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    UNO - Wie lange schaut dieser Kasperverein noch zu? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 27.05.03 22:46:43 von
    neuester Beitrag 28.05.03 23:49:51 von
    Beiträge: 18
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      schrieb am 27.05.03 22:46:43
      Beitrag Nr. 1 ()
      Genozid im Kongo

      Kindersoldaten und marodierende Milizionäre haben in der Region Ituri Tausende Zivilisten massakriert. Hunderttausende sind auf der Flucht. Ein neuer Völkermord droht unter den Augen der Welt - aber die Uno-Blauhelme sehen nahezu tatenlos zu.

      Dem Missionar Jan Mol droht langsam der Glaube abhanden zu kommen. Wenn der Geistliche über Schlaglöcher hinweg zu seinem Gemeindehaus in Bunias zerschossenem Zentrum stolpert, muss er einen entwürdigenden Spießrutenlauf über sich ergehen lassen. Schon mittags stöckeln betrunkene Siebenjährige auf hohen Damenabsätzen um den 67-Jährigen herum, schwenken Kalaschnikows, blasen ihm respektlos Zigarettenrauch ins Gesicht und fuchteln vor dem "Mzungu" aus Holland drohend mit Brotmessern und Handgranaten herum.

      Diese Minderjährigen sind die neuen Herren der Straße. Sie "morden und plündern und folgen nicht dem Gesetz des Herrn, sondern nur noch dem der Gewalt", hat Mol erkannt und wähnt sich schon im Vorhof der Hölle. "Wenn hier nicht bald Soldaten der Vereinten Nationen dazwischengehen, dann erleben wir eine wahre Katastrophe", sagt der Priester und verfolgt fassungslos, wie sich auf dem Boulevard de la Libération ein Blauhelm aus Uruguay von einem schwer bewaffneten Knirps mit Zöpfchenperücke auf dem Kopf, Bierflasche im Hosenbund und Brotbeutel um den Hals schikanieren lässt. Der Holländer ist überzeugt: "Wir erleben einen Genozid, und die Uno steht tatenlos daneben."

      Vor gut zwei Wochen haben Kindermilizen der Union der kongolesischen Patrioten, die dem Stamm der Hema angehören, die Kontrolle in der 300 000-Einwohner-Stadt Bunia übernommen und ihre Widersacher vom Stamm der Lendu vertrieben, mit Macheten erschlagen oder erschossen. Zerhackte Leichen faulten tagelang auf den Straßen von Bunia vor sich hin. Mol, der seit 1971 dort lebt, sieht ein "Desaster wie in Bosnien oder Ruanda" heraufziehen, wo unter den Augen der Welt Hunderttausende erschlagen, erschossen und verscharrt wurden: "Es ist das nackte Grauen."

      Als das Schlachten in der Hauptstadt der kongolesischen Region Ituri begann, hatte der Gottesmann immer wieder versucht, die Kommandeure der 625 Blauhelme aus Uruguay, die dort stationiert sind, zum Eingreifen zu bewegen. Doch als sich endlich ein paar bis an die Zähne bewaffnete Uno-Männer auf den Weg machten, lagen Mols Kollegen Aimé Ndjabu und François Mateso bereits in ihrem eigenen Blut. Der eine mit durchgeschnittener Kehle, der andere durchsiebt von Garben aus Schnellfeuergewehren.

      Um die Leichen der Geistlichen und zwölf weiterer Opfer tobten feixend ihre jugendlichen Mörder. Sie riefen Mol zu: "Wir werden unsere Feinde alle töten." Die Blauhelme zogen wieder ab, um das Verbrechen lediglich zu notieren. Sie ließen sich zu Zaungästen des Massenmordes machen wie einst im bosnischen Srebrenica, wo Serben-Milizen 1995 mehr als 7500 Muslime abschlachteten.

      Nach ein paar Tagen zählen die Uno-Soldaten allein im Zentrum von Bunia bereits rund 300 Leichen. Wie viele es insgesamt sind, weiß niemand, denn die internationalen Friedenssoldaten wagen sich nicht einmal im Panzer aus der Stadt heraus. "In der Provinz Ituri leben 2,4 Millionen Menschen", sagt Marcus Sack von der Deutschen Welthungerhilfe, "eine Million ist auf der Flucht: Was sich in den Bergen abspielt, ist der reinste Horror."

      Erst vergangene Woche wurden die Leichen zweier Uno-Beobachter 70 Kilometer von Bunia entfernt gefunden. Sie waren mit Buschmessern in Stücke gehackt worden.

