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    Deutsche Börse greift Euwax an - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 28.06.03 19:53:46 von
    neuester Beitrag 05.12.03 12:11:48 von
    Beiträge: 20
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      schrieb am 28.06.03 19:53:46
      Beitrag Nr. 1 ()
      Die Suche nach einem passenden Namen war schwierig. Noch vergangene Woche wussten die Mitglieder des Börsenrates in Frankfurt nicht, wem sie eigentlich Geburtshilfe gaben. Sie verabschiedeten das Regelwerk für den neuen Zertifikate- und Optionsscheinhandel der Deutschen Börse dennoch. Mittlerweile ist der Name klar: Frankfurts jüngster Spross soll unter "Smart Trading" vermarktet werden, Starttermin ist im September.

      Die Deutsche Börse will endlich am Markt für Optionsscheine und Zertifikate mitverdienen. In den vergangenen zwei Jahren hat sich das Umsatzvolumen in Deutschland um mehr als 50 Prozent erhöht. Vor allem dank der gestiegenen Zahl der Daytrader, die tagtäglich, oft in Sekundenschnelle, ihre Aufträge direkt beim Emittenten oder über die Börse abgeben.

      Hauptnutznießer des Trends war allerdings nicht Frankfurt, der größte Börsenplatz Deutschlands, sondern die wesentlich kleinere Börse in Stuttgart. Sie gründete 1999 das Optionsschein- und Zertifikatesegment Euwax, hier werden 90 Prozent aller Optionsscheine und rund die Hälfte aller Zertifikate an deutschen Börsen umgesetzt.

      Wettbewerb der Makler um Emittenten

      Nun zeichnet sich ein Zweikampf ab, vom dem die Privatanleger profitieren sollten. Die Frankfurter werden eifrig für ihr neues Produkt werben müssen, um dem unliebsamen Konkurrenten aus Stuttgart Umsätze abzujagen. "Die Euwax ist bei Privatanlegern eine gut eingeführte Marke", sagt Rolf Beike von der auf die Finanzbranche spezialisierten Unternehmensberatung ZEB in Münster. Frankfurt könne etwas Terrain mit Service gewinnen, werde aber ansonsten mit niedrigen Gebühren locken müssen. Der Kampf hat bereits begonnen: Vergangene Woche senkten die Hesssen die maximalen Listing-Gebühren für Emittenten.

      Mit Details hält sich die Deutsche Börse noch zurück. Mistrade-Regelung, Limitkontrollsystem, Preisfeststellungsregel - bisher klingt das Fachchinesisch von Smart Trading wie eine Kopie der Euwax. Wichtigster Unterschied: Die Deutsche Börse setzt auf Wettbewerb der Makler um Emittenten und Anleger. In Stuttgart liegt die Orderausführung allein in den Händen der Euwax Broker AG. "In Frankfurt wird jedes Monopol eines Maklers mit entsprechender Interessenvermischung vermieden", wirbt Rainer Riess von der Deutschen Börse. Gerade unter Emittenten hatte sich zuletzt Unzufriedenheit darüber breit gemacht, wie viel Gewinn die Euwax an Land zieht.


      Ausleseprozess beschleunigt

      Die Banken nehmen den neuen Frankfurter Vorstoß zurückhaltend auf. "Wenn Frankfurt die gleichen Qualitätsstandards wie Stuttgart hinbekäme, wäre schon viel erreicht", sagt Klaus Oppermann von der Commerzbank.

      Noch zu gut ist den Profis der Flop von vor drei Jahren in Erinnerung. Damals versuchte die Deutsche Börse, die Masse des Optionsscheinhandels auf die elektronische Handelsplattform Xetra zu leiten. Das ging daneben. Ein Grund: Der damalige Optionsscheinmarktführer Citibank machte nicht mit. Dieses Mal kann die Deutsche Börse auf die Großen zählen.

      Smart Trading startet in einer Phase, in der sich der Ausleseprozess unter den Emittenten beschleunigt. Viele in der Branche stellen die Frage, welche Bank mit den Scheinen überhaupt Geld verdient. "In vier bis fünf Jahren wird es nicht mehr als vier bis fünf Emittenten geben, die alle Produkte im Sortiment haben", sagt Beike. Hinzu käme höchstens der ein oder andere Nischenanbieter. An der Stuttgarter Euwax gibt es derzeit noch 30 Emittenten.

      Anleger dürfen auf günstige Preise hoffen

      Die Branche hofft daher auf die Marketingmacht der Deutschen Börse. Denn allen ist klar: Neue Kundengruppen müssen her. "Derzeit sehen wir fast nur Zocker an den Märkten", sagt Frank Langer, Leiter des Optionsscheinhandels der Deutschen Bank. Klassische Aktiensparer scheuen das Wagnis, viele Vermögensverwalter finden das Chance-Risiko-Verhältnis bei Optionsscheinen und Zertifikaten unattraktiv.

      Selbst wenn die Börsen weiter zulegen, dürften sich die Umsätze mit Derivaten so schnell nicht erhöhen. Zunächst werden die Anleger umsatteln: Schwanken die Kurse weniger, verlieren die Shootingstars des Vorjahres, die Knock-out-Produkte, gegenüber dem klassischen Optionsscheinen wieder an Anziehungskraft. Genauso dürfte es Discountzertifikaten gehen. Da bei ihnen der Gewinn gedeckelt und der Verlust abgefedert wird, entfalten sie ihre größte Kraft bei nur leicht steigenden Märkten.

      Die Deutsche Börse hat sich mit Smart Trading viel vorgenommen. Einen erneuten Fehlschlag kann sie sich nicht leisten. Mit günstigen Preisen wird sie die Anleger überzeugen müssen - die können sich freuen.



      KARSTEN SEIBEL Quelle: Wirtschaftswoche
      Avatar
      schrieb am 28.06.03 22:42:59
      Beitrag Nr. 2 ()
      Weitere Wettbewerbsbemühungen um die Gunst
      der Privatanleger gehen von der Deutschen Börse in
      Frankfurt aus. Nach dem Scheitern von XETRA-OS
      plant der Frankfurter Wettbewerber, im Parketthandel
      ein zusätzliches Marktsegment für Optionsscheine
      und Zertifikate zu etablieren, um den bisherigen
      Marktanteil von 10 % bei Optionsscheinen und
      knapp 50 % bei Zertifikaten bedeutend auszubauen.
      Der Start des neuen Segments, das den Namen
      „Smart Trading“ trägt, sollte ursprünglich Anfang
      Juni 2003 sein. Inzwischen wurde der Starttermin
      auf September 2003 verschoben.

