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    - Fannie Mae und Freddie Mac - - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 10.07.03 22:58:33 von
    neuester Beitrag 23.07.03 16:34:54 von
    Beiträge: 4
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      schrieb am 10.07.03 22:58:33
      Beitrag Nr. 1 ()
      Donnerstag, 10. Juli 2003

      Fannie Mae und Freddie Mac

      Von unserem Korrespondenten Eric Fry

      Letzte Woche erhielt ich den Leserbrief eines französischen Lesers:
      "Bonsoir, J`aimerais bien connaître l`opinion de M. Eric Fry en ce qui
      concerne Freddie Mac et Fannie Mae, les grandes firmes americaines de
      refinancement hypothecaire. Merci."

      Übersetzung - Bill Bonner sei Dank: "Ich würde gerne die Meinung von
      Eric Fry über Freddie Mac und Fannie Mae, die beiden großen
      amerikanischen Hypothekenbanken, erfahren. Danke."

      Ich freue mich, persönlich angesprochen zu werden. Aber ich werde
      diese Bitte nicht erfüllen. Ich werde keine Meinung abgeben. Aber ich
      werde froh eine Reihe von skeptischen Beobachtungen in Bezug auf
      Fannie Mae abliefern. Um es vorweg zu sagen: Meine Beobachtungen
      führen nicht dazu, dass ich die Aktie von Fannie Mae mag oder nicht
      mag - sondern eher dazu, dass ich sie fürchte.

      Es ist nicht leicht, zu einer Aktie, die ein KGV von 9 hat, eine
      negative Einstellung zu bekommen. Aber das heißt nicht, dass es
      schwierig wäre, sie zu fürchten. Fannie ist wie ein sehr leckeres
      Dessert mit wenigen Kalorien - einfach zu gut, um wahr zu sein.
      Angefangen bei den Garantien der Regierung für das Geschäft von Fannie
      Mae bis hin zum unglaublich konsistenten Ertragswachstum - es gibt
      fast nichts an Fannie Mae, das NICHT zu gut ist, um wahr zu sein. Die
      Gesellschaft ist ein finanzielles Wunder.

      Wenn eine Hypothekenvergabe-Institution ihre Gewinne Jahr für Jahr um
      das Vielfache des Wachstums des Bruttoinlandsproduktes steigert, dann
      ist da etwas zu gut, um wahr zu sein ... besonders dann, wenn diese
      spektakulären Wachstumsraten Hand in Hand mit einem gleichfalls
      spektakulären Anstieg der Schulden gehen. Irgendwie schafft es Fannie
      Mae, Jahr für Jahr ein glattes und konsistentes Gewinnwachstum
      vorzuweisen. Wie passiert das? Ist es Magie? Oder einfach ein
      brillantes Management?

      Die Investoren müssen glauben, dass es letzteres ist, denn sonst
      hätten sie Fannie Mae bei der Bewertung nicht eine Prämie gegenüber
      den anderen Hypothekenbanken zugestanden. Fannie Mae hat ein
      Kurs-Buchwert-Verhältnis von fast 4. Zum Vergleich: Die Citibank und
      die Bank of Amerika haben beide ein Kurs-Buchwert-Verhältnis von
      ungefähr 2,5.

      "Fannie (Mae) und Freddie (Mac) betreiben beide gleiche Art der
      `Glättung` der Gewinne", so Robert Tracy, führender Analyst bei Apogee
      Research. Tracy hat sich tief in die Zahlen von Fannie Mae und einigen
      anderen Hypothekenbanken gegraben. "Natürlich bezeichnen die
      Buchhalter von diesen Hypothekenbanken ihre ungewöhnlichen
      Bilanzierungspraktiken als `akkurater` und `für den Investoren
      hilfreicher` als die konventionellen Bilanzierungsvorschriften nach
      GAAP. Aber diese Feststellung kann man sehr in Frage stellen", so
      Tracy. "Eins ist allerdings sicher - die kosmetisch verschönerten
      Gewinne haben mitgeholfen, die Kurse und Bewertungen zu erhöhen. Und
      eine höhere Bewertung bedeutet auch größere Zahlungen für das
      Management, das jede Menge Aktienoptionen besitzt."

