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    Robert Fisk aus Baghdad - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 29.03.03 19:28:49 von
    neuester Beitrag 12.04.03 18:17:04 von
    Beiträge: 28
    ID: 714.437
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      schrieb am 29.03.03 19:28:49
      Beitrag Nr. 1 ()
      Robert Fisk ist ein international anerkannter Journalist des "Independent" in London. Seine Berichte über den Nahen Osten liefern den dringend notwendigen Kontrast zur offiziellen Doktrin und inspirieren Aktivisten auf der ganzen Welt. Er ist regelmäßiger Autor des ZNet, außerdem schreibt er noch für "The Nation" und weitere Publikationen.



      Ein Frevel, eine Obszönität

      von Robert Fisk

      The Independent / ZNet 26.03.2003
      Es war ein Frevel, eine Obszönität. Jene abgetrennte Hand (am Griff?) der Metalltür, der Schlammbrei aus Blut u. Dreck, der über die Straße lief, menschliche Gehirnmassen in einer Garage; in einem noch immer rauchenden Auto das verkohlte Skelett einer irakischen Mutter u. ihrer drei kleinen Kinder. Zwei Raketen, abgefeuert durch einen amerikanischen Jet, haben diese irakischen Zivilisten getötet - ich schätze es sind mehr als 20 Tote: in Stücke gerissen vor ihrer "Befreiung" durch jene Nation, die sie jetzt de facto ums Leben gebracht hat. Wer könnte wohl die Traute haben, dies als `Kollateralschaden` zu bezeichnen?

      Weiter:
      http://www.zmag.de/article/article.php?id=534

      Weitere Robert Fisk-Artikel:
      http://www.zmag.de/autoren/author.php?id=20
      Avatar
      schrieb am 29.03.03 19:30:28
      Beitrag Nr. 2 ()
      Erschütternde, brutale Tatsachen, die die Wahrheit über Basra ans Licht fördern

      von Robert Fisk

      The Independent / ZNet 27.03.2003
      Zwei tote britische Soldaten auf einem Basraer Straßendamm, ein kleines irakisches Mädchen - Opfer eines britisch-amerikanischen Luftangriffs - das mit aus dem Bauch hängendem Gedärm ins Krankenhaus eingeliefert wird u. eine furchtbar verletzte Frau, die in Agonie schreit, während Ärzte versuchen, ihr das schwarze Kleid vom Körper zu lösen. Und: ein irakischer General, umgeben von hunderten seiner bewaffneten Soldaten, wie er im Zentrum von Basra verkündet, diese zweitgrößte Stadt des Irak befinde sich nach wie vor sicher in irakischer Hand.

      Weiter:
      http://www.zmag.de/article/article.php?id=537
      Avatar
      schrieb am 31.03.03 17:43:45
      Beitrag Nr. 3 ()
      Bagdad, Blut und Verbände

      von Robert Fisk

      ZNet 30.03.2003
      Bagdader Vorort Shu`ale: Das Stück Metall misst nur einen Fuß, aber die Nummern, die darauf stehen, sind der Schlüssel zum jüngsten Gräuel auf Bagdad. Bis gestern Nachmittag waren mindestens 62 Zivilisten tot. Die Kodes auf diesem Stück Metall verraten die Identität des Schuldigen. Gestern taten Amerikaner u. Briten ihr Möglichstes, zu suggerieren, eine irakische Abfangrakete hätte diese dutzende von Menschenleben ausgelöscht,wobei stets hinzufügt wird, man würde "noch ermitteln" - in diesem Blutbad. Aber die Kodierung ist nicht arabisch sondern westlich. Und noch etwas: Viele der Überlebenden sagen aus, sie hätten das Flugzeug gehört.

      weiter:
      http://www.zmag.de/article/article_print.php?id=543
      Avatar
      schrieb am 31.03.03 17:48:24
      Beitrag Nr. 4 ()
      Das ist wie beim Cowboy und Indianer spielen.

      Die Cowboys sind immer die guten.
      Die Indianer sind immer die bösen.

      Warum soll sich daran etwas ändern. Außerdem wass kann denn die Rakete dafür, wenn sich da plötzlich Zivilisten in den Weg stellen.
      So könnte die Denkweise der Bushmaffia sein
      :mad: :mad:
      Avatar
      schrieb am 31.03.03 17:51:58
      Beitrag Nr. 5 ()
      Der ist also am 26 in Bagdad.
      Am 27. in Basra
      Am 30. wieder in Bagdad..
      :D

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      Avatar
      schrieb am 31.03.03 18:00:59
      Beitrag Nr. 6 ()
      Muss mich ausdrücklich entschuldigen, er berichtet in dem Artikel aus dritter Hand aus Basra.
      Avatar
      schrieb am 31.03.03 18:42:03
      Beitrag Nr. 7 ()
      Davids Schleuder

      Von Ulrich Jaeger

      Mit Störsendern versucht der Irak, amerikanische Präzisionswaffen abzulenken. Doch was können die Geräte wirklich?


      National Air Intelligence Center

      Russischer GPS-Jammer: mit billigen Sende-Kästchen gegen Hightech-Waffen, die Millionen kosten?


