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    Ausbeutung? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 23.04.03 08:36:36 von
    neuester Beitrag 29.04.03 09:42:35 von
    Beiträge: 270
    ID: 723.920
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      schrieb am 23.04.03 08:36:36
      Beitrag Nr. 1 ()
      Ausbeutung


      Haben Sie den Bundesfinanzminister Hans Eichel gehört? Der Staat ist so hoch verschuldet, daß die Ausgaben allein für Zinsen mehr als ein Viertel der gesamten Staatsaugaben ausmachen. Jede Minute muß der Staat den Banken 150.000 DM Zinszahlungen überweisen, also alle drei Minuten ein Einfamilienhaus.

      Dieses Geld fließt von den Banken direkt weiter in die "Kapitalsammelstellen", wie Bundeskanzler Gerhard Schröder sich ausdrückte. Hans Eichel wiederum sagte es deutlich: Dies ist eine Umverteilung von unten nach oben, von den Steuerzahlern zu den Wohlhabenden.

      Es ist wirklich so: Von einem Teil der Steuergelder sehen die Steuerzahler überhaupt nichts mehr, weil davon keine Straßen oder Schulen gebaut werden, sondern es benutzt werden muß, um die Schulden zu bedienen (ohne sie dabei abzuzahlen). Ungewollt und unbewußt bezahlt also jeder steuerzahlende Bürger die Zinsen der Reichen, obwohl er möglicherweise gar nicht selbst verschuldet ist.

      Um das zu ändern, gibt es jetzt das große Sparpaket. In einem täuschen sich die Herren aber: Die Ausbeutung werden sie so nicht beenden, denn die hat ganz andere Ausmaße.

      Die Ausbeutung durch Zinsen
      Denn es ist ja nicht nur der Staatshaushalt, der verschuldet ist, sondern auch große Teile der deutschen Wirtschaft, die Unternehmen. Die müssen für das geliehene Geld auch Zinsen zahlen, genau wie der Staat.

      Die Unternehmen lösen das Problem, indem sie die Zinsen über ihre "Steuern" wieder hereinkriegen, die Produktpreise. In den Marktpreisen steckt also ein gehöriger Teil Zinsen, der immer unbewußt mitbezahlt wird.




      So ist es bei allen verschuldeten Unternehmen, aber glauben Sie bei den Unverschuldeten ist es anders? Vergessen Sie`s.

      Auch wenn jemand das Eigenkapital für eine Unternehmung selbst aufbringt, er wird es trotzdem verzinst haben wollen. Ansonsten kann er das Geld ja auch einfach zur Bank und kassiert dort mit Sicherheit seine Zinsen. Wir sehen also: Jedes Unternehmen dieser Welt muß das hineingesteckte Kapital verzinsen.

      Darum steckt auch in jedem Preis, den man tagtäglich im Supermarkt oder sonst irgendwo bezahlt ein mehr oder weniger großer Anteil Zinsen. Und wenn die Zinssätze bei unter 10% liegen, dann bedeutet das noch lange nicht, daß der Zinsanteil unter 10 Prozent liegt, der Zinsanteil in den Steuern liegt ja auch bei mehr als 25 Prozent.

      Der Punkt ist, daß die investierten Kapitalien oft über viele Jahre abgeschrieben bzw. zurückgezahlt wird, was einen Zinseszinseffekt mit explodierenden Zinskosten bedeutet. Zudem ist der erzielte Umsatz natürlich nicht gleich dem investierten Kapital, sondern häufig niedriger, besonders bei kapitalintensiven Betrieben.

      So kommt es durchschnittlich zu einem Zinsanteil in den Preisen von über 30 Prozent. Mit anderen Worten: Jeder, der nicht selbst ein riesiges zinsbringendes Vermögen besitzt, schuftet ein Drittel seiner Arbeitzeit dafür, daß die Wohlhabenden ihre Vermögen verzinst bekommen, ohne daß diese dafür auch nur einen Finger krumm machen. Er beschäftigt sich vier Monate im Jahr damit, die Reichen noch reicher zu machen.

      Und dann wundert sich die Welt, daß die Unterschiede zwischen Reich und Arm immer größer werden.
      Und dann wird behauptet, wir würden in einer "Leistungsgesellschaft" leben, obwohl es doch offensichtlich bei Zinsen nicht um die Belohnung von Leistung und Arbeit handelt, sondern um die Belohnung von Besitz.
      Und dann wird versucht, durch staatliche Umverteilung der Löhne die soziale Gerechtigkeit wieder teilweise herzustellen, anstatt an die Ursache der Ungerechtigkeit zu gehen.
      Und dann kommt Karl Marx und behauptet, der Unternehmer sei der Bösewicht, der die Arbeiter ausbeutet und die halbe Welt glaubt den Blödsinn auch noch jahrzehntelang.


      . . .

      hier gehts weiter:

      http://www.systemfehler.de/ausbeutung.htm
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 08:53:16
      Beitrag Nr. 2 ()
      Aus den Reden des Südseehäuptlings Tuiavii aus Tiavea an seine Stammesmitglieder:

      Vom runden Metall

      Vernunftvolle Brüder, horcht gläubig auf und seid glücklich, daß ihr das Arge nicht kennt und die Schrecken des Weißen. - Ihr alle könnt mir bezeugen, daß der Missionar sagt: Gott sei die Liebe. Ein rechter Christ täte gut, sich immer das Bild der Liebe vor Augen zu halten. Dem großen Gott allein gälte darum auch die Anbetung des Weißen. Er hat uns belogen, betrogen, der Papalagi hat ihn bestochen, daß er uns täusche mit den Worten des großen Geistes. Denn das runde Metall und das schwere Papier, das sie Geld nennen, das ist die wahre Gottheit der Weißen. Sprich einem Europäer vom Gott der Liebe – er verzieht sein Gesicht und lächelt. Lächelt über die Einfalt deines Denkens. Reich ihm aber ein blankes, rundes Stück Metall oder ein großes, schweres Papier - also gleich leuchten seine Augen, und viel Speichel tritt auf seine Lippen.

      Geld ist seine Liebe. Geld ist seine Gottheit. Sie alle die Weißen denken daran, auch wenn sie schlafen. Es gibt viele, deren Hände sind krumm geworden und gleichen in ihrer Haltung den Beinen der großen Waldameise, vom vielen Greifen nach dem Metall und Papier. Es gibt viele, deren Augen sind blind geworden vom Zählen ihres Geldes. Es gibt viele, die haben ihre Freude hingegeben um Geld, ihr Lachen, ihre Ehre, ihr Gewissen, ihr Glück, ja Weib und Kind. Fast alle geben ihre Gesundheit dafür hin. Um das runde Metall und das schwere Papier. Sie schleppen es in ihren Lendentüchern zwischen zusammengefalteten harten Häuten. Sie legen es nachts unter ihre Schlafrolle, damit es ihnen niemand nehme. Sie denken täglich, stündlich, sie denken in allen Augenblicken daran. Alle, alle! Auch die Kinder! Sie müssen, sollen daran denken. Es wird sie von der Mutter so gelehrt, und sie sehen es vom Vater. Alle Europäer! Wenn du in den Steinspalten Siamanis gehst, so hörst du jeden Augenblick einen Ruf: Mark! Und wieder der Ruf: Mark! Du hörst ihn überall. Es ist der Name für das blanke Metall und schwere Papier. In Falani - Frank, in Peletania - Schilling, in Italia - Lire, Mark, Frank, Schilling, Lire - dies ist alles dasselbe. Alles dies heißt Geld, Geld, Geld. Das Geld allein ist der wahre Gott des Papalagi, so dies Gott ist, was wir am höchsten verehren.

      Es ist dir aber auch in den Ländern des Weißen nicht möglich, auch nur einmal von Sonnenaufgang bis Untergang ohne Geld zu sein. Ganz ohne Geld. Du würdest deinen Hunger und Durst nicht stillen können, du würdest keine Matte finden zur Nacht. Man würde dich ins Fale pui pui stecken und dich in den vielen Papieren ausrufen, weil du kein Geld hast. Du mußt zahlen, das heißt Geld hingeben, für den Boden, auf dem du wandelst, für den Platz, auf dem deine Hütte steht, für deine Matte zur Nacht, für das Licht, das deine Hütte erhellt. Dafür daß du eine Taube schießen darfst oder deinen Leib im Flusse baden. Willst du dort hingehen, wo die Menschen Freude haben, wo sie singen oder tanzen, oder willst du deinen Bruder um einen Rat fragen - du mußt viel rundes Metall, und schweres Papier hingeben. Du mußt zahlen für alles. Überall steht dein Bruder und hält die Hand auf, und er verachtet dich oder zornt dich an, wenn du nichts hineintust. Und dein demütiges Lächeln und freundlichster Blick hilft dir nichts, sein Herz weich zu machen. Er wird seinen Rachen weit aufsperren und dich anschreien: "Elender! Vagabund! Tagedieb!" Das alles bedeutet das Gleiche und ist die größte Schmach, die einem widerfahren kann. Ja selbst für deine Geburt mußt du zahlen, und wenn du stirbst, muß deine Aiga für dich zahlen, daß du gestorben bist, auch dafür, daß man deinen Leib in die Erde gibt, wie für den großen Stein, den man zu deinem Gedenken auf dein Grab rollt.

      Ich habe nur eines gefunden, für das in Europa noch kein Geld erhoben wird, das jeder betätigen kann, soviel er will: das Luftnehmen. Doch ich möchte glauben, daß dies nur vergessen ist, und ich stehe nicht an zu behaupten, daß, wenn man diese meine Worte in Europa hören könnte, augenblicklich auch dafür das runde Metall und schwere Papier erhoben würde. Denn alle Europäer suchen immer nach neuen Gründen, Geld zu verlangen.

      Ohne Geld bist du in Europa ein Mann ohne Kopf, ein Mann ohne Glieder. Ein Nichts. Du mußt Geld haben. Du brauchst das Geld wie das Essen, Trinken und Schlafen. Je mehr Geld du hast, desto besser ist dein Leben. Wenn du Geld hast, kannst du Tabak dafür haben. Ringe oder schöne Lendentücher. Du kannst soviel Tabak, Ringe oder Lendentücher haben, als du Geld hast. Hast du viel Geld, kannst du viel haben. Jeder möchte viel haben. Darum will auch jeder viel Geld haben. Und jeder mehr als der andere. Darum die Giere danach und das Wachsein der Augen auf Geld zu jeder Stunde. Werfe ein rundes Metall in den Sand, die Kinder stürzen darüber, kämpfen darum, und wer es greift und hat, ist der Sieger, ist glücklich. - Man wirft aber selten Geld in den Sand.

      Woher kommt das Geld? Wie kannst du viel Geld bekommen? Oh, auf vielerlei, auf leichte und schwere Weise . Wenn du deinem Bruder das Haar abschlägst, wenn du ihm den Unrat vor seiner Hütte fortträgst, wenn du ein Canoe über das Wasser lenkst, wenn du einen starken Gedanken hast. - Ja, es muß der Gerechtigkeit wegen gesagt sein: wenn auch alles viel schweres Papier und rundes Metall erfordert, leicht kannst du auch für alles solches bekommen. Du brauchst nur ein Tun zu machen, was sie in Europa "arbeiten" nennen. "Arbeite, dann hast du Geld", heißt eine Sittenregel in Europa. Dabei herrscht nun eine große Ungerechtigkeit, über die der Papalagi nicht nachdenkt, nicht nachdenken will, weil er seine Ungerechtigkeit dann einsehen müßte. Nicht alle, welche viel Geld haben, arbeiten auch viel. (Ja, alle möchten viel Geld haben, ohne zu arbeiten.) Und das kommt so: wenn ein Weißer soviel Geld verdient, daß er sein Essen hat, seine Hütte und Matte und darüber hinaus noch etwas mehr, läßt er sofort für das Geld, was er mehr hat, seinen Bruder arbeiten. Für sich. Er gibt ihm zunächst die Arbeit, welche seine eigenen Hände schmutzig und hart gemacht hat. Er läßt ihn den Kot forttragen, den er selber verursacht hat. Ist er ein Weib, so nimmt es sich ein Mädchen als seine Arbeiterin. Es muß ihm die schmutzige Matte reinigen, die Kochgeschirre und Fußhäute, es muß die zerrissenen Lendentücher wieder heilen und darf nichts tun, was ihm nicht dient. Nun hat er oder sie Zeit für größere, stärkere und fröhlichere Arbeit, bei der die Hände sauberer bleiben und die Muskeln froher, und - für die mehr Geld bezahlt wird. Ist er ein Bootsbauer, so muß ihm der andere helfen, Boote zu bauen.

      Von dem Gelde, das dieser durch das Helfen macht, und daher eigentlich ganz haben sollte, nimmt er ihm einen Teil ab, den größten, und sobald er nur kann, läßt er zwei Brüder für sich arbeiten, dann drei, immer mehr müssen für ihn Boote bauen, schließlich hundert und noch mehr. Bis er gar nichts mehr tut, als auf der Matte liegen, europäische Kava trinken und Rauchrollen verbrennen, die fertigen Boote abgeben und sich das Metall und Papier bringen lassen, das andere für ihn erarbeiteten. - Dann sagen die Menschen: er ist reich. Sie beneiden ihn und geben ihm viele Schmeicheleien und klingende Wohlreden. Denn das Gewicht eines Mannes in der weißen Welt ist nicht sein Adel oder sein Mut oder der Glanz seiner Sinne, sondern die Menge seines Geldes, wieviel er davon an jedem Tage machen kann, wieviel er in seiner dicken eisernen Truhe, die kein Erdbeben zerstören kann, verschlossen hält.

      Es gibt viele Weiße, die häufen das Geld auf, welches andere für sie gemacht haben, bringen es an einen Ort, der gut behütet ist, bringen immer mehr dahin, bis sie eines Tages auch keine Arbeiter mehr für sich brauchen, denn nun arbeitet das Geld selbst für sie. Wie dies möglich ist, ohne eine wilde Zauberei, habe ich nie ganz erfahren; aber es ist in Wahrheit so, daß das Geld immer mehr wird wie Blätter an einem Baum und daß der Mann reicher wird, selbst wenn er schläft. Wenn nun einer viel Geld hat, viel mehr als die meisten Menschen, soviel, daß hundert, ja tausend Menschen sich ihre Arbeit damit leicht machen könnten - er gibt ihnen nichts; er legt seine Hände um das runde Metall und setzt sich auf das schwere Papier mit Gier und Wollust in seinen Augen.

      Und wenn du ihn fragst: "Was willst du mit deinem vielen Gelde machen? Du kannst hier auf Erden doch nicht viel mehr als dich kleiden, deinen Hunger und Durst stillen ?" - So weiß er dir nichts zu antworten, oder er sagt: "Ich will noch mehr Geld machen. Immer mehr. Und noch mehr." Und du erkennst bald, daß das Geld ihn krank gemacht hat, daß alle seine Sinne vom Geld besessen sind. Er ist krank und besessen, weil er seine Seele an das runde Metall und schwere Papier hängt und nie genug haben und nicht aufhören kann, möglichst vieles an sich zu reißen. Er kann nicht so denken: ich will ohne Beschwerde und Unrecht aus der Welt gehen, wie ich hineingekommen bin; denn der große Geist hat mich auch ohne das runde Metall und schwere Papier auf die Erde geschickt. Daran denken die wenigsten.

      Die meisten bleiben in ihrer Krankheit, werden nie mehr gesund im Herzen und freuen sich der Macht, die ihnen das viele Geld gibt. Sie schwellen auf in Hochmut wie faule Früchte im Tropenregen. Sie lassen mit Wollust viele ihrer Brüder in roher Arbeit, damit sie selber fett von Leib werden und gut gedeihen. Sie tun dies, ohne daß ihr Gewissen krankt. Sie freuen sich ihrer schönen, bleichen Finger, die nun nie mehr schmutzig werden. Es plagt sie nicht und nimmt ihnen nie den Schlaf, daß sie dauernd die Kraft anderer rauben und zu ihrer eigenen tun. Sie denken nicht daran, den anderen einen Teil ihres Geldes zu geben, um ihnen die Arbeit leichter zu machen. So gibt es in Europa eine Hälfte, die muß viel und schmutzig arbeiten, während die andere Hälfte wenig oder gar nicht arbeitet. Jene Hälfte hat keine Zeit, in der Sonne zu sitzen, diese viele. Der Papalagi sagt: es können nicht alle Menschen gleich viel Geld haben und alle gleichzeitig in der Sonne sitzen. Aus dieser Lehre nimmt er sich das Recht, grausam zu sein, um des Geldes willen.

      Sein Herz ist hart und sein Blut kalt, ja er heuchelt, er lügt, er ist immer unehrlich und gefährlich, wenn seine Hand nach dem Gelde greift. Wie oft erschlägt ein Papalagi den anderen um des Geldes willen. Oder er tötet ihn mit dem Gift seiner Worte, er betäubt ihn damit, um ihn auszurauben. Daher traut auch selten einer dem anderen, denn alle wissen von ihrer großen Schwäche. Nie weißt du daher auch, ob ein Mann, der viel Geld hat, gut im Herzen ist; denn er kann wohl sehr schlecht sein. Wir wissen nie, wie und woher einer seine Schätze genommen hat. Dafür weiß aber der reiche Mann auch nicht, ob die Ehre, die man ihm darbietet, ihm selber oder nur seinem Gelde gilt. Sie gilt zumeist seinem Gelde. Deshalb begreife ich auch nicht, warum die sich so sehr schämen, die da nicht viel rundes Metall und schweres Papier haben und den reichen Mann beneiden, statt sich beneiden zu lassen. Denn wie es nicht gut ist und unfein, sich mit einer großen Last Muschelketten zu behängen, so auch nicht mit der schweren Last des Geldes. Es nimmt dem Menschen den Atem und seinen Gliedern die rechte Freiheit.

      Aber kein Papalagi will auf das Geld verzichten. Keiner. Wer das Geld nicht liebt, wird belächelt, ist valea. "Reichtum - das ist viel Geld haben - macht glücklich", sagt der Papalagi. Und: "Das Land, das am meisten Geld hat, ist das glücklichste." Wir alle, ihr lichten Brüder, sind arm. Unser Land ist das ärmste unter der Sonne. Wir haben nicht soviel rundes Metall und schweres Papier, um eine Truhe damit zu füllen. Wir sind armselige Bettler im Denken des Papalagi. Und doch! Wenn ich eure Augen sehe und vergleiche sie mit denen der reichen Alii, so finde ich die ihren matt, welk und müde, eure aber strahlen wie das große Licht, strahlen in Freude, Kraft, Leben und Gesundheit. Eure Augen habe ich nur bei den Kindern des Papalagi gefunden, ehe sie sprechen konnten, denn bis dahin wußten auch sie nichts vom Gelde. Wie hat uns der große Geist bevorzugt, daß er uns vor dem Aitu schützte.

      Das Geld ist ein Aitu; denn alles, was er tut, ist schlecht und macht schlecht. Wer das Geld nur berührt, ist in seinem Zauber gefangen und wer es liebt, der muß ihm dienen und ihm seine Kräfte und alle Freuden geben, solange er lebt. Lieben wir unsere edlen Sitten, die den Mann verachten, der etwas für eine Gastlichkeit, der für jede gereichte Frucht ein Alofa fordert. Lieben wir unsere Sitten, die es nicht dulden, daß einer viel mehr hat als der andere oder einer sehr vieles und der andere gar nichts. Damit wir nicht im Herzen werden wie der Papalagi, der glücklich und heiter sein kann, auch wenn sein Bruder neben ihm traurig und unglücklich ist. Hüten wir uns aber vor allem vor dem Gelde. Der Papalagi hält nun auch uns das runde Metall und schwere Papier entgegen, uns lüstern danach zu machen. Es sollte uns reicher und glücklicher machen. Schon sind viele von uns geblendet und in die schwere Krankheit geraten. Doch wenn ihr den Worten eures demütigen Bruders glaubt und wißt, daß ich die Wahrheit spreche, wenn ich euch sage, daß das Geld nie froher und glücklicher macht, wohl aber das Herz und den ganzen Menschen in arge Wirrnis bringt, daß man mit Geld nie einem Menschen wirklich helfen, ihn froher, stärker und glücklicher machen kann - so werdet ihr das runde Metall und schwere Papier hassen als eueren schwersten Feind.


      · Erich Scheurmann: Der Papalagi. Die Reden des Südseehäuptlings Tuiavii aus Tiavea.
      Taschenbuch, Tanner u. St., 1977 (ISBN 3859310151), 119 Seiten,
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 08:55:31
      Beitrag Nr. 3 ()
      Wenn man das Gehaben und Streben der Menschen betrach-
      tet, ihr Tun und Lassen, ihr Jagen nach Reichtum, Ansehen
      und Macht, möchte man meinen, es würde die ewige Seligkeit
      von der Erreichung dieser Ziele abhängen. Wenn man aber
      weiss, wieviel Heuchelei, Kriecherei und Rücksichtslosigkeit,
      wieviel Unwürdigkeit, Charakterlosigkeit und Gewissenlosig-
      keit zur Erreichung dieser Ziele vielfach erforderlich ist und
      wieviele Mitmenschen unter diesem Machtstreben zu leiden
      haben, wenn man andererseits sieht, wie der ewige Gleichma-
      cher Tod von aller Macht und Herrlichkeit nur ein Stoppelfeld
      übrig lässt, drängt sich jedem die Erkenntnis geradezu auf,
      dass das Streben nach diesen materiellen Gütern nicht im
      Sinne einer ewigen Ordnung liegen kann, dass es höhere
      Werte geben muss, die dem Schöpfer der Weltordnung näher
      stehen, und dass demzufolge alle irdische Macht, aller Reich-
      tum, alles Ansehen vor diesem Schöpfer verblassen und deren
      Inhaber als solche Gott ganz gleichgültig sind. Daher das
      Wort: Vor Gott sind alle Menschen gleich. Diese Gleichheit
      aller Menschen vor Gott geht auch unzweifelhaft aus den
      Geboten Gottes hervor und ist etwa folgendermassen am
      klarsten dargestellt, wie es in nachstehenden Ausführungen
      aufgezeigt wird:

      Gott ist unser Schöpfer. Als seine Kinder hat er uns alle gleich
      lieb. Er setzt jeden ohne Rang und Würde als ein armseliges
      Menschenleben in die Welt und nimmt ihn wieder als
      armseliges Wrack hinweg von der Welt. Wenn wir nun die
      Kinder eines Vaters sind, sind wir auch untereinander Brüder
      und Schwestern, und als solche haben wir in Beziehung auf
      Gott gegenseitig sowohl unsere Rechte zu achten als auch
      unsere Pflichten zu erfüllen. Was Gott an uns einer Beurtei-
      lung unterzieht, ist also nicht die Beschaffenheit des Körpers,
      sondern die der Seele, nicht unser Wissen, sondern unser
      Wollen, nicht unser Geist, sondern unser Charakter, nicht
      unsere geschäftliche Stellung, sondern unsere Stellung zu
      seinem Gesetz. Er beurteilt uns nach unserer Gerechtigkeitslie-
      be und Wahrheitsliebe, die sich in Taten äussern soll. Das
      heisst aber, Gerechtigkeit nicht nur selbst üben, sondern auch
      für die Mitmenschen vertreten, Wahrheit nicht nur selbst
      erkennen, sondern auch Wahrheit verbreiten. Diese Taten
      sollen aber auch nicht nur im Almosengeben bestehen.
      Almosen an wirtschaftliche, gesellschaftliche Opfer von Nutz-
      niessern und Befürwortern dieser Wirtschaftsordnung gespen-
      det, gleichen einem Loskauf von der Verpflichtung, Gerechtig-
      keit zu üben. Durch Almosengeben wird einesteils gut zu
      machen und andererseits zu verdecken gesucht, was durch
      Ungerechtigkeit gesündigt wurde. Man sollte nicht einen
      Zustand für gottgewollte Ordnung erklären, wenn dieser
      Zustand nicht allen unseren Brüdern frommt. Gott will, dass
      die Erdengüter seinen Kindern zukommen nach dem Mass
      ihrer Arbeit und ihres Arbeitswillens, nicht nach dem Masse
      ihrer Raffiniertheit. Tragen nicht jene eine grosse Schuld und
      Verantwortung, die eine Wirtschaftsordnung befürworten, die
      einem grossen Teil von ehrlich Arbeitenden im Alter nur noch
      eine Marschroute bieten - ins Armenhaus?

      Wie sich einerseits die Obrigkeiten und Autoritäten nur durch
      den Schlüssel "Gerechtigkeit" Respekt verschaffen und erhal-
      ten können, geht andererseits unsere Gehorsamspflicht auch
      nur soweit, als deren Befehle und Gesetze mit den göttlichen
      Gesetzen, also mit der Gerechtigkeit in Einklang sind. Wir
      müssen Gott mehr gehorchen als den Menschen. Das besagt
      also, dass wir der Obrigkeit nicht zu gehorchen haben, wenn
      sie uns etwas befiehlt, was den Geboten Gottes widerspricht.
      Zuerst kommt das Gottesgebot und damit das wahre Men-
      schenrecht, das Recht zu leben und andere leben zu lassen,
      und erst dann das Völkerrecht. Es ist heute soweit gekommen,
      dass diejenigen, die den Frieden anstreben und ein Weltbür-
      gertum vertreten, als eine Kriegsgefahr bezeichnet werden. Es
      heisst, diese Leute verraten ihre Nation, ihr Volk, das
      Vaterland. Man stellt im grossen also Staatsrecht über
      Menschenrecht. Menschenrechte werden zertreten, wo Staats-
      rechte vertreten werden. Es ist an und für sich kennzeichnend
      für den Geist der Zeit, dass die Vertreter der Menschenrechte
      als Querköpfe und Revolutionäre verschrieen werden. Begreif-
      lich, das gelehrte Wort "Du sollst nicht töten" verstösst gegen
      das Kriegsrecht, und doch ist dieses Gebot wie alle andern
      ohne Kommentar und Einschränkung zu nehmen, ohne Wenn
      und Aber; du sollst nicht töten, weder einzeln noch in Masse.

      Warum wird nur der Mord im kleinen, im Einzelfalle, vor das
      weltliche Gericht gezogen? Warum dürfen sich die Menschen
      dahinmorden bis zur Vernichtung? Ist das wirklich die Bestie
      Mensch, die da gegenseitig aufeinander losgelassen wird?
      Nicht die bestialische Natur treibt diese Brüder gegeneinander,
      sondern brutale Gewalt von hinten, und dies unter erzwunge-
      ner Eidesleistung. Die überspannte Förderung der Staatsrechte
      führt zum Krieg, die Förderung der Menschenrechte führt zum
      Frieden. Im Falle eines Krieges werden wir wohl scheinbar
      entlastet, indem wir, da uns die Freiheit genommen ist, die
      Schuld und Verantwortung auf andere abwälzen können, auf
      jene, die die mutmasslichen Urheber desselben zu sein schei-
      nen. Trotzdem ist die Bezeichnung des Krieges als Strafgericht
      Gottes insofern am Platze, als wir um scheinbarer materieller
      oder nationaler Vorteile willen die Übertretung des fünften
      Gebotes gutheissen, billigen oder dulden. Wir verdienen dieses
      Strafgericht, weil wir ein Deuteln an absoluten göttlichen
      Gesetzen zulassen, weil wir weltliche Belange vor Gottes Wort
      stellen, und nur aus diesem Grunde. Wir müssen eben mit
      unserem Christentum einsetzen, bevor uns das Gottesgeschenk
      der persönlichen Freiheit geraubt wird.

      Wo sind die Männer, die der Wahrheit noch die Ehre geben,
      die gegenüber sich selbst und den andern ehrlich sind bis zur
      letzten Konsequenz, die der Wahrheit die Ehre geben, auch
      wenn dieselbe ihren persönlichen Interessen, ihrem Parteiinter-
      esse, Standesinteresse, Kircheninteresse widerspricht? Wo sind
      die Staatsmänner und Diplomaten, die ihre Instruktionen bei
      dem obersten Gesetzgeber, bei Gott einholen?

      Die grössten Gegner der Wahrheit sind jene, die den Wirkbe-
      reich der göttlichen Gebote beschränken und nur das als
      Übertretung des göttlichen Gesetzes bezeichnen, was von der
      weltlichen Gerichtsbarkeit erfasst werden kann oder will,
      während sie die Übertretung des fünften und siebten Gebotes
      "Du sollst nicht töten und nicht stehlen", sobald es im grossen
      geschieht (Krieg, Zinswirtschaft), legalisieren. Weil man mora-
      lische und ethische Grundsätze der sogenannten Entwicklung
      angepasst und an Staats- und Eigeninteressen verkauft hat,
      haben wir den Kommunismus auf dem Halse. Und gerade in
      der Bekämpfung desselben zeigt sich wieder die Unwahrhaf-
      tigkeit im hellsten Lichte. Was sind die sogenannten Kommu-
      nisten anderes als die ausgebeuteten Opfer des mammonisti-
      schen Systems, denen man einerseits jede Grundlage für eine
      menschenwürdige Existenz untergraben und andererseits jeden
      Ausweg zu einer solchen verrammelt hat mit dem Hinweis,
      dass diese Wirtschaftsordnung gottgewollt sei, dass der Zins
      nötig und Kriegsdienst heilige Pflicht sei, dass jede Obrigkeit
      von Gott gesetzt sei, auch wenn diese Obrigkeit sich nur zum
      Schutze der Kapitalinteressen berufen sah. Jede Anerkennung
      der heutigen Ordnung ist falsches Zeugnis. Gottes Gesetz ist
      natürliche Ordnung, Weg, Wahrheit und Harmonie; alles
      andere ist Despotie, Zwang, Chaos und Untergang. Es ist
      falsches Zeugnis, von Frieden und Freiheit zu reden und
      zugleich Militarismus und Monopole zu befürworten. Es gibt
      aber nicht nur den, der ein falsches Zeugnis gibt, der diese
      Gegensätze und Halbheiten verficht, sondern auch jenen, der
      dazu schweigt.

      Das Verhältnis von Mensch zu Mensch, von Mensch zu
      Gesellschaft ist massgebend für unsere Beziehung zum Schöp-
      fer. Das Verhalten gegenüber unserem Nächsten, gegenüber
      den Lebensbedingungen, denen dieser untersteht, ist massge-
      bend für unsere Beurteilung durch den ewigen Richter. Das
      Urteil im Weltgericht wird auch nach diesen Gesichtspunkten
      gefällt. Er wird nicht so sehr fragen: Hast du mich vielmal für
      dich um Gaben gebeten, sondern hast du das Deinige getan,
      um deinen Brüdern, den Mitmenschen, zu helfen? Er wird
      nicht so sehr fragen, hast du Almosen gegeben, sondern hast
      du deinem Nächsten sein Recht verschafft, sein Recht auf
      Arbeit und ein menschenwürdiges Dasein? Er wird ferner
      fragen, hast du in sklavischer Unterwürfigkeit unter einer
      ungerechten Obrigkeit mein Gesetz aus den Augen verloren?
      Hast du deine Nation, der ich dich zugeteilt habe, worüber du
      gar nicht mitbestimmen konntest, über mein fünftes Gebot
      (Du sollst nicht töten) gestellt? Hast du deine geistige
      Schöpferkraft dazu missbraucht, um für dich und bestimmte
      Kreise liebgewordene Vorrechte zu schützen auf Kosten
      anderer? Hast du dafür Sorge getragen, dass die Menschheit
      sich in friedlicher Entwicklung entfalten und vermehren kann?
      Hast du dich angestrengt, ein Wirtschaftssystem, das die
      Reichen automatisch reicher und die Armen trotz angestreng-
      ter Arbeit ärmer macht, das also im Prinzip eine Ungerechtig-
      keit darstellt, abzuändern? Hast du falsches Zeugnis von
      meinem göttlichen Willen gegeben, indem du verkündetest,
      der Zweck des Erdenlebens sei, Unrecht geduldig zu ertragen,
      anstatt Unrecht abzuschaffen? Hast du die Wahrheit gesucht
      oder bist du diesem göttlichen Funken ausgewichen oder hast
      du ihn gar auszulöschen getrachtet? Er wird fragen: Hast du
      durch deine Macht die Menschen des freien Willens, den ich
      ihnen als Merkmal meiner Ähnlichkeit gegeben habe, be-
      raubt? Oder hast du vielleicht deinen Verstand und freien
      Willen, um einem Konflikt mit den Mächten der Finsternis aus
      dem Wege zu gehen, verkauft um deines fixen Gehaltes oder
      deines Ansehens vor der Welt willen? Was hast du mit deinen
      Talenten gemacht? Hast du sie in meine oder in Mammons-
      dienste gestellt? Das letzte ist die Kernfrage, die alle andern
      einschliesst. Diese ist ausschlaggebend für das Urteil, das der
      ewige Richter spricht. Wir haben nicht zu warten bis zum
      jüngsten Gericht, um das Urteil zu vernehmen und den
      Strafvollzug mitanzusehen. Wir erleben es seit Jahrtausenden
      im Laufe der Weltgeschichte und heute besonders anschaulich.

      Weil ihr das goldene Kalb angebetet, weil ihr das Geld zu
      eurem Herrn erhoben habt, deshalb soll es auch herrschen
      über euch; deshalb sollt ihr auch seine Sklaven sein. Es
      braucht auch kein rächender Engel vom Himmel zu kommen;
      ihr Menschen, ihr Völker richtet euch selbst. Weil ihr den
      Kapitalertrag, den Zins, vor den Arbeitsertrag stellt, soll euer
      Arbeitsertrag schwinden wie Schnee in der Sonne! Weil ihr,
      die ihr immer hofft, auch einmal arbeitsloses Einkommen zu
      beziehen und somit andere für euch arbeiten zu lassen, sollt
      ihr und eure Kinder in Lumpen gehen! Weil ihr das heutige
      Bodenbesitzrecht als Grundlage für Schacher und Wucher
      halten wollt, sollt ihr von euren Höfen getrieben werden! Weil
      ihr, ihr Völker, zwecks Erhaltung von Zins, Dividende und
      Rente Zollmauern aufrichtet, sollt ihr selbst im Schatten
      derselben verkümmern! Weil ihr zum Schwerte greift, um
      diese Mauern zu verteidigen, sollt ihr auch durch das Schwert
      umkommen! Weil ihr dieses verkappte Faustrecht Ordnung,
      bürgerliche Ordnung nennt, sollt ihr eure geistigen Kräfte in
      politischen Kämpfen und Zänkereien vergeuden! Weil ihr
      diese übertünchte Barbarei Kultur nennt, will ich euch dem
      Kommunismus gegenüberstellen! Weil ihr die soziale Frage
      nicht an Hand meiner Satzungen lösen wollt, sondern den
      Opfern eurer sogenannten Ordnung mit Bomben und Gas
      entgegentretet, weil ihr die Freiheit, die meine Ordnung euch
      bringen würde, missachtet, sollen die Diktatoren, die ihr euch
      erwählt, eure persönliche Freiheit mit Füssen treten! Weil ihr,
      ihr Priester und Wissenschafter, an der Not des unter die
      Räuber gefallenen Volkes vorbeigegangen seid, werdet ihr
      selbst von Räubern misshandelt werden! Weil ihr, ihr Schrift-
      gelehrten und Beherrscher der Presse und Macher der öffentli-
      chen Meinung, die Menschheit zur Masse degradiert habt,
      werdet ihr durch diese Masse zermalmt werden!

      Um euretwillen, ihr Pharisäer und Schriftgelehrten der ganzen
      Welt, die ihr in euren Herzen meinem Widerpart Mammon
      einen Altar errichtet habt, auf dem ihr meine Satzungen
      opfert, um persönlicher Vorteile willen und um des Kaisers
      Freund zu bleiben, um euretwillen, die ihr mein Gesetz nach
      eurem Vorteil zurecht bieget und dann von meiner Zulassung
      redet, um euretwillen, ihr Wissenschaftler, die ihr in Überheb-
      lichkeit und Eitelkeit der erkannten Wahrheit widerstrebt, die
      ihr dem Volke Steine statt Brot gebt, um euretwillen, die ihr
      euch Führer des Volkes nennt und dasselbe mit polemischen
      Schlagworten und Phrasen füttert, um aller willen, die ihr
      nicht warm und nicht kalt seid, die ihr keine Lanze brecht für
      mein Reich, sollt ihr euch gegenseitig vertilgen! Weil ihr dem
      Mammon dient statt eurem Schöpfer, will ich auslöschen, was
      ihr Kultur nennt, die Tünche soll von euch abfallen, euer
      Wesen und eure Barbarei soll offenbar werden an eurer
      gegenseitigen Vernichtung. Weil ihr mein Gesetz verachtet,
      weil ihr Mord, Raub, Diebstahl im grossen billigt, weil ihr
      falsches Zeugnis gebt von mir und meinem Reich, will ich
      euch umkommen lassen in eurem selbstgeschaffenen Chaos
      nach dem Prinzip der ewigen Gerechtigkeit.

      So wird Gottes Richterspruch lauten: Man kann nicht zwei
      Herren dienen. Entweder dienst du Gott oder dem Mammon.
      Mammondienst führt zu Lüge, Verwirrung, Chaos und Unter-
      gang. Gottes Gesetz allein aber ist allumfassende Ordnung
      von Ewigkeit zu Ewigkeit. Wohl denen, die um dieser
      Ordnung, um der Gerechtigkeit willen gelitten, die den guten
      Kampf gekämpft haben.
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 08:57:12
      Beitrag Nr. 4 ()
      #1

      ganz ruhig Sittin, das Ende des Systems ist bereits eingeläutet, wir werden es noch miterleben. :)
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 09:11:13
      Beitrag Nr. 5 ()
      täte ich lieber nicht...


      :rolleyes:

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      Avatar
      schrieb am 23.04.03 09:18:13
      Beitrag Nr. 6 ()
      ich auch nicht ! Wenn ich auch die USA Globalisierungsökonomie ablehne, wünsche ich keinen Zusammenbruch, sondern eher einen geregelten Kapitalverkehr.
      Ein Zusammenbruch würde uns alle ziemlich böse erwischen!

      _____________________________________________________
      Hopy-Lied
      Wenn ihr den letzten Baum zerstört,
      dem letzten Fluß die Klarheit nehmt,
      den letzten Wilden habt bekehrt
      der letzte Vogel nicht mehr singt
      die letzte Straße angekommen
      der letzte Wald zum Parkplatz wird
      der letzte Krieg endlich gewonnen,
      der letzte Strand mit Öl verschmiert...
      werdet Ihr erst dann einsehn,
      daß Ihr Euer schönes Geld
      auf der Bank nicht essen könnt,
      welch Menge Ihr auch nehmt

      Wenn Ihr den letzten Fisch gefangen
      die letzte Erde aufgeteilt
      die letzte Bombe hochgegangen
      die letzten Ernten sind verseucht
      die letzte Mutter kinderlieb
      der letzte Mensch durch Kriege stirbt
      der letzte Gott den Segen gibt
      der letzte Hitler für sich wirbt
      werdet Ihr erst dann einsehn,
      daß Ihr Euer schönes Geld
      auf der Bank nicht essen könnt,
      welch Menge Ihr auch nehmt

      Wenn das letzte Meer voll Abfall ist
      die letzte Erde ausgehölt
      der letzte Tanker langsam bricht
      das letzte Paradies zerstört
      die letzte Menschlichkeit besiegt
      das letzte Hochhaus hoch genug
      die letzte Lüge Beifall bringt
      die letzte Blume fault im Wind
      werdet Ihr erst dann einsehn,
      daß Ihr Euer schönes Geld
      auf der Bank nicht essen könnt,
      welch Menge Ihr auch nehmt
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 09:18:59
      Beitrag Nr. 7 ()
      #5

      wieso ? freut es dich nicht das Ende der Sklaverei zu erleben ? Wenn all diejenigen die jetzt so schöne dicke schwarze Zahlen auf dem Konto haben vor dem Nichts stehen, weil sie sich nie Gedanken über andere Werte im Leben gemacht haben ? Entweder du bist gegen das System, dann darfst du es aber nicht betrauern wenn es zu Ende geht, oder du paßt dich an, so ist`s halt nun einmal im Leben, man kann nicht alles haben. :D Einen "sanften Übergang" von alt auf neu wird es leider nicht geben, dafür kleben zu viele an Ihren Positionen, ihrer Macht und an ihrem Besitz. Es kann nur einen großen Knall geben und der wird schon bald kommen. Man muß sich nur drauf einstellen, dann ist es nur halb so schlimm - wenn man es überlebt. ;)
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 09:29:52
      Beitrag Nr. 8 ()
      In den USA siehts noch dramatischer aus, @SittinBull. Wie sonst hätte man die Bildungsreform umsetzen können?! Deine ehrliche Meinung dazu. Denke mal, die vielen Mediziner, Ärzte und Beamten leben doch von der "WERTSCHÖPFUNG" unseres Landes! Sie sind Empfänger für ihre "Dienstleistung.

      Die Gesetze zum Beispiel wurden derart umfangreich gestaltet und so kompliziert auskommentiert, daß wir mittlerweile auf ein ganzes Heer von Anwälten zurückgreifen können, die widerum ein Riesenheer von Beamten nach sich ziehen!

      Unsere Vollkaskoversorgung innerhalb der Medizin, die die Allgemeinmediziner protegiert, obwohl doch jedermann weiß, daß,- wenn wir krank sind doch zu einem Facharzt gehen müssen. Diese Art der "Seelsorge" ist längst unbezahlbar geworden!

      Hier ist unser Geld!
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 09:36:26
      Beitrag Nr. 9 ()
      7: du magst grundsätzlich recht haben,
      doch all das Leid, welches noch auf uns zu kommt,
      tut mir bereits jetzt in der Seele weh...

      Sicher, keiner von uns ist schuld daran, und trotzdem...
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 09:37:58
      Beitrag Nr. 10 ()
      Wie sähe die Rechnung in #1 aus, wenn man die Inflation berücksichtigte, bzw. nur den Realzins? Wie sähe die Rechnung aus, wenn man bedächte, daß auch immer wieder Schuldner ausfallen, die Kreditgeber also auch substanzielle Risiken eingehen? Wie sähe es aus, wenn man bedächte, daß die meisten Menschen nicht nur Schulden bezahlen, sondern auch Kredite geben. Z.B. gibt jeder, der irgendwo ein Konto, Pfandbriefe oder ähnliches laufen hat Kredite. Und die meisten staatlichen Kredite werden geschuldet - wem? Vor allem Fonds, Banken und Versicherungen, die so das Geld ihrer Kunden unterbringen. Das heißt z.B., jeder der eine Kapitallebensversicherung hat, leiht damit dem Staat, und damit sich selbst, Geld. Über all das schweigen die Leute, die so etwas, wie in #1 schreiben.
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 09:40:38
      Beitrag Nr. 11 ()
      for4zim: ich wünschte es wäre so- aber du irrst!

      Wenn du erstmal begriffen hast, warum zwangsläufig ein Wachstumszwang auch gleich Verschuldungszwang ist, kannst du wieder ohne Zwang hier posten!
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 09:41:56
      Beitrag Nr. 12 ()
      Ist ja grundsätzlich etwas dran an dem, was der Autor in #1 schreibt, aber die Zahlen stimmen nicht. Als Denkanstoß, ein paar Argumente......

      1) Die Zinsen kann ein Unternehmen natürlich nicht einfach so, wie dargestellt, auf die Produktpreise umlegen, sie wären letztendlich nicht mehr wirtschaftlich oder sie würden von einem Konkurrenten überholt.
      2)Investitionen über Kredit werden nur getätigt, wenn ein Gewinn erwartet wird, der über dem gezahlten Zinssatz liegt
      3) Zu bedenken bei der Rechnung ist natürlich auch, daß Zinszahlungen von der Steuer absetzbar sind
      4) sind Zinseinahmen steuerpflichtig
      5)ist es eine schiere und unbewiesene Behauptung, hier würde von unten nach oben umverteilt, oder derjenige, der Zinsen nimmt, beute den Staat und seine Bürger aus

      Schöne Grüße von Stephen
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 09:50:50
      Beitrag Nr. 13 ()
      was ist daran unbewiesen?

      das hat doch schon mit Logik zu tun...

      man kann natürlich alles mögliche konstruieren, um das zu verschleiern-

      Fakt ist- in jeden Preis ist ein Zinsanteil drin,
      ca. 30 %, von Helmut_Kohl im Verschuldungsmaschine so auch bestätigt, aber wie immer verniedlicht!

      Das andere was du schreibst stimmt, ändert aber nichts an der grundsätzlichen Maschinerie
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 09:51:46
      Beitrag Nr. 14 ()
      #9

      sieh`s einfach an wie die Geburt eines Kindes. Es kommt auch unter Schmerzen und Leid zur Welt, doch wenn es das Licht der Welt erblickt, ist alles Leid und der Schmerz vergessen. :):)
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 09:55:35
      Beitrag Nr. 15 ()
      sittin bull inv, könntest Du mal einmal Deine Behauptungen vorrechnen?

      Meien Entgegnung bügelst Du auch ab, ohne darauf einzugehen. Ich habe aber keinen Satz zurückzunehmen. Wenn Du damit nicht einverstanden bist, dann widerlege es.

      Quantitativ gesehen war die Verschuldung in Deutschland sogar in vielen Jahren rückläufig, wenn man sie auf das BIP bezieht. Und wäre die DDR ehrlich kalkuliert worden, hätte das auch für manche Jahre nach der Wiedervereinigung gegolten.
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 10:11:07
      Beitrag Nr. 16 ()
      @SittinBull bei all Deinen Gedankenspielen muß sich ein gewaltiger Irrtum eingeschlichen haben. Ohne Zinsen funktioniert diese Marktwirtschaft allerhöchstens 10-20 Jahre! Oder aber wir hätten eine permanente hohe Inflation.

      Du hast doch mal eine Perlengeld-Theorie aufgestellt...oder täusch ich mich da?
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 10:18:13
      Beitrag Nr. 17 ()
      for4zim

      Es ist zwecklos.

      Die Annahmen, dass Zinsen ein Instrument der Ausbeutung sind, welche die Reichen (dicke zigarrerauchende Fettsäcke) noch reicher machen, ist ein sozialistisches Kern-Dogma, das man nicht so einfach aufgeben kann.

      Schon gar nicht wegen ein paar läppischer vernünftiger Argumente!
      :D
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 10:20:36
      Beitrag Nr. 18 ()
      for4zim: mit wem es wohl zwecklos ist?


      schinderluder: denk an den Wachstumszwang- Wachstum kaschiert die problematik, hindert aber nichts am Übel-

      Und Wachstum schafft selbst ja wiederum eigene Probleme...
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 10:21:56
      Beitrag Nr. 19 ()
      #17

      wir sind keine Sozialisten, wenn du das nicht begreifst brauchst du gar nicht weiter posten!


      http://www.inwo.de
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 10:24:42
      Beitrag Nr. 20 ()
      Bofex die Zinsen sind ein Steuerinstrument. Sittin hat in gewisser Weise ja recht, wenn er sagt, daß Zinsen unmoralisch sind, da sie nich in derektem Zusammenhang mit einer Leistung oder Wertschöpfung stehen.

      Wenn man den Zins aber in kausale Zusammenhänge setzt, macht er durchaus Sinn, wenngleich er die "Zinsnehmer" begünstigt, so ist es dadurch möglich immer neues Geld an neue Spieler auszugeben, ohne gleich inflationäre Zustände zu bekommen.
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 10:33:06
      Beitrag Nr. 21 ()
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 10:37:35
      Beitrag Nr. 22 ()
      Ich bin ebenso etwas enttäuscht, von Deiner Antwort, sittin! Ein Verweis auf Logik reicht mir nicht als Argument. Mag ja an mir liegen, aber diese "Logik" erschließt sich mir nicht.

      Ich habe Dir übrigens in meinem ersten Satz bestätigt, daß ein gewisser Anteil der Produktpreise aus Zinsen besteht, aber ich zweifele erstens immer noch die Höhe an und zweitens gebe ich zu bedenken, daß es auch lohnende über Kredit finanzierte Investitionen gibt, von denen man als Kunde erheblich profitieren kann, z.B. über niedrigere zukünftige Preise(man denke nur an Produkte, die, entgegen der Theorie in #1 immer billiger werden, aktuell z.B. LCD-Bildschirme, Kameras, Fernseher und Software.
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 10:47:15
      Beitrag Nr. 23 ()
      das 30% der bezahlen preise für die zinszahlungen benutzt werden könnte stimmen. das jedoch die zinszahlungen großen einfluß auf die preisbildung haben glaube ich aber nicht.

      preise werden über preis/umsatz- und zielgruppenmodellen und konkurrenzdenken gemacht.

      das zinsensysteme umverteilungen sind, ist ja sinn und zweck des systems. man leiht sich geld, um damit ein geschäft aufzubauen oder einen engpaß zu finanzieren, und zahlt es anschließend mit einem bonus zurück. die "reichen" machen das selber, die "armen" bringen ihr geld zur bank, und auch sie bekommen dort zinsen.
      eine umverteilung findet im idealfall nicht statt, da der entleiher zinsen bekommt und der leiher mit dem geliehenen geld einen mehrwert erwirtschaften sollte.

      das eigentliche problem besteht darin ,wenn man das geborgte geld dazu benutz um eigenen luxus zu finanzieren, ohne auf den mehrwert zu achten.
      was da privat schief geht gilt auch für den staat. wer sich luxuriöse gesundheits- und sozialsysteme "auf pump" leistet, der hat irgendwann schwierigkeiten. aber trotzdem wird hier in beide richtungen umverteilt, erst bekommt der "arme" leistungen, die er nie selbst bezahlen könnte. und dann muß er sie zurück zahlen. leider ohne einen mehrwert erwirtschaftet zu haben.
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 10:52:28
      Beitrag Nr. 24 ()
      #23

      was da privat schief geht gilt auch für den staat. wer sich luxuriöse gesundheits- und sozialsysteme "auf pump" leistet, der hat irgendwann schwierigkeiten

      genau da liegt der Hund begraben ;)
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 10:55:04
      Beitrag Nr. 25 ()
      22:


      Wieso zweifelst du überhaupt an der Höhe?Je kaptitalintensiver die Leistung, desto höher der Zinsanteil! Siehe dazu auch die grafik im Link von #1

      Auch wenn sich das lohnen sollte, irgendwer bezahlt die Zinsen dafür...

      23: Woher kommt der Mehrwert?
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 10:58:51
      Beitrag Nr. 26 ()
      alle haben ihren Luxus auf "Pump" aufgebaut, nun fehlen Ihnen die Wachstumsraten um diese Schulden begleichen zu können. Darum haut der Zinseszinseffekt jetzt voll durch. Wenn es nicht bald gelingt wieder auf ein Wirtschaftswachstum von 5-7 % zu kommen, bricht uns dieser das Genick und nicht nur Deutschland. Aber woher sollen solche Wachstumsraten denn kommen ? :laugh: Nichtmal die USA werden das schaffen, wir werden sehen. ;)
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 11:01:49
      Beitrag Nr. 27 ()
      Die Märkte haben sich verschoben China wird Heuer 9% Wachstum hinbekommen, die Auslandsschulden prosperieren, das Spiel kann beginnen!;)
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 11:10:07
      Beitrag Nr. 28 ()
      tja sbi, dasselbe Phänomen wie in anderen diskussionen mit den Anhängern der "klassischen" Volkswirtschaftslehre:rolleyes: Sie denken halt, die Wirtschaft wäre ein perpetuum mobile . Das der durch Zinsen hervorgerufene Mehrwert des Geldes durch Wachstum erwirtschaftet werden muss entgeht den meisten irgendwie. Und das dieses nach den Gesetzen der Mathematik ein exponentieller Prozess ist, auch.

      Geld ohne wirtschaftlichen Gegenwert ist nur bedrucktes Papier!
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 11:13:15
      Beitrag Nr. 29 ()
      Punk, richtig, schau dazu mal in meinen Indianer-Thread die Aussagen von Ivan auf der Seite der Quelle von #1

      :D
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 11:21:10
      Beitrag Nr. 30 ()
      auch anderen geht`s nicht mehr so gut. ;)

      Thread: England auf dem Weg in die Wirtschaftskrise

      - trotz eines vorbildlichen Neoliberlismus oder vielleicht auch besser Thatcherismus ;)

      - geringer Bürokratie

      - fehlendem Kündigungsschutz

      ALLE HABEN WEIT ÜBER IHRE VERHÄLTNISSE GELEBT UND WENN MAN DEN VERSCHWÖRUNGSTHEORETIKERN GLAUBEN DARF, IST DER UNTERGANG DES JETZIGEN SYTEMS PURE ABSICHT. :D
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 11:31:21
      Beitrag Nr. 31 ()
      el torro

      es müssen nicht immer hohe wachstumsraten sein. man kann auch geld sparen. aber ich denke du hast recht, für manche länder wird es hart werden.

      @ sitting bull #25

      der mehrwert ist in der regel die von dir eingebrachte leistung.

      @ punk

      Das der durch Zinsen hervorgerufene Mehrwert des Geldes durch Wachstum erwirtschaftet werden muss entgeht den meisten irgendwie

      hä. wenn du meinst, daß man nur kredite aufnehmen sollte, wenn man sie auch wieder begleichen kann, stimme ich dir zu.
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 11:35:39
      Beitrag Nr. 32 ()
      Wie sähe die Rechnung in #1 aus, wenn man die Inflation berücksichtigte, bzw. nur den Realzins? Wie sähe die Rechnung aus, wenn man bedächte, daß auch immer wieder Schuldner ausfallen, die Kreditgeber also auch substanzielle Risiken eingehen? Wie sähe es aus, wenn man bedächte, daß die meisten Menschen nicht nur Schulden bezahlen, sondern auch Kredite geben. Z.B. gibt jeder, der irgendwo ein Konto, Pfandbriefe oder ähnliches laufen hat Kredite. Und die meisten staatlichen Kredite werden geschuldet - wem? Vor allem Fonds, Banken und Versicherungen, die so das Geld ihrer Kunden unterbringen. Das heißt z.B., jeder der eine Kapitallebensversicherung hat, leiht damit dem Staat, und damit sich selbst, Geld. Über all das schweigen die Leute, die so etwas, wie in #1 schreiben.

      Warum fehlt in der Rechnung der Hinweis, daß die Gewinne der Kreditgeber selbst wieder zu Steuerzahlungen führen, und dabei Geld von den Kapitalbesitzern wieder umverteilt wird zu denen, die geringes Einkommen haben?

      Man kann auch etwas anderes machen:

      Man lasse eine Volkswirtschaft 30 Jahre bei 2% wachsen. Die Schuldenlast verzinse sich mit 5% (zur Zeit erhält der Staat Geld für teilweise unter 4%!). Die Staatsverschuldung starte bei 60% des BIP. Der Staat schafft eine Rückzahlungsleistung von 2% des BIP gleich 4% der öffentlichen Haushalte - alles moderate Zahlen. Dann ist nach 30 Jahren der Schuldenberg um über 50% angewachsen. Aber relativ zum BIP ist er gesunken, nämlich auf 51% des BIP. Nach 48 Jahren erreicht der Schuldenberg sein absolutes Maximum; danach sinkt er absolut und relativ. Absolut ist der Schuldenberg um maximal 72% gewachsen, relativ liegt er dann bei 40% des BIP.

      Das Problem einer Schuldenwirtschaft ist also nicht, daß Schulden vorhanden sind, sondern daß mit dem Kredit nicht gut gewirtschaftet wird oder vergessen wird, die Schulden auch wieder zurückzuzahlen.

