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    Der Wirtschaftskrieg hat schon begonnen! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 12.03.03 21:36:30 von
    neuester Beitrag 12.03.03 22:02:11 von
    Beiträge: 3
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      schrieb am 12.03.03 21:36:30
      Beitrag Nr. 1 ()
      http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,239853,00.…

      "Washington setzt Dax bewusst unter Druck"

      Von Lutz Reiche

      Sind Bush und Blair für den dramatischen Kurssturz der deutschen Aktien mit verantwortlich? Chefanalyst Folker Hellmeyer vermutet im Interview mit manager-magazin.de, dass amerikanische und britische Hedgefonds den Dax im politischen Auftrag in den Keller prügeln.

      mm.de: Der Dax zeigt nicht die Spur einer Erholungstendenz. Wann haben Sie das letzte Mal so eine lang anhaltende Talfahrt erlebt?

      Hellmeyer: Das war meines Wissens der Fall, als wir die Tiefststände im vergangenen Jahr bei 2500 markiert hatten. In einer Situation, wie sie sich derzeit darstellt, halte ich die Kursverluste allerdings nicht für überraschend. Die Märkte leiden unter großen geopolitischen Risiken.
      Die Grundlagen unseres westlichen Systems, wie etwa der Weltsicherheitsrat, stehen zur Disposition. Die Weltwirtschaft gleitet in eine Rezession ab. Das Weltfinanzsystem ist so fragil, wie seit Ende des Zweiten Weltkrieges nicht mehr. Insofern ist die derzeitige Entwicklung an den Börsen konsequent. Was nicht ins Bild passt, ist die Tatsache, dass der deutsche Aktienmarkt, der am meisten gebeutelte Markt ist.

      mm.de: Der weltweite Bankenmarkt ist angelsächsisch dominiert. Halten Sie es mit Blick auf die sich zuspitzenden Positionen im Irak-Konflikt für möglich, dass hier US-Banken und britische Institute quasi in einer Trotzreaktion Druck auf den deutschen Aktienmarkt ausüben?

      Hellmeyer: Gesprächspartner der Londoner Bankenwelt haben mir gegenüber angedeutet, dass genau dies derzeit passiert. Die meisten Hedgefonds sind in London ansässig oder wickeln ihre Geschäfte über London ab. Dort ist der Dax derzeit der beliebteste Index, der geshortet wird.

      mm-online: Sind es ausschließlich Hedgefonds, die den Dax drücken?

      Hellmeyer: Hedgefonds spielen eine wesentliche Rolle. Doch nicht nur sie sind daran beteiligt. Es erscheint als eine politisch gewollte Aktion seitens Londons und Washingtons, die ihren jüngsten Ursprung in dem Dissens zwischen "Old Europe" und den USA sowie England bezüglich des Irakkonflikts hat.

      Dies lässt sich nicht auf einzelne Banken oder Institute herunter brechen. Tatsache ist aber, dass es insbesondere in den USA eine sehr große Nähe zwischen Administration und den Banken gibt. Ich erinnere daran, dass die US-Banken Eigentümer der Federal Reserve sind. Auch vor diesem Hintergrund liegt der Schluss nahe, dass über Washington und London der Dax bewusst unter Druck gesetzt wird.

      mm.de: Bereits jetzt wird über eine kräftige Nachkriegs-Rallye spekuliert. Was spricht aus Ihrer Sicht gegen eine Nachkriegs-Euphorie an den Aktienmärkten, wie wir sie 1991 erlebten?

      Die Kriegsszenarien der Investoren
      Ein Militärschlag gegen den Irak wird immer wahrscheinlicher. Experten rechnen mit einem baldigen US-Angriff. Börsianer spielen Kriegsszenarien und ihre Folgen durch. ...mehr

      Hellmeyer: Wer die Situation von 1991 oder vorhergehender Krisen auf gegenwärtige Verhältnisse überträgt, macht es sich in meinen Augen zu einfach. Wir haben ökonomisch und politisch betrachtet eine andere Situation als 1991. Die USA, Spanien und Großbritannien befinden sich in einer isolierten Rolle.
      Das bedeutet, die Kosten dieses militärischen Abenteuers müssten sich diese Länder teilen. Darüber hinaus ist, wie gesagt, das Weltfinanzsystem so fragil wie noch nie. Wir beobachten einen gleichlaufenden Abschwung in der Weltökonomie. Das unterscheidet den aktuellen rezessiven Zyklus ganz wesentlich von all den anderen. Insofern ist eine Spiegelung der Situation von 1991 auf die aktuellen Verhältnisse nicht zulässig und sogar leichtfertig.

      Von daher erwarte ich, dass bei einem Kriegsausbruch, bestenfalls kurzfristige technische Reaktionen zu einer Entlastung der Aktienmärkte und des Dollar führen werden sowie zu einer Belastung des Goldpreises. Aber die Nachhaltigkeit dieser Entwicklung steht nicht nur in Frage, sie wird sich nicht ergeben.

      mm.de: Sie teilen demnach das weltweite Rezessions-Szenario des Chefökonomen Stephen Roach von Morgan Stanley?

      Hellmeyer: Ich halte Roach für einen der realistischsten Analysten und Ökonomen, die sich derzeit am Markt zeigen.

      mm.de: Am Freitag wird Bundeskanzler Schröder seine mit Spannung erwartete Rede halten. Kann sie den Aktienmarkt beflügeln?

      Hellmeyer: Die Rede kann die Märkte psychologisch unterstützen, beflügeln eher nicht. Dies könnten nur konsequente Reformen und Gesetze. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie auch kommen, halte ich allerdings für gering. Der Bundeskanzler, so sehr er sich auch nachhaltige Reformen wünscht, ist auch Gefangener seiner Parteidoktrin. Das wird ihm einen mutigen Schritt nicht erleichtern.

      mm.de: Welche Schritte fordern Sie?

      Hellmeyer: Mutige Schritte sind meiner Meinung nach Steuersenkungen, das Vorziehen der Steuerreform von 2004/2005 am besten noch in das laufende Jahr, drastische Abgabensenkungen, wesentliche Einschnitte in das soziale Netz und Aufhebung des Flächentarifvertrages zu Gunsten flexibler Regelungen auf Betriebsebene. Geht die Bundesregierung diese Themen aggressiv an und liefert sie dafür auch nachhaltige Lösungsvorschläge, dann haben die deutschen Investoren und Bürger wirklich Grund, optimistischer in die Zukunft zu blicken.

      Bleibt es dagegen bei kosmetischen Maßnahmen, wie sie derzeit in Rede stehen, dann ist dies der japanische Weg, der kurzfristig zu Entlastung führt aber keine Nachhaltigkeit in sich birgt. Wir brauchen Multiplikatoreffekte, die den Menschen wirklich mehr Raum für Konsum und Investition geben. Alles andere wäre eine Fehlallokation des Produktionsfaktors Kapital durch die Bundesregierung.
      Avatar
      schrieb am 12.03.03 21:38:04
      Beitrag Nr. 2 ()
      begonneb schon seit dem Untergang der UDSSR.
      Avatar
      schrieb am 12.03.03 22:02:11
      Beitrag Nr. 3 ()
      konsequent logisch


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