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    Deutsche Roland-Raketen in die Hände einer islamistischen Terrorgruppe im Nordirak - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 04.04.03 03:11:00 von
    neuester Beitrag 04.04.03 14:07:11 von
    Beiträge: 4
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      schrieb am 04.04.03 03:11:00
      Beitrag Nr. 1 ()


      Deutsche Roland-Raketen in den Händen von Terrorgruppen
      04.04.2003

      Die Pressekonferenz verläuft ein wenig chaotisch. Vor einem Gebäude neben der Kommandantur der Peschmerga in Halabja kündigen vier Vertreter der US Special Forces das erfolgreiche Ende der Operation gegen Ansar al-Islam an. Über mehrere Tage hinweg wurden Positionen dieser fundamentalistisch-islamischen Terrorgruppe, die ein Tal zwischen Halabja und der naheliegenden iranischen Grenze kontrollierte, von US Flugzeugen bombardiert.

      Zwei Tage lang haben dann die Peschmerga das Tal gestürmt. Dies sei ein hervorragendes Beispiel für die Zusammenarbeit zwischen den Special Forces und lokalen Kräften gewesen, loben die Amerikaner, die ohne ihre High-Tech-Ausrüstung wie Behördenvertreter in einem gefleckten grünen Arbeitsanzug aussehen. Diese Kooperation sei ausbaufähig. Mehr als 200 Ansar-Mitglieder seien getötet worden. Der Rest, der auf 700 Mann geschätzten Gruppe, verstecke sich entweder noch irgendwo in den Bergen oder sei in den Iran geflüchtet. Es sind Proben entnommen worden, die in die USA geschickt wurden, antworten die GIs auf die immer wieder gestellte Frage, ob denn Beweise für eine Giftgasproduktion gefunden worden seien.

      Außenminister Colin Powell hatte am 6. Februar vor dem UN-Sicherheitsrat die Notwendigkeit eines Krieges gegen den Irak u.a. damit begründet, Ansar betreibe im Nordirak eine Giftfabrik. Zudem sei die Gruppe das Verbindungsglied zwischen Al Qaida und der Regierung in Bagdad. Es seien eine Reihe von Dokumenten, Computer und Pässe gefunden worden, die eine Verbindung zu Al Qaida belegen würden. Einer der beiden Gefangenen, ein Palästinenser, habe diese Beziehung auch bestätigt. Aber nein, Beweise, die eine Verbindung zu Saddams Regime herstellen, seien noch nicht gefunden worden.

      Gemeinsam mit einem Team von SPIEGEL TV, Bruno Schirra von der ZEIT und Christoph Reuter vom STERN fahren wir in einem kleinen Konvoy das Tal entlang, aus dem Ansar vertrieben wurde. Das ehemalige Hauptquartier der Gruppe ist von einer Cruise Missile in Schutt und Asche gelegt worden. Ich bin erstaunt, wie präzise diese Anschläge durchgeführt werden. Irgendwo im Persischen Golf ist diese Rakete gestartet, über Hunderte Kilometer geflogen und hat genau das Gebäude getroffen, von dem jetzt nicht viel mehr als ein Haufen Steine und die Reste einiger Mauern zu sehen sind. Die Gebäude nur knapp 100 Meter entfernt, vor denen sich jetzt Peschmerga von den Kämpfen erholen, sind völlig unberührt. Im Schutt liegen eine Reihe von Papieren, islamische Traktate und Handgeschriebenes. Dahinter steigt die Straße steil in die Berge auf.

      Wir passieren Stellungen der Peschmerga, die uns wohlgelaunt zuwinken und erreichen schließlich eine Anhöhe, von der die iranische Grenze kaum noch zwei Kilometer entfernt sein dürfte. Ein Fußweg führt einen Hang entlang zu einer Ansammlung von vier Hütten. Peschmerga stochern in dem Durcheinander, das die fliehenden Ansar-Mitglieder hinterlassen haben.

