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    Der Wahnsinn von Amerika Teil 5 - 500 Beiträge pro Seite (Seite 2)

    eröffnet am 21.03.03 15:39:06 von
    neuester Beitrag 19.06.04 14:18:00 von
    Beiträge: 707
    ID: 710.884
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      Avatar
      schrieb am 13.08.03 14:49:49
      Beitrag Nr. 501 ()
      Könnt Ihr auch an der Fratze des senilen Opas erkennen, welch´ Gefahr für die Menschheit lauert? (Siehe das Bild in der Mitte.)



      Bei meinem Metzger steht an der Eingangstür so ein Schild, darauf steht:
      "Hunde und Greenspan müssen leider draußen bleiben!" Zugegeben: Die Hunde tun mir leid. :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 13.08.03 16:25:43
      Beitrag Nr. 502 ()
      http://de.biz.yahoo.com/030813/71/3l34b.html

      Reuters
      TABELLE-US-Lagerbestände im Juni um 0,1 Prozent gestiegen
      Mittwoch 13. August 2003, 16:01 Uhr


      Washington, 13. Aug (Reuters) - Die Lagerbestände der Industrie- und Handelsunternehmen in den USA sind im Juni im Vergleich zum Vormonat überraschend um 0,1 Prozent gestiegen. Das Handelsministerium veröffentlichte am Mittwoch in Washington folgende Daten:

      JUN 2003 MAI 2003
      Veränderung gg. Vormonat + 0,1 vH - 0,3 vH
      (rev. v. - 0,2)Gesamtvolumen 1168,3 1167,2 Mrd Dollar
      (rev. v. 1167,9)Verarbeitendes Gewerbe 430,5 431,4 Mrd Dollar
      (rev. v. 431,7)Einzelhändler 448,8 446,9 Mrd Dollar

      NOTE - Von Reuters befragte Analysten hatten im Monatsvergleich mit einem Rückgang der Lagerbestände um 0,1 Prozent gerechnet.

      fri/phi

      -----

      Nicht viel, aber dennoch Lager, Lager, Lager und nochmal Lager :laugh:
      Avatar
      schrieb am 13.08.03 16:51:33
      Beitrag Nr. 503 ()
      Fed lässt Zinsen niedrig und will längere Zeit abwarten
      Mittwoch 13. August 2003, 05:47 Uhr


      (Neu: Fed-Umfrage, Dow (^DJI - Nachrichten) -Jones-Gewinne)
      Washington, 13. Aug (Reuters) - Die US-Notenbank (Fed) hat am Dienstag erwartungsgemäß die Leitzinsen unverändert auf dem niedrigsten Niveau seit 45 Jahren belassen und erneut vor den Gefahren sinkender Preise für die Konjunktur gewarnt. Zugleich betonten die Währungshüter in Washington ungewohnt deutlich ihre Bereitschaft, die Zinsen "für eine beträchtliche Zeit" niedrig zu halten, um der sich langsam erholenden US-Wirtschaft weitere Impulse zu geben.

      Nach dem einstimmigen Beschluss des Offenmarktausschusses der US-Notenbank liegt der Schlüsselzins weiter bei 1,00 Prozent und damit nur halb so hoch wie in der Euro-Zone. Den Konjunkturausblick beurteilte die Fed eher verhalten optimistisch. Die Aussichten auf weiter niedrige Zinsen und damit geringe Finanzierungskosten für die Unternehmen lösten an der Wall Street Kursgewinne aus. Der Dow Jones Index gewann gut ein Prozent auf 9310 Punkte. Volkswirte begrüßten die Deutlichkeit der Fed.

      Analysten hatten einhellig diese Entscheidung erwartet, nachdem Fed-Chef Alan Greenspan erst vor einem Monat signalisiert hatte, die Leitzinsen bis auf weiteres niedrig zu halten.

      In ihrer mit Spannung erwarteten Erklärung hoben die Währungshüter hervor, dass ihre Hauptsorge für absehbare Zeit dem Risiko eines weiteren unerwünschten Inflationsrückgangs gelte. Dieses sei derzeit höher als die Chance für einen deutlichen Anstieg der Teuerung. Die Möglichkeiten der Unternehmen, ihre Preise anzuheben, sei begrenzt. "In diesem Umfeld gehen wir davon aus, dass die lockere Geldpolitik für eine beträchtliche Zeit beibehalten werden kann", teilte die Fed mit. Mit ähnlichen Warnungen vor einer Gefahr sinkender Preise für die sich allmählich erholende Konjunktur hatte die Fed an den Finanzmärkten im Frühjahr Sorgen vor einer Deflation, also einer Abwärtsspirale aus nachhaltig sinkendem Preisniveau und rückläufiger Nachfrage, ausgelöst. Die Kurse der Staatsanleihen waren daraufhin zunächst drastisch gestiegen, die Renditen gesunken. Als die Währungshüter aber anschließend wiederholt deutlich machten, dass sie trotz möglicher Deflationsgefahren nicht zu ungewöhnlichen geldpolitischen Maßnahmen wie dem Rückkauf von Staatsanleihen bereit seien, stiegen die Renditen wieder kräftig. Dies führte an den Aktienmärkten wiederum zu Sorgen vor hohen Finanzierungskosten für Investitionen der Unternehmen, was die Kurse zuletzt etwas belastete.

      NACH FED-WARNUNG WERDEN US-PREISDATEN MIT SPANNUNG ERWARTET

      Volkswirte erkannten in der Erklärung der Fed wenig neue Aspekte. Lediglich das Signal, die Zinsen in diesem Inflationsumfeld für länger niedrig halten zu wollen, sei ungewohnt deutlich gewesen, sagte Stephen Stanley von RBS (London: RBS.L - Nachrichten) Greenwich Capital. "Dies sollte eigentlich bereits jedem klar sein, aber nun haben sie es klar betont und mit roten Buchstaben für jeden sichtbar gemacht." Weitere Zinsänderungen erwarten die Experten in diesem Jahr daher nicht mehr. "Sie werden wohl die Zinsen bis Anfang nächsten Jahres unverändert lassen", sagte Patrick Fearon von AG Edwards & Sons. Dann rechnen die meisten Experten mit einer Erhöhung.

      Nach einer nach der Fed-Entscheidung vorgenommenen Reuters-Umfrage erwarten 18 von 21 befragten Primärhändlern von US-Staatsanleihen als nächsten Zinsschritt der Fed eine Zinserhöhung. Dies werde aber erst 2004 oder 2005 kommen. Lediglich drei Händler sagten eine weitere Zinssenkung voraus.

      Mit Spannung werden nun die Erzeuger- und Verbraucherpreisdaten aus den USA erwartet, die am Donnerstag beziehungsweise Freitag veröffentlicht werden sollen. In den vergangenen Monaten haben die Preise praktisch stagniert.

      Zu den Konjunkturaussichten äußerte sich die Fed zurückhaltend. "Aufwärts- wie Abwärtsrisiken für das Erreichen nachhaltigen Wachstums in den nächsten Quartalen halten sich nach Einschätzung des Ausschusses in etwa die Waage", hieß es. Die Ausgaben der Verbraucher und Unternehmen zögen zwar an, aber die jüngsten Daten zum Arbeitsmarkt seien eher uneinheitlich ausgefallen.

      In den USA gehen die Experten und auch die Regierung von einer spürbaren konjunkturellen Belebung in der zweiten Jahreshälfte aus. Bereits im zweiten Quartal war das US-Bruttoinlandsprodukt auf das Jahr hochgerechnet um 2,4 Prozent und damit überraschend stark gestiegen. Dieses Wachstumstempo reicht aber noch nicht aus, um für mehr Beschäftigung zu sorgen. Volkswirte rechnen erst ab einem Wachstum von 3,5 Prozent mit Impulsen für den Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenquote lag zuletzt bei 6,2 Prozent nahe an einem Neun-Jahres-Hoch. In der krisengeschüttelten Industrie sind seit Mitte 2000 rund 2,6 Millionen Arbeitsplätze abgebaut worden.

      phi/

      --------

      Der Aufschwung ist bereits da ! :laugh:
      Avatar
      schrieb am 13.08.03 21:23:12
      Beitrag Nr. 504 ()
      das passt zu artikel #490 :laugh: :laugh: :laugh:


      US-Finanzminister Snow: Die amerikanische Wirtschaft ist auf Erholungskurs

      WASHINGTON (dpa-AFX) - Die amerikanische Wirtschaft ist nach den Worten von US-Finanzminister John Snow auf Kurserholungskurs. Das sagte der Minister am Mittwoch dem US-Fernsehsender CNBC. Das US-Defizit sei zu hoch und müsse reduziert werden, sagte er weiter. In den kommenden fünf Jahren werde das Defizit halbiert. Zudem sagte Snow, es sei mit einem Anstieg der Zinsen in den USA zu rechnen./FX/ari/sk

      © dpa - Meldung vom 13.08.2003 20:55 Uhr

      :D
      Avatar
      schrieb am 14.08.03 16:59:52
      Beitrag Nr. 505 ()


      http://www.ftd.de/pw/in/1060416742309.html?nv=cd-divnews

      Aus der FTD vom 14.8.2003
      Kolumne: Alles läuft gegen Greenspan
      Von Lucas Zeise

      Die amerikanische Notenbank kann ihre expansive Geldpolitik gegen den Markt nicht durchsetzen.


      Für Alan Greenspan geht alles schief, was schief gehen kann. So stellt sich nicht mehr nur die Frage, ob die expansive Geldpolitik der amerikanischen Notenbank positive Wirkung in der Realwirtschaft hat. Mittlerweile ist sogar fraglich, ob die Fed überhaupt noch expansive Geldpolitik betreibt.

      Seit der Sitzung des Offenmarktausschusses im Juni scheint die Fed nur noch das Gegenteil dessen zu erreichen, was sie beabsichtigt. Die Zinswende ist vollzogen, die Zinsen steigen - gegen den Willen der Notenbank. Am 25. Juni hatte sie den Leitzins gesenkt, doch der Markt war dem nicht mehr gefolgt. Im Gegenteil: In den Tagen und Wochen darauf schossen die Marktzinsen aller Laufzeiten und Kategorien rasant nach oben.

      Auch die Analyse der Notenbanker glaubt der Markt nicht mehr. Als der Offenmarktausschuss am Montag tagte, wurde ihm wie bei jeder August-Sitzung die Prognose der Fed-Volkswirte für die Inflation im kommenden Jahr vorgelegt. Nach der Sitzung machten sich die Fed-Gouverneure laut Kommuniqué vor allem unverändert Sorgen über die weiter zurückgehende Inflation. An den Finanzmärkten dagegen werden diese Bedenken nicht geteilt. Die Renditen am Bondmarkt steigen am langen Ende weiter und zeigen damit unmissverständlich, dass die Investoren ganz im Gegensatz zur US-Notenbank an eine Wiederkehr der Inflation glauben.

      Sprachliche Schnitzer

      Auf Skepsis stößt auch der letzte und wichtigste Satz im Kommuniqué vom Dienstag. Dort heißt es, die leichte Geldpolitik könne noch eine "beträchtliche Weile" beibehalten werden. Dieser Satz wiederholt das von Chairman Greenspan gegenüber den Kongressabgeordneten abgegebene Versprechen, die Zinsen so lange niedrig zu halten, bis der Aufschwung wirklich in Fahrt gekommen und selbsttragend ist. Die Märkte schließen aus diesen Selbstbindungsversuchen der Fed vor allem eins: Weitere Zinssenkungen sind nicht zu erwarten. Es geht also nur darum, wann die nächste Zinserhöhung erfolgt.

      Kurz gesagt, man glaubt Alan Greenspan und seiner Fed nicht mehr. Und wo man ihr doch noch glaubt, ist es unwichtig. Es scheint den Beobachtern kein Vergnügen mehr zu machen, nach dem tieferen Sinn der vom großen Chairman hingenuschelten Bemerkungen zu forschen. Diese, so erscheint es mittlerweile vielen, ergeben in sich keinen richtigen Sinn mehr. Zudem wirkt auch die Kommunikation der Fed fehlerhaft: Die Reden Greenspans und seiner Kollegen scheinen sich häufiger als früher zu widersprechen. Sogar die Notenbankersprache wird brüchig.

      Im Statement im Anschluss an die Juni-Sitzung entdeckte die "New York Times" falsche Bezüge bei den Sorgen. Die ehrenwerten Notenbanker wollten sagen, dass sie sich wegen sinkender Inflation Sorgen machten. Tatsächlich aber bezog sich im Text der größte Sorgenpunkt auf das Gegenteil: steigende Inflation. Diesen sprachlichen Fehler haben die Fed-Gouverneure im am Montag veröffentlichten Kurz-Bulletin eliminiert. Der Inhalt bleibt gleich: Diesmal sagen sie eindeutig, dass ihre Hauptsorge der vielleicht weiter zurückgehenden Inflation gilt. Das ist der Text - der Subtext aber lautet: Unsere Hauptsorge sind die gegen unseren Willen steigenden Zinsen.

      Zu hohe Realzinsen

      Historisch gesehen sind Renditen von gegenwärtig 4,4 Prozent für zehnjährige US-Staatsanleihen immer noch niedrig. Zieht man die aktuelle Inflationsrate von 1,5 Prozent ab, erhält man einen Realzins von fast drei Prozent. Für eine Volkswirtschaft, die nach dem Willen ihrer Notenbank erst noch richtig in Schwung kommen soll, ist das einfach zu hoch. Dieser Zins hat keine besonders stimulierende Wirkung auf die Unternehmen, endlich wieder kräftiger zu investieren.

      Eine deutliche Bremswirkung dürfte die Zinswende auf die Konsumentennachfrage haben. Die Umschuldungsmaschinerie der Hypothekendarlehen steht plötzlich still. In den zweieinhalb Jahren der von der Fed-Politik angestoßenen sinkenden Zinsen hatten die amerikanischen Hausbesitzer umgeschuldet. Dank höherer Immobilienpreise und niedrigerer Zinslast sind sie damit kräftig reicher geworden und dürften die Konsumnachfrage nach einer Kalkulation von Merrill Lynch um rund 150 Mrd. $ erhöht haben.

      Das ist vorbei. Die Verwerfungen am Swap-Markt zeigen es. Weil die Zinsrichtung plötzlich aufwärts ging, mussten sich die Hypothekenfinanzierer nicht mehr dagegen absichern, dass die von ihnen gewährten Hypothekendarlehen gekündigt werden. Die Zahl neuer Kreditanträge schrumpft nun. Die Zinswende verwandelte die Hypothekenfinanzierer binnen zwei Wochen von Käufern am Markt für Staatsanleihen und Zins-Swaps zu Verkäufern. Bei einem Markt im Volumen von 6600 Mrd. $ bewegt sich da einiges.

      Vollzogen wurde die Zinswende gegen den Willen der Notenbank. Den Märkten ist Fehlspekulation in diesem Fall nicht vorzuwerfen. Die Führung durch die Fed war zweideutig, und der Warnung von Alan Greenspan und seinen Kollegen vor deflationären Gefahren wurde in dem Moment kein Glaube mehr geschenkt, als sie begannen, Konjunkturoptimismus zu verbreiteten. Erst wenn die Akteure an den Finanzmärkten spüren, dass dieser Optimismus verfehlt oder übertrieben ist, kann die Notenbank mit ihren berechtigten Deflationssorgen auch argumentativ wieder die Führung übernehmen.

      © 2003 Financial Times Deutschland , © Illustration: AP



      Aktuell 54.10

      :D


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      Avatar
      schrieb am 14.08.03 17:35:46
      Beitrag Nr. 506 ()
      Bond Sellers Won`t Move Into Stocks
      By James J. Cramer
      08/14/2003 10:58 AM EDT

      How many times can the stock market go down with the bond market?

      How about every time, when it is this fast. Again, put your stock hats on this bond market. You bought a stock at $100 last Wednesday. It is now at $97. You probably borrowed money to buy it. You are just getting hammered. Do you buy more, cut your losses or do nothing?

      Again, thinking about it as if it were a stock, you see strong retail sales yesterday, you see unemployment claims holding lower and you say, "You know what, this sucker`s going to $95-$96."

      And you probably cut and run. That`s what`s happening right now. People who bought the 10-year are cutting and running -- like mad. These sellers are not going to turn around and buy stocks. They will stay sidelined.

      The people who buy the bonds are typically dealers, who have to flip them out because they don`t have the capital. That`s why the bonds go down in price.

      The ultimate buyers, though, most likely will be pension funds, the same pension funds that own equities and that have to kick out those equities to buy more bonds. There`s that linkage again, that competitive linkage, which makes it so that every time we hit a new milestone, not in price, but in yield -- think 4.75%, which is just 15 basis points from here -- we will get more asset allocation.

      Of course, if this bond selloff weren`t so precipitous, it would be no big deal. And I am sure there are plenty of people out there -- including my television partner, Larry Kudlow -- who think the linkage is "wrong," so to speak, meaning that it makes no sense to sell stocks because of the rise in rates.

      I, on the other hand, have spent my life trading the two of them. When I see bonds move down rapidly, I know what happens on the trading floors of the big dealers, I know what calls get made, I know what deals get cut. They aren`t positive for stocks if they are done with any velocity.

      Imperceptible rises in rates don`t matter. But ones that happen in real time, like a train wreck, catch your attention. And make you sell.


      Einer der notorischsten Bullen bärisch? :rolleyes
      Avatar
      schrieb am 14.08.03 17:36:46
      Beitrag Nr. 507 ()
      http://www.welt.de/data/2003/08/14/152705.html?s=1


      FED-Politik zerrt an den Nerven der Anleger

      Greenspans Diplomatie wird zunehmend als Manipulation empfunden


      von Holger Zschäpitz


      Berlin - Die Märkte haben ihr Urteil gesprochen. Und das fällt wenig schmeichelhaft für den Chef der amerikanischen Notenbank Alan Greenspan aus. Einen Tag nach der erwarteten Entscheidung der Fed kam es am Anleihemarkt zu einem weiteren Ausverkauf. Selbst Aktien konnten vom Sell Off bei den Bonds nicht profitieren. Die US-Währungshüter hatten am Dienstag die Leitzinsen bei einem Prozent und damit dem niedrigsten Niveau seit 45 Jahren belassen. Zwar seien deutliche Anzeichen für einen Aufschwung zu erkennen. Insbesondere die Ausgaben der Verbraucher und Unternehmen zögen kräftig an. Jedoch hoben die Währungshüter hervor, dass ihre Hauptsorge bis auf weiteres dem Risiko eines weiteren unerwünschten Inflationsrückgangs gilt. Dieses sei derzeit höher als die Wahrscheinlichkeit für einen Anstieg der Teuerung.

      "Die Fed will mit ihrem janusköpfigen Kommentar sowohl den Anleihe- als auch den Aktienmarkt glücklich machen", sagt Mark Cliffe, Chefstratege bei ING in London. Der Versuch, die Renditen am Rentenmarkt herunterzureden und gleichzeitig die Kurse bei den Aktien in die Höhe zu treiben, könne einfach nicht mehr gut gehen. "Die Märkte wollen nicht mehr von den Notenbankern manipuliert werden."

      Insbesondere am Rentenmarkt hat Greenspan viel Vertrauen eingebüßt. Die Bondsanleger haben sich nämlich nicht zuletzt dank der Kommentare des US-Währungshüters kräftig die Finger verbrannt. Zu gut sind den Investoren noch die verbalen Interventionen des Fed-Chefs von Anfang Mai im Bewusstsein. Damals redete der Magier der Märkte mit Deflationsäußerungen die Kurse bei den Anleihen in Schwindel erregende Höhen. Nur einen Monat später stand die Sorge vor einer Abwärtsspirale aus nachhaltig sinkendem Preisniveau und rückläufiger Nachfrage nicht mehr im Blickpunkt.

      Auch von möglichen Anleihekäufen durch die Notenbank wollte Greenspan plötzlich nichts mehr wissen und löste damit den Minicrash aus. "Nun konnte selbst der explizit für Bondsinvestoren gedachte äußerst freundliche Kommentar die Gemüter nicht besänftigen", sagt Simon Smith, Bondsstratege bei MMS International in London. Greenspan hatte versichert, die lockere Geldpolitik für eine "beträchtliche Zeit" beizubehalten. "Nun fängt auch das Rätseln an, was "beträchtliche Zeit" bedeutet und wann die erste Zinserhöhung folgen könnte", sagt Smith.

      Die meisten Strategen rechnen nach dem fehlgeschlagenen Rettungsversuch am Rentenmarkt mit weiteren Verlusten und steigenden Renditen. "Schon am Jahresende könnten die Renditen der zehnjährigen Staatsanleihen von heute 4,52 Prozent auf fünf Prozent steigen", sagt Don Smith, Stratege bei ICap in London. Ein weiterer Kursverfall und damit Renditeanstieg am Bondsmarkt ist jedoch äußerst gefährlich. Denn der US-Wirtschaftsaufschwung könnte ausgebremst werden, noch bevor er richtig Fahrt aufgenommen hat.

      Gefahren kommen vom Hypothekenmarkt. Höhere Zinsen könnten den Immobilienboom stoppen, der in den letzten drei Jahren die US-Verbraucher bei Laune gehalten hat. So sorgten stetig sinkende Zinsen dafür, dass die US-Haushalte ihre Häuserkredite zu immer günstigeren Konditionen umschuldeten und die dadurch frei werdenden Mittel in den Konsum stecken konnten. Nach Berechnungen von Goldman Sachs hatten die Konsumenten durch diese Refinanzierung allein in den vergangenen zwölf Monaten 300 Mrd. Dollar mehr im Portemonnaie. Dieser Mechanismus kann abrupt stoppen.

      Auch den Aktienmarkt könnten die Bondsrenditen ausbremsen. Schließlich konkurrieren Anleihen und Aktien um die Gunst der Anleger. Höhere Zinsen bei lang laufenden Anleihen erhöhen die Attraktivität der Bonds. Dennoch sehen Experten für Aktien bessere Aussichten. Cliffe traut US-Papieren bis Jahresende fünf Prozent Potenzial zu.

      Insgesamt reagieren immer mehr Experten gereizt auf die Fed-Politik. Anleger Alessandro Tentori von der HVB Group in München wird deutlich: "Einstmals galten die Worte von Greenspan fast so viel wie die des Papstes in Rom. Anleger beherzigten sie, als seien sie in goldenen Lettern geschrieben. Doch jetzt hat Greenspan das Vertrauen verloren, und Vertrauen ist die schlagkräftigste Waffe einer Zentralbank."

      :p
      Avatar
      schrieb am 14.08.03 18:17:57
      Beitrag Nr. 508 ()
      dolby,
      fed politik zerrt an den Nervrn der Anleger,die short sind!
      Avatar
      schrieb am 14.08.03 19:06:01
      Beitrag Nr. 509 ()
      joo, in den letzten zwei monate hat wirklich keiner was verdient.
      egal ob long oder short.
      Avatar
      schrieb am 14.08.03 19:07:49
      Beitrag Nr. 510 ()
      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 15.08.03 03:32:57
      Beitrag Nr. 511 ()
      Avatar
      schrieb am 15.08.03 12:31:49
      Beitrag Nr. 512 ()
      Super - Das Wunderland ist immer für ein Lacher da :laugh:

      ---------------------------------------------------------

      Stromnetz wie in der Dritten Welt

      Über den Auslöser des Blackouts wird noch gerätselt, doch die tieferen Ursachen sind klar: Die Stromversorgung der Weltmacht ist hoffnungslos veraltet. Auf Gewinn versessene Unternehmen haben das System heruntergewirtschaftet, eine Brutal-Deregulierung und der Enron-Skandal verhinderten Investitionen. Experten rechnen mit weiteren dramatischen Stromausfällen.


      Notbeleuchtung an der Wall Street: New York Stock Exchange


      New York - Kaum waren die Lichter ausgegangen, schon begannen die Schuldzuweisungen. Der kanadische Premierminister Jean Chrétien machte einen Ausfall des Stromwerks der Firma Con Edison auf der US-Seite der Niagara-Fälle für den Blackout verantworlich. Dumm nur, dass es überhaupt kein Stromwerk von Con Edison in diesem Gebiet gibt. Ein US-Beamter hielt dagegen und vermutete, dass ein Blitz eine kanadische Stromleitung lahmgelegt hatte. John MacCallum, im kanadischen Kabinett für Energiefragen zuständig, sagte dagegen der "New York Times", dass ein Atomkraftwerk in Pennsylvania Auslöser des großen Stromdesasters war.

      Die Verwirrung der Politiker zeigt, wie hilflos staatliche Organe angesichts solcher Ausfälle sind. Gouverneuer Bill Richardson von New Mexico, brachte dies mit drastischen Worten auf den Punkt: "Wir sind eine bedeutende Supermacht mit einem Stromnetz der Dritten Welt". Nicht nur seiner Meinung nach ist das amerikanische Stromnetz antiquiert und bedürfte dringend einer Modernisierung.

      Denise VanBuren, Vizepräsidentin von Central Houdson Gas & Electric, erklärt in der "New York Times", warum es irgendwann zu einem Zusammenbruch des Stromsystems kommen musste. Es fehle schlicht an Starkstromleitungen, über die sich Engpässe ausgleichen lassen. Überall in den USA gebe es solche Flaschenhälse, die eine schnelle Durchleitung von Strom über das Land hinweg unmöglich machen. VanBuren zufolge kann es sein, dass noch nicht einmal überschüssige Kapazität aus dem Staat New York nach New York City übertragbar ist.

      Wie kaputt das Stromnetz der USA ist, zeigt das Beispiel Kalifornien. Im Winter 2000/2001 fiel dort in hunderttausenden von Wohnungen, Gebäuden und Betrieben der Strom aus. Das Silicon Valley, Wiege des technischen Fortschritts der vergangenen 20 Jahre, lag zeitweise im Dunkeln. In Los Angeles regelten Polizisten den Verkehr, Taschenrechner ersetzten in den Supermärkten die Scannerkasse.

      Die Energiekrise war hausgemacht. Schuld an dem Blackout war eine bizarre Deregulierungsverordnung, die die Konzerne zwang, eigene Kraftwerke zu verkaufen und Strom auf dem freien Markt zu erwerben.

      Die fehlgeschlagene Radikalliberalisierung des Strommarkts hatte zwei der größten Stromversorger an den Rand des Konkurses gebracht. Weil die beiden Stromriesen Southern California Edison und Pacific Gas and Electric bei ihren Lieferanten einen Schuldenberg von zwölf Milliarden Dollar angehäuft hatten, erhielten sie von diesen nun keinen Strom mehr.

      Die Konzerne hatten ihre Kraftwerke verkauft oder stillgelegt und sich ganz auf Zulieferer konzentriert. Mit diesen durften sie jedoch laut Gesetz keine langfristigen Lieferverträge abschließen noch die staatlich festgelegten Kundenstromtarife erhöhen. Leider stieg jedoch ihre Ausgabenseite: Strom kostete pro Kilowattstunde im Dezember 2000 plötzlich nicht mehr drei Cent, sondern 1,4 Dollar - eine fatale Situation: Um die Defizite zu begrenzen, schalteten die Lieferanten den Saft einfach ab, und die Kalifornier saßen im Dunkeln.

      Hinzu kam der äußerst kalte Winter sowie die Regenknappheit - nun konnten auch die Wasserkraftwerke nicht mehr genügend Energie produzieren. Andere Quellen halfen da leider nicht weiter: 60 Prozent der regionalen Stromkraftwerke in Kalifornien waren mehr als 30 Jahre alt und liefen äußerst instabil.

      Seit die Stromversorgung in den späten 90er Jahren dereguliert wurde, sind die privaten Stromfirmen radikal auf Gewinmaximierung getrimmt worden. Um Marktanteile zu gewinnen, wurde vielerorts ein beinharter Preiskrieg entfacht. Dies wiederum verhinderte, dass die Netzbetreiber in ihr eigene Kabelnetz investierten, es erneuerten oder überschüssige Kapazitäten vorhielten. Solche Kosten konnte und wollte sich plötzlich niemand mehr leisten. Hinzu kam, dass einer der größten Wirtschaftsskandale in der US-Geschichte ausgerechnet von den Chefs des Energieunternehmens Enron verursacht wurde. Neben der weltweiten Empörung sorgten Kenneth Lay und seine Bilanzmanipulierer dafür, dass erst einmal alle Investitionspläne für neue Kraftwerke in den Schubladen verschwanden.

      Nach Ansicht von Irwin Stelzer, Ökonom am Houdson Institut, werden in Zukunft weitere Blackouts das Land lahm legen: "Wenn die Wirtschaft in den nächsten Jahren mit 3,5 Prozent wächst, wäre ich nicht überrascht über weitere Unterbrechungen, die für die meisten Amerikaner nicht mehr akzeptabel sind".

      Von Hendrik Ankenbrand und Carsten Matthäus


      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,261317,00.html
      Avatar
      schrieb am 15.08.03 12:39:40
      Beitrag Nr. 513 ()
      #499,

      jetzt wissen auch die Terroristen wie einfach es ist, die Supermacht USA mit einem einzigen Schraubenzieher platt zu machen.

      Jaja, die Börsen können die Vollidi...en in unangemessene, abenteuerliche Höhen treiben, aber zu blöd, ein einfaches Stromnetz aufzubauen. High-Tech-Schmiede? Mitnichten! High-Belch-Schmiede und 3te Weltland USA!


      Das kommt davon, wenn man mit Bush und Greenspan die Inkompetenz gepachtet hat!

      :mad: :mad: :mad:
      Avatar
      schrieb am 15.08.03 13:25:09
      Beitrag Nr. 514 ()
      Neue Handy, neu Chips, Mobiles Internet – Technologie der Zukunft.
      Und? Nicht ein Mal Akku-Handy funktionieren.
      Funktioniert nur Schrott nach oben blasen und Idioten züchten.

      Dritte Welt Qualität überall außer Militär, ohne Russland war es auch Militär Schrott.
      Avatar
      schrieb am 15.08.03 17:08:51
      Beitrag Nr. 515 ()
      http://app.ny.frb.org/dmm/mkt.cfm

      Open Market Operations

      Temporary Open Market Operations 08/15/2003

      Total Money Value of Operation (In $Bil.) 20.0


      :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 15.08.03 17:09:55
      Beitrag Nr. 516 ()
      guckt mal das heutige us-datum an :laugh: :laugh: :laugh:
      08-15 :D und dann kein strom :laugh:
      Avatar
      schrieb am 18.08.03 10:16:46
      Beitrag Nr. 517 ()
      SPIEGEL ONLINE - 18. August 2003, 6:45

      Tod eines Journalisten

      US-Soldaten halten Kamera für Granatwerfer


      Soldaten der amerikanischen Armee haben am Stadtrand von Bagdad einen Kameramann der Nachrichtenagentur Reuters erschossen. Die letzten Aufnahmen des 43-jährigen Journalisten zeigen einen Panzer, der auf die Kamera zufährt.

      Bagdad - Nach Angaben des US-Militärs hielten die Soldaten die Kamera Mazen Danas für einen Granatwerfer. Der Reuters-Mann hatte am Sonntag Filmaufnahmen bei einem US-geführten Gefängnis im Westen der irakischen Hauptstadt gemacht. Seine Aufnahmen dokumentieren seinen Tod. Als er einen auf ihn zufahrenden Panzer filmt, ertönen aus Richtung des Panzers Schüsse. Dann fällt die Kamera zu Boden. Die US-Armee bestätigte inzwischen, dass Soldaten auf den Kameramann geschossen hatten. Ein Sprecher des US-Generalstabs sagte: "Armeesoldaten haben ein Individuum angegriffen, von dem sie glaubten, er richte einen Granatwerfer auf sie."

      Danas Tonassistent Nael al-Shyoukhi sagte, er habe vor dem Zwischenfall einen US-Soldaten in der Nähe des Gefängnisses um ein Interview mit einem Offizier gebeten. Der Soldat habe gesagt, dies sei nicht möglich. "Sie haben uns gesehen und wussten, wer wir waren und was wir vorhatten", sagte Shyoukhi.

      Filmaufnahmen von dem Gefängnis habe der Soldat jedoch erlaubt. "Nachdem wir gedreht haben, gingen wir zum Auto und wollten wegfahren, als sich ein Konvoi näherte, der von einem Panzer angeführt wurde. Mazen stieg aus dem Auto, um zu filmen", sagte Shyoukhi weiter. Dana sei einige Meter gegangen und von den Soldaten gesehen worden. "Ein Soldat hat vom Panzer auf uns geschossen. Ich lag am Boden. Ich hörte Mazen schreien und sah, wie er sich an die Brust griff. Ich habe den Soldaten angebrüllt, dass er einen Journalisten getötet hat."

      Die Soldaten hätten dann versucht, Dana zu helfen, er habe aber stark geblutet. "Er nahm einen letzten Atemzug und starb vor meinen Augen", sagte Shyoukhi.

      Mit dem Tod Danas stieg die Zahl der seit Beginn des Kriegs im Irak getöteten Journalisten auf 17. Bereits am 8. April war ein Reuters-Kameramann in Bagdad getötet worden. Der Ukrainer Taras Protsyuk starb in dem von Journalisten bewohnten Hotel Palestine, das von einem US-Panzer beschossen wurde.

      Reuters-Nachrichtenchef Stephen Jukes würdigte Dana als einen der besten Reuters-Kameraleute. "Er war ein tapferer Journalist, der mit Preisen ausgezeichnet wurde und der weltweit in vielen Krisengebieten arbeitete", sagte Jukes. Seine Kollegen seien angesichts des Verlustes am Boden zerstört. "Unsere Gedanken und unsere tiefstes Mitgefühl gilt seiner Familie."

      Dana, ein Palästinenser, war hauptsächlich in Hebron im Westjordanland für Reuters tätig. Für seine dortige Arbeit zeichnete das Komitee zum Schutz von Journalisten Dana 2001 mit einem Preis aus. Er war bei Dreharbeiten wiederholt verletzt worden. Dana hinterlässt eine Frau und vier Kinder.

      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,261656,00.html
      syr:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 18.08.03 12:18:07
      Beitrag Nr. 518 ()
      Alles steigt - auch die Mafiastrukturen ;)
      -------------------------

      Viele US-Firmen tricksen bei den Bilanzen


      Von Gertrud A. Hussla, Handelsblatt


      Die Zeiten, in denen große US-Konzerne und schnell wachsende Hightech-Werte mit aufgeplusterten Quartalsergebnissen mogelten, sind auch nach dem Platzen der Spekulations-Blase nicht vorbei.


      DÜSSELDORF. In der zu Ende gehenden Quartalssaison gab es wieder jede Menge geschönte Zahlen – vor allem aus Silicon Valley. Das bestätigen Analysten und der Finanzinformationsdienst Thomson Financial.

      Mit Sonderposten haben zahlreiche Unternehmen erneut Unschönes herausgerechnet oder außerordentliche Erträge zum Ergebnis gezählt, stellt Chuck Hill von Thomson Financial fest. Der Kosmetik- und Waschmittelkonzern Procter & Gamble etwa habe den beliebten Trick, Restrukturierungs-Kosten geltend zu machen und sie damit als Sonderposten unter den Tisch fallen zu lassen zum siebten Mal in Serie angewandt. Das habe den Gewinn jeweils optisch um bis zu 30 % verbessert. Der Glasfaser-Konzern JDS Uniphase habe sogar zum neunten Mal solche Restrukturierungskosten geltend gemacht. Der Internetausrüster Cisco lasse gar reguläre Kosten regelmäßig unter den Tisch fallen. Das habe diesmal den Gewinn um 11 % aufgeblasen. Auch E-Bay und Amazon hätten ihre Ergebnisse künstlich verbessert. „Die Situation ist nach den Bilanz-Skandalen der vergangenen Jahre besser geworden, aber vor allem Hightech-Werte stellen ihre Zahlen immer noch günstiger dar, als sie sind“, sagt Chuck Hill.

      Die Konzerne nutzen wieder einmal die Möglichkeit, mit so genannten „Pro-Forma“-Zahlen ihre öffentlich präsentierten Ergebnisse zu frisieren. Diese Pro-Forma-Ergebnisse entstanden ursprünglich aus dem Bestreben, Quartalsgewinne mit den Zahlen vorhergehender Perioden vergleichbar zu machen. Einmalige Kosten aus der Aufgabe eines Betriebszweigs oder Sondereinnahmen, wie sie aus dem Erlös von Immobilienverkäufen entstehen können, sollten nicht die Ergebnisse verzerren. Doch das Frisieren mit solchen Sonderposten wurde für viele Unternehmen zur schönen Regel: Im Jahr 2001 war die Summe aller Sonderpositionen der im S&P 500 vertretenen Firmen höher als die Summe der ausgewiesenen Gewinne.

      Die Pro-Forma-Ergebnisse werden lediglich der Presse und den Analysten präsentiert. Bei der Wertpapieraufsicht SEC dagegen muss jeder Konzern die nach den US-Standard errechneten Ergebnisse vorlegen.

      „Wir finden es äußerst beunruhigend, dass „Pro-Forma-Ergebnisse“, „Gewinne unter Ausschluss bestimmter Posten“ oder Ergebnisse, die nicht auf den amerikanischen Bilanzregeln US-GAAP beruhen, erneut fester Bestandteil der veröffentlichten Zahlen waren“, meint Chefstratege Richard Bernstein von der Investmentbank Merrill Lynch. Die Tatsache, dass die Konzerne zu solchen Mitteln greifen um Wachstum zu demonstrieren, bestätige nur die Sorge, dass sie nicht genügend echtes Wachstumspotenzial haben. „Warum kann es nicht eine einfache Vorschrift geben, die den Firmen verbietet, irgendetwas andere als die Ergebnisse nach GAAP zu veröffentlichen“, fragt Bernstein.

      Marktstratege James Montier von der Investmentbank Dresdner Kleinwort Wasserstein in London errechnete in einem Report mit dem Titel „Lügen und Gewinnzahlen“, dass die in den vergangenen Wochen veröffentlichten US-Gewinne um 35 % übertrieben waren. Als Messgröße nennt er die Gewinne auf sämtliche im S&P 500 Index vertretenen Werte. Das Investment von je einem Dollar in jeden dieser Werte hätte nach Darstellung der Presse-Statements einen Quartalsgewinn von insgesamt 13,50 $ gebracht. Die nach GAAP errechneten Zahlen würden dagegen nur einen entsprechenden Gewinn von 8,48 $ erbringen.

      Bei Cisco etwa habe eine neue Abschreibungsmethode von immateriellen Gütern auf dem Papier 178 Mill. $ Kostenersparnisse gebracht, sagt Montier. Eine Verringerung der Rückstellungen für faule Kredite habe das Ergebnis optisch um 152 Mill. $ verbessert. „Die Analysten akzeptieren Pro-Forma-Statements, weil sie immer noch mehr auf der Seite der Firmen als auf der Seite der Anleger stehen“, betont Montier. Der Investor zahle die Zeche, weil aufgeblasene Ergebnisse zu überteuerten Aktienkursen führten.

      Der Finanzinformationsdienst Standard&Poor’s hat das in Langzeit-Untersuchungen bestätigt: Danach unterliegen die Kurse von Firmen, welche häufig außerordentliche Posten geltend machen, größeren zyklischen Schwankungen und haben langfristig eine schlechtere Entwicklung als bei korrekt berichtenden Firmen. Außerdem sind künftige Ergebnisse für Analysten und Investoren schwerer einschätzbar.


      HANDELSBLATT, Montag, 18. August 2003, 07:16 Uhr
      Avatar
      schrieb am 18.08.03 17:45:41
      Beitrag Nr. 519 ()
      Heute 12 Mrd. Dollar in der Pumpe! :eek:

      Der Alte knallt immer mehr durch. Bis vor kurzem waren es im Durchschnitt max. zw. 4 - 5 Mrd. täglich.

      Freitag 20 Mrd., heute 12!!! :eek:

      Dabei soll doch drüben so ein riesen Aufschwung kommen (5%). Wie passt das denn dann zusammen? Extrempumperei und was wäre wohl ohne?
      Avatar
      schrieb am 18.08.03 17:48:12
      Beitrag Nr. 520 ()
      dollar strong buy :laugh:
      Avatar
      schrieb am 18.08.03 21:12:35
      Beitrag Nr. 521 ()
      Sieh` mal hier nach, was das unaufhörliche Wachstum der M3 betrifft (leider nur in Englisch):

      http://www.financeasia.com/articles/E867AEB6-642E-11D7-81FA0…

      Titel: "Asia, its Reserves and the Coming Dollar Crisis"...
      Avatar
      schrieb am 18.08.03 21:27:05
      Beitrag Nr. 522 ()
      Danke "ghazella" für den konstruktiven Beitrag.

      Weiter:

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,261790,00.html

      WALL-STREET-TREND

      Insider trauen dem Aufschwung nicht

      Wenn Topmanager die Aktien ihrer eigenen Unternehmen kaufen oder verkaufen, dann gilt das an der Wall Street als guter Indikator für den Börsentrend der kommenden Monate. Derzeit zeigt dieses Barometer allerdings höchst beunruhigende Ausschläge.



      New York - "Ich wäre nicht überrascht, wenn wir in den nächsten drei Monaten eine Marktkorrektur von 20 Prozent haben würden", zitiert das "Wall Street Journal" (WSJ) David Coleman, Herausgeber des "Vickers Weekly Insider Report". Der Newsletter ist darauf spezialisiert, die Börsenaktivitäten der so genannten Insider zu verfolgen, also die Transaktionen von Managern mit Anteilen des eigenen Unternehmens.
      Seit nunmehr sechs Monaten haben Coleman zufolge die Insider von 21 der 30 Dow-Jones-Unternehmen bei weitem mehr Aktien verkauft als gekauft. Nach Angaben von Thomson Financial lag dieses Verhältnis in Dollar gerechnet im Juli bei 32 zu eins. Damit kamen auf jeden Dollar, den die Manager für eigene Unternehmensaktien aufwendeten, mehr als 32 Dollar an Verkaufserlösen. Bereits seit Mai liegt dieser Wert über 20 zu 1, was zuletzt in den Monaten Juli bis September 2000 vorkam. Damals ging der Standard&Poors-500-Index innerhalb eines Jahres um 28 Prozent zurück.

      Nach Ansicht von Jim Paulsen sind solche Sorgen allerdings unbegründet. "Das ist eher ein Gegentrend", sagt er dem "WSJ", "es ist nicht so, dass die Insider so wenig an ihre Unternehmen glauben. Sie sind nur die letzten, die die Rallye nutzen, um Gewinne einzustreichen". Für Paulsens Argumentation spricht, dass viele Manager ihre Aktienoptionen erst mit den jüngsten Kursanstiegen überhaupt ausüben konnten.

      Coleman sieht das weniger optimistisch. Auch wenn es verständlich sei, dass Insider ein paar der über Optionen erhaltenen Aktien verkaufen, "ist es immer noch eine Entscheidung, den Rest zu behalten oder abzustoßen".

      ENDE


      Aus http://www.financeasia.com/articles/E867AEB6-642E-11D7-81FA0… über die exorbitante Geldmengenausweitung M3 seitens der FED.

      Asia, its reserves and the coming dollar crisis
      By Richard Duncan 21 May 2003
      Author of the new book, The Dollar Crisis, Richard Duncan explains why the dollar is the source of global deflation.


      FinanceAsia: Posterity may remember it as a seminal book in the field of 21st century economics. Indeed, rarely has a book offered such a grim yet well argued view of the current economic situation facing the world and Asia. The author - a former Salomon banker, and World Bank staffer - is Richard Duncan and the book is called the Dollar Crisis. In this essay, the American explains why the US dollar is at the root of global deflation, and recent bubbles, and what it will mean for Asia.

      During the 30 years since the breakdown of the Bretton Woods International Monetary System, the global economy has been flooded with dollar liquidity. International reserves are one of the best measures of that liquidity. During the quasi-gold standard Bretton Woods era, international reserves expanded only slowly. For example, total international reserves increased by only 55% during the 20 years between 1949 and 1969, the year Bretton Woods began to come under strain. Since 1969, total international reserves have surged by more than 2000%. This explosion of reserve assets has been one of the most significant economic events of the last 50 years.

      [IMGhttp://www.financeasia.com/assets/articlePics/DC_chart1.gif[/IMG]

      Today, Asian central banks hold approximately $1.5 trillion in US dollar-denominated reserve assets. Most of the world`s international reserves come into existence as a result of the United States current account deficit. That deficit is now $1 million a minute. Last year, it amounted to $503 billion or roughly 2% of global GDP. The combined international reserves of the countries with a current account surplus increase by more or less the same amount as the US current account deficit each year. So central bankers must worry not only about their existing stockpile of dollar reserves, but also about the flow of new US dollar reserves they will continue to accumulate each year so long as their countries continue to achieve a surplus on their overall balance of payments.

      With the depreciation of the dollar rapidly gaining momentum, Asian central bankers are scrambling to find alternative, non-dollar denominated investment vehicles in which to hold their countries` reserves. Consequently, this is a topic that is attracting considerable attention in the press.

      There is a related issue of much greater importance being entirely overlooked, however. The surge in international reserves has created unprecedented macroeconomic imbalances that are destabilizing the global economy. The global economic disequilibrium caused by these imbalances is the subject of this article. It is also the subject my recently published book, THE DOLLAR CRISIS: Causes, Consequences, Cures (John Wiley & Sons, 2003).

      Since the breakdown of Bretton Woods, dollars have replaced gold as the international reserve currency. The international monetary system now functions on a Dollar Standard rather than a Gold Standard.



      The primary characteristic of The Dollar Standard is that it has allowed the United States to finance extraordinarily large current account deficits by selling debt instruments to its trading partners instead of paying for its imports with gold as would have been required under the Bretton Woods System or The Gold Standard.

      In this manner, The Dollar Standard has ushered in the age of globalization by allowing the rest of the world to sell their products to the United States on credit. This arrangement has had the benefit of allowing much more rapid economic growth, particularly in large parts of the developing world, than could have occurred otherwise.

      It also has put downward pressure on consumer prices and, therefore, interest rates in the United States as cheap manufactured goods made with very low-cost labor have been imported into the United States in rapidly increasing amounts.

      However, it is now becoming increasingly apparent that The Dollar Standard has also resulted in a number of undesirable and potentially disastrous consequences.

      First, it is clear that countries which built up large stockpiles of international reserves through current account or financial account surpluses have experienced severe economic overheating and hyper-inflation in asset prices that ultimately resulted in economic collapse. Japan and the Asia crisis countries are the most obvious examples of countries that suffered from that process. Those countries were able to avoid complete economic depression only because their governments went deeply into debt to bailout the depositors of their bankrupt banks.

      Second, flaws in the current international monetary system have also resulted in economic overheating and hyper-inflation in asset prices in the United States as that country`s trading partners have reinvested their dollar surpluses (i.e. their reserve assets) in dollar-denominated assets. Their acquisitions of stocks, corporate bonds, and US agency debt have helped fuel the stock market bubble, facilitated the extraordinary misallocation of corporate capital, and helped drive US property prices to unsustainable levels.

      Third, the credit creation The Dollar Standard made possible has resulted in overinvestment on a grand scale across almost every industry worldwide. Overinvestment has produced excess capacity and deflationary pressures that are undermining corporate profitability around the world.

      To understand how this unprecedented expansion of dollar-denominated reserve assets has created bubble economies, systemic banking crises and deflation around the world, it is first necessary to understand how the large inflow of dollar reserves affects the banking system in countries with balance of payments surpluses. Next it is necessary to understand how the central banks in those countries come to hold the dollars that enter their economies as a result of current account (or, less commonly, financial account) surpluses. Finally, an examination of the investment alternatives available to the central banks, and the economic impact resulting from each of those alternatives, makes it clear why central banks hold most of their reserve assets in dollars.

      The United States is the major deficit nation. When exporters from surplus countries bring their dollar earnings home, those dollars enter their domestic banking system and, being exogenous to the system, act just like high powered money.

      The affect on the economy is just the same as if the central bank of that country had injected high powered money into the banking system: as those export earnings are deposited into commercial banks, they sparked off an explosion of credit creation. That is because when new deposits enter a banking system they are lent and re-lent multiple times given that commercial banks need only set aside a fraction of the credit they extend as reserves.

      Take Thailand as an example. Beginning in 1986, loan growth expanded by 25% to 30% a year for the next 10 years. Had Thailand been a closed economy without a large balance of payments surplus, such rapid loan growth would have been impossible. The banks would have very quickly run out of deposits to lend, and the economy would have slowed down very much sooner.

      In the event, however, so much foreign capital came into Thailand and was deposited in the Thai banks that the deposits never ran out, and the lending spree went on for more than a decade. By 1990 an asset bubble in property had developed. Every inch of Thailand had gone up in value from 4 to 10 times. Higher property prices provided more collateral backing for yet more loans.

      An incredible building boom began. A thousand high rise buildings were added to the skyline. All the building material industries quadrupled their capacity. Corporate profits surged and the stock market shot higher. Every industry had access to cheap credit; and every industry dramatically expanded capacity. The economy rocketed into double digit annual growth.

      And, so it was in all the countries that rapidly built up large foreign exchange reserves: credit expansion surged, investment and economic growth accelerated at an extraordinary pace, and asset price bubbles began to form. That was the case in Japan in the 1980s and in Thailand and the other Asia cisis cuntries in the 1990s. It is also true of China today. Wherever reserve assets ballooned in a short space of time, economic bubbles formed.

      Unfortunately, economic bubbles always pop. And when they pop, they leave behind two serious problems.

      First, they cause systemic banking crises that require governments to go deeply in debt to bailout the depositors of the failed banks. Economic bubbles always end in excess industrial capacity and/or unsustainably high asset prices. Banks fail because deflating asset prices and falling product prices make it impossible for over-stretched borrowers to repay their loans.

      During the Bretton Woods era, systemic banking crises were practically unheard of. Since Bretton Woods broke down, they have occurred on a nearly pandemic scale.




      The preceding table lists 40 banking crises between 1980 and today and provides estimates of their high fiscal costs as a percentage of GDP.

      The second problem economic bubbles leave behind when they pop is excess industrial capacity caused by the extraordinary expansion of credit during the boom years. The problem with excess capacity is that it causes deflation.

      Japan is suffering from deflation. Hong Kong and Taiwan have deflation. Even China, where an economic bubble is still inflating, has been experiencing deflation since 1998. The rest of the Asia crisis countries only avoided deflation by drastically devaluing their currencies and exporting deflation abroad. Think of the impact that the over expansion of Korea`s semiconductor industry has had on global chip prices.

      Hopefully the preceding paragraphs have clarified how unprecedented US current account deficits have sparked off extraordinary credit creation in those countries with the corresponding surpluses, causing unsustainable economic bubbles which subsequently implode, leaving behind wrecked banking systems, heavily indebted governments, excess capacity and deflation.

      Now consider how those US current account deficits end up being held as dollar-denominated assets by the central banks of the surplus countries.

      There are several reasons why central banks accumulate international reserves. The most compelling reason - in Asia, at least - is the desire of the central banks to prevent their currencies from appreciating. When Asian exporters sell products in the United States, they earn dollars. When they bring those dollars back to Asia, they either exchange them for their domestic currency on the currency market or deposit them in their banks, in which case their banks exchange them for the domestic currency.

      This process puts upward pressure on the Asian currencies. Asian policy makers do not want their currencies to appreciate since currency appreciation would cause a reduction in exports and, therefore, a reduction in economic growth.

      Consequently, Asian central banks intervene in the currency market and acquire the dollars that the exporters and banks wish to sell. They pay for those dollars by issuing their own currency, whether Yen, Baht or Yuan. Asia`s export-led economic growth strategy therefore requires that the Asian central banks build up their dollar reserve assets to prevent their currencies from appreciating. This process simultaneously expands the domestic money supply, which further fuels the domestic economy.

      In theory, it is possible for the Asia central banks to absorb the domestic liquidity created through this process by issuing bonds to soak back up the currency they issued to acquire the dollars. However, sterilization on a grand scale is expensive as the central banks must pay interest on the bonds they issue. Judging by the size of the economic bubbles that have arisen across most of Asia during the past two decades, it is quite clear that if such sterilization was attempted at all, it occurred on too small a scale to be effective.

      Once the Asian central banks have acquired dollars, they must either convert them into some other foreign currency or else invest those dollars in an interest bearing dollar-denominated asset in order to earn a return on those funds.

      They must decide between holding those dollars in dollar-denominated investments that will generate a return, converting the dollars into some other currency, or else buying some other store of value such as gold.

      Their options are fewer than they at first appear however. That is because the amounts involved are so large.

      For example, China and Japan each enjoyed a trade surplus of more than $100 billion with the United States last year. That is in addition to the hundreds of billions of dollar-denominated reserves assets they had accumulated in prior years.

      Any attempt to convert even a small portion of that into gold would drive the price of gold wildly higher. Similarly, any strategy that attempted to convert a significant portion of those dollar holdings into Euros would cause a very sharp spike in that currency that the European Central Bank and other European policy makers would view as most unwelcome because of the negative impact it would have on Europe`s exports.

      It is quite probable that politicians and central bankers in Europe would call their counterparts in Asia and politely ask them to stop driving up the Euro. Or, imagine the response in Tokyo if China began converting its dollar hoard into Yen. Diplomatically, it would be unacceptable and, for that reason, it is not an option.

      The fact of the matter is that Asia`s dollar reserve holdings, both stock and flow, are so large that they only place they can be accommodated is in US Dollar-denominated assets such as Treasury Bonds; agency debt, such as Fannie Mae and Freddie Mac; corporate debt; equities; or bank deposits.

      That is why it has been so easy for the United States to finance its enormous current account deficit. There is really nowhere else for that much money to go.

      In other words, the US financial account surplus is actually merely a function of the US current account deficit. The surplus countries can`t afford to convert those dollars into their own currencies because of the harm that would do to their exports, and other countries do not want the dollars converted into their currencies for the same reason.

      Therefore, the dollar could be described as a boomerang currency. First it goes abroad as the export earnings of non-US exporters. Then foreign central banks send it back to be invested in US dollar-denominated assets because there is really no place else to put it.

      It is ironic that not only has the US current account deficit fueled bubble economies in all the major surplus countries, it has also helped create the current economic bubble in the United States as the dollar export earnings of surplus nations come back into the US.

      The investments by the surplus countries into US stocks, corporate bonds, and US agency debt have helped fuel the US stock market bubble, facilitated the extraordinary misallocation of corporate capital, and helped inflate the current US property bubble.

      This year, the US current account deficit will be $500 to $600 billion. That means the surplus nations will have to find places to invest that sum of dollars in dollar-denominated assets. This is an annual task that is becoming increasingly difficult.

      Which sector or sectors of the US economy can afford to issue and service $500 to $600 billion in additional debt - not only this year, but every year into the future so long as the United States continues to run such large current account deficits? The consumer sector has never been more indebted and corporations are going bankrupt in record numbers.

      Neither the consumer sector nor the business sector can afford to take on any more debt. That leaves only the government sector.

      Strangely, it is rather fortuitous - at least from the point of view of Asian central banks - that the United States government has once again begun to run such large budget deficits. At this stage in the business cycle, only the US government has the debt servicing capacity to issue and service the amounts of debt required to provide a safe home for the half a trillion dollars and more that the US current account deficit is adding to the world`s stock of reserve assets each year.

      This year, the US government deficit is well on its way toward $400 billion. Foreign central banks will be more than happy to snap all that up and then some.

      It is no coincidence that the worst of the bubble excesses took place in the United Stated between 1998 and 2000 when the government briefly achieved a budget surplus. During those years when the government stopped issuing new treasury bonds, the many countries experiencing a current account surplus with the US had little choice but to buy other, more risky dollar-denominated assets such as Fannie Maes, corporate bonds or NASDAQ stocks.

      Those are the years of supper easy credit when Fannie and Freddy dramatically expanded their balance sheets and sparked-off the US property boom. And those are the years when corporations found it so easy to raise and waste money. Finally, those were the years of the great NASDAQ blow-off.

      Such excesses are unlikely to be repeated now that the Department of Treasury will be selling hundreds of billions of dollars of its debt at auction every few months now for years into the future. New US government debt will supply most of the dollar-denominated investment vehicles required to house the current account surpluses of the United States` trading partners. Fannie Mae and US corporates will be happy to supply the rest.

      The United States` net indebtedness to the rest of the world is approximately $3 trillion or 30% of US GDP. It increased by approximately $500 billion, or 5% of GDP, last year and it will increase by a similar amount again this year and the year after and every year into the future until a sharp fall in the value of the dollar against the currencies of all its major trading partners puts an end to the gapping US current account deficit or until the United States is so heavily indebted to the rest of the world that it becomes incapable of servicing the interest on its multi-trillion dollar debt.

      It is difficult to know which will happen first. However, it is certain that one of the two will eventually occur. Either outcome would put an end to the era of export-led growth that Asia has enjoyed for so long.

      In the meantime, and here is the story that is of much greater significance than how much Asian central banks will lose as the dollar depreciates, so long as the US current account deficit continues to flood the world with US Dollar liquidity - in effect blowing up the global money supply - new asset price bubble are likely to inflate and implode; more systemic banking crises can be expected to occur; and intensifying deflationary pressure can be anticipated as falling interest rates and easy credit result in excess industrial capacity and falling prices.

      In other words, so long as the US current account deficit persists, the global economic disequilibrium that it generates will continue to cause economic upheavals around the world. The costs of those upheavals will far exceed the foreign exchange losses Asian central banks will suffer as the dollar continues to weaken in the months and years ahead.

      If you wish to order a copy of the book The Dollar Crisis please call Randhir Prakash on (852) 21225228 or email him on randhir.prakash@financeasia.com or click on the button to purchase online using PayPal:

      The book costs US$30 (Plus shipping) and is published by John Wiley.
      Avatar
      schrieb am 18.08.03 21:31:36
      Beitrag Nr. 523 ()
      Die Japse haben doch zigmal hunderte Mrd erfolglos in
      Konjunkturprogrammen verplempert.
      AG klimpert lieber täglich.
      :( nutzt aber auf Dauer auch nix.
      Avatar
      schrieb am 18.08.03 21:42:57
      Beitrag Nr. 524 ()
      P/C-Ratio http://www.cboe.com/MktData/default.asp > Market Quotes > Intra-Day Volume


      Hier ein paar interessante Rahmendaten:

      VIX 19,46 am JT (-3,7%)
      VXN 27,14 Tief der letzten Jahre (-7,03%) !!??
      P/C Ratio bei 0,53 (bullisches bis leicht bullisches Sentiment)
      885 Mio Aktien D.Jones
      1.175 Mio Aktien an der Nasdaq bis dato gehandelt.

      Was ich damit sagen möchte, es sieht nicht nach einer gesunden Rallye aus. Es macht sich extreme Sorglosigkeit breit sowie die pot. neuen Käufer fehlen. Aber das muß nichts heißen, denn wir haben es ja mit einer "BSE-Party" zu tun, den Sie wissen nicht was Sie tun.

      Gruß und happy trading
      Avatar
      schrieb am 19.08.03 16:03:15
      Beitrag Nr. 525 ()
      danke für das aktive mitposten :)

      aber tradingtipps sind hier fehl am platz.
      ich bitte um beachtung meines wunsches :)
      Avatar
      schrieb am 19.08.03 16:04:59
      Beitrag Nr. 526 ()
      19.08. 15:09
      US: Einzelhandelsumsatz durch Blackouts gefallen
      (©GodmodeTrader - http://www.godmode-trader.de)



      Laut BTM-UBS fiel der Einzelhandelsumsatz in der Woche zum 16. August in den USA um 0.5%. Gegenüber dem Vorjahr liegt der Umsatz mit 4.5% im grünen Bereich. Teilweiser Grund für die schwächere Umsatzentwicklung im Einzelhandel seien die Stromausfälle in Teilen der USA gewesen, hieß es. Die Entwicklung im Juli signalisiere, dass sich die Verbraucherausgaben und damit der Einzelhandel an einem Wendepunkt befinden. Im August wird ein Einzelhandelsumsatzzuwachs zwischen 3 und 4 Prozent erwartet.

      ------

      Das dürfte die Läger etwas leeren. :D
      Avatar
      schrieb am 19.08.03 16:07:22
      Beitrag Nr. 527 ()
      19.08. 15:54
      US: Verbrauchervertrauen im August leicht gefallen
      (©GodmodeTrader - http://www.godmode-trader.de)



      Der Index zum Verbrauchervertrauen, der von der University of Michigan ermittelt wurde, lag im August bei 90.2 (Prognose: 91.5) nach 90.9 im Juli. Dies ist eine vorläufige Schätzung für den laufenden Monat – endgültige Ergebnisse wird die Universität Ende des Monats präsentieren.
      Avatar
      schrieb am 19.08.03 19:49:32
      Beitrag Nr. 528 ()
      Jeden Tag neuer Wahnsinn von den Wansinnigen - die bezahlen nur noch mit Luft ihre Rüstung und den Mega Staat, auf tönernden Füßen.

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      19.08. 18:01
      USA: Weitere Steuersenkungen für Unternehmen?

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      (©BörseGo - http://www.boerse-go.de)
      US-Präsident Bush versuchte, die Forderungen nach weiteren Steuersenkungen zu relativieren. Vorerst seien keine weiteren Senkungen nötig. Doch wollte Bush nicht ausschließen, dass Steuersenkungen speziell für Unternehmen durchgeführt werden könnten. „Wir werden uns das anschauen und dann entscheiden“, sagte Bush am Dienstag in Crawford, Texas.

      „Aus jetziger Sicht sieht es so aus, als würden die Steuersenkungen Wirkung zeigen. Aber ich bin eine flexible Person. Ich will sichergehen, dass die Vorzeichen für das Wirtschaftswachstum und die Vitalität der Konjunktur sichergestellt sind.“
      Avatar
      schrieb am 19.08.03 21:32:29
      Beitrag Nr. 529 ()
      US-Etatdefizit im Juli bei 54,24 Milliarden Dollar
      Dienstag 19. August 2003, 20:50 Uhr



      Washington, 19. Aug (Reuters) - Der Fehlbetrag im US-Haushalt ist im Juli auf 54,24 Milliarden Dollar (etwa 48,7 Milliarden Euro) gestiegen und hat im bisherigen Jahresverlauf das Minus auf Rekordhöhe anschwellen lassen.
      Nach den vom Finanzministerium am Dienstag in Washington veröffentlichten Etatdaten stieg der Fehlbetrag in dem seit dem 1. Oktober vergangenen Jahres laufenden Etat 2003 auf 323,98 Milliarden Dollar. Im Juli vergangenen Jahres hatte das Defizit 29,16 Milliarden Dollar betragen.

      Im Fiskaljahr 1992 war mit einem Minus von 290 Milliarden Dollar der bislang größte Fehlbetrag festgestellt worden. In dem Ende September zuende gehenden Fiskaljahr 2003 dürfte das Defizit 400 Milliarden Dollar übersteigen, wobei vor allem die Irak-Kriegskosten zu Buche schlagen.

      brs/sws
      Avatar
      schrieb am 20.08.03 16:37:04
      Beitrag Nr. 530 ()
      54 Mrd. Defizit :D
      Avatar
      schrieb am 21.08.03 07:39:51
      Beitrag Nr. 531 ()
      US-Geldpolitik/Die Fed braucht kein Inflationsziel

      - von vwd Korrespondent Peter Trautmann -

      Frankfurt (vwd) - Angesichts des unvermeidlichen Endes der Amtszeit von Fed-Chairman Alan Greenspan häufen sich immer wieder Forderungen, die US-Notenbank möge doch endlich ein Inflationsziel einführen und so ihrer "diffusen" geldpolitischen Strategie Kontur geben. Waren es lange Zeit Experten von außen, die dieses Vorgehen empfohlen haben, so mehren sich nun auch zunehmend Stimmen innerhalb der Fed, die die Vorteile des "inflation targeting" preisen. Zu den prominentesten Streitern für Inflationsziele zählen Ben Bernanke, seit gut einem Jahr Mitglied im Fed-Board, und der Präsident der Federal Reserve Bank von Richmond, Alfred Broaddus.

      Vor allem Bernanke, der zuvor Wirtschaftsprofessor in Princeton war, steht in dem Ruf, an den Grundfesten der Geldpolitik der Greenspan-Ära rütteln zu wollen. Er hat zahlreiche Aufsätze und Bücher zu dem Thema verfasst und die Vorteile von Inflationszielen herausgestellt. Prinzipiell legt eine Notenbank, die eine solche Politik verfolgt, ein explizites Ziel für die Inflation fest - z.B. zwei Prozent oder einen bestimmten Korridor - und versucht mit ihrem Instrumentarium direkt die Preisentwicklung zu steuern. Andere Ziele, seien es Zwischenziele wie die Geldmenge, oder Endziele wie Beschäftigung und Wachstum, werden sekundär, so zumindest die reine Lehre.

      Allgemein wird eine solche Politik begleitet von Inflationsprognosen für einen mittelfristigen Zeithorizont. Wichtig beim Einsatz von Inflationszielen ist, dass eine Notenbank damit versucht, von vornherein die Inflationserwartungen der Wirtschaftsakteure zu steuern. So wird mittelbar ein Einfluss auf Kapitalmarktzinsen, Wechselkurse oder Lohnverhandlungen gewonnen. Sicherlich werden die sich daraus ergebenden Vorteile auch von Alan Greenspan und anderen Gegnern von Inflationszielen anerkannt, doch andererseits ist der Widerstand gegen ihre Einführung groß.

      Womöglich hat die Fed bislang gute Gründe gehabt, Inflationsziele nicht einzuführen. Einige Beobachter verweisen in diesem Zusammenhang auf die erfolglose Politik der Geldmengenziele in den 70er und frühen 80er Jahren, eingeführt vom ehemaligen Fed-Chairman Arthur Burns. Tatsächlich stellte man schnell fest, dass die Geldnachfrage zu instabil war, um die Geldmenge - so wie dies die Quantitätsgleichung vorsah - zu einer brauchbaren Steuerungsgröße für die Preise zu machen. Unter Greenspan wurde die Geldmenge dann zu einem Nichtthema und quantitative Ziele jedweder Art abgelehnt, was letztlich wohl auch die Unabhängigkeit der Fed gestärkt hat.

      Greenspan hat es in seinen Amtszeiten hingegen vorgezogen, ein maximal mögliches - und nachhaltiges - Wachstum bei stabiler Inflation zu erreichen. Vielleicht hat er dies zurecht getan, angesichts der hohen Volatiltät der Wirtschaftsentwicklung in den USA, die auch die Fed nur selten vorhersehen konnte. Zudem haben empirische Studien gezeigt, so zuletzt vom IWF, dass die Einführung von Inflationszielen allenfalls für Hochinflationsländer Vorteile gebracht hat. Länder mit mäßiger Inflation haben ihre Teuerung in der Vergangenheit auch ohne die Einführung von Inflationszielen senken können und die Inflationsvariabilität ist in diesen Ländern nicht höher gewesen.

      Wenn heute inner- und außerhalb der Fed nach Inflationszielen gerufen wird, mag dies vor allem in der Sorge um die Geldpolitik in der Zeit nach Greenspan begründet liegen, in der womöglich kein "Maestro" mehr den Ton angibt. Zu hohe Inflation ist in den USA derzeit kaum ein Thema, vielmehr schätzt die Fed das Risiko eines unerwünschten Inflationsrückgangs immer noch relativ hoch ein. Dennoch darf die US-Notenbank das Thema geldpolitische Transparenz nicht vernachlässigen, wie die unerfreulich hohe Volatilität an den Bondmärkten zuletzt gezeigt hat. Ob Inflationsziele hierfür das geeignete Mittel sind, darf jedoch bezweifelt werden.
      vwd/20.8.2003/ptr/cv

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      Das Thema Greenspan hat sich ja bald von allein gelöst.
      Avatar
      schrieb am 22.08.03 15:09:10
      Beitrag Nr. 532 ()
      http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0%2C1185%2COID215…


      US-Autohersteller verschrotten Neuwagen

      Die US-Autoindustrie hat bei dem großen Stromausfall vor einer Woche mehr als 1000 fabrikneue Autos verloren. Wie in Detroiter Autokreisen mitgeteilt wurde, ließ der Blackout Fahrzeuge in den Produktionsprozessen halb lackiert, mit nur unzureichend verschraubten Teilen und anderen Qualitäts- und Sicherheitsmängeln zurück - je nachdem, wo das neue Auto sich in den automatisierten Fertigungsstraßen befand. Eine Fertigstellung sei nicht möglich gewesen, wollte man ein Qualitätsprodukt garantieren.

      10.000 Wagen weniger produziert

      Ein Vizepräsident der DaimlerChrysler-Gruppe, Frank Ewashyn, sagte, insgesamt seien wegen des Stromausfalls 10.000 Fahrzeuge nicht produziert worden. Eine Schätzung des finanziellen Schadens war nicht zu bekommen. "Das erste Ziel war, den Verbraucher zu schützen", sagte Ewashyn. "Hast du Zweifel, wirf es weg."

      Keine Angaben von den "Großen Drei"

      Weder Ford noch General Motors (GM) veröffentlichten Zahlen zum Produktionsausfall. Sprecher sagten aber, die Situation sei ähnlich wie bei DaimlerChrysler. Die größten Verluste habe es in den Lackierereien gegeben, in denen die Autos in einem minutiösem Ablauf mehrere Tauchbäder durchlaufen.

      Produktion weit gehend wieder aufgenommen

      Vom Blackout am vergangenen Donnerstag und Freitag waren 54 Autowerke im Nordosten der USA und Kanada betroffen. Mittlerweile haben die meisten Betriebe ihrer Arbeit wieder aufgenommen, teilweise jedoch mit verminderter Kapazität. In einzelnen Werken müssen noch Schäden beseitigt werden. Die Ausfälle sollen mit Überstunden wieder aufgeholt werden, erklärten die "Großen Drei".


      --------

      Wer Amiautos kennt, weiss genau das dort öfters der Strom ausfällt :laugh:
      Avatar
      schrieb am 23.08.03 22:13:29
      Beitrag Nr. 533 ()
      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,262427,00.html


      Klimaschutz in den USA

      Bush-Regierung will Umweltverschmutzung erleichtern


      Kritiker befürchten, dass eine der fortschrittlichsten Umweltschutz-Regelungen der USA demnächst Makulatur sein wird. Ein Verordnungsentwurf der Bush-Regierung soll es Kraftwerksbetreibern in Zukunft ermöglichen, auf den Einbau teurer Luftfilter zu verzichten.

      Washington - An dem Gesetz hat sich die mächtige US-Energielobby jahrzehntelang die Zähne ausgebissen. Seit 1977 zwingt der Clean Air Act die Betreiber von Kraftwerken und Raffinerien, die modernste verfügbare Umweltschutztechnologie einzubauen, sobald sie eine Anlage modernisieren. Dabei ist es unerheblich, was für Arbeiten an einem Werk durchgeführt werden; wenn die Modernisierung über Routinearbeiten hinausgeht, wird auch ein Öko-Upgrade fällig.

      Nun will die Regierung von Präsident George W. Bush offenbar ein Schlupfloch schaffen, das den Clean Air Act nach Meinung einiger Experten de facto aushebelt. Wie die "New York Times" berichtet, sollen Betreiber nach dem Plan der Bush-Regierung ihre Anlagen fortan erneuern dürfen, ohne gleichzeitig auf den Umweltschutz achten zu müssen. Voraussetzung sei, dass die Gesamtkosten der Modernisierung nicht mehr als 20 Prozent des Wertes der für die Energieproduktion notwendigen Anlagenteile betragen. Da Modernisierungen älterer Anlagen teilweise mehr als eine Milliarde Dollar kosteten, könne der "Freibetrag" Hunderte von Millionen Dollar betragen, so das Blatt.

      Bei der geplanten Maßnahme handelt es sich um einen Verwaltungsakt, der bereits in der kommenden Woche in Kraft treten könnte, falls der amtierende Chef der Umweltbehörde das Vorhaben wie zu erwarten abzeichnet. Kritiker befürchten, dass besonders ältere Kraftwerke nach solchen Umbauten mehr Schadstoffe ausstoßen als zuvor und dafür nicht einmal zur Rechenschaft gezogen werden können. John Walke vom Natural Resources Defense Council nannte die geplante 20-Prozent-Regel "einen grotesken Buchhaltungstrick".

      Das Vorhaben stößt auch auf juristische Bedenken. Eliot Spitzer, New Yorker Generalstaatsanwalt, der sich schon als Analystenjäger einen Namen gemacht hat, will laut "New York Times" unverzüglich eine Klage gegen die Regierung einreichen, wenn die neue Vorschrift in Kraft tritt: "Es ist offensichtlich, dass die Bush-Administration versucht, den Clean Air Act mit Verwaltungsvorschriften auszuhebeln", so Spitzer.

      Die Regierung schweigt bisher. Ein Sprecher der Umweltbehörde sagte der Zeitung, die Verwaltung dürfe sich nicht äußern, so lange nichts verabschiedet sei.

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 26.08.03 15:56:26
      Beitrag Nr. 534 ()
      Naja bis die peilen was sie da wirklich treiben werden noch viele Amis sterben und das alles für das Interesse einiger weniger.

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      Irak-Resolution: USA vor diplomatischem Rückschlag


      Rumsfeld vergleicht Irak-Widerstand mit Nazi-Banden

      veröffentlicht am 26.08.03 - 06:38 Uhr


      "Die Koalitions-Streitkräfte können sich jetzt mit den Terroristen in Irak befassen anstatt anderswo einschließlich den USA", so Rumsfeld. Foto: AP
      Washington/New York (rpo). US-Verteidigungsminister Rumsfeld hat den Widerstand im Irak auf einer Veteranen-Veranstaltung mit Nazi-Banden verglichen, die nach der deutschen Kapitulation im Zweiten Weltkrieg noch weiter gekämpft hätten. Bei der neuen Irak-Resolution stehen die USA derweil vor einem diplomatischem Rückschlag.
      Verteidigungsminister Donald Rumsfeld sagte angesichts fast täglicher Anschläge auf US-Truppen und andere ausländische Einrichtungen im Irak, die Streitkräfte würden mit genügend Soldaten ausgestattet, um mit Guerilla-Angriffen fertig zu werden. Den Widerstand in Irak verglich er auf einer Veteranen-Veranstaltung in San Antonio mit Nazi-Banden, die auch nach der deutschen Kapitulation im Zweiten Weltkrieg noch weiter gekämpft hätten.

      "Die Koalitions-Streitkräfte können sich jetzt mit den Terroristen in Irak befassen anstatt anderswo einschließlich den USA", sagte er. Der Befehlshaber im Irak, General John Abizaid, werde genug Soldaten dafür bekommen. Bisher habe er aber keine weiteren Kräfte angefordert. In Irak sind derzeit 150.000 US-Soldaten und 20.000 Soldaten aus Großbritannien und einigen anderen Ländern stationiert.

      Beteiligung weiterer Länder fraglich

      Die USA treffen im UN-Sicherheitsrat auf wenig Unterstützung für ihre Initiative, zusätzliche Länder für die Entsendung von Soldaten nach Irak zu gewinnen. Der stellvertretende Außenminister Richard Armitage sagte am Montag, es sei fraglich, ob Washington noch eine entsprechende Resolution weiter verfolgen werde. Die Entscheidung darüber sei noch nicht gefallen, sagte er nach einem Treffen mit dem aserbaidschanischen Ministerpräsidenten Ilham Alijew in der US-Hauptstadt.

      Außenminister Colin Powell hatte nach dem Anschlag auf das Bagdader UN-Hauptquartier in der vergangenen Woche seinen Urlaub unterbrochen, um in New York für zusätzliche Truppen aus weiteren Ländern für den Irak-Einsatz zu werben. Der amerikanische UN-Botschafter John Negroponte hatte zudem erklärt, Washington wünsche mehr finanzielle Unterstützung für die Besetzung Iraks, um die Sicherheitslage zu verbessern. Aus US-Regierungskreisen verlautete jetzt, die Reaktionen der Sicherheitsratsmitglieder auf die US-Vorschläge seien nicht ermutigend gewesen.

      UN-Generalsekretär Kofi Annan hatte am vergangenen Freitag eine Resolution nicht ausgeschlossen, "mit der die Operation in eine multinationale Truppe mit UN-Mandat" umgewandelt werde, an der sich dann weitere Länder beteiligen. Dies würde aber nicht nur "Lastenteilung bedeuten, sondern auch das Teilen von Entscheidungsbefugnis und Verantwortung mit anderen". Powell stellte klar, dass sich die USA die Entscheidungsbefugnisse in Irak vorbehalten würden.


      http://www.rp-online.de/public/article/politik/ausland/18001
      Avatar
      schrieb am 26.08.03 19:18:27
      Beitrag Nr. 535 ()
      Kämpft und sterbt nur für den Reichtum einiger weniger.

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      US-Opferzahl im Irak jetzt höher als während der Kriegshandlungen

      Im Irak sind seit dem Ende der größeren Kampfhandlungen inzwischen mehr US-Soldaten ums Leben gekommen als während des sechswöchigen Krieges. Das 139. Opfer seit dem 1. Mai starb am Dienstag bei einem Anschlag auf einen Militärkonvoi in Bagdad, wie das US-Zentralkommando mitteilte. Zwei Soldaten wurden dabei verletzt. Während des Krieges, der am 20. März begann, waren insgesamt 138 US-Soldaten ums Leben gekommen, davon 115 in Gefechten.

      Die Zahl der seit dem 1. Mai bei Anschlägen oder in Gefechten gefallenen US-Soldaten stieg am Dienstag auf 63. Die anderen Soldaten starben in diesen vier Monaten bei Unfällen und durch Krankheiten. Präsident George W. Bush hatte am 1. Mai an Bord des Flugzeugträgers «USS Abraham Lincoln» das Ende der größeren Kampfhandlungen im Irak verkündet.

      US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld wies Forderungen nach einer Verstärkung der amerikanischen Truppenpräsenz im Irak zurück. Die derzeitige Zahl von 139 000 sei «angemessen», sagte er auf einem Luftwaffenstützpunkt in San Antonio (Texas). Sollte der Oberbefehlshaber des Zentralkommandos, General John Abizaid, jedoch weitere Truppen anfordern, werde er dem nachkommen. Abizaid habe sich aber für eine stärkere Präsenz von Soldaten aus anderen Ländern ausgesprochen. «Daran arbeiten wir», sagte Rumsfeld. Nach Pentagon- Angaben haben sich 30 Länder bereit erklärt, Truppen zu entsenden.

      Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) bekräftigte in Berlin, dass sich Deutschland militärisch nicht an einem Irak-Einsatz beteiligen wird. «Dabei bleibt es», sagte er vor der SPD-Bundestagsfraktion.

      Die Nationale US-Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice mahnte angesichts wachsender Kritik an der prekären Sicherheitslage im Irak zur Geduld. Es seien seit dem Ende der größeren Kriegshandlungen erst 117 Tage vergangen, sagte sie am Montag in San Antonio (Texas). Rice bekräftige das Durchhaltevermögen der USA. «Wenn Amerikaner beginnen, sich für eine noble Sache einzusetzen, beenden sie das auch», sagte Rice. «Die Verwandlung des Nahen Ostens ist ein mehrjähriges Engagement. Diese Verwandlung ist die einzige Garantie, dass die Region keine Ideologien des Hasses mehr produziert, die Männer dazu bringt, Flugzeuge in Gebäude in New York und Washington zu lenken.»