      Der Kasten ist kaum größer als ein Handy, kostet ein paar hundert Dollar und vermag offenbar Bemerkenswertes zu leisten: Er soll in der Lage sein, US-Präzisionswaffen in Irrläufer zu verwandeln.
      "GPS-Jammer" werden diese Störsender genannt, von denen die Amerikaner bislang sechs aufgespürt und zerstört haben. Sie blockieren die Signale des "Global Positioning System" (GPS), eines Netzes von derzeit 27 Satelliten mit deren Hilfe die Alliierten nicht nur Lenkwaffen, sondern auch Truppen und Flugzeuge metergenau steuern. Gelänge es, GPS-Signale nachhaltig zu stören, wäre der gesamte Logistikapparat betroffen.

      Schon vor dem Krieg warnte etwa der US-Militärexperte James Zumwalt davor, GPS-Störsender könnten Lenkwaffen ausknocken wie einst David seinen Gegner Goliat. Alles Quatsch, hält der Leiter des GPS-Systemprogramms, Luftwaffenoberst Douglas Loverro, dagegen. Es gebe keinen Störsender "im Laden zu kaufen", der eine "GPS-Lenkwaffe komplett blenden" könne.

      Theoretisch genügt ein GPS-Jammer, wie ihn die russische Firma Awiakonwersija anbietet, um Satellitensignale im Umkreis von rund 200 Kilometern zu stören. Das liegt vor allem daran, dass die Signale der US-Navigationssatelliten äußerst schwach sind. Sie erreichen die Antennen von GPS-Empfängern auf der Erde als ein elektronisches Wispern, das nur einem Milliardstel der Signalstärke entspricht, mit der Fernsehantennen TV-Programme empfangen.

      Navigationssysteme, wie sie Autofahrer, Segler und Wanderer benutzen, sind daher sehr anfällig für Blendaktionen von GPS-Jammern. Als weit robuster gilt dagegen militärisches Navigationsgerät. Denn von GPS-Satelliten gehen unterschiedliche Signale aus.

      Der "C/A"-Code bedient zivile Nutzer. Mit seiner Hilfe lassen sich Positionen bis auf fünf Meter genau orten. Der "P"- oder Präzisionscode steht allein Militärs zur Verfügung und hat den Vorteil, Standorte sogar auf einen Meter exakt zu lokalisieren.

      Der militärische Code ist nicht nur präziser, er ist zudem verschlüsselt und lässt sich nicht so leicht blocken. Er sei, weiß Loverro aus militärischen Jammer-Tests, "gut tausendfach störresistenter" als der zivile Code. GPS-Jammer wären allenfalls im Umkreis weniger Kilometer wirksam. Zumindest dort wäre die Genauigkeit von GPS-Waffen beeinträchtigt. Wirklich irreleiten aber ließen sie sich nicht.

      Denn US-Präzisionswaffen verfügen neben der Satellitenortung noch über ein parallel geschaltetes Trägheitsnavigationssystem (TNS). TNS-Geräte sind gegen Störungen von außen immun.

      Zur Ortsbestimmung nutzen sie die Trägheit rasend rotierender Kreiselsysteme. Dabei wird, etwa beim Start der Waffe, dem TNS eine Referenzposition eingegeben. Klinkt ein Kampfjet nun die Lenkbombe aus, so erfasst der rotierende Kobold im Herzen des TNS jede Veränderung der Ausgangslage als eine Art Ruhestörung und erlaubt es so, die neue Position zu bestimmen.

      Bei GPS-Waffen übermittelt das präzise Satellitensystem seine Navigationsdaten regelmäßig an die weniger genaue Trägheitsnavigation - bis zum Einschlag. Lähmt nun ein Störsender das GPS-Signal, so bleibt das TNS intakt und lenkt die Waffe, ausgehend von der letzten präzisen Ortsbestimmung, unbeirrt ins Ziel.

      GPS-gesteuert treffen Lenkwaffen ihr Ziel mit einer Positionsabweichung von nicht mehr als rund 3,5 Meter. Übernimmt die Trägheitssteuerung, steigt die Zielabweichung auf Werte von bis zu 20 Meter. Bei Angriffen auf militärische Einrichtungen ist der Verlust an Präzision kaum von Bedeutung. Beim Beschuss von innerstädtischen Zielen aber können das die entscheidenen Meter sein, ob ein Raketenwerfer getroffen wird oder das Wohnhaus daneben.
      Avatar
      schrieb am 03.04.03 20:52:53
      Beitrag Nr. 8 ()
      Al-Nomani

      von Robert Fisk

      Independent / ZNet 02.04.2003

      Feldwebel Ali Jaffar Moussa Hamadi al-Nomani ist der erste irakische Kämpfer, der - soweit bekannt - je einen Selbstmordanschlag verübte. Nicht einmal während der Aufstände gegen die britische Besatzung tötete ein Iraker je sich selbst, um Feinde mit in den Tod zu reißen. Nomani war Schia-Muslim (Schiit), also ein Mitglied jener Glaubensgemeinschaft, von der die Amerikaner so fest glaubten, sie sei ihr heimlicher Verbündeter bei der Irak-Invasion. Aber selbst die irakische Führung wußte im ersten Augenblick nicht, was sie von Nomanis außergewöhnlicher Aktion halten sollte. Einerseits hätte man sich am liebsten losgesagt von einer Tat, die die Welt womöglich an Osama Bin Laden gemahnt, andererseits entschied man sich, den Amerikanern mit Ankündigungen weiterer vergleichbarer Anschläge Angst einzujagen.

