Liebe Ossis, wollt Ihr nun wirklich doppelt solange arbeiten ? - 500 Beiträge pro Seite

[Milchmaedchen_Anni]

Mit großer Genugtuung verfolge ich in der Presse den Kampf um die 35-Stunden-Woche im Osten (für die älteren Board-Miglieder: Zone).
Habt Ihr nun endlich eingesehen, daß mit den knapp 20 Stunden, die Ihr bisher mehr oder weniger produktiv am Arbeitsplatz absitzt (der Rest entfällt auf Einkaufen, Sapzierengehen, Privattelefonate etc.), kein Staat zu machen ist?
Nun könntet Ihr wieder Geschichte schreiben als das erste Volk, das eine Verdoppelung der Arbeitszeit durch Arbeitskampf durchgesetzt hat.


Viel Erfolg


Anni

[mausschubser]

Ich bin kein Ossi, aber das liebe Milchmädchen hat wirklich nur von Milch eine Ahnung... Klopf, klopf, jemand zu Hause?

[887766]

Vorhandene Arbeit auf mehrere Arbeitnehmer verteilen darin kennen sich "rote Socken" aus.

[Milchmaedchen_Anni]

Hatte das Vergnügen, ein paar Jahre mit Ossis zu arbeiten.


Und aus die Maus


Anni

[Lasterofzaster]

@ Anni

Hab `ne Tochterfirma "drüben",
werde nicht erleben, dass die Jungs kapieren
was im Kapitalismus, und gerade jetzt, abgeht.
Gebe ja zu, die verdienen drüben weniger als
meine Leute hier im Westen. Aber schaffen auch,
bei gleicher Ausrüstung, nur gut die Hälfte. Mit wenigen
Ausnahmen. Wenn ich die Lohnstückkosten vergleiche ...
Werde mich auch bei Gelegenheit von dieser Firma trennen,
sobald mir jemand angemessene Kohle bietet.
Zum Grübeln:
Vor der Wende: Firma hat 106 Angestellte.
Nach Übernahme von mir 1990 noch 39 bei Produktionsteigerung von gut 50 % !
Jetzt 23. Denke 15 Wessis würden das auch hinkriegen.

Die Gewerkschaft war mal irgentwann in der Firma und hat
versucht Mitglieder zu werben. Habe die Typen rausgeschmissen und meinen Mitarbeitern mal erzählt, was Tacheles ist. Sollten die mal streiken, können die sich
am nächsten Tag Ihre Klamotten abholen.
Sorry, aber anders würden dies nicht raffen.

[AKor74 [KommA]]

würdest du 100% geben, wenn deine kollegen 100km westlich gut 25% mehr verdienen?

[Bodenseemann]

Und aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit lassen sich die Arbeitnehmer von unverschämten Mitarbeiter verachtenden Arbeitgebern auch erpressen.

An Gesetze halten? Nöööööö! Wenn bei den Verbrechern unter den Arbeitgebern die Arbeitnehmer versuchen Ihre gesetzlich zustehenden Rechte (wie Betriebsrat) in Anspruch zu nehmen, werden diese einfach mit der Drohung "Kündigung" erpresst.

Nur sollte keiner dieser zu tiefst verachtenden Sklavenhalter auch noch so blöd sein und offen zugeben, was er für ein Spiel treibt.

Selbst Mc Donalds lässt es wie ein Zufall erscheinen, wenn Filialen in denen sich ein Betriebsrat etablieren wollte plötzlich geschlossen (und nach ein paar Monate wieder eröffnet) werden. Für so manches zu verachtendes Subjekt der egoistischen Gier ist das wohl ein Vorbild.

BM

[Spitzfeuer]

Osten zubetonieren und Parkplatz draus machen! Sag ich schon seit Jahren

[gezwirbelt]

#5,

was zahlste denn den "Typen" da drüben im Osten so für’n Stundenlohn? Kriegt da wenigstens der Antreiber schon nen Euro die Stunde?
Und wie kriegst’e denn eigentlich dort eine Produktionssteigerung hin? Vielleicht mit nem Schlägertrupp, der den "Typen" mal so richtig zeigt, was Sache ist?

An deiner Stelle würde ich sowieso alle rausschmeißen. Alle anderen sind ja eh nur Vollidioten.
Du kriegst das ja bestimmt alles selber hin. Bist ja voll auf Zaster.