      Das Kapital bei den Kreditgebern aber ist nie verschwunden. Es wird über Steuern, durch Konsum, über Erbschaften, Stiftungen und Schenkungen wieder in Umlauf gebracht; nicht gleichmäßig, sondern stoßweise.
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 12:07:11
      Beitrag Nr. 33 ()
      #31

      man kann auch geld sparen

      stimmt, aber dafür sehe ich momentan keinerlei Ansätze, auch nicht bei der Opposition. :(
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 12:20:49
      Beitrag Nr. 34 ()
      el torro

      ich denke das problem ist, daß sich niemand so recht für die staatsschulden verantwortlich fühlt. die regierungen wechseln, die schulden aber bleiben. und dann schiebt man sich gegenseitig die schuld in die schuhe.

      der privatmann/frau weiß, daß er für seine schulden irgendwann gerade zu stehen hat. in der politik ist das aber häufig erst die nachfolge regierung. und wählerstimmen hat man sich schon immer durch wohltaten erkauft bzw. erschuldet.

      die staatsverschuldung geht dem politiker als privatmann nichts an, und die bürger verstehen die problematik meist erst wenn es zu spät ist, oder man glaubt man selbst würde verschont. also läßt man es treiben.

      auch eine form der plünderung.
      :)
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 12:34:42
      Beitrag Nr. 35 ()
      diggit:


      Staatsschulden sind schon ein Übel-
      aber keines wofür man die Politiker direkt vernatwortlich machen kann.

      Wann haben wir denn damit angefangen, auf teufel komm raus "deficit spending" zu betreiben?

      Doch erst als das Wachstum 1967 erstmals lahmte...

      ist euch dieser Zusammenhang so schwer verständlich zu machen?

      Man macht doch Staatsschulden nicht aus bösem Willen-
      nein, es ist zu Sicherung des Wachtums gedacht-

      also zwingende Folge eines Zinssystemes. Solange ihr das nicht begreifen wollt oder könnt- werdet ihr nie Lösungen für unsere Probleme finden!

      for4zim: es spielt keine Rolle ob netto oder brutto-
      jegliches Vermögen wird verzinst, jegliches Geld ist ein Verschuldungsprozeß, da der Zins von vornherein feststeht, kommt daher der Wachstumszwang, und der Verschuldungszwang.
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 12:41:41
      Beitrag Nr. 36 ()
      #34

      so isset und deshalb wird das auch nix mehr mit dem Aufschwung weil keiner der Herren Politker der Realität ins Auge sehen möchte. Alle hoffen nur das der Kelch an Ihnen vorbeigehen möge und sie selbst zumindest noch den Zusammenbruch des Ganzen überstehen. ;)

      Drecksbande :mad:
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 12:53:03
      Beitrag Nr. 37 ()
      sitting

      du kannst dein geld auch unters kopfkissen legen oder im wald vergraben, dann bekommst du keine zinsen drauf. die banken nehmen dein geld auch nur auf und zahlen zinsen, um einen mehrwert für sich zu erwirtschaften.

      warum geht ein heer von menschen jeden tag 8h arbeiten? die wollen ihren lebensstandard verbessern.wirtschaftwachstum ist also kein zwang, sondern das ziel.

      "deficit spending" basiert doch auf der annahmen durch konjunkturprogramme die wirtschaft anheizen zu können. für die sicherung der wählergunst und in der hoffnung durch steigende steuereinnahmen das "deficit" ausgleichen zu können. siehe schröder und bush. ob das funktioniert steht auf einen anderen blatt, bzw. hängt von wirtschaftsinternen strukturen ab.

      wenn du mir erklären willst, daß de der kredite aufnimmt einen mehrwehrt erwirtschaften muß, dann hast du recht. aber das ist doch schon klar bevor man den kredit aufnimmt. und gezwungen wird dazu niemand.
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 12:59:49
      Beitrag Nr. 38 ()
      leider doch!

      Woher kommen die Gelder, die als Mehrwert vorhanden sind?


      letztlich doch nur aus steigender Geldmenge.

      Und warum ist das wohl so?

      Und was bedeutet das?
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 13:21:42
      Beitrag Nr. 39 ()
      :D:D



      die deutschen Insolvenzen erspar ich mir :(
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 13:29:26
      Beitrag Nr. 40 ()
      Wenn die Geldmenge real steigt, dann gibt es auch eine entsprechende Menge mehr an Waren und Dienstleistungen. Steigen diese nicht mit der Geldmenge, dann sinkt der Geldwert - es gibt Inflation.

      Daher fehlt immer noch der Nachweis, daß es einen Widerspruch gibt.

      Man denke an ein Beispiel: ein Unternehmen, das aus gegebenem Kapital etwas das Doppelte an Umsatz erwirtschaftet und damit 5% Gewinn erzielt. Auf das Nettoergebnis sind 50% Steuern zu zahlen. Das Unternehmen erzielt daher einen Gewinn auf das Eigenkapital von 5%.

      Das gleiche Unternehmen nehme nun Kredite auf und vervierfache dadurch das Kapital. Auch der Umsatz vervierfacht sich. Vom Gewinn gehen aber nun die Schuldzinsen ab. Finanziert sich das Unternehmen bei 8%, gehen also vom erhöhten Rohgewinn 60% Zinsen ab, vom Rest noch mal 50% Steuern. Am Ende bleiben dann noch 1% des Umsatzes als Reingewinn, bzw. 2% des eingesetzten Kapitals und somit 8% des Eigenkapitals. Das Unternehmen kann also durch den Kredit in diesem Fall den Gewinn steigern. Zugleich steigt der Umsatz auf das vierfache.

      Wie nun wirkt sich der Kredit auf den Preis der verkauften Produkte des Unternehmens aus? Hier wird es ganz und gar erstaunlich. Da sich die Marge des Produktes nicht geändert hat, denn sie ist ja konstant 5% des Umsatzes, hat der Zins keinen Einfluß auf den Produktpreis.

      Und wer bezahlt nun eigentlich den Kredit? Da gibt es dann zwei Möglichkeiten. Zum einen könnte der Unternehmer andere Unternehmen verdrängen. Deren Kapital wird damit vernichtet, bzw. für sie gehen die Kredite verloren. Das ist das eine Extrem. Zum anderen könnte der gesamte Umsatz neu generiert werden (z.B. neues Produkt, das es vorher nicht gab). Dann haben die Kreditgeber sich ihre eigenen Einnahmen erschaffen, indem sie für sich Unternehmensleistungen angemietet haben. Das ist das andere Extrem. Die Wahrheit ist eine Mischung aus beidem.

      Ohne Geld und ohne Kredite ist es Menschen mit Kapital nicht möglich, Unternehmer "anzumieten", Unetrnehmen haben nur begrenzte Möglichkeiten, ihren Umsatz zu steigern. Und der Beweis, daß dies auf anderem Wege besser geht, habe ich noch in keinem der Links und langen Kopien von sitting bull inv erkennen können. Direkten Fragen wird ja leider ausgewichen.
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 13:35:07
      Beitrag Nr. 41 ()
      oh gleich soviel fragen auf einmal.

      also ganz lapidar. zum mehrwert kommt es, wenn einer mehr für dein produkt zahlt als du zur herstellung benötigst. :)

      geld fließt von überall her. eigener tresor, sparbuch etc. wenn du aber die zentralbanken meinst, die stellen auch immer frisches geld zur verfügung.

      warum die geldmenge steigt? nun ja nicht zwangsweise durch mehrwertsteigerungen sondern durch erhöhte geldnachfrage, wie immer.

      tut mir leid, ich verstehe nicht so ganz worauf du hinaus willst
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 13:36:51
      Beitrag Nr. 42 ()
      Weil die Zentralbanken kein Geld verschenken...

      was bedeutet das?


      Im Zusammenhang mit dem Mehrwert?
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 13:42:36
      Beitrag Nr. 43 ()
      Unser heutiges ungedecktes und unkontrollierbares Kreditgeldsystem verursacht eine mega-gigantische Kreditblase. Der Zinseszinseffekt bewirkt eine trotz Sparmaßnahmen stetig wachsendes Haushaltsdefizit. Kein Land wird je seine Schulden zurück zahlen können.
      Am Ende steht der unausweichbare Staatsbankrott und mit ihm der Zusammenbruch der Währungen. Die weltweite Verflechtungen der Wirtschaft, der Währungen und der Staaten untereinander werden diese Krise als Weltwirtschaftskrise, ähnlich wie 1929 - nur etwas schlimmer, in die Geschichtsbücher eingehen lassen.
      Die derzeit für so "sicher" gepriesen Staatsanleihen (Obligationen, Schatzbriefe,...) werden sich in Luft auslösen.
      Vielen Bürgern ist nicht bewußt, daß sie sowohl Schuldner (sie sind der Staat, der das Geld ausgibt), als auch Gläubiger (die dem Staat das Geld geben, damit er es ausgeben kann), in ein und derselben Person, sind.
      Etwas anders ausgedrückt:
      Anleihen sind nichts anderes, als ein Versprechen eines heutigen Politikers, daß erhaltene Geld in x-Jahren plus Zinsen zurück zu zahlen! Ob es gut geht, wir werden es sehen...
      Die Sparguthaben werden gegen Null tendieren, da die Währungen ebenfalls zusammenbrechen werden. Ob Dollar, DM, Euro, Yen, Pfund oder jede andere Währung wird gegen Null streben, daß sie beliebig vom Staat aus dem Nichts erzeugt worden und somit wertlos sind.


      4.2. Das Überschuldungsproblem - Lösungsansätze
      Das Überschuldungsproblem wird -muß- über kurz oder lang gelöst werden, wobei mehrere Lösungsmöglichkeiten in betracht kommen. Das wären:
      • Tilgung der Altschulden
      • Hyperinflation
      • Rückkehr zum Goldstandard mit Festsetzung einer neuen Parität
      Die Tilgung der Schulden durch Steuereinnahmen ist unter jetzigen Bedingungen und Voraussetzungen nicht möglich, da die Ausgaben des Staates größer sind als die Einnahmen. (Das Märchen von der Schuldenfreiheit.)
      Bei einer Hyperinflation steigt die Geldmenge rasant an. Es kommt zur Geldentwertung indem man immer wenigere Waren für sein Geld erhält.
      (Inflation in den Zwanzigern)
      Die Rückkehr zu einem neuen Goldstandard mit einer wesentlich höheren Parität (z.B. 5.000 US$ pro Unze) ist die noch "günstigste" Variante. Der Staat gibt mit der Einführung des Goldstandards Gold aus seinen Beständen ab und tilgt so seine Schulden.
      Nachteil: Sofort würde sich ein neues, viel höheres Preisniveau ergeben. Es würde alle Gläubiger schwer treffen (Sparer, Rentner), aber die Schuldner entlasten - vor allem eben den Staat.
      Wie das Geldsytem funktioniert
      - eine einfache Darstellung für jedermann -
      Kapitel 1
      Der Staat erbringt Leistungen. Staatliche Leistungen können beispielsweise sein: Zurverfügungstellung einer Landesverteidigung (Heer), Gewährleistung der inneren Sicherheit (Polizei), Schaffung von Verkehrswegen (Straßen, Bahn), Bereitstellung eines kulturellen Angebotes (Oper). Das alles kostet Geld. Beispielsweise müssen die Staatsbediensteten (Berufssoldaten, Polizei, Beamte) bezahlt werden. Oder: das Errichten von Straßen geschieht von Firmen, die dafür Geld verlangen (mit dem Geld kaufen diese Firmen die Materialien und bezahlen ihre Angestellten). Woher hat der Staat das Geld dafür? Er holt es sich von den Staatsbürgern : vom Volk. Man nennt das Steuern und Abgaben. Das ist an sich ein sinnvolles und gesundes System. Reiche zahlen (prozentuell) mehr, Arme zahlen (prozentuell) weniger Steuern. Der Staat nimmt dieses Geld und erbringt damit Leistungen, verteilt es um: Er erbringt damit einerseits Leistungen, die allen nützen (z. B. Polizei), andererseits gibt der Staat jenen Geld, die es besonders benötigen. Beispiel für klassische Umverteilung: Nun begibt es sich aber, daß der Staat heute weniger Geld hat, als er ausgeben muß oder will. Man nennt das Budgetdefizit: Der Staat gibt mehr Geld aus, als er einnimmt. Du hast DM 20,- in der Brieftasche, willst aber DM 30,- ausgeben. Woher nimmt der Staat das fehlende Geld? Er könnte etwa Staatsanleihen ausgeben. Eine Staatsanleihe ist wie jede Anleihe ein Zahlungsversprechen, etwa in der Art: "Gib mir jetzt DM 1.000. Dafür gebe ich Dir in 5 Jahren DM 1.500,-- zurück." Die Differenz von DM 500,-- nennt man Zinsen. Wenn man ein Geldsystem so aufbaut, wie es heute der Fall ist, dann muß es Zinsen geben. Für nichts würde ja niemand sein Geld herborgen, um es (vielleicht) in 5 Jahren wiederzubekommen. Da wäre es besser, es gleich zu behalten. Die Sicherheit wäre größer ("wer weiß, ob ich es überhaupt wieder bekomme?") und die Verfügbarkeit wäre garantiert ("was ist, wenn ich das Geld in zwei Jahren doch brauche?"). Der Staat gibt also Anleihen aus. Und dann gibt es Leute, die diese Anleihen kaufen, aus folgender Überlegung heraus: "Ich habe jetzt DM 1.000, die ich gar nicht brauche. Wenn ich sie jetzt herborge, dann bekomme ich in 5 Jahren DM 1.500,- zurück, und das auch noch ohne zu arbeiten. Klasses Geschäft, das mache ich." Wer kauft solche Anleihen? Natürlich nicht die kinderreichen Familien und armen Leute - die haben ohnehin kein Geld und brauchen jeden Pfennig selbst. Sondern: die reichen Leute; in der Realität wird die große Masse von Staatsanleihen heute fast ausschließlich von internationalen Banken, Trusts und Investmentgesellschaften gezeichnet - die ihrerseits wieder untereinander verbandelt sind. Die Zeit vergeht ... 5 Jahre sind vorbei. Dann klopfen die Banken natürlich an beim Staat und sagen: "Hallo, ich habe Dir vor 5 Jahren DM 1.000 geborgt, jetzt will ich DM 1.500 zurück." Der Staat zahlt das Geld - und steht dadurch vor folgendem Problem: Er hatte ohnehin schon weniger Geld, als er ausgeben mußte. Und jetzt muß er ZUSÄTZLICH auch noch einen Kredit zurückzahlen (die Staatsanleihe tilgen) und die Zinsen dafür berappen. Was macht der Staat, damit er das zahlen kann? Er erhöht einerseits die Steuern ("Steuerreform"). Die Masse des Steueraufkommens (absolut) wird aber von den Armen ("dem Volk") aufgebracht, die die große Mehrheit sind. Mit diesen Mehreinnahmen zahlt er einen Teil der Zinsen. Dadurch kommt es zu einer negativen Umverteilung: Andererseits verringert der Staat die Auszahlungen und Leistungen an das Volk: er kürzt die Beihilfen für Familien, das Arbeitslosengeld, den Forschungsetat, die Gehälter der Beamten und Staatsbediensteten; er baut weniger Straßen und Kommunikationswege. Er "verschiebt" die Restauration von historischen Bauwerken. Drittens nimmt er neue Schulden auf. Er geht wieder zu den Banken und sagt: "Hey, borg` mir doch DM 1.500. Ich zahle Dir in 5 Jahren dann DM 2.250,- zurück." Die Zeit vergeht ... und in 5 Jahren klopfen die Banken wieder an. Und nun ist das Problem noch größer geworden. Das ist ein Teufelskreis: Mit jedem Jahr und durch jede Neuverschuldung wird der Handlungsspielraum des Staates geringer. Immer mehr Geld muß er nur für die Zurückzahlungen von alten Schulden und Zinsen aufgeben. Fazit: - Für die klassische (richtige) Umverteilung bleibt immer weniger Geld.
      - Für die negative (falsche) Umverteilung geht immer mehr Geld drauf.
      - Die Masse des Volkes wird immer ärmer: sie zahlen immer mehr Steuern bei immer weniger staatlicher Gegenleistung.
      - Die Bankiers werden immer reicher: sie kassieren in immer größerem Ausmaß die Steuern des Volkes über den Mittler Staat.
      Ohne Änderung dieses Systems wäre irgendwann die große Masse des Geldes (und Vermögens) des Volkes nach folgendem Schema umverteilt: Und dabei sind viele andere Aspekte noch gar nicht berücksichtigt, etwa: Was macht eine kinderreiche Familie, deren Beihilfe vom Staat gekürzt oder aufgelassen wurde? Richtig: Sie geht zur Bank und nimmt sich selbst `nen Kredit ... Am Ende steht die Versklavung des Volkes durch die Banken. Das Volk arbeitet nur mehr, um (privaten und staatlichen) Zinsverpflichtungen nachzukommen. Der Staat existiert nur mehr, um vom Volk Steuern zur Deckung von staatlichen Zinsverpflichtungen einzutreiben. Im nächsten Teil werden wir erläutern, warum die Versuche des Staates, da gegenzusteuern (Erhöhung von Kapitalertragssteuern, Erhöhung der Höchststeuersätze...) vollkommen vergeblich sind. Kapitel 2Wir haben im letzten Teil dargestellt, wieso das vor allem durch die Zinsen bestimmte, etablierte Geldsystem zu einer Bereicherung der Banken und zu einer Verarmung des Volkes führt. Im nachfolgenden wollen wir begründen, wieso die heute gängigen Maßnahmen, dem entgegenzusteuern, nicht greifen können. Und diesen Ausführungen wollen wir ein Beispiel voranstellen. Nimm` an, Du wärst ein innovativer, kluger Geist, dem das Schicksal deiner Mitbürger am Herzen liegt. Du willst nicht nur einfach abzocken, sondern etwas schaffen, was auch nützlich ist. Du denkst lange darüber nach und arbeitest wie ein Besessener. Jahrelang schuftest Du, um etwas wirklich Großartiges zu schaffen - manchmal auch 16 Stunden am Tag. In all der Zeit lebst Du von kleinen Gelegenheitsjobs - viel ist es nicht, was da zusammenkommt, aber was soll`s? Du bist jung, gesund und anspruchslos. Und Deine eigentliche Arbeit läßt Dich aufleben. Und schließlich sind Deine Bemühungen von Erfolg gekrönt: Du hast es erfunden: ein Gerät, mit dessen Hilfe Blinde sehen können. Ein solches Gerät wäre wirklich nützlich, da es Tausenden Menschen ein neues Leben verschafft. Zusammen mit ein paar Freunden schaffst Du es auch, eine Firma auf die Beine zu stellen, die den Vertrieb Deiner Erfindung übernimmt. Produzieren läßt Du es von einem lokalen Industriebetrieb. Deine Erfindung ist ein Bombenerfolg. Alle wollen so ein Gerät haben; private Vereine und staatliche Institutionen übernehmen für bedürftige Blinde dann auch noch einen erheblichen Teil der Kosten - sodaß es sich wirklich jeder leisten kann. Und schon rollt die Knete auf Dein Bankkonto. - Und die hast Du Dir wirklich verdient. Jahre der Entbehrungen liegen hinter Dir, Jahre des Risikos, Jahre der Ungewißheit; alle haben Dich verlacht, haben gesagt, man könnte sowas gar nicht machen. Doch nun hast Du es ihnen gezeigt, und es ist auch etwas Nützliches ... Du freust Dich über das Werk und das Geld, und nun willst Du Dir erstmals in Deinem Leben etwas gönnen... Doch Deine Freude wird schnell getrübt. Papa Staat schickt Dir eine Steuervorschreibung - und will 60 % Deines Einkommens haben. 60 Prozent! Du tobst! Ist es nicht genug, daß Du für das Volk etwas Nützliches geschaffen hast? Daß du deine Angestellten weit über dem Kollektivvertrag beschäftigst? Daß Du bei jedem Verkauf ohnehin 20 % Umsatzsteuer abführen mußt? Daß Du für Deine Arbeitnehmer einen Gutteil der Sozialversicherung übernimmst? Daß Du Lohnnebenkosten von 98 Prozent hast? Daß Du eine Reihe von sonstigen Abgaben, von der Lohnsummensteuer, über die Taxen bis hin zur Kammerumlage hast? Daß die Bank von Dir 11 % Zinsen kassiert? Nicht zuletzt: Daß Dein innovativer Geist die Wirtschaft belebt, einigen Leuten Arbeit gibt und durch Deine Aufträge auch die Arbeitsplätze im Industriebetrieb, bei dem Du produzierst - und bei dessen Lieferanten - gesichert werden? Dieses - sicherlich pathetische - Beispiel soll zeigen, daß das Problem der negativen Umverteilung durch das Zins-Geldsystem nicht so einfach zu lösen ist. Besorgte Geister hatten zunächst vorgeschlagen: "Na, wenn die Reichen immer reicher werden, dann besteuern wir die Reichen eben bis zum geht nicht mehr." Das wurde tatsächlich durchgeführt, in Deutschland, Österreich und anderswo: der Spitzensteuersatz in Schweden lag bei 90 Prozent. Im ganzen war es aber ein Ablenkungsmanöver und zeitigte nur negative Effekte. Besteuert wurden nämlich nicht die Bankiers, Trusts und Investmentgesellschaften, sondern der schaffende, produktive Unternehmer - zu Lasten der gesamten Wirtschaft. Ohne Unternehmer keine Arbeit. Massenweise schlitterten sie in den Konkurs. Sie wurden so hoch besteuert, um dem Staat Geld für seine Zinszahlungen an die Banken zu beschaffen - und zu nichts anderem. Die Sozialisten aber waren zufrieden, denn endlich sahen sie, daß "gegen das Kapital" etwas getan wird. Und das ist etwas, was Sozialisten nicht verstehen: Es gibt einen Unterschied zwischen dem schaffenden Unternehmer und "demKapital". Nicht jeder, der zu einem hohen Wohlstand gelangt, wird zu unrecht reich. Der schaffende Unternehmer, der kleine Gewerbebetrieb, der verantwortungsbewußte Industrielle - sie alle stecken in die Volkswirtschaft immer mehr hinein, als sie herausnehmen. Sie produzieren nützliche Güter und Dienstleistungen, sie schaffen Arbeitsplätze, sie halten das Getriebe der Wirtschaft in Gang -- kurz: sie sind die Ursache allen Wohlstandes. Die übermäßige Besteuerung dieser geschmähten Reichen nützt nichts, sondern schadet nur. Während der schaffende, innovative Unternehmer solcherart besteuert wurde - und immer noch wird, lachen sich die wahren Nutznießer und Übeltäter ins Fäustchen. Sie liegen auf der faulen Haut und zocken ab. Noch immer gibt es in vielen Ländern keine Steuern auf Zinserträge. Das wurde natürlich auch erkannt; und als Antwort begann man, in einigen Ländern die Kapitalerträge (Zinsen) zu besteuern. Der Staat dachte sich : "Na, wenn die schon soviel abzocken, und das auch noch von mir, dann soll zumindest ein Teil des Geldes wieder in meine Kassen zurückfließen." Gemeint sind Konzeptionen wie "Quellensteuer" oder "Kapitalertragssteuer". Nun sind diese im Vergleich zur Besteuerung des innovativen Unternehmers (in vielen Ländern bis 50 % oder mehr) natürlich lächerlich gering (in vielen Ländern zwischen 10 % und 20 %). Wer es sich richten kann, der richtet es sich. Aber das ist nicht das eigentliche Problem. Das Hauptproblem ist, daß diese Steuern nämlich vollkommen wirkungslos sind! Nein mehr: im Grunde sind auch sie nur ein Vehikel, um die Zinszahlungen des Staates an die Banken zu finanzieren - und nicht umgekehrt. Konzeption Der Staat borgt sich Geld von den Banken. Der Staat zahlt den Banken dafür Zinsen. Einen Teil der Zinsen müssen die Banken dem Staat wieder zurückgeben. Konsequenz: Der Staat zahlt nicht ganz so hohe Zinsen (Zinsen minus Kapitalerstragssteuer). Unschwer auszumalen, warum das nicht funktioniert: die internationalen Banken heben einfach das Zinsniveau, wenn ihr Bedarf dannach ist - und kassieren soviel wie vorher. Wer es sich richten kann, der richtet es sich. Auf der Strecke bleiben aber all jene, die es sich nicht richten können: die Großmutter, die sich von ihrer Rente Geld vom Munde abspart. Die Familie, die für die Ausbildung ihrer Kinder Geld zurücklegt. Das junge Ehepaar, das auf ein Eigenheim hofft. Sie alle müssen plötzlich einen Teil ihres hart erarbeiteten Geldes dem Staat abliefern; der Staat verwendet es seinerseits, um seine Zinsschuld bei den Banken zu begleichen. Und so finanziert und sichert ausgerechnet die Versteuerung des Zinsertrages die Erträge aus Zinswirtschaft. Ein Paradoxon? Kaum: Das Problem ist systemimmanent. Es gibt keinen Ausweg innerhalb des Zinssystems; nicht einmal über die direkte Besteuerung der Kapitalgeber. - Die würden diese "erhöhten Kosten" ohnehin nur auf ihre Kunden umlegen. Die Kunden? Vater Staat und das Volk. Im nächsten Teil werden wir beleuchten, was Banken so treiben. Dabei werden wir eine seltsame Entdeckung machen. Kapitel 3Im zweiten Teil haben wir beschrieben, warum auch die Besteuerung der Zinserträge oder "des Kapitals" kein Ausweg aus der Misere sein kann. Heute wollen wir überprüfen, woher die Banken das Geld, das sie dem Staat und dem Volk verleihen, überhaupt haben. Auf Bäumen wächst es bekanntlich nicht. Viele Leute gehen davon aus, daß der Staat selbst das Geld irgendwie "macht". Er hat eine Notenbank mit Druckpresse und die schaltet er in Würdigung seiner Verantwortung für die Stabilität des Geldwertes ein oder aus. Sie nehmen ferner an, daß die Banken so wie andere Leute auch in letzter Konsequenz nur Geld verwenden können, daß der Staat "gemacht" hat. Und damit das Geld etwas wert ist und angenommen wird, nehmen sie drittens an, daß es durch feste Werte gedeckt ist: vor allem durch Gold. Keine einzige dieser Annahmen stimmt. Früher, und auch nur in einigen Staaten (z. B. den USA) war das Geld tatsächlich durch Gold gedeckt. Deckung bedeutet: Du kannst jederzeit zum Staat gehen und Dein Geld gegen Gold zu einem genau definierten, unveränderlichem Kurs umtauschen (in den USA waren es 1 $ für 1/73 Unze Gold). Bedeutet auch: Für jeden ausgegebenen Dollar müssen entsprechende Goldreserven vorhanden sein. Von jeder anderen angeblichen "Deckung" hast Du nichts. Dieses System wurde aufgelassen, damit der Beschiß seinen Lauf nehmen kann. Heute ist das Geld gerade das Papier wert, aus dem es besteht. Daß Dein Geld trotzdem akzeptiert wird, beruht nur auf dem V e r t r a u e n der Leute in den Umstand, daß es auch alle anderen akzeptieren werden. Dieses Vertrauen beruht auch nicht zuletzt auf dem Vertrauen darauf, daß das Geld etwas wert ist (gedeckt ist) - was es aber nicht ist. Darum das Verwirrspiel mit den Gold- und Devisenreserven (wertloses Papier anderer Staaten). Wenn dieses Vertrauen erschüttert werden würde, kannst Du aus Deinen DM 100,- Scheinen Papierflieger machen. - Niemand wird es nehmen, weder Dein Nachbar und schon gar nicht der Staat. Die Herstellung von Geld selbst ist also etwas sehr Sensibles. Man druckt ein paar Zahlen auf ein Blatt Papier - und schwupps, kann man sich ein Bier, einen Fernseher, ein Auto oder gar ein Haus kaufen. Ja, klar, das muß dem Staat vorbehalten sein. Denn das Geld soll für uns alle da sein. Und wenn ein Privater das macht, wird er wegen "Geldfälscherei" hinter Gitter gebracht. Ja, sicher, nicht einmal Banken dürfen das machen, sondern nur eine einzige "Staatsbank". Vergessen wir die Details für den Augenblick, dann ist das richtig. Nur: diese "Staatsbank" ist nicht staatlich. Die Deutsche Bundesbank, die Österreichische Nationalbank, die US-amerikanische Federal Reserve Bank, sie alle sind in Privatbesitz. Da haben einige das Goldene Los gezogen, vom Staat das Recht zugesprochen bekommen zu haben, das Geld zu erzeugen. - Wir wollen hier nicht darauf eingehen, wer das ist. Die Eigentümer der Staatsbank können zwar nicht willkürlich Geld schöpfen (was sie aber über Umwege trotzdem tun), sondern nur nach Maßgabe der Gesetze. Aber das Entscheidende ist : Der Staat selbst kann kein Geld mehr schöpfen ("machen"). Daher muß er sich benötigtes Geld stets von den Banken ausborgen - und dafür feste Zinsen berappen. Das ist der Grundstein zum Zins-Geldsystem, dessen Konsequenzen wir schon zart angedeutet haben. Ihr dürft dreimal raten, wer diese Zinsen zahlt: natürlich das Volk, von dem immer neue und höhere Steuern eingehoben werden! Ein denkbar dummes System möchte man meinen. Wie wird es begründet? Gar nicht, weil niemand dannach fragt. Aber historisch betrachtet: den Bürgern wurde eingeredet, der Staat könnte sein Geldschöpfungsmonopol "mißbrauchen" - etwa durch willkürliches Anwerfen der Notenpresse. Und daher wäre es klüger, dieses Monopol in die Hände von verantwortungsbewußten "Experten" (private Bankiers) zu legen - die sich da auskennen und das natürlich nie mißbrauchen würden. Indem der Staat so verpflichtet sei, für aufgenommenes Geld Zinsen zu bezahlen, wie jeder andere auch, werde er gezwungen, verantwortungsbewußt zu wirtschaften. Das Geld wird selbst zur Ware erhoben, für die man zu bezahlen hat (Zinsen). Der Erfinder dieses Systems war übrigens Kaynes - der mit "deficit spending" einen ungeahnten Wohlstand prophezeite. Die Schöpfungskraft der Banken beschränkt sich aber nicht nur auf das Drucken von Noten - tatsächlich sind diese gemessen an der gesamten Geldmenge heute unbedeutend. Nein, mehr noch: Die Banken - und zwar jede Bank (!) - schöpft Geld buchstäblich aus dem Nichts, in Form von Scheckgeld und Buchgeld. Und das funktioniert so: Herr Maier geht zur Bank und nimmt sich einen Kredit von DM 10.000,-. Nachdem Herr Maier eine Hypothek auf sein Haus unterschrieben hat, gewährt die Bank diesen Kredit. Die Bank tippt ein paar Zahlen in den Computer und - welch wundersamer Zauber - auf dem Konto des Herrn Maier befinden sich plötzlich DM 10.000,-. Diese DM 10.000,- sind reales Geld, das aus dem Nichts entstand. Es war vorher n i c h t d a . Ihm stehen insbesondere auch keine Einlagen entgegen, wie oft angenommen wird. Viele glauben, eine Bank funktioniert so: Herr Huber legt DM 10.000,- ein. Dieses Geld darf die Bank nun nehmen und damit Kredite vergeben: alles bis auf eine Rücklage, die gesetzlich bestimmt ist, z. B. 20 Prozent. In diesem Falle dürfte die Bank also DM 8.000,- als Kredit vergeben. Nein, aber so läuft es nicht: die mit der Rücklagenquote verbundene Schöpfungsmacht der Bank bezieht sich auf die Gesamteinlage. Bei einer Rücklagenquote von 20 Prozent dürfte die Bank in diesem Falle DM 50.000,- als Kredit vergeben (!). DM 10.000,- steht eine Einlage in selber Höhe entgegen, das könnte man noch irgendwie rechtfertigen; bleiben aber die restlichen DM 40.000,-. Diese werden aus dem Zauberhut geschöpft (in Form von Buchgeld- und Scheckgeld) und in den Wirtschaftskreislauf gepumpt - es gab sie vorher nicht (!). Die tatsächliche Rücklagenquote wird immer niederer (sie muß immer niederer werden; siehe dazu später); und liegt in den meisten Ländern heute zwischen fünf und fünfundzwanzig Prozent. Aber mit diesem durch Zauber geschöpften Geld kann Herr Maier sehr reale Dinge tun. Er kauft sich einen Fernseher und überweist die DM 2.000,- auf das Konto des Händlers. Er läßt sein Auto reparieren und überweist DM 3.000,- auf das Konto des Mechanikers. Und auch die restlichen DM 5.000,-- sind schnell verprasst. Konsequenz: Die Bank hat aus dem Nichts DM 10.000,- geschöpft, reales Geld, das nun im Verkehr ist. Für dieses Geld, für das sie n i e gearbeitet hat, das ihr Nichts gekostet hat - verlangt sie nun auch noch Zinsen (!), nicht zu wenig: 10 Prozent. Nach einem Jahr hat Herr Maier genug verdient, um das Geld zurückzuzahlen, inzwischen DM 11.000,-. Die DM 10.000,- wandern in den Computer, die DM 1.000,- Zinsen steckt die Bank ein - als Gewinn. Ergebnis: Keine Arbeit, keine Mühe, aber DM 1.000,- Gewinn. Ja, nicht einmal ein Risiko gibt es bei diesem wunderbaren Geschäft. Hätte Herr Maier nicht zahlen können - dann wäre sein Haus eben im Schlund der Bank verschwunden. So schön kann Geld sein, wenn man weiß, wie man`s macht ... Im vierten Teil werden wir beleuchten, was dieser Hokuspokus für katastrophale Auswirkungen hat - das gibt dem Zins-Geldsystem den Rest. Kapitel 4Im dritten Teil haben wir erläutert, wie die Banken aus dem Nichts Geld schöpfen und damit satte Gewinne einfahren - ohne Arbeit, ohne Mühe, ohne Leistung, ohne etwas zu produzieren, ohne Risiko und alles auf Kosten des arbeitenden Volkes. Verwerflich genug wäre das schon alleine. Aber heute wollen wir uns damit beschäftigen, welche furchtbaren Auswirkungen das hat. "Den Bankern gehört die Erde. Nehmt ihnen die Erde, aber laßt ihnen die Macht, Rücklagen zu bilden, und mit einem Federstrich werden sie genügend Rücklagen schöpfen, um sie wieder zurückzukaufen. Immerhin, nehmt sie ihnen weg, dann würden alle großen Vermögen der Banker gleich dem meinen verschwinden. Dann würden wir in einer glücklicheren und besseren Welt leben. Aber wenn Sie wünschen, die Knechte der Bankleute zu bleiben und ihnen noch die Kosten für ihre eigene Knechtschaft zu zahlen, dann laßt sie weiter Rücklagen schöpfen." (Sir Josiah STAMP, Präsident der Bank of England) Viele Leute verlieren den Überblick, wenn es um große Zahlen geht. Darum wollen wir die Konsequenzen an einer kleinen Volkswirtschaft zeigen, die nur aus einer Bank und drei Personen besteht. Unsere kleine Volkswirtschaft besteht aus einer gesamten Geldmenge (Bargeld, Buchgeld & Scheckgeld) von DM 360.000. Herr Maier hat DM 160.000, Herr Huber hat DM 200.000, Herr Schmidt ist ein armer Schlucker und hat gar kein Geld. Also geht Herr Schmidt zur Bank und pumpt sich DM 40.000, auf 30 Jahre, zu einem Zinssatz von 15,25 %. Die Bank tippt ein paar Zahlen in den Computer - und auf dem Konto von Herrn Schmidt befinden sich plötzlich DM 40.000 - Geld das es vorher nicht gab, es wurde originär geschöpft (siehe Teil 3). Damit haben wir folgende Situation: Und siehe da: Die gesamte Geldmenge (Bargeld, Buchgeld & Scheckgeld) ist plötzlich von DM 360.000 auf DM 400.000 gewachsen. Jedoch ist der Warenmenge (Summe der produzierten Güter und Dienstleistungen) gleich geblieben. Konsequenz: Inflation. Inflation bedeutet: Die Geldmenge wird größer als die Warenmenge.
      Inflation bedeutet: Du bekommst für jede erarbeitet Mark weniger als früher (als Du sie verdient hast).
      Inflation bedeutet: Du wirst um einen erheblichen Teil der Früchte deiner Arbeit betrogen.
      Das ist die Situation, die wir laufend haben. - Beschiß im Reinformat. Aber es geht noch weiter: Herr Schmidt wirtschaftet nun 30 Jahre lang mit seinem Geld. Wirtschaften bedeutet: Er produziert Güter (z. B. Schnitzen von Holzfiguren) oder Dienstleistungen (z. B. Schneiden von Haaren) und verkauft diese an die anderen Teilnehmer der Volkswirtschaft. Dafür bekommt er von diesen Geld. In den 30 Jahren hat Herr Schmidt, fleißig wie er ist, eine Menge Dienstleistungen produziert, und diese an die anderen Teilnehmer der Volkswirtschaft - Herrn Maier und Herrn Huber - verkauft. Dafür hat er ordentlich Geld kassiert. Nach 30 Jahren herrscht also beispielsweise folgende Situation: Herr Maier hat Herrn Schmidt insgesamt Güter und Dienstleistungen im Wert von DM 100.000 abgekauft, Herr Huber im Wert von DM 60.000,-. Das führt zu einer entsprechenden Verminderung des Geldes von Maier und Huber, und zu einer entsprechenden Erhöhung des Geldes von Schmidt. Es kommt beim Kauf nur zu einer Verschiebung des Geldes - es wird aber kein Geld neu geschaffen, noch geht Geld aus dem Wirtschaftskreislauf verloren. Die gesamte Geldmenge der Volkswirtschaft beträgt weiterhin DM 400.000,-. Und nun, nach 30 Jahren, klopft die Bank bei Herrn Schmidt an und will das Geld zurück, das sie ihm geborgt hatte, mit Zins & Zinseszinsen: DM 180.000,-. Herr Schmidt zahlt das Geld. DM 40.000,- wandern in den Computer, DM 140.000,- sind der Gewinn der Bank. Damit haben wir zwei Effekte: 1. Herr Schmidt, der fleißige Arbeiter, wurde um einen wesentlichen Teil seines Arbeitsertrages betrogen.
      2. Die Geldmenge ist wieder so groß, wie sie vorher war: DM 360.000,-
      DAS JEDOCH NUR DANN, wenn die Bank dieses Geld nimmt und wieder in den Wirtschaftskreislauf zurückführt. Und das tut sie zu einem großen Teil auch: sie bezahlt ihre Angestellten, baut neue Bankniederlassungen, kauft Wirtschaftsunternehmen, beteiligt sich an Aktiengesellschaften usw. ABER SIE FÜHRT NICHT ALLES GELD WIEDER IN DEN WIRTSCHAFTSKREISLAUF ZURÜCK! Einen Teil des Geldes nimmt sie und bildet Rücklagen, um neue (höhere) Kredite vergeben zu können. Und dieses Geld ist dann dem Wirtschaftskreislauf entzogen. Nehmen wir an, die Bank würde von den DM 140.000 Zinsertrag nur DM 20.000,- nehmen und als Rücklage verwenden. Dann hätten wir folgendes Bild: Konsequenz: Die Geldmenge der Volkswirtschaft wäre von DM 360.000 auf DM 340.000 gesunken. Sinkende Geldmenge bedeutet: Deflation Deflation bedeutet: Die Geldmenge wird kleiner als die Warenmenge.
      Deflation bedeutet: Dein erarbeitetes Geld wird von Tag zu Tag mehr wert.
      Deflation bedeutet: Wirtschaftskrise. Wenn das Geld ohne irgendwas zu tun, immer mehr wert wird, flüchtet alles in Geld. Niemand kauft mehr Waren, die er nicht unbedingt benötigt. Denn morgen würde er um dasselbe Geld schon doppelt soviele Waren bekommen.
      Deflation bedeutet: Aufgrund der sinkenden Nachfrage können die Unternehmer ihre Güter und Dienstleistungen nicht mehr absetzen. Konkurse, Kündigungen und Arbeitslosigkeit sind die Folge.
      Glücklicherweise haben wir aber nie Deflation. Dafür sorgen schon die Banken. Was machen sie? Sie schöpfen Geld aus dem Nichts und vergeben neue Kredite! Und hier ist der teuflische Effekt: Um die vorherige Geldmenge von DM 400.000,- wiederherzustellen, müssen sie nun nicht mehr DM 40.000,-- sondern schon DM 60.000,- als Kredit vergeben! Und beim nächsten Mal ist es noch mehr, und dann wieder mehr. Mit jeder Kreditrückzahlung - und mit jeder Rücklage, die die Bank bildet - muß mehr an Krediten ausgegeben werden, um die vorherige Geldmenge wiederherzustellen, damit die Deflation verhindert wird! Dieser Effekt wird durch die von Jahr zu Jahr steigende Gütermenge (Summe der erzeugten Dienstleistungen & Güter = BSP) noch erheblich beschleunigt, da die Geldmenge auch an die wachsende Gütermenge angepaßt werden muß. Konsequenz: Es müssen immer mehr und immer höhere Kredite vergeben (genommen) werden, um die Deflation zu verhindern. Irgendwann sind die Leute aber schon so verschuldet, daß kaum mehr etwas geht. Sie leiden schon an den alten Zinslasten und können neue Kredite nur mehr schwerlich nehmen. Das ist die Situation, die wir heute haben. Und was machen dann die Banken? Die Kredite müssen billiger werden - damit man es sich noch leisten kann. Die Banken senken also die Zinsen, um die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen. Durch die zusätzlichen Kredite wird einfach wieder Geld in den Wirtschaftskreislauf gepumpt, mit dem Arbeiter, Dienstleistungen und Güter bezahlt werden können. Das funktioniert eine Zeit lang, aber nur bis zu einem gewissen Punkt: 1. Der Teufelskreis wird lediglich verlangsamt; die drohende Wirtschaftskrise wird nur verzögert, aber nicht aufgehalten.
      2. Immer niederere Zinsen bedeuten auch, daß die Banken immer weniger verdienen. Das ist für die Banken natürlich höchst unbefriedigend.
      Und wenn das der Fall ist, wechseln die Banken die Strategie. Dem Strategiewechsel gehen stets einige wirtschaftliche Kennzahlen voran: - hohe Verschuldung des Staates und des Volkes (Verschuldete können keine weiteren Kredite nachfragen)
      - hohe Arbeitslosigkeit (Arbeitslose können keine Kredite nachfragen)
      - eine hohe Zahl von Konkursen und Ausgleichen (kaputte Wirtschaftsunternehmen können keine Kredite mehr nachfragen)
      - sehr niedrige Zinsen (man kann sie nicht mehr senken, um dadurch eine erhöhte Kreditnachfrage zu erzeugen)
      - geringe Inflation (da zu wenig Kredite nachgefragt werden, schafft man es gerade noch, die Geldmenge an die Gütermenge anzupassen; da keine Kredite nachgefragt werden, wird die Geldmenge aber nicht viel größer)
      Da geht dann einfach nichts mehr. Im fünften Teil werden wir feststellen, daß das schon mal passiert ist. Es war die Große Wirtschaftskrise der dreißiger Jahre. Dabei wurden die Banken reicher als jemals zuvor: sie machten Kasse und tauschten ihr Geld gegen handfeste Vermögenswerte. Die restlose Verarmung der Völker war die Folge. Kapitel 5Im vierten Teil haben wir beschrieben, wie das Zins-Geldsystem einerseits dazu führt, daß das Volk um einen guten Teil der Früchte seiner Arbeit betrogen wird. Andererseits haben wir ausgeführt, wie das Zins-Geldsystem den Staat und das Volk zu immer höherer Verschuldung nötigt - bis nichts mehr geht. Heute wollen wir darstellen, was die Banken tun, wenn nichts mehr geht; und zwar am Beispiel der Großen Wirtschaftskrise der Dreißiger. "Wer auch immer die Geldmenge in einem Land beherrscht, ist unumschränkter Herr von allem Gewerbe und allem Handel." James A. GARFIELD, Präsident der USA Die Wirtschaftskrise der Dreißiger ist ein Phänomen. Sie befiel alle westlichen Staaten und zog sich über Jahre - exakt bis zum Jahr 1939. Kein westlicher Staat blieb von ihr verschont: mit Ausnahme des Deutschen Reiches, das sich seltsamerweise schon 1934 rapide davon zu erholen begann. Aber das Deutsche Reich wollen wir für den Augenblick mal links liegen lassen. Man hat allerlei Leute für die Krise verantwortlich gemacht: die Politiker hätten falsch reagiert; und viele Politiker mußten ihren Hut nehmen; andere wurden als Beseitiger der Krise gefeiert. Aber das sind alles Lügen! Die Politiker hatten weder etwas für ihr Zustandekommen, noch etwas für ihr Verschwinden getan. Die Banken alleine verursachten die Krise, und die Banken alleine ließen sie verschwinden. - Wie, das wollen wir im folgenden vereinfacht darstellen - stellvertretend für alle Staaten (mit Ausnahme Deutschlands) am Beispiel Kanadas, weil es ein besonders gutes Beispiel ist. Nehmen wir Kanada im Jahre 1930. Kanada hatte keine Kriegsreparationen zu bezahlen. Kanada hatte fruchtbares Ackerland, gewaltige Wälder, riesige Rohstoffvorkommen. Die Arbeiter waren genauso tüchtig, die Bauern waren genauso fleißig, die Unternehmer waren genauso innovativ wie zuvor. Kanada hatte ein ausgebautes und hoch wirksames Transportwesen an Eisenbahnen und Straßennetzen und Wasserwegen im Inland und auf dem Meer. Die Nachrichtenverbindungen gehörten zu den besten der Welt, nutzten Telefon, Telegraf, Rundfunk und ein gut arbeitendes Postwesen. Kein Krieg hatte die Städte oder Landschaften verwüstet. Keine Epidemie hatte die Bevölkerung geschwächt, ja, es gab sogar einen deutlichen Geburtenüberschuß. Keine Hungersnot hatte das Land betroffen. Und trotzdem kam es plötzlich zu einer Krise gewaltigen Ausmaßes. Eine Krise, die aus der Situation Kanadas völlig unerklärlich ist, eine Krise, die es gar nicht geben hätte dürfen. Die rechtlichen Voraussetzungen waren unverändert, die infrastrukturellen Rahmenbedingungen hatten sich stets verbessert, die Schornsteine rauchten, die Städter arbeiteten, die Forstarbeiter hackten, die Farmer pflügten. -- Und dennoch: plötzlich stockte das Getriebe. Einfach so. Aus heiterem Himmel. -- Gottes Wille? Kaum. Wir brauchen uns nur anzusehen, was die Banken zu dieser Zeit trieben. 1. Die Bankiers begannen, Milliarden aus dem Wirtschaftskreislauf zu ziehen, indem sie anfingen, die Zinsen auf ungeahnte Ausmaße zu erhöhen. Utopische Zinsen vermindern die Kreditnachfrage: die Leute können sich die Kredite nicht mehr leisten. Verminderte Kreditnachfrage führt zur Minderung der Geldmenge (siehe Teil 4). Ohne die neuen Kredite konnten die Unternehmer ihre Lieferanten und Arbeiter nicht mehr bezahlen, sie mußten ihre Produktion mindern, Arbeiter kündigen oder schlitterten in den Konkurs. Ohne die neuen Kredite ging die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen zurück. Das führte zu Produktionsflauten, Arbeitslosigkeit und Anschlußkonkursen.
      2. Hohe Zinsen führen zur selben Hand zu vermehrten Sparen (Bankeinlagen). Auch dieses Geld ist temporär dem Wirtschaftskreislauf entzogen, und führt zu einer (faktischen) Minderung der im Umlauf befindlichen Geldmenge. Bloß faktisch deshalb, weil das Geld als Buchgeld ja weiterhin da ist. Es wird aber nicht benutzt. (Effekt wie oben)
      3. Die Bankiers begannen, dem Staat, den Industrien, den Gewerbebetrieben und den Bauern Darlehen zu verweigern. (Effekt wie oben)
      4. Die Bankiers verlangten gleichzeitig aber die Rückzahlung der bestehenden Darlehen und Kredite. Das führte abermals zu einer Minderung der Geldmenge. (Effekt wie oben)
      Kanada war somit in eine Wirtschaftsflaute sondergleichen gebracht worden. Güter waren vorrätig, um verkauft zu werden. Arbeiten warteten darauf, getan zu werden. Aber niemand konnte es bezahlen. Es war zu wenig Geld da. Fünfundzwanzig von Hundert Arbeitern wurde gekündigt. Zur gleichen Zeit zockten die Banken ab! Weil durch die Wirtschaftsflaute viele Betriebe in den Konkurs wanderten, wurden die Banken per Hypotheken die Eigentümer von Zehntausenden von land- und forstwirtschaftlichen Anwesen (in der Größe von über einer Million Quadratkilometer -> das ist dreimal die Fläche Deutschlands) und von weiteren Zehntausenden Gewerbebetrieben und Industrien. Dreimal die Fläche Deutschlands und Industrien in Milliardenwerten - ohne Arbeit, ohne Mühe, ohne Leistung, ohne Risiko. Toll, wat? Und hier ist der Beweis - die Zahlen der Geldmenge/Kopf von Kanada: 1929 ......... 302 CAN-$ 1933 ......... 236 CAN-$ 1934 ......... 237 CAN-$ 1935 ......... 247 CAN-$ 1938 ......... 274 CAN-$
      Zahlen sagen mehr als Worte. Geld kann schön sein, wenn man weiß, wie man`s verschwinden läßt! Autor: ????
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 13:46:41
      Beitrag Nr. 44 ()
      :D:D:D

      etwas unformatiert! ;)
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 13:48:19
      Beitrag Nr. 45 ()
      zentralbanken verschenken kein geld?

      also in japan tun sie es. in den USA eigentlich auch.
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 13:50:40
      Beitrag Nr. 46 ()
      sittin bull inv, kannst Du die Kernaussage von #43 in eigenen Worten wiedergeben, und zwar, soweit sie irgendeine der hier gestellten Fragen beantwortet?

      Ich nehme mal an, meine Einlassungen bleiben ohne Widerspruch, da Deine längliche Kopie nichts dazu sagt.
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 14:06:12
      Beitrag Nr. 47 ()
      sitting bull, 4forzim

      hab den riesigen artikel mal kurz überflogen.(das les ich jetzt nicht alles)

      der autor sieht die schwäche anscheinend im zinssystem. da liegt er aber falsch. die schwäche ist, daß die leute/staaten mit diesen system nicht umgehen können.

      wie ich in #23 zu schildern versuchte.
      man kann nicht als kleiner angestellter seinen dispo überziehen, um sich tolle autos, schöne reisen und lecker essen zu kaufen und sich dann vor die bank stellen, und gegen die ungerechte umverteilung protestieren.

      genauso wenig kann sich ein staat tolle strassen, 1000nde theater, ein wollig warmes sozialsystem leisten, wenn alles "auf pump" finanziert ist. auch dwer staat muß gucken, daß er seinen mehrwert erwirtschaftet. sonst gehts in die hose. die probleme liegen nicht in dem zinssystem, sondern viel mehr in der verantwortunglosigkeit der bürger und in den politischen entscheidungsprozessen.
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 14:08:15
      Beitrag Nr. 48 ()
      Fatal ist leider, dass die wenigsten Leute wissen, dass Zentralbanken wie die Federal
      Reserve eine ist, in privaten Haenden sind und nicht wie man meinen sollte eine staatliche
      Einrichtung.
      So ist es moeglich dass die Federal Reserve beliebig viel Geld ins System pumpen kann
      (was gerade nach 911 getan wurde) und damit der Wert des Dollars immer mehr verwaessert
      wird bzw. abnimmt. Der Steuerzahler bezahlt dieses gepumpte Geld dann verzinst wieder
      zurueck - da sich der Staat ja das Geld bei der Federal Reserve geliehen hat. Die USA wird
      zum Armenhaus ohne dass die meisten Amerikaner etwas davon mitbekommen, da sie sich
      wie Hypnotisiert auf die Zahlen von Wall Street fixieren ohne ueberhaupt zu eraehnen was
      hinter diesen Zahlen steckt.
      Dieses Szenario bleibt ueberigens nicht alleine auf USA beschraenkt, sondern auf alle
      Laender die haufenweise Dollars in ihren Kellern aufbewahren und dank all der tollen Clubs
      und Organisationen mit all den tollen Vereinbarungen ihre Dollars nicht einfach auf den Markt
      schmeissen duerfen. So kann sich die amerikanische Wirtschaft eigentlich nur noch durch
      einen Krieg einigermassen wirtschaftlich ueber Wasser halten bevor der ganze Schwindel
      auffliegt.
      Hatten wir das nicht schon mal?
      Aber nirgends steht geschrieben dass man gezwungen werden kann aus der Geschichte
      lernen zu muessen...
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 14:14:07
      Beitrag Nr. 49 ()
      El_Torro PRÜFUNG MIT AUSZEICHNUNG BESTANDEN.
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 14:21:15
      Beitrag Nr. 50 ()
      wer`s ein bißchen ausführlicher haben will ;)

      http://www.miprox.de/Wirtschaft_allgemein/Der_Betrug_mit_dem…
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 14:26:22
      Beitrag Nr. 51 ()
      diggit: viel Spaß weiter in deiner Traumwelt-
      leider an der Realität vorbei!









      for4zim: ich antworte heute abend!
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 14:31:58
      Beitrag Nr. 52 ()
      diggit, Du bringst es auf den Punkt.


      El_Torro, es ist egal, wie die Fed (oder unsere Bundesbank) organisiert sind, da sie einerseits staatlicher Kontrolle unterstehen, andererseits es keien Rolle spielt, woher das Geld kommt, das sich de rStaat leiht.

      Ob von Versicherungen, Banken oder einer Zentralbank - es müssen die gleichen Zinsen gezahlt werden und das geschöpfte Geld muß in gleicher Weise reale Wirtschaftsprozesse wiederspiegeln, damit keine Inflation entsteht.

      Die Riesenkopie von sittin bull inv ist voll von Fehlern und Schwachsinn. Etwa wird unterstellt, daß nur eine Bande dicker Milliardäre dem Staat Geld leiht. In Wahrheit sind die Geldgeber des Staaten Organisationen (Banken, Versicherungen, Fonds) an denen die meisten Menschen irgendwie beteiligt sind. Es ist auch Unsinn, daß hinterher bei denen, die an den Krediten an den Staat verdient haben, dann keine Steuern abgeschöpft werden. Natürlich geschieht das. Es wird so getan, als würden die Steuern nur bei denen abgeschöpft, die von den staatlichen Leistungen profitieren. Aber mit Verlaub: wieviel Steuern zahlt denn so der durchschnittliche Sozialhilfeempfänger, die Erziehungsgeldempfängerin oder das Schulkind?

      Ich habe hier vorgerechnet, daß das Geldsystem mit Zinsen auf Kapital eine effiziente Möglichkeit ist, Wachstum zu erzeugen. Dieses Wachstum kann die Zinsen finanzieren und dabei im Extremfall eine Situation erzeugen, bei der alle gewinnen. Nur bei Fehlplanungen kommt das Wachstum nicht zustande und können daher die Schulden nicht mehr bedient werden. Wie diggit schon erklärte, ist das nicht in der Verantwortung des Kreditgebers, sondern des Kreditnehmers. Kredite nimmt ein jeder nur, weil er es will, nicht weil ihn jemand dazu zwingt.
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 14:34:28
      Beitrag Nr. 53 ()
      Besonders die zwei Obersten sind sehr interessant. Bei der Ersten sieht man die Guthaben (2000 ~ 300% vom BIP), bei der Zweiten die Verschuldung (2000 ~ 300% vom BIP). Es sind halt nahezu exponentiell wachsende Guthaben/Schulden-Paare (wenn der Realzinssatz nicht der Kapitalsättigung entsprechend sinkt und/oder die Gläubiger nicht sämtliche Zinserträge verkonsumieren). Gruss - Ivan.
      >Geldvermögen und Sozialprodukt Entwicklungsvergleich (Mrd. DM in Preisen von 1991):

      >Quelle: Deutsche Bundesbank (Helmut Creutz).
      >Schuldengrössen und Entwicklungen im Vergleich (in Prozenten des BIP):

      >Quelle: Deutsche Bundesbank (Helmut Creutz).


