ProDv: Entlassungen. - 500 Beiträge pro Seite

[Spindocter]

Kleine Korrektur:

Die Verkäufe gestern gingen nicht auf das Konto eines Aufkäufers, der den Kurs drücken wollte.
Das waren echte Verkäufe.

Grund: Die WAZ meldete in ihrer Ausgabe vom 1.7.03 eine Entlassungswelle bei ProDV.
Knapp 10% der Mitarbeiter müssen das Unternehmen verlassen.
Weitere Einschnitte seien nicht ausgeschlossen.

Auswirkungen:

Es zeigt, dass die Unternehmensführung nicht mehr gewillt ist, weitere Verluste hinzunehmen.
Das Potential, bei einem Wirtschftsaufschwung überdurchschnittlich zu profitieren, wird durch diesen Schnitt allerdings reduziert.
Der Buchwert von ca. 4,50€/Aktie dürfte durch diese neue Unternehmenspolitik allerdings dauerhaft gesichert werden.

Spin

[Kwerdenker]

ja und nu?

Dann sehen wir also nochmal die 2,20€, oder

KD

[Spindocter]

Nee, so spielt die Börse nicht.
Diese Massnahmen kamen nur durch Druck zustande.
Druck auf der HV, wo gefordert wurde, langjährige Mitarbeiter durch neue, billigere zu ersetzen.
Druck von Investoren, die ihren Einstieg von solchen Massnahmen abhängig machen.

Man kann sagen, das sich die ProDv nun von einem mitarbeiterfreundlichen Unternehmen in ein aktionärsfreundliches Unternehmen gewandelt hat.

Es ist schade, dass es immer so laufen muss. Aber aus unserer Sicht ist das der einträglichere Weg.

Übrigens wird in diesem Gewerbe auch viel mit Freelancern gearbeitet. D.h. man kündigt den Mitarbeitern mit der Option sie an neuen Aufträgen als Selbstständige Programmierer teilhaben zu lassen.

Alles in allem kein Grund sich um den Aktienkurs zu sorgen. Im Gegenteil.
Aber ein schlechtes Gewissen kann man da schon kriegen.

Spin

[Kwerdenker]

Sorry,

aber zunächst einmal bedeuten Entlassungen doch, dass die Auslastung des Teams
mehr als 20% unter dem Normalen ist,
sonst würde man sich nicht von Know how-Trägern trennen.

Also läuft es nach wie vor nicht gut, die Erwartung eines neg. Ergebnisses 03 bestätigt das.
In diesen Branchen versucht man den Break Even etwa bei 70-80% Auslastung zu halten,
darunter zu liegen ist einfach noch zu schlecht, um schon vom Turnaround zu sprechen.

KD

[Spindocter]

Hast schon Recht.
Aber man weiss zu wenig über die Hintergründe.
Auf der HV wurde gefordert, auf teure Altgediente Mitarbeiter zu verzichten und die derzeitige Lage auf dem Arbeitsmarkt zu nutzen um billige junge Kräfte zu Aquirieren.
Es gibt in jedem Unternehmen teure Mitarbeiter, die keine Leistungs- und Know-How-Träger sind.
Wenn die Aktion in die Richtung zielt....

Der aktuelle Auftragsbestand ist so hoch, dass die Auslastung rein rechnerich sehr hoch liegen müsste.

Freie Arbeitsplätze werden aktuell nicht angeboten. Vor einer Woche sah das noch ganz anders aus.

Wenn in 4 Wochen wieder Leute gesucht werden, wäre das eine Bestätigung für meine Vermutung.

Spin

[Kwerdenker]

Spin

Ich habe mich gestern mal mit der Aktie beschäftigt,
war aber irgendwie zu dem Schluss gekommen, dass es für ein Engagement
noch etwas früh sein könnte.

Mit dieser Info in #1 habe ich mich dann bestätigt gesehen.

Die Altaktionäre haben bisher nur abgezockt,
sind bisher nicht als erfolgreiche Manager in Erscheinung getreten,
wohl eher als sehr gute IT Manager.

Aber man muss auch Geld verdienen, wenn es den Aktionären gut gehen soll.
Dazu fehlt mir der erste Beweis seit dem Börsengang.
Also nur auf die WL für´s erste.

KD

[Spindocter]

Meinen Respekt.

Tiefschürfende Gedankengänge und sachlich hergeleitete Entscheidungen sind hier im Board die absolute Ausnahme.

Ich denke, wir bleiben in Kontakt.

Spin

[cyberpiperverkaufen]

teure, altgediente Mitarbeiter zu entlassen ist doch erstmal verdammt teuer. Abfindung, Gerichtsprozesse etc. vom schlechter werdenden Betriebsklima ganz zu schweigen, von den Verántwortlichen auf der HV vielleciht "etwas" kurzfristig gedacht.

[Spindocter]

Ich habs mal überschlagen.
Der Personalabbau bringt pro Jahr ca. 1,6 Mio €.
Die Fa. baut nur Personal ab, für das keine Arbeit da ist.
D.h. pro Jahr nur durch diese Maßnahme 1,6 Mio € weniger Verlust.
Der Auslastungsgrad wir um 10% erhöht.
D.h. Ab Dienstag werden operativ schwarze Zahlen geschrieben.
Die stimmung wird schlechter. Es sei denn, es hat Mitarbeiter getroffen, die nach Meinung aller Kollegen zuviel verdienen und zuwenig leisten. Dann steigt die Stimmung.
Es kann auch etwas mehr Druck auf die verbliebenen Mitarbeiter erzeugt werden, kleinere Gehaltsreduzierungen hinzunehmen.
Auch das wurde angekündigt.

Insgesamt wird halt mit etwas schlechterer Laune viel mehr Geld verdient.

Spin