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    Der Versuch,den "DOW "am Leben zu erhalten - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 05.06.03 06:19:36 von
    neuester Beitrag 05.06.03 08:57:25 von
    Beiträge: 7
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      schrieb am 05.06.03 06:19:36
      Beitrag Nr. 1 ()
      Auf dem amerikanischen Automarkt entsteht gerade ein längerfristiges Problem für die Autowirtschaft, dass nicht mehr so leicht zu lösen sein wird.
      Die amerikanischen Verbraucher haben sich an die Kaufanreize der Autofirmen derart gewöhnt, dass eine einzelne Automarke nicht mehr zurückrudern kann. Damit entsteht eine Form der "Deflation". Das Angebot ist einfach zu groß, der Markt gesättigt. Der Konkurrenzkampf wird über den Preis geführt. Die Preise sinken, bzw. die Kaufanreize der Firmen werden gesteigert (was im Prinzip auf das Gleiche herauskommt). Die Gewinnmargen werden damit geringer, so dass die Produktivität (Verhältnis Aufwand zum Erfolg) gesteigert werden muss. Daraus resultierende Kostensenkungsprogramme führen zu weiteren Arbeitsplatzabbau.
      Häufig wird allerdings dabei auch die Qualität der Produkte verringert. Der Konkurrenzkampf wird härter, die Preise sinken weiter. Die Folge, es überleben die Firmen, die es schaffen, möglichst kostengünstige, gute Produkte sicher an den Mann zu bringen.

      im amerikanischen Automarkt ist "Deflation" in vollem Gange. Dabei unterscheidet sich diese Art der Deflation von den historischen Deflationskatastrophen in einem wichtigen Punkt:

      Vereinfachte Definition: Eine Inflation entsteht, wenn zu viel Geld im Umlauf ist, mit der Folge, die Preise steigen. Ein Deflation also umgekehrt, wenn zu wenig Geld umläuft, so dass die Preise fallen. Ein Grund für die Deflationskatastrophen der Geschichte war, dass es zu einer Verknappung des Geldes kam. Und daraus resultiert die Ansicht, dass man bei Deflationsgefahr nur die Geldmenge erhöhen muss.

      Das ist auch der Grund, warum die FED versucht, durch Ausweitung der Geldmenge einer Deflation vorzubeugen. Frei nach dem Motto, wir können die Geldmenge so weit erhöhen wie wir wollen. Nur die "Geldmenge" ist bei der aktuellen Deflationsgefahr gar nicht das (wirkliche und einzige) Problem.

      Die Entwicklung auf dem Automarkt zeigt: Nicht nur die Verknappung der Geldmenge fördert Deflation. Selbst wenn Geld vorhanden ist, kann auch ein großes Überangebot zu deflationären Tendenzen führen. Denn an welcher Stelle letztlich der Geldfluss gestört wird, bei der Geldmenge, oder bei Kaufbereitschaft, ist offenbar egal.

      Stellen Sie sich vor, sie haben ausreichend (nicht zu viel!) Geld. Sie haben sich an ihren Fernseher gewöhnt, er läuft. Warum sollten Sie sich einen neuen kaufen? Mit ihrem Auto sind sie mehr als zufrieden. Ihr Staubsauger läuft bestens. Und ihre Stereoanlage macht auch noch anständig Lärm. Warum sollten sie kaufen? Aber die Wirtschaft produziert immer mehr, immer billiger. Damit produziert sie weit mehr, als wirklich gebraucht / verbraucht wird.

      Bisher versuchten die Unternehmen diese Situation zu lösen, indem sie "Kaufanreize" durch "Neuentwicklungen" schafften. Auf das Beispiel Fernsehen angewendet: Buntfernsehen, Stereofernsehen, Videotext, Hifi Dolby Surroundsystem, Flatscreens.

      Das hat auch bisher bestens funktioniert. Nach jeder Neuentwicklung kam es aber auch zu einer kleinen Sättigung und damit Produktinternen "deflationären" Tendenzen. Die neuentwickelten Produkte wurden immer billiger. Meistens wurden dann schnell neue Produktentwicklungen auf den Mark gebracht. (Dieser Prozess beschleunigte sich, immer schneller kam es zu Neuentwicklungen, um den Preisverfall entgegenzutreten)