      Tracy meint, dass die Ära des "Gewinnglättens" bald zu Ende gehen
      könnte. Wenn das der Fall wäre, dann wäre auch der Bullenmarkt bei den
      "operativen Gewinnen" vorbei. Was wiederum bedeutet, dass sich die
      Premium-Bewertungen, die Titel wie Fannie Mae erreicht haben, in Luft
      auflösen werden.

      Tracy weiter: "Das Hypothekengeschäft, das Derivate nutzt, um die
      verschiedenen Zinsänderungsrisiken abzusichern, würde von Natur aus
      sehr schwankende Gewinne aufweisen, wenn man nach GAAP bilanzieren
      würde. Um diese Gewinne zu glätten, haben sowohl Freddie als auch
      Fannie auf `pro forma`-Gewinne umgestellt. Eine Methode, bei der
      Fannie ihre pro forma-Zahlen als `Kerngewinne` vorstellt, und Freddie
      bezeichnet diese als `operative Gewinne`. Sie haben die
      Investmentgemeinschaft dazu ermuntert, nicht auf die Gewinne laut GAAP
      zu sehen, sondern auf die pro forma-Gewinne, die bestimmte Posten
      ausschließen, wie den Einfluss von Wertänderungen der Derivate."

      "Im Hauptquartier von Fannie Mae spricht das Management weiterhin von
      `Kerngewinnen`. Ich denke, man kann ihnen nicht vorwerfen, dass sie
      versuchen, das Beste aus den Dingen zu machen - solange sie damit
      durchkommen. Die pro-forma-Gewinne von Fannie Mae zeigen schließlich
      einen befriedigerenden und konsistenteren Gewinntrend als die
      schwankenden Ergebnisse, die man laut GAAP erhalten würde. Und die
      pro-forma-Gewinne für die letzten 6 Quartale lagen bei Fannie Mae bei
      9,7 Mrd. Dollar, während sie sich laut GAAP auf 8,5 Mrd. Dollar
      belaufen hätten. Wer würde nicht gerne einen Zuwachs von 1,2 Mrd.
      Dollar bei den Gewinnen haben, nur durch eine andere
      Bilanzierungspraxis? Man muss zugeben, dass die Umstellung auf die
      pro-forma-Gewinne für Fannie Mae selbst nur Vorteile bringt: Nicht
      nur, dass das Gewinnwachstum plötzlich stetiger geworden ist - nein,
      plötzlich sind die Gewinne der letzten 6 Quartale auch 1,2 Mrd. Dollar
      größer!"

      "Also, kennen wir alle schlechten Nachrichten über die
      Hypothekenbanken?" fragte ich. "Immerhin hat der Chairman von Freddie
      Mac, Shaun F. O`Malley, am 25. Juni erklärt: `Die Gesellschaft bleibt
      sicher und gesund.`"

      "Ich glaube ihm nicht", antwortete Tracy. "Ich denke nicht, dass er
      lügt. Aber er könnte falsch aufgefasst werden. Die Investoren haben
      immer noch keinen Zugang zu genug Details, die es ihnen erlauben
      würden, mit Vertrauen in die Aktien von Fannie Mae zu investieren."

      Mit anderen Worten - bei den Hypothekenbanken macht Ignoranz nicht
      glücklich.

      Die Business Week fragt provokant: "Was wäre passiert, wenn Freddie
      bei der Zinsentwicklung auf die falsche Richtung gesetzt hätte, oder
      wenn die anderen Banken sich geweigert hätten, die Anleihen von
      Freddie Mac (die diese zur Refinanzierung herausgibt) zu kaufen? Die
      Probleme von Freddie zeigen nur, wie wenig man über die innere
      Arbeitsweise dieses Hauses weiß. Und sie weisen deutlich auf das
      Risiko hin, dass die Märkte das Vertrauen in die Fähigkeit des
      Managements von Freddie Mac verlieren - in die Fähigkeit, das große
      Portfolio mit Derivaten zu managen."