      >Quelle: Deutsche Bundesbank (Helmut Creutz).

      >Quelle: Helmut Creutz.
      >Gegenüberstellung der Zinsbelastungen und Zinserträge der Haushalte in der BRD 1982:


      >Quelle: Prof. W. Lienemann,
      http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/religion/hiltbrand/

      (Bitte die Dynamik der Umverteilung beachten, die Grafik ist von 1982! Wie sieht das wohl heute aus...)





      >Zuwachsraten Geldvermögen, BSP, Nettolöhne und -gehälter. [Mrd. DM]

      >Quelle: Deutsche Bundesbank (Helmut Creutz).
      >Struktur der wichtigsten Einkommenssteuern.

      >Quelle: Deutsche Bundesbank (Helmut Creutz).
      >Kostenentwicklungen im Vergleich:

      >Quelle: Deutsche Bundesbank (Helmut Creutz).


      >Total America debt vs. national income 1957-2001:

      http://mwhodges.home.att.net/nat-debt/debt-nat-a.htm

      >Components of total America debt 1957-2001:


      Quelle:http://mwhodges.home.att.net/nat-debt/debt-nat-a.htm

      >Handelsdefizit Amerika:


      >Quelle: <a href="http://home.att.net/~mwhodges/reserves.htm
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 14:39:16
      Beitrag Nr. 54 ()
      #51, leider sagen diese Graphiken überhaupt nichts. Der Anteil der Rentner, der Kapitalbesitzer, der Aktionäre ist in den vergangenen Jahrzehnten gewachsen. Selbstverständlich wachsen daher die Kapitaleinkünfte weitaus schneller als die Arbeitslöhne. Alles andere würde mich verwundern und besorgt machen. Lustigerweise fehlt die Entwicklung von 2000 bis jetzt - da könnte man dann mal eine Gegenbewegung sehen. Warum wohl hat man diese Gegenbewegung noch nicht publiziert? ;)

      Und warum wohl vergleicht man Nettolohn (und läßt die Sozialleistungen weg) mit Kapitalerträgen (die nichts im geringsten mit einem Nettoeinkommen zu tun haben - oder was würde passieren, wenn jemand die gesamte Allianz AG verkaufen wollte, um sich dafür Luxusgüter zu kaufen?) ?
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 14:40:03
      Beitrag Nr. 55 ()
      jetzt kommt gleich for4zim wieder aus seiner Ecke gekrochen und behauptet es gäbe gar keine solche Entwicklungen!

      Und wenn doch, wer alles und jeder Schuld, bloß nicht das System, welches uns dazu zwingt, so zu handeln!
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 14:44:33
      Beitrag Nr. 56 ()
      @ for4zim #52
      Na endlich, mal wieder was Sinnvolles hier. Dein anderer Beitrag war natürlich auch gut.

      Im übrigen
      Mit den immer wieder von Gewerkschaftsdemagogen unters Volk gebrachten Verteilungscharts des "privaten Geldvermögens" etc. wird natürlich immer unterlassen, darauf hinzuweisen, daß viele Eigentümer" lediglich Kapitalsammelstellen unterschiedlicher breit getreuter Eigner sind. Damit kann man aber offensichtlich ganz gut Sozi-Stimmung machen, wie Meinungsumfragen leider immer wieder belegen.

      Die Datenbasis des zweiten Charts würde micht persönlich mal interessieren, hatte es neulich in einem Bsirske Kampfblatt auch schon gesehen und mich gewundert, wo denn in der offiziellen Steuererhebung getrennt wird zwischen Einkommensteuer aus Selbständigen-Einkünften bzw. Zinseinkünften und Lohneinkünften. Selbst in einer Steuererklärung sind hieraus ja nicht eindeutige Angaben zu entnehmen. (Z.B. "Gehalt" eines beherrschenden GMBH-Geschäftsführer etc.)
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 14:44:39
      Beitrag Nr. 57 ()
      Ich denke mal, die Unmassen an Kopien sollen verhindern, daß hier diskutiert wird...
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 14:46:52
      Beitrag Nr. 58 ()
      @for4zim es ist ein gewaltiger Unterschied, ob ein staatliches Organ zuständig ist für die Geldausgabe, die Geldmenge und deren Zinsfestsetzung!

      Private Banken verfolgen expansive Pläne, die die Weltwirtschaft auf den Opferaltar bringen, wenn es um "Sein oder Nichtsein" geht.

      Amerikanische Privatbanken betreiben die derzeit expansive Wirtschaftspolitik, die die Rohstoffvorkommen von Öl bis Legierungsmetalle mit beinhalten! Das heißt: Kein Land ist mehr sicher vor diesem gefräßigen MOLOCH.
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 14:46:59
      Beitrag Nr. 59 ()
      ihr diskutiert doch gar nicht! :p

      ihr plappert nur den Mainstream-Kram nach! :D
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 14:48:54
      Beitrag Nr. 60 ()
      sittin bull inv, statt mich in einer Ecke zu vermuten, könntest Du einfach mal vernünftig diskutieren. Ich denke imemr noch selbst, und lasse nicht andere von mir denken, deren Material ich dann massenweise hier ins Board kopiere.

      Entwicklungen gibt es. Es gibt Entwicklungen der Zahl der Ratten in der Kanalisation und der Arbeitslosen und der Börsenkurse. Die korrelieren auch, was aber nichts zu bedeuten braucht. Die Frage ist nämlich, wie man nun mit all den Zahlen umgeht, welche davon miteinander in Beziehung stehen und welche relevant sind.

      KoenigvonAtlantis hat auch auf einige interessante Punkte hingewiesen.
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 14:52:12
      Beitrag Nr. 61 ()
      #52

      du hast offensichtlich den Link nicht gelesen oder nur überflogen, nimm dir die Zeit und les ihn aufmerksam. ;)
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 14:55:49
      Beitrag Nr. 62 ()
      :):)

      23.04 14:52/EU: Verbriefungspläne deutscher Banken unter Bedingungen möglich

      Brüssel (vwd) - Die Pläne fünf deutscher Großbanken, mit der staatlichen
      Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) eine Gesellschaft zur Verbriefung von
      Unternehmenskrediten zu gründen, sind aus Sicht der Europäischen Kommission
      grundsätzlich möglich, ohne mit dem EU-Beihilferecht in Konflikt zu geraten.
      In Kreisen der EU-Behörde hieß es am Mittwoch, die gemeinschaftliche
      Initiative sei wahrscheinlich problemlos, sofern nicht die KfW und damit die
      öffentliche Hand die Haftung für die Verbriefungen übernähmen.

      Die fünf Großbanken und die KfW hatten zuvor Details der gemeinsamen
      Gesellschaft für den Ankauf und die gleichzeitige Verbriefung von Krediten
      (Asset Backed Securities) vorgestellt. Danach werden die beteiligten
      Institute Commerzbank, Dresdner Bank, Deutsche Bank und DZ Bank sowie die
      HypoVereinsbank und die KfW jeweils gleich große Anteile an der
      Verbriefungsgesellschaft halten, wie die Institute am Berichtstag in
      Frankfurt erläuterten.

      Die steuerneutrale Zweckgesellschaft soll keine synthetischen
      Verbriefungen durchführen, sondern sich auf so genannte
      "True-Sale-Verbriefungen" konzentrieren, bei denen Kredite tatsächlich - und
      nicht lediglich das Kreditrisiko - an die ABS-Gesellschaft übertragen und
      anschließend am Kapitalmarkt ausplatziert werden. Für die Gesellschaft werde
      ein Portfoliovolumen von "elf plus x" Mrd EUR angestrebt.

      In der Kommission hieß es dazu, mit Blick auf fraglichen Beihilfeelemente
      sei es entscheidend, dass das Gemeinschaftsunternehmen die Kredite und die
      Platzierung der Wertpapiere übernehme, ohne dass die staatlichen Garantien
      für die KfW für die Absicherung ausgedehnt würden. Das Rating für die
      Wertpapiere müsse alleine auf den Kreditrisiken basieren und nicht den
      KfW-Schutz einbeziehen. Weiter wurde in Kreisen darauf verwiesen, dass es
      sich um keine "Bad-Bank" zur Absicherung Not leidender Kredite handele,
      weshalb der Plan "auf den ersten Blick" aus Beihilfesicht nicht kritisch
      erscheine.

      Es stehe den Betroffenen frei, ihre Pläne in Brüssel für eine Genehmigung
      anzumelden, um auf diese Weise rechtliche Sicherheit zu bekommen. Die Banken
      müssen nach Ansicht von Beobachtern in Brüssel damit rechnen, dass die
      Beihilfeexperten von EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti die Gesellschaft
      auf mögliche Beihilfeelemente hin "abklopfen". +++ Dirk Müller-Thederan
      vwd/23.4.2003/dmt/bb
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 15:00:40
      Beitrag Nr. 63 ()
      El_Torro, warum soll ich den Link durchlesen? Warum soll irgendjemand diese ganzen Kopien durchlesen? Das ist doch reine Beschäftigungstherapie, wenn das meiste davon den Quatsch von woanders wiederholt.

      Ich behaupte weiterhin: wer soviel kopiert und per Link reinstellt, der will der Diskussion ausweichen. Hier wird einfach nicht zur Kenntnis genommen, wenn wesentliche Behauptungen bereits widerlegt wurden.
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 15:03:08
      Beitrag Nr. 64 ()
      #63

      ich geb`s auf ;)

      siehste Sittin, die Leute schreien geradezu nach dem großen Knall, das ist es was ich meinte. :D
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 15:15:32
      Beitrag Nr. 65 ()
      for4zim:

      ich habe nicht vor mit dir zu diskutieren,
      du bist vollständig faktenresistent ( nicht das erste Mal )
      und außerdem schwertens ideologisch vorbelastet
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 15:20:55
      Beitrag Nr. 66 ()
      Das ist ja unglaublich... ICH soll faktenresistent sein?

      Wer ignoriert denn hier dauernd Argumente und müllt sie imemr wieder mit neuen Textkopien zu? Du weigerst Dich doch permanent, inhaltlich auf meien Postings einzugehen. Am Anfang habe ich das ja noch mitgemacht, und diese Texte durchgelesen. Aber irgendwann wurde klar, daß es immer wieder die gleiche Soße war. Ich sage A. Du postest Text X. Ich sage B, Du postest Text X`, der X paraphrasiert. Ich poste C und es kommt wieder X, diesmal als X``. Da fühle ich mich doch veräppelt.

      Hier im Thread sind viele konkrete Fragen und Erwiderungen. Du bist auf keine eingegangen. Der einzige, der hier notorisch faktenresistent ist, bist Du, sittin bull inv. Das Kopieren von Texten und Diagrammen ersetzt nicht das Argumentieren. Deine Kopien mögen inhaltlich korrekt sein, ich entdecke in ihnen aber keine Erwiderungen, und ich bin es auch müde, mir selbst einen Sinn zu machen aus dem, was mir hier an den Kopf geworfen wird.
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 15:21:51
      Beitrag Nr. 67 ()
      P.S. schon merkwürdig, wenn einem die Menschen das vorwerfen, woran sie selbst besonders leiden - wohl auch eine Form der Verdrängung.
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 15:25:39
      Beitrag Nr. 68 ()
      for4zim "Der Flügelschlag eines Schmetterlings in China kann rein theoretisch in einem Monat in Europa einen Orkan auslösen".

      Es steht alles miteinander in Verbindung. Die Weltwirtschaft ist so komplex, die politischen Aspekte, die sozialen Komponenten alles greift ineinander und ergibt eine Drehung.

      Die Politik kann dafür sorgen, daß eine schnellere, leichtere Drehung erfolgt. Der ganze Aufbau, unser Geldsystem in konkurrierender Weise mit dem Dollar sagt mir, daß unser (Europäisches System) gegenüber den expandierenden Plänen der FED keinerlei Chance hat. Es sind die rohstoffsichernden Maßnahmen der USA (oder sollte ich nicht doch lieber der FED schreiben)die mir allergrößte Sorgen bereiten.

      Diese "Zukunftssicherung" dient kaum der Bestandserhaltung, nein, sie dient zur allumfassenden globalen Ausweitung eines expansiven Systems, das die ALLMACHT über die Völker dieser Erde im Auge hat!
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 15:25:41
      Beitrag Nr. 69 ()
      nicht nur faktenresistent, wahrscheinlich auch fremdbestimmt und bezahlt fürs posten hier

      ( SBI<-- feixt sich gerade einen, weil der den Spieß mal umdreht, ohne sich um die Sache zu kümmern- ganz so, wie es mir auch recht häufig geschieht- sorry das du das Exempel bist for4zim! :D )
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 15:27:27
      Beitrag Nr. 70 ()
      ?

      Lies mal durch, was Du schreibst, sittin bull inv.
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 15:28:34
      Beitrag Nr. 71 ()
      1: Argument gegen mich:

      Du bist Kommunist

      2: Argument gegen mich:

      Das kann nicht sein...

      3: Argument gegen mich

      Aber das sehen Mainstreamler anders...

      4: Argument gegen mich:

      Der Zins ist doch gut...

      5: Argument gegen mich:

      Denk doch an die Vermögen, die den Schulden gegenüberstehen, bzw. die realen Raten...



      Alles Humbug, alles zu entkräften.

      Fakt ist, das was in #1 steht ist relativ nahe dran an der Wahrheit.
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 15:33:09
      Beitrag Nr. 72 ()
      ich bin so doof.

      erklär mir doch mal einer was die graphiken aussagen sollen, und wie da die hintergründe liegen.
      geht doch alles steil nach oben :D
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 15:35:45
      Beitrag Nr. 73 ()
      sittin, meine Argumente stehen hier im Thread und haben alle nichts mit dem zu tun, was Du hier aufzählst. Und es sind keine Argumente gegen Dich (wir haben Dich doch alle lieb :) ), sondern kritische Anmerkungen zu den Texten, die Du hier hineinkopierst.
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 15:47:58
      Beitrag Nr. 74 ()
      sittin bull inx

      Kannst Du eigentlich noch so wirklich ruhig schlafen in einer solchen (noch) marktwirtschaftlich organisierten Gesellschaft.

      Erkläre mir mal bitte, wie ich die Zinszahlungen (oder andere Kosten) mit der Steuer wieder "reinbekomme" (ich habe nur #1 gelesen, weil es ansonsten zu anstrengend werden würde und mir auch die Zeit fehlt). Soweit mein Wissensstand ist, mindern Betriebsausgabe den zu versteuernden Gewinn, also bekommt man höchstens den Steueranteil "erstattet".

      Übrigens wie wäre denn eine solche Ausbeutungserzählung, wenn ich z.B. Gewerkschaften anstatt Zinsen als Kostenfaktor nehmen würde?

      Kann man da nicht auch so etwas mit dem Titel Ausbeutung aufbauen - und diejenigen, denen es letztendlich zufliesst, sollen ja auch nicht gerade schlecht gestellt sein, was man so liest.

      Also, wenn Du dieses Thema angehst, lese ich intensiver mit.
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 15:54:41
      Beitrag Nr. 75 ()
      #72

      gut erkannt- es geht steil nach oben mit uns- mehr brauchst gar nicht wissen! :D


      for4zim, keine bange, ich zerbrösel das noch.

      konns, wie meinen, bitte?
      Zins und Gerwerkschaften sind doch nicht das gleiche-
      obwohl beide leistungslos sind, wie du wahrscheinlich meinst? :D
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 16:00:45
      Beitrag Nr. 76 ()
      Nein, Zins ist der Preis der Ware Geld - relativ einfach.

      Gewerkschaften versursachen wie auch der Zins betriebliche Kosten, die letztendlich auf die Produkte umgelegt werden müssen. Also kann man den selben Text mit anderer Ursache, nämlich den Gewerkschaften, schreiben.

      Ausserdem habe ich zu den Gewerkschaften mittlerweile die selbe Meinung wie zu den Kammern. Beide Organisationen sagen von sich selbst, dass sie nur Erfolge produzieren, die überall anerkannt werden.

      Also können die Kammern auf freiwilliger Basis Mitglieder bekommen und die Gewerkschaften können auf die gesetzliche Verankerung des Mitbestimmungsrechts verzichten, weil man Erfolgsmodelle ungern beendet.
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 16:11:58
      Beitrag Nr. 77 ()
      hey sittin,

      mal wieder als Messias gegen Zinsen unterwegs....

      Wer etwas gegen Zinsen hat
      braucht sich doch einfach kein
      Geld leihen. Ist doch easy.
      Wo ist das Problem?

      kraxl
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 16:48:02
      Beitrag Nr. 78 ()
      @kraxlhuber,
      Das dachte ich mir auch schon, das reicht denen aber nicht,

      die wollen immer gleich die ganze Welt nach ihren "Erkenntnissen" ändern und die anderen Dummen oder "Nicht-Erleuchteten" halt zu ihrem Glück zwingen.
      Stimmts sittin? :look:
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 16:53:19
      Beitrag Nr. 79 ()
      @sittin,

      Du magst doch gerne Zitate anderer Autoren.

      Der ist speziell für Dich:


      "Gesellschaftsverbesserung"


      "Wenn der Mensch in seinem Bestreben, die gesellschaftliche Ordnung besser zu gestalten, nicht mehr Schaden als Nutzen anrichten soll, wird er lernen müssen, daß er auf diesem, wie auf allen anderen Gebieten mit einer tief verflochtenen Organisationsstruktur, keine endgültigen Kenntnisse dessen erlangen kann, was ihm das Beherrschen der Vorgänge erst ermöglichen würde. Er wird sich deshalb des Wissens bedienen müssen, dessen er fähig ist. Er darf nicht die Ergebnisse formen wollen wie ein Handwerker sein Werk. Vielmehr wird er das Wachstum fördern müssen, indem er für eine angemessene Umgebung sorgt - ganz so, wie der Gärtner dies für seine Pflanzen macht. Es liegt eine Gefahr in dem überschwenglichen Gefühl einer unaufhörlich wachsenden Macht, die der Fortschritt in den Naturwissenschaften mit sich brachte und die den Menschen verlockt, ... nicht nur unsere natürliche, sondern auch unsere menschliche Umgebung der Herrschaft des menschlichen Willens zu unterwerfen. Die Erkenntnis von den unüberwindlichen Grenzen seines Wissens sollten den Erforscher der Gesellschaft eigentlich Demut lehren. Diese Demut sollte ihn davor bewahren, Mitschuldiger in dem verhängnisvollen menschlichen Streben nach der Herrschaft über die Gesellschaft zu werden - einem Streben, das ihn nicht nur zum Tyrannen über seine Mitmenschen macht, sondern ihn ebenso zum Zerstörer einer Zivilisation machen kann, die kein Geist erdacht hat, sondern die sich aus den freien Entscheidungen von Millionen von Menschen geformt hat."
      ("Die Vortäuschung von Wissen", in: Horst Claus Recktenwaldt (Hrsg.): Die Nobelpreisträger der ökonomischen Wissenschaft, 1969-1988, Düsseldorf 1989, Bd. 1, S. 397 f.)
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 16:57:49
      Beitrag Nr. 80 ()
      kraxl, könig

      da sind wir schon zu dritt. wer nicht will der braucht nicht. probleme mit der zinseszins kriegen nur die deren geschäftidee nicht aufgeht, deren einnahmenquelle versiegt oder die von mathematik nichts verstehen.
      das z.b. lottogewinner gut von ihren zinserträgen leben können regt mich nicht auf. jeglicher zins trägt ja auch ein ausfallrisiko., und immerhin läßt er die allgemeinheit durch ausleihen des geldes daran partizipieren.
      und wenn jemand kredite aufnimmt um seinen luxushunger zu stillen, braucht sich nicht wundern, daß er auf einaml zu den "armen" gehört.
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 17:28:06
      Beitrag Nr. 81 ()
      @for4zim, #40

      ...Finanziert sich das Unternehmen bei 8%...
      in Deinem Beispiel.

      Wie sähe es bei 10%, oder, sagen wir mal, 13,5% aus?

      Gruß
      slo
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 18:48:45
      Beitrag Nr. 82 ()
      #77 Irrtum. Schließlich zahlen wir alle Zinsen, auch der der kein Geld borgt...

      79,79 Nein. Man muß keine Menschen verbessern. Man muß auch nicht die Systeme ändern, die wir selbst geschaffen haben. Man kann sich aber nicht so dummdreist wie ihr hinstellen und die Problemsuche in diese Richtung als unsinnig erklären.

      Zu sehr wirken da anerzogene Mechanismen, die euch tief drinnen die Überzeugung verleihen, es wäre schon alles richtig so. Es gibt so gut wie keine Stimme die euch ein Leben lang etwas anderes erzählen würde.

      Ich widerspreche hier heftig. Zinseszins und Geldwesen wie wir es kennen sind auf Dauer schädlich- für alle Beteiligten und Unbeteiligten.

      Ich fange mal richtig philosophisch an.

      In der Natur herrscht normalerweise Überfluß. Wer ein Korn säht, bekommt bestenfalls hunderte zurück.
      Dabei gibt es aber natürliche Grenzen des Wachstums, d.b. auch "kein Baum wächst in den Himmel" und außerdem ist es zyklenabhängig, ob etwas wächst oder nicht.

      Es gibt auch Engpässe in der Natur, Zeiten der Knappheit.
      Die sind aber nicht der Normalzustand.

      Wir haben uns mit unserem Geldsystem erst ein künstliches Knappheitssystem geschaffen, wäre es nicht knapp, hätte Geld keinen Wert. Und einen Wert soll es haben, es soll sogar wertbeständig sein, weil es als Wertaufbewahrungsmittel gültig sein soll.
      Als dieses ist es sowieso schon allen anderen Gütern überlegen, weil es schlicht nicht altert.

      Um es aber überhaupt seiner zweiten Funktion gerecht werden zu lassen, als Tauschmittel, muß man Zwänge einführen, die es am umlaufen halten.
      Das eine ist der Zins, er erwirkt einen unglaublichen
      ( guten ) Allokationszwang, Geld wird immer bestmöglich angelegt und erzielt dabei die bestmöglichen Zinsen.
      Doch was der eine als Zins verbucht muß ein anderer als Verschuldung buchen, es gibt in unseren Geldsystemen von niemanden von außen Geld geschenkt ( es sei denn man trägts in die USA, weil bei denen sowieso alles besser ist )
      Geldschöpfung ist immer Kreditschöpfung. Es gibt kein anderes Geld. Sonst sagt mir einen Weg, wie ich ohne
      ( nachvollziehbaren ) Prozeß an Geld komme, welches nicht irgendwo als Zentralbankgeld ins System gekommen ist!
      Durch die Zinsen steht der Zwang zur Verschuldung schon fest- dabei ist es egal, wer die Schulden macht- nein halt- macht ein Privater oder Unternehmen zu viel Schulden, wird er insolvent und fällt als Kreditnehmer aus, die Zinsen bewerten diesen Umstand ja angeblich angemessen.
      Dafür macht der Staat die Schulden, die sowieso gemacht werden müssen, weil das Zinssystem es so vorgibt.
      Um das ganze System nicht zu auffällig zu machen ( und weil durch den Zinseszinseffekt schnell ein großer Teil der Bevölkerung verarmen würde - remember- über die Preise und die Steuern werden alle Zinsen des Systemes gezahlt, und das nur von denen, deren Besitz kleiner ist als die jährlich pro Kopf zu zahlenden Gesamtzinsen )
      braucht man Wachstum. Wachstum verschleiert die Problematik, weil es den Prozeß der Umverteilung dehnt.Genau wie Steuern den Prozeß verschleiern, weil sie die Umverteilung wieder geradebiegen sollen.
      Dummerweise werden nicht die unendlichen Besitzstände stärker besteuert, sondern immer nur die Arbeit.

      Lange dehnen kann man, aber den Prozeß nicht ausschalten.
      Wachstum gibt es nicht unendlich, jeder Zinseszinseffekt ist exponentiell und damit zum scheitern ( oder höflich zyklischen Neustart ) verurteilt.

      Der andere Umlaufzwang ist die Inflation, eine schleichende ( und bald galloppierende ) Geldentwertung, die Geldbesitzer ( meistens arme dumme Sparer ) enteignet.

      Warum kommt die gallopierende Inflation?

      Weil der Wachstumszwang zu tausend "Bubbles" geführt hat,
      die Geldmenge muß ja jedes Jahr zwangsläufig wachsen, wenn die Wirtschaft wächst, und auch wenn nicht, siehe Zins.
      All das Geld findet schon lange keine Anlagemöglichkeit mehr in Sachkapital, weil es einfach nicht so viel lohnende Investitionen gibt. Was passiert also?

      Das Geld sucht sich Anlageobjekte. Was meint ihr, warum mittlerweile 98 % des Devisenverkehrs weltweit rein spekulativer Natur sind?

      Warum jedes Jahr die Milliardensummen der Derivate, Hedgefonds und Bonds steigt?

      ( Die Zahl der Bonds muß zwangsläufig steigen, da das vermögen wächst, müssen auch die Schulden wachsen. Wachsen Schulden seitens des Staates, ist schnell der Punkt erreicht, wo man über Zurückzahlen der Altschulden nicht mehr spricht. Macht man nur noch Neuschulden, um Zinsen auf Altschulden zu bezahlen, ist bald der Punkt des Zusammenbruches gekommen.
      Irgendwann fehlt das letzte, was unsere Währungen heute noch ausmacht- Vertrauen. )

      Zusätzlich kommen Umweltproblematiken, Machtkonzentrationen bis zum Monopol, Kriege, Menschenrechtsverletzungen, Rationalisierungszwänge, Arbeitslosigkeit, sogar die Aldisierung ins Spiel.

      Alles hängt zusammen. Alles fließt. Panta Rhei.Wieso könnt ihr die Zusammenhänge nicht sehen?
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 19:13:58
      Beitrag Nr. 83 ()
      noch ein paar Ergänzungen:

      über die Preise und die Steuern werden alle Zinsen des Systemes gezahlt, und das nur von denen, deren Besitz kleiner ist als die jährlich pro Kopf zu zahlenden Gesamtzinsen )


      richtigerweise heißt es: über die Preise und Steuern werden alle Zinsen des Systemes gezahlt, und nur die, deren Zins-Einkommen auf Besitz höher ist als die jährlich pro Kopf zu zahlenden Gesamtzinsen, sind Netto-gewinner

      Weiterhin gibt es noch weitere Verschleierungsfaktoren.

      Produktivitätswachstum ( es hat längst nicht den Stellenwert den for4zim ihm zubilligt )

      Hedonics. ( rechnen wir uns Wachstum doch einfach vor um ausländisches Kapital anzuzeihen )

      Rohstoffokkupation und Krieg
      ( wenn gar nichts mehr hilft wohl legitim? )

      Das Thema Deflation habe ich noch nicht mal angeschnitten, obwohl es auch ein Störung des Geldumlaufes ist!
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 19:24:32
      Beitrag Nr. 84 ()
      hi all,

      ausbeutung: ja !

      ora et labora -u. was bleibt davon übrig am monatsende ?

      "...

      Auch der neue Finanzminister und die anderen Politiker im rot-grünen Gruselkabinett wollen nur unser Bestes... richtig, unser Geld. Bete und arbeite, denn andere wollen von Dir leben. Das Vorzeichen hat sich verändert, aber nicht die Sache. Früher waren es der böse Osten, oder der Sozialismus, und heute ist es der Ökologismus: Die Lüge ist eine andere, aber es ist immer noch eine Lüge. Und die sogenannte Steuerreform tut das Ihre, die Freiheiten weiter zu beschneiden. Hier sehen Sie eine kleine Modellrechnung unter der Annahme eines Arbeitnehmers mit folgenden persönlichen Daten: ledig, keine Kinder (=Steuerklasse I), Autofahrer. Bitte beachten Sie auch die untenstehenden Erläuterungen und weiteren Ausführungen:

      Brutto-Monatsgehalt: 2.000,00 €
      ./. Lohnsteuer (Tabelle 2003): 292,41 €
      ./. Solidaritätszuschlag 5,5%: 16,08 €
      ./. AN-RV (BfA) 19,5%: 195,00 €
      ./. AN-KV (z.B. AOK) 15,0%: 150,00 €
      ./. AN-ALV 6,5%: 65,00 €
      ./. AN-PV 1,7%: 17,00 €
      = Netto-Auszahlung: 1.264,51 €
      ./. Kfz-Steuer (Schätzung): 30,00 €
      ./. Kfz-Versicherung (Schätzung): 60,00 €
      = Netto minus direkte Abzüge: 1.174,51 €
      ./. USt. (MWSt.) 16% auf 75% der Ausgaben: 121,50 €
      ./. USt. (MWSt.) 7% auf 25% der Ausgaben: 19,21 €
      ./. Benzinsteuer 0,7210 €/Liter, 80 Liter Verbrauch: 57,68 €
      ./. Verbrauchssteuer (Schätzung): 90,00 €
      ./. AfA Auto 4 Jahre Nutzung, 8.000 € Neuwert: 166,67 €
      = Verwertbares Realeinkommen: 719,45 €
      = Brutto-Abgabenquote: 64,03%
      Berufsgenossenschaft 10%: 200,00 €
      = AG-SV inkl. BG: 627,00 €
      = Gesamter Personalaufwand: 2.627,00 €
      = Real-Abgabenquote: 72,61%
      (Weitere Modellrechnungen: Hohes Einkommen und Geringverdiener).
      Erläuterungen zur vorstehenden Modellrechnung:: Der Arbeitnehmer-Sozialversicherungen sind die Renten-, die Kranken-, die Arbeitslosen- und die Pflegeversicherung. Die angegebenen Prozentsätze sind die ab Januar 2003 gültigen Beitragssätze. Der Beitragssatz der Krankenversicherung ist ein geschätzter Mittelsatz mehrerer Krankenversicherungen (infolge des Risikostrukturausgleiches sind die Unterschiede ohnehin minimal). Die berechneten Abzüge sind jeweils die halben Beitragssätze, da der Arbeitgeber die andere Hälfte bezahlt, d.h., 195 € sind die Hälfte von 19,5% von 2.000 €.
      Die Nettoauszahlung ergibt sich durch Subtraktion der Lohnsteuer, des Solidaritätszuschlages und der Arbeitnehmer-Sozialversicherung vom Bruttoentgelt.
      Wir nehmen an, daß der Arbeitnehmer ein Auto benötigt, um zu seiner Arbeitsstelle zu gelangen. Die Kfz-Versicherung und die Kfz-Steuer sind daher notwendige Ausgaben zur Erhaltung der Einnahmen und gehören damit zu den Kosten. Da der Arbeitnehmer ihnen aufgrund des katastophalen Zustandes und der ebenfalls hohen Kosten der öffentlichen Verkehrsmittel realistischerweise nicht ausweichen kann, gehören sie auch in die Abgaben-Modellrechnung.
      Gemäß des derzeitigen Warenkorbes des statistischen Bundesamtes gibt der Durchschnittsdeutsche ca. 25% seines Einkommens für Güter aus, die "nur" mit 7% Umsatzsteuer (Mehrwertsteuer) belastet sind (z.B. Bücher, unverarbeitete Lebensmittel, Kunstgegenstände). Der Rest wird für Güter und Dienstleistungen ausgegeben, die mit 16% Umsatzsteuer belastet sind. Um die Abgabenlast zu ermitteln, muß von 25% der Summe von 1.174,51 € muß also die Umsatzsteuer von 7% ermittelt werden und vom Rest die Umsatzsteuer zu 16%.
      Die Mineralölsteuer beträgt nach der erneuten Steuererhöhung zum 1. Januar 2003 nunmehr satte 0,7210 € pro Liter Benzin ohne Umsatzsteuer (eine erschreckende Statistik finden Sie hier). Wir unterstellen unserem Arbeitnehmer Sparsamkeit, und nehmen also an, daß er im Monat nur 80 Liter Treibstoff pro Monat verbraucht (bei einem weiten Weg zur Arbeit oder anderen Dienstfahrten wäre es wesentlich mehr). Der angegebene Steuerbetrag von 57,68 € ist nur noch die Mineralölsteuer und nicht mehr die zuvor bereits berechnete Umsatzsteuer, die nicht nur auf den Preis des Benzins selbst, sondern auch noch auf die Mineralölsteuer aufgeschlagen wird (d.h., die Mineralölsteuer wird selbst noch einmal vermehrwertsteuert. Eine Steuer auf eine Steuer - ein absurder Staat!).
      Die sonstigen Verbrauchssteuern schätzen wir pauschal mit 90 €, also recht konservativ. Diese Größe umfaßt beispielsweise die Versicherungssteuer, die Biersteuer, die Zuckersteuer, die Branntweinsteuer, usw. Die Erhöhungen von Versicherungs- und Tabaksteuer ab 2002 sind hierbei als Schätzung berücksichtigt. Ist unser Beispielarbeitnehmer ein intensiver Raucher oder regelmäßiger Kneipenbesucher, dann würde diese Zahl wesentlich höher sein.
      Da wir angenommen haben, daß der Arbeitnehmer ein Auto braucht, muß er ein solches kaufen. Wir nehmen ferner an, daß er einen Kompaktwagen im Wert von 8.000 € fährt. Wir nehmen schließlich (erneut aufgrund von Zahlen des statistischen Bundesamtes) an, daß er dieses Fahrzeug ca. vier Jahre lang fährt, und dann einen neuen Wagen benötigt. Dies kann er nur finanzieren, wenn er im Monat 166,67 € spart. Diese Sparquote ist betriebswirtschaftlich gesprochen eine kalkulatorische Abschreibung. Wir vernachlässigen hier, daß bei einer Bank angelegtes Geld sich verzinst, vernachlässigen aber auch, daß Autos bekanntlich nicht wertvoller, sondern teurer werden. Hier ist lediglich wichtig, daß die kalkulatorische Abschreibung Teil der Kosten ist, weil sie der Erhaltung der Arbeitsfähigkeit und damit der Erhaltung des Einkommens dient.
      Der Einwand, daß ein Auto zu fahren zu einer Reduktion der Einkommensteuer führen würde, ist zwar prinzipiell berechtigt, im vorliegenden Zusammenhang jedoch unzutreffend. Die Annahme eines monatlichen Benzinverbrauches zeigt, daß die täglich gefahrene Entfernung so gering ist, daß die bei Arbeitnehmern zulässigen Kilometerpauschalsätze (§9 Abs. 1 Nr. 4 EStG) beiweitem nicht ausreichen, den im Lohnsteuerabzug ohnehin schon berücksichtigten Werbungskosten-Pauschbetrag von 1.044 € (§9a EStG) zu überschreiten.
      Der gesamte Personalaufwand des Arbeitgebers umfaßt nicht nur die Bruttolohnsumme des Arbeitnehmers von 2.000 €, sondern zusätzlich noch die sogenannte Arbeitgeber-Hälfte zur Sozialversicherung, d.h., die andere Hälfte der zuvor bereits berechneten Arbeitnehmer-Zwangssozialversicherungen. Ferner zahlt der Arbeitgeber alleine eine Unfallversicherung (Berufsgenossenschaft), deren Beitragssatz zwischen 4,3% und fast 50% des Brutto-Monatsverdienstes des Arbeitnehmers (!) betragen kann, und die wir hier recht konservativ mit 10% veranschlagt haben. Da diese Größen ebenfalls zum Lohn gehören, beträgt der wahre Monatslohn dieses Arbeitnehmers nicht 2.000 €, sondern 2.627,00 €. Zu behaupten, der Arbeitgeber "trage" die Hälfte der Soziallasten, ist natürlich reine Augenwischerei. Die relevante Zahl ist die Summe der Lohnkosten, die tatsächlich monatlich anfallen, und die ist wesentlich höher als der vertraglich oder tariflich vereinbarte Bruttolohn.

      Die reale Abgabenquote eines Arbeitnehmers mit nur 2.000 € Gehalt ist also bereits fast drei Viertel!
      Dies ist nicht nur für den Arbeitnehmer schlecht: Betrachten wir einmal die volkswirtschaftlichen Konsequenzen:

      Aus der Politik ist immer wieder zu hören, man müsse irgendeine Steuer oder irgendeinen Beitragssatz anheben, um irgend etwas zu finanzieren. Pflegeversicherung, Altschulden der Bahn, die Expo, der Euro, Umsatzsteuer, Solidaritätszuschlag, Kommunalabgaben: in den vergangenen Jahren ist praktisch keine Steuer und keine Abgabe gesunken. Aber welche Folgen hat dies für die Wirtschaft und für Deutschland?
      Nehmen wir an, es gäbe überhaupt keine Steuer: dann käme offensichtlich auch überhaupt kein Geld in die Staatskasse.
      Nehmen wir an, es gäbe ein Gesetz, daß Sie auf die den Personalfragebogen die Kontonummer der Staatshauptkasse schreiben müßten: dann käme auch kein Geld in die Staatskasse, denn bei 100% Abgabenlast hätten wir keine Wirtschaft, sondern die Diktatur des Finanzamtes.
      Zwischen diesen rein hypothetischen Grenzwerten von 0% oder 100% erhebt sich eine glockenförmige Kurve, die einen Scheitelpunkt hat.
      Wir postulieren aufgrund vorstehender Modellrechnung, daß Deutschland sich derzeit bereits im rechten Bereich dieser Glockenkurve befindet. Dies begründen wir mit der Tatsache, daß die gesamtwirtschaftliche Abgabenquote (die auch alle Nicht-Steuerzahler wie Rentner oder Kinder umfaßt) derzeit bei ca. 50% des Bruttosozialproduktes liegt, und die Abgabenquote für einen Arbeitnehmer mit 4000 € Gehalt bereits über 70% beträgt.


      Was aber bedeutet dies für die Steuerpolitik?..."
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 19:26:26
      Beitrag Nr. 85 ()
      entsprechende quelle:

      http://www.zingel.de/taxes.htm :D

      cu

      rightnow
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 19:41:32
      Beitrag Nr. 86 ()
      so
      u. jetzt ein indianertext zu sittin`s ehren für seine
      bemühungen nach "neuen wegen".


      ich gebe dem folgenden text der dakota - indianer die freie überschrift:

      die weise u. prophetische sicht der kommenden weltwirtschaftsprobleme - aus der sicht der dakota -indianer


      1. sie besorgen eine stärkere peitsche
      2. sie wechseln die reiter
      3. sie sagen: "so haben wir das pferd doch immer ge-
      ritten!"
      4. sie gründen einen arbeitskreis, um das pferd zu
      analysieren
      5. sie bilden eine task force, um das tote pferd wieder-
      zubeleben
      6. sie stellen vergleiche unterschiedlich toter pferde an
      7. sie ändern die kriterien, die besagen, ob ein pferd
      tot ist
      8. sie kaufen leute von ausserhalb ein, um das tote pferd
      zu reiten
      9. sie machen eine studie, um zu sehen, ob es billigere
      berater gibt
      10.sie erklären, dass ihr pferd "besser", schneller, und
      "billiger" tot ist


      :D :D

      cu

      rightnow
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 21:26:31
      Beitrag Nr. 87 ()
      Brachliegende Vermögen entziehen dem Markt durch die Zinsen ständig (mehr) Kohle. Diese Vermögen, die wenig Nachfrage auslösen wachsen exponentiell. Die es nötig hätten und Nachfrage auslösen könnten (Staat, Komunen, Unternehmen, Indivduen) müssen sich immer mehr ins Zeug legen um die Zinsen zu zahlen.
      Verarmung des Mittelstandes, (Zweit- und Drittjobs, Überschuldung). Es entsteht aberwitziger Wachstunsdruck(Karoshi) und es reicht am Ende trotzdem nicht.

      Ich muss es wissen - ich habe schließlich BWL studiert.!:laugh: :laugh:
      Außerdem könnt ihr es an der irsinnigen Beschleunigung und der Verrücktheit der Welt selbst jeden Tag beobachten. Vergleicht mal der 50er mit der heutigen Zeit und rechnet 10-20 Jahre weiter.

      Der Motor brennt durch!

      Die Majas, die Römer... haben es schon hinter sich!

      Sittin hat recht!:)
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 21:29:18
      Beitrag Nr. 88 ()
      Das bist Du!!!

      Avatar
      schrieb am 23.04.03 21:33:06
      Beitrag Nr. 89 ()
      Vor ungefähr 100 Jahren versuchte der italienische Finanzwissenschaftler Amilcare Puviani die Frage zu beantworten, wie eine Regierung möglichst viel Geld aus ihren Untertanen pressen kann, ohne offenen Widerstand zu provozieren. Er machte folgende Vorschläge:
      # Erhebe mehr indirekte als direkte Steuern, um so die Steuer im Preis der Waren zu verstecken.
      # Finanziere einen wesentlichen Teil der Staatsausgaben durch Kredite, um so die Steuern auf künftige Generationen zu verschieben.
      # Fördere die Inflation, denn diese mindert die Staatsschulden.
      # Besteuere Schenkungen und Luxusgüter, denn der Empfang oder die Gabe von etwas Besonderem mindert den Ärger über die Steuer.
      # Führe "zeitlich befristete" Steuern ein, um eine "Notlage" zu überwinden, wobei allerdings die Ausnahmesituation immer bestehen bleibt und mit ihr die temporäre Steuer.
      # Nutze soziale Konflikte durch die Besteuerung von unpopulären Gruppen, wie z. B. den Reichen.
      # Drohe mit dem sozialen Zusammenbruch und der Verweigerung von Diensten, auf welche die Regierung ein Monopol hat, falls Steuern verringert werden sollen.
      # Treibe die Steuern in kleinen Raten über das ganze Jahr verteilt ein.
      # Halte die Steuerzahler in Unwissenheit über die tatsächliche Höhe ihrer Belastung.
      # Führe die Haushaltsberatungen im Parlament so, daß kein Normalbürger ihnen folgen kann.
      # Verstecke im Haushaltsplan die einzelnen Ausgabepositionen unter wohlklingendenAllgemeinbegriffen wie "Erziehung" oder "Verteidigung", damit Außenstehende nicht die tatsächlichen Bestandteile des Budgets erkennen können.
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 21:42:31
      Beitrag Nr. 90 ()
      gerade sagte prof. miegel 2 wichtige sätze im bayrischen - tv:

      " dt. zahlt allein 75 mia. euro / anno (keine tilgung...tendenz -steil steigend!) ...
      die zinsen von heute, sind die steuern von morgen !" (zitatende)

      steuersenkung ?:D :laugh: (witz komm`raus , du bist umzingelt!):laugh:

      cu

      rightnow
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 21:43:20
      Beitrag Nr. 91 ()
      "Luxus und allzu große Verfeinerung in den Staaten sind ein sicheres Zeichen ihres Untergangs, weil die einzelnen sich selbst nur so weit fördern konnten, wenn sie das allgemeine Wohl aus den Augen verloren"

      La Rochefoucauld

      Alte Weisheit, die Römer sind schon daran zu Grunde gegangen - aktuell beispielhaft umgesetzt von Präsi Bush.


      Der Arsch ist ab, wir tanzen noch eine Weile auf dem Vulkan und wir sind uns darüber im Klaren. Aber wir sind auch tolle Verdrängungskünstler.

      Nach uns die Sinnflut, dass ist jetzt 50 Jahre lang gut gegangen - viel länger als Gruhl, Jonas, Jungk, Meadows, Schumacher, H. Stern, V. Dithfurth, Eppler, Schmidheiny und Co. prognostiziert haben - aber jetzt kommt die Pay-back-Phase wirklich - und wir warten auf den großen Börsenaufschwung.

      Schaut Euch die globalen Trends an - ein Wunder, dass wir nicht in Panik verfallen! Die Börse sinkt weil die fundamentalen Weltdaten sauschlecht aussehen - und dann Bush - es ist nicht zu fassen. Der verpulvert jetzt das Tafelsilber und startet Raubzüge um uns noch eine weitere Dekade einzunebeln - unglaublich was zur Zeit geschieht. Die halbe Welt vereckt und wir sorgen uns darum, dass die Amis den Schrott den sie nicht brauchen nicht mehr kaufen - totaler Wahnsinn!

      Energieversorgung, Weltbevölkerung, Aids oder SARS, einen Scheiß haben wir im Griff - aber Hauptsache der 6-Zylinder Diesel läuft ruhig - vollkommen behämmert wie wir drauf sind.
      Wenn dass in ein paar hundert Jahren noch jemand kommentieren kann, werden die Zuhörer wegen so viel Bescheuertheit ihrer Vorfahren einen Lachflash kriegen. So unglaublich ist unsere selektive Wahrnehmung und fatalistische Verdrängung. Micrsoft kaufen! 3M aussichtsreich! Die Analysten, alles monokausal dekende Fachidioten! AOL strong buy - cash mit trash und der Planet säuft ab!

      Ich spinne nur herum? Kauft Euch den aktuellen Report des Worldwatch Instituts. Informiert Euch bevor mir die Lust am Untergang unterstellt wird. Ich kann die vielen unreflektierten Pushversuche hier nicht mehr sehen - verblödet durch Bild und Big Brother, unfähig auch nur in Ansätzen vernetzt zu denken.
      Deutschland guckt den Superscheiß!

      Kapiert es endlich es gibt kein unendliches Wachstum und wir können der Enthropie und der Zinsfalle nicht entgehen. Nachhaltiges wirtschaften wäre möglich - aber nicht in diesem HaudraufundSchlußshareholdervalueNichtsblicker-System!
      - und ich gehöre selbst dazu!

      Macht doch die Augen auf, ihr glaubt doch selber nicht, dass auf die Entwicklung der letzen 20 Jahre noch was draufzusetzen wäre. Wenn wir Glück haben gibt es ein lange seichte Abwärtsbewegung, an die man sich anpassen kann mit Entschleunigung, Bescheidenheit und Sparsamkeit und Rückkehr der menschlichen Werte. Das ist unwahrscheinlich - fast alle sind auf schneller, höher, weiter dressiert - durch eine regelrechte Gehirnwäsche. "Consumo ergo sum". Wenn es runter geht, so wie jetzt, glaubt die meisten, das wäre das Luftholen für den nächsten Hype. Vielleicht klappt es sogar in einem wahnsinnigen Zucken ein letztes mal für die westliche Welt. Denkt doch mal nach!!!!!!!!!


      Ab jetzt gilt first things first!
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 21:46:46
      Beitrag Nr. 92 ()
      #82

      "Irrtum. Schließlich zahlen wir alle Zinsen, auch der der kein Geld borgt..."

      Meine Aussage schließt natürlich den Staat mit ein.
      Warum kritisierst du nie die Ausgabenpolitik?

      Wer glaubt über seine Verhältnisse leben
      zu müssen und dann dem Gläubiger die Schuld
      für seine Misere gibt ist ja wohl nicht
      ganz dicht.

      kraxl
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 21:52:55
      Beitrag Nr. 93 ()
      stormwatch # 92

      top.

      btw:
      du hast schon die passende id zum thema weltwirtschaft:D

      cu

      rightnow
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 21:53:22
      Beitrag Nr. 94 ()
      91,Stormwatch,

      es ist schön,dass es noch Menschen wie dich gibt!

      Du sprichst mir aus der Seele!

      Ciao
      Opti
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 21:59:59
      Beitrag Nr. 95 ()
      Opti - Danke für die Blumen!



      Hermann van Veen: Weg da

      Schnell weg da, weg da, weg
      Mach` Platz, sonst gibt`s noch Streit
      wir sind spät dran und haben keine Zeit

      schnell weg da, weg da, weg
      es tut uns furchtbar leid,
      wir schaffen`s kaum, der Weg ist ja noch weit

      wir müssen rennen, springen, fliegen, tauchen,
      hinfalln und gleich wieder aufstehn

      wir dürfen keine Zeit verlieren
      können hier nicht stehn, wir müssen gehn

      ein ander Mal sehr gern
      dann setzen wir uns hin
      und reden über Gott, Lotto und die Welt

      na denn, mach`s gut, bis bald
      es hat jetzt keinen Sinn
      wir müssen dringend los, denn Zeit ist Geld

      wir haben kein Minütchen, kein Stündchen mehr,
      wir müssen uns beeilen
      komm` leg` dazu noch einen Zahn
      es ist für uns die höchste Eisenbahn

      Schnell weg da, weg da, weg ...

      @Right now: I am expecting stormy times:

      Avatar
      schrieb am 23.04.03 22:02:05
      Beitrag Nr. 96 ()
      stormy, was sollte ich noch hinzufügen?

      :rolleyes:


      Mir bleibt nur die Hoffnung, das genug "Inseln" entstehen,
      auf denen sich Wissen und Weisheit sammelt und die schnell wieder zum Wohle allen Lebens agieren werden...


      PS: Von Ivan, kleine Schnellsuche!

      So, und nun zurück zu "uns", eine Google Suchabfrage "Zinseszinseffekt" ergibt viele anlageberatende Seiten. Auf denen werden natürlich Sprüche von "erfolgreichen" und "extrem klugen" Menschen als "Argumente" bzw. Werbung verwendet:

      Quelle: http://www.jsi-investmentberatung.de/zinseszins.htm

      -> "Ich kenne nicht alle sieben Weltwunder. Aber ich kenne das achte: den Zinseszins-Effekt!" (Bankier Rothschild) <-

      Obige Seite solltet ihr euch mal ansehen! "Wer handelt klüger?", fragt sie, von den "erstaunlichen Auswirkungen des Zinseszins-Effektes", spricht sie, und dass man "die Zeit für sich arbeiten lassen" kann, meint sie ...

      Quelle: http://www.moneyfruits.at/wissen/dokumente/2134.html

      -> "Der Zinseszinseffekt ist die größte Entdeckung der Mathematik." Albert Einstein (1879 - 1955) <-

      Auch diese (obige) Seite, die unter dem Motto "Wissen ist Geld" läuft, solltet ihr euch mal ansehen und das kleingedruckte unten, sowie das "Gütesiegel" anschauen!

      Quelle: http://www.value-page.de/VALUE3-1.html (Mit einem - ach so tollen - e^t Bildchen ...)
      -> "Gut, daß es den Zinseszins-Effekt gibt, exponentielles Wachstum !!", "Wer früh genug anfängt, hat bald kein Problem mehr." <-

      Ja, "sehr gut", bald haben wir alle gar kein Problem mehr
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 22:07:54
      Beitrag Nr. 97 ()
      "Die Menschen hatten wohl verschiedenste Religionen und
      Götter, denen sie huldigten. Doch eine Weltreligion hatte
      sich wohl auf dem ganzen Planeten etabliert. Dem in dieser
      Religion angebeteten Gott wurden auf der ganzen Welt gewaltige
      Bauwerke errichtet die bis heute erhalten blieben. Unmengen an
      Geld und Energie müssen in die Huldigung dieser Religion gesteckt worden sein.

      Dieser Gott wurde "BANK" genannt..."

      Zum lachen? Ja - aber nicht ohne Nachgeschmack ;-)


      Schaut mal auf einen 20€ - Schein.
      Auf der Rückseite, auf dem Kopf gedreht – das Wasserzeichen - EUER GOTT ?






      ;) ;) ;)
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 22:13:22
      Beitrag Nr. 98 ()
      Dieser Gott grinst einen gar schelmisch an! :mad:


      Die meisten von uns wissen: So wie es ist, kann es nicht weitergehen. Vieles muß neu bewertet werden. Es braucht einen grundlegenden Wandel, wenn die menschliche Zivilisation eine lebenswerte Zukunft haben soll. Notwendige Veränderungen finden derzeit allerdings kaum statt, weil kaum jemand weiß, wie man den Widersprüchen entkommen kann.



      Den Bürgern stellen sich Fragen, auf die es bisher keine ausreichenden Antworten gibt:

      · Warum muß das Bruttosozialprodukt ständig wachsen, um Auskommen für alle zu gewährleisten?

      · Warum müssen wir Waren produzieren, für die mit viel Aufwand Nachfrage geschaffen werden muß, um Arbeit für alle zu gewährleisten.

      · Warum ist es unserer Gesellschaft derzeit nicht möglich, auf tödliche, schädliche, unnötige und sinnlose Produktion zu verzichten?

      · Warum leisten wir uns eine Verpackungsindustrie, die Waren unnötig verteuert und enorme Müllprobleme schafft?

      · Warum müssen wir Joghurt akzeptieren, der Dank staatlicher Subventionen erst tausende Kilometer durch Europa reist, bevor er auf unseren Tischen landet?

      · Warum müssen wir hilflos zusehen, wie unter dem widersinnigen Vorwand der Wirtschaftsförderung immer schneller, immer mehr Landschaft zubetoniert wird?

      · Warum subventionieren Kommunen Industrieparks und Bürogebäude, um anschließend mit Hilfe weiterer Subventionen Nutzer zu suchen?

      · Warum bestimmen in den Himmel wachsende Verwaltungspaläste das Bild der Großstädte, ohne daß nach dem Bedarf gefragt wird?

      · Ist es unvermeidlich, daß viele Selbständige, wie auch abhängig Beschäftigte, zunehmend mehr für ihren Schuldendienst arbeiten, während andere Millionen verdienen, ohne einen Finger krumm zu machen?



      Aus dem genannten ergeben sich weitreichende Fragen, die eine gesellschaftspolitische Diskussion anregen könnten:

      · Was würden wir konsumieren, wenn uns die milliardenschwere Werbebranche nicht mehr täglich manipuliert?

      · Wie würde sich unsere Medienlandschaft verändern, wenn die Fernsehanstalten nicht mehr gebraucht würden, um hohe Renditen für immer mehr Kapital zu gewährleisten?

      · Wie verändert sich unser TV-Angebot, wenn es nicht darauf ausgerichtet ist, möglichst effektiv Werbung zu transportieren, um höheren Konsum zu stimulieren?

      · Würden wir uns die Ausstrahlung von so viel Schund und Gewalt auch weiterhin gefallen lassen, wenn die Sicherung von Arbeitsplätzen keine Rolle spielt?

      · Kann es eine Energieversorgung geben, die unabhängig von Kapitalinteressen bei minimaler Umweltbelastung ein Maximum an Nutzen schafft?

      · Ist ein Bankwesen möglich, das nicht um jeden Preis neue Schuldner sucht?

      · Können Banken überleben, die sich mit der Vermittlung von Krediten begnügen und nicht permanent expandieren und dabei Mensch und Umwelt gleichermaßen in Not bringen?

      · Ist eine Wirtschaft denkbar, in der es mehr Wettbewerb gibt und kleine, selbständige Einheiten?

      · Müssen wir die gefährliche Konzentration von Kapital und Macht als naturgegeben hinnehmen?

      · Ist ein Staat vorstellbar, der nicht länger mit unsinnigen Milliardenausgaben Wachstum sicherstellen muß?

      · Können der Staat und die Wirtschaft so agieren, daß Bewahren über Erneuern steht, daß Langlebigkeit und Reparieren wichtiger sind als Verbrauchen und Ersetzen? Daß Schäden zu vermeiden lukrativer ist als sie zu beheben? Daß Gesundheit zu schützen wichtiger wird als Krankheiten zu behandeln? Daß mehr Menschen dafür arbeiten, Gesundheit zu bewahren, als nötig sind, Erkrankte und Verletzte gesund zu machen? Daß der Schutz des Klimas, die Reinheit von Boden, Luft und Wasser, also Gesundheit und Wohlbefinden von Mensch und Natur oberstes Gebot aller wirtschaftlichen und politischen Entscheidungen ist? Daß der Wohlstand aller Bürger wichtiger ist als ewiges Wachstum?
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 22:14:10
      Beitrag Nr. 99 ()
      @stormwatch
      "Brachliegende Vermögen entziehen dem Markt durch die Zinsen ständig (mehr) Kohle."

      Hättest Du nur mal was Gescheites studiert. :laugh:

      Erklär mir doch mal, welches brachliegende Vermögen denn Zinsen hergibt?