      Der größte bekannte "Kaufanreiz" der letzten Jahre geschah durch die Entwicklung der Computerchips, die sicherlich einer der Hauptgründe für diese gigantische Hausse bis März 2000 war.
      Immer neue Produkte regten den Konsum an, immer schneller Chips ermöglichten die vollständige Revolution nahezu aller Produktbereiche (und Produktionsbereiche). Immer schneller wurden neue Gebrauchsgegenstände entwickelt, gekauft, mehr produziert, mehr verdient, mehr ausgegeben. Diese Spirale brach nach dem Internethype und der daraus resultierenden Frustration ( das Internet erfüllte die hohen Konsumerwartungen nur zu einem sehr geringen Teil, also eher gar nicht) völlig ein.
      Da im Moment keine revolutionären Neuentwicklungen zu erkennen sind, bleiben die Märkte "gesättigt". Nahezu jeder hat ein Handy, einen Computer, einen tollen Fernseher, eine Hifianlage etc.
      Es wird für die Produzenten immer schwieriger neue Produkte an den Kunden zu bringen. Erschwerend kommt eine gewisse Hightechverdrossenheit hinzu. Der Produktrausch, der durch die Entwicklung des Chips entstand ist und der damit verbundene Konsumrausch sind an einem Endpunkt angelangt. (Natürlich hat der Börsencrash auch eine Menge Geld vernichtet. Dieser Umstand und andere Faktoren wie Zukunftsängste, Arbeitslosigkeit, etc haben zusätzlich zu einer Verminderung der Kaufbereitschaft geführt, ebenso wie die Schuldenbelastung der privaten Haushalte).

      Nun kommt es zu dieser so typischen Gegenbewegung. Neue Produkte, die wieder eine erhöhte Kaufbereitschaft erzeugen, sind kaum noch zu erwarten. Auch weil durch Kostensenkungen natürlich gerade die wichtigen Investitionen im Bereich Forschung wegfallen. Also gerade in dem Bereich, der wieder neue Produkte auf den Markt bringen könnte. Sehen Sie sich in diesem Zusammenhanf die Digitalkameras an. Deren "Erfindung" hat noch einmal einen kleinen Boom bewirkt.
      Aber ein großer umfassender Boom, wie durch die Erfindung des Computerchips an sich, ist zurzeit nicht zu erkennen. Die Kostensenkungen führen dazu, dass weniger verdient wird, mehr Arbeitslosigkeit entsteht. Auch das wirkt sich weiter belastend auf den Konsum aus.
      Es wird noch weniger konsumiert.
      Die Nachfrage und die Kaufbereitschaft sinken noch weiter gegenüber dem Angebot. Diese Spirale steht uns nicht bevor, in dieser Spirale sind wir bereits mitten drin: Folge: Eine Deflation, deren Hauptproblem nicht die Geldmenge, sondern die Konsumbereitschaft ist.

      Vielleicht verstehen Sie jetzt, warum in Japan die Versuche, die Geldmenge zu erhöhen, um damit die Deflation zu bekämpfen, so kläglich gescheitert sind. (Aber auch die Versuch die Konsumbereitschaft selbst anzukurbeln, sind in Japan gescheitert).
      Und vielleicht verstehen Sie auch, warum ich denke, dass Alan Greenspan genau den gleichen Fehler wie die Japaner macht und warum ich denke, dass egal was Alan Greenspan auch macht, dieser Prozess einfach nicht zu vermeiden ist. Vielleicht schafft er es, sie nach hinten zu verschieben, was den Effekt allerdings noch verstärken dürfte. Diese deflationären Tendenzen sind die natürliche Folge des gigantischen Technologiesprungs der 80er und 90er Jahre. Deswegen bin ich auch davon überzeugt, dass es zu keiner nachhaltigen Konjunkturerholung kommen wird! Daraus folgt: Die Börsen werden weiter fallen, so länger diese Rallye dauert, um so tiefer. Danach werden sie in eine lange Phase der Seitwärtsbewegung mit leicht fallender Tendenz einmünden.

      Mehr als fraglich ist, ob man diese strukturellen Problemen durch geldpolitische, sozialppolitisch oder andere politische Konzepte, Theorien und Strategien entgegentreten kann. Das gelang in Japan nicht, weil es nicht gelingen konnte und ich vermute, das wird auch nicht in Amerika und erst recht nicht in Europa gelingen. Vielleicht sollten die Staaten nicht versuchen die Deflation zu verhindern, sondern sie fördern. Denn es könnte sein, so mehr man sie verhindert, so mehr wird sie verlängert.
      Also eine kurze heftige und schmerzvoll Deflation, verbunden mit einer maßvollen Geldpolitik. Wie kontrolliertes Fieber bei einer Krankheit. Ansonsten stehen uns vielleicht harte 12–15 Jahre bevor.