      weiter:
      http://www.zmag.de/article/article.php?id=550
      Avatar
      schrieb am 05.04.03 17:37:27
      Beitrag Nr. 9 ()
      Wimmernde Kinder, Tote, Verletzte

      von Robert Fisk

      Independent / ZNet 02.04.2003
      Ihre Wunden sind heimtückisch u. tief, u. sie sehen aus wie ein Ausschlag aus roten Malen auf Rücken, Oberschenkeln und Gesicht. Die Schrapnell-Scherben der Clusterbomben gruben sich 2,5 Zentimeter (und tiefer) ins Fleisch ein. Die Krankenzimmer des Lehrkrankenhauses von Hillah geben Zeugnis ab, dass hier etwas Illegales vor sich ging, etwas, das in keinster Weise vereinbar ist mit der Genfer Konvention. Es geschah in den Dörfern rund um jene Stadt (Hillah), die einst Babylon genannt wurde.
      Die wimmernden Kinder, die jungen Frauen mit Brust- u. Beinwunden, die 10 Patienten, die am Gehirn operiert werden mussten, um das Metall aus ihrem Kopf zu entfernen, sie alle legen Zeugnis ab von jenen Tagen u. Nächten, als Explosivgeschosse "wie Trauben" vom Himmel fielen. Die Ärzte sagen, es handle sich um Clusterbomben, u. die Überbleibsel der Luftangriffe, die rund um die kleinen Ortschaften - Nadr, Djifil, Akramin, Mahawil, Mohandesin u. Hail Askeri - verstreut liegen, geben ihnen recht.

      Waren es amerikanische oder waren es britische Flugzeuge, die diese Dörfer mit einer der tödlichsten Waffen der modernen Kriegsführung überzogen?

      weiter:
      http://www.zmag.de/article/article.php?id=556
      Avatar
      schrieb am 05.04.03 17:49:16
      Beitrag Nr. 10 ()
      gut, dass es diese gegenöffentlichkeit gibt.
      Avatar
      schrieb am 05.04.03 17:57:52
      Beitrag Nr. 11 ()
      bis auf den Bericht über die - auch aus meiner Sicht nicht akzeptablen - Clusterbomben halte ich diese Berichte für genauso überflüssig wie die Heldengeschichten über gefangene und dann befreite US-Soldatinnen oder den ersten amerikanischen Kriegstoten.
      Man mag das brauchen, um sich das Elend genauer vorstellen zu können, aber es sind eben doch nur ausgewählte Teile der Realität.

      Wenn Herr Fisk die letzten 10 Jahre jeden Tag solch einen Bericht geschrieben hätte, zunächst über die Opfer, die Saddam und seine clique gefordert haben und das auch nicht unbedingt genießen konnten, dann wäre er glaubwürdiger.
      Avatar
      schrieb am 05.04.03 18:00:57
      Beitrag Nr. 12 ()
      bis auf den einen beitrag vor siebzehn monaten und zwölf tagen halte ich den user xylophon genauso überflüssig wie die gi.
      Avatar
      schrieb am 05.04.03 18:02:56
      Beitrag Nr. 13 ()
      #12: Argumente, genova, Argumente ...

      John D.
      Avatar
      schrieb am 05.04.03 18:04:51
      Beitrag Nr. 14 ()
      ach was, argumente sind was für pappnasen.
      Avatar
      schrieb am 05.04.03 18:05:56
      Beitrag Nr. 15 ()
      solange man mit diesen Heldengeschichten (in USA natürlich mehr als hierzulande) zugemüllt wird und solange Katastrophenbilder (dies nahezu weltweit) zensiert werden ist eine derartige Gegenöffentlichkeit schlicht notwendig!
      Avatar
      schrieb am 05.04.03 18:06:35
      Beitrag Nr. 16 ()
      #14: Stimmt, mit Emotionen lassen sich 80% der Menschen leichter überzeugen - oder soll ich sagen: manipulieren.

      John D.
      Avatar
      schrieb am 05.04.03 18:08:38
      Beitrag Nr. 17 ()
      hawkhead, das sehe ich genauso.

      ein krieg ist unglaublich grausam und schlimm. alleine eine nachricht wie "300 iraker sind in den kämpfen gefallen" wird mittlerweile achselzuckend hingenommen. dagegen hilft nur genaues hingucken beim sterben eines jeden einzelnen dieser 320 menschen.
      Avatar
      schrieb am 05.04.03 18:17:27
      Beitrag Nr. 18 ()
      ...wohingegen das sterben von 10.000en unter Saddam nicht unglaublich grausam und schlimm war - und daher auch nicht genau hingesehen werden brauchte.

      Wenn - wie es derzeit aussieht - der Krieg tatsächlich vergleichsweise schnell gewonnen wird, dann werden diese wenigen Toten nicht sinnlos gestorben sein. Weil ihr Tod zahlreiche Leben gerettet hat und vielen weiteren Menschen ein Leben ohne Angst und ohne bittere Armut ermöglichen wird.
      Avatar
      schrieb am 05.04.03 18:37:34
      Beitrag Nr. 19 ()
      Glatte Themaverfehlung xylophon.

