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    FDP für Steuern auf Pump - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 19.07.03 13:43:14 von
    neuester Beitrag 20.07.03 17:15:19 von
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      schrieb am 19.07.03 13:43:14
      Beitrag Nr. 1 ()
      Döring: FDP unterstützt konsequente Umsetzung der Steuerreform

      Walter Döring
      Walter Döring, stellvertretender Vorsitzender der FDP und baden-württembergischer Wirtschaftsminister, hat im Interview mit dem Deutschlandfunk betont, dass die Liberalen eine konsequente Umsetzung der Steuerreform weiterhin unterstützen wollen. Im Bundesrat werde sich Döring für einen mutigeren Subventionsabbau stark machen. Bei der Gegenfinanzierung der Steuerentlastungen wolle er eine neuverschuldung nicht grundsätzlich ausschließen, betonte aber auch, dass die von Rot-Grün dabei vorgesehene Ausmaß inakzeptabel sei.

      Zagatta: Herr Döring, Steuersenkungen auf Pump - dass sie das für falsch halten, danach brauche ich Sie ja gar nicht zu fragen - aber wie ist das mit dem Abbau von Subventionen, den die Bundesregierung jetzt dennoch vorgeschlagen hat. Werden Sie die mittragen?

      Döring: Zunächst noch mal zum Steuerabbau, Steuersenkung auf Pump. Ich lehne es nicht so ab, dass wir sagen, auf gar keinen Fall. Aber nicht in diesem wahnsinnigen Ausmaß. Es kann schon sein, dass ein Restbetrag, der darf sich aber höchstens auf 10, 15 Prozent der Gesamtsumme belaufen, nicht anders geht. Aber doch nicht in dieser Größenordnung! Zweiter Bereich Subventionsabbau: viel zu wenig mutig, überhaupt nicht konkretisiert und deshalb 10 Prozent runter bei allen Subventionen quer durch, drei Jahre hintereinander jeweils 10 Prozent, das gibt ein Stück.

      Zagatta: Auch bei der Bildung, bei den Schulen?

      Döring: Wenn Sie in einem Bereich sagen, das ist der Tabu-Bereich, dann fallen allen anderen Kabinettskollegen, die um den Tisch versammelt sind Bereiche ein, bei denen sie sagen, dass es völlig ausgeschlossen sei, Kürzungen vorzunehmen. Wenn bei einer Kollegin nicht gestrichen wird, dann kann es bei einem selbst auch nicht sein, denn mit derselben Berechtigung hofft man, nicht betroffen zu sein. Es kann kein Tabu geben, wenn es um die Streichung von Subventionen geht.

      Zagatta: Also dann auch mit aller Konsequenz. Was sagen Sie denn ganz konkret zu den Vorschlägen der Bundesregierung, die Eigenheimzulage abzuschaffen, die Pendlerpauschale weitgehend rückgängig zu machen. Wenn es da zum Schwur kommt im Bundesrat, werden Sie dann mitmachen?

      Döring: Es sind ja immerhin fünf FDP-mitregierte Länder und wir werden uns im Bundesrat zunächst mal darum bemühen, dass wir im Zusammenhang mit dem Subventionsabbau in die Richtung gehen können, die ich angesprochen habe: drei Jahre hintereinander jeweils 10 Prozent. Erreicht man das nicht, werde ich bei der Eigenheimzulage nicht dafür sein, dass man die auf Null herunterfährt, sondern dass man sie in Teilen abbaut und umlenkt und zwar in Richtung mehr Unterstützung für die Altbaumodernisierung und –sanierung. Man braucht nur einen kleinen Bereich für den Neubau, denn der ist in der Zukunft nicht das Thema für den Wohnungsbau sondern die Sanierung des Bestands. Bei der Pendlerpauschale, ich glaube dass man da Korrekturen vornehmen muss, aber gerade sie zeigt auch das komplette Durcheinander bei Rot-Grün: Ökosteuer einführen, Pendlersteuer zahlen. Das passt doch hinten und vorne nicht zusammen.

      Zagatta: Aber das ist ein andere Thema, Herr Döring. Wenn die CDU sich jetzt sperrt und das ist ja wohl offensichtlich in vielen Bundesländern der Fall, eben diese Eigenheimzulage und Pendlerpauschale zu streichen und Sie als FDP haben ja angekündigt, zumindest als Bundespartei, es nicht zuzulassen, dass die Union eine Blockadepolitik betreibt. Wie wollen oder können Sie das überhaupt verhindern als FDP?

      Döring: Wir müssen in aller Deutlichkeit klar machen, vor allem auch sehr stark in der Öffentlichkeit, dass der Kurs, den Koch in Hessen fährt, völlig unmöglich ist. Die Bürgerinnen und Bürger, die Wirtschaft, die warten drauf, dass es endlich zu Steuersenkungen kommt, die wollen endlich mehr von ihrem Verdienten haben. Das heißt, wir werden einerseits öffentlichen Druck machen: das Vorziehen der Steuersenkung ist zwingend notwendig. Andererseits in den Ländern, in denen wir Regierungsverantwortung mittragen, soweit wie möglich auf die CDU, den jeweiligen Partner, einwirken und deutlich machen, dass wir bei einer vernünftigen Lösung dabei sind und nicht eine Totalblockade machen. Hier in Baden-Württemberg habe ich mit dem Partner CDU in der Richtung kein Problem.