[Albatossa]

[Lasterofzaster]

Genau so hab ich mir das vorgestellt.
War ja auch, und mit Absicht, sehr spitz formuliert.
Aber eins möchte ich klarstellten:
In allen Firmen herrscht ein gutes bis sehr gutes
Arbeitsklima. Das ist mir wichtig, weil ich "mit"
meinen "Mit-Arbeitern" arbeite. Und da ich die meiste
Zeit arbeite, ist mir gute Laune wichtig.
Es muss nur allen klar sein, dass ich nicht aus Jux
die Firma im Osten habe und irgentwie doch mal Geld verdienen möchte.
Würde ich nicht ab und zu die Stühle mal gerade rücken
wäre längst die Firma geschlossen.
Diejenigen, die von "Ausbeutern" sprechen, mögen sich bitte
mal als Unternehmer betätigen !
Ich habe wirklich viel Geld in die Firma gesteckt und
so gut wie nichts entnommen. Wenn ich aber an so selbst
gestrickte Probleme der Gewerkschaften denke, komme
ich auf die Frage, warum ich das mache.
Die streiken wegen 3 Stunden weniger Arbeit !
Ich mache pro Woche an die 60 !
Ehrlich: Wenn ich die Knete auf ein ganz normales Sparbuch
gelegt hätte, wäre mir viel Ärger, Arbeit und Risiko erspart geblieben, zudem hätte ich mehr verdient.
Daran denkt keiner ! Und wenn meine Leute nicht mitgespielt
hätten (bei wenig Lohn), gäbe es Firma heute nicht mehr
und 23 Arbeitslose zusätzlich. Und die 23 sind bis auf eine
alles Alleinverdiener, will heissen: es geht um 22 Familien.
Will sagen:
Wenn ich mal Tacheles rede, geht es nicht um mich, sondern
um meine Firma und die Stellen Mitarbeiter !
Jeder meiner Mitarbeiter hat trotz geringem Lohn
mehr verdient als ich selbst !
So, jetzt könnt Ihr weiter auf mich eindreschen !

[Albatossa]

Hallo Lasterofzaster,

ich muß auch jede Woche um die 65-70 Stunden arbeiten und habe von den 365 Tagen im Jahr höchstens 20 Tage frei wobei ich da noch zusätzlich Personal anstellen muß! Für mich sind die Gewerkschaft ein heuchlerische Brut von faulen und heulerischen Drecksäcken!

Gruß Albatossa

[Jarrod21]

Die meisten der Ossis müssen bald gar nicht mehr arbeiten, wenn die Betriebe ins Ausland abziehen oder Insolvenz anmelden. Wieviele Betriebe können sich schon weniger Produktivität (resultierend ausweniger Arbeitszeit) bei vollem Lohnausgleich leisten?

[Jarrod21]

#10 zeigt doch schön, daß wir in diesem Land langsam aber sich den Anschluß verlieren. Andere Staaten sind wesentlich attraktiver für Engagements und Investitionen, wovon auch nur diese profitieren. Wir arbeiten im Schnitt ja nur noch zirka 42000 Stunden. Schon die Schweizer legen umgerechnet zwei Monate länger hin. So können wir nicht konkurrenzfähig bleiben. Und erst recht nicht, wenn wir einerseits immer weniger arbeiten und auf der anderen Seite immer mehr Geld haben möchte. So geht die Volkswitchafts den Bach runter, liebe Gewerkschafter.
Der Streik in Ostdeutschland hat fatale Auswirkungen auf die gesamte Republik, da wo noch vor kurzem 5500 direkte (und das x-fache an indirekten) Arbeitsplätze allein durch BMW entstehen sollten, muß man fürchten, daß die Arbeitslosigkeit weiter emproschnellt, was somit für den Staat und somit für uns erhebliche Nachteile hat.

[mausschubser]

Jarrod, der Streik in Ostdeutschland wird teilweise durch Streikposten aus Baden-Württemberg aufrechterhalten, weil die Beschäftigten, die faulen Ossis, arbeiten möchten.

Einige haben schon verstanden, dass die Mehrarbeit in Ostdeutschland als Standortvorteil gesehen werden kann. Nur die Gewerkschaft muß natürlich Recht behalten. Ossis???

[börsenjörg]

Habe einen Kumpel, der bei BMW arbeitet(seit Mai) und zu den Leuten gehört die später in Leipzig eingestzt werden sollen.
Er hat gestern erst ne Bemerkung gemacht, wenn Leipzig nun doch nicht anläuft, will er die Gerkschaft auf Schadensersatz verklagen, da der Streik nicht hätte sein müssen.(hat aber keine Chance auf erfolg)
Mein vater arbeitet in einem Automobilzulieferbetrieb der nicht tariflich gebunden ist, als Cnc - dreher.(Mitarbeiterzahl ca 100) für knapp 10 Euro/h. Im drei - Schichtsystem bei 42,5 stunden wochenarbeitszeit.Urlaub 22 tage im Jahr.Angefangen hatte mein Vater vor rund 5 Jahren mit 8,5 Euro/h als gelernter Dreher und 30 jahren berufserfahrung mit Weiterbildung CNC.
Und das ist hier im Osten gang und gäbe....

Nur mal so zur Info....

[887766]

Das ist eine alte Weisheit wer hinter einer Drehbank steht wird es Im Leben nicht zu Reichtum bringen.
Der vor einer Drehbank steht hat da schon eine größere Chance zu Reichtum zu gelangen.

[Milchmaedchen_Anni]

Dafür dreht der hinter der Drehbank schneller durch !