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    Berlusconi macht KZ-Witze - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 02.07.03 15:02:35 von
    neuester Beitrag 06.07.03 14:01:12 von
    Beiträge: 85
    ID: 749.145
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      Avatar
      schrieb am 02.07.03 15:02:35
      Beitrag Nr. 1 ()
      EKLAT IM EUROPAPARLAMENT

      Berlusconi macht KZ-Witze

      Der italienische Ministerpräsident Berlusconi hat im Europäischen Parlament tumultartige Szenen ausgelöst. Auf die Kritik des sozialdemokratischen deutschen Abgeordneten Martin Schulz an Berlusconis Regierungsstil reagierte der Italiener mit einer geschmacklosen Aufforderung.


      Straßburg - Der Deutsche könne in einem Film über Konzentrationslager, der gerade in Italien gedreht werde, die Rolle eines Nazi-Schergen übernehmen, erklärte Berlusconi: "Herr Schulz, ich weiß dass in Italien derzeit ein Produzent einen Film über Nazi-Konzentrationslager dreht. Ich würde Sie für die Rolle des Anführers vorschlagen. Sie wären perfekt dafür."

      Nach Berlusconis Ausführungen sagte Schulz, wenn die Übersetzung stimme, habe Berlusconi ihn in "der Rolle des Capo, des SS-Schergen" gesehen. Sein Respekt vor den Nazi-Opfern verbiete es ihm, darauf einzugehen. Dafür erhielt der SPD-Politiker anhaltenden Beifall von den meisten Parlamentariern.

      Unter fortwährenden Störungen nahm Berlusconi seine Bemerkung aber keineswegs zurück, sondern bezeichnete sie als Ironie. Er weigerte sich, sich zu entschuldigen. "Schulz hat mich persönlich beleidigt, in einer Form, die nicht zulässig ist in einem solchen Parlament", sagt er. Seine Äußerung über den KZ-Aufseher sei ironisch gemeint gewesen. "Ich ziehe das nicht zurück, was ich mit Ironie gesagt habe, wenn Schulz die persönlichen Beleidigungen nicht zurücknimmt."

      Parlamentspräsident Pat Cox bedauerte zum Abschluss der Debatte die Beleidigung, die dem Kollegen Schulz zugefügt wurde. Er halte es für angemessen, das Protokoll entsprechend zu korrigieren.

      Der italienische Ministerpräsident war vorher vor allem aus den Reihen der linken Parteien im Europaparlament heftig kritisiert worden - unter anderem wegen des kürzlich verabschiedeten italienischen Gesetzes, das ihn vor einem bereits laufenden Prozess schützt.

      Berlusconi stellte dem Parlament das Programm der italienischen EU-Ratspräsidentschaft für die nächsten sechs Monate vor. Italien hatte den EU-Vorsitz turnusgemäß am Dienstag von Griechenland übernommen.


      Jetzt tickt der filzige Mafiosi wohl ganz aus. Er will wohl Mussolini nacheifern. :mad: :mad:

      Höchste Zeit, dass der Schmierlappen in den Knast wandert! :O


      Fuller
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 15:06:47
      Beitrag Nr. 2 ()
      Schade, daß man uns nicht für mündig hält, zu lesen, was denn der Abgeordnete Schulz vorher von sich gegeben hatte...

      So fängt nämlich Tendenzberichterstattung an, wenn man keine Hintergründe erfährt.
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 15:07:33
      Beitrag Nr. 3 ()
      die pizza-bäcker sind heute ausser rand und band :laugh:
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 15:08:28
      Beitrag Nr. 4 ()
      #3

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 15:14:01
      Beitrag Nr. 5 ()
      # 1
      Es gibt leider keinen Mangel an Deppen.

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      schrieb am 02.07.03 15:14:06
      Beitrag Nr. 6 ()
      Sowas lebt und Dante mußte sterben :(
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 15:14:31
      Beitrag Nr. 7 ()
      es ist schamlos,
      derart tendenziös über berlusconi zu berichten.

      auch ein berlusconi hat ein recht unvoreingenommen betrachtet zu werden. denn ein mafiosi, dgerade, wenn er in einer öffentlichen funktion nazi-witze macht, sollte durch die presse objektiv dargestellt werden. sicherlich leidet er unter den anwürfen von schulz. wo kommen wir hin, wenn jeder deutsche hinz oder kunz oder schulz einen berlusconi attackieren darf?
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 15:15:20
      Beitrag Nr. 8 ()
      Eine PaoloP mit viel Schnee Ähh Käse:)
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 15:17:26
      Beitrag Nr. 9 ()
      antigone, geh spielen...
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 15:19:38
      Beitrag Nr. 10 ()
      hast du dich wiedererkannt, for4zim?
      hab nur deine `objektiven` anregungen aufgegriffen :laugh:

      die presse sollte sich bei berlusconi entschuldigen ;)
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 15:19:43
      Beitrag Nr. 11 ()
      fo4zim, egal was Schulz gesagt hat, so kann ein Berlusconi so eine Aussage trotzdem nicht tätigen. Quasi als Vorwurf, alle Deutschen seien Nazis! :mad:
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 15:23:20
      Beitrag Nr. 12 ()
      respekt vor naziopfern bei schulz?


      ein schlechter witz.


      während sich der eine krumm legt und ein imperium aufbaut,um anschliessend im staat etwas ehrenamtlich zu bewirken,lebt der andere (schulz) ein leben lang von dummschwätzerei nicht schlecht und zwackt das geld vom volke ab,entschädigungen von nazi opfern interessieren ihn nicht,er nimmts von den lebenden und den toten,hauptsache der wanst ist satt.

      es ist unfassbar wie sich die leute verarschen lassen....
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 15:24:29
      Beitrag Nr. 13 ()
      :laugh: :eek: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 15:26:18
      Beitrag Nr. 14 ()
      #12:

      Wenigstens einer der Berlusconi wenn die Immunität doch noch aufgehoben werden sollte, im Knast besuchen wird:laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 15:26:50
      Beitrag Nr. 15 ()
      Angenommen, Schulz hätte Berlusconi vorher als "Obermafiosi, der gefälligst die Konsequenzen ziehen und zurücktreten soll" beschimpft, dann wäre Berlusconis Antwort zwar verständlich, wenn auch überzogen gewesen. Hätte hingegen Schulz vorher sachlich dargestellt, daß Berlusconis Vorgaben an die Justizgesetzgebung in Europa eher unüblich seien, wäre Berlusconis Äußerung maßlos und beleidigend gewesen. Das sind halt die Unterschiede, und deshalb wäre es durchaus wichtig gewesen, zu wissen, was denn Schulz vorher gesagt hatte.

      Davon abgesehen finde ich es immer bemerkenswert, daß man es nicht dem italienischen Volk überlassen will, durch wen sie nun vertreten werden wollen. Und da gibt es eine kontroverse, lebendige Debatte über Berlusconi. Bei der nächsten Wahl in Italien werden wir dann schon sehen, ob sich Berlusconi halten kann oder mal wieder die Regierung wechselt, nicht wahr?
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 15:27:17
      Beitrag Nr. 16 ()
      #12: das war ernst gemeint, oder? :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 15:27:26
      Beitrag Nr. 17 ()
      whitehawk ist dein 2.ID Schmeissfliege? :D
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 15:28:33
      Beitrag Nr. 18 ()
      was, bitte, ist denn daran witzig ?

      Und wodurch ist das ein Nazi- Witz ?

      Ist das mal wieder die Masche "altes Europa" ?
      Haben wir mal wieder ertwas gefunden, über das wir glauben uns erregen zu können, Anstoß nehmen zu dürfen ?

      Deutschland, kollektiv getroffen ?

      Na immerhin, diesmal wissen wir genauer, was gemeint ist. Nazi, das haben wir schon mal gehört, nicht wahr ? Das waren doch jene, die damals in Deutschland die Macht hatten.

      altes Europa, und Erwähnung von Nazi, das ist nun wirklich zu viel. Soviel Taktlosigkeit, das müssen wir scharf zurückweisen ! Er will Deutschland eine Rolle als KZ- Aufseher verpassen. Wird offenbar ein Breitband- Film.


