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    Faschismus? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 16.05.03 21:39:44 von
    neuester Beitrag 19.05.03 23:30:28 von
    Beiträge: 39
    ID: 733.119
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      schrieb am 16.05.03 21:39:44
      Beitrag Nr. 1 ()
      Dr. Lawrence Britt, ein Politikwissenschaftler, hat einen Artikel über Faschismus für "Free Inquiry", eine humanistische Zeitschrift, geschrieben. Dr. Britt untersuchte die faschistischen Regime Hitlers (Deutschland), Mussolinis (Italien), Francos (Spanien), Suhartos (Indonesien) und Pinochets (Chile) und weiterer lateinamerikanischer Länder.

      Er fand heraus, daß all die Regime 14 Dinge gemeinsam hatten und er nennt sie die Identifikationsmerkmale des Faschismus.

      Der Artikel "Fascism Anyone?", Lawrence Britt, ist in Free Inquiry, Ausgabe Frühjahr 2003, Seite 20 erschienen.

      Die 14 Merkmale sind:

      1. starker und anhaltender Nationalismus
      Faschistische Regime neigen zu einem ständigen Gebrauch von patriotischen Mottos, Slogans, Symbolen, Liedern und was sonst noch dazu gehört. Flaggen sind überall zu sehen, wie auch Flaggensymbole auf Kleidung und anderen öffentlichen Präsentationen.

      2. Geringschätzung der Menschenrechte
      Aus Angst vor Feinden und dem Bedürfnis nach Sicherheit heraus werden die Menschen in einem faschistischen Regime überzeugt, daß die Menschenrechte in einigen Fällen ignoriert werden können. Die Leute sehen in die andere Richtung oder stimmen den Folterungen, Massenhinrichtungen, Ermordungen, langen Inhaftierung von Gefangenen uns so weiter sogar zu.

      3. Identifizierung von Feinden/Sündenböcken als vereinigende Sache
      Die Leute werden in einen vereinigenden patriotischen Wahn getrieben durch das Ziel, eine erkannte allgemeine Bedrohung oder einen Feind zu beseitigen, sei es eine rassische, ethnische oder religiöse Minderheit; Liberale; Kommunisten; Sozialisten; Terroristen uns so weiter.

      4. Vorrang des Militärs
      Selbst wenn es weitreichende inländische Probleme gibt, erhält das Militär einen überproportional großen Anteil des Staatshaushalts und die inländischen Probleme werden vernachlässigt. Soldaten und das Militär werden verherrlicht.

      5. wachsender Sexismus
      Die Regierungen faschistischer Länder sind fast ausschließlich von Männern beherrscht. Unter faschistischen Regimen werden traditionelle Geschlechtsrollen stärker betont. Der Widerstand gegen Abtreibung ist groß, wie auch die Homophobie wie auch gegen Homosexuelle gerichtete Gesetzgebung und staatliche Politik.

      6. kontrollierte Massenmedien
      Manchmal werden die Medien direkt durch die Regierung kontrolliert, aber in anderen Fällen werden die Medien indirekt durch Verordnungen der Regierung kontrolliert oder durch geistesverwandte Sprecher oder Vorstände der Medien. Zensur, insbesondere in Kriegszeiten, ist weit verbreitet.

      7. Besessenheit von der nationalen Sicherheit
      Angst wird als Mittel der Motivation für die Massen durch die Regierung eingesetzt.

      8. Religion und Regierung sind miteinander verflochten
      Regierungen faschistischer Länder neigen dazu, die gebräuchlichste Religion des Landes zu nutzen, um die öffentliche Meinung zu manipulieren. Religiöse Rhetorik und Fachsprache wird von Regierungsmitgliedern häufig genutzt, selbst wenn die Lehrsätze der Religion der Politik oder den Handlungen der Regierung genau entgegenstehen.

      9. unternehmerische Macht wird geschützt
      Die Aristokraten der Industrie und der Unternehmen eines faschistischen Landes sind häufig diejenigen, die den politischen Führern an die Macht geholfen haben, was zu einer beidseitig nützlichen Beziehung von Unternehmen und Regierung und einer Machtelite führt.

      10. gewerkschaftliche Macht wird unterdrückt
      Da die organisierende Macht der Gewerkschaften die einzige wirkliche Bedrohung für ein faschistisches Regime darstellt, werden Gewerkschaften entweder ganz ausgemerzt oder sie werden stark unterdrückt.

      11. Geringschätzung Intellektueller und der Künste
      Faschistische Länder neigen dazu, offene Feindschaft zu höherer Bildung und Akademien zu förden und zu tolerieren. Es ist nicht ungewöhnlich, daß Professoren oder andere Akademiker zensiert oder sogar verhaftet werden. Freier Ausdruck in der Kunst wird häufig öffentlich angegriffen und die Regierungen lehnen es häufig ab, die Künste zu fördern.

      12. Besessenheit von Verbrechen und Bestrafung
      Unter faschistischen Regimes wird der Polizei fast unbegrenzte Macht zur Verbrechensbekämpfung eingeräumt. Das Volk ist häufig bereit, Polizeiverbrechen zu übersehen und sogar Bürgerrechte im Namen des Patriotismus` aufzugeben. In faschistischen Ländern gibt es meistens eine landesweite Polizeieinheit mit praktisch unbegrenzter Macht.

      13. wachsende Seilschaften und Korruption
      Faschistische Regime werden fast immer von einer Gruppe von Freunden und Genossen regiert, die sich gegenseitig Regierungsposten zuschieben und ihre Macht und ihren Einfluß nutzen, um ihre Freunde davor schützen, zur Verantwortung gezogen zu werden. Es ist in faschistischen Regimen nicht unüblich, daß nationale Ressourcen oder sogar Schätze von den Regierungsmitgliedern angeeignet oder sogar gestohlen werden.

