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    Amerika kontrolliert die Welt und wir (Israel) kontrollieren Amerika ...!??! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 15.04.03 23:29:51 von
    neuester Beitrag 20.04.03 00:59:20 von
    Beiträge: 13
    ID: 721.708
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      Avatar
      schrieb am 15.04.03 23:29:51
      Beitrag Nr. 1 ()
      schreibt Uri Avnery -israelischer Friedensaktivist und Publizist- in seinem Artikel

      Die Nacht danach / Noch ein paar Gedanken zum Krieg

      unter

      http://www.avnery-news.co.il nachzulesen in Englisch, hier einige diskussionswürdige Passagen in Deutsch:

      Alles gut für Israel ?

      Scheinbar ist alles gut für Israel. Amerika kontrolliert die Welt, wir kontrollieren Amerika. Niemals zuvor hatten die Juden einen solch ungeheuerlichen Einfluß auf das Zentrum der Weltmacht ausgeübt.



      Nach den Feindseligkeiten in Irak, wird die Welt mit zwei entscheidenden Tatsachen konfrontiert werden:

      Erstens, die ungeheure Überlegenheit der USA-Waffen kann jedes Volk der Welt schlagen, sei es auch noch so tapfer.

      Zweitens, die kleine Gruppe, die den Krieg angefangen hat -eine Allianz christlicher Fundamentalisten und jüdischer Neo-Konservativer [Neo-Kons]- hat großspurig gewonnen, und von jetzt an wird sie Washington fast grenzenlos kontrollieren.
      ...
      Diese Gruppe träumt nicht nur von einem amerikanischen Weltreich im Stil eines römischen, sondern auch von einem israelischen Mini-Empire unter Kontrolle der extremen Rechten und der Siedler...

      Ihre geistige Welt besteht aus einem Gemisch von ideologischem Fanatismus und krassen materiellen Interessen, einem übertrieben Patriotismus und einem Zionismus vom rechten Flügel.Das ist ein gefährliches Gemisch. In ihr findet man etwas vom Geist Ariel Sharons, eines Mannes,der immer grandiose Pläne hatte, die Region zu verändern.
      ...

      Wer sind die Gewinner?

      Es sind die sogenannten Neo-Kons, eine kompakte Gruppe, deren Mitglieder fast alle jüdisch sind. Sie halten einerseits die Schlüsselpositionen der Bush-Regierung inne als auch die in den Studieninstituten (think-tanks), die eine bedeutende Rolle beim Formulieren der Politik und der Leitartikelseiten der einflußreichen Zeitungen spielen.

      Viele Jahre waren sie eine Randgruppe...
      Ihr großer Augenblick kam mit dem Kollaps der Zwillingstürme in New York. Die Öffentlichkeit und ihre Politiker waren in einem Zustand des Schocks, völlig orientierungslos, unfähig zu verstehen, daß die Welt sich über Nacht verändert hat.

      Die Neo-Kons waren die einzige Gruppe, die eine Erklärung und Lösung parat hatte.
      Nur neun Tage nach dem Attentat veröffentlichte William Kristol (der Sohn des Gruppengründers Irving Kristol) einen offenen Brief an den Präsidenten Bush)in dem er erklärte, daß es nicht genug sei , das Netzwerk Osama Bin Ladens zu zerstören, sondern daß es auch notwendig sei, "Sadamm Hussein zu stürzen" und an Syrien und Iran wegen Unterstützung der Hisbolla Vergeltung zu üben.
      Der offene Brief war tatsächlich der Beginn des Irakkrieges...

      Der Zionistengeneral

      Der Mann der den Sieg in Irak symbolisiert ist General Jay Garner, der gerade zum Chef der zivilen Verwaltung in Irak ernannt worden ist...
      Er ist der ideologische Partner von Wolfowitz und den Neo-Kons.

      Vor zwei Jahren unterzeichnete er mit 26 anderen Offizieren eine Petition, die vom jüdischen Institut für Nationale Sicherheitsangelegenheiten organisiert wurde. Sie lobten die israelische Armee für ihre "bemerkenswerte Zurückhaltung angesichts der tödlichen Gewalt, die von seiten der palästinensischen ausgeübt wurde" und stellte weiter fest, daß "ein starkes Israel ein Aktivposten ist, auf den sich amerikanische Militärplaner und politische Führer verlassen können".

