Zinssenkung um 25 Basispunkte - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 26.06.03 20:20:24 von
neuester Beitrag 26.06.03 20:54:55 von
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Donnerstag, 26. Juni 2003
Zinssenkung um 25 Basispunkte
von Jochen Steffens
Nun hat Alan Greenspan offensichtlich etwas "Vernünftiges" gemacht.
Wenn man in diesem Zusammenhang von Vernunft reden kann. Er hat sich
für den moderaten Zinsschritt von 25 Basispunkten entschieden. Damit
sinken die Zinsen auf 1 %, das tiefste Niveau seit 1958.
Aber im Prinzip hatte er keine andere Wahl. 50 Basispunkte hätten
signalisiert, dass es der amerikanischen Wirtschaft doch schlechter
geht - mit der Folge stark fallender Aktienkurse. Dieses Signal wollte
die Fed offenbar nicht geben. Keine Zinssenkung hätte auch zu stark
fallenden Kursen geführt. Auch das sollte wohl verhindert werden.
Es blieb nur eine Senkung von 25 Basispunkten. Diese "Zinsfalle" hatte
Alan Greenspan offenbar bewusst durch seine Äußerungen in den letzten
Wochen aufgebaut. Gut 25 Basispunkte. Das ist ein "Non Event" für die
Märkte. Machen wir also weiter mit der Rallye. Die Anleihenmärkte
reagieren zwar heftig, aber auch das wird nur von kurzer Dauer sein.
Hier waren 50 Basispunkte eingepreist.
Trotzdem frage ich mich, was sollen diese 25 Basispunkte jetzt noch
bringen. Die US-Steuerreform sorgt für mehr Geld in den Taschen der
Wohlhabenden, die billigen Kredite, die billigen Hypothekenzinsen,
alles brummt sozusagen. Aber es brummt auf äußerst ungesunden Füßen.
Die US-Notenbank sagte, dass es noch keine klaren Anzeichen für ein
nachhaltiges Wirtschaftswachstum gäbe (siehe auch dazu weiter unten
das revidierte BIP Wachstum). Das nach 12 Zinssenkungen. Was bleibt
also der Notenbank darauf hin anderes übrig, als sich in Optimismus zu
üben? So kommentierte die FED, sie gehe davon aus, dass diese
niedrigen Zinsen für einen Aufschwung sorgen werden.
Deutliche Töne auch zum Thema Deflation. Die Fed schätzt das Risiko
einer unwillkommenen Deflation höher ein, als die Gefahr einer
Inflation. Deswegen sei auch die Notenbank dazu entschlossen, einen
weiteren Rückgang der Inflation zu verhindern. Damit signalisierte
sie, dass es eventuell auch noch zu weiteren Zinsschritten kommen
könnte.
Interessante weitere Äußerungen: Die Bedingungen an den Finanzmärkten
sollen reif für eine wirtschaftliche Erholung sein. Hm.
Etwas befremdlich finde ich zudem die Äußerung, dass sich die
Arbeitsituation stabilisiert habe. Klar auf über 400.000 Erstanträge
auf Arbeitslosenhilfe jede Woche seit 18 Wochen. Auch eine Form der
"Stabilisierung". (Der Fed dürften die weiter unten dargestellten
Arbeitsmarktdaten für diese Woche vorgelegen haben. Doch noch ist
nicht klar, ob es wirklich eine Trendwende ist) Ob sich die Produktion
festigt und die Nachfrage steigt, kann ich kaum beurteilen. Da warte
ich lieber die nächsten Zahlen ab. Die Aufträge für langlebige
Wirtschaftsgüter (siehe gestern) geben das noch nicht wieder.
Ich werden in den nächsten Wochen die Unternehmenszahlen genauestens
unter die Lupe nehmen. Besonders bin ich auf die Prognosen für das
dritte Quartal und das Gesamtjahr gespannt. So langsam dürfte es für
die Unternehmen schwer werden, sich weiter hinter "Anschlagsgefahr",
"Irak-Krieg", "ungewisse konjunkturelle Situation" und SARS zu
verstecken. Klarere Prognosen sind gefordert!