      Im Krankenhaus der Stadt hat Sack die Überlebenden des "Infernos" (The Economist) gesehen: Frauen und Kinder mit abgetrennten Gliedmaßen und Opfer mit Schusswunden, um die sich jetzt Mediziner der Organisation "Ärzte ohne Grenzen" kümmern.

      "Wir haben außerdem diverse glaubwürdige Hinweise auf Kannibalismus", räumt Uno-Mann Amos Namanga Ngongi ein und spricht von "einer unglaublichen Barbarei: Im Kongo rennen Menschen mit Amuletten aus menschlichen Knochen herum". Der Kameruner ist der Sonderbeauftragte des Uno-Generalsekretärs für die Demokratische Republik Kongo und nur auf Kurzbesuch in Bunia.

      Die skandalöse Untätigkeit seiner Soldaten erklärt er damit, dass man nicht vorbereitet gewesen sei auf "derartige kriegerische Handlungen". Dabei sieht das Mandat der Blauhelme ausdrücklich den Schutz der Zivilbevölkerung vor. Dennoch ist Ngongi guten Mutes: "Killer können zu Nichtkillern werden", gibt er seinen Leuten noch mit auf den Weg. Dann muss er sich sputen, das Flugzeug wartet.

      Mit seinem Optimismus steht Ngongi ziemlich allein da. Seit Ausbruch der Kämpfe vor fünf Jahren sind im Kongo nach Schätzungen der Organisation International Rescue Committee zwischen 3 und 4,7 Millionen Menschen ums Leben gekommen. Niemals seit Ende des Zweiten Weltkriegs war die Sterblichkeitsrate in einem Konflikt derart hoch.

      60 000 Tote, schätzt die Menschenrechtsorganisation Amnesty International, sollen allein die Stammeskämpfe zwischen den Vieh züchtenden Hema und den Ackerbau treibenden Lendu im Nordosten des riesigen Landes gefordert haben. Und ein Ende der "Blutorgien" (Neue Zürcher Zeitung) ist in Ituri nicht in Sicht.

      Ganz im Gegenteil: Gerade einmal vier Kilometer vor der von Hema-Milizen kontrollierten Stadt überwachen verwegen kostümierte Lendu-Kämpfer die wichtigen Ausfallstraßen und sinnen auf Rache. Nicht nur Entwicklungshelfer Sack ist sich sicher, "dass sie auf Waffen aus dem Ausland warten und dann möglichst bald zurückschlagen".

      Maßgeblichen Anteil an den 1999 ausgebrochenen ethnischen Kämpfen haben Kongos Nachbarländer Ruanda und Uganda. Nach einem im April veröffentlichten Amnesty-Bericht haben sie "die Region in einem unermesslichen Umfang systematisch ausgeplündert" und dabei "innerethnische Konflikte und Massenmorde gefördert", um die wichtigen Bodenschätze des Kongo auszubeuten: Gold, Holz und das für die Handy-Produktion wichtige Coltan. Die verwahrlosten Kindermilizionäre verrichteten in "der sich immer noch ausweitenden Tragödie" lediglich die schmutzige Arbeit der Profiteure im ugandischen Kampala und ruandischen Kigali.

      Während die ruandische Armee in die Provinz Kivu einmarschierte und über die Kongolesische Sammlungsbewegung für Demokratie die Region bis heute kontrolliert, sicherte sich die ugandische Armee die weiter nördlich gelegene Ituri-Provinz, in der große Mengen Gold gewonnen werden. In den Uferregionen des Albert-Sees werden zudem bedeutende Ölvorkommen vermutet. Die könnten nach Schätzungen der kanadischen Firma Heritage Oil sogar "mehrere Milliarden Barrel" ausmachen.

      Anfangs unterstützte die vergleichsweise gut ausgebildete ugandische Armee Milizen der Hema. Diese fühlen sich jedoch den Tutsi aus Ruanda näher und verbündeten sich mit der Regierung in Kigali. Uganda wandte sich daraufhin den Lendu zu und versorgt sie derzeit mit Waffen.

      Die Folge der wechselnden Allianzen waren ständige Front- und Machtverschiebungen und unvorstellbare Grausamkeiten, die beide Bevölkerungsgruppen einander zufügten. Das Geschehen lässt selbst die Uno-Chefanklägerin für Kriegsverbrechen im ehemaligen Jugoslawien, Carla Del Ponte, mittlerweile von einem "drohenden Genozid" sprechen.