      14. betrügerische Wahlen
      Manchmal sind die Wahlen in faschistischen Ländern ein kompletter Schwindel. In anderen Fällen werden die Wahlen durch Schmutzkampagnen oder sogar die Ermordung von Oppositionskandidaten, Nutzung der Gesetzgebung um die Anzahl der Stimmberechtigten oder der Wahlbezirke zu kontrollieren, oder Beeinflußung der Medien manipuliert. Faschistische Länder nutzen auch typischerweise ihre Richterschaft, um die Wahlen zu manipulieren oder zu kontrollieren.

      Quelle: http://www.freace.de
      via: http://www.feldpolitik.de
      "Free Inquiry": http://www.secularhumanism.org/fi/
      Avatar
      schrieb am 16.05.03 21:47:44
      Beitrag Nr. 2 ()
      gilt für alle totalitären systeme.
      im fall kommunismus mit ausnahme 1.
      Avatar
      schrieb am 16.05.03 21:50:34
      Beitrag Nr. 3 ()
      Nach diesen Kriterien

      sind so gut wie alle islamischen Staaten
      faschistisch.

      Und auf kommunistische Staaten
      treffen ebenfalls fast alle
      Kritierien zu.
      Avatar
      schrieb am 16.05.03 22:08:12
      Beitrag Nr. 4 ()
      #1 Da fehlt noch internationale Gesetze nicht anzuerkennen.
      Avatar
      schrieb am 16.05.03 22:20:01
      Beitrag Nr. 5 ()
      welcher punkt trifft für bush`s usa nicht zu ????

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      Avatar
      schrieb am 16.05.03 22:51:30
      Beitrag Nr. 6 ()
      Da beruhigt. Nach der Faschismustheorie sind die USA nicht faschistisch, da nur 13 von 14 Punkten zutreffen. Von wachsendem Faschismus kann man eher nicht reden, und auch Homosexuelle sind in den USA sicher (selbst die Tochter von Cheney ist eine Lesbe).
      Avatar
      schrieb am 16.05.03 22:55:03
      Beitrag Nr. 7 ()
      Das beruhigt. Und ich meinte den wachsenden Sexismus. ;)
      Avatar
      schrieb am 16.05.03 23:07:56
      Beitrag Nr. 8 ()
      Es könnte noch eine umsichgreifende allgemeine Negativität
      hinzugefügt werden, die durch vermeintliche äussere Gefahren und Angstgefühle verstärkt werden.
      Negativität entsteht, wenn die Bevölkerung das Leben als
      geringwertig erachtet.
      Avatar
      schrieb am 16.05.03 23:44:44
      Beitrag Nr. 9 ()
      #1 Guter Beitrag

      Sollte man in der NYT & WP ganzseitig veröffentlichen, dort mangelt es noch schwer an Aufklärungsarbeit. Es gibt aber auch anderswo zu beäugende Tendenzen: In Italien wird gerade an einem Gesetzesentwurf gezimmert, der höchsten politischen Kreisen Totalimmunität verschaffen soll. Berlusconi & Co beim Ausbau ihrer Unangreifbarkeit, auch vor dem Unbill von Strafverfolgungsbehörden. Es gibt bereits einen Sturmlauf an Demonstrationen gegen dieses Gesetz. Die Welt ist auch heute nicht gefeit vor Faschismus !

      TT
      Avatar
      schrieb am 17.05.03 00:40:32
      Beitrag Nr. 10 ()
      @9
      Dieser Artikel ist in den letzten Tagen in vielen Zeitschriften in den USA abgedruckt worden. Man darf die Wirkung der Internet-Ausgaben dieser Zeitungen nicht unterschätzen. Sie haben haben teilweise mehrere Millionen Leser im Jahr.
      Wie oft dargestellt ist die einzige Möglichkeit für einen US-Amerikaner, sich unhabhängig unterrichten zu lassen, BBC, das wohl auch dort zu empfangen ist siehe Krugman Kommentar `The China Syndrom` 13.05.http://www.nytimes.com/2003/05/13/opinion/13KRUG.html?n=Top%…, ausländische Zeitungen, kanadische und englische und das Internet. Die großen amerikanischen Zeitungen haben alle ihre liberalen Feigenblätter, wie Krugmann, Dowd (NYT), Scheer(LATimes), Morford(SFChronikel) und einige andere, aber keiner ist bis jetzt auf die vielen Skandale der Bush-Administration eigestiegen. Im Augenblick sind sie sehr patriotisch. Es könnte sich ändern.
      Bei Clinton war es bei vergleichbar harmloseren Vergehen viel härter.

      Hier noch mal der Link mit Direktverbindung für den Artikel in voller Länge:
      http://www.secularhumanism.org/library/fi/britt_23_2.htm

      .
      Avatar
      schrieb am 17.05.03 08:07:26
      Beitrag Nr. 11 ()
      @Joerver

      Danke, für den Hinweis und die Links ! Ich dachte allerdings eher an die Printausgaben in Papierform der schreibenden Zunft, da herrscht aber, wie Du das auch schon selbst richtig benerkst - was kritische Bemerkungen auf den Spuren einer Wahrheit angeht, absolute Oednis ! Zu hinterfragen wäre, warum das so ist und vor allem : WER und aus WELCHEN Gründen steuert diese Einseitigkeit ?? Noch Freie Presse ? Oder schon von ganz bestimmten Einflussgrößen durchpflügt ? Ich weiß nicht, welchen Grad an Verbreitung Internetausgaben einer kritischen Berichterstattung bei einfachen US-Amerikanern haben, halte ihn aber nicht für sehr stark ausgebildet.

      Du schreibst "Im Augenblick sind sie sehr patriotisch. Es könnte sich ändern." "Könnte" läßt beide Richtungen offen, auch die, daß es eben nicht so kommt als Entwicklung. Ich denke, es muss sich was ändern !

      Und Patriotismus, den Du als "Augenblick" verstanden haben möchtest, ist tatsächlich ein seit Jahrzehnten gepflegtes Kulturgut in den Staaten. Kaum noch ein Amerikaner, der nicht irgendwo in seinem Häusle oder seinem Vorgarten eine US-Flagge ins Rampenlicht gerückt hat. Nationalstolz und das absolute Vertrauen in die Fähigkeiten des eigenen Präsidenten, ist dort sowas wie Nachbarschaftshilfe, eine Selbstverständlichkeit ! Gegen Patriotismus schlechthin
      ist ja auch grundsätzlich nix einzuwenden, nur wird er eben momentan schwer zweckentfremdet zum Übertünchen, Vernebeln, Verschleiern und Ersticken von tatsächlichen Wahrheiten.