      Im Irak wurden in den vergangenen Tagen eine polnische Militärbasis in Kerbela und ein polnischer Truppentransport von unbekannten Tätern beschossen. Verletzt wurde dabei niemand, teilte das polnische Verteidigungsministerium am Dienstag mit. Der erste für Mittwoch geplante Flug der polnischen Fluglinie LOT ins südirakische Basra wurde jedoch aus Sicherheitsgründen abgesagt. Polen soll am 3. September mit 9200 Soldaten aus mehreren Staaten das Kommando über eine fünf Provinzen umfassende Besatzungszone mit überwiegend schiitischer Bevölkerung im mittleren Süden des Iraks übernehmen.

      In Genf gedachten eine Woche nach dem Anschlag auf das UN-Gebäude in Bagdad rund 2500 Angestellte der Vereinten Nationen mit einem Schweigemarsch der Opfer. Bei dem Anschlag am 19. August waren 23 Menschen ums Leben gekommen, darunter der UN-Menschenrechtskommissar und UN-Sonderbeauftragte für den Irak, Sergio Vieira de Mello.

      © WELT.de
      Avatar
      schrieb am 26.08.03 19:24:02
      Beitrag Nr. 536 ()
      Ist doch nur Geld :laugh:

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      16:51 - USA könnten 2003 Rekorddefizit von 480 Mrd USD erreichen
      WASHINGTON (AWP/dpa-AFX) - Das Defizit des Staats-Haushalts der USA droht in diesem Jahr die Rekordhöhe von 480 Mrd USD zu erreichen. Diese Zahl nannte die Etat-Abteilung des Kongresses in Washington am Dienstag. Die gegenwärtigen Zeichen des wirtschaftlichen Aufschwungs in den USA, wie relativ positive Zahlen von der Konsumgüterindustrie sind nach Ansicht von Wirtschaftsexperten nicht ausreichend, die Staatseinnahmen ausreichend zu erhöhen und das Defizit einzudämmen. /tr/DP/js/fp
      Avatar
      schrieb am 26.08.03 23:55:16
      Beitrag Nr. 537 ()
      danke für´s reinstellen, clone :)
      ich selbst hab momentan wenig zeit.
      Avatar
      schrieb am 27.08.03 00:30:27
      Beitrag Nr. 538 ()
      TABELLE-US-Auftragseingang für langlebige Güter gesunken
      Dienstag 26. August 2003, 14:33 Uhr


      Washington, 26. Aug (Reuters) - Das US-Handelsministerium hat am Dienstag in Washington folgende Zahlen zur Entwicklung des Auftragseingangs für langlebige Güter im Juli veröffentlicht:

      JUL 2003 JUN 2003
      (Veränderung gegen Vormonat)
      Auftragseingang
      langlebige Güter + 1,0 vH + 2,6 vH
      ohne Rüstung + 1,4 vH + 2,7 vH

      NOTE - Von Reuters befragte Analysten hatten für den Berichtszeitraum mit einem Plus von 0,9 Prozent gerechnet.

      twe/bek

      ---------

      Der Rüstungsanteil, einst Zugpferd, hängt nun durch :confused:
      Avatar
      schrieb am 27.08.03 00:39:21
      Beitrag Nr. 539 ()
      zu #525

      US/Auftragseingang langl Güter Juli +1,0 (PROG: +0,9) Prozent

      Washington (vwd) - Der Auftragseingang bei den Unternehmen der US-Industrie für langlebige Wirtschaftsgüter hat im Juli etwas kräftiger als erwartet angezogen. Verglichen mit dem Vormonat erhöhten sich die Bestellungen um 1,0 Prozent, teilte das US-Handelsministerium am Dienstag mit. Damit ist die Entwicklung günstiger ausgefallen als von den vwd befragten Volkswirten erwartet, die im Mittel ihrer Prognosen mit einem Plus von 0,9 Prozent gerechnet hatten.

      Gleichzeitig bestätigte die Behörde ihre Angaben eines Anstiegs um 2,6 Prozent im Vormonat. Die Bestellungen langlebiger Wirtschaftsgüter ohne Berücksichtigung der Orders aus dem Transportsektor stiegen im Juli verglichen mit dem Vormonat um 1,7 (Juni revidiert: plus 1,5; Juni vorläufig: plus 1,4) Prozent, unter Herausrechnung der Aufträge aus dem Rüstungsbereich ergab sich ein Plus von 1,4 (Juni revidiert: plus 2,7; Juni vorläufig: plus 1,7) Prozent.
      vwd/DJ/26.8.2003/jej


      Tabelle: US-Auftragseingang langlebiger Güter Juli


      Auftragseingang
      langl. Güter ex Transport ex Rüstung
      Monat absolut +/- % absolut +/- % absolut +/- %

      Juli 173,98 +1,0 122,10 +1,7 165,06 +1,4
      PROGNOSE +0,9

      Juni (R) 172,32 +2,6 120,02 +1,5 162,75 +2,7
      Juni* 173,44 +2,6
      Juni (V) 172,50 +2,1 121,67 +1,4 163,21 +1,7
      Mai 168,01 0,0 118,23 +1,0 158,50 +0,5

      Investitionsgüter
      Nichtrüstungsgüter Rüstungsgüter
      Monat absolut +/- % absolut +/- %

      Juli 58,16 +1,2 7,37 -12,2
      Juni (R) 57,45 +3,8 8,39 +4,7
      Juni (V) 57,02 +2,0 8,14 +15,5
      Mai 55,37 -0,9 8,02 -11,0


      - * revidiert im Rahmen der Veröffentlichung der
      Auftragseingänge für die US-Industrie am 4. August
      - Angaben in Mrd USD
      - R = revidiert, V = vorläufig
      - saisonbereinigt
      - Quelle Daten: US-Handelsministerium
      - Quelle Prognose: vwd Konsensschätzung

      Die nächsten Veröffentlichungstermine:
      25.09.2003 August-Daten
      28.10.2003 September-Daten
      26.11.2003 Oktober-Daten
      24.12.2003 November-Daten

      vwd/DJ/26.8.2003/ptr
      Avatar
      schrieb am 27.08.03 00:54:08
      Beitrag Nr. 540 ()
      http://www.netzeitung.de/ausland/252273.html


      Benzinkrise in Phoenix

      In der Stadt Phoenix im US-Bundesstaat Arizona gibt es seit einem Rohrbruch vor fast einem Monat nicht mehr genug Benzin. Das Leck konnte bislang nicht geschlossen werden.

      Ein Rohrleitungsbruch hat in der amerikanischen Stadt Phoenix zu anhaltender Benzinknappheit geführt. Wie die «New York Times» berichtet, ist die Leitung bereits seit dem 30. Juli defekt und konnte bislang nicht repariert werden. Die Gouverneurin des US-Bundesstaats Arizona, Janet Napolitano, habe zwar versichert, dass der Schaden bis zum kommenden Wochenende behoben sein werde, hieß es. Zuvor sei jedoch der Versuch, einen 48 Jahre alten Rohrabschnitt abzudichten, gescheitert. Das Rohr brach während eines Tests, bei dem Leckstellen gefunden werden sollten.

      Experten leiteten daraufhin den Benzinfluss in eine angrenzende Leitung um, worin normalerweise Turbinentreibstoff fließt. Mit dieser Maßnahme sollte der Mangel an Benzin vorübergehend ausgeglichen werden.

      Der Zeitung zufolge konnte dies jedoch nicht verhindern, dass es in der vergangenen Woche zu Panikkäufen von Benzin kam. Bis zum Donnerstag lichteten sich die Warteschlangen vor den Tankstellen aber wieder, und auch der Verkehr auf den Straßen nahm besonders in der Hauptverkehrszeit deutlich ab.

      Neuer Hang zu Fahrgemeinschaften

      Wie die «New York Times» berichtet, hat die Benzinkrise die Gewohnheiten der Autofahrer in der Hauptstadt von Arizona spürbar verändert. Die Fahrzeugbesitzer bildeten verstärkt Fahrgemeinschaften, benutzten Busse als Fortbewegungsmittel und gingen, trotz der Hitze, wie das Blatt scherzhaft bemerkt, zu Fuß.

      «Es gibt hier einen Haufen verrückter Leute», zitiert das Blatt einen Diakon, der sich am Freitagmorgen selbst ein Bild von der Situation im Stadtzentrum machte. «Die Leute sollten einfach lernen, nicht ständig auf ihr Fahrzeug zu zählen«, empfahl er den Autofahrern.

      Doch das ist einfach gesagt, wenn man bedenkt, dass eine Stadt wie Phoenix nicht nur von viel Wüste umgeben ist, sondern auch von einem ein halben Dutzend Autobahnen durchkreuzt wird.

      Geschäfte leiden

      Die NYT zitiert einen Busbetreiber, der rund 50 Prozent mehr Fahrgäste befördert als sonst üblich. Anders erging es der Zeitung zufolge Taxiunternehmen oder Fahrzeugverleihern. Ein Generaldirektor sprach gar von einem «Alptraum» für einige Unternehmen.

      Andere Geschäfte litten vor allem darunter, dass sie ihren Standort in der Nähe von Tankstellen haben. Der Besitzer einer Autowerkstatt sagte der Zeitung, dass die Zufahrt zu den Firmen für potenzielle Kunden versperrt gewesen sei. «Einmal hatte ich einer Auseinandersetzung mit Leuten, die ihre Fahrzeuge nicht wegbewegen wollten», sagte der Mann. Er habe die Polizei verständigt, doch die hätten ihm nur gesagt: «Rufen sie uns wieder an, wenn es gefährlich wird». (nz)

      :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 27.08.03 18:07:03
      Beitrag Nr. 541 ()
      @522

      Auch wenn die Tante Rice mal wieder das Märchen vom 11.September mal wieder bemüht, wahrer wird`s deshalb auch nicht.

      Wer`s immer noch glaubt, sollte mal wieder ein Buch lesen, lesen bildet und hält einen davon ab, dümmliche Geschichten zu glauben.:(

      http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3926575875/qid=1061999…

      CU Jodie
      Avatar
      schrieb am 27.08.03 19:50:40
      Beitrag Nr. 542 ()
      Studie zu Wirtschaftskriminalität
      Deutschland weit vorne

      Wirtschaftskriminalität ist in Deutschland weit verbreitet. Zu diesem Ergebnis kommt die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PriceWaterhouseCoopers (PWC), die jüngst eine Studie zu dem brisanten Thema vorlegte. Pikantes Detail: Im Branchenvergleich tritt die Wirtschaftskriminalität bei Banken am Häufigsten auf.

      Gemessen am westeuropäischen Durchschnitt von 34 Prozent liegt Deutschland der Studie zufolge vorn: Fast 40 Prozent aller hiesigen Unternehmen hätten in den vergangenen zwei Jahren Schaden genommen. Die häufigsten Delikte seien Veruntreuung und Cybercrime, also kriminelle Handlungen durch neue Kommunikationstechnologien wie dem Internet.

      Der finanzielle Verlust aus den verschiedenen Delikten schlage im Durchschnitt für ein Unternehmen mit rund zwei Mio. Euro zu Buche, sagte Steffen Salvenmoser. Der Experte für Wirtschaftskriminalität im Hause PWC zählt dazu alle Fälle, angefangen vom Diebstahl eines Schraubenziehers bis hin zur Bestechung bei einer Pharmazulassung.

      Im Vergleich zur Studie aus dem Jahr 2001 sei die Zahl der von Wirtschaftskriminalität betroffenen Unternehmen in Deutschland zwar um fast acht Prozent zurückgegangen, teilte PWC mit. Doch „das lässt noch keinen sicheren Trend auf Rückgang zu“, ergänzte Salvenmoser. Es sei davon auszugehen, dass nicht alle Fälle ans Licht kämen. In Deutschland würden fast zwei Drittel der wirtschaftskriminellen Handlungen durch Zufall oder interne Hinweise entdeckt.

      Für die Studie befragte PWC nach eigenen Angaben weltweit Vorstände und Geschäftsführer von 3623 Unternehmen. Rund die Hälfte davon seien in Europa ansässig. In Deutschland seien rund 150 Unternehmen befragt worden.
      Avatar
      schrieb am 28.08.03 00:40:27
      Beitrag Nr. 543 ()
      gourmet

      in deinem beitrag taucht nirgends das wort "amerika" auf !
      also, thema verfehlt :p

      Setzten! 6 ins klassenbuch ;)
      Avatar
      schrieb am 28.08.03 00:42:18
      Beitrag Nr. 544 ()
      US-Haushaltsdefizit: 500 Mrd. Dollar möglich!

      von unserem Korrespondenten Bill Bonner

      Es wird jetzt erwartet, dass das amerikanische Haushaltsdefizit (auf Bundesebene) im nächsten Jahr eine halbe Billion Dollar erreichen wird – so ein Komitee des US-Kongresses. John Spratt von der Demokratischen Partei sagt, dass sich das Defizit in den nächsten 10 Jahren auf insgesamt 3,7 Billion Dollar belaufen könnte. :laugh:

      Eine halbe Billion – das ist auch der Betrag an Kapital, den die USA brauchen, um ihre Importe aus Übersee finanzieren zu können. So hoch ist ihr Handelsbilanzdefizit.

      Wie können diese Defizite finanziert werden? Die Sparraten der Konsumenten liegen Nahe Null. Ersparnisse von Unternehmen oder das Zurücklegen von Gewinnen – negativ. Das Geld muss aus dem Ausland kommen.

      Und dennoch sagen in den USA viele Volkswirte, dass diese Defizite gesunde Zeichen seien. Das Haushaltsdefizit stimuliere die Wirtschaft, sagen sie. Und das Handelsbilanzdefizit zeige doch, wie stark die Ausländer die Amerikaner verehren würden; die Investoren in Übersee kaufen amerikanische Aktien und Anleihen, weil sie wissen, dass die USA die dynamischste Volkswirtschaft der Welt haben. Und nebenbei – was sonst können sie mit dem Geld schon tun?

      Deshalb ist es zu einer verrückten Situation gekommen: Die Gläubiger der Welt sind von der Gnade ihres größten Schuldners abhängig.

      Die Idee ist absurd; meine Intuition sagt mir das. Steht nicht schon in der Bibel, dass "der Schuldner der Sklave des Gläubigers ist"? Und ist es bei einem Treffen von Bankern und Schuldnern nicht der Schuldner, der jammert?

      Und dennoch meinen Fed-Gouverneure, Universitäts-Dozenten und TV-Kommentatoren, dass China und die anderen großen Handelspartner der USA ihre Handelsbilanzüberschüsse in den USA reinvestieren müssen.

      Diese ausländischen Investoren haben bereits Billionen verloren – zunächst einmal, als der Dollar gegenüber den größeren Währungen in den letzten 12 Monaten fiel ... und dann, als die amerikanischen Anleihenkurse in den letzten Monaten kollabiert sind. Ich bezweifle nicht, dass die Investoren aus Übersee keine Genies sind. Aber selbst ein nicht so kluger Investor wird irgendwann merken, wie er den Verlust seines Geldes stoppen kann.

      "Ja, aber wir haben sie in der Hand", sagen US-Volkswirte. "Wenn sie ihre Handelsbilanzüberschüsse nicht in den USA investieren, dann wird der Dollar noch weiter fallen. Und dann werden sie nicht mehr soviel von ihren Produkte in den USA verkaufen können. Es ist eine Tatsache: Ohne die US-Defizite würde die gesamte Weltwirtschaft den Bach runtergehen."

      Die USA könnte man mit einer Gesellschaft vergleichen, die in einer kleinen Stadt gegründet wird ... und dann das größte Geschäft dieser Stadt wird. Bald hängt die ganze Stadt von dieser Gesellschaft ab. Sie ist der größte Käufer bei den anderen Läden. Ihre Angestellten sind die größten Käufer in den anderen Läden. Ihre Vorstände sind die besten Kunden der lokalen Kneipe ... und die größten Schuldner der lokalen Bank. Ihre Besitzer geben die nettesten Parties, und sie sind anerkannte Mitglieder der lokalen Kirche, bei der sie auch am meisten spenden.

      Aber diese Gesellschaft macht jedes Jahr Verluste. Deshalb geht sie zu der Bank und zu den Kaufleuten und sagt: Gebt uns mehr Kredite, oder wir werden nichts mehr ausgeben. Die Gesellschaft erhält immer mehr Kredite, denn jeder Kaufmann will das Geschäft mit dieser Gesellschaft am Leben erhalten. Der Besitzer der Kneipe lässt anschreiben. Der Banker erhöht die Kreditlinie der Gesellschaft. Und in der Kirche gibt der Priester dem Besitzer des Unternehmens einen besonders warmen Handschlag.

      Die Einwohner der Stadt könnten zusammenkommen und den Entschluss fassen, die Gesellschaft zu unterstützen, "zum Wohle der gesamten Stadt".

      Aber wenn die Gesellschaft immer weiter Verluste macht und immer weiter Kredite fordert, dann können die Einwohner dieser Stadt langsam, nach und nach, beginnen, sich wie Idioten zu fühlen. "Wenn werden wir jemals bezahlt werden", fragen sie. "Und wie", wollen sie wissen. "Es mag im Interesse der ganzen Stadt liegen, dass die Gesellschaft Geld ausgibt", so der Wirt in der Kneipe zu sich selbst, "aber ich bin es leid, den guten Schnaps immer nur ohne Bezahlung auszuschenken."

      Irgendwann einmal sind sie es alle leid, ... und sie versuchen, ihre Schuldscheine, die sie von dieser Gesellschaft haben, zu jedem Preis loszuwerden ... und sie vergessen, die Frau des Besitzers zum Tee einzuladen.

      Irgendwann wird das auch beim Dollar der Fall sein. Wann? Das weiß ich nicht ...

      Quelle: investorverlag.de

      Avatar
      schrieb am 28.08.03 00:52:09
      Beitrag Nr. 545 ()
      US-Arbeiter erschießt sechs Kollegen

      Washington (dpa) - Ein von der Kündigung bedrohter Arbeiter hat in Chicago sechs Kollegen erschossen. Er war am Morgen in ein Lagerhaus für Autoteile eingedrungen und hatte begonnen, um sich zu schießen. Als die Polizei erschien, weigerte er sich aufzugeben, berichtet CNN. Eine Stunde später stürmten die Beamten das Gebäude und erschossen den Täter.

      © WELT.de

      ------

      Wird bald alltäglich werden!
      Avatar
      schrieb am 28.08.03 01:00:31
      Beitrag Nr. 546 ()
      Nur mal so als Beispiel, genau das tun zu viele US Unternehmen

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      27.08. 22:38
      Silicon Graphics: Massive Stellenstreichungen

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      (©BörseGo - http://www.boerse-go.de)
      Der Computerhersteller Silicon Graphics gab heute nach Börsenschluss bekannt, dass man plane, 600 Stellen oder 17% der Belegschaft aufzulösen, um die operativen Kosten zu reduzieren und mit dem derzeitigen Umsatzlevel in Einklang zu bringen. Das Management will die Quartalsausgaben auf 100 Mio $ zurückfahren, um den Break Even bei einem Umsatz zwischen 235 und 240 Mio $ erreichen zu können.
      Avatar
      schrieb am 28.08.03 01:07:30
      Beitrag Nr. 547 ()
      Stellenstreichungen? :eek: :laugh:
      ich denk aufschwung steht vor der tür? :cry:


      :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 28.08.03 01:11:37
      Beitrag Nr. 548 ()
      Avatar
      schrieb am 28.08.03 01:14:13
      Beitrag Nr. 549 ()
      #534 von DolbyDigital5.1

      Der Aufschwung steht vor der Tür und da bleibt er auch:laugh: weil die Arbeitslosen Konsumenten auch vor der Tür bleiben.
      Avatar
      schrieb am 28.08.03 01:19:57
      Beitrag Nr. 550 ()
      N8
      Avatar
      schrieb am 28.08.03 23:22:15
      Beitrag Nr. 551 ()
      #535 clonecrash:

      Ja, ja, der gute, alte Gauß mit seiner Normalverteilungskurve.

      Leider hat er nicht hinzugesagt, wo sie überall gilt.

      Wenn ich in die Geschichtsbücher sehe, dann fällt mir auf,
      daß es abwärts in der Regel schneller geht als aufwärts!
      Auf- und Ab bei Völkern, Nationen, Volkswirtschaften sind
      meiner Erkenntnis nach nicht gleichverteilt.




      mfg
      thefarmer
      Avatar
      schrieb am 29.08.03 00:10:41
      Beitrag Nr. 552 ()
      #538 von thefarmer

      das ist schon richtig, was du sagst, NUR werden wir diese überspekulation (90er)
      nicht innerhalb von 2,5 jahren ausbügeln. auch wenn es momentan anders aussieht,
      gegessen ist das noch nicht. sooo doll sind die zahlen aus usa auch wieder nicht.
      Avatar
      schrieb am 29.08.03 00:33:44
      Beitrag Nr. 553 ()
      US-Wachstum im 2. Quartal deutlich nach oben revidiert

      Washington (vwd) - Das Wachstum der US-Wirtschaft ist im zweiten Quartal wie erwartet kräftiger ausgefallen als im Rahmen der ersten Veröffentlichung ausgewiesen. Wie das Handelsministerium am Donnerstag berichtet, erhöhte sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den Monaten April bis Juni um annualisiert 3,1 Prozent verglichen mit dem ersten Vierteljahr 2003. Ende Juli hatte die Behörde im Rahmen der ersten Veröffentlichung einen Anstieg der Wirtschaftsleistung um 2,4 Prozent gemeldet. Damit ist die Aufwärtrevision vor dem Hintergrund eines sehr robusten Konsums noch stärker ausgefallen als von vwd befragte Volkswirte dies erwartet hatten.

      Im ersten Quartal 2003 und im Schlussvierteljahr 2002 hatte sich das Wirtschaftswachstum auf annualisiert jeweils 1,4 Prozent verglichen mit den vorangegangenen drei Monaten belaufen. Im gesamten vergangenen Jahr hatte das BIP der weltweit größten Volkswirtschaft um 2,4 Prozent zugelegt.

      Der als alternatives Inflationsmaß verwendete PCE-Deflator stieg den weiteren Angaben des Ministeriums zufolge im zweiten Quartal um revidiert 0,7 Prozent auf Jahresbasis. Im Rahmen der ersten Veröffentlichung war eine Zunahme um 0,9 Prozent gemeldet worden, im ersten Quartal war war der zu Grunde liegende Index um 2,7 Prozent gestiegen.
      vwd/DJ/28.8.2003/ptr


      US-Wachstum im 2. Quartal deutlich nach oben ... (zwei)

      Die revidierten Zahlen des Ministeriums zeigen, dass der Konsum mit einem annualisierten Anstieg von 3,8 (erste Schätzung: plus 3,3) Prozent zulegte und damit Hauptmotor des überraschend hohen Wachstums war. Im ersten Quartal war hier eine Zunahme um 2,0 Prozent verzeichnet worden. Der Private Verbrauch trägt etwa zu zwei Dritteln zur Wirtschaftsleistung in den USA bei. Die Ausrüstungsinvestitionen der Unternehmen erhöhten sich den weiteren Angaben zufolge um 8,0 (plus 6,9) Prozent, verglichen mit einem Rückgang von 4,4 Prozent in den ersten drei Monaten dieses Jahres.

      Allerdings fielen die Lagerbestände um revidiert 20,9 Mrd USD nach einem Anstieg um 4,4 Mrd USD im ersten Quartal. Dieser deutliche Lagerrückgang kostete die US-Wirtschaft knapp 0,9 Prozentpunkte Wachstum. Damit wäre das BIP ohne die Betrachtung der Lagerbestände um annualisiert 4,0 Prozent gewachsen. In der ersten Schätzung für das zweite Quartal hatte sich dieser Wert auf 3,2 Prozent belaufen.

      Für die öffentlichen Ausgaben wies das Handelsministerium eine Zunahme um annualisiert 8,2 (plus 7,5) Prozent aus, verglichen mit plus 0,4 Prozent im Anfangsquartal dieses Jahres. Für die Bundesregierung in Washington wurde dabei mit 25,5 Prozent der stärkste Anstieg der Ausgaben in einem Quartal seit 1967 ausgewiesen. Dieser Entwicklung lag vor allem eine Zunahme der Verteidigungsausgaben um 45,9 Prozent zu Grunde.

      Zusammen mit dem BIP-Report veröffentlichte das Ministerium die Zahlen zur Entwicklung der Nachsteuergewinne der US-Unternehmen. Demnach fielen diese Gewinne im zweiten Quartal mit einer hochgerechneten Jahresrate von 3,4 Prozent. Im ersten Quartal war hier noch ein Anstieg um 3,8 Prozent verzeichnet worden.
      vwd/DJ/28.8.2003/ptr/jej

      ---------

      Alles streng hedonisch etc.
      Avatar
      schrieb am 29.08.03 00:34:45
      Beitrag Nr. 554 ()
      Chicago Fed July Natl Activity Index -0.20

      Avatar
      schrieb am 29.08.03 01:22:50
      Beitrag Nr. 555 ()
      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,263322,00.html


      GRASSOS JACKPOT

      Entrüstung über 140-Millionen-
      Dollar-Zahlung an Wall-Street-Boss


      Die New York Stock Exchange hat ihren Chef Dick Grasso ausgezahlt - jetzt geraten Boss und Börse wegen der fantastischen Summe schwer unter Beschuss. Die Wertpapieraufsicht will ermitteln.


      New York - Kaum einer konnte die Zahl fassen, als er heute morgen seine Zeitung aufschlug. 139,5 Millionen Dollar hatte sich der Vorsitzende der New York Stock Exchange (NYSE) Dick Grasso auf einen Schlag von seinem Arbeitgeber auszahlen lassen - freilich völlig legal, wie er versicherte. Schließlich sei so einiges angelaufen in seiner 30-jährigen Dienstzeit: Pensionsbezüge, Sparbeträge und andere betriebliche Ansprüche. Seit 36 Jahren stehe er im Dienst der Börse, seit 1988 als deren Präsident, jetzt sei die Zeit für persönliche Finanz- und Erbschaftspläne gekommen - daher die Riesenauszahlung.

      Die US-Börsenaufsicht SEC sieht die Angelegenheit dagegen nicht ganz so entspannt: Man habe Bedenken und wolle sich die Details der Auszahlung mal genauer ansehen, teilte sie mit. Nachdem die Summe gestern bekannt geworden war, war in den USA vielerorts Entrüstung laut geworden.

      Geschockt zeigten sich Experten, die die Bezüge von Spitzenmanagern amerikanischer Unternehmen und Organisationen analysieren. "Das ist eine große Tiger-Woods-Ziffer", erklärte John Challenger, der angesehene Chef der Stellenvermittlungsfirma Challenger, Gray & Christmas der "USA Today" am Donnerstag. Die "New York Post" titelte mit "Grassos Jackpot" - die Chancen auf solch eine Summe gibt es sonst wahrlich nur im Spielkasino.

      Die Summe könne höher sein als die Gewinne einiger an der NYSE notierten Unternehmen, sagte Charles Elson, Leiter des Firmenaufsichts-Programms der Universität von Delaware. Die Zahlung sei schlichtweg "umwerfend". Kritiker monieren zudem, dass Grasso die Zahlungen schon jetzt erhielt, da sein bisheriger Anstellungsvertrag eigentlich erst 2005 auslaufen sollte.

      Gegen die Kritiker und hinter Grasso stellte sich Carl McCall, der Leiter des Entlohnungsausschusses im Verwaltungrat der weltgrößten Börse. Flugs stimmte er ein Loblied auf seinen Chef an: Unter Grassos Führung habe die NYSE ein enormes Wachstum und große Erfolge verbucht. Unter Grasso habe die Börse 1549 der 2800 an ihr notierten Unternehmen hinzu gewonnen. Unter Grasso habe sich der Marktwert der notierten Aktien mit derzeit 14,8 Billionen Dollar mehr als verdoppelt. Und: Grasso habe die Börsentechnologie revolutioniert.

      Dass die Millionen des Wall-Street-Chefs lange alleine bleiben, ist nicht zu befürchten: Gleichzeitig mit der einmaligen Auszahlung hat Grasso auch einen neuen Anstellungsvertrag unterzeichnet, der bis Ende Mai 2007 läuft. Sein jährliches Gehalt beträgt wie bisher 1,4 Millionen Dollar, die NYSE zahlt Grasso zusätzlich einen jährlichen Bonus von mindestens einer Million Dollar.

      -------

      Ein Tritt in den Arsch wäre schon zuviel für den Fatzke :laugh:
      Avatar
      schrieb am 29.08.03 11:25:17
      Beitrag Nr. 556 ()
      USA-Idioten, so schaut Eure Zukunft aus!

      Börse - Weiterhin Leben im Glashaus! :confused:


      Die Rückkehr der Inflation Q.:
      http://www.instock.de/Kommentare/10133569.html


      ++ Galoppierende Rohstoffpreise ++

      Von Dirk Harbecke
      Mit Blick auf die vergangenen Wochen muss ich eingestehen, dass Alan Greenspan mit seinen übertriebenen Warnungen vor einer Deflation durchaus Wirkung erzielt hat. Die Börsianer denken nicht im Geringsten daran, sich dem eigentlichen, von der US-Notenbank mitverschuldeten Problem der kommenden Monate zu widmen: Der Rückkehr der Inflation!

      Die anschleichende Inflation wird vor allem durch die expansive Geldpolitik Greenspans und die stetig steigenden Rohstoffpreise getrieben. Die US-Notenbank hat allein in der vergangenen Woche die Geldmenge M3 um 49,9 Milliarden US-Dollar ausgeweitet. Auf das Jahr hochgerechnet, ergibt das einen Zuwachs von mehr als 2.500 Milliarden Dollar beziehungsweise rund einem Viertel des US-Bruttoinlandsprodukts (BIP). In den vergangenen Jahren war die Geldmenge M3 "nur" mit einer Jahresrate von rund 1.000 Milliarden Dollar gestiegen. Gerade im Bereich der Geldanlage machen sich die Finanzspritzen bemerkbar. Die Liquidität, die derzeit noch in Geldmarktfonds geparkt ist, will investiert werden. So stürzen sich die Anleger wie in den besten Tagen der New Economy auf "wahre Schnäppchen", zum Beispiel die Intel-Aktie : Der Börsenwert des Chip-Riesen sprang am vergangenen Freitag innerhalb von Minuten um 17 Milliarden Dollar, weil die Umsatzprognosen für das laufende Quartal leicht angehoben wurden – bei gleichzeitiger Warnung, dass ein dauerhafter Aufschwung noch nicht in Sicht sei.

      Bei all der Euphorie übersehen die Börsianer nur zu gerne die lauernden Gefahren von Seiten der Rohstoffe. Der CRB-Index klettert seit Monaten munter in Richtung neuer Höchststände und belastet dadurch nicht nur die Produktionskosten der Unternehmen, sondern auch die Portemonnaies der Konsumenten. Das beste Beispiel ist der Benzinpreis in den USA, der seit Anfang Juli um 25 Cents gestiegen ist – der größte Zuwachs überhaupt in einem solch kurzen Zeitraum. Was nebensächlich klingt, hat in Wahrheit gravierende Auswirkungen auf die Wirtschaft: Jeder Cent Preisanstieg führt zu Mehrausgaben von 1 Milliarde Dollar für die Verbraucher – Geld, das an anderer Stelle, nämlich beim Konsum, fehlt. Summiert ergibt sich so ein Wert von 25 Milliarden Dollar. Die Folge ist, dass das annualisierte Wirtschaftswachstum der USA im dritten Quartal bei unveränderten Spritpreisen um einen ganzen Prozentpunkt niedriger ausfallen könnte. Welche Auswirkungen ein schwächeres Wachstum hat, zeigte der Blick zurück ins zweite Quartal: Trotz eines BIP-Plus von 2,4 Prozent wurden 170.000 Arbeitsplätze abgebaut!



      Die Rückkehr der Inflation
      ++ Geschönte Statistiken ++

      Bei diesen Rahmenbedingungen überrascht es auf den ersten Blick, dass die gemeldete Inflationsrate in den USA nur bei 1 bis 2 Prozent liegt. Beschäftigt man sich aber etwas genauer mit der Art der Inflationsmessung, wird einiges klar: Die Amerikaner arbeiten mit verschiedenen, in Europa nicht verwendeten statistischen Anpassungen, die die Inflation herunterrechnen und somit das reale Wirtschaftswachstum erhöhen. So werden etwa Qualitätsverbesserungen als preismindernd eingestuft und teurer werdende Lebensmittel durch andere ersetzt, weil die Statistiker die Möglichkeit der Substitution einplanen. Wenn Fleisch zu teuer wird, essen die pfiffigen Verbraucher nur noch Fisch, so die Erklärung. Weil die Realität anders aussieht, liegt die "gefühlte Inflation" mehreren Untersuchungen zufolge bei gut 5 Prozent.

      Kontinuierliche Preissteigerungen, depressive Grundstimmung, anhaltende Arbeitslosigkeit und hohe frei Kapazitäten – dies sind erste Merkmale einer Stagflation. Zugegeben: Konsumenten und Unternehmen bewerten ihre Zukunft langsam wieder optimistischer, die gegenwärtige Lage aber nach wie vor nicht. Was geschieht, wenn das Prinzip Hoffnung erneut scheitert? Unter Einberechung einer realistischeren Inflationsrate ist das reale US-Wirtschaftswachstum bereits negativ, die Unternehmensgewinne fallen seit Jahren, die Zahl der Beschäftigten sinkt rapide. Die amerikanische Notenbank muss die Illusion einer wirtschaftlichen Erholung fördern und hoffen, dass die Märkte ihr glauben. Sonst wird die finale Lebensaufgabe Alan Greenspans die Bekämpfung der Stagflation.
      Avatar
      schrieb am 29.08.03 13:12:44
      Beitrag Nr. 557 ()
      USA hängen Europa dramatisch ab

      Amerika zieht der EU wirtschaftlich weiter davon.
      Heimische Experten sehen aber keinen Grund, das US-System zu kopieren.

      Alpbach (and). Die Wirtschaftsleistung der Amerikaner (Bruttoinlandsprodukt pro Kopf) liegt nach jüngsten Berechnungen des Wirtschaftsforschungsinstituts um satte 40 Prozent über der der EU-Bürger.
      Der Abstand vergrößert sich trotz aller von der EU proklamierten Aufholjagden noch.
      Und in allen Hochtechnologiesektoren - mit Ausnahme der Mobiltelefonie - haben die Amerikaner die Nase vorn
      .

      Wenn sich die Wirtschaftsgespräche des Europäischen Forum Alpbach den ökonomischen Gegensätzen zwischen Europa und den USA widmen, so wie am Donnerstag, dann werden die Samthandschuhe trotz dieser ernüchternden Fakten freilich schnell abgelegt.

      Die nackten Zahlen sagen nein. Die USA liegen beim Pro-Kopf-Einkommen (Wirtschaftsleistung pro Kopf), dem gängigsten Kriterium für die Erhebung des Wohlstandes, um stattliche 40 Prozent vor Europa, wie Karl Aiginger, Ökonom am Wirtschaftsforschungsinstitut dokumentierte. Dieser Abstand ist seit Jahrzehnten nahezu unverändert. Begründet wird die Differenz vor allem mit der höheren Beschäftigung in Amerika, die dort 80 Prozent ausmacht (in Europa sind es 67 Prozent).

      Aiginger wies auch darauf hin, dass von einem Aufholprozess des alten Kontinents weit und breit nichts zu sehen sei. Im Gegenteil: Bei der Produktivität haben die USA ihren ohnehin schon deutlichen Vorsprung in den letzten sieben Jahren noch einmal um die Hälfte vergrößert.
      (...)
      Was vielleicht noch wichtiger ist: Von Aiginger zusammengestellte Zukunftsindikatoren lassen darauf schließen, dass Europa weiter ökonomisch zurückfallen könnte. Von 16 für die wirtschaftliche Entwicklung relevanten Faktoren wie Bildung, Forschung oder Handy- und Internet-Dichte haben die USA bei 14 die Nase vorn. Allerdings sind laut dem Wifo-Forscher die Absturz-Risken für die amerikanische Volkswirtschaft ebenfalls beträchtlich: Armut, ungleiche Einkommensverteilung, Analphabetismus, Obdachlosigkeit und Kriminalität bilden ein nicht zu unterschätzendes Drohpotenzial für die Prosperität. Auch aus dem Vorsprung im Umweltschutz könne Europa mittelfristig Kapital schlagen.
      Viele Experten sehen in der besseren Anpassungsfähigkeit der USA eine wichtige Ursache für die bessere Performance. Veränderungen gingen rasch von statten, weil man bereits sei, Firmen "umzubringen", wie der New Yorker Büroleiter des "Economist", Thomas Easton, darlegte. (...)
      29.08.2003 Quelle: Print-Presse

      http://www.diepresse.at/default.asp?channel=e&ressort=ei&id=…
      Avatar
      schrieb am 29.08.03 13:13:52
      Beitrag Nr. 558 ()
      joo, das ist wahnsinn, nasdaq :eek:
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 00:45:04
      Beitrag Nr. 559 ()
      aus: http://www.telepolis.de/deutsch/inhalt/co/4718/1html
      (dort auch links zur Untermauerung des Artikels und Diskussionsbeiträge zum
      Text)

      Die amerikanische Verschuldungsmaschine

      Artur P. Schmidt 19.01.2001

      Die meisten Schulden wurden gemacht, um den Hightech-Boom in den USA zu
      finanzieren

      Betrachtet man das amerikanische Wirtschaftswunder etwas näher, so sieht man
      immer weniger ein Wunder und ist zunehmend verwundert über das Ausmaß der
      Verschuldung, das sich dieses Land leistet. Fast hat es den Anschein, also ob
      die vor allem auf Technologie basierende Net Economy sich auf einem Drogentrip
      befände. Zumindest kamen einem die Bewertungen zahlreicher Technologiefirmen
      im Frühjahr 2000 wie eine Halluzination vor, an der Timothy Leary seine helle
      Freude gehabt hätte. Das als Aktienkapitalismus gefeierte System hat bei
      näherem Hinsehen jedoch gravierende Mängel. Der Hauptmangel ist der immense
      Schuldendienst, den die Amerikaner leisten müssen.

      Am 18. August 2000 betrug der öffentliche Schuldenstand 5.670.329.490.959,40
      US-$ oder, anders ausgedrückt, etwa 5,7 Billionen US-$. Bei einer
      Bevölkerungszahl von etwa 276.200.220 Amerikanern entspricht dies einer
      Verschuldung von etwa 20.450 US-$ pro Bürger. Die Schulden nehmen pro Tag um
      weitere 45 Millionen US-$ zu und haben mittlerweile etwa 350 % des
      Sozialproduktes der USA erreicht. Am 17.1. 2001 betrug der Schuldenstand
      bereits 5,718,517,343,351.92 Dollar.

      Man kann es drehen, wie man will: Nach den klassischen Buchhaltungsprinzipien
      wäre Amerika pleite, wenn wir nicht wissen würden, dass ein Staat nicht pleite
      gehen kann, da er ja jederzeit die Notenpresse ankurbeln oder im Falle aller
      Fälle eine Währungsreform durchführen kann. Betrachtet man die Verschuldung pro
      Fiskaljahr seit 1989, so sieht man, dass sich in den zurückliegenden 10 Jahren
      die Verschuldung von 2,86 auf 5,66 Billionen US-$ zwar verdoppelt hat, was
      jedoch nichts im Vergleich zur Verschuldungsexplosion während der Reagan- und
      Bush-Ära ist, als sich die Schulden in etwa vervierfachten.

      Die Kehrseite des amerikanischen Wirtschaftswunders

      Für Ludwig Erhard war es unvorstellbar, dass ein Volk mehr an Werten verzehren
      kann, als es geschaffen hat. Da der gemessene Produktivitätsanstieg in den USA
      zwischen 1970 und 1995 deutlich niedriger ist, als während der gesamten Phase
      der Nachkriegszeit bis zum Ende der 60er Jahre, muss man sich die Frage
      stellen, warum in den USA von einem anhaltenden Produktivitätswunder
      gesprochen wird.

      Der US-Ökonom Robert Gordon von der Northwestern University entlarvte diese
      Thesen als statistische Manipulationen, da sich außerhalb der Computerindustrie
      keine Beschleunigung des Produktivitätswachstums feststellen ließ. Die
      Euphorie speist sich im Wesentlichen aus dem Mythos der New Economy, bei der
      mittlerweile ein riesiger spekulativer Bubble geplatzt ist, der im Kursverlauf
      Ähnlichkeiten zum Platzen der japanischen Blase Ende der 80er Jahre aufweist.

      Die Auftürmung eines gigantischen Schuldenberges bei Unternehmen und privaten
      Haushalten, die Aushöhlung des Sozialhaushaltes, Reallohnverluste sowie die
      Vernachlässigung der Erneuerung von Infrastrukturen haben den Lebensstandard
      der Amerikaner trotz angeblichen Wirtschaftswunders mittlerweile deutlich
      sinken lassen. So stieg die Verschuldung der privaten Haushalte in den 90er
      Jahren von etwa 3,3 auf mehr als 6 Billionen US-Dollar. Die Unternehmen
      weiteten ihre Schulden von ebenfalls 6 Billionen US-$ auf etwa 13 Milliarden
      US-$ aus. Und auch die Schulden des Staates belaufen sich mittlerweile, wie
      bereits erwähnt, auf etwa 6 Billionen US-$. Zusammen also etwa 25 Billionen
      US-$ oder zum Mitschreiben: 25.000.000.000.000 US-$.

      Zu dieser bereits beeindruckenden Zahl kommen noch einmal etwa 60 Billionen
      US-$ an kurzfristigen Verbindlichkeiten von US-Banken hinzu, die vorwiegend
      aus Finanzderivaten resultieren. Das elektronische Wirtschaftswunder offenbart
      sich deshalb zunehmend als Verschuldungswunder, dessen besondere Leistung
      darin besteht, dass die Schulden etwa drei Mal so schnell wachsen wie das
      Bruttosozialprodukt. Da die privaten Haushalte in den USA mehr ausgeben, als
      sie einnehmen, und die amerikanische Wirtschaft mehr Güter und Dienstleistungen
      einnimmt, als sie selbst produziert, war die starke Ausweitung des
      Handelsbilanzdefizits die logische Folge.

      Gefangenendilemma

      Das Problem mit Schulden ist, dass diese die Entwicklung blockieren, da ein
      immer größerer Betrag für den Schuldendienst aufgebracht werden muss. Während
      in den letzten 4 Jahrzehnten keine führende Industrienation eine Verschuldung
      des öffentlichen Sektors von mehr als 135 % des Bruttosozialproduktes hatte,
      kommen die USA heute diesem Wert mit 132 % gefährlich nahe. Auch Amerikas
      Verschuldungsproblem der privaten Haushalte ist wegen der mittlerweile
      negativen Sparquote der Amerikaner (sie geben mehr aus, als sie einnehmen)
      ein zunehmendes Problem. Zwar werden momentan in den USA Haushaltsüberschüsse
      erwirtschaftet, jedoch reichen diese aufgrund der hohen Tilgungslasten für die
      Schulden nicht aus, das Gesamtdefizit zu senken.

      Die meisten Schulden wurden gemacht, um den Hightech-Boom in den USA zu
      finanzieren, d.h. der Produktivitätsboom ist vor allem kreditfinanziert und
      erinnert fatal an den berühmten Schweinezyklus, den Peter Senge in seinem Buch
      "Learning Organizations" beschrieben hat. Wer zu schnell wächst, muss dieses
      hohe Wachstum mit Jahren der Stagnation bezahlen. Eine ähnliche Erfahrung
      musste in den 90er Jahren Japan machen. Während es dort die
      Immobilienseifenblase war, die platzte, könnte in den USA eine
      Technologieseifenblase platzen und zwar dann, wenn viele der kreditfinanzierten
      Hightech-Firmen nicht in die schwarzen Zahlen kommen.

      Gemäß einem Bericht des Economist erhöhten "Non-financial-Unternehmen" in den
      USA ihre Schulden um 900 Milliarden US-$. Die steigenden Aktienpreise und die
      Bezahlung von Mitarbeitern mit Aktienoptionen haben in den USA den Eindruck
      erweckt, dass die Haushalte reicher geworden seien, was den Konsum noch mehr
      angekurbelt hat. Die Zahlen sind jedoch ernüchternd. So ist die Verschuldung
      der Haushalte von 85 % des persönlichen Einkommens auf 103 % im letzten Jahr
      angestiegen. Hierin dürfte auch einer der Hauptgründe für den starken
      Kursverfall der Nasdaq-Börse im Jahr 2000 liegen.

      Papiergewinne versus reale Verluste

      Das eigentliche Problem beim Schuldenmachen auf steigende Vermögenswerte ist,
      dass die Schulden bleiben, die Buchgewinne jedoch bei sinkenden Aktienkursen
      dahinschmelzen. Da alles, was sehr stark in den Kursen steigt, sich auch wieder
      nach unten bewegen kann - der sogenannte Wellenaspekt von Angebot und Nachfrage
      -, gilt es, exponentiellen Bewegungen in der Verschuldung Einhalt zu gebieten.
      Da Schulden nur durch Einnahmen zurückgeführt werden können und Gewinne erst
      dann tatsächlich eingetreten sind, wenn die Papiere verkauft sind, muss
      spekulativen Auswüchsen frühzeitig begegnet werden, wenn der Staatshaushalt und
      die Haushalte der Privatpersonen nicht aus dem Ruder laufen sollen.

      Wer in Zeiten einer boomenden Ökonomie keine Rücklagen bildet, braucht sich
      nicht zu wundern, wenn die Rechnung im Falle einer wirtschaftlichen
      Abschwächung höher als erwartet ausfällt. Die Venture-Capital-Szene in Amerika
      wäre zwar ohne den Rückgang der Sparquoten sicherlich nicht so reichlich mit
      Kapital versorgt worden. Es muss jedoch die Frage gestellt werden, ob dies
      angesichts der mittlerweile ausufernden Verschuldung nicht vielleicht besser
      gewesen wäre, da eine Konkurswelle bei Start-Up-Firmen die Liquiditätslage
      einer Vielzahl von Investoren auch in den USA dramatisch verschlechtern würde.

      Kein Aufschwung dauert ewig

      In Amerika hat die langanhaltende Phase wirtschaftlichen Aufschwungs und
      geringer Zinsen zu einer ausufernden Ausleihmentalität von Kapital geführt.
      Doch kein Boom dauert ewig. Phasen des wirtschaftlichen Aufschwunges werden
      stets von wirtschaftlichen Abschwüngen abgelöst, die oftmals völlig unerwartet
      einsetzen.

      Konnte man in Zeiten hoher Inflation darauf hoffen, dass das geliehene Geld
      weniger wert sein wird und so in Zukunft leichter zurückbezahlt werden kann,
      so gilt dies nicht in Zeiten sehr geringer Inflation. Wer sich aktuell
      überschuldet, muss den Ausleihwert Pfennig für Pfennig mit Zins und Zinseszins
      zurückbezahlen. Die Frage, ob es langfristig ein sogenanntes Soft-Landing der
      US-Wirtschaft gibt, wird mit ziemlicher Sicherheit mit Nein zu beantworten
      sein. Dies heißt nicht, dass sich mittelfristig der Aufwärtstrend nach einer
      Wachstumsdelle nicht noch einige Jahre fortsetzen kann. Ohne Veränderung der
      Verschuldungssituation besteht dann jedoch die Gewissheit, dass ein Niedergang
      der US-Ökonomie die gesamte Weltwirtschaft in eine tiefgreifende Krise führen
      wird.

      Es war kein Geringerer als Thomas Jefferson, der folgende Worte sagte:
      "I place economy among the first and most important virtues, and public debt
      as the greatest of dangers. To perserve our independence, we must not let our
      rulers load us with perpetual debt."

      Verhinderung der Kettenreaktion

      Einer der bedenklichsten Indikatoren der amerikanischen Volkswirtschaft ist
      die rückläufige persönliche Sparquote. Betrug diese Anfang der 80er Jahre noch
      10 bis 12 %, so fiel diese bis Anfang 2001 auf unter Null zurück.

      Dies ist in zweierlei Hinsicht alarmierend. Einerseits wird durch das
      ausufernde Kaufverhalten der Amerikaner das Rückschlagspotential für die
      Finanzmärkte immer größer, andererseits dürften im Falle einer Rezession eine
      Vielzahl von Haushalten vor dem Konkurs stehen. Die Kombination von rapidem
      Wachstum der Schulden und steigenden Zinsen in den letzten Monaten hat die
      Schuldenbelastung der Haushalte auf eine Ebene angehoben, die seit Ende der
      80er Jahre nicht mehr gesehen wurde. Erkennbar wird die ausufernde
      Verschuldung auch am amerikanischen Aktienhandelsvolumen im Vergleich zum
      Bruttosozialprodukt. So wird mittlerweile für jeden erwirtschafteten Dollar
      etwas das Dreifache in Aktien investiert. Da man jedoch nur das ausgeben kann,
      was man einnimmt, stellt sich natürlich die Frage nach der Rückzahlung der
      Schulden.

      Amerikas Wirtschaft wandelt auf einem gefährlichen Grat. Ein Absturz bedeutet
      die Gefahr einer Kettenreaktion, die die wirtschaftliche Krise noch weiter
      verstärken könnte.


      ________________________________
      Web-Site: http://www.oekonux.de/
      Organisation: projekt oekonux.de
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 13:18:33
      Beitrag Nr. 560 ()
      Der Aufschwung ist bereits da :laugh:


      http://www.nzz.ch/2003/08/29/wi/page-article92A9N.html

      US-Wirtschaft expandiert mit 3,1 Prozent

      Wachstumstempo im zweiten Quartal nähert sich dem Potenzial


      Sna. Washington, 28. August


      Die amerikanische Wirtschaft ist im zweiten Quartal gemäss Angaben des Handelsministeriums deutlich schneller als ursprünglich gemeldet gewachsen und nähert sich wieder auf leisen Sohlen ihrem bei rund 3,5% vermuteten Potenzialwachstum. Zwar überraschte vor dem Hintergrund des in den vergangenen Wochen publizierten Datenkranzes die am Donnerstag erfolgte Bekanntgabe einer revidierten Jahresrate von 3,1% nur die wenigsten Analytiker. Gleichwohl übertraf der jüngste Quartalswert, der höchste seit einem kurzlebigen Zwischenspurt Mitte letzten Jahres, die ursprüngliche Schätzung von 2,4% deutlicher, als mehrheitlich erwartet worden war. Mehr noch, das vor wenigen Monaten undenkbar gewesene Aufbäumen der US-Wirtschaft - unter Ausklammerung der negativen Lagerentwicklung resultierte sogar ein Zuwachs der Gesamtnachfrage von 4% - repräsentiert einen klaren Bruch gegenüber der anämischen Wachstumsentwicklung der zwei vorangegangenen Quartale, in denen man ein letztlich enttäuschendes Wachstum von 1,4% verzeichnet hatte.

      Ausgabenrausch auf breiter Front
      Hauptverantwortlich für die Verbesserung des Leistungsausweises gegenüber der ersten Schätzung vor Monatsfrist war in erster Linie das dynamischere Ausgabengebaren der Konsumenten. Diese zeigten sich im Besonderen von langlebigen Gebrauchsgütern wie Autos und Elektronikgeräten angetan, deren Nachfrage allein um 24,1% zulegte. Daneben trugen indes auch Korrekturen im Aussenhandel, die ein Schrumpfen des nach wie vor beachtlichen Passivsaldos im grenzüberschreitenden Waren- und Dienstleistungsverkehr zur Folge hatten, sowie eine bessere Investitionslaune der Unternehmen zur höheren Wachstumsrate bei. Spezielle Erwähnung verdienen ferner auch der nach einer Talfahrt von sechs Quartalen in Folge erstmals wieder verzeichnete Zuwachs bei den gewerblichen Bauausgaben sowie das Ausmerzen der Delle, welche die aufmerksam verfolgte Kategorie der Software- und Ausrüstungsinvestitionen zu Jahresbeginn erlitten hatte. Kein uneingeschränkt positives Faktum stellt dagegen die schon vor Monatsfrist festgestellte «Explosion» der Verteidigungsausgaben dar. Diese legten im Schlepptau des Irak-Kriegs um 45,9% gegenüber der Vorperiode zu und bekräftigten so ihren Status als schillernde Stütze der Expansion.

      Hinterherhinken der Firmengewinne
      Als weiterer Wermutstropfen muss auch der entgegen den Erwartungen ausgewiesene Rückgang der Unternehmensgewinne (nach Steuern) bezeichnet werden. Deren Gesamtsumme schrumpfte im Vergleich mit dem ersten Quartal um 3,4%, nachdem man noch in der Periode zuvor eine Zunahme von 3,8% verzeichnet hatte. In gewisser Hinsicht stellt diese Entwicklung, bei der es anscheinend vielen Unternehmen trotz dem jüngsten Anziehen der Nachfrage nach wie vor nicht gelingt, gewinnsteigernde Preiserhöhungen durchzusetzen, die Kehrseite des weiterhin sehr gedämpften Teuerungsverlaufs dar. So krebsten die Veränderungsraten sowohl des Deflators für das Sozialprodukt als auch des zur Berechnung der realen Konsumausgaben verwendeten Preisindexes überaus heftig auf 0,9 (Vorperiode: 2,4)% bzw. 0,7 (2,7)% zurück. Angesichts der im Berichtszeitraum vorgenommenen «Entrümpelung» der Warenlager - deren Gesamtwert schrumpfte landesweit um auf Jahresbasis hochgerechnete 20,9 Mrd. $ - dürfte jedoch mancher Firma schon bald keine andere Alternative als ein merkliches Hochfahren der Produktion verbleiben. Davon profitieren könnte nicht zuletzt der Arbeitsmarkt.

      ---------

      Wachstum, Wachstum, Wachstum und verdammt nochmal, Wachstum :laugh:
      Nur blöd das die Firmen kein Geld damit verdienen :D
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 13:21:07
      Beitrag Nr. 561 ()
      unter Ausklammerung der negativen Lagerentwicklung

      :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 30.08.03 23:20:58
      Beitrag Nr. 562 ()
      http://www.ftd.de/pw/in/1062167822571.html?nv=hpm


      ftd.de, Sa, 30.8.2003, 12:42
      Greenspan weist Krititk an seiner Geldpolitik zurück
      US-Notenbankchef Alan Greenspan hat sich gegen seine Kritiker zur Wehr gesetzt. Er bekräftigte, die Geldpolitik in der weltgrößten Volkswirtschaft auch künftig nicht nach dem Vorbild anderer Zentralbanken an festen Vorgaben wie einem definierten Inflationsziel ausrichten zu wollen.

      Greenspan bezweifle, dass derartige Instrumente der wirtschaftlichen Entwicklung förderlich seien, sagte Greenspan am Freitag bei der Jahreskonferenz der Kansas City Federal Reserve. Seiner Auffassung nach müssen die Währungshüter vielmehr hinreichend flexibel agieren können, um Konjunkturrisiken rechtzeitig zu bewältigen.

      Ob die US-Notenbank (Fed) erfolgreich auf die Folgen der geplatzten Blase am Aktienmarkt aus den neunziger Jahren reagiert habe, könne man erst in einer Weile feststellen. Grundsätzlich zeigte er sich überzeugt, dass die US-Wirtschaft heute besser auf Erschütterungen wie die Anschläge am 11. September 2001 als früher reagieren kann - dank deregulativer Maßnahmen, größerer technischer Neuerungen wie einem besseren Inventur-Management und einem flexibleren Arbeitsmarkt.

      Er ziehe es weiterhin vor, die geldpolitischen Entscheidungen an den möglichen Risiken zu orientieren, die vor der US-Wirtschaft liegen, sagte Greenspan. "Einige Kritiker haben argumentiert, eine derartige Politik sei zu undiszipliniert - subjektiv, scheinbar dem persönlichen Ermessen anheim gestellt und schwierig zu erklären."

      Kritiker fordern klare Vorgaben

      Kritiker, darunter der Fed-Gouverneur Ben Bernanke, hatten gefordert, dass die US-Notenbank (Fed) sich an verlässlichen, klar definierten Maßgaben orientiert und beispielsweise ein Inflationsziel formuliert, das festlegt, bei welchen Teuerungsraten die Währungshüter stabile Preise als gegeben ansehen. Die Europäische Zentralbank (EZB) etwa sieht die Preisstabilität gewährleistet, wenn die Inflation mittelfristig nahe unter zwei Prozent liegt. Die EZB spricht dabei allerdings nicht von einem Inflationsziel, sondern von einer Toleranzgrenze.

      Greenspan äußerte sich dagegen skeptisch zu den Vorteilen eng umrissener Zielvorgaben. "Dass ein derartiger Ansatz zu einer besseren wirtschaftlichen Entwicklung führt, ist jedenfalls höchst zweifelhaft", sagte er. In diesem Zusammenhang verwies der seit 1987 amtierende Fed-Chef auf die von der Notenbank angestoßene Debatte über etwaige Deflationsrisiken in den USA. Die Strategie der rechtzeitigen Vorbeugung habe die Fed zu einer Politik veranlasst, die das Risiko einer Deflation begrenzt habe, obwohl nach den meisten geläufigen Prognose-Modellen ein derartiges Ereignis zum damaligen Zeitpunkt nicht abzusehen gewesen sei.

      Zweifel an der Reaktionsfähigkeit

      Im Frühjahr hatten Fed-Vertreter angesichts der bereits niedrigen Leitzinsen auf mögliche Alternativen zur Bekämpfung einer konjunkturschädlichen Abwärtsspirale aus nachhaltig sinkenden Preisen, rückläufiger Nachfrage und schrumpfender Wirtschaftsleistung verwiesen. An den Finanzmärkten war daraufhin spekuliert worden, die Notenbank erwäge etwa den Rückkauf von Staatsanleihen. Deren Kurse hatten in der Folge kräftig angezogen, was die Renditen entsprechend in den Keller drückte.

      Als die Fed dann aber klarstellte, dass solche ungewöhnlichen Maßnahmen unwahrscheinlich seien, legten die Renditen wieder deutlich zu und die Finanzierungskosten beispielsweise für Immobilien-Hypotheken wurden in die Höhe getrieben. Dies belastete wiederum die US-Aktienmärkte und löste Vorwürfe an die Kommunikationspolitik der Fed aus.

      Auch kritische Überlegungen zur Reaktionsfähigkeit der US-Wirtschaft ließ Greenspan nicht gelten: Die US-Wirtschaft sei nicht wie behauptet geringeren Erschütterungen als früher ausgesetzt, sondern besser im Stande, sie aufzufangen. "Es ist eine deutliche Zunahme der Flexibilität der US-Wirtschaft festzustellen, Erschütterungen zu verarbeiten", sagte er.

      © 2003 Reuters Limited.
      Avatar
      schrieb am 31.08.03 13:47:37
      Beitrag Nr. 563 ()
      Eine suuuuuper Meldung auf die ich gerade gestossen bin, hoffendlich werden jetzt endlich Nägel mit Köpfen gemacht.
      Aber seht selber:

      Japan, China und Südkorea schließen Bündnis gegen Windows


      IT-Konzerne und Regierungen der führende asiatischen Wirtschaftsmächte Japan, China and Südkorea entwickeln gemeinsam ein Betriebssystem, das die unsichere US-Software Microsoft ablösen soll. Das berichtet die gewöhnlich gut informierte japanische Wirtschaftzeitung `Nihon Keizai Shimbun` in ihrer Sonntagsausgabe unter Berufung auf verhandlungsnahe Quellen. Der Plan wird vom japanischen Minister für Handel und Industrie Takeo Hiranuma auf einem Treffen der Wirtschaftsminister der drei Staaten am kommenden Mittwoch in Phnom Penh vorgestellt.

      Die Quellen erwarten die Zustimmung der Verhandlungsteilnehmer zu dem Plan. Kommt es wirklich zu einer Umsetzung, wäre dies das erste Bündnis von starken Industrienationen gegen Microsoft. Auch die Entwicklung eigener asiatischer Büroanwendungen ist angedacht.

      Die Kreise gehen davon aus, dass die Länder sich für eine Linux-Variante oder eine andere Offene Software entscheiden. Ein weiteres Treffen in der Sache ist für Mitte September in Seoul angesetzt, ein Meeting der Industrieführer soll Mitte November folgen. Aus Japan gehören die IT-Konzerne NTT Data, Matsushita Electric Industrial, NEC, Hitachi und Fujitsu zu der Plattform.

      Peking hat bereits Mitte August seine Ministerien angewiesen, statt Microsofts Office eine eigene Büroanwendungs-Software einzuführen. 15 Ämter, darunter das Ministerium für Wirtschaft, die Staatssicherheit und das Außenministerium sollen künftig mit WPS Office2002 von dem einheimischen Hersteller Kingsoft arbeiten. (as)

      Quelle: de.internet.com

      :):):)
      Avatar
      schrieb am 31.08.03 18:37:34
      Beitrag Nr. 564 ()
      Sind Chinesen und Japaner für den Verlust von Arbeitsplätzen in den USA mitverantwortlich?
      Oder sind Amerikaner einfach unfähig, Qualitätswaren zu produzieren?



      31.08.2003 18:01


      VORSCHAU-Wechselkurse bestimmen Snow-Besuch in China und Japan

      (aktualisiert)

      - von Glenn Somerville -

      Washington, 31. Aug (Reuters) - Die US-Industrie setzt darauf, dass US-Finanzminister John Snow bei seinem bevorstehenden Besuch in China und Japan mit seiner bevorzugten "ruhigen Diplomatie" im Reizthema Wechselkurse Fortschritte erzielt.

      Snow will zum Auftakt seiner Asien-Reise am Montag in Tokio mit dem japanischen Ministerpräsidenten Junichiro Koizumi und dem japanischen Finanzminister Masajuro Shiokawa treffen, bevor er am Dienstag nach Peking weiterreist. Dort steht ein Treffen mit dem chinesischen Notenbankchef Zhou Xiaochuan an. Am Donnerstag und Freitag wird der US-Finanzminister auf dem Asien-pazifischen Wirtschaftsforum in Thailand teilnehmen.

      Nicht nur die US-Industrie, auch die Lenker der US-Wirtschaft sowie US-Notenbankchef Alan Greenspan werfen China und Japan vor, den Kurs ihrer Währungen gegenüber dem Dollar künstlich niedrig zu halten und damit für den Verlust von Arbeitsplätzen in den USA mitverantwortlich zu sein. Ein niedrigerer Wechselkurs macht die Güter im Ausland billiger und bietet damit der Industrie des Landes Wettbewerbsvorteile.

      "Für die Regierung von (George W.) Bush und für Snow persönlich ist es wichtig, dass sie wenigstens den Anschein erwecken, dass sie sich für das Interesse der US-Industrie einsetzen", sagte der Chef-Volkswirt der Wells Fargo Bank of Minneapolis, Sung Won Sohn.

      Erst vorige Woche hatte der US-Industrieverband National Association of Manufacturers China als Hauptgrund für den Verlust von 2,7 Millionen Stellen in den USA seit Mitte 2000 genannt. "Auf China muss Druck ausgeübt werden, um den Wechselkurs seiner Währung den Marktkräften zu überlassen und die derzeitige Praxis zu beenden, die Währung stark unterbewertet zu halten", forderte der US-Industrieverband.

      China hält den Wechselkurs seiner Landeswährung seit 1995 in einer engen Bandbreite um 8,3 Yuan je Dollar. Die US-Industrie beklagt, die chinesische Währung sei damit um etwa 40 Prozent unterbewertet und gebe so den chinesischen Waren auf dem US-Markt unfaire Wettbewerbsvorteile. Die USA fordern seit längerer Zeit von China, sein Wechselkurssystem flexibler zu machen. Ein wichtiger politischer Berater der chinesischen Regierung, Cau Honghui, bekräftigte allerdings am Freitag die bisherige chinesische Haltung. "Der Yuan muss stabil bleiben", sagte er.

      Die US-Industrie erwartet von Snow, dass er auch in Japan die Wechselkurse anspricht. Japan solle den Wechselkurs der Landeswährung den Marktkräften überlassen und mit Interventionen am Devisenmarkt aufhören, hieß es. Japanische Währungsbehörden hatten in der jüngsten Vergangenheit massiv Yen verkauft, um einen Kursanstieg der Landeswährung zu verhindern. Allein im Juli wurden die Yen-Verkäufe der japanischen Behörden am Devisenmarkt auf 17 Milliarden Dollar geschätzt.

      Snow hatte allerdings vor kurzem darauf hingewiesen, dass die USA in der Frage der Wechselkurse nur begrenzte Möglichkeiten hätten. "Wir können nicht diktieren ... wir können aber eine ruhige Diplomatie anwenden und darauf hinweisen, weswegen wir glauben, dass diese Schritte (in Richtung frei floatender Wechselkurse) Sinn machen", sagte er.

      tcs/jas

      Quelle: REUTERS
      Avatar
      schrieb am 01.09.03 11:29:15
      Beitrag Nr. 565 ()
      http://www.zeitenwende.ch/default/l1/?nav=22&SUBnav=1693

      Wie Sie bereits im Kapital „Staatsschulden“ gesehen haben, steigen die Schulden des amerikanischen Staatshaushaltes immer schneller an. Per April 2003 haben sie den Stand von US$ 6.2 Bio oder US$ 22`000 pro Person erreicht. Diese Zahl kann sich mit den Staatsschulden anderer westlicher Länder durchaus vergleichen lassen. Viel dramatischer sind aber die anderen Schulden. Die USA haben in allen Sektoren zusammengerechnet (öffentliche, unternehmerische und private Haushalte) Schulden von US$ 34 Bio oder US$ 120`000 pro Person. Die USA sind somit abhängig von ausländischen Kapitalgebern.

      Dieser Chart zeigt die Schulden von US$ 693 Mia
      im Jahr 1957 oder US$ 4`000 pro Person verglichen
      mit den US$ 34 Bio oder US$ 120`000 pro Person im
      Jahr 2002.

      Bei allen Angaben auf den jeweiligen Charts muss
      beachtet werden, dass die europäische Schreibweise
      nicht mit der amerikanischen übereinstimmt.
      Die Zählweise in Europa ist Millionen, Milliarden,
      Billionen, Trillionen. Im Gegensatz dazu in den USA
      Millionen, Billionen, Trillionen. Die Bezeichnung
      Milliarden gibt es in den USA nicht. Die Bezeichnungen
      in den deutschen Texten entspricht unserer Zählweise.



      Auf dem untenstehenden Chart sehen Sie die rote Line, welche Amerika‘s Schulden seit 1957 repräsentiert, verglichen mit der blauen Linie, welches das Wachstum gemessen am nationalen Einkommen zeigt. Von 1957 bis in die frühen 1970-Jahre haben sich beide Kurven ungefähr verdoppelt; d.h. das Verhältnis der Schulden zum nationalen Einkommen ist in etwa gleich geblieben. In den 1990ern stiegen die Schulden mehr als zweimal so schnell wie das Wachstum der Wirtschaft.



      Schulden pro Person (Kinder inklusive)
      Dieser Chart zeigt die gesamten Schulden auf Kapitalbasis, inflationsbereinigt. Links sehen wir, dass 1957 (umgerechnet in heutige US$) jede Person durchschnittlich mit US$ 25`793 verschuldet war. Da wir hier eine inflations-bereinigte Berechnung haben, müssten die Zahlen von 1957 und 2002 gleich geblieben sein. Aber rechts sehen wir, dass die Verschuldung auf US$ 119`442 pro Person gestiegen ist, was einem Anstieg von US$ 94`000 entspricht.



      Weiter unten sehen Sie, wie sich die Verschuldung über die Jahre von 1957 bis 2002 entwickelt hat. Es handelt sich um einen inflations-bereinigten Schuldenanstieg von 4.6 mal pro Person.

      Interessant zu beobachten ist, dass 1982, dem Beginn des grossen Börsenbooms, die Schulden schneller zu steigen begannen als vorher. Es scheint ein direkter Zusammenhang zu bestehen von steigender Verschuldung mit boomenden Börsen.



      Aufteilung und Entwicklung der Schulden der USA nach Sektoren
      Die grüne Linie zeigt die Schulden der einzelnen Staaten und Gemeinden
      Die blaue Linie zeigt den Verlauf der privaten Verschuldung
      Die gelbe Linie zeigt die Unternehmensverschuldung
      Die rote Linie zeigt die Verschuldung des Finanzsektors
      Die schwarze Linie zeigt die nationale Verschuldung

      Während die gesamte Verschuldung in den 60er und 70er Jahren nur langsam anstieg, zeigt sich ab den 80er Jahren eine stark steigende Verschuldung der privaten Haushalte (blau) und eine explodierende Verschuldung des Finanzsektors (rot). Die Verschuldung des Finanzsektors ist 25 mal schneller gestiegen als generelle wirtschaftliche Wachstum.

      Die Verschuldung der privaten Haushalte betrug 1957 43 % des nationalen Einkommens. 2002 ist der Anteil auf 102 % angestiegen. Somit steigt auch die Verschuldung der privaten Haushalte viel schneller als die Wirtschaft. Die Schulden der privaten Haushalte bestehen aus Konsumschulden (Leasing, Kreditkarten, etc und Hypotheken). Im folgenden Chart sehen wir, dass das durchschnittliche Einkommen einer Familie seit 1970 nicht mehr angestiegen ist. Die Familien konnten den "American Way of Life" nur aufrecht erhalten, in dem sie sich in Schulden gestürzt haben.



      Die rote Linie zeigt, dass das inflationsbereinigte Einkommen der Männer seit den 70er Jahren leicht abgenommen hat. Die Saläre der Frauen sind seit 10 Jahren stabil. Wenn man nun den unten aufgeführten Chart über die Verschuldung der privaten Haushalte anschaut, stellt sich die Frage, wie diese Schulden je wieder zurückbezahlt werden sollen. Die einzige Alternative ist das Zurück-
      schrauben des Konsums mit seinen bekannten Folgen für die Weltwirtschaft.

      Avatar
      schrieb am 01.09.03 11:33:13
      Beitrag Nr. 566 ()
      #548 von DolbyDigital5.1

      "unter Ausklammerung der negativen Lagerentwicklung"


      :laugh: :laugh: :laugh:

      Mehr Lager bauen mit angeschlossenen Müllberbrennungsanlagen - ja das ist die Lösung - so können die Lager geräumt.

      Aufschwung :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 04.09.03 16:56:14
      Beitrag Nr. 567 ()
      http://www.n24.de/wirtschaft/branchen/index.php?a20030903173…


      04. September 2003

      Armutszeugnis made in USA

      Über 12 Millionen Kinder kämpfen ums Überleben



      Die schwierige wirtschaftliche Lage hat viele US-Bürger in die Armut gestürzt. Im vergangenen Jahr lebten 1,4 Millionen Menschen mehr als im Jahr davor unterhalb der Armutsgrenze. Das geht aus einer Statistik des US-Zensusbüros hervor, die am Mittwoch in Washington veröffentlicht wurde.

      Insgesamt waren 34,8 Millionen Menschen in den USA von Armut betroffen. Das sind 12,4 Prozent der Bevölkerung. Nach der US- Definition gilt eine vierköpfige Familie mit einem Einkommen von weniger als 18.390 Dollar (17.000 Euro) vor Steuern im Jahr als arm. 12,2 Millionen Kinder lebten danach in Armut, 700.000 mehr als im Jahr zuvor. Besonders betroffen waren Alleinerziehende: Gut ein Viertel der Familien, die ohne Vater leben, waren nach Angaben der Zensusbehörde arm.

      "Es ist sehr beunruhigend, wenn in einem der reichsten Länder der Welt so viele Kinder unterhalb der Armutsgrenze leben", sagte Mary Yerrick von der katholischen Sozialbewegung "Campaign for Human Development". "Vor allem für Kinder ist die Armut ein Teufelskreis. Sie hat negative Auswirkungen auf ihr ganzes Leben, etwa durch die mangelnden Bildungsmöglichkeiten."

      (N24.de, dpa)

      --------

      Der wirtschaftliche Aufschwung erfasst nun das gesamte Land!
      Avatar
      schrieb am 04.09.03 18:00:51
      Beitrag Nr. 568 ()
      "in einem der reichsten Länder der Welt":laugh:

      http://www-user.uni-bremen.de/~benbeck/Armut.htm

      Andreas Farwick
      Armut hat eine Hautfarbe.
      Zur Armut der Afro-Amerikaner in den Städten der USA
      Armut in den Vereinigten Staaten ist in besonderer Weise mit der ethnischen Gruppe der Afro-Amerikaner verbunden. Zwar hat sich das Ausmaß der Armut unter der schwarzen Bevölkerung in den letzten drei Jahrzehnten deutlich verringert, dennoch liegt die Armutsrate dieser Bevölkerungsgruppe im Vergleich zur weißen Bevölkerung immer noch auf sehr hohem Niveau. Im Unterschied zu der ebenfalls stark von Armut betroffenen neu eingewanderten ibero-amerikanischen Bevölkerung, zählen die Afro-Amerikaner zu den in die USA deportierten Ureinwanderern. Ihre sozio-ökonomische Benachteiligung, die trotz der gesetzlichen Aufhebung der Diskriminierung in den 1950er und 1960er Jahren weiter fortbesteht, ist daher von besonderer Brisanz.

      Gemessen an der offiziellen Armutsgrenze (Material 2) lebten im Jahr 1999 von den 35,3 Mio. Afro-Amerikanern in den USA ca. 8,4 Mio. oder 23,6 Prozent in Armut. Auch wenn das Ausmaß von Armut unter der schwarzen Bevölkerung im Zuge des wirtschaftlichen Aufschwungs seit Beginn der 1990er Jahre auf einem bisherigen Tiefststand abgesunken ist (Material 4), bleibt für diese Bevölkerungsgruppe - gemessen an der weißen, nicht ibero-amerikanische Bevölkerung (mit 7,7 Prozent) - ein mehr als dreimal so hohes Verarmungsrisiko bestehen.

      Armut in den Städten
      Die Armut der Afro-Amerikaner manifestiert sich besonders in den Großstadtregionen und hier wiederum in den Kernstädten: Im Jahr 1999 wohnten 85,5 Prozent der schwarzen Armutsbevölkerung in den Großstadtregionen, allein 60 Prozent in den Kernstädten (vgl. Material 5). Der hohe Anteil der von Armut betroffenen Afro-Amerikaner in den Großstadtregionen erklärt sich einerseits durch den hohen Anteil (88 Prozent) aller Afro-Amerikaner in den Großstädten. Andererseits fällt aber die Armutsrate in den Kernstädten mit 26,3 Prozent deutlich höher aus als in den gesamten USA. In den altindustriellen Kernstädten des Nordwestens und des mittleren Westens ("rustbelt") beträgt die Armutsrate sogar 27,9 bzw. 30,1 Prozent.

      Innerhalb der Städte konzentriert sich die Armut in bestimmten Teilgebieten. So wohnten im Jahre 1999 75,6 Prozent aller von Armut betroffener Afro-Amerikaner in sog. census tracts (statistische Gebietseinheiten mit ca. 2000 bis 8000 Einwohner) mit einer Armutsrate von 20 Prozent und mehr (vgl. Material 6). Immer noch 30,2 Prozent der schwarzen Armutsbevölkerung lebte in census tracts mit einer Armutsrate von 40 Prozent und mehr. Diese stark von Armut geprägten Gebiete liegen vor allem in den innerstädtischen ethnischen Ghettos wie Harlem, die South-Bronx und Teile von Brooklyn in New York City (vgl. Material 7).

      Die Herausbildung dieser ethnischen Ghettos in den Städten des Nordens und mittleren Westens der Vereinigten Staaten geht auf die 1920er Jahre zurück. Damals ließen sich Tausende Afro-Amerikaner aus dem ländlichen Süden auf der Suche nach Arbeitsplätzen im Bereich der aufblühenden städtischen Industrie des heutigen "rustbelt" in den von Weißen verlassenen innerstädtischen Wohnquartieren nieder. Nachdem im Verlauf der 1970er und 1980er Jahre die schwarze Mittelschicht nach einem gelungenen gesellschaftlichen Aufstieg in die Vorstädte abwanderte, kam es zu einer zunehmenden Verelendung der ethnischen Ghettos. Die sich in diesen Gebieten einstellende Kumulation von Erwerbslosigkeit, Drogenkonsum, Kriminalität und sich verfestigender Armut sowie der damit einhergehende Prozeß der sozialen Deklassierung werden seit Anfang der 1980er Jahre unter dem Schlagwort einer "urban underclass" diskutiert.

      Demographische Charakteristika der schwarzen Armutsbevölkerung
      Innerhalb der schwarzen Bevölkerung ist die Armut vor allem unter den Kindern verbreitet (vgl. Material 9). Mit 38,3 Prozent tragen die Kinder von allen Altersgruppen in den Kernstädten mit Abstand das höchste Verarmungsrisiko. Aber auch absolut gesehen bilden die Kinder mit einem Anteil von 46,3 Prozent an der kernstädtischen schwarzen Armutsbevölkerung die stärkste Gruppe. Demgegenüber fällt der Anteil der von Armut betroffenen Alten aufgrund einer über die Jahre verbesserten Alterssicherung mit 20,2 Prozent eher unterdurchschnittlich aus. Das hohe Armutsrisiko der Kinder ist durch die weit verbreitete Armut unter den schwarzen alleinerziehenden Frauen zu erklären. So war im Jahr 1999 jede zweite schwarze alleinerziehende Mutter von Armut betroffen, während dies bei den weißen alleinerziehenden Frauen "nur" bei 37,8 Prozent der Fall war.

      Wirtschaftliche Ursachen der Armut
      Eine der Hauptursachen für den Anstieg der Armut bildet die Tertiarisierung der städtischen Ökonomie, gekennzeichnet durch einen drastischen Abbau industrieller Arbeitsplätze zugunsten von Arbeitsplätzen im Bereich der hochqualifizierten Dienstleistungen. Mit diesem Prozess ist ein rapider Rückgang der Nachfrage nach gering qualifizierten Arbeitskräften verbunden. Zwar gab es auch Gewinne an Arbeitsplätzen mit geringen Qualifikationsanforderungen im Bereich der sog. haushaltsorientierten Dienstleistungen (burger king economy). Diese konnten die Verluste im produzierenden Sektor aber bei weitem nicht kompensieren.

      Die beschriebene Transformation des Arbeitsmarktes traf insbesondere die schwarze Bevölkerung, da diese Gruppe aufgrund der lang anhaltenden Diskriminierung eine vergleichsweise geringere formale Bildung aufweist (Material 10). Zwar hat sich der Bildungsrückstand im Vergleich zur weißen Bevölkerung in bezug auf die Quote der High-School-Abschlüsse mit einem Zuwachs von 57,4 Prozent (1981) auf 72,7 Prozent (1999) bei den Afro-Amerikanern gegenüber 72,4 Prozent bzw. 77,8 Prozent bei den Weißen deutlich verringert. Dennoch liegt die Quote der Abgänger mit College-Abschluss bei den Afro-Amerikanern mit 13,5 Prozent gegenüber 32,8 Prozent bei den Weißen weiterhin deutlich zurück. Insgesamt hat sich aufgrund des starken Zuwachses von College-Abschlüssen bei der weißen Bevölkerung die Chance des beruflichen Einstiegs für Absolventen mit High-School-Abschluss wesentlich verschlechtert.

      Die geringere schulische Bildung der Afro-Amerikaner schlägt sich in einem jährlichen Median-Einkommen nieder, daß mit rund 26.000 US$ gegenüber 40.634 US$ bei der weißen Bevölkerung im Jahr 1999 trotz einer Verringerung des Abstands im Verlauf der 1990er Jahre deutlich geringer ausfiel (Material 11). Viele der erwerbstätigen Afro-Amerikaner müssen sich gar mit einem Einkommen unterhalb der Armutsgrenze zufrieden geben. So lebten im Jahr 1999 rund 4 Prozent der über das Jahr hinweg vollzeitig erwerbstätigen Afro-Amerikaner in Armut.