      Denn in Ituri wird immer hemmungsloser gemordet. Seit die ugandische Armee gemäß eines Abkommens mit der Regierung in Kinshasa am 7. Mai ihre letzten Truppen aus Ituri abzog, herrscht ein Zustand der Rechtlosigkeit. Ihre Waffen übergaben die Ugander in Bunia den Lendu-Kämpfern, die reichlich davon Gebrauch machten. Sie nutzten die Abwesenheit der Ordnungsmacht dazu, massenweise Hema abzuschlachten.

      Wenige Tage später übten dann die von Ruanda ausgerüsteten Hema grausige Rache und nahmen die Stadt ein. Seitdem sind die Lendu von Bunia entweder tot oder geflüchtet: Mindestens 50 000 sollen die Grenzen nach Uganda überschritten haben. Dessen Präsident Yoweri Museveni passen das mörderische Chaos und die Unfähigkeit der Vereinten Nationen indes gut ins Konzept.

      Kaum hatte seine Armee das Nachbarland verlassen und das hemmungslose Morden begann, höhnte der Präsident, die Uno-Soldaten im Kongo seien "gefährliche Touristen". Und der Chef des ugandischen Militärgeheimdienstes, Oberst Noble Mayombo, erzählte einem Reporter der kenianischen Tageszeitung "Daily Nation", man erwäge angesichts der Gewalttaten, wieder in den Kongo einzumarschieren, um "unsere eigene Sicherheit zu gewährleisten".

      "Flüchten, Plündern, Töten", nennt Helfer Marcus Sack die schreckliche Dreifaltigkeit des Kongo, und es hat nicht den Anschein, dass sich daran so schnell etwas ändern wird. "Wir haben Informationen, dass sich kongolesische Regierungstruppen von Süden auf Bunia zubewegen", sagt der französische Chef der Blauhelm-Mission, Daniel Vollot, und ihm schwant Böses. Dabei hätten sie doch gerade erst Fortschritte gemacht bei der Annäherung der Kriegsgegner.

      Zwei davon stehen gerade neben Vollot unter einem Mangobaum: ein Führer der Hema-Miliz, Floribert Kisembo, und der "Generalstabschef" der Lendu-Krieger, Mathieu Ngudjolo. Treuherzig versichern die beiden Kommandeure der Kindersoldaten, sie wollten nun dem Uno-Vorschlag folgen und gemeinsame Patrouillen durch die gebeutelte Stadt schicken.

      Kisembo trägt grüne Gummistiefel, hat als Symbol seiner Macht einen Schuhanzieher mit Löwenkopf als Knauf mitgebracht und guckt ziemlich grimmig. Ngudjolo muss zu seiner Sicherheit im Panzerwagen durch die Straßen chauffiert werden.

      Während in Bunia hilflos versucht wird, so etwas wie Ordnung aufrechtzuerhalten, scheint Uno-Generalsekretär Kofi Annan bereits das Vertrauen in seine eigenen bewaffneten Kräfte verloren zu haben. Nach über einer Woche des Mordens kam der Uno-Sicherheitsrat seinem Vorschlag nach, der Entsendung einer internationalen Friedenstruppe zuzustimmen. Und obwohl im Juli Blauhelme aus Bangladesch in dem Kriegsgebiet erwartet werden, ist Annan an die Europäische Union herangetreten mit der Bitte, Soldaten zur Verfügung zu stellen.

      Bislang hat sich nur Frankreich bereit erklärt, 1000 Soldaten für eine solche Mission zur Verfügung zu stellen. Dies auch nur unter der Bedingung, dass sowohl Uganda als auch Ruanda dem Einmarsch französischer Soldaten zustimmen. Daran könnte jedoch der Versuch scheitern, den Genozid zu stoppen. Während des Völkermordes in Ruanda 1994 hatten französische Soldaten eine unrühmliche Rolle gespielt und Hutu-Milizen unterstützt. Nach 100 Tagen des Mordens hatten rund 800 000 Menschen ihr Leben verloren. Schon jetzt kündigte die Regierung in Kigali Widerstand gegen ein französisches Engagement an.

      Und so wird sich wohl nicht allzu viel ändern im Kongo, den der Schriftsteller Joseph Conrad schon 1899 als einen "Todeshain" bezeichnet hat. Seinen Protagonisten Kurtz ließ er entsetzt ausrufen: "Das Grauen! Das Grauen!"
      #########################

      Quelle: Spiegel

      Mich wundert es nicht daß die USA diesen Altherrenclub nicht mehr ernst nehmen (und auch nicht im Irak haben wollen).