      Die mögliche Gefahr für die Börse Stuttgart und
      damit die EUWAX Broker AG besteht darin, dass
      das Marktmodell von Smart Trading sehr große
      Parallelen zum EUWAX-Marktmodell aufweist. Inwiefern
      die Anleger eine Kopie dem Original den
      Vorzug geben werden, bleibt abzuwarten. An der
      unmittelbaren Umsetzbarkeit dieser Kopie hegen
      wir Zweifel, denn der Aufbau und die Optimierung
      des EUWAX-Marktmodells erfolgte über viele Jahre
      und wird fortlaufend weiter verfolgt.

      Dennoch sehen wir die Frankfurter Initiative mit
      Respekt und nehmen wie schon in der Vergangenheit
      den Wettbewerb an. Die Förderung des
      Wettbewerbs im Sinne bestmöglicher Handelsbedingungen
      für den Privatanleger ist ein Grundpfeiler
      unserer Unternehmensphilosophie. Wir arbeiten
      ständig an einer Verbesserung unserer Dienstleistungen,
      um die erreichte Wettbewerbsstellung
      nachhaltig behaupten zu können.

      In Kürze wird im Bereich der Orderausführung eine
      signifikante Erhöhung der Ausführungsgeschwindigkeit
      erfolgen. Die entsprechende, selbst entwickelte
      Software zur Handelsunterstützung wird
      derzeit den Händlerarbeitsplätzen zur Verfügung
      gestellt. Die in umsatzstarken Marktphasen bislang
      noch zum Teil vorhandenen Verzögerungen
      bei der Orderausführung dürften künftig weitestgehend
      der Vergangenheit angehören.

      (Quartalsbericht Euwax Broker AG)
      Avatar
      schrieb am 12.08.03 02:14:23
      Beitrag Nr. 3 ()
      Deutsche Börse greift Börse Stuttgart an

      Die Deutsche Börse eröffnet Ende September mit einem eigenen Handelssegment den Wettbewerb um Marktanteile bei Aktienoptionsscheinen gegen die Stuttgarter Börse und hat dabei starke Verbündete gewonnen.



      Reuters FRANKFURT. Insgesamt 14 Banken, darunter die Marktführer bei der Emission von Optionsscheinen und Zertifikaten, Citibank, ABN Amro und Deutsche Bank, würden ab Ende September am „Deutsche Börse Smart Trading“ auf dem Frankfurter Parkett teilnehmen, hieß es am Montag in einer Pressemitteilung. Dabei geht es um einen der wenigen Bereiche im deutschen Börsenhandel, bei dem die übermächtig scheinende Deutsche Börse hinter einer der Regionalbörsen zurückhängt.

      Die Stuttgarter vereinen bei Aktienoptionsscheinen knapp 90 % des Marktes auf sich, bei Zertifikaten sind es gut 40 %. Der Rest wird überwiegend von der Deutschen Börse abgedeckt. Die Deutsche Börse will nun mit einem auf Privatanleger zugeschnitten Handelssegment den Stuttgartern Konkurrenz machen. Die Stuttgarter Börsenbetreiber zeigten sich zunächst gelassen. Schließlich sind nahezu alle Emittenten, die jetzt mit der Deutschen Börse kooperieren, auch in Stuttgart aktiv.

      Der Handel mit diesen künstlichen Finanzinstrumenten, die von Banken herausgegeben werden, wird von Privatanlegern dominiert. Die Banken emittieren diese Wertpapiere und stellen später verbindliche An- und Verkaufskurse, so genannte Quotes. Privatanleger schätzen Zertifikate zum Beispiel auf Indizes, weil sie damit zu günstigen Kosten einen Anteil an dem Börsenbarometer erwerben könne, ohne ihn sich aufwendig aus den einzelnen Bestandteilen zusammenkaufen zu müssen.

      Optionsscheine ermöglichen es dem Besitzer, an Kursgewinnen einer Aktie zu verdienen. Durch die Konstruktion des Papiers gewinnt der Besitzer bei steigenden Kursen überdurchschnittlich, bei fallenden kann er auch sehr schnell alles verlieren. Diese Funktion wird in der Börsensprache „Hebel“ genannt.

      Die Deutsche Börse verpflichtet die Emittenten, An- und Verkaufskurse für bestimmte Ordergrößen zu stellen (Mindestquotierung). Dies soll bei Produkten mit Hebel jederzeit die Ausführung von Aufträgen bis 3000 € ermöglichen und bei Produkten ohne Hebel soll das Mindestvolumen 10 000 € betragen. Anders als in Stuttgart würden die einzelnen Werte nicht nur von einem Skontroführer betreut, sagte eine Sprecherin der Börse. Die Skontroführer auf dem Parkett führen die Aufträge von Kunden mit den Quotes der Emittenten zusammen. Diese Quotes sollen für jedermann sichtbar und kostenlos auf der Internetseite der Deutschen Börse einzusehen sein.

      Die Stuttgarter Börse zeigte sich nicht überrascht. „Das hatte sich schließlich schon länger abgezeichnet“, sagte ein Börsensprecher. Es bleibe abzuwarten, was aus einer Kopie des Stuttgarter Handelssegments werden könne.

      11.08.2003

      Quelle: Wirtschaftswoche
      Avatar
      schrieb am 12.08.03 09:06:56
      Beitrag Nr. 4 ()
      Frankfurt ist für seinen schlechten Service bekannt.

      Ich denke, die Euwax muss sich keine Sorgen machen!
      Avatar
      schrieb am 12.08.03 14:06:17
      Beitrag Nr. 5 ()
      Frankfurt benimmt sich einfach lächerlich und Stuttgart hat hier (schon lange) eine Service-Lücke erfolgreich geschlossen.

      es ist ein Witz, dass Frankfurt JETZT:laugh: reagiert.