Aber auch die Umsätze werden viel über die wirkliche wirtschaftliche
Situation aussagen. Mehr als die Gewinne. Lassen Sie sich da nicht
täuschen. Die Gewinne sind überwiegend auf Kostensenkungen,
Investitionszurückhaltungen und Beteiligungsverkäufe zurückzuführen.
Wenn die Umsätze jedoch nicht anziehen, werden auch diese Gewinne
wieder zurückgehen. Auffällig ist, dass die Konjunkturdaten sich
angesichts der kräftig steigenden Kurse, hoher Liquidität und billiger
Kredite nur erstaunlich langsam verbessern. Verdächtig langsam.
Denn was war das gerade? Ach, deswegen hat die Fed gestern gesagt,
dass es noch keine klaren Anzeichen für einen wirtschaftliche Erholung
gäbe. Heute um 14.30 Uhr wurde die endgültige Zahl zum
US-Bruttoinlandsprodukt für das erste Quartal 2003 veröffentlicht. Sie
musste deutlich nach unten revidiert werden und notiert nun bei
mageren 1,4 %! Die Analysten hatten eine Bestätigung der 1,9 %
erwartet, die zunächst prognostiziert worden war.
Ich habe der überaus optimistischen Prognosen für das Gesamtjahr von
US-Finanzminister Snow sowieso nicht ganz glauben können. Nun müsste
es in den verbleibenden drei Quartalen schon zu einem kräftigen
Zuwachs kommen, damit Snow recht behält. Wie hatte es Hillary Clinton
ausgedrückt? Verschleierungstaktik?
Ein klein wenig erfreulicher zeigte sich der Arbeitsmarkt. Hier ist
ein Rückgang auf 404.000 Erstanträge auf Arbeitslosigkeit zu
verzeichnen. Zwar noch knapp über der 400.000, aber eben nur knapp.
Erwartet wurden 415.000-425.000 Erstanträge. Es scheint so, dass
vielleicht nächste Woche die kritische 400.000er Marke verlassen wird.
Bestätigt sich diese Tendenz dann als Trend, könnte das positive
Auswirkungen auf das Verbrauchervertrauen und damit auf die
Konsumbereitschaft haben. Ob das ausreichen wird, um die hohen
Erwartungen der Märkte zu erfüllen, möchte ich bis jetzt noch
bestreiten.
So langsam kommt der Euro in kaufenswerte Bereiche. Zwischen 1,12
Dollar und 1,13 Dollar überlege ich, meine Position Euro-Call
aufzubauen. Schon etwas ärgerlich, dass mich die Zinssenkung der EZB
aus dem Put rausgedrängt hat. Er war schließlich (zumindest ein Teil
davon) auf Hoch gekauft.
Gold sinkt weiter deutlich und notiert aktuell bei 343,60 Dollar (Tief
342,90 Dollar) Der Stopp war offenbar richtig gewählt. Beobachten und
abwarten, bis sich neue Einstiegssignale abzeichnen.
Zinssenkung um 25 Basispunkte
von Jochen Steffens
Nun hat Alan Greenspan offensichtlich etwas "Vernünftiges" gemacht.
Wenn man in diesem Zusammenhang von Vernunft reden kann. Er hat sich
für den moderaten Zinsschritt von 25 Basispunkten entschieden. Damit
sinken die Zinsen auf 1 %, das tiefste Niveau seit 1958.
Aber im Prinzip hatte er keine andere Wahl. 50 Basispunkte hätten
signalisiert, dass es der amerikanischen Wirtschaft doch schlechter
geht - mit der Folge stark fallender Aktienkurse. Dieses Signal wollte
die Fed offenbar nicht geben. Keine Zinssenkung hätte auch zu stark
fallenden Kursen geführt. Auch das sollte wohl verhindert werden.
Es blieb nur eine Senkung von 25 Basispunkten. Diese "Zinsfalle" hatte
Alan Greenspan offenbar bewusst durch seine Äußerungen in den letzten
Wochen aufgebaut. Gut 25 Basispunkte. Das ist ein "Non Event" für die
Märkte. Machen wir also weiter mit der Rallye. Die Anleihenmärkte
reagieren zwar heftig, aber auch das wird nur von kurzer Dauer sein.
Hier waren 50 Basispunkte eingepreist.
