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    Die wirkliche Bedeutung der Bibel - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 27.04.03 13:15:06 von
    neuester Beitrag 06.04.06 21:02:53 von
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      schrieb am 27.04.03 13:15:06
      Beitrag Nr. 1 ()
      sie sollte uns vor der Exponentialfunktion warnen!

      e^t zerstörte schon seit Erfindung des Eigentums in regelmäßigen Abständen jede Gesellschaft!

      Es bedeutet Unfreiheit, Ausbeutung, Leid, Krieg.

      Auch heute noch!

      Dazu:

      Kontext und Zusammenhang des biblischen Sabbat- und Jobeljahrs



      Der “Erlaßjahr-Aufruf” der Vollversammlung “zur Befreiung der verarmten Völker aus dem Würgegriff der Schulden” knüpft an die Tradition des Sabbat- und Erlaßjahrs in der hebräischen Bibel und deren Aufnahme in den messianischen Schriften des Zweiten Testaments an (2.). Dann fährt der Text fort: “Die Erlaßjahrvision ist heute noch ebenso gültig wie vor Jahrtausenden.” In diesem Satz sind eine Fülle von historischen, hermeneutischen und praktischen Fragen verborgen, die in dem kurzen Aufruf nicht entfaltet werden, aber zentral wichtig sind, soll er nicht nur ChristInnen, Gemeinden und Kirchen, sondern auch politische und wirtschaftliche Akteure überzeugen und konkrete Handlungsoptionen unter heutigen Bedingungen entwickeln, die nicht ohne weiteres identisch sind mit denen des altorientalischen und antiken Kontextes. Denn was waren die spezifischen Mechanismen jener Zeiten, auf die die Sabbat- und Erlaßjahrregelungen antworten? Für wen waren diese “gültig”? Inwiefern ist unser Kontext vergleichbar mit dem der biblischen Traditionen? Wer sind die Akteure, die heute gefragt sind, und was könnten ihre Strategien sein?



      Die klassischen Texte zum Sabbat- und Erlaßjahr in Leviticus/3.Mose 25 stammen aus der exilisch-nachexilischen sog. Priesterschrift. Sie verarbeiten den katastrophalen Zusammenbruch der gesellschaftlich-politischen Ordnung der Königszeit mit der Zerstörung Jerusalems und der Deportation der judäischen Oberschichten nach Babylon 586 v. Chr. Sie sind verfaßt unter der Frage: Wie kann verhindert werden, daß bei dem Neuaufbau eines judäischen Gemeinwesens nach dem Exil die gleichen sozialen, wirtschaftlichen und politischen Fehlentwicklungen einsetzen und sich verfestigen, die zu der Katastrophe geführt haben?

      Man muß also die Struktur der früheren Fehlentwicklungen kennen, um den präzisen Sinn der Sabbat- und Erlaßjahrregelungen zu erfassen.



      Interessanterweise taucht eine Siebenerregelung - die erst exilisch-nachexilisch den Namen Sabbat erhält - in einem Text auf, der aller Wahrscheinlichkeit nach ebenfalls auf eine Katastrophe reagiert, im sogenannten “Bundesbuch” (Exodus/2. Mose 21-23) .[4] Hier war die Zerstörung des Nordreichs durch die Assyrer (722 v. Chr.) vorausgegangen. Propheten wie Amos und Hosea hatten diesen Zusammenbruch als Ergebnis sozialer und wirtschaftlicher Ungerechtigkeit im Nordreich warnend und zur Umkehr aufrufend angekündigt. Nun kamen die Prophetenschüler mit den Flüchtlingen aus dem Norden und verstärkten die Stimmen der Südpropheten wie Jesaja und Micha mit der Botschaft: Wenn ihr nicht zur Gerechtigkeit umkehrt, werdet ihr genauso ins Verderben laufen wie das Nordreich.



      Wahrscheinlich in dieser Situation führt das Bundesbuch mehrere Siebenerregelungen und einige weitere sozialrechtliche Wirtschaftsgesetze ein:

      * 23,12: Am siebten Tag der Woche (noch nicht Sabbat genannt) soll der Bauer ruhen und auch seinem Vieh, Sklaven und den Fremden bei ihm Ruhe geben, damit sie “zu Atem kommen”.

      * 21,2-11: Im siebten Jahr soll der Sklave ohne Lösesumme freigelassen werden.

      * 23,10f.: Im siebten Jahr soll das Feld brachliegen, damit Arme und Tiere davon essen können.

      * 22,20-23: Fremde, Witwen und Waisen sollen nicht gewaltsam ausgenutzt werden wie einst die hebräischen Sklaven in Ägypten, weil dann Gott ihr Schreien hört (Exod 3,7ff.) und die Unterdrücker wie einst die Ägypter vernichtet.

      * 22,24-26: Wer leiht, soll weder Pfand noch Zins nehmen.




      Von Schuldenerlaß ist hier noch nicht die Rede. Das hat einen wichtigen historischen Grund. Gerade die Zeit am Ende des 8. Jahrhunderts v.Chr. ist es, in der ein tiefer wirtschaftsgeschichtlicher Umbruch erfolgt. Bis zum 8. Jh. war der Alte Orient und auch der östliche Mittelmeerraum von aristokratisch-monarchischen Herrschaftssystemen geprägt. Hier war es die Form der direkten Gewalt, mit der Großgrundbesitz an Land, die Arbeitskraft der Sklaven, Rohstoffe und Handelsgüter sowie Tribut von unterworfenen Völkern angeeignet wurden. Ab dem 8. Jahrhundert häufen sich aber die Belege dafür, daß unter den freien Kleinbauern selbst ein Schuldenmechanismus entsteht, der zunehmend die Gesellschaft in sich Bereichernde einerseits und Verarmende andererseits spaltet. Jes 5,8 ist dafür einer der frühen Belege: “Weh euch, die ihr Haus an Haus reiht und Feld an Feld fügt, bis kein Platz mehr da ist und ihr allein im Land ansässig seid.”

      Ausführlich hat R. Keßler das Phänomen und die präzisen Anklagen der Propheten dagegen für die späte Königszeit in Judah (2. Hälfte des 7. Jahrhunderts) beschrieben. [5] Was steckt dahinter?



      Im 8. Jahrhundert bildet sich in Griechenland eine neue Form der Eigentumswirtschaft heraus. [6] Gegen die aristokratische Ordnung wird das private Eigentum unter absoluten Rechtsschutz gestellt. Die freien Eigentümer bilden die neue Gemeinschaftsform der Polis.

      Auf der Basis dieses Eigentumswerts entwickelt sich eine neue Kreditwirtschaft mit strengen Verpfändungs- und Zinsregeln. Kann der Kredit nicht zurückgezahlt werden, fällt das Pfand - in den meisten Fällen nun das eigene Land - an den Gläubiger. Darauf bezieht sich der Jesajatext.
      Die frühe Form des Zinses ist die Schuldsklaverei, d.h. der Zins muß beim Gläubiger abgearbeitet werden. Zunehmend baut diese Kreditwirtschaft die Geldwirtschaft aus, d.h. die Kreditbeziehungen werden zunehmend mit Geld abgewickelt. Sobald dieses dem Schuldner fehlt, setzen die Verpfändung des Landes und die Versklavung der Schuldnerfamilien ein (vgl. Nehemia 5,1-5).

      Wenn man bedenkt, daß die kleinbäuerlich produzierenden Familien neben ihrer Selbstversorgung von ihrem Mehrwert bereits für den Luxus der aristokratisch-monarchischen Herrschaftsschicht sowie für den Tribut der Großmächte aufkommen mußten, so kann man verstehen, welche sozial und wirtschaftlich zerstörende Kraft es haben mußte, wenn nun auch noch die eigenen Leute über die Mechanismen des privaten Eigentums, Kredits und Zinses die in Not geratenen Familien weiter in den Hunger, die Verpfändung der Produktionsmittel und die Versklavung treiben.