      Sind die Verantwortlichen eigentlich selten dumm oder wie soll man das verstehen ?:confused:

      Genauso mit dem NeuenMarkt.
      Erst lässt man den mit offenen Augen in die Pleite rauschen und dann hebt man mit Trara den Tec-Dax aus der Taufe.

      Es ist einfach unglaublich :mad:

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      schrieb am 12.08.03 14:21:50
      Beitrag Nr. 6 ()
      "Deutsche Börse Smart Trading“ schon dieser Name,:laugh:
      viel zu lang.
      Ich hätte XETRIX oder was in der Richtung genommen. TRIX wie, ich trix dich aus.:D
      Avatar
      schrieb am 12.08.03 14:34:08
      Beitrag Nr. 7 ()
      "Smart Trading"

      :confused:

      da sollen die Leute übers Image eingefangen werden.

      statt dass die DeuBö mit Leistung überzeugt.

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 01.09.03 19:54:45
      Beitrag Nr. 8 ()
      servus!

      kann mir mal einer sagen was bitte der unterschied ist zwischen der euwax und der eurex? naja, der name ähnelt ziemlich.

      euwax: stuttgarter börse, börse für optionsscheine und zertifikate. alles klar.

      aber eurex? von der deutschen börse, aber was ist das? und was kann man da handeln?

      vielen dank im voraus.
      Avatar
      schrieb am 01.09.03 20:31:36
      Beitrag Nr. 9 ()
      Die Eurex ist die große Börse für Optionen und

      Futures im Euroraum. Optionsscheine, Zertis, etc.

      finden dort nicht statt.

      Gruß: daxista:yawn:
      Avatar
      schrieb am 25.09.03 23:15:49
      Beitrag Nr. 10 ()
      Smart Trading für Privatanleger an der Frankfurter Wertpapierbörse



      Privatanleger können ab morgen an der Frankfurter Börse Zertifikate und Optionsscheine mit besonders hohen Standards handeln. Das neue Handelssegment mit dem Namen "Deutsche Börse Smart Trading" soll Transparenz, Fairness und Sicherheit im Handel mit diesen Werten verbessern.

      Die Deutsche Börse Smart Trading unterteilt alle Wertpapiere in zwei Gruppen – abhängig vom Risiko-Charakter. Zu der Gattung „Anlageprodukte“ gehören etwa Index- und Discount-Zertifikate, während Optionsscheine und Turbo-Papiere zu den „Hebelprodukten“ mit höherem Risiko zählen. Die Deutsche Börse schreibt einheitliche Mindestquotierungsvolumina von 10.000 Euro für Anlageprodukte und 3.000 Euro für Hebelprodukte vor.

      In Frankfurt stehen fünf skontroführende Makler zur Verfügung, die eine Ausführungszeit von 30 Sekunden garantieren. Das bedeutet, ein ausführbarer Auftrag darf nicht länger als 30 Sekunden liegen bleiben. Außerdem dürfen Orders nur innerhalb des Emittenten-Spread ausgeführt werden, also nicht über dem aktuellen Brief-Kurs, aber auch nicht unter dem Geld-Kurs des Emittenten. Das heißt für den Anleger, dass er nie schlechter gestellt ist, als wenn er beim Emittenten direkt gekauft hätte. Alle Geschäfte, die zu nicht marktgerechten Preisen zustande gekommen sind, dürfen storniert werden.

      Die 14 teilnehmenden Emittenten von Smart Trading sind ABN Amro Bank AG, Bankgesellschaft Berlin AG, Citibank AG, Commerzbank AG, Deutsche Bank AG, Dresdner Bank AG, DZ Bank, Goldman Sachs, HSBC Trinkaus & Burkhardt, HypoVereinsbank, Lang & Schwarz, Sal. Oppenheim, UBS Warburg AG und WestLB.




      HANDELSBLATT, Donnerstag, 25. September 2003, 14:43 Uhr
      Avatar
      schrieb am 13.10.03 18:59:33
      Beitrag Nr. 11 ()
      Pressemitteilung der Börse Stuttgart vom 25.9.2003:


      Börse Stuttgart: Smart Trading schränkt Zugriff der Aufsicht ein

      Bei dem geplanten Derivateprojekt der Frankfurter Wertpapierbörse Smart Trading, das am 26. September starten soll, werden wichtige Regelungen dem unmittelbaren Zugriff der börseneigenen Handelsüberwachung entzogen. Dies geschieht dadurch, dass wesentliche Abmachungen zwischen Deutscher Börse AG und Emittenten in bilateralen Teilnahmebedingungen, die den Anlegern schwer zugänglich sind, festgeschrieben werden. „Dadurch wird die börseneigene Überwachung ausgehebelt. Die Aufsicht ähnelt somit bei Smart Trading einem zahnlosen Tiger,“ sagte Elisabeth Roegele, Mitglied des Vorstands der Börse Stuttgart AG.

      Die Börse Stuttgart kritisiert vor allem, dass mit diesem Kunstkniff wesentliche Pflichten der Emittenten wie die Nennung von Mindestquotierungsvolumina, die Einhaltung von Maximalspreads (Geld-/Briefspannen) und die Beachtung von Quotierungspflichten nicht im Regelwerk von Smart Trading festgeschrieben sind. Denn nur auf die im Regelwerk fixierten Bedingungen kann sich die börseneigene Handelsüberwachung berufen. „Wenn aber wesentliche Merkmale eines Marktmodells nicht im Regelwerk stehen, hat die Handelsüberwachung nichts mehr zu überwachen,“ so Roegele. Im Gegensatz dazu sind die Kernelemente des Marktmodells an der EUWAX im Regelwerk verankert. Sie unterliegen damit dem unmittelbaren Zugriff der Handelsüberwachung und der Sanktionsgewalt des Sanktionsausschusses.

      Darüber hinaus sind die Teilnahmebedingungen für Smart Trading nicht „demokratisch“ legitimiert, sondern können von der Deutschen Börse AG einseitig geändert werden. Es besteht lediglich ein Einspruchsrecht der Emittenten gegenüber der Deutschen Börse AG, aber keine Mitsprachemöglichkeit der Marktteilnehmer, wie dies an der EUWAX über den EUWAX-Ausschuss und die EUWAX-Vollversammlung der Fall ist. Insgesamt sind die spezifischen Regelungen für Smart Trading auf die Teilnahmebedingungen, die Regeln für die Börsenpreisfeststellung sowie eine ergänzende Mistrade-Regelung verteilt. Es existiert also kein durchgängiges Regelwerk wie an der EUWAX. „Damit ist Smart Trading kein eigentliches Börsensegment im regulatorischen Sinn,“ sagte Roegele. Das Label Smart Trading wird lediglich als Merkmal bei den einzelnen Wertpapieren hinterlegt.