      Ich Naivling (hab natürlich nicht BWL studiert) dachte immer, daß man Zinsen nur für (an den Zinschuldner) verliehenenes Vermögen erhält. Und dieses liegt dann wiederum nicht brach, sondern wirtschaftet munter weiter.

      Für brachliegendes Vermögen gibt es normalerweise keine Kohle, außer natürlich Du meinst die EU-Agrarsubventionierung, die auch für Brachland dem Landwirt Kohle ausschüttet.

      Außerdem ist es doch für den Staat ein Leichtes, die so schädlichen Zinsen zu steuern, mal hoch mal runter, nach Belieben. Dies sollte sich auch mal an einer BWL-Fakultät rumgesprochen haben.

      Oder, bist Du (wenn Du mir bis dahin folgen konntest) eigentlich nur über die Deiner Meinung nach ungerechte Verteilung des Vermögens sauer? Und Du gönnst es den fleißgen Sparern nicht, daß sie für ihren Konsumverzicht (Grundlage von Vermögen) vom Markt durch Zinsen entlohnt wwerden?
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 22:19:20
      Beitrag Nr. 100 ()
      KvA: es gibt den zu belohnden Sparer schlich nicht, eine weitere Lüge im Zinssystem.

      Denk an die Zinsen die man versteckt zahlen muß-
      genauso wie die versteckten Steuern!

      Richtig, auch brachliegendes Vermögen wirft Zinsen ab.
      Leider gibt es nicht mehr genug renditeträchtiges Realkapital zum investieren. Also gibt es Krieg.

      Und was soll das mit den Zinsen, die der Staat festsetzt?

      Wenn die Realverzinsung ein bestimmtes Niveau unterschreitet entzieht sich Kapital dem System und wandert ins Ausland, schön in Japan zu sehen!
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 22:25:10
      Beitrag Nr. 101 ()
      stormwatch:laugh:

      jethro tull:confused:

      hatten die nicht mal so`n liedkracher:

      locomotive press... !? (oder so ?)


      war aber bestimmt nicht die jetzige wirtschaftslage vorausschauend gemeint ?:laugh:


      cu

      rightnow
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 22:25:58
      Beitrag Nr. 102 ()
      wie eben schon mal, Auszüge aus Klaus Popps "Zinswahnsinn",
      mit den vernünftigsten Thesen zu vielen Gebieten, die ich je angesichts unserer Probleme las!

      Für jeden Arbeitsplatz ist eine Investition nötig. In Deutschland beträgt die durchschnittliche Kapitalsumme pro Arbeitsplatz derzeit circa 250.000 Mark. Bei einem Zinssatz von sechs bis acht Prozent muß der durchschnittliche Arbeitsplatz zusätzlich zu den Lohnkosten 15.000 bis 20.000 Mark an Zinsen erwirtschaften. Kann ein Arbeitsplatz die notwendige Kapitalverzinsung nicht erbringen, findet die Investition gar nicht erst statt oder der Investor geht pleite. Durch die hohe Kapitalbelastung wird Arbeit in vielen Fällen ineffizient oder sogar unbezahlbar. Dies ist eine entscheidende Ursache für die Massenarbeitslosigkeit in unserer Gesellschaft.



      Die Steuerlast auf Löhne und Gehälter ist im Laufe der vergangenen Jahrzehnte stetig angestiegen. Zwischen 19 und 24 Prozent ihres Bruttogehalts müssen die Arbeitenden mittlerweile an Lohnsteuer zur Finanzierung des Staatshaushalts aufbringen. 1969 zahlten sie hierfür nur 10,2 Prozent an den Fiskus.[22] Die finanzielle Belastung der Arbeitskraft ist so hoch, daß sie das Arbeiten regelrecht bestraft.

      «Der Durchschnittsverdiener zahlt 1995 47,8 Prozent Steuern und Sozialabgaben. 1997 muß er bereits 48,9 Prozent abliefern. Bei 50 Prozent Abgabenlast beginnt der Kommunismus, hat Helmut Kohl einmal gesagt. Aber das war Mitte 1982. Da war er noch nicht Bundeskanzler und hatte nicht die Verantwortung für die Misere»[23], beschreibt ‹Die Woche› treffend die Situation.

      Die hohen Lohnzusatzkosten sind mitverantwortlich dafür, daß sich viele Tätigkeiten nicht mehr lohnen oder nicht mehr finanzierbar sind. 84 Pfennige auf eine Mark Lohn, so rechnet der Bundesverband der Deutschen Industrie[24], müssen für die menschliche Arbeitsleistung zusätzlich zum Lohn aufgebracht werden. Diese 84 Pfennige setzen sich im wesentlichen zusammen aus den Beiträgen für die Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung sowie zur Finanzierung der Renten.



      Warum aber werden Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung beinahe ausschließlich aus der Arbeit abhängig Beschäftigter finanziert? Und warum finanziert sich unser Staat zusätzlich zu über einem Drittel aus der Lohnsteuer? 1995 betrug der Anteil der Lohnsteuer am Gesamtsteueraufkommen 36,9 Prozent[25], Tendenz steigend. Für 1996 machte diese Einnahmequelle des Staates 263,4 Milliarden Mark[26] aus. Bedenkt man, daß die Tätigkeit von Menschen grundsätzlich positiv zu bewerten ist, und im allgemeinen im Interesse der Gesellschaft steht, muß die Frage erörtert werden, warum sie durch die Steuer- und Sozialgesetze bewußt überproportional belastet wird. Da die steuerliche Belastung der Arbeit eine der Ursachen für die derzeitige Massenarbeitslosigkeit ist, wird diese Praxis noch unverständlicher.

      «Ein europaweiter Anstieg der Besteuerung der Arbeit in den vergangenen Jahren um 9,4 Prozentpunkte, so das Ergebnis einer Analyse der Weltbank, sei für vier der elf Prozent Arbeitslosigkeit verantwortlich.»[27] Der Anstieg der Arbeitslosigkeit verursacht zusätzliche Lohnnebenkosten, die wiederum die Situation verschärfen.


      Avatar
      schrieb am 23.04.03 22:27:53
      Beitrag Nr. 103 ()
      @sittin, #100
      Danke, daß Du Dich meiner annimmst, aber irgendwie hae ich immer mehr den Eindruck, daß wir zwar unter dem gleichen Firmament leben, aber nicht denselben Horizont haben. :laugh:

      "Leider gibt es nicht mehr genug renditeträchtiges Realkapital zum investieren. Also gibt es Krieg."

      Wo lernt man denn solch verqueres Zeug?
      :laugh:

      Dir empfehle ich dringend eine Hayek-Nachschulung. Dort erhältst Du dann auch ohne große Probleme die Antworten auf die Fragen in #98.

      Wenn ich mal viel Zeit habe, werde ich sie Dir versuchen aufzuzeigen. Die Materie ist natürlich schon etwas komplex. Und meine Aktivzeit liegt hier auch schon etwas zurück.

      Nur eines so quasi zur Zusammenfasung:

      Habe Vertrauen. Alles wird gut.
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 22:32:31
      Beitrag Nr. 104 ()
      @König_ "Brachliegend" ist tatsächlich nicht korrekt ausgedrückt!

      Ich meine die von der realen Wertschöpfung abgekoppelten Summen, die täglich spekulativ um den Globus transferiert werden. Ähnlich wie in den Zeiten, in denen vermögende Investoren unglaubliche Summen in Tulpenzwiebeln investiert haben, anstatt "vernünftig" zu investieren!
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 22:35:30
      Beitrag Nr. 105 ()
      Ein Mangel an Waren und Dienstleistungen entsteht auch weil das für ein Angebot notwendige Kapital nicht zur Verfügung steht. Die Ursache für mangelnde Investitionsbereitschaft ist volkswirtschaftlich betrachtet die mangelhafte Rentabilität. aufgrund von Marktsättigung und Überangebot fallen die Preise so lange, bis sich Investitionen in einem bestimmten Markt nicht mehr rentieren.



      Während sich das Kapital stetig schneller vermehrt, werden bei ausbleibendem Krieg und bei anhaltender Konjunktur rentable Branchen immer knapper. Die Firmen investieren permanent, um wachsende Gewinne vorweisen zu können. Solange Gewinne zu erzielen sind, wächst auch das Angebot. Die Endnachfrage, die auch für den Investitionsgüterbereich letztlich entscheidend ist, erreicht eine Sättigungsphase. Der Bedarf an den üblichen Konsumgütern ist befriedigt, für den Ersatz veralteter oder kaputter Güter bedarf es keiner wachsenden Produktion mehr. Die Produktion neuer Güter wächst heute schneller, als Bedarf und Nachfrage geschaffen werden können. Das Überangebot drückt die Preise. Die Gewinne gehen zurück. Der Ertrag des Sachkapitals schrumpft.



      Der maßgebliche Faktor für eine Investitionsentscheidung ist die Rentabilitätsgrenze des Kapitals. Die Überproduktion, wie sie für die westlichen Industriestaaten typisch ist, führt zur Absenkung der Kapitalrendite. Solange der freie Markt nicht von Monopolen beherrscht wird, drücken sich die Anbieter solange gegenseitig im Preis, bis die reinen Herstellungskosten - inclusive Lohnkosten - erreicht sind. Dadurch sinkt die Rendite von möglichen Investitionen zu weit ab.

      Als Folge dieser Entwicklung verweigert sich das Kapital. Das Investitionsvolumen geht zurück, Firmen müssen geschlossen werden, Arbeiter werden entlassen. Trotz Kapitalflut fehlt es dann an notwendigen Investitionen.
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 22:37:38
      Beitrag Nr. 106 ()
      Die Menschheit steht auch am Anfang des 21. Jahrhunderts noch vor den alten ökologischen Gefahren und Problemen wie Klimawandel, Wasserverschmutzung, Flächenfraß und Artensterben. Die umfassende Strategie der Nachhaltigkeit bietet im Moment noch das tauglichste Instrumentarium, um diesen Herausforderungen langfristig zu begegnen. Doch sie kann nur dann erfolgreich sein, wenn sie gestärkt wird durch engagiertes Handeln, technische Revolutionen und politische Reformen. Der neue Report Zur Lage der Welt, der zum ersten Mal in Zusammenarbeit mit der Heinrich-Böll-Stiftung erscheint, geht den Chancen und Risiken u.a. in der Bevölkerungs- und Stadtentwicklung, der Gesundheitsvorsorge, den neuen Formen der Energiegewinnung und des ethischen Konsums nach. Die Autorinnen und Autoren sind u.a. Lisa Mastny, Chris Bright, Howard Youth, Janet Sawin und Jörg Haas.
      Der weltweit alljährlich mit größter Aufmerksamkeit zur Kenntnis genommene Bericht Zur Lage der Welt erschien in seiner deutschsprachigen Ausgabe bisher im Fischer Taschenbuch-Verlag. Ab dem Jahr 2003 wird er im Verlag Westfälisches Dampfboot verlegt werden.
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 22:42:52
      Beitrag Nr. 107 ()
      #104
      Erkenne jetzt da aber nichts Störendes, isb. nichts in Bezug auf Dein ursprüngliche Posting.

      Auch hier liegt das Geld nicht brach, sondern erfüllt eine wichtige Wirtschaftsfunktion. (Sonst würde es die verschieden Finanzinstrumente am Markt nicht geben, keines dieser verschiedenen Papiere ist von einem Beamten erschaffen worde, sondern sie sind alle vom Markt irgendwann als irgendwo nützliches Mittel entdeckt und verbreitet worden)

      Arbitraguere (höflichere Umschreibung der Spekulanten) sind im Marktsystem äußerst nützlich. Sie gleichen die permanten Ungleichgewichte, die sich in unterscheidlichen Preisen (Kurse) niederschlagen ständig aus und profitieren davon oder auch nicht. etc.

      Und wenn mal eine Bubble platzt, ist das halt p. P. des Betroffenen. Niemand hat im freien Spiel des Marktes ein Anrecht auf ewiges Glück oder ewigen Erhalt seines Reichtums.
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 22:43:35
      Beitrag Nr. 108 ()
      Was soll ich mit Hayek? Du kannst mir noch so viele Mainstream-Vwl`er herholen, wir leben wirklich nicht auf dem gleichen Planeten! :mad:




      Zu den Merkmalen einer Wirtschaftskrise gehören:



      · die Zunahme von Überschuldungen und Konkursen,

      · ein Anstieg der Arbeitslosigkeit,

      · ein Rückgang der Endnachfrage,

      · Absatzschwierigkeiten im produzierenden Gewerbe,

      · sinkende Preise,

      · verstärkte Inflationsgefahr,

      · bedrohliches Anwachsen staatlicher Schuldenberge sowie in Folge,

      · die Vernachlässigung von sozialen und ökologischen Aufgaben.



      Durch eine allgemeine Kaufzurückhaltung bleiben Waren in den Regalen liegen, Händler und Produzenten verzeichnen Umsatzrückgänge. Treffen diese Einnahmeverluste Firmen, die hoch verschuldet sind und ihre Belastbarkeit knapp kalkuliert haben, kommt es verstärkt zu Pleiten und Entlassungen. Auch hier entwickelt sich ein Teufelskreis. Eine negative Entwicklung verstärkt jeweils eine andere.

      Die Wirtschaftskrise in der kapitalistischen Ordnung ist die periodische Zuspitzung der Widersprüche, die diesem System immanent sind. Sachlich betrachtet, ist die Krise nicht die Ausnahmeerscheinung. Sie ist lediglich Symptom für die sich zwangsläufig zuspitzenden Negativentwicklungen.



      Über die Ursachen dieser Krisen besteht in der Öffentlichkeit wie in Fachkreisen keine Klarheit. Je nach politischer Ausrichtung werden zu hohe Ansprüche und der hohe Lebensstandard der Arbeitnehmer, oder das unverantwortliche Ausgabengebaren von Politikern, verantwortlich gemacht. Für einige Beobachter steht die Geldwertpolitik der Zentralbanken im Vordergrund, für andere sind es Entwicklungen im internationalen Handel. Auch die Wechselkursentwicklung gegenüber dem Dollar wird häufig als Gefahr für den Export und in Folge für die gesamte Wirtschaft genannt.



      Unsere Wirtschaftskrise wurzelt aber nicht im übergroßen Verlangen nach Freizeit oder in der fehlenden Bereitschaft der Allgemeinheit ihren Wohlstand mit anderen (zum Beispiel den Bürgern der neuen Bundesländer) zu teilen. Auch zu hohe Löhne können keine Wirtschaftskrise auslösen, denn sie gelangen weitgehend in den Konsum; schaffen und sichern somit Beschäftigung. Gerade die Nachfrage nach Konsumgütern ist der Motor, der die Wirtschaft belebt und Arbeitsleistung nachfragt.



      Auch der Welthandel kann nicht dafür verantwortlich gemacht werden, wenn in einem Land Angebot und Nachfrage nicht zueinander kommen; wenn sich im Land Kapitalflut und Kapitalmangel nicht ausgleichen und die Arbeitswilligen nicht für die notwendigen Arbeiten bezahlt werden können. Derartige Probleme sind auf Fehler in der Geldordnung zurückzuführen, die jeder Währungsbereich für sich lösen kann und lösen muß.



      Ein kritisches Bewußtsein über die Auswirkungen der Zinslasten existiert kaum. So befragte die Zeitung ‹Die Woche› im April 1993 sieben Führungskräfte der deutschen Wirtschaft, warum es ihren Unternehmen so schlecht ginge. Überkapazitäten, Preisdumping, der teure Fertigungsstandort Deutschland, Kaufzurückhaltung und monolitische Strukturen wurden als Ursachen benannt. Die Optimierung der Produkte, die Senkung der Herstellungskosten und Personalabbau wurden unter anderem als Auswege benannt.[39]

      Es ist bemerkenswert, daß keiner der Verantwortlichen den exorbitanten Anstieg der Zinslasten erwähnte, der die Wirtschaft viel stärker als alle anderen Faktoren belastet. Durch den Anstieg der Zinserträge deutscher Banken von 243 Milliarden Mark 1988 auf 445 Milliarden Mark 1992, wurden der Wirtschaft in erheblichem Maße Geldmittel entzogen. Der Anstieg der Kreditkosten in diesem Zeitraum machte immerhin 83 Prozent[40] aus. Diese zusätzlichen Zinsbelastungen schmälerten den Betrag, der für Löhne, Gehälter und Investitionen zur Verfügung stand.
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 22:49:26
      Beitrag Nr. 109 ()
      KvA: Du ignorierst mit 107 ja schon wieder die Zwänge die hinter all dem stehen! :rolleyes:

      Je höher der Anteil der Zinsen am BIP, umso schwächer wird die Kaufkraft der breiten Masse, und umso stärker muß der Staat zusätzliche Nachfrage schaffen. Diese wird im Allgemeinen über neue Kredite finanziert.

      Auch dann, wenn Übersättigungsprozesse zu einem rückläufigen Wirtschaftswachstum führen, wird der Markt nicht seinen Gesetzmäßigkeiten überlassen. Der Bund springt ein, wenn es an Wachstumsimpulsen fehlt. Konkret bedeutet dies, wenn die Verbraucher durch geringere Nachfrage signalisieren, daß sie keinen Bedarf an zusätzlicher Wirtschaftsleistung haben, springt der Staat ein. Er stimuliert Wachstum mit zusätzlicher Nachfrage, die allerdings über die Steuern finanziert werden muß. Oder er nimmt Kredite auf, die er dann zeitversetzt und zuzüglich der anfallenden Zinsen beim Steuerzahler eintreibt.



      Wie beschrieben, bringt ein gleichbleibend großes BIP zwangsläufig einen Zusammenbruch der gesellschaftlichen Ordnung mit sich. Daher muß der Staat heute bedrohliche Nachfrageausfälle kompensieren. Dies tut er, indem er selbst als Investor auftritt und indem er Investitionen über Subventionen und Steuernachlässe mitfinanziert. Im Kern die selbe Politik betreibt er beim BAföG, dem Wohngeld oder Familien- beziehungsweise Existenzgründerdarlehen.



      Die Kapitalbesitzer benutzen den Staat, um aus Steuergeldern Investitionen und Renditen zu erhalten, die ohne ihn nicht möglich wären. So sichern sie ihren Vermögens- und Machtzuwachs. Es ist der sogenannte Sozialstaat, der über das Steueraufkommen die Umverteilungen zu Gunsten des Kapitals vornimmt. Dem Bürger erscheint es angenehm zu sein, daß der Staat ein soziales System organisiert, das dem Individuum eine gewisse Versorgung und Sicherheit gewährleistet.



      Würde das Geldkapital den Gesetzmäßigkeiten von Angebot und Nachfrage ausgesetzt sein, müßte sein Preis, der Zins, bei Überangebot gegen den Wert Null fallen. Wohlstand und Sicherheit wären ohne staatliche Umverteilung gewährleistet. Es stünde dann ausreichend Kapital für Projekte zur Verfügung, die eine sehr geringe Ertragserwartung haben oder deren Erträge aufgrund der Marktentwicklung zurückgegangen sind.

      Tatsächlich aber verweigert sich das Kapital derartigen Investitionen. Ist die mögliche Rendite und damit der zu erzielende Zinssatz zu gering, hält sich das Kapital zurück. Es kommt zu Stockungen im Geldkreislauf, zu Investitionsrückgängen und zu Nachfrageausfällen.



      Das staatlich garantierte Wachstum, so die gängige Argumentation, sei unverzichtbar, um Arbeitsplätze und Wohlstand zu sichern. Und viele der Subventionen seien auch deshalb notwendig, damit das unterstützte Kapital nicht im Ausland angelegt würde.

      Vordergründig sind diese Argumente durchaus berechtigt. Ein Verzicht auf diese Politik hätte unter den gegenwärtigen Bedingungen Krisenentwicklungen zur Folge, deren Auswirkungen durchschlagender wären, als wir sie in den vergangenen Jahrzehnten erlebt haben. Sie ignoriert jedoch die Ursachen, die diese Wachstumsförderung erzwingen. Die Ursachen der staatlichen Subventionspraxis sind:



      a) die Tendenz zur Geldzurückhaltung bei fallenden Zinssätzen und

      b) die überproportionale Zunahme der Geldvermögen.







      Das ist wirklich gut, der Mann hat es drauf!
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 22:53:32
      Beitrag Nr. 110 ()
      @ Sittin, #109
      Was kann ich dafür?
      Ich bin halt so "zwanglos" aufgewachsen, und erzogen worden. ;)

      Wurd halt zum Schaffer und nicht zum Reichsbedenkenträger
      erzogen.
      Da kann man jetzt auch nix mehr machen. :laugh:
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 23:00:01
      Beitrag Nr. 111 ()
      KvA: das macht grundsätzlich nichts, ist nur nicht gut für deinen Horizont, wenn man durch die Schaffer-Brille nicht mehr weiter schauen kann als bis zur Arbeit! ;)
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 23:01:04
      Beitrag Nr. 112 ()
      Is ja gut, Du Reichsbedenkenträger :laugh:
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 23:04:14
      Beitrag Nr. 113 ()
      für alle die meinen, Japan wäre doch ein Musterbeispiel für Nullzinsen ( wie in der Freiwirtschaft ) und wie das konkret ( schlecht ) aussieht:

      Hier zeigt sich eher das Manko des bisherigen Systemes, das sich Geld dem Kreislauf entzieht
      ach ne, wandert ja nur zu 87 % ab, der Rest steckt in 1,25 % Postanleihen ;)
      Nicht ein Zeichen der Freiwirtschaft, da das Nullzinsniveau sich durch eine Umlaufsicherung ergibt, nicht durch die Unmöglichkeit weiteren Wachstums...

      Zum Wohle der Volkswirtschaft die Menschen um ihre Ersparnisse betrügen? Vom Dilemma der japanischen Geldpolitik
      Kaufgutscheine, gewollte Inflation oder Negativzinsen – Regierung und Zentralbank in Japan wissen keinen Rat mehr. Seit rund zehn Jahren steckt das Land in einer Krise, aus der es trotz aller Bemühungen bisher kein Herauskommen gibt. Von H. Creutz
      Angefangen hatte es Ende der 80er Jahre mit einer fast beispiellosen Bodenspekulation, bei der es zu qm-Preisen bis zu einer Million DM in den Spitzenlagen Tokios kam und der Boden des Kaisergartens rechnerisch mehr wert war als ganz Kalifornien! Kein Wunder, dass mit diesen Preisen auch die Beleihungsgrenzen stiegen und Dank der reichhaltigen Ersparnisüberschüsse in Japan mit ihnen auch die Kredite. Ebenfalls kein Wunder, dass beim Platzen des Spekulationsballons, zusammen mit den Schuldnern, diese Kredite gleich reihenweise notleidend wurden und ebenfalls viele Banken.
      Die Folge war ein Niedergang der Wirtschaft, der sich in mehrfachen Rezessionen und sinkenden Zinsen widerspiegelte.
      Nachdem die kurzfristigen Zinsen schon seit Jahren unterhalb der Ein-Prozentmarke liegen, bewegen sich seit Anfang 1999 auch die Verzinsungen langfristiger Bankeinlagen zwischen ein und zwei Prozent. Kein Wunder, dass die Sparer kaum noch Interesse daran haben, ihr übriges Geld bei den Banken einzuzahlen, vor allem wenn deren Zahlungsfähigkeit oft nur durch staatliche Hilfsmaßnahmen aufrecht erhalten wird.
      Diese zunehmende Geldhortung in den Verbraucherkassen belebte lediglich die Tresor-Produktion, ansonsten führte sie verständlicherweise zu Beeinträchtigungen des Geldkreislaufs und damit der Nachfrage und der Konjunktur. Als Folge setzte ein deflationärer Verfall der Preise ein, der das Geld in der Kasse im Wert steigen ließ und die Geldzurückhaltung zusätzlich verstärkte.
      Alle Versuche der Regierung die Wirtschaft und die Banken durch Konjunkturprogramme zu stärken, scheiterten bisher. Übrig blieb eine Staatsverschuldung, die sich in den letzten zehn Jahren von 80 auf 160 Prozent des BIP verdoppelte - und das bei einer Gesamtverschuldung der Wirtschaft, die kürzlich im Handelsblatt auf fast das Fünffache des BIP geschätzt wurde, während sie in Deutschland `erst´ beim Dreifachen liegt! Selbst die staatliche Ausgabe von Kaufgutscheinen an die japanische Bevölkerung brachte nur eine geringe Nachfragebelebung. Die Scheine wurden zwar von allen Bürgern zum Kaufen genutzt, doch dafür gingen Teile des normalen Einkommens verstärkt in die Hortung.
      Da nicht nur die asiatischen, sondern auch die US-Güter- und Kapitalmärkte eng mit den japanischen verflochten sind, wird vielfach Schlimmes befürchtet. Regierung und Notenbank in Japan schieben sich gegenseitig den Schwarzen Peter zu, und die Vielzahl von Ratschlägen aus aller Welt umschließt inzwischen fast alle denkbaren und sich oft widersprechenden Variationen. Da bei fallenden Preisen selbst Zinsen nahe null Prozent nicht wirksam und weitere Zinssenkungen kaum noch möglich sind, steht zur Bewegung des Geldes jetzt sogar eine gewollte Inflation zur Debatte. So schrieb z.B. die Financial Times Deutschland, unter der Überschrift „Japans Geldpolitik läuft ins Leere“, am 11. September: „Zuletzt hatte Wirtschaftsminister Heizo Takenaka die Bank of Japan gedrängt ... sich explizit zu verpflichten, für steigende Preise zu sorgen“, ein Vorschlag, der auch von etlichen Wirtschaftswissenschaftlern unterstützt wird.
      Diese Ratschläge besagen also nichts anderes, als dass die japanische Zentralbank ihre Pflicht zur Stabilerhaltung der Kaufkraft über Bord werfen, also die größte Sünde wider gültige Regeln begehen soll! Oder anders ausgedrückt: Sie soll den Teufel Deflation mit dem Beelzebub Inflation austreiben, konkret, die Bürger zum Geldausgaben zwingen und um ihre Ersparnisse betrügen!
      Da jedoch nicht allen wohl ist bei solchen Vorschlägen, kommt es inzwischen sogar zu Lösungsansätzen, die sich dem Gedankengut der Geldreformer nähern. Ausgehend davon, dass die Notenbank in Japan bei Nullzinsen keinen Spielraum mehr nach unten hat, heißt es z.B. in dem erwähnten Aufsatz: „Einige Analysten schlagen ... jetzt vor, auch noch unter die Schwelle von null zu gehen“, und zwei Analysten der DGZ-Dekabank zitierend: „Die Notenbank sollte überlegen, einen Negativzins anzuwenden, damit der Zins als Knappheitsindikator seine ökonomische Lenkungsfunktion wieder wahrnehmen kann“.
      So zutreffend die Richtung dieses Vorschlags auch ist: Ein Negativzins auf die Ersparnisse würde zwar zu Geldabhebungen führten, aber nicht garantieren, dass dieses Geld auch in die Nachfrage fließt. Erst ein „Negativzins“ auf das Geld selbst, also eine Geldhalte- oder Liquiditätsgebühr, evtl. über eingearbeitete Magnetstreifen wie bereits vor einem Jahr in Kreisen der US-Notenbank andiskutiert, würden eine Verstetigung der Nachfrage und damit auch eine funktionierende Geldmengensteuerung ermöglichen. Der dazu passende und richtige Zins für Einlagen und Kredite, ergäbe sich dann von allein. – Es ist also eigentlich nur noch ein kleiner Schritt, der übrig bleibt, der aber große Wirkungen hätte.
      Weitere Auszüge aus dem Artikel von Hubert Beyerle, „Japans Geldpolitik läuft ins Leere“, in der Financial Times Deutschland vom 11. September 2001:
      „Die massive Lockerung der Geldpolitik in Japan zeigt immer noch nicht die gewünschte Wirkung. Obwohl die Geldmenge M2, also Bargeld, Sichteinlagen und Termineinlagen, im August um 3,4 Prozent gegenüber dem Vorjahrsmonat wuchs, ging die Kreditvergabe der japanischen Banken im Jahresvergleich um 4,2 Prozent zurück... Schlechte Zukunftserwartungen und die Probleme mit notleidenden Krediten lassen die Banken vor einer Vergabe von neuen Krediten zurückschrecken....
      www.inwo.de
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 23:10:00
      Beitrag Nr. 114 ()
      kva,Sittin

      wie wäre es mit einem Schaffer, der Bedenken trägt?!
      oder gerne auch umgekehrt?!
      Buenos Noches
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 23:10:41
      Beitrag Nr. 115 ()
      KvA: so sehe ich mich nicht- wirklich nicht-
      auch wenn das ideologisch verbrämt und abgefahren aussieht,
      bin ich wirklich Liberal und Unkonversativ, vor allem im Denken! ;)

      Das unser System zum scheitern verurteilt ist, füllt mich nicht nur mit Sorge. El Torro hat es ganz gut ausgedrückt, es ist ein Mittelding bei mir.

      Und ob du es glaubst oder nicht-
      ich sehe als logisch denkender, vernünftiger Mensch mit einigermaßen Vorbildung auf allen Wissensgebieten ;)
      wirklich am Geldsystem eine der entscheidenen Krisenursachen. Alles andere kann ich daraus ableiten, selbst psychologisch-soziale Wirkungen, vom Mikro- bis Makrokosmos. Wenn andere das nicht so sehen bedeutet es noch nicht, dass es logisch falsch wäre!
      Aber man soll ja aufhören, schlechte Zustände anzuprangern, und was neues zeigen.

      Und genau das bietet die Freiwirtschaft.
      Auch wenn die ersten Schritte verdammt schwerfallen.

      Die Weisheit der Indianer steht voll dahinter! :cool:
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 23:15:17
      Beitrag Nr. 116 ()
      Abschliessende Anmerkungen


      «Seiner festen Überzeugung nach beobachten Frauen besser als Männer, sind scharfsinniger und besser imstande, Einzelheiten zu erkennen, die im Augenblick unerheblich scheinen mögen. Dafür (...) seien Männer bessere Lagerleiter.»

      Biruté Galdikas über Louis Leakey[78]



      Eine Volkswirtschaft, die ständig exponentiell wachsen muß, um den Eindruck ‹stabiler Verhältnisse› zu erwecken, kann keine Basis für eine stabile Entwicklung sein. Wo allerdings Instabilität, und damit gesellschaftliche Erschütterungen, mit mathematischer Logik zwingend in das Betriebssystem eingebaut sind, darf man nicht ruhen, bis dieser Automatismus überwunden ist. Weisen Sie die Verantwortlichen auf deren Denkfehler hin, wenn diese sich weigern oder unfähig sind, ganzheitlich und zukunftsorientiert zu denken. Überlassen Sie keine wichtige Entscheidung den ‹Lagerverwaltern›, die glauben, mit altbekannten Rezepten und mit kosmetischen Korrekturen wie bisher weitermachen zu können.



      Kritiker behaupten, daß die Thesen der Freigeldtheorie zu einfache Lösungen anbieten, als daß sie den komplexen Problemstellungen gerecht werden könnten. Auf solche Einwände muß die Frage erlaubt sein: Kann ein Lösungsvorschlag falsch sein, lediglich weil er plausibel, verständlich und leicht umsetzbar ist?

      Was hält die Strategen der Zentralbanken davon ab, behutsame Schritte in Richtung einer Umlaufgebühr einzuleiten? Ein Währungsrisiko ist mit den Vorschlägen sicherlich nicht verbunden. Die Furcht der sogenannten Fachleute, die niedrigen Zinssätze könnten das Kapital in gefährlichem Ausmaß zur ‹Flucht› ins Ausland treiben, ist nicht durchdacht und unlogisch. Selbst wenn Finanzkapital im Ausland bessere Renditen sucht, so würde sich dieser Effekt durch die Anpassung der Wechselkurse ausgleichen. Hinzu kommt, daß die Geldreform durch die Verringerung der Geld- und Kapitalkosten zu einer signifikanten Verbesserung des Investitionsklimas bei minimalem Risiko führt. Dies lockt unweigerlich Anleger an. Zu befürchten wäre eher, daß dieser Anreiz das Absinken der Kapitalmarktzinssätze verzögert.

      Was hält aber alle Verantwortlichen derzeit davon ab, sich inhaltlich mit den Reformvorschlägen zu befassen? Ist es vor allem die Angst, sich als Außenseiter oder Phantast unbeliebt zu machen?

      Wo bleibt im Währungsbereich die oft gelobte Innovationsstärke des marktwirtschaftlichen Systems? Wo steckt das geistige Risikokapital? Die Volkswirtschaftslehre geht so unbefangen mit einigen Grundlagen unserer Gesellschaft um, daß dies schon als leichtsinnig bezeichnet werden muß. So ist der Geldmengenbegriff weitgehend ungeklärt, die Geldmengenentwicklung wird lediglich indirekt und nur unzureichend gesteuert, und die vollkommen überproportional exponentiell zunehmenden Schulden- und Guthabenberge beschäftigen die Wissenschaftler kaum. Warum unternehmen die Finanzwissenschaftler keine Feldversuche, wie dies in anderen Fakultäten üblich und unerläßlich ist? Warum starten sie keine lokalen Experimente mit umlaufgesicherten Gutscheinen, wie dies bereits 1929 in Schwanenkirchen und 1930 im österreichischen Wörgl durchgeführt wurde? Es wäre schon ein Schritt in die richtige Richtung, wenn bestehende Tauschringe zum Gegenstand wissenschaftlicher Arbeit würden. So schnell die Verantwortlichen sind, wenn es darum geht, neue Ansätze zu verbieten, so träge sind sie, wenn es darum geht, mit Phantasie neue Wege zu entwickeln.



      Wir haben mit den beschriebenen Reformen nichts zu verlieren, aber eine Menge zu gewinnen! Die bedrohlichen Entwicklungen, mit denen wir zum Ende dieses Jahrhunderts scheinbar ausweglos konfrontiert sind, sind durchaus abwendbar. Viele der existentiellen Bedrohungen und Fehlentwicklungen sind sowohl theoretisch, als auch in der Praxis zu lösen. Tatsächlich verlangt der Aufbruch zu neuen Ufern keinen gewaltigen Umbruch. Die Fähigkeiten und Möglichkeiten, die die Zivilisation hervorgebracht haben, geben genügend Anlaß zur Hoffnung. Worauf es letztlich ankommt, ist, daß die Ressourcen unserer Gesellschaft in den Dienst von Mensch und Umwelt worden. Die Wirtschaft und das Kapital müssen den Menschen Untertan werden.



      Während viele Menschen über Jahrzehnte hinweg auf die Verheißungen des marxistischen Sozialismus gehofft haben - und nicht wenige haben ihr Leben dafür geopfert - haben auch in der Planwirtschaft die Diskrepanzen unaufhörlich zugenommen.

      In der Zerstörung der Lebensgrundlagen, und bei der Ausbeutung von Mensch und Natur, unterscheiden sich Staatssozialismus und Kapitalismus nicht wesentlich voneinander. Die Widersprüche innerhalb der konkurrierenden Gesellschaftsordnungen nahmen ebenso bedrohlich zu, wie die Kluft zwischen armen und reichen Staaten.

      Das schnelle und überraschende Ende der Planwirtschaft ist eine Quelle des Optimismus! Die marxistische Wirtschaftsanalyse hat zu viele fortschrittliche Kräfte jahrzehntelang auf einen Irrweg gelockt. Da diese Lehre der Vergangenheit angehört, können wir zuversichtlich sein, daß man auch bei der Überwindung des Kapitalismus schon bald einen großen Schritt vorankommt.



      Die monetäre, zinsorientierte Problemanalyse ist jahrzehntelang im Kampf der Systeme untergegangen. Die historischen Machtverhältnisse wollten es so, daß sich die Marxisten mit ihrer Theorie (die Ausbeutung ergebe sich aus dem Privatbesitz an den Produktionsmitteln) durchsetzten, als es vor gut hundert Jahren um die Frage ging, wie der Kapitalismus zu überwinden sei.

      Seither wurde die Frage, welche Alternative zum Kapitalismus möglich ist, nicht mehr grundsätzlich gestellt. Entweder man war für ihn, oder man war dagegen. Wer ihn ablehnte, glaubte mehr oder weniger an die Thesen von Karl Marx und unter Umständen sogar an den real existierenden Sozialismus. Andere, die sahen, daß dieses marxistisch-planwirtschaftliche System gefährliche Fehler aufwies, versuchten sich mit dem Kapitalismus zu arrangieren und ihm soziale Reformen abzutrotzen.

      Die Überwindung des bürokratischen Sozialismus hat uns an einen historischen Wendepunkt gebracht. Wir haben heute - seit hundert Jahren erstmals - die Chance, das kapitalistische Prinzip in Frage zu stellen, ohne zwangsläufig auf die Planwirtschaft verwiesen zu werden.



      Die Zerstörungskraft des kapitalistischen Geldes ist so ungeheuerlich, daß man es den Ökonomen nicht länger verzeihen darf, die Ursachen dafür als unabänderlich einzustufen. Millionen hungernde und verzweifelte Menschen sowie der bedrohliche Zustand unserer Ökosphäre zwingen uns, neue Wege zu erproben. Wir können es uns nicht leisten, die Zukunft der Ökonomie einer Verwaltermentalität, mit ihren typisch männlichen ‹nur weiter so› Parolen, zu überlassen.



      Opti: solche leute haben nichts zu sagen, wenn es sie denn gibt!
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 23:17:33
      Beitrag Nr. 117 ()
      Abschließende Indianerkommentare:

      Wer die Erde nicht respektiert, zerstört sie, wer nicht alles Leben so wie das eigene respektiert, wird zum Mörder. Der Mensch glaubt manchmal, er sie zum Besitzer, zum Herscher erhoben worden. Das ist ein Irrtum. Er ist nur ein Teil des Ganzen. Seine Aufgabe ist die eines Hüters, eines Verwalters, nicht die eines Ausbeuters. Der Mensch hat Verantwortung, nicht Macht. Wir denken bei jeder Entscheidung an die siebte der kommenden Generationen. Es ist unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, dass die Menschen nach uns, die noch ungeborenen Generationen, eine Welt vorfinden, die nicht schlechter ist als die unsere - und hoffentlich besser."


      Oren Lyons...Häuptling der Onondaga-Nation...


      Wir wissen, was der weisse Mann eines Tages erst entdecken wird. Unser großer Geist ist derselbe Gott. Denkt nicht, dass ihr ihn besitzt, so wie ihr unser Land zu besitzen glaubt, denn das koennt ihr nie.
      Der grosse Geist ist der Gott aller Menschen, des Roten und des Weissen Mannes. Dem grossen Geist ist diese Erde kostbar. Die Erde zu verletzten heisst Gott zu verachten.

      Chief Seatlle 1854...



      Nach Ansicht der Indianer gehört die Erde dem Grossen Geist, und dem Menschen ist sie nur in Obhut gegeben. Das Land, das ich nutze, ist nicht mein, es ist mir vom Grossen Geist nur zu meinem Nutzen und zum Nutzen für die Generationen derer, die nach mir kommen, geliehen. Die Bereitschaft des Indianers, mit seinen Mitmenschen zu teilen, war eine grossartige Sache.
      Oft gab er versteckt hinter einer Maske oder unerkannt für den Empfaenger, so dass dieser denken musste, das Geschenk komme vom Grossen Geist. Er kannte echte soziale Sicherheit in der Art eines wechselseitigen Beistandpaktes zwischen sich und seinen Mitmenschen.
      Wenn ein Mann heiratete, griff jeder mit an und half, ihm ein Heim zu errichten. Er brauchte nicht eine Hypothek von 20000 Dollar aufzunehmen, an der er den Rest seines Lebens zahlte. Wenn er auf die Jagd oder zum Fischfang ging und mehr heimbrachte, als er brauchte, teilte er seine Beute mit anderen.
      Sein Sinn, sich zu allem Zeit zu lassen, verlieh ihm geistige und körperliche Gesundheit. Und weil er so handelte und lebte, bescherte ihm der Grosse Geist viele Tage. Er wurde alt und lebte ein gutes Leben. Moege es euch auch so ergehen, meine Freunde.


      Sun Bear...ein Chippewa-Indianer aus Minnesota...


      Reich einem Europäer ein blankes, rundes Stück Metall oder ein grosses, schweres Papier – alsbald leuchten seine Augen, und viel Speichel tritt auf seine Lippen. Geld ist seine Liebe, Geld ist seine Gottheit.
      Hast du viel Geld, kannst du viel haben. Jeder möchte viel haben. Darum will auch jeder viel Geld haben. Und jeder mehr als der andere.
      Wie kannst du viel Geld bekommen? Auf vielerlei leichte und schwere Weise. Du brauchst nur ein Tun zu machen, was sie in Europa ‚Arbeit‘ nennen. „Arbeite, dann hast du Geld“ lautet die Sittenregel in Europa. Dabei herrscht nun eine grosse Ungerechtigkeit, denn alle, welche viel Geld haben, arbeiten auch viel. Und das kommt so: wenn ein Weisser viel Geld hat, dass er sein Essen hat, seine Hütte und Matte und darüber hinaus noch etwas mehr, lässt er sofort für das Geld, was er mehr hat, seinen Bruder arbeiten. Für sich. Er gibt ihm die Arbeit, welche seine eigenen Hände schmutzig und hart gemacht hat. Und sobald er nur kann lässt er zwei Brüder für sich arbeiten, dann drei, und immer mehr. Bis er gar nichts mehr tut als auf der Matte zu liegen und sich das Metall und Papier bringen zu lassen, das andere für ihn erarbeiten. Dann sagen die Menschen: er ist reich. Sie beneiden ihn und geben ihm viele Schmeicheleien und klingende Wohlreden. Denn das Gewicht eines Mannes in der weissen Welt ist nicht sein Adel oder sein Mut oder der Glanz seiner Sinne, sondern die Menge seines Geldes, wieviel er davon an jedem Tage machen kann.
      Es gibt viele Weisse, die häufen das Geld auf, welches andere für sie gemacht haben, und bringen es an einen Ort, der gut behütet ist. Sie bringen immer mehr dahin, bis sie eines Tages auch keine Arbeiter mehr für sich brauchen, denn nun arbeitet das Geld für sie. Wie dies möglich ist ohne eine wilde Zauberei, habe ich nie ganz erfahren, aber es ist in Wahrheit so, dass das Geld immer mehr wird, wie Blätter an einem Baum, und dass der Mann reicher wird, selbst wenn er schläft.

      Indianer aus dem pazifischen Raum...


      “Only when the last tree has died and the last river been poisoned and
      the last fish been caught will man realise that he cannot eat money.”
      "Erst wenn der letzte Baum gefällt,
      der letzte Fluß vergiftet
      und der letzte Fisch gefangen ist,
      werdet Ihr herausfinden, daß man Geld nicht essen kann."
      vermutlich Chief Seattle...Häuptling der Cree...




      "Die verückte und kranke Welt des weissen Mannes Vieles ist töricht an eurer sogenannten ZIVILISATION. Wie Verückte lauft ihr weissen Menschen dem Geld nach, bis ihr soviel habt, dass ihr gar nicht lange genug leben könnt, um es auszugeben. Ihr plündert die Wälder, ihr schlachtet die Tiere ab, ihr verschwendet die natürlichen Brennstoffe, als käme nach euch keine Generation mehr , die all dies ebenfalls braucht. Die ganze Zeit redet ihr von einer besseren Welt, während ihr immer grössere Bomben baut, um jene Welt, die ihr jetzt habt, zu zerstören."
      Tatanga Mani...


      "Der Rote Mann kämpft für sein Volk, seine Familie, um Nahrungsvorräte und Jagdgebiete, um das Überleben. Der Weisse Mann kämpft aus Gier nach mehr für sich und seinen Hunger nach Geld und Gold. Er denkt an sich immer zuerst. Bei den roten Männern ist der reich zu nennen, der viele Geschenke macht; Bei den weissen Männern kommt es darauf an, immer noch mehr anzuhäufen und bloss nichts wegzugeben. Der rote Mann liebt die Natur, weil er ein Teil von ihr ist. Der weisse Mann tötet die Natur, obwohl auch er ein Teil von ihr ist. DAS nenne ich verückt.."
      SUVATE......Dog Soldier...


      Sie behaupten, unsere Erde gehört ihnen. Seht Brüder, der Frühling ist da. Die Sonne hat die Erde umarmt. Bald werden wir die Kinder dieser Liebe sehen. Jeder Same, jedes Tier ist erwacht. Diesselbe Kraft hat auch uns geboren. Darum gewähren wir auch unseren Mitmenschen und unseren Freunden, den Tieren, die gleichen Rechte wie uns, auf dieser Erde zu leben. Aber hört Brüder. Jetzt haben wir es mit einer anderen Art zu tun. Sie waren wenige und schwach; jetzt aber sind es viele und sie sind stark und überheblich. Es ist kaum zu glauben, sie wollen die Erde umpflügen. Habgier ist ihre Krankheit. Sie haben viele Gesetze gemacht und die Reichen dürfen sie brechen, die Armen aber nicht. Sie nehmen das Geld der Armen und Schwachen, um die Reichen und Starken damit zu stützen. Sie sagen, unsere Mutter die Erde gehöre ihnen; sie zäunen uns, ihre Nachbarn, von unserer Mutter ab. Sie beschmutzen unsere Mutter mit ihren Gebäuden und ihrem Abfall. Sie zwingen unsere Mutter, zur Unzeit zu gebären. Und wenn sie keine Frucht mehr trägt, geben sie ihr Medizin, auf das sie auf`s neue gebären soll. Was sie tun ist nicht heilig. Sie sind wie ein Fluss zur Zeit des Hochwassers. Im Frühling tritt er über die Ufer und zerstört alles auf seinem Wege
      Sitting Bull...Lakota... :D:D:D


      "Kein Mensch kann seine Mutter besitzen, keiner kann die Erde zu seinem Eigentum machen."
      Ojibwa...

      Avatar
      schrieb am 24.04.03 08:37:01
      Beitrag Nr. 118 ()
      Morgen,

      habe kein BWL oder VWL studiert, brauche ich aber auch nicht. Man muß nur mal in seinen Bekanntenkreis schauen, man zähle dann die hoffnungslos verschuldeten Fälle, die Gehälter der meisten reichen doch heute nichtmal um die Wohnung, nen Auto und die Lebenshaltungskosten zu bezahlen. Fast jeder hat doch sein Konto schon massiv überzogen. Ein weiteres Indiz dafür wie es wirklich schon aussieht:

      ALDI :laugh: da kaufen jetzt schon Leute mit Schlips, Kragen und Pelzmänteln ein :laugh: na wenn das nicht die ersten Anzeichen einer Retession sind weiß ich aucht nicht. :D

      Ich habe mich immer an den Grundsatz gehalten keine Schulden zu machen und ich bin heute mehr als froh darüber :):)
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 09:13:00
      Beitrag Nr. 119 ()
      118,

      du machst es absolut richtig!
      Dadurch wird die Rezession oder Deflation verstärkt!
      Änderst du deshalb deine Haltung,bist du pleite!
      Änderst du deine Haltung deshalb nicht,sind wir alle(Staat)pleite!

      Such es dir aus :look:
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 09:19:14
      Beitrag Nr. 120 ()
      #119

      :laugh: genauso isses, deshalb wird das ja auch nix mehr, :D bleibt nur die Doppelstrategie. Keine Schulden machen, Konsum nur da wo nötig da das Gehalt eh für nix anderes mehr reicht und auf das "Ende" vorbereitet sein und sich nicht allzu viel daraus machen, wenn`s kommt ;):D
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 09:30:45
      Beitrag Nr. 121 ()
      Als ob die Aldisierung nur eine Modeerscheinung wäre-

      wer redet uns dies ein?

      es ist eine zwnagsweise Handlung des "Homo economicus"


      wenn das frei verfügbare Einkommen immer mehr vom Zins gefressen wird- und das egal ob jemand Schulden hat oder nicht!

      Wer Schulden selbst hat, merkts nur noch eher!
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 09:54:12
      Beitrag Nr. 122 ()
      Liebe Freunde, seht mal auf die Jahre 1928-1931 die Jahre der gr0ßen Wirtschaftsdepression. Parallelen erkenne ich in Eueren Postings. Damals war es so, daß die Leute anfingen, ihre Schulden zurüchzubezahlen. Das Geld fing an, sich ganz langsam zu drehen, was widerum zur Folge hatte, daß Banken nur noch an speziell ausgewählte Fimen Geld verliehen. Und genau das geschieht momentan!

      Wir stecken in der gleichen Situation Heute! Angstsparen macht sich breit, daher die ALDIísierung unserer Gesellschaft. Die Folge wird sein, daß das mannigfaltige Produkt in verschiedenen Facetten nicht mehr zu haben sein wird. Zwangsläufig nimmt das Produktionsvolumen ab, die Arbeitsplätze, die sozialen Errungenschaften aber auch das gesellige Miteinander, die Toleranz und der Individualismus.

      Das lese ich aus Eueren Postings heraus.
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 09:55:08
      Beitrag Nr. 123 ()
      in der frühen Neuzeit wurde diskutiert, ob die Erde sich um die Sonne dreht oder umgekehrt. Die Anhänger des heliozentrischen Weltbildes wurden zunächst belächelt und dann, als die Logik ihrer Argumentation und die Richtigkeit ihrer Beobachtungen nicht mehr zu leugnen waren, als Ketzer verfolgt. Aber letztlich haben sie sich durchgesetzt.;)
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 10:00:18
      Beitrag Nr. 124 ()
      #122

      wie heißt es doch immer so schön ? Die Geschichte wiederholt sich immer wieder :D
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 10:06:28
      Beitrag Nr. 125 ()
      Eigentlich sehr schade. Ich wünsche mir so sehr ein starkes Europa. Einen Wirtschaftsraum, der die sozialen Belange der Menschen miteinbezieht, eine Währung, die weitabgekoppelt vom Dollar ebenbürtig angenommen wird, eine introvertierte Europäische Bankenlandschaft, die den FED-Banken keinerlei Unterstützung mehr gewährt, sei´s durch Fusionen, Emissionen oder Ratingagenturen.
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 10:16:41
      Beitrag Nr. 126 ()
      Tja,Leute,

      es gibt da einen user,der sämtliche Lösungen in diversen threads angeboten hat.Vielleicht unterstellen ihm einige
      Überheblichkeit und Arroganz.Wie dem auch sei,ohne die haargenaue Durchführung sämtlicher Vorschläge,kann ich euch nur viel Spaß im Crash wünschen. :D :cool:

      Und Sittin,großer Häuptling:D deine Zinsen sind doch nur ein Teil des Problems:cool: und dieser Teil wäre lösbar :look: ,warum weigerst du dich einen Blick nach Dänemark zu werfen?:confused::rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 10:19:11
      Beitrag Nr. 127 ()
      # 9, Sittin, Du leidest wahrscheinlich unter Depressionen. Vielleicht hast Du es selbst noch gar nicht wahrgenommen. Ich empfehle Dir, mal einen Arzt aufzusuchen.
      Wir wissen doch alle, daß in der Welt vieles nicht in Ordnung ist. Nur man kann manches nicht ändern, es sei denn, man ändert seine Denkweise und sieht nicht ganz so schwarz.Eins Deiner Horrorwörter scheint wohl das Wort "ZINSEN" zu sein
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 10:19:35
      Beitrag Nr. 128 ()
      #26

      :eek: und welche User ist das ? ;)
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 10:23:19
      Beitrag Nr. 129 ()
      #25

      vielleicht wird dein Wunsch ja noch Wirklichkeit, würde mich auch freuen. Glaube allerdings das die Eropäische Einigung zu spät kam. Die haben alle zu lange geschlafen und ihre nationalen Interessen verfolgt (übrigens auch heute noch). Ist halt leider so.
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 10:28:32
      Beitrag Nr. 130 ()
      126: na immerhin sind jetzt die Zinsen schon ein Teil des Problems. Ist ein beachtlicher Schritt für den User, der hier so viele Lösungen anbietet! ;)

      Wilbi: könnte man denken, ist aber nicht so, rate mal, woraus ich meinen Trost gewinne! ;)
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 10:29:54
      Beitrag Nr. 131 ()
      El Torro:look:

      Wilbi,Depression verschlimmert die Lage:(
      was wir brauchen ist nicht:cry: sondern mit:laugh:
      die Ärmel hoch krempeln :) ,nur die Unregierung lässt uns ja nicht:mad:

      Eichel fehlen 6,5Mrd in der GRV,er muss einen Nachtragshaushalt aufstellen(30Mrd),er verfehlt erneut die
      Stabilitätskriterien,Beiträge in der GRV+GKV werden weiter steigen,höhere Lohnnebenkosten,mehr Arbeitslose,deflationärer Binnenmarkt,.....,

      was zu tun ist,liegt doch so offen auf der Hand!

      Nur es tut keiner!
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 10:30:45
      Beitrag Nr. 132 ()
      übrigens halte ich die "denkweise ändern" wenn man Probleme erkennt uns als unabänderbar darstellt für fatal.

      So könnte man ja sogar Hitler rechtfertigen! :mad:

      Es sind von Menschen geschaffene Systeme, und die sind änderbar. Siehe dazu auch die Thread: Kein Titel für Thread 72228746
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 10:34:10
      Beitrag Nr. 133 ()
      132,wenn wir so weiter machen,wird dieser auch wieder kommen:mad:

      Änderung der Lebensweise,Werte (nicht mit Geld verwechseln),sind genauso unabdingbar zur Rettung des Abendlandes:D
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 10:35:16
      Beitrag Nr. 134 ()
      #31

      was zu tun ist,liegt doch so offen auf der Hand!


      :laugh: ja aber es ineterssiert keinen :D Was sollen wir tun ? Revolution ? Dafür geht es uns Deutschen noch zu gut und wenn es auch der letzte begriffen hat, ist es dafür zu spät. ;):D
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 10:46:15
      Beitrag Nr. 135 ()
      Leudz, es ist einfach- nur nie schweigen!

      Und nicht nur reden, sondern auch handeln! ;)
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 11:20:29
      Beitrag Nr. 136 ()
      Ein neuse "Wir-Gefühl" muß nicht unbedingt in einer Diktatur enden, wobei die demokratischen Formen von wichtigen Veränderungen Probleme verschleppen. Denkt mal an GB; wie lange doch Veränderungen am System wiederum brauchen, bis sie greifen. Wir sind jetzt 10-15 Jahre im Rückstand. Bundeskanzler Schröder hat so viele vernünftige Denkansätze, die er gerne realisiert haben möchte. Die Gewekschaften verhindern derzeit fast alles an wichtigem, das dieses Land zwar auf Kosten vieler Menschen gesunden ließe, aber ich bin der Meinung, lieben geht es allen schlechter bevor unser System scheitert.

      Zu den Banken...auch hier gäbe es eine erste ambulante Lösung...die Genossenschaftsbanken und Sparkassen gehörte mehr Aufmerksamkeit gewidmet. Sie sind es derzeit, die am besten durch diese Krise fahren, sie unterstützen den bunten Reigen der Kleinwirtschaft, sie setzen sich ein für den kleineren Unternehmer, den Handwerker oder Häuslebauer.
      Sie agieren weitestgehend unabhängig von den Globalisierungsbemühungen der Finanzwirtschaft, sie führen ein funktionierendes Eigenleben...unterstützen wir sie doch!
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 11:23:13
      Beitrag Nr. 137 ()
      El Torro,
      s.thread von Fidelity,da steht die Notlösung:D

      aber bitte ohne Kreide regieren und handeln lassen:D

      Sicher nicht das Optimale,aber haben wir eine Alternative?
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 11:23:46
      Beitrag Nr. 138 ()
      wir dürfen nur nicht auf das Neoliberale Zeug reinfallen-
      das ist keine Lösung, wie man auch an Großbritannien schön sehen kann!