      Ich kann mir schon vorstellen, dass Du als Gutmensch und Friedenskämpfer (sorry, das musste sein :laugh: ) glaubst, dass die USA in den Irak gingen, um die Bevölkerung von dem bösen Tyrannen zu befreien.
      Träum weiter und lass weiter Helden durch ihr Sterben geboren werden :rolleyes:

      Das war hier aber eigentlich gar nicht das Thema, sondern nur das, was Du daraus gemacht hast...
      Avatar
      schrieb am 06.04.03 00:31:28
      Beitrag Nr. 20 ()
      Auslassungen und Verdrehungen

      Werner Schmitz   05.04.2003

      CNN im Krieg mit unbequemen Wahrheiten

      Im Krieg wie im Journalismus werden Fehler gemacht. Das ist bedauerlich, aber kaum zu vermeiden. Entscheidend ist jedoch, wie mit den Fehlern umgegangen wird. Hier ist ein abschreckendes Beispiel wie CNN mit unangenehmen Wahrheiten im Irak-Krieg verfährt: Am Montag wurden mehrere Frauen und Kinder bei einem Checkpoint von US-Soldaten getötet, weil ihr Auto angeblich nicht angehalten hat. Die US-Armee erklärte, dass zuvor Warnschüsse in die Luft und in den Kühler abgegeben wurden ( Die andere Seite [1]).

      Allerdings befand sich ein in die Truppe eingebundener Reporter der "Washington Post" an diesem Checkpoint. Seine Darstellung [2] weicht in wesentlichen Punkten von der offiziellen Erklärung ab. CNN erwähnt [3] zwar den Reporter und seine Darstellung auf ihrer Internetseite, doch der Leser wird trotzdem auf die falsche Spur geführt:

      "In a story on the paper`s Web site, The Washington Post reporter wrote that the unit`s captain ordered the first warning shot. As the four-wheel drive Toyota continued down the road, the captain ordered one round fired into its radiator. After that failed to stop the vehicle, according to the Post reporter, the captain yelled "Stop him, Red 1, stop him!" That was followed by about a half-dozen shots from the 25 mm cannon on the platoon`s Bradley armored vehicle, the reporter wrote."

      Verdrehungen, falsche Akzentsetzungen, Weglassen

      All diese Sätze sind vollkommen richtig - eigentlich. Nur: Die alles entscheidende Information, die die ganze Geschichte in einem völlig anderen Licht erscheinen lässt, fehlt. Laut dem Reporter wurden die beiden Befehle zu den Warnschüssen in die Luft und in den Kühler von den Soldaten NICHT befolgt - entweder weil sie sie nicht gehört haben oder weil sie mit etwas anderem beschäftigt waren. Es hat also keine Warnschüsse und somit auch keine Aufforderung für die Fahrerin gegeben, das Auto anzuhalten. Die erste Aufforderung waren circa sechs Explosivgeschosse, die in der Fahrgastkabine einschlugen.

      Das ist eine entscheidende Information, die den CNN-Lesern unterschlagen wurde. Und niemand kann ernsthaft sagen, dass es ein "Versehen" oder eine "Schlamperei" war. Dazu war es zu kunstvoll gemacht: Zumindest kann dem Sender nicht der billige Vorwurf "CNN lügt" gemacht werden. CNN - das gilt auch für das internationale TV-Programm - arbeitet viel subtiler, mit Verdrehungen, mit falschen Akzentsetzungen, mit Weglassen. Im Ergebnis kommt jedoch eine falsche Information beim Publikum an. Gibt es dafür ein anderes Wort als Propaganda?

      Die US-Soldaten hatten einfach einen Fehler gemacht. CNN versuchte das zu vertuschen. Und im Fernsehen wurde die verzerrte CNN-Berichterstattung über den Checkpoint-Vorfall fortgesetzt. Der Sender machte sich sogar die Mühe, eine aufwendige Computeranimation zu erstellen - und hat wahrscheinlich noch mehr Mühe aufgewandt, um es wieder falsch hinzukriegen.

      Genaue Identifizierung wird "vergessen"

      Zuerst wird ausführlich die offizielle Version von den Warnschüssen erzählt, dann wird die Animation an den Anfang zurückgefahren, um die Version des "Washington-Post"-Reporters zu bringen. Leider wurde von CNN diese genauere Identifizierung "vergessen", in der Animation ist lediglich die Rede von einem "Zeugen". So wird unterstellt, dass es sich um einen irakischen Zeugen handeln muss, wobei CNN wohl annimmt, dass irakische Zeugen per se als unglaubwürdig zu gelten haben.

      Noch ein Detail ist bemerkenswert: In der Animation wird das Auto erst beschossen, als es bis auf etwa zwei bis drei Meter an den Checkpoint herangekommen ist. Aus der Erzählung des "Washington-Post"-Reporters geht jedoch hervor, dass der Offizier auch nach dem Beschuss das Auto immer noch mit einem Fernglas beobachtete. Das dürfte er kaum getan haben, wenn das Auto nur noch wenige Meter entfernt war.