      Warum die Insider der Technologiefirmen allerdings gerade verkaufen? Vielleicht weil die Bullenquote März 2000 Niveau erreicht hat?

      62,9 % Bullen


      Die Kurse der US-Anleihen sind wieder etwas zurückgekommen, und das Rohöl ist wieder über die Marke von 30 Dollar pro Barrel gestiegen. Der steigende Rohölpreis ist für John Myers, den Herausgeber von "Outstanding Investments", keine Überraschung. Er prognostiziert seit Wochen, dass die schnelle Beendigung des Irakkriegs den Bullenmarkt im Öl nicht schnell beenden würde. Im Gegenteil – Myers sagte voraus, dass die Preise für Rohöl und Erdgas weiter steigen würden. Der Rohölpreis (Lieferung Juli) steht bei rund 30,70 Dollar pro Barrel, der Preis für Erdgas (Lieferung Juli) steht bei 6,415 Dollar.

      Früher wurden steigende Inflationspreise als Vorzeichen einer Inflation angesehen. Aber in der heutigen intelligenten, völlig abgesicherten Welt, können steigende Ölpreise glücklich mit einer weitverbreiteten Deflations-Phobie koexistieren.

      Trotz mancher Rückschlage bleiben die Investoren am Aktienmarkt optimistisch, ja, überschwänglich. Leider ist ein begeisterter Investor oft ein falsch liegender Investor.

      Mit anderen Worten, Investoren tendieren dazu, übermäßig optimistisch zu werden, unmittelbar vor scharfen Selloffs.

      Wenn die Vergangenheit der Prolog ist, dann sollten die Bullen unter den Kleinanlegern Grund zur Nervösität haben.

      Laut einer aktuellen Umfrage (Quelle: American Association of Individual Investors) ist die Stimmungslage derzeit sehr bullisch. 62,9 % der individuellen Investoren bezeichneten sich selbst als "Bullen", während nur 14,3 % von sich sagen, dass sie "Bären" sind.

      Merkwürdigerweise zeigen diese Umfragewerte die höchste bullische Stimmung seit März 2000 – dem letzten Monat der Spekulationsblase. Am 10. März 2000 erreichte der Nasdaq-Composite Index sein Allzeithoch von 5.132,52 Punkten – ein Punktestand, der 222 % über dem aktuellen Niveau liegt. Oder, wenn man es positiver formulieren will: Wenn man am 10. März 2000 alle Aktien des Nasdaq-Composite gekauft hätte, würde man jetzt NUR 7 Jahren mit 15 % jährlichen Gewinnen brauchen, um wieder bei plus/minus Null zu sein.

      Sonderfall US-Immobilienaktien, die in den letzten Wochen zu den Highflyern gehörten, obwohl hier eigentlich alles für fallende Kurse spricht. Michael Santoli vom Barron`s Magazin meint dazu: "Es muss noch nicht einmal eine Spekulationsblase am Immobilienmarkt selbst geben – die US-Bauaktien sind auch so reif für einen gefährlichen Kursverfall."

      "Sie werden zunehmend verwundbar, da sich langsam die Erwartung durchsetzt, dass sie nicht ewig wachsen können ... Ein Hedgefondsmanager, der angeblich seit letzter Woche auf fallende Kurse bei diesen Titeln gesetzt haben soll, betont, dass die Gewinne einiger dieser Unternehmen auf Landkosten basieren, die vor Jahren zu relativ niedrigen Preisen gekauft worden waren. Dadurch sehen die Gewinnmargen besser aus. Gleichzeitig kaufen sie weiter Land, von Verkäufern, die sich des steigenden Wertes ihrer Grundstücke völlig bewusst sind. Also beginnen die Kosten zu steigen. Die Bestände an vorhandenen Häusern, die zum Verkauf stehen, beginnen zu steigen – ein potenzielles Zeichen einer Abschwächung der Konsumentennachfrage. Weil die Zinssätze schon ziemlich tief sind, können sie auch nicht mehr viel fallen, um die Nachfrage zusätzlich anzuspornen ... und eines Tages werden diese Argumente für die Investoren ziemlich wichtig sein. Aber wer weiß, wann?"

      Wahr genug, und ich möchte noch hinzufügen, dass ein weiteres Argument für die Käufer von Aktien aus dem Sektor "US-Immobilien" sehr bald wichtig werden könnte: Die Entwicklung am US-Arbeitsmarkt. Arbeitslose Amerikaner kaufen weniger Häuser.