      Die schlechte wirtschaftliche Lage der schwarzen Bevölkerung zeigt sich auch in der hohen Arbeitslosenrate, die mit 7,6 Prozent (1999) - zwar auf niedrigem Niveau - noch mehr als doppelt so hoch lag wie bei der weißen Bevölkerung (vgl. Material 12). Eklatant ist die nach wie vor hohe Arbeitslosigkeit unter den jugendlichen Afro-Amerikanern. So liegt der Anteil der arbeitslosen Personen im Alter zwischen 16 und 19 Jahren bei 24,7 Prozent gegenüber 11,4 Prozent bei den Weißen.

      Insbesondere für die jugendliche Bevölkerung der innerstädtischen ethnischen Ghettos ist der Zugang zum Arbeitsmarkt zusätzlich durch ein erhebliches Maß an Vorurteilen erschwert (Material 13). Zwar kann eine ausdrücklich rassistische Haltung von Arbeitgebern nur selten nachgewiesen werden. Untersuchungen zeigen jedoch, dass viele Arbeitgeber männliche schwarze Bewerber aus den Ghettos als unkooperativ, ungebildet, unproduktiv und instabil einschätzen und aufgrund dieser Annahmen ungern einstellen. Dabei werden die Vorurteile nicht nur von weißen Arbeitgebern geäußert, sondern überwiegend auch von Afro-Amerikanern selbst.

      Mit dem lang anhaltenden wirtschaftlichen Wachstum im Verlauf der 1990er Jahre ist eine deutliche Verbesserung der Erwerbssituation der Afro-Amerikaner eingetreten. Ein Großteil der Langzeitarbeitslosen konnte wieder einen Zugang zum Arbeitsmarkt finden. Da aber der wirtschaftliche Wandel zulasten der gering qualifizierten Arbeitskräfte nicht umkehrbar ist, ist zu erwarten, dass sowohl die Arbeitslosigkeit als auch die Armutsrate mit der nächsten wirtschaftlichen Rezession insbesondere für die gering qualifizierte schwarze Bevölkerung wieder deutlich zunimmt.

      Wandel der Familienstruktur
      Neben den ökonomischen Gründen ist die fortschreitende Auflösung herkömmlicher Familienstrukturen und die damit verbundene Zunahme alleinerziehender Frauen eine weitere Ursache für Armut (vgl. Material 14). Der hohe Anteil der alleinerziehenden Frauen unter den schwarzen Familien insbesondere in den Armutsgebieten der Kernstädte wird unter anderem durch die fehlenden ökonomischen Perspektiven junger Frauen erklärt, die eine Mutterschaft und die damit verbundene Anerkennung als Frau trotz der ökonomischen Risiken als attraktiv erscheinen lässt (Material 15). Weitere Erklärungen sind der uneffektive Einsatz von Verhütungsmitteln und die sich häufig als schwierig erweisende Absprache über Verhütungspraktiken mit dem männlichen Partner.

      Die mit der alleinerziehenden Mutterschaft einhergehende Armut ist fast zwangsläufig die Folge von zu geringen Unterstützungsleitungen der Väter, dürftigen Verdienstmöglichkeiten der Frauen und der Struktur des Sozialhilfesystems, das lange Zeit nur wenig Anreize bot, einen oftmals schlecht bezahlten Job mit einem Jahreseinkommen nur geringfügig über der Armutsgrenze anzunehmen und damit auf bedeutende Sozialleistungen, wie eine kostenlose medizinische Versorgung, die im Rahmen der Sozialhilfe gewährt werden, zu verzichten.
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      schrieb am 07.09.03 01:32:52
      Beitrag Nr. 569 ()
      analyse

      Der amerikanische Albtraum

      Vom Millionär zum Milliardär: Befreit von allen Gleichheitsidealen, reißen die Reichen in den USA immer mehr Wohlstand an sich. Die Mittelschicht löst sich auf

      Von Paul Krugman

      Als ich ein Teenager war und auf Long Island nahe New York lebte, machte ich oft Ausflüge zu den Villen an der Nordküste. Diese Villen waren Monumente eines vergangenen Zeitalters, in der sich die Reichen ganze Armeen von Sklaven leisten konnten. Die brauchte man auch, um Häuser von der Größe europäischer Paläste zu unterhalten. Als ich diese Häuser sah, war diese Ära, die wir heute das Goldene Zeitalter nennen, längst Vergangenheit. Kaum eine der Villen auf Long Island war noch in Privatbesitz. Entweder waren sie zu Museen umfunktioniert worden, oder sie wurden als Kindergärten oder Privatschulen genutzt.

      Denn das Amerika der fünfziger und sechziger Jahre, in dem ich aufwuchs, war eine Mittelklassegesellschaft. Die großen Einkommens- und Wohlstandsunterschiede des Goldenen Zeitalters waren verschwunden. Natürlich lebte so mancher reiche Geschäftsmann oder Erbe weit besser als der durchschnittliche Amerikaner. Aber sie waren auf eine andere Weise reich als die Räuberbarone, die sich um die Jahrhundertwende riesige Villen hatten bauen lassen, und sie waren nicht so zahlreich. Die Tage, in denen Plutokraten eine wichtige Rolle in der amerikanischen Gesellschaft gespielt hatten, politisch wie ökonomisch, schienen passé.

      Die tägliche Erfahrung vermittelte uns den Eindruck, in einer einigermaßen gleichen Gesellschaft zu leben. Die wirtschaftlichen Disparitäten waren nicht besonders ausgeprägt. Berufstätige mit höherer Ausbildung – Manager der mittleren Ebene, Lehrer, sogar Anwälte – behaupteten oft, weniger zu verdienen als gewerkschaftlich organisierte Arbeiter. Wer als wohlhabend galt, ließ sich einmal pro Woche eine Putzfrau kommen und verbrachte den Sommerurlaub in Europa. Aber auch diese Wohlhabenden schickten ihre Kinder in öffentliche Schulen und fuhren im eigenen Auto zur Arbeit so wie jeder andere auch.

      Doch das ist lange her. Heute leben wir wieder in einem Goldenen Zeitalter – ähnlich extravagant wie das Original. Villen und Paläste erleben ihr Comeback. 1999 porträtierte das New York Times Magazine den Architekten Thierry Despont, die „Eminenz des Exzesses“, der darauf spezialisiert ist, Häuser für die Superreichen zu gestalten. Seine Kreationen entstehen gewöhnlich auf einer Fläche von 2000 bis 6000 Quadratmetern; Häuser am oberen Ende dieser Skala sind kaum kleiner als das Weiße Haus. Natürlich sind auch die Armeen von Bediensteten zurückgekehrt. Ebenso die Yachten.

      Nur wenigen Leuten ist bewusst, wie sehr sich in diesem Land die Kluft zwischen den sehr Reichen und dem Rest innerhalb relativ kurzer Zeit verbreitert hat. Wer sich mit diesem Thema beschäftigt, setzt sich unweigerlich dem Verdacht aus, „Klassenkampf“ oder eine „Politik des Neides“ zu betreiben. Und nur wenige Leute sind tatsächlich willens, über die weitgehenden Auswirkungen dieser sich immer weiter öffnenden Schere zu sprechen – ökonomische, soziale und politische Auswirkungen.

      Doch was in den USA heute geschieht, kann nur verstehen, wer das Ausmaß, die Ursachen und Konsequenzen der zunehmenden Ungleichheit in den letzten drei Jahrzehnten begreift. Wer begreifen will, wieso es in Amerika trotz allen ökonomischen Erfolgs mehr Armut gibt als in jeder anderen großen Industrienation, der muss sich die Einkommenskonzentration an der Spitze ansehen.


      I. Das neue Goldene Zeitalter


      Das Durcheinander beim Ausscheiden von Jack Welch als Chef des US-Konzerns General Electric hatte einen positiven Nebeneffekt: Es gab Einblick in die Sozialleistungen, die die Wirtschaftselite einstreicht und die der Öffentlichkeit normalerweise verborgen bleiben. Wie sich herausstellte, wurde Welch die lebenslange Nutzung eines Apartments in Manhattan (inklusive Essen, Wein und Wäsche) gewährt, ebenso die Nutzung von Firmenjets und einige andere geldwerte Vorteile im Wert von mindestens zwei Millionen Dollar pro Jahr. Diese Abfindung veranschaulicht, wie sehr Firmenlenker mittlerweile erwarten, ähnlich königlichen Hoheiten des Ancien Régime behandelt zu werden. Finanziell dürften diese Sonderleistungen Welch wenig bedeutet haben. Im Jahr 2000, seinem letzten kompletten Dienstjahr bei General Electric, bezog er ein Einkommen von 123 Millionen Dollar.

      Man mag einwenden, es sei nichts Neues, dass die Chefs amerikanischer Konzerne eine Menge Geld kassieren. Aber es ist neu. Zwar waren sie im Vergleich zum durchschnittlichen Arbeiter immer schon gut bezahlt, doch was ein Manager vor 30 Jahren verdiente und was er heute verdient, ist nicht zu vergleichen.

      In den vergangenen drei Jahrzehnten sind die Gehälter der meisten US-Bürger nur moderat gestiegen: Das durchschnittliche jährliche Einkommen wuchs inflationsbereinigt von 32522 Dollar im Jahr 1970 auf 35864 Dollar 1999. Zehn Prozent in 29 Jahren – ein Fortschritt, wenn auch ein bescheidener. Glaubt man dem Fortune Magazine, stiegen in derselben Zeit die Jahresgehälter der Firmenchefs der 100 größten US-Unternehmen aber von 1,3 Millionen Dollar – dem 39fachen des Gehaltes eines durchschnittlichen Arbeiters – auf 37,5 Millionen Dollar, dem mehr als 1000fachen Lohn eines normalen Arbeitnehmers.

      Diese Explosion der Vorstandsgehälter in den vergangenen 30 Jahren ist an sich schon erstaunlich. Aber sie deutet nur auf einen größeren Zusammenhang hin: die erneute Konzentration von Einkommen und Wohlstand in den USA.

      Offizielle Erhebungen belegen, dass ein wachsender Einkommensanteil an die oberen 20 Prozent der Familien fließt, und innerhalb dieser Schicht besonders an die obersten fünf Prozent, während die Familien in der Mitte immer weniger abbekommen. Dies sind die Fakten. Trotzdem beschäftigt sich eine ganze, gut finanzierte Industrie damit, sie zu leugnen. Konservative Denkfabriken produzieren reihenweise Studien, die diese Daten, die Methoden ihrer Erhebung und die Motive jener Statistiker diskreditieren sollen, die doch nur das Offensichtliche berichten. Vor vier Jahre hielt Alan Greenspan – wer konnte diesen Mann ernsthaft für objektiv halten? – eine Rede bei der Konferenz der US-Notenbank in Jackson Hole. Die Rede war ein einziger Versuch, die reale Zunahme von Ungleichheit in Amerika abzustreiten.

      Tatsächlich jedoch haben Studien, die sich seriös um das Aufspüren hoher Einkommen bemühen, zu erschreckenden Ergebnisse geführt. Eine kürzlich veröffentlichte Untersuchung des unabhängigen Haushaltsamts des amerikanischen Kongresses hat beispielsweise Daten zur Einkommensteuer und andere Quellen herangezogen, um die bisherigen Schätzungen zu verbessern. Dabei stellte sich heraus, dass zwischen 1979 und 1997 die Nettoeinkommen des obersten Prozents der Bestverdienenden um 157 Prozent stiegen – gegenüber zehn Prozent bei den durchschnittlichen Einkommen. Noch aufrüttelnder sind die Ergebnisse einer Studie von Thomas Piketty und Emmanuel Saez vom französischen Forschungsinstitut Cepremap. Piketty und Saez nutzten Daten aus der Erhebung der Einkommensteuer, um die Einkommen von Wohlhabenden, Reichen und sehr Reichen bis zurück ins Jahr 1913 zu schätzen.

      Aus diesen Berechnungen kann man einiges lernen. Zunächst, dass das Amerika meiner Jugend weniger als normaler Zustand unserer Gesellschaft gelten sollte, sondern eher als Interregnum zwischen zwei Goldenen Zeitaltern. In der amerikanischen Gesellschaft vor 1930 kontrollierten wenige Superreiche einen Großteil des Wohlstandes. Eine Mittelklassegesellschaft wurden wir erst, nachdem sich die Einkommenskonzentration während des New Deal von Präsident Franklin D. Roosevelt und besonders während des Zweiten Weltkriegs auflöste. Die Wirtschaftshistoriker Claudia Goldin und Robert Margo haben die Verengung der Einkommenskluft während dieser Jahre „Great Compression“, Große Kompression, getauft. Bis in die siebziger Jahre blieben die Einkommen relativ gleichmäßig verteilt: Der rapide Anstieg der Einkommen der ersten Nachkriegsgeneration verteilte sich gleichmäßig auf die Gesamtbevölkerung.

      Seit den siebziger Jahren klaffen die Einkommen allerdings zunehmend auseinander. Und die großen Gewinner sind die Superreichen. Ein häufig gebrauchter Trick, um die wachsende Ungleichheit herunterzuspielen, ist der Rückgriff auf relativ grobe statistische Aufschlüsselungen. Ein konservativer Kommentator wird zwar zum Beispiel einräumen, dass tatsächlich die obersten zehn Prozent der Steuerzahler einen immer höheren Anteil am nationalen Einkommen abbekommen. Aber dann kann er gelassen darauf verweisen, dass bereits ein Einkommen von 81000 Dollar aufwärts zu diesen zehn Prozent zählt. Demnach reden wir nur von Einkommensverschiebungen innerhalb der Mittelschicht, oder?

      Falsch. Die oberen zehn Prozent umfassen zwar tatsächlich eine Menge Leute, die wir der Mittelklasse zuordnen würden. Sie aber waren nicht die großen Gewinner. In Wahrheit profitierte das oberste eine Prozent der bestverdienenden zehn Prozent vom Einkommenszuwachs mehr als die folgenden neun Prozent der Steuerzahler. 1998 verdienten alle, die unter dieses eine Prozent fielen, jeweils mehr als 230000 Dollar. Andererseits wanderten 60 Prozent der Zuwächse dieses einen Prozents in die Taschen von 0,1 Prozent, nämlich derjenigen, die über ein Einkommen von über 790000 Dollar verfügten. Und fast die Hälfte dieser Steigerungen wiederum floss 13000 Steuerzahlern zu, den obersten 0,01 Prozent, die über ein Einkommen von mindestens 3,6 Millionen Dollar, im Durchschnitt aber über Einnahmen von 17 Millionen Dollar verfügten.

      Diese Schätzungen stammen aus dem Jahr 1998. Hat sich der Trend seitdem umgekehrt? Mit ziemlicher Sicherheit nicht. Alles weist darauf hin, dass die Einkommen an der Spitze im Jahr 2000 weiter nach oben schnellten. Seither fielen die hohen Einkommen wegen der fallenden Aktienkurse vermutlich etwas niedriger aus. Aber bereits für das Jahr 2001 weisen Erhebungen ein wieder wachsendes Auseinanderklaffen der Einkommen aus, was vor allem mit den Auswirkungen der Rezession auf die Geringverdiener zusammenhängt. Am Ende der derzeitigen Konjunkturschwäche werden wir uns mit ziemlicher Sicherheit in einer Gesellschaft wiederfinden, in der die Ungleichheit größer ist als in den späten Neunzigern.

      Es ist also keineswegs übertrieben, von einem zweiten Goldenen Zeitalter zu sprechen. Als die Mittelklasse in Amerika an Boden gewann, war die Klasse der Villenbauer und Yachtbesitzer weitgehend verschwunden. 1970 besaßen 0,01 Prozent der Steuerzahler 0,7 Prozent des Gesamteinkommens – sie verdienten also „nur“ 70-mal so viel wie der Durchschnitt, nicht genug, um eine Riesenresidenz zu kaufen oder zu unterhalten. 1998 hingegen flossen mehr als drei Prozent des Gesamteinkommens den oberen 0,01 Prozent zu. Das bedeutet, dass die 13000 reichsten Familien in Amerika über fast ebenso viel Geld verfügten wie die 20 Millionen ärmsten Haushalte; die Einkommen dieser 13000 Familien waren etwa 300-mal so hoch wie die der durchschnittlichen Familien. Und dieser Wandel ist längst noch nicht abgeschlossen.


      II. Rücknahme des New Deal


      Mitte der Neunziger, als die Ökonomen eine Veränderung der Einkommensverteilung in Amerika ausmachten, formulierten sie drei Haupthypothesen über ihre Ursachen.

      Die Globalisierungsthese verknüpfte die sich verändernde Einkommensverteilung mit dem Wachstum des Welthandels, besonders mit dem zunehmenden Import verarbeiteter Güter aus der so genannten Dritten Welt. Diese These besagt, dass Arbeiter – Leute, die in meiner Jugend oft ebenso viel verdienten wie Manager der mittleren Ebene mit College-Abschluss – gegenüber den billigen Arbeitskräften aus Asien nicht konkurrenzfähig waren. Folglich stagnierten die Löhne normaler Leute oder sanken sogar, während ein größerer Anteil des nationalen Einkommens an die besser Ausgebildeten ging.

      Eine zweite Hypothese sah den Grund für die wachsende Ungleichheit nicht im Außenhandel, sondern in den Innovationen im Inland. Der ständige Fortschritt in der Informationstechnologie hatte demnach die Nachfrage nach hoch qualifizierten Arbeitskräften stimuliert. Die Einkommen verteilten sich also zunehmend nach Hirn statt nach Muskeln.

      Die „Superstar“-Hypothese des Chicagoer Ökonomen Sherwin Rosen variierte die These vom technologischen Fortschritt. Rosen argumentierte, moderne Kommunikationstechnologien machten den Wettbewerb häufig zu einem Wettkampf, bei dem der Gewinner reich belohnt werde, während die Unterlegenen weit weniger bekämen. Als klassisches Beispiel dient die Unterhaltungsbranche. Rosen führte an, dass früher Hunderte von Komödianten ihr bescheidenes Auskommen durch Live Shows verdienen konnten. In den Zeiten des Fernsehens sind die meisten verschwunden, übrig geblieben sind ein paar TV-Superstars.

      Die Verfechtern dieser drei Hypothesen trugen erbitterte Kämpfe aus. In den vergangenen Jahren haben jedoch viele Ökonomen ein Gespür dafür entwickelt, dass keiner dieser Erklärungsansätze trägt.

      Die Globalisierung kann zwar die sinkenden Arbeitergehälter teilweise erklären, kaum aber den 2500-prozentigen Anstieg der Vorstandsgehälter. Technologischer Fortschritt mag erklären, warum die Top-Gehälter mit zunehmendem Bildungsgrad gestiegen sind. Aber es ist schwer, dies mit der wachsenden Ungleichheit unter den College-Absolventen in Einklang zu bringen. Die Superstar-Theorie ist auf den Star-Talkmaster Jay Leno anwendbar, erklärt aber nicht, wieso Tausende von Leuten ungeheuer reich wurden, ohne zum Fernsehen zu gehen.

      Auch die Große Kompression – die substanziell sinkende Ungleichheit während des New Deal und des Zweiten Weltkriegs – ist mithilfe der gängigen Theorien schwer zu verstehen. Während des Kriegs ließ Roosevelt die Lohnentwicklung staatlich kontrollieren, um Einkommensunterschiede auszugleichen. Aber wäre die Mittelklassegesellschaft nur ein Kunstprodukt des Krieges gewesen, hätte sie dann weitere 30 Jahre lang Bestand gehabt?

      Manche Ökonomen nehmen mittlerweile eine These ernst, die sie noch vor einer Weile für verrückt gehalten hätten. Diese These betont die Rolle sozialer Normen, die der Ungleichheit Schranken setzt. Der New Deal hatte demnach einen viel tieferen Einfluss auf die amerikanische Gesellschaft, als ihm selbst glühende Bewunderer jemals zugestanden hätten. Er setzte Normen relativer Gleichheit, die die kommenden 30 Jahre überdauerten.

      Diese Normen wurden seit den siebziger Jahren ausgehöhlt.

      Ein Beleg dafür ist die Entlohnung von Führungskräften. In den sechziger Jahren verhielten sich die großen amerikanischen Unternehmen eher wie sozialistische Republiken und nicht wie kapitalistische Halsabschneider, und die Firmenchefs verhielten sich eher wie auf das öffentliche Wohl bedachte Bürokraten und nicht wie Industriekapitäne.

      35 Jahre später schreibt das Magazin Fortune: „Überall in Amerika kassierten die Führungskräfte in Aktien ab, während ihre Unternehmen vor die Hunde gingen.“

      Lässt man die aktuellen Vergehen beiseite und fragt, wie die relativ bescheidenen Gehälter der Top-Angestellten von vor 30 Jahren zu gigantischen Entlohnungspaketen anwuchsen, stößt man auf zwei Erklärungsstränge.

      Der optimistischere stellt eine Analogie her zwischen der Explosion der Gehälter von Konzernchefs und der Explosion der Gehälter von Baseball-Spielern. Sie besagt, dass hoch bezahlte Chefs ihr Geld wert sind, weil sie einfach die richtigen Männer für diesen Job sind. Die pessimistischere Sicht – die ich plausibler finde – besagt, dass die Jagd nach Talenten eine untergeordnete Rolle spielt. Denn schließlich gingen die voll gepackten Lohntüten oft genug an Leute, deren Leistung bestenfalls mittelmäßig war. In Wirklichkeit werden viele so gut bezahlt, weil sie es sind, die die Mitglieder des Aufsichtsrats ernennen – und der wiederum legt ihre Kompensation fest. Es ist also nicht die unsichtbare Hand des Marktes, die zu den monumentalen Bezügen führt. Es ist der unsichtbare Handschlag in den Hinterzimmern der Unternehmenszentralen.

      Vor 30 Jahren wurden Vorstände weniger großzügig bedacht, weil die Angst vor einem öffentlichen Aufschrei die höheren Gehälter unter Kontrolle hielt. Heute empört sich niemand mehr. Insofern spiegelt die Explosion der Gehälter von Führungskräften eher einen sozialen Wandel wider als die rein ökonomischen Kräfte von Angebot und Nachfrage.

      Wie aber konnte sich die Unternehmenskultur so verändern?

      Ein Grund ist die gewandelte Struktur der Finanzmärkte. In seinem Buch Auf der Suche nach dem Unternehmensretter argumentiert Rakesh Khurana von der Harvard Business School, in den achtziger und neunziger Jahren sei der Kapitalismus der Manager durch den Kapitalismus der Investoren ersetzt worden. Institutionelle Investoren ließen die Konzernchefs nicht länger selbst ihre Nachfolger aus der Mitte der Firma heraus bestimmen. Sie wollten heroische Führergestalten, oft von außerhalb, und waren bereit, immense Summen dafür zu bezahlen. Khurana brachte dies im Untertitel seines Buches auf den Punkt: Die irrationale Suche nach charismatischen Vorstandschefs.

      Moderne Management-Theoretiker hingegen glauben nicht, dass dies so irrational war. Seit den achtziger Jahren wurde die Bedeutung von leadership, von persönlicher, charismatischer Führung, zunehmend betont. Als Lee Iacocca von Chrysler in den frühen Achtzigern eine Berühmtheit wurde, war er eine Besonderheit. Khurana berichtet, dass die Business Week 1980 lediglich einen Vorstandschef auf dem Titelblatt hatte. 1999 waren es bereits 19. Und als es für einen Konzernlenker erst einmal als normal oder sogar notwendig galt, berühmt zu sein, wurde es auch leichter, ihn reich zu machen.


      III. Der Preis der Ungleichheit


      Auch die Ökonomen trugen dazu bei, dass Gehälter in vorher undenkbarer Höhe möglich wurden. In den achtziger und neunziger Jahren behauptete eine Flut von akademischen Abhandlungen, dass die Filmfigur Gordon Gekko aus Oliver Stones Wallstreet Recht hatte: Gier ist gut. Wer Führungskräfte zur Spitzenleistung treiben wolle, müsse ihre Interessen mit denen der Aktionäre in Einklang bringen, argumentierten diese Studien. Und das sollte durch die großzügige Gewährung von Aktien oder Aktienoptionen geschehen.

      Piketty und Saez schlagen vor, die Entwicklung der Gehälter in den Führungsetagen in einem breiteren Kontext zu sehen. Löhne und Gehälter sind von sozialen Normen bestimmt – weit mehr, als die Ökonomen und Verfechter des freien Marktes sich vorstellen mögen. In den dreißiger und vierziger Jahren wurden neue Gleichheitsnormen etabliert, vor allem auf politischem Wege. In den Achtzigern und Neunzigern wurden diese Normen demontiert und durch einen Ethos des anything goes ersetzt. Die Folge war die Explosion der Spitzeneinkommen.

      Trotz allem: Amerika ist noch immer das reichste der großen Länder dieser Welt, mit einem realen Bruttoinlandsprodukt (BIP), das 20 Prozent höher ist als etwa das von Kanada. Aber: Die Lebenserwartung in den USA ist um einiges niedriger als in Kanada, Japan und jedem größeren Land Westeuropas. Im Durchschnitt haben wir Amerikaner eine Lebenserwartung, die etwas unter der der Griechen liegt. Dabei war es ein amerikanischer Glaubenssatz, dass die Flut alle Boote steigen lässt – dass also alle vom zunehmenden Wohlstand profitieren. Hat unser wachsender nationaler Reichtum sich etwa nicht in einem hohen Lebensstandard für alle Amerikaner niedergeschlagen?

      Die Antwort ist: Nein. Amerika hat zwar ein höheres Pro-Kopf-Einkommen als alle übrigen großen Industrieländer, das aber vor allem weil die Reichen viel reicher sind als anderswo. Wir Amerikaner sind stolz auf unserer rekordverdächtiges Wirtschaftswachstum. Nur: In den letzten Jahrzehnten kam nur wenig von diesem Wachstum bei normalen Familien an. Das durchschnittliche Familieneinkommen ist nur um 0,5 Prozent jährlich gestiegen.

      Darüber hinaus spiegeln die Einkommensstatistiken die zunehmenden Risiken der Arbeitswelt für normale Arbeiter kaum wider. Als der Autokonzern General Motors noch als Generous Motors bekannt war, konnten sich die meisten Mitarbeiter ihres Jobs ziemlich sicher sein. Sie wussten, die Firma würde sie nur im Extremfall feuern. Viele hatten Verträge, die ihnen eine Krankenversicherung garantierten, selbst bei einer Entlassung. Ihre Pensionen hingen nicht vom Aktienmarkt ab. Mittlerweile sind Massenentlassungen auch bei etablierten Unternehmen üblich. Und Millionen von Leuten mussten erleben, dass ein betrieblicher Pensionsplan keineswegs eine komfortable Rente garantiert.

      Manche Leute mögen dem entgegnen, dass das System der USA bei aller Ungleichheit auch für höhere Einkommen sorge. Dass also nicht nur unsere Reichen reicher sind als anderswo, sondern dass es auch der typischen amerikanischen Durchschnittsfamilie besser gehe als den Menschen in anderen Ländern, ja sogar unseren Armen.

      Doch das ist nicht wahr. Man sieht das am Beispiel von Schweden, der großen bête noire der Konservativen. Die Lebenserwartung in Schweden liegt um drei Jahre höher als in den USA. Die Kindersterblichkeit ist halb so hoch und Analphabetentum weit weniger verbreitet als in Amerika.

      Zwar weist Schweden ein geringeres Durchschnittseinkommen auf als die USA, aber das liegt vor allem daran, dass unsere Reichen so viel reicher sind. Einer normalen schwedischen Familie hingegen geht es besser als der entsprechenden amerikanischen Familie: Die Einkommen sind höher, und die höhere Steuerlast wird durch die öffentliche Gesundheitsvorsorge und die besseren öffentlichen Dienstleistungen wieder wettgemacht. Und selbst schwedische Familien, die zu den 10 Prozent der Ärmsten gehören, verfügen über ein 60 Prozent höheres Einkommen als vergleichbare amerikanische Familien. Mitte der Neunziger lebten nur 6 Prozent aller Schweden von weniger als 11 Dollar pro Tag. In den USA waren es 14 Prozent.

      Der Vergleich zeigt: Selbst wenn man die große Ungleichheit in den USA als den Preis ansieht, den wir für unsere große Wirtschaftskraft bezahlen, ist nicht klar, dass das Ergebnis diesen Preis wert ist. Denn die Ungleichheit in den USA hat ein Niveau erreicht, das kontraproduktiv ist.

      Zum Beispiel die außergewöhnlich hohen Gehältern der heutigen Top-Manager. Sind sie gut für die Wirtschaft?

      Nach dem Platzen der Spekulationsblase zeigt sich, dass wir alle für diese dicken Lohnpakete aufkommen mussten. Wahrscheinlich haben die Aktionäre und die Gesellschaft insgesamt einen Preis bezahlt, der die Geldmenge, die an die Manager gezahlt wurde, bei weitem übertraf.

      Ökonomen, die sich mit Wirtschaftskriminalität beschäftigen, versichern, Verbrechen sei ineffizient – in dem Sinne, dass ein Verbrechen die Wirtschaft mehr kostet als das Gestohlene. Verbrechen leiten Energie und Ressourcen weg von dem, was nützlich ist: Kriminelle verwenden ihre Zeit eher aufs Stehlen als aufs Produzieren, potenzielle Opfer aufs Schützen ihres Eigentums. Das gilt auch für Wirtschaftskriminalität. Manager, die ihre Tage damit verbringen, das Geld ihrer Aktionäre in die eigenen Taschen zu leiten, haben keine Zeit für ihre eigentlichen Aufgaben (denken Sie an Enron, WorldCom, Tyco, Global Crossing, Adelphia…).

      Das Hauptargument für ein System, in dem einige Leute sehr reich werden, war immer: Die Aussicht auf Reichtum ist ein Leistungsanreiz. Nur: Für welche Leistung? Je mehr bekannt wird, was in amerikanischen Firmen vor sich ging, desto unklarer wird, ob diese Anreize die Manager dazu gebracht haben, in unser aller Interesse zu arbeiten.


      IV. Ungleichheit und Politik


      Im September debattierte der Senat über den Vorschlag, US-Bürger, die ihren Wohnsitz ins Ausland verlegen, um in den USA keine Steuern zahlen zu müssen, mit einer einmaligen Steuer auf Kapitalgewinne zu belegen. Senator Phil Gramm wetterte dagegen: Dieser Vorschlag stamme „direkt aus Nazideutschland“. Ziemlich heftig, aber nicht heftiger als die Metapher, die Daniel Mitchell von der Heritage Foundation in einem Beitrag in der Washington Times benutzte, um eine Gesetzesvorlage zu charakterisieren, die Unternehmen daran hindern sollte, ihren Firmensitz aus Steuergründen zu verlegen. Er verglich dieses Vorhaben mit dem infamen Erlass des Verfassungsgerichts von 1857, der den Bundesstaaten im Norden vorschrieb, geflohene Sklaven in die Südstaaten zurückzubringen.

      Solche Äußerungen sind Indikatoren großer Veränderungen in der amerikanischen Politik. Zum einen sind unsere Politiker immer weniger geneigt, sich auch nur den Anschein von Mäßigung zu geben. Zum anderen neigen sie immer stärker dazu, die Interessen der Wohlhabenden zu bedienen. Und ich meine wirklich die Wohlhabenden, nicht nur die, denen es finanziell gut geht. Nur wer mindestens über ein Nettovermögen von mehreren Millionen Dollar verfügt, könnte es für nötig befinden, ein Steuerflüchtling zu werden.

      Eigentlich hätte man erwarten können, dass die Politiker auf die sich öffnende Einkommensschere reagieren, indem sie vorschlagen, den Reichen Geld aus der Tasche zu ziehen. Vermutlich hätte das Wählerstimmen gebracht. Stattdessen nutzt die Wirtschaftspolitik vor allem den Wohlhabenden. Die wichtigsten Steuererleichterungen der vergangenen 25 Jahre, unter Reagan in den Achtzigern und jetzt unter Bush, hatten alle eine Schieflage: Sie begünstigen die ohnehin schon ziemlich Reichen.

      Das stärkste Beispiel dafür, wie die Politik zunehmend die Wohlhabenden begünstigt, ist das Ansinnen, die Erbschaftsteuer abzuschaffen. Diese Steuer trifft überwiegend die Reichen. 1999 wurden nur zwei Prozent aller Erbschaften überhaupt besteuert, und die Hälfte des Steueraufkommen stammte von 3300 Haushalten – also von nur 0,16 Prozent aller amerikanischen Haushalte, deren Besitz aber durchschnittlich 20 Millionen Dollar wert war. Die 467 Erben, deren Besitz 20 Millionen Dollar überstieg, zahlten ein Viertel der Steuer.

      Eigentlich wäre zu erwarten, dass eine Steuer, die so wenige Leute trifft, aber so große Erträge bringt, politisch sehr populär ist. Zudem könnte diese Steuer demokratische Werte fördern, weil sie die Möglichkeit der Reichen einschränkt, Dynastien zu formen. Woher also der Druck, sie aufzuheben, und warum war diese Steuererleichterung das Herzstück der Steuerreform George W. Bushs?

      Die Antwort fällt leicht, wenn man sieht, wem die Abschaffung der Steuer zugute kommt. Zwar würden nur wenige von einer Aufhebung der Erbschaftsteuer profitieren. Aber diese wenigen haben eine Menge Geld, und beruflich kontrollieren sie meist noch mehr. Genau diese Sorte Mensch zieht die Aufmerksamkeit von Politikern auf sich, die auf der Suche nach Wahlkampfspenden sind.

      Aber auch ein breiteres Publikum wurde davon überzeugt, dass die Erbschaftsteuer eine schlechte Sache sei. Wer so denkt, ist meist überzeugt, dass kleine Unternehmen und Familien die Hauptlast der Steuer tragen – was schlicht nicht stimmt. Diese falschen Vorstellungen aber wurden gezielt gefördert – etwa durch die Heritage Foundation. Die wiederum wurde von reichen Familien gegründet.

      Konservative Anschauungen, die gegen Steuern für Reiche kämpfen, sind nicht zufällig so verbreitet. Geld kann nicht nur direkten Einfluss kaufen, sondern man kann es auch verwenden, um die öffentliche Wahrnehmung zu verändern. Die liberale Gruppierung People for the American Way veröffentlichte einen Bericht mit dem Titel Eine Bewegung kaufen. Darin berichtet sie, wie konservative Stiftungen, Denkfabriken und Medien große Summen zur Verfügung stellen, um ihren Anliegen Gehör zu verschaffen.


      V. Plutokratie?


      Weil die Reichen immer reicher werden, könnten sie sich außer Gütern und Dienstleistungen auch eine Menge anderer Sachen kaufen. Mit Geld lässt sich Einfluss auf die Politik erwerben, selbst Unterstützung aus intellektuellen Kreisen, wenn man es geschickt anstellt. Wachsende Einkommensunterschiede in den USA haben also nicht etwa dazu geführt, dass die Linken aufschreien und den Reichen ans Leder wollen. Stattdessen entstand eine Bewegung, die den Wohlhabenden mehr von ihren Erträgen belassen und ihnen das Weitervererben ihres Reichtums erleichtern will.

      Das erhöht die Wahrscheinlichkeit eines sich selbst verstärkenden Prozesses. Während sich die Kluft zwischen Reichen und Armen weitet, kümmert sich die Wirtschaftspolitik zunehmend um die Interessen der Elite. Gleichzeitig bleibt für öffentliche Dienstleistungen, vor allem für Schulen, kaum noch Geld bleibt.

      1924 erstrahlten die Villen an der Nordküste von Long Island noch in ihrem vollen Glanz, ebenso wie die politische Macht der Klasse, die sie besaß. Als der Gouverneur von New York, Al Smith, vorschlug, öffentliche Parks anzulegen, erntete er bitteren Protest. Ein Villenbesitzer, der „Zuckersultan“ Horace Havemeyer, entwarf ein abschreckendes Szenario: Die Nordküste würde von „Gesindel aus der Stadt überrannt“. – „Gesindel?“, antwortete Smith, „Sie reden von mir.“ Letztlich bekamen die New Yorker ihre Parks, aber um ein Haar hätten die Interessen einiger hundert reicher Familien die Bedürfnisse der Mittelklasse von New York City ausgestochen.

      Diese Zeiten sind vorbei. Wirklich? Die Einkommensunterschiede sind wieder so groß wie in den zwanziger Jahren. Ererbter Wohlstand spielt noch keine bedeutende Rolle, aber mit der Zeit – und der Aufhebung der Erbschaftsteuer – züchten wir uns eine Elite der Erben, die sich vom normalen Amerikaner so weit entfernt haben wird wie der alte Horace Havemeyer. Und die neue Elite wird – wie die alte – enorme politische Macht haben.

      Kevin Philipps schließt sein Buch Wohlstand und Demokratie mit einer Warnung: „Wenn wir die Demokratie nicht erneuern und die Politik wieder zum Leben erwecken, wird der Wohlstand ein neues, weniger demokratisches Regime zementieren – eine Plutokratie.“ Eine extreme Einschätzung. Aber wir leben in extremen Zeiten.

      Bin ich zu pessimistisch? Selbst meine liberalen Freunde sagen mir, ich solle mir keine Sorgen machen, unser System sei elastisch, die Mittelachse werde halten. Ich hoffe, dass sie Recht haben. Unser Optimismus, dass unsere Nation am Ende letztlich doch immer ihren Weg findet, rührt aus der Vergangenheit her – einer Vergangenheit, in der Amerika eine Mittelklassegesellschaft war. Aber damals war das Land noch ein anderes.


      Nachdruck aus dem „New York Times Magazine“ vom 20. Oktober 2002


      Aus dem Amerikanischen von Sandra Pfister



      http://www.zeit.de/2002/46/Krugmann_neu
      Avatar
      schrieb am 07.09.03 17:43:10
      Beitrag Nr. 570 ()
      Britischer Ex-Minister ist auch ein "Verschwörungstheoretiker"


      In einem am Samstag im britischen Guardian veröffentlichten Kommentar macht der frühere britische Umweltminister Michael Meacher klar, was er von der offiziellen Version bezüglich der Anschläge vom 11. September 2001 hält: Nichts.

      In dem Kommentar zählt er eine ganze Reihe der ungeklärten Fragen auf, die im Hinblick auf die Anschläge bestehen und belegt diese durch Quellenangaben.

      Die genannten Fakten reichen von der Tatsache, daß nicht ein einziges Kampfflugzeug gestartet ist, wie dies bei Flugzeugentführungen in des USA Vorschrift ist, über diverse Warnungen anderer Staaten und Geheimdienste - teilweise sehr präzise - bis zu den nicht mal halbherzigen Versuchen der USA, Osama bin Laden gefangenzunehmen.

      All dies führt ihn zu dem Schluß, daß die Geschehnisse vor, während und seit den Anschlägen nur zu erklären sind, wenn man sie in Verbindung zu einem Entwurf des Project for the New American Century (PNAC) für den "Pax Americana" setzt.

      Der aus dem Jahr 2000 stammende Entwurf beschreibt die Notwendigkeit, die amerikanische Vormachtstellung in der Welt zu erhalten und sieht hierfür auch die Stationierung einer großen amerikanischen Streitmacht in der Golfregion als wichtig an.

      Außerdem betont Meacher in den Artikel, daß sowohl die USA als auch Großbritannien sich einem steigenden Bedarf, aber einer immer weiter zurückgehenden Versorgung mit Erdöl und Erdgas gegenüber sehen. Der Irak besitzt nicht nur immense Erdölvorkommen sondern ebenfalls riesige Reserven an Erdgas.

      Der Angriff auf Afghanistan war schon vor dem 11.9. geplant. Meacher erinnert auch daran, daß amerikanische Unternehmen große Pipelines durch Afghanistan bauen wollten, was von den Taliban zu den geforderten Bedingungen abgelehnt wurde. Daraufhin hatten die Amerikaner geantwortet: "Entweder akzeptieren Sie unser Angebot eines Goldteppichs oder wir werden Sie unter einem Bombenteppich begraben."

      Meacher läßt keinen Zweifel daran, daß er davon überzeugt ist, daß die US-Regierung über die bevorstehenden Anschläge informiert war und sie bewußt nicht verhindert hat, um ein "größeres Ziel" zu verfolgen.

      Erwartungsgemäß hat der Artikel einen Sturm der Entrüstung ausgelöst.

      Ein Sprecher der US-Botschaft in London sagte: "Herrn Meachers phantastische Anschuldigungen - insbesondere seine Behauptung, daß die US-Regierung wissend daneben stand, während Terroristen über 3.000 Unschuldige in New York, Pennsylvania und Virginia töteten - wären monströs und monströs beleidigend, wenn sie von einer ernstzunehmenden oder glaubwürdigen Person kämen."

      Meacher, der seit den 70er Jahren diverse Ministerposten in der britischen Regierung innehatte, war zuletzt von 1997 bis zum Juni 2003 britischer Umweltminister.

      Er war vom britischen Premierminister Tony Blair entlassen worden, weil er öffentlich auf die Gefahren von genmanipulierten Lebensmitteln hingewiesen hatte.

      http://www.freace.de/artikel/sep2003/meacher060903.html
      Avatar
      schrieb am 08.09.03 12:44:37
      Beitrag Nr. 571 ()
      08.09. 11:39
      Microsoft sieht Gefahr einer Wettbewerbsverzerrung
      (©GodmodeTrader - http://www.godmode-trader.de)



      Microsoft (WKN: 870747, US: MSFT) sieht in dem Vorschlag der Regierungen Japans, Südkoreas und Chinas, ein eigenes Open-Source-Betriebssystem auf den Markt zu bringen und Produkte von Microsoft zu sperren, die Gefahr einer Wettbewerbsverzerrung.

      Der freie Markt solle vielmehr entscheiden, welche Software langfristig Erfolg haben wird, so Microsoft. Nun befinde man sich in einem „offenen Dialog“ mit den verantwortlichen Behörden in Japan, so der Redmonder Softwarekonzern.

      Japanischen Zeitungsberichten zufolge ist der Plan in Japan für ein eigenes, kostenloses Betriebssystem schon weit fortgeschritten. So habe die Regierung bereits ein Budget von einer Milliarde Yen (entspricht $86 Millionen) zu diesem Zweck eingeplant. Die Computer- und Technologieindustrie Japans, die Schwergewichte wie Sony, NEC und Matsushita umfasst, äußerte schon länger den Wunsch nach einem Betriebssystem, das nicht von Microsoft stammt. Der US-Konzern erhalte sonst mit seiner Software einen zu großen Einfluss auf die IT-Branche. Auch die jüngsten Ereignisse um MSBlaster und SoBig.F hätten die Sicherheitsbedenken bei Windows geschürt, hieß es.

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 08.09.03 12:49:53
      Beitrag Nr. 572 ()
      http://derstandard.at/?id=1412208


      Rüstung für US-Wachstum verantwortlich

      Die US-Wirtschaft wuchs zwischen März und Juni um 3,1 Prozent - Mehr als die Hälfte davon gehen auf Militärausgaben zurück - Mit Infografik

      Mehr Waffen als Rezept gegen die schwächelnde Wirtschaft



      Washington - Die Verteidigungsausgaben als Beitrag zum Wirtschaftswachstum der USA sind auf das höchste Niveau seit März 1967, dem Höhepunkt des Vietnamkriegs, gestiegen. Das inflationsbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Vereinigten Staaten ist im Quartal zwischen März und Juni auf Jahresbasis 3,1 Prozent gewachsen. Die Verteidigungsausgaben generierten dabei mit einen Anteil von 1,75 Prozentpunkten mehr als 56 Prozent, geht aus offiziellen Regierungsstatistiken hervor. Die außerhalb des Rüstungssektors eher lethargische US-Wirtschaft nähert sich mit dem um Verteidigungsausgaben bereinigten nominalen Bruttoinlandsprodukt dem Tiefstand, den es im März 1954 erreichte. In den acht Quartalen vor dem Irakkrieg lag der Beitrag des Verteidigungshaushaltes zum realen US-BIP im Schnitt bei 0,28 Prozentpunkten.

      "Seit die Rezession im März 2001 begann, haben wir fast drei Millionen Arbeitsplätze verloren, und die Unternehmen bauen auch Mitte 2003 noch Stellen ab", meinte Barry P. Bosworth, Volkswirt bei der in Washington ansässigen Brookings Institution. Das nominale Wachstum des BIP im zweiten Quartal wurde mit vier Prozent ausgewiesen, inklusive des Verteidigungsbeitrags. Volkswirte gehen davon aus, dass ein anhaltendes BIP-Wachstum von mehr als fünf Prozent nötig ist, um das Beschäftigungswachstum wieder anzuheizen.

      USA bleiben vorne

      Die sich abzeichnende Erholung der Weltwirtschaft wird nach Prognosen von Internationalem Währungsfonds (IWF), Weltbank und OECD erneut von der US-Konjunktur getrieben, während Europa mit geringen Wachstumsraten hinterherhinkt. Der Chef des IWF, Horst Köhler, warnte vor zu großer Abhängigkeit von der Konjunkturlokomotive USA, deren hohes Leistungsbilanzdefizit ein Risikofaktor sei.

      Die Organisation für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD) plädierte abermals für eine Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB), um Europas Wachstum anzukurbeln. Der designierte EZB-Präsident Jean-Claude Trichet betonte jedoch, dass der Leitzins in der Eurozone bereits auf dem tiefsten Stand seit einem halben Jahrhundert liege.

      DAX erreicht Einjahreshoch

      Der Deutsche Aktienindex Dax erreichte, getrieben von wachsendem Konjunkturoptimismus, in der abgelaufenen Woche ein Einjahreshoch über 3600 Zähler. Nach der jüngsten Prognoseanpassung der OECD wird das Wachstum in den USA und Europa 2003 aber deutlich auseinander klaffen: Die Organisation halbierte ihre Vorhersage für die Eurozone auf 0,5 Prozent, hielt an ihrer Prognose für die USA von 2,5 Prozent aber fest.

      Der IWF rechnet mit einer Beschleunigung in den USA von 2,4 Prozent in diesem Jahr auf 3,7 Prozent 2004. Während Amerika und Asien maßgeblich zu einem Wachstum der Weltwirtschaft von vier Prozent 2004 beitragen sollten, gibt es in Europa nur wenige Anzeichen für eine Trendwende.

      Warnug vor Abhängigkeit

      Köhler warnte daher vor zu starker Abhängigkeit der globalen Konjunktur von den USA: "Das größte Risiko für die Weltwirtschaft bleibt die starke Abhängigkeit vom Wachstum in den USA und das damit zusammenhängende globale Ungleichgewicht in der Leistungsbilanz."

      Mittelfristig sei dieses unhaltbar. Bei einer unkontrollierten Anpassung bestehe die Gefahr, dass das Wachstum gestört werde. Auch Deutsche-Bundesbank-Vizepräsident Stark warnte vor der Gefahr abrupter Wechselkursausschläge, die das hohe US-Leistungsbilanz berge. Um dieses zu finanzieren, müssten täglich zwei Milliarden Dollar in die USA fließen.

      (Bloomberg, Reuters, red, Der Standard, Printausgabe, 08.09.2003


      :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 08.09.03 18:45:41
      Beitrag Nr. 573 ()
      Tag Dolby:), bei uns ist irgendwo ein Hurricane 200-300km nahe, es windet fast das Hotel wech, also mal Inet-Sucht befriedigen. Und was endteckt man da wieder :eek: :eek: :eek: ......

      White House says deficit is still `manageable`; expects the federal deficit to reach $562 billion...

      CBS Marketwatch ^ | 09-08-03

      WASHINGTON (CBS.MW) -- President Bush still believes the federal budget deficit is manageable even after requesting an additional $87 billion to pay for the war in Iraq and other security measures, White House spokesman Scott McClellan said Monday.

      With the $87 billion request from Bush on Sunday, the White House expects the federal deficit to reach $562 billion next fiscal year.

      :rolleyes: :laugh:

      Noch besser allerdings was ein paar Amis dazu meinen, wohgemerkt aus einem Forum, dass sich als "Konservativ" bezeichnet und wo GWB immer noch Beliebtheitswerte von 80% und mehr erhält in der Wochenumfrage;):

      As a fiscal conservative who supports limited government, I find these figures extremely worrisome. Granted that during times of war and with necessary expenditures required to fight terrorism there would be an expected deficit, the sheer size of it along with what I consider excessive spending on other programs suggest to me that the Republican Party and this administration in particular, is abandoning some of its core precepts concerning limited government.
      posted on 09/08/2003 8:43 AM PDT by zacyak

      "Welcome to 1989."
      Exactly. I was hoping George Jr was going to be another Reagan :laugh: but he`s just his father all over again. Fooled again. :cool:
      posted on 09/08/2003 9:24 AM PDT by afz400

      Wer es sich antun will: http://www.freerepublic.com/focus/f-news/978154/posts

      Die Heimat der Neocons, Neofaschos und Rep-Jüngern...

      syr:)
      Avatar
      schrieb am 08.09.03 21:12:04
      Beitrag Nr. 574 ()
      Bon jour, syr :)
      Avatar
      schrieb am 10.09.03 12:32:42
      Beitrag Nr. 575 ()
      Fed/Bush will zweite Amtszeit für Ferguson und Bernanke

      Washington (vwd) - US-Präsident George W. Bush wird den stellvertretenden Chairman der Federal Reserve, Roger Ferguson, und den Fed-Gouverneur Ben Bernanke für weitere Amtszeiten bei der US-Notenbank benennen. In einer Mitteilung des Weißen Hauses vom Dienstag (Ortszeit) heißt es, Ferguson solle eine weitere vierjährige Amtsperiode als stellvertretender Chairman tätig sein. Seine gegenwärtige Amtszeit in dieser Funktion läuft im Oktober aus. Seine 14-jährige Amtszeit als Mitglied des Board of Governors der Fed endet am 31. Janaur 2014.

      Bernanke soll für eine volle Amtszeit von 14 Jahren in den Board of Governors gewählt werden. Seine gegenwärtige Amtsperiode endet am 31. Januar 2004. Fed-Chairman Alan Greenspan begrüßte die Ankündigung des Weißen Hauses. Bush hat bereits durchblicken lassen, er werde Greenspan für eine weitere Amtszeit nach dem Ende der gegenwärtigen am 20. Juni 2004 benennen. Greenspan hat seine Zusage in Aussicht gestellt.
      vwd/DJ/10.9.2003/gs/apo

      :cry:
      Avatar
      schrieb am 10.09.03 18:30:44
      Beitrag Nr. 576 ()
      Malik Aktuell

      04.09.2003
      Kein Grund für ein neues Szenario

      - Viel Geduld nötig
      - Nicht von der Stimmung verführen lassen
      - Bearmarket hat kaum begonnen

      Als ich den Titel für die letzte Aktuell-Kolumne vor Beginn der Urlaubszeit wählte - "Spannende Sommerwochen" - wusste ich nicht, wie gross die Spannung werden würde. Woche um Woche quälten sich die Kurse - seitwärts. Auf welche Seite würden sie ausbrechen? Meine Meinung war: nach unten, obschon ich die Möglichkeit, dass es auch nach oben gehen könnte, nicht ausgeschlossen hatte. Ich hatte dafür aber eine deutlich geringer Wahrscheinlichkeit angenommen.

      Nun ist die Frage entschieden; es gabe einen Breakout nach oben. Der Markt ist immer für Überraschungen gut. Wie aber in der letzten Kolumne schon festgestellt, ändert das nichts an meiner prinzipiellen Auffassung:
      Wir sind in einem grossen Bearmarket, weit von seinem Ende entfernt. Es bildet sich eine Bullenfalle, wie es sie so nicht oft gegeben hat.

      Das Publikum und die Wallstreet Industrie frohlocken, weil sie glauben, die früheren Verluste zurückzugewinnen und per Jahresende Nettogewinne einfahren zu können. Die Analysten sind so bullish wie selten zuvor. Lediglich 1,3% der Empfehlungen sind Verkaufsempfehlungen. Die Leute kaufen erneut nach wie vor überbewertete Aktien; die alten Renditewahnvorstellungen sind wieder in den Köpfen. Tatsachen interessieren nur wenige. Zum Beispiel, dass die Ex-Dividende Rendite sämtlicher rollender 20-Jahres-Perioden im Dow Jones seit 1900 bescheidene 4,77 % beträgt, bis 1995 nur 4%. Alle rollenden 10-Jahresperioden haben eine Rendite von 5,1%; in über 50% der Fälle liegt sie deutlich unter 5%. Es gibt keinen Grund, von Mega-Renditen als Normalfall zu träumen.

      Die Halbjahresabschlüsse der Finanzunternehmen waren viel positiver, als man Ende des 1. Quartales auch nur entfernt hoffen durfte; das Kursrally hat sie aus dem Tief geholt. Vorstände durften aufatmen.

      Allenthalben macht sich Konjunkturoptimismus breit. Alles scheint darauf hinzudeuten, dass ein neuer Bullmarket begonnen hat. Der Tenor der einschlägigen Medien ist überschlagend positiv.

      Aber: Smart Money ist seit Wochen massiv short in den Indices, und zwar sowohl die Commercials als auch die Large Speculators, während die Small Traders eine grosse Longposition aufgebaut haben. Sie liegen immer falsch.

      Die Insider haben massiv verkauft, nämlich im Verhältnis 53:1, d. h. auf eine Kauftransaktion durch Insider sind 53 Verkaufstransaktionen zu verzeichnen. Pro gekaufte Aktie werden rund 1800 Stück verkauft.

      Ich halte an meinem Szenario fest, auch wenn manche das als Sturheit und übertriebenen Pessimismus ansehen mögen:
      Aktien werden massiv fallen; der Bearmarket hat gerade erst begonnen.

      Für Gold und Silber bin ich weiterhin bearish; die Commercials haben die historisch grösste Shortposition; dieser Indikator war bisher zu 100% korrekt, was nicht heissen soll, dass es nicht auch einmal Ausnahmen geben kann. Das Risk-Reward-Verhältnis ist hier aber vorzüglich.

      Zinsen werden nach einer kurzen Verschnaufpause weiter steigen. Das letzte Bollwerk der US-Liquiditätspumpe, der Housing Market, hat deutliche Risse. Von einer ernsthaften Konjunkturerholung kann nicht die Rede sein.

      In Kürze werde ich ein Update zur Wirtschaftsituation machen.
      http://www.mzsg.ch/mom/aktuell/index.shtml


      :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 11.09.03 17:05:16
      Beitrag Nr. 577 ()
      Avatar
      schrieb am 11.09.03 17:20:05
      Beitrag Nr. 578 ()
      http://www.stern.de/politik/ausland/index.html?id=512632&nv=…


      George W. Bush

      Der kleinlaute Rückzug

      Als George W. Bush, 43. Präsident der Vereinigten Staaten, sich am Sonntagabend an die Nation wandte, sah er nicht aus wie einer, der gerade vier Wochen Urlaub hinter sich hatte. Er sprach von großen Fortschritten im Irak, vom Mut der Soldaten vor Ort und ermahnte die Vereinten Nationen, endlich Verantwortung zu übernehmen. Er sagte das Übliche, erwähnte nicht die Probleme, den Guerillakrieg dort, die vielen toten GIs und die noch größere Zahl toter Zivilisten. Er vermied das Wort Chaos. Und doch klang die Rede wie ein einziger Hilferuf.

      Die Bilder aus dem Weißen Haus zeigten keinen strahlenden, zuversichtlichen Präsidenten wie noch am 1. Mai an Bord des Flugzeugträgers "USS Lincoln", als er, der Präsident, in einem Jet landete und dann, in Fliegeruniform, seine Mannesmerkmale auffällig betonend, das Ende der Kampfhandlungen im Irak verkündete. Lachend. Dröhnend. Feixend. Die Nation ergötzte sich an diesen Bildern, der Rest der Welt verabscheute sie.

      "Es gibt keinen Zweifel in meinem Kopf, nicht einen Zweifel in meinem Kopf, dass wir scheitern werden" George W. Bush
      Nur vier Monate später ist George W. Bush im eigenen Land so unbeliebt wie nie zuvor. Erstmals seit dem 11. September 2001 sagt die Mehrheit der US-Bürger, sie würde ihn nicht wiederwählen. Niemals in der Geschichte war das Ansehen Amerikas so miserabel. Der groß angekündigte Friedensplan für den Israel-Palästina-Konflikt ist gescheitert, Afghanistan weit von der versprochenen Stabilität entfernt, und der eskalierende Guerillakrieg im Irak zwang Bush nun den Canossa-Gang zu den von ihm so ungeliebten Vereinten Nationen auf. Seine außenpolitische Bilanz ist nach Ansicht fast aller Experten verheerend.

      George W. Bush, der einst Unantastbare, hat sich angreifbar gemacht, auch innenpolitisch. Er wird verhöhnt von den zuvor so ängstlichen demokratischen Präsidentschaftsanwärtern, die ihn "einen miserablen Versager" schimpfen wie Richard Gephardt, den "Regimewechsel zu Hause" fordern wie John Kerry oder Bush frontal angehen wie Howard Dean: "Sie sollten peinlich berührt sein, Mister President, Sie sollten sich schämen, Mister President, wir brauchen einen neuen Präsidenten, Mister President."

      Wie konnte es kommen, dass ein Politiker, der nach den Anschlägen des 11. September die Solidarität der ganzen Welt erfuhr, nur zwei Jahre später der meistgehasste Mann auf diesem Planeten ist?

      Es gab mal einen anderen Bush. Den besonnenen Bush, der den 11. September und seine unmittelbaren Folgen souverän und staatsmännisch bewältigte. Der die Falken unter seinen Beratern in Schach hielt. Falken wie Verteidigungsminister Donald Rumsfeld, der schon Stunden nach den Attacken auf das World Trade Center und das Pentagon die Initialen "SH", für Saddam Hussein, auf einen Block kritzelte und daneben die Anweisung: "go massive".

      Es war die Zeit, als Bush von den Terroristen noch als "folks" sprach und nicht vom Bösen. Die Welt trauerte mit Amerika, und in Frankreich titelte "Le Monde": "Wir sind alle Amerikaner". Es war eine stille Zeit. Und Bush auf dem Höhepunkt seiner Popularität.

      "In Afghanistan haben wir geholfen, ein unterdrücktes Volk zu befreien. Und wir werden ihnen weiter helfen, ihr Land sicherer zu machen, ihre Gesellschaft wieder aufzubauen, ihre Kinder zu erziehen, Jungen und Mädchen" George W. Bush
      Die Bomben auf Kabul fielen am 7. Oktober 2001. Die internationale Gemeinschaft zeigte unter dem Eindruck der Terrorangriffe Verständnis für den Waffengang. Bush und Bundeskanzler Schröder waren noch Alliierte damals. Zwei Jahre sind eine Ewigkeit in der Politik. Die Befreiungsaktion unter dem pathetischen Namen "Enduring Freedom" hat die andauernde Freiheit nicht gebracht. Osama bin Laden ist immer noch auf der Flucht. US-Komiker witzeln, er habe in den vergangenen Jahren mehr Videos produziert als amerikanische Rap-Stars. Das Land liegt weiter in Trümmern, jenseits der Hauptstadt Kabul haben es Warlords unter Kontrolle. Der afghanische Minister für Wiederaufbau, Amin Farhang, sagt enttäuscht: "Als die Amerikaner ihren Krieg gegen den Terrorismus begannen, benutzten sie die Mudschaheddin, die heutigen Warlords, als ihre Bodentruppen. Sie wollten ihre eigenen Leute nicht einsetzen. Dadurch sind die Warlords wieder an die Macht gekommen - und wollen sie nun nicht wieder hergeben."

      Der kleinlaute Rückzug und weitgehend mittellos muss die Regierung in Kabul mit ansehen, wie das Land im Chaos erstickt. Farhang: "Wenn die Amerikaner uns nicht helfen, habe ich Zweifel, dass es irgendwie vorangeht. Der afghanische Boden ist sehr geeignet für die Reorganisation des Terrorismus. Man muss sehr vorsichtig sein. Es könnten sich weitere Anschläge vom Kaliber des 11. September ereignen."

      Vollmundig hatte Bush unmittelbar nach dem Angriff humanitäre Hilfe im Wert von 320 Millionen Dollar und obendrein eine Art Marshall-Plan für den Wiederaufbau des Landes versprochen. Aber Afghanistan ist weit weg. Afghanistan war schnell vergessen. Die Welt schaut auf den Irak. Und Bush schaut weg. Im US-Haushaltsentwurf für 2003 fehlte der Posten Afghanistan zunächst komplett und musste eilig nachgeschoben werden. Von einem Marshall-Plan ist längst keine Rede mehr.

      Konnte der US-Präsident in den Monaten nach dem Afghanistan-Feldzug zunächst noch auf internationale Unterstützung bauen, begann sich dies im Verlauf des Jahres 2002 dramatisch zu ändern. Als er im Januar erstmals den Begriff "Achse des Bösen" einführte, konnte man das noch seiner spät entdeckten Liebe zum Alten Testament zuschreiben. Als er die Welt wiederholt in Gut und Böse einteilte, mochte das an seiner Vorliebe für Cowboy-Terminologie liegen. Aber die ständige Wiederholung der Formel "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns" klang vielen allzu simplizistisch, apodiktisch, ja totalitär. Die einfache, nicht selten schwülstige Sprache, mit der sich Bush in die Herzen der Hollywood-geprägten Amerikaner geredet hatte, schreckte den Rest der Welt eher ab.

      "Das Böse ist real und muss bekämpft werden" George W. Bush
      Im März 2002 schließlich fielen Worte, die man von ihm bis dahin nicht kannte und die erst sehr viel später die Öffentlichkeit erreichten. Während einer Sitzung im Weißen Haus mit drei Senatoren, die über ein Vorgehen gegen den Irak unter Einbeziehung der Vereinten Nationen diskutierten, machte der Präsident eine abfällige Handbewegung und kleidete seine Irak-Politik in fünf Worte: "Fuck Saddam. Wir stürzen ihn."

      Damit offenbarte er all das, was ihm in den folgenden anderthalb Jahren zum Verhängnis werden sollte: Überheblichkeit, Großmäuligkeit, Verachtung für die internationale Gemeinschaft. Der Rancher aus Crawford/Texas, der in seinem 57-jährigen Leben alles in den Schoß gelegt bekam, eine Kindheit in Wohlstand, das Studium an der Elite-Universität Yale, den Einstieg in die Ölindustrie, ein Mann, der nie kämpfen musste außer gegen die Liebe zum Alkohol, hatte sich frühzeitig für einen Krieg gegen den Irak, notfalls auch im Alleingang, entschieden. Es ging nur noch um die Verkaufsstrategie.

      Diese Haltung des außenpolitisch völlig unbedarften Präsidenten entsprach so gar nicht seiner bisherigen Politik. Der Irak hatte in dem Jahr seiner Präsidentschaft keine Rolle gespielt. Er hatte ihn nicht interessiert, wie ihn die Welt an sich nicht sonderlich interessierte. Auch nach den Anschlägen vom 11. September, als das FBI fieberhaft, aber vergebens nach einer Verbindung zwischen Saddam Hussein und Osama bin Laden suchte, hatte Bush einen Militärschlag gegen den Irak noch abgelehnt. Umso mehr fragten sich politische Beobachter, woher die plötzliche Wende kam. Die Suche nach einer Antwort führte zu einer kleinen Gruppe hochrangiger Ministerialbeamter, die wie aus dem Nichts gekommen schien und die Außenpolitik Washingtons an sich gerissen, manche sagen gekidnappt hatte: die Neokonservativen.

      Es handelte sich um eine hervorragend organisierte Clique von Reagan-Jüngern um den stellvertretenden Verteidigungsminister Paul Wolfowitz, Menschen von der Sorte, wie der Präsident sie eigentlich nicht schätzt: weltgewandte Intellektuelle, die in den Politzirkeln der Hauptstadt zu Hause sind. Ihre Philosophie gründet auf der Annahme, diese Welt sei ein gefährlicher, bedrohlicher Ort, den die USA als Hegemonialmacht zu beherrschen habe. Nur ein starkes, hochgerüstetes Amerika könne den Weltfrieden garantieren. Bereits 1992 hatte Wolfowitz in einem Strategiepapier die Weltvorherrschaft der USA gefordert und zur Eindämmung Japans und des wiedervereinigten Deutschlands aufgerufen. Damals galten seine Pläne als gefährlich und grotesk.

      Jetzt aber, zehn Jahre später, gefördert von Verteidigungsminister Donald Rumsfeld, saßen die Neocons nicht nur in wichtigen Positionen des Verteidigungs- und Außenministeriums, sondern auch bei den nun entscheidenden Strategiesitzungen mit am Tisch. Sie hatten nicht nur Rumsfeld hinter sich, sondern schafften es auch, Vizepräsident Dick Cheney, der sich im ersten Golfkrieg noch gegen den Sturz Saddams ausgesprochen hatte, auf ihre Seite zu ziehen. Sie waren es, die Colin Powell die Außenpolitik stückweise aus der Hand nahmen und die neue nationale Sicherheitsstrategie maßgeblich gestalteten, die die Möglichkeit von Angriffskriegen ausdrücklich einschloss. Die Neocons waren es auch, die den Präsidenten überzeugten, dass eine Beseitigung Saddams zur Neuordnung des Nahen Ostens führe - im Interesse Amerikas. George W. Bush, der außenpolitische Anfänger, war bekehrt.

      Die neue Sicherheitsstrategie mochte imperiale Züge tragen und in Friedenszeiten kaum durchsetzbar gewesen sein, aber Amerika war nach dem 11. September ein anderes Land. Die Regierung, allen voran Justizminister John Ashcroft, instrumentalisierte das Klima der Furcht und peitschte mit dem "USA Patriot Act" ein monströses Gesetzespaket durch, das dem Staat die totale Überwachung seiner Bürger ermöglicht: das Abhören von Anwälten und Klienten, das Schnüffeln nach Lesegewohnheiten der Büchereikunden, das Aufzeichnen von E-Mail-Verkehr, das Infiltrieren religiöser Minderheiten. Das Vorladen zu Verhören vornehmlich junger Muslime, das Wegschließen ohne Angabe von Gründen auf unbestimmte Zeit, Militärtribunale schließlich.

      "Ich verbringe nicht sehr viel Zeit damit, über mich nachzudenken oder darüber, warum ich Dinge tue" George W. Bush
      Im Zuge der Terrorbekämpfung wurde sogar über die Einführung der Folter diskutiert. "Seit Ashcroft im Amt ist, sind alle Muslime Verdächtige. Und wir müssen annehmen, dass jede Moschee im Land überwacht wird", sagte Ibrahim Hooper, Sprecher des Rates für Amerikanisch-Islamische Beziehungen.

      Absurder Höhepunkt der Terroristenhatz war der Plan von Rumsfeld-Intimus Ex-Admiral John M. Poindexter, eine Internetseite zu installieren, auf der Interessierte die politische Zukunft des Nahen Ostens voraussagen sollten - etwa die Erschießung Jassir Arafats oder den Sturz des jordanischen Königshauses. Eine Art "staatliches Wettbüro für Grausamkeit und Terrorismus", wie Senator Ron Wyden aus Oregon höhnte. Im August musste der umstrittene Militärberater seinen Rücktritt einreichen.

      In dieser Atmosphäre wurden selbst Journalisten oder ganze Fernsehsender zu Steigbügelhaltern der Regierung. Und jeder Zweifel, jede Kritik wurde als unpatriotisch abgetan. Für Bush war es ein Leichtes, die Landsleute in sicherheitspolitischen Fragen auf seine Seite zu ziehen. Er tönte, die Beweise für die Existenz von Massenvernichtungswaffen im Irak seien "in Form eines Atompilzes" zu befürchten, warnte sogar vor irakischen Angriffen auf die USA. Die Amerikaner, die laut Umfragen weiter mehrheitlich daran glaubten, dass Saddam etwas mit den Anschlägen vom 11. September zu tun habe, vertrauten ihm auch jetzt wieder.

      Es war der Beginn einer Kette von Halbwahrheiten, Lügen und überzeichneten Szenarien, die dem Präsidenten das Okay seiner Landsleute für einen Krieg sichern sollten. Heute ist jeder zweite Amerikaner überzeugt, damals wissentlich getäuscht worden zu sein. Hätte Bush ihnen die weiteren Motive seines Krieges genannt - die Neuordnung des Nahen Ostens, die geostrategische Ausrichtung nach Eurasien -, hätten ihm Volk und Kongress die Zustimmung womöglich verweigert.

      Im Sommer 2002 offenbarte sich ein Hauptdilemma des Systems Bush: der Kompetenzwirrwarr zwischen Außen- und Verteidigungsministerium. Das diplomatische Versagen nahm seinen Lauf. Während Colin Powell verzweifelt um die Einbeziehung der Vereinten Nationen kämpfte, lehnten Rumsfeld, Cheney und Wolfowitz dies ab. Bei einem Abendessen im Weißen Haus am 5. August konnte Powell Bush überzeugen, den Weg über den UN-Sicherheitsrat zu gehen. Gleichzeitig aber brachte Dick Cheney - nach Abstimmung mit Bush und hinter dem Rücken Powells - den gewaltsamen Sturz Saddams bei einer Rede vor Kriegsveteranen als feststehende Tatsache ins Spiel.

      "Ich weiß, was ich glaube. Ich werde auch weiter ausdrücken, was ich glaube - und was ich glaube, ich glaube, was ich glaube, ist richtig" George W. Bush
      Der Einmarsch in den Irak, das wurde spätestens im Frühherbst auch der Weltöffentlichkeit bewusst, war jetzt ein Nahziel Amerikas. Mochte Gerhard Schröders kategorisches Nein zum Krieg auch aus populistischen Motiven entstanden sein - ernst zu nehmender Widerstand begann sich in aller Welt zu formieren. Dass sich die USA, nicht mal ein Jahr nach den Anschlägen vom 11. September, auf dem besten Weg in die internationale Isolation befanden, schien Bush nicht wahrhaben zu wollen. Noch immer hing er dem naiven Glauben an, dass Amerika, das doch nur Gutes schaffe und den Globus vom Terror befreien wolle, die Unterstützung der Welt bekommen würde.

      Bush hatte zu diesem Zeitpunkt keineswegs alles verspielt. Auf hartnäckiges Betreiben von Powell nahm er tatsächlich den beschwerlichen Weg zu den UN in Kauf, doch war der militärische Aufmarsch am Golf parallel dazu längst eingeleitet. Es war die Abneigung Washingtons gegen die Vereinten Nationen und viele internationale Verträge und Institutionen - das Kyoto-Protokoll, den Internationalen Gerichtshof, den Atomwaffensperrvertrag -, die Bush weiteres Ansehen kostete. "Während der Rest der Welt Amerika sorgfältig beobachtet und seine Sicht der Dinge ernst nimmt, wissen Amerikaner oft nicht mal, dass andere Sichtweisen existieren. Und falls sie es wissen, interessiert es sie nicht", schreibt der Politologe Clyde Prestowitz in seinem Buch "Rogue Nation" (Schurkenstaat).

      Das Fiasko bei den Vereinten Nationen hatte seine Wurzeln nicht zuletzt in der grenzenlosen Naivität der Bush-Regierung. Sie glaubte lange, es sei ein Kinderspiel, den Sicherheitsrat für ein militärisches Vorgehen zu gewinnen. Am Ende würden Franzosen und Russen, vielleicht auch die Deutschen schon einknicken. Sie taten es nicht.

      Genauso blauäugig war die Annahme der Bush-Leute, die kleinen Länder im Sicherheitsrat würden sich der Supermacht USA beugen. Sie taten es nicht. Das Nein der Welt war nicht nur ein Nein zum Angriffskrieg, sondern ein Nein zum American Empire, ein Aufbäumen gegen zu viel Macht, zu viel Arroganz und Rambo-Politik. Wer damals über die Flure der Vereinten Nationen ging, erkannte bei vielen Diplomaten heimliche Genugtuung: endlich mal den USA die Stirn bieten, sie in die Schranken weisen. Die Niederlage im Sicherheitsrat ist die größte Schmach, die die USA in der Geschichte der Völkergemeinschaft erlitten haben.

      Mit etwas mehr Clintonschem Charme und Carterscher Weltgewandtheit hätte Bush vielleicht sogar gesiegt. Die Absage der Welt war auch eine Abfuhr für ihn persönlich und all das, wofür er in den Augen vieler steht: Arroganz, Rechthaberei, Provinzialität. Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela nannte Bush einen Mann, "der nicht denken kann", und Amerika eine Macht, "die die Welt in einen Holocaust ziehen will". Eine weltweite Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Pew zeigte dramatische Einbrüche bei den Sympathiewerten Amerikas. In den befreundeten Ländern sank das Ansehen der USA auf historische Tiefstände: in Deutschland auf 45 Prozent, in Frankreich 43, in Spanien 38 und in der Türkei 15.

      Aus Protest gegen die Kriegspolitik gingen überall auf der Welt Millionen Menschen auf die Straße. Nie war ein amerikanischer Präsident auf so viel Widerstand gestoßen, und das Wort von der neuen Weltordnung, in der sich neue Allianzen gegen die einzige Supermacht formieren, machte seine Runde. Nach Bushs Formel "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns" waren 95 Prozent der Welt gegen ihn. Selbst das hat ihn nicht beeindruckt.

      "Liebe Landsleute, die Gefahren für unser Land und die Welt werden bewältigt werden... Wir werden unsere Freiheit verteidigen. Wir werden anderen Freiheit bringen. Und wir werden uns durchsetzen. Möge Gott unser Land segnen und alle, die es verteidigen" George W. Bush
      Der Krieg, den Bush im Irak führte, war der erste Angriffskrieg in der Geschichte der USA. Er verstieß gegen das Völkerrecht und verprellte langjährige Alliierte. Vielleicht hätte all das keine Rolle gespielt, wenn die Versprechungen für den Irak - blühende Demokratie, mehr Wohlstand, effektive Terrorbekämpfung - eingetreten wären. Doch fünf Monate nach Kriegsbeginn und mit jedem neuen Terroranschlag ist die Lage im Irak schwieriger denn je. Warnungen von den eigenen Militärs hatte es genug gegeben, doch Rumsfeld wollte sie nicht wahrhaben. Armee-Stabschef Eric Shinseki hatte schon im Februar gefordert, in der Nachkriegszeit müssten für den Irak Hunderttausende von Soldaten zur Verfügung stehen. Ex-General Anthony C. Zinni, Berater des Außenministeriums, sagte in der vergangenen Woche vor Marineoffizieren: "Unsere Gefühle wurden geformt auf den Schlachtfeldern von Vietnam, wo wir den ganzen Dreck und die Lügen hörten und wir die Opfer sahen. Ich frage euch: Passiert das gerade wieder? ? Wir haben die Chance mit den Vereinten Nationen verpasst. Jetzt gehen wir zurück mit dem Hut in der Hand." Die Rede wurde später als CD verkauft.

      Für die Neokonservativen, für Cheney, Rumsfeld und Bush gibt es kaum ein größeres Eingeständnis ihres Versagens als den jetzt eingeschlagenen Bittgang zurück zu den Vereinten Nationen. Die Institution, die laut Bush im Fall Irak ihrer Verantwortung nicht gerecht wurde, muss jetzt herhalten, weil Bush seiner Verantwortung nicht gerecht geworden ist. Der angeblich "teuerste Debattierclub der Welt" soll den teuren US-Feldzug mitfinanzieren. Die Supermacht fleht um Hilfe.

      Ob Bush seine außenpolitisch verheerende Bilanz mit innenpolitischen Erfolgen wettmachen kann, erscheint derzeit eher zweifelhaft. In zweieinhalb Jahren seiner Amtszeit verloren 2,7 Millionen Amerikaner ihren Job, und die Lage auf dem Arbeitsmarkt verschlechtert sich weiter: Im August sank die Zahl der Beschäftigten abermals um 93 000. Amerika wird sich wohl an diese Zahlen gewöhnen müssen. Das schreckliche Wort von der "jobless recovery", der wirtschaftlichen Erholung ohne Beschäftigungszuwachs, geht um. Von Bushs groß angekündigter Steuerreform zur Ankurbelung der maladen Wirtschaft profitieren wieder größtenteils die Reichen. Das Haushaltsdefizit liegt mit 455 Milliarden Dollar auf Rekordhöhe und wird im Laufe der kommenden fünf Jahre auf 1900 Milliarden Dollar anschwellen. Von den zehn größten Unternehmenspleiten seit 1980 fallen sechs in die Amtszeit von Bush. Darunter der immer noch nicht schlüssig aufgearbeitete Skandal um den texanischen Energieriesen Enron (einen jener Konzerne, die Bushs Wahlkampf vor drei Jahren finanziert haben).

      "Ich glaube, das amerikanische Volk, ich hoffe, das amerikanische, ich glaube nicht, lässt mich, ich hoffe, das amerikanische Volk vertraut mir" George W. Bush
      Die Kluft zwischen Arm und Reich wird immer größer. Im Jahr 2002 stieg die Zahl der US-Bürger unterhalb der Armutsgrenze um 1,3 Millionen auf nunmehr 34,8 Millionen. Ein Prozent der superreichen Amerikaner besitzen 40 Prozent des gesamten Wohlstandes. Der demokratische Präsidentschaftskandidat Joseph Lieberman sagt über Bushs Politik 14 Monate vor den Wahlen: "Wenn er mit dieser Geschwindigkeit weitermacht, wird im November 2004 nur noch eine Stelle zu streichen sein: die von George Bush." Die neueste Meinungsumfrage vom Wochenende weist für den Präsidenten gerade noch eine Zustimmungsrate von 45 Prozent aus, die niedrigste seit seinem Amtsantritt. "Ernüchternd" nannte die "New York Times" seine Rede an die Nation, gehalten auffällig kleinlaut im Ton. Die Wiederwahl ist in Gefahr, der Macho schwächelt. Bush braucht dringend Hilfe.

      Michael Streck und Jan Christoph Wiechmann
      Avatar
      schrieb am 11.09.03 19:37:12
      Beitrag Nr. 579 ()
      ANALYSE: US-Aufschwung nur oberflächlich - Optimismusübertrieben - WestLB

      LONDON (dpa-AFX) - Der sich abzeichnende Aufschwung der US-Wirtschaft ist nach Einschätzung der WestLB bisher eher oberflächlich und vor allem auf lange Sicht nicht nachhaltig genug. Grund für die qualitative Einschränkung des US-Wachstums seien unter anderem die befristeten Steuersenkungen, die sich auch im zweiten Halbjahr 2003"als große Hilfestellung"erweisen dürften, heißt es in einer am Donnerstag in London veröffentlichten Studie von WestLB Global Financial Markets. Die US-Wirtschaft dürfte aber bereits Anfang 2004 wieder unter ihr Potenzialwachstum zurückfallen.

      Der US-Aufschwung greife - ungeachtet der Nachhaltigkeitsfrage - inzwischen aber auf die Eurozone und Japanüber. Die WestLB geht dennoch davon aus, dass das Wachstum der Eurozone im kommenden Jahr nur selten die Potenzialschwelleüberschreiten werde.Ähnlich wie vor zwei bis drei Monaten in den USA zeugten nun auch Umfragen unter europäischen Einkaufsmanagern von besser gefüllten Auftragsbüchern. Die Märkte honorierten die Indikatoren für den Aufschwung wohlwollend. Den aktuellen Marktoptimismus hält WestLB Research aber fürübertrieben.

      WACHSTUM IN USA ZU EINSEITIG

      In den kommenden zwölf Monaten dürften die US-Notenbank und die Europäische Zentralbank (EZB) keine der bereits in die Kurse eingearbeiteten Zinserhöhungen vornehmen. Dafür verlaufe vor allem das Wachstum in den USA noch zu einseitig. So habe im zweiten Quartal allein die Automobilindustrie 40 Prozent zum Output beigetragen. Weitere 45 Prozent des Wachstums hätten die Staatsausgaben, insbesondere solche für das Militär, ausgemacht.