      Weiter wies Roegele auf die Vorzüge der Mistraderegelung an der EUWAX hin. Während in Stuttgart eine Mindestschadenshöhe von 1000 €uro gilt, liegt diese Grenze in Frankfurt bei 500 €uro. Außerdem sind im EUWAX-Regelwerk bestimmte Schwellen definiert, die erreicht werden müssen, bevor ein Antrag auf Mistrade gestellt werden kann (Dies ist beispielsweise bei Wertpapieren mit einem marktüblicher Preis von mehr als 40 Cent eine Abweichung von mindestens 20 Prozent und mindestens 20 Cent). In Frankfurt berechtigt dagegen jede Abweichung - sofern ein Mindestschaden von 500 €uro erreicht ist - zu einem Antrag auf Mistrade. „Damit gibt es in Stuttgart höhere Hürden, um eine Transaktion rückgängig zu machen,“ sagte Roegele. Dies sei vor dem Hintergrund zu sehen, dass es in mehr als 95 Prozent der Fälle die Emittenten und nicht die Anleger sind, die Mistradeanträge stellten. Für den Anleger herrsche also in Stuttgart ein höheres Maß an Rechtssicherheit bei seiner Transaktion.

      Dies gilt nach Ansicht der Börse Stuttgart auch für die Behandlung von Mistradeanträgen. „Da in Frankfurt immer ein Gutachterausschuss eingeschaltet wird, kann der Anleger sehr lange in der Luft hängen,“ so Roegele. In Stuttgart, wo die Geschäftsführung rasch entscheidet, würden die Fälle zügig und effizient geklärt. Erst wenn ein Handelsteilnehmer mit der Entscheidung der Geschäftsführung nicht einverstanden sein sollte, wird laut Regelwerk in Stuttgart ein Gutachterausschuss eingeschaltet. Hinzu kommt, dass die Börse Stuttgart zugelassene Mistradeanträge im Internet transparent mache.


      EUWAX vereint Qualität und Ausführungsgeschwindigkeit

      Auf Grund der über Jahre aufgebauten Kompetenz an der EUWAX werden trotz eines hohen Handelsvolumens 80 Prozent der Orders innerhalb von 30 Sekunden ausgeführt. „Dort, wo eine sofortige Ausführung möglich ist, erfolgt sie sekundenschnell,“ sagte Harald Schnabel, Vorstandsvorsitzender der skontroführenden Maklergesellschaft Euwax AG in Stuttgart. Schnabel wies darauf hin, dass es aber Situationen gebe, die eine längere Ausführungsdauer notwendig machten, um die Interessen der Privatanleger zu wahren. Dies ist der Fall, wenn technische Störungen oder sehr hohe Ordergrößen vorliegen. Dann ist es unerlässlich, dass der Skontroführer beim Emittenten anruft, um den Fall zu klären. Außerdem kann keine oder eine falsche Quotierung (Mispricing) durch den Emittenten vorliegen, die im Rahmen einer Plausibilitätskontrolle durch den Skontroführer geklärt werden muss. Diese Faktoren führen bei einzelnen Orders zu einer längeren Ausführungsdauer, werden aber an der EUWAX im Sinne eines praktizierten Anlegerschutzes als unabdingbar erachtet. „Damit vereinen wir an der EUWAX eine hohe Handelsqualität mit einer hohen orderbezogenen Ausführungsgeschwindigkeit,“ sagte Roegele.
      Avatar
      schrieb am 13.10.03 19:08:59
      Beitrag Nr. 12 ()
      Quelle: Welt.de



      Derivatehandel bekommt ein neues Gesicht

      Positiver Auftakt für Frankfurter "Smart Trading" - Anleger profitieren vom zunehmenden Wettbewerb der Börsen
      Wenn zwei sich streiten, freut sich der Anleger - zumindest wenn es sich bei den beiden Streithähnen um Börsenbetreiber handelt, die um seine Gunst und vor allem um seine Orders ringen. Entsprechend freudig können die Käufer von Zertifikaten und Optionsscheinen dem Wettstreit zwischen Marktführer Stuttgart und dem neuen Herausforderer Frankfurt entgegen blicken. Der nimmt mit der vor zwei Wochen gestarteten Derivate-Offensive Smart Trading einen neuen Anlauf, um in das Hoheitsgebiet der Schwaben einzudringen.


      Der Auftakt verlief offenbar viel versprechend. Man verzeichne zwar keine gewaltigen Umsatzsprünge, aber das habe auch niemand wirklich erwartet, heißt es in Hessen. Es gebe deutliche Anzeichen, dass das Angebot positiv aufgenommen werde, bekundet der Frankfurter Makler Jörg Reuter. Er betreut das gewichtige Orderbuch der Deutschen Bank, so dass ihm beim Wettkampf Stuttgart-Frankfurt besondere Bedeutung zukommt. Ein Grund für die Zuversicht ist die positive Resonanz auf die von Reuter angebotene Ausweitung der Preisgarantien für den Handel mit den von ihm betreuten Produkten. Sie gehen weit über die Zwangsvorgaben der Deutschen Börse AG, der Betreiberin von Smart Trading, hinaus und liegen auch deutlich über denen des Stuttgarter Wettbewerbers Euwax. So garantiert Reuter die Orderabwicklung auf Basis der vom Emittenten gestellten Kurse bis zu einem Ordervolumen von 20.000 Euro bei Anlagezertifikaten und bis zu 6000 Euro bei Hebelprodukten. Das entspricht dem doppelten der von beiden Börsen vorgeschriebenen Mindestgrenzen. Auch die Fristen für die Einreichung von Reklamationen und die Schadensersatzobergrenze bei verzögerter Orderausführung wurden heraufgesetzt. Damit bekommen Anleger einen ersten Vorgeschmack auf die neue Zeitrechnung in der ausgetestet wird, in wie weit der zweifellos gute Stuttgarter Service noch ausgebaut werden kann.