      Neue Balfour Erklärung

      Die Ideologie der Neo-Kons, die zum einen nach einem amerikanischen Weltempire, zum anderen auch nach einem Groß-Israel schreit erinnert an vergangene Zeiten, die Balfour-Erklärung der Briten von 1917...


      Alles gut für Israel ?

      Scheinbar ist alles gut für Israel. Amerika kontrolliert die Welt, wir kontrollieren Amerika. Niemals zuvor hatten die Juden einen solch ungeheuerlichen Einfluß auf das Zentrum der Weltmacht ausgeübt...

      Die Neo-Kons werden eine lange Zeit chaotische Verhältnisse in der arabischen Welt verursachen. ....
      Aber eines Tages werden die Amerikaner heimgehen. Wir aber müssen hier bleiben. Wir müssen mit den arabischen Völkern zusammenleben. Chaos in der arabischen Welt gefährdet unsere Zukunft...


      ... dem kann man auch aus europäischer Sicht nur beipflichten.

      Düstere Aussichten :mad:

      DerIslaender
      Avatar
      schrieb am 16.04.03 01:24:13
      Beitrag Nr. 2 ()
      Vielleicht irrt sich hier Mr. Avnery? Und die "Neuordnung Arabiens" wird die Demokratisierung dieser Länder mit sich bringen? Was dann wirklich für Israel gut wäre.:cool:
      Avatar
      schrieb am 16.04.03 03:34:30
      Beitrag Nr. 3 ()
      für die USA und Israel wird nichts gut....
      Erfolg blendet halt manchmal.
      :cool:
      vielleicht ist DAS aber wiederum gut.

      mal sehen wie es weitergeht.
      Jetzt wird es nähmlich richtig interessant.
      Avatar
      schrieb am 16.04.03 06:00:17
      Beitrag Nr. 4 ()
      #3
      man beachte das zusätzliche "h"
      :D :p
      Avatar
      schrieb am 16.04.03 23:14:14
      Beitrag Nr. 5 ()
      Krieg in der Logik der US-Energiepolitik

      Für den Schweizer Jean Ziegler läuft in Irak eine Demonstration des Raubtierkapitalismus ab

      Der Krieg in Irak, die Wut auf die USA und seine jüngste Kampfschrift »Die neuen Herrscher der Welt« machen den Soziologieprofessor Jean Ziegler laut der Schweizer »Weltwoche« zum gefragtesten Eidgenossen im Ausland.

      Die neuen Herrscher der Welt ortet Ziegler in den 200 größten transkontinentalen Firmen, die mächtiger sind als je ein Kaiser: Getrieben von »Machtwillen, Gier und dem Rausch ihrer schrankenlosen Befehlsgewalt«, haben sie sich, unterstützt von B-52-Bombern, ein Drittel der Welt unter die Klauen gerissen.

      ND: Wie schätzen Sie den Irak-Krieg der USA und ihrer Koalitionäre ein?

      Ziegler: Das ist kein Krieg, sondern ein Hold up. Der Begriff stammt aus der Organisierten Kriminalität. Im Irak läuft eine Demonstration des Raubtierkapitalismus ab. Die USA verbrauchen 32 Prozent des weltweit produzierten Erdöls, fördern selbst aber nur 17 Prozent. Sie brauchen deshalb andere Quellen und sichern sie sich mit diesem Krieg wider jedes Völkerrecht. Seine unglaublichen Opfer sind Blut für Erdöl. Bei der immanenten Logik dieses Krieges geht es um die Kontrolle der weltweit zweitgrößten Ölreserven von geschätzten 288 Milliarden Barrel. Das irakische Öl ist qualitativ hochwertig.
      Der Krieg entspricht zugleich der immanenten Logik der US-Energiepolitik. Seine symbolische Aufgabe hat Thomas Friedman beschrieben, Berater von Ex-US-Außenministerin Madeleine Albright und heutige Kolumnist der »New York Times«. Er stellte klar, dass für eine funktionierende Globalisierung die USA als unüberwindliche Macht handeln müssten.

