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    MLP - Hype vorbei ? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 27.06.03 22:28:46 von
    neuester Beitrag 30.06.03 16:19:30 von
    Beiträge: 8
    ID: 747.838
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    MLP
    ISIN: DE0006569908 · WKN: 656990 · Symbol: MLP
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      Avatar
      schrieb am 27.06.03 22:28:46
      Beitrag Nr. 1 ()
      Die Kurse um 14,70 waren wohl die Dienstgipfelhöhe. Schade, aber nur eigene Produkte zu überhöhten Konditionen verkaufen ist imho kein zukunftsträchtiges Geschäftsmodell ... KZ 8 €. Genug Geld verloren mit MLP.

      :cry:
      Avatar
      schrieb am 27.06.03 22:47:30
      Beitrag Nr. 2 ()
      schade, für deinen kurzfristigen anlagehorizont. nun wirst du sicher short gehen, es gibt ja zukunftsträchtigere geschäftsmodelle ;-)
      Avatar
      schrieb am 27.06.03 23:11:24
      Beitrag Nr. 3 ()
      M.E. dürfte MLP per Ende Juli bei 17 € stehen.

      Das ist der Kurs, der den DAX-Verbleib sichern würde.

      MLP erwähnt zwar immer wieder, daß man nicht so sehr auf den DAX-Verbleib erpicht sei.

      Trotzdem hat es mit schöner Regelmäßigkeit vor den Terminen, die für das Ranking der DAX-Werte relevant waren,
      eine beachtliche Rallye der MLP-Aktie gegeben.

      Das Interesse der Mitbewerber dürfte allerdings in die andere Richtung gehen, was turbulente MLP-Kurse verspricht.

      Fragt sich, was die Hedgefonds beabsichtigen.
      Avatar
      schrieb am 27.06.03 23:39:40
      Beitrag Nr. 4 ()
      Die Fakten zu MLP sind seit der HV da, Phantasie ist nicht mehr vorhanden, der DAX wird in seine Sommerpause gehen, warum sollte MLP also auf 17 € steigen. Denke nicht. Eher runter und vielleicht im Herbst wieder hoch, der Anstieg bei MLP und der DAX-Anstieg waren zu schnell und fundamental nicht gerechtfertigt.
      Avatar
      schrieb am 28.06.03 01:02:56
      Beitrag Nr. 5 ()
      Bei MLP haben sich durch die Unterlassungserklärungen der SDK neue Aspekte ergeben.

      Es ist eine Frage der Zeit, bis Staatsanwaltschaft und BAFin die Ergebnisse ihrer Untersuchungen veröffentlichen.

      Sollten sich daraus auch keine Belastungen für die MLP AG ergeben, was ich erwarte, dürfte der MLP-Kurs weiter anziehen.

      Das entscheidende Ranking für den DAX-Verbleib der MLP-Aktie wird per 31.07.03 festgestellt.

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      Avatar
      schrieb am 28.06.03 10:18:10
      Beitrag Nr. 6 ()
      ...bezüglich den Anschuldigungen der SDK haben sich tatsächlich neue schier unglaubliche Entwicklungen aufgezeigt, wenn man Glauben schenken will, dass der CEO von MLP so dumm war, an der HV von MLP auf eine Frage zu antworten, dass MLP tatsächlich keine Managementgebühren in seinen Modellrechnungen berücksichtigt!!!!!!!!!!
      Avatar
      schrieb am 30.06.03 10:36:39
      Beitrag Nr. 7 ()
      Kurzfristig sehe ich die Entwicklung wie Nobody III.

      Die juristischen Gefechte und die Bilanzfragen sind weitgehend geklärt bzw. interessieren nicht mehr allzu viele Investoren (vielleicht sehen das potentielle Kunden anders).
      Von der Staatsanwaltschaft gibt es vielleicht nochmals eine Ohrfeige, aber die 17. oder so..... spürt man bei MLP ja kaum noch.

      Mittelfristig jedoch Schluss mit lustig, da MLp die versprochenen Zahlen nicht bringen wird, 15% Wachstum sind einfach viel zu ambitioniert für 2003.