      Deutlich wird aber auch, worum es bei dem zum Kampf zwischen David (Stuttgart) und Goliath (Frankfurt) hoch stilisierten Wettkampf tatsächlich geht: Um die Konkurrenz zwischen den Maklern, die für die Orderabwicklung zuständig sind. In Frankfurt sind dies fünf verschiedene Gesellschaften, während in Stuttgart die Euwax AG Alleinstellung genießt.


      Die Rahmenvorgaben der beiden Börsenbetreiber sind indes nahezu identisch, da sich die Frankfurter soweit an der erfolgreichen schwäbischen Vorgabe orientiert haben, dass nicht wenige Emittenten von einer simplen Kopie sprechen. Und tatsächlich beschränken sich die Abweichungen auf einige wenige Merkmale. Eines davon ist die Handhabung so genannter "Mistrades", also der Rückabwicklung von fehlerhaft ausgeführten Orders. In Stuttgart wurden für diese Streitfälle sehr konkrete Vorgaben festgeschrieben. So ist eine Order in einem Wertpapier mit einem Kurswert über 0,40 Euro nur dann revidierbar, wenn der abgewickelte Handelskurs um mehr als 20 Prozent vom "marktüblichen" Preis abweicht. Die Differenz zwischen Abwicklungskurs und fairem Wert muss dabei mindestens 20 Cent betragen. Bei Papieren mit einem Wert unter 0,40 Euro und bei Produkten, die in Prozent notiert werden (zum Beispiel Aktienanleihen) gelten andere, aber ebenso eindeutige Schwellen.


      Eingeschränkt wird dies jedoch dadurch, dass ein Mindestschaden von 1000 Euro entstanden sein muss. In Frankfurt liegt diese Grenze mit 500 Euro deutlich darunter, dafür wird auf eine klare Fixierung der Kursabweichungen verzichtet. Emittentenvertreter werten bislang das Stuttgarter Modell als anlegerfreundlicher, da durch die strikten Grenzwertvorgaben der Willkür Einhalt geboten wird. Hintergrund ist dabei, dass der weit überwiegende Teil der Anträge zur rückwirkenden Stornierung ausgeführter Aufträge von Banken eingereicht wird.


      Kuriosum am Rande ist, dass nicht alle Zertifikate in Frankfurt unter dem Label Smart Trading gehandelt werden: Einige wenige Papiere laufen wie bisher über die "normalen" Systeme weiter und unterliegen damit nicht den neuen Standards.







      Artikel erschienen am 10. Okt 2003
      Avatar
      schrieb am 13.10.03 19:09:24
      Beitrag Nr. 13 ()
      na das ist ja nun echt die frechheit.

      da wirft die börse stuttgart der frankfurter börse vor, dass bestimmte regeln nicht im regelwerk verankert sind.

      ich gehe nur auf die quotierungspflicht ein. stuttgart macht doch auch dicht, wenn der emi dicht macht. ist mir schon sehr oft passiert.

      was nützen einem regeln, wenn sie nicht eingehalten werden, egal wo sie stehen.
      Avatar
      schrieb am 13.10.03 19:14:44
      Beitrag Nr. 14 ()
      zu frankfurt:

      die konkurrenz der zuständigen makler in frankfurt ist doch auch nur heiligenschein. oder wie ist es zu erklären, dass ein herr reuter(lt. kundenmagazin dt. bank) exklusiv die produkte der dt. bank betreut.

      naja, der kunde wird entscheiden; leider sind da noch die emittenten.
      Avatar
      schrieb am 13.10.03 19:35:34
      Beitrag Nr. 15 ()
      @13

      Eine Quotierungspflicht gibt es eigentlich gar nicht, wenn der Emi bei "technischen Schwierigkeiten" dicht machen kann. Vor allen Dingen gibt es keine Sanktionen für den Emi (z.B. Rückabwicklung von Trades, falls der Emi eine gewisse Zeit keinen Handel anbietet). Was nützt zum Beispiel ein erhöhtes Quotierungsvolumen, wenn die DB 45 Minuten den Handel einstellt ??


      Handelseinschränkungen (in Frankfurt)
      An dieser Stelle veröffentlicht die HÜSt aktuelle Störungen des Handelsablaufs, sobald sie ihr bekannt werden.

      10.10.2003, 15:30 Uhr
      In der Zeit von ca. 14:45 bis ca. 15:30 Uhr war in Instrumenten des Emittenten Deutsche Bank AG kein Handel möglich.
      09.10.2003, 18:30 Uhr
      In der Zeit von 15:45 bis 16:30 Uhr und von 18:00 bis 18:20 Uhr kann es beim Emittenten Sal. Oppenheim zu Verzögerungen bei der Orderausführung gekommen sein.
      07.10.2003 16:30 Uhr
      In der Zeit von 16:30 bis 17:00 Uhr kann es beim Emittenten Dresdner Bank AG zu Verzögerungen bei der Orderausführung gekommen sein.
      02.10.2003 10:32 Uhr
      In der Zeit von 09:25 Uhr bis 10:32 Uhr kann es bei dem Emittenten UBS zu Verzögerungen in der Ausführung von Orders auf deutsche Underlyings gekommen sein.
      30.09.2003, 16.00 Uhr
      Im Gesamtmarkt kam es bis ca. 16:50 zu Verzögerungen bei den Orderausführungen.
      29.09.2003, 12.00 Uhr
      Die Gattungen 560095 und 560099 des Emittenten Deutsche Bank AG sind bis einschließlich 30.09.2003 nicht handelbar.
      Avatar
      schrieb am 14.10.03 16:39:37
      Beitrag Nr. 16 ()
      ganz einfach ! weil er größere vorteile für den kunden als die anderen bietet.schau mal nach auf seiner homepage.oder bietet sttgt das auch? wettbewerb funktioniert doch.
      Avatar
      schrieb am 21.11.03 21:49:55
      Beitrag Nr. 17 ()
      Pressemitteilung 4. November 2003, Euwax



      Themen:

      Ausführungsgeschwindigkeit an der EUWAX
      Marktanteile im Oktober
      Handelsverbesserungen und erste Erfahrungen im Abendhandel



      Handelstempo an der EUWAX deutlich gesteigert


      Das Ausführungstempo von Wertpapieraufträgen am Handelssegment für verbriefte Derivate der Börse Stuttgart, EUWAX, hat sich wesentlich erhöht. Nach Erhebungen der skontroführenden Maklergesellschaft Euwax AG im Oktober 2003 werden 95 Prozent der Orders innerhalb von 30 Sekunden ausgeführt. „Damit hat sich die Geschwindigkeit der Orderausführung innerhalb eines halben Jahres etwa verdoppelt,“ sagte Harald Schnabel, Vorsitzender des Vorstands der Euwax AG in Stuttgart. Schnabel begründete diese Entwicklung mit der Implementierung einer neuen Software im Mai diesen Jahres.