      SEP
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 15:31:24
      Beitrag Nr. 19 ()
      Es ist so geschmacklos,
      Berlusconi hàtte erst seinen Namen clearen sollen,
      anstatt die Wahrheitsfindung zu unterdrùcken.
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 15:37:38
      Beitrag Nr. 20 ()
      vielleicht ist berlusconi nicht ganz sauber,mag sein.
      aber alle die,die mir im tv in der presse und sonstwo bisher begegnet sind ,gegener in italien,waren ausnahmslos leute,die selbst nicht schlecht von der kritik lebten und fast ausnahmslos staatsbedienstete und somit schmarotzer am system.wenn die sich hinstellen und sagen ein milliardär will nur geld verdienen am staat ist das unverfrorenheit hoch zehn.
      aber german desease halt,ein fdp unternehmer der eigentlich lehrer ist und sein vermögen mit kontakten aus der porlitk erschmiert hat ist plötzlich ein held weil er sich umbringt,ein bundespräsident der für bildung wettert mit mittlerer reife,ein ex taxifahrer als aussenminister und ne sippschaft in der regierung voller beamter,schulabbrechern und sonstigen staats-und frühsücksdirektoren,die sind alle das was der staat braucht.

      wenn ich heute an die berichterstattung von politischen sendungen a la monitor und co zurückdenke und was daraus wurde---eine rieisige tendenziöse mafia,die immer das böse beim andern sieht,selbst auf staats und gebührenkosten vom verbreiten dieser thesen nicht schlecht lebt (im nachhinein war aber fast alles unsinn,man ziehe sich mal alte monitor-folgen rein :D)

      in italien war vor berlusconi nur krasser sumpf und staatsselbstbedienung ,korruption ohne gleichen.jetzt ist wenigstens jemand an der macht der schon satt ist (das ist nicht naiv,das sind die fakten).
      wer ernsthaft glaubt,eine "elite" aus selbstbedienern wie in deutschland sei besser ist einfach nur dumm.

      aber klar berlusconi will unbedingt noch die 9. milliarde,und die gute frau pieper und der herr fischer,die setzen sich wenigstens für das gute ein---ohne eigeninteressen natürlich ;-)
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 15:37:57
      Beitrag Nr. 21 ()
      das gute an so einem tread ist, dass du die wahre gesinnung der zocker und anderer siehst. manchmal ein ganz überraschendes aha-erlebnis, wer sich da alles outet.
      casta
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 15:40:10
      Beitrag Nr. 22 ()
      #15 for4zim,

      hier übersiehst du aber die derzeitige Funktion Berlusconis. Weiterhin, dass die EU
      von ihren Mitgliedsstaaten demokratische Regeln erwartet. Genau an diesen Regeln oder dem
      Verständnis von Demokratie sind die Aufnahme bzw. die Aufnahmeverhandlungen
      mit der Türkei gescheitert.
      Berlusconi ist alles andere als ein Demokrat. Er verkörpert die moderne Form eines
      Diktators, indem er seine wirtschaftliche Macht einsetzt um politische Gegner (mund-)tot zu machen.
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 15:45:03
      Beitrag Nr. 23 ()
      for4zim 15: <Angenommen, Schulz hätte Berlusconi vorher als "Obermafiosi, der gefälligst die Konsequenzen ziehen...>
      Hat er aber nicht. Siehe unten.

      "Schulz hatte sich besonders über Äußerungen des italienischen Ministers und Vorsitzenden der Lega Nord, Umberto Bossi, beklagt. Dieser hatte angeregt, mit Kanonen auf Flüchtlingsschiffe zu schießen. Dies verstoße gegen die Grundrechtecharta der EU, sagte Schulz. Berlusconi müsse die Grundwerte der EU gegen seine eigenen Minister verteidigen."

      Auszug aus http://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/844/13831
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 15:47:18
      Beitrag Nr. 24 ()
      @ gerndabei

      mundtot machen?

      frag mal nach,wieviel geld man bräuchte,um einen ähnlichen meinungsbildenden effekt durch werbeaktionen zu erzielen wie diverse poltimagazine,tageszeitungen etc beim zuschauer/leser bewirken.
      jede woche 1 std politmagazin vom rotfunk---1 std hast du zeit,frei themenwahl,kannst die tendenz so festlegen wie du willst,die fakten auch so drehen wie du willst :D

      aber was machen die leute?
      sie denken wegen 1 mio geldern die illegal in hessen zum wahlkampf gebraucht wurden ,wären sie manipuliert worden und daher soll die wahl wiederholt werden :D

      in d werden seit jahrzenten intendanten-posten nach parteiproporz vergeben (natürlich nur etabliert)

      was machen die leute?

      denken in italien herrscht ne medienmafia :D

      warum? achja berlusconi der milliardär will sich bereichern und er will sogar ,das ein verfahren gegen ihn auf eis gelegt wird tsts schlimm schlimm da unten.

      gut das sich bei uns niemand bereichert.rau,fischer,künast ,merz,renate schmidt,die grünen,hey die legen sich voll ins zeug für die gute sache :D

      selten so gelacht,ehrlich.
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 15:48:44
      Beitrag Nr. 25 ()
      jaja gerndabei

      und unser schröder, der die nulpe bevölkerung belügt, täuscht und instrumentalisiert ist der bessere demokrat.
      ;)

      da hab ich lieber einen berlusconi. der ist ordentlich gewählt, und dem muß man nicht erklären das 1+1=2 ist.
      das sind schonmal 2 vorteile die er gegenüber schröder hat
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 15:49:03
      Beitrag Nr. 26 ()
      gernDabei, das sollten wir den Italienern überlassen, was sie in Berlusconi sehen. Ein Diktator ist nicht abwählbar, Berlusconi ist es.

      Italien hat die Ratspräsidentschaft (nicht Berlusconi!). Es wäre unerhört, wollte man die Gesetze der EU außer Kraft setzen, weil man mit dem nationalen Verhalten eines Repräsentanten der Ratspräsidentschaft nicht einverstanden ist.

      Die Demonstrationen in Italien und die Oppositionsarbeit sehen mir nicht danach aus, daß da irgendeiner mundtot sei.
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 15:52:32
      Beitrag Nr. 27 ()
      #24,

      du solltest dich mal über die Medienmacht Berlusconis informieren. Der kontrolliert
      fast 90% des intalienischen Fernsehmarktes und fast soviel der Printmedien.

      Noch Fragen?

      Darf der jetzt eigentlich auch jemanden ermorden ohne dafür vor Gericht zu müssen?
      Wundern würde es mich nicht!
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 15:52:39
      Beitrag Nr. 28 ()
      im übrigen

      dieser bericht dreht die fakten auch rum.


      1. wieso ist das ein kz witz?
      das war ironie,aus der situation entstanden, einen kz witz kann ich nicht erkennen.

      2. was hat schulz denn vorher gesagt?
      die persönliche beleidigung wird nicht erwähnt (warum nur?)



      in einem anderen magazin (das pro berlusconi wäre)

      könnte stehen:


      berlusconi beleidigt


      der schulz hat ...berlusconi beleidigt,der sich aber dann mit einer ironischen anspielung ein wenig wehrte etc etc....



      ist schon komisch das aber ein solcher bericht nicht kommt?


      meinung kann ich bei der heutigen bevölkerung so produzieren wie kaugummi....
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 15:53:09
      Beitrag Nr. 29 ()
      dickdiver, wenn es nur darum ginge, wäre die Äußerung Berlusconis maßlos überzogen. Aber auch aus dieser Notiz weiß ich nicht, was Schulz wirklich gesagt hatte und wie er es gesagt hatte. Wird man ohne Redenmanuskript auch schwer sagen können...
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 15:55:33
      Beitrag Nr. 30 ()
      for4zim, das stimmt. Die Artikel in den Zeitungen wären zu groß und keiner würde sie mehr lesen. Mit "Schlagzeilen" verdient man das Geld leichter und weniger aufwendig.
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 15:55:49
      Beitrag Nr. 31 ()
      #29

      Nach Berlusconis Ausführungen sagte Schulz, wenn die Übersetzung stimme, habe Berlusconi ihn in "der Rolle des Capo, des SS-Schergen" gesehen. Sein Respekt vor den Nazi-Opfern verbiete es ihm, darauf einzugehen.
      Dafür erhielt der SPD-Politiker anhaltenden Beifall von den meisten Parlamentariern.


      ohne Kommentar :D
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 15:58:38
      Beitrag Nr. 32 ()
      @ gerndabei

      kleiner exkurs im selberdenken.

      berlusconi gehören die läden,aber kontrolliert er sie? fallen die personalentscheidungen nach marktwirtschaftlichen gesichtspunkten oder nach meinungsmache?

      und wie ist das im gebührenfinanzierten deutschen tv? wer bestimmt da die personalien?


      gehts da nach märchenbuch?

      und jetzt verrate mir mal,was vermutest du,wer hat grösseren einfluss auf die meinung,derjenige der auch auf marktwirtschaft kucken muss,oder derjenige der nur aufs parteibuch kucken kann?
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 15:59:39
      Beitrag Nr. 33 ()
      na im moment scheint ja alle welt mit vehemenz darauf bedacht das verschlafene deutschland aufzuwecken.

      wenn man jemanden immer wieder mit den´kopf gegen die wand knallt wird auch der dümmste irgendwann fragen : muß ich mir das antuen ?

      ich denke die deutschen nachkriegsgenerationen werden sich mit ihrer vergangenheit auseinandersetzen und über ihr selbstverständnis in der zukunft nachzudenken haben und sie werden sich entschaiden müssen was sie sich alles bieten lassen wollen !
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 16:06:39
      Beitrag Nr. 34 ()
      #32: was interessieren monopole marktwirtschaftliche gesichtspunkte? :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 16:16:17
      Beitrag Nr. 35 ()
      berlusconi gehören die läden,aber kontrolliert er sie? fallen die personalentscheidungen nach marktwirtschaftlichen gesichtspunkten oder nach meinungsmache?
      :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh:
      Die marktwirtschaftlichen Gesichtspunkte erfordern es manchmal Grundregeln von Journalismus ausser acht zu lassen, insbesondere dann wenn der Herausgeber politische Ämter anstrebt bzw. verteidigt.

      Man,Man,man Whitehawk Politiker sein und gleichzeitig die Medienlandschaft beherrschen, das findest du ok.
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 16:34:46
      Beitrag Nr. 36 ()
      Berlusconi: Wenn die EU mit den USA "auf einer Augenhöhe" sein wolle, dann müssten aber auch Russland, die Ukraine, Weißrussland und Israel dazugehören. Berlusconi hatte sich schon früher für eine Mitgliedschaft dieser Länder stark gemacht.