      "Zurzeit müssen wir noch mit der hässlichen 80/20-Regel rechnen: 20 Prozent des Bruttosozialprodukts erzeugen 80 Prozent des Wachstums - und umgekehrt. Mit Produktionsengpässen ist vorerst nicht zu rechnen", sagte David Carbon,Konjunktur-Experte bei WestLB Global Financial Markets in London. Vor allem, wenn die Steuerimpulse dies- und jenseits des Atlantiks wegfielen, werde sich die Euphorie legen./jha/sk
      Avatar
      schrieb am 11.09.03 22:58:01
      Beitrag Nr. 580 ()
      Frag deine Tochter, ob sie für dich ein Tagebuch übrig hat.
      Da kannste dann rein schreiben, ganz alleine, seelenruhig.



      Das schreibt einer, der wohl mangels Frau niemals eine Tocher bekommen wird.

      Manche sind halt dazu sozial vollkommen ungeeignet.

      Wenigstens gut für die nichtgezeugte Tochter.
      ;)
      Avatar
      schrieb am 12.09.03 07:29:59
      Beitrag Nr. 581 ()
      meine madame und ich kommen mit dem vorhandenen vollauf zurecht, lieber paule :laugh:
      Avatar
      schrieb am 12.09.03 20:06:49
      Beitrag Nr. 582 ()
      us der führenden US-Anlegerzeitung Barron´s

      US-Börse: Den Vogel abgeschossen

      Wieder ist an der Wall Street ein fein gesponnener Betrug an ahnungslosen Anlegern aufgeflogen. Es wird nicht der letzte sein.

      Wenn er erwachsen ist, will der New Yorker Generalstaatsanwalt Eliot Spitzer Gouverneur werden. Schon jetzt schürft er im Sumpf der Wall Street, um so bekannt zu werden, dass er sich die nötigen Stimmen sichert. Er hofft nicht, die Macher der Wall Street würden ihn wählen. Aber er vermutet da eine Menge fauler Äpfel, die Ruhm bringend gepflückt werden können. Der pragmatische Politiker macht eine simple Rechnung auf: Es gibt weit mehr Anleger - also potenzielle Opfer - denn Übeltäter, sprich Broker, Analysten und Investmentbanker.

      Spitzer ist bei seiner Suche nach den bösen Buben auch schon wieder fündig geworden. Der Hedge-Fonds Canary Capital Partners und mit diesem eine ganze Gruppe von Investmentfonds haben sich hinterrücks auf Kosten Unschuldiger die Taschen gefüllt. Mehrere Fliegen auf einen Schlag und folglich Grund genug, den Fang mit Pauken und Trompeten bekannt zu machen: Taktisch klug spricht Spitzer in seiner Anklageschrift von "Fondsfamilien". Wenn ein New Yorker das Wort Familie in einem Atemzug mit Verbrechen hört, denkt er unwillkürlich an böse Clans vom Typ der mafiösen Sopranos. Und tatsächlich ortet Spitzer Ähnlichkeiten. Beide haben eine konstitutionelle ethische Schwäche, die es ihnen unmöglich macht, Recht von Unrecht zu unterscheiden.

      Obwohl natürlich wichtige Unterschiede bestehen: Die Fondsmanager sind sprachgewandter, die Typen von der Cosa Nostra sind besser gekleidet. Mit Unterstützung und tatkräftiger Hilfe der Bank of America schaffte sich Canary Schlupflöcher, um dank der besonderen Preisfestsetzung der Fonds Kasse zu machen. Die Preisbildung funktioniert so: US-Fondsanteile werden während einer Börsensitzung nicht laufend gehandelt. Der Anteilspreis errechnet sich aus dem Nettoinventarwert des Fonds zum Handelsschluss des Börsentages. Transaktionen nach 16 Uhr New Yorker Zeit werden erst am nächsten Tag und zum Nettoinventarwert des nächsten Tages abgerechnet.

      Unsaubere Geschäfte

      So ist die Regel. Doch Canary genoss eine Art Ausnahmestatus. Dank zuvorkommender Freunde bei der Bank of America konnte der Hedge-Fonds auch nach Kassensturz Geschäfte zum jeweiligen Tagesschlusskurs verbuchen. Diesen praktischen Vorteil nutzte Canary, um im Fall kursrelevanter Neuigkeiten noch schnell aktiv zu werden. Spitzer hat auch einen passenden, wenngleich wenig originellen Vergleich parat: "Sie wetteten auf Pferde, wenn sie schon im Ziel waren."

      Das ist zwar laut den US-Bundes- und bundesstaatlichen Gesetzen streng verboten. Aber es hat noch niemanden davon abgehalten, es dennoch zu tun. Die Fonds zeigten sich äußerst zuvorkommend, Canarys schnelle Entschlüsse am Nachmittag zu unterstützen.

      Da störte es keinen, dass die hauseigenen Fondsprospekte der Bank of America in aller Deutlichkeit vor den scheußlichen Folgen solch unsauberer Geschäfte warnen und zur ständigen Wachsamkeit aufrufen, um derartige Praktiken zu unterbinden. Aber von Wachsamkeit konnte nicht die Rede sein, schon gar nicht von ständiger. Ganz im Gegenteil, die Bank-of-America-Gruppe belieferte Canary mit minutengenauen Portfolio-Updates. Nicht genug damit, ließ sie im Büro von Canary sogar elektronische Handelsplattformen einrichten und räumte dem Hedge-Fonds einen Kreditrahmen über 300 Millionen Dollar ein, mit dem diese Geschäfte finanziert wurden.

      Canary Capital Partners gehört einem gewissen Edward Stern, dessen Urgroßvater Max einst mit 5000 Kanarienvögeln aus Deutschland einwanderte. Edward verdankt der von Max gegründeten Vogelsamenfirma Hartz Mountain ein Vermögen von mehreren Milliarden Dollar. Den gelben Piepmätzen verdankt der Hedge-Fonds auch seinen Namen.

      1998 entdeckte Edward Stern, dass mit dem Handel von Fondsanteilen Geld zu machen war. Mit 110 Prozent Gewinn im ersten vollen Geschäftsjahr feierte der Hedge-Fonds sofort einen durchschlagenden Erfolg. So beschloss Stern, ihn im Jahr 2000 für private Anleger zu öffnen. 2000 war das Jahr, in dem der Index S&P 500 neun Prozent verlor und der Nasdaq-Index 39 Prozent abstürzte. Sterns Fonds aber legte coole 49,5 Prozent zu - nach Gebühren. Canary hielt sich auch in den folgenden Jahren im Aufwind. Das vom Fonds verwaltete Vermögen kletterte auf 700 Millionen Dollar.

      Aus teilweise ungeklärten Gründen kam der Fonds in diesem Jahr plötzlich ins Trudeln: Als er im Mai abzusacken begann, beschloss Stern, die Anteile seiner externen Anleger zurückzukaufen (vielleicht hatte er eine böse Vorahnung oder ein Vögelchen hatte ihm etwas gezwitschert). Sein Spielchen mit der Bank of America spielte er bis Juli weiter, als Spitzer Canary mit einer Strafanzeige die Flügel stutzte.

      Inzwischen hat Spitzer Canary komplett vom Himmel geholt. Diesen aktuellen Abschuss kann der New Yorker Generalstaatsanwalt in seine wachsende Trophäensammlung einreihen. Er konnte Stern sogar das originelle Geständnis abringen, dass er nie etwas Unrechtes getan habe, es aber nie wieder tun werde. Stern willigte in einen Vergleich ein: Er lässt die Finger vom Handel mit Fondsanteilen und zahlt 40 Millionen Dollar, "um ein langwieriges und komplexes Verfahren zu vermeiden". Das sagen sie immer. Spitzer aber hat Blut geleckt und will in der Fondsindustrie weiter aufräumen. Er wird viel zu tun haben.

      Hässliche Auswüchse

      Bei der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC in Washington macht er sich mit seinem Eifer nicht nur Freunde. Auch die SEC ist den schwarzen Schafen in der Fondsindustrie auf der Spur, und einmal mehr war ihr die New Yorker Staatsanwaltschaft eine Nasenlänge voraus. Noch peinlicher: Erst kürzlich hat auch der Bundesstaat Oklahoma der SEC das Zepter aus der Hand genommen - mit dem neuen Gerichtsverfahren gegen Bernie Ebbers, den Ex-WorldCom-Manager. Diese lokalen Ermittler gehen energisch vor. Und sie haben einen großen Vorteil gegenüber der SEC: Die Bundesbehörde hat zwar viel mehr Leute und Ressourcen, aber es dauert Ewigkeiten, bis sie die mobil macht.

      Dem SEC-Vorsitzenden Bill Donaldson weht außerdem heftiger Gegenwind von Bürokraten und Politikern ins Gesicht. Aber er dürfte letztlich das Rückgrat haben, um einen guten Job zu leisten. Und Donaldson zeigt sich kompromisslos genug, jedenfalls im Fall Dick Grasso, dem Chef der New York Stock Exchange, den er wegen der fantastischen Höhe seiner Bezüge (140 Millionen Dollar) an den Pranger gestellt hat.

      Wie auch andere hässliche Auswüchse in der Investmentszene beweist die Canary-Episode eines von Neuem: Der Teufel hat einen langen Schwanz. Die Skandallawine, die das Vertrauen der Anleger in den vergangenen drei Jahren erschüttert hat, rollt noch immer. Egal, wie sich die Märkte drehen und wenden.

      ALAN ABELSON

      12.09.2003
      Avatar
      schrieb am 13.09.03 19:05:28
      Beitrag Nr. 583 ()
      dat paule bei dolby

      kicher
      trine
      Avatar
      schrieb am 13.09.03 21:16:07
      Beitrag Nr. 584 ()
      Ich habe die Grafiken an anderer Stelle schon einmal gepostet, aber weil sie so gut in diesen Threads passen hier noch einmal:

      Anteil der Rüstungsausgaben am BIP:



      Bewertung des DOW 30 von 1901 - 2000:

      Avatar
      schrieb am 13.09.03 21:35:17
      Beitrag Nr. 585 ()
      Wirklich interessant wäre in obigem chart die Geldmenge. Ich habe den leisen Verdacht, daß das durchschnittliche KGV stark von der `freien` Liquidität abhängt. Interessant wäre auch ein T-Bond nominalzinschart + Leitzinschart.
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 13:32:26
      Beitrag Nr. 586 ()
      Hallo trinchen
      Avatar
      schrieb am 15.09.03 00:29:12
      Beitrag Nr. 587 ()
      Schaut euch bitte mal die Schwachköpfe bei der Dresdner Sonntagsgrütze an.
      Das schlägt den Fass echt den Boden aus! :eek:
      Nicht das die Kurse unsinnig steigen, nein jetzt müssen wir es auch noch von solchen Kaspers wie Miss Piggy und Kermit erklären lassen das sie noch unendlich weiter steigen werden.

      Schaut euch nur diese Typen an..... Kontraindikator Nr.1

      :laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:

      :cool:
      Avatar
      schrieb am 16.09.03 00:49:08
      Beitrag Nr. 588 ()
      US-Leistungsbilanzdefizit im zweiten Quartal nahe an Rekordwert
      Montag 15. September 2003, 14:34 Uhr



      Washington, 15. Sep (Reuters) - Das Defizit in der US-Leistungsbilanz hat im zweiten Quartal knapp unter dem Rekordwert des ersten Quartals gelegen. Der Fehlbetrag verringerte sich saisonbereinigt geringfügig auf 138,67 Milliarden Dollar, wie das US-Handelsministerium am Montag in Washington mitteilte. Im ersten Quartal hatte das US-Leistungsbilanzdefizit noch 138,71 (revidiert von 136,11) Milliarden Dollar betragen. Analysten hatten für das zweite Quartal im Schnitt mit einem Defizit von 138,00 Milliarden Dollar gerechnet.

      mer/phi

      :cool:
      Avatar
      schrieb am 16.09.03 09:15:46
      Beitrag Nr. 589 ()
      Malik Aktuell

      14.09.2003
      US-Zahlen irreführend

      - Unkritische Medien
      - Falsche Vergleiche
      - Täuschende Hoffnungen

      Einmal mehr haben wir ein krasses Beispiel dafür, wie mit amerikanischen Wirtschaftszahlen unkritisch - nachgerade dumm - umgegangen wird. Offenbar wird jede US-Zahl einfach naiv geglaubt. Die Schlüsse, die daraus gezogen werden, sind falsch, irreführend und zum Teil gefährlich. Man kann darauf keine Anlageentscheidungen stützen, keine Konjunkturbeurteilung und schon gar keinen Vergleich mit Europa und Deutschland. Die Wahrheit der Zahlen machen die Hoffnung auf eine deutliche Konjunkturerholung in den USA mehr als fragwürdig.

      Wäre die US-Wirtschaft im 2. Quartal tatsächlich 3,1% gewachsen, würden wir sie mit Recht bewundern und müssten uns für unsere eigenen Zahlen schämen. Dann wären auch die jetzt im Wallstreet Journal publizierten Prognosen von 53 US-Oekonomen einigermassen glaubhaft, nämlich 4,7% für das dritte Quartal und 4,0% für das vierte.

      Abgesehen davon, dass die historischen Prognose-Erfolge dieser Umfragen miserabel sind, müssen folgende Korrekturen an der Zahl für das 2. Quartal gemacht werden:

      1. Annualisierung
      Alle US-Zahlen werden annualisiert. Niemand sonst tut das. Es ist Unfug, den man nicht verhindern kann. Wer in den Medien glaubt, darauf Jubel-Schlagzeilen stützen zu können, beweist seine ökonomische Ignoranz.

      Die Zahlen müssen durch 4 dividiert werden, um quartalsrelevant zu sein. Es ergibt sich somit ein Wachstum von knapp 0.8%. So würde das in anderen Ländern publiziert (und wäre Grund für mediale und politische Lamentos). Das ist höchst bescheiden. Der absolute Zuwachs entspricht genau dem; es sind rund 73 Mia Dollar.

      2. Erwartungen übertreffen
      Einer der Tricks, mit dem man Psychologie bei jenen macht, die darauf hereinfallen, ist die Verbreitung von "erwarteten" Zahlen. Für das 2. Quartal waren das 1,5%. Wenn die "realen" Zahlen dann mit 3,1 mehr als doppelt so hoch liegen, dann ist die Euphorie in den Medien kaum noch zu bremsen. Dass die Börse trotzdem nur geringfügig reagiert hat, müsste nachdenklich machen.

      3. Zusammensetzung
      Man muss die Zusammensetzung des Wachstums anschauen. Es gibt gesundes und krankes Wachstum. Mehr als die Hälfte der Wachstumsrate, nämlich 1.53 Prozentpunkte sind Staatsausgaben, und zwar reine Verteidigungsausgaben - wofür, ist offenkundig.

      Der zweite dominierende Posten sind die "Business fixed investments". Das tönt nach deutlichem Erholungssignal. Das Wallstreet Journal konnte sich vor Freude kaum beherrschen.


      3. Blähungen
      Darin wiederum der grösste Anteil entfällt auf Computer. Die Investitionen für Computer seien -so die Berichte - um 12% oder 38.4 Mia Dollar gestiegen. Schön, wenn es so wäre. 85% dieser Ziffer sind aber reine Statistik, nämlich "hedonic pricing". Die tatsächlichen Ausgaben für Computer betrugen bescheidene 6.3 Mia Dollar. Genau dieser Betrag - und kein Dollar mehr - findet sich in den Umsätzen der Unternehmen, genau für diesen Betrag können Löhne, Zinsen, Vorleistungen bezahlt werden; genau um diesen Betrag ist das Volkseinkommen gestiegen. 32,1 Mia Dollar oder eben 85% der Computer-Investitionen sind rein statistischer Schönrechnungseffekt.

      4. Wirklichkeit
      Der Schönrechnungstrick beträgt mit 32,1 Mia auf das Gesamtwachstum von 73.1 Mia 44%. Wenn beinahe die Hälfte des Wachstums aus reiner Statistik entsteht, für die es keine Dollarausgaben gibt, dann wird die Sache definitiv lächerlich. Wenn das in den Medien als Erfolg gewertet wird, Europa, insbesondere Deutschland schlechtgeredet wird, dann wird es bedenklich.

      Wenn man noch die anderen Probleme der US-Wirtschaft in Rechnung stellt, z. B. das Aussenhandelsdefizit, die verwüsteten Unternehmensbilanzen, die Verschuldung, die niedrigen Ersparnisse und das monströs geleveragte Finanzsystem, dann zeigt sich die Vorbild-Wirtschaft der Welt in einem desolaten Zustand. Kein Grund für Europa, nichts zu tun; aber ein Grund für Zuversicht.
      Avatar
      schrieb am 18.09.03 12:58:33
      Beitrag Nr. 590 ()
      18.09. 11:06
      Bush/11. September: Keine Beweise gegen Irak
      (©GodmodeTrader - http://www.godmode-trader.de)



      US-Präsident George W Bush gestand am Mittwoch ein, dass der ehemalige irakische Staatsführer Saddam Hussein nicht in Verbindung mit den Anschlägen des 11. September gebracht werden könne.

      „Wir hatten keine Beweise, dass Saddam Hussein mit den Anschlägen des 11. September zu tun hatte“, so Bush, der noch vor wenigen Monaten die US-geführte Invasion des Iraks mit Massenvernichtungswaffen und angeblichen Beziehungen des Iraks zur Terrororganisation Al-Quaida begründete.

      Noch vor einer Woche kam als Ergebnis einer Umfrage heraus, dass 70% der Amerikaner an eine Verbindung zwischen dem Irak und den Anschlägen des 11. September glauben. Vice President Dick Cheney sagte am Samstag, dass Irak der geographische Hauptposten für Terroristen sei, die „uns für viele Jahre attackierten, besonders am 11. September“.
      Avatar
      schrieb am 18.09.03 13:01:48
      Beitrag Nr. 591 ()
      #576

      Ob die verwundeten irakische Zivilisten Regressansprüche prüfen sollten? :rolleyes: :D
      Avatar
      schrieb am 19.09.03 16:03:09
      Beitrag Nr. 592 ()
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,266247,00.html

      KENNEDY ATTACKIERT BUSH

      "Das Ganze war ein Betrug"

      US-Senator Edward Kennedy hat die Irak-Politik von George W. Bush scharf attackiert. Die Kriegsbegründung bezeichnete er als "in Texas erfundenen Betrug". Sogar Bestechung von Regierungschefs warf der Politiker seinem Präsidenten vor. Derweil wurden im Irak erneut mehrere US-Soldaten getötet.


      AP

      Scharfe Kritik: US-Senator Kennedy


      Boston/Washington/Bagdad - "Es gab keine unmittelbar bevorstehende Bedrohung", sagte Kennedy in einem Interview der Nachrichtenagentur AP. "Das Ganze war ein Betrug." Zugleich warf der Demokrat der Regierung vor, sie könne über knapp die Hälfte der monatlichen Kriegskosten in Höhe von vier Milliarden Dollar keine Rechenschaft ablegen. Seiner Vermutung zufolge fließe das Geld an Regierungschefs in der ganzen Welt, "um sie zu bestechen, Truppen (nach Irak) zu schicken".
      Bei einem erneuten Überfall auf eine US-Patrouille im Irak wurden in der Nacht zum Freitag drei weitere amerikanische Soldaten getötet. Wie der US-Sender CNN unter Berufung auf Militärkreise berichtete, wurden die Soldaten nahe Tikrit, der Geburtsstadt des gestürzten irakischen Staatschefs Saddam Hussein, angegriffen, als sie eine Artilleriestellung untersuchen wollten. Zwei Soldaten seien bei dem heftigen Schusswechsel verletzt worden. Der Vorfall habe sich in der Nähe von einem früheren Palast Saddams ereignet.


      IN SPIEGEL ONLINE

      · Deutsch-französischer Gipfel: Chirac drängt USA zur Machtübergabe im Irak (18.09.2003)

      · Wiederaufbau im Irak: Die gefährdeten Helfer (18.09.2003)

      · Krieg gegen den Terror: Der große Bluff (18.09.2003)




      Wenige Stunden zuvor waren bei einem Angriff im Westirak nach widersprüchlichen Meldungen bis zu acht US-Soldaten getötet worden. Irakische Augenzeugen sprachen von 15 verletzten Amerikanern und zwei verletzten Irakern. Der arabische TV-Senders al-Arabija meldete dagegen, mindestens acht US-Soldaten seien bei dem Zwischenfall in der Stadt al-Chalidija getötet und mehrere verletzt worden. Von US-Seite gab es zunächst keine offizielle Stellungnahme.

      Augenzeugen sagten, die Soldaten hätten nach dem Panzerfaustangriff auf einer Schnellstraße auf mehrere Häuser und zwei Fahrzeuge geschossen, auch auf ein Auto der Nachrichtenagentur AP. Auch der arabische Fernsehsender al-Dschasira berichtete von mehreren Todesopfern unter den US-Soldaten. Kurz nach dem Angriff transportierte ein US-Militärfahrzeug mindestens einen völlig zerstörten Lastwagen ab.

      Anschließend zogen 200 Iraker jubelnd zum Ort des Angriffs. Einige von ihnen schwenkten Bilder von Saddam Hussein. Am Vortag war in einem Saddam zugeschriebenen Tonband zum verstärkten Kampf gegen die US-Soldaten im Irak aufgerufen worden.

      In der nordirakischen Stadt Mosul soll es indes Verhandlungen zwischen dem ehemaligen Verteidigungsminister Sultan Haschim Ahmed al-Tai und der US-Armee geben. Die Besatzungsmacht hatte Saddam Husseins Verteidigungsminister aufgefordert, sich zu stellen. Der arabische TV-Sender al-Arabija berichtete am Freitagmorgen, die Verhandlungen seien bereits weit fortgeschritten. Die US-Truppen hätten dem Ex-Minister, der nicht zum Clan Saddam Husseins gehört, eine gute Behandlung zugesichert. Sultan Haschim steht auf der US-Liste der 55 meistgesuchten Iraker.

      Außerdem nahmen die US-Truppen den Mitarbeiter eines engen Vertrauten von Saddam Hussein fest. Es handelt sich um den früheren Sekretär von Issat Ibrahim al-Duri, des einstigen stellvertretenden Vorsitzenden des Revolutionsrates, wie US-Leutnant Joe Anderson mitteilte. Den Namen des Festgenommenen nannte er nicht. Er sei bereits vor einigen Tagen gefasst worden.

      "Wir hoffen, dass uns diese Schritte der Gefangennahme von al-Duri näher bringen", sagte Anderson. Al-Duri, dessen Tochter mit Saddam Husseins Sohn Udai verheiratet war, steht an sechster Stelle auf der US-Liste der meistgesuchten Iraker. Die USA gehen davon aus, dass er Anschläge auf die amerikanischen Truppen in Irak unterstützt.
      Avatar
      schrieb am 19.09.03 23:38:21
      Beitrag Nr. 593 ()
      http://www.ftd.de/pw/in/1063435811631.html?nv=cd-divnews


      Aus der FTD vom 19.9.2003
      USA geraten wegen Irak in ernste Geldnot
      Von Joachim Zepelin, Berlin

      US-Präsident George W. Bush hat beim amerikanischen Kongress nachträglich 87 Mrd. $ zum Haushalt fürs kommende Jahr beantragt, die die Kosten der Besatzung in Irak und Afghanistan abdecken. Der Präsident machte angesichts der Kosten für den Wiederaufbau deutlich, dass er von den Europäern Hilfe erwartet.


      Der Frieden in Irak sei auch im europäischen Interesse, begründete Bush. Bush gerät unter immer stärkeren innenpolitischen Druck, an den Kosten des Wiederaufbaus in Irak andere Länder zu beteiligen. Doch eine Mehrheit im Uno-Sicherheitsrat verlangt zuerst eine schnelle Übertragung der politischen Verantwortung auf die provisorische irakische Regierung sowie eine starke Rolle für die Uno. Über beides wird in New York und in den Hauptstädten verhandelt.

      Bush ist beim Geldeintreiben bisher nicht erfolgreich. US-Regierungsvertreter warnen, dass auf einer Geberkonferenz Ende Oktober in Madrid nicht mehr als 1 Mrd. $ zusammen kommen könnten.

      Schröder in Schwierigkeiten

      Der US-Präsident kündigte am Donnerstag an, andere Länder am Rande der Uno-Hauptversammlung kommende Woche um Hilfe zu bitten. Das könnte Bundeskanzler Gerhard Schröder in Schwierigkeiten bringen. Schröder wird Bush am Mittwochmorgen zu einem Gespräch treffen. Der Kanzler will Hilfsprojekte wie etwa die Ausbildung von irakischen Polizeibeamten oder den Ausbau der Wasserversorgung anbieten. Doch wie aus Regierungskreise in Berlin zu hören war, wird es keinen großen Scheck aus Deutschland geben. Die Kasse des Finanzministers ist leer, und die Bundesregierung fürchtet öffentliche Proteste gegen Pauschalzahlungen an die Besatzungsmacht.

      Der für den militärischen Wiederaufbau in Irak verantwortliche US-Berater Walter Slocombe sagte in Washington, er benötige einen Großteil der beim Kongress beantragten 87 Mrd. $ für den Aufbau der neuen irakischen Armee. 66 Mrd. $ sind bislang für den US-Militäreinsatz in beiden Ländern eingeplant. Die restlichen 21 Mrd. $ sollen für den zivilen Wiederaufbau eingesetzt werden. Den tatsächlichen Bedarf schätzen Experten aber auf 50 bis 75 Mrd. $.

      Die US-Demokraten haben signalisiert, den Haushalt nicht zu blockieren. Doch sie wollen politisches Kapital aus den Kosten schlagen. "Die Bush-Regierung hat uns an den Rand einer Krise gigantischen Ausmaßes gebracht", sagte der demokratische Senator Robert Byrd. Wie das Finanzministerium am Donnerstag mitteilte, hat das US-Haushaltsdefizit die Marke von 400 Mrd. $ durchbrochen. Im neuen Etatjahr ab Oktober könnte das Loch auf 535 Mrd. $ anwachsen.

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      11. September - Bush entlastet Saddam


      Saddam Hussein hat einen neuen prominenten Entlastungszeugen, der in der amerikanischen Öffentlichkeit für Verwirrung sorgen dürfte. Der irakische Ex-Diktator, neben Terroristenchef Osama Bin Laden für die US-Regierung der meistgesuchte Verbrecher, wird in großen Teilen der amerikanischen Öffentlichkeit auch für die Terroranschläge des 11. September zumindest mitverantwortlich gemacht.

      Doch jetzt sprach ihn ausgerechnet US-Präsident George W. Bush von diesem Verdacht frei. "Wir haben keinen Beleg für die Verwicklung Saddams", sagte Bush. Es gebe allerdings keinen Zweifel daran, dass es eine Verbindung zwischen Saddam und dem Terrornetzwerk al-Kaida gebe.

      Für die meisten Amerikaner dürfte der präsidiale Freispruch überraschend kommen. Sieben von zehn US-Bürgern sind nach einer Umfrage der Zeitung "Washington Post" der Meinung, dass der irakische Ex-Diktator hinter den Terroranschlägen auf das World Trade Center und das Pentagon steckte.

      Dies lässt sich zwar nicht durch Beweise belegen. Doch weil jeder Verdacht gegen Saddam eine weitere Rechtfertigung für den Krieg lieferte, hatte die US-Regierung bisher jede Klarstellung vermieden. Vizepräsident Dick Cheney feuerte die Gerüchte am Sonntag weiter an, als er in einer Talkshow sagte: "Ich finde es nicht überraschend, dass man diese Verbindung herstellt."Joachim Zepelin

      © 2003 Financial Times Deutschland

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      Dieser Alkoholiker wird Amerika noch in ein tiefes Loch reissen.
      Avatar
      schrieb am 22.09.03 16:30:45
      Beitrag Nr. 594 ()
      Bush rechtfertigt Irak-Krieg

      US-Präsident George W. Bush will am Dienstag in seiner Rede vor der UN-Vollversammlung den Irak-Krieg erneut rechtfertigen. Er sei jedoch unsicher, ob die USA für eine neue Irak-Resolution den Vereinten Nationen eine bedeutend größere Rolle übertragen sollten, betonte Bush in einem Interview mit dem US-Fernsehsender Fox News.

      Bush sagte in dem Interview am Sonntag, er werde erklären, dass er beim Einmarsch in den Irak «die richtige Entscheidung getroffen hat und die anderen, die sich uns angeschlossen haben, haben die richtige Entscheidung getroffen». Das Interview, das am Montagabend (Ortszeit) ausgestrahlt werden soll, wurde vorab in Auszügen veröffentlicht.

      Es sei hilfreich, die Unterstützung der Vereinten Nationen bei der Abfassung einer Verfassung für den Irak zu haben. Darin hätten die Vereinten Nationen Erfahrung. Sie könnten den Wahlprozess überwachen. Das sei als eine größere Rolle zu erachten, betonte Bush. Er sei gegen eine UN-Resolution, die einen geregelten Übergang der Souveränität basierend auf einer logischen Serie von Schritten behindere. Unter diesen Schritten seien eine Verfassung, Wahlen und dann die Übertragung der Macht zu verstehen.

      © WELT.de
      Avatar
      schrieb am 24.09.03 18:56:51
      Beitrag Nr. 595 ()
      http://www.freace.de/artikel/sep2003/cc240903.html


      Die Folgen der Freiheit
      24.09.2003


      Die USA werden gerne als das "freieste Land der Erde" bezeichnet. Politisch drängen sich an dieser Formulierung immer mehr Zweifel auf, wirtschaftlich ist sie aber sicherlich zutreffend.

      Über die Folgen eines Aspektes dieser Freiheit berichtete am Montag die New York Times.

      Immer mehr Menschen in den USA leben unterhalb der - mit einem Jahreseinkommen von 18.390 US-Dollar für eine vierköpfige Familie sowieso schon mehr als nur knapp bemessenen - Armutsgrenze. Im vergangenen Jahr waren es 34,8 Millionen Menschen, also 12,4 Prozent der Gesamtbevölkerung.

      Viele dieser Menschen, versuchen ihre finanziellen Probleme zu überbrücken, indem sie ihre Kreditkarten einsetzen, was ihre Lage aber noch wesentlich verschlimmert. Da der Markt auch für Kreditkarten in den USA nicht reguliert wird, erreichen die zu zahlenden Zinsen häufig 30 Prozent, ein Wert, den der Autor des Artikels, Bob Herbert als "Wucher" bezeichnet und den einigen Unterschied zu Geldverleihern der Mafia darin sieht, daß die Menschen nicht um ihre Kniescheiben fürchten müssen.

      Zwei von diesen Menschen sind das Ehepaar Julie und Jerry Pickett aus der Stadt Middletown im US-Bundesstaat Ohio. Kurz, nachdem sie Zwillinge zur Welt gebracht hatte und deshalb ihre Vollzeitarbeit aufgegeben hatte, begann das Geschäft ihres Mannes Absatzprobleme zu entwickeln.

      In dieser Situation entwickelten sich die Kreditkarten der Familie zu "Lebensadern" des täglichen Bedarfs, Lebensmitteln, Benzin, Reparaturen und Kleidung für die Kinder.

      Nach der Geburt eines weiteren Kindes stiegen die Kreditkartenschulden der Picketts auf 40.000 US-Dollar, eine Summe, die sie angesichts der massiven Zinszahlungen vermutlich nie werden zurückzahlen können. "Wir hatten eine Karte mit einem Saldo von 8.000 US-Dollar", sagte Frau Pickett. "Durch Zinsen und Verspätungszuschläge sind es jetzt 18.000 US-Dollar. Die Zinsrate lag anfangs bei 18 Prozent. Nachdem wir ein Jahr lang nicht bezahlt haben, liegt sie jetzt bei 28 Prozent."

      Zwar sind die Schuldner grundsätzlich selbst für das Entstehen und die Rückzahlung ihrer Schulden verantwortlich, die Kreditkartenunternehmen machen es den Menschen durch niedrige "Einstiegszinssätze", die nach dem ersten Zahlungsverzug sehr schnell auf bis zu 30 Prozent steigen und zusätzliche Verspätungszuschläge sehr leicht, in eine Schuldenfalle zu geraten, aus der es kein Entkommen mehr gibt.

      Eine Studie (Adobe Acrobat-Datei) der Organisation "Demos: A Network for Ideas and Action" zeigt, daß die Kreditkartenschulden in den USA zwischen 1989 und 2001 von 238 Milliarden US-Dollar auf 692 Milliarden US-Dollar angewachsen sind.

      Am stärksten betroffen sind die Menschen mit den niedrigsten Einkommen. In der untersuchten Zeitspanne ist der Kreditkartenschuldenstand einer durchschnittlichen Familie um 53 Prozent angestiegen. Bei Familien der Mittelschicht waren es 75 Prozent und bei älteren Menschen 149 Prozent. Bei Familien mit einem sehr niedrigen Einkommen von unter 10.000 US-Dollar jährlich lag der Anstieg bei 184 Prozent.

      Dies wird durch neue Geschäftsbedingungen der Kreditkartenunternehmen ausgenutzt. Verspätungszuschläge liegen im Mittel jetzt bei 29 US-Dollar und die meisten Kreditkartenunternehmen haben die Schonfrist für verspätete Zahlungen von 14 Tagen auf 0 Tage gesenkt. Die erste verspätete Zahlung wird außerdem als Grund genutzt, die anfänglichen, niedrigen Zinsraten, die teilweise bei 0 Prozent liegen, auf Zinssätze von 22 bis 29 Prozent anzuheben.

      Dies hat der Studie zufolge dazu geführt, daß die Verspätungszuschläge die am schnellsten wachsenden Einnahmequelle der Kreditkartenunternehmen sind. Von 1,7 Milliarden US-Dollar im Jahr 1996 sind sie auf 7,4 Milliarden US-Dollar im Jahr 2002 angewachsen.

      Und auch bei den Zinssätzen ist die Spitze aller Wahrscheinlichkeit nach noch nicht erreicht. Tamara Draut, eine Autorin der Studie, zufolge haben alle großen Kreditkartenunternehmen ihren Firmensitz in US-Bundesstaaten, die die Zinssätze nicht beschränken, so daß hier nach oben keine Grenze besteht, daß nach US-Gesetzen hierbei der Firmensitz und nicht der Wohnort des Kunden ausschlaggebend ist.

      Diese Situation fördert die weitere Verarmung der betroffenen Familien und drängt immer neue Familien in die Armut.


      :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 25.09.03 20:39:17
      Beitrag Nr. 596 ()
      US/Auftragseingang langl Güter August -0,9 (PROG: +0,5) Prozent

      Washington (vwd) - Der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter in den USA ist im August gegenüber dem Vormonat um 0,9 Prozent auf 173,32 Mrd USD gesunken. Von vwd befragte Volkswirte hatten im Durchschnitt dagegen mit einem Anstieg von 0,5 Prozent gerechnet. Wie das Handelsministerium am Donnerstag weiter berichtet, wurde der Juli-Wert auf plus 1,5 (vorläufig: plus 1,0) Prozent nach oben revidiert.

      Die Bestellungen langlebiger Wirtschaftsgüter ohne Berücksichtigung der Orders aus dem Transportbereich fielen im August verglichen mit dem Vormonat um 0,3 (Juli revidiert: plus 2,3; Juli; vorläufig: plus 1,7) Prozent, unter Herausrechnung der Aufträge aus dem Rüstungsbereich ergab sich ein Minus von 2,6 (Juli revidiert: plus 1,9; Juli vorläufig: plus 1,4) Prozent.
      vwd/DJ/25.9.2003/apo


      Tabelle: US-Auftragseingang langlebige Güter August


      Auftragseingang
      langl. Güter ex Transport ex Rüstung
      Monat absolut +/- % absolut +/- % absolut +/- %

      August 173,32 -0,9 122,32 -0,3 161,57 -2,6
      PROGNOSE +0,5

      Juli (R) 174,88 +1,5 122,74 +2,3 165,82 +1,9
      Juli (V) 173,94 +1,0 122,10 +1,7 165,06 +1,4
      Juni 172,24 +2,5 119,93 +1,4 162,65 +2,6

      Investitionsgüter
      Nichtrüstungsgüter Rüstungsgüter
      Monat absolut +/- % absolut +/- %

      August 56,98 -2,0 10,15 +35,3
      Juli (R) 58,16 +1,4 7,50 -10,9
      Juli (V) 58,16 +1,2 7,37 -12,2
      Juni 57,35 +3,6 8,42 +4,9


      - Angaben in Mrd USD
      - R = revidiert, V = vorläufig
      - saisonbereinigt
      - Quelle Daten: US-Handelsministerium
      - Quelle Prognose: vwd Konsensschätzung

      Die nächsten Veröffentlichungstermine:
      28.10.2003 September-Daten
      26.11.2003 Oktober-Daten
      24.12.2003 November-Daten

      vwd/DJ/25.9.2003/apo

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      Wie wohl die Zahlen bei gleichlaufender Rüstung wären? :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 26.09.03 08:43:15
      Beitrag Nr. 597 ()
      Richtig so - alles rauswerfen und nur noch Asiatische Produkte importieren.:D

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      25.09. 16:53
      US: 1,258 Massenentlassungen im August

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      (©BörseGo - http://www.boerse-go.de)
      Laut Daten des Bureau of Labor Statistics (BLS) haben US-Unternehmen im August 2003 1,258 Massenentlassungen durchgeführt. Eine Massenentlassung wird definiert mit der Entlassung von mindestens 50 Mitarbeitern. Die Zahl der im August in den USA laut dem BLS entlassenen Personen lag bei 133,839. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Entlassungen an, womit der erste Anstieg im Vergleich zum Vorjahr seit Mai 2002 vorliege. Seit Jahresanfang gab es 13,205 Massenentlassungen, ebenfalls mehr als noch im Vorjahr.:D
      Avatar
      schrieb am 26.09.03 17:00:42
      Beitrag Nr. 598 ()
      http://de.news.yahoo.com/030925/71/3nu15.html

      Donnerstag 25. September 2003, 21:22 Uhr
      USA: Iran hat im Atomstreit "eine letzte Chance" nachzugeben


      Washington (Reuters) - Die USA haben dem Iran im Streit um das Atomprogramm des islamischen Landes "eine letzte Chance" zur Einhaltung der nuklearen Sicherheitsauflagen eingeräumt. Sollte sich die Regierung in Teheran weigern, drohen die USA, die Angelegenheit vor den UNO-Sicherheitsrat zu bringen.


      Diplomaten zufolge hat die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) etwa einen Monat vor Ablauf der Frist bis 31. Oktober weitere Spuren hoch angereicherten waffentauglichen Urans im Iran entdeckt gesetzt. Bis Ende Oktober soll der Iran nachweisen, dass sein Programm ausschließlich friedlichen Zwecken dient.

      "Die internationale Gemeinschaft hat die selben Besorgnisse geäußert wie wir. Dies ist eine letzte Chance für den Iran, nachzugeben und wenn er das nicht tut, sollte das nach unserer Meinung dem (UNO-) Sicherheitsrat berichtet werden", sagte der Sprecher des US-Präsidialamtes Scott McClellan am Donnerstag in Washington. Auf Fragen, ob eine militärische Aktion möglich sei, antwortete er, er glaube, das sei zu weit gegriffen.


      Aus den Diplomatenkreisen erfuhr Reuters, dass die neu entdeckten Spuren hoch angereicherten Urans in einer Anlage in Kalaje am südlichen Stadtrand Teherans entdeckt worden seien. In diesem Jahr hatten Kontrolleure der UNO-Behörde bereits in einer Atomanlage in Natans, 250 Kilometer südlich der Hauptstadt Teheran, Spuren von waffentauglichen angereichertem Uran gefunden. Von iranischer Seite hieß es dazu bislang, dass die entdeckten Spuren von Verunreinigungen der im Ausland gekauften Maschinen herrühren dürften.


      Die USA vermuten, dass Iran seine Atomanlagen zur Anreicherung von Uran nutzt, um das Material waffentauglich zu machen. Dies bestreitet der Iran. McClellan sagte dazu: "Das ist Teil eines lange bestehenden Netzes von Ausflüchten und Verschleierungen, um den wahren Zweck der nuklearen Aktivitäten des Iran zu kaschieren."

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 26.09.03 17:25:02
      Beitrag Nr. 599 ()
      passend zu #584 :mad:



      USA bleiben weltweit größter Waffenlieferant

      Washington (dpa) - Die USA bleiben der Spitzenreiter auf dem internationalen Waffenmarkt. Fast die Hälfte aller weltweiten Verkäufe konventioneller Waffen wurden im vergangenen Jahr von den Vereinigten Staaten getätigt. Das berichtet die «New York Times». Die US-Lieferungen hatten dem Bericht nach einen Gesamtwert von 13,3 Milliarden Dollar. Knapp 50 Prozent der Waffen gingen an Entwicklungsländer. Insgesamt seien 2002 weltweit Waffen im Wert von fast 30 Milliarden Dollar umgesetzt worden, heißt es.

      © WELT.de
      Avatar
      schrieb am 01.10.03 20:57:29
      Beitrag Nr. 600 ()
      Mittwoch, 1. Oktober 2003

      Lieber Euros als Dollar im Geldbeutel ...

      von unserem Korrespondenten Bill Bonner

      "Der Dollar bricht gegenüber Yen und Euro ein ...", so eine Schlagzeile. Oh là là ... die europäische Währung ist ungefähr wieder da, wo sie bei ihrer Einführung ungefähr stand. Damals nannte ich den Euro die "Esperanto-Währung" und ich fragte mich, was als nächstes passieren würde. Währungen sind durch Gold gedeckt gewesen, oder durch die Macht einer souveränen Nation, ihre Bürger auszurauben. Niemals zuvor habe ich eine Währung gesehen, die einen Vertrag und gute Absichten hinter sich stehen hatte.

      Zunächst einmal fiel die Esperanto-Währung gegenüber dem Dollar – auf ungefähr 82 Cents – und jeder sagte "Ich habe es gesagt ... der Euro kann niemals mit dem Dollar mithalten." Aber spätestens da hatte ich begonnen, den Euro in einem anderen Licht zu sehen. Während die Vertragsnationen niemals den Euro so stützen würden, wie die Polen den Zloty oder die Chinesen den Yuan stützen, würden sie auch nicht gemeinsam bereit sein, ihn zu zerstören. Denn da sich Europa nicht auf eine aktive gemeinsame Außenpolitik einigen konnte, würde es sich wahrscheinlich auch nicht auf eine aktive gemeinsame Geldpolitik einigen können.

      Das war ungefähr zu der Zeit, als die große Spekulationsblase an der Nasdaq kurz vor dem Platzen stand. Die Fed, die die guten Zeiten verlängern wollte, senkte die Leitzinsen schneller als je zuvor, während sich auf der anderen Seite des Atlantiks Wim Duisenberg kaum bewegte. Der Vorsitzende der Europäischen Zentralbank (EZB) hatte mehr Haare als Alan Greenspan, aber weniger übereilten Aktionismus.

      "Hier in Europa", so ein Freund von mir letzte Woche beim Abendessen, "wissen sie einfach nicht, wie man mit solchen Problemen umgeht." Mit einem wirtschaftlichen Abschwung konfrontiert, taten die Europäer nichts, während die Amerikaner alle Knöpfe und Schalter drückten. Die Welt lobte Alan Greenspan für seine Politik des leichten Geldes, und sie warf dem armen Duisenberg Inaktivität vor. Andererseits sah ich, dass aus der anderen Richtung die Flut kam ... und ich begann, nach sicherem Land zu suchen. Die Amerikaner waren in das Schuldenmeer gegangen, fiel mir auf.

      Das Handelsbilanzdefizit, das Haushaltsdefizit, die Erhöhungen von Hypotheken, Kreditkarten ... auf jedem Level erhöhten sich die Schulden. Die Zahl der Pleiten erhöhte sich; auch die Zwangsversteigerungen. Trotz des höchsten Schuldenstandes, den es je gab, verschulden sich die USA weiter auf Rekordniveau – um weiter auf Rekordniveau zu konsumieren. Derzeit konsumieren die USA 70 % der Ersparnisse der gesamten Welt, und sie fragen immer noch nach mehr. "Die persönlichen Konsumausgaben sind gestiegen", sagt uns eine Bloomberg-Schlagzeile.

      1970 kostete ein durchschnittliches Haus etwa das 2,3fache des durchschnittlichen Jahreseinkommens einer Familie. Jetzt liegt dieser Faktor bei über 3 ... und er steigt weiter. Die Immobilienpreise haben "Spekulationsblasenniveau erreicht", so Ed Hyman. Wo genau diese Trends enden werden, kann ich nicht sagen. Aber ich habe lieber Euros als Dollar in meinem Geldbeutel, während ich darauf warte, das herauszufinden. Hier ist Eric Fry mit mehr Details:




      Mittwoch, 1. Oktober 2003

      Bill Gates: Vermögen von 46 Milliarden Dollar

      von unserem Korrespondenten Eric Fry in New York

      Der fortgesetzte Rückgang des Dollarkurses ist für fast jeden eine schlechte Nachricht – außer für amerikanische Stahlarbeiter und europäische Touristen. Er ist für die amerikanischen Konsumenten schlecht, egal wie oft Alan Greenspan oder US-Finanzminister Snow versuchen, die Dollarabwertung als "Wunderkur" für die Wirtschaft darzustellen. Und der fallende Greenback ist auch für die ausländischen Investoren eine schlechte Nachricht.

      Auf den ersten Blick scheint der US-Aktienmarkt ein sehr einladender Platz für Kapital zu sein ... alle Kapitalzuflüsse sind willkommen. Aber nicht alle "Gäste" werden gleich gut behandelt. Zum Beispiel hat der S&P 500 seit Jahresanfang 14,6 % zugelegt ... gerechnet in Dollar. Wenn man aber berücksichtigt, dass der Dollar gegenüber dem Euro seit Jahresanfang 11 % verloren hat, dann haben die europäischen Investoren nur 4,6 % für ihre Risikobereitschaft bekommen.

      Aber immerhin produziert der US-Aktienmarkt für Eurobasierte Investoren noch Gewinne, selbst unter Berücksichtigung der Verluste beim Dollar – was ich die "Greenspan-Steuer" nenne. Ich könnte mir vorstellen, dass dieser glückliche Zustand der Gewinne nicht von Dauer sein wird. Der Abstieg des Dollar ist der besorgniserregendste – und einflussreichste – Trend an den heutigen Finanzmärkten. Und dennoch, solange "Ciso nach oben ausbricht", scheinen sich wenige Investoren um den Rückgang des Dollar zu kümmern.

      Auf der anderen Seite bin ich auch vom Untergang der Reservewährung der Welt fasziniert. In der Tat, ich räume eine morbide Faszination mit der schwindenden Gesundheit des Dollar ein. Wie faule Erben darauf warten, dass ihr reicher Großvater endlich stirbt, so warten wir Goldinvestoren auf den letzten Atemzug des Dollar. Ich hoffe nicht, dass es so kommen wird, das möchte ich klarstellen. Ich erwarte es nur, und ich richte meine Investments danach aus.

      Der Zusammenbruch des Dollar ist nicht unausweichlich ... nur sehr wahrscheinlich. "Meine Erfahrung als ein Emerging Markets-Analyst in den 1990ern hat mich gelehrt, nach Zeichen von finanzieller Verwundbarkeit Ausschau zu halten", beobachtet der Analyst Hernando Cortina, in einem aktuellen Research-Bericht von Morgan Stanley. "Diese Zeichen beinhalten hohe Leistungsbilanz- und Haushaltsdefizite, überbewertete Währungen, die Abhängigkeit von ausländischen Kapitalzuflüssen, optimistische Bewertungen am Aktienmarkt, gekoppelt mit fragwürdigen Gewinnen ( ...) und eine scharfe politische Landschaft ... jedes dieser Signale ist bei einem Land der Emerging Markets normalerweise ein Warnzeichen, und einen Markt, der alle dieser Kriterien kombiniert, sollte man am besten vermeiden oder zumindest untergewichten. Ich konnte mir damals nicht vorstellen, dass alle diese Warnsignale einmal für den größten und wichtigsten Markt der Welt – die USA – gelten würden ..." Cortina schließt höftlich: "Die Investoren, die über den Kauf von in Dollar notierten Vermögensanlagen nachdenken, würden weise sein, wenn sie eine signifikante Dollarabwertung in den nächsten Jahren miteinkalkulieren würden."

      Übrigens: Bill Gates ist laut der Forbes 400 Liste der reichsten Amerikaner weiterhin der reichste US-Bürger. Sein Vermögen ist nach dieser Liste um 3 Milliarden Dollar auf 46 Milliarden Dollar geklettert. Aber laut meiner Berechnung haben die 43 Milliarden Dollar, die er im letzten Jahr besaß, in den letzten 12 Monaten ungefähr 5 Milliarden Dollar ihrer globalen Kaufkraft verloren. Deshalb ist Bill Gates angesichts des fallenden Dollars dieses Jahr sogar ärmer als im letzten Jahr ... so wie der Rest der Amerikaner.

      Quelle: investorverlag.de

      :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 01.10.03 20:59:21
      Beitrag Nr. 601 ()
      GREENSPAN, Du bist und bleibst die mit Abstand dümmste Sau da draußen!!!!! :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad: :mad:

      Der ganze Dreck muss noch viel viel viel viel viel tiefer!!!!!
      Avatar
      schrieb am 02.10.03 07:35:44
      Beitrag Nr. 602 ()
      genau :laugh: so tief wie dein niveau :kiss:
      Avatar
      schrieb am 02.10.03 12:49:02
      Beitrag Nr. 603 ()
      http://www.n-tv.de/3161715.html


      "Neuer atomarer Albtraum"
      Bushs nukleare Mini-Bombe


      Die "Mini Nuke" rückt näher und damit das, was Befürworter der Rüstungskontrolle in den USA als einen "neuen atomaren Albtraum" bezeichnen. Fast unbemerkt von der Öffentlichkeit könnte noch in dieser Woche in den USA eine Entscheidung mit möglicherweise weit reichenden Folgen für die nukleare Abrüstung fallen: Abgeordnete und Senatoren im republikanisch beherrschten Kongress debattieren über das Ausgabengesetz für den nächsten Pentagon-Etat in der stolzen Höhe von 400 Milliarden Dollar.

      Aufhebung des Verbots

      Versteckt darin ist eine Passage über die Aufhebung des nunmehr zehnjährigen Verbots der Entwicklung von kleinen Atomwaffen. Der mächtige Streitkräfteausschuss des Senats hat unlängst bereits Grünes Licht für das Ende das Banns gegeben, der für Atombomben mit einer Sprengkraft von weniger als fünf Kilotonnen des herkömmlichen Sprengstoffs TNT gilt. Experten halten es für wahrscheinlich, dass die Mehrheit der Abgeordneten und Senatoren die Passage über die Aufhebung des Verbots bei der Abstimmung über das Ausgabengesetz unangetastet lassen wird. Im selben Gesetz sind auch bereits 15,5 Millionen Dollar für Forschungsarbeiten an einem atomaren "Bunkerbrecher" enthalten, der tief in der Erde unter dicken Schichten von Beton und Metall gelegene Ziele zerstören kann.

      Weitere 25 Millionen Dollar sollen dem Pentagon sozusagen als Reserve zur Verfügung gestellt werden - für den Fall einer Wiederaufnahme der unter Präsident Bill Clinton ausgesetzten Atomtests. Bei Abrüstungsbefürwortern schrillen alle Alarmglocken. Sie sehen in den genannten Maßnahmen den Einstieg in die Entwicklung einer neuen Waffengeneration, die Atombomben zu einem Mittel der Kriegsführung machen würden. Andere Staaten würden unweigerlich angespornt, dem Beispiel zu folgen, warnen die Kritiker, und das wiederum wäre praktisch das Ende aller Bemühungen um eine Nichtweiterverbreitung von Atomwaffen. Dabei seien solche auf dem Gefechtsfeld einsetzbaren "Nukes" angesichts der enormen Fähigkeiten konventioneller Präzisionswaffen überhaupt nicht notwendig, wird weiter argumentiert. Das habe sich schließlich jetzt auch im Irak-Krieg gezeigt.

      Mehr Geld als im Kalten Krieg

      Hardliner-Kreise im Pentagon drängen dagegen schon seit langem auf den Bau von Atomwaffen mit derart begrenzter Wirkung, dass der Gegner in einem Krieg tatsächlich mit einem Einsatz rechnen müsste. Die Befürworter der "Mini Nukes" verweisen darauf, dass die nach verschiedenen Abrüstungsschritten noch verbliebenen strategischen Atomwaffen eine so verheerende Zerstörungskraft hätten, dass ihr Abschreckungseffekt nicht gegeben sei.

      Ob Terrororganisationen wie El Kaida oder so genannte Problemstaaten wie Iran und Nordkorea: Kein potenzieller Feind würde den USA abnehmen, dass sie im Fall der Fälle tatsächlich eine derartige Bombe zünden würden. Der Einsatz von Waffen mit begrenzter Wirkung könne dagegen glaubwürdig angedroht werden. Regierungsbeamte betonen unterdessen, dass es derzeit keine Pläne für den Bau solcher Bomben gebe. Sie machen aber zugleich klar, dass es ein Fehler sei, sich solchen "Optionen" für die Zukunft zu verschließen.

      Folgt man der "Los Angeles Times", könnte es sich um die nahe Zukunft handeln. Danach ist die Regierung bereits dabei, in die nach dem Ende des Kalten Krieges teilweise eingemotteten Atomwaffenlabors wieder in Schuss zu bringen. Im Entwurf für den nächsten Pentagon-Etat seien für diesen Industriezweig allein 6,4 Milliarden Dollar vorgesehen - mehr als durchschnittlich pro Jahr während des Kalten Krieges.

      Von Gabriele Chwallek, dpa
      Avatar
      schrieb am 02.10.03 13:00:54
      Beitrag Nr. 604 ()
      @dd,

      was Du meinst wirklich, dass Greenspan sooo tief gesunken ist? :D :D :D

      Ich hatte ja noch nie eine gute Meinung von ihm, ab was sich der jetzt leistet, geht auf keine Bullenhaut mehr!
      Aussage über den senilen sind übrigens gewollt und voll zutreffend. Oder wie würdest Du es bezeichnen?
      Avatar
      schrieb am 02.10.03 13:27:56
      Beitrag Nr. 605 ()
      Marionette
      Avatar
      schrieb am 08.10.03 16:03:58
      Beitrag Nr. 606 ()
      http://www.instock.de/Kommentare/10134741.html

      Phantomgewinne

      Von Claus Vogt

      Wir haben uns an dieser Stelle schon mehrmals mit den modernen Wundern der Statistik beschäftigt und Beispiele präsentiert. Wirtschaftsdaten werden durch statistische Operationen teilweise bis zur Unkenntlichkeit verändert und zwar regelmäßig zum Besseren, so unser Eindruck. Wir alle erinnern uns an das zweite Quartal und die allenthalben verkündete und an der Börse gefeierte Erholung der Unternehmensgewinne. Jetzt kommt das US Commerce Department jedoch mit der Meldung, die Nachsteuergewinne aller US-Unternehmen seien in besagtem zweiten Quartal um 3,4 Prozent gefallen. Es handelt sich hier nicht um einen Druckfehler, die Gewinne sind gefallen.

      Etwa ab 1998 begannen die von den Unternehmen publizierten Gewinne deutlich abzuweichen von den aus der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung stammenden Daten. Nicht ganz zufällig begann ungefähr zur selben Zeit die weiterhin weitverbreitete und von uns immer wieder kritisierte Unsitte, „Pro forma“-Gewinne auszuweisen, anstatt ein realistisches Bild des Unternehmens zu vermitteln. Die Schere zwischen den beiden Datensätzen erreichte am Hochpunkt der Bubble im Jahr 2000 einen Extremwert und bildete sich bis Mitte 2001 deutlich zurück, ohne jedoch ganz zu verschwinden. Seit 2002 laufen die beiden Zeitreihen wieder sehr deutlich auseinander. Rechnen sich die Unternehmen aller aufgedeckten Skandale zum Trotz etwa schon wieder reich?

      Im vergangenen Monat widmeten wir uns etwas ausführlicher dem US-Wirtschaftswachstum des zweiten Quartals, das in der Zwischenzeit sogar von 2,4 auf stolze 3,1 Prozent nach oben revidiert wurde. Stephen Roach, der erfreulich oft vom Mainstream-Denken abweichende und kritische Chefökonom von Morgan Stanley, unterzog diese Zahl einer tiefergehenden Analyse. Laut Roach betrugen die realen Ausgaben für Computer in diesen drei Monaten 6,3 Milliarden US-Dollar. Aufgrund hedonischer Adjustierung, einer von uns schon mehrfach kritisierten statistischen Methode zur Berücksichtigung von Produktverbesserungen, erhöhte sich diese Zahl auf erstaunliche 38,4 Milliarden Dollar. Somit entstammen 32,1 Milliarden Dollar nicht der Realität, sondern der Phantasie von Statistikern, die üblicherweise in staatlichen Diensten stehen. Damit sind fast 44 Prozent des ausgewiesenen Wachstums von 73,5 Milliarden Dollar im zweiten Quartal diesem statistischen Taschenspielertrick zu verdanken. Natürlich können mit dieser Art von Phantomdollar weder Investitionen noch Löhne bezahlt werden.

      Die beiden hier geschilderten Phänomene erklären ganz zwanglos die jetzt auch von der US-Notenbank beklagte Schwäche des Arbeitsmarktes. Ist es möglich, daß Phantomgewinne und Phantomwachstum lediglich zu einem Phantomaufschwung geführt haben?


      Claus Vogt leitet das Research der Berliner Effektenbank.
      [ Dienstag, 07.10.2003, 16:00 ]
      Avatar
      schrieb am 08.10.03 20:19:23
      Beitrag Nr. 607 ()
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,268857,00.html


      GOUVERNEUR SCHWARZENEGGER

      Vollendung des Masterplans


      Von Dominik Baur


      Alles wird besser, prophezeit der Messias aus Österreich. Doch für die Sanierung Kaliforniens hat der neue Gouverneur bislang nicht viel zu bieten. Seine Zeit ist knapp, für ein neues Abberufungsverfahren genügen 80.000 Unterschriften.


      Hamburg - Anders als bei einer normalen Wahl bleiben Arnold Schwarzenegger keine zwei Monate Zeit bis zur Amtsübernahme. Da gleichzeitig mit seinem Sieg die Abwahl seines Vorgängers verbunden war, dauert die Vorbereitungsfrist nur bis zur Feststellung des amtlichen Endergebisses, und das sind maximal 39 Tage. Bis dahin muss der politisch völlig unbedarfte Schauspieler zeigen, wie er in dem abgewirtschafteten US-Staat aufräumen will.
      Hollywood, Walt Disney, Lockheed Martin, Boeing, Wells Fargo, Chevron-Texaco, Hunderte von Softwareunternehmen und Computerfirmen - als Wirtschaftsstandort war Kalifornien bis vor zwei Jahren beliebt wie kein anderer Staat in den USA. Doch die rosigen Zeiten, als Steuereinnahmen aus Aktienoptionen und Kapitalerträgen dem Staat noch 17,6 Milliarden Dollar im Jahr einbrachten, sind vorbei.

      Kalifornien steckt tief in den roten Zahlen. Besonders hart getroffen wurde die Heimat des Silicon Valley durch den Crash der New Economy. Das Staatsdefizit des ehemaligen US-Musterländles hat bereits Schwindel erregende 38,2 Milliarden Dollar erreicht. Die Arbeitslosenquote beträgt mittlerweile 6,6 Prozent, bei Davis` Amtsantritt waren es noch 5,3 Prozent. 200.000 gut bezahlte Arbeitsplätze gingen infolge der New-Economy-Krise verloren.

      Die Kalifornier nannten die Wirtschaftsmisere demzufolge auch als Hauptgrund für die Abwahl von Gouverneur Gray Davis. Alle Unzufriedenheit machte sich schließlich an seiner Person fest. Dass er die Kfz-Zulassungsgebühren verdreifachte, um dem klammen Staat Einnahmen von vier Milliarden Dollar zu sichern, machte den erst kurz zuvor im Amt bestätigten Politiker bei den Wählern von einem Tag auf den anderen unpopulär.

      Viele Firmen drohen inzwischen mit Abwanderung, einige haben den Sonnenstaat bereits verlassen. Der Grund: die Unternehmensteuer, die um ein Viertel höher ist als in anderen Ländern. Das Wirtschaftsklima bewerten Experten so schlecht wie in kaum einem anderen der 50 US-Staaten. Auf Platz 49 verwies die Washingtoner Steuerorganisation Tax Foundation Kalifornien jetzt in einem Ranking. In einem offenen Brief warfen Spitzenmanager Davis jüngst vor, er treibe das Land in den Ruin. Dazu kommt die Stromversorgungskrise, die das Land in den vergangenen Jahren schwer getroffen hat.

      Doch jetzt soll alles besser werden - prophezeit Schwarzenegger, der Messias aus Österreich. "Ich kam hier mit absolut nichts, und Kalifornien gab mir absolut alles", sagte er auf seiner Wahlparty. "Und heute hat mir Kalifornien das größte Geschenk von allen gegeben. Ihr habt mir Euer Vertrauen geschenkt, indem ihr mich gewählt habt." Für ihn ist die Wahl zum Gouverneur der vorerst letzte Schritt eines lang gehegten Plans. Schon vor 35 Jahren vertraute der junge Österreicher seinen Freunden seinen "Masterplan" an: Erst wolle er Filmstar werden, dann Millionen von Dollar scheffeln, eine glamouröse Frau heiraten und schließlich politische Macht über viele Menschen erlangen.

      Sein selbst gestecktes Ziel hat der Muskelmann jetzt erreicht. Doch für Kalifornien hat der frisch gekürte Regierungschef bislang nicht viel an Programm zu bieten. Keine Steuererhöhungen zuzulassen, Unternehmen ins Land holen und gleichzeitig marode staatliche Systeme, vor allem die Schulen, auszubessern - das waren die Versprechungen, die Schwarzenegger im Wahlkampf machte. In seinem "100-Tage-Programm" beschränkte sich Schwarzenegger denn auf das Versprechen, die Anhebung der Kfz-Steuer rückgängig zu machen und von den Indianern, die das Kasino-Monopol halten, mehr Steuern einzufordern. Dabei verblüffte er auch noch mit unverblümter Inkompetenz, als er behauptete, es bedürfe lediglich seiner Unterschrift und die Autosteuer sei tot - eine Entscheidung die die Zustimmung des Parlaments braucht.

      Das Schwarzenegger-Rezept für Kalifornien scheint denkbar einfach: In Amerika ist alles machbar. Nur hier könne "sich ein kleiner Bauernjunge aus Österreich ohne einen Cent in der Tasche ein derart fantastisches Leben aufbauen". Wieso sollte mit Kalifornien nicht dasselbe möglich sein?

      Doch dass der neue Gouverneur seine Versprechen halten wird, ist zu bezweifeln. Den Haushalt, wie angekündigt, vor allem mit Ausgabenkürzungen zu sanieren, erscheint ziemlich aussichtslos - zumal der Etat vom Parlament mit Zweidrittel-Mehrheit verabschiedet werden muss. Und das wird derzeit noch von den Demokraten beherrscht. Ohnehin sind über 90 Prozent des Budgets durch feste Zuweisungen gebunden und können nicht gekürzt werden.

      Vielleicht will sich Schwarzenegger aber auch gar nicht in die Niederungen des politischen Alltagsgeschäfts begeben, sondern setzt dabei ganz und gar auf seine Berater. Nicht umsonst dürfte der Schauspieler sich Milliardär Warren Buffett in sein Team geholt haben.

      Doch wie auch immer: Schwarzenegger muss schon bald beweisen, dass er mehr kann, als Muskeln zu zeigen. In Kalifornien kann das Schicksal eines Gouverneurs schnell besiegelt sein, wie das abrupte Karriere-Ende von Gray Davis gezeigt hat. Demokratische Politiker hatten bereits vor der Wahl für den Fall eines Schwarzenegger-Siegs damit gedroht, ein neues Abberufungsverfahren einzuleiten. 80.000 Unterschriften genügen.

      -----------

      Mit Arnie ist was ganz grosses in Planung! Gut möglich das hier die Abwahl von Bush bereits beschlossene Sache ist. Schwarzenegger Wähler sind keine Bush Wähler.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 09.10.03 18:28:27
      Beitrag Nr. 608 ()
      US-Finanzminister John Snow hat die „Politik des starken Dollar“ heute bestätigt. Gestern hatte sich bereits der Sprecher des Weißen Hauses diesbezüglich geäußert. „Wir sind für einen starken Dollar und wir sind dafür, dass der Wert der Weltwährungen am offenen Markt reguliert wird“, so Snow. Von der Politik, die einen starken Dollar favorisiert, sei man kein Stückchen abgewichen, betont Snow. Der Euro verliert zum Dollar aktuell um 0.60% auf $1.1746 – das Tageshoch lag bei $1.1862, während der Dollar zum japanischen Yen um ein halbes Prozent auf 109.04 Yen verliert. Händler führen die jüngste Stärke des Dollar gegenüber dem Euro auf gute Wirtschaftsdaten zurück, die heute Mittag veröffentlicht wurden (Weitere Informationen).



      Kindergarten :p
      Avatar
      schrieb am 12.10.03 11:04:30
      Beitrag Nr. 609 ()
      http://www.nzz.ch/2003/10/12/wi/page-article95GXR.html

      12. Oktober 2003, 02:27, NZZ am Sonntag

      Keine schnelle Lösung für US-Defizite

      Um die Handels- und Dienstleistungsbilanzen mit ihren Partnern auszugleichen, müssten auch die USA wieder vermehrt gefragte Güter und Dienste auf den Weltmarkt bringen



      Beat Kappeler

      Der Dollar fällt, und damit sollte sich das klaffende Defizit der US-Handelsbilanz schliessen. Denn für Amerikaner werden die Importe teurer, die Exporte aber leichter absetzbar. Doch statt ins Lehrbuch muss man in die amerikanischen Handelsstatistiken blicken. Dann wackelt die Zuversicht auf schnell ausgeglichene Handelsströme. Immerhin müssten dafür zusätzliche Güter im Wert von 500 Milliarden Dollar exportiert werden. 5 Prozent des US-Sozialprodukts wären neu auf Schiffe zu verladen.

      Doch die produzierende Industrie in den USA bietet über weite Strecken das Bild einer Wüstenei. Wie anders erklärt sich, dass die USA netto für 37 Milliarden Dollar mehr Computer und Computerzubehör einführen als ausführen? Oder dass sie bei in der Statistik unter «advanced technological products» aufgeführten Waren ein Defizit von 16 Milliarden einfahren? Auch Pharmaprodukte (23 Milliarden), TV- Geräte und Videorecorder (19 Milliarden) werden schwergewichtig eingeführt. Und dies sind Gebiete, wo der Laie die Amerikaner für kompetent hält. Die Positionen gewöhnlicher Güter tragen noch ganz andere Defizite ein. Die Autoimporte liegen um 120 Milliarden höher als die Exporte, die Konsumgüter reissen ein Loch von 224 Milliarden in den Aussenhandel. Industrierohstoffe und Industrievorprodukte werden zu 111 Milliarden mehr importiert als exportiert. Ähnlich düster sieht die Energiebilanz aus. Zur Befriedigung ihres Energiehungers bezahlen die USA um die 84 Milliarden Dollar mehr für Öl- und Benzin-Importe, als sie für Exporte einnehmen.

      Die Branchen mit Überschüssen sind wohl vorhanden, bringen aber die Waage nicht ins Gleichgewicht. Immerhin, Halbleiter exportieren die USA für 16 Milliarden mehr, als sie kaufen, bei Zivilflugzeugen und ihren Teilen heisst der Saldo +22 Milliarden Dollar für die USA. Ausgeglichen ist der Handel mit medizinischen, elektrischen und industriellen Apparaten. Und neben der schwer defizitären Handelsbilanz erzielt Amerika einen Überschuss in der Aussenbilanz der Dienste von 64 Milliarden. Dabei nimmt der Forschungsplatz USA 25 Milliarden mehr für Lizenzgebühren ein, als er zahlt.

      Import von Billigarbeitern

      Woher aber könnte nun, dank tieferem Dollar, die Wende kommen? Welche Produkte könnten die USA der Welt vermehrt verkaufen? Industrierohstoffe und mehr Öl lassen sich wohl nicht so schnell aus amerikanischen Böden pressen. Seit 1973 sind die USA ein Netto-Ölimporteur. Mit diesen zwei Posten sind aber schon einmal 200 Milliarden Defizit festgeschrieben. Die nächsten zwei grossen Posten wären die Auto- und Konsumgüterproduktionen. Entweder müssten US-Produzenten mit mexikanischen Einwanderern jene «maquiladores» über die Grenze ziehen, die heute südlich in Mexiko liegen und Billigware liefern. Aber das kompetitive China mit diesem Rückgriff auf die fünfziger Jahre auszutricksen, hat wohl keine Zukunft. Die bessere Variante wäre, derart moderne Verfahren zu entwickeln, dass die Löhne keine Rolle mehr spielten. Schon heute legt die US-Industrie nur noch 11% der Kosten für Löhne hin. Unsicher wäre ein dritter Weg, nämlich die Marken der Europäer und Japaner durch attraktivere US-Marken bei Autos, Hausgeräten, Parfums und Kleidern auszustechen. Doch der verführerisch- dekadente Glimmer von «Old Europe» ist durch die nüchternen Produkte des neuen Kontinents mit Sicherheit nur schwer zu ersetzen.

      Entwicklungsfähig scheint daher vor allem die zweite Bilanz, jene der Dienste, zu sein. Es müsste doch amerikanischen Banken, Versicherern, Forschern, Programmierern, Beratern, Unterhaltungskonzernen noch etwas mehr Überschuss als nur gut 60 Milliarden Dollar gelingen. Hier läuft die Wertschöpfung des 21. Jahrhunderts hin, und diese US-Branchen haben darin starke Stellungen. Allerdings hängen solche Auslandsgeschäfte von wendiger Anpassung an kulturelle und regionale Eigenheiten ab. Das mag nicht immer die Stärke imperialer US- Konzerne sein.

      Heikle Operation

      Aber es bleibt natürlich noch die Importseite beider Bilanzen zur Sanierung, beim Handel und bei den Diensten. Dazu muss aber der Importpreis mittels des tiefen Dollars zu schmerzen beginnen. Hierfür wollen die US- Behörden die Währungen Asiens aufwerten lassen, der Euro ist schon angestiegen. Denn grosso modo haben die USA je 100 Milliarden Defizit gegenüber China, Europa und Japan samt Tigerstaaten. Aber dies würde die chinesische Konjunktur abbremsen, den USA steigende Inflations- und Zinsraten bringen - eine kaum wünschbare Abhilfe.

      Oder sollen die USA bei der Entfaltung ihres Imperiums sparen? Doch der diskutierte «imperial overstretch» ist noch nicht eingetreten. Nur 22 Milliarden Kosten fallen für Auslandeinsätze an, und sie werden gemildert durch 12 Milliarden daraus entstehender Einnahmen. Das Imperium kostet gemessen an Aussenhandelskriterien praktisch nichts. Da mag sich der britisch-französische Politologe und Historiker Emmanuel Todd mit seiner Streitschrift «Weltmacht USA. Ein Nachruf» noch so giften.

      Offensichtlich rettet also ein schwacher Dollar die US-Handelsbilanz nicht von heute auf morgen. Im besten Fall könnten amerikanische Güterproduzenten mit modernsten Prozessen, die Dienstleister mit einfühlsamen Exportstrategien und die Konsumenten mit ein bisschen Einschränkungen die ärgsten Löcher stopfen. Gleichzeitig könnte allein dank aufholender Konjunktur die Welt etwas mehr US-Güter kaufen wollen. Zudem müsste den Währungspolitikern der USA, Europas, Chinas und Japans das delikate Wechselspiel von Währungsanpassung und Zinsmanagement über mehrere Jahre hin gelingen. Das sind anspruchsvolle Voraussetzungen, damit das Lehrbuch Recht bekommt.


      Die produzierende

      Industrie in den USA bietet über weite Strecken das Bild einer Wüstenei.

      :cool:
      Avatar
      schrieb am 14.10.03 08:11:02
      Beitrag Nr. 610 ()
      http://www.ftd.de/pw/in/1066030065483.html?nv=hptn

      Aus der FTD vom 14.10.2003 www.ftd.de/export
      Deutsche sind Exportweltmeister
      Von Thomas Fricke, Sebastian Dullien und Nina Hardenberg, Berlin

      Die deutsche Wirtschaft exportiert erstmals seit elf Jahren wieder mehr als jedes andere Land auf der Welt. Die günstige Kostenentwicklung ist ein Grund für die gute Performance.

      Im August lagen die Ausfuhren mit umgerechnet 62 Mrd. $ um mehr als sieben Prozent über dem Export der USA, dem bisherigen globalen Spitzenreiter. Japan folgt mit Abstand an dritter Stelle, wie aus entsprechenden Handelsdaten von OECD, Internationalem Währungsfonds und nationalen Statistikämtern hervorgeht.

      Deutschlands Exporteure kehren damit auf eine Position zurück, die sie über weite Teile der 80er Jahre innehatten, nach der Einheit aber verloren. Die Erfolge drängen eine Neubewertung der akuten deutschen Wirtschaftskrise auf. Die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit deutscher Produkte im Ausland galt lange Zeit als ein Kernproblem.

      Erste Anzeichen für die Rückkehr auf den Spitzenplatz gaben schon die Daten für das Frühjahr. Nach OECD-Zahlen lagen die deutschen Warenausfuhren auf Dollar-Basis in saisonbereinigter Rechnung erstmals im April höher als die US-Exporte. Im August wurde der Vorsprung größer. Auf Rekordniveau hatten die deutschen Exporte zuletzt im Sommer 1992 gelegen. Der Weltmarktanteil, der danach zeitweise unter neun Prozent sank, dürfte laut OECD-Schätzung im Gesamtjahr 2003 wieder bei mehr als zehn Prozent liegen und den US-Anteil übersteigen.

      Kostensparen zahlt sich aus

      Ein Grund für die gute Performance ist nach Einschätzung von Experten die günstige Kostenentwicklung seit Mitte der 90er Jahre. "Deutschland hat durch zunehmende Lohnzurückhaltung merklich aufgeholt", sagte Harald Jörg, Volkswirt bei der Dresdner Bank. Die Firmen hätten ihre Position vor allem im Euro-Raum "stark verbessert", bestätigte Elga Bartsch von Morgan Stanley. Nach der Vereinigung hatte die Wettbewerbsfähigkeit unter hohen Lohnabschlüssen und der drastischen Aufwertung der Mark gelitten. "Heute ist die Wettbewerbsfähigkeit kein Problem mehr", sagte Jörg.

      Deutschland profitiert nach Einschätzung Bartschs davon, besonders auf jenen Exportmärkten vertreten zu sein, deren Nachfrage selbst im globalen Abschwung seit 2001 robust gewachsen ist, vor allem Mittel- und Osteuropa. Laut Fabian Wehnert vom Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) legte der Handel mit den EU-Beitrittsländern um sechs Prozent zu; Maschinen und Anlagen und auch Nahrungsmittel würden dort gekauft. Nach Osteuropa exportiert Deutschland heute mehr Waren als in die USA.

      Aufwertung des Euro verstärkt Aufwärtstrend

      Verstärkt wurde der Aufwärtstrend der deutschen Exporte im ersten Halbjahr durch die Aufwertung des Euro. Dadurch ergibt sich rein rechnerisch erst einmal ein höherer Dollar-Wert für die Ausfuhren. Allerdings gelten die jetzigen Euro-Kurse unter Ökonomen als fundamental gerechtfertigt.

      "Deutschland hat ein erstklassiges, weit gefächertes Angebot", sagte Olaf Wortmann, Konjunkturexperte des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau. Beim Maschinenhandel liege Deutschland mit einem Marktanteil von 19 Prozent ohnehin weltweit vor den USA mit 14,9 Prozent und Japan mit 12,2 Prozent. "Die US-Konkurrenz produziert weniger hochwertig, und Japan liefert Massenproduktion, deshalb führt Deutschland in der hochwertigen, maßgeschneiderten Produktion."

      "Die deutsche Automobilindustrie hat Marktanteile gewonnen, aber die Nachfrage ist in Westeuropa und den USA insgesamt gesunken", sagte Karl-Heinz Bienewitz vom Verband der Automobilindustrie (VDA). Zuwächse gebe es auch hier in Osteuropa: Die Verkäufe stiegen in den ersten acht Monaten 2003 um 17 Prozent. Laut BDI ist 2004 mit einem deutschen Exportwachstum von insgesamt vier Prozent zu rechnen. Das habe eine Umfrage in der Industrie ergeben.

      © 2003 Financial Times Deutschland

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 18.10.03 19:17:39
      Beitrag Nr. 611 ()
      http://www.woz.ch/wozhomepage/42j03/usa42j03.html


      USA

      Krugman versus Bush


      Von Constantin Seibt


      Warum wurde in drei Jahren ein Rekordüberschuss zu einem Rekorddefizit? Warum sind Bushs Steuersenkungen eine Idiotie? Was läuft schief? Paul Krugman schreibt es.

      Aber durch diese schäbigen Strassen muss ein Mann gehen, der selbst nicht schäbig ist, der eine reine Weste hat und keine Angst. Die Story ist das Abenteuer dieses Mannes auf der Suche nach der verborgenen Wahrheit.

      Warum diese Lähmung? So viele Journalisten. So viele Politiker. So viele Profis und Intellektuelle. Und so eine Masse Dynamit: ein gigantisches Attentat, Skandale, Kriege, eine zusammensackende Wirtschaft. Eigentlich hätte es viele KritikerInnen von George Bush geben sollen. Und trotzdem war im Mainstream der USA während der letzten Jahre fast nur ein einziger Name präsent: ein bärtiger Professor mit Gesundheitsschuhen, Stiften in der Hemdtasche, zwar mit glänzender akademischer Karriere, aber ohne grosse Verbindungen nach Washington: der Ökonom Paul Krugman. Krugman erhielt im Januar 2000 eine zweimal wöchentlich erscheinende Kolumne auf der Titelseite der «New York Times». Ein Risiko für alle Beteiligten. Sicher, Paul Krugman war ein Star seines Fachs, er hatte höchstbeachtete, superkomplexe Arbeiten über Währungskrisen, Freihandel und Wirtschaftsgeografie geschrieben. Und dazu noch amüsante Kolumnen in «Fortune» und dem Internetmagazin «Slate». Trotzdem war es nicht ganz klar, wie ein Professor mit Spezialgebiet Japan, Brasilien und Wirtschaftskrisen mitten im Dot-Com-Boom zwei wöchentliche Kolumnen von unprofessoral mickrigen 2700 Wörtern füllen sollte. Heute, drei Jahre später, ist Krugmans Kolumne die meistgehasste, meisterwartete, am heissesten diskutierte politische Kolumne Amerikas. Die Frage, die Krugman beschäftigte, lässt sich in zwei Zahlen darstellen: Im Jahr 2000, als George Bush und Al Gore um die Wahl ins Weisse Haus kämpften, hatte der amerikanische Bundesstaat den grössten Budgetüberschuss der Geschichte: Man erwartete für die nächsten zehn Jahre Gewinne von 5000 Milliarden Dollar. Drei Jahre später ist die Lage eine komplett umgekehrte. Für 2003 erwartet man ein Rekorddefizit von 400 Milliarden Dollar, für die nächsten zehn Jahre ein Minus – ironischerweise wieder von 5000 Milliarden Dollar. Die Frage lautete also: Was lief schief? Antwort Nummer eins war sicher das Platzen der Börsenblase.