      Durch die kontinuierliche Optimierung des Prozesses der Orderausführung sei es per Oktober gelungen, die Ausführungsgeschwindigkeit auf das jetzt erreichte Niveau zu steigern, so der Chef der Euwax AG. Nach den Auswertungen der Euwax AG werden bereits 85 Prozent der Orders innerhalb von 20 Sekunden und 50 Prozent innerhalb von 10 Sekunden ausgeführt. „Wenn an der EUWAX eine sofortige Orderausführung möglich ist, erfolgt sie auch sekundenschnell,“ sagte Schnabel. Er wies aber auch darauf hin, dass es durchaus Situationen geben könne, die eine längere Ausführungsdauer notwendig machten, um die Interessen der Privatanleger zu wahren. Dies sei der Fall, wenn technische Störungen oder sehr hohe Ordergrößen vorliegen. Dann ist es entsprechend der Praxis an der Börse Stuttgart unerlässlich, dass der Skontroführer beim Emittenten anruft, um den Fall zu klären. Außerdem kann keine oder eine falsche Quotierung (Mispricing) durch den Emittenten vorliegen, die im Rahmen einer Plausibilitätskontrolle durch den Skontroführer geklärt werden muss.


      Diese Faktoren führen bei einzelnen Orders zu einer längeren Ausführungsdauer, werden aber laut Elisabeth Roegele, Vorstandsmitglied der Börse Stuttgart AG, an der EUWAX im Sinne eines praktizierten Anlegerschutzes als unabdingbar erachtet. „Damit vereinen wir an der EUWAX eine hohe Handelsqualität mit einer hohen orderbezogenen Ausführungsgeschwindigkeit,“ so Roegele.


      EUWAX baut Position leicht aus


      Indessen hat Stuttgart im börslichen Handel mit verbrieften Derivaten seine Marktposition im Oktober leicht verbessern können. Mit dem bisher höchsten Monatsumsatz von 1,12 Mrd €uro bei Optionsscheinen in diesem Jahr kam die EUWAX in diesem Bereich auf einen Marktanteil von 90,2 Prozent (Vormonat: 87,6%, Jahresdurchschnitt 2003: 88,6% und 2002: 87,3%). Erstmals in diesem Jahr übertrafen damit die Umsätze in Optionsscheinen das Handelsvolumen mit Zertifikaten, von denen im Oktober 1,03 Mrd €uro umgesetzt wurden - was einem Marktanteil von 61,3 Prozent entspricht (Vormonat: 60,9%, Jahresdurchschnitt 2003: 55,6% und 2002: 42,6%). Damit wurde ein neuer Höchststand erreicht. Schnabel führt die Umsatzverschiebung zu Gunsten der Optionsscheine auf die gesunkene Volatilität zurück, die klassische Optionsscheine gegenüber Zertifikaten wieder preisgünstiger macht.


      Börse Stuttgart macht durch enge Spreads am Abend Boden gut


      Die Börse Stuttgart kann von der Entscheidung der Deutschen Börse AG, die Handelszeiten ihres elektronisches Handelssystems Xetra zu verkürzen, profitieren. Nachdem gestern Abend Xetra erstmals um 17.30 Uhr abgeschaltet worden war, hat sich die Zahl der Transaktionen in Inlandsaktien an der Börse Stuttgart von üblicherweise rund 150 auf knapp 400 in den Abendstunden (17.30 bis 20 Uhr) erhöht. Damit hat sich der Anteil des Abendhandels in Inlandsaktien am Tagesumsatz von sonst durchschnittlich 10 auf 26 Prozent erhöht. Nach Beobachtungen der skontroführenden Maklergesellschaft Euwax AG waren dabei in Stuttgart nahezu ausschließlich Privatanleger am Markt.


      Die Börse Stuttgart geht davon aus, dass diese Entwicklung zum Trend werden könnte. Elisabeth Roegele, Vorstandsmitglied der Börse Stuttgart AG, begründet diese Zuversicht mit der Erwartung, dass sich eine ab sofort geltende Handelsinnovation im Abendgeschäft am Markt durchsetzen werde. Für Dax-30-Werte wird in der Zeit von 17.30 bis zum Handelsschluss um 20 Uhr eine Geld-/Briefspanne von maximal

      0,3 Prozent bis zu einem Gegenwert von 20.000 €uro pro Preisfeststellung zur Verfügung gestellt. „Damit bietet die Börse Stuttgart auch ohne den Referenzmarkt Xetra im Abendhandel einen liquiden Markt mit attraktiven Geld-/Briefspannen,“ sagte Roegele. Mit dieser Innovation zeige die Börse Stuttgart einmal mehr, wie sehr sie ihre Dienstleistung an den Bedürfnisse der Privatanleger ausrichte, so die Börsenchefin.