      Erinnere Dich an die Oscarverleihung und Michael Moore und das Einsetzen von abwürgender Musik, als er sein kritisches Statement vorbringen wollte.

      TT
      Avatar
      schrieb am 17.05.03 09:17:29
      Beitrag Nr. 12 ()
      Avatar
      schrieb am 17.05.03 10:19:01
      Beitrag Nr. 13 ()
      @TT
      Ganz so erschreckend sehe ich die USA Zeitungslandschaft nicht. Man kann schon alles finden, die Kritik ist meist nicht offen.
      Ich stelle ein Interview mit Mike Lee ein, dass in manchen Punkten meine Meinung wiederspiegelt, die Leute interessiert einfach nicht, was passiert und anderseits wird von der Politik einfach gemacht was sie wollen, ohne dass sich jemand wehrt.
      Die Aktiven und Interessierten haben jede Möglichkeit, jede Information zu bekommen. Und die Kritik ist teilweise unglaublich hart, dass ich sie nicht einstelle in meinen Thread `Guten Morge..`.
      Warum auch soll eine Zeitung Fakten bringen, die niemand interessiert. Ich glaube dies ist weniger ein Problem der Unabhängigkeit der Presse als mehr der Gesellschaft.

      George W. Bush ist unter fragwürdigen Umständen an die Macht gekommen. Es stinkt nach Betrug. Warum blieb es trotzdem still im Land, warum lassen die Leute in Amerika sich das gefallen?

      Lee: Weil alle "Wer wird Millionär?" glotzen. Und diese anderen stupiden Sendungen und Reality-Shows. Das ist eine der großen Gefahren des Fernsehens: Es narkotisiert. Die Leute stehen einfach unter Drogen.


      Sind die Bush`s also clever, weil sie verstehen, die Verhältnisse zu manipulieren?

      Lee: Ich glaube nicht, dass sie clever sind. Sie sind einfach dreist. Ich denke nicht, dass sie die Wahlen auf sehr clevere Art gestohlen haben. Sie haben noch nicht mal versucht, besonders glitschig zu sein. Sie haben es einfach gemacht: "So. Wir tun das, in breitem Tageslicht - die ganze Welt schaut zu. Scheiß drauf! " Tough! "Wir klauen die Wahlen!" Sie sind tough.


      http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/kino/14815/1.html

      Ich war vor und nach 9/11 in den USA. Eine Vorliebe für Fahnen hatten sie schon immer, aber es war nicht `pathologisch` und es bestand kein Gruppenzwang.
      Als ich um den 9/11/02 in San Francisco durch Castro lief, waren auch dort neben der Regenbogenfahne fast überall die US-Fahne rausgehängt.
      Der Anschlag hat die USA in ihren Grundfesten erschüttert und die Meisten wissen nicht weshalb das passiert ist.
      Die USA brauch noch Zeit und einen neuen Präsidenten. Da hoffen viele auf den Präzedenzfall.
      Moore hat selbst erklärt, dass er mehr Zeit bekommen hat, als ihm zustand. Jeder hat genau soviel Minuten. Ich hab ein Moore Interview eingestellt, leider kein Register für den Thread.
      J.
      Avatar
      schrieb am 17.05.03 10:48:33
      Beitrag Nr. 14 ()
      # 2....Dem stimme ich aber ganz und gar nicht zu. Man muß sich mal den Stalin- oder Lenin-Kult ansehen und schon sieht man, daß totalitäre Systeme wie die Sowjetunion sehrwohl Flaggen, Bilder, Lieder, Nationalstolz etc. einsetzen.
      Avatar
      schrieb am 17.05.03 10:56:32
      Beitrag Nr. 15 ()
      die kriterien treffen auch auf das musterländle israel zu...
      sks
      Avatar
      schrieb am 17.05.03 15:10:59
      Beitrag Nr. 16 ()
      sorry #12!
      Interessant in welch verschiedene Richtungen sich die threads entwickeln. :)
      Avatar
      schrieb am 17.05.03 20:06:05
      Beitrag Nr. 17 ()
      #14

      "mit ausnahme 1." soll heißen, daß der nationalismus nicht teil des kommunismus ist/war.
      die kommunisten wollten ja von moskau regiert werden.:D:D
      (mit sehr wenigen ausnahmen wie tito oder mao)
      Avatar
      schrieb am 17.05.03 20:06:28
      Beitrag Nr. 18 ()
      Ich habe schon gesagt der Artikel
      http://www.secularhumanism.org/library/fi/britt_23_2.htm
      wird auch in den USA diskutiert. Hier die Seite:

      http://www.metafilter.com/mefi/25728

      Hinweis über:
      http://www.laweekly.com/ink/03/26/news-lewis.php
      Avatar
      schrieb am 17.05.03 21:30:37
      Beitrag Nr. 19 ()
      @behemoth: Soso, 13 von 14 Kriterien treffen auf die USA zu ????? Da bin ich mal gespannt wie Du das begründest ... ausser Deinem Schwulenbeispiel möcht ich der Einfachheithalber nur mal anführen,dass in den USA die Gewerkschaften ne ziemlcih starke Stellung haben ...und ruck zuck sinds nur noch 12.

      Und überhaupt .... eigentlich trifft fast kein Punkt auf die USa zu ... ich weiss nicht wie Du da drauf kommst
      Avatar
      schrieb am 17.05.03 23:46:17
      Beitrag Nr. 20 ()
      ...will Eure spannende Diskussion nicht unterbrechen, deshalb nur `n kurzes Posting: War noch zu Pinochets Zeiten oft in Chile. Die von hawkhead (#1) zitierten Punkte 1-14 trafen zu - absolut! Alle!
      Avatar
      schrieb am 18.05.03 00:25:42
      Beitrag Nr. 21 ()
      @ Gul: wenn man nicht denkt und nur den amerikanischen Massenmedien folgt bekommst es natürlich nicht mit!