      Ponzi ohne Ponzi

      Charles Ponzi war weder der Erste noch der Letzte, aber sein Name wurde sprichwörtlich: Für den Aufbau einer klassischen, verschachtelten Betrugsfirma, bei der die erste Welle der Investoren von der zweiten ausgezahlt wird, die zweite von der dritten, und so weiter, bis die letzten auf gigantischen Verlusten sitzen bleiben. Will man in die Fussstapfen von Charles Ponzi treten, empfiehlt sich zuerst die Eröffnung eines interessanten, aber nicht besonders durchsichtigen Geschäftes. Und man benötigt natürlich eine erste, aber nicht zu grosse Gruppe von Investoren. Wenn alles gut geht, werden diese durch die zweite ausgezahlt – und reden von ihren Gewinnen. Diese locken die dritte Gruppe an, während die zweite von ihren Gewinnen erzählt etc. Nun, meint Krugman, eigne sich «eine komplett neue Technologie» perfekt für ein Ponzi-Geschäft. Nehme man weiter an, dass die Sache sehr erfolgreich laufe, mit sehr viel Geld, sehr viel anfänglichen Gewinnern, so könne dies über Jahre weitergehen, anfängliche Zweifler würden mit der Zeit wie Idioten aussehen, während immer neue Investoren auftauchen – das perfekte Ponzi-Imperium, «einfach ohne Ponzi». Das Platzen der New-Economy-Blase war so ein Geschäft: ein perfekt laufender Selbstbetrug ohne Betrüger – und dies über fünf grossartige, wilde Jahre – allerdings mit einem harten Kater danach: Verluste, Misstrauen, mangelnde Investitionen. (Die sicherste Strategie – laut Krugman – ist bei der nächsten Blase übrigens die «Levi-Strauss-Strategie» – Levi Strauss war der Mann, der den Goldsuchern ihre Ausrüstung verkaufte.)

      Ponzi mit tausend Ponzis

      Dass die Blase eine Blase war, musste allen klar sein. Nur gibt es zwei Probleme: die Schafe und die Wölfe. Das Problem der Schafe: Wenn man superprofessionelle Investoren, supergrosse CEOs, superclevere Analysten, also die Köpfe des Booms, in den letzten Jahren beobachtet hat, dann fällt einem eines auf: Die Köpfe rannten (und rennen) fast gleichzeitig in die gleiche Richtung. Grund dafür ist, dass es sich lohnt: Extrem kurzfristig zu denken, möglichst gierig zu sein, zu hoffen, dass der schwarze Peter an anderen kleben bleibt, mit der Herde zu rennen und mit der Herde zu blöken. Und dies ist auch aus zwei Gründen höchst vernünftig. Denn erstens spielten praktisch alle nicht mit eigenem, sondern mit fremdem Geld. (Mit enorm grossen Provisionen.) Und zweitens kann man mit der Herde zwar verlieren, steht aber in Sachen Vorwürfe auch dann noch auf der sicheren Seite – aber was ist, wenn die Herde gewinnt und du als Einziger verlierst? «Was ich im Raum sah», schrieb Krugman schon 1997 nach einem Besuch eines Kongresses von Topshot-Börsianern, «war nicht ein Rudel brutaler, kapitalistischer Wölfe; es war eine extrem gefährliche Herde von Finanzschafen.» Das Problem der Wölfe allerdings stellte sich drei Jahre später. Bei Enron, Global Crossing, Dynegy, Adelphia etc. verliess das Management mit hunderten von Millionen in den Taschen bankrotte Firmen. Das Problem war immer das Gleiche: keine Aufsicht, steigender Kurs und frisierte Buchhaltung. Enron etwa machte Geschäfte mit sich selbst und buchte die voraussichtlichen Gewinne der nächsten dreissig Jahre in der laufenden Rechnung, Cisco zahlte die Löhne zu riesigen Teilen als Optionen (nicht sichtbar in der Bilanz), WorldCom verbuchte laufende Kosten als Investitionen etc. Gemeinsam war diesen Tricks, dass sie nicht allzu schwer zu durchschauen gewesen wären – wenn jemand, etwa die Behörden, danach gesucht hätte. Eine Frage der Aufsicht also, für welche die neu gewählte Regierung laut Krugman «hoch kompetent» wäre. So hatte etwa George Bush 1989 als Verwaltungsrat von Harken Energy eine Scheinfirma mit dem schönen Namen «Aloha Enterprise» mitgegründet – und mit Verkäufen an diese, also sich selbst, die Verluste frisiert. Und überdies hatte Bush zwei Drittel seiner Aktien fünf Wochen, bevor das schlechte Ergebnis den Aktienkurs in den Keller trieb, verkauft: mit einem Profit von 848000 Dollar. Ebenso hatte Vizepräsident Dick Cheney bei Halliburton die Buchhaltungsregeln geändert; ehemalige Enron-Manager sind nun hohe Armeefunktionäre – es wäre also alles da gewesen, «um korrupte Praktiken aus eigener Erfahrung zu bekämpfen», so Krugman. Natürlich kam es anders.

      Ein Medikament gegen alles

      Der Hauptvorwurf, den Krugman an Bush und seine Regierung macht, ist nicht einmal die katastrophale Wirtschaftspolitik: «Ich vermisse Reagan», sagte er in einem Interview, «ich hätte nie geglaubt, dass ich das sagen würde. Aber Reagan hatte verrückte ökonomische Vorstellungen, okay, er schwindelte auch manchmal, aber er sagte klar, dass seine Steuerkürzungen für die Reichen waren ... Er log nicht systematisch wie die Bush-Regierung.» Die drei Punkte, die Krugman bei der Bush-Regierung wieder und wieder attackiert, sind folgende: eine ideologische Agenda, Klientelwirtschaft und systematisches Lügen. Hauptkritikpunkt ist das gigantischste Steuerkürzungspaket der amerikanischen Geschichte: 1300 Milliarden Dollar 2001, 500 Milliarden Dollar 2003. Dabei ändern sich die Argumentationen je nach Lage: Vor dem Platzen der Börsenblase benötigte man Steuerkürzungen angeblich, um die Schulden langsamer abzubauen, danach als Stimmulationsprogramm für die Wirtschaft, schliesslich zur Linderung von allem; bei Maul- und Klauenseuche, damit die Farmer steuerentlastet neues Vieh aufkaufen können, bei Ozonalarm, damit sich die Leute steuerentlastet Luftfilter leisten können, zwecks Familienförderung. Dabei ist das Steuerpaket – wie Krugman Woche für Woche vorrechnet – nichts anderes als ein riesiges Subventionspaket für die Ultrareichen und die sehr, sehr gut Verdienenden ab einem Einkommen von 300000 Dollar jährlich. Mehr als vierzig Prozent gehen allein an das reichste Prozent der Amerikaner. Das Steuerpaket ist – schon allein wegen seiner langsamen Wirkung – völlig unfähig zur kurzfristigen Stimulation einer Wirtschaft, die nach der geplatzten Blase zusammensackt. Es bringt den Ärmsten keinen Cent – und dem Mittelstand nicht viel mehr. Es reisst riesige Löcher in den diesjährigen Haushalt und noch grössere in die zukünftigen Budgets. Es ist der Tod für Krankenkassen-, Infrastruktur- und sämtliche anderen Sozialprogramme, die Bush in seinem Wahlkampf als «warmherziger Konservativer» versprochen hat. Es führt zu einem Desaster, wenn eines Tages die Babyboomer-Generation pensioniert wird und der Finanzbedarf steigt. Kurz: Das im Boom vorgestellte Steuerpaket ist nicht zu rechtfertigen – mit keiner noch so esoterischen ökonomischen Theorie. Und es wird von der Regierung auch gar nicht gerechtfertigt. Stattdessen wird gelogen, und zwar systematisch: über das Ausmass, die Langzeitwirkung und die Profiteure des Pakets. Schlimmer als die personelle Verzahnung mit Enron ist – so Krugman –, «dass die Regierung selbst wie Enron arbeitet».

      Ideolügen

      Das Problem bei der Bush-Regierung ist, dass sie alles nur als Anlass nimmt, um ihre Agenda durchzusetzen: Die Stromausfälle in Kalifornien etwa, um die Ölförderung in den Naturschutzgebieten Alaskas voranzutreiben. (Was nichts mit Strom zu tun hat. Wie auch die Ausfälle – wie eine mit Leuten der Energiewirtschaft besetzte Task-Force der Regierung feststellte – nichts mit übertriebenen Umweltschutzauflagen zu tun hatten. Sondern, wie Krugman nachwies, mit durch Spekulation entstandener Knappheit auf dem deregulierten Markt.) Was immer die Fakten oder die widerlegten Fakten sind, die Richtung bestimmt der Plan aus der Schublade. Der Krieg gegen den Irak etwa: Kriegsgründe gegen Saddam Hussein waren nacheinander: Verbindungen mit al-Kaida, Massenvernichtungswaffen, Aufbau einer Demokratie. Und gleichzeitig wird auch noch der Rest der Agenda durchgesetzt. («Das Wichtigste im Angesicht des Krieges sind Steuersenkungen», so der Mehrheitsführer der Republikaner im Senat.) Diese Art des Lügens und der Konsequenz ist nicht mehr durch Rationalität, sondern nur noch durch Ideologie zu erklären. Im Vorwort der Kolumnensammlung «The Great Unravelling» gibt Krugman zu, nicht wirklich dahinter gekommen zu sein, warum die Bush-Regierung eine funktionierende Wirtschaft, globale Sicherheitskonzepte, Sozialprogramme und Umwelt demoliert, nur um Geschenke an die Reichen durchzusetzen. Krugmans Versuch einer Erklärung: Die Bush-Regierung ist nicht eine normale Regierung wie andere, sie ist eine hoch ideologisierte, fanatisierte Minderheit, «eine revolutionäre Kraft», die sich anschickt, die Macht zu übernehmen.

      Kleine Schwester Schweiz

      Und diese Kraft kümmert sich nicht um die üblichen politischen Spielregeln, die sie nicht anerkennt: Spielregeln wie den Kompromiss, die Anpassung der Politik an veränderte Umstände, den Brauch, dass Ertappte nach Skandalen zurücktreten. Sie kümmert sich nicht ernsthaft um Probleme: Ein Problem ist nur Anlass, einen Punkt ihrer Agenda zu pushen oder sich zu rechtfertigen. Sie lässt sich nicht mit Zugeständnissen befriedigen, sie wird nie einen Fehler zugeben: Sie will radikal alles. Und sie wird auf wenig Widerstand stossen: Nach einer langen Phase der Stabilität erwarten die etablierten Kräfte nicht, dass es die Gegenseite mit ihren radikalen Programmen wirklich ernst meint. Aber sie tut es. In kleinerem Massstab lässt sich «The Great Unravelling» auch als Buch zur Schweizer Politik lesen: Auch hier wurde das gigantische Steuerkürzungsprogramm für reiche Familien, Hausbesitzer und Erben an der Schwelle zur Rezession eingebracht – im Verbund mit dem grössten Budgetkürzungsakt der Geschichte. Auch hier sind die rechten Ideologen im Vormarsch – und lösen mit ihrer kompromisslosen Agenda bei ihren liberalen Mit- und Gegenspielern Verwirrung, Zugeständnisse und Entsetzen aus. Auch hier heissen die beiden Felder, auf denen attackiert wird: Patriotismus und Finanzpolitik. Krugman ist kein Linker – und das macht seine Kolumnen doppelt interessant. Er ist ein Liberaler, der als Theoretiker der Handelsfreiheit und Hasser von ungenauen Argumenten eher Auseinandersetzungen mit den Globalisierungsgegnern hatte. Der Grund, warum ausgerechnet Krugman zum bedeutendsten Gegner Bushs wurde, ist unter anderem im amerikanischen Journalismus zu suchen. Er ist kein Profi. Während die Profijournalisten versuchen, «objektiv» er-sagt-, sie-sagt-mässig zu reportieren (wenn Bush sagt, die Erde ist flach, heisst die Schlagzeile «Gestalt der Erde umstritten»), geht Krugman als Professor am Schreibtisch in Princeton ohne Rücksichten vor. Er nennt eine Lüge eine Lüge. Eine Dummheit eine Dummheit. Einen Ideologen einen Ideologen. Und das hat den Geruch von Wirklichkeit. Die Kolumnen in der «New York Times», gesammelt in «The Great Unravelling», sind grosse politische Prosa. Es sind keine guten Nachrichten, aber Nachrichten von heute.
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      schrieb am 19.10.03 15:36:44
      Beitrag Nr. 612 ()
      http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,270421,00.html

      IRAK

      Kühlschrank und Kalaschnikow


      In Bagdad stehen sich Besatzer und Besetzte in anhaltender Feindseligkeit gegenüber. Obwohl Strom wie Wasser wieder fließen und Händler sich über steigende Umsätze freuen, herrscht Angst vor den nächsten Terroranschlägen. Jeder Zwischenfall provoziert wütende Demonstrationen.

      Saddams gestürztes Standbild ist längst weggeschafft, vorschriftsmäßig entsorgt und in seine metallenen Bestandteile aufgelöst. Auf dem Sockel steht inzwischen ein hastig errichtetes Monument, das mit Sonne, Mond und Menschenmassen den Anbruch der Freiheit im Irak symbolisieren soll. Nur auf den 38 Säulen, die einst das Auge in einer pompös emporsteigenden Schleife zum grüßenden Despoten hinauflenkten, prangen noch - auf Arabisch - die Initialen S und H. Wenn es nach Bagdads Stadtverwaltung geht, wird auch diese Erinnerung an dunkle Zeiten bald hinter Buschwerk verschwinden. Fleißig pflanzen Gärtner seit Tagen kleine Platanen rund um den Firdaus-Platz im Zentrum der Stadt. Maurer und Steinmetze richten die Sandsteintreppen wieder her, die am Tag, als Bagdad fiel, unter den Ketten eines amerikanischen Bergepanzers zerbarsten.
      Rund um den Platz, der Fernsehzuschauern auf der ganzen Welt bekannt ist, haben dicht an dicht Geldwechsler ihre Stände aufgestellt. Seit vergangener Woche handeln sie nicht mehr mit den Dinaren, auf denen noch immer das Konterfei des gestürzten Diktators zu sehen war. Jetzt rücken sie für die Dollar ihrer Kunden die frischen, in London gedruckten Scheine der Koalitionsverwaltung heraus.

      "Wahre Wunder" habe US-Zivilverwalter Paul Bremer vollbracht, lobt sein britischer Kollege Jeremy Greenstock. Überschattet von den verheerenden Anschlägen der vergangenen Monate, sei es Bremer gleichwohl gelungen, den Alltag der Iraker spürbar zu erleichtern.


      Und in der Tat: Der Strom fällt inzwischen nur noch ein- oder zweimal am Tag aus, die Wasserversorgung klappt rund um die Uhr. 270 Schulen, die meisten frisch gestrichen, haben den Unterricht wieder aufgenommen, die Ministerien und Universitäten sind ebenfalls geöffnet.

      Doch bis zur Normalität ist es noch ein weiter Weg. Ob mit der Ernennung eines Regierungsrats und eines Übergangskabinetts wirklich ein unumkehrbarer Prozess in Gang gesetzt wurde, an dessen Ende in einem Jahr ein souveräner demokratischer Irak steht, weiß bisher niemand vorauszusagen. Die meisten Iraker sprechen dem Rat jede Legitimation ab und reden voller Verachtung über seine Mitglieder, die sie für ehrgeizige Emporkömmlinge halten.

      Auf Dankbarkeit für die Befreiung müssen die Amerikaner noch länger warten. Das lähmende Gefühl der Unsicherheit, das die unablässigen Anschläge in der Hauptstadt hervorrufen, legen viele Bagdader den Amerikanern zur Last, selbst wenn das nicht fair ist. Die Amerikaner seien unfähig, für Sicherheit zu sorgen, lautet ihr aus der Angst geborenes Argument. Hinzu kommt, dass es den Koalitionstruppen bisher nicht gelungen ist, den unheimlichen Flüchtling Saddam zu fangen.

      Dass sie stattdessen selbst zur Zielscheibe unsichtbarer Feinde werden, sorgt wiederum bei den US-Soldaten für höchste Nervosität. Entsprechend harsch fallen Hausdurchsuchungen und Razzien aus. Jede Beerdigung eines von Besatzungstruppen getöteten Zivilisten bringt Tausende empörter Trauernder auf die Straße. So wächst das Misstrauen zwischen den Irakern und den Besatzern weiter.

      Ob sich eine Demokratie nach westlichen Wünschen durchsetzen kann, hängt zudem von einer Frage ab, die immer noch völlig ungeklärt ist. Setzen sich bei den Schiiten, mit etwa 65 Prozent der größte Bevölkerungsanteil, die gemäßigten Kräfte durch, stünde einem säkularen Staat wenig im Wege. Hält dagegen der Zulauf für die radikalen islamischen Kräfte, etwa den jungen Schiitenführer Muktada al-Sadr, an, ist ein Auseinanderbrechen des Irak nicht mehr auszuschließen.

      Zumindest was die Wirtschaft angeht, kann Washington auf Erfolge verweisen. Unmittelbar hinter dem Firdaus-Platz beginnt eine Einkaufsmeile für Elektrowaren, Hi-Fi- und Fernsehgeräte, die im Nahen Osten ihresgleichen sucht. Meterhohe Werbebanner internationaler Hersteller wie Samsung, Toshiba oder Daewoo haben die vierspurige Magistrale durch Bagdads Karrada-Viertel in einen bunten Konsumboulevard verwandelt.

      Händler wie Fais Abbas, 46, berichten über Umsatzzuwächse von mehr als 300 Prozent seit Kriegsende. Dreimal die Woche blockiert ein Lastwagen mit Klimaanlagen und Kühlschränken eines Großhändlers aus dem saudi-arabischen Dschidda die Straße vor seinem Laden. Die Kartons stapeln sich dann bis zum Obergeschoss.

      "Die Konkurrenz wächst, die Gewinne sinken, doch die Nachfrage blüht", fasst Abbas das Einmaleins des sich abzeichnenden irakischen Konsumwunders zusammen.

      Der Grund für die heiteren Gesichter der Importhändler: Ähnlich wie ihre Umsätze sind in den Nachkriegsmonaten auch die von der Besatzungsmacht aufgestockten Einkünfte der meisten Iraker gestiegen, vor allem die niedrigen Gehälter von Lehrern, Polizisten und Staatsbediensteten, die unter Saddam häufig umgerechnet nur ein paar Euro pro Monat verdienten.

      Dass der ungezügelte Import die lokale Produktion zu erdrücken droht und derzeit gut 60 Prozent der Iraker arbeitslos sind, ändert nichts an der Bonanza am Tigris: Amerika zahlt - auch an Rentner, zwangspensionierte Soldaten, Beamte längst aufgelöster Ministerien, selbst an ranghohe Ex-Baathisten. Und jede Verzögerung bei der Auszahlung führt zu wütenden Demonstrationen der Nutznießer des gestürzten Regimes.

      Wie ein Vergnügungspark leuchtet abends zwischen Sonnenuntergang und Beginn der Ausgangssperre um Mitternacht am nordöstlichen Stadtrand der neue Gebrauchtwagenmarkt. Abertausende Neonröhren illuminieren das noch immer trostlose Industrieviertel Schaab, das in den ersten Nachkriegstagen am schwersten von den Plünderungen heimgesucht worden war. "Das Auto", sagt Chalil al-Bunnija, 56, Chef der größten Industrieholding des Landes und selbst Besitzer eines brandneuen marineblauen S-Klasse-Mercedes`, "ist ein Statussymbol für jeden Iraker." Wer auch nur ein paar hundert Dollar beiseite gelegt habe, kaufe sich heute einen Gebrauchtwagen.

      Einziger Wermutstropfen für die Profiteure des Nachkriegs-Irak: Ihre kostbare Importware muss nachts teuer bewacht werden. Sechs Männer schlafen abwechselnd in den beiden Verkaufsräumen des Hi-Fi- und Fernsehhändlers Mohannath Bassim, stets eine durchgeladene Kalaschnikow neben sich auf der Matratze.

      Der Aufwand sei keineswegs übertrieben: Vor zwei Wochen erst habe eine Bande einen Alkoholladen schräg gegenüber ausgeraubt - vermutlich religiöse Eiferer, die immer häufiger zuschlagen. 800 Dollar, sagt Bassim, kosteten ihn die Extraschichten seiner Mitarbeiter pro Monat.

      Wenn es um den Schutz ihres Lebens, ihrer Kinder oder ihres Eigentums geht, vertrauen weder die Iraker noch die Ausländer den fast 50 000 irakischen Polizisten, vor denen sowohl Plünderer als auch Terroristen keinen Respekt zeigen.

      Wer ernsthaft Wert legt auf Sicherheit im Nachkriegs-Irak, hat deshalb längst eine der privaten ausländischen Sicherheitsfirmen beauftragt, die sich zu Dutzenden am Tigris niedergelassen haben. "Für unser Geschäft", sagt David Claridge, Direktor der britischen Firma Janusian Security Risk Management, "ist im Irak eine Art Goldrausch ausgebrochen."

      Für Tagesgagen zwischen 450 und 1000 Euro stellen ehemalige US-Ranger oder Ex-Agenten des britischen Special Air Service ihren Sachverstand in den Dienst ausländischer Botschaften, Geschäftsleute und Fernsehteams. Die Aufträge reichen von Personen- und Gebäudeschutz bis zur Sicherung bewaffneter Konvois auf den gefährlichen Autobahnen des Landes. Selbst Zivilverwalter Paul Bremer lässt sich von privaten Sicherheitsleuten beschützen.

      Denn die Angst vor dem allgegenwärtigen Terror ist einstweilen ungebrochen. Ganz Bagdad mauert sich ein. Fast alle Gebäude, die Ausländer beherbergen, dazu alle Behörden und Ministerien, verschwinden hinter bis zu acht Meter hohen Betonmauern, die hier als "Texas Barriers" bekannt sind. Im 17. Stock des Sheraton-Hotels, in dem die Präsidentensuite für den Chef der Halliburton-Tochter KBR vorbereitet wird, verkleiden Bauarbeiter zusätzlich eingezogene Betonbarrieren mit edlen Hölzern. KBR, deren Konzern-Mutter bis vor drei Jahren vom derzeitigen US-Vizepräsidenten Dick Cheney geleitet wurde, hat den Auftrag erhalten, die irakischen Ölanlagen in Stand zu setzen.

      Einen besonders lukrativen Kontrakt im Wert von 40 Millionen Dollar zog die südafrikanische Sicherheitsfirma Erinys an Land: Das bislang weitgehend unbekannte Unternehmen bildet 6500 Iraker aus, die die Ölpipelines des Landes sichern sollen. Bislang vergebens. Als vorige Woche nach einem Anschlag auf eine Leitung westlich von Bagdad Öl in den Euphrat floss, schien der ganze Fluss zu brennen.

      Auch lokale Firmen wie Chalil al-Bunnijas Industrieholding drängen inzwischen auf den zukunftsträchtigen Sicherheitsmarkt. "Die Amerikaner", sagt Bunnijas Kollege Feisal al-Chudeiri, "wären gut beraten, dieses Geschäft den Irakern zu geben." Es sei langfristig auch politisch klüger, rein irakische Sicherheitsfirmen zu schaffen, anstatt das Feld den ungeliebten Ausländern und ethnisch oder religiös ausgerichteten Milizen zu überlassen.

      Ob die großzügige Lizenzierung irakischer Privatarmeen die Sicherheit im Lande tatsächlich verbessern würde, ist allerdings zweifelhaft. Sie wären vor allem kaum in der Lage, den politischen oder religiösen Terrorismus einzudämmen, der inzwischen mehr Opfer als die Straßenkriminalität fordert. Allein vergangene Woche kamen bei Explosionen von zwei Autobomben vor dem Bagdad-Hotel und der türkischen Botschaft erneut zehn Menschen ums Leben.

      Durchschnittlich 20 Anschläge, gut ein Drittel mehr als noch Anfang September, zählt die US-Militärverwaltung inzwischen pro Tag - und kein einziges großes Attentat der vergangenen Monate konnte bislang aufgeklärt werden. Zunehmend scheint sich der Hass der Terroristen auch gegen die von den Amerikanern eingesetzten Autoritäten und ihre Institutionen zu wenden: den Regierungsrat, das Übergangskabinett und die irakische Polizei.

      Die Verunsicherung der Iraker nutzt vor allem der radikale Schiitenführer Muktada al-Sadr. Bislang noch ungestraft, forderte er offen die Autorität der Besatzungsmacht heraus. Während einer Predigt in der Stadt Kufa rief er kurzerhand eine eigene Gegenregierung zum US-gestützten Regierungsrat aus. Er habe bereits mehrere Minister ernannt, alle Muslime des Irak seien willkommen, weitere Kabinettsmitglieder vorzuschlagen.

      Die Botschaft von Kufa: Der Irak brauche keine Verfassung, Sadr selbst repräsentiere "den Staat der Ehre und Würde". Wer sich auch nur ansatzweise auf den amerikanischen Zeitplan zur Demokratisierung einlasse wie sein gemäßigter Gegenspieler Großajatollah Ali al-Sistani, sei kein Muslim und erst recht kein Schiit. Der einzige Zeitplan, auf den das Land warte, sei der für den Abzug der Besatzer.

      Sadrs Programm, das dämmert auch den bedrängten Mitgliedern des Regierungsrats, könnte jeden Versuch zunichte machen, aus dem US-gestützten Interimsregime in Bagdad eine demokratisch legitimierte Nationalversammlung und schließlich eine unabhängige Regierung hervorgehen zu lassen.

      Entschlossener denn je forderte vergangene Woche der derzeitige Ratspräsident Ijad Alawi, Ankara solle die als Hilfstruppe angebotenen 10 000 Soldaten nicht in den Irak schicken - nachdem zuvor Sadr das Gleiche verlangt hatte. Erkennbar treibt der junge Prediger die Gemäßigten im Lande vor sich her.

      Noch hat er die Mehrheit der Glaubensbrüder nicht auf seine Seite gebracht. Doch im Bagdader Schiitenviertel Sadr City liefern sich seine bewaffneten Milizen erste Scharmützel mit den Amerikanern.

      Kein gutes Zeichen: Als am 9. April die Amerikaner in Bagdad einzogen, war es gerade dieser ärmste Stadtteil der Tigris-Metropole gewesen, dessen Einwohner aus Freude über ihre Befreiung die Eroberer mit Palmenwedeln begrüßt hatten.

      HANS HOYNG, BERNHARD ZAND
      Avatar
      schrieb am 21.10.03 01:02:52
      Beitrag Nr. 613 ()
      http://de.news.yahoo.com/031020/12/3pema.html


      Montag 20. Oktober 2003, 20:53 Uhr
      US-Haushaltsdefizit erreicht Rekordhoch

      Washington (AP) Das amerikanische Haushaltsdefizit hat in diesem Jahr ein Rekordhoch von 374,2 Milliarden Dollar (rund 322 Milliarden Euro) erreicht. Grund für den Anstieg waren vor allem die Ausgaben für den Irak-Krieg, eine neue Runde von Steuersenkungen und die schwache Wirtschaftslage, wie die US-Regierung am Montag in Washington mitteilte.

      Das Defizit im zurückliegenden Haushaltsjahr, das am 30. September zu Ende ging, lag mehr als doppelt so hoch wie im vergangenen Jahr. Damals hatte die Regierung von Präsident George W. Bush ein Minus von 157,8 Milliarden Dollar gemeldet. Es handelt sich um den höchsten Fehlbetrag in der US-Geschichte. Bislang lag der Rekord bei 290,4 Milliarden Dollar im Jahr 1992, als Bushs Vater George Präsident war.

      Die jüngsten Zahlen liegen jedoch noch deutlich unter Schätzungen aus dem Sommer dieses Jahres. Damals hatten Regierungsvertreter ein Defizit in Höhe von 455 Milliarden Dollar prognostiziert. Für das laufende Haushaltsjahr 2004 kündigten sie einen Fehlbetrag von mehr als 500 Milliarden Dollar an, erklärten jedoch zugleich, das Defizit solle innerhalb der kommenden fünf Jahre halbiert werden.

      :cool:
      Avatar
      schrieb am 21.10.03 01:20:48
      !
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      Avatar
      schrieb am 23.10.03 08:42:19
      Beitrag Nr. 615 ()
      mal was zu dem thema "amerika-vorurteile"

      Amerikanische Verhältnisse in Deutschland?

      Amerikanische Verhältnisse? In Deutschland? Nur das nicht! „Ich will keine amerikanischen Verhältnisse auf dem Arbeitsmarkt“, sagt Bundeskanzler Gerhard Schröder. „Arbeitnehmer und ihre Familien brauchen auch Sicherheit. Wir wollen in Deutschland keine amerikanischen Verhältnisse", pflichtet der bayrische Ministerpräsident Edmund Stoiber bei. Selbst der FDP-Vorsitzende Guido Westerwelle sieht sich „weit davon entfernt, die so genannten amerikanischen Verhältnisse nach Deutschland zu holen“.

      Neues Buch aus dem Finanzbuchverlag: Amerikanische Verhältnisse

      Bei allem Reformeifer, den Teile von Regierung und Opposition in diesen Wochen dem Publikum vorspielen, das Motto lautet: Mehr Eigenverantwortung, weniger wohlfahrtsstaatliche Rundumversorgung – ja, vielleicht. Aber bitte nur homöopathisch dosiert. Cowboy-Kapitalismus à la USA? Das soll in Deutschland niemanden zugemutet werden.

      Dabei würde der unverstellte Blick über den Atlantik Überraschendes zu Tage fördern: Manch lieb gewonnenes Glaubensbekenntnis würde dabei erschüttert, manches Vorurteil über die Wirkungsweise eines relativ ungezügeltes Kapitalismus enttarnt – als Halbwahrheit oder gar Mythos.

      Da gibt es zum Beispiel den „Zwang, dass die Arbeitnehmer drei oder vier Jobs brauchen, um sich zu ernähren“, wie der DGB-Vorsitzende Michael Sommer zu wissen glaubt. Tatsächlich hatten im Jahr 2002 nicht mehr als 5,3 Prozent der amerikanischen Erwerbstätigen zwei oder mehr Jobs.

      In Deutschland lag dieser Anteil der amtlichen Statistik zufolge zwar mit 1,9 Prozent deutlich niedriger – nur arbeiten hier mehr Menschen schwarz. Denn die Schattenwirtschaft ist hier zu Lande nach Berechnungen des Linzer Ökonomen Friedrich Schneider mit gut 16 Prozent der offiziell ausgewiesenen Wirtschaftsleistung fast doppelt so groß wie in den USA.

      Außerdem sind es nicht etwa Kellner oder Fließbandarbeiter, die in Amerika besonders häufig Nebenbeschäftigungen nachgehen – sondern Lehrer und Professoren, Psychologen und Wirtschaftsprüfer. Unter den Erwerbstätigen mit Doktor- oder „Master“-Titel beträgt der Anteil der Mehrfachjobber in den USA mehr als neun Prozent, unter den Schulabbrechern dagegen kaum mehr als drei Prozent.
      Avatar
      schrieb am 23.10.03 09:51:33
      Beitrag Nr. 616 ()
      Das ist ein Ami-Thread, ihr Helden :O
      Avatar
      schrieb am 23.10.03 09:52:16
      Beitrag Nr. 617 ()
      US/Snow: Höhere Zinsen würden Erholung nicht behindern

      Chicago (vwd) - US-Finanzminister John Snow ist glaubt nach eigener
      Aussage nicht daran, dass höhere Zinsen die Erholung der US-Wirtschaft
      unterbrechen könnten. Zugleich betonte Snow am Mittwoch jedoch, dass er
      nicht beabsichtige, die Geldpolitik der US-Notenbank zu kommentieren. Zu
      Wochenbeginn hatte der Politiker sich unter anderem über Zinssätze geäußert,
      was weithin als eine Vorhersage für steigende Zinsen aufgefasst wurde.
      Die Frage war, ob steigende Zinssätze in der Zukunft die Erholung beschädigen
      würden. Ich habe gesagt, dass ich dies nicht glaube, stellte Snow klar.
      Snow wiederholte frühere Äußerungen, wonach die Regierung von Präsident
      George W. Bush eine Politik des starken Dollar verfolge. Wir
      unterstützen einen starken Dollar, wobei die Wechselkurse an den Devisenmärkten
      festgesetzt werden sollten, sagte Snow.
      vwd/DJ/22

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 24.10.03 19:09:12
      !
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      Avatar
      schrieb am 27.10.03 17:17:28
      Beitrag Nr. 619 ()
      G-20/Snow will weltwirtschaftliche Ungleichgewichte angehen

      Morelia (vwd) - US-Finanzminister John Snow will trotz eines generell optimistischen Ausblicks für die Weltkonjunktur die globalen Ungleichgewichte angehen, die seiner Ansicht nach das Wachstum bedrohen. Dazu zählen laut Snow die Defizite von US-Haushalt und US-Leistungsbilanz sowie die Kopplung des Yuan an den Dollar und schließlich der Schuldenberg in Argentinien. Der US-Politiker sagte am Montag beim G-20-Treffen, dass er Chinas Währungssystem mit dem chinesischen Finanzminister Jin Renqing und dem Notenbank-Gouverneur Zhou Xiaochuan diskutiert hat. Zu Details über diese Gespräche gab sich Snow allerdings sehr zugeknöpft.

      Während einer von Fed-Chairman Alan Greenspan geleiteteten Sitzung über Globalisierung haben die G-20-Minister nach Angaben von Snow über die verbesserten Wachstumsaussichten für die USA, Asien, Lateinamerika und Europa diskutiert. Es seien aber auch die Ungleichgewichte im Finanzsystem zur Sprache gekommen, die die Weltwirtschaft untergraben könnten, sagte Snow. Unter den Ministern und Notenbankern gebe es ein "generelles Einverständnis" darüber, dass eine größere Flexibilität der Wechselkurse angestrebt werden sollte.
      vwd/DJ/27.10.2003/apo/ptr

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 29.10.03 17:12:20
      Beitrag Nr. 620 ()
      http://news.orf.at/index.html?url=http%3A//news.orf.at/ticke…


      Studie: 13.000 Iraker bei Irak-Krieg getötet

      Während der Hauptkampfhandlungen im Irak-Krieg sind zwischen dem 19. März und Ende April rund 13.000 Iraker getötet worden, unter ihnen 4300 Zivilisten. Das geht aus einer gestern in Washington veröffentlichten Studie für die unabhängige Gesellschaft "Projekt für Verteidigungsalternativen" hervor.

      Die Zahlen basierten auf Kampfberichten der US-Armee, Presseberichten von den Schlachtfeldern und Untersuchungen irakischer Krankenhäuser.

      Das US-Verteidigungsministerium lehnt die Veröffentlichung von Opferzahlen wie schon im Irak-Krieg von 1991 ab. Die Zahl getöteter Iraker, die nicht an den Kämpfen beteiligt waren, ist der Studie zufolge genauso hoch oder höher als 1991, obwohl die US-Armee wegen des technischen Fortschritts eine höhere Zielgenauigkeit hervorgehoben habe.
      Avatar
      schrieb am 29.10.03 17:18:58
      Beitrag Nr. 621 ()
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,271701,00.html


      NEUER TERROR IM IRAK

      Bush warnt Iran und Syrien


      George W. Bush zeigt auch angesichts der jüngsten Selbstmordanschläge im Irak Härte: "Wir werden nicht weichen", sagte er. Der US-Präsident macht vor allem ausländische Terroristen für die Anschläge verantwortlich, die aus Iran und Syrien in das Land einsickerten.


      Washington - Bush forderte die beiden Staaten auf, das Einsickern von Gewalttätern in den Irak zu verhindern. "Wir werden nicht weichen", sagte Bush in Washington. In Falludscha hatte sich zuvor ein Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt und mindestens vier Zivilisten getötet. Auch in der südirakischen Stadt Basra wurde ein Anschlag auf die Besatzungstruppen verübt. Seit dem von Bush erklärten Ende der Hauptkampfhandlungen vor knapp einem halben Jahr starben bei Anschlägen und Angriffen 113 US-Soldaten.

      "Die (Anhänger der Partei Saddams) Baathisten versuchen, Chaos und Angst zu schaffen, weil ihnen bewusst ist, dass ein freier Irak ihnen die umfassenden Privilegien versagt, die sie unter Saddam Hussein hatten", sagte Bush. "Ausländische Terroristen versuchen, Angst zu erzeugen, weil sie einen freien und friedlichen Staat fürchten in der Mitte eines Teils der Welt, in dem Terror Rekruten gefunden hat", fügte er hinzu.

      In der westlich von Bagdad gelegenen Stadt Falludscha sprengte sich ein Mann in einem kleinen Auto in die Luft. Nach Polizeiangaben tötete er vier Menschen, in Krankenhäusern war von fünf getöteten und dem Attentäter die Rede. Erst am Montag waren in Bagdad Anschläge auf drei Polizeistationen und das Gebäude des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) verübt worden. Dabei waren mindestens 35 Menschen getötet und mehr als 200 verletzt worden. Wie erst am Dienstag bekannt wurde, erschossen Unbekannte am Sonntagabend in Bagdad den stellvertretenden Bürgermeister der Stadt, Faris el Assam. Er sei in der Nähe seines Hauses von vorbeifahrenden Attentätern erschossen worden, teilte die US-geführte Verwaltung mit.

      Die britische Armee in Basra erklärte, bei der Explosion einer Bombe seien auf einer Straße zwei Soldaten und zwei Beschäftigte der Besatzungstruppen verletzt worden. Britische Truppen kommandieren im Süden des Landes eine multinationale Truppe. Seit Anfang Mai wurden elf britische Soldaten bei Anschlägen getötet.

      Bush sagte, die USA arbeiteten zwar eng mit Iran und Syrien zusammen, sie erwarteten aber, dass die beiden Nachbarstaaten Iraks ihre Grenzen sichern und das Eindringen von Gewalttätern verhindern. Die USA werfen den beiden Staaten vor, Terroristen zu unterstützen und das Eindringen von Gewalttätern in den Irak nicht zu unterbinden. Syrien hatte am Sonntag erklärt, es sei nicht in der Lage zu verhindern, dass radikale Moslems von seinem Gebiet aus in den Irak eindrängen. Die Grenze sei zu lang und könne nicht ganz überwacht werden.

      ---------

      ... sonst was?
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 16:45:04
      Beitrag Nr. 622 ()
      8:30am 10/30/03 U.S. Q3 GDP UP 7.2%, BEST IN 19 YEARS

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 16:54:46
      Beitrag Nr. 623 ()
      die glauben es selbst nicht
      :laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 21:25:04
      Beitrag Nr. 624 ()
      Rekordwirtschaftswachstum von 7,2 %

      von Jochen Steffens

      Das US-Wirtschaftswachstum liegt nach offizieller Schätzung bei 7,2 %! Erwartet wurde lediglich ein Wert von 6,0 % nach zuvor 3,3 %. Das ist das höchste Wachstum seit 1984. Kurt Richebächer hatte hier im Investor`s Daily schon darauf hingewiesen, dass die Berechnung des US-BIP einige Tücken beinhaltet. Auf jeden Fall ist es nicht mit den BIP-Zahlen hier ihn Europa zu vergleichen.

      Trotzdem steht außer Frage, dass es ein gigantischer Wert ist. Der Konsum konnte um 6,6 % zulegen. Dieser Anstieg ist jedoch maßgeblich durch die Steuerchecks von Präsident Bush bewirkt worden und demnach ein Einmaleffekt. Die Investitionen in den Wohnungsbau legten um 20 % zu. Aber im Moment ziehen die Hypothekenzinsen an, ich gehe nicht davon aus, dass im nächsten Quartal noch einmal so ein hoher Wert erreicht werden kann.

      Offensichtlich wird dieses hohe Wachstum ein Einmaleffekt bleiben. Schätzungen gehen von einem Wirtschaftswachstum für das vierte Quartal von 4 % aus. Dieser Umstand könnte Anleger dazu bewegen, auf das "schlechtere" Ergebnis zu traden. Frei nach dem Motto: Sell the good news.

      Zudem frage ich mich, wieso der Arbeitsmarkt angesichts dieses Wirtschaftswachstums derart schwach bleibt. Zumal wir uns auf den Weg ins traditionell starke vierte Quartal befinden. Die gleichzeitig veröffentlichte Zahl der US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stagniert auf hohem Niveau. Nach 385.000 Erstanträge in der Vorwoche, liegt sie in dieser Woche bei 386.000. Zudem wurde der Wert der letzten Woche auf 391.000 hochrevidiert. Mit anderen Worten, der revidierte Wert dieser Woche wird sich wieder der konjunkturkritischen Marke von 400.000 nähern.

      Ein Wachstum von 7,2 % und in diesem Zusammenhang redet Alan Greenspan von Deflation? Dazu ein immer noch schlechter Arbeitsmarkt? Irgendetwas passt da nicht zusammen!

      Der Dax hielt sich heute, vor Veröffentlichung dieser Zahlen, in einer ängstlich unentschlossenen Range von nur 40 Punkten auf. So konnte ich die Zeit nutzen, denn ich habe einen interessanten Wachstumsmarkt (wieder)entdeckt, der hohe Gewinne verspricht. Mehr dazu im nächsten Beitrag wieter unten.

      Nach Veröffentlichung der Zahlen stieg der Dax steil an, erreichte das Jahreshoch, konnte es zunächst jedoch nicht überwinden. Es droht ein sogenanntes Doppeltop. Die US-Indizes rutschten im weiteren Verlauf sogar ins Minus. Die gute Nachricht wurde verkauft. Jetzt wird es sich entscheiden, schaffen die Märkte ihre Jahreshochs oder ist mit diesem Rekordwert die Phantasie aus den Märkten? Dazu morgen mehr.

      :D
      Avatar
      schrieb am 31.10.03 21:41:10
      Beitrag Nr. 625 ()
      Erschreckend - Derivate-Besitz der 25 größten Banken in den USA

      Insgesamt 408 Banken in den USA verwalten ein Anlagevermögen von über 5,4 Billionen Dollar. Im Gegensatz dazu besitzen sie gleichzeitig hochriskante Derivate, deren Nennwert diesen Betrag um ein 10faches übersteigt!

      Es handelt sich um die Besorgnis erregende Summe von 53 Billionen Dollar! Und es kommt noch schlimmer: 99 % dieser Summe konzentriert sich auf nur 25 Banken. Und davon wiederum mehr als die Hälfte auf nur eine einzige Bank - die J.P. Morgan Chase.

      Auch in Deutschland wird es ähnlich aussehen, doch leider schweigen sich die deutschen Banken hier aus. Eine Ausnahme bildet die Deutsche Bank, die ja durch die Übernahme von Bankers Trust einen operativen Arm in den USA hat.

      Bank
      Anlagevermögen
      Derivate

      1. J.P. Morgan Chase
      $ 605,1 Mrd.
      $ 26.493,9 Mrd.

      2. Bank of Amerika
      $ 576 Mrd.
      $ 11.480,9 Mrd.

      3. Citibank
      $ 481,4 Mrd.
      $ 7.873,9 Mrd.

      4. Wachovia Bank
      $ 311,9 Mrd.
      $ 2.259,9 Mrd.

      5. Wells Fargo
      $ 165,9 Mrd.
      $ 1.106 Mrd.

      4. Wachovia Bank
      $ 311,9 Mrd.
      $ 2.259,9 Mrd.

      5. Wells Fargo
      $ 165,9 Mrd.
      $ 1.106 Mrd.

      6. Bank One
      $ 206,2 Mrd.
      $ 1.053,3 Mrd..

      7. HSBC
      $ 86,9 Mrd.
      $ 534,9 Mrd.

      8. Fleet
      $ 175,4 Mrd.
      $ 482,9 Mrd.

      9. Bank of New York
      $ 78,3 Mrd.
      $ 443,2 Mrd.

      10. State Street B&Ty
      $ 72,7 Mrd.
      $ 217,5 Mrd.

      11. National City Bank
      $ 43 Mrd.
      $ 153,2 Mrd.

      12. Nat. Bank of Indiana
      $ 38,4 Mrd.
      $ 110,5 Mrd.

      13. Standard Federal Bank
      $ 47,3 Mrd.
      $ 102,8 Mrd.

      14. Mellon Bank
      $ 25,9 Mrd.
      $ 88,8 Mrd.

      15. Keybank
      $ 73,7 Mrd.
      $ 83,2 Mrd.

      16. LaSalle Bank
      $ 59,2 Mrd.
      $ 66,7 Mrd.

      17. Suntrust Bank
      $ 109,6 Mrd.
      $ 66,2 Mrd.

      18. Deutsche Bank
      $ 40,4 Mrd.
      $ 49,6 Mrd.

      19. PNC Bank
      $ 61 Mrd.
      $ 46,3 Mrd.

      20. US Bank
      $ 169,5 Mrd.
      $ 41,1 Mrd.

      21. First Tennessee Bank
      $ 22,3 Mrd.
      $ 36,3 Mrd.

      22. Merrill Lynch Bank
      $ 66,8 Mrd.
      $ 31,6 Mrd.

      23. Irwin Union B&T
      $ 3,6 Mrd.
      $ 25,2 Mrd.

      24. Comerica Bank
      $ 39,1 Mrd.
      $ 18,8 Mrd.

      25. Capital One Bank
      $ 19,4 Mrd.
      $ 17,9 Mrd.

      :cool:
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 13:08:55
      Beitrag Nr. 626 ()
      www.Freace.de


      Nachrichten, die man nicht überall findet.




      Selbstzensur
      07.11.2003










      Eine Meldung des Sydney Morning Herald vom Freitag enthüllte, daß die Los Angeles Times http://www.latimes.com ihre Redakteure angewiesen hat, in Zukunft nicht mehr von irakischen "Widerstandskämpfern" zu sprechen.

      Statt dessen sollen einer per Email erhaltenen Anweisung zufolge die Worte "Rebellen" oder "Guerillas" benutzt werden.

      Eine stellvertretende Chefredakteurin der LA Times, Melissa McCoy, sagte am Mittwoch, daß die Anweisung auf einer Diskussion von hochrangigen Redakteuren der Zeitung und nicht auf Beschwerden von Lesern zurückgeht.

      McCoy sagte, sie hielte das Wort "Widerstandskämpfer" zwar für eine richtige Beschreibung für Iraker, die gegen US-Soldaten kämpfen, es würde aber auch Erinnerungen an den 2. Weltkrieg wecken, insbesondere an den französische Widerstand, die Résistance, oder an Juden, die gegen Nazis im Warschauer Ghetto gekämpft hatten.

      Dieser Eindruck wird teilweise sicherlich durch die Ähnlichkeit der englischen Formulierung "resistance fighter" zu "Résistance" hervorgerufen, trotzdem stellt sich die Frage, ob dies tatsächlich der einzige Grund für die Anweisung ist.

      "Widerstandskämpfer" haben zumindest moralisch betrachtet eine größere Legitimation als "Rebellen" oder "Guerillas", da sie eindeutig gegen ausländische Besatzer kämpfen, während "Rebellen" oder "Guerillas" eher gegen die Regierung des eigenen Landes vorgehen und häufig nicht den gleichen Rückhalt in der Bevölkerung besitzen.

      Da der Irak von den USA erobert und besetzt wurde, scheint nur die Formulierung "Widerstandskämpfer" tatsächlich angemessen zu sein. Wenn dies in englischen Ohren Erinnerungen an den französischen Widerstand weckt, so könnte dies auch daran liegen, daß es sich ebenfalls um eine völkerrechtswidrige Eroberung handelt. Der Hinweis auf den Aufstand im Warschauer Ghetto scheint in diesem Zusammenhang vorrangig gemacht worden zu sein, um von dieser Ähnlichkeit abzulenken, da sich dieser gedankliche Vergleich nicht derart aufdrängt wie der mit der französischen Résistance.

      David Hoffman, Auslandsredakteur der Washington Post, sagte, daß seine Zeitung die Formulierung "Widerstandskämpfer" benutzt hat und daran auch keine Zweifel hat. "Sie leisten einer amerikanischen Besatzung Widerstand also ist es nicht ungenau", so Hoffman.

      Hier handelt es sich zwar nur um eine kleine, fast unauffällige Veränderung einer Formulierung, dies sind aber gerade die kleinen Unterschiede, durch die auf unterschwellige Art eine Meinungsänderung beim Leser bewirkt werden kann.

      Natürlich drängt sich die Frage auf, ob die Anweisung der LA Times tatsächlich nur auf einer eigenen Entscheidung beruht oder vielleicht Druck von Seiten der US-Regierung ausgeübt worden ist, wie dies auch schon auf andere Medien, als Beispiel sei hier nur der arabische Sender Al-Jazeera genannt, geschehen ist.

      Al-Jazeera war massiv unter Druck gesetzt worden, was dazu geführt hat, das mehrere Comic Strips von der Website entfernt wurden, eine ganze Reihe von Veröffentlichungen von irakischen Widerstandsgruppen, aber auch von Al Qaida, nicht ausgestrahlt wurden und die Berichterstattung insgesamt zurückhaltender in ihrer USA-Kritik geworden ist.

      Wie der britische Guardian am Donnerstag berichtete, hat eine Studie der BBC gezeigt, daß die in den Kampfverbänden "eingebetteten" Journalisten ein geschöntes Bild des Krieges geliefert hatten.

      Mark Damazar, stellvertretender Direktor von BBC News, sagte: "Aus Gründen, die lobenswert und ehrenvoll sind, sind wir in eine Situation gekommen, in der unsere Berichterstattung geschönt ist. Wir laufen Gefahr einer Doppelmoral und das ist kein Dienst an die Demokratie."

      Obwohl bis heute 53 britische Soldaten im Irakkrieg getötet wurden, haben die Zuschauer nicht ein Bild eines getöteten oder verletzten britischen Soldaten gesehen. Damazer rief zu einer Debatte über die seit Jahren zunehmende Kultur der Schönung auf.

      In der Berichterstattung war es der Studie zufolge doppelt so wahrscheinlich, daß irakische Freude über die US-Soldaten gezeigt wurde als Zweifel oder Feindschaft.
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 13:28:23
      Beitrag Nr. 627 ()
      > daß irakische Freude über die US-Soldaten gezeigt wurde

      Das Hauptproblem des Widerstands ist der Umstand, dass dieser von der irakischen Bevölkerung zunehmend mitgetragen wird. Ständige 20-40 Angriffe täglich sind ohne die Duldung/Unterstützung der Bevölkerung nicht durchführbar.
      Damit beginnt der Krieg verloren zu sein.

      Regelrecht absurd sind die nach US-Angaben "ausländischen" Kräfte, die das Chaos im Irak verursachen: der "Ausländer" ist auch im "Ausland" der Schurke.

      So reiten sie denn blind in die "Algerisierung" des Iraks rein. Hätten halt auf die Franzmänner rechtzeitig hören sollen. Die haben - unter grausligsten Umständen - ihre Kolonial-Ohrfeige in den 50ern in Algerien erhalten.


      Coubert
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 14:48:33
      Beitrag Nr. 628 ()
      Amerika wird noch viel mehr erhalten.
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 15:34:20
      Beitrag Nr. 629 ()
      Von Dr. Kurt Richebächer, Berlin

      Es gab eine Zeit, als die Volkswirtschafter die Aufgabe hatten, nachzudenken. Dabei gilt es zu bedenken, dass die alte Generation wenig statistische Angaben zur Verfügung hatte, und schon das zwang zum Denken. Besonders unter amerikanischem Einfluss hat die Statistik so sehr um sich gegriffen und ist so überwältigend geworden, dass das Denken vollkommen aufgehört hat.

      Das intellektuelle Niveau in der ökonomischen Diskussion ist heute das niedrigste seit zweihundert Jahren (vor etwas über zweihundert Jahren erschien Adam Smith mit seinem Werk «Wealth of Nations»). Die Amerikaner haben schon in den zwanziger Jahren die Theorie aufgegeben. Es gibt nicht einen grossen amerikanischen Nationalökonomen; es gibt jede Menge Nationalökonomen aus England, aus Schweden, aus Österreich ­ aber nicht einen aus Amerika.

      Zaubereien mit Statistik
      Nach herrschender Meinung hat die amerikanische Wirtschaft in den vergangenen Jahren eine grosse Renaissance erlebt, die Wunder der Produktivität und der Gewinne vollbracht hat. Beobachtungen zeigten aber, dass die Wunder im Grunde nur in der Statistik, nicht aber in der Wirtschaft stattgefunden haben.

      Um das Ergebnis vorwegzunehmen: Die Gewinnentwicklung der letzten Jahre ist die mieseste der gesamten Nachkriegszeit. Dabei stellt sich die Frage, wie das möglich ist. In die Schlagzeilen kommen in der Regel die Berichte der Unternehmen. Und diese Berichte sind in einem Masse frisiert, dass sie keinerlei Beziehung zur Realität haben. Die Amerikaner sind heute an dem Punkt, wo die Unternehmen sogenannte Pro-forma-Gewinne mitteilen. Dies sind errechnete Gewinne, bei denen jede beliebige Kostenart weggelassen wird. Vor allem werden Zinskosten und Abschreibungen ausgegliedert, weil sie nicht die organische Entwicklung widerspiegeln würden. Der Vodafone-Konzern machte neulich Schlag- zeilen: «Gewinnanstieg 40 Prozent». Das war aber nur der «EBITDA-Gewinn», also die Einnahmen ohne Zinsen, ohne Steuern, ohne Abschreibungen, ohne Amortisationen.

      Warum suchen die amerikanischen Unternehmen ständig Akquisitionen? Ihr Ziel besteht darin, Gewinne zu kaufen, die dann dem eigenen Gewinn zugeschlagen werden. Das macht man zehn Mal im Jahr. Dann wird extrapoliert, was zu wunderschönen Gewinnkurven und zur Bewunderung der ungeheuren Rentabilität der amerikanischen Wirtschaft führt. Störend ist, dass an diesem Vorgehen keine Kritik geäussert wird.

      Im weiteren ist die amtliche Sozialprodukt- und Einkommensstatistik zu beachten. Im monatlichen Rhythmus werden, aufgeteilt nach zwanzig Branchen, ausführliche Zahlen veröffentlicht, nach denen sich die Fachleute richten. Tatsache ist, dass die amerikanischen Gewinne in der Rezession von 1990 bis 1994 scharf angestiegen sind. Mehr als die Hälfte dieses Gewinnanstiegs von insgesamt 66 Prozent resultierte aus Zinssenkungen. Der Rest ergab sich aus sinkenden Abschreibungen, die entstanden, weil die amerikanische Wirtschaft Ende der achtziger Jahre aufgehört hatte zu investieren. Bewirkt wurden sinkende Abschreibungen, sinkende Zinsen und explodierende Gewinne, allerdings hörte der Gewinnanstieg bereits 1994 auf.

      Miese Gewinnentwicklung
      Bis zum Jahr 2000 stiegen die Gewinne gemäss amtlichen Angaben nur noch um 22 Prozent. Das heisst, dass die Amerikaner in den fünf, sechs Jahren zuvor, also während einer «Hochkonjunktur», die mieseste Gewinnentwicklung aller Zeiten auswiesen. In den Jahren 1998/99 gab es eine leichte Besserung. Aber seit dem dritten Quartal vergangenen Jahres erleben wir den steilsten Gewinnsturz aller Zeiten ­ im übrigen auch bei den Gewinnen, welche von den Unternehmen veröffentlicht werden. Denn diese Unternehmen bildeten in der Vergangenheit aus ihren Akquisitionen gewaltige Aktivposten in Form von «Goodwill». Alle neu erworbenen Anlagen wurden zu überhöhten Preisen aufgekauft. Diese Beträge wurden in der Bilanz untergebracht, indem man sie auf der Aktivseite als immer grössere «Goodwill»-Posten einsetzte.

      Da die Gewinne jetzt aber verschwinden, muss der «Goodwill» abgeschrieben werden. So hat der Nortel-Konzern 49 Milliarden Dollar «Goodwill» abgeschrieben, andere Unternehmen Beträge von zehn und mehr Milliarden Dollar. Wer sich um die Wahrheit bemüht, erhält Kenntnis von diesen fast unglaub- lichen Zahlen ­ nur bemüht sich kaum jemand um diese Wahrheit. Produktivitätswunder und Gewinn- wunder sind in unseren Vorstellungen eng miteinander verkoppelt. Das eine Wunder fand so wenig statt wie das andere. Als erstes fiel auf, dass immer die Rede war von Zahlen über einen gewaltigen Investi- tionsboom. In den letzten Jahren lag die Investitionsquote der Amerikaner bei 35 Prozent der Wach- stumsrate. Auf der anderen Seite verzeichnete man keine Ersparnisbildung, viel eher dominierte die zusammenbrechende Ersparnisbildung. Für den Fachmann ist es ein Unding, gleichzeitig einen Investitionsboom und zusammenbrechende Ersparnisse vorzuweisen. Denn Investitionen sind nur möglich, wenn andere sparen und dadurch die Ressourcen für Investitionen freigeben. An diesem Widerspruch nahm niemand Anstoss, weil theoretisches Denken völlig abhanden gekommen ist.

      Als nächstes fallen die Computer-Investitionen auf. Oft wird argumentiert, gewaltige Computer-Investi- tionen würden Produktivität bewirken. Die nominale Statistik für die Jahre 1997 bis 2000 wies Computer- Investitionen von amerikanischen Firmen im Betrag von 34 Milliarden Dollar aus. Das ist gar nichts für eine Volkswirtschaft mit einem BIP von 10000 Milliarden Dollar. In der Realrechnung sind allerdings nicht 34, sondern 214 Milliarden Dollar aufgeführt. Im Klartext heisst das, dass in der Realrechnung aus einem für Computer ausgegebenen Dollar fast deren sieben wurden. Wie ist das möglich?

      Statistischer Investitionsboom
      Die Amerikaner haben in den achtziger Jahren beschlossen, bei der Berechnung der Investitionsrate den Faktor «Qualitätsverbesserungen» immer stärker zu berücksichtigen. Bezüglich der Computer war dies seit Jahren im Gang, aber ab 1995 begann eine förmliche Explosion hinsichtlich der Computer- Leistungen. Und mit der Computer-Leistung explodierte die Berechnung der Investitions- und Produk- tionszahlen für Computer: Sie versiebenfachte sich. Aus 34 Milliarden wurden in der Statistik 214 Milliarden. Diese 214 Milliarden machten 20 Prozent des realen Sozialprodukt-Wachstums aus ­ ein fetter Posten.

      Der zweite Schlag erfolgte vor zwei, drei Jahren. Da beschlossen die amerikanischen Statistiker, Software-Ausgaben seien eigentlich nicht Kosten, sondern Investitionsausgaben. Daraus resultierten weitere 70 Milliarden für die Sozialproduktrechnung. Dabei ist zu bedenken: Kosten gehen nicht ins Sozialprodukt; fürs Sozialprodukt werden nur Endausgaben erfasst. Aber als Investitionsausgaben gehen sie ins Sozialprodukt. Insgesamt ergab sich aus dieser Praxis inklusive Kapitalisierung der Software ­ auf dem Papier ­ ein Investitionsboom von 25 Prozent ­ ein volles Prozent des Sozialpro- dukts. Im Jahre 1995 empfahl zusätzlich eine Kommission, bei der Berechnung der Inflationsraten etwaige Qualitätsverbesserungen stärker zu berücksichtigen. Das ergab komplizierte Veränderungen. Insbesondere wurden die Mieten plötzlich viel niedriger. Auf diese Weise wurde das Sozialprodukt um weitere 0,8 Prozent erweitert.

      Die gesamthafte Beurteilung der Vorgänge lässt den Schluss zu, dass der ganze Investitionsboom nicht wirklich, sondern nur in Form statistischer Veränderungen stattgefunden hat.

      Unechter Produktivitätszuwachs
      Tatsächlich bauen Amerikaner keine Fabriken mehr. Der Investitionsboom fand nur auf dem beschrie- benen Weg in der Statistik statt. Was aber zu einer gewaltigen Veränderung in der ganzen Investitions- struktur geführt hat. Kurzfristig wird immer weniger investiert, langfristig überhaupt nicht mehr. Das erhöht zwar am Anfang das Sozialprodukt über Bruttoinvestitionen, aber dann kommen die Abschrei- bungen, und die schiessen immer schneller in die Höhe, je länger dieser Prozess dauert. Wir sind jetzt an dem Punkt, wo die Abschreibungen in Amerika die Investitionen überholt haben. Das amerikanische Sozialprodukt ist in den letzten drei Jahren um 14 Prozent gestiegen, aber die Abschreibungen sind um 34 Prozent gestiegen. Das heisst, Amerika ist hauptsächlich damit beschäftigt, seine Abschreibungen zu verdienen. Das bringt in der Statistik auch noch Wachstum, obwohl es eigentlich nur darauf hinaus- läuft, alte Maschinen zu ersetzen.

      Was nun die Gewinne betrifft: Die Kapitalisierung der Software dagegen ging voll und ganz in die Gewinne. Denn plötzlich werden Kosten weggenommen und als Investitionsausgaben aktiviert. Das hat die Gewinne erhöht. Bemerkenswert ist, dass die Gewinnentwicklung trotz dieser Verschönerung einfach katastrophal ist.

      Insofern stellt sich die Frage: Wieso verlaufen die Gewinne so schlecht? Eine einfache Antwort ist: Das Produktivitätswunder hat nie stattgefunden. Es hat nur in der Statistik stattgefunden, nicht in der Wirtschaft. Es gab statistischen Zuwachs, aber keinen echten Produktivitätszuwachs für die Unter- nehmen.

      Prosperität kommt nicht von Produktivitätswundern, sie kommt vom Sparen und vom Investieren. Die industrielle Prosperität hatte ihren Grund darin, dass man riesige Fabriken bauen musste, wo die gewünschten Maschinen hergestellt werden. Prosperität kommt also vom Investieren, und nicht ohne weiteres von der Produktivität. Wenn ich zusätzlich Produktivität erhalte, dann ist das prima. Aber die Prosperität kommt von der Kapitalbildung, die stattfindet: vom Bau der Fabriken und dem Bau der Maschinen. Es ist die Tätigkeit, die Einkommen entstehen lässt.

      In meinen Augen ist die Shareholder-Value-Kultur die schlimmste Misskultur, die es je im wirtschaft- lichen Denken gegeben hat. Akquisitionen und Mergers sind doch kein Ersatz für Kapitalbildung und Investitionen. Diese Unternehmen haben en masse Akquisitionen betrieben, um nicht investieren zu müssen. Ich sage immer: «Restructuring» und «Downsizing» und all diese schönen Worte sind bloss Synonyme für «Nichtinvestieren». Genau aus diesem Grunde fehlt es in den USA an Kapitalbildung. In einem Land, wo nicht gespart wird, kann es ja auch keine Kapitalbildung geben, höchstens auf dem Papier.

      Zusammenbruch der Gewinne
      Wenn Sie heute die Nasdaq-Unternehmen betrachten und all ihre Abschreibungen berücksichtigen, dann haben diese Unternehmen seit 1995 keinen Pfennig verdient. Sie sind alle in den roten Zahlen. Das erzielten Scheingewinne in der Vergangenheit, die sie grossenteils aus dem Aktienmarkt geholt haben. Sie haben ihre Gewinne im Aktienmarkt gemacht, haben andere Unternehmen gekauft und die Gewinne aufeinandergetürmt. Das waren aber alles Papiergewinne, Scheingewinne, keine Gewinne aus Produktion und Produktivität. Es war alles Betrug.

      Und insofern sehe ich das Problem in der Technik. Die Amerikaner haben geglaubt, das muss doch eine wunderbare Technik sein, für die man so wenig tun muss. Da kann man fünfzig Prozent mehr produzieren, von heute auf morgen, und dann sind wir alle reiche Leute. Wir haben geglaubt, dass diese Technologie besonders gut sein muss, weil sie so wenig kostet. Aber das ist der Grund, warum sie auch keinen Gewinn bringt. Gewinne können nur über Ausgaben entstehen. Ich sage immer: Die Hauptgewinnquelle sind kapitalisierte Ausgaben. Und wenn ich keine kapitalisierten Ausgaben habe, kann ich keine Gewinne machen.

      Die Gewinne sagen mir, wohin die Wirtschaft geht, nicht der dämliche Index von der Michigan University über die Stimmung der Konsumenten. Nicht der Konsument, wie die Amerikaner glauben, sondern die Gewinne und die Investitionen der Unternehmen sind entscheidend. Der Konsum kommt dann von selber.

      Es wäre an der Zeit, einmal darüber nachzudenken, wie es zur die Gegenwart beherrschenden scharfen Konjunkturabschwächung kommen konnte, während die Kredite und die Geldmengen in unvermindertem Tempo weitergeflossen sind. Wie ist das möglich?

      Ich will Ihnen sagen, warum: durch den Zusammenbruch der Gewinne. Das ist die einzige plausible Erklärung. In Amerika fehlt kein bisschen Geldmenge, kein bisschen Kredit. Früher, also in den normalen Zeiten, kam auf einen Dollar Wachstum des Sozialprodukts 1,6 Dollar Kreditausweitung. Wir waren schon in den Jahren 1998/99 bei vier, fünf Dollar Kreditausweitung pro Dollar zusätzlichem Sozialprodukt. Heute sind wir bei Milliarden Dollar für nichts. Für mich lautet die ganze Frage daher nicht: Wie können wir die Kredite ankurbeln? Wohin wollen sie denn noch mit den Krediten? Wir sind heute bei tausend Milliarden. Wollen sie morgen auf 1500 Milliarden gehen?

      Wirtschaftlicher Niedergang
      Der Punkt ist: Die Kredite gehen nicht in die Wirtschaft. Und sie gehen nicht vom Unternehmen in die Wirtschaft, weil die Unternehmen nichts mehr verdienen. Deswegen sehe ich keine Besserung in dieser Beziehung. Der einzige, der bis jetzt noch immer mehr gepumpt hat und die Konjunktur noch einiger- massen hochgehalten hat, war der Konsument. Und die Amerikaner sind ganz stolz darauf, dass der Konsument sein Haus immer mehr bis zum Schornstein verschuldet. In Amerika ruft man seine Bank an und sagt: Der Wert meines Hauses ist wieder um zehn Prozent gestiegen, ich möchte meine Hypothek um zehn Prozent erhöhen. Drei Tage später haben Sie 30000 Dollar auf dem Konto. So einfach geht das. Abertausende von Amerikanern haben das in den letzten Wochen und Monaten gemacht.

      Wo ist die Prosperität, wenn sie darin besteht, dass die Konsumenten ihre Ausgaben nur steigern können, indem sie ihr Haus beleihen? Das ist doch Schwachsinn! Wenn Sie sich die Statistik ansehen, dann stellen Sie fest, dass der amerikanische Konsument seit zwanzig bis dreissig Jahren eine rapide steigende Verschuldung auf sein Haus ausweist. Ich habe noch die Generation der Amerikaner gekannt, die stolz darauf waren, wenn die Hypothek abbezahlt war. Heute sind sie stolz darauf, wenn sie sie erhöhen können. Und das steigt und steigt und steigt.

      Für mich ist das nun beim besten Willen kein Zeichen von Wohlstand. Es ist das Gegenteil. Greenspan ist im Kongress gefragt worden: «Sagen Sie mal, ist das nicht problematisch, steigende Häuserpreise, steigende Hypotheken?» Und da sagt Greenspan: «Och, solange die Häuserpreise weitersteigen, steigt ja auch die Equity, das Eigenkapital.» Der fand gar nichts dabei. Man muss sich das vorstellen: Die Häuserpreise erlauben steigenden Konsumkredit, und das wiederum soll die Konjunktur retten.

      Ich gehöre zu denjenigen, die sagen: «Die Leute, die uns das eingebrockt haben, sind nicht in der Lage, uns da wieder herauszubringen.» Sehen Sie sich Japan an. Da wird immer gesagt, die Japaner weiger- ten sich, zu restrukturieren. Das Problem Japan besteht darin: Die haben sich in den Bubble-Jahren ihre Investitionsdynamik zerstört. Endgültig zerstört.

      Die Amerikaner und die Angelsachsen sparen überhaupt nicht, investieren auch nicht, aber sie haben Kreditsysteme, die bis zum Exzess darauf eingerichtet sind, Konsumkredit zu finanzieren. Die ameri- kanischen Banken schicken jedes Jahr in Milliardensummen Kreditkarten aus. Jeder Amerikaner bekommt jedes Jahr mindestens fünfzig Kreditkarten. Und jede Kreditkarte hat eine Kreditlinie.

      Die Besonderheit Amerikas besteht also darin, dass es ein Kreditsystem hat, das voll und ganz auf Konsumkredit ausgerichtet ist. Und die Scheinprosperität der Amerikaner besteht darin, dass sie immer weniger sparen, immer weniger investieren, immer mehr konsumieren. Die alten Ökonomen nannten diesen Prozess Kapitalkonsum. Und das führt zwangsläufig zum wirtschaftlichen Niedergang.

      Kurt Richebächer
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 21:16:01
      Beitrag Nr. 630 ()
      http://de.news.yahoo.com/031107/12/3qod8.html


      Jessica Lynch klagt US-Streitkräfte an

      Palestine/USA (AP) Die aus irakischer Gefangenschaft befreite ehemalige US-Soldatin Jessica Lynch hat die amerikanischen Streitkräfte heftig kritisiert. In einem Interview erklärte die 20-Jährige, die Truppen hätte ihre Gefangennahme und dramatische Rettung benutzt, um die Unterstützung der Öffentlichkeit für den Krieg zu gewinnen. Es habe keinen Grund gegeben, ihre Befreiung zu filmen, sagte sie der US-Fernsehmoderatorin Diane Sawyer. Der Sender ABC veröffentlichte Auszüge des Interviews am Freitag auf seiner Internetseite.

      Nach dem Überfall auf Lynchs Konvoi in Irak am 23. März war zunächst berichtet worden, die junge Frau habe gegen ihre Angreifer gekämpft, bis ihr die Munition ausgegangen sei. Sie habe Stich- und Schusswunden erlitten. Später erklärten die Streitkräfte dann, sie sei nicht von Kugeln getroffen worden. Lynch sagte im Interview, sie habe nicht einen Schuss abgegeben. Ihre Waffe habe geklemmt. «Ich bin auf die Knie gegangen und habe gebetet. Das ist das letzte, an das ich mich erinnere.» Lynch wurde für ihren Einsatz mit mehreren Medaillen ausgezeichnet.

      Sie kehrte nach einem langen Krankenhausaufenthalt im Juli in ihre Heimat im US-Staat West Virginia zurück. Auch Monate nach ihrer Befreiung erhält sie fünf Mal in der Woche zwei Stunden Physiotherapie und muss 18 Tabletten am Tag nehmen. Sie hat kein Gefühl in ihrem linken Fuß und geht mit Stützen. Lynch hatte bei dem Überfall mehrere Knochenbrüche erlitten. Nach acht Tagen wurde sie befreit. Inzwischen wurde sie auf eigenen Wunsch ehrenhaft aus der Armee entlassen.

      Am Donnerstag berichteten amerikanische Medien, Lynch sei während ihrer Gefangenschaft vergewaltigt worden. Sie beriefen sich auf medizinische Unterlagen, die in Lynchs Biografie «I Am a Soldier, Too: The Jessica Lynch Story» (Ich bin auch ein Soldat: Die Geschichte der Jessica Lynch) zitiert worden seien. Das Buch kommt in den USA am Dienstag auf den Markt. Lynch sagte Sawyer, sie könne sich an einen Übergriff nicht erinnern. «Nur daran zu denken ist zu schmerzhaft.»
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 10:46:24
      Beitrag Nr. 631 ()
      Ich stelle ungern Beiträge ohne URL rein, aber wenn es so interessant ist.



      "Wirtschaftswunder" in Amerika durch Zahlenfälschung
      (EIR)


      Auch an der Wirtschaftsfront bläst der US-Regierung der Wind immer stärker ins Gesicht. Geradezu verzweifelt versucht Washington, die Realität zu verleugnen. Der neueste "Trick": Die Regierung behauptet, obwohl die Arbeitslosigkeit rasant weitersteigt, gebe es in Amerika ein Rekordwachstum. Doch die Wirklichkeit sieht anders aus, wenn auch Finanzminister Snow Begeisterung verbreiten will: "Wir haben in diesem Jahr definitiv die Kehrtwende gesehen, und der Aufschwung gewinnt deutlich an Stärke", verkündete er vor dem Washingtoner Wirtschaftsclub am 5. November. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sei im dritten Quartal um 7,2% angestiegen, so viel wie in keinem anderen Quartal in den letzten 19 Jahren. "Es scheint, wir sind in eine neue Phase wirtschaftlicher Expansion eingetreten." Man habe es diesmal nicht mit einem "vergänglichen Hoffnungsschimmer" zu tun, denn es gebe "starke Muskeln hinter dem Wachstumstrend". Natürlich gebe es da weiterhin Probleme mit Arbeitsplätzen, mit dem Wohlstand und mit dem Industriesektor. Aber all das habe eine gemeinsame Ursache, die außerhalb des amerikanischen Territoriums liege, nämlich "die Weltwirtschaft". Insbesondere das "stagnierende" Japan und das "gelähmte" Europa müsse man dafür verantwortlich machen. :laugh:

      Der irrationale Überschwang, den der amerikanische Finanzminister hier an den Tag legte, erinnert frappierend an Präsident Bushs Flugzeugträgershow, als dieser am 1. Mai einen großartigen Sieg und das Ende der Kampfhandlungen im Irak verkündete. Doch anders als im Falle des Irak hat es in Sachen US-Aufschwung den Anschein, als gingen wieder einmal Scharen von Anlegern und die überwiegende Mehrheit der internationalen Medien den Versprechungen eines neuen amerikanischen "Wirtschaftswunders" auf den Leim. Auch wenn die Aktienbewertungen noch sehr weit von den Höchstständen des Frühjahrs 2000 entfernt sind, so hat in den letzten sechs Monaten doch eine neuerliche Blasenbildung an den Börsen eingesetzt. Nicht nur in New York, auch in Frankfurt, London und Tokio werden die Kurse von amerikanischer Aufschwungseuphorie nach oben getrieben. Der allgemeinen Hochstimmung dürfte aber schon bald eine Phase der Ernüchterung folgen. Dann drohen schwere Beben an den Weltfinanzmärkten.

      Die sensationelle Nachricht kam am 30. Oktober. Das Büro für Wirtschaftsanalysen der US-Regierung gab bekannt, daß die amerikanische Wirtschaft im dritten Quartal 2003 um sage und schreibe 7,2% gewachsen sei, während der Rest der Welt im Umfeld des Nullwachstums herumdümpelt. Noch nicht einmal während der Hochphase der "New Economy" in den späten 90er Jahren hatte es jemals ein Quartal mit einem derart explosiven Anstieg des BIP gegeben. Haben die USA nun China als die dynamischste Region der Weltwirtschaft abgelöst? Wachstumsraten von 7% kennt man bislang eigentlich nur von Volkswirtschaften, in denen neue Unternehmen und damit zugleich unzählige neue Arbeitsplätze wie Pilze aus dem Boden sprießen und das ganze Land umkrempeln. Davon ist in den USA aber nicht viel zu sehen. Obwohl ständig Millionen unbeschäftigte Amerikaner aus der offiziellen Arbeitslosenstatistik herausfallen, weil sie schon längere Zeit arbeitslos sind oder weil sie für ein paar Stunden pro Woche einen Minijob gefunden haben, ist die Zahl der offiziell Arbeitslosen auf fast 9 Millionen geklettert. Selbst nach den geschönten Statistiken der Regierung sind seit Amtsantritt von George W. Bush netto 3,3 Millionen Arbeitsplätze in der US-Wirtschaft verloren gegangen. :laugh:

      Auch in jüngster Vergangenheit hat der Arbeitsplatzschwund, trotz der märchenhaft tollen Wachstumszahlen, keineswegs aufgehört. So berichtete am 5. November die Job-Agentur Challenger, Gray & Christmas, daß die großen amerikanischen Unternehmen allein im Monat Oktober den Abbau von insgesamt 172 000 Arbeitsplätzen angekündigt haben. Das sind doppelt so viel wie im Vormonat, dreimal so viel wie man erwartet hatte und mehr als in jedem Monat seit Oktober 2002. Der Automobilsektor gab im Oktober die Streichung von 28 000 Arbeitsplätzen bekannt, im Einzelhandel und im Telekomsektor waren es jeweils 21 000. Und 78% der befragten Personalchefs erwarten für die nächsten neun Monate nicht den geringsten Aufschwung bei Neueinstellungen. Kein einziger Personalchef, so die Job-Agentur, erwartet eine Verbesserung der Arbeitsplatzsituation im jetzigen oder im darauffolgenden Quartal.

      Aber was wächst denn dann in der amerikanischen Wirtschaft so fulminant? Die Antwort ist die gleiche wie zu Zeiten der "New Economy": Das einzige, was wirklich zunimmt, sind Schulden und Bilanzfälschungen :D . Letzteres betrifft die Unternehmen wie die Regierung. Nehmen wir die BIP-Zahlen für das dritte Quartal unter die Lupe. Den Regierungsstatistikern zufolge stieg das "reale" BIP - also nach allen möglichen saisonalen, inflationsbedingten und sonstigen "Bereinigungen" - von 9629 Mrd. Dollar im zweiten Quartal auf 9797 Mrd. Dollar im dritten Quartal. Zunächst einmal sind das ziemlich große Zahlen für ein Quartal, wenn man bedenkt, daß das reale BIP im ganzen letzten Jahr 9440 Mrd. Dollar betrug. In der US-Statistik gibt es aber die Gewohnheit, sämtliche Quartalszahlen auf das Jahr hochzurechnen, d.h. sie mit einem Faktor 4 zu multiplizieren. Das sieht dann schon viel imposanter aus. Für das prozentuale Wachstum ist es allerdings ohne Belang. Wenn man nun aber den Anstieg um 168 Mrd. Dollar vom zweiten auf das dritte Quartal in Wachstumsraten ausdrückt, kommt ein handelsüblicher deutscher Taschenrechner lediglich auf magere 1,7% Zuwachs. Die 7,2% erhält man nur dann, wenn man auch das Wachstum vom Quartal auf`s Jahr hochrechnet - eine Praxis, die außerhalb der USA kaum üblich ist.