      Dagegen treten die Propheten auf, und dagegen entwickelt Israel Gesetze, die einerseits den Verschuldungsmechanismus verhindern sollen (wie Pfand- und Zinsverbot), andererseits, wenn er denn zu Versklavung geführt hat, die periodische Befreiung dieser Schuldsklaven. [7]



      Ein weiteres Mittel neben der Sklavenbefreiung (vgl. auch Jer. 34,8ff.) wird dann im 7. Jh. der “Schuldenerlaß”, der ebenfalls im siebten Jahr stattfinden soll. Zum ersten Mal spricht davon das Deuteronomium, Kap.15,1ff. , (wobei es nicht wichtig ist, ob nun dieser Text schon direkt aus der Josianischen Reform von 622 v.Chr. stammt oder später zu datieren ist). Was bedeutet er? Der hier benutzte hebräische Begriff ist schmittah, der Verzicht. [8] Verzichten soll der Gläubiger - wie bei der Brache des Landes auf den Jahresertrag des siebten Jahres - nicht nur auf seine Schuldforderung, sondern auf das verpfändete Eigentum des Schuldners, normalerweise das Land (samt Haus), also das Produktionsmittel der Kleinbauern.
      So wird nach sieben Jahren nicht nur die mögliche Folge der Verschuldung aufgehoben - die Schuldversklavung der Familie -, sondern auch die Ursache selbst - die Verschuldung und die damit verbundene Verpfändung der eigenen Produktionsmittel - wird beseitigt. So ist ein Neuanfang in Freiheit möglich. [9] Das ergänzt übrigens das Deuteronomium (15,12ff.) noch dadurch, daß dem freigelassenen Sklaven von seinem “Herrn” ein Startkapital für den Neuanfang als freier Kleinbauer mit auf den Weg gegeben werden soll.



      Beides ist ohne Parallele im Alten Orient und in der griechisch-römischen Antike. Denn damit wird in Israel sowohl die Absolutheit des Eigentums wie auch die Verwandlung eines versklavten Menschen (jedenfalls des eigenen Volksgenossen) in absolutes Eigentum verworfen. Das Deuteronomium ist übrigens der Meinung, daß - wenn das Volk Gottes gute Gesetze der Gerechtigkeit und der Barmherzigkeit halten würde - kein Bedürftiger, kein Armer unter ihnen leben würde (Deut 15,4ff.).



      Auf diesem Hintergrund ist es nun möglich, den klassischen Text Lev 25 zu verstehen und einzuordnen. Er faßt - wie gesagt - die von der Priesterschrift im sog Heiligkeitsgesetz für den nachexilischen Neuanfang in Judäa kodifizierten sozio-ökonomischen Regelungen zusammen. [10] In seinem Zentrum steht der theologische Satz, ohne den alles andere unverständlich ist. Er sagt, warum Israel eine grundsätzlich andere ökonomische Ordnung haben muß als die umliegenden Völker.
      In ihnen ist Recht vom König oder von Eigentümern gesetztes Recht. In Israel wird Recht von außen her - vom Sinai her (Lev 25, 1) - von Gott gesetzt. Es wird so der Macht der Könige und der Eigentümer im Interesse der Egalität der Menschen und darum im Interesse der Armen und Schwachen entzogen. Gott sagt (Lev 25, 23):

      “Nicht werde das Land unwiderruflich verkauft, denn mein ist das Land, denn Fremde und Pächter seid ihr bei mir.”
      (Nach der Übersetzung von Martin Buber)

      Wer sich also heute auf das Erlaßjahr beruft, muß bereit sein, die Frage nach dem Eigentum zustellen. Die Gesetze von Lev 25 jedenfalls beruhen auf der Ablehnung der von Griechenland herkommenden Absolutsetzung des Eigentums (später im römischen Recht kodifiziert).
      Wer dem biblischen Gott folgen will, muß Gott als den Eigentümer des Landes annehmen. Es kann also nur Nutzungs- oder Pachtrechte auf Land (als das Produktionsmittel in einer agrarischen Gesellschaft) geben. Daraus folgt dann alles weitere:

      V. 2-7: Im siebten Jahr soll das Land einen “schabbath” feiern dürfen (nunmehr ist das Wort Sabbat für die Siebenerrhythmen eingeführt);

      V. 8-13: Nach sieben mal sieben Jahren soll das “Jobel”, die Posaune, geblasen werden und alle Familien wieder wie bei der ersten Landgabe ihr Landlos zugeteilt bekommen, damit wieder alle egalitär wie in der vorköniglichen Stammesgesellschaft sich selbst versorgen können;

      V. 14-17: Der Kaufpreis für Land soll nicht dem Markt und damit der Spekulation überlassen bleiben, sondern das 50. Jahr soll als Berechnungsgrundlage dafür dienen, wie viele Ernten, die dann zu bezahlen sind, ein Stück Land noch bringen wird;

      V. 25-28: Wenn ein Bruder und seine Familie “tief unten”, d.h. in Not sind und ihr Land/Haus verkaufen müssen, soll der nächste Verwandte sie einlösen (die Ge’ulahordnung);

      V. 35-38: Und wenn sie leihen müssen, sollen die Volksgenossen von ihnen keinen Geldzins (neshek=Abbiß) oder zusätzliche Naturalabgaben (marbith=Vermehrung) nehmen;

      V.39-46: Volksgenossen soll man überhaupt nicht zu Sklaven machen - auch hier die Begründung: Gott ist ihr Eigentümer, er hat sie aus der Sklaverei in Ägypten herausgeführt.




      Es soll nicht verschwiegen werden, daß die Priesterschrift die deuteronomischen Sozialgesetze in Einzelheiten abschwächt. Sklavenbefreiung und die Rückerstattung des durch Verpfändung verlorenen Landes werden aus der Siebenjahresregelung herausgenommen und auf das 50. Jahr verschoben. Daß im übrigen die Restitution der Landverteilung im 50. Jahr historisch gesehen nur einmal in der hebräischen Bibel an dieser Stelle auftaucht, erklärt sich am ehesten daraus, daß mit der Rückkehr der Exulanten aus Babylon 50 Jahre nach ihrer Deportation genau dieses Problem akut war: Wie soll die Verteilung des Landes geregelt werden, nachdem die im Land gebliebenen landlosen Armen die Ländereien der deportierten Oberschicht übernommen und bewirtschaftet hatten? Sollen die Großgrundbesitzer ihr (einmal dem Volk durch Gewalt oder Verschuldungsmechanismen geraubtes) Land nach der Regelung “Rückgabe vor Entschädigung” (wie nach dem Fall der DDR) zurückbekommen? Sollen sie nichts bekommen? Die Antwort gibt die Jobeljahrregelung als Kompromiß unter Rückgriff auf die vorkönigliche egalitäre Stammesgesellschaft: “Jede Familie soll ihr Landstück zur Selbstversorgung erhalten”.



      Später greift der “dritte Jesaja” in Jes 61 die Erlaßjahrregelung als eine Hoffnung der Zukunft auf (“Gnadenjahr des Herrn”. Daran knüpft der Evangelist Lukas in Kap. 4,1ff. an, indem er sagt, daß in dem Messias Jesus diese Hoffnung Wirklichkeit geworden ist. Die urchristliche Gemeinde stellt er in der Apostelgeschichte so dar, daß sie in der Form der Gütergemeinschaft die deuteronomische Tora erfüllt, denn in ihr gibt es keine bedürftigen Armen (vgl. Apg 4,32-35).



      Hervorzuheben ist, daß die nachexilische judäische Gemeinschaft und auch Jesus nicht nur proaktiv Gottes alternative Wirtschafts- und Sozialordnung leben, sondern daß sie sich auch verweigern und Widerstand leisten, wenn die hellenistisch-römischen Reiche und ihre Kollaborateure in den Provinzen politisch-ökonomische Verhaltensweisen gegen Gottes Gesetz mit Gewalt durchsetzen wollen. Die Geschichte vom Widerstand der drei Männer im Feuerofen ist dafür ein Beispiel (Dan 3 [11]). Jesus fordert nicht nur die klare Entscheidung zwischen Gott und Mammon, sondern greift in direkter gewaltfreier Aktion das mit Rom kollaborierende Wirtschaftszentrum in Judäa, den Tempel, an und ruft zum Boykott der Währung des römischen Besatzungsmacht auf (vgl. Mark 11,15ff. und 12,13ff.).
      Avatar
      schrieb am 27.04.03 13:25:18
      Beitrag Nr. 2 ()
      Roland Geitmann
      Bibel Kirchen Zinswirtschaft

      "Was ist für ein Unterschied, durch Einbruch in
      Besitz fremden Gutes zu kommen auf heimliche
      Weise und durch Mord als Wegelagerer, indem
      man sich selbst zum Herrn des Besitzes jenes
      Menschen macht oder ob man durch Zwang,
      der in den Zinsen liegt, das in Besitz nimmt, was
      einem nicht gehört?"