      Während der Haupthandelszeit von Börsenbeginn um 9 Uhr bis mindestens 17.30 Uhr gilt für Dax-30-Titel weiterhin der spreadlose Handel. Grundsätzlich gilt: Je enger die Spreads desto günstiger wird der Preis für Käufer und Verkäufer.
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      schrieb am 21.11.03 21:54:16
      Beitrag Nr. 18 ()
      Pressemitteilung 20. November 2003, Börse Stuttgart



      T.I.Q.S. startet außerbörslichen Handel für Privatanleger


      Die Stuttgarter Handelsplattform T.I.Q.S. (Trading Information and Quote System) hat den außerbörslichen Handel für Privatanleger aufgenommen. Über die Direktbank Fimatex/Boursorama können ab sofort Derivate der Emittenten ABN Amro und Tradinglab über T.I.Q.S. gehandelt werden. „Damit wird die Plattform T.I.Q.S. erstmals auch außerbörslich eingesetzt“, sagte Thomas Wodnitzki, Geschäftsführer der T.I.Q.S. GmbH & Co. KG in Stuttgart, die eine Tochtergesellschaft der Börse Stuttgart AG (51 Prozent) und der Euwax AG (49 Prozent) ist. Der Nutzen für Anleger besteht darin, dass auf einer einzigen Internet-Applikation ein Echtzeit-Preisvergleich für Wertpapiere des außerbörslichen Handels mit dem börslichen Handel an der EUWAX, dem Handelssegment für verbriefte Derivate an der Börse Stuttgart, möglich ist. „Auf diese Weise machen wir den Derivatehandel insgesamt transparenter,“ so Wodnitzki.

      In einem ersten Schritt war die Plattform in die Infrastruktur der Börse Stuttgart und der Euwax AG integriert worden. Seit Juni 2002 wurden mittlerweile zehn EUWAX-Emittenten direkt an die Systeme der skontroführenden Maklergesellschaft Euwax AG angeschlossen. „Dies hat zu einer höheren Handelsqualität geführt, weil dadurch Fehler vermieden und Kursdaten schneller übermittelt werden können,“ so Wodnitzki.

      Nach Überzeugung der T.I.Q.S.-Gesellschafter profitieren durch den Handel über die Stuttgarter Plattform sowohl Emittenten als auch Intermediäre (in der Regel Online-Banken). Emittenten können sich auf diese Weise einen neuen Vertriebsweg erschließen. Intermediäre haben die Möglichkeit, durch T.I.Q.S. ihren Kunden börsliche Kursdateninformationen der EUWAX den außerbörslichen Quotes der Emittenten erstmals realtime in einer Applikation zum Vergleich gegenüberzustellen. Darüber hinaus können Intermediäre über diese Plattform den außerbörslichen Direkthandel betreiben.

      Auf diese Weise, so das Kalkül der Gesellschafter, ist es möglich, zwei unterschiedlichen Anlegergruppen gerecht zu werden. Die Anleger, die auf alle Fälle außerbörslich direkt mit dem Emittenten handeln wollen, können über T.I.Q.S. ebenso erreicht werden wie andere Investorengruppen, die auf Limit- oder Stop-Orders nicht verzichten möchten. „Dadurch kannibalisieren sich mit T.I.Q.S. börslicher und außerbörslicher Handel nicht,“ sagte Andreas Willius, Vorstandsmitglied der Börse Stuttgart AG, „vielmehr erschließt sich der Betreiber über T.I.Q.S. neue Anlegergruppen des ohnehin existierenden außerbörslichen Marktes.“ Gleichzeitig soll T.I.Q.S. durch die Einführung einheitlicher Standards als Marktplatzorganisator im außerbörslichen Bereich fungieren. Kernbestandteile eines zu Grunde liegenden Regelwerks von T.I.Q.S. sind verschiedene Pflichten der Emittenten, die Informationsfluss und ordnungsgemäße Abläufe sicher stellen, sowie eine einheitliche Mistrade-Regelung. „Dies verleiht auch dem außerbörslichen Handel ein höheres Maß an Verlässlichkeit,“ sagte Willius.

      Bei der ABN Amro wird die Teilnahme an der zweiten Stufe von T.I.Q.S. unter anderem mit den guten Erfahrungen aus der ersten Stufe begründet. „Als wir dann festgestellt haben, dass es auf Kundenseite den Wunsch gibt, über T.I.Q.S. auch außerbörslich zu handeln, haben wir sofort reagiert,“ so Önder Ciftci von ABN Amro. T.I.Q.S., so Ciftci weiter, sei ein System, das sich durch seine Schnelligkeit sowie ein hohes Maß an Transparenz für Anleger und Emittent auszeichne. „Darüber hinaus können über diese Plattform große Kapazitäten verlässlich gehandelt werden," sagte Ciftci.

      Ähnlich beurteilt man bei Tradinglab Banca S.p.A., die Investmentbank der Gruppe Unicredito Italiano, den Start des außerbörslichen Handels über T.I.Q.S.. „Wir halten T.I.Q.S. für ein sehr effizientes Handelssystem, das sich durch große Anwenderfreundlichkeit auszeichnet,“ so Nina Vanessa Thiel bei Tradinglab Banca S.p.A. Der Start auf dem außerbörslichen Segment stelle für Tradinglab eine wichtige Chance dar. „Größter Handelskomfort mit verlängerten Handelszeiten stehen hier für uns an oberster Stelle,“ so Thiel.

      Beim Online-Broker Fimatex war es nach eigenen Angaben wichtig, seinen Kunden mit der Anbindung an T.I.Q.S. weitere außerbörsliche Handelsmöglichkeiten von Produkten namhafter Emittenten zu bieten. „Zudem bietet das umfassende, einheitliche Regelwerk den T.I.Q.S.-Fimatex-Kunden ein hohes Maß an Transparenz und Rechtssicherheit im außerbörslichen Handel,“ betonte Fimatex-Sprecher Mario Hipp.

      Hintergrund:

      Die T.I.Q.S. GmbH & Co. KG ist eine Tochter der boerse-stuttgart AG und der Euwax AG. Sie entwickelt, betreibt und vertreibt das Handelssystem T.I.Q.S., das als Handelsplattform für verbriefte Derivate und andere Wertpapiere entwickelt wurde. Ziel ist es, einen offenen und transparenten Marktplatz mit einheitlichen Qualitätsstandards zu schaffen.