      Die Lösung ist irgendwo da draußen-
      in Richtung soziale Marktwirtschaft, verbunden mit Demokratie- einzig unser Systemfehler unterwandert all dieses!
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 11:26:22
      Beitrag Nr. 139 ()
      Humbug:mad:138
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 11:28:57
      Beitrag Nr. 140 ()
      eben nicht!

      Wir liegen doch gar nicht weit auseinander- überleg doch mal, woher Konzentrationsprozeße, Plutokratie, Unfähigkeit Probleme zu lösen kommen...


      Und warum unsere soziale Marktwirtschaft zum scheitern verurteilt ist- wir denken, es läge am sozialen, dem ist nicht so- wenn mna das jetzt abbaut schafft man lediglich noch mehr Nachfrageausfall.

      Für mehr Selbstbestimmung, für weniger Zinslasten der Gesellschaft! Die sich sogar selbst vergrößern! :mad:
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 11:30:23
      Beitrag Nr. 141 ()
      140hihi,erklär mir mal Dänemark:D dann sehen wir weiter:D
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 11:32:41
      Beitrag Nr. 142 ()
      es gibt kein Wunderland Dänemark, dafür kenne ich es gut genug.

      Hat der Staat nicht die Schulden, muß sie jemand anders machen. Das einzige was Dänemark hat, ist ein etwas verantwortungsvolleren Staat- es gibt ansonsten nur marginale Unterschiede- und die gleichen Probleme!
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 11:34:36
      Beitrag Nr. 143 ()
      :laugh: ,bei deinem Kenntnisstand machen Diskussionen keinen Sinn:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 11:38:25
      Beitrag Nr. 144 ()
      wenn du meinst- statt hier zu orakeln könntest du ja mal schreiben, was dein Wunderland so viel besser macht.


      Wundert mich sowieso, das du nicht Irland als Beispiel bringst! :p
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 11:41:04
      Beitrag Nr. 145 ()
      #37

      werd mal reinschauen, Danke ! ;)
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 11:44:02
      Beitrag Nr. 146 ()
      144.
      Dänemark ist bis 2006 schuldenfrei und investiert kräftig in Bildung,Arbeitslosengeld max.1Jahr,danach Jobannahme oder kein Geld mehr:eek:

      D in 2006,100% des Haushalts gehen in Zinsen der Verschuldung,Soziales und Rentenzuschüsse!Das ist unsere UnZukunft!
      Wollen wir eine Zukunft, sind vorrangig diese 3 Positionen radikal zu kürzen!
      Das ist nicht neoliberal sondern Mathematik:D
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 11:52:55
      Beitrag Nr. 147 ()
      Eigentlich wäre alles so einfach! Wir müssen weg von Anspruchsdenken, weg von der Vollkasko-Mentalität, weg von den "Zitzen der Sau" hin zur eigenen Futtersuche!

      Das heißt im Klartext an Negationen: Inkaufnahme einer höheren Kriminalität, massiver Abbau von Beamten und Allgemeinmedizinern, höhere Lebensarbeitszeit, Inkaufnahme einer höheren Arbeitslosigkeit für eine bestimmte Zeit, Absenkung der Sozialhilfe um mindestens 10-15%.

      Gewinnen würden wir mehr Individualität, mehr eigenverantwortliches Denken, mehr Souveränität und ein höheres Maß an Resistenz.
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 11:57:09
      Beitrag Nr. 148 ()
      Opti; du hast unser Geldsystem nicht hinreichend verstanden.

      Was passiert denn wenn der Staat Schulden abbaut?

      Was sind Staatsschulden?

      Doch jemand anderes Guthaben.

      Wenn du das nicht begreifen willst, tut es mir fast schon Leid!
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 12:07:28
      Beitrag Nr. 149 ()
      148

      147 hat dir bereits in Ansätzen die Antwort gegeben!

      Dein Guthaben existiert nicht!
      Deshalb muss dieses pseudo-Guthaben abgebaut werden,
      -Kürzung der Sozialhilfe für Arbeitsunwillige
      -Pensionsbegrenzung auf 1000 Euro
      -längere Arbeitszeiten in Handwerk und Dienstleistung
      -Abbau der Kündigungsrechte(warum hat DK nur einen Bruchteil der Arbeitslosigkeit,obwohl es verschärfte Regeln hat?Antwort,weil es die verschärften Regeln hat!
      -Keine Hinterbliebenrente bei eigenem Rentenanspruch
      -keine Rente für diejenigen,die keine Beiträge geleistet haben,Überführung in die Sozialhilfe
      -Verdoppelung der Erbschaftssteuer
      -....du kennst ja mein 100Punkte-Programm;)

      Ciao
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 12:08:16
      Beitrag Nr. 150 ()
      sitting bull inv

      ja was passiert denn wenn der staat schulden aufbaut?
      wer profitiert denn davon?
      warum nimmt der staat denn überhaupt schulden im solchen ausmaßen auf?
      ist vor schuldenaufnahme es denn nicht bekannt, daß man seine schulden mit zinsen zurück zahlen muß? und stimmt
      es nicht, daß es exakte mathematische formeln gibt, die es erlauben genau zu berechnen wann wieviel geld zurück bezahlt werden muß?
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 12:13:05
      Beitrag Nr. 151 ()
      diggit: es wurde noch nie ein Cent Schulden zurückbezahlt, wir zahlen heute noch Zinsen für Geld welches 1957 aufgenommen wurde. Tilgung kennt der Staat doch gar nicht.

      opti: 98 % unseres Geldumlaufes sind solcher Natur. Wie soll der Übergang konkret aussehen, deine Vorcshläge werden dazu nicht reichen!
      Außerdem wäre die gleiche Entwicklung wieder am laufen, wenn man das jetzt nur abbaut!
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 12:14:47
      Beitrag Nr. 152 ()
      diggit: verdammt nochmal, der Staat macht doch keine Schulden, weil er uns betrügen will oder so etwas- es ist zwingend so, das irgendeiner die Schulden aufnehmen muss, die ein Zinssystem als Zins für Guthaben braucht. Wer das ist ist grundsätzlich egal, nur nach einer gewissen Zeit fallen alle außer dem Staat wegen mangelnder Bonität aus!
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 12:24:27
      Beitrag Nr. 153 ()
      sehe ich das richtig, zuerst immer mehr schulden, danach hyperinflation und neue währung?

      Wäre doch der einfachste weg, oder?
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 12:26:00
      Beitrag Nr. 154 ()
      151,du widerlegst dich doch selbst:look:
      Forderungen meiner Art lehnst du als neoliberal ab und verkündest gleichzeitig,dass diese nicht einmal ausreichen:laugh:

      in 148 habe ich ja nur einen Ausschnitt dessen gegeben,was notwendig ist.Das Restprogramm kennst du ja auch,stell dich als nicht dumm:)
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 12:27:53
      Beitrag Nr. 155 ()
      sitting

      keiner muß irgendwelche schulden aufnehmen nur um irgendwelche gläubiger glücklich zu machen. zinsen sind auch keine einbahnstrasse. wenn es keiner oder nur wenig nachfrage nach geld gibt gehen die zinsen runter. ist ja auch ein marktmechanismus. im extremfall auf 0.
      die nachfrage bestimmt die angebotspreise. die geldanbieter können dir ihr geld nur durch niedrige zinsen schmackhaft machen, aber aufnehmen muß man sie trotzdem nicht. und wenn nichts mehr geht fallen die kredite eben aus, pech gehabt.
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 12:36:43
      Beitrag Nr. 156 ()
      #155: Deswegen leihen die Superreichen nur dem Staat etwas, dann ist das Ausfallrisiko wesentlich geringer.

      Mayer Amschel Rothschild hat es vorgemacht.

      Zunächst hat er dem Kurfürsten von Hessen Geld geliehen, damit dieser seinen Krieg führen konnte.
      Dann hat er die Zinsen in seine Bank investiert und das System durch seine Söhne europaweit eingeführt.

      Das System dieser Leute ist es Staaten Kredite zu geben oder gleich die Währung direkt zu kontrollieren(die FED ist eine Privatbank, die verschiedenen Grossbanken gehört!)

      Durch fortgesetzte Verschuldung wird die Abhängigkeit erhöht.

      Kriege erhöhen die Verschuldung, deswegen sind diese Kreise gegen Volksabstimmungen bzw. echte Demokratie, weil diese Kriege verhindern helfen.;)
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 12:37:48
      Beitrag Nr. 157 ()
      Ihr geht doch am Thema vorbei!Gläubiger und sonstiges spielen doch nicht die Rolle!

      Die Rolle spielt der verkrustete Arbeitsmarkt und das überzogene Sozialwesen auf allen Ebenen.
      Führt man hier die Kürzungen durch(gilt auch für Subventionen)können Schulden getilgt werden,womit sich das eigentliche Problem dabei,das sind eben die Zinsen,verringern.

      Mann o Mann,das hat doch nix mit VWL oder BWL zu tun,jedes gesunde Hirn kann dies erkennen!!!!!!!!!!
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 12:49:02
      Beitrag Nr. 158 ()
      Jeder Selbständige der einen ordentlichen Haushalt hat,macht es doch diesen Deppen vor,was zu tun ist.

      Wo die Ausgaben davonlaufen,muss eben eingespart werden,wenn sich die Einnahmeseite nicht verbessern lässt.

      Und hier benötigen wir eben einen Rundumschlag,nur so kann es überhaupt noch gehen.

      Immer ein praktisches Beispiel hinzu:
      Durch Zusammenlegung der GKV`s(vor deren Privatisierung)lassen sich locker 10Mrd bei der Verwaltung einsparen.

      Und nun ergänzt dieses Beispiel um 1000 weitere und D steht in wenigen Jahren wieder an der Spitze und dann,aber erst dann können wir uns wieder über Sozialleistungen unterhalten.
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 12:56:20
      Beitrag Nr. 159 ()
      opti, eine frage: warum müssen wie sparen, warum gibt es nix mehr, obwohl wir unser BIP seit über 50 jahren fast ausnahmslos gesteigert haben?

      Wo ist der Wohlstand hin?


      Wer zum Teufel hat ihn?

      Zinsen sinken eben nicht auf null, und wenn doch geht das System über die Umlaufgeschwindigkeit vor die Hunde oder das Geld wandert ab- siehe Japan.
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 12:59:19
      Beitrag Nr. 160 ()
      Hoffentlich sehnen wir uns nicht bald nach japanischen
      Verhältnissen;)
      Unser Wohlstand?Den haben wir doch größtenteils gar nicht,er ist auf Pump finanziert.

      Wir leisten nicht,was wir uns leisten!

      Ist doch ganz einfach,gell.
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 13:04:26
      Beitrag Nr. 161 ()
      159,praktisches Beispiel,
      lies mal den thread,den ich für dich hochgeholt habe,warum ist D....

      Kürzeste Arbeitszeit,frühester Renteneintritt,.......

      und das im Zeitalter der Globalisierung und unserer Demographie(du hast Irland ins Spiel gebracht,die bekommen unsere Probleme nicht1)
      Du erinnerst dich an den thread,was regt ihr euch auf,die eigentlichen Probleme kommen doch erst noch(Optimalist)

      Wir stehen bereits vor dem Ende,bevor die eigentlichen Probleme beginnen.

      Jetz is aba mal Schluss
      Ciao:)
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 13:08:25
      Beitrag Nr. 162 ()
      #58

      Jeder Selbständige der einen ordentlichen Haushalt hat,macht es doch diesen Deppen vor,was zu tun ist.


      vergiss nicht das unser Parlament mittlerweile fast aus lauter Beamten besteht, die haben keine Ahnung was es heißt "Eigenverantwortung" zu übernehmen. :laugh: Und selbst wenn mal einer früher Schlosser oder auch Einzelhandelskaufmann war, ist er schon vor mindestens 20 Jahren ins "System" geschliddert. Und nicht zu vergessen:

      Trotz allen Jammern`s haben diese Herren doch gar keine Ahnung was es heute heißt mit einem Facharbeiter oder Angestelltenlohn eine Familie zu ernähren. Sieh dir nur die Pensionen dieser Herren an, vergiß es. Alles was jetzt geschieht, geschieht halbherzig oder gar nicht und zu spät. :):)
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 13:19:06
      Beitrag Nr. 163 ()
      wieso gibt es Staatsschulden?

      Ihr tut ja geradewegs so, als ob die Politiker schuld dran wären.

      Erinnert euch an das Stabilitätsgesetz von 1967.

      Warum machen wir Schulden?

      Hast es richtig erkannt opti, wir bauten unser Wachstum auf Schulden.

      Doch warum machten wir das?

      Was zwingt uns zu wachsen?


      was, was, was???
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 13:40:26
      Beitrag Nr. 164 ()
      Wann genau wurde die Bildungsreform verabschiedet? Weiß das Jemand?
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 13:48:25
      Beitrag Nr. 165 ()
      #63

      Was zwingt uns zu wachsen?


      was, was, was???


      wenn`s du genau wissen willst zahlen wir schon Zinsen seit dem Versailler Vertrag :laugh: Und das zieht sich bis heute mit Zinseszins durch. :):):)
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 13:50:15
      Beitrag Nr. 166 ()
      sitting

      sehr wohl können zinsen auf null fallen. wenn sich morgen keiner mehr geld leiht sind sie zwangsweise auf null. angebot und nachfrage halt.

      Was zwingt uns zu wachsen?

      eigentlich nichts. nur unserer streben nach wohlstand. neuer fernseher, neues auto, teurer urlaub. warum gehen alle 8h am tag arbeiten. wenn man bereit sit darauf zu verzichten, bitte sehr. auch unsere urahnen haben sich schon als jäger und sammler durchgeschlagen.

      zum thema staatsschulden. staatsschulden sind gemeinschaftsschulden. also die schulden aller. bezahlt wird davon auch das wohl (fast) aller. und zwar all das, was wir uns über reine steuerzahlungen nicht leisten können. z.b. wiedervereinigung, tolles sozialsystem, eu, beamtenheer, kultur etc.

      warum machen wir diese schulden?
      tja, das ist wohl eher ein menschliches problem. wenn im kampf der interessentsgruppen niemand zum nachgeben bereit ist werden halt schulden gemacht. das problem ist verschoben und niemand musste was einbüßen.
      selbst jetzt wo die lage so akut ist sieht keiner ein, warum gerade bei ihm gespart werden soll. voila, und schon beglückt uns eichel mit einer höheren nettokreditaufnahme.
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 13:52:24
      Beitrag Nr. 167 ()
      #66

      auch unsere urahnen haben sich schon als jäger und sammler durchgeschlagen.


      geh mal in den Wald mit Pfeil und Bogen :laugh: Entweder Knast oder Klapsmühle :D
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 15:27:05
      Beitrag Nr. 168 ()
      166: diggit: das stimmt einfach alles nicht!

      Es erklärt nicht, warum man nicht einen Wohlstandsstand halten kann, bei gleichbleibender Bevölkerungszahl.

      Fakt ist, die Gesellschaft würde ohne Wachstum verarmen, vor allem der arbeitende Teil.

      Zwang.

      Genauso wie hinter dem Wachstum zwingend höhere Schulden stehen. Auch wenn deine Symptombeschreibung zu den Staatsschulden richtig ist, die Ursache für sie erklärt es nicht!
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 15:29:25
      Beitrag Nr. 169 ()
      und falls der zins zu sehr fällt ( was faktisch nie bis null passiert )
      wird einfach kein Geld mehr verliehen, sondern sucht sich Komplementäre Anlageform, meist im Ausland.

      geld kennt keinen Angebotszwang, und daher kommen die Krisen!

      Wir beobachten gerade eine , live!
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 15:39:13
      Beitrag Nr. 170 ()
      Jenseits von Gier und Knappheit
      Ein Interview mit Bernard Lietaer
      von Sarah van Gelder

      Übersetzung aus dem Englischen von Kurt-Werner Pörtner, August 1999.

      Sarah von Gelder von YES!: Warum setzen Sie so viel Hoffnung in die Entwicklung alternativer Währungssysteme?

      Bernard Lietaer: Geld ist wie ein Eisenring durch unsere Nase. Wir haben vergessen, dass wir es geschaffen haben, und es führt uns nun durch die Arena. Ich denke, es ist an der Zeit, herauszufinden, wohin wir wollen - nach meiner Meinung Richtung Nachhaltigkeit und Gemeinschaftlichkeit -, um dann ein Geldsystem zu kreieren, das uns genau dorthin führt.

      S. v. G.: So würden Sie also sagen, dass vieles, das sonstwo in der Gesellschaft passiert, oder eben nicht passiert, seine Wurzeln in der Art und Weise hat, wie unser Geldsystem gestaltet ist?

      B. L.: Das ist richtig. Während Lehrbücher der Ökonomie nachwievor behaupten, dass Menschen und Unternehmen um Märkte und Ressourcen konkurrieren, behaupte ich, dass sie in Wirklichkeit um Geld konkurrieren - Märkte und Ressourcen sind da nur Mittel zum Zweck. Also geht es darum, wenn man neue Geldsysteme gestaltet, auch darauf zu achten, die Ziele zu redifinieren, die eine Orientierung für menschliches Streben darstellen. Obendrein glaube ich nicht, dass Gier und Wettbewerb das Resultat einer unwandelbaren menschlichen Natur sind; ich bin zu der Überzeugung gelangt, dass Gier und die Furcht vor Knappheit in Wahrheit ständig von der Art und Weise neu geschaffen und verstärkt werden, wie wir mit dem Geld umgehen.

      Z. B. können wir genug Nahrung produzieren, um jeden zu ernähren, und es gibt definitiv genuügend Arbeit für jeden in der Welt, aber es gibt ganz klar nicht genug Geld, um all das zu bezahlen. Knappheit hat sich in unseren nationalen Währungen eingenistet. In der Tat ist es der Job der Zentralbanken, diese Devisenknappheit zu schaffen und aufrechtzuerhalten. Die direkte Konsequenz ist, dass wir uns wechselseitig bekämpfen müssen, um zu überleben.

      Geld entsteht dadurch, dass Banken es verleihen. Wenn eine Bank Ihnen eine 100.000 $-Hypothek unterbreitet, kreiert sie nur eine Kreditsumme, die Sie verwenden und die dann in der Wirtschaft zirkuliert. Die Bank erwartet, dass Sie in den nächsten 20 Jahren 200.000 $ zurückzahlen, aber dies erzeugt nicht die nächsten 100.000 $ - den Zins. Stattdessen schickt Sie die Bank in die rauhe Welt, wo Sie gegen alle anderen kämpfen, um die zweiten 100.000 $ zurückzubringen.

      S. v. G.: Also müssen einige Leute verlieren, damit andere gewinnen? Einge müssen bei der Rückzahlung ihrer Schulden in Verzug geraten, damit andere das Geld erhalten, um die Zinsen zu bezahlen?

      B. L.: Das ist richtig. Alle Banken tun dasselbe, wenn sie Geld verleihen. Das ist auch der Grund, warum die Entscheidungen der Zentralbanken - wie der Federal Reserve in den USA -so wichtig sind - höhere Zinsraten bedeuten automatisch einen größeren Anteil zwangsläufiger Pleiten. Wenn die Bank also Ihre "Kreditwürdigkeit" prüft, dann ist das in Wahrheit eine Prüfung, ob Sie gegen andere Mitspieler konkurrieren und gewinnen können - dazu in der Lage, die zweiten 100.000 $ herauszuholen, die nie geschaffen wurden. Und wenn Sie in dem Spiel versagen, dann verlieren Sie Ihr Haus oder welche Sicherheiten Sie sonst geboten haben.

      S. v. G.: Das beeinflusst gleichfalls die Arbeitslosenrate.

      B. L.: Das ist selbstredend ein wichtiger Faktor, aber es gibt mehr davon. Informationstechnologien erlauben es uns in zunehmendem Maße, ein sehr gutes Wirtschaftswachstum zu erzielen, ohne die Erwerbsarbeit zu steigern. Ich glaube, dass wir derzeit in einer der letzten beschäftigungswirksamen Überflussperioden der USA leben. Wie Jeremy Rifkin in seinem Buch "Das Ende der Arbeit" sagt, wird es nie wieder genug Jobs geben, auch in "guten Zeiten" nicht.

      Wie eine Studie der Internationalen Metallarbeiterföderation in Genf besagt, werden in den nächsten 30 Jahren nur noch zwei bis drei Prozent der Weltbevölkerung gebraucht, um all die Güter zu erzeugen, die wir auf dem Planeten benötigen. Selbst wenn man dies mit dem Faktor 10 multipliziert, stehen wir immer noch vor der Frage, was die restlichen 80 % der Menschheit tun sollen.

      Mein Vorschlag ist, dass lokale Währungen eines der herausragenden Werkzeuge für ein "Sozialdesign" des 21. Jahrhunderts sein werden, für keinen anderen Zweck, als Beschäftigung zu schaffen. Ich fordere nicht, dass lokale Währungen nationale Währungen ersetzen sollten oder ersetzen werden; darum nenne ich sie auch "komplementäre" Währungen. Die nationale, Konkurrenz erzeugende Währung wird auch weiterhin ihre Rolle in der globalen Wettbewerbsökonomie spielen.

      Wie auch immer, ich behaupte, dass komplementäre, lokale Währungen sich viel besser kooperativen, lokalen Ökonomien anpassen können.

      S. v. G.: Und diese lokale Ökonomien werden eine Form von Beschäftigung verbreiten, die nicht von Vernichtung bedroht sein wird?

      B. L.: Als ein erster Schritt ist dies korrekt. Z. B. gibt es in Frankreich derzeit 300 lokale Tauschringe, "Grain de Sel" genannt, wörtlich übersetzt "Salzkörner". Diese Systeme - die genau dann entstanden, als die Arbeitslosenrate 12 % erreichte - ermöglichen den Austausch von allem Möglichem von der Miete bis hin zum organischen Erzeugnis, aber sie tun ebenso etwas anderes. Alle 14 Tage gibt es im Ariège in Südwestfrankreich eine große Party. Leute kommen, nicht nur um mit Käse, Früchten oder Kuchen wie an normalen Markttagen zu handeln, sondern auch mit Stunden für Klempnerarbeiten, Haarschneiden, Segeln oder Englischlektionen. Nur Lokalwährungen werden akzeptiert!

      Lokalwährungen bringen Arbeit hervor, und ich mache einen Unterschied zwischen "Arbeit" und "Jobs". Ein Job ist das, was man für seinen Lebensunterhalt tut; eine Arbeit jedoch das, was man tut, weil man es gerne tut. Ich erwarte, dass Jobs im wachsenden Maße obsolet werden; aber da ist noch eine meist unbegrenzte Anzahl von Arbeiten, die getan werden müssen. Bspw. finden Sie in Frankreich Leute vor, die Gitarrenunterricht anbieten und Deutschunterricht nachfragen. Niemand würde dafür in französischen Francs bezahlen. Das Schöne an der Lokalwährung ist, dass, wenn Leute ihr eigenes Geld kreieren, sie keinen eingebauten Knappheitsfaktor benötigen. Und sie haben es nicht nötig, Devisen von anderswo zu besorgen, um Austausch mit dem Nachbarn zu betreiben. Edgar Kahn`s "Zeit-Dollars" sind dafür ein klassisches Beispiel. In dem Moment, in dem ein Übereinkommen zwischen zwei Leuten über ein Transaktion in "Zeit-Dollars" zustande kommt, erschaffen sie damit auch das dafür benötigte "Geld" in diesem Prozess; Knappheit an Geld existiert nicht. Das bedeutet allerdings nicht, dass es eine unbegrenzte Menge an dieser Währung gibt; Sie können mir nicht 500.000 Stunden geben - niemand kann 500.000 Stunden geben. Es gibt also eine Höchstgrenze dafür, ja; es existiert aber keine künstliche Knappheit. Anstatt dass Menschen gegeneinander gestellt werden, hilft das System dabei, dass sie miteinander kooperieren.
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 16:23:40
      Beitrag Nr. 171 ()
      @opti

      :laugh: siehste das meinte ich, wenn denen langsam nix als herumdoktor`n einfällt einfällt ist`s aus. :p

      Donnerstag, 24. April 2003
      Vorschlag der Rürup-Kommission
      Rente erst mit 67

      Die so genannte Rürup-Kommission zur Sozialreform schlägt eine schrittweise Heraufsetzung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre sowie einen geringeren Anstieg der Renten vor. So solle sichergestellt werden, dass der Beitragssatz bis zum Jahr 2030 auf höchstens 22 Prozent steigt. :eek::laugh: Dies erklärte der Vorsitzende der Kommission, der Wirtschaftswissenschaftler Bert Rürup, nach einer Sitzung der zuständigen Arbeitsgruppe in Berlin. Ohne eine Korrektur in der Rentenpolitik drohe bis 2030 ein Beitragssatz von mehr als 24 Prozent, betonte er.

      Die Anhebung des Renteneintrittsalters solle ab dem Jahr 2011 schrittweise jährlich um einen Monat von derzeit 65 auf 67 Jahre erfolgen, sagte Rürup. Die Renten sollten langfristig langsamer steigen als nach derzeitigem Recht. Ein neuer "Nachhaltigkeitsfaktor" solle den Rentenanstieg dämpfen. Rürup bestritt, dass dies ein Wiederaufleben des so genannten demografischen Faktors darstelle. Der steigenden Lebenserwartung werde bereits durch die Heraufsetzung des Renteneintrittsalters Rechnung getragen.

      Gewerkschaften dagegen

      Die Vorschläge werden von der Kommission zwar mehrheitlich getragen, von den Gewerkschaftsvertretern in dem Gremium jedoch abgelehnt. Eine einstimmige Absage erteilte die Arbeitsgruppe Vorstellungen, die Beitragssätze zur Rentenversicherung nach der Kinderzahl zu staffeln. Dies hatte etwa die CDU-Vorsitzende Angela Merkel angeregt.

      Bundessozialministerin Ulla Schmidt (SPD) sagte in einer ersten Reaktion, eine allmähliche Verlängerung der Lebensarbeitszeit sei ein "gangbarer Weg", der jedoch durch Härtefallregelungen ergänzt werden müsse. Zudem müsse die Arbeitsmarktlage berücksichtigt werden. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) kritisierte die Kommissions-Pläne scharf. Diese seien eine "kalte Absage an sozial gerechte und nachhaltige Reformen", erklärte DGB-Vize-Chefin Ursula Engelen-Kefer.

      Zeitplan verkürzt

      Sozialministerin Schmidt hatte Rürup am Mittwoch überraschend gebeten, die Vorschläge früher als geplant vorzulegen, damit der SPD-Sonderparteitag am 1. Juni sie noch beraten könne. Die SPD-Linke hat angekündigt, das Rententhema auf dem Sonderparteitag zur Debatte zu stellen und vorsorglich einen Beschluss gegen weitere Einschnitte in das Rentenniveau und gegen ein höheres Renteneintrittsalter erwirken zu wollen.

      Damit wird letztlich - wie bei der Gesundheitsreform - auch für die Renten-Vorschläge der Rürup-Kommission der Zeitplan drastisch verkürzt. Ursprünglich sollten die Experten bis zum Herbst Zeit für ein langfristiges Konzept für alle Sozialsysteme haben.
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 16:37:56
      Beitrag Nr. 172 ()
      171,wahrscheinlich nur ein Zahlendreher:laugh:
      soll wohl 2003 und nicht 2030 heissen:laugh:
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 16:40:33
      Beitrag Nr. 173 ()
      #72

      :cry::cry:
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 18:32:16
      Beitrag Nr. 174 ()
      was hilfts wenn wir mehr arbeiten? Die Löcher wachsen exponentiell weiter- unsere Lebensarbeitszeit nicht- und denkt mal jemand an die jetzt schon Arbeitslosen?
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 18:47:03
      Beitrag Nr. 175 ()
      #163 sittin bull
      wieso gibt es Staatsschulden?
      Ihr tut ja geradewegs so, als ob die Politiker schuld dran wären.


      Mann o Mann, du bist mir vielleicht ein Komiker :D
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 18:53:27
      Beitrag Nr. 176 ()
      bofex: wieso?

      Da ist mitnichten irgendetwas dran komisch!

      Lies folgendes durch und denke oder schweige für immer! :D


      ********************************************************


      Ist der Zins ein Monopoleinkommen?
      Preise bilden sich am Markt durch Angebot und Nachfrage, wobei sie normalerweise nicht unter die Gestehungskosten sinken können. Ist eine angebotene Ware knapp und die Nachfrage groß, steigen die Preise und damit die Gewinne. Diese Knappheitsgewinne führen dazu, daß auch andere Produzenten versuchen werden, die knappe Ware oder Leistung anzubieten. Damit konkurrieren sie die überhöhten Preise selbst nach unten. Der Wettbewerb auf freien Märkten sorgt also dafür, daß die Gewinne
      niemals in den Himmel wachsen.

      Betrachten wir unter diesen Aspekten den Zins, dann zeigt sich, daß er der einzige Preis ist, der sich diesen ausgleichenden Marktkräften entziehen kann.
      Jeder Produzent von Waren oder Leistungen ist gezwungen,
      seine Produkte loszuschlagen. Notfalls sogar unter den Einstandskosten, wenn er höhere Verluste vermeiden will. Diese ihn zum Angebot zwingenden Kosten sind z. B. Alterung oder Verderb der Ware, Gefahr des Unmodern- oder Überholtwerdens durch neue Produkte usw. In allen Fällen aber entstehen für jede Ware Lager- und Pflegekosten, die den Gewinn sehr schnell aufzehren können. Nur deshalb werden zu lange liegengebliebene Güter in Sonderangeboten und Schlußverkäufen oft weit unter Preis verramscht. Von verbilligten Geldscheinen im Ausverkauf, selbst
      von alten, abgegriffenen oder zerknitterten, hat man so etwas noch nie gehört!
      Im Gegensatz zu dem Halter von Waren unterliegt der Halter
      überschüssigen Geldes also keinem Angebotszwang. Er kann warten, wenn ihm die Belohnung für die Geldhergabe nicht hoch genug erscheint. Das heißt, er kann das gesamte Geldangebot verknappen und damit die Marktsättigung verhindern, die zum Absinken des Zinses führen würde. Geld ist also nicht nur aufgrund seiner Liquiditätsvorteile und der Haltbarkeit den Waren und der Arbeit überlegen. Geld ist darüber hinaus ein Monopolgut, auch wenn es sich auf viele Hände verteilt. Ähnlich wie der unvermehrbare Boden kann darum auch das Geld immer einen Knappheitspreis erzielen. Das heißt, im Gegensatz zu den Knappheitsge-
      winnen am Gütermarkt geht der Zins nie gegen Null herunter.




      Kann man den Zins nur durch Geldverknappung hoch halten?
      Ganz gleich, wie man den Zins auch immer definiert: erzielbar ist er nur so lange, wie die Nachfrage nach Geld über dem Geldangebot liegt. Kurz: solange Geld relativ knapp ist. Knappheit ist also immer eine Frage der Relation zu etwas anderem. Knappheit von Geld und damit Zinsen als Knappheitsgewinn kann man also nicht nur durch eine Ausweitung der Nachfrage, sondern ebenso durch
      eine Verringerung des Angebotes erreichen. Denken wir nur an den EG-Agrarmarkt. Wenn die Tomatenernte zu groß ausfällt und der Preis zu sinken droht, wird dieser Gefahr durch eine Verknappung des Angebots entgegengewirkt. Ein Teil der Tomaten wird „vom Markt genommen“, was auf gut deutsch heißt: vernichtet!
      Möglich wäre aber auch, das Problem des Tomatenüberschus-
      ses durch eine Ausweitung der Nachfrage zu lösen, z. B. durch eine großangelegte Werbekampagne oder die Entwicklung neuer Verwendungsmöglichkeiten für Tomaten usw. Auch damit könnte man den fallenden Preisen entgegenwirken.
      Ebenso kann man beim „Preis des Geldes“, dem Zins, ein Absinken durch Ausweitung der Nachfrage verhindern. Damit wird vermieden, daß der Zins unter jene Grenze fällt, bei der sich das Geld zurückhält mit der Folge konjunktureller Störungen. Konkret: Fragen die Bürger nicht genug Güter nach und als Folge davon die Unternehmer nicht genug Kredite, kann man durch großangelegte Werbekampagnen bei den Verbrauchern, Ausweitung der staatlichen Subventionen oder Nachfrage nach Gütern wie
      Rüstung, Raumfahrt
      usw. den Zins über jener Grenze halten, unter der es zu deflationären Störungen durch Geldzurückhaltungen kommen würde.
      Genau das geschieht bei uns seit einigen Jahrzehnten. Das
      heißt, wir sind nicht nur auf ständiges Wachstum angewiesen, um die Diskrepanzzunahme zwischen Arm und Reich durch staatliche Rückverteilungen verträglicher zu machen. Wir brauchen auch ein ständiges Wachstum, um die Zinssätze auf einer Höhe zu halten, die Geldzurückhaltungen erst gar nicht entstehen läßt.
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 19:01:47
      Beitrag Nr. 177 ()
      von mir aus in einzelnen Kapiteln!

      Stellen Sie sich einmal vor, irgend jemand würde Ihnen regelmäßig einige Hunderter aus der Brieftasche entnehmen. Ganz sicher würden Sie eine Anzeige erstatten. Nicht anders würden Sie wahrscheinlich reagieren, wenn jemand bei jedem Ihrer Käufe nach Mafia-Art einen bestimmten Anteil der Kaufsumme abkassieren würde. Genau das aber passiert bei uns! Jeden Tag, bei jedem Kauf und in einem ganz gravierenden Umfang.
      Gemeint ist diesmal nicht der Staat, der uns bekanntlich gleich zweimal in die Tasche greift, nämlich beim Geldverdienen und beim Geldausgeben. Nein, gemeint ist ein anderer Zugriff, der zwar größenmäßig mit dem des Staates konkurrieren kann und dennoch von uns kaum zur Kenntnis genommen wird. Gemeint ist der Anspruch des Kapitals an uns und unsere Leistung, bekannt unter dem Begriff Zinsen.




      Wie läuft das Abkassieren der Zinsen?

      Wenn der Staat die Lohnsteuer erhöht, geht der Arbeitnehmer mit weniger Geld nach Hause. Er weiß auf Heller und Pfennig, wieviel er sich weniger leisten kann. Erhöht der Staat dagegen in gleicher Höhe die Mehrwertsteuer, dann bleibt das Einkommen des Arbeitenden unverändert. Allerdings wird er auch hierbei ärmer, da sich durch die Mehrwertsteuer die Preise erhöhen und er
      weniger für sein Geld erhält. Was sich ändert, ist lediglich der Steuer-Einzugsweg: Statt beim Verdienen wird der Mehrbetrag beim Verbrauchen kassiert, statt beim Einnehmen beim Ausgeben. Statt offen, greift also der Staat versteckt in unsere Taschen.
      Aber immerhin: Er gibt den Mehrwert-Zugriff bekannt, und wir können uns mit wenig Mühe die Einkommensverluste ausrechnen.
      Bei den Zinsen geht das ähnlich zu. Sie werden nicht beim ausbezahlten Lohn abgezogen (wie manche Marx-Anhänger das auch heute noch vermuten), sondern als Kapitalkosten den Preisen zugeschlagen.
      Abkassiert werden also die Zinsen - wie die Mehrwertsteuer- über die zu zahlenden Preise: Während wir jedoch von der Mehrwertsteuer wenigstens den Prozentsatz kennen, wissen wir von den Zinsanteilgrößen in den Preisen meistens nichts. Auch durch Einsicht in die Kalkulationen könnten wir uns kein genaues Bild von den Zinsanteilen machen. Denn auf jeder Kalkulationsstufe werden - wie bei den Arbeitskosten - immer nur die hinzukommenden Zinsanteile ausgewiesen. Doch alle in die Kalkulation mit
      aufgenommenen Materialkosten der Vorlieferanten bestehen
      wiederum aus Arbeits- und Kapitalkosten, so daß die wirklichen Zinsanteile wesentlich höher sind.
      Das zeigt die Darstellung 12, in der an einem fiktiven Beispiel, von der Rohstoffgewinnung bis zum Endverbrauch, die Entstehung eines Produkts begleitet wird.
      Wie man sieht, kommen auf jeder der sechs Stufen unterschiedlich hohe Kapital- und Arbeitskosten hinzu. Sie werden mit den vorherigen, die in dem Einkaufspreis der Vorprodukte enthalten sind, zu einem neuen Gesamtpreis zusammengefaßt. Der tatsächliche Kapitalkostenanteil im Endpreis eines Produkts ist darum kaum noch festzustellen.



      Darstellung 12






      Der Gewinn wurde in der vorstehenden Darstellung außer acht
      gelassen und als Teil des Unternehmerlohns betrachtet, nämlich als Anreiz, Risiko zu übernehmen und unternehmerisch tätig zu werden.




      Wer erhält die Zinsen?

      Natürlich werden die Zinskosten in den Preisen - ähnlich wie bei der Mehrwertsteuer - von den Zahlern an Empfänger umverteilt.
      Würde der Staat die eingezogene Mehrwertsteuer wieder in Höhe der geleisteten Zahlungen an alle Haushalte zurückverteilen, dann könnte er sich die ganze Aktion sparen. Verteilt er jedoch das eingenommene Geld an die sozial schwächeren Bevölkerungsschichten, dann wird deren Los auf Kosten der übrigen verbessert.
      Bei den Zinsen werden zwar die Bürger - wie bei der Mehrwertsteuer - mit einem bestimmten Prozentsatz ihrer Endnachfrage zur Kasse gebeten. Doch diese eingezogenen Zinsmilliarden, inzwischen dreimal größer als die genannte Steuer, kommen keineswegs allen Haushalten zugute und schon gar nicht den sozial Schwächeren. Sie fließen vielmehr überwiegend jenen zu, die über die größeren verzinslichen Vermögen verfügen. Konkret : Je reicher man ist, d. h., je mehr zinsbringendes Sach- und Geldvermögen man besitzt, um so größer ist der Anteil, den man aus dem Topf der abkassierten Zinsen erhält. Die größten Verluste tragen diejenigen, die über keine oder keine nenneswerten verzinsten Vermögenswerte verfügen. Sie zahlen nur, ohne etwas zurückzuerhalten. Und da die zinsfordernden Sach- und Geldvermögen deutlich rascher zunehmen als die volkswirtschaftliche Leistung und damit die Staatsein-
      nahmen, ist auch der sozialste Staat von Jahr zu Jahr weniger in der Lage, die zinsstrombedingten Umverteilungen von Arm zu Reich durch steuerfinanzierte Rückverteilungen auszugleichen. Es sei denn, dem Staat gelingt es, das Wirtschaftswachstum ausreichend anzukurbeln, damit von Jahr zu Jahr ein größerer Kuchen zur Verteilung zur Verfügung steht. Doch um den Status quo der Vertei-
      lung aufrechtzuerhalten, ist das schon lange nicht mehr möglich. Und das nicht nur aus Umweltgründen.
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 19:04:51
      Beitrag Nr. 178 ()
      #176 sittin

      "Im Gegensatz zu dem Halter von Waren unterliegt der Halter
      überschüssigen Geldes also keinem Angebotszwang." (#176)

      Bei Null Inflation mag das noch vertretbar erscheinen.
      Aber nur bei Null Inflation.

      Bei Inflationsraten > Null "schmilzt" das Kapital wie Schnee in der Sonne.

      Und negative Zinsen gab`s schon mehrmals (z.B. Schweiz/Franken, zuletzt vor ein paar Monaten in Japan) - entgegen den Behauptungen in diesem Thread.

      Aber diese Fakten interessieren wohl nicht.

      Stattdessen: Ideologie & sektenartiges Wiederholen von selektiver Wahrnehmung forever !

      VC01
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 19:12:37
      Beitrag Nr. 179 ()
      Warum gibt es überhaupt Inflation?

      Was bedeutet das für kleine Sparer?

      Ideologie? :p

      Schauen wir uns doch mal an, wie sehr die Geldvermögen geschmolzen sind.
      Welche Zahlen willst du?
      M3 der Bundesbank?
      Zeige mir, in welchem Jahr das Geldmengenwachstum negativ war! :p

      Und zwar Geldmengenwachstum abzüglich Inflation.

      Das gleiche Geseier wieder- es kann nicht sein was nicht sein darf, wer etwas gegenteiliges behauptet ist eine blöden Ideologie verfallen oder mindestens Kommunist!

      :mad:


      Einen noch:

      Warum ist heute Zeit Geld?
      Der Zins als Leihpreis für Geld ist ein Posten auf Zeit. Geld, als Tauschmittel entstanden, erhält dadurch gewissermaßen eine zweite Dimension: Für die Geldverleiher wird es zu einem zeitbezogenen Einkommensfaktor ohne Leistung. Für den Kreditnehmer zu einem zeitbezogenen Kostenfaktor, den er nur mit zusätzlicher Leistung bedienen kann. Mit dem Zins wird also Zeit zu
      Geld gemacht. Das Sprichwort „Zeit ist Geld“ bringt diesen Tatbestand auf den kürzesten Nenner.
      Früher war Zeit für alle Menschen ein Geschenk. Heute trifft das nur noch auf die Zinsgewinner zu. Alle anderen - und das ist die übergroße Mehrheit - müssen „in der Zeit“ für die Gewinner tätig sein. Michael Ende hat diese streßauslösende Veränderung für die Menschen, märchenhaft verfremdet und dennoch deutlich, zur Aussage seines Buches „Momo“ gemacht.
      Weil Zeit Geld ist - Zinsgeld nämlich - müssen heute die Menschen ständig in Bewegung bleiben. Vor allem aber die Maschinen, am besten rund um die Uhr. Notfalls müssen sie auch mit weniger Beschäftigten laufen oder gar ohne sie. Denn ein Unternehmer spart mit jeder Entlassung einer Arbeitskraft Kosten ein, beim Abschalten einer Maschine aber laufen die Fixkosten weiter.
      Auch das fatale Sprichwort „Stillstand ist Rückschritt“ wird mit unserem Geldsystem erklärbar. Stillstand bedeutet hierbei nicht Erhalt des Status quo, sondern - der Zinsen wegen - Verluste.
      Denn die Zinsströme laufen bei einer Stabilisierung der Leistung nicht nur weiter, sie nehmen vielmehr durch sich selbst ständig zu.
      Obwohl jeder weiß, daß er bei gleichbleibender Leistung niemals ärmer werden kann, können wir uns im Zinssystem also ein „Nullwachstum“ nicht erlauben. Daß unter solchen Bedingungen Arbeitszeitverkürzungen nur schwer durchsetzbar sind, ist klar.
      Unser ständig positiver Zins zwingt uns also ohne Pause nicht nur zum Produzieren und zum Konsumieren, sondern zu einer ständigen Steigerung desselben. Und zwar im Gleichschritt mit dem Geldvermögen und den Schulden, die wiederum durch die ständig positiven Zinsen übermäßig wachsen, gewissermaßen „von alleine“. Diese Verknüpfung von Geld und Zeit haben wir bereits so verinnerlicht, daß wir uns immer mehr zum Leisten und Verbrauchen jagen lassen, ohne jedes Hinterfragen.

      Avatar
      schrieb am 24.04.03 21:04:07
      Beitrag Nr. 180 ()
      #178

      "Gefährliche" oder "unangenehme" Einwände, werden von sittin weder beantwortet noch widerlegt, sondern, mit Hilfe eines kopierten Textes, ignoriert. Eigentlich schade, sonst könnte es ein interessanter Thread werden können, sieht man vorallem an den vielen guten Beiträgen, die nicht vom Threadautoren stammen :eek:

      Schöne Grüße von Stephen
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 21:04:13
      Beitrag Nr. 181 ()
      Inflation ist die "peitsche", die das Geld im Umlauf hält.
      Zins das "Zuckerbrot" Beide haben deutlich negative Begeleterscheinungen:

      Was ist eigentlich Inflation?

      Die meisten Menschen verwechseln immer noch Inflation mit steigenden Preisen. Dabei ist ein steigendes Preisniveau nur die Folge der Inflation, an der sie meßbar wird. Statt von steigenden Preisen müßte man also von sinkender Kaufkraft des Geldes reden. Aber auch hier läßt man sich von den vordergründigen Vorgängen irritieren. Ähnlich wie man immer noch vom Sonnenuntergang redet, obwohl die Ursache das Wegdrehen der Erde ist.
      Der Begriff und das Faktum Inflation (von inflare = aufblähen) beziehen sich also immer auf das Geld, konkreter: die Aufblähung der Geldmenge. Gemeint ist damit jene Ausweitung, die über die der volkswirtschaftlichen Leistung hinausgeht. Die Folge einer
      solchen Ausweitung ist die Störung des Gleichgewichtes zwischen Angebot und Nachfrage. Dem gegebenen Angebot stehen mit den vermehrten Geldscheinen überhöhte Ansprüche gegenüber. Auf jeden Schein kommt weniger Leistung. Oder anders ausgedrückt:
      Man muß für jede Leistung mehr Geldscheine hergeben als zuvor. Gemessen an der Leistung sinkt also die Kaufkraft des Geldes.
      Gemessen am Geld steigt das allgemeine Preisniveau.
      Mit dem Begriff Inflation ist auch die Verantwortlichkeit geklärt: diejenigen, die an der Notenpresse sitzen und das Zuviel an Scheinen in Umlauf geben. Und das sind in unseren Tagen alleine die staatlichen oder vom Staat eingesetzten Notenbanken.
      Noch vor 20 Jahren sahen manche Politiker und Wissenschaftler in der Inflation - zumindest der gemäßigten - ein positives Stimulans für die Konjunktur. Inzwischen hat man die vielschichtigen negativen Folgen auch geringer inflationärer Preisauftriebe erkannt.1987 schrieb der Chefredakteur der „Welt“, Peter Gillies:
      „Inflation ist nicht nur Betrug am Sparer, nicht nur die unsozialste Form der Umverteilung, sondern auch die Erwerbslosigkeit von morgen. Längst ist widerlegt, daß fünf Prozent Inflation leichter zu ertragen seien als fünf Prozent Arbeitslosigkeit; vielmehr sind null Prozent Inflation die vorzüglichste Voraussetzung für
      null Prozent Erwerbslose. Der Glaube, Vollbeschäftigung lasse sich mit "ein bißchen Preissteigerung" erkaufen, mußte weltweit teuer bezahlt werden.“


      Avatar
      schrieb am 24.04.03 21:12:35
      Beitrag Nr. 182 ()
      Hör mal Stephen, so nicht!

      Inflation ist tatsächlich als "Peitsche" dafür verantwortlich, das Geld im Umlauf bleibt.

      Doch eigentlich will doch jede Regierung der Welt Kaufkrafterhaltung, eigentlich???

      Also was nun?
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 21:17:52
      Beitrag Nr. 183 ()
      Möglicher Ausweg?


      Vorstellung des "Dritten Weges" / Alternative zu Kapitalismus und Kommunismus / Vollendung der freien und sozialen Marktwirtschaft


      Von Matthias Miguel Braun und Bijan Nowrousian
      Wir haben uns schon fast daran gewöhnt: Jeder Tag bring neue Hiobsbotschaften mit sich. Hungerkatastrophe in Afrika, Vernichtung der EG-Lebensmittelüberschüsse, wachsende Armut auch in den Industriestaaten, Obdachlosigkeit, Haushaltsdefizite, Abholzung der Regenwälder, Ozonloch ... diese Liste ließe sich beliebig lange so fortsetzen. Angesichts solcher Meldungen empfinden immer mehr Menschen Hilflosigkeit und resignieren.
      Wird aber System in diese Fülle von Katastrophen und Fehlentwicklungen gebracht, so kristallisieren sich neben der drastischen Zunahme der Weltbevölkerung folgende Problemgruppen heraus:
      1. Eine weltweit zunehmende Arbeitslosigkeit bei theoretisch durchaus vorhandenen Beschäftigungsmöglichkeiten (z. B. Verbesserung der Infrastruktur in Osteuropa).
      2. Eine weltweit steigende Gesamtverschuldung (öffentliche und private Haushalte, Unternehmen).
      3. Ein ständiges Auseinanderdriften der Einkommen von immer mehr Armen und immer weniger Reichen, sowohl global, als auch innerhalb der einzelnen Nationen.
      4. Eine bedrohliche Umweltzerstörung, vor allem als Folge einer zwanghaften Zunahme von Produktion und Verbrauch (Umweltzerstörung wird letztendlich in Kauf genommen, um die Konjunktur, d. h. ein möglichst ständiges Wachstum der Wirtschaft zu garantieren).


      Tabuisierte Bereiche aufbrechen
      Welche Diagnose würde ein Arzt unserer Erde, diesem kranken Organismus, stellen? Wo sind die Ursachen dieser Entwicklung? Es mag an dieser Stelle verwundern, wenn wir nun von Geld- und Bodenordnung reden werden, denn weder in der öffentlichen Diskussion, noch in wissenschaftlichen Fachkreisen, wird ein Zusammenhang zwischen den oben beschriebenen Phänomenen und der Problematik der Geld- und Bodenordnung gesehen. Aber scheitert nicht gerade die gesamte herkömmliche Volkswirtschaftslehre mit ihren Denk- und Erklärungsschemata bei dem Versuch, brauchbare Lösungsvorschläge zu erarbeiten?
      Es ist daher unumgänglich, bisher ausgeklammerte und tabuisierte Bereiche unserer Wirtschaftsordnung auf ihre Funktionsweise und ihre Bedeutung für die Wirtschaft hin zu untersuchen. Alle Güter müssen, sobald sie hergestellt worden sind, auch angeboten werden: Wer eine Kiste Äpfel besitzt, muß diese möglichst schnell auf den Markt bringen, da sonst die Äpfel verderben. Aber auch Produkte, die nicht verderben, müssen möglichst bald angeboten werden, da sie zum Beispiel Lagerhaltungskosten verursachen, oder die Nachfrage nachläßt oder von anderen befriedigt wird. Man kann also bei allen Gütern einen Angebotszwang feststellen.
      Lediglich das Geld unterliegt keinem Angebotszwang. Es verdirbt nicht, verursacht keine Lagerkosten und wird jederzeit nachgefragt. Dies macht es, neben seiner Universalität, allen anderen Gütern überlegen. Insofern ist eine Hortung von Geld theoretisch möglich. Die Folge einer solchen Hortung ist aber, daß das Geld dem Wirtschaftskreislauf entzogen wird und somit nicht mehr dem Austausch von Waren dienen kann; Geld besitzt also eine "Streikfähigkeit".

      ***********************************************************
      Zur "Hortung". Man darf davon heute keine Vorstellung mehr haben, die an eine Matratze denken läßt. Geld soll eigentlich das Mittel sein, das die Realgüterproduktion in Arbeitsteilung unterstützt. Wann immer Geld nicht mehr in die Realwirtschaft - also die Produktion von Gütern und Dienstleistungen - investiert wird, wird es gehortet. Das bedeutet, daß all das Geld, das sich Händler an der Börse zuschieben, das hinter der Derivateblase steckt, das jene berühmten 90%+ des Devisenhandels ausmacht, der nur Spekulation ist, vielleicht auch alles Geld in Staatsanleihen etc., Hortung ist. Mit anderen Worten: es wird heute eine irrsinnige Menge an Geld gehortet. Wenn es eines Tages zur Fluchtbewegung aus den Papierwerten in die Realwerte kommt, gibt es eine fürchterliche Hyperinflation, die bereits heute zwingend angelegt ist.

      User Taratoga, wallstreet-online-Forum


      **********************************************************



      Für jede Volkswirtschaft ist es jedoch von höchster Wichtigkeit, daß das Geld im Umlauf bleibt. In unserem jetzigen Wirtschaftssystem wird dies auf zweierlei Weise erreicht: Durch das "Zuckerbrot" der Zinsen und die "Peitsche" der Inflation.
      Inflation = "Peitsche"
      In einem Wirtschaftssystem mit inflationärer Währung ist jedes Wirtschaftssubjekt daran interessiert, ob der drohenden Entwertung das Geld so schnell wie möglich wieder auszugeben. In einem solchen Falle unterliegt also auch das Geld einem Angebotszwang. Die Aufgabe der Inflation als Umlaufsicherung des Geldes ist einer der Gründe dafür, daß keine Währung der Welt ohne Inflation auszukommen scheint. Dies hat allerdings den Nachteil, daß das Geld seine Funktion als stabiler Preismaßstab und als gleichbleibendes Wertaufbewahrungsmittel, die ihm eigentlich neben seiner Funktion als Tauschmittel zukommen sollte, verliert. Deshalb ist diese Art der Umlaufsicherung allein ihrer sozialen Ungerechtigkeit wegen für die gesamte Gesellschaft äußerst negativ.


      Die zweite Art der Umlaufsicherung in unserem Wirtschaftssystem ist der Zins. Dabei bekommt das Wirtschaftssubjekt, welches sein Geld nicht hortet, sondern dem Wirtschaftskreislauf über den Bankensektor erneut zur Verfügung stellt, eine Prämie. John Maynard Keynes sprach in diesem Zusammenhang vom Zins als "Liquiditätsprämie". Um Wesen und Wirkung des Zinses darzustellen, müssen wir etwas weiter ausholen, als dies bei der Beschreibung der Inflation notwendig war.
      Zuerst muß verdeutlich werden, daß Zins über den Zinseszins-Effekt zu einem exponentiellen Anwachsen der Geldvermögen führt. Dies sei an folgendem Beispiel kurz erläutert:

      Hat man eine Spareinlage von 10 000 Mark bei einer jährlichen Verzinsung von 6%, so hat man nach 50 Jahren alleine durch den einfachen Zins (Verzinsung nur des Grundkapitals, also jedes Jahr 6% Zins für 10 000 Mark) einen Kapitalzuwachs von 30 000 Mark. Durch den Zinseszins (Verzinsung des Grundkapitals plus bisher angefallener Zinseinkommen) kommt dazu noch einmal ein Betrag von 134 000 Mark. Innerhalb von 50 Jahren hat sich das Guthaben also von 10 000 auf 174 000 Mark erhöht!!
      Dieses Beispiel verdeutlicht zuerst einmal, daß es sich beim Zins eben nicht, wie häufig angenommen, um eine einfache Bezahlung der Dienstleistung des Geld-zur-Verfügung-Stellens handelt.
      Entscheidend jedoch ist die Frage, wem der Guthabenbesitzer aus unserem Beispiel seine wundersame siebzehnfache Geldvermehrung denn eigentlich verdankt. Den Zinseinnahmen muß schließlich auch eine Arbeitsleistung gegenüberstehen. Die Banken sind ja keine selbstlosen Wohltäterinnen, die aus einem unerschöpflichen Füllhorn Geldgeschenke an sparsame Bürger verteilen. Allen Zinseinnahmen müssen daher auf der anderen Seite Schulden, d. h. Zinsenlasten, gegenüberstehen. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, darauf hinzuweisen, daß nicht nur Schuldner Zinsen zahlen, sondern wir alle! Insofern nämlich alle Unternehmer gezwungen sind, die Zinsenlasten ihrer Kredite auf den Preis umzuschlagen, zahlt auch jeder indirekt Zins. Zur Zeit beträgt der Zinsanteil im Warenpreis durchschnittlich 30%! Man muß also mehr als 30% seines Einkommens aus Zinsgewinnen bestreiten, um zu den Gewinnern des Systems zu gehören.
      Der Zins führt lediglich zu einer ständigen Umverteilung des Geldes von den Ärmeren zu den Reicheren, von der Arbeit zum Besitz. Insofern also auf der einen Seite die Zinsvermögen und Zins-einnahmen, auf der anderen Seite aber auch die Zinsenlasten und damit der Geldbedarf ständig steigen, handelt es sich hierbei um einen "positiv rückgekoppelten Kreislauf", d. h. eine sich selbst beschleunigende Entwicklung.

      Zur Frage, wie der Zins die Geldmenge erhöht:

      Direkt tut er das natürlich gar nicht. Aber der Zins verlangt zu seiner Zahlung immer eine erhöhte zukünftige Verschuldung. Im Bereich des Realkapitals bedeutet Rendite, daß mir ein Geschäft nach Abschluß desselben mehr hinterläßt, als ich zu Anfang hatte. Dies passiert gewöhnlich dadurch, daß etwas produziert oder geschaffen wurde. Im Bereich des Realkapitals ist dieser Erfolg aber zweifelhaft, es besteht ein unternehmerisches Risiko.