      1. starker und anhaltender Nationalismus
      Faschistische Regime neigen zu einem ständigen Gebrauch von patriotischen Mottos, Slogans, Symbolen, Liedern und was sonst noch dazu gehört. Flaggen sind überall zu sehen, wie auch Flaggensymbole auf Kleidung und anderen öffentlichen Präsentationen.

      http://www.n-tv.de/2783478.html

      2. Geringschätzung der Menschenrechte
      Aus Angst vor Feinden und dem Bedürfnis nach Sicherheit heraus werden die Menschen in einem faschistischen Regime überzeugt, daß die Menschenrechte in einigen Fällen ignoriert werden können. Die Leute sehen in die andere Richtung oder stimmen den Folterungen, Massenhinrichtungen, Ermordungen, langen Inhaftierung von Gefangenen uns so weiter sogar zu.

      http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/13848/1.html

      http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,240019,00.h…

      3. Identifizierung von Feinden/Sündenböcken als vereinigende Sache
      Die Leute werden in einen vereinigenden patriotischen Wahn getrieben durch das Ziel, eine erkannte allgemeine Bedrohung oder einen Feind zu beseitigen, sei es eine rassische, ethnische oder religiöse Minderheit; Liberale; Kommunisten; Sozialisten; Terroristen uns so weiter.

      http://www.friedenskooperative.de/themen/terrhg13.htm

      http://www.dradio.de/cgi-bin/es/neu-lit-pol/614.html

      http://www.taz.de/pt/2002/10/25/a0093.nf/text

      4. Vorrang des Militärs
      Selbst wenn es weitreichende inländische Probleme gibt, erhält das Militär einen überproportional großen Anteil des Staatshaushalts und die inländischen Probleme werden vernachlässigt. Soldaten und das Militär werden verherrlicht.

      http://www.uni-kassel.de/fb10/frieden/themen/export/us-aufru…

      5. wachsender Sexismus
      Die Regierungen faschistischer Länder sind fast ausschließlich von Männern beherrscht. Unter faschistischen Regimen werden traditionelle Geschlechtsrollen stärker betont. Der Widerstand gegen Abtreibung ist groß, wie auch die Homophobie wie auch gegen Homosexuelle gerichtete Gesetzgebung und staatliche Politik.

      6. kontrollierte Massenmedien
      Manchmal werden die Medien direkt durch die Regierung kontrolliert, aber in anderen Fällen werden die Medien indirekt durch Verordnungen der Regierung kontrolliert oder durch geistesverwandte Sprecher oder Vorstände der Medien. Zensur, insbesondere in Kriegszeiten, ist weit verbreitet.


      Thread: Kein Titel für Thread 613758888 und Posting #870
      http://www.telepolis.de/deutsch/special/irak/14493/1.html

      7. Besessenheit von der nationalen Sicherheit
      Angst wird als Mittel der Motivation für die Massen durch die Regierung eingesetzt.

      Z.B. http://www.linkeseite.de/Texte/diverses/usa712.htm



      8. Religion und Regierung sind miteinander verflochten
      Regierungen faschistischer Länder neigen dazu, die gebräuchlichste Religion des Landes zu nutzen, um die öffentliche Meinung zu manipulieren. Religiöse Rhetorik und Fachsprache wird von Regierungsmitgliedern häufig genutzt, selbst wenn die Lehrsätze der Religion der Politik oder den Handlungen der Regierung genau entgegenstehen.

      http://www.abendblatt.de/daten/2003/02/13/123646.html

      http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,228467,00.h…

      9. unternehmerische Macht wird geschützt
      Die Aristokraten der Industrie und der Unternehmen eines faschistischen Landes sind häufig diejenigen, die den politischen Führern an die Macht geholfen haben, was zu einer beidseitig nützlichen Beziehung von Unternehmen und Regierung und einer Machtelite führt.

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,172602,00.html
      Thread: Carlyle Group / DaimlerChrysler

      10. gewerkschaftliche Macht wird unterdrückt
      Da die organisierende Macht der Gewerkschaften die einzige wirkliche Bedrohung für ein faschistisches Regime darstellt, werden Gewerkschaften entweder ganz ausgemerzt oder sie werden stark unterdrückt.

      http://f25.parsimony.net/forum62150/messages/3483.htm

      11. Geringschätzung Intellektueller und der Künste
      Faschistische Länder neigen dazu, offene Feindschaft zu höherer Bildung und Akademien zu förden und zu tolerieren. Es ist nicht ungewöhnlich, daß Professoren oder andere Akademiker zensiert oder sogar verhaftet werden. Freier Ausdruck in der Kunst wird häufig öffentlich angegriffen und die Regierungen lehnen es häufig ab, die Künste zu fördern.

      Auch Penn und Crow sind von Boykott-Aufrufen, Hassbriefen und Vorwürfen betroffen, ihr Verhalten sei "unpatriotisch" und "anti-amerikanisch".

      Quelle: N-tv.de

      12. Besessenheit von Verbrechen und Bestrafung
      Unter faschistischen Regimes wird der Polizei fast unbegrenzte Macht zur Verbrechensbekämpfung eingeräumt. Das Volk ist häufig bereit, Polizeiverbrechen zu übersehen und sogar Bürgerrechte im Namen des Patriotismus` aufzugeben. In faschistischen Ländern gibt es meistens eine landesweite Polizeieinheit mit praktisch unbegrenzter Macht.