      Zagatta: Unterscheidet sich Herr Teufel da so sehr von Herrn Koch?

      Döring: Ja. Es ist zumindest so, dass wir bisher davon ausgehen können, dass wir aus Baden-Württemberg heraus sagen, wir brauchen diese Steuersenkung und wollen unseren Beitrag dazu leisten. Wie die CDU sich unterm Strich dann verhält, weiß im Moment ja leider niemand, weil es da gerade ziemlich wild durcheinandergeht. Ich bin aber einigermaßen optimistisch, dass wir durch die Beteiligung der FDP in den genannten Ländern eine Chance haben, ein vernünftiges Gesamtkonzept hinzubekommen.

      Zagatta: Sind Sie sich denn sicher, dass sich die fünf FDP-Länder da einheitlich verhalten werden im Bundesrat?

      Döring: Weitestgehend, denn wir haben eine FDP-SPD Regierung in Rheinland-Pfalz, da wird es am wenigsten Problem geben, denke ich, wir haben die Regierungsbeteiligung in Sachsen-Anhalt, Niedersachsen, Baden-Württemberg und Hamburg. Wir werden uns recht einheitlich verhalten und uns auch am Sonntag noch einmal mit dem Bundesvorsitzenden abstimmen; das klappt.

      Zagatta: Einheitliches Verhalten, das heißt, Sie werden die Bundesregierung nicht blockieren wollen, das heißt, Sie setzen dann zumindest Enthaltungen durch?

      Döring: Das ist ja das Mindeste, was man erreicht in Koalitionen, dass dann die sogenannte Koalitionsklausel gezogen wird. Das bedeutet, wenn ein Partner eine andere Meinung hat, als der andere, gibt es nicht ein ja oder nein, sondern eine Enthaltung. Das ist ein bisschen unbefriedigend, deswegen hoffe ich, dass wir konstruktive Lösungen hinbekommen.

      Zagatta: Aber die reicht ja nicht. Bei zustimmungspflichtigen Gesetzen werden Enthaltungen im Bundesrat ja wie Neinstimmen gewertet. Ist da die FDP nicht machtlos?

      Döring: Deswegen sagte ich, ich hoffe, dass wir es nicht bei diesen Enthaltungen lassen müssen, sondern dass wir es so hinbekommen, dass wir konstruktive Haltungen erreichen.

      Zagatta: Die Union hätte Vorschläge, Geld einzusparen jetzt gerne viel konkreter, die Regierung sagt, jetzt sei die Unio an der reihe mit Vorschläge. Wer ist denn aus Ihrer Sicht am Zug jetzt?

      Döring: Es ist schon so, wenn man das Verfahren genau betrachtet, dass wenn der Bundesrat sich bei etwas mitbeteiligen soll, dann muss etwas Konkretes vorliegen. Das heißt, natürlich ist die Bundesregierung - sie muss ein Gesetz einbringen und klarmachen, worüber abgestimmt werden soll - zuerst am Zuge, aber es ist auch kein Fehler, wenn die Union mal äußert, was sie sich denn vorstellt, was man machen könnte. Rein formal ist es richtig, ist die Regierung am Zug.

      Zagatta: Können Sie sich vorstellen, dass man jetzt abwartet bis zur Kabinettssitzung am 13. August mit ganz konkreten Vorlagen? Das ist ja die Position, die die Regierung vertritt.

      Döring: Ich halte es für falsch. Die FDP wird mit Sicherheit vorher ihre Vorstellungen klar konkretisieren. Ich kann die Union nur auffordern, ein ähnliches zu tun und die Bundesregierung dadurch auch wieder ein stückweit in Zugzwang zu bringen.

      Zagatta: Wenn Sie sich die Steuerdiskussion heute anschauen, wem steht denn die FDP überhaupt näher jetzt, so wie die Diskussion läuft, der SPD oder der Union?

      Döring: Man kann die Frage nicht beantworten, wenn noch keine Konzepte auf dem Tisch liegen. Es ist ja hypothetisch, weil man nicht weiß, was die Union bringen wird. Im Moment ist es so, dass die Union einen vielstimmigen Chor hat, der sich da zu Wort meldet, die führen da ihren Stellvertreterkrieg, was die Machtposition an der Spitze angeht. Solange man nicht weiß, wer was vorlegt, kann man auch nicht sagen, wem wir näher sind.

      Zagatta: Können Sie sich vorstellen, Sie haben täglichen Umgang mit Herrn Teufel und bekommen die Diskussionen mit, dass die Union noch überhaupt eine gemeinsame Linie findet?

      Döring: Ja, die Union merkt ja auch, dass in Öffentlichkeit und vor allem auch Wirtschaft ihr Verhalten heftig kritisiert wird.