      Gregor von Nyssa (ca. 334 - 394 n. Chr.)


      "Das Verbot des Zinses ist nicht bloß eine einzelne wirtschaftlich-soziale Maßregel, sondern ein gewaltiges
      Prinzip: die Verhinderung der Geldherrschaft.

      In diesem Sinne geht das Zinsverbot durch die christliche
      Kultur,... Es gilt in der ganzen altchristlichen Zeit und
      im ganzen Mittelalter. Zinsnehmen bleibt Wucher. Erst
      die kirchliche Reformation und die weltliche Renaissance heben das Zinsverbot auf und öffnen damit jener Entwicklung zum Kapitalismus die Bahn, welche die Geldherrschaft zuletzt auf den Gipfel bringt, Gott
      und den Menschen durch den Mammon verdrängend.

      Es ist ein Erwachen der Revolution des Mose, wenn die
      Freigeldbewegung wieder das Zinsproblem im Sinne
      der Beseitigung des Zinses auf den Leuchter gestellt
      hat.



      aus: Prof. Dr. theol Leonhard Ragaz
      Die Bibel - eine Deutung Band 2
      Zürich 1947, S.133 und 134



      --------------------------------------------------------------------------------

      Roland Geitmann

      Bibel, Kirchen und Zinswirtschaft


      Überarbeitete Fassung eines Vortrags auf einer Tagung
      der "Internationalen Vereinigung für Natürliche Wirtschaftsordnung" am 10. September 1989 in Wuppertal Neviges.
      Erstmals veröffentlicht in Zeitschrift für Sozialökonomie Heft 80/1989



      A.

      Was Hunderttausende von überschuldeten Haushalten in der Bundesrepublik, Tausende von Firmenkonkursen und dadurch bedingte Familientragödien um uns herum nicht vermochten, bewirken schließlich Hunger und Elend der hochverschuldeten Entwicklungsländer wenigstens ansatzweise, nämlich, daß einzelne Theologen sich öffentlich an biblische Regeln über Zinsen und Schuldenerlaß erinnern (1), also daran, daß es verwerflich ist, sich an der Not anderer zu bereichern und mehr zurückzuverlangen als man leihweise gegeben hat.
      Der weltweite Skandal, daß wir Reichen im Norden vom Süden nicht nur Schuldentilgung verlangen, sondern auch Zinsen eintreiben, und zwar weit mehr, als wir Entwicklungshilfe
      leisten, kann vielleicht auch den Blick dafür schärfen, daß solche Ausbeutung Grundprinzip unserer Wirtschaft geworden ist. Noch wird kaum erkannt, daß in allen Preisen ein erheblicher Zinsanteil steckt, daß vier Fünftel der
      Verbraucher viel mehr Zinsen zahlen als sie je einnehmen, daß die Verzinsung des Anlagekapitals zu exponentiellem Wachstum unserer Wirtschaft zwingt und damit der Treibriemen ist für Umweltzerstörung, Technisierung, Arbeitslosigkeit, Verarmung, Staatsverschuldung und militärische Rüstung (2).

      Die tödlichen Auswirkungen solcher auf Habsucht und Ausbeutung fußenden Wirtschaftsweise sind der Menschheit im Prinzip seit Jahrtausenden bekannt.

      Babylon, Ägypten und Rom, aber auch das alte Israel der Könige liefern dafür Anschauungsmaterial. Deshalb kann
      nicht überraschen, daß sich Regeln zur Geld und Bodenordnung und dabei insbesondere das Zinsverbot wie ein roter Faden durch die Religionsgeschichte, insbesondere auch das Christentum ziehen. In einer Zeit, welche diese
      Weisheiten nahezu völlig vergessen hat und in der sich die Folgen dessen dramatisch zuspitzen, mag es hilfreich sein, sich der Erkenntnisse früherer Jahrhunderte zu erinnern und daraus Impulse für die Suche nach einer gerechten
      Ordnung zu entnehmen.




      B.

      Betrachtet man im groben Überblick die letzten 3000 Jahre unserer Kulturgeschichte nach der inhaltlichen Strenge des religiösen Zinsverbotes, so ergibt sich ein weiter Bogen. Er beginnt um 1250 v.Chr. mit den mosaischen Gesetzen etwa auf halber Höhe, findet in der Bergpredigt von Jesus Christus seinen Scheitelpunkt und gegen Ende des 20. Jahrhunderts seinen (vorläufigen ?) Tiefpunkt. Theologen der letzten 150 Jahre neigen dazu, das Zinsverbot rückwirkend zu relativieren und damit den Bogen zu nivellieren und das Anliegen als überholt darzustellen. Deswegen sind viele Interpretationsfragen in dieser Ideengeschichte umstritten (3).




      I. Bibel


      1.Mosaische Gesetze

      Zu den göttlichen Gesetzen, die Mose nach dem Auszug aus Ägypten vom Berge Sinai dem Volk Israel verkündete, gehört auch das Zinsverbot:

      "Wenn du (einem aus) meinem Volke Geld
      leihst, einem Armen neben dir, so handle an
      ihm nicht wie ein Wucherer; ihr sollt ihm
      keinen Zins auflegen." (4)



      Jeder Zins, unabhängig von seiner Höhe, gilt hiernach als verbotener Wucher. Der Hinweis auf den armen Bruder als Zinszahler deutet zwar darauf hin, daß primär das Konsumdarlehen gemeint ist. Dies erlaubt aber noch nicht
      den in neuerer Zeit gezogenen Gegenschluß,
      daß das verzinste Produktivdarlehen folglich erlaubt sei.

      Denn das Zinsverbot ist eingebettet in weitere Regeln: das `Erlaßjahr` (5. Mose 15,1-11), wonach in jedem 7. Jahr alle Schulden zu erlassen sind, und das "Halljahr" (3.Mose 25), das im 50. Jahr den Grundbesitz an die ursprünglichen Eigentümer zurückfallen läßt, so daß der Boden nicht auf Dauer veräußert werden kann und sich sein Preis am Wert der noch ausstehenden Ernten bemißt. Diese für seine
      Durchsetzbarkeit notwendige Einbettung in Erlaßregeln und Bodenrecht hat das Zinsverbot im Laufe der Geschichte verloren - mit schwerwiegenden Folgen.

      Mose beschränkt das Verbot auf das Zinsnehmen gegenüber dem eigenen Volke und erlaubt es gegenüber Ausländern (so ausdrücklich 5. Mose 23,20). Diese Unterscheidung treffen die Juden bis heute, was einen Teil ihrer tragischen
      Geschichte ausmacht.



      2. Propheten

      Daß das Volk Israel sich bald nach dem Tode von Mose und Josua von diesen Geboten abwandte und welche schlimmen Folgen das hatte, schildert uns das Alte Testament sehr eindrücklich. Trotzdem nahmen die Propheten zumindest in diesem Punkt keine Anpassung an die Wirklichkeit vor, sondern verschärften das Zinsverbot. Während der babylonischen Gefangenschaft um 597 v.Chr. warnt der Prophet Ezechiel (Hesekiel):

      "Wer auf Zins leiht und Zuschlag nimmt,
      sollte der am Leben bleiben? - Er wird nicht
      am Leben bleiben!... Er muß sterben! Sein
      Blut komme über ihn!" (18,13) (5).


      Die Beschränkung auf Israeliten gegebene Darlehen ist entfallen. Doch erst die Makkabäer setzten im 2. Jahrhundert v.Chr. Zinsverbot, Erlaß- und Halljahr für kurze Zeit durch, bis die Römer die Herrschaft übernahmen.



      3. Christliche Botschaft

      Noch weiter geht Jesus Christus in seinen Forderungen. In seiner Bergpredigt sagt er:

      "vielmehr liebet eure Feinde und tut Gutes
      und leihet, ohne etwas zurückzuerwarten.
      Dann wird euer Lohn groß sein und ihr wer-
      det Söhne des Höchsten sein... "(Lukas, 6,35)


      Damit wird das Verbot des Zinsnehmens als selbstverständlich vorausgesetzt und darüber hinaus gefordert, gegebenenfalls auch auf die Rückgabe des Geliehenen zu verzichten. Dies wird noch deutlicher bei der Wiedergabe der Bergpredigt bei Matthäus (5,38 ff.), wo das Thema `Borgen` im Zusammenhang mit der Aufforderung angesprochen wird, nach einem Schlag auf den rechten Backen auch den anderen darzubieten, sowie dem, der den Rock will, auch den Mantel zu lassen. Anschließend
      heißt es:

      "Gib dem, der dich bittet, und wende dich
      nicht von dem ab, der von dir borgen will.!"
      (5,42).