      Die DAX-story ähnelt Spielcasinos. Es wird viel Geld in die Hand genommen, Ausgang ungewiß.

      Vemutlich hat MLP diesen Sommer mal wieder Börsen-Pech. Sommerloch an der Börse kommt, MLP immer noch bzw. wieder weit weit über Buchwert, also kann man hier im August richtig draufhauen.

      nizza
      Avatar
      schrieb am 30.06.03 16:19:30
      Beitrag Nr. 8 ()
      HV-Bericht von GSC-Research:

      Am 17. Juni 2003 fand die ordentliche Hauptversammlung der MLP AG in Mannheim statt. Rund 1.500 Aktionäre, Gäste und Pressevertreter sowie Thorsten Renner als Berichterstatter für GSC Research hatten sich im Congress Center Rosengarten eingefunden, um sich über den aktuellen Stand der Gesellschaft zu informieren.

      Nachdem die MLP in den vergangenen Monaten wegen einer Vielzahl von Themen in den Schlagzeilen stand, hatten Aktionäre im Vorfeld mehrere Gegenanträge gestellt. Der Aufsichtsratsvorsitzende Herr Lautenschläger eröffnete die Hauptversammlung und übergab nach dem Verlesen der üblichen Formalien das Wort an den Vorstandsvorsitzenden Dr. Termühlen.


      Bericht des Vorstands


      Herr Dr. Termühlen zeigte sich über die große Anzahl an Aktionären auf der Hauptversammlung erfreut, da die Verbundenheit der Aktionäre im vergangenen Geschäftsjahr ziemlich beansprucht worden war. Negative Einflussfaktoren auf die Kursentwicklung der Aktie von MLP waren nach Meinung von Dr. Termühlen die schwache Weltkonjunktur, die gelegentlich unzureichende Kommunikation des Geschäftsmodells, aber auch Angriffe, Gerüchte und Spekulationen.

      Aus diesem Grund sei 2002 das schwierigste Jahr der Firmengeschichte für die MLP gewesen, und in diesem Zusammenhang bedankte sich der Vorstandsvorsitzende bei allen Beratern der MLP für ihre Dienste im vergangenen Jahr, da somit "der Sturm der vergangenen Monate" bewältigt werden konnte. Allerdings könne er klar feststellen: "Die Krise liegt hinter uns", so Herr Dr. Termühlen.

      Trotz der Schwierigkeiten im letzten Jahr müsse man aber klar sehen, dass sich die MLP in einem dynamisch wachsenden Umfeld bewegt. Im Zuge der Probleme und Herausforderungen hat MLP umfassende interne Verbesserungsmaßnahmen umgesetzt, zu denen auch der sehr transparente Geschäftsbericht gehört. Nach Aussage von Dr. Termühlen wurde der Jahresabschluss sowohl von Ernst&Young als auch von Rolfs WP Partner geprüft.

      Zudem wurde von den Bilanzexperten Prof. Küting und Prof. Weber ein wissenschaftliches Gutachten eingeholt, das jedoch noch nicht veröffentlicht wurde, um den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft nicht vorzugreifen. Allerdings hat Prof. Küting schon öffentlich bestätigt, dass es an der Korrektheit der Bilanz keinen Zweifel gibt. Aus diesem Grund sehe MLP den staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen auch gelassen entgegen, meinte Dr. Termühlen.

      Um die Diskussionen und Spekulationen über einzelne Punkte zu beenden, hat sich der Vorstand dazu entschlossen, für den Jahresabschluss 2002 eine sehr konservative Bilanzierung anzuwenden. Neben dem Verzicht auf den Verkauf zukünftiger Provisionsansprüche wurde auch die Rückversicherungsfinanzierung massiv zurückgefahren. Zudem hat die Gesellschaft erhebliche Wertberichtigungen für mögliche Risiken aus den historischen Factoring-Aktivitäten vorgenommen.

      Diese Maßnahmen haben das Ergebnis in 2002 allerdings erheblich belastet. Insgesamt beliefen sich die außerordentlichen Ergebnisbelastungen in 2002 auf 151,2 Mio. EUR. Trotz der widrigen Umstände verzeichnete die MLP im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Anstieg der Kundenzahl um 11 Prozent auf 505.000. Auch im Ausland hat sich das Unternehmen weiterentwickelt, wobei der Weg des organischen Wachstums gewählt wurde.