Trotzdem frage ich mich, was sollen diese 25 Basispunkte jetzt noch
bringen. Die US-Steuerreform sorgt für mehr Geld in den Taschen der
Wohlhabenden, die billigen Kredite, die billigen Hypothekenzinsen,
alles brummt sozusagen. Aber es brummt auf äußerst ungesunden Füßen.
Die US-Notenbank sagte, dass es noch keine klaren Anzeichen für ein
nachhaltiges Wirtschaftswachstum gäbe (siehe auch dazu weiter unten
das revidierte BIP Wachstum). Das nach 12 Zinssenkungen. Was bleibt
also der Notenbank darauf hin anderes übrig, als sich in Optimismus zu
üben? So kommentierte die FED, sie gehe davon aus, dass diese
niedrigen Zinsen für einen Aufschwung sorgen werden.
Deutliche Töne auch zum Thema Deflation. Die Fed schätzt das Risiko
einer unwillkommenen Deflation höher ein, als die Gefahr einer
Inflation. Deswegen sei auch die Notenbank dazu entschlossen, einen
weiteren Rückgang der Inflation zu verhindern. Damit signalisierte
sie, dass es eventuell auch noch zu weiteren Zinsschritten kommen
könnte.
Interessante weitere Äußerungen: Die Bedingungen an den Finanzmärkten
sollen reif für eine wirtschaftliche Erholung sein. Hm.
Etwas befremdlich finde ich zudem die Äußerung, dass sich die
Arbeitsituation stabilisiert habe. Klar auf über 400.000 Erstanträge
auf Arbeitslosenhilfe jede Woche seit 18 Wochen. Auch eine Form der
"Stabilisierung". (Der Fed dürften die weiter unten dargestellten
Arbeitsmarktdaten für diese Woche vorgelegen haben. Doch noch ist
nicht klar, ob es wirklich eine Trendwende ist) Ob sich die Produktion
festigt und die Nachfrage steigt, kann ich kaum beurteilen. Da warte
ich lieber die nächsten Zahlen ab. Die Aufträge für langlebige
Wirtschaftsgüter (siehe gestern) geben das noch nicht wieder.
Ich werden in den nächsten Wochen die Unternehmenszahlen genauestens
unter die Lupe nehmen. Besonders bin ich auf die Prognosen für das
dritte Quartal und das Gesamtjahr gespannt. So langsam dürfte es für
die Unternehmen schwer werden, sich weiter hinter "Anschlagsgefahr",
"Irak-Krieg", "ungewisse konjunkturelle Situation" und SARS zu
verstecken. Klarere Prognosen sind gefordert!
Aber auch die Umsätze werden viel über die wirkliche wirtschaftliche
Situation aussagen. Mehr als die Gewinne. Lassen Sie sich da nicht
täuschen. Die Gewinne sind überwiegend auf Kostensenkungen,
Investitionszurückhaltungen und Beteiligungsverkäufe zurückzuführen.
Wenn die Umsätze jedoch nicht anziehen, werden auch diese Gewinne
wieder zurückgehen. Auffällig ist, dass die Konjunkturdaten sich
angesichts der kräftig steigenden Kurse, hoher Liquidität und billiger
Kredite nur erstaunlich langsam verbessern. Verdächtig langsam.
Denn was war das gerade? Ach, deswegen hat die Fed gestern gesagt,
dass es noch keine klaren Anzeichen für einen wirtschaftliche Erholung
gäbe. Heute um 14.30 Uhr wurde die endgültige Zahl zum
US-Bruttoinlandsprodukt für das erste Quartal 2003 veröffentlicht. Sie
musste deutlich nach unten revidiert werden und notiert nun bei
mageren 1,4 %! Die Analysten hatten eine Bestätigung der 1,9 %
erwartet, die zunächst prognostiziert worden war.
Ich habe der überaus optimistischen Prognosen für das Gesamtjahr von
US-Finanzminister Snow sowieso nicht ganz glauben können. Nun müsste
es in den verbleibenden drei Quartalen schon zu einem kräftigen
Zuwachs kommen, damit Snow recht behält. Wie hatte es Hillary Clinton
ausgedrückt? Verschleierungstaktik?