      Daß materielles Gewinnstreben und Christusnachfolge unvereinbare Gegensätze sind, wird an vielen Stellen deutlich, etwa in dem Ausspruch, daß ein Kamel leichter durch ein `Nadelöhr` gehe (womit ein Fußgängertor gemeint ist), als daß ein Reicher ins Reich Gottes komme (Matthäus 19,24), und in dem markanten Satz

      "Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mam-
      mon" (Matthäus 6, 24).


      Apostel Paulus verurteilt leistungslose und
      schmarotzende Einkommen:

      "Wenn jemand nicht arbeiten will, soll er
      auch nicht essen" (2. Thessalonicher Brief
      3.10). (6)
      Avatar
      schrieb am 27.04.03 13:32:33
      Beitrag Nr. 3 ()
      Werner Keller: "Und die Bibel hat doch recht!"


      "Der Kapitalismus ist ein lebensfeindliches Prinzip. Er stellt ein Pseudoleben dar, dem der Tod schon mit dem Akt der Zeugung einprogrammiert worden ist. Er dient dem Herrn der Systeme bei der Ausübung seiner Weltherrschaft. Er ist der Tanz der Juden um das Goldene Kalb, eine Aufsummierung von Schuld und Verweigerung der Sühne. Der Kapitalismus ist der Ausdruck des Lebens gottverlassener Menschen. "


      In diesen harten Worten steckt einerseits der Fluch und andererseits die Hoffnung, die uns bleibt. Sosehr ich den Kapitalismus/Debitismus angegriffen und sogar mit der Mafia gleichgesetzt habe, so muss ich doch bekennen, dass alle anderen Systeme entweder gar nicht oder noch schlechter funktionieren. Sollten wir uns am o.g. Raub und Betrug ereifern? Ich denke, ganz besonders hier müssen wir nüchtern bleiben: Keine bürgerlich - moralischen Wertungen! Der Betrug der "Großen" ist nur eine kausale Folge des so beliebten und verbreiteten Selbstbetruges der "Kleinen". Wer die Menschen kennt, weil, dass alle Betrogenen betrogen werden wollen.

      A. Glucksmann: "Die Lügen der Politiker sind die Träume des Volkes, von denen das Volk befreit werden soll."




      Solange ein Mensch nämlich lernfähig ist, wird ihm alles, was geschieht, zum Vorteil gereichen. Dies ist meine Erfahrung und gleichzeitig meine Hoffnung für die Zukunft. Es hat keinen Sinn, an äußeren Symptomen herumbasteln zu wollen! Retten wird uns ausschließlich unsere eigene Wahrheitssuche, unsere Wahrhaftigkeit. Sie wird alles ändern, uns selbst, unsere Gesellschaft, unser ökologisches und ökonomisches System, unsere Religion - eben alles!

      Hans-Joachim Heyer
      Avatar
      schrieb am 27.04.03 13:35:31
      Beitrag Nr. 4 ()
      [ Das ist ]Kapitalismus [..]: Ich mache Schulden, also Geld, gebe dieses durch Tausch (gegen Sachen) an andere Leute weiter, senke den Gesamtwert des Geldes durch Zinsanhäufung (Inflation). Dadurch steigen die Sachwerte, die in meinem Besitz sind, relativ zum Geldwert. Die Differenz zwischen altem und neuem Sachwert ist mein Gewinn und die Schulden der Andern. Den Gewinn setze ich in Geld um, und mit ihm kaufe ich mir dann Gold, Grundstücke und Waffen und vernichte etwa alle 50 Jahre, wenn ich keine neuen Schuldner mehr finde, die bezahlten Güter und Forderungen (das Geld) dieser Leute, indem ich zuerst einen Börsenkrach und dann einen Krieg lanciere. Dann starte ich eine neue Runde des Kapitalismus, was mir leicht gelingt, da alle Leute, die mich bis dahin durchschaut haben könnten, dann tot oder meine Freunde sind, und ich im Besitz von Gold und Boden bin.

      http://www.alien.de/degufo/df/24/p4.php
      Avatar
      schrieb am 27.04.03 13:37:38
      Beitrag Nr. 5 ()
      Wir haben kennen gelernt
      dass Geld auf dem Markt dasjenige ist, das als Tauschmittel eingesetzt alles bedeuten kann, was wir für einen bestimmten Wert an Waren fordern.
      Indem das Geld auf dem Markt alles bedeuten kann, erscheint es selber als das alles Bedeutende,
      und sehr bald als das einzig Bedeutende.
      Es ist, als wenn seine Seele darin läge,
      alles Unbelebte zu beleben,
      während die Wirklichkeit des Geldes darin liegt,
      alles schon Lebendige zu töten!


      Eugen Drewermann


      Geld ist
      Hoffnung, Träume, Angsterlösung, Rettungsversprechung,
      alles in einem,
      kein Wunder, dass wir etwas sensibel damit umgehen
      und gar nicht wissen wollen, wie es funtioniert!

      Nur leider wird an diesen Umstand die Welt zu Grunde gehen, und außerdem bedeutet es eine ständige "Ausbeutung" arbeitender Einkommen zu Gunsten leistungsloser Einkommen,
      ich freue mich schon auf den Tag, an dem die ganze Welt von ihren Zinserrägen leben kann, ohne das wir moralinsauer sein müssen, weil vielleicht doch jemand dafür arbeiten muß!

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      Avatar
      schrieb am 27.04.03 13:43:09
      Beitrag Nr. 6 ()
      Im Normalfall wird das heutige Geld- und Zinssystem kaum in Frage gestellt, und nur sehr selten hat jemand ein ungutes Gefühl, wenn er für sein Geld Zinsen bekommt. Immer wieder kommt es zu Schuldenkrisen, weil die Gläubiger die Kredite nicht mehr bedienen können. Wir erleben wirtschaftliche Schwierigkeiten, wenn die Wirtschaft nicht mehr wächst. Die Umweltschäden und der Ressourcenverschleiss sind nur schwer zu kontrollieren, wobei die Schäden vielfach nicht die Verursacher zu tragen haben. Nicht zuletzt nehmen die wirtschaftlichen Ungleichgewichte sowohl regional als auch global ständig zu. Was sind die Ursachen dieser Entwicklungen?

      Noch nie waren so viele Menschen direkt abhängig von Lohnarbeit, um den Lebensunterhalt zu bestreiten. Die Konvertierung von Arbeit und Gütern erfolgt über Geld. Darum ist es nicht gleichgültig, wie das Geldsystem aufgebaut ist. Viele Menschen haben nur eine sehr unpräzise Vorstellung vom Geld, seinen Funktionen und Auswirkungen. Irgendwie ist es eine Art Heiligtum, das nicht hinterfragt werden darf. Darum stelle ich folgende Fragen, deren Beantwortung das Ziel der vorliegenden Arbeit ist.


      Welches sind die Hauptprobleme im Zusammenhang mit Geld, Zins und Natur heute?


      Welchen Anteil an den Ursachen der verschiedenen Problembereiche hat das aktuelle Geld- und Zinssystem?


      Welche Kriterien sollte ein ethisch verantwortbareres Geldsystem erfüllen?


      Wie müsste das aktuelle Geld- und Zinssystem modifiziert werden, damit die Kriterien für ein ethisch verantwortbareres Geldsystem besser erfüllt und damit die negativen Auswirkungen minimiert werden?


      Wie sehen dann die Wirkungen auf verschiedene Personengruppen aus, und wie könnten allfällige Widerstände gegen ein modifiziertes Geldsystem überwunden werden?


      Was können Christen tun, selbst wenn sich am Geld- und Zinssystem nichts ändert?