      Bei der MLP Finanzdienstleistungen AG erhöhte sich das Neugeschäft mit Lebensversicherungen um 5 Prozent auf 6,3 Mrd. EUR. Auch bei der MLP Lebensversicherungs AG erhöhten sich die Beitragseinnahmen um knapp 20 Prozent auf 443 Mio. EUR, während der Markt lediglich ein Wachstum von 4 Prozent aufwies. Nach Aussage von Dr. Termühlen stieg auch das Neugeschäft mit Krankenversicherungen um 5 Prozent auf 74,7 Mio. EUR.

      Dagegen sank das Finanzierungsvolumen im vergangenen Jahr um 20 Prozent auf 893 Mio. EUR. Bei der Zahl der Berater legte MLP wieder um 16 Prozent auf 2.989 zu. Bei um 8 Prozent gesteigerten Gesamterlösen von 1,1 Mrd. EUR verzeichnete die Gesellschaft erstmals in der Geschichte trotz des Verkaufs des 50-prozentigen Anteils an der MLP Lebensversicherungs AG ein negatives Ergebnis vor Steuern von 36,6 Mio. EUR, erklärte der Vorstandsvorsitzende.

      Dr. Termühlen bezeichnete das Ergebnis als sehr unerfreulich, zumal das Ergebnis weit unter den ursprünglichen Prognosen lag. Allerdings beruhte der Fehlbetrag hauptsächlich auf Einmaleffekten aus der Umstellung der Bilanz. So wurde komplett auf das Factoring von Neugeschäftsprovisionen verzichtet, und die vergangenen Factoringprovisionen wurden durch eine Rückstellung von 120 Mio. EUR in die "Zukunft transferiert".

      Wie Dr. Termühlen weiter ausführte, hat sich der Kurs der Aktie durch die Turbulenzen sehr negativ entwickelt, was sich in einem Wertverlust von 88 Prozent niederschlägt. Seit Jahresende konnte sich der Kurs jedoch nach Aussage von Dr. Termühlen wieder um 20 Prozent erholen. Er versprach den Aktionären zusammen mit seinen Vorstandskollegen, aus der Aktie der MLP wieder eine solide und höchst attraktive Geldanlage zu machen.

      Aufgrund des enttäuschenden Ergebnisses wird MLP erstmals in ihrer Börsengeschichte auf die Ausschüttung einer Dividende verzichten, zumal dadurch besser in die Zukunft der Gesellschaft investiert werden kann. Im ersten Quartal konnten sowohl 13.000 Neukunden gewonnen als auch die Gesamterlöse um 7 Prozent auf 233,7 Mio. EUR gesteigert werden. Der Rückgang des Ergebnisses vor Steuern beruhte hauptsächlich auf den vorgenommenen Änderungen in der Rückversicherungspolitik, betonte Dr. Termühlen.

      Mit 720 EUR je Kunde erzielt MLP einen deutlich höheren Umsatz als andere Finanzdienstleister mit ihren Kunden. Zudem entscheiden sich die Kunden meist für mehrere Produkte von MLP, so dass sich eine stattliche Cross Selling-Quote von 5,1 Prozent ergibt. In einzelnen Zielgruppen erreicht MLP bei jungen Akademikern einen Marktanteil von bis zu 70 Prozent. Zudem bezifferte Dr. Termühlen den Marktanteil bei den Fondspolicen auf 8,5 Prozent. Auch das Beratungsniveau der MLP-Berater hob der Vorstandsvorsitzende hervor, wobei dies auch auf die Investitionen von jährlich rund 5.000 EUR je Berater zurückzuführen ist.

      Operativ will MLP im laufenden Jahr wieder wachsen und einen Vorsteuergewinn von 65 Mio. EUR erzielen. Dabei basiert die Annahme auf einem moderaten operativen Wachstum mit einem zum Vorjahr vergleichbaren Neugeschäftsvolumen. Selbstverständlich wird für 2003 wieder eine Dividendenzahlung angestrebt, betonte der Vorstandsvorsitzende.