      »Die unsichtbare Hand des Marktes braucht die sichtbare Faust der amerikanischen Streitkräfte.« McDonald’s mit seinem Fast Food könne nicht ohne die Kampfjets von McDonnellDouglas expandieren.
      Die sichtbare Faust der Globalisierung ist im Irak am Werk. Die herrschenden Oligarchien des Finanzkapitals brauchen die Kriegsmaschinerie und verdienen an ihr.
      Die USA geben dieses Jahr 435 Milliarden Dollar für Rüstung und Krieg aus, das sind 13 Prozent mehr als 2002. Zum Vergleich: Der Rüstungshaushalt der weltweit zweitgrößten Militärmacht, China, beträgt 42 Milliarden Dollar.

      Welche Folgen des Krieges sehen Sie? Wie könnte ein Nachkriegs-Irak aussehen?

      Wenn eine wie auch immer von den USA kontrollierte Übergangsregierung installiert ist, werden sie sich ihre Kriegsausgaben vom Irak zurückzahlen lassen, und das in kürzester Zeit. Das überfallene Land hat bis 1991, vor den Sanktionen, 3Millionen Barrel pro Tag exportiert. Bei einem Durchschnittspreis von 20 Dollar pro Barrel ergibt das täglich 60 Millionen Dollar. Darum geht auch der gegenwärtige Kampf zwischen den USA und Großbritannien bzw. der UNO. Diese fordert, das humanitäre internationale Völkerrecht wie die Genfer Konvention einzuhalten. Das verbietet einer Besatzungsmacht, über die Ressourcen des besetzten Landes zu entscheiden und zu verfügen. Deshalb sagt Bush: »Wir bestimmen in der Region.« Der Zugriff der USA auf das irakische Erdöl ist ein weiterer Bruch des Völkerrechts.

      Die US-Regierung sagt immer wieder, das Öl gehöre dem irakischen Volk...
      Sie werden es dem irakischen Volk nicht zurückgeben. Sie werden sich damit ihre Kriegskosten refinanzieren, mit Hilfe einer aus Washington ferngesteuerten Satellitenregierung in Bagdad. Damit wird dann auch die OPEC kaputtgemacht, da die USA den Markt bestimmen werden.


      Sehen Sie Alternativen zu diesem Szenario?
      Nein, es gibt keine Alternativen dazu, da mache ich mir keine Hoffnung.

      Die blutrünstigen Erdölmilliardäre, die George W. Bush als US-Präsident angestellt haben, rechnen knallhart. Ihr Angestellter im Weißen Haus, dieser neue Pinochet:mad:, redet von preventive Selfdefense, von Präventivkriegen. Wenn sich diese Strategie durchsetzt, wenn dieses Verhalten akzeptiert wird, kann jeder Halunke Kriege führen und Massaker veranstalten. Das ist ein Zivilisationsbruch.

      Gibt es Ansätze einer Gegenmacht?
      Die Gegenmacht liegt bei den Völkern, so in der globalisierungskritischen Bewegung gegen die mörderische Diktatur des Finanzkapitals. Sie wird die europäischen Regierungen zwingen, die Unabhängigkeit von den USA herzustellen. Da beginnt etwas Wichtiges. Die kritischen Intellektuellen sind gefragt, die linken Parteien und die sozialen Bewegungen. Der Aufstand des Gewissens ist das eine, die Organisierung des Aufstandes das andere.