      Man kann CNN nicht vorwerfen, grundsätzlich Propaganda zu betreiben, keineswegs. In vielen Fällen gibt es dazu auch wenig Grund, etwa bei innenpolitischen US-Themen wie Parteipolitik, Minderheiten, Gesundheitspolitik etc. Es gibt aber zwei neuralgische Punkte, bei denen diese feingesteuerte Manipulation des Publikums immer wieder auftaucht: Das ist Israel und die arabische Welt.

      CNN-Reporter protestieren gegen Eingriffe der Zentrale

      Nach dem 11. September hatte diese feingesteuerte Manipulation erstaunlicherweise etwas nachgelassen, vermutlich weil die US-Öffentlichkeit wirklich begierig war, mehr über die Araber, den Islam und die ganzen Nahost-Konflikte zu erfahren. Plötzlich kamen eloquente Vertreter der Palästinenser oder Araber zu Wort, die es verstanden, ihre Position überzeugend zu vertreten. Früher hatte CNN nur eindimensionale Ideologen und abschreckende Radikalinskis eingeladen, mit denen ihre israelischen Diskussionsgegner leichtes Spiel hatten. Aber mit der Zuspitzung des Irak-Konfliktes ist es jetzt mit dieser Offenheit natürlich wieder vorbei.

      Und es sollte einen schon bedenklich stimmen, wenn sogar die eigenen Reporter gegen die Verdrehungen ihrer Berichte aus Israel protestieren: So geschah es nämlich, als CNN-Reporter darüber berichten wollten, dass Krankenwagen des palästinensischen Roten Halbmondes von israelischen Soldaten beschossen wurden. Der Bericht wurde in der CNN-Zentrale zweimal kunstvoll überarbeitet. Heraus kam, dass die Krankenwagen in ein "Kreuzfeuer" geraten waren, wobei - laut den CNN-Reportern wahrheitswidrig - suggeriert wurde, dass auch Palästinenser auf die Wagen gefeuert hätten. Verdrehungen, falsche Akzentsetzungen, Weglassen.

      Nachbemerkung: Eine Email, die die CNN-Redaktion darauf hinwies, dass der Bericht des "Washington-Post"-Reporters fehlerhaft wiedergegeben wurde, blieb ohne Antwort und ohne Wirkung; CNN veränderte den Text nicht.

      Links

      [1] http://www.heise.de/tp/deutsch/special/irak/14517/1.html
      [2] http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/articles/A61229-2003Mar…
      [3] http://www.cnn.com/2003/WORLD/meast/04/01/sprj.irq.van.shoot…

      Telepolis Artikel-URL: http://www.telepolis.de/deutsch/special/irak/14543/1.html
      Avatar
      schrieb am 06.04.03 13:48:21
      Beitrag Nr. 21 ()
      Bis ans Lebensende verfolgt

      Michaela Simon   06.04.2003

      UNICEF befürchtet, dass die irakischen Kinder schwer traumatisiert werden

      Einmal im Dschungel, immer im Dschungel - "Die Brutalisierung der amerikanischen Politik, die von Teilen der politischen Elite ausgegangen ist, wird nach dem Krieg von unten weitergehen", prophezeit die Süddeutsche Zeitung [1].

      Nach dem "Gulf War Syndrom" (GWS), so nannte man eine Art posttraumatische Belastungsstörung, welcher die Soldaten des Golfkrieges von 1991 ausgesetzt sind, werden nach dem jetzigen Krieg wieder unzählige "entsicherte Tötungsmaschinen" in die US-amerikanische Gesellschaft zurückkehren. "Keine Statistik wird jemals die Umrechnungstabelle von individuellem Leid in kollektives Aggressionspotenzial offen legen" (SZ). Was man GW II S nennen könnte, steht jedoch nicht nur den überlebenden amerikanischen, britischen, irakischen und kurdischen Soldaten bevor, die jetzt kämpfen, sondern - in ganz anderer Form - auch den irakischen Kindern. Die Geräusche, Ausdünstungen und Horrorszenarios des Krieges. UN-Hilfsarbeiter fürchten laut der Jordan Times [2], dass die neu heranwachsende Generation von jungen Irakern bis an ihr Lebensende verängstigt und traumatisiert sein wird, da der Krieg einem Volk, das bereits sehr viel gelitten hat, noch mehr Gewalt und Zerstörung bringt.

      ------------------------------------------------------------------------
      Es ist, wie wenn das ganze Leben in tausend Stücke zerfällt. Drei Kriege in weniger als 20 Jahren, ein Viertel der Kinder geht nicht zur Schule und zwölf Jahre Embargos haben das Volk von der Lebensmittelversorgung abgeschnitten.
      UNICEF-Sprecher Marc Vergara