      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,225141,00.html

      http://karl-heinz.heubaum.bei.t-online.de/12wh-usa.htm

      13. wachsende Seilschaften und Korruption
      Faschistische Regime werden fast immer von einer Gruppe von Freunden und Genossen regiert, die sich gegenseitig Regierungsposten zuschieben und ihre Macht und ihren Einfluß nutzen, um ihre Freunde davor schützen, zur Verantwortung gezogen zu werden. Es ist in faschistischen Regimen nicht unüblich, daß nationale Ressourcen oder sogar Schätze von den Regierungsmitgliedern angeeignet oder sogar gestohlen werden.

      http://www.cash.ch/index.cfm?id=143

      http://www.wsws.org/de/2001/aug2001/cont-j08.shtml

      14. betrügerische Wahlen
      Manchmal sind die Wahlen in faschistischen Ländern ein kompletter Schwindel. In anderen Fällen werden die Wahlen durch Schmutzkampagnen oder sogar die Ermordung von Oppositionskandidaten, Nutzung der Gesetzgebung um die Anzahl der Stimmberechtigten oder der Wahlbezirke zu kontrollieren, oder Beeinflußung der Medien manipuliert. Faschistische Länder nutzen auch typischerweise ihre Richterschaft, um die Wahlen zu manipulieren oder zu kontrollieren.




      http://rhein-zeitung.de/on/00/11/27/topnews/wahlchro.html



      **********************************************************


      Das war jetzt nur mal auf die Schnelle, mir fallen je länger ich nachdenke noch Dutzende anderer Dinge ein die man noch hinzufügen könnte, man kann seinen Kopf aber auch in den Sand stecken und so tun als ob nichts wäre.

      Gul, dein Name ist sehr bedächtig gewählt, du wärest mit deiner Einstellung sicher ein guter Lageraufseher geworden!

      Nie wieder Faschismus, wie er sich auch tarnt! :mad:
      Avatar
      schrieb am 18.05.03 00:38:52
      Beitrag Nr. 22 ()
      #21 Sittin finde ich nicht OK deine bemerkung zu Gul , dazu gibt es auf #19 keinen anlass.
      Avatar
      schrieb am 18.05.03 00:40:50
      Beitrag Nr. 23 ()
      seine Historie und sein Name sprechen dafür Bände! :mad:
      Avatar
      schrieb am 18.05.03 00:41:26
      Beitrag Nr. 24 ()
      Klasse Arbeit, sit!! Kurzer Schwenk zur Medien-"Landschaft":
      ========

      In den USA soll die Medienkonzentration gefördert werden

      Florian Rötzer   16.05.2003

      Auf Druck der Medienkonzerne dürfte die Meinungsvielfalt weiter schrumpfen; Kartellrecht sei in Zeiten von Satellitenfernsehen und Internet veraltet

      Michael Powell, der Vorsitzende der Federal Communications Commission ( FCC [1]) und Sohn des jetzigen Außenministers, hat Großes zu einer für die US-Regierung vermutlichen günstigen Zeit vor. Wie die US-Medienkonzerne wünschen, die sich weitgehend hinter die Politik von George Bush gestellt und zumindest seit dem 11.9. mit Kritik sehr dosiert umgingen, sollen die Hindernisse für eine weitere Medienkonzentration entscheidend sinken, die zur Sicherung der Meinungsvielfalt eingeführt wurden. Über seinen Vorschlag soll am 2. Juni entschieden werden, allerdings haben gerade zwei der fünf Kommissionsmitglieder Aufschub und eine öffentliche Diskussion verlangt. Noch ist der Bericht von Powell nur den Kommissionsmitgliedern übergeben worden.

      weiter:
      http://www.telepolis.de/deutsch/inhalt/te/14808/1.html

      Avatar
      schrieb am 18.05.03 01:52:19
      Beitrag Nr. 25 ()
      ich sehe jede Woche mit Vergnügen die Comedy-Serie "Hier kommt Bush" im TV. Eine grössere Verunglimpfung und Lächerlichmachen des GWB kann man sich kaum vorstellen.
      Da frage ich mich doch, wenn ich hier diesen Schwachsinn lese, wie dienn in den angeblich "faschistischen Bush-USA" sowas nur möglich ist. Da müsste doch laut SBI und anderen "fehlgesteuerten Konsorten" jeglich Kritik an Bush mit Todesstrafe oder Gulag bestarft worden sein :D :D

      Andersrum: eine Schelte gegen die Haarfarbe unseren eitlen Fazkes Gerd S. wurde per Gerichtsurteil sofort verboten -
      Null Pressefreiheit in Deutschland! In diesem Sinne entspricht das Schrödersche System eher dem Sinnbild des Faschismus :D :D
      Avatar
      schrieb am 18.05.03 02:24:01
      Beitrag Nr. 26 ()
      sittin, Du hast es echt drauf - Respekt! - Du solltest in die Politik gehen und die apirus in Schach halten!
      Avatar
      schrieb am 18.05.03 03:10:36
      Beitrag Nr. 27 ()
      @Sitting Bull: Du verlierst das grosse Gesamtbild aus den Augen. "kleine" Beispiele wirst Du wohl in jedem Land zu jedem Punkt finden , es ist nur eine Frage der Sichtweise. Und Du willst nun eben sehen was Du sehen willst , nicht mehr und vor allem nicht weniger. Und vor allem darf man eines nicht ausser acht lassen: Vieles von den besagten 14 Punkten, ist in den USA erst seit dem 11. September in diese Richtung gedriftet. Und das hat nichts mit Faschismus, sondern mit Notwehr zu tun. Ob denn alles der richtige Weg ist, sei dahin gestellt.

      @oktopodius: danke für die Verteidigung *g*, aber ich kann damit leben. Wie gut dass Sittin Bull daran immer überprüfen kann, ob er noch in einer Demokratie lebt oder nicht, wenn es mal nicht mehr so sein sollte, wird er es bereuen, jemals Gul Dukat verunglimpft zu haben *grins*.

      Ach Gott, ich finds immer wieder spassig, zu sehen, dass "aufgeklärte" Wilde, ähm Linke, nicht in der Lage sind Phantasie(namen) von der Realität zu trennen. Sitting, wenn ich mich so verhalten würde wie Du, würd ich davon ausgehen müssen, dass Du halbnackt durch den Wald rennst, Dir Tierblut und Dreck ins Gesicht schmierst und keine feste Bleibe hast .... :D :D
      Avatar
      schrieb am 18.05.03 10:07:55
      Beitrag Nr. 28 ()
      @ Gul Dukat: Ausgerechnet mir wirfst du Nichtganzheitliches Denken vor?
      Ich bin sehr bemüht gerade das zu machen!

