checkAd

    STREIK DER METALLER - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 21.06.03 12:03:01 von
    neuester Beitrag 21.06.03 19:51:26 von
    Beiträge: 5
    ID: 745.507
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 111
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 21.06.03 12:03:01
      Beitrag Nr. 1 ()
      STREIK DER METALLER

      Auch Siemens droht mit Abzug aus dem Osten

      Auch die zehntausend Siemens-Mitarbeiter in Ostdeutschland müssen langfristig offenbar um ihren Job bangen. Als Konsequenz aus dem Metaller-Streik in Ostdeutschland überdenkt nach BMW jetzt auch der Elektronik-Konzern sein dortiges Engagement. Kanzler Schröder rief zu einem Ende des Arbeitskampfes auf.




      Berlin/Leipzig - "Wenn der Vorteil der 38-Stunde-Woche aufgegeben wird, stellen sich unsere dortigen Standorte von der Kostenseite her neu dar", zitierte die Zeitung "Die Welt" Siemens-Sprecher Eberhard Posner. Kurzfristig sei zwar nicht mit Entlassungen zu rechnen: "Aber langfristig kann das Vorgehen der IG Metall sehr wohl Folgen haben", sagte Posner. Siemens ist dem Bericht zufolge in Ostdeutschland an 15 Standorten mit insgesamt 10.000 Mitarbeitern vertreten.

      "Langfristig sehr wohl Folgen": Siemens erwägt Konsequenzen aus dem Metaller-Streik

      Auch Gesamtmetall-Präsident Martin Kannegiesser befürchtet durch die Streiks in der ostdeutschen Metallindustrie schwere Folgeschäden. Zu den schon jetzt spürbaren wirtschaftlichen Einbußen kämen unkalkulierbare psychologische Langzeitwirkungen. "Das wirkt ausgesprochen tief abkühlend auf jedes weitere Engagement in Ostdeutschland. Und es wird künftig gerade im Ausland schwer sein, Investitionsentscheidungen durchzukriegen", sagte er.

      Er warf der IG Metall zudem eine völlig unangemessene Form des Konflikts vor. "Sie greift empfindliche Netzwerke an und sorgt damit für einen Laufmascheneffekt", sagte er mit Hinweis auf den bevorstehenden Produktionsstopp bei BMW mangels Teilen von Zulieferern. Jetzt zerrissene regionale Industrienetzwerke zum Beispiel in der Automobilbranche könnten auf Dauer beschädigt werden.

      Kannegießer wiederholte die Gesprächsbereitschaft der Arbeitgeber, allerdings ohne ein neues Angebot. Er warnte die IG Metall gleichzeitig davor, mit ihrer Taktik unabsehbare Folgen für die Wirkung von Flächentarifverträgen heraufzubeschwören. Die Gewerkschaft werde mit dem Abschluss von Haustarifverträgen die Verbände nicht zu einem schädlichen Abschluss zwingen.

      Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) sprach sich vor dem Hintergrund der Streiks für eine Verlängerung der Arbeitszeit aus. Der stellvertretende CDU-Vorsitzende sagte der Oldenburger "Nordwest-Zeitung", dieser Streik passe nicht in die politische Landschaft.

      Im verschärften internationalen Wettbewerb falle Deutschland weiter zurück, wenn die durchschnittliche Jahresarbeitszeit nicht verlängert werde. Wulff: Bei allem Respekt vor der Tarifautonomie - aber eine oder zwei Stunden Mehrarbeit pro Woche ohne Lohnausgleich sind zumutbar, wenn damit der Arbeitsplatz gesichert werden kann."

      Bundeswirtschafts- und Arbeitsminister Wolfgang Clement (SPD) hatte diese Woche eine Streichung von Feiertagen ins Gespräch gebracht und damit eine Debatte über die Arbeitszeit in Deutschland ausgelöst.