      Jedes vierte Kind unter fünf Jahren ist unterernährt. 500 000 irakische Kinder werden, so UNICEF, dringend psychologische Hilfe benötigen. Das UNICEF-Team hofft, schon in den nächsten Tagen, zumindest für kurze Zeit, von Beirut aus in den Irak reisen zu können, um erste Hilfe zu leisten, die darin besteht, sich um das psychische Wohl der Kinder zu kümmern und Trinkwasser zu bringen. Schon jetzt herrschen im Süden Iraks 36 Grad, zum Wochenbeginn werden es bis zu 40 Grad sein und die mangelnde Wasserversorgung lässt eine Katastrophe befürchten. 100 000 Kinder sind in Gefahr, ernsthaft krank zu werden, weil sie verschmutztes Wasser bekommen, das schon letztes Jahr die meisten Todesfälle unter den irakischen Kindern verursacht hat. Menschenrechtsaktivist Leonid Roshal forderte am Donnerstag bei einem Treffen mit Vladimir Putin einen von beiden Kriegsparteien akzeptierten "grünen Korridor", um die Kinder aus Bagdad und Basra evakuieren zu können. Eine Idee, die gegen die Truppen Saddams und deren Absicht, die Zivilbevölkerung als Geisel in den Städten festzuhalten, wohl nicht durchzusetzen sein wird. Bei einem UNICEF-Treffen am Montag soll jedoch noch mal darüber diskutiert werden. Nach zwei Wochen Krieg sind weniger Menschen als erwartet aus dem Irak geflohen. Angst vor Saddam ist wahrscheinlich der Grund. Die Schul-Zelte, die UNICEF in Jordanien für die irakischen Kinder aufgebaut hat, sind noch leer.

      Links

      [1] http://www.sueddeutsche.de/aktuell/sz/getArticleSZ.php?artik…
      [2] http://www.jordantimes.com/Fri

      Telepolis Artikel-URL: http://www.telepolis.de/deutsch/special/irak/14542/1.html
      Avatar
      schrieb am 06.04.03 14:46:13
      Beitrag Nr. 22 ()
      Samstag, 5. April 2003
      Schrecken des Krieges
      Arzt kritisiert Medien

      Ein amerikanischer Arzt hat den Medien vorgeworfen, die Schrecken des Irak-Kriegs nicht ausreichend zu dokumentieren. Die Berichte gingen kaum auf die schweren Verletzungen der Opfer ein, kritisierte Gene Bolles, Leiter der neurochirurgischen Abteilung am US-Militärkrankenhaus in Landstuhl in der Pfalz.
       
      weiter:
      http://www.n-tv.de/3151758.html
      Avatar
      schrieb am 06.04.03 18:43:23
      Beitrag Nr. 23 ()
      ...sorry Hawkhead, es geht nicht darum, weshalb die Amis dort sind. Sondern es geht darum, was sich ändert, weil sie dort sind.

      Selbst wenn es ihnen um Öl ginge und dabei für die dortige Bevölkerung eine Befreiung vom Diktator "herausspränge", quasi als "Nebenfolge", dann wäre das für mich als Außenstehenden von Bedeutung bei der ethische Bewertung dieses Krieges.

      Der Herr Fisk, und das hatte ich kritisiert, verengt aber die Wahrnehmung darauf, welche Opfer der Krieg der Alliierten fordert, während er außen vor lässt, welche Opfer ohne den Krieg am gleichen Ort durch den Kriegsgegner erzeugt werden.
      Das habe ich hier kritisiert, jeder kann es lesen und damit soll es auch genug sein.


      Als Ausgleich zu einseitigen TV-Berichten mögen die Berichte in Ordnung sein, allerdings habe ich bisher sehr wenig TV zum Krieg gesehen, so dass ich zur (angeblichen) Einseitigkeit nicht viel sagen kann.
      Avatar
      schrieb am 06.04.03 19:31:03
      Beitrag Nr. 24 ()
      Der Krieg in der Stadt

      Ein Streifzug durch militärische Dienstvorschriften weltweit

      In der Stadt leben viele Menschen auf kleinstem Raum eng beieinander. Daher ist eine Stadt der denkbar ungeeignetste Ort für die Führung eines Krieges. In früheren Jahrhunderten umgingen die Heerführer die Städte, da ihre Eroberung nur unter großen Verlusten und in langen Kämpfen möglich gewesen wäre. Stattdessen belagerten die Eroberer manchmal jahrelang die Stadtmauern, um sie nach der Kapitulation der eingeschlossenen Bürger kampflos einzunehmen. Mit der Entwicklung der Waffentechnik zu größerer Zerstörungskraft, Reichweite und Geschwindigkeit änderte sich dies im Zweiten Weltkrieg: Hamburg, Berlin und Dresden wurden durch alliierte Bomber zerstört, Stalingrad durch Bodenkämpfe vernichtet. Die angegriffene Stadt wurde häufig zu über 90 Prozent zerstört. Der sowjetische Marschall Wassili Tschuikow, Oberbefehlshaber der 8. Gardearmee in den Schlachten um Stalingrad und Berlin, resümierte seine Erfahrungen: "In einer Stadt (..) zu kämpfen ist wesentlich komplizierter als Gefechte im offenen Felde zu führen."