      Sie sind Mitglied des UNO-Sonderausschusses für Irak, den Generalsekretär Kofi Annan Ende 2002 einberief. Was wissen Sie über die Lage der Bevölkerung?
      Sie ist dramatisch. Es herrschen Desinformation und Informationsverhinderung zur wirklichen Lage. Seit 17. März gibt es keine UNO-Vertreter mehr in Irak. In dem Land fast so groß wie Frankreich findet seit dem 20. März ein Massaker statt, ein Terrorkrieg aus der Luft. Und die Menschheit weiß nichts genaues von den vielen tausend Opfern. Es gibt laut IKRK tausende Schwerverletzte in den Krankenhäusern, vor allem Zivilisten. Es gab seit dem dritten Kriegstag systematische Bombardements, vom Norden bis zum Süden Iraks. Da wurde auf die zivile Infrastruktur gezielt, auf Pumpwerke, Abwasseranlagen usw. Jetzt sind in der Region 38 Grad Hitze. Laut UNICEF gibt es in der Region Basra für 1,2 Millionen Menschen nur noch von Abfällen vergiftetes Flusswasser. Angriffe auf die zivile Infrastruktur sind dem Völkerrecht nach verboten. Wer sie bombardiert, macht sich des potenziellen Massenmordes schuldig. Noch weiß niemand, wie viele Opfer dieser Krieg forderte. Die USA betreiben eine sehr gute Informationsverhinderung.:D

      Interview: Tilo Gräser nd-online 16.04.03
      -----------------------------------------------------------
      siehe auch Jean Ziegler: »Die neuen Herrscher der Welt und ihre globalen Widersacher« 2003; 352 Seiten; 22,90 Euro

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      Avatar
      schrieb am 16.04.03 23:47:53
      Beitrag Nr. 6 ()
      wenn ihr #2 so salbadern seht, wie geht es euch dann?

      ist es den spins schon gelungen, solches zur allgemeinen alltagserfahrung zu machen, die völlig unberührt läßt?

      kann mir nicht mal jemand mailen.
      Avatar
      schrieb am 17.04.03 00:19:11
      Beitrag Nr. 7 ()
      uri ist ehemaliger mossad-mitarbeiter.

      und juden können ja bekanntlich gut um die ecke denken; könnte uris grelle beleuchtung der wirklichkeit nicht zur resignativen akzeptanz jener weltherrschaft beitragen (gewöhnungseffekt)?

      und wenn ja, wäre es dann nicht womöglich so gewollt.

      jeder polizist weiß, daß ein unverlangtes geständnis jeden jagteifer tötet.

      das kann soweit führen, daß solche geständnisse beiseite geschoben werden.

      nichts ist so geheim wie das, was öffentlich geschieht.

      z.b. schröders auftragskrieg gegen malocher, arbeitslose, kranke und rentner.

      den krieg gegen die sparer (ebenfalls im auftrage) hat er ja bereits mit hilfe seines "ron" sommers gewonnen, ebenso den gegen die staatlichkeit des staates - auch alles öffentlich.

      naja, vielleicht ist ja doch alles anders.
      Avatar
      schrieb am 18.04.03 23:50:02
      Beitrag Nr. 8 ()
      Wenn -ja wenn- der ARD Korrespondent recht hat...

      kontrolliert doch die UNO :confused: die Welt!!! :eek:

      Die USA müssen sich mit den UN arrangieren, denn die Vereinten Nationen sitzen an den entscheidenden Machthebeln, wenn es um die Zukunft des Irak geht.

      Zu dieser Analyse kommt Gerald Baars, ARD-Korrespondent bei den Vereinten Nationen in New York.
      Die Vereinigten Staaten müssen sich,mit den UN arrangieren. Sie haben keine andere Wahl.

      tagesschau.de: Überall hört man zur Zeit die Forderung, dass die Vereinten Nationen eine stärkere Rolle im Irak spielen müssen. Welche Macht haben die UN denn tatsächlich noch im Irak?

      Baars: Im Irak gilt ein Sanktionsregime, das nur vom UN-Sicherheitsrat mehrheitlich wieder aufgehoben werden kann. In den UN-Beschlüssen ist ausdrücklich festgehalten, dass nur die UN-Waffeninspektoren beschließen können, dass der Irak keine Massenvernichtungswaffen mehr hat. Das ist die Voraussetzung, um das Sanktionsregime wieder aufzuheben. Das heißt: Will man ermöglichen, dass der Irak wieder Waren einkaufen, dass er wieder Öl verkaufen kann, muss Herr Blix bescheinigen, dass der Irak keine Massenvernichtungswaffen mehr besitzt, und die UN muss die Sanktionen aufheben. Anders geht es nicht.

      tagesschau.de: Die Waffeninspektoren werden also wieder in den Irak gehen?