      In diesem Fragenkatalog wird nach einem besseren Zustand des Wirtschaftssystems gefragt und gestrebt. Damit wird ein klares Werturteil ausgesprochen, welches besagt, dass der gegenwärtige Zustand nicht optimal ist und besser sein könnte. Die Evidenz dieses Werturteils und die Möglichkeit eines modifizierten Geldsystems sollen in dieser Arbeit geprüft werden. Das Ziel ist es, eine theologisch-ethische Orientierung über das Geld- und Zinssystem in der heutigen Marktwirtschaft zu erarbeiten, ohne den Bezug zur Natur zu vernachlässigen. Es ist meine feste Hoffnung, dass diese Orientierung hilfreich ist für das Verständnis von wirtschaftlichen Zusammenhängen und für die Lebenspraxis als Christ.
      http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/religion/hiltbrand/
      Avatar
      schrieb am 27.04.03 13:48:49
      Beitrag Nr. 7 ()
      Thema: Die wirkliche Bedeutung der Bibel sie sollte uns vor der Exponentialfunktion warnen!


      Du bist wirklich ein Fanatiker in dieser Sache :confused: das nimmt ja schon sektenartige Züge an :cry:

      e^t zerstörte schon seit Erfindung des Eigentums in regelmäßigen Abständen jede Gesellschaft!


      :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 27.04.03 14:09:24
      Beitrag Nr. 8 ()
      Ich ein Fanatiker? :rolleyes:



      Nein. Ich bin noch nicht mal Christ.
      Zumindest kein Kirchen-Christ.


      Was sagst du zu den zyklischen Krisen, breits geschildert in der Bibel, und woher kamen die merkwürdigen [kommunistischen] Ansätze in der Bibel?


      Gibst du wenigstens zu, dass du die Diskussion verloren hast? :D
      Avatar
      schrieb am 27.04.03 14:47:45
      Beitrag Nr. 9 ()
      Da Jesus sich gemeldet hat, hat er nun auch die Ehre, hier zitiert zu werden! :)


      Wir alle reden heute von der eigenen Meinung, übersehen aber alle, dass nur noch wenige Menschen über eine wirklich aus dem eigenen Ich erwachsene eigene Meinung verfügen. Alle anderen sind, ob sie es wahr haben wollen oder auch nicht nur noch ein Produkt der Umwelt und der Medien. Gut steuerbar und versklavt an die Finanzwelt. Der Stammbaum des Geldes hat es tatsächlich geschafft sein Geäst um die ganze Welt zu schlingen und alle und alles zu beherrschen und zu erdrücken. Verwurzelt in das Gedankengut jedes einzelnen Menschen. Als Nahrung für seine Triebe die menschliche Energie. Ein unerschöpfliches Potential so lange die Bevölkerung wächst und die Menschheit und Mutter Natur auch mitmacht.

      Man könnte nun die Feststellung machen, dass sich da jemand geirrt hat in der Vergangenheit und sich deswegen heute alle genauso verirrt haben wie dieser jenige welcher damals. Oder war es Absicht.. wer weiss das schon. Auf jeden Fall tut sich ein Mensch sehr schwer, der nach Jahren feststellt, dass er einem Irrtum zum Opfer wurde. Beim Aufwachen können die grössten Schocks passieren.

      Man spricht dann oft von sogenannter Selbsterkenntnis. Man kann daran reifen oder auch daran zerbrechen. Sei es im Beruf in der Arbeitswelt in der wir uns bis dahin wohl fühlten und wo man uns plötzlich den Boden unter den Füssen wegzieht. Wir aber nebst unserer Arbeit auch unsere Herzen an den geliebten Job gehängt haben. und nun... Oder die Ehe die zerbricht, weil die eine Hälfte merkt, dass die andere Hälfte eigentlich nur auf die Kohle aus ist und sich eigentlich einen Deut um die Liebe kümmert. Irrtümer, welche immer vorkommen und Menschen ins Leere laufen lassen. Sachen, die wir als grosse Schicksals-Schläge verkraften müssen und uns immer wie von selbst schlussendlich in die Hände der Finanzwelt treibt, weil das Geld das Einzige ist an das sich jeder klammern kann.

      Jeder kann problemlos darüber diskutieren ohne komisch angeschaut zu werden. Wie sieht es jetzt aber aus, wenn eine ganze Menschheit erwacht und feststellt, dass alle sich geirrt haben und nichts mehr zum klammern vorhanden ist. Ohne Ausweg aus diesem Desaster würde sich mit Sicherheit der Irrsinn breit machen, Kriminalität und Terrorismus wären die logischen Schlussfolgerungen weil die Hoffnungslosigkeit sich überall breit macht. Nicht weil irgend einer Schuld ist, sondern weil die Unschuldigen hinter Mauern von Lieblosigkeit leben müssen und keine Perspektiven sehen.

      Wenn endlich einmal durchdringen würde, dass jeder Mensch eine Seele ist, welche einen Körper hat, uns sich das Leben im Wesentlichen nicht um das dreht was wir vordergründig sehen, sondern um die feinen seelischen Zusammenhänge im Hintergrund, sähe schon alles viel anders aus. Hintergrund bedeutet nichts anderes als genau diese Welt, welche für uns bis jetzt im Verborgenen geblieben ist. Ganz einfach, weil nur wenige daran wirklich interessiert waren sie zu entdecken. Und diejenige, welche die Dimensionen des Lebens zu irdischen Zeiten zu sehen vermochten entweder totgeschwiegen oder als Einzelgänger aus der Gesellschaft verbannt wurden. Kein Wunder, dass die irdischen Herrschaften aller Zeiten vor der Aufdeckung dieser Tatsachen immer Angst hatten und auch heute noch Angst haben. Nämlich davor, dass sich Menschenmassen welche plötzlich wach werden ihres ewigen Lebens und Ihrer Verantwortung plötzlich bewusst sind und sich deshalb nicht mehr länger manipulieren lassen. Menschenmassen welche nach der eigenen Selbstverwirklichung drängen. Mit einem unbändigen Willen und im Handgepäck die Erkenntnis. Als Ziel....das Übernehmen seiner eigenen Verantwortung im irdischen Kreislauf allen Lebens. Wie viele Male hört man von Menschen, die im Alter sagen: Ich hätte nur zugreifen müssen und hätte es haben können. Wie schön, dass es hier überhaupt kein Zugreifen gibt, sondern lediglich ein zusammen harmonieren. Die Kunst zu geniessen und in der Speiskarte des Lebens sein Menü richtig zu wählen. Vorspeise, Hauptgang und Nachtisch zu erkennen und richtig zuzuordnen. Und vor allem auf Ewig umsonst.! Es wird Zeit, dass wir uns nicht mehr zeigen lassen, wie man leben sollte oder könnte, sondern dass alle Menschen endlich einmal l e b e n können. Frei von Hemmnissen und Hindernissen. Frei von Schranken und falschen Wegweisern. Ganz einfach so, wie jeder leben sollte und wie es sich jeder vorstellen kann. Verwirklichung zu Lebzeiten... älter werden in Ruhe und Frieden.



      http://people.freenet.de/airpower/sinndeslebens.htm
      Avatar
      schrieb am 27.04.03 19:05:58
      Beitrag Nr. 10 ()
      6.3.1 Nach Psalm 15, 1-5

      Wer hat Anrecht auf Zukunft?
      Wer wird das einundzwanzigste Jahrhundert gewinnen?

      Wer tut, was recht ist,
      und nicht im Strom des Unrechts schwimmt.

      Wer kritisch bleibt gegenüber allen Propagandareden.

      Wer sich bemüht,
      Feindbilder zu durchschauen und sie abzubauen.

      Wer sich nicht blind mit der Macht verbündet.

      Wer auf Taktik verzichtet
      und den Schwachen zu seinem Freund macht.

      Wer zu seinem Versprechen hält,
      auch wenn es ihm Verluste bringt.

      Wer mit seinem Vermögen andere nicht ausbeutet,
      sondern teilt und auf Zinsen verzichtet.

      Wer unbestechlich bleibt und keine Geschenke annimmt
      und so die Freiheit behält, den Unschuldigen zu schützen.

      Wer der Unsitte ‘Eine Hand wäscht die andere!’
      Einhalt gebietet und einen geraden Weg geht.

      Wer in jedem Menschen seinen Partner,
      Gottes Ebenbild, erkennt.

      Wer dem zur Seite Steht, der sein Vertrauen auf Gott setzt.

      Eine Gesellschaft, die so lebt, wird Zukunft finden,
      weil Hoffnung und Vertrauen in ihr wachsen können.



      6.3.2 Nach Psalm 24, 1-6

      Die Erde gehört Gott.
      Alles, was auf ihr lebt und webt, ist sein,
      der Erdkreis und die, die darauf wohnen.