      Als Vorteile von MLP nannte Dr. Termühlen das einzigartige Allfinanzkonzept, die Fokussierung auf die attraktive Zielgruppe, eine anerkannt hohe Beratungsqualität und maßgeschneiderte Finanzprodukte. Insgesamt sei MLP nun wieder auf dem richtigen Kurs, und man werde alles tun, um diesen Kurs fortzusetzen, erklärte Dr. Termühlen zum Ende seiner Ausführungen.


      Allgemeine Diskussion


      Als erster Redner meldete sich Herr Dr. Maser als Vertreter der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) zu Wort. Nach seiner Aussage war MLP im vergangenen Geschäftsjahr dauerhaft in den Schlagzeilen. Dabei wurde verkannt, dass das operative Geschäft ordentlich verlaufen ist. Allerdings besaß MLP im letzten Jahr ein Kommunikationsproblem, das jetzt aber einem Umdenkungsprozess unterzogen wurde. Dr. Maser brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass die Erfolgsgeschichte von MLP weitergeht. Ihn interessierte dann die Fluktuation bei den MLP-Beratern. Wie Dr. Termühlen berichtete, liegt die normale Fluktuationsrate bei 15 Prozent, im letzten Jahr stieg sie allerdings auf 20 Prozent. Nach seiner Aussage hat sich die Fluktuationsrate mittlerweile aber wieder normalisiert.

      Weitere Fragen von Dr. Maser bezogen sich auf die Expansion im Ausland, die Cross Selling-Quote und den Absatz bei der Riester-Rente. Die Cross Selling-Quote von 5,1 besagt, dass jeder MLP-Kunde im Durchschnitt 5,1 Verträge bei MLP abgeschlossen hat, womit MLP ganz klar an der Spitze der Rangliste bei den Finanzdienstleistern liegt, erklärte Dr. Termühlen. Auch die Expansion im Ausland werde trotz des Verkaufs der MLP Lebensversicherungs AG in Österreich weiter verfolgt. Da die Riester-Rente ein sehr beratungsintensives Geschäft ist, verfügt die MLP hier über einen relativ hohen Anteil. Allerdings hatte sich MLP von der Riester-Rente ein höheres Geschäft versprochen, räumte der Vorstandsvorsitzende ein. Außerdem wolle die MLP ihren Anteil am Geschäft auf über 5 Prozent ausweiten.

      Dr. Maser wollte noch wissen, wie ein zweistelliges Wachstum erzielt werden soll, nachdem die Gesellschaft schon eine hohe Marktdurchdringung aufweisen kann. Nach den Worten von Dr. Termühlen weist MLP nicht in allen akademischen Bereichen einen hohen Anteil auf. Aber die MLP hat vor allem bei jungen Akademikern einen hohen Anteil und kann so mit diesen jungen Leuten wachsen. Zudem haben vor allem die jungen Leute einen hohen Beratungsbedarf, meinte der Vorstandsvorsitzende.

      Den DSW-Vertreter interessierte zudem, weshalb der neue Finanzvorstand gleich einen 5-Jahresvertrag erhalten hat und wie es um die Veröffentlichung der individualisierten Bezüge steht. Wie Herr Lautenschläger hierzu ausführte, handelt es sich beim Corporate Governance-Kodex nur um eine Anregung nicht gleich einen 5-Jahresvertrag zu vergeben. Außerdem war Herr Dr. Schroeder-Wildberg schon Vorstandsmitglied bei einer anderen börsennotierten Gesellschaft. Bei den Vorstandsbezügen in 2002 gäbe es ohnehin kaum etwas zu individualisieren, meinte Herr Lautenschläger. Da die Bezüge sehr erfolgsabhängig sind, sanken diese in 2002 um 80 Prozent. Insgesamt erhielten die Vorstände in 2002 keine variablen Bezüge, so dass die Fixgehälter bei drei Vorständen leicht auszurechnen sind.