      Wie bitte anders als Einzelbetrachtungen zu einem Gesamtbild zusammenfügen kann man denn vorgehen?

      Ist es meine Schuld, dass wissenschaftliches Denken ganzheitliches Denken eher behindert als fördert?

      Dir scheint ja nicht mehr viel einzufallen.
      Wie schön das du mir anschließend recht gibst.
      Ein Anlaß dafür ist nämlich egal, wichtig ist die Entwicklung! Die WWK war für Hitler auch ein willkommender Anlaß. Liegt es jetzt an den Anläßen, ob Faschismus zu rechtfertigen ist?

      Und: wie schon mal gesagt: Auch wenn man im Anmeldefenster zu WO in Erklärungsnot irgendwelche Namen angibt, zeigen sie doch immer einen Blick in deinen Geist.
      Wahrscheinlich wissenschaftlich nicht haltbar, aber dennoch beobachtbar!

      Das mit den Lager war wirklich etwas zu viel, ich war nur sauer ob deines Tunnelblickes, der immer nur für eine Seite gilt, ähnlich der for4zims :look:
      Avatar
      schrieb am 18.05.03 10:58:31
      Beitrag Nr. 29 ()
      Gul Dukat: Und was in Deutschland nach dem Reichstagsbrand passierte, war auch nur Notwehr? Gab es überhaupt faschistische Regierungen, die nicht aus einer "Notwehrsituation" heraus regierten? Aber wie gesagt, in meinen Augen treffen eh nur 13 der 14 Punkte auf die USA zu. Faschisten sind die Bushisten nicht, aber die Vorbildfunktion der USA haben sie damit klar zerstört.
      Avatar
      schrieb am 18.05.03 15:08:41
      Beitrag Nr. 30 ()
      Gul ist wohl in den Deltaquadranten geflohen!

      :D
      Avatar
      schrieb am 18.05.03 17:43:28
      Beitrag Nr. 31 ()
      So denne ... jetzt werden mir gleich wieder mangelnde Argumente vorgeworfen, doch so sei es. Ich bin irgendwie nicht bereit über Unsinn zu diskutieren. Die Methoden der USA sind rauher geworden, zugegeben. Doch genau das finde ich völlig in Ordnung (und mal den Gedanken wert, ob uns das in D nicht fehlt). Den USA deshalb Faschismus zu unterstellen ist ziemlich bescheuert .... zumal ich nicht wüsste wie die USA das bewerkstelligen wollten, gerade in den USA gibt es doch die unterschiedlichsten Menschen/Rassen unter einem Dach, mit allen Vorzügen und allen Problemen ! Bleibt mir eigentlich nur auf die Zukunft zu verweisen .... Wir werden sehen wohin sich die USA weiter begeben , aber bis dahin wollt ihr von euren Behauptungen vermutlich nichts mehr wissen ....

      Behemoth: In wieweit willst Du den Reichstagsbrand denn mit dem 11.09. vergleichen ???? Für mich ist das überhaupt nicht nachvollziehbar. Vieleicht kannst Du mir auf die Sprünge helfen .... das funktioniert allerdings nur, wenn Du nicht bestreitest, dass der Anschlag von Islamisten ausgeführt wurde, welche keineswegs als eine völlig autarke Einheit handelte, sondern weitläufig finanziell und logistisch unterstützt wurde.
      Avatar
      schrieb am 18.05.03 19:39:24
      Beitrag Nr. 32 ()
      Wer hat denn hier an irgendeiner Stelle die Behauptung eingestreut, die USA seien bereits ein fertig ausgebilderter Faschismus ? Selbst im Threadtitel steht doch ein Fragezeichen. Nicht gesehen, Gul ? Die ganze Diskussion hatte in ihrem Grundtenor bisher zueigen, daß hier eben eindeutige Zeichen und Tendenzen zu beobachten sind, die eben in diese Richtung führen können, was nicht unbedingt zwangsläufig geschehen muss, aber kann.

      Was Du als "Rauh" bezeichnest, ist in den Augen der übrigen Weltbevölkerung in ihrer Mehrheit ein klarer Bruch internationaler Abkommen gewesen. Es bleibt Deiner Bewertung zueigen, dies noch als läppisches Kavaliersdelikt zu bezeichnen.

      Wohin aber das Gesamtschiff USA steuert, steht schon heute zum Teil fest. Man nehme sich die US-Sicherheitsdoktrin und lasse sich den Horizont erweitern. Und für den innerländischen Kram eines neuen Miteinanders hat man den Patriot Act aus der Taufe gehoben, dessen Zweitausgabe schon startbereit in der Schublade liegt. Hier wird noch die richtige emotionale Grundstimmung im Volk abgewartet (etwa ein größeres Bombenattentat im eigenen Land), bevor dann auch dieser, ebenso schnell durch die Gremien gepeitscht wird, wie das mit dem ersten unmittelbar nach dem WTC-Anschlag durchgeführt wurde. Gunst der Stunde nutzen nennt man das wohl.

      Also, schauen wir mal, was das Papierchen der Doktrin dann an realer Umsetzung in der Wirklichkeit, so alles noch für eine aufmerksam beobachtende Welt erübrigen wird. Rauhe Sitten eben, weiter nix.

      TT
      Avatar
      schrieb am 18.05.03 21:11:06
      Beitrag Nr. 33 ()
      Gul Dukat: Klick nur einmal meinen Iran-Contra-Bush-Thread an und versuch bitte nachzuvollziehen, warum es rauher geworden ist.