      Gott hat Himmel und Erde, Land und Meer gegründet.
      Was wir haben und sind, ist nur von ihm geliehen.

      Wer darf vor Gott treten, mit ihm reden? –
      Alle, die mit dem, was Gott gab, sorgfältig umgehen:
      wer sauber bleibt und verantwortlich lebt;
      wer vertraut und für das Gute eintritt;
      wer nicht alles so dreht, wie er es gerade braucht,
      sondern der Gesellschaft ehrlich dient;
      wer Dunkel nicht für hell erklärt –
      und das auch noch falsch beeidet.

      Den wird Gott segnen und mit seiner Gerechtigkeit begaben.

      Eine neue Generation wird aufstehen,
      die nach dir fragt und dich sucht,
      deinen Frieden, deine Gerechtigkeit, du Gott Jakobs.

      http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/religion/hiltbrand/
      Avatar
      schrieb am 27.04.03 21:30:25
      Beitrag Nr. 11 ()
      @ Pfandbrief,

      ich würde die sehr fundierten Ausführungen von Sittin bull nicht als Fanatismus abtun, wo er recht hat ist die Tatsache, dass wir letztlich mit unserem Geldsystem die Naturgesetze missachten.
      Exponentiales Wachstum (Zinseszins) und natürliches Wachstum entwickeln sich unterschiedlich, weshalb zwangsläufig im Geldsystem Brüche auftreten müssen.
      Wenn man eine Bakterienkultur ansetzt, so findet dort auch zunächst exponentiales Wachstum statt, bis die Population wegen der Überbevölkerung plötzlich zusammenbricht.
      Das Zinseszins-System erfordert ein Wachstum, das wir auf Dauer einfach nicht schaffen können.
      Folgen: Umweltzerstörung, Umverteilung von arm zu reich,
      Aufstände und Zerstörung sozialer Bindungen.

      mfg, Lemmus
      Avatar
      schrieb am 27.04.03 21:53:25
      Beitrag Nr. 12 ()
      Sö höret denn, meine weißen Brüder!

      3 lange Jahre habe ich mit euch diskutiert, Quellen und Fakten sortiert, gestritten,
      bin an euch gereift-

      nun ist es an der Zeit für mich,
      Pause zu machen,
      damit ich nicht vorzeitig verfaule...

      Ich werde alle Quellen nochmal sichten,
      überdenken, sacken lassen,
      vielleicht mit Abstand neue Erkenntnisse gewinnen.

      Ich möchte mich bei allen bedanken,
      bei meinen Mitstreitern genau wie bei meinen Diskussionsgegnern, es hat doch immer Spaß gemacht,
      und auch wenn ich euch meistens mit seitenlangen Texten geqäult habe hatte dies alles wohl seinen Sinn.

      Sei es nur um mir die Augen zu öffnen,
      oder um andere zum nachdenken anzustoßen.

      Aus vielerlei Bekundungen habe ich entnommen,
      dass der Weg erfolgreich war.

      Auch wenn ich das Ziel nicht kannte,
      bin ich doch recht zufrieden mit dem Weg.

      Das Ziel kenne ich immer noch nicht,
      wer behauptet es zu kennen ist ein infamer Hochstapler.
      Genau wie niemand im Besitz der absoluten Wahrheit ist!

      Meine letzten Worte werde ich nochmal dem Gelde widmen.

      "Zum Gelde drängt, am Gelde hängt doch alles!"

      Trotz vielfältiger Warnungen seit tausenden von Jahren ist Geld und Zins immer noch in unserer Gesellschaft präsent, und zerstört regelmäßig unsere Gesellschaft und unser Leben.
      Dieses Mal ist es das schlimmste Mal von allen.

      Geld ist der Teufel und Gott zugleich,
      sorgt doch seine positive Seite für Arbeitsteilung und damit zur möglichen Entfaltung von Geist und Kunst,
      aber leider seine negative Seite zu Zerstörung und Krieg.

      Nur Leben kann Leben hervorbringen, und damit Zins bedienen, weil das Prinzip des Lebens eines ist, welches Überfluß schenkt. Geld kann niemals Geld zeugen,
      es ist ein Umwandlungsprozeß von Leben.
      Und da Geld durch Zins expotenential wächst, Leben das aber nicht kann, kommt es zu den zyklischen Zusammenbrüchen.

      Auch die Warnungen der Bibel waren letztlich umsonst, genauso wie die Tausenden Stimmen der Gelehrten, die sich seit Aristoteles mit diesem für die Menschheit wichtigsten Thema auseinandersetzten.

      Vertraut nicht den Gewinnern dieser Systeme, Geld wie wir es kennen macht diese immer blind für die wirklichen Probleme.

      Wir brauchen z.B. keine säkuralisierten Kirchen, denn der wahre Glaube zeigt sich immer nur im Herzen des Menschen, in der Liebe zu seinen Mitmenschen und zur Natur.
      Wozu Orte der Ehrfurcht?
      Geht raus in die Natur und seit ehrfürchtig ob des Wunders des Lebens! Laßt euch nicht gefangennehmen von der Macht des Geldes, die immer nur destruktiv wirken kann.

      Überwindet die säkularisierte Kirchen, denn diese sind nur ein weiterer Baustein des Ausbeutungssystemes, einer, der unkritisierbar und dogmatisch als Gewinner darsteht,
      im vollen Gegensatz zu allem, was je der christliche Glaube war.


      Überwindet die Politiker, die sich vom Geld kaufen lassen und nur noch seine Interessen bedienen, was auch Krieg
      und die Besetzung und Ausbeutung von Rohstoffen und Arbeit bedeutet!

      Vertraut euren Herzen, macht Platz für urchristliche Gedanken, denkt selbst, laßt euch nicht bevormunden!

      Im vollem Gottvertrauen und mit Hoffnung,
      das wir endlich die Erkenntnisse in Taten umsetzen...


      SBI, der vielleicht das umfangreichste Archiv zum Thema im Netz geschaffen hat!
      Avatar
      schrieb am 27.04.03 21:56:22
      Beitrag Nr. 13 ()
      Wie schon mehrfach ausgeführt, ist das schlicht und ergreifend falsch, und der Vergleich mit einer Bakterienkultur, na ja, kein Kommentar.

      Die Sektierer haben kein einziges Sachargument gegen exponentielles Wachstum. Die Basis für all diese Theorien ist die berühmte Beobachtung vom Pfennig, der sich in x Goldkugeln von der Größe der Welt verwandelt, wenn man nur lang genug wartet. Dies - so meinen sie - sei ein "Widerspruch", und "beweise", dass es "nicht geht".

      Es gibt zwei Dinge, die man dazu sagen kann (was ich auch schon gemacht habe - wurde freilich ignoriert).

      Erstens gibt es in England ein Geldsystem, welches seit dem Mittelalter keine vernichtende Währungsreform gesehen hat. Das System ist eigentlich bis ins 8. Jahrhundert zurückzuführen, zumindest aber bis um 1500 herum. Glaubt`s wer nicht? Hier ist eine sehr nette Seite (von einem Numismatiker, aber man sieht wie es gelaufen ist): http://www.tclayton.demon.co.uk/

      Seit 300 Jahren gibt es sogar Instrumente, die die erwähnte exponentielle Kapitalvermehrung ermöglichen, ohne auch nur umzuschichten (Consol bonds)! Die gibt`s immer noch, siehe z.B. ISIN:GB0009031096

      Zweitens enthält die Argumentation ganz einfach einen Denkfehler. Natürlich funktioniert das mit den erdengroßen Goldkugeln nicht, aber nicht deshalb, weil das Zinssystem an sich nicht funktioniert, sondern weil die Verhaltensannahmen, die hier implizit an die Wirtschaftssubjekte, insbesondere den berühmten Ansparer, bzw. seine Dynastie, gestellt werden, nicht mit der Realität übereinstimmen.

      Sollte jemand seit Christi Geburt Zinsen thesaurieren, wird irgendwann einmal sein Vermögen so groß, dass er kein vernachlässigbar kleiner Spieler mehr auf dem Kapitalmarkt ist. Sollte er sich nun weigern, auch nur teilweise seine Zinsen zu verkonsumieren, wird das Effekte auf den Kapitalmarkt und andere Märkte haben. Insbesondere wird ein Überangebot an Kapital entstehen, welches irgendwann den Zinssatz auf Null drückt.