      :cry:
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 16:36:06
      Beitrag Nr. 37 ()



      Avatar
      schrieb am 02.07.03 16:50:15
      Beitrag Nr. 38 ()
      Herr Berlusconi, man dreht in Deutschalnd gerade einen Film über die Mafia - da könnten Sie die Hauptrolle als Oberverrecher spielen!

      Stronzo Berlusconi!
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 17:07:43
      Beitrag Nr. 39 ()
      Der geringe Widerstand gegen diesem Mafiosi lässt mehr Rückschlüsse auf die Politiker zu ,als auf Berlusconi.Bei Berlusconi weiß man wer und was er ist,aber bei ....:rolleyes: :cool: :eek: :cool:
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 17:08:45
      Beitrag Nr. 40 ()
      er erinnert mich immer an den DUCE !

      genauso klein und geschniegelt und auch sonst wohl mit ähnlicher geisteshaltung.

      na wenigstens haben wir aus der geschichte gelernt.

      das diese immunitätsgesetzt durchgeht ohne das italien aufschreit wundert mich schon - ehemals bekamen die kommunisten dort 35 % - aber es stört mich auch nicht weiter - wenn die italiener mit ihm klarkommen warum nicht, die österreicher mögen haider und die bayern mögen stoiber - merkwürdig, aber was solls !
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 17:14:31
      Beitrag Nr. 41 ()
      Also Berlusconi soll ja ´ne Menge Unternehmen sein Privatbesitz nennen können...Werbeagenturen, Kinoketten, TV-Anstalten, Verlage, Fußballclubs...etc.usw....und jetzt hat er sich eben die Großfirma schlechthin eingehamstert: 300 000 Quadratkilometer Gelände, 57 Millionen Beschäftigte - Firmenlogo: Italien ! Da wird man zum Besitzstandswahrer, entsprechende Gesetze sind das Mittel dazu.

      TT
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 17:22:42
      Beitrag Nr. 42 ()
      #7 war der beste for4zim, den ich je gelesen habe :laugh:;)

      Berlusconi ist nichts anderes als ein Mafiagangster, der die massen mit seinen Medien manipuliert. wie man das noch demokratie nennen darf, ist mir ein Rätsel. Übrigens hat er in seinem kabinett Faschisten, die Flüchtlingboote mit Frauen und Kindern versesenken wollen.
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 17:30:15
      Beitrag Nr. 43 ()
      im sternß war vor längerer zeit über den "werdegang" von berlusconi.
      ist schon interessant, wie jemand ohne einen cent kommt und dann plötzlich über soviel geld verfügt, daß er ein bauunternehmen übernehmen kann und damit die ausgangsbasis für seinen? "reichtum" schafft.

      mir ist auch klar, daß je nach politischer überzeugung ein solches mafiöses geschäftsgebaren z.b. bei whitehawk auf zustimmung und/oder entschuldigung stößt.
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 17:30:24
      Beitrag Nr. 44 ()
      ccolumbus


      er hat ein imperium und kann sicher nicht jeden beitrag gegenlesen,warum sollte er auch?



      inhaltlich hab ich ausser der kritik an seinen immunitätsgesetzen noch nix schlimmes gehört.


      und genau da ist das problem...


      es gibt kein problem,in 10 jahren ist berlusconi tot,er hat nochmal im rentenalter alles gegeben,niemand wird wissen obs ihm wirklich mal um die milliarde ging,aber vor allem,es kommen wieder möchtegern eliten die sich rücksichtslos bereichern ---und natürlich kontrollieren in d die medien politiker,intendanten und journalisten sind nicht objektiv,oder was glaubst du wählt bednarz?


      aber mal ganz ehrlich,wo ist das problem?

      was kann berlusconi falsch machen?

      wer die totalen lügenmedien fürchtet verkennt erstens die realitäten aktuell auch in deutschland (
      es gibt tabuthemen)
      und zweitens wird hier die politik überschätzt ,eindeutig,aber das muss wohl so sein.


      imer schön den eindruck erwecken hier sind unterschieden,zwischen spd cdu und fdp,klar die einen wollen steuern hoch die andern sind korrupt und die ganz andern sind eh die bösen LOL


      politik ist interessendurchsetzung ,sonst nix,jemand der milliardär ist hat sicher weniger finanzielle interessen als ein schulabbrecher a la müntefering (klar heute kriegt er tolle jobs,damals mit 14 war er ein nichts---er verdankt alles seiner position)



      ich hoffe das nachfolgende generationen das richtig einordnen werden,und zwar nicht nach bauch und gefühl,sondern aha da wurde ne story konstruiert,soviel geld damit verdient,und achja der bednarz damals hatte ne vorhersagequote von 10 prozent,hat eigentlich nur binsenweisheiten von sich gegeben und die wirklichen probleme nicht thematissiert.


      hat aber trotzdem ganz gut davon gelebt,und beklatscht wurde er dafür auch noch....


      ein seltsames volk damals,das ehrenamtliche millardäre im rentenalter bereicherung vorwarfen,und anderen klatschend hinterherliefen,jaja die medienmafia der sich "links" oder "rechts" schimpfenden elite,die hatte die leute damals ganz gut im griff.....
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 17:36:37
      Beitrag Nr. 45 ()
      Die italienische Zeitung Corriere della Sera hat am Montag ein Interview mit dem italienischen Minister für Reformen, Umberto Bossi, veröffentlicht, in dem er sich dafür ausspricht, Schiffe mit Flüchtlingen von der italienischen Marine beschiessen zu lassen.

      Er habe die illegalen Einwanderer satt und will "den Donner von Kanonen" hören.

      Auf die Frage, ob es richtig wäre, auf üblicherweise unbewaffnete Flüchtlinge, Frauen und Kinder zu schiessen, sagter er: "Ob sie nun gut oder schlecht sind, auf die eine oder andere Art müssen die illegalen Einwanderer vertrieben werden. Die Marine und die Küstenwache sollten unsere Küsten verteidigen und ihre Kanonen benutzen, um es zu tun. Das ist die beste Art, das Gesetz durchzusetzen. Kein abwarten oder umkehren."

      Bossi hat angedroht, die Unterstützung seiner Partei, der rechten Nordliga, für die Regierungskoalition zurückzuziehen wenn die Regierung nicht einen härteren Kurs gegen die Einwanderer einschlägt.

      "Egal, ob die Alliierten der Regierung einverstanden sind oder nicht, ich will den Donner der Kanonen bis zum Wochenende hören oder ich bin draußen."

      Wer sich jetzt an den BBC-Film "Der Marsch" von 1990 erinnert fühlt, liegt sicherlich nicht ganz falsch.

      Nachdem die Veröffentlichung des Interviews zu großem Aufruhr geführt hat, gab Bossi eine Erklärung heraus, in der er sagte: "Das diesem Morgen veröffentlichte Interview... gibt in keiner Weise meine Gedanken wieder, noch den Sinn meiner Antworten, in einem Gespräch, das nur aus dem schnellen Austausch einiger Bemerkungen bestand."

      Bemerkungen wie "Nach der zweiten oder dritten Warnung, bumm... wir feuern die Kanone ab. Ohne viel Gerede. Eine Kanone, um jeden kaltzustellen, der vielleicht da ist. Ansonsten werden wir das Problem nie beenden."

      Wobei Bossi nicht einmal bestreitet, die Aussagen gemacht zu haben.
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 17:46:22
      Beitrag Nr. 46 ()
      #44 Du komischer Vogel,wie hat der Gangster denn sein Vermögen gemacht,wann hat den so einer genug.Solche Lumpen kommen sich doch immer zu arm vor,du solltest ihm wenigstens geistig nacheifern,sprich bereichern.:confused:
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 17:48:41
      Beitrag Nr. 47 ()
      die mehrheit der einwanderer landet in england und deutschland,trotzdem reden wir über berlusconi als medienpate...


      die äusserung dient dazu,erstmal das problem bewusst zu machen,das zieht aufmerksamkeit auf sich.
      ich glaub hierzulanden sind die summen die das bei nichtlösung kosten wird auch nicht so geläufig,und das mit kanonen kann ja niemand ernst meinen,aber symbolisch gesehen macht das sinn...
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 17:55:39
      Beitrag Nr. 48 ()
      whitehawk, du machst hier eine ganz armseelige figur :mad: :rolleyes:
      Italien war vor berlusconi auf dem weg der entmafiafizierung. Mutige Menschen, wie Falcone und Orlando hatten den Korruptionssumpf fast ausgetrocknet. Das Volk ist gegen die mafia auf die Strassen gegangen.

      Jetzt dreht dieser Gangster das Rad der zeit zurück und so ein armes Würstchen wie du befürwortet das aus falsch verstandenem neoliberalismus auch noch. :mad:
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 18:08:02
      Beitrag Nr. 49 ()
      #47

      ...nicht ernst gemeint ? Warum gebraucht man wohl bestimmte Worte in einem besonderen Satzgefüge...doch wohl um eine klare Botschaft zu transportieren, genauso klar, wie die Botschaft im Artikel, auf den makaflo in #45 hinweist ! Erkennt das "Dummvolk" die Message, und setzt daraufhin kräftiger Widerstand ein, erfolgt auf der Gegenseite Beschwichtigung und das große Leugnen, selbstverständlich wurde man dann (aber erst dann) missverstanden. Motto: ich versuch´s mal, geht es schief, bin ich eben einfach "falsch" verstanden worden...es folgt Rückzug, und Wiederkommen auf einer neuen Schiene !