      weiter:
      http://www.telepolis.de/deutsch/inhalt/co/14545/1.html
      Avatar
      schrieb am 09.04.03 16:54:05
      Beitrag Nr. 25 ()
      Mitten im Jubel liegt ein Kind in Agonie

      von Robert Fisk

      The Independent / ZNet 08.04.2003

      Sie liegen alle in einer Reihe, der Autoverkäufer, der ein Auge verlor u. von dessen Füßen immer noch das Blut tropft, der Motoradfahrer, den amerikanisches Militär nahe Rashid-Hotel angeschossen hat, die 50-jährige Zivilangestellte, deren langes schwarzes Haar über das Handtuch wallt, auf dem sie liegt. Sie hat pockennarbige Schrapnell-Wunden in ihrem Gesicht, in ihrer Brust, auf Armen, Oberschenkeln u. Füßen; sie stammen von einer amerikanischen Clusterbombe. Für Zivilisten in Bagdad ist das hier das eigentliche bzw. unmoralische Gesicht des Kriegs, das hier sind die direkten Folgen der ach so cleveren amerikanischen "Sondierungsmaßnahmen" in Bagdad. Im Fernsehen sieht alles nett aus - man sieht amerikanische Marines am Ufer des Tigris - und wie lustig die Sache, als man dem Präsidentenpalast einen Besuch abstattete u. auf den Videoaufnahmen Saddam Husseins vergoldetes Klo zu sehen war. Währenddessen bluten u. schreien diese unschuldigen Opfer hier in Pein. Sie zahlen die Zeche für unsere aufregenden Fernsehbilder bzw. dafür, dass die Herren Bush u. Blair mit ihrem Sieg protzen. Ich habe den zweieinhalbjährigen Ali Najour in seinem Bett beobachtet - in Agonie u. mit blutdurchtränkten Kleidern, eine Sonde in seiner Nase. Plötzlich kam ein Verwandter auf mich zu: "Ich möchte mit Ihnen sprechen", rief er, seine Stimme überschlug sich fast vor Wut. "Warum wollt ihr Briten diesen kleinen Jungen töten? Warum schaut ihr ihn überhaupt an? Du hast das getan, du hast das getan!" Der junge Mann ergriff meinen Arm, schüttelte ihn vehement. "Wirst du ihm Vater und Mutter wiedergeben? Kannst du sie ihm wieder zu Leben erwecken? Raus hier! Los, raus hier!" Draußen im Hof, da wo die Ambulanzfahrer ihre Toten ablegen, treffe ich eine schwarzgekleidete Shiitin mittleren Alters. Sie schlägt sich mit den Fäusten auf die Brust und schreit mir entgegen: "Hilf mir", schreit sie, "hilf mir, mein Sohn ist ein Märtyrer, alles, was ich will, ist eine Fahne, um ihn zu bedecken. Ich brauche eine Fahne, eine irakische Fahne, um sie über seinen Leichnam zu legen. Oh guter Gott, hilf mir!"

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      schrieb am 10.04.03 20:27:13
      Beitrag Nr. 26 ()
      Will das US-Militär Journalisten töten?

      von Robert Fisk

      The Independent / ZNet 09.04.2003
      Zuerst killten die Amerikaner den Al-Dschasira-Korrespondenten, sein Kameramann wurde verletzt. Das war gestern. Nur 4 Stunden später griffen sie das Reuters TV-Büro in Bagdad an. Ein Reuters-Kameramann sowie ein Kameramann des spanischen Senders `Tele 5` wurden getötet u. vier weitere Reuters-Mitarbeiter verletzt. Soll man ernsthaft glauben, das alles seien Unfälle gewesen? Lautet das richtige Wort für diese Tötungen nicht vielmehr `Mord`? Die erste Aktion wurde mit einem Jet ausgeführt, die zweite mit einem M1A1-Abrams-Panzer. Natürlich handelt es sich hierbei nicht um die ersten toten Journalisten dieser britisch-amerikanischen Irak-Invasion. Terry Lloyd von ITV beispielsweise wurde im Südirak von amerikanischen Soldaten erschossen - augenscheinlich hatten sie sein Fahrzeug für ein irakisches gehalten. Sein Team wird nach wie vor vermisst. Michael Kelly von `The Washington Post` ertrank tragischerweise in einem Kanal. Zwei Journalisten starben in Kurdistan. Und zwei weitere - ein deutscher u. ein spanischer - kamen Montagnacht zusammen mit zwei Amerikanern in einer Bagdader US-Basis ums Leben, als eine irakische Rakete mitten unter ihnen einschlug. Und vergessen wir bitte nicht die irakischen Zivilisten, die zu hunderten getötet u. verstümmelt werden. Anders als die ausländischen journalistischen Gäste haben sie ja nicht die Wahl, dem Krieg zu entkommen, indem sie einfach nach Hause fliegen. Lassen wir die gestrigen Fakten für sich selbst sprechen. Pech für die Amerikaner - alles deutet auf `Mord` hin. Gestern, um 7.45 Uhr morgens (Lokalzeit), brachte sich der US-Jet in Position, um das Al-Dschasira-Büro am Tigris-Ufer mit einer Rakete zu beschießen. Der Bagdader Chefkorrespondent der TV-Station, Tariq Ayoub, ein Palästinenser aus Jordanien, stand zu diesem Zeitpunkt mit seinem zweiten Kameramann (ein Iraker namens Zuheir) auf dem Dach des Gebäudes u. berichtete über die offene Schlacht, die amerikanische u. irakische Truppen sich zu diesem Zeitpunkt in Gebäudenähe lieferten. Wie sich Ayoubs Kollege Maher Abdullah später erinnert, hätten die beiden den Abschuss der Rakete noch gesehen. Das Flugzeug sei auf das Gebäude herabgestoßen u. hätte die Rakete abgeschossen. Das Gebäude steht nahe der Jumhuriya-Brücke, auf der in dem Moment zwei amerikanische Panzer auftauchten. "Wir sahen die Schlacht auf dem Bildschirm, wir sahen Kugeln herumfliegen, und dann hörten wir das Flugzeug", so Mr. Abdullah. "Das Flugzeug flog so niedrig, dass wir unten im Gebäude zuerst dachten, es wolle auf dem Dach landen - so nah war es. Wir konnten auch den Raketenabschuss hören. Es war ein Volltreffer - die Missile jagte unseren Stromgenerator hoch. Tariq war praktisch auf der Stelle tot. Zuheir war verletzt".
      Die Amerikaner dürften große Probleme haben, diese Sache zu erklären. Zur Erinnerung: 2001 feuerten die USA eine Cruise Missile auf das Al-Dschasira-Büro in Kabul ab - von wo Videobänder mit Osama bin Laden in alle Welt ausgestrahlt wurden. Nie wurde erklärt, wie es zu diesem unerhörten Angriff gekommen war - in jener Nacht vor der "Befreiung" Kabuls. Der Kabuler Korrespondent (für Al-Dschasira) Taiseer Alouni überlebte den Angriff unverletzt. Es gehört zu den merkwürdigen Zufällen im Journalismus, dass Alouni sich gestern auch im Bagdader Büro aufhielt, als dieses beschossen wurde. Zum zweiten Mal erlebte dieser Mann also einen USAF-Angriff auf Al-Dschasira mit.

