checkAd

    VL-Fondssparer brauchen Stehvermögen - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 03.05.03 08:01:52 von
    neuester Beitrag 03.05.03 08:10:50 von
    Beiträge: 2
    ID: 727.717
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 686
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 03.05.03 08:01:52
      Beitrag Nr. 1 ()
      VL-Fondssparer brauchen Stehvermögen
      Von Vanessa Keppler, Handelsblatt

      Die massiven Kursverluste an den Börsen haben auch viele Arbeitnehmer nicht verschont – jedenfalls dann nicht, wenn sie ihre vermögenswirksamen Leistungen (VL) in Aktienfonds angelegt haben. Experten warnen dennoch vor einem Ausstieg – weil Firmenanteile langfristig die besten Renditen versprechen.

      FRANKFURT/M. Die Kursverluste an den internationalen Börsen haben auch in den aus vermögenswirksamen Leistungen gespeisten Fondsverträgen deutliche Spuren hinterlassen. Während die Anzahl der VL-Depots nach Berechnungen des Bundesverbands Investment und Asset Management (BVI) von Ende 1998 bis Ende 2002 um gut 140 Prozent auf 5,62 Millionen stieg, nahm der Gesamtwert der Depots im gleichen Zeitraum nur um knapp zehn Prozent auf 4,32 Milliarden Euro zu. Robert Freitag, Geschäftsführer der auf VL-Aktienfonds spezialisierten Max Heinrich Sutor Bank in Hamburg bestätigt: „Der Aktienfondsmarkt ist schwieriger geworden.“

      Trotzdem empfehlen Finanzexperten Arbeitnehmern, VL in Aktienfonds zu investieren. Sie argumentieren, Aktien seien zwar riskanter als Bausparverträge oder Lebensversicherungen, langfristig aber potenziell rentabler. Laut BVI erreichten VL-Anlagen in deutsche Aktienfonds seit 1962 durchschnittlich einen jährlichen Wertzuwachs von neun Prozent (Stand Ende 2001). „Die Rendite wird jetzt wegen des außerordentlich schlechten Jahres 2002 sicher einen Tick runter gehen“, räumt ein BVI-Sprecher immerhin ein. Pech hat ein Anleger aber, wenn sein Vertrag in einer Börsenbaisse wie jetzt ausläuft und er das Geld dringend braucht.

      Gleichwohl rechnet der BVI vor: VL-Sparer, die 2 880 Euro (sechs Mal 480 Euro) eingezahlt hatten, erhielten im Durchschnitt aller siebenjährigen VL-Perioden seit 1962 etwa 4 120 Euro. Rechnet der Arbeitnehmer die so genannte Arbeitnehmersparzulage, mit der Vater Staat innerhalb bestimmter Einkommensgrenzen die Anlage in Aktien, Aktienfonds und anderen Beteiligungssparformen zusätzlich fördert, hinzu, stieg die Rendite sogar auf zwölf Prozent.

      Auf den Webseiten des BVI finden Anleger eine Liste mit 123 VL-Fonds – weit weniger, als tatsächlich VL-fähig wären, denn der Staat stellt nur eine Bedingung: Der Fonds muss sein Geld zu mindestens 60 Prozent in Aktien stecken.

      Die Kapitalanlagegesellschaften selbst beschränken jedoch ihr Angebot. Wegen des hohen Verwaltungsaufwands und der vergleichsweisen geringen Sparraten gilt das Geschäft mit den VL-Verträgen als wenig lukrativ. „Viele deutsche Fondsgesellschaften haben daher weniger gute Produkte auf die VL-Schiene gelegt“, sagt Bernd Walleczek, Geschäftsführer der Multi-Invest GmbH.

      Dies bestätigt auch Jens Wetter vom Fonds-Vermögensverwalter Feri Trust. Wetter empfiehlt VL-Sparern den DWS Vermögensbildungsfonds I, das Aushängeschild der Deutsche-Bank-Fondstochter. Weitere europäische oder weltweite Fonds von der BVI-Liste zu empfehlen, fällt ihm jedoch schwer. Für Wetter muss ein VL-Fonds so groß und solide sein, dass er auch in zehn Jahren noch auf dem Markt ist und der VL-Sparer ihn laufen lassen kann, ohne ihn ständig zu beobachten. „Ein VL-Fonds sollte möglichst ein Flaggschiff der Investmentgesellschaften sein.“ Derartige Fonds seien auf der Liste jedoch rar gesät.