      Bundeskanzler Gerhard Schröder hat an die Tarifparteien appelliert, den Arbeitskampf zu beenden. Am Rande des Balkan-Gipfels von Thessaloniki sagte Schröder am Samstag: "Die Tarifparteien sollten sich lieber eine Stunde früher als eine später einigen."


      quelle: spiegel.de


      IG METALL

      Gewerkschaft droht mit Streik-Ausweitung

      Der Streik in ostdeutschen Betrieben sorgt im ganzen Land für Aufruhr. Autokonzerne drohen mit Rückzug aus den bestreikten Bundesländern, Politiker bangen um die gerade erst geschaffenen Arbeitsplätze. Die IG Metall gibt sich unversöhnlich und antwortet mit einem Ultimatum.



      Berlin/Leipzig - Die Arbeitsniederlegungen im Osten sorgen in Westdeutschland für Produktionsengpässe. So kündigte Autobauer BMW an, dass die Produktion der 3-er Reihe in den Werken München und Regensburg von Montag bis mindestens Mittwoch gestoppt werden müsse. Grund dafür sind fehlende Getriebe-Lieferungen des bestreikten ZF-Werkes in Brandenburg.


      Heute kein Phaeton: Streikposten vor der Gläsernen Manufaktur von VW in Dresden

      Nach Einschätzung von Ferdinand Dudenhöffer, Professor für Automobilwirtschaft an der Fachhochschule Gelsenkirchen, zufolge kostet ein Produktionsausfall der 3er-Reihe den Konzern etwa 38 Millionen Euro Umsatz und vier Millionen Euro Gewinn pro Tag. Mit den Streiks werde die Zuverlässigkeit der Autozuliefer-Kette beschädigt, warnte Dudenhöffer. "Damit werden BMW, aber auch die anderen Autohersteller, in Zukunft weitere Risikostreuungen in ihre Zulieferkette einbauen - zum Schaden der neuen Bundesländer."

      BMW baut gerade ein neues 3er-Werk in Leipzig auf und will dort mehr als 5000 Arbeitsplätze schaffen. Angesichts der IG-Metall-Streiks will die Konzernleitung eigenen Angaben zufolge diese Investitionsentscheidung überdenken. Auch Opel will nach Angaben der "Financial Times Deutschland" nicht ausschließen, sich bei künftigen Investitionen gegen Ostdeutschland zu entscheiden. Opel hat ein Werk in Eisenach.



      Politiker in Panik

      Die Ankündigung der Autokonzerne löste bei Politikern die Angst vor einer Abwanderung möglicher Investoren aus Ostdeutschland aus. Die derzeitigen Tarifzeiten seien ein Standortvorteil der neuen Länder, sagte der thüringische Ministerpräsident Dieter Althaus im NDR. "Wir haben eine ganze Reihe von Ansiedlungen, die genau auch wegen bestimmter Standortvorteile zu uns gekommen sind." Leipzigs Oberbürgermeister Wolfgang Tiefensee sagte im Deutschlandradio, die Arbeitsniederlegungen fänden am falschen Ort und zur falschen Zeit statt. Er appellierte an die IG Metall, ihre Strategie zu überdenken.

      Die zeigt sich jedoch wenig kompromissbereit: Am Freitagnachmittag forderte sie die Arbeitgeber zur sofortigen Rückkehr an den Verhandlungstisch auf. Dazu setzte die Gewerkschaft ein Ultimatum bis Mittwoch. Andernfalls sollen die Streiks ausgeweitet werden.

      Der sächsische Arbeitgeberverband VSME befürchtet langfristige negative Auswirkungen des Streiks. Hauptgeschäftsführer Andreas Winkler sagte der "Neuen Presse", er befürchte, dass viele geplante Investitionen gestoppt und stattdessen in Osteuropa getätigt würden. Dann würde der Osten "noch Jahrzehnte Kostgänger des Westens bleiben". Gesamtmetall-Hauptgeschäftsführer Hans Werner Busch erklärte auf der Mitgliederversammlung in Hannover: "Die IG Metall führt einen Arbeitskampf gegen den Aufschwung Ost."