      Aber auch die 168 Mrd. Dollar sind geschwindelt. Denn der bedeutendste Faktor sind hier die Computerkäufe, die angeblich von 354,9 auf 390,3 Mrd. Dollar anstiegen. Der Bericht der US-Regierung gibt zugleich unumwunden zu, daß die real stattgefundenen Computerkäufe lediglich von 82,4 auf 88,3 Mrd. Dollar angestiegen sind. Wie erklärt sich der Unterschied? Nun, die Statistiker meinen, daß ein heutiger Computer im Wert von tausend Dollar im Jahre 1996 wohl über 4000 Dollar gekostet hätte, wenn er theoretisch dann schon vorhanden gewesen wäre. Bei der Berechnung des "realen" BIP will man aber alles, um die Preisinflation herauszunehmen, "in Preisen von 1996" ausdrücken. Also geht man hin und multipliziert den ganzen Umsatz im Computersektor mit einem Faktor, der ständig größer wird und sich momentan auf 4,42 beläuft. Mit anderen Worten: Wenn ein US-Unternehmen heute für tausend Dollar einen Computer kauft, dann steigt allein durch diesen Kauf das US-Bruttoinlandsprodukt rechnerisch um 4420 Dollar an. Eine tolle Sache: Auf diese Weise wird ein Anstieg um 5,9 Mrd. Dollar in einen Anstieg um 35,4 Mrd. Dollar verwandelt, eine glatte Versechsfachung mittels statistischer Tricks. (Für das ganze Verfahren, genannt "hedonische" Preisanpassung, gibt es natürlich höchst "wissenschaftliche" Begründungen.) :D na klar, ich hab auch eine :laugh:

      Der andere entscheidende Faktor ist die ungehemmte Schuldenproduktion. Der Privatmann nimmt immer höhere Hypotheken auf`s Haus, reizt sämtliche Kreditkartenspielräume aus und läßt beim Autohändler anschreiben. Auch die Regierung macht inzwischen rekordhohe Schulden, über 500 Mrd. Dollar pro Jahr. Und der Unternehmenssektor stellt die privaten Haushalte und die Regierung bei der Anhäufung neuer Schulden noch in den Schatten. Alles in allem kommen so jedes Jahr rund 2000 Mrd. Dollar an zusätzlichen Schulden zusammen. Dagegen fällt der auf das Jahr hochgerechnete und durch kreative Buchführung aufgeblähte Zuwachs des BIP in Höhe von 168 Mrd. Dollar recht mickrig aus. Sollten demnächst die Zinsraten von ihrem 50-Jahres-Tief abheben, dann wird sich der nunmehr 33 Billionen Dollar schwere US-Schuldenberg in eine hochexplosive Sprengladung für die gesamte Weltwirtschaft verwandeln. Doch schon viel früher könnte an den weltweiten Aktienmärkten ein neues Ungewitter losbrechen. Prof. Fredmund Malik, der Direktor der renommierten Wirtschaftshochschule St. Gallen faßte die Lage am 2. November folgendermaßen zusammen: Die Stimmung an den Aktienmärkten ist "grotesk und steht in krassem Widerspruch zur tatsächlichen Lage". Was Anleger wie Medien gegenwärtig charakterisiere, sei eine "Blindheit gegenüber Fakten, das Ausblenden aller Information, welche die gute Stimmung stören könnte". Malik ist daher der Auffassung, daß "ein crashartiges Einbrechen der Aktienkurse hochwahrscheinlich ist - und zwar innert der nächsten Tage oder Wochen".

      ---------

      Der Aufschwung ist daaa, trallala :laugh:
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 11:30:28
      !
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      Avatar
      schrieb am 11.11.03 12:18:15
      Beitrag Nr. 633 ()
      @DOLBY DIGITAL

      wahnsinn was du da zusammengetragen hast !!

      Auf in den Krieg !!--> gegen die USA !!:laugh:

      lg

      danke

      marchinese
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 00:26:06
      Beitrag Nr. 634 ()
      S P E K U L A N T E N - A T T A C K E
      George vs. George W.



      Früher handelte George Soros fremde Währungen in den Keller. Jetzt hat der Großinvestor offenbar ein neues Hobby gefunden. Soros will US-Präsident Bush aus dem Weißen Haus jagen.



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      Washington - Der Milliardär George Soros - im Forbes-Ranking der reichsten Menschen der Welt belegt der 74-Jährige Rang 38 - hat fünf Millionen Dollar für eine Kampagne zur Abwahl von George W. Bush bei der Präsidentschaftswahl 2004 gespendet.


      © DDP


      Geldspekulant Soros: "Bösartige Spirale eskalierender Gewalt"


      Wie die "Washington Post" berichtete, floss das Geld in die Kasse der liberalen Aktivisten-Organisation MoveOn.org, die sich für die Demokratische Partei einsetzt. Bereits vor wenigen Monaten hatte Soros, der durch riskante Währungsgeschäfte in Milliardenhöhe Berühmtheit erlangte, einer anderen den Demokraten nahe stehenden Gruppe zehn Millionen Dollar gespendet.

      Die "Washington Post" zitierte den Finanzmogul mit den Worten, es sei das "zentrale Ziel" seines Lebens, dass Bush abgewählt wird. Die "Neokonservativen" mit Bush an der Spitze nutzten die Terroranschläge vom 11. September 2001 aus, um für die amerikanische Weltherrschaft zu werben. Bush führe die USA und die Welt in eine "bösartige Spirale eskalierender Gewalt".


      http://www.manager-magazin.de/koepfe/artikel/0%2C2828%2C2736…
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 11:40:38
      Beitrag Nr. 635 ()
      http://www.zeit.de/2003/47/Bush_2fUmwelt


      USA

      Feldzug für den Schmutz


      George W. Bush hebelt den Umweltschutz aus – und kaum jemand protestiert dagegen

      Von Thomas Fischermann

      Die „persönliche Mitteilung“ von Robert Redford steckte in einem großen schwarzen Umschlag, geheimnisvoll und spärlich bedruckt. Der Regisseur und Schauspieler, bekannt aus Der Pferdeflüsterer, Out of Africa oder Der große Gatsby, braucht die Hilfe amerikanischer Haushaltsvorstände. „Die Bush-Regierung hat einen breiten Angriff auf unsere Umweltgesetze und unsere Natur gestartet“, schreibt der sonst so zurückhaltende Filmstar innen auf Recyclingpapier, wettert über „unverschämte Kniefälle vor Partikularinteressen“ der Industrie und eine „radikale Abweichung von den Werten des Umweltschutzes, die den meisten Amerikanern lieb und teuer sind“.

      Nun ist es in den USA nicht ungewöhnlich, dass sich prominente Amerikaner hinter Aufrufe zugunsten der Umwelt oder anderer guter Dinge stellen. Doch der Ton solcher Appelle und die Kommentare von Aktivistengruppen waren selten so aufgeregt wie in diesen Tagen. Die „schlimmste umweltpolitische Bilanz der amerikanischen Geschichte“ will zum Beispiel Carl Pope ausgemacht haben, Chef des Umweltverbandes Sierra Club. Einen „Versuch, die amerikanische Wildnis wegzurasieren“, beklagt Mike Matz, Chef der Campaign for America’s Wilderness. „Völliger Unsinn“, verlautet dazu aus dem Weißen Haus. James Connaughton, der oberste umweltpolitische Berater des Präsidenten gelobt: Wenn erst alle Pläne der Bush-Administration umgesetzt seien, wären Wasser, Luft und Landschaft sauberer. Bloßes Geschrei im Anlauf zum Präsidentschaftswahlkampf im kommenden Jahr also?

      Wahlkampfspender erhielten üppige Geschenke

      Es war ein Nachmittag im Mai 1999, in der Nähe von Austin in Texas, als die Umweltpolitik des angehenden Präsidenten George W. Bush geboren wurde. „Ich werde der nächste Präsident der Vereinigten Staaten sein“, soll Bush den 15 versammelten Umwelt- und Politikexperten seines kleinen Privatseminars damals gesagt haben. So haben es später zumindest Steven Hayward und Terry Anderson berichtet, zwei der geladenen Berater. „Wenn ich das Amt verlasse“, soll Bush weiter gesagt haben, „wird die Luft sauberer, das Wasser sauberer und die Umwelt gesünder sein. Sagen Sie mir, wie ich das erreichen kann.“

      Doch dreieinhalb Jahre später erscheinen die Vorsätze wie ein schlechter Scherz. Die Bush-Administration hat sich, von der breiten Öffentlichkeit kaum bemerkt, in der Tat ein Umweltgesetz nach dem nächsten vorgenommen und drastische Reformen auf den Weg gebracht – jedoch, da sind sich die meisten Fachleute einig, hauptsächlich zum Nachteil der Natur.

      In Europa ist man noch bestens mit der Bush-Politik zum Klimaschutz vertraut. Nachdem der angehende Präsident in einer Wahlkampfrede versprochen hatte, das Treibhausgas CO2 zu reduzieren, nahm er das unmittelbar nach der Wahl wieder zurück. Er bestreitet seither das ganze Phänomen der Klimaerwärmung, unterdrückte offenbar einschlägige Forschungsberichte seiner eigenen Umweltbehörden und ließ das Kyoto-Protokoll scheitern. Bushs Alternativplan, eine Reihe von Forschungsprojekten und freiwilliger Abmachungen mit der Industrie, wird sogar in der amerikanischen Umweltbehörde EPA hinter vorgehaltener Hand als Quatsch bezeichnet.

      Doch Bushs „Krieg gegen die Umwelt“ – von dem einmal der amerikanische Nachrichtensender CNN sprach – hatte damit erst begonnen. Mit ähnlicher Verve stoppte die Bush-Regierung kurz nach ihrem Amtsantritt die Umweltbehörde EPA dabei, den so genannten Clean Air Act weiter umzusetzen. Seit Jahrzehnten schon drückten sich etliche der größten Kraftwerkbetreiber Amerikas davor, neue Filteranlagen einzubauen und die strengen Schadstoffrichtlinien aus den siebziger Jahren einzuhalten – und gerade 1999 hatte die EPA eine neue Initiative begonnen, diese Richtwerte einzuklagen. Doch Bush will die Grenzwerte wieder lockern, und sein Programm „Clear Skies“ würde Kraftwerken eine weitere Kulanzzeit von 15 Jahren einräumen.

      Im Mai 2002 schlugen die Umweltverbände Alarm, als die Bush-Regierung Pläne vorlegte, den Clean Water Act des Landes aufzuweichen. Eine Gesetzesänderung sollte unter anderem fragwürdigen Kohlenminen das Geschäft erleichtern, nämlich solchen, die ganze Bergspitzen wegsprengen. Sie sollten die Erlaubnis bekommen, das Geröll einfach in Täler zu kippen und ganze Gewässer zu begraben. „Wir haben Freunde gesucht und in George W. Bush einen gefunden!“, jubilierte James Harless, Vorstandsmitglied der Firma Massey Energy, die zu den Bergabknipsern gehört (und ein eifriger Wahlkampfspender für das Bush/Cheney-Team gewesen war). Im Januar 2003 schlug die Regierung dann vor, bis zu 60 Prozent der amerikanischen Flüsse und Seen vom föderalen Wasserschutzgesetz auszunehmen.

      Die „Sündenlisten“, die Umweltverbände und Denkfabriken derzeit über die Bush-Politik erstellen, sind noch um viele Seiten länger. Die jüngste Sorge gilt einem Vorschlag der Administration, riesige Flächen in den Naturparks der Bundesregierung für den Tourismus, den Bergbau, zum Holzfällen, und zum Bohren nach Öl und Gas freizugeben.

      Haben die 15 Experten des privaten Bush-Umweltseminars in Austin seinerzeit etwas falsch erklärt? Wenn man den herausgesickerten Insiderberichten jenes Nachmittags glauben kann, war vom umweltpolitischen Kahlschlag damals keine Rede. Mehr Umweltaufsicht solle von der Bundesebene auf lokale Gebietskörperschaften verlagert werden, rieten einige Experten – denn vor Ort wüssten die Behörden meist besser Bescheid. Starre Aufsicht durch die Regierung solle, wo möglich, durch Marktmechanismen und Selbstaufsicht ersetzt werden. Verbote sollten Gebühren für Umweltverschmutzungen und Anreizen fürs Saubermachen weichen. Also eine Sammlung von Ideen, wie man sie schon seit Jahren aus marktliberalen oder libertären Denkfabriken hört. Und die, wenn man sie falsch oder zynisch versteht, zu bösen Fehlschlüssen führen können. Als zwei Wochen nach Bushs Amtsantritt die Lichter in Kalifornien ausgingen, schimpfte der Präsident erst einmal kräftig auf die allzu strikten Umweltgesetze. Sie hätten den Bau von Kraftwerken und das Bohren nach Öl verhindert. Später sollte sich herausstellen, dass die Spekulationen der Energiefirma Enron und anderer enger Freunde des Bush-Kabinetts in Wahrheit für die Ausfälle gesorgt hatten.

      Doch wichtiger als die Debatten am grünen Tisch war für Bush stets eine weitaus praktischere Überlegung. Längst ist es kein Geheimnis mehr, dass amerikanische Politiker in hohem Maße von den Spenden für ihre Wahlkampagnen abhängig sind und dass die Kampagne George W. Bushs und Dick Cheneys viele finanzkräftige Freunde bei den Umweltsündern hatte. Das Duo und die republikanische Partei erhielten zusammen mehr als 44 Millionen Dollar Wahlkampfspenden aus Branchen wie dem Bergbau, Öl und Gas, Holz, Kohle, Chemie und diversen umweltschädlichen Industrien. Nach einem Bericht der Zeitschrift Newsweek aus dem Jahr 2000 hatte die Bush-Kampagne ihre Spender sogar aufgefordert, ganz genau ihre jeweilige Branche zu spezifizieren – damit später politische Gefallen richtig ankommen könnten.

      Doch warum begehrt die amerikanische Öffentlichkeit nicht auf? Schließlich haben in den vergangenen Jahren immer mehr Amerikaner in Umfragen angegeben, dass ihnen die Umwelt am Herzen liegt. In einer Befragung des Meinungsforschungsinstituts Gallup im April fühlten sich stolze 61 Prozent der Umweltbewegung nahe, und 80 Prozent sprachen sich für striktere Abgaskontrollen aus. Vor allem die so genannten swing voters, wohlhabende Wechselwähler in den Vororten, interessierten sich für die Umwelt. Bushs bevorzugter Experte für Meinungsumfragen, Frank Luntz, warnte erst zum Jahresbeginn vor einer „offenen Flanke der Republikaner und besonders George W. Bushs“. Sämtliche Präsidentschaftskandidaten der demokratischen Opposition haben das Umweltthema bereits für sich entdeckt.

      Ein gewagtes Spiel des Präsidenten also? Womöglich – doch andererseits rangiert die Umwelt in all diesen Umfragen nur auf Platz acht oder neun unter den „wichtigsten Themen“ für einen durchschnittlichen Amerikaner. Die Wirtschaft, die innere Sicherheit und der Krieg im Irak sind allesamt wichtiger. Angestellte in der Umweltagentur EPA erklärten gegenüber Business Week, dass ihre Führung gerade sehr am „politischen Spin“ interessiert seien – einer guten Verkaufe der Regierungspolitik, damit sie gerade noch umweltfreundlich genug erscheint, um die swing voters nicht zu verprellen. Kann der Balanceakt gelingen?

      Ja, glauben etliche Beobachter. Schließlich hätten der umweltpolitische Kahlschlag und die Warnungen der Öko-Lobbyisten bisher in der Öffentlichkeit wenig Resonanz gefunden. Das hat damit zu tun, dass die Bush-Regierung große Teile ihres energie- und umweltpolitischen Programms gar nicht erst in der Öffentlichkeit durchficht. Als das Repräsentantenhaus vor zwei Wochen das Budget des Innenministeriums verabschiedete, waren darin gut versteckt auch ein paar umweltpolitische Neuerungen enthalten. Zum Beispiel werden Fristen verkürzt, innerhalb deren sich Bürger und Interessengruppen gegen umweltschädliche Abholzungsprojekte in Naturparks wehren können.

      Einige Umweltschutzgruppen protestierten kürzlich gegen die Besetzung von immer mehr Richterposten mit Bush-freundlichen Kandidaten. Was auf den ersten Blick nach einem Randthema klingt, erweist sich beim zweiten Hinschauen als entscheidendes politisches Instrument. Immer häufiger werden umweltpolitische Konflikte von den Bundesrichtern entschieden statt im offenen Kampf vor dem Kongress. Gelegentlich soll das Weiße Haus selber so genannte sweetheart suits angestoßen haben. Da wurden private Interessengruppen oder ganze Bundesstaaten angehalten, Klagen gegen die Umweltauflagen der Washingtoner Regierung einzureichen. Vor Gericht wurden dann Kompromisse geschlossen, und am Ende waren die Regeln gelockert – ganz ohne die Einschaltung des Kongresses oder der wenig interessierten Öffentlichkeit. Auf diese Weise gewann im April der Staat Utah das Recht, auf riesigen Ländereien in der Nähe des Monument Valley nach Öl bohren zu lassen. „Die Administration war in der Lage, sich von Schlachten in der Legislative fern zu halten und stattdessen mit komplizierten, gähnend langweiligen Amtsvorschriften zu operieren“, schrieb das amerikanische Politmagazin Mother Jones.

      Erst recht gilt das für eine Fülle von Personalentscheidungen des Präsidenten, in denen er ehemalige Industrielle und Lobbyisten zu Aufsehern ernannt – und nach der Ansicht von Umweltverbänden die Böcke zu Gärtnern gemacht hat. James Connaughton, Bushs Chefberater in Sachen Ökologie, war früher ein Lobbyist für Kraftwerkbetreiber. Mark Rey, im Agrarministerium für die Erhaltung der Wälder zuständig, war einmal Vizepräsident des Verbandes der Papierindustrie. Seither hat er das Abholzen und den Straßenbau in Naturparks erheblich erleichtert (und dieses Programm die Healthy Forests-Initiative getauft). Jeffrey Holmstead, zuständig für die Reform der amerikanischen Luftschutzgesetze, vertrat zuvor als Rechtsanwalt und Lobbyist Chemieunternehmen. Über den stellvertretenden Innenminister Steven Griles sickerte heraus, dass er noch während seiner Amtszeit 284000 Dollar pro Jahr von seinem früheren Arbeitgeber erhielt, einer Lobbyfirma in den Diensten der Bergbaubranche. Auch diese Liste geht noch weiter.

      Die Umweltbehörde EPA hat so wenig Personal wie nie zuvor

      Der jüngste Eintrag: Seit dem 6. November hat die amerikanische Umweltbehörde EPA wieder einen neuen Chef, Michael Leavitt. Leavitt konnte erst nach wochenlanger Verzögerung sein Amt antreten. Eine Gruppe demokratischer Senatoren, darunter Hillary Clinton, hatte aus Protest gegen die „zweifelhafte Umweltbilanz“ des ehemaligen Gouverneurs von Utah eine 56-tägige Blockade durchgesetzt. Als Lobbyist gilt Leavitt nicht, doch kaum jemand glaubt, dass er seiner neuen Aufgabe gewachsen ist: einer Behörde wieder neues Selbstvertrauen einzuhauchen, die von Insidern als „völlig demoralisiert“ beschrieben wird. Seit Beginn der Amtszeit von Bush ist die enforcement division, also die eigentliche Aufsichtsfunktion der EPA, auf den geringsten Personalstand ihrer Geschichte gestutzt worden; entsprechend sanken Strafgelder für Umweltverstöße oder strafrechtliche Verfolgungen schlimmer Verschmutzer. Sogar das Computersystem ist kaputt, das bei der EPA einst die Verschmutzung durch Fabriken und Gemeindeklärwerke überwachte – für eine Reparatur ging im Mai das Geld aus. Leavitts Vorgängerin war im Mai von ihrem Posten zurückgetreten und hatte „private Gründe“ angegeben. Doch in Wirklichkeit – auch das ist längst ein offenes Geheimnis in Washington – war sie ihre Rolle als Vorzeige-Umweltschützerin der Bush-Regierung leid.


      (c) DIE ZEIT 13.11.2003 Nr.47
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 13:21:45
      Beitrag Nr. 636 ()
      Meine Söhne, betet für Amerika, wie schon vor Wochen für die unter der Armutsgrenze lebenden Kinder in dem Land. Möge es helfen, Amen!

      Bankruptcies at Record High

      11/14/2003

      WASHINGTON (Reuters) - The tight U.S. job market pushed personal bankruptcies to a record high in the fiscal year that ended Sept. 30, a government report said on Friday.

      Non-business bankruptcies rose 7.8 percent in fiscal 2003 to 1.63 million, the Administrative Office of the U.S. Courts said in a statement.

      All bankruptcy filings rose to 1.66 million, but business filings fell 7.4 percent to 36,183 in the 12-month period, the courts said.

      Since 1994, when filings totaled 837,797, bankruptcies in federal courts have climbed 98 percent.

      The rising rate of personal bankruptcies reflects consumer debt, which surged in the boom years of the 1990s and collided with the 2001 recession, said Sam Gerdano, executive director of the American Bankruptcy Institute.

      "What we are looking at is the record high buildup of consumer debt through the late `90s and into the new decade, and then some soft employment and economic numbers of a year ago. You combine those and get a lot of families and households under stress," he said.

      http://www.boston.com/business/articles/2003/11/14/bankruptc…

      gesegneten Gruss
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 21:31:54
      Beitrag Nr. 637 ()
      Der Pfarrer endlich in meinen leeren, kalten und verwaisten Hallen :D
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 21:35:07
      Beitrag Nr. 638 ()
      http://nachrichten.boerse.de/anzeige.php3?id=742bc95a


      Roland Leuschel

      Neue Höchstpunkte vor der fälligen Korrektur oder Crash oder noch mehr?


      Seit ein paar Wochen und verstärkt seit Ende Oktober sage ich eine deftige Korrektur an den Aktienmärkten voraus. Das Gegenteil ist bisher eingetreten: Der Dax erzielte am 7.11. ein neues Jahreshoch (3.814) und liegt damit 73% über seinem Jahrestief vom März d.J. (2.002). Jubel, Trubel, Heiterkeit bei den Aktionären und in den Medien (Beispiel: Die Welt vom 4.11.03: « Glückssträhne der Investoren hält an » oder FAZ vom 7.11. « Nichts ist wahrscheinlicher als die Fortsetzung des Trends » (Staud) – Der Nasdaq Composite Index, der schon sein Tief im Oktober letzten Jahres mit 1.108 gesehen hat und jetzt bei 1.983 liegt, sollte in den nächsten Monaten noch auf 2.730 Punkte, d.h. um weitere 40%, steigen. Ich könnte Ihnen noch viele, viele solcher Meinungen zitieren, begnüge mich aber mit zwei Feststellungen : Erstens die von « The Investors Intelligence » errechneten Sentiments-Faktoren zeigen, dass mehr als 50% der Anleger in den USA seit 26 Wochen ununterbrochen « bullish » sind, ein neuer Rekord, seitdem diese Erhebung vor 40 Jahren begann. Zweitens wurden für einen Sitz an der NYSE zwei Millionen Dollar bezahlt, ebenfalls ein neuer Rekord seit dem Crash vom Frühjahr 2000, obwohl wirklich dunkle Wolken über die amerikanische Börse ziehen (Skandale erfassen jetzt auch die Investmentfondsbranche).

      « Die Fed ist dabei, ihre Schlacht zu verlieren », stellt der Börsenbrief Elliott Wave Financial Forecast fest und weist daraufhin, dass die M3 Geldmengenzahlen regelrecht zusammengebrochen sind. Obwohl bei der Fed die Notenpressen heisslaufen und sie die Märkte mit Liquidität überschüttet, sind die Commercial und Industrial Loans seit 2000 im freien Fall. Es wird eine Deflation befürchtet mit den entsprechenden schrecklichen Folgen für die Wirtschaft und die Märkte. Seit einigen Monaten werden nur noch zwei Arten von Krediten vom Bankensektor abgerufen: Staatskredite, und die letzten Schätzungen gehen von einem Defizit für das laufende Haushaltsjahr von über 600 Mrd. Dollar aus, sowie Verbraucherkredite, die entweder direkt in den Konsum gehen oder in den Aktienmarkt (margin debt) und in Immobilienmarkt. Letztere befinden sich nach allen fundamentalen Bewertungskriterien im Zustand einer gefährlichen Blasé.

      Der Präsident der Federal Reserve Bank von Dallas, Robert McTeer, der auch FOMC-Mitglied ist, hat am Dienstag den 11.11. die Öffentlichkeit beruhigt und gesagt, « er sehe keine Deflationsgefahren und es gäbe keine Anhaltspunkte für die Befürchtung, dass die aktuelle Politik irgendwann zum Aufbau von Inflationsdruck führen könnte ». Er fügte in Bezug auf die Perspektiven der US-Konjunktur noch hinzu: « Mein Ausblick ist sehr positiv ». Auch in Europa sind die Konjunkturerwartungen positiv, und der ZEW-Index legte im November auf 67,2 zu, gegenüber 60,3 im Oktober. Boerse Online erwartet « endlich wieder eine heisse Einkaufs-Weihnacht ». Dies kann man natürlich nicht ausschliessen, zumal die US-Verbraucherkredite im September um 12,1% gegenüber August gestiegen sind und jetzt fast 2.000 Milliarden Dollar erreichen. Man überlege, die amerikanische Gesamtverschuldung hat die 300% Grenze des Bruttosozialproduktes überschritten, und der amerikanische private Haushalt zeichnet sich nicht nur durch eine gegen 0% tendierende Sparquote aus, sondern auch durch die höchste Verschuldung. Und dennoch scheint er einen Heisshunger auf Konsum zu kennen, der alle Grenzen sprengt. Die ganze Welt erwartet, dass gerade der amerikanische Konsum weiterhin kräftig expandiert und damit nicht nur die amerikanische Wirtschaft in Schwung hält, sondern auch die Weltkonjunktur auf Trab bringt.

      Fazit: Ich bleibe bei meiner Meinung, das wird böse, sehr böse enden. Das amerikanische Leistungsbilanzdefizit erreicht nun 5% des BSP, und sowohl Japan als auch China liefern reale Produkte und Dienstleistungen nach Amerika und erhalten dafür gedrucktes Papier. Insgesamt haben sich jetzt über 1.000 Milliarden Dollar amerikanische Staatsanleihen in den asiatischen Zentralbanktresoren angehäuft. Es rollt eine riesige Inflationswelle auf uns zu, wir können aber noch ein kurzfristiges Deflationsintermezzo erleben. Ich halte an meinem Szenario fest und schliesse nach wie vor eine Weltwirtschaftskrise II nicht aus. Ich empfehle nach wie vor einen Grossteil Ihres Portefeuilles auf Goldbasis zu legen, denn sowohl bei einer Schuldendeflation als auch bei einer riesigen Inflationswelle wird der Goldpreis weit über die 1.000 Dollargrenze steigen. Der Tag, an dem das allgemeine Vertrauen in den US-Dollar schwindet, ist näher, als sie glauben. Und vergessen Sie nicht die Worte des auch am 29. November in München sprechenden Amerikaners Harry Schultz: « If you panic, panic first ! » Und die Panik wird kommen !

      Roland Leuschel

      (...)

      :D
      Avatar
      schrieb am 20.11.03 19:55:59
      Beitrag Nr. 639 ()
      Fed: Nur eine von 10.000 Dollar-Noten ist gefälscht

      Washington (vwd) - Nach Einschätzung der US-Notenbank gibt es weniger gefälschte US-Dollar-Noten, als dies durch anekdotische Evidenz suggeriert wird. Einer aktuellen Studie der Fed zufolge dürfte nur eine von 10.000 Dollar-Noten eine Fälschung sein. Die damit verbundenen Kosten für die US-Steuerzahler hätten sich im vergangenenen Jahr auf lediglich 15 US-Cent belaufen, schreiben die beiden Fed-Forscher Ruth Judson und Richard Porter. Insgesamt hätten sich die aus der Geldfälschung ergebenden Kosten 2002 auf 40 Mio USD summiert, verglichen mit Kosten von wenigstens 700 Mio USD aufgrund von Scheckbetrug.

      Judson und Porter betonen zudem, dass der durchschnittliche US-Verbraucher nur mit einer sehr geringen Wahrscheinlichkeit gefälschte Dollar-Noten, die nicht auf Anhieb als solche erkennbar sind, in die Hände bekommen wird. Fälschungen mit guter Qualität gebe es nur eine unter 100.000 Dollar-Scheinen. Darüber hinaus haben die beiden Geldexperten herausgefunden, dass gefälschte Dollar-Noten mit hoher Qualität überaus teuer in der Produktion sind. So würden gut gefälschte 100-Dollar-Scheine mehr als 50 USD Produktionskosten zur Folge haben.
      vwd/20.11.2003/ptr/hab

      --------

      Welcher Depp macht denn so was? :laugh:
      Avatar
      schrieb am 22.11.03 08:48:40
      Beitrag Nr. 640 ()



      gesegneten Tag!
      Avatar
      schrieb am 24.11.03 19:50:59
      Beitrag Nr. 641 ()
      Bush zeichnet Militäretat von 401 Milliarden Dollar ab

      Washington (dpa) - US-Präsident George W. Bush hat ein Gesetz über Verteidigungsausgaben in Höhe von 401 Milliarden Dollar unterzeichnet. Der Etat für das Fiskaljahr 2004 sieht unter anderem 9,1 Milliarden Dollar für das US-Raketenabwehrprogramm vor und übersteigt insgesamt die von Bush beantragte Summe noch um 1,5 Milliarden Dollar. Bei der Unterzeichnung im Pentagon erklärte der Präsident, die geplanten Ausgaben würden dabei helfen, den Anti- Terror-Kampf zu gewinnen.

      © WELT.de

      :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 24.11.03 19:58:25
      Beitrag Nr. 642 ()
      Kolumne: Stupid White Man

      Von Wolfgang Münchau

      US-Autor Michael Moore schreibt gegen Bush, doch mit Feinden wie ihm lässt es sich trefflich regieren.

      In der "Spiegel"-Bestseller-Liste für Sachbücher steht Michael Moore mit seinem neuen Buch "Volle Deckung, Mr. Bush" auf Platz zwei. Sein früherer Bestseller "Stupid White Men" folgt auf Platz drei. Moore spricht vielen Deutschen aus dem Herzen: endlich mal ein netter Amerikaner, der genau so redet wie wir. Diejenigen, die Amerika für ein kulturloses Land halten und den US-Präsidenten tief verachten, haben einen Kronzeugen gefunden. Herzlichen Glückwunsch.

      Das Problem ist nur, dass Moore selbst ein völlig unfähiger politischer Beobachter ist, der seine Leser an der Nase herumführt. Sein neues Buch enthält eine Reihe von Detailfehlern. So waren es etwa die Briten und nicht US-Außenminister Colin Powell, die sich zur Bewertung der Sicherheitslage auf eine im Internet veröffentlichte Diplomarbeit beriefen.

      Wirklich problematisch sind Moores merkwürdige politische Einschätzungen, zum Beispiel zur bevorstehenden Präsidentschaftswahl. Moore fordert die Demokraten auf, einen ultraliberalen Kandidaten gegen Bush ins Feld zu schicken. Seine Lieblingskandidatin ist nicht Hillary Clinton, sondern Oprah Winfrey, das amerikanische Äquivalent von Margarethe Schreinemakers. Als Alternative zu Winfrey plädiert Moore für General Wesley Clark, einen Konservativen, der sich links positioniert und dessen Kampagne gerade dabei ist, im Sand zu verlaufen. Im Gegensatz zum demokratischen Establishment, das er so heftig kritisiert, hat Moore nicht erkannt, dass man ohne politische Erfahrung allenfalls Gouverneur von Kalifornien werden kann, nicht aber Präsident der Vereinigten Staaten.

      Linke Verschwörungstheorien

      Die wichtigste These in seinem neuen Buch besagt, dass die Linken - die in den USA als Liberals bezeichnet werden - die wahre Mehrheit des amerikanischen Wahlvolkes ausmachen. Diese Behauptung erinnert sehr an die 70er und 80er Jahre, als sich die "Moral Majority" in der Mehrheit glaubte. Behauptungen wie diese sind Verschwörungstheorien. Momentan sieht es ganz danach aus, dass Moores These demnächst widerlegt werden könnte. Wenn Howard Dean, der bislang linkeste Kandidat der Demokraten, die Vorwahlen gewinnen sollte, kommt es zum High Noon zwischen Bush und ihm, zwischen dem konservativen und dem liberalen Amerika.

      Moore ist von dem Geschehen und den Akteuren viel zu weit entfernt. Und für jemanden, der sich mit dem politischen Amerika auseinander setzt, weiß er zu wenig. Sein gesamtes Wissen kommt aus Zeitungsartikeln oder Umfragen. Das mag unterhaltend sein, ist aber keine ernsthafte Auseinandersetzung mit der Frage: Warum ist Amerika so konservativ geworden? Dies aber ist eine wichtige Frage, auch für uns Europäer.

      Wenn jemand wie Moore einfach behauptet, die Konservativen seien dumm oder die Liberalen seien ängstlich, ist das schlicht kontraproduktiv. Wie viele linke Liberale sind seit den 70er Jahren gescheitert? George McGovern im Jahre 1972, Jimmy Carter 1980, Walter Mondale 1984 und Michael Dukakis 1988. Amerikaner geben sich in Meinungsumfragen oft sozialer als in den Wahllokalen. Solange die Erholung der Wirtschaft fortschreitet und das Engagement in Irak nicht in einer Katastrophe endet, stehen Bushs Chancen auf eine Wiederwahl daher gar nicht schlecht. Moore hätte sich dann wieder einmal geirrt, und seine Leser würden sich zu Recht fragen, ob er wirklich weiß, wovon er redet.

      Aufstieg der Konservativen

      Es ist eine Sache, Bush zu verachten, eine völlig andere, ihn zu unterschätzen. Aus einer linken Perspektive erscheinen die Konservativen eher gefährlich als dumm. Man erinnere sich an das Jahr 1980, als kaum jemand in Europa damit rechnete, dass Ronald Reagan die Wahlen gewinnen und in den Folgejahren die gesamte US-Politik fundamental verändern würde. Deutsche Intellektuelle schrieben in den Feuilletons voller Verachtung von dem Cowboy, dem unerfahrenen Schauspieler. Sie haben nicht nur den Mann und seine langjährige politische Erfahrung unterschätzt, sondern auch den Aufstieg eines konservativeren und wirtschaftsliberalen Amerikas. Zu dieser Zeit waren gerade wir Deutschen sicher, dass unser System allen anderen überlegen sei.

      Das gleiche Spiel wiederholte sich Ende der 90er Jahre, als die Deutschen den Aufstieg des Neokonservatismus in den USA gar nicht bemerkten. Das gilt nicht nur für schläfrige Redakteure und Politikprofessoren, sondern auch für den deutschen diplomatischen Dienst. Das Außenministerium und das diplomatische Corps waren nicht vorbereitet auf Bush, auf seine neokonservativen Truppen und auf seine liberalen Imperialisten und Altkonservativen. Stattdessen zog man es vor, sich mit dem angenehmeren linksliberalen Amerika auseinander zu setzen, dem Amerika von Bill Clinton und Al Gore, dem Amerika, das uns am ähnlichsten ist.

      Hier liegt das größte Problem mit Michael Moore aus europäischer Sicht. Er suggeriert, dass die Mehrheit der Amerikaner im Grunde genau so denkt wie die Europäer. Und das genau stimmt nicht. Seine Leser werden die Welt nicht mehr verstehen, wenn Bush trotz seiner angeblich so katastrophalen Bilanz im kommenden Jahr wieder gewählt wird. Vielleicht werden die Deutschen dann nach Moores nächstem Buch greifen, um die neueste Verschwörungstheorie zu studieren. Die Dummen, so scheint es, haben einen Dummen gefunden.

      © 2003 Financial Times Deutschland , © Illustration: AP


      .........................
      Avatar
      schrieb am 30.11.03 22:52:11
      Beitrag Nr. 643 ()
      26.11. 16:31
      USA: 1523 Massenentlassungen im Oktober

      --------------------------------------------------------------------------------
      (©BörseGo - http://www.boerse-go.de)
      Arbeitgeber initiierten in den USA im Oktober insgesamt 1,523 Massenentlassungen. Dies gibt das Bureau of Labor Statistics des US-Arbeitsamtes am Mittwoch bekannt, die eine Massenentlassung mit der Streichung von mindestens 50 Stellen definiert. Insgesamt seien im Oktober 158,240 Arbeitnehmer entlassen worden, hieß es.
      Avatar
      schrieb am 30.11.03 23:36:06
      Beitrag Nr. 644 ()
      "Die wichtigste These in seinem neuen Buch besagt, dass die Linken - die in den USA als Liberals bezeichnet werden - die wahre Mehrheit des amerikanischen Wahlvolkes ausmachen. Diese Behauptung erinnert sehr an die 70er und 80er Jahre, als sich die " Moral Majority" in der Mehrheit glaubte. Behauptungen wie diese sind Verschwörungstheorien.":laugh: :laugh: :laugh:

      Aha, eine einfache Behauptung ist jetzt also schon eine "Verschwörungstheorie".:laugh: :laugh: :laugh:

      Selten so einen Stuss gelesen wie #628:rolleyes:

      CU Jodie
      Avatar
      schrieb am 06.12.03 22:13:13
      Beitrag Nr. 645 ()
      http://wsws.org/de/2003/dez2003/terr-d05.shtml

      Der "Krieg gegen den Terror" und die amerikanische Demokratie - Kommentare lassen Schlimmes ahnen
      Von Patrick Martin
      5. Dezember 2003
      aus dem Englischen (27. November 2003)

      Kürzlich erschienen drei Kommentare in den amerikanischen Medien, geschrieben von Militärspezialisten mit hochrangigen Beziehungen, die alle drei die Vermutung äußerten, ein neuer großer Terrorangriff könnte den Wahlkampf im kommenden Jahr stören und sogar ein Eingreifen des Militärs sowie ein Außerkraftsetzen der Verfassung zur Folge haben. Am Freitag, den 21. November, veröffentlichte der rechtslastige Web-Nachrichtendienst Newsmax.com einen Bericht über ein Interview, das General Tommy Franks dem Lifestyle Magazin Cigar Aficionado gegeben hatte. Frank erklärte, ein Terroranschlag könnte entweder in den Vereinigten Staaten oder gegen einen Verbündeten ausgeführt werden, es könnten Massenvernichtungswaffen dabei zum Einsatz kommen und er würde eine hohe Zahl an Opfern fordern. Als Ergebnis davon könnte die amerikanische Verfassung durch eine Militärregierung außer Kraft gesetzt werden. Als Kommandant der CentCom stand Frank an der Spitze der US-Truppen sowohl bei der Eroberung Afghanistans 2001 als auch bei der Invasion des Irak im Frühjahr diesen Jahres, ehe er im Sommer zurücktrat. In seinem Interview mit der Zeitschrift schilderte er folgendes Szenario:

      "Gemeint ist das Potential einer Massenvernichtungswaffe und ein massiver terroristischer Zwischenfall irgendwo in der westlichen Welt - es könnte in den USA sein -, die unsere Bevölkerung veranlassen, unsere eigene Verfassung in Frage zu stellen und unser Land mehr und mehr zu militarisieren, um die Wiederholung weiterer opferreicher Zwischenfälle zu vermeiden. Was dann zur Unterhöhlung der Grundlagen unserer Verfassung führt. Zwei Schritte, sehr, sehr wichtig." Frank ist nach wie vor ein glühender Befürworter der Bush-Administration. Er bezeichnet Bush als "sehr nachdenklichen Mann" und erklärt: "Wahrscheinlich werden wir uns seiner in Zukunft als eines amerikanischen Helden erinnern." Aber laut Franks könnte es unter der Regierung dieses "Helden" dazu kommen, dass die "westliche Welt, die freie Welt, das verliert, was sie am meisten schätzt, und das ist ihre Freiheit, in der wir in diesem großartigen Experiment, das wir Demokratie nennen, ein paar hundert Jahre lang gelebt haben." Der General a.D. machte "unserer Bevölkerung" für diese mögliche Wende zur Diktatur verantwortlich und schwieg sich über die Rolle aus, die die Militärführung oder die Bush-Regierung bei ihrer Errichtung spielen würden. Die amerikanische Medienwelt hat ihm seither offensichtlich auch keine weiteren Fragen dazu gestellt.

      Terrorismus und die Wahlen 2004

      Das gleiche Thema wurde in der Rubrik Outlook der Washington Post, der führenden Tageszeitung der amerikanischen Hauptstadt, in einer Kolumne vom Sonntag dem 23. November unter der Überschrift "Logik der Terroristen: Stört die Wahlen 2004" behandelt. Der Autor, David J. Rothkopf, ein ehemaliger Beamter der Clinton-Regierung, gehört heute zur Carnegie-Stiftung für Internationalen Frieden, einem bedeutenden Washingtoner Think-Tank. Rothkopf beschreibt die Möglichkeit einer Serie terroristischer Selbstmordattacken während des Wahlkampfs vom nächsten Herbst, die zu einer umfangreichen militärischen Mobilmachung führen könnte. "Die Geschichte lehrt uns, dass ein Angriff in einem wichtigen Wahlkampf für Terrorgruppen ein effektives Mittel ist", schreibt er. Als Vertreter des demokratischen Flügels der herrschenden Elite macht sich Rothkopf offensichtlich Sorgen darüber, dass ein solches Ereignis der Bush-Regierung nützen könnte. Er führt dafür Beispiele an, so die israelischen Wahlen von 1996, als Selbstmordanschläge zum Sieg des rechten Likud-Kandidaten Benjamin Netanjahu beitrugen, und die russischen Wahlen von 2000, die Wladimir Putin nach einer Reihe von Bombenanschlägen in Moskau und anderen Städten gewann - Anschlägen, die offiziell tschetschenischen Terroristen angelastet wurden, obwohl viele glaubten, dass sie von Putins KGB mindestens zugelassen, wenn nicht organisiert worden waren. Rothkopf weist auf die symbiotische politische Beziehung zwischen Terroristen und Hardlinern hin: "Hardliner schlagen viel stärker zurück, was den Terroristen in die Hände spielt, wenn sie versuchen, ihre Sache und ihre Methoden zu rechtfertigen." Er hätte noch hinzufügen können, dass die Terroristen eine Gottesgabe für die Hardliner sind, weil sie ihnen den Vorwand für diktatorische Methoden liefern. Wichtiger als seine Argumente - Rothkopf wiederholt weitgehend den Appell der Demokraten für ein koordinierteres internationales Vorgehen gegen den Terrorismus - ist, was er über die Erwartungen im offiziellen Washington und in Wirtschaftskreisen enthüllt. An einer Stelle bemerkt er: "Vor kurzem habe ich eine Versammlung geleitet, zu dem der CNBC-Konzern über 200 führende Wirtschafts- und Regierungsfunktionäre eingeladen hatte, von denen viele Experten in Sicherheits- und Terrorismusfragen sind. Fast drei Viertel von ihnen sagten, es sei wahrscheinlich, dass die Vereinigten Staaten vor Ende 2004 einen größeren Terroranschlag erleben würden. Ähnlich viele sagten voraus, dass der Angriff größer sein werde als jener vom 11. September und möglicherweise mit Massenvernichtungswaffen ausgeführt werde. In der Gruppe herrschte weitgehend Übereinstimmung darüber, dass ein solcher Anschlag wahrscheinlich für zusätzliche Unterstützung für Präsident Bush sorgen werde." Dies ist eine bemerkenswerte Feststellung. Rothkopf beschreibt dieses elitäre Auditorium als "ernsthafte Leute, die nicht zu Hysterie oder Panik neigen - Offiziere, Politiker, Wissenschaftler, Forscher und andere, die sich seit langem mit solchen Fragen befassen". Die überwiegende Mehrheit von ihnen, sagte er, seien der Ansicht, ein schlimmerer Terroranschlag als am 11. September - das heißt einer, der Tausende, wenn nicht Zehntausende Amerikaner töten würde - werde im Verlauf des Wahlkampfs 2004 stattfinden, und dieser Anschlag werde dem politischen Geschick von George W. Bush nützen.
      Militäraktion innerhalb der USA
      Die Rolle der Armee im Inland war das Thema einer Kolumne, die am 23. November erschien und von William Arkin geschrieben war, einem Analysten der Los Angeles Times mit guten Beziehungen zum Militär. Arkin hatte letztes Jahr die Entscheidung der Bush-Regierung enthüllt, die US-Militärstrategie zu verändern und sieben Länder für mögliche Atomangriffe ins Visier zu nehmen: Irak, Iran, Nordkorea, Libyen, Syrien, China und Russland. Der Titel der Kolumne lautete: "Mission Creep erreicht das Inland, amerikanische Streitkräfte übernehmen wichtige Kontroll- und Überwachungsfunktion". Der Text untersucht die Rolle des Nordkommandos des Pentagons, des neu eingerichteten Kontrollzentrums für sämtliche US-Truppen in den kontinentalen USA, Kanada und Alaska, und enthält ein Interview mit seinem Kommandanten, dem General der Air Force Ralph E. Eberhart. Laut Arkin hat das Nordkommando drei Einsatzkategorien mit wachsendem Dringlichkeitsgrad definiert: vorübergehend, dringlich und außerordentlich. Er schreibt: "Nur im Fall von ‚außerordentlichen` Operationen im Inland kommen die besonderen Fähigkeiten des Verteidigungsministeriums zum Einsatz. Diese beschränken sich nicht auf Dinge wie Luftpatrouillen, um entführte Flugzeuge abzuschießen, oder die Entschärfung von Bomben und anderen Explosivstoffen, sondern erstrecken sich auch auf den Einsatz von Informanten, Spezialkräften und sogar richtigen Kampftruppen." Arkin deckt auf, dass das Nordkommando "jetzt schon mit der weitreichenden Machtbefugnis arbeitet, die zu ‚außerordentlichen Operationen` gehört." Dies beinhaltet die Aktivierung einer Reihe von Geheimdienstoperationen, die sich gegen das amerikanische Volk richten. Dazu gehören:
      · Eine Entscheidung des Verteidigungsministers Donald Rumsfeld, den Aufgabenbereich der Counterintelligence Field Activity (CIFA) auszuweiten, die im letzten Jahr eingerichtet wurde, um "kritische Infrastruktureinrichtungen" zu schützen. Sie ist demnach befugt, im Inland "eine Sicherheitsdatenbank mit Informationen über mögliche terroristische, gegen das Verteidigungsministeriums gerichtete Bedrohungen" zu unterhalten.
      · Die Entsendung von Spezialagenten der Armee in 56 Terrorismus-Task-Force-Gruppen des FBI in örtlichen FBI-Büros, die potentielle Gefahren für das Militär untersuchen sollen, die innerhalb der Vereinigten Staaten selbst drohen.
      · Eberharts Entscheidung, die Joint Task Force Six, eine Anti-Drogen-Einheit von 160 Soldaten in Fort Bliss, Texas, in eine Konterterrorismus Einheit mit dem Namen Interagency Task Force North umzuwandeln. Ursprünglich hatte der Kongress 1996 grünes Licht für die Joint Task Force Six gegeben und damit die erste Ausnahme vom Posse-Comitatus-Gesetz zugelassen, das US-Soldaten von Polizeifunktionen im Inland ausschließt.
      · Die National Geospatial-Intelligence Agency, eine weitere wenig bekannte Organisation, sammelt Informationen für ein "Inventar städtischer Daten", in dem nicht klassifizierte und klassifizierte Daten über 133 Städte, aber auch US-Grenzübergänge und Meereshäfen kombiniert werden, um eine nationale "Raum-Daten-Infrastruktur" zu schaffen. Diese Daten, die laut Arkin so detailliert sind, dass einzelne Häuser aufgelistet werden, könnten zu Überwachungszwecken oder zur militärischen Zielfindung benutzt werden.
      Laut Arkin, hat die CIFA auch einen Auftrag zum inländischen "Daten-Schürfen" erhalten: Sie soll "einen Weg finden, wie umfangreiche Sammlungen öffentlicher Daten, abgefangener Nachrichten, Kreditkartenkonten etc." verarbeitet werden können, um daraus "handlungsrelevante Erkenntnisse" zu gewinnen. Damit wird das totale Überwachungsprogramm in neuer Form wiederbelebt, an dessen Spitze der durch die Iran-Contra-Affäre berüchtigte Admiral John Poindexter stand und das angeblich Anfang des Jahres vom Kongress nach einem öffentlichen Aufschrei eingestellt worden war. Zum Schluss schreibt Arkin: "Verborgen vor der Öffentlichkeit dehnt die Regierung in historisch beispielloser Weise täglich militärische Operationen auf das Gebiet der kommunalen Verwaltung und der Inneren Sicherheit aus. Die Vorstellung ist nicht weit hergeholt, dass die Beauftragten für die Sammlung von ‚handlungsrelevanten Erkenntnissen` langsam dazu übergehen werden, Datenbanken von bekannten Terroristen mit Listen von scheinbar harmlosen Leuten zu kombinieren, die Hilfsorganisationen oder andere Ziele unterstützen, dass Mitgliederlisten von aktivistischen Organisationen einbezogen werden, und dass auch die Namen und Personalien von Globalisierungsgegnern das ‚Daten-Schürfen` durchlaufen werden. Schließlich besteht der Auftrag des Nordkommandos und anderer Pentagon-Agenturen darin, Gruppen und Individuen zu identifizieren, die möglicherweise eine Gefahr für das Verteidigungsministerium und zivile Einrichtungen darstellen könnten." Hier erhält man Einblick in den wahren Zustand der Vereinigten Staaten am Vorabend des Wahljahres 2004. Herrschende Kreise setzen weitgehend voraus, dass ein neuer massiver Terroranschlag die schwächelnde politische Position der Bush-Regierung wieder stärken oder sogar zum Aussetzen der Wahlen und zu einem Militärregime führen könnte. Die US-Armee bereitet sich aktiv auf diese Möglichkeit vor, indem sie Truppen für den Einsatz im Inland vorbereitet und eine Datenbank über mögliche politische Gegner anlegt. Die offensichtliche Frage lautet: Wenn das die erwarteten Konsequenzen sind, liegt es dann nicht im politischen Interesse der Bush-Regierung oder Schichten des Militär- und Geheimdienstapparates, einen solchen Terroranschlag selbst zu organisieren? Oder wenigstens sicherzustellen, dass er stattfindet, indem man nach der Art und Weise des 11. September wegschaut?
      :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 07.12.03 00:16:48
      Beitrag Nr. 646 ()
      #631

      Militär in den Stassen der USA, kein Ami kann Sinnlos konsumieren das gibt eine Revolution.:laugh:

      Aber ist schon ein Bericht der schnell Realität werden kann.:cool:

      mfg
      Avatar
      schrieb am 07.12.03 20:20:03
      Beitrag Nr. 647 ()
      Morgen müsste der DOW wieder um 500 Punkte nach oben springen; die Amis haben einen entscheidenden Schlag
      gegen die internationale Terrorismusszene gelandet.
      Das dürfte die Heimatfront erst mal beruhigen.


      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,277274,00.html
      Avatar
      schrieb am 08.12.03 20:24:32
      Beitrag Nr. 648 ()
      Wenn Tag ein Tag aus immer nur Schwarzgemalt wird muss der Crash ja irgendwann da sein.
      Avatar
      schrieb am 10.12.03 20:38:56
      Beitrag Nr. 649 ()
      Wieder Kinder bei US-Angriff getötet

      Ein Angriff amerikanischer Truppen hat im Osten Afghanistans sechs Kinder das Leben gekostet. Ein US-Militärsprecher erklärte am Mittwoch, die Todesfälle hätten sich bereits am Freitag ereignet.

      ap

      Der Angriff habe sich gegen Gebäude in der Stadt Gardes gerichtet, wo ein flüchtiger afghanischer Kommandeur Waffen gelagert haben solle. Am folgenden Tag seien die Leichen von zwei Erwachsenen und sechs Kinder entdeckt worden, sagte Militärsprecher Bryan Hilferty weiter.

      Zuvor habe es keine Hinweise auf die Anwesenheit von Zivilisten gegeben. Am Samstag waren bei einem US-Luftangriff auf einen gesuchten Taliban-Funktionär in Afghanistan neun Kinder getötet worden.


      http://www.winti-guide.ch/News/Aktuelle_Nachrichten/?Ressort…
      Avatar
      schrieb am 11.12.03 16:31:20
      Beitrag Nr. 650 ()
      Reuters
      Finanzminister Snow - Starker Dollar liegt im Interesse der USA
      Donnerstag 11. Dezember 2003, 00:32 Uhr



      Washington, 10. Dez (Reuters) - US-Finanzminister John Snow hat am Mittwoch bekräftigt, dass ein starker Dollar im Interesse der USA liege.
      In einem Interview des Fernsehsenders CNBC sprach sich Snow zugleich dafür aus, dass die Devisenkurse vom Markt bestimmt werden sollten. Interventionen müssten "auf ein Minimum beschränkt bleiben".

      "Unsere Politik hinsichtlich des Dollar ist die, dass wir nach wie vor Wert auf einen starken Dollar legen", sagte Snow. "Das liegt in unserem nationalen Interesse, und das haben wir immer wieder bekräftigt", fügte er hinzu.

      akr

      :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 13.12.03 23:45:49
      Beitrag Nr. 651 ()
      USA

      Außenhandelsdefizit steigt bedrohlich an

      Das Defizit in der US-Handelsbilanz ist im Oktober unerwartet deutlich von 41,3 Milliarden auf 41,8 Milliarden Dollar gestiegen. Einen großen Teil dazu trugen die Importe aus China bei.


      DPA

      Containerschiff im Hafen von Los Angeles: Der Wert der Importe erreicht einen Rekordwert


      Washington - In den ersten zehn Monaten 2003 schoss das Defizit damit um 21,3 Prozent auf 409 Milliarden Dollar in die Höhe. Das geht aus den am Freitag vom US-Handelsministerium in Washington zur Außenhandelsbilanz veröffentlichen Zahlen hervor.
      Das Defizit im Chinahandel erreichte im Oktober den Rekordwert von 13,6 Milliarden Dollar. Im Vormonat hatte es bei 12,7 Milliarden Dollar gelegen. Die gesamten US-Einfuhren erhöhten sich im Oktober um 2,1 Prozent auf einen Rekordwert von 129,7 Milliarden Dollar; die Ausfuhren kletterten um 2,6 Prozent auf 88,0 Milliarden Dollar.

      Die US-Erzeugerpreise gingen im November im Vergleich zum Oktober überraschend um 0,3 Prozent zurück. Das teilte das Arbeitsministerium in Washington mit. Volkswirte hatten wie bereits im Vormonat mit einem Anstieg um 0,1 Prozent gerechnet.


      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,278019,00.html
      Avatar
      schrieb am 13.12.03 23:50:55
      Beitrag Nr. 652 ()
      IRAK-EINSATZ

      US-Offizier entgeht Gericht - trotz Folter-Geständnis

      Ein Oberstleutnant der US-Infanterie hat eingeräumt, Gefangene im Irak geschlagen und bedroht zu haben. Vor Gericht gestellt werden soll er aber nicht - denn er habe "unter Stress" gehandelt.

      Tikrit - Beschuldigt worden war Allen West bereits, nun hat er die Vorwürfe bestätigt. Der Oberstleutnant räumte ein, Häftlinge während Verhören geschlagen und mit dem Tode bedroht zu haben. Das teilten die US-Streitkräfte am Samstag mit.
      West soll nun das Angebot erhalten, eine Geldstrafe zu zahlen und freiwillig in den Ruhestand zu treten. Er soll nicht vor das Militärgericht gestellt werden.

      Erste Geldstrafe am Freitag

      West ist der ranghöchste Offizier der Vierten Infanteriedivision, dem Misshandlungen von Irakern zur Last gelegt werden. Die Ermittler befanden ihn des schweren Übergriffs auf Personen in drei Fällen sowie der unbotmäßigen Drohung in einem Fall für schuldig.

      Damit habe West gegen Gesetze und Anordnungen verstoßen und seine Glaubwürdigkeit innerhalb der Division aufs Spiel gesetzt. Ihm wurde allerdings zu Gute gehalten, dass die Verstöße in einer Situation von höchstem Stress erfolgt seien.

      Der Kommandeur der in Tikrit stationierten Vierten Infanteriedivision, General Raymond Odierno, wurde bereits am Freitag zu einer Geldstrafe von 5000 Dollar verurteilt. Er will im Frühjahr seinen Ruhestand beginnen.

      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,278250,00.html
      Avatar
      schrieb am 16.12.03 14:45:01
      Beitrag Nr. 653 ()
      http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,278417,00.h…


      URANMUNITION IM IRAK

      Das strahlende Vermächtnis der Alliierten


      Von Markus Becker

      Nach dem Krieg droht der irakischen Zivilbevölkerung nach Einschätzung von Experten jetzt Gefahr durch die Überreste von Munition aus abgereichertem Uran. Briten und Amerikaner setzen die radioaktiven Projektile schon seit Jahrzehnten ein - und bestreiten vehement die Existenz eines Gesundheitsrisikos.

      Ein Wissenschaftlerteam des in Kanada ansässigen Uranium Medical Research Centre (UMRC) untersuchte im September und Oktober zwei Wochen lang die Hauptschauplätze des letzten Irak-Kriegs. Die Experten, die bereits mit ähnlichen Aktionen in Ex-Jugoslawien und Afghanistan für Aufsehen gesorgt hatten, meldeten auch aus dem Irak beunruhigende Erkenntnisse. In der Umgebung der Stadt Abu Khasib etwa, dem Ort einer der wenigen großen Panzerschlachten des Kriegs, habe das Niveau der radioaktiven Strahlung das Zwanzigfache des Normalwerts betragen. An einzelnen abgeschossenen irakischen Panzern stellten die Wissenschaftler nach eigenen Angaben gar das 2500-fache der natürlichen Radioaktivität fest. Spielende Kinder auf strahlenden Panzern "An einer Stelle waren die Messwerte so hoch, dass unsere Instrumente Alarm schlugen und von einer weiteren Annäherung warnten", sagte UMRC-Vizedirektor Tedd Weymann der britischen Zeitung "The Observer". "Auf den Panzern spielten zur gleichen Zeit Kinder." Zeugen hätten berichtet, dass britische Soldaten nach den Kampfhandlungen das Schlachtfeld von Abu Khasib inspiziert hätten - eingehüllt in Strahlenschutzkleidung. Übersetzer hätten die Bevölkerung davor gewarnt, den Panzerwracks zu nahe zu kommen.

      Nach offiziellen Zahlen, so der UMRC-Bericht, verschossen Briten und Amerikaner in diesem Jahr zwischen 100 und 200 Tonnen Uranmunition im Irak. Schätzungen anonymer Quellen bei den Vereinten Nationen und im Pentagon gingen dagegen von der zehnfachen Menge aus. Ziele seien nicht nur Schlachtfelder in der Wüste gewesen, sondern auch besiedelte Gebiete bis hin zu Stadtteilen im Zentrum Bagdads.

      Munition aus abgereichertem Uran ("depleted uranium", DU) wird von Nato-Streitkräften seit den siebziger Jahren im Kampf gegen Panzer verwendet. Durch seine Dichte, die um 70 Prozent höher liegt als die von Blei, verleiht das Uran dem Geschoss ein hohes Gewicht und damit eine enorme Durchschlagskraft. Eine mit Uran gefüllte Ein-Liter-Wasserflasche würde 19 Kilogramm wiegen.

      Feuertod im Panzer

      Bei den US-Streitkräften wird die so genannte DU-Munition größtenteils vom Kampfjet A-10 "Thunderbolt" verschossen. Das Bodenkampf-Flugzeug, auch bekannt unter dem Beinamen "Warzenschwein", kann mit seiner 30-Millimeter-Bordkanone pro Minute 3900 Geschosse mit einem Einzelgewicht von bis zu 750 Gramm abfeuern.
      Zusätzlich zum hohen Gewicht haben Uran-Wuchtgeschosse eine weitere Tod bringende Eigenschaft: Beim Aufprall wird der Großteil der Bewegungsenergie in Wärmeenergie umgewandelt. Das Geschoss schmilzt, und durch das Loch in der Panzerung ergießt sich eine brennende Wolke kleinster Uran- und Uranoxid-Partikel ins Innere des Fahrzeugs. Die Besatzung wird bei lebendigem Leib eingeäschert.

      Durch die Lunge in die Blutbahn

      Die Uranmunition ist allerdings nicht nur eine Gefahr für Soldaten, sondern womöglich auch für alle, die sich den Wracks später nähern. Mediziner befürchten, dass die Uranpartikel eingeatmet werden können, sich in der Lunge auflösen und so in die Blutbahn und ins Gewebe gelangen. Auch über Wunden könne die Substanz in den Körper eindringen und Vergiftungen oder Krebs auslösen. In den Boden geschossene Uranmunition kann Schätzungen zufolge in fünf bis zehn Jahren vollständig korrodieren und das Uran ins Grundwasser abgeben.

      In der irakischen Bevölkerung habe sich seit dem Golfkrieg von 1991 eine profunde Angst gegenüber der Uranmunition der Alliierten gebildet, so der UMRC. "Eine lange Geschichte unerklärter Krankheiten und chronischer Gesundheitsprobleme wird im Allgemeinen mit der DU-Munition in Verbindung gebracht", heißt es in dem Bericht.
      Dass es bisher keine detaillierten Studien irakischer Forscher gebe, liege vor allem am katastrophalen Zustand des irakischen Gesundheitssystems. Die begrenzten Ressourcen würden ausschließlich für die Notfallmedizin verwendet. "Mediziner sind weder ausgebildet, noch haben sie die Zeit, Krankheiten zu diagnostizieren, die durch eine innere Uranverseuchung hervorgerufen werden", schreiben die Wissenschaftler des UMRC.

      Die Regierungen in London und Washington wollen von einer Gesundheitsgefahr durch DU-Munition allerdings nichts wissen: Sie sei durch keinerlei wissenschaftliche Untersuchung zweifelsfrei belegt.
      Avatar
      schrieb am 24.12.03 10:28:41
      Beitrag Nr. 654 ()
      RINDERWAHNSINN

      BSE erreicht die USA

      BSE ist kein europäisches Phänomen mehr. Zum ersten Mal wurde jetzt auch in den USA eine Kuh positiv auf die Seuche getestet. In Asien reagierten bereits mehrere Staaten mit einem Importstopp.



      DPA
      Kuh in Europa: BSE ist jetzt auch ein amerikanisches Problem
      Washington - Betroffen sei ein Tier im Staat Washington an der Pazifikküste, erklärte Landwirtschaftsministerin Ann Veneman gestern. Wie sich die Kuh infiziert habe, werde untersucht. Mehrere asiatische Staaten regierten umgehend mit Einfuhrstopps für amerikanisches Rindfleisch.
      Das japanische Landwirtschaftsministerium erließ einen zeitlich unbegrenzten Importstopp für amerikanisches Rindfleisch und plante den Rückruf auf dem Markt befindlicher Produkte. Das Land ist der größte Markt für US-Rindfleisch in Übersee, die Exporte lagen 2002 nach US-Angaben bei 842 Millionen Dollar. Südkorea setzte die Zollkontrollen für US-Rindfleisch aus und sperrte damit den Zugang zum inländischen Markt. Das Land importierte 2002 US-Rindfleisch im Wert von 610 Millionen Dollar. Auch Singapur, Thailand, Malaysia und Taiwan ergriffen entsprechende Maßnahmen.

      Die Kuh auf einem Bauernhof in Mapleton südlich von Yakima sei am 9. Dezember als mutmaßlich positiv getestet worden, erklärte die Ministerin. Der betroffene Bauernhof sei unter Quarantäne gestellt worden. Laborproben des Tiers wurden nach Großbritannien gesandt, mit Ergebnissen wird in drei bis fünf Tagen gerechnet.

      Die Ministerin betonte, die Sicherheit der Verbraucher sei nicht gefährdet. Möglicherweise befallene Organe der Kuh wie das Gehirn, Rückenmark und Teile des Dünndarms seien entfernt worden, bevor sie in die Nahrungskette hätten gelangen können. Veneman sagte, 2003 seien in den USA 20.526 Rinder auf BSE getestet worden. Der Fall in Washington zeige, dass die Vorsichtsmaßnahmen funktionierten.

      US-Präsident George W. Bush wurde am Dienstag mehrfach über die Entwicklung unterrichtet. Er sei sicher, dass das Landwirtschaftsministerium den Fall effektiv handhabe, erklärte das Weiße Haus.

      In den USA war bislang kein Fall von Rinderwahnsinn bekannt geworden. In Kanada wurde im Mai eine einzelne Kuh positiv getestet. Die USA hatten daraufhin binnen Minuten nach der Bekanntgabe ein Importverbot für kanadische Rinder und Rindfleischprodukte verhängt, Japan, Südkorea und Australien schlossen sich an. Kanada erklärte gestern, die Grenze bleibe für US-Rindfleisch zunächst geöffnet, die Regierung in Ottawa habe Vertrauen in die Maßnahmen der US-Behörden. Man werde allerdings die Entwicklung in den kommenden 48 Stunden genau beobachten.

      BSE trat bislang vor allem in Europa auf. BSE wird nach den bisherigen Erkenntnissen durch die Verfütterung von Tiermehl an Rinder, Schafe und Ziegen übertragen. 1986 wurde die Krankheit erstmals in Großbritannien nachgewiesen. BSE steht im Verdacht, die für Menschen tödliche Creutzfeldt-Jakob-Krankheit zu verursachen, die das Gehirn angreift.

      http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,279670,00.html
      Avatar
      schrieb am 28.12.03 17:02:01
      Beitrag Nr. 655 ()
      http://www.freace.de/artikel/dez2003/hussein271203.html

      www.Freace.de


      Nachrichten, die man nicht überall findet.




      Ist Hussein bald tot?
      27.12.2003










      Bild-Online berichtete am Samstag unter Berufung auf eine Meldung des amerikanischen Magazins Globe, daß der durch den amerikanischen Einmarsch im Irak gestürzte frühere Präsident des Landes, Saddam Hussein, an Hautkrebs erkrankt sei und dieser so weit fortgeschritten sei, daß sich schon Metastasen in den Lymphknoten gebildet hätten.

      Diese Information soll dem Globe zufolge von US-Geheimdienstquellen stammen.

      Ein Fleck über Husseins linker Augenbraue wird dabei als bösartiges Melanom bezeichnet.





      Tatsächlich sind über seiner Augenbraue zwei Flecke zu sehen. Der Vergleich mit einem älteren Photo Husseins zeigt, daß der näher an der Schläfe gelegene Fleck schon damals existierte.

      Der zweite Fleck scheint in der Vergrößerung ziemlich eindeutig eine kleine Wunde zu sein, er ist länglich, dunkelrot und die umliegende Haut ist gerötet.

      Die arabische Tageszeitung Al-Watan berichtete einem Artikel auf ArabNews vom Samstag zufolge andererseits, daß Hussein bei den letzten Verhören gedroht haben soll, die "politischen Spiele" und die Rolle der USA bei der Besetzung Kuwaits zu enthüllen.

      Al-Watan berief sich dabei auf eine hochrangige europäische Quelle. Tatsächlich ist aufgrund der engen Verbindungen Washingtons zum Irak in den 80er Jahren davon auszugehen, daß Hussein eine Menge zu erzählen hätte.

      Der Quelle nach hat Hussein aufgehört, Fragen zu beantworten und gesagt, er würde den Internationalen Gerichtshof in Den Haag auffordern, die Vereinigten Staaten wegen des Einsatzes von verbotenen Waffen gegen die Iraker in den letzten beiden Kriegen gegen sein Land anzuklagen.

      Auch ohne das tatsächliche Aussprechen dieser Drohung ist den USA sicherlich bewußt, daß ein öffentliches Gerichtsverfahren das große Risiko birgt, daß Hussein eben solche Enthüllungen macht.

      Ebenso wäre sein "Tod" für die USA von Vorteil, wenn es sich bei dem Gefangenen in Wirklichkeit nicht um Saddam Hussein handeln sollte, sondern um einen Doppelgänger oder womöglich sogar um eine vollständige Inszenierung, da ein derartiger Schwindel in einem Gerichtsverfahren höchstwahrscheinlich auffliegen würde.

      In jedem Fall wäre der Tod durch eine Krankheit aus Sicht der USA einem Tod durch Waffengewalt, sei es durch einen Kampf oder durch eine Hinrichtung, vorzuziehen, da er andernfalls sehr leicht zu einem Märtyrer werden könnte.

      Der Verdacht, daß hier also das "Ableben" Husseins vorbereitet werden soll, ist nicht ganz von der Hand zu weisen.


      Avatar
      schrieb am 28.12.03 17:03:35
      Beitrag Nr. 656 ()
      Von Lüge und Wahrheit im medialen Dschungel der kolportierten Festnahme Saddam Husseins

      von Dr. Ralph Kutza - 23.12.2003


      Am 14.12.2003 brodelte ab ca. 10 Uhr Weltzeit die Gerüchteküche. Man habe vermutlich Saddam Hussein gefasst, endlich, acht Monate nach dem “Fall” Bagdads. Entsprechende Andeutungen gebe es seitens des irakischen Kurdenführers Dschalal Talabani, und auch die iranische Nachrichtenagentur IRNA habe dies bereits vermeldet. Zudem sei für den frühen Nachmittag vom US-Zivilverwalter für den Irak, Paul Bremer, eine wichtige Pressekonferenz anberaumt worden. Noch bevor diese begann, sagte dann schon der britische Premier Blair, man habe Saddam Hussein in Gewahrsam. Diese kaum zufälligen vorab kursierenden Gerüchte sorgten erfolgreich dafür, dass weltweit Medienvertreter, allen voran ungezählte Fernsehstationen, sich live auf diese Pressekonferenz aufschalteten. So sahen hunderte Millionen Menschen weltweit - wie gewünscht und ohne echte Chance, etwaige zugrundeliegende Manipulationen umgehend durchschauen zu können - eine unglaubliche Propagandashow, die Paul Bremer mit seinen bereits zu besonderer “Berühmtheit” gelangten Worten begann: “ Ladies and gentlemen, we got him!” - “Meine Damen und Herren, wir haben ihn!”

      Einige anwesende irakische “Journalisten” brachen sogleich in “spontanen” Jubel aus, der von Herzen zu kommen schien, die Zuschauer in aller Welt noch ein Stück weit mehr beeindruckte und ein skeptisches Nachfragen bei vielen gar nicht erst aufkommen ließ. Iraker müssen doch schließlich wissen, wie ihr früherer jahrzehntelanger Herrscher aussieht.

      Doch den Höhepunkt dieser Pressekonferenz bildeten nach einigen weiteren Worten Bilder, die der Kommandeur der US-Truppen im Irak, General Ricardo Sanchez, präsentierte. Bilder eines verwahrlost, wie ein Penner wirkenden Mannes mit zerzaustem Haar und langem, struppigem, schwarz-weiß-grauem Rauschebart. Diesmal brachen - die sensationelle Nachricht akustisch noch deutlicher untermalend und damit psychologisch um so mehr Nachdruck erzeugend - im Pressekonferenzsaal anwesende irakische “Journalisten” in frenetischen Jubel und in Flüche gegen Saddam Hussein aus. Jeder Zweifel war also fehl am Platze, schließlich erkannte ihn doch sein eigenes “Volk”.

      Besonders die Art und Weise, wie der ehemalige irakische Machthaber präsentiert wurde, ist jedoch ein verdächtiges Stück aus der propagandistischen Trickkiste. Die Darstellung trieft nur so vor starken Symbolen: Der “Feigling Saddam”, der sich in ein dreckiges Erdloch verkriecht, die edlen US-Helden, die ihn nach oben ins Scheinwerfer- und Taschenlampen-Licht befördern. Ein ums Leben fast flehender, weder kämpfender noch sich selbst richtender Saddam Hussein auf der einen Seite, auf der anderen ihn umsichtig in Gewahrsam nehmende und dabei nicht versehentlich oder aus Rache tötende US-Soldaten, die ihm schlagfertig “Schöne Grüße von Präsident Bush” ausrichten. Ein “Saddam Hussein” der artig den Mund öffnet und seine wirren Haare mutmaßlich nach Läusen absuchen lässt von einem kahlköpfigen, bebrillten, nur von hinten zu sehenden amerikanischen Militär-Arzt, der ihm in die dunkle Mundhöhle leuchtet und mit einem Spachtel Abstriche macht.

      Ein Ablauf also, wie er kaum (noch) “besser” hätte inszeniert werden können, um maximale Wirkung zu erreichen. Dazu gehört die beabsichtigte Zerstörung des “Mythos” des mutigen Helden Saddam bei den arabischen Massen, die Hoffnung auf signifikante Entmutigung des irakischen Widerstands sowie die Umkehrung der in den Wochen zuvor rapide sinkenden Zustimmungsraten für George W. Bush.

      Doch wie glaubwürdig ist der Inhalt, der vor, während, und nach dieser Pressekonferenz in Bagdad kommuniziert wurde?

      Nun, um es kurz zu machen: Er ist höchst unglaubwürdig. Nachfolgend wird erläutert, wieso dieser Schluss sich aufdrängen muss.




      Der fehlende daktyloskopische Beweis für die Identität Saddam Husseins

      Der naheliegendste Beweis, nämlich eine Identitätsfeststellung per Fingerabdruck wurde bislang nicht von den US-Behörden bzw. -Militärs erbracht. Dabei ist die Daktyloskopie ein altbewährtes kriminologisches Verfahren, mit dem sich in absolut verlässlicher Weise sehr viel leichter Identitäten verifizieren lassen als etwa mit DNA-Analysen. Letztere bezeichnet man in Anlehnung an das ältere und bei vorhandener Spuren-/Datenlage zu bevorzugende Verfahren nicht ohne Grund als “genetischen Fingerabdruck”, was gewissermaßen dem klassischen Verfahren Respekt zollt. Bei der Daktyloskopie ist es nötig, dass den Ermittlern ein Papillarmuster eines oder mehrerer Finger desjenigen Menschen, dessen unklare Identität zu belegen ist, vorliegt. Wenn man weiß, wie die Fingerabdrücke eines Menschen aussehen, so kann man sehr leicht feststellen, ob eine Person, die man in Gewahrsam hat und deren Finger noch in unentstellter Form vorhanden sind, dieser Mensch ist. Nun hat man seit dem 14.12.03 von den US-Behörden bzw. -Militärs jedoch keinerlei Hinweis darauf erhalten, dass die Hände bzw. Finger des der Weltöffentlichkeit präsentierten “Gefangenen” verstümmelt gewesen wären.

      Weiß man, wie die Fingerabdrücke des echten, authentischen Saddam Hussein aussehen?

      Ganz klar: JA!

      Nicht nur Joe Vialls weist darauf hin, doch ist er seit der mit viel Brimborium erfolgten Vermeldung der Gefangennahme von “Saddam” der erste, der dies so klar benennt und als wichtiges Argument verwendet. Doch wo befinden sich diese Fingerabdrücke Saddam Husseins? Dazu erläutert Vialls: ”perfect copies of the Iraqi Leader’s thumb prints are scattered liberally across Baghdad, and are also held in the safes of one German and two British companies, including the Morris Singer Foundry. During 1986 Morris Singer was part of a German-led consortium, which cast the bronze arms for Saddam Hussein`s enormous Hands of Victory Arch in Baghdad. ”

      Doch ist dieser Hinweis auf gleich mehrere perfekte und über Bagdad verstreute Kopien der Daumenabdrücke des früheren irakischen Machthabers denn überhaupt glaubhaft?

      Erneut lautet die Antwort: JA!