      Im Bereich des Geldes kann der Zins als reine Geldrendite eine Vermehrung nur bewirken, wenn zusätzliches Geld geschaffen wird. Dies geschieht durch neue zusätzliche Verschuldung. Das ist der Grund, weswegen sowohl Staats- als auch Unternehmens- und Konsumschulden in ihrer Gesamtheit ständig steigen. Ein einzelnes Unternehmen kann natürlich ohne neue Verschuldung auskommen, ja sogar entschulden, aber dann muß sich jemand anders stattdessen verschulden. Egal welche Zahlen Du Dir ansiehst, in jeder Volkswirtschaft steigt die Gesamtheit der Schulden mit geringen Unterbrechungen. Die nennt man dann Rezessionen.

      Beim Zins ist es aber im Gegensatz zur Realrendite so, daß seine Höhe nicht erst im nachhinein feststeht, sondern bereits zum Zeitpunkt der Kreditvergabe vereinbart wird. Der Gläubiger hat damit ein alles oder nichts Risiko. Entweder kann der Schuldner aufgrund seiner Investition genug Geld zusammenbringen um Tilgung und Zinsen zu leisten, oder er fällt aus und geht pleite. Die Folge ist, daß sobald keine ausreichende Neuverschuldung mehr passiert, immer mehr Schuldner pleite gehen und natürlich die Gläubiger mit sich reißen. Sobald also die Neuverschuldung des Systems unter die Höhe der alten Zinsen fällt, kommt es zur Krise, wie wir sie zur Zeit erleben. Zinskapitalismus hat Ähnlichkeiten mit einem Kettenbriefspiel. Ist der Prozess der Neuverschuldung einmal am Ende, stürzt das Kartenhaus zusammen.

      Nun müßte der Neuverschuldungsprozess eigentlich nie enden. Es besteht jedoch das Problem, daß wenn die Renditen unternehmerischer Investitionen nahe Null gefallen sind und die Geldzinsen dem gefolgt sind, der Zustand eintritt, wo den Geldbesitzern die gebotenen Zinsen nicht mehr ausreichen. Der Kreditmarkt kommt in dieser Liquiditätsfalle zum Erliegen, die Umlaufsicherung Zins ist wirkungslos. Einzig der Staat, dem Rendite egal ist, kann dann noch Kredit schaffen. Nach seinen Anleihen besteht immer ein Bedürfnis, da sie Grundlage der Geldschöpfung der Notenbank sind. Der Liquiditätsdruck zwingt zum Zeichnen von Staatsanleihen. Deshalb steigt am Ende vor allem die Staatsverschuldung, wie in Dollar, Euro und Yen schön zu sehen.

      User tarantoga, wallstreet-online-Forum








      Neben den bereits erklärten Phänomenen des ständigen Auseinanderdriftens von Arm und Reich sowie der ständig wachsenden weltweiten Verschuldung ist auch der Wachstumszwang, dem unsere Wirtschaft unterliegt, eine Folge dieses monetären Teufelskreises: Insofern die Verschuldung, wie gezeigt, ständig wächst, wächst auch der Anspruch des Zinses auf die Arbeitseinkommen. Ein immer größerer Teil des Einkommens muß aufgewendet werden, um den Zins zu bedienen. Will man die dadurch vorprogrammierte Verarmung breiter Bevölkerungsschichten verhindern, ist man gezwungen, die Arbeitsleistung ständig zu steigern. In einem Zinssystem ist die Wirtschaft also gezwungen, ständig zu wachsen, um den wachsenden Zins zu bedienen (in Deutschland ist die "Notwendigkeit" zum Wachstum sogar per Gesetz, dem Gesetz für Stabilität und Wachstum, festgelegt). Vergegenwärtigt man sich nun jedoch, daß die Ressourcen der Erde, auf deren Verarbeitung letztendlich jede Wirtschaft beruht, begrenzt sind und daß in einem begrenzten Raum kein unbegrenztes Wachstum möglich ist, erkennt man, daß ein fortwährendes Wirtschaftswachstum zwangsläufig zur Zerstörung unserer natürlichen Lebensgrundlagen führt.
      In dem bestehenden System bleibt demzufolge nur die Wahl zwischen dem ökologischen oder dem sozialen Kollaps.

      Phänomen Arbeitslosigkeit
      Wenn der Leser sich nun an die vier eingangs aufgelisteten Problemfelder erinnert, so wird deutlich, daß die unter 2. bis 4. erwähnten Probleme (Verschuldung, Auseinanderdriften von Arm und Reich, Umweltzerstörung/Wachstumszwang) bereits erklärt sind.
      Einer Erläuterung bedarf nur noch das Phänomen der Arbeitslosigkeit. Auch hier spielt der Zins eine wichtige Rolle: Bei jeder volkswirtschaftlichen Investition ist man gezwungen, mindestens soviel Gewinn zu machen, wie das Kapital bringen würde, wenn es verzinst auf der Bank läge. Kann ein wirtschaftliches Unterfangen diese Bedingung nicht erfüllen, so ist es so gut wie unmöglich, Geld dafür zu bekommen. Das Kapital verweigert sich, der Zins wird zum Investitionshemmer. Man spricht in diesem Zusammenhang vom sogenannten Rentabilitätsprinzip (das Gegenteil dazu ist das Wirtschaftlichkeitsprinzip, d. h. ein Unterfangen lohnt sich bereits dann, wenn es sich selbst trägt).
      Die fatalen Folgen dieses Prinzips lassen sich gerade in Deutschland gut erkennen: Es gibt über vier Millionen Arbeitslose, obwohl es an Aufgaben, die gemacht werden müßten, gerade in den neuen Ländern wahrlich nicht mangelt. Das Kapital jedoch, anstatt sich bei geringerer Rendite dem Aufbau in den neuen Ländern zur Verfügung zu stellen, zieht renditeträchtige Langzeitverzinsungen der Devisen- und Aktienspekulationen vor. Wo das Geld wirklich gebraucht wird, ist es nicht, und wo es ist, wird es eigentlich nicht gebraucht.
      Neben der ungerechten Geldordnung ist die herrschende Bodenordnung das zweite Grundübel unseres Wirtschaftssystems. Diese wird genauso wenig wie die Geldordnung als Problem erkannt, da das Recht auf Bodenbesitz vielen Menschen ebenso selbstverständlich ist, wie das Recht auf den Besitz an Gütern. Boden ist aber in vielerlei Hinsicht nicht mit anderen Gütern zu vergleichen: Zum einen ist Boden ein Gut, das jeder Mensch zum Leben braucht, zum anderen ist Boden nicht vermehrbar. Da man Boden also weder herstellen, noch verbrauchen kann (es sei denn, man vergiftet ihn!) sondern er eigentlich nur genutzt werden kann, dürften am Boden eigentlich nur Nutzungsrechte bestehen. Dabei sollte jeder nur soviel Boden bekommen, wie er braucht bzw. bearbeiten kann.
      Diesen Forderungen wird die heutige Bodenordnung nicht gerecht. Boden wird als spekulative Kapitalanlage mißbraucht, durch Zurückhaltung künstlich zusätzlich verknappt und ist Quelle ungerechtfertigter Bereicherung einzelner. Über Mieten, Pachten und damit letztendlich allen Preisen entsteht auch hier, wie beim Zins, ein Geldstrom von der Arbeit zum Besitz.
      Die heutige Geld- und Bodenordnung, die ungerechtfertigte, arbeitsfreie Einkommen einiger auf Kosten der Allgemeinheit zur Folge hat, ist mithin die eigentliche Ursache zahlreicher Probleme unserer Zeit!





      Dritter Weg
      Es stellt sich nun natürlich die Frage, welcher Weg aus dieser Situation herausführen kann. Nach dem Zusammenbruch des Kommunismus fällt dieser als Alternative weg. Daß es jedoch ein Trugschluß ist, anzunehmen, der Kapitalismus sei nun wohl oder übel das einzig funktionierende System, das halt trotz seiner "kleinen Fehler" akzeptiert werden müsse, zeigt sich an der offenen und verdeckten Ratlosigkeit, mit der sich Wissenschaft und Politik den Problemen "mutig" stellen. So hat z. B. der Nobelpreisträger für Ökonomie von 1976, Milton Friedman von der renommierten Chicago School, vor kurzem angeregt, den monetären Problemen durch eine staatlich kontrollierte Hyperinflation beizukommen!!
      Das Ende des Kommunismus bedeutet also nicht etwa den Sieg des Kapitalismus, sondern vielmehr sein Übrigbleiben!
      Um den Lösungsansatz, den die sogenannte freiwirtschaftliche Schule bietet und den wir hier als "dritten Weg" vorstellen, nachvollziehen zu können, ist es notwendig, sich noch einmal daran zu erinnern, was ganz zu Beginn über das Geld gesagt wurde: Geld unterliegt keinem Angebotszwang, kann folglich dem Wirtschaftskreislauf entzogen werden. Insofern dieses für eine Volkswirtschaft höchst schädlich ist, besteht prinzipiell immer die Notwendigkeit, es mit einer Umlaufsicherung zu belegen, d. h. die Wirtschaftssubjekte dazu zu bringen, ihr Geld dem Kreislauf erneut zur Verfügung zu stellen. In unserer Wirtschaft geschieht dies durch Inflation und Zinsen, mit allen daraus resultierenden Folgen.
      Der freiwirtschaftliche Lösungsansatz besteht nun darin, die schädliche Umlaufsicherung Zins und Inflation durch eine andere Umlaufsicherung zu ersetzen: Geld muß, wie alle anderen Güter auch, einem Angebotszwang unterworfen werden. Es müssen "Lagerhaltungskosten" für das Geld eingeführt werden, indem Gebühren für Geld entstehen. Konkret kann dies zum Beispiel bedeuten, daß Geldscheine nur dann gültig sind, wenn der jeweilige Besitzer am Monatsende eine zu erwerbende Marke darauf klebt (wie in Freigeldversuchen der 30er erfolgreich praktiziert wurde), oder daß bestimmte Geldserien nach dem Zufallsprinzip von der Notenbank aufgerufen (laut Bundesbankgesetz kann die Bundesbank schon heute Geldserien einziehen) und gegen einen etwas geringeren Betrag eingetauscht werden. Um die Grundidee noch einmal ganz deutlich zu machen: wurden bisher diejenigen, die ihr Geld dem Kreislauf erneut zur Verfügung stellten, "belohnt" (mittels Zins), so sollen nach freiwirtschaftlichen Vorstellungen diejenigen, die ihr Geld nicht erneut dem Kreislauf zur Verfügung stellen, "bestraft" werden (mittels Nutzungsgebühr). Jeder wäre also gezwungen, sein Geld entweder direkt dem Kreislauf zur Verfügung zu stellen, indem er es ausgibt, oder indirekt, indem er es bei einer Bank zinsfrei anlegt, die es dann zinsfrei gegen geringe Gebühren verleiht. (Es bestünde also kein Konsumzwang!)
      Damit das Geld aber auch seine Funktion als Wertmaßstab und Wertaufbewahrungsmittel erfüllen kann, muß es inflationsfrei sein. Diese Forderung ist in einer freiwirtschaftlich organisierten Wirtschaft schon deswegen viel leichter zu realisieren, da die Inflation in ihr ihre Funktion als Umlaufsicherung verliert. Daneben bedarf es einer unabhängigen Notenbank, die mittels einer Beobachtung des Großhandelsindex die Geldmenge dem Bedarf ständig anpaßt und so eine Entwertung des Geldes verhindert (Der Großhandelsindex beziffert die Preise, die der Großhandel für Produkte zahlt. Er reagiert sehr viel schneller auf Veränderungen, so daß die Geldmenge angepaßt werden kann, bevor die Verbraucherpreise sich ändern.).

      Die Bodenfrage läßt sich sowohl steuer-, als auch sachrechtlich lösen, indem entweder ungerechtfertigte Gewinne durch Steuern abgeschöpft werden, oder auf evolutionärem Wege mittels Erb- und Bodenrecht das Privateigentum an Boden durch ein Erbpachtsystem ersetzt wird.
      Während der Kapitalismus das private Eigentum und die private Nutzung an Boden vorsieht und der Kommunismus das staatliche Eigentum und die staatliche Nutzung, sieht die Freiwirtschaft einen gemeinschaftlichen Besitz (z. B. durch die Gemeinden) und private Nutzung (Erbpacht) vor.
      Die Durchführung dieser Reformen wäre problemlos im Rahmen des Grundgesetzes möglich: Lediglich das Bundesbankgesetz sowie Passagen des Erb-, Boden- und Wirtschaftsrechtes müßten geändert werden, um aus der kapitalistischen eine freiwirtschaftliche Ordnung zu machen!
      Silvio Gesell
      Die oben ausführlich dargestellten Vorschläge wurden zum erstenmal von Silvio Gesell (1862 - 1930) in seinem 1916 veröffentlichten Buch "Die natürliche Wirtschaftsordnung" NWO unterbreitet. In diesem Buch forderte er u. a. auch damals völlig utopische Dinge wie die Abschaffung der Golddeckung der Währung und eine unabhängige Notenbank sowie eine Indexwährung. Heute sind diese Dinge selbstverständliche Realität.
      Dies spricht ebenso für die Realisierbarkeit freiwirtschaftlicher Ideen wie die Freigeldversuche zu Beginn der 30er, von denen insbesondere der erfolgreiche Versuch in der österreichischen Marktgemeinde Wörgl/Tirol zu nennen ist, der gerade wegen seines Erfolges von der Regierung per Erlaß beendet wurden (da sich ca. 170 weitere Gemeinden für das Experiment interessierten, sah die Nationalbank ihr Monopol gefährdet!).
      Wir halten diese Ideen für äußerst beachtenswert. Auch wenn die Details für eine Durchführung in einer ganzen Volkswirtschaft natürlich noch nicht ganz ausgereift sein mögen, so glauben wir doch, daß sich hier tatsächlich ein Ausweg auftut.

      Dieser Beitrag erschien erstmalig im November 1993 in der Schülerzeitung "Ex & Hopp" des Carl-Humann-Gymnasiums, Essen-Steele. Wir danken den Autoren für die freundliche Nachdruckgenehmigung. (Die Redaktion)
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 21:29:00
      Beitrag Nr. 184 ()
      Und hier wiederholt Creutz Geldsyndrom:


      Geld und Krise - Die ökonomischen Folgen
      „Immer dann, wenn es in der ökonomischen
      Realität anders zugeht, als es die Modelle
      der Wirtschaftslehrbücher vorschreiben,
      sollten die Ökonomen, statt in der Rumpel-
      kammer überholter Theorien herumzustö-
      bern, nach den monetären Ursachen der
      Krise fahnden.“
      Wilhelm Hankel *
      * Wirtschaftswissenschaftler, "John Maynard Keynes“, 1988


      Versucht man, die Krisenentwicklungen in der Welt einzugrenzen, kann man das auf verschiedene Weise tun, z. B. von geographischen, politischen, ökonomischen oder historischen Gesichtspunkten her. Würde man die von Krisen besonders betroffenen Länder auf dem Globus markieren, dann wäre sichtbar, daß man mit dem geographischen Ansatz nicht weit kommt. Wirtschaftskrisen gibt es überall, in Nord und Süd, in Ost und West. Daß sie
      auf der Südhalbkugel gravierender sind, hängt unter anderem
      damit zusammen, daß der Norden es verstanden hat, manche Krisenursachen und ihre Folgen in die südlichen Länder abzuschieben. Denn wer anderen wirtschaftlich und politisch überlegen ist, kann nicht nur Güter exportieren, sondern auch Arbeitslosigkeit und Umweltzerstörung.
      Prüft man den politischen Ansatz, dann kommt man auch nicht viel weiter. Denn Wirtschaftskrisen treffen wir in Demokratien ebenso an wie in Diktaturen; in Feudalsystemen ebenso wie in sozialistischen. Auch eine Untersuchung der verschiedenen Wirtschaftsformen bringt nicht viel. Ob Planwirtschaften, mehr oder minder „freie“ Marktwirtschaften oder irgendwelche Mischmodelle: alle werden - wie die Erfahrung unserer Tage zeigt - von
      Krisen heimgesucht. Rohstoffreiche Länder fallen ebenso darunter wie rohstoffarme, industrialisierte ebenso wie landwirtschaftlich orientierte. Selbst Sondermodelle mit oft propagiertem Vorbildcharakter, wie Schweden und Israel im westlichen oder Jugoslawien und Kuba im sozialistischen Lager, konnten sich den zunehmenden Problemen nicht entziehen.
      Fündiger wird man jedoch auf der Suche nach den auslösenden Ursachen der Krisen, wenn man einmal dem historischen Ansatz folgt. Schon wenn wir uns auf unseren eigenen Raum und dieses Jahrhundert beschränken, werden wir schnell feststellen, daß alle unsere bisherigen großen Krisen, wie auch die zwischenzeitlichen Aufstiegsphasen, in auffallender Weise mit dem Geld zusammenhängen.






      Was waren die großen Krisen unseres Jahrhunderts?

      Bei der großen Inflation in den Jahren 1920 bis 1923 bedarf der Krisenzusammenhang mit der Geldordnung (bzw. -unordnung) kaum näherer Erläuterungen. Aber auch die nächste große Krise Anfang der 30er Jahre hing mit geldbezogenen Problementwicklungen zusammen. Auslöser dieser Depression, in der die Arbeitslosigkeit in Deutschland in kurzer Zeit auf über sechs Millionen
      anschwoll, waren vor allem die Börsen- und Bankenkräche in den USA 1929, nicht zuletzt als Folge überzogener Aktienspekulationen mit geliehenem Geld. Das hatte auch gravierende Auswirkungen für die Weimarer Republik. Denn aufgrund der Zahlungsengpässe der US-Banken forderten diese in aller Welt ihre Kredite zurück. Auch die Reichsbank mußte solchen Forderungen nachkommen. Da die Kreditrückzahlungen in Gold erfolgten, verringerten sich die entsprechenden Reserven der Reichsbank. Und da
      die herausgegebene Geldmenge an die Goldreserven gebunden
      war, reduzierte der damalige Reichsbankpräsident Luther pflichtgemäß die umlaufende Geldmenge.
      Man hatte zwar unter großen Opfern Anfang der 20er Jahre
      gelernt, daß man die Geldmenge auf keinen Fall über die Wirtschaftsleistung hinaus vermehren dürfe, wußte aber offensichtlich nicht, daß eine Geldmengenverminderung zu einem depressiven Zusammenbruch der Wirtschaft führt. Die sowieso prekäre Lage wurde also durch die deflationäre Geldpolitik der damaligen Notenbank noch verstärkt, die „in autonomer Erhabenheit die Weimarer Republik exekutierte“, wie der frühere Bundesminister
      Ehrenberg in seinem Buch „Zwischen Marx und Markt“ 1973 treffend schrieb. Da ohne die daraus resultierenden Arbeitslosenheere Hitler kaum an die Macht gekommen wäre, kann man auch das „Dritte Reich“ und den zweiten großen Krieg in diesem Jahrhundert auf das Konto jener falschen geldbezogenen Entscheidungen buchen.
      Auch die Gewerkschaftszeitschrift „Metall“ hat 1953 diese fatale Beziehung bestätigt:
      „Zweimal wurde das soziale Gefüge des deutschen Volkes in
      den Grundfesten erschüttert: während der großen Inflation des Jahres 1923 und nach dem Ausbruch der Weltwirtschaftskrise im Jahre 1929. Ohne diese Katastrophen wäre der Nationalsozialismus niemals eine Macht geworden.“
      Für die Unwissenheit der Politiker in der Weimarer Republik über die monetären Hintergründe der großen Rezession mag das Zitat des damaligen SPD-Politikers Nölting stehen:
      „Die Geldkrisen sind im wesentlichen interne Vorgänge im Be reiche des Kapitals, häuslicher Hader der Bourgeoisie, ein sich in einer höheren Region vollziehendes und sich selbst aufhebendes Kampfspiel.“
      Leider hat sich an diesem Erkenntnisgrad bei den meisten Politikern bis heute nicht allzuviel verändert.
      Die dritte Wirtschaftskrise in unserem Land, die Wirtschaftslähmung von 1945 bis 1948, war ebenfalls währungsbezogen, nämlich die Folge einer rüstungs- und kriegsbedingten Überausweitung der Geldmenge, der nach dem Krieg kein ausreichendes Angebot an Gütern gegenüberstand. Für solches inflationäres Geld aber ist niemand mit Lust und Laune zu arbeiten bereit.
      Trotz der durch die Kriegszeit entstandenen übergroßen öffentlichen Aufgaben und persönlichen Bedürfnisse kam die Wirtschaft nicht in Gang. Erst nachdem man das inflationäre Geld gegen ein mengenmäßig reduziertes umgetauscht hatte - fälschlicherweise als Währungs-“Reform“ bezeichnet -, kam es zu einer wirtschaftlichen Wiederbelebung und zu dem sogenannten „Wirtschaftswunder“.
      Nicht nur die Wirtschaftseinbrüche, auch die Wirtschaftsaufschwünge werden also entscheidend von der Geldordnung bzw. Geldverfassung bestimmt. Das gilt auch für das „Wunder der Rentenmark“, also jenen kurzen Aufschwung nach der großen In-
      flation im Jahr 1923.





      Welche Tatbestände könnten auch bei uns zu einer großen Krise führen?

      Erinnern wir uns noch einmal an die zweite Wachstumsregel. Danach kann ein Organismus nur stabil bleiben, wenn sich alle seine Teile im Gleichschritt mit dem Ganzen entwickeln.
      Wie hier bereits mehrfach dargelegt, wachsen in unserem Wirtschaftsorganismus die monetären Bestandsgrößen Geldvermögen und Schulden mit exponentieller Tendenz. Die sozialen Folgen dieser Überentwicklung konnten bislang in den meisten Ländern durch ständiges Wirtschaftswachstum in erträglichen Grenzen gehalten werden. Dieser Ausweg wird jedoch immer weniger gangbar, da die Natur einer ständigen Leistungssteigerung Einhalt gebietet. Außerdem muß das noch mögliche Wirtschaftswachstum immer mehr zur Behebung der bereits bewirkten Naturzerstörungen eingesetzt werden. Diese „Umweltreparaturen“ erbringen jedoch allein dem eingesetzten Kapital weitere Einkommenszugewinne. Die daraus resultierenden Arbeitseinkommen sind dagegen fragwürdig. Denn die Arbeitenden müssen - wie bei den
      Rüstungsaufgaben - die Kosten dieser Reparaturen über Steuern und Preisaufschläge selbst tragen. Das heißt, die Arbeitsleistenden zahlen sich selbst ihre Löhne, verkürzt um die Verzinsung des Kapitals, das bei diesen Umweltschutzmaßnahmen zusätzlich eingesetzt wird.






      Droht auch dem Kapitalismus unserer Tage eine große Krise?

      „Der Kommunismus ist tot - der Kapitalismus todkrank“, hat in der „Wendezeit“ einmal jemand treffend formuliert. Die „Krankheit“ des Kapitalismus läßt sich an vielen Symptomen festmachen, am besten sicherlich an den monetären „Wucherungen“ und ihren „Metastasen“, zu denen nicht zuletzt die zinsbedingten Einkommensumschichtungen gehören. Deren Größenordnungen und Folgen für die Bürger wurden in den Kapiteln 21 und 22 dargelegt.
      Aber nicht nur für die Bürger, auch für den Staat haben diese Diskrepanzentwicklungen schwerwiegende Folgen. Aufgrund der zunehmenden Staatsverschuldung bluten die öffentlichen Kassen aus. Die entstehenden Defizite können nur mit verringerten Ausgaben, zusätzlichen Schulden oder höheren Steuern geschlossen werden. Alle drei Maßnahmen treffen zwar die Gesamtheit aller Bürger, aber die Normalverdiener immer härter als die Geldkapi-
      talbesitzer, deren Einkünfte ständig weiter steigen.
      Alles in allem wird der finanzielle Spielraum der Regierungen kleiner, während die sozialen Kosten steigen. Der Sozialstaat konnte zwar lange Zeit das Auseinanderdriften von Arm und Reich durch Rückverteilungen in tragbaren Grenzen halten, das aber wird zunehmend schwieriger. Das „soziale Netz“ reißt nicht
      nur an vielen Stellen, weil es allzuoft als „soziale Hängematte“ mißbraucht wird. Es reißt vor allem, weil der Staat immer weniger in der Lage ist, die zunehmenden „Löcher“ laufend zu flicken. Die immer höheren Sozialabgaben und der daraus resultierende Rückgang der Nettolöhne treffen immer mehr jene Schichten, die
      der Staat eigentlich unterstützen müßte. Vor allem wächst die Zahl der Menschen, die durch das soziale Netz hindurchfallen, die Zahl der Langzeitarbeitslosen, der Sozialhilfeempfänger und der Nichtseßhaften.
      Die Zunahme der sozialen Spannungen in den vom Kapitalis-
      mus beherrschten Marktwirtschaften ist also unausweichlich vorprogrammiert. Damit aber auch die nächste große Krise, von der wir nur erhoffen können, daß sie ohne großen Krieg ablaufen wird.



      Wo ist da der Denkfehler?


      Ich finde keinen!
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 21:55:14
      Beitrag Nr. 185 ()
      Wenn ich das mit der Peitsche vorher gewußt hätte(mein Posting kam vor Deiner Peitsche:eek:), dann......

      hätte ich genau das gleiche geschrieben!


      Soll ich Dir 10 Postings mit Einwänden innerhalb dieses Threads zeigen, die Du nicht beatwortet hast, zuletzt eben 178?
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 22:42:39
      Beitrag Nr. 186 ()
      ja, zeig!

      Ich habe es mit meinen beiden Statements gestern abend versucht zu benatworten, mußt dafür etwas globaler werden!

      :)

      Übrigens finde ich einen sachlichen Ton auch wesentlich angenehmer zum diskutieren, du mußt nur wissen, das ich hier alles mögliche unterstellt bekomme, nur kaum jemanden, der sich sachlich damit auseinandersetzt.

      Ich fürchte, es sitzt so tief in uns allen drinnen, das wir gar nichts anderes mehr wahrnehmen. Nun wird schon die Inflation als etwas "gutes" gesehen.

      Ich glaube viele Leute spüren das dies hier richtig ist- und es kommt zu inneren Konflikten, die sich nach außen in Diffamierung dieses Gedankengutes äußern oder in "das kann nicht sein, weil".
      Ich würde sagen eine unbewältigte Konfliktsituation in Zusammenhang mit Schuldgefühlen plus Angst vor den Konsequenzen. Wirklich.

      Und mit Ideologie oder Sektierertum hat es nichts, rein gar nichts zu schaffen.
      Die Freiwirtschaft sieht einfach die Probleme im Geldumlauf an, bzw. wie er erreicht wird.

      Moralisch liegen wir richtig, wie die Threads von mir zu hsitorischen Behandlungen des Zinses zeigen,
      Weltpolitisch liegen wir richtig, weil die Machtkonzentration durch Zins und Zinseszins immer mehr bemerkbar wird, sei es durch Krisenerscheinungen oder Kriege, für die Gründe erfunden werden müssen in einem Klima der Angst.
      Ob wir sachlich 100 % richtig liegen, gilt es zu diskutieren. Das wurde viel zu lang einfach untergebügelt, von allen Seiten, vielleicht weil es Personen gibt die verlieren werden? Der normale Sparer gehört aber nicht dazu, er zahlt wesentlich mehr an Zins ( indirekt ) als er jemals einnehmen kann!
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 22:49:36
      Beitrag Nr. 187 ()
      Welche Bedeutung hat das Geld?
      Wenn man die Bewohner eines Hauses fragt, welche Teile des
      Gebäudes die wichtigsten sind, werden sie sicher die Wohngeschosse nennen. Vom Untergeschoß wird kaum jemand reden,und vom Fundament noch weniger. Dabei ist das Fundament für die Stabilität des gesamten Gebäudes von entscheidender Bedeutung.
      Ähnlich ist es mit den Etagen der „politischen Gebäude“, in denen wir leben: Der Bereich der Gesellschaftspolitik ist uns der wichtigste. Mit wirtschaftlichen Fragen befassen wir uns weniger, und mit jenen der Geld- und Währungsordnung so gut wie gar nicht.
      Diese Einschätzungs- und Interessenabstufung gilt nicht nur für das Gros der Bürger, sondern auch für fast alle Politiker.
      Ein langjähriges Mitglied der SPD im Bundestag, vormals
      Bundesbanker und als Folge Währungsexperte seiner Fraktion,
      hat mal beklagt: Immer wenn es um gesellschaftspolitische Tagesfragen ginge, wäre der Fraktionsraum überfüllt. Würde
      ernsthaft über Wirtschaftsfragen diskutiert, gingen zwei Drittel der Abgeordneten nach Hause. Und stünden Geld- und Währungsfragen an, bliebe von der ganzen Mannschaft allenfalls ein halbes Dutzend übrig. - In anderen Parteien dürfte es kaum anders sein.
      Dabei wird die wirkliche Bedeutung des Geld- und Währungs-
      sektors jedem klar, wenn man die Bereiche Gesellschaft, Wirtschaft und Währung - entsprechend unserem Wohnhausbeispiel- einmal übereinander anordnet, wie in der ersten Grafik dargestellt: Eine stabile Gesellschaft kann es nur auf dem Unterbau einer stabilen Wirtschaft geben, und diese nur auf dem Fundament eines stabilen Geld- und Währungssystems. Doch ähnlich wie bei den Gebäuden, wissen wir nur selten etwas von dieser fundamentalen Rolle der Währung. Tauchen in den „gesellschaftlichen Wohnetagen“ Risse auf oder droht das gesamte Gebäude baufällig zu werden, versuchen wir darum meist „vor Ort“ mit den
      Problemen fertig zu werden. Doch haben solche Reparaturversuche kaum Chancen auf Erfolg, wenn die Ursachen der Störung tiefer liegen. Machen wir uns aber die Mühe, den „Rissen“ und „Baufälligkeiten“ in unseren Gesellschaftssystemen intensiv genug nachzugehen, das heißt auf der Leiter der Ursachenkette bis
      zur untersten, auslösenden Ebene hinabzusteigen, dann werden wir fast immer im „Fundament“ fündig werden, also im Bereich von Geld und Währung.



      Geld wirkt unmittelbar, direkt und umfassend auf einfach alles im Leben. Kein anderer Stoff der Erde ist uns so wichtig geworden. Es ist unser Gott. Alle anderen Belange müssen sich seiner Ordnung unterwerfen.
      Abgesehen davon, dass es zu inneren Konflikten führt und moralisch verwerflich ist, hat es auch noch die Angewohnheit, sich selbst zu vermehren. Zwar versuchen wir alle, zu den Gewinnern zu wechseln ( vor allem hier )
      das uns das aber nicht gelingen kann ( zumindest den Großteil ) ist klar. Es ist wie an der Börse.
      Hier wird kein Geld geschaffen, sondern für euren Gewinn muß ein anderer bezahlen. Ihr könnt es leugnen, aber es ist so!
      Avatar
      schrieb am 25.04.03 00:20:13
      Beitrag Nr. 188 ()
      "Im Gegensatz zu dem Halter von Waren unterliegt der Halter
      überschüssigen Geldes also keinem Angebotszwang." (#176)

      Bei Null Inflation mag das noch vertretbar erscheinen.
      Aber nur bei Null Inflation.

      Bei Inflationsraten > Null "schmilzt" das Kapital wie Schnee in der Sonne.


      Ja und? Ist das nun etwas gutes? Daher auch ein Angebotszwang- aber leider überseht ihr die negativen Folgen der Inflation. Und außerdem ist Geldwertstabilität eines der 4 Kriterien des Stabilitäts- und Wachstumsgesetz. Wo ist diese? Siehe die V80-Graphik von Hans Eisenkolb


      Und negative Zinsen gab`s schon mehrmals (z.B. Schweiz/Franken, zuletzt vor ein paar Monaten in Japan) - entgegen den Behauptungen in diesem Thread.

      Aber diese Fakten interessieren wohl nicht


      Und was passiert dann? Geld entzieht sich dem Markt!
      Es wandert aus- ihr dürft diese negativen Zinsen nicht mit denen, die sich selbst einstellen bei einer Freiwirtschaft mit Umlaufgebühr, verwechseln. Denn in dieser existiert mit ULG ein Angebotszwang, heute gibt es so etwas einfach nicht! Posting 24 im anderen Thread macht es deutlich!
      Avatar
      schrieb am 25.04.03 10:24:36
      Beitrag Nr. 189 ()
      Dazu paßt übrigens die Äußerung eines Fed-Mitarbeiters vom letzten jahr:

      Sinngemäß etwa: "Wir schmeißen euch mit Dollars zu, in dem wir die Presse rotieren lassen!"

      Nur: Viel Geld löst offensichtlich unsere Probleme nicht, sondern schafft nur weitere Asset-Bubbles, warum wohl?
      Und Inflation ist auf einmal ein Segen für uns?????

      Wer die Gedanken der Freiwirtschaft verstanden hat, weiß warum die Gelddruckerei nicht funktionieren kann, um ein sowieso schon überschuldetes Volk zum weiteren Konsum anzuheizen!


      :)
      Avatar
      schrieb am 25.04.03 10:44:59
      Beitrag Nr. 190 ()
      ich ergänze mal @SittinBulls Posting:....Wer die Gedanken der Freiwirtschaft verstanden hat, weiß warum die Gelddruckerei nicht funktionieren kann, um ein sowieso schon überschuldetes Volk zum weiteren Konsum anzuheizen...

      ....denn eines ist wohl allen klar geworden, daß die wahren Werte auf diesem Globus eben nicht das Geld-, das den nur Spegel der natürlichen Ressourcen dartellt- ist, sondern eben die ROHSTOFFE, die unter und über der Erde liegen!!! Diese Rohstoffe gehören den Völkern der Weltgemeinschaft und dienen der sinnvollen und verantwortungsvollen Verwertung.

      Wenn Geld auch nur einen sinnvollen Zweck darstellt, dann den der Arterhaltung und nicht der Artvernichtung, was soviel bedeutet: Es gibt derzeit kein größeres Anliegen der Völker dieser Welt, als der Kampf gegen die Übervölkerung und der Kampf gegen den rapiden Anstieg der Verwüstung und Versandung weiter Teile dieser Erde!!!
      ENDE
      Avatar
      schrieb am 25.04.03 10:49:40
      Beitrag Nr. 191 ()
      #190

      gut gesprochen :kiss:

      #189

      das Geld dürfte nur Mittel zum Zweck sein bis das "Endziel" erreicht ist. Dann wird sowieso die "neue Weltordnung" verkündet worin der Dollar mit Sicherheit keine Rolle mehr spielen wird. ;)
      Avatar
      schrieb am 25.04.03 10:52:05
      Beitrag Nr. 192 ()
      War übrigens ein guter Link, den Du da reingestellt hast, @El_Torro!
      Avatar
      schrieb am 25.04.03 10:55:08
      Beitrag Nr. 193 ()
      #92

      Danke ;)
      Avatar
      schrieb am 25.04.03 11:00:45
      Beitrag Nr. 194 ()
      Rohstoffe und Arbeit! ;)
      Avatar
      schrieb am 25.04.03 11:02:42
      Beitrag Nr. 195 ()
      Natürlich auch die Arbeit, die jedoch einen ganz anderen "Zeitwert" besitzt. Denke mal an eine Fabrik, die erbaut wurde...wann fällt sie zusammen?
      Avatar
      schrieb am 25.04.03 11:03:30
      Beitrag Nr. 196 ()
      Nun wären wir eigentlich bei meinem Thema.......der FED...
      Avatar
      schrieb am 25.04.03 11:05:27
      Beitrag Nr. 197 ()
      Wenn Arbeit etwas Gutes wäre, hätten die Reichen sie nicht den Armen überlassen. Sprichwort aus Haiti

      :laugh:

      Das Tun sei Nicht-Tun,
      Das Geschäft sei Nicht-Geschäft,
      Der Genuß sei Nicht-Genuß,
      Das Große sei Kleines,
      Das Viele sei Weniges.


      Lao-Tse

      ;)
      Avatar
      schrieb am 25.04.03 11:07:10
      Beitrag Nr. 198 ()
      Ich geh mal kurz was kopieren..
      Avatar
      schrieb am 25.04.03 11:08:16
      Beitrag Nr. 199 ()
      Globalisierung? Teil 3

      Was erwartet die Agenten der Globalisierung -
      was verheißt die Globalisierung dem internationalen Kapital?

      Von David Hartstein (30. November 1997)



      Tatbestände der Globalisierung

      In diesem dritten Teil der Bemerkungen und Beobachtungen zum Zeitgeistwort »Globalisierung« sollen einesteils einige der Feststellungen der beiden vorangegangenen Versuche noch einmal in Erinnerung gerufen werden; zum andern dürften aber angesichts der gegenwärtigen Umstände und Entwicklungen Hinweise und Andeutungen nicht nur darauf angebracht sein, was uns die Globalisierung verheißt (– und damit beschäftigten sich zum Teil auch schon die bisherigen beiden Berichte –), sondern was die Globalisierung ihren Protagonisten und Ideologen verheißt, d.h. den Besitzern des fiktiven Kapitals, aus dem sich die internationalen Finanzmärkte zusammensetzen. Wir hatten erwähnt, daß die Globalisierung, das heißt die Verkleinerung des Planeten Erde in Raum und Zeit, sich in der physischen Wirklichkeit entfaltet und sich dies zeigt


      - in der Technologie und Ästhetik der Massenkommunikation: sie ermöglicht es Milliarden Menschen, über erdumspannende Satelliten der herzergreifenden und nahezu republikanischen Trauerfeier für Prinzessin Diana beizuwohnen und dabei nicht nur gleichzeitig und gleichermaßen von der Zeremonie ergriffen zu sein, sondern auch durch die Regieführung der Kameras in der gleichen Weise so sehr beeindruckt zu sein, daß sich die Gefühle der Trauergemeinde in der Westminster Cathedral, der Trauermassen im Hyde Park und der Fernsehzuschauer rund um den Globus, ob des Englischen mächtig oder nicht, bis zum Gefühl der Gemeinsamkeit aneinander annähern;


      - in der Integration von »übernationalen« Unternehmen on line, deren Vernetzung in der Informationsverarbeitung und Datenübertragung das Konstruieren an ein und demselben neuesten Ford-Modell durch Ingenieure in allen nationalen Niederlassungen rund um die Uhr (gleichsam im erdumspannenden Schichtdienst) erlaubt;


      in der individuellen Telekommunikation, die es mir als Touristen erlaubt, von jedem entlegenen Strand der Welturlaubsparadiese auch gleich denen zu Hause zu erzählen, wie wunderschön es doch hier ist;


      - selbstredend auch im internationalen Flugverkehr; das System der Flugverbindungen verknüpft nahezu jeden wichtigen Ort auf dieser Erde mit einer internationalen Metropole und ihren jeweiligen Trabanten.

      All diese physischen Errungenschaften globaler Aufhebung von Ferne in Raum und Zeit verdichten sich in dem einen weltweiten Finanzsystem, dessen Globalisierung gerade darin besteht, in Bruchteilen von Sekunden auf das jeweilige Erscheinungsbild der verfügbaren politischen, wirtschaftlichen und finanziellen Informationen (von Reuters oder CNN z. B. weltweit über Satellit oder Datendienste verbreitet) mit spekulativen Kauf - und Verkaufsentscheidungen zu reagieren.

      Wir hatten zu bedenken gegeben, daß die Kehrseite der globalen Konzentration von Finanzkapital in einem Verbund, der sich rund um den Globus mit den Geschäftszeiten der Devisen-, Wertpapier -, Rohstoff- und Warenhandelsbörsen 24 Stunden lang von einer Kapitalmetropole zur andern dreht, die globale Schrumpfung der Märkte für Arbeitskräfte und lebenswichtige Güter ist. Denn das flüssige Kapital, das sich in der Produktion lebenswichtiger Güter und Dienste nicht mehr profitabel verwerten läßt, wird aus der Reproduktionssphäre der realen Wirtschaft herausgesogen und als neues Geldkapital im globalen Kasino eingesetzt, wo Gewinne versprochen werden, die sich im herkömmlichen kapitalistischen Zyklus von Investition, Amortisation und Gewinn nicht mehr erzielen lassen.

      Aber eben nur versprochen werden, denn in diesem Nullsummenspiel muß es Verluste und Verlierer geben; und die Vernichtung kann nur dann abgewendet werden, wenn in der realen Wirtschaft noch Vermögen vorhanden sind, derer man zur Plünderung habhaft werden und sie in neues Geld und neuen Kredit für die globale Kasinowirtschaft verwandeln kann.

      Wir erinnern an die schon 1994 getroffene Feststellung des IFO-Instituts für Wirtschaftsforschung in München:

      »Die Spekulation dominiert heute eindeutig die Umsätze an den Devisenmärkten: Nur knapp 2% der Devisenmarktumsätze sind durch Gütertransaktionen und maximal 10% durch langfristige Kapitalverkehrstransaktionen zu erklären. Die restlichen Umsätze werden aus spekulativen Gründen getätigt.«

      http://www.svz-archiv.net/Global/Global_3/global_3.html
      Avatar
      schrieb am 25.04.03 11:08:22
      Beitrag Nr. 200 ()
      Avatar
      schrieb am 25.04.03 11:10:14
      Beitrag Nr. 201 ()
      Ich poste Euch mal die Reihenfolge des "versilberten Gelderwerbs"

      -Sozialabhängiger Empfänger ohne Arbeit

      -Arbeiter, Angestellter

      -Beamter Empfänger in Staatsstellung

      -Einmann- Unternehmer

      - Unternehmer der andere bereits arbeiten läßt, an deren Wertschöpfung mitpartipiziert

      ...und nun der Quantensprung...

      -die Aktiengesellschaft, die zur Aunahme ihrer Geschäftstätigkeit sich Geld vom Investor/Bank beleiht OHNE ZINS!!!

      ...und nun der Königsweg für ganz wenig ausgewählte!

      -die eigene BANK!!! Sie partizipiert faktisch an allem ohne Arbeit.

      ...und jetzt das PARADIES...

      Die FED BANKEN, sie sind sogar für den Dollar zuständig, sie bringen alle relevanten AG´S an die Börse, setzen die Zinsen fest und steuern die Geldmenge! Allumfassend und omnipotent erreichten sie ihr Ziel ganz mühelos. Die AMERIKANER überließen der FED kampflos eines ihrer wichtigsten Steuerelemente überhaupt,- DAS GELD und die ZINSEN.
      --------------------
      Ab dem Quantensprung gelten völlig andere Regeln...es fallen kaum noch Steuern an, es beginnt die massive Einflußnahme in die Politik, die sozialen Belange werden gänzlich auf Stiftungen übertragen, die widerum ein Steuersparmodell darstellen. Man leistet sich Lobbyisten, die in der Politik beheimatet sind und ihrerseits für die nötigen Gesetze sorgen.

      Und jetzt das Paradies...es setzt die Ploitiker ein, die am besten geeignet erscheinen und nicht etwa störend die hohe Kunst der Allmächtigkeit beeinträchtigen. Sie nimmt sogar indirekt Einfluß in die Regierungen anderer Länder
      (siehe Rumsfeld Cheney Busch Wolowitz, Libby und Fleischer)
      indem sie ihre Wünsche den genehmen Paladinen äußert.

      Wie gesagt..WÜNSCHE...nicht mehr...das muß reichen!
      Avatar
      schrieb am 25.04.03 12:50:48
      Beitrag Nr. 202 ()
      folgt mal den Link von 199, sehr gute Seite!

      Was verheißt uns die Globalisierung? - Teil 2

      Versuch einer Beschreibung

      von David Hartstein (15. Mai 1997)


      Zur Erinnerung an den ersten Teil vom November letzten Jahres

      Aus dem ersten Teil dieses längeren Referates zum Schlagwort Globalisierung sollte uns noch die atemberaubende Mitteilung in Erinnerung geblieben sein, daß 1994 nur 2% der täglichen (oder jährlichen) Devisenumsätze dem Güteraustausch und 10% für langfristige Kapitalverkehrstransaktionen (d.h. in der Regel: Sachinvestitionen) dienten; dagegen der ganze Rest des insgesamt auf über 2 Billionen US$ im Jahr 1996 geschätzten Devisenumsatzes überwiegend für Finanzspekulationen rund um den Globus dient.
      Derzeit, Stand Anfang 1997, ist der geschätzte Anteil des Welthandels mit Gütern auf 0,5% des gesamten Devisenumschlags geschrumpft.

      Dieser globale, täglich durch die Zeitzonen wandernde Devisenumschlag, dessen »Finanzinstrumente« »Derivate« ( – Nach einer Definition eines Handbuchs von 1998 handelt es sich »um künstliche Finanzinstrumente, mit denen die Kurs- und Preis-Änderungsrisiken von Devisen, Zinsen im Einlagen- und Kreditbereich, Aktien oder anderer Indizes getrennt von sonstigen Risiken, wie Liquiditäts- und Bonitätsrisiken gesteuert werden.« Sie dienen den Geldkapitalanlegern der Theorie nach zum Schutz vor der Marktwirtschaft: »Mit den Derivaten kann man sich somit heute erstmals effizient vor ökonomischen Marktrisiken schützen. Denn über die Zinsderivate, vor allem über den Einsatz von Swaps, ist erstmals ein getrenntes Management von Zins-, Bonitäts- und Liquiditätsrisiken möglich geworden.« Nachtrag der Redaktion. – D.h. es sind von wirklichen, an Vermögens- bzw. Sachwerte geknüpfte Finanzierungen und Geldvermögensübertragungen abgeleitete Transaktionen) genannt werden, hat als »Kasinowirtschaft« gegenüber dem uns bekannten Spielkasino einen wesentlichen Nachteil: es gibt weder eine rigorose, mit Hausrecht verbundene Aufsicht im Kasino noch gilt der Grundsatz: »Die Bank gewinnt immer«.

      Es sind nämlich alle Teilnehmer »Banken«, und keiner der Teilnehmer weiß vom anderen, wieviel Barschaft (Liquidität) hinter seinem meist nur einen geringen Teil des tatsächlichen Einsatzvolumens ausmachenden Wetteinsatz noch zur Sicherheit (zum »Nachschuß«) zur Verfügung steht. - Dieser gesamte riesige globale Devisenumschlag wird nämlich nur zu einem geringen Teil überhaupt in den Bilanzen der Banken und Investmentfonds ausgewiesen.

      Lediglich die Deutsche Bundesbank verlangt als Einäugiger unter den Blinden einen Monatsausweis über das Volumen der nichtbilanzlichen Geschäfte von den Banken, ohne das Recht und die Möglichkeit zu haben, diese Ausweise zu prüfen, wie das bei einer Bilanz möglich wäre. Das versteht man unter »Deregulierung«!

      Eine Spielbank ohne Aufsicht, in der das Chaos erst dann fühlbar werden wird, wenn einem der Teilnehmer einmal die Liquidität ausgeht und zu viele andere Spieler mit diesem Teilnehmer Kontrakte eingegangen sind, die sie wiederum gegenüber Dritten verpflichten.

      Avatar
      schrieb am 25.04.03 12:54:57
      Beitrag Nr. 203 ()
      Sehr gut!

      Höhepunkt der Verselbständigung dessen, was jetzt »internationale Finanzmärkte« genannt werden konnte, war eine zwei Jahre lang andauernde, immer wieder anbrandende Flut von Dollars, die bei den Zentralbanken der starken Währungen wie der D-Mark und dem Yen abgeladen wurden, bis eines Tages das Vertrauen in den Wert des Dollars so weit gesunken war, daß die immer wieder neu angepaßten festen Währungskurse gegenüber dem Dollar nicht mehr zu halten waren, weil dessen Wert weder von der tatsächlichen Ertragsfähigkeit der amerikanischen Wirtschaft noch dem Wert des amerikanischen Exports gedeckt war.

      Es gibt aus dieser Zeit während der Präsidentschaft Richard Nixons zeitgenössische Berichte, wonach ausgerechnet die Bank einer der schwächsten Währungen der damaligen Zeit, die Bank von England, die amerikanische Federal Reserve Bank und die US-Regierung damit unter Druck setzte, daß sie, was theoretisch nach dem Abkommen von Bretton Woods möglich war und von den USA garantiert wurde, von den USA die Einlösung von Dollarforderungen gegen Gold aus Fort Knox forderte und damit dem Vertrauen in die Leitwährung Dollar den tödlichen Hieb versetzte.

      In Panik geraten, zog die amerikanische Regierung daraus die verzweifelte Konsequenz und hob das Eintauschversprechen Dollar gegen (Währungs-)Gold auf, setzte den Umtauschkurs des Dollar gegen die wichtigsten Währungen außer Kraft und erklärte, daß der Kurs des Dollar gegenüber anderen Währungen nunmehr frei »floate« - daß sich also sein Kurs »frei« an den jeweiligen Devisenmärkten bilden könne. Das war im August 1971 und der logische wie geschichtliche Beginn der Globalisierung und all ihrer Deregulierungsfolgen.

      Nunmehr galt eine kapitalistische Weltverfassung, die von einem Politikwissenschaftler der Harvard-Universität treffend derart beschrieben wurde:

      »’Die Architekten und Verteidiger’ der Nationen »... behaupten gewöhnlich, daß sich die politischen Institutionen des modernen Nationalstaates auf die Vertretung der Individuen entsprechend bürgerlicher Grundregeln, ... auf die Gleichheit der Bürger und gleiche Rechte (wenigstens für die bestimmende ethnische Gruppe) gründe.«
      »Imperien sind anders«. ... »Mit Imperium meine ich eine Form der territorialen Organisation, bei der sich verschiedene Nationen oder ethnische Gemeinschaften um ein souveränes Zentrum gruppieren, das über die entscheidenden Machtmittel und Reichtümer verfügt.
      Während eine Nation gewöhnlich behauptet, ihre Bürger nach dem Prinzip der Gleichheit zu repräsentieren, ist ein Imperium hierarchisch. Es geht ganz offen davon aus, daß eine politische Gruppierung tonangebend ist und die Wirtschaftsaktivitäten koordiniert ... Der Schlüssel für die erfolgreiche imperiale Kontrolle oder Koordinierung liegt in dem gemeinsamen Führungsinteresse der Eliten in den einzelnen Gebietsteilen, Imperien sind Herrschaftsformen, in denen sich die Eliten der Provinzen als Teil der herrschenden Klasse der gesamten Struktur empfinden. Imperien ... sind das Bestreben nach transnationalen Verknüpfungen innerhalb einer Völkerhierarchie.
      Nach imperialer Wirtschaftstheorie »findet hochwertige Produktion im `Zentrum` statt, weniger hochwertige Produktion in der `Peripherie`; die imperiale Organisationsform schlägt eine politische Brücke über den Strom von Produkten, Investitionen, Profit und Arbeitskräften. Durch diese Organisationsform wird die Standortfixierung der Produktion und der Rechtsprechung aufgehoben, sie wird entterritorialisiert oder, wie es im heutigen Sprachgebrauch heißt, `globalisiert`.«

      Avatar
      schrieb am 25.04.03 13:00:17
      Beitrag Nr. 204 ()
      Avatar
      schrieb am 25.04.03 13:02:18
      Beitrag Nr. 205 ()
      ist ja schon gut sittin :cry: Sollten wir uns nicht lieber auf die "Lösung" des Problemes konzentrieren ? :cry:
      Avatar
      schrieb am 25.04.03 13:09:03
      Beitrag Nr. 206 ()
      Am 7. Mai [96?] hielt der Chef der amerikanischen Zentralbank, Alan Greenspan, ein Mann, der in seiner Position derzeit mächtiger als der amerikanische Präsident ist, eine aufsehenerregende Rede auf einer von der Federal Reserve of Chicago veranstalteten Konferenz, bei der er erneut das ganze Ausmaß der Ohnmacht der mächtigsten Zentralbanken unter Beweis stellte. So habe man es heute mit einem völlig andersartigen Finanzsystem zu tun als in irgendwelchen früheren Zeiten. Greenspan weiter:

      »Diese globalen Finanzmärkte, angetrieben durch eine schnelle Verbreitung grenzüberschreitender Kapitalflüsse und Finanzinstrumente, haben eine Fähigkeit zur Fehlerübertragung entwickelt, die sich mit erheblich größerer Geschwindigkeit durch das Finanzsystem ausbreiten als es früheren Generationen bekannt war.«

      Folglich sei es eine vordringliche Aufgabe, zu verstehen, »wie dieses High-Tech-Finanzsystem funktioniert. Insbesondere benötigen wir ein solches Verständnis, um die Wahrscheinlichkeit dafür zu minimieren, daß wir einer systemischen (Hervorhebung. d. Verf.) Erschütterung jenseits unserer Vorstellungskraft und unserer Möglichkeiten, wirkungsvoll zu reagieren, ausgesetzt werden.« Man müsse sich die Frage stellen, ob wir in der Lage sein werden zu lernen, »unser ins Kraut schießendes, manchmal frenetisches, neues Weltfinanzsystem zu stabilisieren«.

      Die größere Hebelwirkung moderner Finanzinstrumente habe zur Ausweitung der Liquidität an den Märkten erheblich beigetragen. Aber: »Wie ich betonte, aufgrund dieser Hebelwirkung wird es immer die Möglichkeit einer mehr oder weniger wahrscheinlichen Kettenreaktion geben, einer kaskadierenden Abfolge von Zusammenbrüchen, die in einer finanziellen Implosion kulminiert, sofern ihr nicht Einhalt geboten werden kann.« Das ist ziemlich starker Tobak für einen Notenbankchef, der für die sorgfältige Wahl seiner Worte hinlänglich bekannt ist.

      Mehrfach bezeichnete Greenspan dabei die grenzüberschreitenden Interbankenkredite, bei denen es sich zumeist um kurzfristige Kredite handelt, als »Achillesferse des Weltfinanzsystems«. Diese stellten in zunehmendem Maße ein »Systemrisiko sowohl für das nationale wie für das internationale Finanzsystem« dar. Nach den jetzigen Vorschriften der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in Basel, müssen Banken ihr Volumen an kurzfristigen Interbankenkrediten mit einer Eigenkapitalreserve von lediglich 2% absichern, während bei Krediten an Nicht-Banken 8% verlangt werden. Dahinter steht natürlich die Mutmaßung, daß Banken im allgemeinen besonders sichere Schuldner sind. Greenspan warnte, daß ohne eine Verschärfung dieser Vorschriften das Risiko schwerer Störungen des Zahlungssystems und der Finanzmärkte im allgemeinen ansteige. Falls die Gläubigerbanken annehmen sollten, daß es ein automatisches Sicherheitsnetz für derartige Interbankenkredite gebe, daß man diese also als eine Art Staatsschulden betrachten könne, dann wären sie jedenfalls auf dem Holzweg.

      Denn ein »Versichungsschutz gegen Finanzkatastrophen« durch die Zentralbanken, dank ihrer unbegrenzten Fähigkeit, Geld zu drucken, sei nur den »seltensten Katastrophenfällen« vorbehalten. – Doch weder läßt er sich darüber aus, unter welchen Umständen ein solcher »Katastrophenfall« auszumachen wäre noch über irgendwelche Gegenmaßnahmen, um die »finanzielle Implosion« abzuwenden. Aber es ist ohnehin klar, was geschähe, wenn man in den »seltensten Katastrophenfällen« zur unbegrenzten Fähigkeit, Geld zu drucken, Zuflucht nähme: die Weimarer Endlosinflation im globalen Maßstab. Japan zum Beispiel ist bereits mit seinem für die Banken quasi kostenlosen und erheblich angeschwollenen Geldnachschub kurz vor diesem Abgrund angelangt.