      Dr. Maser fand es unverständlich, dass auch der Jahresabschluss 2003 wieder durch zwei Wirtschaftsprüfungsgesellschaften geprüft werden soll, während diese Maßnahme im vergangenen Jahr allerdings sinnvoll gewesen war. Zudem zeigte sich der DSW-Vertreter verwundert, weshalb das Bilanzgutachten noch nicht veröffentlicht wurde. Nach Ansicht von Dr. Termühlen ist das Gutachten nicht für die Öffentlichkeit, sondern für sie Staatsanwaltschaft bestimmt. Zum Ende teilte Dr. Maser noch mit, er werde sich den Gegenanträgen nicht anschließen, da sich diese auf ältere Vorgänge beziehen.

      Als zweiter Redner trat Herr Petersen als Vertreter der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) ans Pult und bezeichnete 2002 als "Jahr des Schreckens" für die Aktionäre der MLP. Nach seiner Meinung ist die "gefahrene" Bilanzpolitik der Gesellschaft für den starken Kursverfall verantwortlich. Zudem habe diese eine "Salamitaktik" verfolgt. Zuerst wurde immer ein Vorwurf zurückgewiesen, und beim Auftauchen eines weiteren Vorwurfs wurde dann zumindest der erste eingeräumt. Er habe die Gegenanträge gestellt, da der Abschluss von 2001 in 2002 aufgestellt wurde.

      Insgesamt stelle er den Antrag auf Nichtentlastung aber nur wegen der mangelnden Kommunikationspolitik der Gesellschaft. Allerdings habe sich die MLP die Kritik zu Herzen genommen, da der Geschäftsbericht 2002 "wie Himmel und Hölle" im Vergleich zum Geschäftsbericht 2001 ist. Nach den Rückstellungen fürs Factoring stehe das Unternehmen jetzt da, wie es eigentlich im letzten Jahr dagestanden hätte, meinte Herr Petersen.

      Der SdK-Vertreter interessierte sich dann für die Kosten, die für Handelsvertreter entstehen. Wie Dr. Termühlen berichtete, erhalten neue Berater zunächst einen monatlichen Vorschuss von 2.300 bis 2.500 EUR. Dabei laufe die Vorfinanzierung etwa über zwei Jahre, wobei der monatliche Zuschuss normalerweise im zweiten Jahr geringer wird. In diesem Zusammenhang seien auch die gestiegenen Forderungen gegen Handelsvertreter zu sehen, da dies auch ein Zeichen von Expansion ist.

      Weitere Fragen von Herrn Petersen bezogen sich auf die Kosten für die Wirtschaftsprüfung, die abgegebene Garantieerklärung in Höhe von 37,9 Mio. EUR und die steuerliche Anerkennung der Rückstellungen. Nach Aussage von Herrn Dr. Schroeder-Wildberg wurden von den 120 Mio. EUR an Rückstellungen 12 Mio. EUR steuerlich anerkannt. Die gesamten Prüfungskosten bezifferte er auf 4,0 Mio. EUR, wovon 2,8 Mio. EUR auf Rölfs und 1,2 Mio. EUR auf Ernst&Young entfielen. Wie er weiter berichtete, beliefen sich die sonstigen Beratungskosten auf 3,2 Mio. EUR, wovon auf Rölfs 2,9 Mio. EUR und auf Ernst&Young 0,3 Mio. EUR entfielen. Die Garantieerklärung im Umfang von 37,9 Mio. EUR wurde gegenüber der Gerling Rückversicherung abgegeben.

      Danach wollte Herr Dieringer wissen, was Herrn Dr. Termühlen trotz der großen Diskussionen dazu bewogen hat, nicht zurückzutreten. Hierauf erwiderte Dr. Termühlen, er sei nun schon seit 15 Jahren im Unternehmen tätig und fühle sich auch den Mitarbeitern verpflichtet, so dass es nicht richtig wäre, in einer schwierigen Phase "den Kopf einzuziehen". Des Weiteren bemängelte Herr Dieringer, dass die Tantiemen der Vorstandsmitglieder durch das Factoring positiv beeinflusst wurden. Dr. Termühlen räumte ein, dass die Bezüge in den Vorjahren dadurch positiv beeinflusst wurden. Allerdings erhielten die Vorstandsmitglieder wegen der gebildeten Rückstellung fürs Factoring im Jahr 2002 überhaupt keine variablen Bezüge.