      Aldy
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 22:54:12
      Beitrag Nr. 2 ()
      Gibts im Kongo Oel ?

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 22:59:05
      Beitrag Nr. 3 ()
      #2 Leider nicht, ansonsten würde der Ami ja sofort den Kongolesen die Freiheit und Demokratie bringen wollen.
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 23:02:51
      Beitrag Nr. 4 ()
      Ob´s im Kongo Öl gibt ist mir relativ wurscht - mir geht es tierisch auf den S..., daß diese UNO mal wieder vor Ort ist und zuschaut! Was wollen die da wenn sie nichts anderes unternehmen als Leichen zählen. Ist das deren Job - Leichen zählen?

      Im Irak-Konflikt machen sie den großen Max; wo sie sich bewähren können versagen sie kläglich. Die würden im Irak nur Unheil anrichten mit ihrer Unfähigkeit.

      Ein Glück sind Ami´s und Briten schlauer und ignorieren diesen Plauderclub einfach!

      Kann es sein daß der Kasperverein sich im Kongo bewußt raushält?

      Aldy
      Avatar
      schrieb am 28.05.03 02:30:24
      Beitrag Nr. 5 ()
      Mir geht die UNO mit ihrer Bürokratie, mit ihrer vorgegaukelter Menschlichkeit
      und ihrer snobistischen Art auch auf den Geist.

      Schon mal deren Basen in Entwicklungsländern gesehen?
      Abgeschirmt von aussen durch einen Zaun, innerhalb dessen gepanzerte Luxuslimousinen parken.

      Wenn die den Aufbau im Irak organisieren würden, wäre dies zehnmal so teuer.
      Und wie wir aus Erfahrung gelernt haben, kann eine hochbezahlte US-Söldnertruppe aus 100 Mann
      mehr ausrichten als eine UN-Blauhelm Truppe aus 10.000 Mann.

      :( Gruss, Depotmaster

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      Avatar
      schrieb am 28.05.03 10:14:03
      Beitrag Nr. 6 ()
      #4 @aldi...wo bleibt die resulution der usa/briten zum eingreifen im kongo? das wäre doch ein logischer schritt, um die amerikanische demokratie und menschenwürde zu verbreiten.

      #5 @depot...gepanzerte luxuslimousinen...
      im gegensatz zu dir habe ich ein jahr für die un in einem dieser länder gearbeitet und kann dir sagen, du verbreitest, wahrscheinlich aus unkenntnis, nur unsinn.

      die un könnte und ist auch willens, effektiver zu arbeiten, wenn man sie nur ließe.
      Avatar
      schrieb am 28.05.03 10:21:20
      Beitrag Nr. 7 ()
      ...die grosse Effektivität der UN bekommen
      bestimmt nur die Nutten in New York mit...:D
      Avatar
      schrieb am 28.05.03 11:00:14
      Beitrag Nr. 8 ()
      # Aldy

      Habe keine Ahnung, wie alt Du bist. Aber die Tatsache, dass Du die UNO als Kasperlverein und Altherrenverein (ist das Zufall, dass Du Dich der Bush-Terminologie annäherst?) titulierst, zeigt, dass Du entweder keine Ahnung davon hast, wozu die UNO gegründet wurde noch was sie in den letzten Jahrzehnten erreicht hat.

      Man kann nicht die UNO für jeden Bürgerkrieg der Welt verantwortlich machen, das ist schlicht unrealistisch.

      Doch die UNO hat die Welt in den letzten Jahrzehnten vor weitaus Schlimmerem bewahrt, und vor allem hat sie dafür gesorgt, dass nicht mehr international das Recht des Stärkeren gilt, sondern ein Konsens der Beteiligten gefunden wird. Das hat - auch wenn das im Moment nicht immer so aussieht - auch sehr oft sehr gut funktioniert.

      Etwas wie der Überfall Hitlers auf Polen und die Folgen sollte dadurch für die Zukunft vermieden werden.

      Dass die USA und GB sich darüber hinweggesetzt haben mit ihrem Überfall auf den Irak, für den es keinen UN-Konsens gab, hat die Zivilisation in dieser Hinsicht um 60 Jahre zurückgedreht. Jetzt kann sich jeder "Schurkenstaat" darauf berufen, es genauso zu machen, nämlich ohne UN-Mandat über andere Länder herzufallen.