      Schließlich liegen darüber zeitlich frühere Berichte aus anerkannten, seriösen Quellen vor.

      http://www.ralph-kutza.de/Wag_the_Saddam/wag_the_saddam.html
      Avatar
      schrieb am 29.12.03 22:20:41
      Beitrag Nr. 657 ()
      3:50PM Dept of Homeland Security to require armed air marshalls on certain int`l flights : Homeland Security Secretary Tom Ridge announces that the dept has issued a directive that will require int`l air carriers in certain cases to place armed law enforcement officers on flights over the U.S.
      Avatar
      schrieb am 01.01.04 11:28:07
      Beitrag Nr. 658 ()
      TERROR-ANGST IN DEN USA

      Passagiere aus London in Washington stundenlang verhört

      Die 247 Passagiere eines British Airways-Flugs in die USA wurden in der Silvesternacht über Stunden in der Maschine festgehalten und verhört. Eine Reihe von Passagieren war ins Visier des FBI geraten.

      http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,280179,00.html
      Avatar
      schrieb am 03.01.04 12:48:56
      Beitrag Nr. 659 ()
      Die USA auf dem Weg in den Polizeistaat?
      Patriot Act II




      Das in den USA als Patriot Act II diskutierte Papier "Domestic Security Enhancement Act of 2003" sieht weitgehende
      Vereinfachungen bei Wohnungsdurchsuchungen und Lauschangriffen durch Geheimdienste und USStrafverfolgungsbehörden
      vor. Auch soll eine Gen-Datenbank zur Identifizierung potenzieller Terroristen etabliert
      werden. All dies unter klarer Beschneidung verfassungsmäßiger Grundrechte.
      Von Kurt-Peter Merk
      Der 11. September 2001 markiert eine
      grundlegende Änderung der Haltung der USRegierung
      gegenüber den bürgerlichen
      Freiheitsrechten der amerikanischen Verfassung.
      Sie hat einen weltweiten "Krieg gegen den
      Terrorismus" ausgerufen und dabei auch innerhalb
      der USA und gegenüber den eigenen Bürgern der
      Sicherheit Vorrang vor der Freiheit eingeräumt.
      Diese Entwicklung wurde eingeleitet mit dem
      Patriot Act I, einem Gesetzespaket das noch im
      Jahre 2001 in Kraft trat. Schon diese Regelungen
      sind kaum noch mit der US-Verfassung vereinbar. So hat z.B. der Stadtrat von Philadelphia in einer
      Resolution vom 28. Mai 2003 die Verletzung der persönlichen Freiheitsrechte der US-Verfassung
      beklagt und den Kongress aufgerufen, mindestens die hierfür verantwortlichen Teile des Gesetzes
      aufzuheben.
      Dabei ist es naheliegend und stellt ein berechtigtes Interesse dar, dass ein Staat, der von
      terroristischen Anschlägen des Ausmaßes wie am 11. September 2003 getroffen wird, seine
      Sicherheitsdoktrin überprüft und Schwächen beseitigt. Auch in Deutschland wurden, zur
      Optimierung der Prävention und zur Erleichterung der Verfolgung von terroristischen Aktivitäten,
      neue Gesetze geschaffen, etwa zur Strafbarkeit der Mitgliedschaft in einer ausländischen
      terroristischen Organisation. Diese Regelungen bleiben aber weit hinter den
      Kompetenzausweitungen und Freiheitseinschränkungen durch den Patriot Act I zurück und verletzen
      die Grundrechte des Grundgesetzes nicht.
      Der entscheidende Unterschied in der Bewertung der Bedrohung ist, dass die deutsche Regierung
      sich nicht im Krieg wähnt, sondern Terroristen generell als Kriminelle betrachtet, die es mit
      polizeilichen Mitteln zu verfolgen und mit den Mitteln des Strafrechts zu bestrafen gilt. Die Täter
      sind konkrete Individuen, keine abstrakten Feinde, ohne dass es auf deren Nationalität ankommen
      würde.
      Die Kriegsvorstellung der US-Regierung dagegen verbindet die Verfolgung verbrecherischer
      Individuen und Organisationen mit dem Feind im Krieg, der sich über die Nationalität des
      Feindstaats definiert. Ein sachlicher Grund für diese Einstufung der Täter als Kombattanten ist nicht
      ersichtlich. Die US-Regierung genügt damit nur dem Selbstverständnis terroristischer Akteure und
      Seite 1 von 4 Die Gazette: Druckversion
      23.11.2003 http://www.gazette.de/merk-print.html
      bestätigt unverständlicherweise deren generellen Anspruch, politische Kämpfer zu sein. Das
      kriminelle Potenzial dieses Personenkreises, der seine Gewaltverbrechen auch durch Drogen-,
      Waffen- und Menschenhandel finanziert, wird dadurch verdeckt, mindestens relativiert. Diesen
      durch eine solche Definition erst geschaffenen terroristischen Feind verfolgt die US-Administration
      nun international, aber eben auch im eigenen Land. Mit dieser Konstruktion steht die US-Regierung
      faktisch im Krieg mit eigenen Bürgern, nämlich mit denen, die in den Verdacht geraten können,
      unrechtmäßige Kombattanten zu sein. Dieses paradoxe Ergebnis sollte zu denken geben und zu einer
      Überprüfung der Doktrin des Kriegs gegen den Terrorismus führen. Die Täter sind, sachlich
      betrachtet, Gewaltverbrecher, nicht mehr und nicht weniger.
      Die Kriegsvorstellung der US-Regierung legt es aber nahe, für legitim zu halten, dass diesem
      Kriegszustand, soweit er sich auf die Bevölkerung auf dem eigenen Territorium bezieht, der
      nationale Ausnahmezustand folgt. Dieser rechtfertigt dann auch tiefe Eingriffe in Rechte, die "im
      Frieden" als unantastbar gelten. Aus dieser Perspektive waren die Kompetenzausweitungen für die
      Administration und die Geheimdienste, sowie die korrespondierenden Freiheitseinschränkungen
      durch den Patriot Act I nur konsequent, wenn auch auf einem Irrweg.
      Damit aber nicht genug. Das US-Justizministerium strebt eine Ausweitung der Kompetenzen der
      Exekutive an - noch über den Patriot Act I hinaus. Am 10. Februar 2003 wurde, durch eine
      Indiskretion eines nicht bekannten Mitarbeiters der Administration, der als vertraulich eingestufte
      Text des Entwurfs des US-Justizministeriums für den Domestic Security Enhancement Act of 2003
      vom 9. Januar 2003 bekannt. Wegen der Anknüpfung an Patriot Act I wird dieser Gesetzesentwurf
      als Patriot Act II bezeichnet.
      Die Auswirkungen seiner Verabschiedung hätten tief greifende Folgen für die amerikanische
      Gesellschaft.
      Dieses Gesetz weitet in seinem § 101 die Anwendung des Begriffs der fremden Macht foreign power
      auf alle Terrorismusverdächtigen aus. (This provision would expand FISA`s definition of "foreign
      power" to include all persons, regardless of whether they are affiliated with an international
      terrorist group, who engage in international terrorism)
      Es behindert in § 102 die Informationsfreiheit, indem es zulässt, dass jedes Sammeln von
      Informationen als Spionage betrachtet werden kann.
      § 103 gibt der Bundesregierung die Möglichkeit, das Kriegsrecht innerhalb der USA anzuwenden,
      auch ohne dass der Kongress den Kriegszustand festgestellt hat.
      § 106 lässt Durchsuchungen ohne richterlichen Beschluss zu. Die so gewonnenen Beweismittel
      wären dann gerichtlich verwertbar. Bisher waren ohne richterlichen Beschluss durchgeführte
      Durchsuchungen illegal und die so gefundenen Beweismittel gerichtlich nicht verwertbar.
      § 122 lässt die Personenüberwachung ohne richterlichen Beschluss zu.
      § 126 gibt der Regierung das Recht, alle bei anderen Behörden und Organisationen gespeicherten
      persönlichen Informationen über Terrorismusverdächtige zu erhalten. Dieser Anspruch schließt
      Bankauskünfte, Arbeitgeberauskünfte und auch Krankenversicherungs- und medizinische Daten ein.
      § 205 erlaubt es den Regierungsmitgliedern, ihre wirtschaftlichen Transaktionen geheim zu halten.
      Zusammen mit § 102 entziehen sie sich damit jeder Kontrolle.
      Nach § 202 dürfen amerikanische Unternehmen ihre Handhabung und Verarbeitung von toxischem
      Material geheim halten, sei es biologisch, chemisch oder atomar. Es geht dabei um die Pflicht von
      Unternehmen, die mit potenziell gefährlichen Materialien umgehen, nach dem Clean Air Act der
      Environmental Protection Agency Gefährdungsanalysen (worst case scenario reports) vorzulegen.
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      23.11.2003 http://www.gazette.de/merk-print.html
      Da diese öffentlich zugänglich sind, wird darin eine gefährliche Fachinformation für terroristische
      Täter oder Organisationen im Sinne einer Anleitung zu "effektiven" Angriffen gesehen. Diese Sorge
      ist durchaus berechtigt, darf aber nicht dazu führen, dass die von solchen potenziellen Gefahren
      betroffenen Anlieger nicht mehr informiert werden.
      Mit § 302 wird den Strafverfolgungsbehörden und dem Verteidigungsministerium erlaubt, DNAProben
      von Terrorismusverdächtigen zu sammeln, auszuwerten und aufzubewahren. Einbezogen
      werden sollen auch die in der Anlage in der Guantánamo Bay (Kuba) gefangen gehaltenen unlawful
      combatants sowie certain classes of aliens including those engaged in activity that endangers
      national security. Die "Offenheit" dieser Formulierung läßt die Einbeziehung nahezu beliebig zu
      definierender Gruppen von Ausländern zu.
      Bei dieser Aufzählung handelt es sich um Beispiele, die nur dazu dienen, die Brisanz dieses Patriot
      Act II zu belegen und zu vermitteln. Bei einer breiten Diskussion über die Konsequenzen dieses
      Gesetzesvorhabens besteht vielleicht noch die Chance, dass der Kongress seine Zustimmung
      verweigert. (Der vollständige Text ist zugänglich unter der Adresse
      http://www.eff.org/Censorship/Terrorism_militias/patriot2dra….)" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.eff.org/Censorship/Terrorism_militias/patriot2dra….)
      Besonders hervorzuheben ist aber, wegen seiner ganz besonderen Qualität, noch § 201 des Patriot
      Act II. (Section 201: Prohibition of Disclosure of Terrorism Investigation Detainee Information)
      Dort heißt es:
      the government need not disclose information about individuals detained in investigations of
      terrorism until disclosure occurs routinely upon the initiation of criminal charges.
      Diese Regelung verbietet es jedermann, Informationen weiterzugeben über Personen, die wegen
      Terrorismusverdachts verhaftet wurden, die Umstände von Festnahmen und sogar die Tatsache einer
      Festnahme. Die Strafverfolgungsbehörden sind ergänzend hierzu nicht verpflichtet, über solche
      Verhaftungen zu informieren oder die Namen der Betroffenen bekanntzugeben. Damit wäre der
      Bundesregierung und ihren Strafverfolgungsbehörden die Möglichkeit eröffnet, heimliche
      Verhaftungen vorzunehmen. Die Strafverfolger dürften also Personen "verschwinden lassen".
      Diese Regelung ist unvereinbar mit dem Grundsatz der Rechtsstaatlichkeit und Art. 9 des
      Internationalen Paktes über bürgerliche und politische Rechte. Nach deutschem Recht wäre ein
      solches Gesetz evident und unheilbar verfassungswidrig.
      Aber diese Neuerung offenbart ihre wahre beängstigende Tragweite erst im Zusammenhang mit dem
      Patriot Act I, da sich dort die Definition des Terrorismus findet, die im Patriot Act II schon
      vorausgesetzt wird.
      § 802 des Patriot Act I regelt für das Staatsgebiet der USA als domestic terrorism, any action that
      endangers human life that is a violation of any federal or state law, if that appears to be intended to
      influence the policy of a government by intimidation or coercion.
      Als Terrorismus wird also jede menschliches Leben gefährdende Handlung angesehen, die gegen
      Gesetze verstößt, wenn dabei der Anschein erweckt wird, dass hierdurch die Politik der Regierung
      beeinflusst werden soll durch Einschüchterung oder Zwang.
      Damit muss schon jeder Teilnehmer einer nicht genehmigten Demonstration damit rechnen in
      Terrorismusverdacht zu geraten. Da über diese Bewertung aber nicht ein Richter entscheidet,
      sondern Strafverfolgungspersonal und dieses dann Verhaftungen nach § 201 Patriot Act II
      vornehmen darf, entsteht eine unkontrollierte und unkontrollierbare Polizeimacht, die keine
      Parallelen hat in der westlichen Welt.
      Als historische Parallele bietet sich die Macht der Gestapo im Dritten Reich an. Auch diese durfte
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      ohne Haftbefehl und ohne Information verhaften. Nicht umsonst hieß sie Geheime Staatspolizei.
      Der Patriot Act II erinnert in seiner Tendenz der Aushöhlung der Freiheitsrechte stark an George
      Orwell `s Vision des von Einschüchterung geprägten Überwachungsstaats von 1984.
      Die Kritik in den USA geht sogar soweit, zu behaupten, Patriot Act II sei ein Spiegelbild der
      Kompetenzen, die sich Julius Cäsar und Adolf Hitler gegeben haben (Alex Jones, Total Police State
      Takeover, www.infowars.com.)
      Aber auch wenn man nicht derart belastende Vergleiche bemühen will, ist der Patriot Act II
      insgesamt, nicht nur wegen § 201, ein Gesetzesvorhaben, das die Bürger der USA der konkreten
      Gefahr aussetzt, ihre Freiheitsrechte zu verlieren, die sie erfolgreich verteidigt haben, seit Thomas
      Jefferson ihnen diese Rechte vor mehr als 200 Jahren offenbarte.
      Quellen:
      http://www.ombwatch.org/article/articleview/1324/1/163/
      http://www.epic.org/privacy/terrorism/patriot2.html
      http://www.eff.org/Censorship/Terrorism_militias/patriot2dra…
      http://www.statewatch.org/news/2003/jun/wp78_pnrf_annex_en.p…
      http://www.aclu.org/SafeandFree/SafeandFree.cfm?ID=11835&c=2…
      http://www.infowars.com
      18. November 2003

      http://www.forum-dl21.de/FILE/download/2003/aussensich/gapat…
      Avatar
      schrieb am 03.01.04 12:55:35
      !
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      Avatar
      schrieb am 05.01.04 19:13:08
      Beitrag Nr. 661 ()
      http://news.bbc.co.uk/1/hi/uk/3367717.stm

      Blair: Iraq war was test case

      Tony Blair has described the war in Iraq as a "test case" for the handling of countries which possess weapons of mass destruction (WMD).

      He said if Britain had backed down from dealing with Iraq, it would have been unable to deal with other rogue states.

      The prime minister was speaking to reporters while on his way back from Iraq after a surprise visit to Basra.

      He told UK troops there they fought for a "noble cause" toppling Saddam Hussein and normality was slowly returning.

      But he also later warned the next six months in Iraq would be difficult, in the run-up to the handover of power to the Iraqis in July.

      Mr Blair`s trip lasted less than 24 hours, and his plane landed at Heathrow airport on Sunday evening.

      On the journey home, he told journalists he wanted to send out the message there were other ways of dealing with WMD.

      "I believe as strongly as I ever have this is the security threat and if we don`t deal with it we will rue the day we didn`t," he said.

      He did not mention any countries by name but is understood to have been referring to Iran and North Korea, whose nuclear ambitions continue to cause international tension.

      The comments echo the prime minister`s New Year message, in which he said the decision by Libya to dismantle its weapons of mass destruction showed the fruits of "discussion and engagement".

      `Win the peace`

      Speaking to the troops earlier, Mr Blair reiterated his personal belief in the necessity of the war.

      He said: "The conflict here was a conflict of enormous importance because Iraq was a test case ."


      Iraq had a proven record, he said, of not just developing but using weapons of mass destruction and repressing its own people.

      "If we had backed away from that, we would never have been able to confront this threat in the other countries where it exists."

      He thanked British servicemen and women - "the new pioneers of soldiering" - for their part in winning last year`s conflict, but told them they now had to "win the peace".

      The Daily Telegraph says Mr Blair told military commanders in Basra that the 10,000 British troops stationed in the country would not be scaled down until next year.

      He said several thousand UK troops would remain there until at least 2006, the paper says.

      Mr Blair was cautious about the prospects of rapid progress in dealing with insurgency in Iraq, saying that getting on top of the security situation by July would be difficult.

      Asked by reporters if he still believed WMD would be found in Iraq, Mr Blair said: "The first thing is to wait for the Iraq Survey Group report.

      "I don`t believe that the intelligence we got was wrong.

      The prime minister flew to Basra on a military jet from the Egyptian resort of Sharm-el-Sheik, where he spent the Christmas break with his family.

      During his visit, he met US civilian administrator Paul Bremer and his deputy, Sir Jeremy Greenstock, Britain`s top diplomat in Iraq.


      :O
      Avatar
      schrieb am 06.01.04 20:09:04
      Beitrag Nr. 662 ()
      Dollar auf neuem Allzeit-Tief

      Der Euro ist gegenüber dem Dollar heute im Handelsverlauf auf ein neues Allzeithoch von 1,2813 geklettert. Inzwischen gibt er leicht ab und liegt noch 0,68 Prozent im Plus bei 1,2771 Dollar.

      Während einige Analysten für die nächsten Wochen von einer Erholung des Greenback ausgegangen waren, haben die Äußerungen eines FED-Gouverneurs am Wochenende diesen Hoffnungen einen herben Schlag versetzt. Dieser hatte ausgeführt, die US-Wirtschaft könne sich den Luxus niedriger Zinsen noch eine ganze Weile leisten, da man von einer inflationären Entwicklung weit entfernt sei.

      Demgegenüber hat auch die Europäische Zentralbank Erwartungen einer Zinssenkung ihrerseits zerstreut. Die Europäische Kommission hatte zudem am Montag zum Ausdruck gebracht, einen "starken, stabilen Euro" zu unterstützen.

      © BörseGo

      :D
      Avatar
      schrieb am 07.01.04 08:32:33
      Beitrag Nr. 663 ()
      http://www.ftd.de/pw/in/1073230761066.html?nv=lnetn

      ftd.de, Mi, 7.1.2004, 7:30
      US-Firmen erhalten Zuschlag für Milliardenauftrag in Irak

      Zwei US-Unternehmen haben einen Milliarden-Auftrag zum Wiederaufbau Iraks erhalten. Beide Konzerne verfügen über gute Verbindungen zur US-Regierung.


      Die beiden kalifornischen Konzerne Bechtel National und Parsons hatten sich gemeinsam um die Instandsetzung von Elektrizitäts- und Wasserversorgung, Straßen und Schulen beworben, wie Gordon West vom US-Außenministerium am Dienstag mitteilte. Der Auftrag hat ein Volumen von 1,8 Mrd. $.

      Führungskräfte von Bechtel hatten im Jahr 2000 den Wahlkampf von US-Präsident George W. Bush mitfinanziert. Außerdem sitzen zwei leitende Angestellte in Beratungsausschüssen des Weißen Hauses und des Pentagons. Parsons gab im September die Einstellung von zwei ehemaligen ranghohen Mitarbeitern des Energieministeriums bekannt. Kürzlich engagierte das Unternehmen einen ehemaligen Luftwaffengeneral. Regierungsvertreter teilten mit, politische Erwägungen hätten bei der Auftragsvergabe keine Rolle gespielt.


      Die US-Regierung hat verfügt, dass Gegner des Irak-Krieges von Aufträgen für Wiederaufbauprojekte ausgeschlossen werden. Dies stieß in den betroffenen Ländern, darunter Deutschland und Frankreich, auf scharfe Kritik. Der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Lawrence Di Rita, sagte am Dienstag, der Ausschluss von Firmen aus Ländern, die gegen den Krieg waren, gelte nach wie vor. Er werde aber laufend überprüft. "Die kontinuierliche Beurteilung, wie das Geld ausgegeben wird, wird nicht aufhören, bis der Wiederaufbau endet", sagte Di Rita.
      Avatar
      schrieb am 07.01.04 08:35:26
      Beitrag Nr. 664 ()
      http://www.ftd.de/ub/di/1073230760602.html?nv=lnetn

      Aus der FTD vom 7.1.2004
      Fluglinien machen Front gegen Sky Marshals
      Von Jenny Genger und Stefan Biskamp, Hamburg

      Fluglinien in Europa und Afrika wehren sich gegen die verschärften Sicherheitsvorschriften der USA. Thomas Cook Airlines und South African Airways akzeptieren keine bewaffneten Flugbegleiter.


      Die britische Chartertochter des deutschen Touristikkonzerns Thomas Cook drohte am Dienstag, Flüge eher zu annullieren, als so genannte Sky Marshals an Bord zu lassen. US-Heimatschutzminister Tom Ridge hatte Fluglinien vor wenigen Tagen dazu aufgefordert, Flüge auf besonders gefährdeten Strecken mit Sky Marshals zu begleiten. Andernfalls werde den Flugzeugen die Landeerlaubnis entzogen. Pilotenvereinigungen und Luftfahrtverbände befürchten jedoch, dass die Marshals selbst zum Sicherheitsrisiko werden können und sprechen von "blankem Aktionismus". Portugal, Dänemark und Schweden weigern sich, das bewaffnete Personal zu erlauben. Sie wollen Flüge, gegen die es Sicherheitsbedenken gibt, ganz streichen.

      In Deutschland wurde der Einsatz von Sky Marshals kurz nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 geregelt. Bundesgrenzschutzbeamte in Zivil begleiten ausgewählte Flüge der Lufthansa und anderer deutscher Linien. "Das Prozedere hat sich in Deutschland eingespielt", sagte ein Thomas-Cook-Sprecher, für dessen deutsche Fluglinie die Regelung auch gilt. "Wir sind nicht generell gegen die Forderungen der USA oder gegen den Einsatz von Sky Marshals."

      Notfalls will Thomas Cook Flüge streichen

      Das sieht die britische Tochtergesellschaft anders. Thomas Cook Airlines teilte mit, dass künftig der Pilot das letzte Wort hat, sollte die britische Regierung dem Druck der USA nachgeben und Sky Marshals auf jedem Nordatlantikflug vorschreiben. Bis dahin will die britische Thomas-Cook-Tochter jeden Flug streichen, "wenn auf irgendeiner unserer Routen ein Sky Marshal anwesend ist". Der Reiseveranstalter startet von Großbritannien aus rund 40 Flüge pro Woche, die amerikanischen Luftraum kreuzen. Die britische Pilotenvereinigung Balpa verhandelt derzeit mit der Regierung und will durchsetzen, dass der Pilot in jedem Fall die Kontrolle behält und über die Sky Marshals an Bord informiert wird.

      British Airways (BA) will die Marshals dagegen zulassen. In den vergangenen Tagen waren mehrere BA-Flüge in die USA verspätet, weil amerikanische Behörden Zusatzinformationen über Passagiere verlangten.
      Avatar
      schrieb am 07.01.04 08:41:45
      Beitrag Nr. 665 ()
      http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,280813,00.html

      TERRORVERDACHT

      Frau mit beheizbarer Lederjacke darf nicht in die USA


      Terroralarm in Paris: Weil in ihrer Lederjacke Kabel festgestellt wurden, ließ die Fluggesellschaft Delta eine Passagierin nicht mit nach Cincinnati fliegen. Andere Mitreisende der Maschine wurden verhört. Später stellte sich heraus, dass die Frau lediglich eine beheizbare Motorradjacke trug.

      Washington - Nach Angaben des US-Heimatschutzministeriums musste die Frau die Delta-Maschine nach Cincinnati vor dem Start in Paris am Dienstag wieder verlassen, weil Drähte aus ihrer Jacke herausschauten. Sprengstoffexperten untersuchten das Kleidungsstück, wie aus Kreisen der französischen Polizei verlautete. Mehrere Passagiere des Fluges verhört.
      Mit einer Stunde Verspätung startete die Maschine schließlich in die USA. In Cincinnati landete die Boeing 767 aus Sicherheitsgründen im eingezäunten Frachtbereich des Flughafens, der mehrere hundert Meter vom Terminal entfernt ist. Danach wurden erneut alle Passagiere und ihr Gepäck kontrolliert. Rund zehn Männer aus dem Nahen Osten seien verhört worden, sagte einer der Betroffenen.

      Wegen der von den USA vorgeschriebenen verschärften Sicherheitskontrollen hatte unterdessen ein Flug der British Airways von London nach Washington den vierten Tag in Folge fast zwei Stunden Verspätung. Das teilte ein Sprecher der Fluggesellschaft gestern mit. Der Flug mit der Nummer 223 war in der vergangenen Woche jeden Tag verspätet oder fiel ganz aus.

      Aus Furcht vor Anschlägen hatte die US-Regierung vor Weihnachten den nationalen Terroralarm auf die zweithöchste Stufe Orange angehoben.

      :D
      Avatar
      schrieb am 07.01.04 15:51:04
      Beitrag Nr. 666 ()
      http://www.baz.ch/news/index.cfm?keyID=D9D08A04-1208-4059-9E…

      Schwarzenegger warnt vor Konkurs Kaliforniens

      Sacramento. SDA/BaZ. Kaliforniens Gouverneur Arnold Schwarzenegger hat vor der Zahlungsunfähigkeit des US-Bundesstaates gewarnt. Er will die Wähler deshalb dazu bringen, seinem Plan für eine Anleihe im Umfang von 15 Milliarden Dollar (18,4 Milliarden Franken) zuzustimmen. Die kalifornischen Bürger stimmen darüber am 2. März in einer Volksbefragung ab. «Juni ist der Monat, in dem Milliarden Dollar aus alten Anleihen fällig werden und das finanzielle Kartenhaus aus der letzten Hälfte des vergangenen Jahrzehnts zusammenstürzen wird», sagte Schwarzenegger.

      Weiter kündigte er drastische Sparmassnahmen an. Er werde die Steuern aber nicht erhöhen, sagte der frühere Hollywoodstar am Dienstagabend (Ortszeit) während seiner ersten Rede zur Lage des Bundesstaats im Parlament der Landeshauptstadt Sacramento.

      Verschwendung und Betrug

      Der seit Mitte November amtierende Gouverneur will «Verschwendung und Betrug» in der Verwaltung ausmerzen, die Sozialversorgung für Arbeiter reformieren und die teure Energieversorgung neu strukturieren. «Die Einsparungen werden nicht leicht sein, aber sie werden nicht ewig andauern», versicherte Schwarzenegger.

      In seiner direkt übertragenen Rede ging der Gouverneur nicht auf Einzelheiten ein. Am Freitag will Schwarzenegger den konkreten Haushaltplan 2004/2005 für den hoch verschuldeten Westküstenstaat vorlegen. Schwarzenegger hatte im Oktober die Wahl mit dem Versprechen gewonnen, die desolaten Finanzen des bevölkerungsreichsten Bundesstaates der USA zu sanieren.

      ------

      Insolvenziator :laugh:
      Avatar
      schrieb am 09.01.04 16:03:04
      Beitrag Nr. 667 ()
      ADE: VERMISCHTES: Bush will Mond besiedeln und Menschen zum Mars schicken
      WASHINGTON (dpa-AFX) - US-Präsident George W. Bush will eine Siedlung oder
      feste Station auf dem Mond schaffen, um dann als nächsten Schritt Amerikaner zum
      Mars zu schicken. Einen entsprechenden Langzeitplan werde der Präsident am
      Mittwoch kommender Woche verkünden, berichteten US-Medien am Freitag unter
      Berufung auf verschiedene Regierungsbeamte. Nach Bushs Vorstellungen solle
      unverzüglich mit entsprechenden Forschungs- und Entwicklungsarbeiten begonnen
      werden, hieß es weiter. Zum letzten Mal hatte 1972 ein Mensch den Mond
      betreten./ch/DP/tav
      NNNN

      ---------

      Als erstes darf dann Bushi selbst hoch :laugh:
      Avatar
      schrieb am 10.01.04 18:38:51
      Beitrag Nr. 668 ()
      KRITIK AUS LONDON

      "US-Umweltpolitik gefährlicher als Terrorismus"


      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,281136,00.html


      BREITSEITE GEGEN BUSH

      "Wie ein Blinder in Raum voller Tauber"

      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,281393,00.html

      :eek:

      So langsam fangen auch die Eliten ( ehemalige Regierungsmitglieder) aus dem System an zu denken,
      um ihre Macht und System zu erhalten. :confused:
      Avatar
      schrieb am 11.01.04 13:18:43
      Beitrag Nr. 669 ()
      clonecrash

      mach dir doch bitte die Mühe links zu verlinken. tausend dank :)
      Avatar
      schrieb am 13.01.04 20:40:14
      Beitrag Nr. 670 ()
      WAL-MART

      Nachtarbeit für Schulkinder


      Die amerikanische Supermarktkette Wal-Mart bezahlt ihre Angestellten schlecht und verlangt doppelten Einsatz. Was bisher nur Gewerkschaften kritisierten, belegt jetzt auch eine interne Studie des Unternehmens

      New York - In der Untersuchung waren die Stechuhr-Daten von 25.000 Mitarbeitern über eine Woche lang ausgewertet worden. Danach arbeiteten schulpflichtige Kinder in über 1.300 Fällen bis spät in die Nacht oder während der Schulzeiten. In rund 60.700 Fällen nahmen Mitarbeiter nicht ihre vorgeschriebenen Pausen und in 15.700 Fällen mussten sie während der Mittagspause arbeiten.
      Schlechte Arbeitsbedingungen und Arbeit in den Pausen waren wiederholt Gegenstand von Klagen gegen Wal-Mart (Slogan: "Our people make the difference"). Nach Aussagen von Angestellten sind die Supermärkte systematisch unterbesetzt, Überstunden und der Verzicht auf Pausen werden vom Management fest einkalkuliert. In Einzelfällen haben Kassierer während der Arbeit hinter der Kasse uriniert, weil sie keine Zeit fanden, auf die Toilette zu gehen.

      Wal-Mart ist der größte Einzelhändler weltweit und mit rund 1,2 Millionen Angestellten auch der größte Arbeitgeber. Es gehört zur Firmenpolitik, eine Organisation der Mitarbeiter in Gewerkschaften zu verhindern. Stattdessen soll sich jeder Mitarbeiter gemäß der so genannten "Open Door Policy" direkt an das Management wenden.

      Die Studie, die Wal-Mart bereits im Juli 2000 durchgeführt hatte, war Jahrelang unter Verschluss gehalten worden. Konsequenzen hatte das Unternehmen nicht gezogen. Ein langjähriger Mitarbeiter gab das Papier jetzt an die New York Times weiter. Das Blatt berichtet heute, der Informant wolle Druck auf das Unternehmen ausüben, die Situation seiner Angestellten zu verbessern.

      Autor der Untersuchung ist Bret Shipley, ein interner Prüfer des Unternehmens. Eine Wal-Mart-Sprecherin sagte, die Studie sei so fehlerhaft, dass das Management in keiner Form darauf reagiert habe. Mitarbeiter würden schlicht vergessen, sich in den Pausen an der Stechuhr abzumelden oder arbeiteten durch, um früher nachhause zu kommen. Wenn Schulpflichtige während der Schulzeit gearbeitet hätten, seien die Schulen möglicherweise an den entsprechenden Tagen geschlossen gewesen.

      Die Löhne bei Wal-Mart liegen um zehn Dollar pro Stunde unter denen anderer Supermarkt-Ketten. Ungelernte bekommen rund 4,50 Dollar pro Stunde

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,281688,00.html
      Avatar
      schrieb am 14.01.04 12:14:09
      Beitrag Nr. 671 ()
      Irgendwie müssen doch die Arbeitlosenzahlen runter :D
      Avatar
      schrieb am 14.01.04 21:21:58
      Beitrag Nr. 672 ()
      O`Neills Bekenntnisse
      Von der Veschwörungstheorie zu den Fakten einer Verschwörung

      Unter dem Titel "Ein Insider packt aus" berichtet Spiegel-Online am 12. Januar 2004 :

      "Der geschasste US-Finanzminister O`Neill bringt seinen früheren Dienstherren in Bedrängnis. In einem TV-Interview gestern Abend und in einem Buch wirft er George W. Bush vor, er habe den Irak-Krieg von Anfang an geplant. In beispielloser Weise entblößt er den Regierungsstil des Präsidenten und die Ränkespiele seiner Prätorianergarde."

      Merkwürdigerweise fehlt in dem ganzen Artikel der Begriff "Verschwörungstheorie", der bis dato in den Medien stets herangezogen wurde, um Kritik an den "9-11"- und "War on Terror"-Legenden des Bush-Regimes lächerlich zu machen. Ebenso fehlt allerdings auch der Hinweis, dass sich mit O`Neills Bekenntnissen als "Verschwörungstheorie" denunzierte Behauptungen einmal mehr als Fakten einer Verschwörung herausgestellt haben.

      Knapp zwei Wochen nach den Anschläge , am 24.September 2001, hatte ich in der WTC-Conspiracy-Kolumne auf Telepolis ("Zero Evidence on Ground Zero") geschrieben:

      "Gegen die psychische Energie der Kamikaze-Waffe, über die der Gegner verfügt, helfen keine Panzer und Raketen - und doch werden sie jetzt aufgefahren und zum Einsatz kommen. Es würde mich nicht wundern, wenn demnächst "Beweise" auftauchen, dass auch der Irak in die Sache verstrickt ist, Amerika also jetzt den Bestrafungsfeldzug nutzt, um sich mit weltweiter Solidarität an den öl-strategisch unverzichtbaren Punkten im Golf und Vorderasien für das nächste halbe Jahrhundert festzusetzen"

      Am 5. November 2001 hieß es dann in der Kolumne "Ein lange geplanter Krieg":

      Weil der Imperativ des billigen Öls die US-Außenpolitik seit vielen Jahrzehnten diktiert, hatten wir schon vor einigen Wochen vermutet, dass bei den Ermittlungen des WTC-Anschlags sicher bald "Spuren" auftauchen, die auf den Irak weisen. Und siehe da: der Terrorpilot Atta soll sich in Prag mehrfach mit einem Konsul der irakischen Botschaft getroffen haben und dabei, so der tschechische Geheimdienst, könnte auch Anthrax übergeben worden sein. Ist es ein Zufall, dass diese "Spur" jetzt auftaucht und groß gemeldet wird, während die wirklich sensationelle Enthüllung der "Times of India", dass Atta vom pakistanischen Geheimdienst Geld erhalten hat - also im Auftrag des engsten amerikanischem Verbündeten agierte - keinerlei Widerhall in den Medien gefunden hat ( Manus Manum Lavat - Money Money Lavamat )? Wird demnächst "eindeutig" nachgewiesen, dass irgendeiner der Briefe mit Milzbrand-Erregern aus eben jenem Stamm bestückt war, den man seinerzeit dem netten Hurensohn Saddam verkaufte? Der wird sich an vergiftete Briefe im übrigen noch gut erinnern, denn Anfang der 60er war er als Offizier an der Operation beteiligt, mit der die Amerikaner den sowjet-freundlichen Machthaber General Kassem beseitigen wollten. Während die CIA Saddams Ba`aht-Partei mit Adressen von "Kommunisten" versorgte, die dann von Killerkommandos erledigt wurden, ließ ihr Chef-Chemiker Sydney Gottlieb - der berüchtigte Leiter des Drogen- und Gehirnwäsche-Projekts MK ULTRA - ein mit Sporen vergiftetes Taschentuch an die Privatadresse des Generals senden. Wenn auch ohne direkten Erfolg - Kassem wurde erst bei dem späteren Putsch erschossen.
      In den Tagen nach dem Anschlag wunderte ich mich, warum in den Medien soviel von möglichen Folgeattacken durch Biokampfstoffe wie Anthrax die Rede war. Als dann zwei Wochen später die ersten Fälle auftauchten, schien mir die Panikmache dann wie eine "selfullfilling prophecy". Hatte man damit nur ein paar irre Trittbrettfahrer und Angehöriger rechtsradikale Milizen, die in der Vergangenheit schon Anschläge mit dem Milzbranderreger ausgeführt hatten, animiert? Oder war die Anthrax-Hysterie eine psychologische Operation, mit der zum einen vom völligen Versagen der Behörden bei der Verhinderung und Aufklärung des WTC-Anschlags abgelenkt und ein Angstklima zur Durchsetzung von Überwachungs- und "Homeland Security"-Gesetzen geschaffen werden sollte - und zum anderen eine Spur auf den nächsten Gegner im geopolitischen "Great Game" vorbereitet werden sollte?
      Wenn Bagdad demnächst tatsächlich wegen Anthrax in die Schusslinie geraten sollte, können wir davon ausgehen, dass es sich bei den mysteriösen Anthrax-Briefen nicht um Sendungen von "Al Qaida" handelt, sondern um "black valentine"-Grüße aus der CIA-Giftküche.

      Nachdem die Anthrax-Spur dann bald darauf tatsächlich zum einem US-Labor führte, verschwand die Verbindung Irak/Anthrax schnell wieder aus den Medien, auch die Irak-Connection Attas stellte sich schnell als Falschmeldung heraus, kursierte aber unterschwellig noch länger weiter, um die Verbindung 9-11/Saddam und die Kriegshetze am Kochen zu halten. Noch im April 2002 fabulierte etwa Hans Krech in der "Welt" - allen Dementis zum Trotz - über "Geheime Kontakte des Irak zum Terror". Doch bis dahin hatten diese Propagandalügen - von zahllosen Journalisten und "Experten" vorbehaltlos und ohne jede Nachfrage in die Welt gesetzt - ihren Zweck schon erfüllt: die Mehrheit des US-Bürger war nach Umfragen überzeugt, dass es sich bei den Tätern des 11.9. um Iraker gehandelt habe, deren Massenmord es nunmehr mit dem Sturm auf Bagdad zu rächen gelte.

      Der Irakkrieg stand mit dem Tag auf der Agenda, an dem das Bush-Regime das Weisse Haus erobert hatte: "Go find me a way to do this" zitiert O`Neill die Forderung des Präsidenten in einem CBS-Interview, das in der US-Presse heute hohe Wellen schlägt:

      Bush Specifically Sought to Oust Hussein From Start, Ex-Cabinet Member Says ,nyt
      Bush was demanding excuse to invade Iraq in January 2001, gumbel
      Bush decided to remove Saddam `on day one`, borger
      Bush`s goal `was always Saddam`, BBC
      O`Neil: Bush Told Advisors "Find me a way to" Invade Iraq Pre 9-11, Reynolds
      Bush Began Iraq Plan Pre-9/11, O`Neill Says , reuters
      Sec. O`Neill: Bush had war plan before 9/11 , sfc
      O`Neill: Bush Sought Way To Invade Iraq, interview
      Washington Post Has No O`Neill Interview Story As Of 8:00 AM,wp
      O`Neill lashes `blind man` Bush, BBC
      Confessions Of A White House Insider, Dickerson
      Inside the Pentagon: Neocon propaganda campaign led to war, kwiatkowski
      Bush`s deception on Iraq, maxwell
      Scathing U.S. Army Study Calls Bush Iraq War "Unnecessary" And "Unrealistic",wp

      Die Prätorianer-Garde - Vize Cheney und sein Stab - fanden einen Weg, dank des alten CIA-Assets Osama Bin Laden ließ sich nach dem 11.9.2001 zuerst eine internationale "Krieg gegen den Terror" Koalition für die ebenfalls lange geplante Beseitigung der Taliban-Regierung schmieden - um sodann den Spin mit aller willfährigen Medienmacht auf Saddam & den Irak zu lenken.

      Hätte es einen Unterschied gemacht, wenn in den Wochen nach den Anschlägen ein paar mehr Journalisten, außer einer Handvoll "Verschwörungsfanatiker" (Spiegel), in dieser Richtung recherchiert und nachgefragt hätten ? Es hätte wohl - und eben deshalb fand es nicht statt: "The Mighty Wurlitzer", die große konzerngespeiste Medienorgel, wurde angeworfen und überdröhnte jeden noch so lauten Zwischenruf. Kritik am Weissen Haus und seiner Kriegshetze wurden als "unpatriotisch" bzw. "anti-amerikanisch" aus dem Mainstream verbannt - und in das Internet exterritorialisiert. Wer es wagte, von dort wieder in der Gutenberg-Galaxie aufzukreuzen - wie ich und ein paar Kollegen mit erfolgreichen Büchern - wurde von den servilen Wachhunden des Medienbordells schon im Vorfeld weggebissen. Gut nur, dass das vorherzusehen war, ebenso wie der Gestus, mit dem man sich jetzt, wo das Unerhörte nicht mehr durch Ignorieren, Lächerlichenmachen oder Denunzieren weggedrückt werden kann - weil, wie in diesem Fall, ein Insider ausgepackt hat - aus der Affäre zieht: "Was wollt ihr denn, das ist doch gar nichts Neues!" Erwarten Sie aber nicht, dass die Mediennutten ihren Dreck von vorgestern zurücknehmen, vielmehr werden sie umgehend die nächste Sau durchs Dorf treiben... Falls dabei etwas als "Verschwörungstheorie" bezeichnet wird, gilt es - mit Gore Vidal - aufzumerken und den Markierstift zu zücken, denn: "Offenbar ist heute ,Verschwörungszeugs` die Kurzformel für ,unaussprechliche Wahrheit`."

      http://www.broeckers.com/O`Neill.htm
      Avatar
      schrieb am 14.01.04 21:23:16
      Beitrag Nr. 673 ()
      Avatar
      schrieb am 19.01.04 16:05:11
      !
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      Avatar
      schrieb am 20.01.04 10:27:22
      Beitrag Nr. 675 ()
      Hier was hochinteressantes:


      Gestern beim Aufräumen fiel mir eine Börsen-Zeitschrift (Auflösung später) in die Hand. Habe sie aus Interesse (u.a. Charttechnik) mal durchgewühlt.
      Titel war übrigens: Hallo Aufschwung! Von Markus Koch etc. Den ganzen Artikel (mehrseitig abzutippen) würde leider bis heute mittag dauern, deshalb hier nur das wesentliche.

      Der Aufschwung ist da. Das viele liquide Geld will wieder an den Börsen investiert werden. Niedrige Zinsen. Der Optimismus ist an der Wall-Street zurück. Die Amis geben das Tempo vor, Gewinnaussichten für das laufende Jahr haben sich drastisch verbessert. Europäische Aktien sind wieder attraktiv.... Abbey Cohen hält an ihrer Zielmarke von 11.300 fest, anschließend Luft bis 12.400.
      Weiterhin:
      "Nach all den pos. Konjunkturdaten und den Optimismus von Alan Greenspan war der Arbeitsmarktbericht am vergangenen Freitag das letzte Mosaiksteinchen, das zum Bild eines (ACHTUNG) robusten Aufschwung fehlte. Nun können auch Ökonomen und Analysten nicht länger quer schießen." "Die Märkte haben das Schlimmste hinter sich", sagt Tobias Levkovich, Chefstratege von Salomon Smith Barney, und hebt das Jahresziel für den Dow auf 11.400 Punkte an. S&P500 sieht er ein Aufwärtspotential von 13-17%.... Für einen Einstieg sprechen die hohen Barbestände bei institutionellen und privaten Anlegern. Die meisten haben den raschen Anstieg der vergangenen Monate verschlafen und müssen noch investieren, was der Rally zusätzlichen Schub verleiten wird...} S. 42 bis 47, Titel Aufschwung.

      Dazu Interview mit James Abate, Fondsmanager von GAM Star American Focus, der auf S.99 zur Vorsicht mahnt, da Technologie-Titel überbewertet seien. Tenor aber: Die US-Konjunktur erholt sich schneller als erwartet.

      Stefan Risse spricht in gleicher Zeitschrift von "Zweite Einstiegs-Chance".

      Weiterhin auf S.24, Inhalt Barron´s: Große Verprechen - Mit der Wiederbelebung der Wirtschaft in den konjunkturabhängigen Branchen ist auch der Dow-Jones-Index kräftig gestiegen. Haben Anleger, die jetzt einsteigen wollen, die Party schon verpasst?

      Chartcheck Dow stand damals genau auf 10.600 Punkte und lief in eine Widertandszone rein.
      S&P 500 stand damals fast punktgenau dort, wo er heute steht.
      Nasdaq Composite stand damals bei knapp 2.000 Punkte.


      Große Preisfrage an alle, von wann stammt dieser kurz zusammengefasste Inhalt???


      Auflösung: siehe Stück weiter unten....
















      Quelle: Die Telebörse, 12/02 vom 14.03.2002.
      (Telebörse gibt´s nicht mehr, kein Wunder..... Kleiner Tipp: Vielleicht sollte auch der ein und andere Marktschreier mal den Job wechseln... :rolleyes: )


      Da kann ich im Nachhinein nur lauthals :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh:

      - und weiß jetzt ganz genau, was ich von der aktuellen Irrenhausrally zu halten habe! :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 20.01.04 16:40:21
      Beitrag Nr. 676 ()
      Was aber fehlt:

      Einige Werte sind jetzt heissgelaufen, aber in den grossen Indices fehlt noch so ein Schlusshype, ansonsten wird bei jeder Korrektur wieder eingekauft und der Markt steigt weiter.

      Extern: Wundern kann man sich auch nur noch über die gänzlich fehlende Hinterfragung der Earnings. Ich meine, wo ist denn da die Aussagekraft bei dem Vergleich - 1Q. 2003 zum 1Q. 2004? :rolleyes:

      Jede Pommes Bude übertrifft da diese Zahlen.

      Andersrum hinterfragt: Warum bitt´schön explodiert denn wirklich ALLES, und das schon seit 10 Monaten, wobei die Nasdaq-Rally ja faktisch schon am 09.10.2002 begann? (Die BigPlayer jagen genau aus diesem Grunde Woche für Woche alles auf neue 52 - 104 Wochenhochs... Wo ist denn hier noch der Überraschungseffekt?) Wenn schon Schrottaktien wie z.B. Intershop & Co. jetzt seit Jahresbeginn jeden Tag 20% explodieren, sollte an vielleicht mal sein Hirn einschalten - und den Ständer vergessen? :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 20.01.04 16:43:41
      Beitrag Nr. 677 ()
      Smart Investor Weekly 20.01.2004, 15:32


      Gefahr erkannt... - Gefahr auch gebannt?


      Nicht die weltweiten Aktienmärkte sind es, die derzeit von sich Reden machen, sondern der Devisen- und Goldmarkt. Zwar sorgt die Korrektur des Euro gegenüber dem US-Dollar für Wirbel, er könnte sich aber auch langfristig als viel Staub um Nichts herausstellen.

      Die Idee der Manipulation
      Analysiert man die langfristige US-Dollarschwäche, so muß man immer wieder nach der Theorie fragen, welche sich dahinter verbirgt. Bekanntlich versucht(e) die US-Regierung – im Hinblick auf die Präsidentschaftswahlen im kommenden November – alles ihr Mögliche, die Wirtschaft wieder auf Kurs zu bringen und sie auch dort zu halten. Neben all den anderen Ankurbelungsmaßnahmen wie extremen Steuer- und Zinssenkungen, der hohen Beleihung der US-Immobilien und massiver Staatsausgaben spielt der Devisenmarkt dabei eine Schlüsselrolle. Denn um die Wirtschaft (und besonders die Binnennachfrage) anzukurbeln, müssen US-Produkte für US-Konsumenten attraktiver erscheinen als Importgüter. Da Zölle und Einfuhrbeschränkungen eher unpopulär sind (können bis zu Handleskriegen führen), manipuliert die Zentralbank daher lieber die einheimische Währung und schiebt die Schuld für die wirtschaftliche Schwäche auf andere Länder ab. Im Falle der USA geschieht das durch eine beschleunigte Abwertung des Dollar. Ausländische Produkte sollen sich für amerikanische Konsumenten relativ verteuern, während inländische Waren preiswerter werden. Für Ausländer hingegen werden amerikanische Produkte zunehmend attraktiver, was die Nachfrage nach ihnen zusätzlich ankurbelt.

      Der Teufel steckt im Detail
      Soweit die Theorie. Doch bekanntlich steckt der Teufel im Detail. Denn während einerseits US-Konsumgüter attraktiver werden, steigt anderseits das Währungsrisiko. Erwirtschaften US-Investments (darunter auch Aktien und Bonds) eine höhere Rendite als der Währungsverlust durch einen schwächeren Dollar, schmälert sich für Investoren „nur“ der Gewinn. Ist die Rendite der Investments relativ gering, erleiden Anleger dann möglicherweise aber auch einen Verlust. Es hängt also von den Anlegern ab, in wie weit sie diesen Schmerz verkraften wollen bzw. können. Des weiteren waren und sind es vor allem asiatische Zentralbanken (in erster Linie die Japaner gefolgt von den Chinesen), die durch Dollar-Käufe die Währung vor einem tieferen Sturz bewahren. Diese Dollar werden dann umgehend in US-Assets (Aktien, Anleihen) investiert. Bekanntlich leiht das Ausland den USA rund 500 Mrd. US-$ pro Jahr. Ohne diese Schulden würden die USA in eine tiefe Finanzkrise stürzen. Und das wiederum würde der stark von den US-Konsumenten abhängige asiatische (und weltweite) Wirtschaftsaufschwung zu spüren bekommen. So finanzieren im Endeffekt die asiatischen Länder den Konsum auf Pump der USA. Ironischerweise fließen die Konsumausgaben der Amerikaner trotz all der Manipulationen der Bush-Regierung weiter nach China, was zu einem weiteren Abbau an Arbeitsplätzen in den USA und einer Stärkung Chinas führt. Was bleibt auch anderes übrig in dieser Lage? Doch sobald der Dollar Tiefen erreicht hat, die es für die Asiaten und andere Gläubiger unrentabel machen, weitere US-Staatsanleihen zu kaufen, müssen die US-Zinsen wieder steigen, um Käufer für ihre Schulden zu finden. Dies wäre definitiv das Ende der Rally an den amerikanischen und weltweiten Aktienmärkten.






      Aus einer Korrektur...
      Doch noch ist von diesem Langfrist-Szenario momentan noch wenig zu spüren. Der Dollar-Verfall legte erst einmal eine Verschnaufpause ein und setzte zu seinem erwartenden Pullback an. Die Folge daraus ist sind ein schwächerer Euro und ein korrigierender Goldpreis. Charttechnisch ist der Euro gegenüber dem US-Dollar aus seinem kurzfristigem Aufwärtskanal nach unten ausgebrochen (siehe Chart). Auch wenn eine kurzfristige Korrektur bevorsteht, so sind sowohl der mittel- wie auch der langfristige Aufwärtstrend weiterhin intakt. Gerade bei der europäischen Zentralbank stößt die schwächere Gemeinschaftswährung auf breiten Zuspruch, hat man doch durch die „verbalen Interventionen“ der letzten Woche genau das bewirken wollen. So sind die Sorgen um den europäischen Export vorrübergehend erst einmal gebannt. Im Edelmetallbereich vollendeten sowohl der HUI (Index der ungehedgten Goldmienen) wie auch der XAU (Index der gehedgten Goldminen) ihre Doppeltop-Formationen. Der negative Durchbruch läßt – im kurzfristigen Bereich – auf noch weiteres Korrekturpotential schließen (siehe Chart). Dennoch bleiben wir für den Edelmetallbereich langfristig weiter positiv, kurzfristig müssen teils kräftige Schwankungen in Kauf genommen werden.



      ... ergeben sich oft gute Chancen
      Im kurzfristigen Bereich hat sich auch das Bild an den Aktienmärkten geändert. Die in der letzten Woche angesprochene Gefahr einer Topbildung im Dax ist weitgehend gebannt. So rückt unser mittelfristiges Kursziel von 4.500 Punkten in greifbare Nähe. Wie bereits mehrfach erwähnt rechnen wir mit einem Erreichen dieser Marke gegen Anfang März, möglicherweise aber auch erst in Richtung Sommer. Dem bisherigen Start ins neue Jahr folgend wohl aber eher früher als später. Auch unsere Indikatoren zur Messung der Liquidität (dem Treibstoff der Börsen) stehen weiter auf Grün. Dennoch bleiben wir langfristig weiterhin skeptisch und weisen ausdrücklich auf die oben angesprochenen Gefahren hin. Für spekulative Anleger in Edelmetallen sind durch die derzeitige Dollarstärke vor allem südafrikanische Mienen wieder interessanter geworden. Wie schon oft im Smart Investor besprochen kalkulieren diese ihre Kosten zwar in südafrikanischen Rand, rechnen aber ihre Gewinne aus dem Verkauf von Gold in US-Dollar ab. Ein Anziehen des Dollar gegenüber dem Rand läßt somit automatisch die Kosten sinken, während die Gewinne steigen.

      Zu unseren Empfehlungen / Musterdepotveränderungen
      Die infolge der jüngsten Dollar-Erholung eintretende, daher auch wenig überraschende Konsolidierung im Edelmetallbereich hat auch einigen unserer Musterdepotwerte ein paar Prozentpunkte abgenötigt. Da wir in diesem Sektor jedoch die betont langfristige Perspektive im Auge haben, würden wir jeden unserer Titel auch gegenwärtig wieder in ein Musterdepot aufnehmen (Durban Roodepoort, Harmony, Croesus sowie Silver Standard Resources). Gleiches gilt für unsere Asien- bzw. Rohstofftitel, der thailändische Kohlelieferant und -kraftwerkbetreiber Banpu sieht nach über 200 % Kursgewinn hingegen vielleicht etwas überhitzt aus. Gewinne laufen zu lassen war allerdings selten ein schlechter Ratschlag. Apropos Gold und Edelmetalle: Im Übrigen sei an dieser Stelle auf die nächste Ausgabe des Smart Investor Magazins hingewiesen, die am 31.Januar erscheinen wird. Darin wird ein ausführlicher Beitrag zum Explorationssektor zu finden sein inklusive eines interessanten Interviews mit Klaus Eckhof, seines Zeichens renommierter und inzwischen weltweit bekannter Geologe und mehrfacher Unternehmensgründer im Explorations-Business. Nach wie vor gilt unser Angebot: Zwei Ausgaben des Smart Investor Magazins gratis bestellen: http://www.smartinvestor.de/abo/index.hbs.

      Vor wenigen Wochen sind wir mit unserem Abstauberlimit beim deutschen Generikaspezialisten Stada Arzneimittel im Laufe der Korrektur leider nicht zum Zuge gekommen. Jetzt, nach vermutlich beendeter Korrektur, sieht es so aus, als würden die Papiere ihren Aufwärtstrend wieder aufnehmen wollen. Daher holen wir uns 100 Aktien des MDax-Mitglieds (WKN 725 180) zum heutigen Schlußkurs ins Musterdepot. Weitere Veränderungen stehen nicht auf der Agenda. Mit dieser Investition sinkt unsere Cash-Quote auf unter 10 %, was sich mit unserer kurz- bis mittelfristig positiven Einschätzung deckt.

      Fazit
      Kurzfristig werden die Börsen weiterhin von der offenkundigen Euphorie der Marktteilnehmer getragen. Nichtsdestotrotz sollte man sich davon nicht beeindrucken lassen. Die langfristigen Gefahren für die Märkte, wie wir sie schon oftmals erwähnt haben, bleiben weiter bestehen, wenn auch nur hinter der Fassade des Vordergründigen. So wird das Eis, auf dem sie sich bewegt, auch nicht gerade dicker – ganz im Gegenteil. Nicht umsonst spottete der ehemalige amerikanische Finanzminister John Connolly: „Der Dollar ist unsere Währung und euer Problem,“ ehe Präsident Richard Nixon vor 30 Jahren das Abkommen von Bretton Woods einseitig aufkündigte. Mal sehen, was sich die heutige Regierung dazu einfallen läßt.

      Sebastian Storfner, Falko Bozicevic
      Smart Investor Magazin
      Storfner@goingpublic.de
      Avatar
      schrieb am 23.01.04 10:32:07
      Beitrag Nr. 678 ()
      Aus der FTD vom 23.1.2004

      Bushs Defizit bedroht Aufschwung

      Von Thomas Fricke, Davos

      Die drastisch gestiegenen Budgetdefizite der US-Regierung sind zu einem der größten Risiken für den globalen Aufschwung geworden. Diese Einschätzung äußerte der bisherige Chefökonom des Internationalen Währungsfonds (IWF), Kenneth Rogoff.

      Ohne Kehrtwende drohten den USA 2005 ein Inflationsschub sowie steigende Zinsen und ein schon in Kürze beschleunigter Absturz des Dollars. Das würde für die gesamte Weltwirtschaft "schmerzhaft", sagte der Harvard-Ökonom im FTD-Interview. Früher oder später werde die US-Regierung nicht umhinkommen, einzelne Steuern wieder anzuheben, prognostiziert Rogoff.

      Mit den Äußerungen des international renommierten Ökonomen gewinnt die seit Monaten wachsende Kritik an der Finanzpolitik von US-Präsident George W. Bush an Schärfe. Rogoff stuft die Risiken deutlich höher ein als die Regierung, die bislang keinen akuten Bedarf zum Gegensteuern sieht. Bush hatte mit Steuerleichterungen und steigenden Staatsausgaben in den vergangenen Monaten zu einem Konjunkturboom beigetragen. Die Kehrseite sind Etatdefizite von mittlerweile rund fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Laut Rogoff war dieser Kurs anfangs zwar "äußerst hilfreich, um nicht nur die USA, sondern damit auch die gesamte Weltwirtschaft aus der Rezession zu holen." Jetzt mache dies in den USA aber keinen Sinn mehr - im Gegenteil. "Das Dramatische an der aktuellen Entwicklung ist, dass es keinen nachvollziehbaren Fahrplan mehr für die US-Finanzpolitik gibt", sagte Rogoff.


      Dollar-Sturz und Inflationsschub befürchtet


      Die Staatsausgaben seien "außer Kontrolle geraten", gleichzeitig sei unklar, ob einige der vorübergehend gewährten Steuererleichterungen tatsächlich wieder zurückgenommen werden, wie es einmal geplant war. "Es fehlen die Signale dafür, wo es hingeht", sagte Rogoff. Und das sei nicht nur für die USA riskant. Vieles spricht laut Rogoff dafür, dass sich ohne Gegensteuern die Abwertung des US-Dollars fortsetzt. "Dann sind Kurse von 1,40 bis 1,50 Euro je Dollar in Kürze möglich." Kommendes Jahr werde es in den USA zu Inflationsraten kommen, die leicht über vier Prozent steigen könnten. Und zu steigenden Zinsen.


      "Die US-Probleme sind mit Sicherheit geringer als die Probleme, die Europa hat - nur sind sie weltwirtschaftlich viel gewichtiger", sagte Rogoff. Im Grunde spiegele sich im US-Staatsdefizit das enorme Außendefizit in der Leistungsbilanz mit dem Rest der Welt. "Das Etatdefizit abzubauen wäre einer der besten Wege, um auch das Leistungsbilanzdefizit zu verringern". Damit würden auch die Ungleichgewichte in der Weltwirtschaft abgebaut, die den Aufschwung derzeit bedrohten.

      Steigende US-Steuern erwartet

      Nach Einschätzung des Ökonomen, der im Oktober den IWF verlassen hat, sollte Bush sobald wie möglich den Anstieg wichtiger Ausgaben begrenzen - auch wenn dies vor den Wahlen im November wenig Chancen habe. "Auf Dauer werden wir zudem nicht umhinkommen, Steuern wieder anzuheben", so Rogoff. Es sei ohnehin ein Fehler gewesen, die Erbschaftsteuer abzuschaffen. "Die Amerikaner werden bald realisieren, dass sie wieder mehr Steuern bezahlen müssen, damit das US-Staatsdefizit wieder sinken kann." Spätestens dann würde sich Geschichte wiederholen. "Auch Clinton musste nach seinem Amtsantritt erst einmal Steuern anheben, nachdem die Defizite in den 80er Jahren drastisch gestiegen waren", sagte Rogoff.

      Derweil könnten die Notenbanken einen Beitrag dazu leisten, dass es nicht zum Dollarabsturz kommt. "Am besten wäre es, wenn die US-Notenbank jetzt ihre Zinsen etwas anhebt und die Europäische Zentralbank ihre Sätze noch einmal senkt", so die Empfehlung von Rogoff.

      http://www.ftd.de/pw/in/1074331659115.html?nv=hpm

      syr
      Avatar
      schrieb am 23.01.04 11:15:40
      Beitrag Nr. 679 ()
      Hallo zusammen ;) ,

      ich frage mich übrigens seit längerem, bis "wir" folgendes Problem auch bei anderen US-(Tech-)Firmen erleben werden:


      MICROSOFT

      Rekordumsatz und Gewinneinbruch

      Bei der Vorstellung der aktuellen Quartalszahlen gab Microsoft zwar einen Rekordumsatz bekannt, gleichzeitig aber gingen die Gewinne drastisch zurück - wegen hoher Aktienoptionen für Mitarbeiter. Betriebssysteme und Office-Produkte bleiben weiterhin die Umsatztreiber des weltgrößten Softwarekonzerns....

      Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,283118,00.html


      Insbesondere Ebay, Yahoo, Amazon & Co. dürften ebenfalls wegen horrender Aktienoptionen für Mitarbeiter noch hohen Abschreibungsbedarf und deshalb einen starken Gewinneinbruch aufzuweisen haben. Insgesamt fällt aber diese völlig ignorante Heilwelt-Stimmung, insbesondere in den Wirtschaft- und Börsenmedien, derzeit auf.


      Wenn´s denn so rosig ist, müsste man im Grunde genommen jedem empfehlen, mit Haus und Hof in Aktien zu investieren (um nicht zu sagen: zu spekulieren ).
      Insbesondere ist mir die MDax-Explosion ein völliges Rätsel. :eek: Kann beim besten Willen nicht nachvollziehen, warum dort mittlerweile unzählige Firmen weit auf All-Time-High stehen... :(


      Aber wie ist es fast immer an den Börsen: 1. Meistens kommt es anders und 2. als man denkt!


      Da wäre der weitere ungebremste Euro-Anstieg (wird der Euro dieses Jahr die 1,40 sehen?) oder möglicherweise Inflation bei Rohstoffpreisen, was schneller zu Zinserhöhungen in den Staaten führen könnte als manchen lieb ist, oder folgendes:


      VOGELGRIPPE

      Ärzte warnen vor neuem Super-Virus

      Mediziner sind zunehmend besorgt über die in Asien grassierende Vogelgrippe. Obwohl bereits Millionen Hühner notgeschlachtet wurden, breitet sich der aggressive Erreger weiter aus. Sollte er sich mit einem menschlichen Grippevirus kreuzen, droht eine weltweite Epidemie mit Tausenden von Toten.

      Quelle: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,283127,00.h…


      Dies könnte insbesondere in den Asiatischen Ländern zu einem drastischen BIP-Einbruch führen, was sich weltweit als Konjunkturbremse erweisen könnte. Zumal die Asiatischen Märkte mittlerweile auch kein Geheimtipp und Unterbewertung darstellen.
      Wobei man auch mal klar sagen muss, so wie die Asiaten (Chinesen und Co.) mit lebendigen Tieren umgehen, dass ist schlichtweg ein VERBRECHEN - und hier undenkbar! Die haben vor der Umwelt und vor Tieren NULL respekt - und es daher auch nicht besser verdient, aber selber wollen sie bei SARS wehleiden. :mad: :mad: :mad: :mad:
      Avatar
      schrieb am 23.01.04 15:25:33
      Beitrag Nr. 680 ()
      Interessantes zum Dollar und Yen

      Da die Amis von dieser Gelddruckerei der Japaner profitieren, ohne etwas dafür zu leisten, dann muß es auch jemanden geben, der den Schaden hat. Den Schaden haben die Besitzer von Yen-Guthaben, deren Wert verwässert wird. Und das ist nun mal zum größten Teil das japanische Volk. Den Schaden hat die japanische Volkswirtschaft, die produziert ohne etwas dafür zu bekommen.

      Na ja, die Japaner arbeiten ja sowieso gerne. :D :D :D

      http://www.die-denker.de/public/wirtsch/geldsyndrom.pdf } Das Geldsyndrom Ein Buch, das jeder kennen sollte.
      Avatar
      schrieb am 24.01.04 08:04:55
      Beitrag Nr. 681 ()
      23.01. 21:51
      Howard Dean: "Greenspan muß weg"

      --------------------------------------------------------------------------------
      (©BörseGo - http://www.boerse-go.de)
      Howard Dean, der aussichtsreichste Kandidat der Demokraten für die Wahl zum US-Präsidenten, hat auf einer politischen Versammlung den amtierenden FED-Chef Alan Greenspan scharf attackiert. Greenspan, so Dean, sei zu politisch geworden und müsse deshalb seines Amtes enthoben werden.

      Er hab in der Vergangenheit hervorragende Arbeit geleistet. Jüngst habe er es aber nicht nur versäumt, das hohe US-Budgetdefizit zu kritisieren, sondern er habe die ruinöse Haushalts- und Steuersenkungspolitik der Regierung Bush auch noch durch massive Zinssenkungen unterstützt. Er sei aus diesen Gründen für das "unabhängige" Amt des Zentralbankchefs nicht mehr geeignet.

      Präsident Bush hatte dem 77jährigen Greenspan jüngst eine weitere 4jährige Amtsperiode angeboten. Der FED-Chef hat bereits vorbehaltlich der Zustimmung des Senats zugesagt.

      ------------

      Herr Dean lebt echt gefährlich - der will wohl seinen eigenen Wahlkampf nicht überleben.
      Sind schon andere für weniger im US Wahlkampf erschossen wurden.


      :cry:
      Avatar
      schrieb am 24.01.04 15:31:45
      Beitrag Nr. 682 ()
      WARNUNG VON IAEA-CHEF BARADEI

      "Ein Atomkrieg rückt näher"


      Nach Ansicht von Mohammed al-Baradei war die Gefahr eines Atomkriegs "noch nie so groß wie heute". Besonders beunruhigt ist der Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde über neue Erkenntnisse über den illegalen Handel mit Nukleartechnik

      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,283418,00.html
      Avatar
      schrieb am 24.01.04 22:24:23
      Beitrag Nr. 683 ()
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,283464,00.html

      IRAK

      Powell gibt Unkenntnis über Massen-
      vernichtungswaffen zu


      Nachdem am Freitag der oberste US-Waffeninspekteur David Kay seine monatelanger ergebnisloser Suche nach Massenvernichtungswaffen aufgegeben hat, äusserte sich erstmals auch der US-Außenminister skeptisch über die Existenz solcher Waffen im Irak. Das Weiße Haus hingegen bleibt sturheil bei seiner Bedrohungs-Version.


      Tiflis - US-Außenminister Colin Powell hat am Samstag erstmals eingeräumt, dass Irak vor dem Krieg möglicherweise keine Massenvernichtungswaffen mehr besessen hat. Auf Aussagen des am Freitag zurückgetretenen US-Waffeninspekteurs David Kay angesprochen, der nach eigenen Worten nicht vom Besitz großer Mengen chemischer oder biologischer Waffen durch Irak überzeugt ist, sagte Powell: "Die Antwort auf diese Frage ist, wir wissen es noch nicht".

      Powell erklärte auf dem Weg nach Tiflis, es habe etliche Fragen gegeben, die beantwortet werden müssten, vor allem, um welche Stoffe und welche Mengen es sich gehandelt habe. Die US-Regierung hatte den Irak-Krieg vor allem mit der Existenz von Massenvernichtungswaffen in Irak begründet. Am Freitag war David Kay, oberster US-Waffeninspekteur im Irak, nach monatelanger ergebnisloser Suche nach vermuteten Massenvernichtungswaffen zurückgetreten. Er glaube nicht mehr an Waffenfunde, sagte er zur Begründung, die Chancen wären gleich Null. Als Kays Nachfolger benannte der amerikanische Geheimdienst CIA den früheren UN- Waffeninspekteur Charles Duelfer. Dieser hatte sich erst kürzlich äußerst skeptisch zu den Erfolgschancen der Suche geäußert. Auch Kay soll nach US-Medienberichten vom Samstag inzwischen nicht mehr an Waffenfunde glauben. Der 51-jährige Duelfer hatte in einem Rundfunkinterview Anfang Januar erklärt, die Chancen, Massenvernichtungswaffen im Irak zu finden, seien praktisch Null. US-Präsident George W. Bush hatte eine Bedrohung durch Massenvernichtungswaffen stets als Hauptgrund für den Irakkrieg genannt. Seit dem Sturz des Regimes von Saddam Hussein war es den Waffeninspekteuren jedoch nicht gelungen, chemische oder biologische Waffen zu finden. Kritiker hatten der US-Regierung deshalb vorgeworfen, die Bedrohung übertrieben zu haben.

      Weißes Haus bleibt uneinsichtig

      Der Sprecher des Weißen Hauses, Scott McClellan, betonte jedoch nach Angaben der "New York Times" vom Samstag, die USA gingen weiterhin davon aus, dass der Irak ein Waffenprogramm gehabt und verbotene Waffen gelagert habe. Die britische Regierung äußerte sich zurückhaltend zu Kays Rücktritt. "Die Arbeit ist noch nicht beendet, und dem sehen wir Entgegen", sagte ein Sprecher von Downing Street. "Es ist wichtig, dass die Leute Geduld haben und die Überwachungsgruppe für den Irak ihre Arbeit tun lassen. Unsere Position ist unverändert." Der frühere britische Außenminister und überzeugte Kriegsgegner Robin Cook sagte, Premierminister Tony Blair müsse jetzt zugeben, dass der Irak-Krieg ein Fehler gewesen sei. "Es wird für den Premierminister ziemlich unwürdig, weiterhin darauf zu bestehen, dass er Recht hat, wenn jedermann nun sehen kann, dass er falsch lag, und selbst der Chef der Überwachungsgruppe für den Irak sagt, dass er Unrecht hat. Wenn es keine Bedrohung durch den Irak gab, hatten wir offensichtlich kein Recht zum vorbeugenden Schlag, um die Gefahr aus dem Weg zu räumen", sagte Cook in der BBC.

      (...)


      ----------

      Und die Welt schaut tatenlos zu :mad:
      Avatar
      schrieb am 28.01.04 09:23:55
      Beitrag Nr. 684 ()
      Amerikaner werden immer ärmer

      VON WALTER PFAEFFLE, 07:01h


      New York - Das Amerika der Bush-Administration wird ärmer. Zwar ist die US-Konjunktur in der zweiten Jahreshälfte 2003 kräftig gewachsen, der Arbeitsmarkt hingegen stagniert noch immer. Schlimmer noch: In fast allen 50 Einzelstaaten der Union, einschließlich Kaliforniens, steigt die Zahl der Kleinverdiener, vom Tellerwäscher bis zur Verkäuferin. Bei den Besserverdienenden ist hingegen ein stetiger Rückgang zu beobachten. Schon reiben sich Bushs demokratische Herausforderer die Hände: Eine weitere Verschlechterung der Lage am Arbeitsmarkt könnte Bush im November die Wahl kosten.

      Nach einer eben veröffentlichten Studie des Economic Policy Institute (EPI) in Washington hat Kalifornien, die Wiege der Hochtechnologie, von November 2001 bis November 2003 einen Nettoverlust von fast 38 000 Arbeitsplätzen zu beklagen. Hinter diesem Rückgang verbergen sich steigende Verluste in Branchen, die traditionell höhere Löhne und Gehälter zahlen. Hier werden die verarbeitende Industrie, der Informationssektor und die freiberuflichen Dienstleister genannt.

      Umgekehrt sind in gewöhnlich schlechter bezahlten Gewerben Stellenzuwächse zu beobachten. Dazu gehören das Bildungs- und Gesundheitspflegewesen, die Freizeit-und Hotelbranche und der Einzelhandel. So lag in Kalifornien die durchschnittliche Vergütung in den Branchen, die in der Berichtsperiode Zuwächse verzeichneten, bei 34 742 Dollar im Jahr. Die Durchschnittsbezahlung in den rückläufigen, besser dotierten Branchen lag bei 57 800 Dollar.

      „Der Trend in Richtung schlecht bezahlter Arbeitsplätze ist in 48 der 50 Staaten zu beobachten“, sagte EPI-Analyst Michael Ettlinger. Auch die jüngsten Zahlen aus dem amerikanischen Arbeitsministerium bestätigen den Trend zum wachsenden Lohngefälle zwischen Klein- und Großverdienern. Danach sind die Löhne der am schlechtesten bezahlten Arbeiter in 2003 gegenüber dem Vorjahr inflationsbereinigt leicht gesunken, während die der Großverdiener unverändert geblieben ist. Die wachsende Kluft zwischen den Tief- und Hochlohnbranchen begann ungefähr zu dem Zeitpunkt, da Bush vor drei Jahren Präsident Clinton ablöste und die US-Konjunktur in eine Rezession schlitterte.

      Die Lage am Arbeitsmarkt dürfte im kommenden Wahlkampf in den Mittelpunkt rücken. Die Entbehrungen typischer Arbeiterfamilien sind wirksamere Wahlkampfthemen als außenpolitische Fragen wie die Irak-Krise. Diese Erfahrung musste Bushs Vater, Präsident George Walker Bush, 1992 machen. Trotz des gewonnenen ersten Irak-Krieges gewann der Demokrat Bill Clinton die Wahl. Viele Amerikaner bangten damals um ihren Arbeitsplatz. Auch mit den Steuersenkungen des Jahres 2003 lassen sich kaum Stimmen gewinnen, wenn es am Jobmarkt nicht aufwärts geht. Zumal der Eindruck vorherrscht, dass diese vor allem Großverdienern zu Gute kommen.

      http://www.ksta.de/artikel.jsp?id=1074852545056


      Werden Deutsche auch immer ärmer?
      Avatar
      schrieb am 28.01.04 10:39:37
      Beitrag Nr. 685 ()
      Interessant:


      Weltwirtschaft: 2004 kein reibungsloser Weg zum Wachstum

      Von Nick Beams

      14. Januar 2004
      aus dem Englischen (3. Januar 2004)

      Wenn man nach den jüngsten Indices geht, sind die Aussichten für die Weltwirtschaft günstiger als jemals in den letzten fünf Jahren. Die Börsenkurse steigen, die Wallstreet hatte ihr bestes Jahr seit 1996 und Tokio sein bestes seit 1986, die US-Wirtschaft erwartet im nächsten Jahr eine Erholung und ein Wirtschaftswachstum von drei bis vier Prozent, die japanische Wirtschaft zeigt ebenfalls Anzeichen für ein Wachstum, und allem Anschein nach wird auch der Hang zur Rezession in Europa allmählich schwächer.

      In einem Leitartikel ging die Financial Times jüngst davon aus, dass die US-Wirtschaft zu den " Goldenen Zeiten" zurückkehren könnte - zu der Periode der späten 90er Jahre, in der das Wachstum angeblich " gerade richtig" war, d.h. nicht so hoch, dass eine Inflation drohte, aber hoch genug, um ein Wachstum der Arbeitsmärkte zu sichern.

      Wenn man jedoch untersucht, was den Vorgängen auf den Finanzmärkten und den unmittelbaren Wirtschaftsdaten zugrunde liegt, dann wird klar, dass die Weltwirtschaft weit davon entfernt ist, einen reibungslosen Weg zum Wachstum einzuschlagen. Vielmehr ist sie in eine Periode eines schweren Ungleichgewichts geraten.

      In Zentrum dieser Instabilität steht die Verschuldung der Vereinigten Staaten, die 2003 gestiegen ist. Es wird geschätzt, dass das Leistungsbilanzdefizit in diesem Jahr die Rekordhöhe von 550 Milliarden Dollar erreichen wird. Das entspricht mehr als 5 Prozent des gesamten Bruttosozialprodukts. Die Außenverschuldung der USA wird damit auf ungefähr drei Billionen Dollar oder 30 Prozent des BSP steigen.

      In einer Rede über die Finanzpolitik am 20. November 2003 wies der Vorsitzende der amerikanischen Nationalbank Alan Greenspan auf das " wachsende Unbehagen" über das gegenwärtige Leistungsbilanzdefizit hin und auf die Möglichkeit, dass der immer größer werdende Berg von Auslandsschulden " immer schwieriger zu finanzieren" sein könnte.

      Angesichts des Ansteigens der Außenschulden im Verhältnis zum Bruttosozialprodukt um 5 Prozent jährlich warnte Greenspan, dass die Finanzierung dieser Schulden zwar bisher " scheinbar unproblematisch" gewesen sei, dass aber " künftig Anpassungen" vorgenommen werden müssten, sollten sie weiter ansteigen. " Wie weit" , fragt er " kann internationale Vermittlung die Fähigkeit der Weltfinanzwirtschaft noch ausdehnen, nationale Ersparnisse über die Grenzen zu transferieren?"

      Ein Bericht des Financial Markets Center zeigt das Ausmaß dieser Operationen. 2002, so vermerkt er, habe der Nettokapitalimport in die USA 528 Milliarden Dollar betragen, das sind 75,5 Prozent des Nettokapitalexports der restlichen Welt. 2003 wird die Zahl, wenn man das wachsende Leistungsbilanzdefizit zugrundelegt, noch größer sein.

      Von der japanischen Regierung vorgelegte Zahlen über Interventionen an den Finanzmärkten zur Stabilisierung des Yen geben einen weiteren Hinweis darauf, welches Ausmaß diese Finanzströme angenommen haben. Um zum Schutz der Exportmärkte den Anstieg des Yen gegenüber dem Dollar zu bremsen, gab das Finanzministerium in diesem Jahr die Rekordsumme von 20.057 Milliarden Yen aus (mehr als 180 Milliarden Dollar), das ist mehr als das Zweieinhalbfache der letzten Rekordausgabe von 1999.

      Weitere Interventionen sind geplant. Das Finanzministerium kündigte an, dass es die Höhe der zulässigen Kreditaufnahme für die Währungsstabilisierung bis zum Ende des fiskalischen Jahres im März um 21 Billionen Yen auf 100 Billionen Yen anzuheben beabsichtigt. Für das im April beginnende Fiskaljahr ist die Begrenzung der Kreditaufnahme um 61 Billionen Yen auf 140 Billionen Yen angehoben worden - ein Anstieg, der fast so hoch ist, wie das gegenwärtige Leistungsbilanzdefizit der USA.

      Das massive Eingreifen der Japaner ist nur der deutlichste Ausdruck für einen Prozess, der zum beherrschenden Charakteristikum des internationalen Finanzsystems geworden ist. Da der US Dollar auf den internationalen Finanzmärkten unter Druck kommt - er ist im Durchschnitt im letzten Jahr um 11 Prozent gefallen - greifen die asiatischen Zentralbanken ein, um zu versuchen, einen Anstieg des Wertes ihrer Währungen aufzuhalten, weil sie ihre Exportmärkte schützen wollen. Im Gegenzug finanzieren ihre Dollarkäufe das Zahlungsbilanzdefizit und das Haushaltsdefizit der USA, das die Grenze von 500 Milliarden Dollar übersteigen wird.

      Ein Artikel des Weltökonomen David Hale in der Australian Financial Review vom 29. Dezember wies darauf hin, dass die ostasiatischen Zentralbanken jetzt 70 Prozent der internationalen Währungsreserven in Höhe von 1,7 Billionen Dollar halten. Sie haben etwa 80 bis 90 Prozent dieser Reserven im Markt für US-Regierungsanleihen investiert und finanzieren damit das Haushaltsdefizit der USA. Bis jetzt ist diese Art der Finanzierung relativ reibungslos vor sich gegangen. Wenn die Zentralbanken jedoch ihr Kapital kurzfristig zurückziehen würden - das könnte aus politischen Gründen der Fall sein, etwa als Vergeltung gegen protektionistische Maßnahmen der USA, oder weil sie den Absturz des Dollars befürchten - dann käme es zu einer großen Finanzkrise.

      Der Kolumnist der Financial Times John Plender analysierte diesen Prozess in einem Artikel von 28. Dezember und bemerkte, dass sich die Weltwirtschaft in einem " nie dagewesenen Experiment auf dem Hochseil" befinde.

      " Nachdem sich die USA Ende der 90er Jahre vorwiegend auf die Finanzierung ihres Defizits durch privates Kapital verlassen haben, sind sie jetzt auf offizielle Kapitalströme aus Japan, China und anderen asiatischen Schwellenländern angewiesen, um ihre fiskalisch verschwenderische dollardominierte Show am Laufen zu halten. Damit hat das internationale Kapital genau den entgegengesetzten Weg eingeschlagen wie in der früheren Periode des freien Kapitalflusses vor 1914. Damals hatte Großbritannien enorme Überschüsse auf Auslandskonten und exportierte Kapital in Entwicklungsländer. Heute stellt die reichste Wirtschaftsmacht diese Logik auf den Kopf. So haben wir ein Paradox... ein zum Alleingang tendierendes Amerika hängt mit seinem hohen Inlandskonsum und seinem Streben nach interventionistischer Außenpolitik von der Freigiebigkeit solch unsicherer Freunde ab wie der Volksrepublik China."

      Dieses Ungleichgewicht der Weltwirtschaft spiegelt sich nicht nur in den Finanzdaten, sondern auch in den Wachstumszahlen wieder. Nach dem Weltökonomen von Morgan Stanley, Stephen Roach, betrug in der Periode von 1995 bis 2002 der Anteil der USA am gesamten Wachstum der Weltwirtschaft 96 Prozent, etwa dreimal so viel wie ihr Anteil an der Weltwirtschaft von 32 Prozent.

      Roach schreibt, die Weltwirtschaft befinde sich " sehr stark in einem fundamentalen Ungleichgewicht" , und meint, es habe sich ein " nie dagewesenes Missverhältnis" zwischen Nationen aufgetan, die derzeit ein Leistungsbilanzdefizit aufweisen, was vor allem auf die USA zutrifft, und denen mit Bilanzüberschüssen wie in Asien und in geringerem Maße in Europa. Solche globalen Ungleichgewichte könnten nicht aufrechterhalten werden und in den USA könne " keine anhaltende Erholung auf der Grundlage immer weiter fallender Zinsraten, immer größer werdender Zahlungs- und Handelsbilanzdefizite und immer größerer Schuldenlasten erfolgen."

      Es ist unmöglich vorherzusagen, wie genau sich diese Ungleichgewichte und die Spannungen, die sie erzeugen, 2004 und darüber hinaus entfalten werden. Aber etwas kann mit Sicherheit gesagt werden: Je länger sich die Weltwirtschaft auf diesem Weg bewegt, desto größer wird das ihr zugrundeliegende Ungleichgewicht und die Wahrscheinlichkeit einer größeren Finanzkrise.
      Avatar
      schrieb am 30.01.04 07:58:17
      Beitrag Nr. 686 ()
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,284152,00.html


      EINSÄTZE IN ALLER WELT

      Bush stockt sein Heer auf


      Die US-Regierung vergrößert das amerikanische Heer wegen der Einsätze im Irak und in Afghanistan auf 510.000 Soldaten. Gleichzeitig wird die Armee Truppen aus Europa abziehen und Stützpunkte schließen.


      Washington - Wie aus US-Verteidigungskreisen in Washington verlautete, soll im Rahmen einer Umstrukturierung allein die Infanterie um 23.000 Mann erweitert werden. Die Vergrößerung des Heeres noch weiter über die vom Kongress gesetzte Obergrenze von 482.400 Soldaten hinaus sei unter dem Ausnahmezustand erforderlich und rechtlich möglich, den Präsident George W. Bush nach den Anschlägen vom 11. September 2001 erklärt habe. Zur Zeit hat das Heer 493.000 Mann unter Waffen.
      Bei der Umstrukturierung schwebe dem Heer vor, 48 Brigaden als mehr selbstständige Kampfeinheiten mit jeweils mehreren tausend Soldaten zu schaffen. Sie sollten umfassender mit schweren Waffen ausgerüstet werden und Brigadekommandeure so im Kampf flexibler - ohne Unterstützung beim Hauptquartier anfordern zu müssen - reagieren können. Der Umbau solle so erfolgen, dass die 48 Brigaden später auch in eine kleineres vom Kongress genehmigtes Limit hinein passten, hieß es.

      Nach den Worten von Außenminister Colin Powell werden die USA auf der anderen Seite ihre Truppenstärke in Europa reduzieren und Stützpunkte schließen. Die Umstrukturierung der US-Streitkräfte sei eine vernünftige Reaktion auf das Ende des Kalten Krieges, sagte Powell nach einem Treffen mit Nato-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer. Die USA strebten nicht an, Stützpunkte näher an die russische Grenze zu verlegen, betonte Powell. US-Wehrexperten haben sich seit längerem dafür ausgesprochen, die 110.000 vor allem in Deutschland stationierten US-Soldaten in Europa durch kleinere Einheiten zu ersetzen.