      Baars: Die Inspektoren müssen jetzt ihren Auftrag abschließen. Das Problem ist, dass die Amerikaner das nicht wollen, denn einer der wichtigsten Kriegsgründe war ja formal der Vorwurf, der Irak verfüge über Massenvernichtungswaffen. Es wäre den Amerikanern unangenehm, wenn die Inspektoren nun erklärten, dass das nicht so ist. Wie gesagt, die Erklärung der Inspektoren ist aber die Voraussetzung dafür, dass die Sanktionen aufgehoben werden.

      tagesschau.de: Welches Interesse haben die Amerikaner an der Aufhebung der Sanktionen? US-Präsident Bush hat ja bereits gefordert, dies so schnell wie möglich zu tun.

      Baars: So lange die Sanktionen gelten, kommen die Amerikaner nicht an das Geld des Irak, das sie für den Wiederaufbau verwenden wollen. Denn dieses Geld - es sind rund elf Milliarden Dollar - liegt zur Zeit auf einem UN-Treuhandkonto. Wenn die Amerikaner jetzt fordern, dass die Sanktionen aufgehoben werden sollen, sagen sie damit gleichzeitig, dass der Irak frei ist von Massenvernichtungswaffen, ohne dass das festgestellt wurde.:eek: Damit wollen sie erreichen, dass die Frage der Massenvernichtungswaffen nicht mehr weiter erörtert wird.

      tagesschau.de: Werden die UN den USA denn darin folgen und auf eine Bestätigung durch die Inspektoren verzichten?

      Baars: Es gibt eine größere Gruppe von Staaten, die das nicht wollen, die den Vorgang rechtlich korrekt abschließen wollen. Deutschland vertritt zum Beispiel die Position, dass man die Sanktionen erst dann aufheben kann, wenn Herr Blix seinen Bericht vorgelegt hat.

      tagesschau.de: Welche Einfluss haben die UN auf das "Oil for food"-Programm?

      Baars: Über das "Oil for food"-Programm wird das größte Vermögen des Irak verwaltet, das Öl. Dieses Programm steht ebenfalls komplett unter UN-Verwaltung. Es wird alle sechs Monate verlängert, die nächste Verlängerung steht im Juni an. Im Klartext heißt das, dass die USA ohne die UN nicht an das irakische Öl herankommen.

      tagesschau.de: Das heißt, die USA müssen sich mit den Vereinten Nationen arrangieren. Wie kann das gelingen, nachdem die Beziehungen so nachhaltig beschädigt wurden?

      Baars: Was jetzt versucht wird - und da laufen auch unter der Hand schon Gespräche - ist, dass man Lösungen findet, die internationalem Recht entsprechen und gleichzeitig der Regierung Bush die Möglichkeit einräumen, ihr Gesicht im eigenen Land zu wahren.:confused: Am Ende wird es darauf hinauslaufen, dass die UN am Prozess des politischen Wiederaufbaus, des "nation building", beteiligt werden.

      tagesschau.de: Die UN sind also mächtiger als es zur Zeit scheint?

      Baars: Die Vereinten Nationen haben in ihrer Geschichte ein riesiges Netzwerk an Verträgen aufgebaut. Das kann man nicht so einfach zerschlagen, auch die USA nicht.

      Die UN sind in einer mächtigen Position, weil sie durch internationales Recht entscheidende Schalter in der Hand halten. Die Amerikaner kommen an ihnen nicht vorbei. Langfristig werden die UN aus dem Konflikt gestärkt hervorgehen.


      Das Gespräch führte Sabine Klein
      ARD: 18.04.2003 09:44 Uhr

      ... hoffen wir das Beste DerIslaender
      Avatar
      schrieb am 19.04.03 00:09:14
      Beitrag Nr. 9 ()
      Allah sei dank, dass nicht diese "Isländer" die Welt kontrollieren... Sonst hiesse unser Gruss womöglichst "Sieg Heil":D :D :D
      Avatar
      schrieb am 19.04.03 00:49:03
      Beitrag Nr. 10 ()
      Die Lösung dieses völkerrechtlichen Problems zur Aufhebung der Sanktionen gegenüber dem Irak wird möglicherweise ein Bumerang für die ehemaligen Initiatoren der Sanktionen, nämlich die Amerikaner und die Briten.
      Es ist gut zu sehen, dass das Völkerrecht doch auch seine guten Seiten hat.
      Avatar
      schrieb am 19.04.03 16:52:32
      Beitrag Nr. 11 ()
      Mit dem Thema "Aufhebung der UN-Sanktionen gegen den Irak" beschäftigt sich heute die vorgeblich liberale New York Times.