      Also wenn Du schon Begriffe wie Kaspereltheater etc. in den Mund nimmst, dann fang mal in Washington an.

      TS
      Avatar
      schrieb am 28.05.03 12:24:05
      Beitrag Nr. 9 ()
      Was ist die UNO ohne die Militärmacht der USA?
      Avatar
      schrieb am 28.05.03 13:25:12
      Beitrag Nr. 10 ()
      @8
      Solange hunderttausende von Menschen - Betonung liegt auf Menschen - in einem Land abgeschlachtet werden, und das auch noch mit Voranmeldung - solange werde ich diese Terminologie wählen.
      Ob diese von Bush stammt oder nicht ist mir egal.

      War Srebrenica nicht genug?

      Wenn jemand sowas wie den Überfall Hitlers auf Polen verhindern kann dann vielleicht die Alliierten, aber mit Sicherheit nicht der Kasperverein.

      Siehe Überfall des Irak auf Kuwait.
      Oder Kosovo.
      Oder...

      In diesem Plauderclub sind Staaten wie der Kongo vertreten, die auch noch über die Schandtaten ihresgleichen abstimmberechtigt sind.

      Seit wann darf ein Verbrecher darüber abstimmen ob er verurteilt und bestraft wird oder nicht?

      Aldy

      P.S: Wer behauptet, der Mensch stamme vom Affen ab tut den Affen Unrecht!
      Avatar
      schrieb am 28.05.03 13:39:27
      Beitrag Nr. 11 ()
      ...guter Spruch - der mit den Affen...:cool:
      Avatar
      schrieb am 28.05.03 15:08:47
      Beitrag Nr. 12 ()
      @ Aldy

      Seit wann können Länder wie der Kongo darüber entscheiden? Informier Dich doch mal über die Abstimmungsregelungen, bevor Du so großartig daherredest.

      Ich kann ja verstehen, wenn man angesichts der Ereignisse im Kongo frustriert ist. Aber das, was Du da von Dir gibst, ist nichts als die verbalisierte Form von schlechter Laune, nicht mehr und nicht weniger.

      TS
      Avatar
      schrieb am 28.05.03 19:28:58
      Beitrag Nr. 13 ()
      Hier ist er, der Service für unsere Brachialrhetoriker:

      *******
      Sicherheitsrat will Kongo-Eingreiftruppe autorisieren

      New York (dpa) - Wegen der blutigen Massaker von Stammesmilizen im Nordosten Kongos will der UN-Sicherheitsrat am Freitag eine multinationale Eingreiftruppe autorisieren. Etwa 1000 Soldaten unter französischem Kommando sollen mit dem Mandat zur Anwendung von Waffengewalt gegen die Konfliktgegner in der Provinz Ituri ausgestattet werden. Eine entsprechende Resolution legte Frankreich dem Sicherheitsrat vor. Außerdem begannen Expertengespräche zur Klärung von Einzelheiten.
      ------------------------------------------------------------------------
      erschienen am 28.05.2003 um 18:12 Uhr
      © WELT.de
      Avatar
      schrieb am 28.05.03 21:04:00
      Beitrag Nr. 14 ()
      Diese Meldung steht in ähnlicher Form auch in der heutigen Süddeutschen Zeitung. Immerhin - es tut sich was!
      @12
      Heißt das, Länder wie Kongo, Sudan etc. haben in der UNO kein Stimmrecht? Ich spreche nicht von entscheiden, sondern von mitbestimmen.

      Und den Weltsicherheitsrat meine ich auch nicht - da ist der Kongo tatsächlich nicht vertreten.

      Jetzt sollen also 1000 Soldaten der EU-Eingreiftruppe richten, wozu 4000 UN-Blauhelme nicht fähig waren ?!

      Wenn das man gutgeht!

      Aldy
      Avatar
      schrieb am 28.05.03 21:14:59
      Beitrag Nr. 15 ()
      @ aldy

      Kann Dir nicht ganz folgen.

      Wie definierst Du Weltsicherheitsrat und wie UN-Sicherheitsrat? Wieso ist der Kongo im Weltsicherheitsrat nicht vertreten? Wo steht etwas von EU-Eingreiftruppe? Es geht doch hier wohl um UN-Soldaten, oder ist mir da was entgangen?