      Gänzlich versperrt ist dem VL-Sparer der Griff nach namhaften internationalen Fonds nicht – wie Templeton Growth, Fidelity Fund European Growth, Pioneer Funds America oder Threadneedle European Select Growth.

      Anleger, die ihre VL in einen dieser Fonds investieren wollen, werden bei ihrer Hausbank aller Voraussicht nach auf Granit stoßen. Die Max Heinrich Sutor Bank hingegen bietet auch Fonds ausländischer Kapitalanlagegesellschaften an. „Die Menge macht’s“, sagt Geschäftsführer Freitag. Dank spezieller Software lohnen sich für die Hanseaten auch kleine Sparbeiträge. Außerdem beschränkt sich die Bank auf die Depotverwaltung. Der Vertrieb läuft ausschließlich über externe Partner, zu denen Multi-Invest und die Axa Fonds Trust gehören. Das Fondsangebot ist dabei von Finanzdienstleister zu Finanzdienstleister unterschiedlich. „Wenn sich aber ein Kunde bei uns meldet und einen bestimmten Fonds wünscht, vermitteln wir an den entsprechenden Anbieter weiter“, sagt Freitag.

      Allerdings hat das seinen Preis. Um den Vertrieb zu finanzieren, verlangt die Max Heinrich Sutor Bank eine Abschlussprovision von drei Monatsbeiträgen. Bei monatlichen Einzahlungen in Höhe von 40 Euro zahlt der Anleger also 120 Euro Provision. Die Fonds müssen sich also gut entwickeln. Denn neben den allgemein anfallenden Ausgabeaufschlägen müssen diese Kosten erst einmal wieder eingespielt werden.

      HANDELSBLATT, Freitag, 02. Mai 2003, 08:14 Uhr

      Ciao BigLinus :cool:
      Avatar
      schrieb am 03.05.03 08:10:50
      Beitrag Nr. 2 ()
      Der Chef spart mit
      Von ROLAND SCHWEINS, Handelsblatt

      Bei der Anlage von Vermögenswirksamen Leistungen bleiben Fonds beliebt. Zu Recht: In der Vergangenheit brachten sie eine stattliche Rendite.

      Seit drei Jahren gibt es für Vermögenswirksame Leistungen (VL) zusätzliche staatliche Förderung. Sparer, die ihre VL in Investmentfonds oder Beteiligungen – so genanntes Produktivvermögen – fließen lassen und bestimmte Einkommensgrenzen nicht überschreiten, können eine höhere Arbeitnehmersparzulage bekommen. Dennoch spielen VL-Zahlungen oft nur eine untergeordnete Rolle, zumindest in den Tarifverhandlungen. „In den vergangenen Jahren ist die Höhe der gezahlten VL stabil geblieben“, sagt Werner Rieck vom Arbeitgeberverband Gesamtmetall.

      „Durch den zusätzlichen Förderkorb konnten dennoch die Anlagen in Wertpapier-Beteiligungen ausgeweitet werden – ohne dass das zu Lasten der alternativen Form des Bausparens ging“, sagt Wolfgang Münch vom Bundesarbeitsministerium. So habe sich die Zahl der VL-Depots bei Investmentgesellschaften bis zum Jahresende 2001 von 2,3 auf 5 Millionen mehr als verdoppelt. „Offensichtlich lassen sich zahlreiche Arbeitnehmer zusätzliche VL vom Lohn abziehen und steuern die Beiträge aus eigener Tasche bei, um die maximale staatliche Förderung zu erhalten“, erklärt Dirk Degenhardt, Produktmanager von der DGZ-Dekabank.