      Greenspans Warnungen sind die Meinung eines Sterblichen, wiewohl er göttergleich an der Spitze der wichtigsten Zentralbank der Welt mit der Macht über den Dollar und den Zins »die Meinungen der Sterblichen, denen keine wahre Verläßlichkeit innewohnt«, beherrscht. Dieses Vermögen ist ihm, dem von den Vertretern des Gemeinwesens der Vereinigten Staaten ernannten Bürokraten, nur deswegen zu eigen, weil mit ihm jemand zum Herrn des Allgemeinsten, des Geldes, ausgewählt worden ist, das ihm in seiner eigenen Selbstbewegung als Globalisierung gleichzeitig jegliche bewußte Beherrschung entreißt.

      Gleichwohl wirst du auch hinsichtlich dieser Meinungen verstehen lernen, daß das Gemeinte gültig sein muß, insofern es allgemein ist.

      Der Kapitän der Titanic kann also nichts anderes mehr tun, als dem Untergang Vorschriften zu machen. Treffender hat die Aussichten auch wieder der Verfasser des Buches (Robert Kurz in »Kollaps der Modernisierung«, Frankfurt am Main 1991) über den Untergang der Sowjetunion beschrieben, den ich eingangs zitiert habe:

      »So seltsam und unglaubwürdig dies für die westlichen Apostel kapitalistischer Normalität auch klingen mag (weniger unglaubwürdig vielleicht schon für die Mehrheit der Menschen in den postkatastrophalen Gesellschaften): Es ist also zu erwarten, daß die bürgerliche Welt des totalen Geldes und der modernen Ware, deren Logik die sogenannte Neuzeit mit immer aufsteigender Dynamik konstituiert hat, noch vor dem Ende des 20. Jahrhunderts in ein dunkles Zeitalter von Chaos und Zerfall gesellschaftlicher Strukturen eintritt, wie es noch niemals in der Weltgeschichte dagewesen ist.

      Der singuläre Charakter dieses den Westen als eigentlichen Urheber zuletzt einschließenden Modernisierungs-GAUs liegt zu einen in seiner weltgesellschaftlichen Dimension, zum andern in der ungeheuren Dynamik dieses Systems. Niemand kann Dauer und Verlaufsformen dieses größten historischen Krisenzeitalters voraussagen. Sicher ist jedoch, daß es kein Zurück mehr geben kann in die heute vertrauten Formen des warenproduzierenden Systems, in die die moderne Subjektivität auf allen Ebenen ihres Daseins eingeschlossen ist.«
      Avatar
      schrieb am 25.04.03 13:32:14
      Beitrag Nr. 207 ()
      Angesichts des Erkenntnisstandes frage ich mich, warum die restliche westliche Staatengemeinschaft nicht mit einem gemeinschaftlichen Aufschrei aufbegehrt und diese "Brut" entmachtet bzw. enteignet!...Man liest sehr wenig in der einschlägigen Finanzpresse über das Innenleben, aber auch das globale Treiben der FED, zumal sie die Rohstoffe im Visir hat(das hatte sie zwar schon immer, jedoch nicht in der augenfälligkeit wie heute).
      Avatar
      schrieb am 25.04.03 13:34:15
      Beitrag Nr. 208 ()
      #207

      ganz einfach, ;)

      ... weil die alle mit drinhängen, vor allem der Finanzplatz London :D
      Avatar
      schrieb am 25.04.03 13:39:33
      Beitrag Nr. 209 ()
      Das ist mir doch klar. Auch der Deutsche Finanzplatz hängt schwersten mit drin. Die Deutsche Bank beispielsweise ist doch mit einem Emissionsbankhaus...Bär oder Goldman Sachs? ich weiß es nicht genau.. verbandelt. Die haben sich doch vor ein paar Jahre ein Entré verschafft in Milliardenhöhe... wenn ich nur genau wüßte...
      Avatar
      schrieb am 25.04.03 14:32:13
      Beitrag Nr. 210 ()
      #09

      Pyramiden-Logo der Federal Reserve Bank (Amerikanische Bundesbank) in NYC an der Außenfasade



      :):)
      Avatar
      schrieb am 25.04.03 14:36:27
      Beitrag Nr. 211 ()
      @sittin

      wär doch was für dich ;)

      http://www.geldreform.de/
      Avatar
      schrieb am 25.04.03 14:43:34
      Beitrag Nr. 212 ()
      Avatar
      schrieb am 25.04.03 15:02:02
      Beitrag Nr. 213 ()
      Zu dem Link "der dritte Weg"----Habt Ihr eigentlich eine Ahnung, warum das BUNDESGOLD noch in Fort Knox liegt und nicht dort, wo es hingehört, zur Bundesbank?!

      Reformprogramm
      Aus den in der Präambel genannten Gründen mahnen wir dringend eine Humanisierung des herrschenden Geld- und Bodenrechts durch die Verwirklichung des im Folgenden aufgeführten Reformprogramms an.
      An dieser Stelle ist darauf hinzuweisen,



      dass die Vorschläge zur Umsetzung dieses Programms ausschließlich auf friedlichen, rechtsstaatlichen und demokratischen Mitteln und Methoden beruhen,

      dass der freie Wettbewerb durch diese Reform nicht etwa behindert, sondern im Gegenteil von sachfremden und äußerst schädlichen Zwängen befreit wird und

      dass diese Reformvorschläge dem zentralen Gleichheitsgrundsatz im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland nicht nur entsprechen, sondern diesem Grundsatz ungleich mehr Geltung verschaffen würden als das zur Zeit herrschende Geld- und Wirtschaftssystem.

      1. GELDREFORM
      1.1. DER REFORMBEDARF
      Geld ist eine öffentliche Einrichtung und soll als neutrales Tauschmittel dem Austausch von Waren und Leistungen dienen, statt selbst als Spekulationsobjekt missbraucht zu werden. Um seine einzige Aufgabe als Tauschmittel erfüllen zu können, muss die von der Notenbank ausgegebene Geldmenge stets in voller Höhe im Umlauf sein. Dieser Geldumlauf muss durch geeignete Maßnahmen gesichert sein. Es ist festzustellen, dass die dazu bisher getroffenen Maßnahmen nicht geeignet sind und dass der Geldumlauf im nötigen Umfang nicht gesichert ist. Im Gegenteil lohnt es sich für Geldbesitzer, das Geld dem Umlauf zu entziehen, um dadurch den Zins in die Höhe (und die Konjunktur in den Keller) zu treiben. Nach offizieller Lesart dient aber der Zins als Mittel der Geldumlaufsicherung. Es entspricht aber einem geradezu auf den Kopf gestellten Rechtsverständnis, wenn gemeinschaftsschädigendes Verhalten durch eine Belohnung verhindert werden soll. Zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung sind keine Belohnungen, sondern Bedrohungen von Zuwiderhandlung üblich. So ist auch die Umlaufsicherung des Geldes nur möglich, wenn Blockierungen des Geldkreislaufs mit Gebühren belegt werden. Und das ist einfacher möglich, als viele sich das vorstellen können.

      1.2. DIE MASSNAHME
      Wir fordern die Einführung einer Geldumlaufsicherung in Form einer gesetzlichen Gebühr auf zurückgehaltenes Geld, und zwar nur auf Bargeld. Denn nur Bargeld kann wirklich dem Geldumlauf entzogen werden. Buch- und Kartenguthaben, die ja aus der Überlassung von Geld an Banken oder andere resultieren, werden von diesen stets weiter verwendet und bleiben dadurch ohnehin im Umlauf.

      1.3. DIE DURCHFÜHRUNG
      Der Gebühreneinzug ist denkbar einfach: Die Zentralnotenbank ruft in unregelmäßigen Abständen eine bestimmte Geldscheingröße zum gebührenpflichtigen Umtausch auf. Der Umtausch ist dann bei allen Geschäftsbanken und anderen Geldinstituten innerhalb einer zu nennenden Frist möglich. Danach sind die zum Umtausch aufgerufenen Scheine ungültig.

      1.4. DIE AUSWIRKUNGEN
      1.4.1. MEHR VERFÜGBARES GELD
      Die Auswirkungen dieser Maßnahme lassen sich mit einer Kettenreaktion vergleichen. Zunächst gilt, dass schon allein das Wissen um den jederzeit möglichen Umtauschaufruf zu einer Enthortung des Bargeldbestandes führt. Jeder wird also ein Interesse daran haben, sein Bargeld entweder auszugeben oder es zu verleihen oder seine Schulden zu bezahlen. So bleibt das Geld also im Wirtschaftskreislauf.

      1.4.2. SINKENDE ZINSEN
      Durch die erste Wirkung erhöht sich das real verfügbare Geld im "Geldmarkt". Damit steht der Geldnachfrage ein größeres Geldangebot gegenüber. Dadurch sinken die Zinsen alsbald weit unter das heutige Niveau.

      1.4.3. SINKENDE PREISE
      Wenn die Zinsen sinken, sinken auch die Preise, weil die Anbieter von Waren und Leistungen weniger Kapitalkosten haben, die sie in ihre Preise einkalkulieren müssen.

      1.4.4. STEIGENDE KAUFKRAFT
      Wenn die Preise sinken, wächst die Kaufkraft.

      1.4.5. PRÄZISE GELDMENGENSTEUERUNG
      Durch die Sicherung des Geldumlaufs erhält die Zentralnotenbank eine genaue Übersicht über die umlaufende Geldmenge und kann diese zuverlässig steuern. Als Folge davon wird die Wirtschaft und damit die Konjunktur nicht mehr durch unvorhersehbare Über- oder Unterangebote von Geld verunsichert und gestört. Inflationäre wie deflationäre Entwicklungen gibt es dann nicht mehr. So entsteht eine stabile Währung und eine krisenfreie Wirtschaft.

      1.4.6. ENTLASTUNG FÜR MENSCH UND NATUR
      Mit dem Absinken der Zinsen wird der widernatürliche Wachstums- und Verschuldungszwang und damit der überhöhte Leistungszwang gegenüber dem einzelnen Menschen sowie der Raubbau an den natürlichen Ressourcen entschärft. Durch die erhöhte Kaufkraft können die Menschen den gleichen Lebensstandard mit weit weniger Arbeit erhalten, weil die Zinsen nicht mehr erarbeitet werden müssen. Die Reduzierung der Arbeitszeit ermöglicht wiederum eine andere Verteilung der Arbeit mit dem Ergebnis vermehrter Arbeitsplätze. Und nicht zuletzt bauen sich die zinsbedingten Einkommensumschichtungen von den Arbeitenden zu den Besitzenden ab. Die Polarisierung zwischen Arm und Reich und die damit verbundenen sozialen Spannungen gehen zurück.

      2. BODENREFORM
      2.1 DER REFORMBEDARF
      Die Geldreform würde augenblicklich dazu führen, dass sich das Spekulationskapital auf ein anderes, renditeträchtiges Feld konzentrieren würde, nämlich auf Grund und Boden. Schon allein deshalb muss die Reform des Geldwesens mit einer Reform des Bodenrechts einher gehen, um weitere soziale Ungerechtigkeiten und Konfliktgefahren auszuschließen. Darüber hinaus ist festzustellen, dass der Boden ein unvermehrbares Allgemeingut wie Wasser, Luft und Licht und keine Ware ist.

      2.2. DIE MASSNAHMEN
      Wir fordern die nach und nach durchzuführende Umwandlung der privaten Boden-Eigentumsrechte in private Boden-Nutzungsrechte.

      2.3. DIE DURCHFÜHRUNG
      Die Reform muss als Prozess gestaltet werden, mit dem die vollständige Ausschöpfung der heute bereits gegebenen öffentlichen Vorkaufsrechte umgesetzt wird: Boden aus Privatbesitz kann nur noch an die öffentliche Hand verkauft werden. Dieser Gemeinbesitz wird einem öffentlichen Bodenfonds zugeführt, der alle angebotenen Grundstücke aufkauft. Auf diese Grundstücke werden dann keine privaten Eigentumsrechte mehr vergeben, sondern nur noch Nutzungsrechte in Form von Pacht und Erbbaurecht. Dafür ist eine Bodennutzungsgebühr zu zahlen. Gebäude sind und bleiben Eigentum. Die Höhe der Bodennutzungsgebühr ergibt sich aus Angebot und Nachfrage und wird durch regelmäßige Überprüfung dem aktuellen Verkehrswert angepasst.

      2.4. DIE AUSWIRKUNGEN
      2.4.1. MEHR VERFÜGBARER BODEN
      Wenn die heutigen leistungslosen Einkünfte aus dem reinen Eigentum an Boden (Bodenrente) wie auch die knappheitsbedingten Wertsteigerungen der Allgemeinheit zugeführt werden, erhöht sich das Angebot an verfügbarem Boden.

      2.4.2. ABBAU VON SPEKULATIONSRUINEN
      Durch die alleinige Kaufberechtigung der öffentlichen Hand wird die Grundstücksspekulation abgebaut und damit auch das spekulationsbedingte Unwesen wie zum Beispiel leer stehende Häuser, Baulücken in Ballungsräumen und Abbruch von sanierungsfähigen Altbauten.

      2.4.3. BEZAHLBARES WOHNEN AUCH IN STÄDTEN
      Die wegen der heute überhöhten Bodenpreise vor allem in Städten bekannte Flucht in ländliche Gebiete und die daraus resultierende Zersiedelung riesiger Flächen wird gestoppt. Die Kommunen können dann auch die Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen und Kindergärten in optimalen Größen an optimalen Stellen errichten.


      HUMANWIRTSCHAFTSPARTEI
      Avatar
      schrieb am 25.04.03 19:16:33
      Beitrag Nr. 214 ()
      in der aktuellen Ausgabe der "Humanwirtschaft" steht das komplette Interview von Eugen Drewermann zum Thema:
      "Energische Warnung vor dem Geld!"

      Richtigerweise muß es heißen, von Geld, wie wir es (nur) kennen, welches einen positiven Zins, der uns zyklisch zerstört, haben muß!


      Das man Geld nicht verteufeln sollte
      ( obwohl genau das die Botschaft Jesu ist, leider auch etwas aus den Augen verloren )
      ist klar, eine arbeitsteilige Wirtschaft wie wir sie kennen funktioniert nicht ohne Geld.

      Doch warum haben wir ein Geld erschaffen, welches unchristlich, antidemokratisch, antisozial, Monopolefördernd, Plutokratisch, Gemeinwesenzerstörerisch, Kriegsfördernd, Weltzerstörend ist?

      Das muß nicht so sein- die Ideen des Dritten Weges zeigen eine mögliche Lösung, Geld den Vorteil des Nichtalterns und den daraus folgenden positiven Zins zu nehmen, ohne das unsere Welt untergeht!

      Geld sollte wieder vermehrt der Tauschfunktion gerecht werden, leistungslose Einkommen sind unser aller Tod!
      Avatar
      schrieb am 25.04.03 22:33:12
      Beitrag Nr. 215 ()
      #213
      Das meinen die Damen und Herren doch wohl nicht ernst, oder?
      Ich sehe schon lange Schlangen von Rentnern an den Bankschaltern, die ihre 100€ Scheine aus der Matratze geschält haben:laugh: :laugh: :laugh:
      Alle anderen werden nur noch dort einkaufen, wo es bargeldlos geht oder mit noch mehr Freude nach Holland, Polen oder die Tschechei fahren.
      Immobilien nur noch an den Staat verkaufen und der verteilt sie dann nach Gutdünken, hahaha. Weil er ja so gut mit Geld umgehen kann, soll er das Gleiche nochmal mit Immos probieren. Eine neue Immoverwaltungsbehörde mit 100.000 frischen Beamten schafft ja auch noch Arbeitsplätze. Warum nicht gleich verstaatlichen? Dann lassen sich die Haus- und Grundpreise noch niedriger gestalten :cool:

      Schönen Gruß von Stephen
      Avatar
      schrieb am 25.04.03 22:53:24
      Beitrag Nr. 216 ()
      @stephen

      Um den geht es bei dieser Denkrichtung

      http://www.dhm.de/sammlungen/kunst2/numismatik/freigeld/text…" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">
      http://www.dhm.de/sammlungen/kunst2/numismatik/freigeld/text…

      Leider war es Gesell versagt, in die heutige wirtschaftswissenschaftliche Standard-Literatur, oder auch in die WiWi- Hörsäle einzudringen. Vermutlich eine Verschwörung der orthodoxen "kapitalistischen" Ökonomen, die lieber Marx als "Klassiker" anerkannten und lehrten (wie ich bezeugen kann) als den revolutionären und bahnbrechenden Gesell, von dem ich bei WO zum ersten Mal erfuhr.
      Avatar
      schrieb am 26.04.03 13:01:58
      Beitrag Nr. 217 ()
      #König

      ja, habe auch vor ein paar Tagen damit begonnen, mich damit zu beschäftigen. Das klingt sehr interessant! Meine erste Einschätzung wäre: das wird nur in einem begrenzten Wirtschaftsraum funktionieren, prinzipiell nicht soooo viel anders als eine Tauschbörse, ebenfalls mit einer Ersatzwährung, bin aber noch am forschen.

      Bei der HWP (Gesell-Umsetzung,:confused: ) stößt mir aber so ziemlich alles auf, woran es m.M. in Deutschland krankt: noch mehr Staat, Bürokratie, Verwaltung und Aufwand.:eek: Erinnert doch sehr an die DDR! Man könnte auch die Spekulation mit Lebensmitteln untersagen und EVPs einführen.

      Schönen Gruß von Stephen
      Avatar
      schrieb am 26.04.03 13:55:59
      Beitrag Nr. 218 ()
      KvA: dann ist WO ja immerhin Bildungslücken schließend! ;)


      Ich verstehe eure andauernden DDR-Vergleiche nicht.


      Es heißt Freiwirtschaft. Und das nicht umsonst.

      Und ja, es funktioniert wahrscheinlich lokal am besten.
      Ihr lebt auch lokal!

      Aber ehrlich- warum müssen auch Waren aus Asien mit denen aus USA oder Deutschland konkurrieren?

      Die positiven Preiseffekte werden durch die negativen Arbeits- und Umwelteffekte mehr als ausgehebelt.

      BTW: Wird Zeit für eine wirkliche Verzehrbilanz der Welt.
      Damit man endlich verschleißgrößen mit in die Wirtschaftlichkeitsrechnung einführt, Transportwege und endliche Ressourcen sollten kein positive Wirtschaftsleistung sein, genauso wenig wie Kosten für Behebung von Umwelt- oder Kriegsschäden
      Avatar
      schrieb am 26.04.03 17:11:16
      Beitrag Nr. 219 ()
      Es ist keine Änderung oder Zwang des Systemes, es ist eine Neudefintition der Funktionen von Geld und Land.


      Indianer wußten das man Land nicht besitzen kann,
      wir selbst maßten uns erst an, dies zu ändern.

      Und ist es im Sinne der bestmöglichen Wirtschaft positiv, wenn dieses Land all seines Lebens und seiner Schätze beraubt wird im Namen eines perfekten Allokationszwanges?

      Hier gehts eher um geistig-philosophische Fragen.


      Ja oder nein?

      Aber nicht um Zwänge.

      Angenommen, die ersten Bauern hätten zwar dieses Schuldversprechen welches entstofflicht war gehandelt,
      aber die Druckmittel "Besitz von Boden"
      und das "Geld als universelles unverottbares Gut" nicht gehabt. Würde dann unsere Wertevorstellung und Defintion nicht ganz anders ausfallen?

      Wenn Geld altern würde durch eine Umlaufgebühr, hätte es niemals den Nimbus als Gottheit bekommen, mit dem man sich von allem "Übel" freikaufen kann.
      ( was ja auch nicht stimmt- wir merken es noch ganz leise bei Krankheit oder Tod, heute wundern wir uns, das Geld uns dagegen nicht helfen kann, doch statt das zu akzeptieren werden immer mehr Gelder ausgegeben, um mit Hilfe beispielsweise der Gentechnik diesen Zustand zu ändern )


      Geld, welches mit einer Umlaufgebühr versehen gewesen wäre, hätte niemals Macht so anhäufen können, man hätte nur durch Arbeit "reich" oder sehr langfristige Investitionen wohlhabend werden können, und sicherlich nie so reich wie wir es heute sind.


      Aber was nützt einem Reichtum?


      Wir haben kennen gelernt [ von Kindesbeinen an ]
      dass Geld auf dem Markt dasjenige ist, das als Tauschmittel eingesetzt alles bedeuten kann, was wir für einen bestimmten Wert an Waren fordern.
      Indem das Geld auf dem Markt alles bedeuten kann, erscheint es selber als das alles Bedeutende,
      und sehr bald als das einzig Bedeutende.
      Es ist, als wenn seine Seele darin läge,
      alles Unbelebte zu beleben,
      während die Wirklichkeit des Geldes darin liegt,
      alles schon Lebendige zu töten!


      Eugen Drewermann, den ich immer mehr wertschätze, gerade weil er für seine Meinung selbst seinen Herauswurf aus der Kirche in Kauf genommen hat!


      Geld ist
      Hoffnung, Träume, Angsterlösung, Rettungsversprechung,
      alles in einem,
      kein Wunder, dass wir etwas sensibel damit umgehen
      und gar nicht wissen wollen, wie es funtioniert!


      Nur leider wird an diesen Umstand die Welt zu Grunde gehen, und außerdem bedeutet es eine ständige "Ausbeutung" arbeitender Einkommen zu Gunsten leistungsloser Einkommen,
      ich freue mich schon auf den Tag, an dem die ganze Welt von ihren Zinserrägen leben kann, ohne das wir moralinsauer sein müssen, weil vielleicht doch jemand dafür arbeiten muß!


      Hugh!
      Avatar
      schrieb am 26.04.03 17:16:01
      Beitrag Nr. 220 ()
      Aber Geld ist immer ungleich Leben,


      nur Leben zeugt Leben,
      nur Liebe zeugt Liebe,
      nur Freundschaft zeugt Freundschaft,
      nur guter Wille zeugt guten Willen.




      Geld nicht. Für Geld kann man sich Illusionen kaufen,
      mehr nicht. Und daran krankt unsere halbe Gesellschaft, zumindest all diejenigen, die es spüren, das der Umgang mit "unserem" Geld uns krankmacht.

      Ihr könnt nicht beiden dienen, dem Götzen Geld und dem wahren Gott des Lebens!

      ( in Abwandlung von Matthäus 6,24 )
      Avatar
      schrieb am 26.04.03 17:26:17
      Beitrag Nr. 221 ()
      aus einem anderen Forum:

      Diskussion zwischen tarantoga ( T ) und DerUnbelehrbare ( U ):


      T:>>Das ist für uns alle ziemlich unproduktiv. Vielleicht hast Du ja mit einigem Recht und wir merken es nur nicht?


      U:>Es geht mir eigentlich nicht darum recht zu haben.
      >Sondern ich lese mit Interesse Kritik am jetzigen System, bin aber jedesmal enttäuscht, wenn ich diese inkompetenten Begründungen lesen muß.
      >Ihr gebt Euch doch hier als Systemverbesserer aus. D.h. als selbsternannte Ärzte zur Heilung der maroden Gesellschaft. Da haut es mich jedesmal vom Stuhl, wenn ich dann sehen muß, daß ihr, im übertragenen Sinne, eine Diphterie nicht von einem Knochenbruch unterscheiden könnt.

      °°°Tarantoga:
      Du hast ja durchaus recht, daß den meisten hier Fachkenntnisse fehlen. Aber was würdest Du denn machen, wenn sich alle Ärzte, die Du bemüht hast, an ihrem Erfolg gemessen als inkompetent herausgestellt haben?
      War Hayek nicht der, der sagte, Finanzblasen wären Überinvestitionen, die sich anschließend in der Deflation bereinigen müßten? Klar, kann man so sehen, aber wenn dabei haufenweise Menschen verhungern, macht das Sinn?

      Deine Anerkennung des Antriebs der Weltverbesserung ehrt Dich. Ich befürchte aber, daß unser System aus sich heraus, mit den passenden "Experten" sich nicht so grundlegend erneuern kann, wie es zur Lösung der Probleme nötig wäre. Wenn ich den Fernseher anmache, kann ich das jeden Tag sehen. Der Grund ist auch ganz klar.
      Die von Dir verlangten Fachtermini verlangen das zugehörige Wissen und Denken und genau dieses ist es, was uns dahin gebracht hat, wo wir stehen.
      Ich will die Leistung gar nicht schmälern, uns gehts ja im Grunde gut, ich befürchte nur, in die Zukunft wird uns das nicht mehr führen.

      Ich nenne Dir ein Beispiel:
      Die Informationsgesellschaft ist eine gewaltige Chance. Wir leben in einer Überflüssgesellschaft. In der Gesamtbetrachtung ist nahezu jede denkbare Knappheit beseitigt und die digitale Vervielfältigung von Informationen beseitigt im Sektor der Zukunft jede Knappheit. Kann man da noch an dem Prinzip festhalten, daß der Gewinn aus der Knappheit eines Gutes folgt? Sollte man wirklich dahin gehen, auch Informationen zu verknappen (TCPA/Palladium/DRM), um an den hergebrachten Wirtschaftsmustern festhalten zu können? Die Folge ist hier offensichtlich nicht mehr die Schaffung eines Antriebs zur Beseitung einer Gesamtknappheit, es geht nur noch um Gesamtverknappung. Das Dogma ist Selbstzweck geworden und wird deshalb untergehen.

      Lösungen für die Zukunft brauchen an der Schwelle, an der wir stehen, viel grundlegendere Veränderungen, als sie mit den alten Regeln begreifbar wären. Deshalb würde ich nicht den alten Fachleuten und ihrem Denken folgen, sondern nach neuen verlangen.

      Aber was führt Dich dann eigentlich hier her? Ich war ja geneigt, Yokomes Unterstellung zu folgen.

      Ist es nicht viel eher so, daß Du innerlich spürst, das Dich Diskussionen mit Fachleuten nicht weiterbringen? Das es vielleicht interessanter wäre, sich mit den Ideen von einigen Spinnern im Internet zu beschäftigen, weil diese vielleicht zielführender sind? :-)
      Wenn Du enttäuscht bist, zeigt das ja durchaus Deine Sympathie für die Verbesserung. Warum hilfst Du nicht mit, Ideen zu entwickeln, die gut sind? Wenn Du den Weg kennst, zeig ihn uns. Immer nur detailverliebte Kritik zu äußern, ist ziemlich nutzlos und enttäuscht mich.
      Avatar
      schrieb am 26.04.03 17:40:06
      Beitrag Nr. 222 ()
      fürs Archiv:

      Der Debitismus des europäischen Zentralbanksystems
      Außer dem Monopol der EZB (europäische Zentralbank) und der fehlenden Umlaufsicherung hat das europäische Währungssystem noch einen weiteren schwerwiegenden Fehler, der die marktwirtschaftliche Optimierung des Geldsystems verhindert oder zumindest verfälscht. Das Geld wird nämlich schon mit Zinsforderungen belastet emittiert! Werfen wir nun ein Blick auf die Funktionsmechanismen der EZB, um uns ein Bild davon machen wo unser momentanes Geld herkommt und wie man es nicht machen sollte.

      Die EZB führt auf zwei Wegen Geld dem System zu. Der eine sind die sog. Offenmarktoperationen der andere die Kreditvergabe an Geschäftsbanken.

      Bei den Offenmarktoperationen kauft oder verkauft die EZB Staatsanleihen auf dem Kapitalmarkt. Staatsanleihen sind hochverzinste Schuldverschreibungen, mit welchen die Staaten ihre Staatsdefizite zu finanzieren. Dabei ist der EZB nicht gestattet die Staatsanleihen direkt beim Staat zu ordern sondern sie darf sie sozusagen nur secondhand erwerben. Angeblich soll damit verhindert werden, dass der Staat sich mit der Zentralbank verbündet und so seine Schulden bis ins Unendliche ausweiten kann. Allerdings darf die Realitätsnähe dieser Regelung bezweifelt werden, da durch den Erwerb eine Nachfrage am Kapitalmarkt getätigt wird, wodurch der Preis (Kurs) der Anleihe steigt, womit es wiederum leichter für den Staat ist weitere Anleihen zum gleichen Preis (Zins) auszugeben.

      Da bei Offenmarktoperationen die Geldmenge sich zuerst an den Finanzmärkten ändert und damit der Einfluss auf die Realgütermärkte bei unserem gestörten Geldkreislauf verschwindend gering ist, wird mit diesem Instrument meist nur Währungsspekulationen begegnet. Der Erfolg indes darf bezweifelt werden, da die Spekulationen ja lediglich ein Zeichen für eine viel zu große Geldmenge an den Finanzmärkten sind. Würde sich das Geld dort nicht sammeln sondern wieder in die Realwirtschaft investiert werden, könnte es nicht zu schädlichen Spekulationen missbraucht werden. Eine Umsatzsteuer wäre zur Bekämpfung von Währungsspekulationen wesentlich effektiver und würde im Gegensatz zur Offenmarktpolitik nicht zu neuen Marktverzerrungen führen.

      Um Währungskurse zu steuern bedient sich die EZB auch sog. Devisenswaps. Dabei übernimmt die EZB von den Banken für eine befristete Zeit Devisen gegen Zentralbankguthaben. Volkswirtschaftlich gesehen ist natürlich jeder Eingriff ein Eingriff in den Markt, der bei einem funktionierenden Markt den Markt von seinem Optimum entfernt.

      Die Kreditvergabe an Geschäftsbanken ist etwas komplizierter. In regelmäßigen Abständen können Banken bei der EZB gegen die Hinterlegung von Sicherheiten (z.B. Wertpapiere oder Wechsel) Geld leihen. Kurzfristig, auch über Nacht, ist dies durch sog. ständige Fazilitäten möglich. Dabei muss der sog. Spitzenrefinanzierungssatz gezahlt werden. Mittelfristige Kredite werden dagegen im sog. Zins- oder Mengentenderverfahren verteilt.

      Beim Mengentender, auch Festzinstender genannt, legt die EZB den sog. Leitzins (bzw. Hauptrefinanzierungssatz) fest, danach dürfen die Banken angeben, wie viel Geld sie zu diesen Konditionen wollen. Übersteigt dabei die Nachfrage die Menge, welche die EZB verteilen will, so werden die Banken anteilig gemäß ihren Geboten versorgt. Man bemerke die Analogie zu anderen Monopolen und zur Planwirtschaft. Die EZB ist dabei sowohl von nationalen Regierungen als auch von EU-Gremien unabhängig. Sie stellt also eine privatwirtschaftliche Einheit dar, welche aber Überschüsse an die EU abführen muss und dem Primärziel der Preisstabilität folgt.

      Beim Zinstender, auch Mindestzinstender genannt, müssen die Banken zusätzlich zu ihrem Mengengebot auch einen Zinssatz nennen. Die geplante Geldmenge wird dann unter den höchsten Zinsgeboten verteilt.

      Hauptrefinanzierungsgeschäfte mit einer Laufzeit von 14 Tagen werden wöchentlich ausgeschrieben. In der Regel kommt dabei der Mengentender zum Einsatz. Längerfristige Refinanzierungsgeschäfte mit einer Laufzeit zu 3 Monaten werden dagegen nur jeden Monat ausgeschrieben. Hier wird meist der Zinstender eingesetzt.

      Hat eine Geschäftsbank überflüssige Liquidität, so kann sie diese zum sog. Satz der Einlagefazilität bei der EZB selbst über Nacht anlegen.

      Spitzenrefinanzierungssatz und Satz der Einlagefazilität stecken einen Zinskorridor ab in denen sich Geldmarktgeschäfte um den Leitzins bewegen können. Denn für Tagesgeld am Geldmarkt bildet der Spitzenrefinanzierungssatz die obere Grenze des Zinssatzes und die untere Grenze die Einlagefazilität. Bevor eine Geschäftsbank ihr Geld unter der Einlagefazilität anlegt überweist sie es lieber an die EZB und erhält dafür den Satz der Einlagefazilität. Will sich eine Geschäftsbank mit zusätzlicher Liquidität eindecken, so wäre sie ungeschickt, falls sie Geschäfte über dem Spitzenrefinanzierungssatz abschließen würde, da sie sich ja jederzeit zu eben diesem Zins bei der EZB kurzfristig bedienen lassen kann.

      Alle Banken müssen einen bestimmten Teil der Einlagen als verzinste Zwangsguthaben bei der EZB halten. Diese sog. Mindestreserve beträgt zur Zeit 2%. Diese 2% beziehen sich auf Einlagen bzw. Schuldverschreibungen mit einer Laufzeit bis zu zwei Jahren und auf Geldmarktpapiere. Diese Zwangseinlagen werden zum Hauptrefinanzierungssatz verzinst. Die Mindestreserve ist im Monatsdurchschnitt einzuhalten.

      Die Mindestreserveguthaben wirken am Geldmarkt als Liquiditätspuffer, weil die Kreditinstitute diese Guthaben auch für ihren laufenden Zahlungsverkehr nutzen können und die Mindestreserve nur im Durchschnitt der Reserveerfüllungsperiode (24. eines jeden Monats bis 23. des Folgemonats), nicht aber täglich erfüllen müssen. Dies hat sowohl den Zweck die Geschäftsbanken stärker an die Zins- und Geldmengensteuerung der EZB zu koppeln, als auch für eine Verstetigung der Zinsentwicklung auf dem Geldmarkt zu sorgen.

      Fazit: Da das Geld nur über Schulden emittiert wird und auf diese Schulden auch noch Zinsen verlangt werden, welche nur mit Zentralbankgeld zurückzahlbar sind, bedeutet dies, dass weniger Geld im Umlauf ist als benötigt würde alle Schulden zu tilgen. Selbst wenn wir einrechnen, dass Überschüsse abgeführt werden müssen kommen wir zu einem denkwürdigen Ergebnis: Würden alle Leute ihre Schulden zurückzahlen gäbe es kein Geld mehr! Ein Verschuldungszwang für die Volkswirtschaft ist die Folge. Unter diesem Aspekt könnte man beinahe Sympathie mit Geldfälschern entwickeln. Diese verlangen für ihr „emittiertes“ Geld wenigstens keine Zinsen, die nur in von ihnen gefälschtem Geld zurückzahlbar sind.

      Die Liquiditätsfalle
      Kommen wir zu einer weiteren Abstrusität, welche ausschließlich bei Monopolgeld ohne Umlaufsicherung auftritt. Die sog. Liquiditätsfalle tritt auf sobald die Opportunitätskosten negativ werden, d.h. sobald die erzielbare Rendite bzw. der Anlagezins unter die Geldhaltungskosten fallen. Dies ist z.B. der Fall bei einer Deflation.

      In einer Deflation ist es extrem schwierig Gewinne zu erzielen, da die Maschinen, Fabrikhallen, Vorprodukte usw. ja zu einem früheren Zeitpunkt erworben werden als die Produkte Umsatz erzielen. Die Produkte können also nur verhältnismäßig billig losgeschlagen werden, während das Produktionskapital verhältnismäßig teuer erworben wurde. Zusätzlich bedeuten fallende Preise aber auch, dass die Geldhaltungskosten negativ sind, also einen positiven Gewinn bringen. Je länger man das Geld hält desto mehr kann man dafür kaufen. Dadurch ist es weder sinnvoll es gerade jetzt auszugeben, noch es zu investieren. Der Geldkreislauf kommt fast vollständig zum erliegen.

      Normalerweise kann eine Zentralbank den Geldkreislauf zumindest stellenweise wieder anstoßen indem sie den Leitzins senkt. Dadurch können die Geschäftbanken ihre Kredite zu billigeren Konditionen anbieten, wozu sie in einer Konkurrenzsituation auch gezwungen sind. Sind aber Kredite billiger bedeutet dies für einige Unternehmungen die bisher unrentabel waren, dass sie sich plötzlich rechnen. Nach dem lokalen Optimierungsprinzip kommt es nun zu Unternehmensgründungen und Investitionen. Dadurch kommt wieder mehr Geld in die Realwirtschaft, wodurch die Nachfrage steigt und sich damit unter Umständen noch weitere Investitionsmöglichkeiten bieten. Das Geld das sich an den Finanzmärkten gesammelt hat fließt zumindest teilweise wieder in Richtung Realgüterwirtschaft.

      Befinden wir uns nun aber in einer Liquiditätsfalle kann selbst eine Leitzinssenkung unter Null den stillgelegten Geldern nur ein müdes Lächeln abringen. Denn solange die Opportunitätskosten negativ sind wird jegliche zusätzliche Liquidität, welche die Zentralbank ins System presst, einfach auf die hohe Kante gelegt statt investiert oder ausgegeben.

      Jedes Kapitalistische System muss entweder regelmäßig einen Krieg über sich ergehen lassen oder gerät in die Liquiditätsfalle, da ohne die Produktivkapital- und Gütervernichtung eines Krieges die Renditen irgendwann unter die magischen 6% fallen. Damit kommt es zum Geldstau auf den Finanzmärkten. Will die Zentralbank die Deflation verhindern muss sie Investitionen durch eine Leitzinssenkung begünstigen oder die Währung durch eine Geldmengenausweitung inflationieren und damit die Geldhaltungskosten erhöhen. Übersteuert sie dabei kommt es zur Hyperinflation, welche den Überschuss an den Finanzmärkten vernichtet und recht negativen Folgen für die Realwirtschaft hat. Diese fällt dabei unter Umständen wieder auf die Stufe der direkten Tauschwirtschaft ohne Tauschmittel zurück, da niemand mehr das wertlose Geld annehmen will. Unterläuft ihr dieser Fehler nicht muss sie den Leitzins nach jeder Wirtschaftszyklus ein Stückchen weiter senken. Irgendwann ist der Punkt erreicht an dem die Einlagezinsen unter die tückischen 3% fallen.

      Von nun an kommt immer weniger überschüssiges Geld überhaupt auf dem Finanzmarkt an. Der Kapitalmarktzins beginnt sich vom Leitzins zu entkoppeln. Zinssenkungen verlieren Wirkung zu zeigen, wodurch die Zentralbank gezwungen ist den Leitzins kräftiger nach unten zu korrigieren. Irgendwann ist der Leitzins nahe null und die Zentralbank hat die Fähigkeit verloren auch nur ansatzweise den gestörten Geldkreislauf wieder in Gang zu bekommen. Da kaum noch investiert wird, aber alte Kredite weiterlaufen und Unternehmen weiter ihre Gesellschafter an den Gewinnen beteiligen (falls sie unter diesen Bedingungen überhaupt noch welche erwirtschaften können), fließen weiterhin mehr Gelder aus der Realwirtschaft als in sie hineinfließen. Dadurch muss es letztendlich zur Deflation und in Folge der schwierigen Investitionslage damit auch zur Liquiditätsfalle kommen. Nun hat die Zentralbank auch mit einer quasi unendlichen Geldmengenausweitung keine Chance mehr zu reinflationieren.

      Warum sieht Japan keinen Weg aus der Deflation?
      Japan befindet sich schon seit einigen Jahren nicht nur in einer leichten Deflation sondern wegen der schlechten Investitionslage sogar in einer Liquiditätsfalle. Die Japanische Zentralbank könnte natürlich ein zweites Umlaufgesichertes Geld einführen, aber dies würde der Hochfinanz nicht zu schmecken, da dieses Umlaufgesicherte Geld den Yen verdrängen würde und damit den Yen irgendwann keiner mehr annehmen würde oder sein Wert durch eine Hyperinflation vernichtet würde, sobald die riesige Geldmenge die sich aufgestaut hat wieder in Bewegung käme. Ähnliches gilt auch für eine Umlaufgebühr auf das bestehende Geld. Dies würde das Geld fast augenblicklich auf den Realgütermarkt drängen. Dort stände der resultierenden Nachfrage aber ein viel zu kleines Angebot gegenüber. Es käme zur Hyperinflation und die Leute würden merken, dass ihr die ganze Zeit zurückgehaltenes Geld in Wahrheit nichts mehr wert war, da ihm so gut wie keine Güter mehr entgegenstanden.

      Aus ihrem Dilemma kann der Zentralbank deswegen nur noch ein Krieg auf japanischem Boden helfen. Dadurch würden Sachwerte vernichtet wodurch der Bedarf und mit ein bisschen Glück auch die Nachfrage steigen würde, damit ergäben sich wieder lohnende Investitionsmöglichkeiten und die trägen Geldmassen kämen wieder in Bewegung. Eine Hyperinflation wäre wahrscheinlich trotzdem unvermeidlich.

      Die humanere Methode wäre natürlich ein Umverteilungsstaat, der die Vermögenden stark besteuert womit die brachliegenden Gelder abgeschmolzen würden. Diese würden dann sowohl investiert als auch den Ärmsten geschenkt, da diese ihren Bedarf direkt in Nachfrage umsetzten würden, womit sich wieder Investitionsmöglichkeiten ergäben oder zumindest der Geldkreislauf wieder geschlossen würde. Dieses Modell ist allerdings dem Freigeldmodell unterlegen, da damit langfristig ein Wohlfahrtsstaat entsteht der Eigeninitiative nicht mehr genug belohnt. Im schlimmsten Fall könnte sich dadurch sogar eine Art Planwirtschaft entwickeln, sobald der Staat der einzige ist der noch investiert.

      Optimal wäre wenn sich durch das Versagen des Yen viele lokale konkurrierende Währungen bilden würden. Allerdings fehlt allen privaten Währungsprojekten in Japan momentan noch die Umlaufsicherung. Dadurch haben sie keine Chance sich gegen den „Marktführer“ durchzusetzen. Selbst jetzt, wo er sich vom Markt immer mehr zurückzieht. Sie können so nicht genügend Umsatz entwickeln, um die Prosumer zum Mitmachen zu zwingen. Eine private Währung ohne Umlaufsicherung hat keine Chance den Vorteil der landesweiten Verbreitung und der Steuerfähigkeit auszugleichen.

      Umlaufgeschwindigkeit und Geldmenge
      Wie wir gesehen haben kann Geld entweder am Realgütermarkt für Umsatz sorgen oder träge auf bessere Zeiten warten. Die umgesetzte Gütermenge pro Zeit und Geldeinheit nennt man dabei Umlaufgeschwindigkeit. Sie gibt an wie schnell das Geld von Hand zu Hand wandert. Damit ist sie auch ein Maß für die Nachfrage, welche pro Geldeinheit erzeugt wird. Die Menge an Nachfrage erzeugendem Geld ist somit gleich der Menge an emittiertem Geld multipliziert mit der Umlaufgeschwindigkeit.

      Der Begriff der Umlaufgeschwindigkeit ist allerdings mehr von theoretischem als von direktem praktischem Nutzen, da die Umlaufgeschwindigkeit nicht nur schlecht gemessen werden kann, sondern für verschiedene Gelder auch verschiedene Umlaufgeschwindigkeiten gelten. So laufen abgegriffene Scheine schneller um als neue, Münzen laufen schneller um als Scheine und Scheine mit niederem Nennwert wiederum schneller als Scheine mit hohem.

      Sind Guthaben Geld?
      Diese Frage muss mit einem klaren sowohl als auch beantwortet werden. Giroguthaben, welche ja für den bargeldlosen Zahlungsverkehr genutzt werden, setzen zwar Waren um, laufen aber langsamer um als Bargeld. Es ist sinnvoll sie wenn schon nicht als Währung so doch als Geld anzusehen. Sparguthaben oder allgemein Guthaben mit Zugriffsfristen dagegen laufen überhaupt nicht um, setzen also auch keine Waren um und sind somit nicht mehr als Geld anzusehen.

      Außerdem sei anzumerken, dass jedem Guthaben irgendwo eine Schuld entgegensteht. Man spricht dabei von Guthaben-Schulden-Paaren. Lediglich wenn sich die Volkswirtschaft in einer Liquiditätsfalle befindet kann es vorkommen, dass Guthaben längerfristig keine Schulden entgegenstehen. Denn bringen sie ihr Geld zu einer Bank, so wird diese für ihr Geld entweder einen Schuldner suchen, dem sie es weiterverleihen kann oder sie wird es der Zentralbank zurückgeben, da sie sonst für die Opportunitätskosten aufkommen muss.

      Umgekehrt, überziehen sie ihr Konto oder wird ihnen ein Kredit gewährt, so muss die Bank damit rechnen, dass sie damit bei einem Prosumer bezahlen, der nicht bei ihr Kunde ist oder sogar das Geld abheben. Deswegen muss dieser Kredit gedeckt sein, d.h. die Bank muss über Bargeld in gleicher Höhe verfügen. Dieses erhält sie entweder über die Einlagen eines anderen Kunden oder über einen Kredit bei der Zentralbank. Dem Kredit stehen entweder Guthaben von Kunden oder ein Guthaben der Zentralbank gegenüber.

      Kann die Bank über Guthaben-Schulden-Paare Geld schöpfen?
      Nun kann es sein, dass eine Einlage gemacht wird und die Bank damit einen Kredit finanziert; das Geld dieses Kredites wandert durch die Wirtschaft bis wieder einer es zur Bank trägt, die damit einen weitren Kredit finanziert und immer so weiter. Die Menge an Guthaben-Schulden-Paaren muss also nicht in einem direkten Zusammenhang zur Bargeldmenge stehen. Allerdings gibt es in der Praxis durch die Mindestreserve eine Obergrenze. Bei einer Mindestreserve von 2% ist bei dem 50-fachen an Guthaben-Schulden-Paaren Schluss, da dann alles Bargeld in der Mindestreserve liegt und nichts mehr in der Realgüterwirtschaft umläuft, also auch nicht mehr für neue Guthaben zur Verfügung steht. Bargeld kann über diesen Prozess jedenfalls nicht geschöpft werden. Im Gegenteil – es wird immer mehr gebunden.

      Bevor jetzt jemand in Panik verfällt, weil seine Bank ja nur durchschnittlich 2% seines Guthaben flüssig hat, sei noch mal auf die Möglichkeit der Spitzenrefinanzierung hingewiesen. Selbst wenn es zu einem Bankenrun kommen sollte, können die Banken sich kurzfristig genügend Bargeld besorgen, um sich vor der Zahlungsunfähigkeit zu schützen. Selbst im Falle einer Pleite ist der Anleger ausreichend geschützt. Seit 1998 ist europaweit eine Grundsicherung der Guthaben in Höhe von 20.000 € pro Anleger vorgeschrieben, allerdings mit 10% Selbstbehalt. Darüber hinaus sind die meisten Banken noch im Einlagensicherungsfond des Bundesverband deutscher Banken. Dort liegt die Haftungsgrenze bei 30% des haftenden Eigenkapitals der Bank pro Kunde! Das sind in der Regel mehrere Millionen Euro.

      Außerdem liegt den Geschäftsbanken einiges an einem sicheren Image der Bankenbranche, da ein Bankenrun sie viel Geld kosten würde. Deswegen ist zu erwarten, dass sie bei einer Pleite eines Konkurrenten sich bereit erklären die Kunden mit ihren Guthaben und Krediten zu übernehmen. Denn auch die Aufkündigung von Krediten in Folge des Konkurses einer Bank hätte unangenehme Folgen. Viele Mittelständler könnten dadurch zahlungsunfähig werden. War diese Bank in einer Region stark investiert so könnte dies dominoartig die Wirtschaft einer ganzen Region zusammenbrechen lassen. Durch die vermehrten Insolvenzen müssten andere in der Region investierte Banken hohe Kreditsummen abschreiben, wodurch weitere Banken insolvent werden könnten. Die Kredite mitsamt den Kunden zu übernehmen ist da eindeutig die billigere Methode.

      Kommen wir zurück zu den Guthaben-Schulden-Paaren. Diese kann eine Bank beliebig schaffen, solange sie die 2% Mindestreserve einhält. D.h. sie hat zum Beispiel zwei leere Konten – nun bucht sie 1Mio € von einem Konto auf das andere und besitzt nun ein Konto mit 1Mio € Soll und ein mit 1Mio € im Haben. Mit der 1Mio € im Haben könnte sie jetzt theoretisch bargeldlos einkaufen gehen und die 1Mio € im Soll vergessen. Kann sich die Bank damit nicht bereichern? Die Antwort ist ein klares Nein! Erstens wird keine der konkurrierenden Banken sich mit ein paar Bits aus dem Computer zufrieden stellen lassen. Die werden früher oder später Bares sehen wollen. Selbst bei den eigenen Kunden muss die Bank damit rechnen, dass sie sich ihr Guthaben ausbezahlen lassen. Aus purem Selbsterhaltungstrieb wird die Bank also tunlichst vermeiden die Sollbuchung zu vergessen. Solange es noch Bargeld gibt sind die Banken gezwungen ihre Konten sauber zu führen. Somit gibt es auch keine Geldschöpfung sondern lediglich Kreditschöpfung.

      Es gibt allerdings einen Fall bei dem man ein Guthaben-Schulden-Paar direkt in Geld umwandeln kann. Schuldet Paul ihnen noch 20 €? Dann nehmen sie ein Blatt Papier und schreiben sie darauf: „Dieser Zettel weist seinem Besitzer einen Anspruch von 20€ aus. Dieser Anspruch ist bei Paul einzulösen.“ Und lassen sie Paul unterschreiben. Nun können sie bei allen Leuten die Paul kennen damit bezahlen bzw. ihre Schulden begleichen. Sie haben ein Guthaben-Schulden-Paar in ein Zahlungsmittel verwandelt.

      Das erste Papiergeld nach der Goldwährung in Europa waren solche Guthaben-Schulden-Paare. Man hatte mit ihnen Anspruch auf eine bestimmte Menge an Gold, welchen man bei der Zentralbank einlösen konnte. Dagegen besteht eine reine Goldwährung nur aus Guthaben, so wie der Euro nur aus Schulden besteht. Jeder kann also sowohl mit Guthaben als auch mit Schulden oder Guthaben-Schulden-Paaren eine Währung kreieren. Allerdings nicht ohne die Zustimmung derer mit denen er Handel betreibt.
      Avatar
      schrieb am 26.04.03 19:09:12
      Beitrag Nr. 223 ()
      Tatsache ist, dass große Vermögen wie ein Magnet auf die Geldströme einer Volkswirtschat wirken. Die dicken fische werden immer dicker und fressen die kleinen. Das führt bald zu einer ungesunden Monokultut und zu "Inzucht". Das geht eine Zeit lang gut, bis das Ungleichgewicht zu groß wird. Dann kommt der Kollaps, ausgelöst durch extreme linke oder rechte Politiker, welche Diktaturen errichten oder als Rattenfänger die "Zukurzgekommenen" einsameln. Ein Rattenfänger ist ja gerade im Irak aktiv.

      Kurz vor dem Kollaps findet dann noch ein Tanz auf dem vulkan statt. Es wird eine Abschiedsparty gefeiert, die duch die "Drahtzieher und Handlanger (z.B. Greenspan) der Megaabsahner" inszeniert wird.
      Diese Party steht kurz vor dem Ende!
      Von Oktober 1999 bis zum März 2001 konnte man an der Börse kaum etwas falsch machen, die Kurven der meisten börsennotierten Unternehmen führten stetig nach Norden. Obwohl jedem Börsenteilnehmer mit klarem Menschenverstand klar war, dass dieser Trend nicht ewig hält, entstand am Ende eine Euphorie mit einer regelrechten Kaufpanik. Keiner wollte der blöde sein, der nicht von diesem Aufwärtstrend profitiert. Die Bildung einer großen Blase wurde zwar registriert aber emotional ignoriert.
      Ähnliche Verhaltensweisen kann man auch an anderem Stellen im Leben beobachten. Beispielsweise am Strand bei einem aufkommenden Gewitter. Man sieht Stunden vorher, dass sich etwas zusammenbraut, holt sich aber trotzdem einen nassen Arsch, weil auch der letzte Sonnenstrahl noch ausgenutzt werden soll.

      Auch in den großen Zyklen gesellschaftlicher Entwicklungen wird das Phänomen sichtbar:
      Stellt Euch das Leben und die geschichtliche Entwicklung in Europa und der westlichen Welt, z.B. seit dem 30-jährigen Krieg (1618-48) als Chart vor. Es war ein ständiges auf und ab, wobei die Schattenzeiten für die meisten Menschen in der Mehrzahl waren. Im letzten Jahr hundert hatte der Chart durch die beide Weltkriege zwei deutliche, für fast alle Menschen niederschmetternde Einbrüche.
      Jetzt geht es seit mehr als 50 Jahren, wiederum steil bergauf, wobei das Kapital wieder mehr und mehr akkummuliert.

      Das Zinssystem beinhaltet den Wachstumszwang. Deshalb habe ich das ungute Gefühl, dass wir, wie es in allen Bereichen des Lebens und der Entwicklung zwangsläufig und empirisch bewiesen immer wieder vorkommt, in die Nähe einer Grenzlage geraten. Die Schere zwischen arm und reich klafft immer weiter auseinander und dass nicht nur Nord-Süd, sondern zunehmend auch innerhalb der Industriestaaten.

      Wir haben die Dinge in vielerlei Hinsicht soweit voran getrieben, dass Sie nicht mehr zu toppen sind. Die Technik wird zwar noch vieles Möglich machen, aber die Menschen sind genetisch und kulur-historisch nicht darauf eingestellt. Die Grenzen zur Perversion werden angekratzt oder sind zum Teil bereits überschritten.
      Ich glaube, die nächste Generation, wird die Fun-Gesllschaft ablösen und wieder die Lösung elementarer und banaler Probleme in den Mittelpunkt rücken. Der Chart wird abrechen, was auch große ‚Risiken beinhaltet. Die Trendwende von der Verschwendungs- zur Survival-Gesellschaft bietet linken und rechten Despoten mit vermeintliche einfachen Lösungen hervorragende Chancen.
      Avatar
      schrieb am 26.04.03 19:20:25
      Beitrag Nr. 224 ()
      Zinssystem=Wachstumsfalle=Verschwendung:

      Grob zusammengefasst kann man sagen, dass jemand erfolgreich ist, wenn er möglichst viele Rohstoffe und Energie zu Müll verarbeitet.
      Bildhaftes Beispiel. Michael Schumacher ist ein Held, weil er mit einem durch Verbrennungsmotor angetrieben Fahrzeug am schnellsten im Kreis herum fahren kann. Dafür bekommt er 100 Million im Jahr.
      Müll kann auch immateriell definiert werden, wenn man sich z.B. die Fernsehprogramme anschaut oder die Gleichgültigkeit gegenüber Unrecht und Gewalt. Die Veränderung der Maßstäbe (Sozialisation und Umstände) machen den Paradigmenwechsel aus. Das entropie-fördernde schneller, höher, weiter muss durch Nachhaltigkeit ersetzt werden.
      Avatar
      schrieb am 26.04.03 21:05:06
      Beitrag Nr. 225 ()
      Stormwatch, alles richtig! :)

      Ob es den Menschen gelingen wird?

      Immerhin sind wir schon Dutzende Male auf den vermeintlich bestens funktionierenden Zinstrick reingefallen.


      Aus dem anderen Forum, zu #222

      Von RetRo
      Und der reiht sich auch wunderschön ein in das, was ich in letzter Zeit so gelesen habe. Empfehlen will ich in dem Zusammenhang Gunnar Heinson/Otto Steiger "Eigentum, Zins und Geld. Ungelöste Rätsel der Wirtschaftswissenschaft" von 1996 aus dem Rowohlt-Verlag.

      Die gehen teilweise recht schonungslos mit "altbekannten" Ideologien der Wirtschaftswissenschaften um, kümmern sich aber eher um die Entstehung von Zins und Geld (aber auf wissenschaftlicher, nicht polemischer Basis!) als um die Behebung des Systemfehlers.

