."


      http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/glosse/14345/14345_2.j…



      Und weil Cowboys irgendwie immer große Cowboystiefel tragen, erhielt die Website den Namen www.BigBoots.US. Das Beste an den Seiten ist sicherlich die Galerie der "Good Guys", die nun endlich unverkrampft einmal als Cowboys und Cowgirls auftreten dürfen, aber auch die prominenten "Bad Guys" wie Julia Roberts oder George Clooney kriegen ihr Fett ab.

      Nebenbei gibt es aber auch den Shop, in dem man etwa T-Shirts, Tassen, Taschen, Mützen oder Mousepads mit dem offiziellen Germanystinks.com-Logo erwerben kann. Und vielleicht ist der Gang ins Online-Geschäft ja auch der wirkliche Hintergrund für die Websites, denen es gelungen ist, sich erst einmal bei mehr oder weniger Empörten als Symptom des Eurobashing anzudienen. So wurde denn germanystinks.com natürlich von deutscher Seite aus etwa im Spiegel ganz ernsthaft als "Hetzseite" gewürdigt. Auch das erzählt manches über die transatlantische Stimmung.



      Bei den Sprüchen für die amerikanische Sektion der Big Boots scheint jedoch die Fantasie des Yankee Doodlers noch ein wenig mehr unter die Dusche geraten zu sein.
      Avatar
      schrieb am 11.03.03 00:51:19
      Beitrag Nr. 3 ()
      Und der Shop noch dazu.


      http://www.cafeshops.com/cp/store.aspx?s=bigboots.66939


      Und den Witz mit Bart noch mal zum mitschreiben:

      George W. Bush und Tony Blair treffen sich zum Essen mit Gästen im Weißen Haus. Fragt einer der Gäste: "Mister President, worüber unterhalten Sie sich denn den ganzen Tag?" - "Wir planen gerade den 3. Weltkrieg." - "Und wie sieht der aus?" - Bush: "Wir töten 4 Millionen Moslems und einen Zahnarzt ..."
      Der Gast schaut etwas verwirrt: "Wieso einen Zahnarzt?" - Tony Blair klopft Bush auf die Schulter und meint: "Was habe ich dir gesagt, George. Keiner wird nach den Moslems fragen ..."


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