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      schrieb am 12.04.03 12:17:28
      Beitrag Nr. 27 ()
      Die verdrehte Sprache des Krieges, die benutzt wird um das Unrechtfertigbare zu rechtfertigen

      von Robert Fisk

      The Independent / ZNet 07.04.2003
      Warum unterstützen wir die Lügen und die Propaganda dieses schmutzigen Krieges ? Momentan ist es zum Beispiel die "Art" des BBC, die angloamerikanischen Eindringlinge als "Koalition" zu bezeichnen. Das ist eine Lüge. Die "Koalition", an die wir uns offensichtlich erinnern sollen, ist diejenige, die damals geschmiedet wurde, um die irakischen Besatzungstruppen 1991 aus Kuwait zu vertreiben, eine Allianz, in die ein Dutzend Länder verwickelt war - fast alle von diesen Staaten verurteilen heute das Abenteuer von Präsident Bush Junior im Irak. Es gibt zwar einige australische Spezialeinheiten, die hie und da in der Wüste umher schwirren, aus Höflichkeit des exzentrischen Premierminister John Howard, aber das war`s dann auch.
      Also wer entschied über dieses unehrliche Wort "Koalition" ? Natürlich, es gibt eine "Koalition der Willigen", um Mr Bushs verrückten Ausdruck zu benutzen, aber dies ist nur eine Referenz für die Staaten, die den Vereinigten Staaten Überflugsrechte zugesichert haben, oder ihnen politische, aber nicht militärische Unterstützung gegeben haben. Also bleibt der Ausdruck "Koalitionskräfte" ein Lüge.
      Dann gibt es die historische Ausrede, um das Unrechtfertigbare zu rechtfertigen. Als Jonathan Charles, ein "umlagerter" Journalist, in den ersten Tagen der Invasion berichtete, dass die britische Armee außerhalb Basras ein Auge auf die iranische Grenze wirft, da die Iraner 1991 einen Aufstand in der Stadt angestachelt hatten, basierte seine Ankündigung auf einer Lüge. Die Iraner haben niemals einen Aufstand in Basra angestachelt. Präsident Bush Senior tat dies, indem er damals zu solch einem Aufstand aufrief - und dann die Shiiten, die seinem Appell folgten, verriet. Die Iraner haben alles getan was sie konnten, um eine Verwicklung in diesen Aufstand zu vermeiden.

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      http://www.zmag.de/article/article.php?id=567
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      schrieb am 12.04.03 18:17:04
      Beitrag Nr. 28 ()
      Der letzte Beweis: Krieg ist das Ende der Menschlichkeit

      von Robert Fisk
      ZNet 11.04.2003

      Eine Szene wie aus dem Krim-Krieg*. Ein Hospital voller schreiender Verletzter, Klinikflure, überströmt mit Blut. Ich trat in das Zeug, es blieb an meinen Schuhen kleben. Es hing an den Kleidern sämtlicher Ärzte dieser überfüllten Notfallambulanz. Es überschwemmte die Durchgänge, die Decken, die Laken. Die dunkle Seite von Sieg und Niederlage - es sind diese irakischen Zivilisten u. Soldaten, die man gestern hier ins Adnan-Khairallah-Märtyrer-Hospital eingeliefert hat, in den letzten Stunden von Saddam Husseins Regime; manche hielten sogar noch ihre abgetrennten Gliedmaßen in Händen. Sie u. die Toten, die binnen Stunden beerdigt wurden, sind der finale Beweis, dass Krieg das totale Versagen des menschlichen Geistes bedeutet. Als ich zwischen den Betten hindurchging, zwischen all den stöhnenden Frauen u. Männern, die dort lagen (Dantes Besuch in der Hölle hätte gut zu diesen Szenen gepaßt), stellte ich mir erneut dieselben alten Fragen. Geschieht das alles wegen 11. September? Wegen der Massenvernichtungswaffen? Oder etwa im Namen der Menschenrechte?

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      http://www.zmag.de/article/article.php?id=571


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