      Zur besseren Info kannst auch hier klicken:

      http://www.aei.org/
      http://www.newamericancentury.org/

      Und dann ist alles irgendwie verständlicher, Zufälle werden unwahrscheinlicher...
      Avatar
      schrieb am 18.05.03 22:15:41
      Beitrag Nr. 34 ()
      TT: gesehen schon, doch es liest sich nun mal anders. .... "in den Augen der Weltbevölkerung in ihrer Mehrheit ein klarer Bruch internationaler Abkommen .. " Nun ja, zum einen betrifft das wohl in erster Linie den Krieg (internationaler Gerichtshof etc. ignoriere ich hier mal) , und da stehe ich immer noch auf dem Standpunkt dass es keinen falschen getroffen hat und ist demzufolge von mir moralisch durchaus tragbar. Zum anderen wage ich es zu bezweifeln, dass die von Dir angesprochene Weltmehrheit tatsächlich aus den von Dir erhofften Gründen gegen den Krieg war. Zum einen denke ich, wäre die Zustimmung nun erheblich größer, denn ein Großteil der Ablehnung bestand aus Angst vor den unabsehbaren Folgen heraus. Nun, da sich das ganze als rel. harmlos herausgestellt hat, ´wäre garantiert die Zustimmung erheblich höher. Zum anderen hatten die Hauptablehner Frankreich, Russland und China durchaus eigene Interessen. Die waren m.E. nach der Hauptgrund der ablehnenden Haltung, nicht mehr und nicht weniger.

      Und was die Innenpolitik angeht: Nun, wie würdest Du denn die Sache angehen ??? keine Rechte einschränken und Terroristen, die nun mal zweifellos da und einsatzbereit und bestens organisiert sind, freien Raum geben ???? Was Würdest Du tun ? ich meine kritisieren ist einfach, auf den Status Quo zu pochen auch. Doch auch eine Demokratie muß sich anpassen und sich wandeln um die Herausforderungen annehmen zu können. Auch D hat im übrigen die Möglichkeiten in die Privatsphäre einzudrigen verschärft ... auch faschistische Tendenzen ???

      Sittin: Sorry .... ich finde englischsprachige Webseiten sehr zeitraubend :) Wo find ich Deinen Thread ???? Bin grad zu faul zum suchen :)
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 08:00:21
      !
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      Avatar
      schrieb am 19.05.03 11:04:41
      Beitrag Nr. 36 ()
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 13:05:18
      Beitrag Nr. 37 ()


      Wolfgang Ullmann
      In den Wahlurnen begraben
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      DEMOKRATIE IM ZEITALTER IHRER SELBSTZERSTÖRUNG [*] Die Regierung Schröder regiert ebenso wenig wie die Regierung Kohl

      Mildes Befremden, in der Regel aber höhnisches Gelächter erntet, wer sich derzeit zur Demokratie als der einer modernen Gesellschaft einzig angemessenen Staatsform bekennt. Es sei denn, die Pflichten der politischen Korrektheit schränken die Ungeniertheit ein. Also - so wird gefragt - ausgerechnet unsere viel gepriesene Demokratie soll Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit garantieren? Da kann man doch nur lachen, und zwar aus Galgenhumor! Freiheit - wo überall Überwachungskameras daran erinnern, dass die Regierung ihre Bürger als Sicherheitsrisiko betrachtet. Gleichheit - die gibt es doch angesichts der sich immer weiter öffnenden Schere zwischen Arm und Reich allenfalls bei den Parteien, deren ganzes Wirken darauf ausgeht, diese Schere zu verschleiern. Und gar Brüderlichkeit? Wer kann von derlei Sentimentalitäten noch sprechen, wo Konkurrenz und Gewalt - vom Mobbing am Arbeitsplatz bis zur Schusswaffe in der Schule oder dem Bombenlegen aus der Luft - zu Aktionsprinzipien geworden sind, die alles beherrschen?

      Als die friedliche Revolution 1989 darauf hinwies, dass die repräsentative Demokratie dort an ihre Grenzen stößt, wo die Repräsentationsorgane dieser Demokratie unfähig werden, die Willensbildung einer Gesellschaft abzubilden, wurde sie belehrt, diesem Urteil liege die Übergangssituation nach der Diktatur zugrunde. Die habe die Ausbildung funktionierender Repräsentationsorgane verhindert. Sobald letztere aber errichtet seien, stehe deren demokratischer Repräsentativität nichts mehr im Wege.

      Als Ende 2001 engagierte Bürger aus Ostdeutschland ihren Eindruck vom angeblichen Funktionieren der gesamtdeutschen Demokratie unter dem Titel Wir haben es satt! zusammenfasste, wurden ihnen besonders die Vergleiche verübelt, die sie zwischen den Demokratiedefiziten der DDR und denen der Bundesrepublik nach 1990 gezogen hatten. Ihre DDR-Sozialisierung habe sie blind gemacht für den grundsätzlichen Unterschied zwischen Demokratie und Diktatur, wurde ihnen vorgeworfen.

      Aber ist es auf die Dauer mit dem Fortbestand von Demokratie vereinbar, wenn alle ihre Organe, statt die Aufgaben der Repräsentation der Bevölkerung und ihres politischen Willens wahrzunehmen, dazu übergehen, jede Aktivität in den Dienst ihrer Selbstbestätigung zu stellen? Am augenfälligsten zeigt sich dies im Niedergang der Parlamentsautorität, der im Bundestag bedenkliche Ausmaße angenommen hat. Seine Debatten haben ein Niveau erreicht, das auf Beobachter nur noch abstoßend wirken kann. Die Opposition beschränkt sich ganze Legislaturperioden hindurch darauf, der Regierung Versagen vorzuwerfen und Ministerrücktritte zu fordern. Die Regierung antwortet mit der ständig wiederholten Erklärung einer völligen Inkompetenz der Opposition. Was soll aus der Demokratie in dem sehr wahrscheinlichen Fall werden, dass beide Recht haben?

      Um die Kritik auf das Parlament zuzuspitzen: Es hat im November 2001, nach dem 11. September, in einer verfassungswidrig durchgeführten Vertrauensabstimmung - nur gegen die Stimmen der PDS - seine Selbstentmächtigung beschlossen, indem es dem Kanzler faktisch die volle Autorisierung für alle Entscheidungen seiner Außenpolitik bis zum Ende der Legislaturperiode erteilte. Der Bundestag hat es hingenommen, dass Gerhard Schröder zunächst für Fragen der Bioethik, mittlerweile für die Renten-, Sozial- und Gesundheitspolitik die Sachdebatten aus dem Parlament in Kommissionen verlegt hat, denen jede demokratische Legitimation abgeht. Der Bundestag hat es schließlich zugelassen, sich lächerlich zu machen durch die Einsetzung von Untersuchungsausschüssen, deren krasse Ineffektivität nur denen verborgen bleiben konnte, die sie zur Verlängerung der auch in den Debatten des Plenums stereotypen Schuldzuweisungen nutzen wollten.