Ein klein wenig erfreulicher zeigte sich der Arbeitsmarkt. Hier ist
ein Rückgang auf 404.000 Erstanträge auf Arbeitslosigkeit zu
verzeichnen. Zwar noch knapp über der 400.000, aber eben nur knapp.
Erwartet wurden 415.000-425.000 Erstanträge. Es scheint so, dass
vielleicht nächste Woche die kritische 400.000er Marke verlassen wird.
Bestätigt sich diese Tendenz dann als Trend, könnte das positive
Auswirkungen auf das Verbrauchervertrauen und damit auf die
Konsumbereitschaft haben. Ob das ausreichen wird, um die hohen
Erwartungen der Märkte zu erfüllen, möchte ich bis jetzt noch
bestreiten.
So langsam kommt der Euro in kaufenswerte Bereiche. Zwischen 1,12
Dollar und 1,13 Dollar überlege ich, meine Position Euro-Call
aufzubauen. Schon etwas ärgerlich, dass mich die Zinssenkung der EZB
aus dem Put rausgedrängt hat. Er war schließlich (zumindest ein Teil
davon) auf Hoch gekauft.
Gold sinkt weiter deutlich und notiert aktuell bei 343,60 Dollar (Tief
342,90 Dollar) Der Stopp war offenbar richtig gewählt. Beobachten und
abwarten, bis sich neue Einstiegssignale abzeichnen.
Donnerstag, 26. Juni 2003
Inflation weltweit auf dem Rückzug
von unserem Korrespondenten Bill Bonner
Jetzt ist es also raus. Die Fed hat die Leitzinsen um 25 Basispunkte
gesenkt. Was für eine Welt wäre es, in der die Fed wirklich aus dem
Nichts Geld machen könnte? "Von nichts kommt nicht", sage ich öfters.
Aber was, wenn es doch so wäre? Gäbe es dann irgendwelche Gesetze,
Prinzipien, oder irgendwelche Regeln, auf die man sich verlassen
könnte? Würde es einen einzigen soliden moralischen Felsen geben, der
unser Gewicht halten könnte ... oder einen Gott im Himmel, der seinen
Daumen auf die Waagschale der Gerechtigkeit legen könnte?
Wenn die Leute bei der Fed uns wirklich alle reicher machen könnten,
indem sie die Zinsen senken - was können sie dann nicht? Warum können
sie nicht alle unsere Frauen so schön wie Hollywood-Stars machen?
Die Fed hat die amerikanische Geldmenge seit dem Amtsantritt von Alan
Greenspan um 5 Billionen (!) Dollar erhöht. Gibt es keinen Preis, den
man für diesen neuen Reichtum zahlen muss? Oder ist der
Fed-Vorsitzende heilig ... und bringt Manna aus dem Himmel, als ob er
ein Fluglotse wäre, der auf einer Insel der Weight-Watcher die Landung
von großen Transportflugzeugen mit Bonbons an Bord kontrollieren
würde?
Das ist alles einfach zu absurd, um es ernst nehmen zu können. Aber
ich persönlich bin ja Optimist: Ich denke, dass die Fed scheitern
wird. Irgendwie wird der Himmel zu seinem Recht kommen ...
Überall in der Welt setzen die Autoritäten auf die gleichen Mittel, um
die Wirtschaft zu beleben. Die Zinsen werden überall gesenkt. In Japan
kann man die Zinsen nicht mehr tiefer senken; sie stehen schon bei
Null. In den USA stehen die Leitzinsen bei 1 %, in Euroland bei 2 %.
All die größeren Länder in Europa geben mehr aus, als sie sich
eigentlich leisten können. Das Defizitkriterium (3 % des BIP) des
Maastricht-Vertrages wird verletzt. In den USA liegt das
Haushaltsdefizit bei 4 % des BIP. In Japan ist es auf 7 % gestiegen.
Aber es gibt keinen Beweis dafür, dass durch all dieses neue leichte
Geld - das aus dem Nichts kommt - irgendjemand wirklich reicher
geworden ist. In Japan z.B. hat sich die monetäre Basis seit 1997 um
84 % erweitert - aber das BIP ist um 6 % gefallen.