      In dem langem Artikel versucht man dabei den Franzosen und Russen Eigennutz wegen Ölinteressen in die Schuhe zu schieben, weil die eventuell die von der US-Administration geforderte Aufhebung der Sanktionen im UN-Sicherheitsrat torpedieren könnten.

      Andererseits geht man kurz auf Blix ein, aber nur insoweit, dass die US-Administration ihn gerne in Rente schicken würde, weil er nach ihrer Meinung seine Aufgabe als Chef der Waffenkontolleure im Irak nicht gut erfüllt habe.

      Auf den wichtigen Aspekt, dass nur ein entsprechend positiver Abschlussbericht der UN-Inspektoren eine Aufhebung der UN-Sanktionen ermöglicht, geht der Artikel mit keiner Silbe ein. Die Amis wollen schliesslich selbst "kontrollieren", dass sie bisher nichts an Massenvernichtungswaffen, dem vorgeblichen Kriegsgrund, gefunden haben.
      Vielleicht lässt sich ja noch was arrangieren. Schliesslich fliegt man jetzt ca. 1000 amerikanische Experten, darunter viele Geheimdienstler ein.

      http://www.nytimes.com/2003/04/19/international/worldspecial…
      Avatar
      schrieb am 19.04.03 23:08:46
      Beitrag Nr. 12 ()
      Ein Moment, der unsere Zukunft formt

      Die Terrorbedrohung Amerikas und ihre weltpolitischen Konsequenzen / Von Lothar Rühl

      Die vom Terrorangriff auf Amerika verursachte internationale Krise beschleunigt die Auflösung der aus der Ost-West-Konfrontation überkommenen Formationen der internationalen Politik. Das forciert die Neuorientierung der globalen und regionalen Akteure im Verhältnis zueinander wie gegenüber alten und neuen Herausforderungen für die internationale Sicherheit. Amerika mag noch auf längere Zeit die führende, ja sogar die einzige Weltmacht bleiben. Doch der amerikanische Einfluß auf das Weltgeschehen erweist sich in den akuten Krisen zum Jahrhundertbeginn als umstritten, unsicher und begrenzt.:eek:

      Dies ist deutlich im Nahen Osten zwischen Israel und den arabischen Nachbarn, am Golf zwischen Saudi-Arabien mit Kuweit, dem Irak und Iran, in Südwestasien gegenüber Afghanistan und in Südasien zwischen Indien und Pakistan oder im Fernen Osten gegenüber China.

      Nur der euro-atlantische Raum bietet der amerikanischen Weltmacht eine solide Basis für ihre Politik und Strategie in internationalen Krisen zur Konfliktbeherrschung. Deshalb wird die Haltung der europäischen Verbündeten wie die der halbeuropäischen Türkei im Bündnis mit Amerika in dieser Weltkrise kritisch für den Zusammenhalt "des Westens" und für die Neubestimmung der Machtverhältnisse sein.

      Ein zweites Kriterium ist das Verhältnis Amerikas zu Rußland und zu China: Entstehen da "strategische Partnerschaften" oder begrenzte Konflikte trotz bestimmter gemeinsamer Interessen, zum Beispiel in Sachen Nichtweiterverbreitung nuklearer Waffen oder Erhaltung der Privilegien als Kernwaffenstaaten und Vetomächte im UN-Sicherheitsrat? Die Stellung Japans, Australiens, Indiens und die strategische Kontrolle über den Zugang zum Erdöl des Mittleren Ostens sind die noch nicht fixierten geopolitisch-strategischen Größen der seit dem Ende des Ost-West-Konflikts entstandenen Situation. Mittelasien ist wie der Mittlere Osten Objekt der strategisch-ökonomischen Konkurrenz und damit ein aufgeladenes Spannungsfeld zwischen den Großstaaten und deren Klienten.