      VL-Sparen hat sich in der Vergangenheit gelohnt

      „VL-Sparen hat sich in der Vergangenheit in den meisten Fällen außerordentlich gelohnt“, sagt Carsten Krüger vom Bundesverband der deutschen Investment- und Vermögensverwaltungsgesellschaften (BVI). Während Bank- und Bausparverträge eine vergleichsweise geringere Rendite eintrugen, konnten Fondssparer durchschnittlich 9,04 Prozent jährliche Wertsteigerung erzielen. Das errechnete der BVI für Aktienfonds mit siebenjähriger Vertragsdauer. Dazu kommt – in bestimmten Einkommensgrenzen – die staatliche Förderung. Wer Anspruch auf Arbeitnehmersparzulage hatte, erwirtschaftete durchschnittlich 11,89 Prozent.

      Ein Arbeitnehmer, der von 1994 an sechs Jahre lang 78 DM (ca. 40 Euro) in einen Fonds mit Anlageschwerpunkt Deutschland eingezahlt und das Geld ein weiteres Jahr ruhen lassen hat, bekam im Jahre 2000 immerhin 10 764 DM (ca. 5 504 Euro) ausgezahlt. Das entspricht einem jährlichen Plus von 16,41 Prozent. Es gab aber auch schwächere Perioden. Ein Fondssparvertrag mit Laufzeit von 1986 bis 1992 kam gerade mal auf 0,63 Prozent.

      Wird der Vertrag in einem schwachen Börsenjahr fällig und das Geld dann nicht benötigt, bleibt aber noch die Möglichkeit, die Fondsanteile weiter zu behalten, bis sich die Börsen erholt haben. „Wenn fünf oder sechs VL-Verträge hintereinander bespart werden und nicht ausgezahlt werden, sondern die Fondsanteile stehen bleiben, reicht das, wenn man die Wertentwicklung der vergangenen Jahre unterstellt, fast schon aus, um einen Großteil der Versorgungslücke zu schließen“, sagt Degenhardt.

      Die Erfahrungen aber zeigten, dass fast 70 Prozent der VL-Verträge innerhalb weniger Jahre nach Fälligkeit zu Konsumzwecken ausgezahlt würden. Wer die VL-Verträge als Beitrag für die Altersvorsorge einplant, solle allerdings spätestens fünf Jahre vor Eintritt in das Rentenalter das bis dahin angesparte Kapital gegen Kursschwankungen an den Aktienmärkten absichern und in risikoärmere Anlageformen wie beispielsweise Rentenfonds oder Immobilienfonds umschichten.

      Viele Fonds kommen in Frage

      In den vergangenen drei Jahren – seit Novellierung der staatlichen Förderung – entwickelten sich VL-Fonds mit internationalem Anlageschwerpunkt überdurchschnittlich gut. Am besten schnitten zwei Fonds der Gesellschaft DWS ab. Sie werden von Klaus Kaldemorgen gemanagt, der jüngst mit dem Fundaward von DMEuro und Standard & Poor’s ausgezeichnet wurde (mehr unter: www.dmeuro.com/fondsawards). Obwohl sich europäisch orientierte Fonds zuletzt schwächer entwickelten, schätzt Fondsmanagerin Heike Fornefett von Zürich Invest das Umfeld für Euroland günstig ein: „Europa ist besser als sein Ruf. Insbesondere der Euro ist ein Katalysator für den Strukturwandel.“ Fornefett favorisiert zurzeit die Sektoren Pharma, Medizintechnik, Dienstleistungen, Versicherer und ausgewählte Technologie-Aktien für ihren Fonds „Aktien Euroland“.

      Theoretisch kommen sehr viele Investmentfonds für die VL-Anlage in Frage. Meistens werden jedoch von den Gesellschaften aktiv nur einige wenige für VL-Sparpläne angeboten. Wer mit der Auswahl unzufrieden ist, kann zumindest bei der Gesellschaft anfragen, ob zusätzliche Fonds für VL bespart werden können. „Zum Vermögensaufbau eignen sich besonders Fonds mit soliden Standardwerten“, sagt Christian Lienke von Union Investment. Fonds, die in exotischeren Ländern oder Branchen anlegten, seien dagegen lediglich geeignet, wenn das Vermögen des Anlegers breit gestreut und das Risiko hoher Schwankungen des Fonds somit abgefedert sei.

      Ciao BigLinus :cool:


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      VL-Fondssparer brauchen Stehvermögen