Und jetzt scheint die ganze Welt auf eine Deflation zuzusteuern -
trotz der harten Bemühungen der Entscheidungsträger, eine Inflation zu
kreieren. Sogar in Lateinamerika gehen die Inflationsraten zurück. Im
Mai fielen die Inflationsraten von Mexiko, Argentinien und Chile. Und
in Israel sind die Lebenshaltungskosten in den letzten 3 Monaten um
5 % gefallen.
Ich bleibe allerdings optimistisch. Ich habe keine Zweifel daran, dass
die Zentralbanken letztlich die Währungen zerstören werden, die sie
eigentlich schützen sollen. Aber ich weiß nicht, wann und wie das der
Fall sein wird.
Inflation weltweit auf dem Rückzug
von unserem Korrespondenten Bill Bonner
Jetzt ist es also raus. Die Fed hat die Leitzinsen um 25 Basispunkte
gesenkt. Was für eine Welt wäre es, in der die Fed wirklich aus dem
Nichts Geld machen könnte? "Von nichts kommt nicht", sage ich öfters.
Aber was, wenn es doch so wäre? Gäbe es dann irgendwelche Gesetze,
Prinzipien, oder irgendwelche Regeln, auf die man sich verlassen
könnte? Würde es einen einzigen soliden moralischen Felsen geben, der
unser Gewicht halten könnte ... oder einen Gott im Himmel, der seinen
Daumen auf die Waagschale der Gerechtigkeit legen könnte?
Wenn die Leute bei der Fed uns wirklich alle reicher machen könnten,
indem sie die Zinsen senken - was können sie dann nicht? Warum können
sie nicht alle unsere Frauen so schön wie Hollywood-Stars machen?
Die Fed hat die amerikanische Geldmenge seit dem Amtsantritt von Alan
Greenspan um 5 Billionen (!) Dollar erhöht. Gibt es keinen Preis, den
man für diesen neuen Reichtum zahlen muss? Oder ist der
Fed-Vorsitzende heilig ... und bringt Manna aus dem Himmel, als ob er
ein Fluglotse wäre, der auf einer Insel der Weight-Watcher die Landung
von großen Transportflugzeugen mit Bonbons an Bord kontrollieren
würde?
Das ist alles einfach zu absurd, um es ernst nehmen zu können. Aber
ich persönlich bin ja Optimist: Ich denke, dass die Fed scheitern
wird. Irgendwie wird der Himmel zu seinem Recht kommen ...
Überall in der Welt setzen die Autoritäten auf die gleichen Mittel, um
die Wirtschaft zu beleben. Die Zinsen werden überall gesenkt. In Japan
kann man die Zinsen nicht mehr tiefer senken; sie stehen schon bei
Null. In den USA stehen die Leitzinsen bei 1 %, in Euroland bei 2 %.
All die größeren Länder in Europa geben mehr aus, als sie sich
eigentlich leisten können. Das Defizitkriterium (3 % des BIP) des
Maastricht-Vertrages wird verletzt. In den USA liegt das
Haushaltsdefizit bei 4 % des BIP. In Japan ist es auf 7 % gestiegen.
Aber es gibt keinen Beweis dafür, dass durch all dieses neue leichte
Geld - das aus dem Nichts kommt - irgendjemand wirklich reicher
geworden ist. In Japan z.B. hat sich die monetäre Basis seit 1997 um
84 % erweitert - aber das BIP ist um 6 % gefallen.
Und jetzt scheint die ganze Welt auf eine Deflation zuzusteuern -
trotz der harten Bemühungen der Entscheidungsträger, eine Inflation zu
kreieren. Sogar in Lateinamerika gehen die Inflationsraten zurück. Im
Mai fielen die Inflationsraten von Mexiko, Argentinien und Chile. Und
in Israel sind die Lebenshaltungskosten in den letzten 3 Monaten um
5 % gefallen.
Ich bleibe allerdings optimistisch. Ich habe keine Zweifel daran, dass
die Zentralbanken letztlich die Währungen zerstören werden, die sie
eigentlich schützen sollen. Aber ich weiß nicht, wann und wie das der
Fall sein wird.
Cool, die Zinsen gehen runter, alles wird billig und wir werden alle reicher und schoener!
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