      In dieser "postkonfrontativen" globalen Situation, die noch keine Basis für eine "Neue Weltordnung" bietet, sondern bisher eher die Trümmerstruktur nach dem Zusammenbruch der Bipolarität zeigt, verschieben sich die Proportionen zwischen geopolitischen Regionen über die historischen Bruchlinien hinaus, die 1988 bis 1991 hervorgetreten sind. Amerikas strategische Kontrolle über Europa steht nicht in Frage. Die EU ist weder stark genug noch bereit, die "strategische Autonomie" im Bündnis mit Washington zu verwirklichen. Die westeuropäischen Länder pflegen ihre eigenen Beziehungen unterschiedlicher Festigkeit und Bedeutung zur amerikanischen Schutz- und Führungsmacht, verharren aber in der gemeinsamen Bindung, wie in den Tagen nach dem 11. September überall öffentlich demonstriert wurde.

      Die "Solidarität" verdeckt allerdings erhebliche Differenzen, die schon älter sind und die in der Vergangenheit (seit der Irankrise von 1978/79) immer wieder aufbrachen, sobald es um gemeinsame Orientpolitik und Krisenhandeln gegenüber Iran und dem Irak oder um die Beilegung des Nahostkonflikts ging. Der Golfkrieg von 1990/91 nach der irakischen Aggression gegen Kuweit zeigt dies überaus deutlich: Die europäischen Partner versuchten auf dem Höhepunkt der Krise mit akuter Kriegsgefahr auf eigene Faust in Bagdad zu vermitteln und dabei - ähnlich wie die geschwächte Sowjetunion unter Gorbatschow - der amerikanischen Führungsmacht in den Arm zu fallen.

      Zehn Jahre danach droht eine solche europäische Aufwartung, etwa in Kabul oder anderswo, "um des Friedens willen", nicht mehr. Aber die Vorbehalte gegen eine militärische Aktion, die im Nordatlantikrat von einigen Nato-Partnern auf Botschafterebene gemacht wurden, erinnern an die europäische Haltung in der Golfkrise von 1990/91, bevor es zum Krieg gegen den Irak kam. Auch das Drängen auf eine "angemessene" Erwiderung, die Nato-Generalsekretär Robertson sogleich mit dem unscharfen Kriterium "verhältnismäßig" definierte, wirft die Frage auf, wie weit die europäischen Alliierten Amerikas bei ihrer Solidarität über die Kundgebungen hinaus wirklich gehen wollen.

      Der britische Premierminister Blair machte vor dem Unterhaus keine Vorbehalte, sondern führte eine klare und harte Sprache bei seiner Zielsetzung, "das Übel auszumerzen". Andere Regierungen gaben zum Unterstützungsbeschluß des Nordatlantikrates einen Vorbehalt zu Protokoll. Frankreich machte eine Nato-Beteiligung davon abhängig, daß Rußland sich beteilige - so als ob Moskau ein Alliierter sei. Ohnehin gibt es bisher keinen Grund anzunehmen, daß Amerika sich nicht um Rußlands Unterstützung bemühen werde. Diese wird ja in der UN gebraucht, wie schon für den ersten Grundsatzbeschluß des Sicherheitsrates, der den Terrorangriff, was völkerrechtlich bedeutsam ist, als eine "Bedrohung der internationalen Sicherheit und des Weltfriedens" bezeichnete.

      Washington wird versuchen, die "internationale Koalition", von der Außenminister Powell spricht, soweit wie nur möglich anzulegen: so weit nämlich, wie es mit deren Handlungsfähigkeit und Zusammenhalt für den Verfolg der Ziele der Terrorbekämpfung vereinbar ist. Dabei werden die Grenzen der Unternehmung alsbald sichtbar werden, sowohl was die Aktionen und deren Mittel als auch was Umfang und Dauer, schließlich was die konkreten Zielsetzungen angeht. Es wird sich dann auch zeigen, wie weit und wie fest die europäischen Nato-Partner Washington unterstützen werden. Militärische Mitwirkung wird von ihnen nicht unbedingt erwartet. Verfügbarkeit von Luftraum für Überflüge, von Luftstützpunkten und Häfen, eventuell Nachschubleistungen und Sicherungsdienste könnten Washington schon genügen.