      Da liest man dann sowas:

      Der einheitliche Geldzins ist bekanntlich nicht daran gebunden, daß die Wirtschaft wächst, sondern
      existiert auch, wenn sie stagniert oder gar schrumpft. Die Zinspflicht des Schuldners ist also nicht daran
      gebunden, ob er besonders produktiv ist oder diesbezüglich versagt. Hohe Zinsen erklären sich nicht aus
      hoher Produktivität, die gerade mit niedrigen Zinsen einhergehen kann, während niedrige Produktivität
      hohe Zinsen keineswegs ausschließt. Der in der Eigentumswirtschaft doch alle und alles beherrschende
      Geldzins steht in erschütterndem Widersprich zur Fähigkeit der Allgemeinen Gleichgewichtstheorie,
      ihn verstehbar zu machen. Aus kaum einer Wunde vergißt die neoklassische Theorie mehr Blut als aus dieser.


      oder sowas:

      Vor allem wird der Zins nicht als Erzwinger eines Mehrertrages angesehen - dafür müßte er eine eigenständige,
      nicht aus der Gegenwartsvorliebe stammende Herkunft haben. Vielmal wird ein allemal anfallender - von irgendwoher
      kommender - Mehrertrag vorausgesetzt, der die Forderung und Leistung eines Zinses ermöglicht.
      Niemals ist es gelungen, dieses "irgendwoher" des Mehrertrags überzeugend zu konkretisieren.

      Die führen - womit wir bei dem "Wechsel" sind, den dein Text am Ende "erfindet" - die "Entwicklung" von Geld auf das Recht auf "Eigentum" zurück, welches man verpfänden kann. Und ich denke, ich werde noch weiteres Interessantes in diesem Buch finden...



      *******************************************************


      Von diesem Buch hörte ich schon mehrmals, muß man sich wohl doch zulegen!
      Avatar
      schrieb am 26.04.03 21:29:29
      Beitrag Nr. 226 ()
      Avatar
      schrieb am 26.04.03 21:57:15
      Beitrag Nr. 227 ()
      Avatar
      schrieb am 26.04.03 22:10:21
      Beitrag Nr. 228 ()
      Es kommt halt vieles zusammen!

      -Überdruss am Überfluss. Weck mit allem Schnick-Schnack, Materialismus ist bald megaout, ein Trend der noch in den Kinderschuhen steckt!

      -Peaks (Sättigung, Ausgereiztheit),von der Anzahl der Fernsehprogramme (bald 600)- über die Gehälter von Rennfahrern die im Kreis fahren, bis zur Häufigkeit von Urlauben)siehe auch Gesetz des abnehmenden Grenznutzens!

      -Brennpunkte vom nahen Osten über Argentinien bis Albanien und Korea(um nur eine kleine Auswahl zu nennen)

      - Risiken die als Chancen verkauft werden, Beispiel Gentechnik - bald kreuzen wir Aids mit Windpocken, Krieg der Sterne - alles kann gezielt ausgelöscht werden, Atombomnen im Koffer

      - Rohstoffverknappung (schon im Angesicht mittelfristiger Verknappung wird es weitere Kriege um Rohstoffe geben)

      - Verbreitung der amerikanischen (Un)Kultur (von Bush bis McDonalds) die alles plattmacht und zu einer selbstzerstörerischen Monokultur führen wird.

      - Nord-Süd-Gefälle - die Schere öffnet sich weiter - bis Sie zuklappt!

      - religöser Fanatismus



      Die schönene Nachkriegsjahre sind vorbei - sehr bald ist WWK und Überlebenskampf angesagt. Positionskämpfe sind überall zu besichtigen - der erste hat gerade im irak stattgefunden. Wer nicht verdrängt, kann das sehen!

      Die Geschichte atmet aus und ein - oder kannst Du immer nur ausatmen?
      Avatar
      schrieb am 26.04.03 22:15:03
      Beitrag Nr. 229 ()
      Avatar
      schrieb am 26.04.03 23:40:38
      Beitrag Nr. 230 ()
      Die Geschichte vom Wachstumszwang durch den Zins ist ein Ammenmaerchen. Sie scheint plausibel zu sein und deshalb erscheint sie immer wieder wie ein Stehaufmaennchen. Sie ist aber grottenfalsch.

      ###Tarantoga:
      Da hast Du verdammt unrecht. Aber Du kannst ja mal versuchen, eine alternative Theorie dafür anzubieten, warum es regelmäßig zu diesen Börsenblasen und folgenden Depressionen mit anschließender Hyperinflation kommt. Warum die Realwirtschaft immer weiter vor die Hunde geht, obwohl die Geldmenge rasant wächst. Warum der Kapitalismus einen Wachstumszwang hat. Warum sogar Zinsbefürworter vom "Zinsdruck" ausgehen, den sie freilich für nötig halten? Warum alle Religionen dem Zins tendenziell neagtiv gegenüber stehen, weil mit Zins Geld zum neuen Gott wird?

      In freudiger Erwartung und mit lieben Grüßen,

      Tarantoga


      *******************************************************

      . . .
      Deshalb muß die Geldmenge immer mindestens um den Zinssatz wachsen. Tut sie das nicht, kannst Du Deine Zinsen nicht bezahlen.

      Danke für Deine Ausführungen und liebe Grüße!

      Tarantoga

      *******************************************************


      Das ist eine völlige Verkennung des Geldes und darum ist diese ganze Diskussion unsinnig.
      Wirksames Geld ist G x U. (Geldmenge mal Umlaufsgeschwindigkeit) G x 20 und G x 200 sind vergleichbar mit 10 G x 20 = G x 200.
      Für das tolle Beispiel, das unbrauchbare Annahmen von Geld und nur zwei Verwender eines Geldes annimmt, sollte man daher seine grauen Zellen nicht mißbrauchen. Geld MUSS allgemein anerkanntes Tauschmittel auf einem Markt mit vielen Teilnehmern sein und nicht eine unmögliche Konstruktion für zwei Menschen.
      Der Zins kann dann aus den Gewinnen, die der Geldumlauf bringt bezahlt werden, weil die Warenverkäufer zu entsprechenden Preisnachlässen gezwungen werden. Der Käufer kann dann mit dem Gewinn beim Wiederverkauf die Zinsen zahlen. Dazu braucht die Geldmenge NICHT erhöht werden. Das Geld muß nur etwas schneller umlaufen. Statt für das heutige Geld normale 20 mal im Jahr eben 21 mal. Damit können, 50% Gewinnspanne angenommen, 5 % Zinsen bezahlt werden.


      Oldy

      *********************************************************


      Das stimmt so m.E. eben nicht. Der Mehrwert kann nur bezahlt werden, wenn sämtliche Gläubiger sämtliche Zinserträge verkonsumieren. Sonst werden die nicht verkonsumierten Zinserträge von den Schuldnern durch Kredit wieder aufgenommen (Zinssatz über null) und es entsteht eine Schuldenblase. Werden die nicht verkonsumierten Zinserträge nicht als Kredit gegeben/genommen, sondern gehortet, dann muss sich die Umlaufgeschwindigkeit des verbleibenden Geldes erhöhen (das kann sie nicht dauernd), oder eben die Geldmenge (das wird in "unserem" System getan). Sonst passiert die Deflation.

      Ich verstehe Deine Sichtweise schon, dass es den zweiten nichts angeht, dass sich der erste für die Noten verschuldet hat. Und diese Sichtweise genügt ja auch für die meisten Gedankengänge. Aber erstens vergisst Du, dass da Schuldner im System sind, welche die Tauschmittel - von denen Du annimmst, sie könnten nach Emission mehrmals verwendet werden - dauernd einsammeln und zur ZB zurückbringen. Die Tauschmittel die sie noch nicht "erwischt" haben bilden die Geldmenge. Zweitens ist der Effekt real und wird das System zusammenbrechen lassen (dafür hat es diesmal lange gehalten - mit dem Papiergeld - gerade lange genug, dass ich V80-Tauschmittel verstehen lernen konnte :-) Und drittens kann ein Zinsnehmer - der sein Geld hortet und der genau weiss, dass er den Leuten schaden zufügt - genauso argumentieren, das finde ich nicht so toll.

      >O:
      >Statt für das heutige Geld normale 20 mal im Jahr eben 21 mal. Damit können, 50% Gewinnspanne angenommen, 5 % Zinsen bezahlt werden.

      Ja, aber sie kann sich doch nicht dauernd erhöhen, dazu exponentiell steigend. Dazu kommt, dass die Umlaufgeschwindigkeit nicht von den Schuldnern gebremst wird (bzw. nur wenig).

      Gruss - Ivan.


      *********************************************************


      Ivan, Du hast schon unheimlich viel verstanden und auch schon sehr viel getan um es anderen verständlich zu machen, aber hier ist Dir ein Lapsus passiert. Es sind NICHT die Schuldner, welche die Tauschmittel dauernd einsammeln und nicht mehr herausrücken oder der Nationalbank zurückgeben sondern die Gläubiger. Die Schuldner müssen das Geld den Gläubigern geben samt Zins und Zinseszins um ihre Schulden zu bezahlen. Die Gläubiger können dann das zurück erhaltene Geld nicht mehr weiter geben, wenn zukünftige Schuldner ihnen nicht kreditwürdig erscheinen und nicht genug Zinsen zahlen können oder wollen. Sie sind diejenigen, die dann die Umlaufgeschwindigkeit bremsen.
      Denk einmal darüber nach. Denk auch darüber nach, daß die Umlaufgeschwindigkeit des heutigen Geldes lachhaft gering ist. U 10 bis 20, statt möglicher U 500 bis .....
      Stagflation kann es auch bei höheren Zinsniveau schon geben. Wenn ein Kaufmann nicht mehr 10% erwirtschaften kann, wird er kein Geld zu diesem Zinssatz leihen. Kann er aber 15% erwirtschaften, wird er es tun.
      Ich persönlich machte vor 1980 in 7 Jahren mit geliehenem Geld, für das ich 10.5 % Zinsen zahlen mußte genügend, um für den Rest meines Lebens ohne Arbeit durchzukommen. Heute würde ich nicht einmal Geld für 3% leihen. Ich könnte nicht einmal die erwirtschaften.
      Der Schuldner muß die Zinsen zahlen und sie durch Arbeit erwirtschaften. Der Gläubiger bezieht das arbeitslose Einkommen.
      Gruß Oldy


      **********************************************************

      Ja, lieber Oldy, Du hast m.E. recht und unrecht. Das Problem resultiert daraus, dass Du so stur wie dottore bist ;) Ich übrigens auch, "wahrscheinlich" hast Du diese, meine, "dezente" Tendenz dazu auch schon "bemerkt" :)

      Ich möchte das gerne mal ausdebattieren, da es mich oft genervt hat, als ich im Archiv Debatten Oldy vs. dottore durchgesehen habe. Er behauptet es gäbe keinen Geldumlauf und Du behauptest es gäbe keinen Debitismus (bzw. er verdrehe einem den Kopf, ganz unrecht hast Du dabei sicher nicht). Dabei haben beide teilweise recht und man könnte mit beidem zusammen ein stabiles Zukunfts-Wirtschaftsystem zusammenbasteln.

      Wärst Du auf dottore eingegangen (ich weiss, dass das schwierig ist, aber einer muss anfangen), so hättest Du ihm einfach entgegengehalten, dass es nun eben einen Kreditfluss gäbe, dass die Umlaufgebühr aber trotzdem ohne Probleme funktioniere und dass das die Lösung des Debitismus sei (bzw. ein stabiler Debitismus, die Schulden bilden die Sparkapazität des Systems). Zudem hättest Du ihm gleichzeitig Danken können, denn Hubschrauber o.ä. sind so nicht mehr nötig, um Freigeld in Umlauf zu bringen.

      (Das ganze ähnelt der Ziegendebatte (EW-Forum)... oh je, oh je. Viel geredet fast nix (voneinander) gelernt. Ich habe diese Debatte leider erst im Archiv entdeckt und habe, bevor ich ungefähr 4-6 Stunden las, 30 Minuten selber nachgedacht, danach war mir der Lösung nahezu unumstösslich sicher. So konnte ich, da ich die Lösung kannte und verstand, ein Lehrbuch der menschlichen Misskommunikation geniessen: Gruppen- und Meinungsbildungsprozesse mit schon nahezu tragischer Spaltung der Gruppe, Ausbreitung und Festigung von Irrtum und Logikfehler inkl. "Untermauerung" dieser Denkfehler. Du hast es allerdings schnell verstanden, natürlich im SF-Forum...)

      Also, zur ursprünglichen Debatte: Die Schuldner sammeln die Tauschmittel ein (bildlich gemeint), natürlich nicht um sie zu horten, sondern, um bei den Gläubigern damit zu tilgen. Soweit sind wir uns einig (?). Da die Gläubiger und die Schuldner ihre Guthaben/Schulden-Paare bei Banken haben, fliessen also die gesammelten, schuldentilgenden Tauschmittel in das Bankensystem. Es ist aber so, dass das Bankensystem immer möglichst geldlos sein will, da die Banken die Zinsen für dieses Geld selber bezahlen müssen, wenn es bei ihnen nutzlos herumliegt - und zwar bezahlen sie die Zinsen an die ZB, weil die ZB Gläubiger ist! Sind überschüssige Tauschmittel im Bankensystem, so werden die Banken damit bei der ZB Titel auslösen, damit sind sie die überschüssigen Tauschmittel und die Zinslast los. (Sind wir soweit einig?)

      Die ZB gibt Papiergeld gegen Titel, wobei die Titel das Reale sind. Nimmt ein Pfandhaus Titel bzw. gleich das Reale als Pfand und gibt Dir Geld und einen Pfandschein, so hat das Pfandhaus das Geld dabei nicht selber gedruckt! Wenn man nun glaubt Gold sei "Nettogeld" (das tut dottore, wahrscheinlich jedenfalls), dann würden sich die Verhältnisse ändern, wenn die ZB Gold statt selbstgedrucktes Papiergeld gegen Titel gibt. Dann wäre die ZB wie eine Pfandleihe, die statt dem realen Pfand einen darauf lautenden Titel annimmt, denn sie kann das Gold nicht drucken. (Bis jetzt einig?)

      Das ist auch der Grund dafür, dass es kein "Nettogeld" gibt. Jedenfalls, wenn man Geld will, das nicht mit Gold gedeckt ist. Ja liebe "alte" Freiwirte (wie Du sie immer nennst) nichts da mit Nettogeld: das Währungsamt erbringt selber keine Leistung an das System, die dem Wert der ausgegebenen Tauschmitteln entspricht (das macht höchstens eine Gogobank am Anfang :), deshalb kein Nettogeld, sondern Kreditgeld.

      Stell Dir doch vor, wie es wäre, wenn Du Gogos nicht (mehr) für Rinder oder Dollar ausgibst bzw. ausgeben kannst. So kann auch niemand kommen und Gogos zur Gogobank bringen, um so zu sparen und anderen Kredit zu geben. DU musst sie also per Kredit ausgeben, solange bis die Geldmenge emittiert ist (mit negativem Zinssatz). Nach und nach werden Sparer kommen und Gogos bringen, dann müsstest Du den Zinssatz erhöhen, um den Sparern Anreize zu geben (und wegen Kreditangebot vs. Kreditnachfrage). Ist es irgendwann soweit, dass Sparer so viele Kredite geben, wie Kredite genommen werden, dann ist die Geldmenge richtig ausgedehnt, der Zinssatz soll dann null sein. Der Anfangszinssatz oder besser die Kosten Deiner V80%5-Tauschmittel (= Ur-Gogo) - wenn die Geldmenge noch sehr klein ist - könnte dann z.B. -3% sein und sich folgendermassen zusammensetzen: Zinssatz (= -Umlaufgebühr, also -5%) + Risikoausgleich(+1%) + Bankmarge(+1%) = -3%. (Ich glaube, Oldy, Du hast die richtige Umlaufgebühr sehr gut getroffen).

      Deshalb die debitistische Geschichte. dottore (natürlich immer wie ich es verstanden habe) sieht nicht ein, warum die ZB Gläubiger sein soll, da sie für das Geld nie Leistung erbrachte/erbringt, ausser es zu drucken. Der Titel hingegen ist ein Anspruch auf etwas Reales! Für den Schuldner der ZB ist das Reale weg, falls er das Geld samt Zinsen nicht vollständig und pünktlich wieder "einsammelt", für die ZB ist aber nur Papier weg. Aus dieser Sichtweise ist die ZB ein mögliches Leck. Dieses Leck lässt zu, dass eine unkontrollierte Schuldenblase entstehen kann und zwar durch den Zinseszinseffekt getrieben. Mit dieser Schuldenblase werden auf der anderen Seite Guthabenblasen, wie z.B. die Börsenblase, erzeugt.

      Leider sieht dottore nicht (?), dass es erst Debitismus wird, wenn Schuldenblasen entstehen. Es ist kein Debitismus, wenn der Zinssatz mit Freigeld kompensiert wird und so auf null fallen kann:

      Die Deckung der liquiden, kaufkraftstabilen Freigelder (Tauschmittel) - also diejenigen Freigelder mit denen "das BIP gekauft" wird - ist das BIP selber (typische Freiwirtschaftslehre). Alle anderen illiquiden Freigelder (Sparmittel) bilden gleichzeitig das Kapital und sind dadurch gedeckt. Es gibt absolut gar nichts im System, dass nicht durch etwas reales gedeckt wäre. Debitistische Blasen (= ungedeckte Schulden, fernab der Realität herumwuchernd) können so nicht entstehen. Oder was meinst Du/Ihr?

      Puh, dabei belasse ich es mal. Bin gespannt, ob Du etwas damit anfangen kannst ;-) Aber wie gesagt, es ist eher theoretisch wichtig (und gar nicht so einfach in Worte zu fassen), an den Gesell`schen Grundgedanken ändert das nichts.

      >O:
      >... und nicht mehr herausrücken oder der Nationalbank zurückgeben sondern die Gläubiger.

      Ja.

      >O:
      >Die Schuldner müssen das Geld den Gläubigern geben samt Zins und Zinseszins um ihre Schulden zu bezahlen. Die Gläubiger können dann das zurück erhaltene Geld nicht mehr weiter geben, wenn zukünftige Schuldner ihnen nicht kreditwürdig erscheinen und nicht genug Zinsen zahlen können oder wollen.

      Ja.

      >O:
      >Sie sind diejenigen, die dann die Umlaufgeschwindigkeit bremsen.

      Ja, wie ich erwähnte: "Dazu kommt, dass die Umlaufgeschwindigkeit nicht von den Schuldnern gebremst wird (bzw. nur wenig)."

      >O:
      >Denk einmal darüber nach. Denk auch darüber nach, daß die Umlaufgeschwindigkeit des heutigen Geldes lachhaft gering ist. U 10 bis 20, statt möglicher U 500 bis .....

      Hmpf ;-) Ach Oldy, ich dachte wir wären uns - als ich letztens eine überschlagsmässige Rechnung gemacht habe (18536) - ein bisschen näher gekommen. Ich halte über 100 für unmöglich (bei Normalzustand, nicht Wörgl-Defla). Aber wir sind uns einig, dass sie stetig sein sollte und nicht zu langsam (potentielle Inflation) und das reicht ja.

      >O:
      >Stagflation kann es auch bei höheren Zinsniveau schon geben. Wenn ein Kaufmann nicht mehr 10% erwirtschaften kann, wird er kein Geld zu diesem Zinssatz leihen. Kann er aber 15% erwirtschaften, wird er es tun.

      Ja.

      >O:
      >Ich persönlich machte vor 1980 in 7 Jahren mit geliehenem Geld, für das ich 10.5 % Zinsen zahlen mußte genügend, um für den Rest meines Lebens ohne Arbeit durchzukommen. Heute würde ich nicht einmal Geld für 3% leihen. Ich könnte nicht einmal die erwirtschaften.
      >Der Schuldner muß die Zinsen zahlen und sie durch Arbeit erwirtschaften. Der Gläubiger bezieht das arbeitslose Einkommen.

      Ja.

      Gruss - Ivan.
      Avatar
      schrieb am 27.04.03 08:03:34
      Beitrag Nr. 231 ()
      das kapitel von der wirtschafts-verfassung
      aus: Gunnar Heinsohn/Otto Steiger, „Eigentum, Zins und Geld - ungelöste Rätsel der Wirtschaftswissenschaft“, Rowohlt 1996

      Zusammenfassung: Herrschaftsverfassung, Marktverfassung, Geldverfassung und Eigentumsverfassung

      Die zwanzig Kernsätze zur Ökonomie der Eigentumsverfassung zeigen, dass die von uns kritisierten Theorieschulen - Klassik, Neoklassik und Monetärkeynesianismus - alle auf dieselbe Gesellschaft schauen, die konstitutive ökonomische Rolle des Eigentums jedoch nicht sehen. Sie müssen deshalb gegenüber der nur in einer Eigentumsgesellschaft möglichen Belastung und Verpfändung, die allein Zins und Geld möglich machen, blind bleiben.

      Die Klassik konzentriert sich auf eine Betrachtung des Privateigentums, das ihr als eine Herrschaft über physische Ressourcen erscheint, die eine Ausbeutung derer ermöglichten, denen der Ressourcenzugang versperrt sei. Die Neoklassik hingegen glaubt, dass Eigentum mit property rights gleichzusetzen sei, durch die den Individuen als Besitzern vorgegebener Güter- oder Ressourcenbestände dezentrale Optimierungsentscheidungen über ihre physische Nutzung gelängen.

      Der Monetärkeynesianismus wiederum ist überzeugt, dass jeder über Güter und Ressourcen verfügen könne, wenn er nur über Geld verfüge. Er ersetzt daher die Erklärung des Geldes von Klassik und Neoklassik aus dem Tausch der bereits im Besitz der Akteure liegenden Güter durch eine monetäre Theorie des Zugangs zur Güterwelt. Dabei muss aber vorab Geld existieren, damit die Akteure überhaupt an Güter gelangen können. Auch in dieser häretischen Sicht bleiben Belast- und Verpfändbarkeit des Eigentums als Schlüsselmechanismus des Wirtschaftens gänzlich unausgelotet. Bevor eine Institution Geld überhaupt emittieren kann, muss sie nämlich über belastbares Eigentum verfügen, damit Geld als Anrecht auf Eigentum in die Welt kommen kann. Und bevor jemand dieses Geld gegen Zins in einem Kreditkontrakt erwerben kann, muss er ebenfalls über Eigentum verfügen, aus dem er gute Sicherheiten verpfänden kann.

      Belasten und Verpfänden von Eigentum sind die Elemente, die dafür sorgen, dass zinsbedienend und in Geld gewirtschaftet wird. Ohne diese Potenzen des Eigentums gibt es nur die blosse Organisation oder Beherrschung der Produktion von Gütern, aber keine Bewirtschaftung von Ressourcen, kurz: keine Wirtschaft.
      Avatar
      schrieb am 27.04.03 08:16:29
      Beitrag Nr. 232 ()
      wiederum:
      Gesellschaften mit technischem Fortschritt und Akkumulation unterscheiden sich von anderen Gesellschaften nicht dadurch, dass sie Gütermengen per Beherrschung oder Optimierung allozieren, sondern dadurch, dass sie auf Eigentum basieren, das erstmals ökonomische Mechanismen wie Belastung und Verpfändung generiert. innerhalb der Eigentumsgesellschaften nun übertrifft der technische Fortschritt von Gesellschaften mit freier Lohnarbeit denjenigen von solchen ohne freie Lohnarbeiter.

      Beide Eigentumsgesellschaften sind durch die Eigentumsprämie gekennzeichnet, die beim Kreditieren von Ansprüchen gegen dabei belastetes Eigentum des Gläubigers in Zins verwandelbar ist. Beide verwenden Anrechte auf Eigentum als Geld, das gegen Zinspflichtigkeit und Verpfändung von Eigentum des Schuldners über Gläubiger-Schuldner-Kontrakte das Wirtschaften erzwingt.

      Die gegen Zins kreditierten Anrechte auf Eigentum werden zu Kapital. Ein solcher Geldvorschuss kleidet mithin keine materiellen Ressourcen ein. Das Eigentum, gegen das Geld als Anrecht steht, wird in der Kreditoperation nicht bewegt, das heisst vom Schuldner niemals genutzt. Das Rätsel eines Geldes, das vor einer handelbaren Gütermenge existiert, löst sich dadurch, dass vor dem Geld das Eigentum steht. Deshalb entsteht Kapital jenseits der Gütersphäre und muss dementsprechend in Gesellschaften fehlen, die zwar Güter, aber keine Eigentumstitel und entsprechend auch keine Eigentumsprämie kennen.

      Da Kapital nur als Geldvorschuss entsteht, auf den Zinsen zu zahlen sind, muss seine Umsetzung in Produktionsmittelwerte, also in monetär ausgepreiste Faktoren, so erfolgen, dass ein Profit entsteht, der mindestens der Zinshöhe entspricht. Die Produktionsmittelwerte gibt es mithin nur in Abhängigkeit und in demselben Standard, in dem der aufgenommene Geldvorschuss ausgedrückt worden ist. Akkumulation erfolgt also aus der Kette:

      1. Aufgabe der Eigentumsprämie eines Gläubigers durch Belastung seines Eigentums,

      2. Kreditieren von Geld in Form von Anrechten auf Gläubigereigentum gegen Zins und gegen Haftung von Schuldnereigentum sowie

      3. Die Umwandlung dieses Geldvorschusses in Arbeit und Realkapital, also in monetär bewertete Produktionsmittel mit der Massgabe einer Profiterzielung mindestens in der Höhe des Zinses.

      Die unterlegene Akkumulationsdynamik der antiken Eigentumsgesellschaften resultiert daraus, dass überschuldete Eigentümer aus der Gruppe der Eigentümer ausscheiden, also in die Sklaverei überwechseln. Der römische „Kaufsklavenkapitalismus“, (Max Weber) hat in seiner Gipfelperiode um die Zeitenwende - wie Cicero überliefert - nur noch 2ooo Eigentümer.

      Die grossen technologischen Innovationen erfolgen mithin am Beginn der Gesellschaft von Eigentümern, deren Zahl dann progressiv abnimmt. Der Sklave hat das Eigentum an sich selbst verloren. Er fungiert mithin wie ein Produktionsmittelwert, den sein Eigentümer, für den er Realkapital ist, wieder in Geld verwandeln kann. Gleichwohl garantiert ihm - wie auch bei anderen Eigentumsvarianten - dabei niemand den Wiedererlös des eingesetzten Geldes.

      Die meisten neuzeitlichen Eigentumsgesellschaften haben die Sklaverei politisch abgeschafft, weshalb sie in jedem zusätzlichen Menschen einen weiteren Eigentümer begrüssen. Diese freien Menschen können ihr Eigentum an Arbeitskraft verkaufen.
      Avatar
      schrieb am 28.04.03 08:00:37
      Beitrag Nr. 233 ()
      Wenn ich das hier richtig sehe, sind meine Erwiderung bzw. Fragen tagelang nicht beantwortet wurden. Ich erhalte die weiter aufrecht.

      1. Zinsen bewirken effizientes Wirtschaften mit Geld.

      2. Kredite machen höheres Wachstum und mehr Wohlstand möglich.

      3. Es ist nicht bewiesen worden und wohl auch nicht beweisbar, daß eine auf Tausch statt Krediten begründete Wirtschaft außerhalb des Bereichs eines Dorfes oder einer Insel, sondern für eine Weltwirtschaft funktionieren kann.

      4. Es wird nicht gesagt, wie man eigentlich den Übergang von einer Kreditwirtschaft zu eienr Freiwirtschaft schaffen kann, bei dem alle bestehenden Kredite ausgelöst werden müßten. Das kann man auch gar nicht.

      5. Es ist nicht möglich, eine Freiwirtschaft in einem Staat mit einer auf Krediten basierenden Wirtschaft im Rest der Welt zu kombinieren.

      6. Die Probleme in ökonomischen Systemen, mit denen wir heute kämpfen und kämpfen werden, sind nicht auf dem Zinssystem begründet, sondern auf Mißwirtschaft, zuviel Umverteilung, bürokratische Hemmnisse und demographische Effekte. Sie sind daher auch nicht mit einer Abschaffung des Zinssystems zu bekämpfen, sondern mit der Lösung dieser Probleme.

      Und außerdem: eine Diskussion führt man nicht damit, daß man seitenlang aus Quellen kopiert, die man selbst nicht verstanden hat, sondern indem man auf die Argumente des Diskussionspartners eingeht.
      Avatar
      schrieb am 28.04.03 08:10:45
      Beitrag Nr. 234 ()
      for4zim: ich bin raus!

      Es liegt doch am Zins, und daraus entstehender Eigentumskrisen wegen mangelnder Bonität bei steigenden Zinslasten,

      schau in meinen Thread: Und die Bibel hat doch recht.

      Und dann denke, denke!


      Deine Lösungen werden nichts bringen, es ist kein problem der Effizienz, wenn einen Zinsen auffressen.

      Über die praktischen Probleme einer Einführung weiß ich auch,
      das wird sich relativieren, wenn es Eigentum nur noch in Händen weniger gibt!
      Avatar
      schrieb am 28.04.03 08:22:30
      Beitrag Nr. 235 ()
      sittin bull inv, natürlich ist es ein Problem der Effizienz, wenn einen Zinsen auffressen. Wer einen Kredit aufnimmt, muß auch dessen Rückzahlung einplanen. Wer falsch oder gar nicht plant, kann natürlich überschulden. Das ist aber kein Problem des Zinses, sondern des Unternehmers. Niemand zwingt einen Unternehmer dazu, sein Wachstum mit Krediten zu finanzieren. Trotzdem tun es die meisten. Wieso? Weil der Kredit die Hebelwirkung des Wachstums gewaltig erhöht. All die Menschen, die sonst auf ihrem Kapital sitzen würden, stellen es nun den besten Unternehmen zur Verfügung und multiplizieren deren Effekt auf die Volkswirtschaft. Man mag zwar die zur Verfügungstellung von Kapital auch dadurch erzwingen, daß man Geld mit Gebühren belegt, aber damit hat man keinen Vorteil gegenüebr einem Zinssystem erzielt, allenfalls einige seiner Eigenschaften auf einem neuen, unsicheren Weg simuliert.
      Avatar
      schrieb am 28.04.03 08:26:06
      Beitrag Nr. 236 ()
      du kannst es drehen und wenden wie du willst.


      Geldschöpfung nur über Kredite.


      Wachstumszwang über Zins.


      Verschuldungszwang über Wachstumszwang.


      Nix da freiwillig!
      Avatar
      schrieb am 28.04.03 08:31:09
      Beitrag Nr. 237 ()
      Da war jetzt kein Argument bei Dir...

      Den Verschuldungs"zwang" gibt es nun einmal nicht. Wer einen Kredit aufnimmt, tut es, weil er sich davon einen Vorteil erhofft, egal ob er Handwerksmeister Krause oder DaimlerChrysler AG heißt. Und er muß auf den Kreditanteil einen ähnlichen Umsatz und Ertrag erwirtschaften, wie auf dem Eigenkapitalanteil - wenn nicht, ist eben der Kredit verfehlt. Das ist aber zunächst in der Verantwortung des Unetrnehmers, der die Finanzierung des Kredits leisten muß und am Ende auch des Kreditgebers, der bei einer Pleite des Unternehmers notfalls auch sein verliehenes Kapital verliert.
      Avatar
      schrieb am 28.04.03 08:47:07
      Beitrag Nr. 238 ()
      #37

      Den Verschuldungs"zwang" gibt es nun einmal nicht. Wer einen Kredit aufnimmt, tut es, weil er sich davon einen Vorteil erhofft, egal ob er Handwerksmeister Krause oder DaimlerChrysler AG heißt. Und er muß auf den Kreditanteil einen ähnlichen Umsatz und Ertrag erwirtschaften, wie auf dem Eigenkapitalanteil - wenn nicht, ist eben der Kredit verfehlt.

      nun das gilt für Privatpersonen und Unternehmen, aber das Problem ist doch der Verschuldungsgrad der Staaten. Ich kenne bis auf ein paar Ausnahmen keinen Staat der in der Lage ist, jemals wieder seine Schulden zu begleichen. Wo sollen diese Wachstumsraten die dafür notwendig sind denn herkommen ? Selbst wenn man noch ein paar Kriege führt ist irgendwann essig, es sein denn man wiederholt 1929 und soweit wird es auch noch kommen. Das ganze hat System.
      Avatar
      schrieb am 28.04.03 08:52:56
      Beitrag Nr. 239 ()
      El_Torro, ich habe hier im Thread auch ein Beispiel angegeben, wie Deutschland seien Schulden wieder zurückzahlen könnte. Auch hier ist es nur Mißwirtschaft, die zur Ausweitung der Verschuldung führt. Man braucht weder ein exorbitantes Wachstum noch erdrosselnde Rückzahlungsraten, um die Verschuldung langfristig sinken zu lassen. Wachstumsraten im Bereich um 2% bei einem Haushaltsüberschuß um 1% des BIP reichen da völlig aus. Wäre Deutschland eine Privatperson, würde man die Verschuldung als absolut moderat empfinden.
      Avatar
      schrieb am 28.04.03 08:54:03
      Beitrag Nr. 240 ()
      Hier noch mal der Text. Jeder kann es selbst z.B. in eienr Excel-Datei nachrechnen: "Man lasse eine Volkswirtschaft 30 Jahre bei 2% wachsen. Die Schuldenlast verzinse sich mit 5% (zur Zeit erhält der Staat Geld für teilweise unter 4%!). Die Staatsverschuldung starte bei 60% des BIP. Der Staat schafft eine Rückzahlungsleistung von 2% des BIP gleich 4% der öffentlichen Haushalte - alles moderate Zahlen. Dann ist nach 30 Jahren der Schuldenberg um über 50% angewachsen. Aber relativ zum BIP ist er gesunken, nämlich auf 51% des BIP. Nach 48 Jahren erreicht der Schuldenberg sein absolutes Maximum; danach sinkt er absolut und relativ. Absolut ist der Schuldenberg um maximal 72% gewachsen, relativ liegt er dann bei 40% des BIP."
      Avatar
      schrieb am 28.04.03 09:03:22
      Beitrag Nr. 241 ()
      for4zim: Milchmädchenrechnung.

      Für Wachstum brauchst du zusätzlichen Geldumlauf.

      Und was kann der nur sein?

      richtig- zusätzliche Verschuldung.

      So lange du nicht begreifst, das Geldschöpfung ein Verschuldungsprozeß ist, so lange wirst du es nicht begreifen können.

      So muß jemand anders die Schulden machen-
      es ist zum scheitern verurteilt,
      die geschichte kennt Hunderte solcher Beispiele!
      Avatar
      schrieb am 28.04.03 09:15:38
      Beitrag Nr. 242 ()
      Wieso ist das eine Milchmädchenrechnung? Das wäre es nur, wenn ein Wachstum von 2% über einen längeren Zeitraum völlig ausgeschlossen wäre. Tatsächlich kenne ich aber keinen Wirtschaftsexperten, der das für unmöglich hält.

      Natürlich wachsen bei steigenden Geldumläufen auch die Kredite. Aber ebenso wächst dabei die Fähigkeit, diese Kredite zu bedienen. Die Volkswirtschaften des Mittelalters wären alle zusammen an den Krediten auch nur eines DAX30-Unternehmens zu Grunde gegangen. Heute kann ein solches Unternehmen diese Kredite bedienen, weil es in die entsprechende Leistungskraft gewachsen ist.

      Es gibt hunderte Beispiele, wie Unternehmen an ihrer Überschuldung zu Grunde gegangen sind - und tausende von Beispielen, wie sie dadurch zu den erfolgreichen Konzernen von heute wurden.

      Im übrigen: was sollen Deine Sätze der Art "...so lange Du nicht begreifst, daß...wirst Du nicht einsehen, daß..." Heißt das, ohne geeignete Gehirnwäsche kann man Deinen Thesen nie zustimmen? Das spräche aber gegen Deine Thesen...
      Avatar
      schrieb am 28.04.03 09:16:19
      Beitrag Nr. 243 ()
      Wieso brauchen wir eigentlich immer Wachstum?

      Auch diese Antwort zeigt dir den richtigen Weg!
      Avatar
      schrieb am 28.04.03 09:18:07
      Beitrag Nr. 244 ()
      #240

      du kannst aber eben einer Volkswirtschaft nicht eine gleichbleibende Wachstumsrate von 2 % unterstellen. Habe in der Schule schon gelernt das ein Markt immer "wellenförmig" verläuft, hoch - runter, hoch - runter, als nix gleichbleibendes Wachstum. Und hier kommt schon dir Crux. In den Abwärtsphasen steigt die Verschuldung durch den Zinseszinseffekt an, so das der nächste Aufschwung wesentlich mehr Wachstumsraten benötigt um den Zinseffekt auszugleichen. Ebenso werden in "Schwächephasen" der Wirtschaft erneut Kredite vom Staat aufgenommen um den Aufschwung "anzukurbeln". Das beste Beispiel ist doch gerade die deutsche Volkswirtschaft, Eichel fehlen schon wieder rund 18 Milliarden, obwohl gerade erst versucht wurde die Löcher vom letzten Jahr zu stopfen, was muß er also tun ? Neuverschuldung ! ;) Das von dir beschriebene Szenario würde nur so laufen, wenn in Schwächephasen sich auch der Staat mit seinen Ausgaben "anpassen" würde und genau das tut er im Gegensatz zu jedem Privatmann oder Unternehmer eben halt nicht, kann er auch nicht und schon haben wir die Verschuldungsfalle.:)
      Avatar
      schrieb am 28.04.03 09:20:43
      Beitrag Nr. 245 ()
      Wir brauchen Wachstum, weil wir gerne die Fortschritte der Wissenschaft in besseres Leben für den einzelnen umsetzen wollen. Wir hätten gerne, daß unsere Kinder nach den neuesten Ergebnissen medizinischer Forschung behandelt werden, daß wir schneller von einem Ort zu einem anderen kommen, daß unsere Verkehrsmittel sicherer und effizienter werden, daß die Industrieproduktion immer sauberer wird, daß neue Innovationen in der Elektronik auch in unsere Lebensumwelt einziehen. Vor 20 Jahren gab es noch nicht PCs für jeden, Internet und Digitalkameras - heute gibt es das. Und das alles beruht nur auf Wachstum. Ohne Wachstum müßten wir auf Stroh schlafen, hätten eine Lebenserwartung von durchschnittlich 30 Jahren und nach mehreren verregneten oder zu sonnigen Sommern eine Hungersnot.
      Avatar
      schrieb am 28.04.03 09:26:06
      Beitrag Nr. 246 ()
      El_Torro, das ist richtig: ein konstantes Wachstum ist nicht realistisch. Das Wachstum kann auf 1% fallen oder auf 3% steigen, wenn eine Volkswirtschaft gut geführt wird. Es kann sogar auf 4% steigen (siehe z.B. USA) und auch mal stagnieren. Es reicht ja, wenn der Durchschnitt bei 2% liegt, um meine Rechnung zu erfüllen. Sie soll nur zeigen, daß es plausibel ist, daß eine gesunde Volkswirtschaft eine Schuldenlast von 60% des BIP abtragen kann.

      Daß der Abschwung in die Verschuldungsfalle führen kann, ist dann richtig, wenn der Staat sich in eine Rezssionsspirale bringt, wie es die gegenwärtige Regierung versucht. Ich halte aber den gegenwärtigen Zustand unseres Landes nicht für normal. Man kann selbst nachrechnen, daß ein wellenförmiges Verhalten des Wachstums und der Schuldenabtragung am Endergebnis wenig ändert, solange die Mittelwerte über lange Zeiträume gleich bleiben.
      Avatar
      schrieb am 28.04.03 09:27:10
      Beitrag Nr. 247 ()
      for4zim: Alles Märchen!

      Beschäftige dich mal mit Thomas Huth, seine Theorien findest du auf Systemfehler.de

      genau wie die von Heinsohn/Steiger
      Avatar
      schrieb am 28.04.03 09:27:49
      Beitrag Nr. 248 ()
      was Wachstum angeht, moralisch magst du recht haben, doch wieso steckt da Zwang hinter?

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 28.04.03 09:29:51
      Beitrag Nr. 249 ()
      wir werden niemals einig werden! :D
      Avatar
      schrieb am 28.04.03 09:30:27
      Beitrag Nr. 250 ()
      Mir erscheint es so, daß immer mehr Abgaben aus dem Volk herausgepresst werden, um die Zinsen und Zinzeszinsen der Banken zu bedienen.

      Dies kann nicht im Interesse des Volkes sein.

      Um uns zu befreien, müssen wir entweder hyperinflationieren, oder, einfacher, ein Gesetz erfinden, das es ermöglicht, auf einen Schlag die Zahlungen an die Banken einzustellen.

      Dann wird auch den Kriegen die Basis entzogen, weil der Zwang zum Wachstum und der andauernde Aufbau/Zerstörungs-Zyklus nicht mehr gefüttert werden muss.
      Avatar
      schrieb am 28.04.03 09:31:23
      Beitrag Nr. 251 ()
      #26

      dies setzt aber eine kluge Strategie der regierenden Klasse voraus und da hapert es meiner Ansicht nach gewaltig, auch in der Opposition. :cry: Das Geld/Zinsproblem wäre meiner Ansicht nach nicht so wichtig wenn unsere Politiker sich je nach Situation und in den grundlegenden Rahmenbedingungen in der Gesetzgebung entsprechend verhalten würden. Das tun sie aber nicht :cry:
      Avatar
      schrieb am 28.04.03 10:09:14
      Beitrag Nr. 252 ()
      ich bleibe dabei- die Politiker handeln optimal für ein Zwangsystem.

      Denkt doch dran, wofür das Stabilitätsgesetz von 67 geschaffen wurde- zum künstlichen Wachstum.

      Absolut folgerichtig.

      Zins bedingt Wachstum.

      Wachstum bedingt Zins.

      Wachstum bedingt Geldschöpfung.

      Geldschöpfung bedingt Neuverschuldung.

      Der Staat ist der idealste Part für die Verschuldungsmaschine, weil er als letztes insolvent wird.


      Alle anderen verlieren irgendwann Eigentum oder Job durch die Wirtschaft abschnürenden Zinslasten.


      Am Ende besitzen die banken alles, doch deren Eigentum ist wertlos, weil es keine Käufer mehr gibt!
      Avatar
      schrieb am 28.04.03 10:14:26
      Beitrag Nr. 253 ()
      #52

      um dann wieder von vorne neu zu beginnen ;):D
      Avatar
      schrieb am 28.04.03 10:19:32
      Beitrag Nr. 254 ()



      [/url]
      Avatar
      schrieb am 28.04.03 10:21:07
      Beitrag Nr. 255 ()
      sittin bull inv, ich hatte gerade schon dargelegt, daß Wachstum auch von uns allen erwünscht ist, außer vielleicht den Superreichen, die auch in einem Feudalsystem gut leben würden.

      Schulden sind dann in Ordnung, wenn sie vom Wachstum bezahlt werden. Und das ist eine reine Frage des vernünftigen Wirtschaftens. Was Du schilderst, sind Folgen einer Mißwirtschaft, aber nicht eines auf Zinsen gründenden Systems.

      Wenn das Wachstum die Zinsen nicht bezahlt, dann ist es auch nicht vernünftig, den durch Schulden zu bezahlen. Das ist aber eigentlich trivial. Aus diesem Grund waren z.B. Kredite in Südkorea gut angelegt, in Tansania hingegen konnte man die abschreiben, weil in Südkorea die Wirtschaft wuchs, in Tansania stagnierte. Und das hatte klare, in den jeweiligen Volkswirtschaften begründete Ursachen.
      Avatar
      schrieb am 28.04.03 10:22:25
      Beitrag Nr. 256 ()
      Sittin,beute doch mal dein Wissen aus:eek:

      Nicht die Zinsfrage ist von Bedeutung sondern Familien-und Bildungspolitik.Werden hier die richtigen Weichen gestellt,löst sich dein Problem in Luft aus:kiss:
      Avatar
      schrieb am 28.04.03 10:26:23
      Beitrag Nr. 257 ()
      For,ich würde es so formulieren,
      weg mit den Positionen die die Zinsen verursachen und auch dieses Problem wäre gelöst!

      Soziales,Rentenzuschüsse müssen primär auf den Prüfstand,um die Zinslast senken können.
      Avatar
      schrieb am 28.04.03 10:26:26
      Beitrag Nr. 258 ()
      sittin bull inv, Deine Graphiken widersprechen nicht im geringsten dem, was ich gesagt habe. Wie oft willst Du eigentlich noch Sachen reinkopieren, die die Argumente nicht betreffen? In Deinen Graphiken steht noch nicht einmal, daß es da zwischendurch eine Wiedervereinigung gab.

      Was den Zinseszinseffekt angeht: der gilt auch für das Wachstum. Wenn der Realzins hinter dem Wachstum zurückbleibt, schlägt das Wachstum allemal den Schuldenberg. Aber auch sonst stellt sich dann nur die Frage, ob mit der Rückzahlung der Schulden begonnen werden kann, bevor die Tilgungsfähigkeit unter den Schuldendienst fällt. Da sind wir aber noch lange nicht, und es ist Aufgabe der Regierung, dafür zu sorgen, daß wir auch nie in diese Gefahr geraten.

      Im übrigen: der Übergang in die zinslose Wirtschaft wäre ein volkswirtschaftlicher Schock, der uns ruinieren würde, weil ja zuerst die alten Kredite fällig gestellt werden müßten. Damit lösen wir unsere Probleme auf keinen Fall.
      Avatar
      schrieb am 28.04.03 10:36:19
      Beitrag Nr. 259 ()
      #56

      Nicht die Zinsfrage ist von Bedeutung sondern Familien-und Bildungspolitik.Werden hier die richtigen Weichen gestellt,löst sich dein Problem in Luft aus

      stimmt, das wäre doch schon mal was. ;) Bildung und genügend Nachwuchs ist das eigentlich Kapital Deutschlands und wird es auch in Zukunft sein. Leider sind wir jedoch auch hier auf dem absteigenden Ast :(
      Avatar
      schrieb am 28.04.03 10:42:00
      Beitrag Nr. 260 ()
      Warum geht unser Indianer gerade jetzt-ausnahmsweise-offline:eek: :rolleyes: :confused:
      Avatar
      schrieb am 28.04.03 10:44:38
      Beitrag Nr. 261 ()
      Sö höret denn, meine weißen Brüder!

      3 lange Jahre habe ich mit euch diskutiert, Quellen und Fakten sortiert, gestritten,
      bin an euch gereift-

      nun ist es an der Zeit für mich,
      Pause zu machen,
      damit ich nicht vorzeitig verfaule...

      Ich werde alle Quellen nochmal sichten,
      überdenken, sacken lassen,
      vielleicht mit Abstand neue Erkenntnisse gewinnen.

      Ich möchte mich bei allen bedanken,
      bei meinen Mitstreitern genau wie bei meinen Diskussionsgegnern, es hat doch immer Spaß gemacht,
      und auch wenn ich euch meistens mit seitenlangen Texten geqäult habe hatte dies alles wohl seinen Sinn.

      Sei es nur um mir die Augen zu öffnen,
      oder um andere zum nachdenken anzustoßen.

      Aus vielerlei Bekundungen habe ich entnommen,
      dass der Weg erfolgreich war.

      Auch wenn ich das Ziel nicht kannte,
      bin ich doch recht zufrieden mit dem Weg.

      Das Ziel kenne ich immer noch nicht,
      wer behauptet es zu kennen ist ein infamer Hochstapler.
      Genau wie niemand im Besitz der absoluten Wahrheit ist!

      Meine letzten Worte werde ich nochmal dem Gelde widmen.

      "Zum Gelde drängt, am Gelde hängt doch alles!"

      Trotz vielfältiger Warnungen seit tausenden von Jahren ist Geld und Zins immer noch in unserer Gesellschaft präsent, und zerstört regelmäßig unsere Gesellschaft und unser Leben.
      Dieses Mal ist es das schlimmste Mal von allen.

      Geld ist der Teufel und Gott zugleich,
      sorgt doch seine positive Seite für Arbeitsteilung und damit zur möglichen Entfaltung von Geist und Kunst,
      aber leider seine negative Seite zu Zerstörung und Krieg.

      Nur Leben kann Leben hervorbringen, und damit Zins bedienen, weil das Prinzip des Lebens eines ist, welches Überfluß schenkt. Geld kann niemals Geld zeugen,
      es ist ein Umwandlungsprozeß von Leben.
      Und da Geld durch Zins expotenential wächst, Leben das aber nicht kann, kommt es zu den zyklischen Zusammenbrüchen.

      Auch die Warnungen der Bibel waren letztlich umsonst, genauso wie die Tausenden Stimmen der Gelehrten, die sich seit Aristoteles mit diesem für die Menschheit wichtigsten Thema auseinandersetzten.

      Vertraut nicht den Gewinnern dieser Systeme, Geld wie wir es kennen macht diese immer blind für die wirklichen Probleme.

      Wir brauchen z.B. keine säkuralisierten Kirchen, denn der wahre Glaube zeigt sich immer nur im Herzen des Menschen, in der Liebe zu seinen Mitmenschen und zur Natur.
      Wozu Orte der Ehrfurcht?
      Geht raus in die Natur und seit ehrfürchtig ob des Wunders des Lebens! Laßt euch nicht gefangennehmen von der Macht des Geldes, die immer nur destruktiv wirken kann.

      Überwindet die säkularisierte Kirchen, denn diese sind nur ein weiterer Baustein des Ausbeutungssystemes, einer, der unkritisierbar und dogmatisch als Gewinner darsteht,
      im vollen Gegensatz zu allem, was je der christliche Glaube war.


      Überwindet die Politiker, die sich vom Geld kaufen lassen und nur noch seine Interessen bedienen, was auch Krieg
      und die Besetzung und Ausbeutung von Rohstoffen und Arbeit bedeutet!

      Vertraut euren Herzen, macht Platz für urchristliche Gedanken, denkt selbst, laßt euch nicht bevormunden!

      Im vollem Gottvertrauen und mit Hoffnung,
      das wir endlich die Erkenntnisse in Taten umsetzen...


      SBI, der vielleicht das umfangreichste Archiv zum Thema im Netz geschaffen hat!
      Avatar
      schrieb am 28.04.03 10:56:07
      Beitrag Nr. 262 ()
      261,machst du es dir nicht zu einfach?Ein richtiger Kerl stellt sich:) und arbeitet an den tatsächlichen Problemen mit;)
      Avatar
      schrieb am 28.04.03 10:59:52
      Beitrag Nr. 263 ()
      #62

      schöpferische Pausen sind manchmal notwendig. ;)
      Avatar
      schrieb am 28.04.03 15:00:32
      Beitrag Nr. 264 ()
      ich erkenne keinerlei Lösung,
      die nicht mit Gewalt tu tun hätte.


      Ihr kennt sicherlich den Spruch:

      Der Trog ist voll, doch die Pferde wollen nicht saufen.

      Nun: Sie können nicht saufen.

      Verschuldung killt Eigentum, und damit die Möglichkeit der Geldschöpfung. Diese brauchen wir aber zwingend für Wachstum, welches wir zwingend durch den Zins brauchen.

      Aldisierung ist ein Zeichen dafür.

      Fakt: es gibt nicht zu wenig Geld, weshalb niedrige Leitzinsen auch überhaupt nichts helfen, sondern es gibt nicht mehr genügend liquide Schuldner.

      Entweder machen wir sie wieder durch Krieg dazu,
      oder wir suchen welche im Ausland...


      oder???
      Avatar
      schrieb am 28.04.03 15:04:09
      Beitrag Nr. 265 ()
      #64

      es gibt immer auch eine gewaltfreie Variante, wichtig ist nur das die Mehrheit der Menschheit versteht was um sie herum geschieht und da habe ich so meine Zweifel. Gewaltfrei geht nur ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr aber den haben wir meines erachtens noch nicht erreicht, hoffen wir mal das alles noch Gut wird, es liegt nur an uns selbst. ;)
      Avatar
      schrieb am 28.04.03 15:10:04
      Beitrag Nr. 266 ()
      Torro, schau in die Geschichtsbücher.

      Bevor wir überhaupt merken, dass es immer noch die gleichen Fehler sind, hat uns der Krieg schon überrollt.

      Schau in die USA- dort sind die Brandstifter schon am wirken.

      Das ist alles kein Zufall.
      Avatar
      schrieb am 28.04.03 15:15:09
      Beitrag Nr. 267 ()
      #66

      die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. ;)

      ......wenn genügend Menschen auf der Welt einen
      bestimmten Gedanken- oder Gefühlsprozeß oder eine nächst höhere Bewußtseinsstufe erreicht
      haben, wird es für den Rest der Menschheit einfacher sein, dieses ebenfalls zu schaffen, da
      schon ein bestimmtes Potential von den Pionieren aufgebaut wurde, das sich automatisch auf
      den Rest überträgt - auch ein Teil des Gesetzes der Resonanz.
      Die meisten Menschen kommen mit der Ausrede,,,ja was kann denn ich als Einzelner schon
      tun?«. Ich habe obiges Beispiel gewählt, um lhnen zu verdeutlichen, daß vielleicht gerade Sie
      der hundertste Affe in einem ganz bestimmten Prozeß sind (ein Gedanke vielleicht, ein
      Gefühl oder eine Erfindung), das heißt, daß schon 99 vor Ihnen an einem Problem gearbeitet
      haben, diesen jedoch der Durchbruch noch nicht gelang. Und vielleicht braucht es nur noch
      der Anstrengung eines einzigen Menschen, möglicherweise von Ihnen, um das Maß voll zu
      machen, damit es auf die anderen überspringt. Das mag auf den ersten Blick etwas völlig
      Bedeutungsloses sein, vielleicht gelingt es Ihnen, das Thema Eifersucht zu bewältigen oder
      sich von einer Sucht zu befreien, vielleicht sogar eine Erfindung zu machen, wer weiß?
      Ich selbst hatte den gleichen Gedanken. Wieso soll ich ein Buch über ein Thema schreiben,
      das j a sowieso unterdrückt wird? Wieso sollte gerade ich mir, mit meinen 26 Jahren, die
      Mühe machen, dieses Buch mit diesem schwierigen Thema anzugreifen, wenn schon die
      anderen Autoren mit Rang und Namen keinen Erfolg damit hatten? Aber vielleicht ist es ja
      gerade dieses Buch und die Anstrengung, die Arbeit, die Gedanken und Gefühle, die ich in
      dieses Buch hineingesteckt habe, die es noch brauchte, um der Arbeit und Mühe der vorigen
      Autoren die Krone aufzusetzen und das energetische Potential zum Ueberlaufen zu bringen.


      Auszug aus:

      http://www.unglaublichkeiten.info/unglaublichkeiten/htmlphp/…
      Avatar
      schrieb am 28.04.03 20:28:45
      Beitrag Nr. 268 ()
      ......wenn genügend Menschen auf der Welt einen
      bestimmten Gedanken- oder Gefühlsprozeß oder eine nächst höhere Bewußtseinsstufe erreicht
      haben, wird es für den Rest der Menschheit einfacher sein, dieses ebenfalls zu schaffen, da
      schon ein bestimmtes Potential von den Pionieren aufgebaut wurde, das sich automatisch auf
      den Rest überträgt - auch ein Teil des Gesetzes der Resonanz.....ENDE

      Das sind morphische Resonanzen...und kommt aus der Chaos-Theorie. Was ich übrigens ganz fest glaube.
      Avatar
      schrieb am 29.04.03 08:34:06
      Beitrag Nr. 269 ()
      #68

      wurde ja schon im PM-Magazin beschrieben das es soewtas wie ein "koellektives Bewußtsein" gibt. ;) :):)
      Avatar
      schrieb am 29.04.03 09:42:35
      Beitrag Nr. 270 ()
      Es gibt aber gute Bücher von Wissenschaftlern, die sich mit dieser Frage beschäftigten, interessante Theorien, die sehr leicht durch Beispiele belegt werden können.

      Briggs, John / Peat, F. David
      Die Entdeckung des Chaos
      Eine Reise durch die Chaos-Theorie
      Mit Abbildungen

      ISBN 3-423-33047-6
      Euro 10,00 [D] 10,30 [A]


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