      TT
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 18:13:28
      Beitrag Nr. 50 ()
      naja aber berlusconi hats ja nicht gesagt,hier gibts in so mancher volkspartei auch verbale ausrutscher...



      und ansonsten in punkto entmafiarisierung naja,ob die tv sender berlusconis jetzt mafia sind weiss ich nicht...



      in punkto mafia,,was ist mit den deutschen journalisten a la friedmann und politikern die angelblich kontakt mit der russenmafia hatten?

      alles plötzlich doch nicht wahr?


      ich bin nicht neoliberal,aber ich sehe einfach ,das in deutschland ein nichtsnutzige elite sich nciht über berlusconi beschwerren sollte...
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 18:18:01
      Beitrag Nr. 51 ()
      #2

      wieso, hintergründe sind doch bekannt: ihr seid die "herrenmenschen", und wir haben unsere "stellung endlich zu akzeptieren", wie es eine israelische lehrerin einer "arte"-reporterin erklärt hat unter berufung auf die thora (sendung 23.3.2000).
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 18:32:26
      Beitrag Nr. 52 ()
      okto ich will gar nicht sagen das berlusconi kein lump ist.

      nur was bitte sind dann leute wie möllemann und freidmann?
      keine lumpen weil sie nur millionen und keine millarden verdienen?
      keine lumpen weil ihr reichtum ausschliesslich auf ihrer politischen gesellschaftelichen stellung beruht?
      was bitteschön qualifiziert intendanten,ausser ihrem parteibuch?


      ist es demokratisch wenn chefredakteure von magazinen ihre nachfolger heranziehen,die meinung ausloten und danach die posten neu besetzen?
      mit welchem recht stellen sich leute wie zwickel hin und beschimpfen journalisten,die ihm vorwerfen er verdiene 20 mal soviel wie gewerkschaftsfunktionäre in framkreich?
      muss ich ihn beklatschen und sagen hey ja du bist elite weil du ständig dasselbe ohne ideen von dir gibst?
      ist friedmann elite? bednarz? rau? fischer? eichel? dreck am stecken in hessen ohne ende dann plötzlich wieder da?
      ich selbst war auf veranstalungen in denen von der spd neuverschuldungserhöhung verteufelt wurde mit lauten getöse bekundet...



      ohne natürlch zu sagen wo man sparen soll...

      erst steuern hoch,dann steuern runter


      ist politik nur ein dummes theater? wo jeder seine regeln selbst bestimmen kann?
      man binde sich eine krawatte um,lege ein enormes gehabe auf,und schon kommen binsenweisheiten aus dem munde eines hans jochen vogel wie vorlesungen über wirtschaft an...


      die politik ist HIERZULANDE mit ihrem latein am ende,vielleicht sollte man die gesetze eines berlusconis erstmal hintanstellen,vielleicht hat der dreck am stecken,das hat ein herr stolpe aber auch,und sachverstand politisch hat er.


      und nochwaas

      wieso ist ein milliardär am wirtschaftlichen nutzen interessiert?
      meint ihr deshalbt ist er präsident?
      das ist doch lächerlich....
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 18:45:10
      Beitrag Nr. 53 ()
      @ Whitehawk

      Im Knast hat man von seinen Milliarden so wenig. ;) Daher ist der persönlche Nutzen von einigen Jahren Politik für lau, aber dafür lustige Gesetze erlassen, höher, als von weiteren Milliarden scheffeln. :D


      mfg

      Fuller
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 18:51:47
      Beitrag Nr. 54 ()
      antigone,

      geh nicht spielen, sondern verrate uns doch mal, weshalb die spins hier sich nun ausgerechnet den wahlweise "mafioso" oder "neuer musulini" genannten berlusconi an die brust drücken.

      wenn du das tust, gebe ich 100 teuro an green peace!
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 19:27:48
      Beitrag Nr. 55 ()
      Ich verrate dir für 10€ schon einen grund,weil jeder Busch eine Wurzel hat,sonst es auch keine Früchte.
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 19:30:36
      Beitrag Nr. 56 ()
      #55 muss wohl noch gäbe nachreichen;)
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 20:41:09
      Beitrag Nr. 57 ()
      Hola ihe Wächter der Demokratie, Hüter des Grals u. ä.,

      kein Dissens, dass diese Bemerkung inakzeptabel ist - Ironie gibt es da nicht, aber: Was hat der den jetzt gesagt, der Herr Schulz ?

      Bezeichnent, dass dies in der allg. Berlusconi Jagd untschlagen wird.

      Ferner wundere ich mich doch sehr über eure Doppelmoral. Ein Herr Fiedmann - in besseren Tagen - konnte behaupten, dass ALLE Deutschen verantwortlich für die Verbrechen während der NS Zeit sind - auch heute noch. Von einem Scharon gar nicht zu sprechen...
      Protest gab es, ja - von einem Herren, der es vor nicht langer Zeit vorzog, sich zu verabschieden. . . sozusagen auf eigenen Wunsch. . . Protest gab es aber nicht gegen den 1. , nein, das deutsche Wesen laesst gruessen, gegen den 2..

      Herrlich wie das Aufbauen von Feindbildern damals wie heute en vogue ist. . .

      Aber auch nett zu sehen, dass das EU - Parlament wirklich aktiv wird - schöne Schilder.....
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 20:45:49
      Beitrag Nr. 58 ()
      LOL , jezzt muss ich doch noch was ergänzen - ist ja köstlich: "Vor dem Gesetz sind alle gleich" steht offenbar auf den "Protestschildern" LOL - Wer besitzt den Immunität ? Gerade die Leute, die diese Schilder hochhalten LOL - Berlusconi hat sie noch nicht lange Zeit - er tat es lediglich seinen Kollegen aus den Nachbarländern gleich. LOL was ein Kasperltheater - geistige Armut in Reinkultur.
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 20:49:18
      Beitrag Nr. 59 ()
      Bundesregierung rüffelt Berlusconi

      Die Entgleisungen des italienischen Regierungschefs Berlusconi im Europaparlament haben ein diplomatisches Nachspiel: Das Kanzleramt bestellte den italienischen Botschafter ein. Dort wurden ihm in aller Form die Leviten gelesen. Die Regierung in Rom ließ den deutschen Gesandten rufen.


      Straßburg/Berlin - Die Bundesregierung hat die Äußerungen Silvio Berlusconis über den deutschen Europaabgeordneten Martin Schulz als "inakzeptabel" bezeichnet. Sie stießen auf "Missbilligung", erklärte ein Regierungssprecher am Mittwochabend in Berlin. Diese Haltung sei auch dem italienischen Botschafter Silvio Fagiolo bei einem Gespräch im Kanzleramt verdeutlicht worden.
      Der Konter Berlusconis folgte umgehend. Er ließ den deutschen Botschafter in Rom, Klaus Neubert, einbestellen. Ihm gegenüber erhob das italienische Außenministerium schwere Vorwürfe gegen den SPD-Europaabgeordneten Martin Schulz. Dessen Äußerungen seien eine schwerwiegende und unannehmbare Beleidigung der Würde von Ministerpräsident Berlusconi sowie der italienischen und europäischen Institutionen.

      Berlusconi hatte bei seinem Debüt als neuer EU-Ratsvorsitzender vor dem Europäischen Parlament in Straßburg für einen Eklat gesorgt: Auslöser waren Äußerungen des sozialdemokratischen Fraktionsvize Schulz gewesen. Der 47-Jährige Deutsche hatte sich über Berlusconis Politik ereifert und von einem "Virus der Interessenkonflikte" gesprochen.

      Auch die Äußerungen des an der Regierung beteiligten Liga-Nord-Chefs Umberto Bossi, man sollte mit Kanonen auf Flüchtlingsschiffe schießen, seien mit den Grundwerten der EU nicht vereinbar.

      "Ich schlage Sie für die Rolle des Lagerchefs vor"

      Da platzte dem italienischen Ministerpräsidenten der Kragen: "In Italien wird gerade ein Film über die Nazi-Konzentrationslager gedreht, ich schlage Sie für die Rolle des Lagerchefs vor", sagte er zu Schulz.

      Der gelernte Buchhändler aus Alsdorf ließ sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen. Sein Respekt vor den Opfern des Faschismus verbiete es ihm, dazu Stellung zu nehmen. Es sei allerdings problematisch, dass ein EU-Ratspräsident, wenn er mit der geringsten Debatte konfrontiert sei, "seine Contenance in dieser Art verliert". Die meisten Abgeordneten stellten sich mit demonstrativ langem Applaus hinter ihren deutschen Kollegen.

      Berlusconi weigerte sich strikt, sich zu entschuldigen. "Herr Schulz hat mich angegriffen und einen Ton benutzt, der nicht akzeptabel ist", sagte er. "Ich habe mit Ironie gesprochen." Schulz tue ihm leid, wenn er keine Ironie verstehe. Solange der Deutsche nichts zurücknehme, nehme er auch nichts zurück. In der heftigen Aussprache nannte er kritische Abgeordnete "Demokratietouristen".

      Um zu demonstrieren, wie feindselig er sich von EU-Abgeordneten behandelt fühlte, unterbrach er später eine Pressekonferenz von Parlamentspräsident Pat Cox, der die Worte Berlusconis bedauerte, indem er heftig auf den Tisch schlug.