      Herr Eichler stellte sich als Vertreter von Union Invest vor und zeigte sich sehr unzufrieden mit der Entwicklung der MLP-Aktie. Auch auf Sicht der letzten 5 Jahre habe sich die Aktie im Vergleich zum DAX schlechter entwickelt, wobei sich seiner Meinung nach das Management die enttäuschende Entwicklung zurechnen lassen müsse. Besonders kritikwürdig fand er auch die ungenügende Informationspolitik der Gesellschaft.

      Danach trat Frau Hieke als Vertreterin des Aktionärinnen e.V. ans Rednerpult und meinte an den Vorstand gewandt, "wer sie heute noch entlastet, ist selbst schuld". Das vorgelegte Ergebnis der Gesellschaft "schreie" nach der Ablösung des Vorstandsvorsitzenden. Im Zusammenhang mit der damaligen Ausgabe von 29 Millionen Aktien für die Einbringung der MLP Versicherungen AG, der MLP Vermögensverwaltungs AG und der MLP Lebensversicherungs AG forderte Frau Hieke die Rückgabe von 13 Millionen Aktien durch die Familien Lautenschläger und Termühlen.

      Für diese habe weiter das "Vermögenszuwachsgesetz" gegolten, während den Aktionären dagegen ein "Vermögensvernichtungsprodukt" von MLP auferlegt wurde, kritisierte Frau Hieke. Zudem interessierte sie, mit welchen Gesellschaften Factoring betrieben wurde. Als Factoring-Partner nannte Dr. Termühlen daraufhin die Gerling Rück, die Kölnische Rück und die GE Frankona Rück.

      Im Anschluss stellten Frau Hieke und weitere Redner eine Vielzahl von Spezialfragen, die nicht alle wiedergegeben werden können. Schwerpunkte der Fragen lagen auf den Bereichen zukünftiges Wachstum, der abgegebenen Prognose für 2003, dem Rückversicherungsgeschäft und dem in Auftrag gegebenen Bilanzgutachten. Des Weiteren ging es um die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen und die Höhe der Vorstandsbezüge in den vergangenen Jahren.

      Da einige Fragen nicht zur Zufriedenheit der Aktionäre beantwortet wurden, meldeten sich mehrere Redner mehrmals zu Wort, so dass sich allein die allgemeine Aussprache über gut 5 Stunden hinzog.


      Abstimmungen


      Vom Grundkapital der Gesellschaft in Höhe von 108.640.686 EUR waren 64.611.737 EUR entsprechend 59,47 Prozent vertreten. Die Beschlüsse zu den Tagesordnungspunkten Entlastung des Vorstands (TOP 2), Entlastung des Aufsichtsrats (TOP 3), Wahl des Abschlussprüfers (TOP 4), Neuwahl zum Aufsichtsrat (TOP 5) und Satzungsänderungen (TOP 6) wurden jeweils mit großer Mehrheit bei 250.000 bis 450.000 Neinstimmen gefasst.


      Fazit und eigene Meinung


      Im Gegensatz zum Vorjahr verlief diese Hauptversammlung der MLP AG in deutlich ruhigeren Bahnen. Dazu beigetragen hat sicherlich die wesentlich verbesserte Kommunikationspolitik des Unternehmens. Doch trotz der widrigen Umstände im vergangenen Jahr konnte die MLP die Kundenanzahl weiter ausbauen.

      Nach dem eher verhaltenen ersten Quartal 2003 muss die MLP nun unter Beweis stellen, dass die prognostizierten 65 Mio. EUR Vorsteuergewinn auch realisiert werden können, da sonst erneut ein erheblicher Vertrauensverlust in die Aktie entstehen würde. Zudem weist diese auf Basis der prognostizierten Zahlen für 2003 immer noch ein KGV von über 25 auf.

      Ist es also vielleicht nur ein Gerücht, dass interna, sein Vater und sein Rechtsbeistand auf der HV anwesend waren? Einen bleibenden Eindruck haben sie jedenfalls nicht hinterlassen

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