      Deshalb geht das mit den Goldkugeln nicht. Es handelt sich nicht um ein immanentes "Problem der Exponentialfunktion". Das dynamische System ist beständig, falls es hinreichend viele Wirtschaftssubjekte gibt, die auch bei niedrigsten (Real)zinssätzen noch sparen, eben mit einem Gleichgewichtszinssatz von Null oder darunter.

      Die Erfahrung zeigt, dass Wirtschaftssubjekte aber nicht alles thesaurieren, und so sind positive Realzinssätze möglich, ohne Widerspruch.

      War jetzt mein letzter Versuch, das zu erklären. Wir driften hier tatsächlich in reine Glaubensfragen ab. Nicht mein Metier.
      Avatar
      schrieb am 27.04.03 22:27:39
      Beitrag Nr. 14 ()
      Pfandbrief, eigentlich wollte ich ja nicht mehr-

      du bist wirklich ignorant!. Das was du als zweites bringst ist doch der zyklische Zusammenbruch unseres Systemes.

      Zu England reicht wohl das:

      Thema: Zentralbanken als Hüter der Währung – Die Bank von England

      Seminarleitung: Prof. Dr. P. Thomes / B. Sellmann
      Referent: Ralf Blokus
      Vorgetragen am: 22.06.98



      --------------------------------------------------------------------------------



      Einen Tag nach dem Zusammenbruch der Newcastler Banken, teilte die Bank von England der Regierung ihre schlechte Lage mit. Der Kabinettsrat beschloß daraufhin, daß es der Bank verboten sein sollte, irgendwelche Barzahlungen vorzunehmen bis das Parlament eine andere Anweisung herausgeben würde. Am 03.05.1797 beschloß das Parlament die Restriktionsakte mit der Bedingung an die Bank, keine Zahlungen mehr zu leisten bis 6 Monate nach Kriegsende.
      Im Jahre 1800 kam die Regierung wieder in große Geldsorgen wegen den nicht erwirtschafteten Erträgen aus den neu eingeführten Steuern (z.B. Einkommenssteuern), die die Regierung für die englischen Verbündeten im Krieg gegen Frankreich benötigte (Subsidien). In den Jahren 1802 – 1808 erholte sich die Regierung , die Ernten waren wieder reichlich und die Kriegszahlungen waren auf einem niedrigen Stand ( 2,8 Millionen Pfund)
      Im Jahre 1810 (Ende Juli) traten die ersten Zahlungsschwierigkeiten der Bank erneut auf, nachdem durch übertriebene Spekulationen (Export mit den südamerikanischen Kolonien und Gründungsfieber, der Boom war schnell erreicht) der Notenumlauf vermehrt wurde und wegen den Mißernten in den Jahren 1808 und 1809. Durch die dauernde Vermehrung der Noten behauptete bereits 1809 Ricardo, daß der hohe Goldpreis des Edelmetalls ein Beweis für die Entwertung der Banknoten sei. Er entwickelte die Currency-Theorie (Notenumlauf durch Golddeckung). Am 01.02.1810 trat eine Kommission zusammen durch die Ernennung des Unterhauses zur Untersuchung des hohen Goldpreises. Der sog. Bullion Report entstand, der die Standpunkte Ricardos annahm. Der Bullion Report schlug vor, den Notenumlauf zu vermindern und in 2 Jahre die Barzahlung wieder aufzunehmen. Am 15.05.1811 wurde der Bullion-Report bereits verworfen mit der Begründung, daß der Preis für das Metall deswegen gestiegen sei wegen den bedeutenden Auslandszahlungen und der dadurch verursachten großen Nachfrage nach Gold. In den Jahren 1811 bis 1813 erreichte der Goldpreis seinen höchsten Stand mit 5.11 Pfund. Von 1814 bis 1816 sank der Goldpreis fast bis zum Paristand.


      Erneute Problem entstanden im Jahre 1819 als der Barbestand der Bank wieder ein Minimum erreichte. Gründe für diese Situation waren wieder schlechte Ernten, forcierte Industrieexport und Kapitalflucht von Ausländern. Es wurden 2 Ausschüsse gebildet, die den Bullion-Report von 1811 bestätigen. Das Parlament , das den Bullion-Report verworfen hatte, nahm die Berichte der beiden Ausschüsse an und beschloß ein Gesetz, die sogenannte Peel´s Akte von 1819 mit den Bestimmungen:
      Die Akte, die die Barzahlungen aufhob, bis 01.05.1823 zu verlängern
      Stufenweise Reduktion des Goldpreises
      Am Ende des Jahres 1824 zeichnete sich erneut eine Krise ab. Der Wechselkurs entwickelte sich gegen England. Die Preise für Importprodukte stiegen an. Der Metallbestand nahm durch die Finanzierung der Ausfuhr durch Anleihen und die Einfuhr durch sofortige Zahlung ab. Die Bank konnte aufgrund der Ausgabe von kleinen Banknoten in einer Höhe von 1,5 Millionen Pfund die Krise beenden.


      Aufhebung des Aktienmonopols ( 65 Meilen um die Londoner City)
      Die Akte von 1833:
      Die Banknoten wurden als gesetzliches Zahlungsmittel erklärt
      Die Bank wurde von den Wuchergesetzen ausgenommen
      Zurückzahlung der Regierungsschuld von 25%
      Wöchentliche Mitteilung an den Schatzkanzler über den Metallbestand, den Notenumlauf und die Gesamtdepositen
      Verlängerung der Bank Charter bis 1855 mit einer Kündigungsfrist von 12 Monaten
      Aktienbanken wurden erlaubt
      In den nächsten 3 Jahren folgte ein wirtschaftlicher Aufschwung. Die Gründe hierfür waren sehr gute Ernten., Gründung von Aktienbanken in der Provinz (Senkung der Zinsen) und Erfolge der ersten Eisenbahnen.


      Eine erneute Krise 1839 versuchte die Bank von England durch Diskonterhöhungen entgegenzuwirken. Diese Maßnahme reichte nicht aus. Sie diskontierte die Papiere von Aktienbanken nicht, die Folge war, daß die Regierungssicherheiten sich vermehrten und als die Bank versuchte, diese auf den Markt zu bringen, hatte dies keinen Erfolg. Die Diskonterhöhung auf 5 % bewirkte eine Kapitalflucht. Die Bank nahm Kredite in Paris und Hamburg von 3 Millionen Pfund auf, sowie 750000 Pfund von ostindischen Kompagnie gegen Verpfändung.


      Peel´sche Akte von 1844:
      Trennung der Bank in zwei Abteilungen: Notenausgabe (Issue department) und Bankabteilung (Banking department)
      Issue Department erhält 14 Millionen Pfund ( ca. 11 Millionen Regierungsschuld)
      Ausgabe von 2/3 des Betrages von den Notenemission von Privatbanken, die auf ihr Emissionsrecht verzichten, unter der Bedingung der Hinterlegung von Wertpapieren
      Noten der Bank sind stempelfrei. Zahlungen der Bank für diese Privilegien steigern um 50% auf 180000 Pfund
      Eintausch von Noten gegen Standardgold in Höhe von 3,17 Pfund pro Unze
      - Wöchentlicher Ausweis für die Regierung

      Notenumlauf der Provinzbanken zu liquidieren
      Vergütung in Form eines ermäßigten Diskonts für die Provinzbanken, die auf eigenen Notenumlauf verzichteten.


      Die Krisen von 1847 und 1857
      1847: Krise wegen Mißernten, Einfuhr von Getreide in Höhe von 29 Millionen Pfund. Die Bank von England erhöhte die Rate nicht dementsprechend. Die Reserve sank unter 2 Millionen. Das Ministerium konnte das Mißtrauen der Handelswelt verschwinden lassen.
      1857: Krise wegen Nachwirkungen bei den Spekulationen in Amerika

      eine Expansion des Außenhandels
      überproportionale Einfuhr von Gold und Silber: die Preise konnten sich nicht anpassen
      Baring Krise 1890
      Gründe waren Spekulationen. Man gründete Unternehmen in Südamerika (Argentinien).