      Am Abend berichtete dann aber der CDU-Europaparlamentarier Elmar Brok, Berlusconi habe sich vor der Fraktion der christdemokratischen Europäischen Volkspartei entschuldigt: "Er ist zu der Erkenntnis gekommen, dass ein Vergleich, der in Zusammenhang mit SS und Holocaust steht, natürlich nur schwer zu rechtfertigen ist. Er hat zum Ausdruck gebracht, wenn er mit seiner Aussage die Gefühle eines Volkes, in diesem Fall des deutschen Volkes, verletzt haben sollte, entschuldige er sich ausdrücklich dafür."

      Lega Nord erfreut

      "Berlusconi ist von Herrn Schulz provoziert worden und ist in die Falle getappt", kommentierte der stellvertretende italienische Ministerpräsident Gianfranco Fini Berlusconis Ausfall. Fini ist auch Chef der aus der neofaschistischen Partei hervorgegangenen Nationalen Allianz. "Es wäre besser gewesen, er hätte sich dafür entschuldigt", kritisierte er seinen Regierungschef.

      Der für Europa-Fragen zuständige italienische Minister Rocco Buttiglione der Christdemokratischen Union nahm Berlusconi hingegen in Schutz und bezeichnete die Äußerungen des Regierungschefs als Reaktion auf die gegen ihn erhobenen Mafia-Vorwürfe.

      Der Lega-Nord-Politiker Roberto Calderoli lobte Berlusconi ausdrücklich. "Der von Berlusconi gegen Herrn Schulz abgefeuerte Kanonenschuss macht mich sehr glücklich. Endlich spricht jemand Klartext zu diesen Linken. So werden wir uns wieder Respekt verschaffen", sagte Calderoli.

      Die Nationale Allianz, die italienische CDU und die Lega Nord bilden zusammen mit Berlusconis Partei Forza Italia seit zwei Jahren eine Mitte-Rechts-Regierung.
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 21:22:48
      Beitrag Nr. 60 ()
      erika
      einen grund suchst du?
      für meine begriffe sind zwei gründe von höchster bedeutung.
      einmal ein politischer:
      die komplizenschaft der amerikanischen oligarchie mit der mafia, der sich mit zum zweck der us-invasion in italien ab 1944 entfaltet. berlusconi ist ein später nutznießer dieses kriminellen kartells.
      http://www.heise.de/tp/deutsch/special/wtc/9683/1.html

      und ein sozialpsychologischer:
      ein antisozialer und antidemokratischer affekt, kräftig bedient durch die ideologie des neoliberalismus. er zeichnet menschen aus, die innerlich zutiefst unsicher sind. sie sind es, die sich daher mit vorgeblichen autoritäten identifizieren. die identifikation mit dem aggressor kann im neoliberalen zeitalter als vermassungseffekt gesehen werden. er richtet sich entsprechend auch gegen die individualität des einzelnen.

      innere konflikte können von solchen menschen nur ausserhalb ihrer selbst lokalisiert werden. um die geleugneten konflikte in den griff zu kriegen - was natürlich nicht gelingen kann - müssen sie alles kontrollieren.

      die perfekte kontrolle führt zur identifikation mit männergestalten, die als ungeheuer der macht, unerschrocken, willensstark, mit allen wassern gewaschen, repräsentanten der gewalttätigkeit sind.

      verdrängung feiert auferstehung im niedertreten des schwachen - zuallererst in sich selbst - zugunsten der verherrlichung der gewalt und ihrer repräsentanten.
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 21:27:58
      Beitrag Nr. 61 ()
      Es ist einfach scheusslich hier zu sehen wie der Mob einen der ehrbarsten Bürger Europas verunglimpft.

      Was ist das nur für eine Gesellschaft geworden ?

      Berlusconi hat mehr für GUTES Europa und Italien getan als ihr alle miteinander !!

      Er ist für Europa was King George für die Freie Amerikanische Welt ist !
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 21:33:42
      Beitrag Nr. 62 ()
      schmeissfliege.
      köstlich :kiss:
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 21:48:34
      Beitrag Nr. 63 ()
      whitehawk, vollen Respekt für Deine klare Aussprache. Kann man Dich eigentlich wählen??

      for4zim: gute Antwort, leider bisher ohne Resonanz. Was hat der Deutsche denn gesagt??

      Der letzte Bericht über die Reaktionen in Italien zeigt im übrigen, dass die LegaNord wohl besonders gern "Kanonendonner" im Sprachgebrauch hat. Ob Bossi es auch nur sinnbildlich gemeint hat, nach besagtem "Interview" klingt er eher wie Nero als ein Politiker der Neuzeit...
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 22:08:20
      Beitrag Nr. 64 ()
      Vor Berlusconi und seinen Kollegen erinnerte SPD-Europaparlamentarier Schulz daran, dass die spanische Justiz einen Antrag auf Aufhebung der Immunität gegen den Italiener gestellt hatte, als dieser noch Europaabgeordneter war. Hintergrund waren damals Ermittlungen über mögliche betrügerische Praktiken beim Kauf eines spanischen Privatsenders. Schulz wies zudem darauf hin, dass sich Berlusconi im EU-Rat gegen die Schaffung einer EU-Staatsanwaltschaft und eines EU-weiten Haftbefehls sperrt.

      http://de.news.yahoo.com/030702/286/3ir4q.html

      Mitschnitt von Schulz` Rede auch bei HR-Skyline und 3sat. Schulz war sehr engagiert(und laut) aber im Gegensatz zu Berlusconi sehr sachlich. Daher geht diese Runde meiner Meinung nach klar an Schulz.

      Grüße
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 22:15:12
      Beitrag Nr. 65 ()
      #64

      Ohhhhhah ! Das ist so fies !

      Einen ordinären deutschen "Schulz" über einen königlichen Ehrenmann wie Berlusconi zu stellen !!!!

      Das ist wie Sandalen und weisse Socken mit nem` 1000-Dollar-Anzug auf eine Stufe zu stellen !
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 22:26:39
      Beitrag Nr. 66 ()
      jetzt fehlt nur noch der "witz", ohne die italiener hätten wir gewonnen.
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 22:28:05
      Beitrag Nr. 67 ()
      #66

      Würde eher sagen: Ohne uns hätten wir gewonnen !
      Avatar
      schrieb am 02.07.03 22:49:34
      Beitrag Nr. 68 ()
      2. Juli 2003, 22:34, NZZ Online


      Berlusconi tritt EU-Vorsitz mit Eklat an
      Empörung nach Attacken gegen deutschen Abgeordneten
      Gleich mit einem Eklat hat der italienische Ministerpräsident Berlusconi am Mittwoch den EU-Vorsitz angetreten. In seiner Antrittsrede vor dem Europäischen Parlament attackierte er einen ihn kritisierenden deutschen Abgeordneten. Die Ausfälligkeit sorgte für diplomatische Verstimmung. Berlusconi musste sich Zweifel an seinem Demokratieverständnis anhören.

      (sda/dpa/afp/Reuters) Der deutsche SPD-Europaabgeordnete Martin Schulz hatte Berlusconi besonders heftig kritisiert und ihn aufgefordert, sich von rechtsorientierten Mitgliedern seiner Regierung zu distanzieren, die sich über die EU-Regeln hinwegsetzten. Berlusconi lud Schulz daraufhin ein, in einem Film über Konzentrationslager, der gerade in Italien gedreht werde, die Rolle eines Kapo zu spielen - jener berüchtigter Schergen der Nazis in den Lagern.

      Der angegriffene Schulz lehnte es «aus Respekt vor den Opfern des Nationalsozialismus» ab, auf diese Äusserungen einzugehen. Darauf bemerkte der italienische Ministerpräsident noch, Schulz tue ihm leid, wenn er keine Ironie verstehe. Im Parlament machte sich lautstarker Unmut breit. Parlamentspräsident Pat Cox bedauerte Berlusconis Worte.

      Entschuldigung beim «deutschen Volk»
      Seine Bemerkung zog Berlusconi nicht zurück, weil er zuvor selbst beleidigt worden sei. Schulz habe ihn ernsthaft angegriffen, er selbst dagegen sei nur ironisch gewesen, sagte Berlusconi. Gegen Abend entschuldigte er sich beim «deutschen Volk». Er habe mit seinen Äusserungen nicht die «historische Empfindsamkeit» der Deutschen treffen wollen, sagte er nach Angaben von Abgeordneten bei einer Sitzung der Fraktion der Europäischen Volkspartei.

      Die meisten Abgeordneten im Parlament stellten sich mit demonstrativ langem Applaus hinter ihren deutschen Kollegen.

      Diplomatisches Nachspiel
      Am Mittwochnachmittag wurde der italienische Botschafter in Deutschland ins Kanzleramt einberufen, am Abend als Reaktion darauf der deutsche Botschafter in Rom ins italienische Aussenministerium. Dieses erklärte, Schulz` Bemerkungen stellten eine «gravierende, inakzeptable Beleidigung» der Würde von Berlusconi und der italienischen und der europäischen Institutionen» dar.

      Die Szene überschattete eine zuvor weitgehend ruhig verlaufene Debatte. Vor allem aus den Reihen der linken Parteien waren aber deutliche Kritik an Berlusconi und Zweifel an seiner Lauterkeit geäussert worden. Anlass war insbesondere das kürzlich erlassene italienische Immunitätsgesetz, das den Regierungschef trotz eines bereits laufenden Verfahrens vor weiterer Strafverfolgung schützt. Einige Parlamentarier zeigten Plakate, dass vor dem Gesetz alle gleich seien. Auch wurden Berlusconi wegen seiner Macht über viele Medien Vorwürfe gemacht. Der neue EU-Ratspräsident wies alle Kritik zurück.