      Der Nutzen für Anleger besteht im direkten Echtzeit-Preisvergleich der Wertpapiere im börslichen und außerbörslichen Bereich auf einer einzigen Internet-Applikation. Dem Privatanleger werden im Push-Verfahren kostenlose Realtime-Quoteinformationen aller auf T.I.Q.S gehandelten Instrumente zur Verfügung gestellt. Dies geschieht über die auf der T.I.Q.S.-Website www.TIQS.de bereitgestellte Applikation oder über den Internetauftritt der angeschlossenen Intermediäre. Nach Eingabe der ISIN oder Wertpapierkennnummer erhält der Anleger zeitgleich den aktuellen An- und Verkaufspreis, sprich Quote, des Emittenten oder Market Makers für dieses Instrument sowie den aktuellen Quote der Börse Stuttgart. Neben verbrieften Derivaten ist auch der Handel mit anderen Wertpapieren, wie z.B. Aktien, Exchange Traded Funds oder Anleihen auf T.I.Q.S. denkbar. Durch die erweiterten Handelszeiten und die große Anzahl an handelbaren Wertpapieren bietet T.I.Q.S. den Anlegern außerdem ein wesentlich höheres Maß an zeitlicher Flexibilität. Durch die Bündelung von Liquidität, die gesicherte Einhaltung von Qualitätsstandards im außerbörslichen Handel und durch die Einführung und Kontrolle von Mindestanforderungen an Emittenten und Market Maker wird die Transparenz für Privatanleger entscheidend verbessert und der Anlegerschutz optimiert. Für die Intermediäre eröffnet T.I.Q.S. , u.a. durch den Einsatz standardisierter Schnittstellen, einen kostengünstigen Zugang zum außerbörslichen Direkthandel mit Emittenten und Market Makern.
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      schrieb am 03.12.03 22:46:58
      Beitrag Nr. 19 ()
      Optionsscheinhandel
      Frankfurts Offensive bisher ohne Erfolg

      01. Dezember 2003 Der Frontalangriff der Deutschen Börse gegen die Vormachtstellung der Stuttgarter Konkurrenz im Handel mit verbrieften Derivaten ist bisher ins Leere gelaufen. In den ersten beiden Monaten nach der Einführung des neuen Qualitätssegments "Deutsche Börse Smart Trading" konnte die größte deutsche Börse den Schwaben weder im Optionsscheinenoch im Zertifikatehandel Marktanteile abknöpfen.

      Vielmehr gelang es dem Stuttgarter Marktführer Euwax Broker, seine Stellung im Handel mit verbrieften Derivaten auszubauen. Nachdem man an der Stuttgarter Börse zunächst eine gehörige Portion Respekt im Kampf "David gegen Goliath" gezeigt hatte, macht sich nun Erleichterung breit. Dagegen gesteht man sich an der Frankfurter Börse die vorläufige Niederlage ein: "Marktanteile haben wir nicht gewonnen, das ist richtig", sagte eine Sprecherin der Deutschen Börse. Allerdings sei die Zeitspanne auch zu kurz, um die Entwicklung von "Smart Trading" aussagekräftig zu beurteilen: "So ein Produkt braucht seine Zeit, um sich zu entwickeln."

      Bietet das Frankfurter Modell keinen „Mehrwert“?

      Die Deutsche Börse hatte die neuen Standards Ende September eingeführt, um den Handel mit Optionsscheinen und Zertifikaten transparenter und effizient zu machen und damit die Marktmacht der Stuttgarter zu durchbrechen. Denn die Frankfurter sind zwar insgesamt in Deutschland mit großem Abstand Marktführer. Im Bereich der Optionsscheine liegen sie freilich weit hinter den Stuttgartern zurück. Das hat sich auch nicht mit der Einführung der neuen Standards geändert. Allein im Oktober konnte Euwax seinen Marktanteil gegenüber dem Vormonat um 2,6 Prozentpunkte auf 90,2 Prozent erhöhen. Auch im Zertifikatehandel konnte das Maklerhaus über 60 Prozent des Ordervolumens an sich binden. Vor einem halben Jahr hatte hier noch die Frankfurter Börse die Nase vorn. Was zunächst als Kopf-an Kopf-Rennen erschien, ist nun aber vorläufig entschieden: Im Jahresdurchschnitt (bis Ende Oktober) hat die Euwax einen Marktanteil von 55,6 Prozent.

      Euwax-Broker-Vorstandschef Harald Schnabel erklärt den Vorsprung der Stuttgarter Börse mit einem Vorwurf an den hessischen Wettbewerber: "Das Marktmodell stellt im Wesentlichen eine Kopie des erfolgreichen Euwax-Marktmodells dar. Es bietet den privaten Anlegern keinen echten Mehrwert." So biete die Konkurrenz ebenso wie die Stuttgarter ein Best-Price-Prinzip und eine Mistrade-Regelung an. Das Best-Price-Prinzip garantiert dem Anleger mindestens den selben Kurs, der zu dieser Zeit von dem Emittenten angeboten wird. Die Mistrade-Regelung wiederum soll vor falschen Kursen schützen. Wird eine Order zu einem Preis ausgeführt, die nicht dem üblichen Marktkurs entspricht, kann das Geschäft storniert werden.

      Handelszeiten beschleunigt

      An der Frankfurter Börse will man von einem Plagiat nichts wissen: Mit der Ausführungsgarantie haben man beispielsweise ein Novum anzubieten. Mit diesem sogenannten "Smart Commitment" haben sich die Maklerhäuser dazu verpflichtet, die Orders der Anleger bei regulärem Handelsverlauf in maximal einer halben Minute auszuführen. Auch in Stuttgart hat man darauf reagiert; laut Schnabel wurden im Oktober 95 Prozent der Orders binnen 30 Sekunden abgearbeitet, eine deutliche Beschleunigung im Vergleich zum Vorjahr.

      Für Euwax Broker war der Handel mit verbrieften Derivaten in diesem Jahr eine Goldgrube. Allein von Januar bis Oktober wurde an der Euwax ein Umsatzvolumen von 15,8 Milliarden Euro erzielt. Im gesamten Vorjahr waren noch 13,4 Milliarden Euro gehandelt worden. Trotz des sich verschärfenden Wettbewerbs gelang es dem Maklerhaus dadurch, seinen Rohertrag in den ersten neun Monaten um mehr als 40 Prozent zu erhöhen.

      Text: da., Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.12.2003, Nr. 280 / Seite 23
      Avatar
      schrieb am 05.12.03 12:11:48
      Beitrag Nr. 20 ()
      @alle: EUWAX bricht aus; Empfehlung im Nebenwerte-Journal, das Buch füllt sich mit interessanten Kauforders (z.Zt. 7.800 Stück gesucht zwischen 20,36 und 20,45 Euro).


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      Deutsche Börse greift Euwax an