      Die USA haben bereits ihre Truppen aus Saudi-Arabien abgezogen und arbeiten an der Umstrukturierung ihrer Truppenpräsenz im westpazifischen Raum sowie Südkorea und Japan. Nach den Erfahrungen der Kriege am Golf sowie in Afghanistan wollen die USA künftig mehr Gewicht auf militärische Mobilität und die zeitweise Nutzung von Stützpunkten legen als auf feste Truppenkontingente.
      Avatar
      schrieb am 30.01.04 08:02:10
      Beitrag Nr. 687 ()
      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,284066,00.html

      UNZWEIDEUTIGES ANGEBOT

      Beate Uhse will Penthouse kaufen


      Beate Uhse möchte den finanziell angeschlagenen amerikanischen "Penthouse"-Verlag General Media kaufen. Der Flensburger Erotik-Konzern bietet für das US-Unternehmen 62 Millionen Dollar.


      Flensburg - Das Interesse an dem US-Medienkonzern hat nach Angaben von Beate Uhse strategische Bedeutung. "Mit dem Kaufangebot verfolgen wir konsequent unsere internationale Expansionspolitik", sagte Vorstandssprecher Otto Christian Lindemann. "Durch eine Übernahme würde sich Beate Uhse als internationaler Player auf dem weltweiten Erotik-Markt etablieren."
      Das Flensburger Unternehmen hatte zuletzt im Dezember die niederländische Sexshop-Kette Christine le Duc gekauft und bezeichnet sich als Marktführer im europäischen Erotik-Geschäft. Mit 291 Shops ist Beate Uhse in zehn Ländern und unter der Versandmarke Pabo in neun Ländern präsent. Seit gut einem Jahr versucht Beate Uhse, den amerikanischen Markt mit einem Versandhandel zu erobern. "Mit dem Kauf würden die Aktivitäten im Medienbereich erweitert", sagte Lindemann. "Daraus ergeben sich viel versprechende Effekte für den Einzelhandel und den Versand.

      General Media hatte im August Gläubigerschutz nach Kapitel elf des US-Insolvenzrechts beantragt, was mit dem deutschen Insolvenzverfahren vergleichbar ist. Neben US-Investoren sei Beate Uhse der einzige europäische Interessent für das Medienhaus, hieß es. Beate Uhse plante im vergangenen Jahr einen Umsatz von 260 Millionen Euro und einen Gewinn vor Steuern von 18,8 Millionen Euro.

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 02.02.04 12:33:20
      Beitrag Nr. 688 ()
      ===> Gestern zufällig irgendjemand ARD "Titel, Thesen, Temperamente" gesehen? http://static.hr-online.de/fs/ttt/040201thema_2.html
      Hochinteressant: George Soros versus Geroge W. Bush! Unglaublich, wie die US-Regierung lügt, betrügt, verschleiert, manipuliert. :mad: :mad: :mad:

      Wirtschaftsaufschung? :laugh: :laugh: :laugh: :laugh:
      Ein einziges Lug-und Betrugsystem ist das. Wer einen Krieg unter bewußten Falschaussagen initiiert, der hat auch nicht die geringsten Skrupel Wirtschaftsdaten zu fälschen und den Leuten Sand in die Augen zu streuen. Siehe kurze Inhaltsangabe von gestern hier:

      http://static.hr-online.de/fs/ttt/040201_index.html

      "Eine Frage von Leben und Tod"
      Wie der Milliardär George Soros den mächtigsten Mann der Welt vom Thron stoßen will



      Er ist mit sieben Milliarden Dollar Privatvermögen einer der reichsten Menschen der Welt und bereits Legende, weil er mit Devisengeschäften die Bank von England geknackt hat: Börsensspekulant George Soros. Jetzt hat er es sich zur Lebensaufgabe gemacht, den US-Präsidenten George W. Bush aus dem Amt zu jagen. Denn nach Soros ist die Präsidentschaftswahl 2004 inzwischen eine "Sache von Leben und Tod geworden". George W. Bush treibe ein gefährliches Spiel, denn die Wirklichkeit und - z.T. manipulierte - Wahrnehmung der amerikanischen Politik stünden in einem gefährlichen Missverhältnis, meint Soros und vergleicht die Situation mit der einstigen New Economy, einer gewaltigen Seifenblase, deren Ende bekannt ist. Um die Wiederwahl Bushs zu verhindern, hat Soros bisher rund 13 Millionen Dollar an Anti-Bush-Aktionsgruppen wie die Internetplattform " www.moveon.org " gespendet. Sie sollen dazu beitragen, die Wahrheit über die Politik des kriegslüsternen Texaners publik zu machen.
      ttt hat George Soros, der mit Dollar-Milliarden und der Philosophie Karl Poppers im Gepäck für die offene Gesellschaft nicht mehr nur in Osteuropa, sondern jetzt auch in Amerika kämpft, in seinem Londoner Townhouse getroffen.


      Bericht: Achim Podak

      Nicht alle haben gejubelt. Einmarsch des Präsidenten. Vor wenigen Tagen: die Rede an die Nation, ein Fernsehspektakel. Standing ovations für Bush, für die Vorherrschaft Amerikas.

      Schluss mit Bush, hingegen fordert Georg Soros, Börsenspekulant und Multimilliardär, in seinem neuen Buch "Die Vorherrschaft der USA- eine Seifenblase". " Ich halte den Präsidenten für einen Lügner, ja", sagt George Soros. "Bush hat die Bürger vorsätzlich betrogen. "

      Ovationen für den mächtigsten Lügner der Welt? Soros belässt es nicht bei deutlichen Worten: "Bis jetzt habe ich 12,5 Millionen Dollar gespendet, um die Wiederwahl zu verhindern. Und wenn nötig, gebe ich gerne noch mehr."

      Moveon.org: zu deutsch: "Nicht aufgeben" . Eine Internetadresse als Programm. Soros unterstützt die Plattform finanziell ebenso wie andere Foren einer kritischen Gegenöffentlichkeit. So finanzierte er auch die Ausstrahlung politischer Protestclips wie z.B. einem, der auf CNN lief. CBS hingegen übte Selbstzensur und lehnte ab. "Was glauben sie, wer Bushs Defizit von einer Billion Dollar bezahlt?" lautet die Frage, die der Clip stellt.

      George Soros: "Es ist merkwürdig: wir haben zwar unabhängige Medien, und dennoch werden die Bürger hinters Licht geführt. Das geschieht permanent. Und ich will verstehen, warum! Einen wichtigen Grund sehe ich im Missbrauch der Sprache. Worte werden verdreht, so dass sie plötzlich das Gegenteil von dem bedeuten, was eigentlich gemeint ist. So konstruiert die Regierung ein Bild von der Wirklichkeit, das nicht der Realität entspricht."

      Ein weiterer Clip: Wenn der Präsident spricht, hier schlägt der Lügendetektor aus. :eek: Es geht um den Irak. Doch Soros ärgert noch mehr: Clear-Sky-Akt, Gesetz über den klaren Himmel, so heißt die Verordnung für mehr Abgase. Und wenn der Präsident von Freiheit spricht, meint er eigentlich nur Amerika. Erlogene Wahrheiten, für die Amerikaner sterben, so endet der Spot.

      George Soros: "Das Problem scheint mir zu sein, dass die Öffentlichkeit nicht ausreichend sensibilisiert ist für diese Betrügerein. Womöglich ist sie gar nicht mehr in der Lage, das wahrzunehmen, also bereits regelrecht deformiert. Öffentlichkeit muss aber nach den Prinzipien einer offenen Gesellschaft organisiert sein. Die aber wird am sichersten durch gut informierte, kritische Wähler garantiert."

      Mit 5 Milliarden Dollar Privatvermögen und der Philosophie Karl Poppers im Gepäck streitet Finanzguru Soros für die offene Gesellschaft. Bisher vor allem in Osteuropa. Jetzt in Amerika sieht er eine ungute Parallele zur Börse. Denn wie einst bei der New Economy stünden Wirklichkeit und Wahrnehmung in einem eklatanten Missverhältnis. So entstehe eine gefährliche Blase, die irgendwann platze, genau wie beim Internetboom. :eek: :eek: :eek:

      George Soros: "Wenn das in der Wirtschaft passiert, muss der Markt einspringen, was problematisch ist, aber nicht das Ende der Welt bedeutet. Reden wir aber vom politischen und militärischen Sektor, dann wird es sehr gefährlich. Denn da geht es um Krieg, um Leben und Tod."

      Börsenzocker und Philantrop, Eigensinn und Gemeinwohl, geht das zusammen? Wir wissen es nicht. Wenn George Soros aber für ein kooperatives Amerika, pragmatische UN-Reformen und die offene Gesellschaft plädiert, beweist er Augenmaß, politisch und historisch.

      George Soros: "Wenn wir Bush jetzt wiederwählen, bestätigen wir seine Politik. Dann müssen wir aber auch die vollen Konsequenzen tragen. Wenn wir ihn aber aus dem Amt jagen, könnten wir das Geschehene wieder rückgängig machen. Bushs Politik, seine Doktrin der amerikanischen Vorherrschaft, wäre dann nicht mehr als ein Irrweg, eine Überreaktion auf das Trauma des 11. September. Amerika könnte dann wieder seinen Platz einnehmen als starke, aber auch friedliebende Nation."


      George Soros:
      Die Vorherrschaft der USA - eine Seifenblase
      (So sieht´s in Wahrheit nämlich aus! Die sollen die Weltwirtschaft zurück ins "Paradies" führen? Die führen alle anderen in die Hölle!!! Schaut Euch nur mal dies Land hier an: Stichwort Sozialabbau, Gesundheits- und Rendenreformen... :mad: :mad: :mad: )
      Aus dem Amerikanischen von Hans Freundl, Norbert Juraschitz
      ISBN: 3-89667-255-X, Euro 20,00
      Blessing Verlag
      Erscheinungstermin: Februar 2004


      Weitere Bücher von George Soros (eine Auswahl):

      Die Krise des globalen Kapitalismus
      Offene Gesellschaft in Gefahr
      ISBN: 3-596-14736-0, Euro 9,95
      Fischer Taschenbuch Verlag

      Der Globalisierungsreport
      ISBN: 3499616351, Euro 9,90
      Rowohlt Taschenbuch

      George Soros, Krisztina Koenen, Byron Wien:
      Soros über Soros. Börsenguru und Mäzen, der Superstar unter den Geld-Machern.
      ISBN: 3821809760
      Eichborn Verlag
      Avatar
      schrieb am 02.02.04 14:10:00
      Beitrag Nr. 689 ()
      Avatar
      schrieb am 02.02.04 14:25:49
      Beitrag Nr. 690 ()
      SPIEGEL ONLINE - 02. Februar 2004, 9:41
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,284573,00.html

      US-Finanzen

      Bushs Harakiri-Haushalt

      Von Marc Pitzke, New York

      Der neue Haushaltsentwurf für 2005, den US-Präsident George W. Bush heute vorlegt, schockiert selbst die Republikaner: Er beschert den Amerikanern ein Rekord-Defizit von 521 Milliarden Dollar. Das meiste geht für Bushs Lieblingsprojekt drauf: seinen Krieg gegen den Terror. Umwelt und Soziales bleiben mal wieder auf der Strecke.



      New York - Der Rahmen war opulent, der Anlass nicht minder: Drei Tage lang verbunkerten sich die Top-Strategen der US-Republikaner im Fünfsterne-Hotel Loews im Herzen Philadelphias, um den Wahlsieg im November zu planen. Zum Abschluss des luxuriösen Kriegsrats, der Sauna-Visiten und karibische Küche beinhaltete, trat am Samstag Mittag siegesgewiss ihr oberste Feldherr vor die Parteitruppen: Präsident George W. Bush.
      Bush ergab sich vollkommen dem Bombast. Er tönte von "historischen Zeiten", vom "nationalen Notstand" und der "weihevollen Pflicht der Regierung". Vor allem aber erinnerte er seine Vasallen daran, im Wahlkampf "ein klares Signal an die amerikanischen Bürger" zu senden: "Wir werden weise sein, wenn es darum geht, das Geld des Volkes auszugeben. Und wir haben einen Haushalt eingebracht, der genau das sagt." Das war sogar seinen Parteifreunden zu viel. Totenstille legte sich über den feinen Saal - keiner der Claqueure hob die Hand zum Applaus.

      Wen wundert`s? Bushs neuer Haushaltsentwurf für 2005, den er dem Kongress heute vorlegt, lässt nicht nur den Demokraten das Blut gefrieren, sondern auch vielen seiner eigenen Parteifreunde. Denn mit Ausgaben von 2,4 Billionen Dollar erreicht das Budget gleich in doppelter Hinsicht historische Dimensionen: Es ist das teuerste der Geschichte, da um über 200 Milliarden Dollar teurer als dieses Jahr - und es treibt das Defizit auf die atemberaubende Rekordsumme von 521 Milliarden Dollar. Das ist fast doppelt so viel wie der gesamte deutsche Bundeshaushalt 2004.

      Das 13-stellige Defizit

      Das verschreckt selbst die Republikaner. "Viele in der Partei des Präsidenten sind über die Höhe des Defizits und das Wachstum der Staatsausgaben zunehmend beunruhigt", warnt Robert Reischauer, der Chef des Urban Institutes. "Wir hatten es schon letztes Jahr schwer genug, den Haushalt durchzukriegen", seufzt ein republikanischer Kongressberater. "Dieses Jahr wird`s wohl noch schwieriger."

      "Ernsthafte ökonomische Misswirtschaft", entgeistert sich auch die "New York Times". Denn mit diesem Harakiri-Haushalt bricht Bush ein altes Versprechen, mit dem er vor vier Jahren antrat - ein Versprechen, das er bis heute auf seinen Wahlveranstaltung dreist wiederholt: "Ich bin ins Amt gekommen, um Probleme zu lösen und nicht, um sie künftigen Präsidenten und Generationen zu vererben."

      Von wegen: Das Congressional Budget Office (CBO) - der für Budgetfragen zuständige Rechnungshof - prognostiziert, dass sich das akkumulative US-Defizit bis 2014 auf fast 1,9 Billionen Dollar aufbläst. Oder, exakt gesagt: auf 1.893.000.000.000 Dollar.

      Zahlenzauberer im Weißen Haus

      Dies ist eine weit pessimistischere Einschätzung als die, die das CBO noch vor einem Jahr hatte. Schlimmer noch: Sie kommt von einer Behörde, die von Douglas Holtz-Eakin geleitet wird, vormals ein führender Ökonom im Weißen Haus unter George W. Bushs Vater. Der Mann dürfte es also wissen.

      Darüber schlägt nicht zuletzt auch Bush Parteibasis, die traditionell für eine Reduzierung des Staatsapparats kämpft und ihn mit diesem Auftrag vor vier Jahren auch nach Washington geschickt hat, die Hände über dem Kopf zusammen. "Alle Politiker", seufzt Chris Edwards, Fiskalexperte des Cato Institutes, "reden offenbar mit doppelter Zunge." Stephen Moore, der Präsident der einflussreichen, rechten Lobbygruppe Club for Growth ("beschränkter Staat, niedrigere Steuern"), befürchtet, dass es Bush deshalb im kommenden Wahlkampf schwer fallen wird, "die Konservativen bei der Stange zu halten".

      Also versucht Bush schon jetzt, dem Kongress sein neues Budget unverfroren als drastischen Sparhaushalt zu verkaufen. Es sei der "asketischste" Finanzplan seit 1993, prahlen die Zahlenzauberer im Weißen Haus: Die "regulären" Ausgaben würden sich nur um 0,5 Prozent erhöhen. Dahinter steckt jedoch ein Rechentrick: Nicht darin mit eingeschlossen sind nämlich die Gelder für Verteidigung, Rüstung, Innere Sicherheit und Terror-Krieg.

      Wahlkampfwaffe Terror-Angst

      Und die allein sprengen das Budget. Der US-Militärhaushalt soll 2005 um fast sieben Prozent steigen, von 393,5 auf 420,7 Milliarden Dollar. Darin versteckt sich unter anderem eine wahlwirksame Solderhöhung für die Soldaten (um elf Prozent). Sowie 9,14 Milliarden Dollar - 13 Prozent mehr als in diesem Jahr - für das obskure Raketenabwehrsystem im All, für das die Planung trotz der neuen globalen Gemengelage seit dem 11. September 2001 unverändert weiter gehen. Darüber dürften sich vor allem die Rüstungskonzerne Lockheed Martin und Northrop Grumman freuen, die zu den emsigsten Parteispendern Bushs gehören.

      Die eigentlichen Kriegsfolgen im Irak und in Afghanistan sind dabei in diesen Zahlen noch gar nicht mal enthalten: Für die will Bush den Steuerzahlern später eine gesonderte Rechung stellen. Denn die 87 Milliarden Dollar, die der Kongress dazu voriges Jahr bewilligt hat, decken ja nur das laufende Haushaltsjahr ab, und das endet pünktlich am 30. September.

      Das Budget offenbart Bushs politische Prioritäten: Unschlagbare Wahlkampfwaffe Nummer eins bleibt die Angst vor Terror, nach innen wie nach außen. "Wir werden alle notwendigen Resourcen darauf verwenden, den Krieg gegen den Terror zu gewinnen und unser Heimatland zu beschützen", sagte Bush in seiner Radioansprache zum Wochenende. "Amerika wird wachsam bleiben."

      Futter für die Vorwahltiraden

      Auf der Strecke bleiben dagegen die Wirtschafts- und Sozialpolitik: Dort plant Bush gnadenlose Kürzungen in klassischen, den Rechten ohnehin missliebigen Förderbereichen. Über 60 Regierungsprogrammen droht im nächsten Jahr das Aus oder eine drastische Schrumpfkur. Hier entpuppt sich der Haushalt tatsächlich als drastischer Sparknebel.

      Am schwersten betroffen: Umwelt-, Energie- und Agrarprogramme. Die Umweltschutz-Ausgaben der Nation, die das Kyoto-Protokoll ablehnte, sollen von 30,4 auf 28 Milliarden Dollar sinken, das Energiebudget von 3,6 auf 3,5 Milliarden. Vorerst vom Tisch ist auch mal wieder die angesichts 43 Millionen unversicherter Amerikaner überfällige Reform des öffentlichen Gesundheitswesens (Medicaid) - ein ewiges Reizthema, das Bushs Strategen aus dem Wahlkampf heraushalten wollen.

      Denn wie schnell man sich bei solchen gut klingenden Initiativen verrechnen kann, durfte Bush gerade erst feststellen. Da stellte sich doch heraus, dass die vom Kongress unter großem Eigenlob verabschiedete Reform der Krankenversorgung für Senioren (Medicare) ein bisschen teurer wird als erwartet - fast 540 statt 190 Milliarden Dollar, wie anfänglich noch veranschlagt. Die negativen Schlagzeilen verfolgen Bush bis heute und bieten seinen demokratischen Rivalen ordentliches Futter für ihre Vorwahltiraden gegen Washington.
      Zwei Billiarden tiefer in den Miesen

      Bush verspricht ungerührt, das Defizit bis 2009 auf 237 Milliarden Dollar pro Jahr zu drücken. Wie er zu dieser Zahl kommt und vor allem wie er das schaffen will, sagt er jedoch nicht - abgesehen von solch unverbindlichen Formulierungen wie der Phrase, mit der er die Parteistrategen in Philadelphia beglückte: "Wir werden das Defizit durch weise Politik reduzieren." Na also.

      Als "weise Politik" gilt demnach zum Beispiel Bushs neues Wahlversprechen, die kürzlichen, befristeten Steuerkürzungen nicht auslaufen zu lassen, sondern festzuschreiben. Darüber dürften sich vor allem die reichen Parteispender aus Industrie und Hochfinanz freuen, denn denen kommen die Steuerschnitte am meisten zu Gute.

      Doch würde dieser Plan den Staat nach Berechnungen des CBO über das nächste Jahrzehnt aufgrund der resultierenden Mindereinnahmen um mehr als zwei Billionen Dollar zusätzlich in die Miesen reißen. Gleichzeitig jedoch, so die Behörde, werde sich das US-Wirtschaftswachstum ab 2010 auf 2,5 Prozent abkühlen - unter anderem auch wegen der enormen defizitären Belastung.

      Im Wahljahr hat wenig Bestand

      Als "weise Politik" gilt im Wahlkampf auch Bushs Marschbefehl ins All: Eine Milliarde Dollar will er der Raumfahrbehörde Nasa zusätzlich zustecken, um erneut den Mond und von da aus den Mars zu erobern. Sollte das Projekt wirklich ins Rollen kommen, dürfte es aber wesentlich teurer werden - Folgekosten, die sich dann nicht mehr aufhalten lassen. "Man kann Raumfahrt nicht billig betreiben", sagt der demokratische Senator Bill Nelson, der als einziges Kongressmitglied im All war (an Bord der Space Shuttle 1986). "Eine Milliarde Dollar werden nicht genug sein."

      "Es wird deutlich", schimpft der demokratische Kongressabgeordnete John Spratt, "dass die Bush-Regierung keine Absichten hat, die Defizite zu eliminieren." Doch mit einem seien die Kritiker Bushs getröstet: Dies ist ein Wahljahr, und in Wahljahren hat bekanntlich wenig Bestand, nicht mal ein Staatshaushalt.

      "Ein Wahl-Haushalt muss gar nicht verabschiedet werden", weiß Stanley Collender, Chefredakteur des unabhängigen Newsletters "Federal Budget Report". "Er muss einfach nur vorgelegt werden, damit der Präsident das ganze Jahr darüber reden kann."
      Avatar
      schrieb am 23.02.04 12:17:24
      Beitrag Nr. 691 ()
      Oh, war das eine Nacht!

      Lars Jensen

      Was Terroristen nicht schafften, erledigt nun Bürgermeister Bloomberg: Er nimmt New York das Leben.


      In der Stadt, die niemals schläft, schlafen auch die Inspektoren nicht. Sie kommen nachts und in Zivil, um sicherzustellen, dass die Bürgerinnen und Bürger der Stadt New York sich nicht unbotmässig amüsieren. Nach Sonnenuntergang mischen sie sich unter die Menschen, die in den Restaurants, Bars und Klubs den Feierabend geniessen wollen. Geschickt werden sie von einer mysteriösen städtischen Agentur ohne Adresse und ohne Telefonnummer, der Multi-Agency Response to Community Hotspots (MARCH). Die Mission der Inspektoren lautet: Wer gegen die Regeln verstösst, kriegt einen Strafzettel.

      Regeln gibt es eine Menge in der Stadt, die niemals schläft, sehr viel zahlreichere Regeln als in jeder anderen Stadt der freien Welt: In der U-Bahn die Tasche neben sich liegen zu haben, ist verboten. Auf einer leeren Bierkiste zu sitzen, kostet 105 Dollar Strafe. Ein Aschenbecher auf dem Konferenztisch ist bis zu 2000 Dollar teuer. Das sind allerdings die eher lächerlichen Vorschriften. Es gibt auch Verbote, die dem Lebensgefühl in dieser Stadt das Flair von Pjöngjang verleihen. Sie richten sich vor allem gegen das Nachtleben, und sie verderben den Menschen hier gehörig die Laune. Rauchen ist seit fast einem Jahr in allen öffentlichen Räumen verboten (Trinken von Alkohol auf der Strasse ist eh schon längst untersagt). Wenn sie tanzen wollen, müssen die New Yorker eine der raren Lokalitäten aufsuchen, die eine Cabaret-License besitzen. Willkommen, bienvenue!

      Nicht alle mögen sich damit abfinden. Robert Prichard ist der Gründer der Dance Liberation Front (DLF), einer der mächtigsten Lobbyisten-Gruppen gegen das Tanzverbot. Er sagt: «Es gab zwei Orte in der Welt, wo das Tanzen nicht erlaubt war: New York und Afghanistan. In Afghanistan darf man seit einem Jahr tanzen.» Prichard übertreibt natürlich, aber seine Worte geben die Stimmung in der Stadt wieder: New York war lange bekannt für ein Nachtleben, das jenem im Rest der Welt sexuell, musikalisch, modisch um Jahre voraus war. Heute fällt es schwer, in den Ausgehvierteln East Village oder Greenwich Village eine Bar zu entdecken, die nicht auch in jeder Schweizer Stadt vorkommen könnte. Zwei Bar-Sorten teilen sich den Markt: die urige Bierkneipe und die im Wallpaper-Stil designte Trendbar. Richtig gute Laune kommt nirgends mehr auf.

      Der ehemalige Bürgermeister Rudy Giuliani hatte das längst vergessene Tanzverbot von 1926 Mitte der neunziger Jahre reanimiert, um die Klubkultur zu zerstören. Seitdem ging die Zahl der Orte, wo Menschen tanzen dürfen, von 12000 auf 200 zurück. Nun ist der Zorn in der Bevölkerung so gross, dass die Administration des amtierenden Bürgermeisters Michael Bloomberg fieberhaft an einem neuen Gesetz zur Regulierung des Nachtlebens arbeitet. Das New York Nightlife Law, das vor sechs Wochen präsentiert wurde, sieht eine neue Lizenz vor für alle Betriebe, die länger offen haben wollen als bis ein Uhr nachts. Und sehr viele neue Möglichkeiten für die Inspektoren von MARCH, diese Lizenz zu kassieren.

      In 15 Minuten war die Bar zugesperrt

      David Rabin ist der Besitzer der Edeldisco «Lotus» und Gründer der New York Nightlife Association (NYNA). Die NYNA vertritt die Interessen der Barbetreiber gegenüber der Stadt. Seit das neue Gesetz in Diskussion ist, erlebt die Organisation einen Boom: 500 Mitglieder zählt die NYNA inzwischen. David Rabin sagt: «Wenn dieses Gesetz tatsächlich in Kraft tritt, werden wir die Stadt nicht wiedererkennen. Es wäre das Ende des New Yorker Nachtlebens.»

      Die New Yorker – viele von ihnen standen schon mal vor Gericht, weil sie ihren Hund nicht an der Leine hatten oder gegen einen Busch pinkelten – ärgern sich schon lange darüber, dass sie von der Stadt wie kleine Kinder behandelt werden. Sie fragen: Soll unser liberales New York ein Polizeistaat werden? Warum mischt sich die Verwaltung immer stärker in unsere privaten Angelegenheiten ein? Norman Siegel, ehemaliger Präsident der New York Civil Liberties Union und Anwalt vieler Barbetreiber, sagt: «Der Kampf um die Freiheit im Nachtleben ist ein Kampf um unsere ureigensten Bürgerrechte. Es kann nicht angehen, dass uns vorgeschrieben wird, wie, wann und wo wir uns zu amüsieren haben. In einer Demokratie müssen das die Bürger selber entscheiden können.»

      Geschichten wie die von Dominique Keegan, 31, gehören zum Alltag von New York: Im August 2000 eröffnete er die «Plant Bar» im East Village. Schnell war die für New York typische Nachbarschaftsbar einer der attraktivsten Orte im Nachtleben. Nicht nur, weil der Raum so klein und gemütlich, der Eintritt frei, die Drinks günstig und die Mädchen so fröhlich und hübsch waren. In der «Plant Bar» legten regelmässig einige der besten DJs der Welt auf: Fat Boy Slim spielte hier, Felix Da House Cat, Princess Superstar und DJ Hell kamen vorbei. Keegans einziges Problem war, dass er keine Cabaret-License hatte. Also brachte er am Eingang einen Knopf an, den der Türsteher drücken sollte, sobald jemand auftauchte, der wie ein Inspektor aussah. Auf Knopfdruck würde die Musik des DJ verstummen und untanzbare Musik von Radiohead anlaufen.

      Der Inspektor kam im April 2002 und sah leider nicht aus wie ein Inspektor, sondern wie ein DJ. Keegan erinnert sich: «Der Typ bestellte eine Cola und rief meinem Barkeeper zu, er solle mich holen. Dann gab er mir einen Strafzettel: Sechzehn Leute beim Tanzen erwischt. Hundert Dollar Busse. Kommt das nochmals vor, sagte der Mann, «wird die Bar geschlossen, und dann wird’s teuer». Ein knappes Jahr später erschien ein anderer Inspektor und machte zwölf Personen aus, die sich auf der Tanzfläche heftig zur Musik bewegten. Keegan musste innerhalb von bloss fünfzehn Minuten seine Bar schliessen. Am nächsten Morgen war das Lokal «padlocked» – Polizisten hatten ein massives Vorhängeschloss angebracht.

      Keegan war gezwungen, das Strafgeld zu überweisen, knapp 30000 Dollar (hundert Dollar für jeden Tag, der zwischen der ersten und der zweiten Busse vergangen war), dann erst durfte er das Vorhängeschloss entfernen. Die achthundert Dollar für den Schlosser musste er selber aufbringen. Ein paar Monate später öffnete Keegan wieder. Ohne DJs, ohne Tanzfläche und ohne genug Kundschaft. An den Wänden verkünden jetzt drei Schilder: «No Dancing Allowed», vorschriftsmässig 2,5 · 1,5 Fuss gross.

      Etwa 3000 solcher Einsätze haben die Inspektoren von MARCH allein zwischen April 2002 und Juni 2003 absolviert, und sie haben dabei mindestens 150 Lokalitäten «padlocken» lassen. Sie verteilen Strafzettel, wenn sich die Nachbarn über Lärm beschweren, wenn sich mehr Gäste als erlaubt in einem Etablissement aufhalten oder wenn sie Zeugen einer Schlägerei werden. MARCH ist ein Zusammenschluss verschiedener städtischer Behörden, von der Polizei bis zum Hygieneamt, mit zwei Aufgaben: Geld einzutreiben und das Nachtleben in Schach zu halten.

      Erfunden hat diese Einrichtung Rudy Giulianis Nightlife Enforcement Task Force. Sie führte seinen inzwischen weltberühmten und vielfach kopierten Null-Toleranz-Feldzug gegen alles, was er für kriminell hielt. Giuliani war überzeugt, dass die Klubkultur die Wurzel vieler Übel sei – von Schiessereien bis zum Drogenhandel. Einer seiner beliebtesten Sprüche lautete: «Nachtklubs sind wie Eimer voller Blut.» Die Taktik funktionierte auch deswegen so gut, weil sie keine Rebellion erlaubt. Der Betreiber einer Bar hat zwei Möglichkeiten: Entweder er sorgt für Ordnung, oder er wird früher oder später erwischt und verliert seine Existenzgrundlage. Die Folge: Auch heute noch kann man es erleben, wie ein Wirt handgreiflich wird gegen tanzende Gäste.

      Giulianis Nachfolger Michael Bloomberg übernahm 2002 eine wunderbar aufgeräumte Stadt, und viele New Yorker hofften, der Neue liesse sie nun wieder in Ruhe dem Nachtleben nachgehen. Sie hatten sich getäuscht. Bloomberg gab keine Ruhe, sondern führte Giulianis Null-Toleranz-Politik fort – mit einem Unterschied: Er drehte die Schraube noch ein bisschen fester an. Der Bürgermeister, der gerade mit dem Rauchen aufgehört hatte, erliess das Rauchverbot, was ihm den Vorwurf der Selbstherrlichkeit und katastrophale Umfragewerte einbrachte.

      Was die New Yorker Bürger besonders deprimierte, war die Gleichgültigkeit der Opposition. Kein Demokrat traute sich, Bloomberg zu kritisieren. Unterdessen stattete der Bürgermeister die Tanzpolizei MARCH mit noch mehr Personal aus und zeigte auch in seinen Statements keinerlei Mitleid mit der Gastronomie: «Wenn die Leute weniger rauchen, ist das gut für die Gesundheit. Die Bars werden das schon überleben», erklärte er der New York Post. Diese Überheblichkeit ist wohl damit zu erklären, dass Bloomberg als Milliardär sowohl in seinem Stadthaus in der Upper East Side als auch in all seinen Wochenendhäusern Privatköche beschäftigt und abends das Haus nur zu Empfängen verlässt.

      Protestmärsche gegen das Tanzverbot

      Doch die Gastronomie ist nun einmal einer der wichtigsten Arbeitgeber in New York, eine der grossen Attraktionen für die 150 Millionen Besucher, die jedes Jahr in die Stadt kommen, Lebensmittelpunkt der Einwohner, die häufig in beengten Verhältnissen wohnen müssen. Zudem ist Bürgermeister Bloomberg auch nur ein ganz normaler Politiker, der wiedergewählt werden will. Immer mehr Widerstand organisierte sich gegen seine Politik: Die Tanzbefreiungsfront DLF rief zu Protestmärschen auf, zu denen Tausende Teilnehmer erschienen. Eine Raucher-Vereinigung namens CLASH kämpft inzwischen nicht nur gegen das Rauchverbot, sondern gegen alle Restriktionen in der Gastronomie. Bei der NYNA lenkt der Anwalt und ehemalige Lokalpolitiker Bob Zuckerman die Kampagne von seinem Büro im East Village aus. Nach bewährter amerikanischer Lobbyisten-Art will er seine Leute in allen Stadtteil-Parlamenten unterbringen. «Wir brauchen mehr Einfluss in der Stadt. Und wir fangen von unten an», sagt er.

      Schade nur, dass die Organisationen nicht zusammenarbeiten, sondern sich gegenseitig unlautere Motive vorwerfen. Robert Prichard (DLF) behauptet, Zuckermans NYNA kämpfe gegen neue Gesetze, weil sie die grossen Klubs wie das «Lotus» vertrete, die bereits eine Lizenz besitzen. Bob Zuckerman erwidert: «Alles Quatsch. Nur ein Dummkopf kann glauben, dass die neuen Gesetze irgendjemandem helfen werden.»

      Einer seiner Berater muss Bloomberg eine Sammlung mit den wütenden Artikeln vorgelegt haben, die in den New Yorker Publikationen – vom linken Stadtmagazin Village Voice bis zur rechten Kampfpresse New York Post – erschienen waren. Die New York Times fragte gar: «Sind wir in der Hand eines Tyrannen? Wird uns bald die Todesstrafe drohen, wenn wir uns amüsieren wollen?» Nach der Lektüre wird er verstanden haben, dass er nur Chancen auf einen Erfolg bei den Wahlen in etwas mehr als einem Jahr hat, wenn er seine Politik gegenüber den New Yorkern, die gerne trinken, rauchen, tanzen und/oder essen – also allen Bürgern seiner Stadt – ändert.

      Auch die wirtschaftliche Bedeutung der «nightlife industry» konnte Bloomberg nicht länger ignorieren. Vor dem 11. September 2001 arbeiteten laut einer Studie der New York STAT etwa 220 000 Menschen in der Branche. Die Anschläge, die Wirtschaftskrise, Sars, der Irak-Krieg und ein verregneter Sommer sorgten dafür, dass zurzeit nur noch 160 000 Leute in der Gastronomie ihr Geld verdienen. Allein der Umsatz der Bars und Klubs war von vier auf drei Milliarden Dollar gesunken. Man kann sagen, dass Bloombergs Rauchverbot nicht gerade zu einem günstigen Zeitpunkt kam. Es kostete viele kleinere Bars noch mal ein Drittel ihres Umsatzes. Wahrscheinlich ist es ganz gut für Bloombergs Gesundheit, dass er so gut wie nie ausgeht.

      Tanzen um den heissen Brei

      Schliesslich liess der Bürgermeister nach seiner besten und wichtigsten Mitarbeiterin schicken: Gretchen Dykstra ist als Commissioner of the Department of Consumer Affairs zuständig für alles, was in der Stadt mit Handel und Kommerz zu tun hat. Die stets mütterlich dreinblickende Beamtin sollte das neue New York Nightlife Law entwerfen. Bloomberg hätte zu ihr genauso sagen können: «Gretchen, fahr nach Bagdad und sorg für Demokratie.» In der New Yorker Politik blockieren sich oft alle Seiten mit taktischen Tricks. Die Grundbesitzer, traditionell sehr mächtig, wollen Mieter, die viel Geld zahlen können; die Stadtteil-Parlamente verlangen Ruhe und Ordnung; die Lobbyisten der Nachtklubs müssen ihren Klienten die Lebensgrundlage sichern; jede einzelne Behörde möchte möglichst viel Einfluss gewinnen. Dazu kommt ein Problem, das es nur hier gibt: Das Stadtgebiet ist nach einem unverständlichen und veralteten Muster in Wohn- und Geschäftszonen eingeteilt, was zu extremen Ungerechtigkeiten führt. In einer Wohnzone (etwa 90 Prozent des Stadtgebiets) bekommt man heute grundsätzlich keine Cabaret-License. In der benachbarten Geschäftszone braucht ein Betreiber sie quasi nicht, weil die Inspektoren dort fast nie vorbeischauen.

      Dykstra sagte: «Wir müssen das Nachtleben regulieren, um den Lärm und die Chaoten zu vertreiben.» Um Zeit zu sparen, sprach sie nie mit einem Vertreter aus der Gastronomie. Was sieht ihr Gesetz im Detail vor? Dykstra will die Cabaret-License abschaffen und durch eine Lizenz für alle Etablissements ersetzen, die länger als bis ein Uhr nachts geöffnet haben und Musik spielen, die lauter ertönt als 90 Dezibel (etwa die Lautstärke eines gut gefüllten Restaurants). 1200 Dollar soll diese Lizenz kosten, für zwei Jahre gelten und dann regelmässig erneuert werden. Dominique Keegan von der «Plant Bar» frohlockte bereits: «Wenn das Gesetz kommt, kann ich endlich wieder DJs spielen lassen.» Doch er freut sich wohl zu früh. Anruf bei Gretchen Dykstras Büro. Leider ist Dykstra selber nicht zu sprechen, also gibt ihre Assistentin Auskunft: «Wird man in einer typischen Nachbarschaftsbar wie etwa der ‹Plant Bar› in Zukunft tanzen können?»

      Antwort: «Wo man bislang tanzen konnte, wird man auch in Zukunft tanzen können.»

      «Wird man in Zukunft dort tanzen können, wo man momentan nicht tanzen darf?»

      «Dazu kann ich nichts sagen.»

      Es scheint, als folge das Gesetz einem fürs Nachtleben verheerenden Grundgedanken: Die Verwaltung soll noch stärkere Kontrolle ausüben können. Norman Siegel von der New Yorker Bürgerrechtsorganisation NYCLU erklärt: «Man kriegt heute in einer Wohngegend keine Cabaret-License, weil das Zonengesetz alle expressiven Tätigkeiten untersagt. Das Zonengesetz wird durch die neue Regelung nicht angetastet. Tanzen bleibt also auf 90 Prozent des Stadtgebiets verboten.» Dykstras Entwurf sieht eine fürs Nachtleben schädliche Zusatzregelung vor: Zwei geringfügige Vergehen – sagen wir eine Schlägerei und eine Ruhestörung – würden den Inspektoren genügen, um dem Betreiber die Lizenz abzunehmen. Im Nu wäre die Stadt, die niemals schläft, eine tote Stadt.

      Allerdings hat Bloomberg selbst dafür gesorgt, dass die Zahl der Beschwerden wegen Ruhestörung explodiert ist. Seit Einführung des Rauchverbots stehen nachts Zehntausende Menschen vor den Bars, weil sie drinnen nicht mehr rauchen dürfen. Nach einer Umfrage des New Yorker Bar- und Klubbetreiberverbands NYNA halten sich an einem Samstagabend ein Viertel der Gäste eines Klubs vor der Tür auf. Manche von ihnen sind betrunken, sie schreien, sie telefonieren. Die Nachbarn wählen entnervt die Beschwerdenummer 311.

      Bei der Diskussion um das Nachtleben in New York und die Arroganz der Administration geht es um mehr als die Öffnungszeiten von ein paar tausend Bars. Es geht um das Lebensgefühl einer ganzen Stadt.

      Im Monatsmagazin Vanity Fair machten sich der Chefredaktor Graydon Carter und der Autor Christopher Hitchens lustig über die kafkaesken Zustände. Hitchens schrieb: «Heutzutage ist das Gesetz dieser Stadt eine klare Sache. Es besagt, dass sich New York City in der Hand der mittelmässigen Bürokraten befindet. Der gelangweilte Inspektor hat die Macht und der stumpfsinnige Cop, der seine Nase ins Regelbuch steckt, und der Beamte, der dem friedlichen Bürger das Geld aus der Tasche zieht, und ein Bürgermeister, der die abscheulichste und armseligste Kreatur von allen ist.» Bilder zeigen Hitchens, wie er all die verbotenen Dinge tut: rauchen, Tauben füttern, Füsse von den Velopedalen nehmen – ein Beamter der Stadt rechnete alles zusammen und schickte eine Zahlungsaufforderung. Auch Graydon Carter hat inzwischen dreimal 200 Dollar Strafe zahlen müssen. In seinem monatlichen Editorial-Foto lehnt er am Konferenztisch, und darauf steht ein Aschenbecher.

      Verboten, verboten, verboten

      Vielleicht ist das die Touristenattraktion der Zukunft, wenn alle Bars um eins schliessen: Einmal in die Mühlen der New Yorker Bürokratie zu geraten, das muss man erlebt haben.

      Ich fuhr beispielsweise auf einem Velo im Schritttempo durch eine Wohnstrasse, ein offenes Bier in einer Papiertüte in der Linken. Ich lernte schnell: So etwas tut man in New York nicht. Nach fünfzig Metern stellte mich ein Polizist und notierte meine Vergehen:

      - offenes Bier auf offener Strasse
      - eine Hand zu wenig am Lenker
      - kein Fahrradhelm
      - mehr als zehn Meter Fahren auf dem Trottoir
      - keine Klingel am Fahrrad (hört im Ernstfall sowieso niemand)
      - verkehrt in die Einbahn fahren (tun eh alle).

      Der Polizist überreichte mir sechs Strafzettel, der Gerichtstermin war bereits notiert: 2. Dezember. Ich erschien pünktlich um neun Uhr und reihte mich in die Schlange aus Hausfrauen, Geschäftsleuten und Pitbullbesitzern ein. Dann durfte ich Platz nehmen im Saal und auf meine Verhandlung warten. Die meisten andern waren in Schwierigkeiten geraten, weil sie ein Hund nicht angekettet oder seinen Kot nicht entsorgt hatten. Schliesslich war ich an der Reihe: Ich trat vor den Richter, neben mich stellte sich ein ungepflegter, entnervter Mann, der mir als mein Anwalt vorgestellt wurde. Er war streng:

      «Da haben Sie ja einen schönen Mist gebaut. Haben Sie eine Erklärung, warum Sie mit einem Bier in der Hand Fahrrad fahren?»

      «Nein. Ähh. Entschuldigung.» :laugh::laugh::laugh:

      Der Anwalt sprach zum Richter: «Mein Mandant ist neu aus Deutschland in die Stadt gekommen und kannte die Regeln nicht. Ich plädiere auf Freispruch in allen sechs Verfahren.» Der Richter hatte einen guten Tag. Er liess mich gehen mit der Auflage, bei der Polizei einen Fahrradhelm vorzuzeigen. So funktioniert das Prinzip Null-Toleranz: Jede Kleinigkeit wird streng geahndet.

      Nun will ja niemand wieder im New York leben, wie es vor Giuliani war. Er hat dafür gesorgt, dass statt 2500 nur noch 500 Menschen ermordet werden. Dank seiner Arbeit kann eine Frau um Mitternacht sorglos durch den Central Park spazieren. Und trotzdem denkt man mit Wehmut an die Zeiten, als nicht jede Ecke unter totaler Kontrolle war und der New Yorker Times Square kein Disneyland.

      Gemeinsam haben die Politiker und die Hausbesitzer alles Wilde in dieser Stadt ausradiert – mit harten Gesetzen, immer mehr Strassenpolizisten und hohen Mieten. Das ist nicht neu, schliesslich wurde schon die Cabaret-License vor fast achtzig Jahren erfunden, um dem «wilden Treiben» in Harlems Klubs ein Ende zu bereiten. Doch so trostlos wie momentan war es nie: Gibt es einen Klub in New York, für den jemand aus Europa anreisen würde, bloss um dort eine Nacht zu verbringen? Nein. Im letzten Jahr eröffneten etwa zehn Klubs. Zumeist in den neuen In-Quartieren Chelsea und Meatpacking an Manhattans Westrand. Dorthin zieht es seit einigen Jahren Galerien und Boutiquen und nun auch die Klubs – weil die Gebiete zu einer Zone gehören, in der man eine Lizenz zum Tanzen erwerben darf.

      Hohe Preise, miese Musik, wenig Spass

      Ein Samstagabend in Chelsea reicht, um sich die Laune für eine ganze Woche zu verderben: Es ist Mitternacht, und in den Strassen stauen sich die Stretch-Limousinen, mit denen die «bridge-and-tunnel crowd» - neureiche Vorstädter - wochenends in New York einfällt. Wir versuchen unser Glück im «Lotus» (hätten auch ins «Marquee», «Bungalow 8», «PM», «Avalon», «Deep», «Crobar» gehen können, das macht keinen Unterschied). Nach einer Stunde lässt uns der Türsteher in den Klub; Sicherheitstest wie am Flughafen; Eintritt 25 Dollar pro Person; ein Publikum wie aus der Benetton-Werbung. Das Bier kostet 15 Dollar, meine Begleitung möchte ein Glas Champagner, ich verziehe das Gesicht und lege einen Fünfzig-Dollar-Schein auf den Tresen. Kein Rückgeld. Die Musik ist schlecht, die anderen Gäste langweilig. Wir bewegen uns trotzdem ein wenig. Da kommt ein riesiger Mann im schwarzen Anzug und mit Freisprechanlage am Kopf und brüllt: «Bewegt euch da rüber, aber schnell!» Wir hatten die fürs Tanzen vorgesehene Fläche verlassen. So sieht das Nachtleben aus, wie es sich die Vermieter und die Stadt wünschen: teuer und totalüberwacht.

      David Rabin, der Besitzer des «Lotus», befürchtet, sein Klub müsse schliessen, sollte das neue Gesetz in Kraft treten. «Erst haben sie unsere Strassen sicher gemacht», sagt er. «Und jetzt wollen sie, dass wir unsere Häuser nicht mehr verlassen.» Am Donnerstag vergangener Woche konnten Rabin und die anderen 20000 Gastronomen einen kurzen Freudentanz vollführen: Bloomberg gab bekannt, das Gesetz werde wegen der Proteste überarbeitet. Nun hoffen alle, der Bürgermeister beginne, auf die Sorgen und Wünsche seiner Bürger einzugehen.

      http://www.weltwoche.ch/ressort_bericht.asp?asset_id=7039&ca…

      :laugh:

      gesegneten tag!
      Avatar
      schrieb am 26.02.04 01:19:29
      Beitrag Nr. 692 ()
      25.02. 19:29
      US: Viele Massenentlassungen im Januar

      --------------------------------------------------------------------------------
      (©BörseGo - http://www.boerse-go.de)
      Im Januar gab es in den USA 2,428 Massenentlassungen, so das U.S. Department of Labor`s Bureau of Labor Statistics. Eine Massenentlassung wird definiert mit der Entlassung von 50 Arbeitnehmern oder mehr. Insgesamt verloren über diese Massenentlassungen 239,454 Arbeitnehmer ihren Arbeitsplatz. Der Wert im Januar war der dritthöchste jemals.
      Avatar
      schrieb am 26.02.04 17:40:08
      Beitrag Nr. 693 ()
      Arbeitsplatzabbau in Deutschland seit 2.10.2002: 1.604.095:

      Täglich aktuell Neues von den Profis der Nation:
      Die Fortschritte beim Stellenabbau,
      heute:

      26.02.2004 Otto Hübel GmbH, Landschaftsbau, ist insolvent. 80 Mitarbeiter sind betroffen.
      Vorauss. Arbeitsplatzabbau: 80

      26.02.2004 Bischoff-Werke, Metallverarbeitung, die Insolvenz betrifft 23 Mitarbeiter in Recklinghausen, und 130 in Lüdinghausen.
      Vorauss. Arbeitsplatzabbau: 153

      26.02.2004 Hornstein Entertainment, Konzertagentur, ist pleite. 2 Angestellte verlieren ihren Job.
      Vorauss. Arbeitsplatzabbau: 2

      26.02.2004 Metallwerke Bender, Leicht- und Buntmetalle, der Betrieb läuft bis zur Bildung einer Auffanggesellschaft weiter. 56 Jobs sind futsch, weitere 140 werden in der Auffanggesellschaft untergehen.
      Vorauss. Arbeitsplatzabbau: 196

      26.02.2004 Zittau, Landkreis, trotz der Arbeitszeitreduzierung will Landrat Günter Vallentin (CDU) zehn betriebsbedingte Kündigungen im Landratsamt aussprechen. Vorauss. Arbeitsplatzabbau: 10

      26.02.2004 Volkswagen, Automobile, es geht los, mit dem Abbau der gewinnmindernden Überkapazitäten. Nachdem VW-Personalvorstand Peter Hartz mit seinem Reformkonzept die Kaufkraft breiter Bevölkerungsschichten erfolgreich beschnitten hat, wundert man sich bei VW, warum der neue Golf sich so schleppend verkauft. Die wiederum fatale Konsequenz: 20% der weltweit 337.000 VW-Jobs erscheinen dem Management verzichtbar. Die ersten 1.000 in Deutschland sind nun bekannt geworden: fünf von bundesweit zwölf Vertriebszentren werden geschlossen. Insgesamt werden rund 1000 Jobs wegfallen[.
      Vorauss. Arbeitsplatzabbau: 1.000

      http://home.knuut.de/EWKberater/Meinung/12700cFrame-SetAlman…
      -----------------------------------------------------------
      Staatsschulden wachsen um 5,8 Prozent
      Die Staatsverschuldung in Deutschland ist zum Jahresende 2003 wieder kräftig gestiegen.
      Insgesamt weisen die öffentlichen Haushalte 1,325 Billionen Euro an Verbindlichkeiten aus.



      Grafik Staatsschulden: Tilgung würde mehr als 110 Jahre dauern

      Wiesbaden - Im Vergleich zum Vorjahr sei die Verschuldung um 5,8 Prozent oder 72,4 Milliarden Euro gewachsen, teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mit.
      Am höchsten ist der Bund verschuldet; auf ihn entfallen 56,5 Prozent der Staatsschulden. Beim Bund und seinen Sondervermögen erhöhten sich die Schulden um 5,2 Prozent auf 40,7 Milliarden Euro. Bei den Ländern, die knapp 32 Prozent der Gesamtschulden ausweisen, betrug der Anstieg 7,8 Prozent auf 30,2 Milliarden Euro. Gemeinden und Gemeindeverbände verzeichneten mit 1,9 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro die geringste Aufnahme an Neuschulden.

      Seit Januar 2004 steigen die Staatsschulden mit 2186 Euro pro Sekunde und werden am Ende des Jahres die Höhe von 1.399.088.061.230 Euro erreicht haben.

      Wie hoch die Gesamtschulden des Staates sind, veranschaulicht eine Beispielrechnung des Bundes der Steuerzahler: Würden ab sofort keine Schulden mehr aufgenommen und würde die öffentliche Hand gesetzlich verpflichtet, jeden Monat eine Milliarde Euro an Schulden zu tilgen, so würde dieser Prozess mehr als 110 Jahre lang andauern müssen, um den Schuldenberg vollständig abzutragen.

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,288094,00.html
      Avatar
      schrieb am 27.02.04 16:55:24
      Beitrag Nr. 694 ()
      13 million children go hungry across US: experts :(

      By Johanna Rudiger


      WASHINGTON: It`s difficult to pin down the exact numbers, but most nutrition experts agree that on any one day, about 13 million children go hungry across the United States. For older children, the situation improves during the school year when many receive free or reduced-price lunches.

      But when the schools close, like they did in the Washington region and up and down the East Coast recently because of heavy snow, these children - instead of cheering over the free day off - must put up with emptier stomachs than usual, child advocates say.

      Even more worrisome to people who help feed such children are the long summer months of school vacation. "The food banks see an increase of families with children during the summer months," Lynn Parker, director of nutrition policy at the Food Research and Action Centre in Washington said in an interview.

      A massive private effort by humanitarian and religious organizations across the country feeds about 23 million people a year, including 9 million children, many from an ever growing category of people in the United States called the working poor. Second Harvest, which coordinates the programmes, says that`s a 9 per cent increase since 1997.

      Other groups, like the US Conference of Mayors, report a 17 per cent increase in just one year in requests for emergency food assistance. Whatever the figures, the federal government takes up much of the slack by supporting free and reduced price school breakfasts and lunches at schools. And critics say it`s just not enough.

      President George W. Bush`s proposed budget for 2005 raises the amount slightly to 12 billion dollars for 29 million children in the school programmes. But child advocates, while admitting the budget cuts do not undercut current food programmes, say the figure fails to provide better nutrition in the form of fruits and vegetables instead of traditional high starch diets consumed by the less affluent.

      "Cafeterias would be able to buy fresh vegetables and fruits instead of having to serve cheap but empty-calorie food like macaroni and cheese," said Erik Peterson, spokesman for the American School Food Service Association.

      Other child advocates say Bush`s proposed 12 billion dollars will not accommodate the rising need stemming from unemployment and economic recession in the past years, or to cover the rising food need for children during the summer months.

      "There hasn`t been such a demand since 1998 because families are struggling to find jobs and the recession hasn`t been taken into account," said Deborah Ortiz, director of family income at the Children`s Defence Fund. "We are very disappointed with the President`s budget plan."

      "He`s talking about a funding increase for going to the moon (and Mars)," she added. A stronger federal budget for food for children would help diversify their diets and provide more vegetables and fruit and other healthy foods, Ortiz said.

      But political conservatives disagree. They say that the nutritional programmes are not necessary. "Child hunger is not nearly as bad as the Washington food advocacy groups make it out to be," said Kirk Johnson, welfare research analyst at the conservative Heritage Foundation in Washington. "Anyone who says there are more than 1 million children hungry in the US, their numbers are not accurate."

      He points to the fact that instead of going hungry, about 15.3 per cent of US children are considered obese. "Statistics show that poor people are even more likely to be overweight," he said.

      His statements reflect a popular attitude that poor people on the welfare dole, including the many adults who receive food stamps, abuse the system and perhaps even overeat because of it.

      However, food advocate groups say recent research shows that often, hunger is the cause of obesity. "If people are hungry, they will eat high fat food to fill them up," said J. Larry Brown, director of the Center on Hunger and Poverty. Especially in the United States, fatty fast foods like hamburgers and French Fries are cheaper and more accessible than fresh fruit and vegetables.

      That is a fact that the Heritage Foundation`s Johnson found hard to believe. "It`s a preference issue, not a money problem. You can get the salad. The question is, would you rather have the salad or the hamburger? I would rather have the hamburger," he said.

      Another fact cited by critics of public nutrition programmes as proof of the affluence of food aid recipients is the more than 75 per cent of American households defined as "poor" by the US Census Bureau that own a car.

      But to Brown, director of the Centre on Hunger and Poverty, driving in one`s own car to the food bank to pick up dinner for the kids is not a contradictory image.

      "Hungry people in the United States don`t look like hungry people in Africa," said Brown. As members of the growing "working poor", they often own cars and hold jobs - but don`t earn enough to buy food after paying rent and other expenses.

      Carolyn Genia is one such person. In her hometown of Logan, Ohio, she earns 6.5 dollars an hour, more than 2 dollars above minimum wage. But the mother of two says there are days she struggles to feed her children.

      "There are times my children would go hungry if it wasn`t for the local food pantry," she wrote in one of the many "Hunger Stories" Americans regularly post on the website of the hunger relief organization Second Harvest.

      Brown said the country would need to spend about 90 billion dollars a year to end hunger in the US. "That`s not going to happen in the current political limate," he said

      http://www.hipakistan.com/en/detail.php?newsId=en55590&F_cat…

      gesegneten Tag!
      Avatar
      schrieb am 01.03.04 17:32:26
      Beitrag Nr. 695 ()

      STROMVERSORGUNG

      New Yorkern droht ein neuer Blackout


      Auf einer Auktion wollte das amerikanische Unternehmen Conjunction seine neuen Stromleitungen an Energiekonzerne versteigern. Das Netz sollte New York mit Elektrizität versorgen. Doch die Interessenten sprangen ab, jetzt droht der Metropole ein neuer Blackout.

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,288657,00.html
      Avatar
      schrieb am 02.03.04 11:06:39
      Beitrag Nr. 696 ()
      nasdaq10.000 hat die Threadüberschrift noch immer nicht kapiert :laugh:
      Avatar
      schrieb am 02.03.04 11:48:05
      Beitrag Nr. 697 ()
      Mittwoch, 25. Februar 2004

      Rechtfertigung für die Fed?

      von Dr. Kurt Richebächer

      Offensichtlich gibt es einen allgemein überwältigenden Optimismus, was die US-Wirtschaft betrifft. Die positiven Argumente klingen so:

      13 Zinssenkungen und das niedrigste Zinsniveau seit Jahrzehnten; eine Politik des leichten Geldes; starke fiskalische Stimulierung; lange und starke Rally am Aktienmarkt; nachhaltige, massive Schaffung von Reichtum, dank den steigenden Immobilien- und Aktienpreisen; ein bevorstehender, kraftvoller Boom beim Output, wegen der weit verbreiteten Notwendigkeit, die niedrigen Lagerbestände aufzustocken; und die starke Stimulierung der Exporte durch die Dollarschwäche.

      Sicherlich – eine beeindruckendere Liste von wachstumsfördernden Einflüssen kann man sich kaum vorstellen. Und immer mehr wirtschaftliche News, die über den Erwartungen liegen, scheinen viele Leute hinweg getragen zu haben.

      Ich bin nicht hinweg getragen worden. Viel von dem, was ich heute lese und höre, erinnert mich an ein Buch von Paul Krugman, das 1990 herausgegeben worden war: " Das Zeitalter der verringerten Erwartungen" . Das Hauptthema dieses Buches war die Beobachtung, dass " relativ zu dem, was jeder vor 20 Jahren erwartete, unsere Wirtschaft sich fürchterlich entwickelt hat." Krugman drückt sein Erstaunen darüber aus, " wie bereitwillig die Amerikaner ihre Erwartungen der Performance angepasst haben, und zwar in einem solchen Ausmaß, dass das Management unserer Wirtschaft aus politischer Sicht wie ein großer Erfolg aussieht."

      Es scheint mir, dass besonders die Politik von US-Regierung und Fed allgemein als großer Erfolg gesehen werden.

      Ich möchte an dieser Stelle einfach einmal sowohl die nominale als auch die reale (unter Abzug der Inflationsrate) Wachstumsrate des Bruttoinlandsproduktes (BIP) zwischen den USA und der Eurozone vergleichen, und zwar für den Zeitraum von Ende 2000 bis zum dritten Quartal 2003. Gemessen am realen BIP wuchs die US-Wirtschaft in diesem Zeitraum insgesamt um 6,9 %, verglichen mit 4,5 % Plus für die Eurozone. Aber wenn man sich das nominale BIP-Wachstum ansieht, dann wird der Unterschied bedeutend kleiner: Einem US-Wachstum von 13,1 % steht eins von 12,2 % für die Eurozone gegenüber.

      Wie ich wiederholt betont habe, ist das überlegene Wirtschaftswachstum der USA zu einem großen Teil – wenn auch nicht alleine – den gesunkenen Inflationsraten zu verdanken. Die Preise (Preis-Deflator des BIP) sind in den USA von Ende 2000 bis zum dritten Quartal 2003 um 5,8 % gestiegen, während die Preissteigerung der Eurozone bei 7,5 % lag.

      Wenn man sich die parabolischen Kreditexzesse der US-Wirtschaft ansieht, dann sollte die Relation zwischen Inflation und Zinsen genau andersrum aussehen. Aber da die amerikanischen staatlichen Statistiker von den Politikern und besonders von Alan Greenspan dazu gedrängt werden, möglichst niedrige Inflationsraten zu produzieren, haben diese Statistiker hart gearbeitet, um sich diesem Druck beugen zu können. Besonders dadurch, dass sie Qualitätsverbesserungen als Preisreduzierungen werten.

      Und wenn man die Inflationsrate so untertreibt, dann übertreibt man die reale Wirtschaftswachstumsrate. Wenn man die Preise akkurater messen würde, dann würde das Wirtschaftswachstum ganz bestimmt besser mit der schlechten Performance am US-Arbeitsmarkt korrelieren.

      Meiner Ansicht nach braucht die allgemeine Wahrnehmung, dass die US-Wirtschaft sich weiterhin außerordentlich besser als die der Eurozone entwickelt, eine drastische Korrektur.

      Quelle: investorverlag.de
      Avatar
      schrieb am 19.03.04 08:10:04
      Beitrag Nr. 698 ()
      Die Ratten verlassen das sinkende Schiff :D
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      IRAK-POLITIK

      Polens Präsident greift Bush und Blair an

      Polens Staatspräsident Kwasniewski hat erstmals öffentlich Kritik an den USA und Großbritannien geübt. Er fühlt sich von den Regierungen in London und Washington in Sachen irakischer Massenvernichtungswaffen getäuscht. Er deutete einen früheren Abzug polnischer Truppen aus dem Irak an.



      AP
      Kwasniewski: "Über Massenvernichtungswaffen getäuscht"
      Warschau - Aleksander Kwasniewski nannte die beiden Staaten nicht beim Namen. Doch vor einer Gruppe Journalisten aus ganz Europa sagte er, er fühle sich nicht wohl angesichts der Tatsache, "dass wir bei den Informationen über Massenvernichtungswaffen getäuscht wurden".

      Er fügte hinzu, dass der Irak ohne den gestürzten Präsidenten Saddam Hussein ein besseres Land sei. Eine Abschrift der Äußerungen Kwasniewskis wurden vom Pressebüro des Präsidenten veröffentlicht.

      Zuvor hatte sich Kwasniewski zum Verbleib polnischer Truppen im Irak geäußert. Er deutete an, dass diese früher als geplant aus dem von Terror zerrütteten Land abgezogen werden könnten. Alles deute darauf hin, dass der Abzug nach dem erfolgreichen Abschluss der Stabilisierungsmission beginnen könne. "Das könnte meiner Ansicht nach schon bald sein, Anfang 2005", sagte Kwasniewski im polnischen Rundfunk. Zuvor hatte Kwasniewski erklärt, der Abzug der polnischen Truppen könne frühestens Mitte 2005 beginnen.

      Polen befehligt eine multinationale Truppe in Irak, zu der auch die spanischen Soldaten gehören, welche die neue spanische Regierung möglicherweise abziehen will. Die polnische Regierung ist mit ihrem Engagement in Irak unter Druck geraten, seit die spanischen Sozialisten nach ihrem Wahlsieg den baldigen Abzug der spanischen Truppen angekündigt haben.

      Einlenken bei EU-Verfassung

      Im Streit um die EU-Verfassung deutet sich an, dass Polen möglicherweise einlenken wird. Nachdem am Mittwoch bereits Außenminister Wlodzimierz Cimoszewicz Kompromissbereitschaft hatte erkennen lassen, sagte Kwasniewski der "Financial Times Deutschland", die von der irischen Ratspräsidentschaft vorgeschlagene neue Gewichtung der doppelten Mehrheit sei "eine wichtige und interessante Idee, über die man nachdenken sollte".

      Nach Darstellung des Blattes sieht das irische Kompromisspapier vor, dass künftig ein Beschluss im EU-Ministerrat als angenommen gilt, wenn 55 Prozent der Staaten zustimmen, die zusammen mindestens 55 Prozent der Bevölkerung repräsentieren. In dem im Dezember gescheiterten Verfassungsentwurf war eine doppelte Mehrheit mit 50 Prozent der Staaten und 60 Prozent der Bevölkerung vorgeschrieben. Dieses Abstimmungsverhältnis war am Widerstand Polens und Spaniens gescheitert.

      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,291337,00.html
      Avatar
      schrieb am 19.03.04 19:06:28
      Beitrag Nr. 699 ()
      POLITIK/Bush: `Die ganze Welt ist im Krieg`


      WASHINGTON (dpa-AFX) - Die Anschläge von Madrid belegen nach den Worten
      von US-Präsident George W. Bush, dass sich die Welt im Krieg befindet. Es sei im
      Interesse jedes Landes die `mörderische Bedrohung durch den internationalen
      Terrorismus` zu bekämpfen und zu besiegen, sagte Bush bei seiner Rede zum
      Jahrestag des Krieges vor Botschaftern von 84 befreundeten Staaten am Freitag in
      Washington. Im Kampf gegen den Terror könne es keine Neutralität geben. Keine
      Konzession werde die Terroristen beschwichtigen können./tr/DP/sf

      :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 11.04.04 15:27:43
      Beitrag Nr. 700 ()
      BRISANTES DOKUMENT

      Bush war im August 2001 vor Qaida-Anschlag gewarnt

      Der Verdacht hat sich bestätigt: Das Weiße Haus wurde schon vor den Anschlägen vom 11. September gewarnt, dass ein Attentat der Qaida auf amerikanischem Boden bevorstehe. Unter dem Druck der Öffentlichkeit gab die Regierung ein Dokument heraus, das die Aussage von Sicherheitsberaterin Rice vor dem 9/11-Ausschuss widerlegt.



      REUTERS
      Rückschlag für US-Präsident Bush
      Crawford/USA - Noch am Donnerstag hatte Condoleezza Rice vor der Untersuchungskommission zu den Anschlägen vom 11. September 2001 ausgesagt, die vor den Anschlägen auf das World Trade Center bekannt gewordenen Warnungen hätten sich überwiegend auf US-Einrichtungen im Ausland bezogen.

      In dem nun veröffentlichten Regierungsdokument vom 6. August 2001 heißt es: "Berichte von ausländischen Regierungen und Medien deuten darauf hin, dass Bin Laden seit 1997 Terroranschläge in den USA verüben will." Die Qaida verfüge in den Vereinigten Staaten über ein Netzwerk von Anhängern, das "bei Anschlägen helfen könnte". Rice hatte am Donnerstag auf konkrete Fragen zu diesem Dokument erklärt, es handele sich um eine Zusammenstellung von Anschlagsplänen, die im August 2001 bereits bekannt waren. Neue Informationen über eine akute Bedrohung seien darin nicht enthalten gewesen.



      AP/ The White House
      Die erste Seite des jetzt veröffentlichten Dokuments
      Die aktuellste Geheimdienstinformation in dem Papier bezieht sich auf eine Terrorwarnung, die im Mai 2001 bei der US-Botschaft in den Vereinigten Arabischen Emiraten einging. Ein Anrufer habe erklärt, dass ein Anhänger von Osama Bin Laden "in den USA sei und Sprengstoffanschläge plane", heißt es in dem Dokument vom August 2001.

      Bereits nach einem US-Raketenangriff auf Qaida-Stellungen in Afghanistan 1998 habe Bin Laden vor Anhängern erklärt, er wolle "in Washington zurückschlagen", heißt es in dem Papier weiter. Die Bundespolizei FBI habe seither verdächtige Aktivitäten beobachtet, die "zu Vorbereitungen für Flugzeugentführungen oder anderen Arten von Anschlägen passen". Einige Qaida-Mitglieder lebten schon seit Jahren in den USA. Zudem gebe es Hinweise darauf, dass Terroristen Gebäude in New York ausgekundschaftet hätten.

      Nach Angaben eines Regierungsbeamten bezog sich dieser Hinweis darauf, dass zwei Jemeniten Fotos von der Federal Plaza in New York machten. Das FBI sei jedoch zu dem Schluss gekommen, dass es sich um Touristen handelte.


      IN SPIEGEL ONLINE

      Rice vor dem Ausschuss: Szenen einer misslungenen Inquisition (09.04.2004)


      Der Untersuchungsausschuss hatte das Weiße Haus am Donnerstag aufgefordert, das bislang geheime Dokument zu veröffentlichen. Es handelte sich um den täglichen Geheimdienstbericht, der Bush vorgelegt wird.

      Kommissionsmitglied Bob Kerrey, ein Demokrat, erklärte, nach dem Memo hätte Bush gewarnt sein müssen und mehr Informationen von den Geheimdiensten über mögliche Flugzeugentführungen anfordern sollen. Das Argument, die Regierung habe nicht mit einem Angriff aus dem Inland gerechnet, sei entkräftet. Sein demokratischer Kollege Richard Ben-Veniste sagte, die Informationen ließen Zweifel an der Aussage von Sicherheitsberaterin Rice aufkommen, bei dem Memo handele es sich lediglich um ein "historisches Dokument".

      Der Republikaner James Thompson erklärte dagegen, nach dem Memo habe Bush nicht handeln müssen. Es habe keine spezifischen Informationen über unmittelbar bevorstehende Anschläge mit Flugzeugen gegeben. Das Dokument bestätige damit die Aussage Rices vor dem Ausschuss.




      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,294942,00.html
      Avatar
      schrieb am 11.04.04 23:30:22
      Beitrag Nr. 701 ()
      "Die Geister die ich rief"

      :laugh: und :mad: zugleich.
      Avatar
      schrieb am 15.04.04 19:58:32
      Beitrag Nr. 702 ()
      Augenzeugenbericht aus Falludscha/Irak, 13.4.
      von kh. (Übersetzung) - 15.04.2004 01:22

      Bericht einer Mitarbeiterin von Occupation Watch von den Kriegsgreueln in Falludscha: ihr Krankenwagen wurde wiederholt gezielt beschossen, das städtische Hauptkrankenhaus durch Bomben zerstört, überall Scharfschützen, die auch auf unbewaffnete Zivilisten schießen. Viele Menschen sind in ihren Häusern eingeschlossen, Tote liegen auf den Straßen, die niemand zu bestatten wagt. Das Gemetzel geht wieder einmal unter Ausschluß der Weltöffentlichkeit und der Medien vor sich.


      US-Scharfschützen in Falludscha schießen unbewaffneten Männern in den Rücken, schießen auf eine alte Frau mit einer weißen Fahne, auf Kinder, die aus ihren Häusern fliehen, schießen auf die Ambulanz, mit der wir fuhren, um eine Frau zu holen, die in Frühgeburtswehen lag.

      von Jo Wilding, 13. April 2004
      http://www.occupationwatch.org/article.php?id=4105


      http://de.indymedia.org/2004/04/80194.shtml
      Avatar
      schrieb am 15.04.04 20:47:17
      Beitrag Nr. 703 ()
      #688
      Wer soll diesen absurden, aufmerkamkeitsheischenden, kranken Propagandamist glauben???

      Dieses Posting unterstreicht ein weiteres Mal, auf welchem Müll User "clonecrash" seine Weltsicht gründet.
      Avatar
      schrieb am 17.04.04 01:57:39
      Beitrag Nr. 704 ()
      borazon

      mit welchen bescheuerten Begründungen wurde der Irak überfallen? Dageben ist clone´s Beitrag an
      Unschuld kaum zu schlagen. Was hier als Müll bezeichnet wird entscheide ich, ja? ;)
      Avatar
      schrieb am 17.04.04 01:59:04
      Beitrag Nr. 705 ()
      Mehr antiamerikanische News:



      18:51 Uhr
      UN wollen Aufklärung des Abtransports irakischen Nuklearmaterials

      New York (dpa) - Die UN erwarten von den USA Aufklärung über den Abtransport von Nuklearmaterial aus dem Irak seit der Besetzung des Landes durch US-Truppen. Größere Mengen solchen Materials sowie Bestandteile irakischer Raketen seien ins Ausland gebracht worden. Das schreibt der Direktor der Internationalen Atomenergiebehörde, Mohammed el Baradei, in einem Brief an den UN-Sicherheitsrat. Nach Angaben von UN-Diplomaten wurden irakische Rüstungsgüter auf einem Schrottplatz bei Rotterdam entdeckt.

      -----

      Und die Welt schaut tatenlos zu :laugh: :mad:
      Avatar
      schrieb am 17.04.04 14:07:38
      Beitrag Nr. 706 ()
      http://www.welt.de/data/2004/04/16/264874.html?search=tenet+…

      CIA-Chef Tenet verstrickt sich in Widersprüche

      Geheimdienstchef macht vor Untersuchungskommission widersprüchliche Aussagen zu Treffen mit Bush
      von Torsten Krauel

      Washington - Die Untersuchungskommission zum 11.September wird für den CIA-Direktor George Tenet möglicherweise zum Verhängnis. Er scheint in einer Frage, die für das Gelingen des Angriffs auf das World Trade Center und das Pentagon wichtig war, nicht nur seinerzeit einen Fehler begangen, sondern auch unter Eid die Kommission belogen zu haben.

      Im Frühsommer 2001 erfuhr das FBI-Büro Milwaukee, dass es in einer Flugschule im Bundesstaat Wisconsin einen Marokkaner namens Zacharias Massaoui gebe, der lernen wollte, wie eine Boeing 747 gesteuert wird. Massaoui wollte freilich nur erfahren, wie man mit der Maschine scharfe Kurven fliegt, und wie die Cockpit-Türen genau funktionieren. Das kam dem Fluglehrer seltsam vor, und er informierte die Polizei. Das FBI-Büro stellte fest, dass gegen Massaoui nur wegen eines Visumsvergehens gerichtsfest ermittelt werden konnte. Die heimliche Durchsuchung seiner Wohnung wurde vom Genehmigungsrichter unter Verweis auf einen fehlenden Terror-Anfangsverdacht abgelehnt. Das FBI-Büro Milwaukee bat daraufhin einen CIA-Verbindungsmann um Amtshilfe. Dieser informierte die CIA-Zentrale, und die Information gelangte schließlich zu CIA-Chef Tenet. Im FBI blieb dieselbe Information auf der unteren Ebene liegen. Der amtierende FBI-Chef erfuhr davon erst am Nachmittag des 11.September. Tenet habe ihn zuvor nie auf Massaoui angesprochen.

      Die Kommission wollte nun vorgestern von Tenet erfahren, ob er im August 2001 andere Entscheidungsträger über den Verdacht gegen Massaoui ins Bild gesetzt habe. Das sei doch eine Zeit gewesen, in der alle Dienste intern die Alarmstufe Rot ausgelöst hatten. Das Kommissionsmitglied Timothy Roemer fragte also Tenet, ob er das Thema Massaoui auf einer Spitzenrunde mit Vizepräsident Richard Cheney am 4.September 2001 zur Sprache gebracht habe. Die Runde sei doch speziell der Terrorgefahr gewidmet gewesen. Nein, erwiderte Tenet, am 4.September sei es um den Einsatz der bewaffneten Drohne "Predator" gegen Osama Bin Laden gegangen.

      Roemer fragte Tenet dann, ob es im August 2001 keine Möglichkeit gegeben habe, die Information zum Beispiel mit George W. Bush zu teilen. Den habe er doch wegen der Alarmlage seit Anfang August regelmäßig - da unterbrach Tenet: "Ich habe den Präsidenten nicht gesehen. Ich war damals nicht bei den Lagerunden. Er war auf Urlaub (in Texas). Ich war hier (in Washington)."

      Es lohnt sich, den folgenden Tippelschritt-Dialog zu zitieren, um Tenets üble Lage zu illustrieren. Roemer: "Sie haben den Präsidenten zwischen dem 6.August und dem 10.September 2001 nicht gesehen?" Tenet: "Well, nein, aber vorher - habe ihn nach dem Labor Day (Ende August) gesehen, ja."

      Roemer: "Also am 4.September, beim Spitzentreffen." Tenet: "Er war nicht auf dem Treffen." Roemer: "Well, Sie haben ihn nicht..." Tenet: "Condoleezza Rice - ich habe ihn in diesem Zeitraum gesehen, selbstverständlich."

      Roemer: "Okay. Ich bin nur jetzt etwas verwirrt. Sie sahen ihn am 6.August mit der Sonderinformation (zu Al Qaida)." Tenet: "Nein, Sir. War nicht dabei." Roemer: "Okay. Sie waren nicht - wann haben Sie ihn im August sonst gesehen?" Tenet: "Ich glaube, gar nicht." "Sie haben den Präsidenten im August nicht ein Mal gesehen?" "Er ist in Texas, und ich bin hier, oder auf Urlaub für eine gewisse Zeit, also nicht hier." Und so weiter, und so fort. Habe Tenet denn mit Bush wenigstens telefoniert, fragte Roemer schließlich. Tenet: "In diesem Zeitraum, nein, habe mit ihm nicht geredet."

      Und dann, am Abend des Vernehmungstages, fällt George Tenet ein: Er hat mit George W. Bush doch im August gesprochen.

      Er hat ihn sogar persönlich aufgesucht. Zwei Mal.

      Das Maß für George Tenet ist nun womöglich voll. Tenet gilt als ein guter Menschenführer, als jemand, der die demoralisierte CIA in seinen bislang neun Jahren an der Spitze der Behörde allmählich wieder auf die Beine gebracht habe. Aber der von Clinton übernommene Beamte ist für viele für viele Republikaner im Kongress der Hauptschuldige, wenn es um die Frage geht, warum 19 Täter die ganze amerikanische Geheimdienstmacht übertölpeln konnten.

      George W. Bush, der mit George Tenet ein enges Vertrauensverhältnis aufgebaut hat, steht vor einer schwierigen Entscheidung. Er braucht den Kongress für wichtige Gesetze, und er braucht gerade jetzt einen erfahrenen, mit der Psyche und Arbeitsgewohnheit des Präsidenten vertrauten CIA-Chef. Was wird er nun tun?

      Artikel erschienen am 16. April 2004
      Avatar
      schrieb am 19.06.04 14:18:00
      Beitrag Nr. 707 ()
      VERMISCHTES/Habermas: US-Regierung hat `die Welt unsicherer gemacht`


      HAMBURG (dpa-AFX) - Die US-Regierung unter Präsident George Bush hat nach
      Ansicht des Philosophen Jürgen Habermas `die Welt unsicherer gemacht`. In einem
      dpa-Gespräch zu seinem 75. Geburtstag am 18. Juni begründete Habermas dies
      damit, dass sich die Bush-Administration über Grundwerte der eigenen politischen
      Kultur hinweggesetzt habe: `Es gab bisher keine amerikanische Regierung, die so
      rücksichtslos mit den Bürgerrechten im eigenen Land und so schamlos mit
      internationalen Verträgen, mit dem humanitären Völkerrecht und dem Kern der
      Charta der Vereinten Nationen - dem Verbot von Angriffskriegen - umgegangen
      ist.`

      Mit der Kritik an Bush nahm Habermas gleichzeitig Partei für das Amerika,
      das sich endlich wieder mit einer starken Opposition zurück melde. `Jedes Gefühl
      von Antiamerikanismus ist schon deshalb fatal, weil die Welt nur in Ordnung
      gebracht werden kann, wenn die USA zu ihren besseren Traditionen zurückfinden`,
      betonte der Soziologe, der mit seiner Theorie einer demokratischen
      Diskursgesellschaft wie kaum ein anderer Geisteswissenschaftler die
      Bundesrepublik mitgeprägt hat.

      Als politische Vision setzt Habermas auf eine auf dem Völkerrecht basierende
      Weltinnenpolitik. Ein Weltstaat sei aber unrealistisch und nicht einmal
      wünschenswert, sagte er und verwies auf seinen neuen Band `Der gespaltene
      Westen` (Suhrkamp Verlag). Darin skizziere er ein System mit mehreren
      politischen Ebenen, das eine Weltinnenpolitik ohne Weltregierung möglich machen
      könnte. Dafür seien aber handlungsfähige Akteure nötig, die wirksame Kompromisse
      schließen und weltweit durchsetzen können. `Die Europäische Union könnte das
      erste Beispiel für einen solchen kontinentalen Zusammenschluss von
      Nationalstaaten sein.` Nicht nur im eigenen Interesse, auch wegen dieser
      Vorbildfunktion sei es so wichtig, dass Europa endlich lerne, mit einer Stimme
      zu sprechen, betonte der Sozialwissenschaftler./mh/DP/sf
      • 2
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      Der Wahnsinn von Amerika Teil 5