      Übrigens kann der Kongo natürlich wie alle anderen Länder mit abstimmen, kann mit seiner einzelnen Stimme aber natürlich nichts bewirken. Und selbst wenn die Mehrheit der Länder in seinem Sinne abstimmen würde, könnten die fünf Veto-Mächte eben noch ihr berühmtes Veto einlegen. Der Kongo kann also de facto nicht über die Entsendung in seinem im genehmen Sinne entscheiden, auch wenn er mit abstimmen kann. Logisch, oder?

      Übrigens gebe ich Dir Recht insofern, als dass das in der Tat nicht gut gehen kann mit 1000 Soldaten in so einem riesigen Land, wo lauter Kinder mit Maschinenpistolen herumfuhrwerken.

      TS
      Avatar
      schrieb am 28.05.03 22:45:25
      Beitrag Nr. 16 ()
      @tiramisusi
      Soweit ich informiert bin kann ein ständiges Mitglied des Weltsicherheitsrats wie China Beschlüsse des UN-Sicherheitsrates mit seinem Veto blockieren (z.B. Eingreifen im Irak).
      Aber es kann negative Beschlüsse (z.B. Ablehnung eines Irak-Angriffs) nicht umdrehen (Angriff des Irak trotz gegenteiliger Mehrheitsmeinung).
      Insofern haben aus meiner Sicht die Stimmen solcher Länder wie Kongo oder Sudan schon in der Summe ein gehöriges Gewicht, da man damit Mehrheiten beeinflussen kann.

      Es handelt sich lt. SÜDDEUTSCHER ZEITUNG tatsächlich um Soldaten der neuen EU-Friedenstruppe.
      UN-Generalsekretär Annan soll ein entsprechendes Hilfegesuch für einen bewaffneten Kampfeinsatz an die EU gerichtet haben.
      Deutschland will sich angeblich nur finanziell beteiligen.

      Aldy
      Avatar
      schrieb am 28.05.03 23:25:04
      Beitrag Nr. 17 ()
      ...nun es tritt auf,..! das vielstimmige Vetoballett mit
      ausgebufften Abstimmungspiruetten und rhythmischen
      Entscheidungskalkülen...
      Wie effektiv die UNO damit wirkt hat die
      Realität zum x-ten male bewiesen.
      Die UNO , - als Idee aus den Kriegswirrnissen der
      klassischen Kriege entstanden,
      ist nicht in der Lage sich auf ein total
      verändertes Kriesbild einzustellen,
      wobei Kriege nicht mehr totale sind und
      keine potentiellen Napoleone und Hitler mehr die Gefahr
      darstellen.
      Stammesfürsten und Stammesfehden prägen das neue (vergessene) Kriegsbild.
      Mit archaischen Gesellschaftsstrukturen, die man
      nur noch in der soziologischen Historie wähnte, jedoch
      mit Kalaschnikows für jeder Mann. Bei denen
      das (Maschinen)Gewehr den gleichen Machismo pflegt,
      wie vor einigen Jahrzehnten noch Pfeil, Bogen und Lanze.
      Und die diesen Machismo nicht durch ihre Kultur
      (Bildung, Wissenschaft, Kunst) zähmen wollen oder können.

      Schätze mal, dass die UNO in New York von ihren
      Mitgliedern als grosse Party benutzt wird, abgehoben
      und weit weg von den Geschehnissen, die Zeit schön
      verbringend und sich selbst bedienend
      . Aufgeblasen, eitel und arrogant ---> und jetzt ohne Einfluss ... :cool:
      Avatar
      schrieb am 28.05.03 23:49:51
      Beitrag Nr. 18 ()
      zu #17 für die administration in ny hast du mit deinem letzten absatz sicherlich recht.

      auch bei den peace keeping missions ist die bürokratie stark ausgeprägt, verbesserungswürdig.
      die eingesetzten truppen sind unbewaffnet, nur beobachter.
      wenn du dann im funk die granateinschläge in unmittelbarer nähe vernimmst, nicht helfen kannst, die stimmen der beobachter vernimmst, weißt du, das ist kein computerspiel mehr.

      solange aber die entscheidenden staaten der un keine ständige kampftruppe unterstellt, die einen sogenannten "robusten" auftrag erfüllen kann, ändert sich nichts.

      da, wie im kongo, das morden durch die ethnischen besonderheiten verstärkt wird, wäre bereits eine trennung der stammesgebiete hilfreich.
      dazu werden nicht 10.000de soldaten benötigt, sondern tatsächlich nur 5.000-10.000.

      und warum nicht eine söldnertruppe? ausbildungseinheiten werden jetzt schon von westlichen staaten (usa, gb, andere) finanziert.


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