      Auch VW befürchtet Ausfälle

      Sachsens Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU) befürchtet ebenfalls schwere Schäden für den Aufbau Ost. "Wenn die Investoren den Eindruck gewinnen, dass ihre Erwartungen an den Standort nicht erfüllt werden, dann werden sie in Zukunft diesen Standort meiden", warnte er im Landtag.

      Das VW-Werk in Wolfsburg stellt sich auf Produktionsausfälle bei Golf und Lupo ein. Halte der Arbeitskampf an, würden Ende kommender Woche Teile aus dem ostdeutschen Werk Mosel für die Produktion fehlen, sagte ein VW-Sprecher am Freitag. In den Werken in Mosel und Chemnitz ist an zwölf Tagen der vergangenen drei Wochen nicht gearbeitet worden. Neben 3200 Motoren werden dort normalerweise täglich 1100 Passat und Golf gefertigt. Solidarisch mit den Ostkollegen zeigten sich nach Angaben der IG Metall die 7300 Beschäftigten im Volkswagenwerk Salzgitter. Dort stand bereits am Donnerstag die komplette Frühschicht still.

      Bei DaimlerChrysler wird das Werk Berlin-Marienfelde bestreikt, in dem der Mini-Van Vaneo gebaut wird. Die Produktionsausfälle wurden nicht beziffert.

      IG-Metall-Vize Jürgen Peters wies eine Schuld für Produktionsausfälle zurück. Gerade die bestreikten Autozulieferer zeigten unter dem Druck der großen Werke kaum Verhandlungsbereitschaft, sagte er dem Radiosender NDR Info. "Wenn also die Autokonzerne Verursacher dieser Streiks sind, dann müssen sie auch die Nachteile hinnehmen." Seiner Meinung nach wird die ostdeutsche Wirtschaft durch den IG-Metall-Streik nicht nachhaltig geschwächt.

      Am Freitag waren 11.000 Beschäftigte in 16 Betrieben in Sachsen, Berlin und Brandenburg im Ausstand. Am Wochenende will die IG Metall den Arbeitskampf bis Montag für Beratungen unterbrechen. Die Metall- und Elektroindustrie in Ostdeutschland zählt etwa 310.000 Mitarbeiter.



      *kopfschüttel*
      Avatar
      schrieb am 21.06.03 14:48:19
      Beitrag Nr. 2 ()
      kommt mir bekannt vor
      hat nicht Tochterunternehmen Infineon
      gedroht in die Schweiz abzuwandern wegen den hohen
      Steuern .

      Obwohl die machen Verlust und bezahlen überhaupt keine Steuern
      sondern haben vom Staat Geld bekommen

      Wenn Siemens abwandern möchte ,
      dann bitte das ganze Geld zurück
      an den Staat
      Avatar
      schrieb am 21.06.03 16:28:47
      Beitrag Nr. 3 ()
      Die ollen Gewerkschaftler ... werden sich wundern, wieviel Freizeit einige ihrer Mitglieder bekommen werden :D
      Leider wird es noch mehr Unschuldige treffen. :mad:

      #2
      Du kapierst es nicht, oder?
      Infineon macht sehr zyklisch heftige Gewinne und heftige Verluste.
      Nach den Plänen der Regierung sollen die Verluste nur noch begrenzt anrechenbar sein (bzw. sogar im Verlustfall eine Mindeststeuer anfallen!?), die Gewinne sollen aber voll versteuert werden. Der Tod für ein zyklisches Halbleiterunternehmen.
      Avatar
      schrieb am 21.06.03 16:32:50
      Beitrag Nr. 4 ()
      Dann braucht man ja Siemens auch nicht mehr bei Ausschreibungen berücksichtigen.;)
      Avatar
      schrieb am 21.06.03 19:51:26
      Beitrag Nr. 5 ()
      #4
      Genau. Dann bevorzugt man eben andere ausländische Unternehmen, auch wenn sie teurere Gebote abgeben und überhaupt nicht im Inland fertigen.
      Sowas würde mich gar nicht wundern, denn die Deutschen sind gut darin, sich ins eigene Knie zu schießen.
      ;)


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      STREIK DER METALLER