      EU-Verfassung und USA
      Berlusconi versprach die fristgerechte Verabschiedung der ersten EU-Verfassung vor Ende des Jahres. Dazu solle im Oktober eine Regierungskonferenz «auf hohem politischen Niveau» einberufen werden. Berlusconi warb für seine Pläne zur Belebung der Konjunktur mit europäischen Mitteln, und er setzte sich für die Partnerschaft mit den USA ein und verlangte, die EU müsse weltweit eine stärkere Rolle spielen. Wenn die EU mit den USA «auf einer Augenhöhe» sein wolle, dann müssten aber auch Russland, die Ukraine, Weissrussland und Israel dazugehören.

      ein faschist und mafiosi ...
      entschuldigt sich :laugh::laugh::laugh:
      for4zim, beruhigt? und nun ganz informiert
      und auf der höhe der zeit angelangt?
      Avatar
      schrieb am 03.07.03 09:40:54
      Beitrag Nr. 69 ()
      fuller

      soso du meinst also berlusconi ist nur präsident um sich (für die dauer seiner amtszeit ) vor dem knast zu drücken?


      interessante these :D

      da waren aber früher italienische präsidenten wie craxi schlauer,die sich als durch und durch korrupt schliesslich ins exil verzogen haben,aber ok,berlusconi hat natürlich viel mehr dreck am stecken,er ist schliesslich unternehmer (böse böse) die anderen waren nur korrupt.


      aber ich verteidige berlusconi doch nicht,was mich stutzig macht,millionen deutsche lesen im spiegel wie sehr doch berlusconi italiens medien beherrscht,ich höre seit monaten ständig in den nachrichten über die gefahr berlusconis,ständig,und dann der gipfel der "gefahr": berlusconi macht gesetze damit er nicht in den knast muss!
      welch ein skandal!

      es findet kein vergleich statt,man vergleiche die italienische presse mit der deutschen,die politischen tendenzen sind in beiden fällen eindeutig,wenn es eine gefahr gibt,gibt es sie hier schon viel länger...

      aber klar,die schlimmen (privaten) medien im ausland,gut das wir unser gebührensystem mit 15 sendern haben.....nach proporz belegt.

      wie gross die gefahr der kontrolle ist hab ich mir früher auch nicht träumen lassen,aber wenn zb politische neulinge in den hauptnachrichten,in politischen magazinen ,mit ominösen unbekannten zeugen kurz vor einer wahl mit kokain (schill) in verbindung gebracht werden (das kam dann auch in der tagesschau,die politischen konzepte aber nicht komischerweise)

      dann frag ich mich,wieviel millionen leute die keine zeit haben sich genauer mit der sache zu beschäftigen denken dann,o der kokst ja

      das ist brutalste ausgrenzung auf diffuser ebene (und der millionär marseille ist sogar für schill in magdeburg nach gängiger theorie nur angetreten,weil er für seine kliniken dort subventionen kassieren wollte ;-))

      du kannst hier vieles von deutschland behaupten,aber eine freie medienlandschaft haben wir nicht,und im gegensatz zu italien ist diese zu einem grossen teil gebührenfinanziert.

      zu dem kz streit,man kann die worte auch so verdrehen wie man will,und das übliche politische geplänkel ist schon lächerlich,ich habe nichts von einem kz-witz gelesen...es wa eine ironische bemerkung.

      ich vermute eher,das der herr spd-ex buchändler mal wieder einer ist der keine eigene meinung hat,denken nicht seine stärke ist und er daher die üblichen betroffenheitsfloskeln von sich geben musste.

      und siehe da,egal wie gut seine arbeit ist,ob er überhaupt bessere konzepte hat als berlusconi,vielleicht hat er gar keine,egal wie lange er dem steuerzahler schon auf der tasche liegt,man binde sich ne krawatte um,mache ein betroffenes gesicht

      und schwupps ist man der gute---ein berlusconi ist nunmal ein mensch mit ecken und kanten,mir jedenfalls sympathsicher als ein hinterbänkler der fishing for compliments macht...

      ich frage mich,wieviele friedmanns und möllemanns dieses land noch braucht um aufzuwachen....

      einstweilen werden wohl noch berufspolitiker beklatscht,die auf die bereicherung der unternehmer schimpfen.

      ich glaube wenn einige hier im board "kandidaten" für den bundestag,von verschiedenen parteien persönlich kennen würden,würde hier anders gepostet.

      aus der nähe betrachtet ist vieles sehr viel banaler als der gemeine mensch sich vorstellen kann.....
      Avatar
      schrieb am 03.07.03 12:33:43
      Beitrag Nr. 70 ()
      NAZI-VERGLEICH

      Schröder fordert offizielle Entschuldigung von Berlusconi

      Kanzler Gerhard Schröder hat das Verhalten Silvio Berlusconis als "völlig inakzeptabel" bezeichnet. Der italienische Ministerpräsident müsse sich für seine Nazi-Äußerungen im europäischen Parlament "in aller Form" entschuldigen. Berlusconi kündigte an, er wolle sich am Nachmittag mit Schröder aussprechen.

      Straßburg - In seiner Regierungserklärung verurteilte Schröder die KZ- Äußerungen Berlusconis scharf. "Ich stelle hier fest und denke, für den gesamten Bundestag sprechen zu können", sagte Schröder. Er verlange, dass Berlusconi sich "in aller Form für den inakzeptablen Vergleich entschuldigt". Die Äußerungen Berlusconis seien "in Inhalt und in der Form eine Entgleisung und völlig inakzeptabel".

      Berlusconi kündigte unterdessen an, am Nachmittag mit Schröder telefonieren zu wollen. "Ich habe einen telefonischen Termin mit Schröder um 14.30 Uhr", sagte Berlusconi dem Wirtschaftsnachrichtendienst Dow Jones zufolge in Rom vor Journalisten.

      Staatspräsident Carlo Azeglio Ciampi soll den Regierungschef zu sich zitiert haben. Medienberichten zufolge soll Ciampi mit Bestürzung auf den von Berlusconi ausgelösten Eklat reagiert haben.

      Vor der Fraktion der Europäischen Volkspartei (EVP) hatte sich Berlusconi bereits am Abend entschuldigt: "Wenn ich mit dem Vergleich die Gefühle eines Volkes verletzt haben sollte, entschuldige ich mich dafür." Der SPD-Europaabgeordnete Martin Schulz geht davon aus, dass sich Berlusconi formell entschuldigt. Berlusconi hatte den Politiker mit einem Nazi-Schergen verglichen und die Äußerung später als Witz abgetan.

      Der Druck auf Berlusconi sei auch in Italien sehr groß, deshalb rechne er mit einer Entschuldigung, sagte Schulz im WDR: "Ich gehe davon aus, dass das geschehen wird." Berlusconi hatte Schulz am Mittwoch mit einem KZ-Aufseher verglichen und dies anschließend als ironische Bemerkung bezeichnet.

      Schulz fühlt sich nach eigenen Worten nicht persönlich beleidigt. Berlusconi gehöre nicht zu den Leuten, denen er ein Recht auf eine persönliche Beleidigung zubillige.

      Zu dem Eklat war es nach der Antrittsrede Berlusconis als neuem EU-Ratspräsidenten im Europaparlament gekommen. In der Aussprache äußerten viele Abgeordnete vom linken Flügel Zweifel am Demokratieverständnis des Ministerpräsidenten. Nach scharfen Angriffen von Schulz hatte Berlusconi mit der Bemerkung reagiert, der Deutsche könne in einem Film über Konzentrationslager, der gerade in Italien gedreht werde, die Rolle eines Nazi-Schergen übernehmen. Er wäre eine perfekte Besetzung dafür.


      Im Straßburger Parlament kam es darauf zu tumultartigen Szenen. Unter großem Beifall lehnte Schulz es "aus Respekt vor den Opfern des Nationalsozialismus" ab, auf Berlusconis Äußerung einzugehen. Berlusconi warf Schulz vor, er habe keinen Sinn für Ironie und verweigerte zunächst jede öffentliche Entschuldigung.

      Der Vorfall im EU-Parlament belastet unterdessen das deutsch-italienische Verhältnis. In beiden Hauptstädten wurden am Mittwochabend die Botschafter des jeweils anderen Landes einbestellt. Im Berliner Kanzleramt wurden Berlusconis Äußerungen als "inakzeptabel" bezeichnet und "missbilligt". Das Außenministerium in Rom machte Schulz Vorwürfe. Er habe Berlusconi sowie die "italienischen und europäischen Institutionen" beleidigt.

      Auch Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) verurteilte die Bemerkung Berlusconis. "Keinem demokratischen Politiker" dürfe es erlaubt sein, einen anderen demokratischen Politiker mit einem Nazi zu vergleichen, sagte Thierse im ARD-"Morgenmagazin". Er riet Berlusconi, sich "sehr deutlich" zu entschuldigen. Es bleibe ein grober Fehlgriff eines EU-Ratspräsidenten.

      Scharfe Kritik kam auch vom früheren Vizevorsitzenden der Sozialistischen Fraktion im Europaparlament, Klaus Hänsch. Berlusconi sei "als Ratspräsident ein geistig-moralisches Risiko", sagte Hänsch im Deutschlandfunk. Er sehe ihn als Ratspräsident unwiderruflich beschädigt. Dass Berlusconi in dieser Funktion noch "ernst genommen wird", halte er für "ziemlich unwahrscheinlich", betonte Hänsch.