      Dieser enorme Goldabzug führte zu einer Diskonterhöhung von 6%, für diese Zeit ungewöhnlich hoch. Das Haus der Baring Brothers geriet dadurch in Schwierigkeiten und bat die Bank um Hilfe. Die Firma Baring, die zwar nicht liquide war , jedoch solvent , wurde auf Vorschlag des Gouverneurs Lidderdale unterstützt, in dem Sinne, daß die Bank für die Schulden der Firma Baring eintrat. Ein Garantiefond sollte gegen Verluste Schützen, die die Aktienbanken Englands und Schottlands in Höhe von 15 Millionen Pfund zeichnen sollten. Außerdem nahm man ein Darlehn von Frankreich und Petersburg in einer Gesamthöhe von 4 Millionen Pfund auf, um auch die Schulden des Unternehmens zu decken. Umwandlung in eine Aktiengesellschaft, die den alten Ruf wiederherstellte.


      Literaturauswahl:

      Höpfner, Kurt, Die Bank von England, Dissertation 1934
      Bowman, William Dodgson, Die Geschichte der Bank von England, Basel (o.J.)
      Dierschke und Müller, Die Notenbanken der Welt, Berlin 1926
      North, Michael, Von Aktie bis Zoll, München 1995
      Vilar, Pierre, Gold und Geld in der Geschichte, München 1984
      North, Michael, Das Geld und seine Geschichte, München 1994
      Pick, Albert, Papiergeld Lexikon



      http://www.rwth-aachen.de/lwsg/Ww/lehre/ss98/Geld/blokus.htm…

      Und es wird Dutzende andere Verwertungskrisen gegeben haben, denk dran, Karl Marx lebte in london, bevor er seine Krisenforschung zu Papier brachte!
      Es gibt in der Natur nur ganz selten exponetielles Wachstum, und es zerstört sich logischerweise immer nach geraumer Zeit selbst. Englang hatte ein paar Vorteile, weil man neue Schuldner und neue Rohstoffe aus dem Empire saugen konnte- trotzdem sind auch dort alle Probleme evident!
      Avatar
      schrieb am 27.04.03 22:38:27
      Beitrag Nr. 15 ()
      @ Pfandbrief,

      kein schlechtes Beispiel mit England, dass Pfund gibt es noch, es haben sich jedoch einige Brüche in der Geschichte ereignet, die wirtschaftlicher Natur sind.
      Letztlich hat doch die ab Mitte des 19. Jahrhundert dort betriebenen Wirtschaftspolitik als Gegenreaktion den Kommunismus hervorgebracht, und wenn das kein Bruch ist....
      Das britische Weltreich besteht auch nicht mehr, wenngleich auch aus anderen Gründen.
      Ich sehe in diesem Thread kein Sektierertum, sondern Denkanststöße, warum bestimmte Dinge so sind wie sie sind.
      Da ich das System nicht ändern kann, verhalte ich mich auch Systemkonform. Es muss aber nicht alles richtig sein, nur weil es alle machen.

      mfg, Lemmus
      Avatar
      schrieb am 03.05.03 09:37:00
      Beitrag Nr. 16 ()
      je mehr ich mich damit beschäftige, desto sicherer erscheint mir die Erkenntnis, dass die Bibel sehr viel bipolare Äußerungen enthält.

      Sie ist wohl zum Zwecke geschrieben worde, die Macht der Matriarche zu brechen, der monotheistische patriarchale Ansatz des Jenseitsglauben ist deutlichstes Zeichen dafür.
      Es gibt noch mehr Indizien.

      Und doch gibt es Dutzende Stellen, in denen Jesus vor der Entwicklung dorthin und ihren Gefahren warnt.

      Mir scheint, eine Gesamtdeutung der Texte ist nicht mehr möglich. Man muß sich noch mehr mit der Entwicklung beschäftigen.

      Noch ein paar Links...
      ( danke @ Ivan :) )

      Die älteste erhaltene Gesetzessammlung der Alten Welt, der Codex Hammurapi, findet sich auf dem hier abgebildeten 2,25 m hohen schwarzen Basaltstein. Er ist heute im Louvre zu besichtigen.

      Zum Ursprung des Rechts:

      http://www.ewetel.net/~martin.bode/Recht.htm

      Die Gesetze Hamurabis und ihr Verhältnis zum jüdischen Recht:
      http://www.juedisches-recht.org/miller/Hamurabi-1.html

      Du solltest Dir mal eine "modernere Fassung" jüdischer Gesetze ansehen und dabei bedenken, dass viele andere Völker (mit ihren Gesetzen) damals wie Barbaren auf sie gewirkt haben könnten:
      http://www.uni-frankfurt.de/fb01/miller/Inhalt1.html" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.uni-hildesheim.de/~stegmann/codexham.jpg
      Die älteste erhaltene Gesetzessammlung der Alten Welt, der Codex Hammurapi, findet sich auf dem hier abgebildeten 2,25 m hohen schwarzen Basaltstein. Er ist heute im Louvre zu besichtigen.

      Zum Ursprung des Rechts:

      http://www.ewetel.net/~martin.bode/Recht.htm

      Die Gesetze Hamurabis und ihr Verhältnis zum jüdischen Recht:
      http://www.juedisches-recht.org/miller/Hamurabi-1.html

      Du solltest Dir mal eine "modernere Fassung" jüdischer Gesetze ansehen und dabei bedenken, dass viele andere Völker (mit ihren Gesetzen) damals wie Barbaren auf sie gewirkt haben könnten:
      http://www.uni-frankfurt.de/fb01/miller/Inhalt1.html" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.ewetel.net/~martin.bode/Recht.htm

      Die Gesetze Hamurabis und ihr Verhältnis zum jüdischen Recht:
      http://www.juedisches-recht.org/miller/Hamurabi-1.html

      Du solltest Dir mal eine "modernere Fassung" jüdischer Gesetze ansehen und dabei bedenken, dass viele andere Völker (mit ihren Gesetzen) damals wie Barbaren auf sie gewirkt haben könnten:
      http://www.uni-frankfurt.de/fb01/miller/Inhalt1.html" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.uni-hildesheim.de/~stegmann/codexham.jpg
      Die älteste erhaltene Gesetzessammlung der Alten Welt, der Codex Hammurapi, findet sich auf dem hier abgebildeten 2,25 m hohen schwarzen Basaltstein. Er ist heute im Louvre zu besichtigen.

      Zum Ursprung des Rechts:

      http://www.ewetel.net/~martin.bode/Recht.htm

      Die Gesetze Hamurabis und ihr Verhältnis zum jüdischen Recht:
      http://www.juedisches-recht.org/miller/Hamurabi-1.html

      Du solltest Dir mal eine "modernere Fassung" jüdischer Gesetze ansehen und dabei bedenken, dass viele andere Völker (mit ihren Gesetzen) damals wie Barbaren auf sie gewirkt haben könnten:
      http://www.uni-frankfurt.de/fb01/miller/Inhalt1.html
      Avatar
      schrieb am 29.07.03 16:05:48
      Beitrag Nr. 17 ()
      h a l . l o
      . i b m . h i:confused:
      Avatar
      schrieb am 21.01.04 09:11:28
      Beitrag Nr. 18 ()
      Programmierung fraktal mathematisch psychisch wahr – das andere
      (wer versteht´s wirklich und handelt danach?)


      Sag mir, was Du isst und ich sag Dir, wessen Geistes Kind Du bis(s)t.

      Sag mir, was Du redest und denkst und ich sag Dir, wie Du Dich und die Umwelt lenkst.

      Sag mir, was Du tust und ich sag Dir, wie Du ruhst.

      Sag mir, was der meinte, der die Gleichschaltung – das andere – über Volksempfang gebahr und ich sag Dir, nimm die hundert verschiedenen Sanskriworte für die freie Liebe wahr!

      Sag mir, wie oft nimmst Du in Dir und Deiner Umwelt das andere wahr und ich sage Dir klar, wähle das eine, das liebende „ja“!


      nochmals, das eine, das liebende „ja“


      Der Engländer spricht von selffullfilling prophethies, Einstein erklärt, die Theorie bestimmt die Beobachtung. Direkt, die Kommunikation schafft Realitäten.

      Ähnlich Nietsches man ist, was man isst. Besser es ist, was es isst auf alle Systeme übertragen und in den Fraktalen gültig input wirkt auf output vergleichbar nomen est omen, wie bereits die Römer erkannten.

      In diesem Sinne:

      P.S.: nochmals, das eine, das liebende „ja“
      Avatar
      schrieb am 06.04.06 21:02:53
      !
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      Die wirkliche Bedeutung der Bibel