      Und wie steht es um die Legitimierung der frei gewählten Regierung? Der Tiefstand ihrer Umfragewerte zeigt trotz aller Stimmungsabhängigkeiten, dass auch sie keine Ausnahme vom allgemeinen Autoritätsverfall der Demokratie bildet. Auch hier liegen die Gründe für diesen Zustand auf der Hand: Sie regiert nicht. Das heißt, sie trifft keine Entscheidungen, die - weil von der Verfassung gefordert - im Interesse des ganzen Staates liegen, auch wenn sie keineswegs allen Bürgern gefallen. Die Regierung Schröder regiert ebenso wenig wie die Regierung Kohl. Sie passt sich lediglich der jeweils - im Blick auf die nächste Wahl - mächtigsten Lobby an. Dadurch wird das für eine Wahl irrelevante untere Drittel der Bevölkerung von ihr gar nicht mehr vertreten. Die Regierung tut mit, wenn Arbeitslosen die Schuld an ihrer Lage zugeschrieben und so getan wird, als ob die durch Fusionen regelmäßig eintretende Vernichtung Tausender von Arbeitsplätzen die Arbeitslosen zu verantworten hätten. Sie tut mit, wenn Sozialhilfeempfänger, die nichts tun, als ihnen gesetzlich zustehende Leistungen zu beanspruchen, wie Straftäter der Aufhebung ihres Bankgeheimnisses, demütigenden Meldepflichten und Wohnungskontrollen unterworfen werden.

      Dass all diese Deformationen etwas mit der Herrschaft der Parteien und vor allem der Parteiführungen zu tun haben, das pfeifen die Spatzen von allen Dächern des Landes. Parteien sind es, die eine Gewissensbindung der Abgeordneten - vom Grundgesetz nach Art. 38 verlangt - nach Belieben einschränken oder außer Kraft setzen. Parteien sind es, die sich in allen relevanten Schlüsselpositionen von Justiz und Medien die Macht nach ihren Proporzwünschen teilen und in nichtöffentlichen Kungelrunden über Führungspersonal entscheiden. Parteien sind es schließlich, die zwar aufwendige Programmdebatten veranstalten, diese aber inhaltlich nahezu völlig entleeren, indem sie an der angestrebten »Mitte« und bloßem Machterhalt orientiert bleiben.

      Der Bevölkerung zweifelt längst nicht mehr an der Bedeutungslosigkeit dieser Programme. Darum ist ihre Diagnose des Demokratieverfalls eine ganz andere. Sie sagt, mit Hamlet: »Wirtschaft, Horatio, Wirtschaft!« Die Wirtschaft regiere die Welt, und die Politik - sie sei lediglich das Ensemble ihrer Schachfiguren. Die Wirtschaft sei es, die sich in Deutschland mit Steuermillionen sanieren lässt, wenn die Pleite droht.

      So unbestreitbar das alles ist - dieser populären Meinung liegt doch einer der verbreitetsten, aber auch fundamentalsten politischen Irrtümer zugrunde. Nämlich der: Kern aller demokratischen Freiheiten sei die Freiheit zwischen möglichst vielen Angeboten - Fernsehprogrammen, Automarken und Joghurtsorten - wählen zu können. Der Irrtum besteht nicht nur darin, dass mit der Zahl der Angebote auch ihre Ähnlichkeiten wachsen und damit die Auswahl immer bedeutungsloser wird. Nein! Die Basis der Demokratie ist nicht die Wahlfreiheit des Konsumenten, sondern die Freiheit und Mündigkeit von Bürgern, jene Staatsgewalt zu stiften, die laut Verfassung nur vom Volke ausgehen kann, wenn das Ergebnis Demokratie sein soll. Darum kann eine Regeneration der von Verfall und Selbstzerstörung bedrohten Institutionen nur von einer friedlichen Revolution ausgehen, in der die Bürger ihre Herabstufung zu bloßen Konsumenten abschütteln und - genau wie in der Friedensbewegung - einer Marginalisierung mit Macht widerstehen.

      Dass die Degradierung zum bloßen Konsumenten mit einer so deprimierenden Freiwilligkeit geschieht, beruht auf dem Rabatt des Lustgewinns, der den Degradierten winkt. Aber am Ende ist das auch für die, die ihr Bankkonto und nicht ihre Grundrechte für ihren wichtigsten Besitz halten, ein schlechtes Geschäft. Ganz so wie die Bürger der DDR, die eine schnelle D-Mark den Mühen eines Verfassungsprozesses, der ihre Rechte gesichert hätte, vorzogen und sich bald nicht nur mit schmerzhaften Einschnitten in ihr Eigentum wiederfanden. Darum wehrt den Anfängen! Die jetzt programmierte Schieflage der Demokratie wird nicht bei den zur Zeit Wehrlosen halt machen. Sie könnte am Ende das ganze Schiff zum Kentern bringen.
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 23:08:27
      Beitrag Nr. 38 ()
      @36: Sehr gut, allerdings darf man auf Sozialhilfeempfängern sehr wohl mit einer gewissen Strenge entgegentreten. Ob sie wollen oder nicht, sie sind der Bodensatz und viele sind selbst dran schuld. Leider gibts darüber wohl keine Studien ....

      Die Links zu 35 muss ich noch nachverfolgen ....
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 23:30:28
      Beitrag Nr. 39 ()
      #36 Eine wohltat zum lesen sittin,das dumpfe gefühl,es fällt schon nicht mehr auf ,wie weit wir uns alles gefallen lassen.Alles reglementiert,verboten sei es noch so unsinnig,und dann bei dieser fesselung eigeninitiative in den wenigen übrigen nischen zu fordern.


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