      Wenn diese Gesellschaften nicht so groß wären, könnte es uns egal
      sein, wie sie ihre Derivate verbuchen. Aber Freddie Mac und Fannie Mae
      sind nicht nur ein Teil des US-Hypothekenmarktes - sie sind der
      US-Hypothekenmarkt.

      "Fannie und Freddie haben in ihren Bilanzen jetzt astronomische 1,6
      Billionen Dollar stehen, nach 962 Mrd. Dollar im Jahr 1999", so die
      Business Week. Und der Contrary Investor schreibt: "Das sind die Leute
      im Herzen der (und verantwortlich für die) aktuelle(n) Kreditschaffung
      unseres wirtschaftliche Systems." Viele dieser Hypothekenbanken haben
      große Positionen an Derivaten, als Komponente ihres Risikomanagements
      in Bezug auf Kreditvergabe und Zinsänderungen. Und diese
      Derivate-Transaktionen laufen völlig außerhalb des regulierten
      amerikanischen Bankensystems.

      Nicht überraschend ist es, dass diese zwei gigantischen Kreditgeber
      auch einen riesigen Einfluss auf die gesamte US-Wirtschaft haben. Im
      letzten Jahr flossen durch die Hypotheken bestehender Hypotheken
      zusätzliche 100 Mrd. Dollar in die Taschen der Konsumenten, und diese
      Entwicklung hat sich in diesem Jahr noch beschleunigt, was den
      schweren Rückgang bei den Investitionen kompensiert. Wenn diese beiden
      Gesellschaften die Wirtschaft mit gerade Mal einer Hand stützen können
      - könnten sie die Wirtschaft dann nicht auch mit einer Hand abstürzen
      lassen?

      Ist es eine Übertreibung, anzunehmen, dass ernsthafte Probleme bei
      einer dieser beiden Gesellschaften ernste und besorgniserregende
      Konsequenzen für ihre Aktienkurse, den Immobilienmarkt, den
      Anleihenmarkt, den Dollar und die US-Wirtschaft allgemein hätten? Jim
      Grant schrieb dazu im Grant`s Interest Rate Observer: "Was ein
      Sterblicher leicht sehen kann, ist, dass ein Unfall bei Freddie sowohl
      ein Unfall des Dollars als auch ein Unfall der Unternehmens-Finanzen
      sein würde." Mit anderen Worten - die Volatilität der Finanzmärkte
      unter Kontrolle bringen zu wollen, ist ein bisschen so, wie einen Sack
      Flöhe hüten zu wollen. Wer kann schon sagen, was für Traumata aus der
      "brave new world" der Volatilität von Fannie Mae und Freddie Mac
      entstehen könnten? Niedrigere Aktienkurse scheinen mir da noch das
      "best-case"-Szenario zu sein.

      "Ich hoffe das Beste", so Tracy, "aber ich fürchte das Schlimmste.
      Jetzt, wo die zwei prominentesten Mitglieder der
      Hypothekenbanken-Familie im hellen Licht der Enthüllungen stehen, ist
      es nur eine Frage der Zeit, bis ihre Aktienkurse die Volatilität der
      realen Welt und die Unsicherheit ihrer Gewinne widerspiegeln. Und
      `Unsicherheit` ist nur ein anderes Wort für `fallende Aktienkurse`".
      Avatar
      schrieb am 10.07.03 23:54:33
      Beitrag Nr. 2 ()
      Short - Zertis von ABM nutzen !;)
      Avatar
      schrieb am 23.07.03 12:11:20
      Beitrag Nr. 3 ()
      Die Laufzeiten von denen gefallen mir einfach nicht. Habe den Freddie Mac Short 234490 gekauft, weil der bis April 2004 läuft. Aber der Schein auf den Basket 721273 läuft nur bis November. Und das ist mir einfach zu kurz. Wenn jemand noch etwas findet was mindestens bis ins nächste Jahr hinein läuft her damit. Nehme jede Short-Empfehlung zu diesem Thema dankbar an.... :lick:
      Avatar
      schrieb am 23.07.03 16:34:54
      Beitrag Nr. 4 ()
      Wo Rauch ist...

      :lick:


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