      Der Vorsitzende des Europa-Ausschusses des Bundestages, Matthias Wissmann (CDU), sagte: "Man kann nur hoffen, dass es gelingt, die Wogen wieder zu glätten. Um der Sache willen muss man den Erfolg der italienischen Ratspräsidentschaft wünschen." In diesem Sinne hatten sich auch zahlreiche Redner im Europaparlament geäußert. So warnte der CDU-Abgeordnete Hans-Gerd Pöttering, Vorsitzender der Konservativen, davor, interne italienische Kontroversen auf europäischer Ebene auszutragen.
      Avatar
      schrieb am 03.07.03 13:44:53
      Beitrag Nr. 71 ()
      stellt euch mal vor unser herr bundeskanzler hätte zu einem französichen abgeordneten gesagt :

      in deutschland wird ein kz-film gedreht, sie könnte einen vortrefflichen arbeiter im krematorium abgeben.

      oder zu einem schwarzen amerikanischen abgeordneten :

      in deutschland wird sklaven-film gedreht, sie könnten gut die hauptrolle spielen.

      wie lange wäre er noch im amt : 1 stunde, 1 tag, 1 woche ?

      berlusconi muß sich öffentlich entschuldigen, alles andere ist inakzeptal !
      Avatar
      schrieb am 03.07.03 13:48:00
      Beitrag Nr. 72 ()
      71: der Vergleich ist schief, weil er keinen Bezug auf die vorgeschichte der Äußerung nimmt.

      Warum soll Schröder zu dem Schwarzen sagen, er könne gut einen Sklaven spielen?
      Avatar
      schrieb am 03.07.03 13:53:31
      Beitrag Nr. 73 ()
      keine ahnung warum er das sagen sollte, habe auch keine ahnung warum berlusconi den nazi-schergen-vergleich bemühte !
      Avatar
      schrieb am 03.07.03 13:56:12
      Beitrag Nr. 74 ()
      ..weil sich Berlusconi durch sein Auftreten daran erinnert fühlte - hat vermutlich ein paar (schlechte?) KZ-Filme gesehen, wo die Wärter immer laut geschimpft haben...
      Avatar
      schrieb am 03.07.03 13:59:29
      Beitrag Nr. 75 ()
      74 #


      bißchen müde die erklärung - aber was solls entschuldigung von berlusconi und schwamm drüber - man soll mit gutem beispiel vorangehen !
      Avatar
      schrieb am 04.07.03 19:32:33
      Beitrag Nr. 76 ()
      BERLUSCONI

      "Ich habe mich nicht entschuldigt"

      Der Streit um die Nazi-Äußerung von Silvio Berlusconi geht weiter. Der italienische Ministerpräsident stellte klar, dass er sich bei Kanzler Gerhard Schröder nicht entschuldigt habe. Im Gegenteil: Er fühle sich durch den SPD-Abgeordneten Martin Schulz beleidigt.


      Rom - Er habe vielmehr sein Bedauern darüber zum Ausdruck gebracht, dass seine scherzhaft gemeinten Äußerungen missverstanden worden seien. Auf einer Pressekonferenz in Rom sagte Berlusconi, er sei derjenige, der beleidigt worden sei.

      Der italienische Ministerpräsident hatte am Mittwoch bei seinem Debüt als neuer EU-Ratsvorsitzender im Europaparlament für einen Eklat gesorgt. Er sagte zum sozialdemokratischen Fraktionsvize Schulz, er wolle ihn für die Rolle eines KZ-Aufsehers in einem italienischen Film vorschlagen. Schulz hatte Berlusconi zuvor kritisiert.

      Nach einem Telefonat zwischen Berlusconi und Bundeskanzler Gerhard Schröder am Donnerstagabend hatte die Bundesregierung bekannt gegeben, sie halte die Sache für erledigt. Der italienische Ministerpräsident habe sich für seine Äußerungen entschuldigt.

      Dagegen antwortete Berlusconi am Freitag auf eine entsprechende Frage, er habe sich nicht entschuldigt, "was die Angelegenheit mit dem deutschen Abgeordneten betrifft". Er habe im Gegenteil unterstrichen, dass er sich beleidigt fühle von Schulz` Worten, "die nicht nur gegen mich, sondern gegen mein Land gerichtet waren". "Ich habe hinzugefügt, dass es mir leid tue, wenn jemand das, was als ironischer Scherz gemeint war, als Verletzung des tiefen Empfindens eines Landes interpretiert habe. Aber ich habe mich nicht entschuldigt."
      Avatar
      schrieb am 04.07.03 19:35:08
      Beitrag Nr. 77 ()
      na, als hätten wirs nicht geahnt.

      seit wann entschuldigt sich
      ein absolutistischer fürst
      beim pöbel?
      Avatar
      schrieb am 04.07.03 21:53:51
      Beitrag Nr. 78 ()
      #77

      was willst du von dem Henkersknecht der USA auch erwarten ? :laugh:
      Avatar
      schrieb am 04.07.03 21:59:22
      Beitrag Nr. 79 ()
      # 78
      ich seh hier grad im fersäh, wie ne sau betäubt wird ;)
      Avatar
      schrieb am 04.07.03 22:01:16
      Beitrag Nr. 80 ()
      ob man das wissen anwenden kann? :laugh:
      Avatar
      schrieb am 05.07.03 22:18:28
      Beitrag Nr. 81 ()
      #80

      ein Bolzenschußgerät würde doch eher passen oder ? :D
      Avatar
      schrieb am 05.07.03 23:09:51
      Beitrag Nr. 82 ()
      #1570 von bodin 04.07.03 15:36:02 Beitrag Nr.: 9.986.057 9986057
      *Politik*


      Vorreiter Italien


      Das kultivierte Land südlich der Alpen hat stets vorgelebt, was später auch in Deutschland Einzug hielt: Kultur, Kirche - und einen Totalitarismus à la Mussolini. Muss sich die Bundesrepublik auf einen Politikertypus wie Berlusconi einstellen?

      von RALPH BOLLMANN

      Die Sozialdemokraten waren sich ihrer Sache sicher. Eine Diktatur nach dem Muster der Faschisten, die seit einigen Jahren Italien regierten, sei in Deutschland gänzlich ausgeschlossen.

      Das, so glaubte etwa der SPD-Staatsrechtler Hermann Heller, belege schon "Hitlers schlechte Mussolinikopie". Das Parteiblatt Vorwärts schrieb gar vier Jahre später: "Berlin ist nicht Rom. Hitler ist nicht Mussolini. Berlin wird niemals die Hauptstadt eines Faschistenreiches werden." Erscheinungsdatum des Artikels: der 8. Februar 1933.

      Was für eine auffällige Parallele: Auch heute sind die meisten Deutschen überzeugt, italienische Verhältnisse seien hierzulande nicht denkbar. Die schleichende Aushöhlung des Rechtsstaats, die Verquickung von Staatsamt und Privatinteresse, die angekündigte Verwandlung der parlamentarischen Republik in ein Präsidialregime: All das erschreckt das übrige Europa auch deshalb nicht, weil es diese Miseren für eine Folge italienischen Schlendrians hält. Haben italienische Gerichte denn je funktioniert? Waren die Beamten im Süden nicht schon immer korrupt?

      In Wahrheit waren die Italiener alles andere als kuriose Nachzügler des europäischen Fortschritts. Fast alle wichtigen Ereignisse, die im Italien der vergangenen 150 Jahre eintraten, haben sich wenig später in Deutschland wiederholt: Die Gründung eines Nationalstaats, von den Italienern 1861 vorgeführt, ahmten die Deutschen 1871 nach; Mussolinis "Marsch auf Rom" von 1922 fand seine deutsche Entsprechung in Hitlers "Machtergreifung" von 1933.

      Dass Italien in Antike, Mittelalter und Renaissance der europäischen Entwicklung voranschritt, ist allgemein bekannt. Kaum jemand wagt zu bezweifeln, dass die Germanen noch im Wald leben müssten - wären sie nicht von römischen Soldaten erobert, von der katholischen Kirche missioniert, von italienischer Kunst und Wissenschaft zivilisiert worden. Doch den Jahrhunderten der Blüte, so will es das Vorurteil, sei eine Epoche des Niedergangs gefolgt.

      Deutschland aber eilte der südliche Nachbar auch politisch weiterhin voraus. So eroberte Napoleon zuerst Italien, ehe er sich Deutschland zuwandte. Wenig später fand die Nationalbewegung des "Jungen Italiens" ihre Nachahmer auch im "Jungen Deutschland". Im Revolutionsjahr 1848 schließlich gewährte der piemontesische König eine Verfassung, als die Aufstände im kleinstaatlich zersplitterten Deutschland noch gar nicht begonnen hatten.


      Frappierend sind vor allem die Parallelen zwischen der Gründung des italienischen Nationalstaats 1861 und der Einigung Deutschlands 1871. Schon die Konstellation der handelnden Personen ähnelte sich verblüffend: Während die Staatsmänner Camillo Graf Cavour und Otto von Bismarck die Fäden zogen, dienten die Monarchen Vittorio Emanuele II. und Wilhelm I. als Identifikationsfiguren des neuen Staates.

      Auch für die tiefe politische Erschütterung, die der Erste Weltkrieg in Deutschland auslöste, gab es nur ein einziges Modell. Was für Deutschland die "Dolchstoßlegende", war für Italien der Mythos vom "verstümmelten Sieg": Man wähnte sich um die Früchte des Kampfes betrogen. Während sich die Weimarer Republik jedoch bis 1933 retten konnte, war der liberale Staat im Süden bereits elf Jahre früher am Ende: elf Jahre, in denen das italienische Modell intensiv diskutiert wurde.