      Fazit: Es gibt keinen Grund, auch nur mittelfristig gar langfristig Auto-Aktien zu kaufen

      Nikkei ..........................................................................................................................................DOW


      Wir dürften jetzt da sein, wo der Nikkei Anfang 2002war
      Avatar
      schrieb am 05.06.03 06:29:30
      Beitrag Nr. 2 ()




      ein Blick auf die Umsätze zeigt, daß z.B. bei den deutschen Autobauern, die Umsätz immer weniger werden, wobei wir bei den Amerikanischen zunehmend Umsätze sehen und das auch noch auf dem niedrigen Niveau. Ein zeichen, daß man das sinkende Schiff verläßt.
      Avatar
      schrieb am 05.06.03 06:31:58
      Beitrag Nr. 3 ()
      wer finanziert diesen us amerikanischen alptraum?

      europa ----- u.a.der deutsche (auto) käufer:mad:
      Avatar
      schrieb am 05.06.03 07:07:16
      Beitrag Nr. 4 ()
      Es ist eben so, daß die ganze westlichen Industrie-Nationen in einer Erneuerungsphase stecken. So nach dem Motto, die Natur bereinigt sich selbst.
      Mechanisierung und Automatisierung vernichten zwangsläufig Arbeitsplätze. Alles wird schneller, kurzlebiger usw.
      Außerdem wächst die Bevölkerung, trotz wenig werdender Arbeitsplätze.

      Es wird nicht funktionieren, im billigen Ausland zu produzieren und im eigenen Land zu konsumieren.
      Nur von dem Dienstleistungsgewerbe kann eine Nation nicht dauerhaft leben.

      Dieses Problem hat aber die USA jetzt i.M. und wir sind im Bergiff zu folgen. Und wir werden zwangsläufig folgen.

      Vom Geld hin und herschieben kann dauerhaft keine Nation am Leben erhalten werden.

      Es klingt jetzt zwar etwas überzogen oder dramatisch, aber im großem Zeitraster gedacht, wird sich die Welt verändern.
      So wie sich Kontinente verschieben, so verlagern sich Produktions-Standorte.
      Vereinfacht ausgedrückt, einige Länder , die bisher schlecht gelebt hatten, werden an Lebensqualität dazu gewinnen und die Länder , die bisher auf der "Sonnenseite" waren, werden sich nach unten anpassen müssen.

      Alles ist nur 100% wenn eine Verschiebung stattfindet, so gibt es Gewinner und Verlierer.

      Die entscheidente Frage wird sein, wird dieser Erneuerungsprozess friedlich ablaufen?
      Wo doch der Mensch, schlecht auf seinen gewohnten Luxus verzichten kann, wer gibt schon sein "Lebensstandart" freiwillig ab ?

      Die boomende Rüstungsindustrie zeigt uns den Weg, so denke ich, obwohl das i.m. schwer vorstellbar ist, zumal der Mensch doch immer an das Gute glaubt, um hinterher entäuscht zu werden.
      Nun, dieser "Erneuerungsprozess" wird langsam von Statten gehen und somit ist noch etwas Zeit.
      Und allzu Schwarz muß man ja auch nicht sehen, nur aufhalten kann es keiner!
      Avatar
      schrieb am 05.06.03 07:56:24
      Beitrag Nr. 5 ()
      Hallo YoYo

      schön das du wieder einmal da bist, lange nichts von Dir gehört.

      So wird es kommen, daß denke ich auch.

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      schrieb am 05.06.03 08:50:59
      Beitrag Nr. 6 ()
      #1
      toller Beitrag (hättest du doch schon 2000 bringen können ....)
      also sollte man wenn man längerfristig investieren will, in die Länder investieren wo unsere Industrie hin abwandert.
      Das ist die Erneuerungsphase siehe Automobilindustrie um nur auf einen Zweig zurück zukommen Polen, Bulgarien Tschechen usw. und wir werden den Lebensstandart erhalten wie in den genannten Ländern und sie unseren....
      Avatar
      schrieb am 05.06.03 08:57:25
      Beitrag Nr. 7 ()
      @ 6

      Ich glaube , er meint, das sich der Lebensstandart angleicht. Was "wir" verlieren, gewinnen die "anderen" dazu. Der Küchen ist wirklich nur 100 % und wenn der eine abgibt, bekommt der andere dazu.
      Das wird nicht so krass sein, das wir leben müssen, wie in der Steinzeit, aber wesentlich eingeschränkter und doch im Vergleich zu jetzt o. früher ärmer. Das kann man sehen wie man will.


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