      Die erkennbaren Vorbehalte und Unsicherheiten auf der europäischen Bündnisseite stellen für Washington auch die Frage, ob es für amerikanische Aktionen nützlich ist, eine Allianzbeteiligung zu fordern. Ohne Nato-Partner ist Amerika in Asien freier. Allerdings haben einige Verbündete wie insbesondere die Türkei eine gesteigerte Bedeutung wegen ihrer Lage und ihres Gebietes mit Aufklärungsanlagen und Luftstützpunkten am Rande des Mittleren Ostens. Der türkische Ministerpräsident Ecevit hat auf diese Bedeutung und auf den muslimischen Charakter seines Landes ebenso hingewiesen wie auf den Wert des Stützpunktes Incirlik in Südanatolien für Luftoperationen. Er hat auch von der für die Türkei negativen Haltung der Alliierten in der Frage der Bedrohung der Türkei durch die kurdische Grenzguerrilla gesprochen. Hier zeichnet sich, wie schon einmal 1991, die Forderung nach politischer Kompensation ab. Geschlossenheit der Allianz in Krisenaktionen außerhalb Europas bleibt deshalb eine offene Frage. Wenn aber die europäischen Alliierten sich zurückhalten oder ein retardierendes Moment in die Krisenaktion einführen sollten, würde das "euro-atlantische" Bündnis zum ersten Mal in die Gefahr einer Lockerung der transatlantischen Bindung kommen. Und dies in einer für die amerikanische Schutz- und Führungsmacht bedrohlichen Lage. Die euro-atlantische Geopolitik würde sich danach verändern wie der Charakter des Bündnisses.

      Ohnehin muß Amerika für seine Sicherheit neben Europa andere Partner in anderen Regionen gewinnen. Indien wird neben Australien, Japan, Korea und Südostasien an Bedeutung gewinnen. Die Beziehungen zu China und zu Rußland werden in zunehmendem Maß auch unabhängig von europäischen Interessen betrachtet werden. Das könnte auch die künftige Nato-Erweiterung in ein neues Koordinatensystem rücken lassen, in dem nicht länger die amerikanische Sicherheitsgarantie und das strategische Engagement Amerikas in Europa im Zentrum wären, sondern eine Entlastung der Führungsmacht und eine Privilegierung des Verhältnisses zu Rußland als eurasischer Macht im Osten Europas.

      Mit Nato-Europa in Gestalt der EU eine atlantische Partnerschaft zu erhalten, ohne in internationalen Konflikten von europäischer Zustimmung oder sogar Mitwirkung abhängig zu sein, könnte die Folge einer solchen Entwicklung sein. Koalitionskriege aber wird Amerika in allen Regionen immer dann führen müssen, wenn es die eigene Singularisierung als singuläre Weltmacht in der Krise vermeiden muß. Solche Koalitionen aber werden ohnehin zeitlich und nach den Zielen wie den Mitteln begrenzt bleiben und mit wechselnden Partnern geschlossen werden.

      Die europäischen Verbündeten werden die Vorzugspartner bleiben, solange sie für Amerika in der Welt nützlich sind und bereit dazu :D, ihren Anteil für gemeinsame Sicherheit zu tragen. Aber die Bedingung wird sein, Amerika in der ersten Bedrohung seiner Sicherheit nicht im Stich zu lassen und ihm nicht in den bewaffneten Arm zu fallen. Insofern ist diese Krise des schwarzen September 2001 "a defining moment in history", ein historischer Moment, der die Einstellung zueinander und die künftigen Beziehungen bestimmen wird.

      Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.09.2001:eek:, Nr. 216 / Seite 2
      Avatar
      schrieb am 20.04.03 00:59:20
      Beitrag Nr. 13 ()
      #12
      rühl,jemand,der in die zukunft schauen konnte/kann.
      wie ist es mit den börsenkursen?


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