      Sozialdemokraten und Kommunisten lehnten den Faschismus Mussolinis strikt ab, das bürgerlich-liberale Lager zeigte erstaunliche Sympathien für die vermeintliche "Lösung", die Italien für seine politische Krise gefunden hatte. Sogar der linksliberale Publizist Theodor Wolff rühmte den Duce als Realpolitiker ohne "nationalistische Eitelkeit".

      Der Historiker Wolfgang Schieder spricht deshalb von einem "ausgesprochen philofaschistischen Meinungsklima" in der Weimarer Republik. Die meisten glaubten jedoch, in Deutschland seien italienische Verhältnisse so gut wie ausgeschlossen.

      Das dachten die meisten Deutschen auch, als im Frühjahr 1992 das Gesicht des Mario Chiesa über ihre Bildschirme flimmerte. Es handelte sich um den Geschäftsführer des größten Mailänder Altenheims. Seine Verhaftung brachte jenen Skandal ins Rollen, der unter dem Namen "Tangentopoli" das alte, korrupte Parteiensystem einstürzen ließ.

      Doch damit begann der Niedergang der Konservativen in ganz Europa. 1996 kam in Italien erstmals die Linke an die Regierung, 1997 gewannen Tony Blair und Lionel Jospin die Wahlen in England und Frankreich, 1998 folgte Gerhard Schröder in Deutschland. Wenig später betrat in Gestalt des Waffenhändlers Karlheinz Schreiber ein deutscher Mario Chiesa die Bühne, und die überraschte Öffentlichkeit erfuhr, dass die CDU-Vorsitzenden seit den Zeiten Konrad Adenauers ihre innerparteiliche Macht mit Hilfe schwarzer Kassen gefestigt hatten.

      Die deutsche Christdemokratie ging, anders als ihre italienische Schwesterpartei, im Strudel dieses Skandals zwar nicht unter. Aber die Identitätskrise, die konservative Parteien derzeit in ganz Europa durchmachen, ist auch bei der CDU/CSU noch lange nicht beendet.

      In Italien gelang es dem Medienunternehmer Silvio Berlusconi, die entstandene Lücke im Parteiensystem zu füllen. Und sein Beispiel gilt keineswegs bei allen Konservativen, die in Deutschland nach Wegen in die Zukunft suchen, als abschreckend. Denn erst seit Silvio Berlusconi im Mai 2001 die italienischen Wahlen gewann, kann die politische Rechte in Europa wieder Hoffnung schöpfen. Zu jenem Zeitpunkt hatte unter allen wichtigen EU-Staaten nur Spanien einen konservativen Regierungschef. Mit Berlusconis Sieg begann eine Serie von Erfolgen, die über Den Haag und Paris beinahe auch zu einem Machtwechsel in Berlin geführt hätte. Ausgerechnet von Italien, wo Anfang der Neunziger die Krise der europäischen Konservativen begonnen hatte, geht ein Jahrzehnt später ihr politischer Wiederaufstieg aus.


      Da verwundert es nicht, dass sich die europäischen Freunde jeder Kritik an den Methoden dieses Aufstiegs enthalten - ja dass sie, ganz im Gegenteil, diesen Aufstieg nach Kräften förderten und fördern. Sie fürchten, jede Kritik an Berlusconis Führungsstil könne leicht in Kampagnen gegen die Rechte insgesamt umschlagen. Vor allem der Exkanzlerkandidat Edmund Stoiber und seine CSU bemühten sich stets um enge Allianz mit Italiens Regierungschef.

      Aber auch Helmut Kohl hatte schon zu seinen Zeiten als Bundeskanzler die Aufnahme von Berlusconis Forza Italia in die Europäische Volkspartei (EVP) durchgesetzt. Und der kurz zuvor entmachtete CDU-Chef Wolfgang Schäuble riet kurz vor der italienischen Wahl den Lesern des Mailänder Corriere della Sera, sie sollten sich durch das Gerede um Berlusconis Interessenkonflikte nicht beirren lassen. Schließlich sei auch die SPD an Zeitungsverlagen beteiligt.

      Das Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung adelte Gerhard Schröder gleich ganz direkt zum "deutschen Berlusconi". Den Anlass boten die Bemühungen von Exkanzleramtsminister Bodo Hombach, der WAZ-Verlagsgruppe Anteile am Axel-Springer-Verlag zu sichern. Wäre die Operation geglückt, so die FAZ, hätte der deutsche Regierungschef eine ähnliche Medienmacht gewonnen wie Berlusconi.

      Mit derlei abstrusen Debatten über die Medienmacht der SPD versuchen Konservative ein Phänomen greifbar zu machen, für das sie noch immer keine Erklärung haben: den Erfolg des Medienkanzlers Gerhard Schröder, der selbst in scheinbar aussichtsloser Lage Stimmungen einfach umdrehen kann.

      Berlusconi erscheint Europas Rechten als logische Antwort auf den neuen Politikstil der einstigen Linksparteien. Besser als Schröder oder sein britischer Amtskollege Tony Blair kann man auf der Klaviatur der Medien gar nicht spielen. Übertrumpfen lässt sich das nur, wenn man die Zeitungen und Fernsehsender gleich selbst besitzt.

      Es wird für die Konservativen immer schwerer, sich mit seriöser Programmatik von der Sozialdemokratie neuen Stils abzugrenzen. Berlusconi war der erste, der daraus die klare Konsequenz gezogen hat, auf Programmatik lieber zu verzichten. Das neue Rezept lautet, allen alles zu versprechen, davon möglichst nichts zu halten - und das Ganze mit möglichst viel Lärm zu verkaufen.

      Auch bei den deutschen Christdemokraten wird die Tendenz immer stärker, sich in eine populistische Radaupolitik zu flüchten. Unterhaltung tritt an die Stelle der Politik, wie ein saarländischer Ministerpräsident mit Bemerkungen über Politinszenierungen im Bundesrat en passant einräumte. Auch der Untersuchungsausschuss zum Thema Wahlkampflügen, vom hessischen Spendenlügner Roland Koch maßgeblich vorangetrieben, gehört in diese Kategorie.

      Nicht nur programmatisch wird die Abgrenzung zu rechten Populisten fließender. Wenn Hamburgs Innensenator Ronald Schill den CDU-Bürgermeister der Hansestadt mit unflätigen Ausfällen im Bundestag blamiert, ist das mehr als nur eine äußerliche Parallele zu jenem Rechtspopulisten Umberto Bossi, für dessen chauvinistische Sprüche sich Berlusconi bei den europäischen Partnern rechtfertigen musste.

      All das spielt sich im Rahmen eines Rechtssystems ab, das wohl nirgends in Europa so sehr an Rückhalt in der Bevölkerung verloren hat wie in Italien und Deutschland. Nirgendwo ist die Diskrepanz zwischen Steuersätzen und bezahlten Steuern so hoch wie in diesen beiden Ländern. In Italien führte das dazu, dass Berlusconi mit seinen Eingriffen in den Rechtsstaat auf relativ wenig Widerstand stieß - und stößt.


      Wo praktisch jeder ständig gegen Gesetze verstößt, bleibt es dem Zufall überlassen, welche Verstöße geahndet werden und welche nicht. Solange Jürgen Möllemann von seinen Parteifreunden als nordrhein-westfälischer Wahlsieger gefeiert wurde, fragte niemand nach, woher die nötigen Gelder für die erfolgreiche Kampagne kamen. Erst als der Mann in Ungnade gefallen war, schien Zeit, die Belege zu prüfen.

      In der Öffentlichkeit hinterlässt das den Eindruck, Politiker seien ohnehin alle korrupt. Das ist ungefähr der Bewusstseinsstand, auf dem die italienische Debatte zu Beginn der Neunziger angekommen war - als Berlusconis politische Karriere begann.


      RALPH BOLLMANN, geboren 1969, studierte Geschichte in Tübingen, Bologna und Berlin. Zurzeit leitet er das taz-Inlandsressort

      taz Magazin Nr. 6945 vom 4.1.2003
      Avatar
      schrieb am 06.07.03 13:21:09
      Beitrag Nr. 83 ()
      Berlusconi will noch mehr Macht

      Der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi strebt eine Verfassungsreform an, die seine Macht stärken soll. Der Regierungschef soll demnach künftig auch das Recht bekommen, selbstständig Minister zu ernennen und zu entlassen und das Parlament aufzulösen. Derzeit liegen diese Kompetenzen noch beim Staatspräsidenten.
      Volk soll Ministerpräsidenten wählen
      Zudem soll der Ministerpräsident künftig vom Volk direkt gewählt werden. Die rechtsgerichtete Nationale Allianz (AN) habe als wichtigster Koalitionspartner von Berlusconis Forza Italia den Reformplänen bereits zugestimmt, berichteten italienische Medien....

      t-online.de

      berlusconi will sein ermächtigungsgesetz.
      ganz wie sein grosses vorbild..
      Avatar
      schrieb am 06.07.03 13:35:56
      Beitrag Nr. 84 ()
      Darf ich auch mal einen KZ-Witz erzählen? :D:laugh::D

      MfG
      Ingmar (KCD)
      Avatar
      schrieb am 06.07.03 14:01:12
      Beitrag Nr. 85 ()
      ich nehme mal an, du willst politiker werden.
      dann bist du richtig mit deienm humor :mad:


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      Berlusconi macht KZ-Witze