      Einer der Kurden zeigt uns eine der Selbstmordwesten, die hier offensichtlich produziert worden sind. Er legt sich den mit Sprengstoff gefüllten Gürtel um und demonstriert uns die beiden in Metallfolie gewickelten zusätzlichen Sprengstoffpakete, die unter der Jacke am Körper getragen werden. Ansars bevorzugte Form von Anschlägen auf die kurdische Bevölkerung waren Selbstmordattentate.

      Auf dem Boden liegt eine alte Gasmaske, in einer der Hütten finden wir industrielle Schutzmasken. Der Boden ist mit allerlei Unrat bedeckt und erst nachdem ich mich an das Halbdunkel gewöhnt habe, erkenne ich, dass ich auf einer Reihe von Granaten stehe, die auf dem Boden verstreut sind. Allerlei Drähte und Metallkram liegt auf den Tischen. Christoph zieht unter dem Durcheinander einige Broschüren und Bücher hervor. Einige davon sind augenscheinlich Anweisungen zum Basteln von Bomben und Handbücher mit einer Reihe von chemischen Formeln. In einer Höhle am Berg steht eine Kiste mit lauter kleinen Azeton-Flaschen. Unweit daneben entdecken wir einen weißen Plastikbehälter mit der arabischen Aufschrift für Zyanid. Das weiße Granulat darin strömt den typischen Bittermandelgeruch dieser hochgiftigen Substanz aus.

      Kein Zweifel, dies ist eine Bombenwerkstatt der Ansar. Allerdings können wir uns auf die Chemikalien und ihre mögliche Verwendung für die Herstellung von Giftgas keinen Reim machen.

      Bruno telefoniert mit einem Experten für Chemiewaffen in Deutschland, Christoph mit seiner Redaktion, aber unsere Angaben sind zu ungenau, um etwas Näheres zu sagen. Christoph führt uns ein Stück den Berg hinunter, wo Thomas, der STERN-Fotograf, schon gestern zwei deutsche Roland-Flugabwehrraketen gefunden hat.

      Eine der Raketen liegt auf dem Boden, die zweite ist noch verpackt und guckt aus einem Loch heraus, in dem sie offensichtlich vergraben werden sollte. Auf der Verpackung befindet sich noch ein Hinweis auf den Hersteller MBB. Roland-Raketen waren in den 80er Jahren eine der fortschrittlichsten Flugabwehrraketen, vollgestopft mit Elektronik, mit der das Geschoss sein Ziel am Himmel findet. Um sie einzusetzen, ist allerdings eine Abschussvorrichtung sowie ein Leitradarsystem notwendig.

      Der Peschmerga, der, als er uns sieht, den Berg herunterkommt, fragt uns, um was für eine Waffe es sich hier handele. Er und seine Kameraden hätten Angst, es könnte sich um eine Atomwaffe handeln. Wir können ihn beruhigen, aber wir fragen uns selbst, wie zwei deutsche Roland-Raketen in die Hände einer islamistischen Terrorgruppe im Nordirak kommen können.

      Quelle: http://www.swr.de/swr2/specials/nordirak/tagebuch/2003/04/03…

      Weitere Nachrichtenseiten: http://www.Germany-Pool.de
      .
      Avatar
      schrieb am 04.04.03 08:21:16
      Beitrag Nr. 2 ()
      Rot Grün liefert
      munter in Krisengebiete:lick:
      Avatar
      schrieb am 04.04.03 09:58:06
      Beitrag Nr. 3 ()
      #2

      in den 80`ern war doch der Dicke dran :D
      Avatar
      schrieb am 04.04.03 14:07:11
      Beitrag Nr. 4 ()
      ja aber selbst der SPD Sender ARD
      berichtet von steigenden
      Waffenexporten
      unter Kot Grün
      in Krisenländer
      überwiegend im Nahen Osten


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