      Zagatta: Kann das noch vor den bayerischen Landtagswahlen passieren?

      Döring: Das werden sie machen müssen, ja. Auch im Interesse des bayerischen Ministerpräsidenten, der auch sieht, dass es nicht geht, dass er alles blockiert, bloß weil Bayern wählt.Das Interview für den Deutschlandfunk führte Martin Zagatta.
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      schrieb am 19.07.03 23:08:45
      Beitrag Nr. 2 ()
      Das ist eine Überschrift die der Bildzeitung unwürdig wäre:( Passt überhaupt nicht zum Text, 10-15% Wahrheit und die FDP-Meinung wird in einem Döring-Interview auch nicht unbedingt zum Besten gegeben:confused:

      Gib Dir also beim nächsten Mal mehr Mühe:cry:
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      schrieb am 19.07.03 23:11:47
      Beitrag Nr. 3 ()
      "Im Bundesrat werde sich Döring für einen mutigeren Subventionsabbau stark machen. Bei der Gegenfinanzierung der Steuerentlastungen wolle er eine neuverschuldung nicht grundsätzlich ausschließen, betonte aber auch, dass die von Rot-Grün dabei vorgesehene Ausmaß inakzeptabel sei"

      Schon die ersten Sätze zeigen doch schon, daß die FDP eben nicht für eine höhere Neuverschuldung sind, sondern für einen stärkeren Subventionsabbau und für Privatisierungen.
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      schrieb am 20.07.03 15:13:41
      Beitrag Nr. 4 ()
      Westerwelle: Eichels Finanzierungsvorschläge sind halbherzig, unzureichend und unseriös

      Guido WesterwelleFinanzminister Hans Eichel und Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) haben am Mittwoch in Berlin die Eckdaten für die Finanzierung der Steuerreform vorgelegt. FDP-Parteichef Guido Westerwelle und FDP-Haushaltspolitiker Günther Rexrodt kritisieren die Finanzierungsvorschläge als "halbherzig, unzureichend und unseriös." Zwei Drittel der Reform mit neuen Schulden finanzieren zu wollen, ist für die FDP inakzeptabel, erklärte Westerwelle. Die FDP bleibe aber im Interesse Deutschlands trotz der enttäuschenden Eckdaten zu Gesprächen mit der Regierung bereit.

      Wie befürchtet plant Finanzminister Eichel keine mutigen Schritte, sondern faule Kompromisse. Fast zwei Drittel der 7,5 Milliarden Euro, die das Vorziehen der Steuerreform kostet, sollen durch neue Kredite finanziert werden. Zwei Milliarden Euro will der Bund durch Privatisierungen einnehmen, die zur Tilgung der neu zu machenden Schulden genutzt werden sollen. Und der Subventionsabbau soll den Bundeshaushalt im kommenden Jahr um 300 bis 350 Millionen Euro entlasten.

      FDP-Parteichef Westerwelle kritisierte am Mittwoch vor der Bundespressekonferenz in Berlin, dass der Regierung der Mut zum Subventionsabbau fehle. Stattdessen nehme Rot-grün das "süße Gift der Neuverschuldung zu Lasten der jungen Generation." Die FDP fordere hingegen einen linearen Subventionsabbau von 20 Prozent nach der "Rasenmähermethode" und umfangreiche Privatisierungsmaßnahmen. "Wir brauchen jetzt eine Mehrheit der Vernunft", unterstrich Westerwelle die Bereitschaft der FDP zu Gesprächen mit Rot-Grün. "Dieser Vorschlag wird so mit Sicherheit nicht bestehen bleiben", sagte Westerwelle zuversichtlich. Die FDP-Bundestagsfraktion hat zudem eine Sondersitzung des Haushaltsausschusses für kommenden Freitag beantragt, um die Regierung zu konkreten Ergebnissen zu zwingen. Nach Ansicht Westerwelles müssten sich die Fraktionschefs der im Bundestag vertretenen Parteien möglichst rasch in Klausurtagung begeben, um über die Finanzierung der Reform zu beraten.

      Auch Günter Rexrodt wirft dem Finazminister vor, den "bequemeren Weg in eine höhere Neuverschuldung zu gehen", als auf einen stärkeren Subventionsabbau zu setzen. Die jetzt präsentierten Vorschläge seien einzig den taktischen Spielchen des Bundeskanzlers mit dem Ziel des Streits in der Union geschuldet. "Sie stellen ein Armutszeugnis solider Haushaltspolitik dar, so der FDP-Haushaltspolitiker.

      "Die Regierung bedient sich lieber des süßen Gifts einer enorm hohen zusätzlichen Verschuldung mit 4,5 Milliarden Euro und bestätigt somit die Vorlage eines verfassungswidrigen Haushalts 2004", so Rexrodt. Damit werde Eichel endgültig vom Paulus zum Saulus. Seriöse Haushaltspolitik habe sich an den Grundsätzen der Verfassung zu orientieren.

      Das sieht der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion Jürgen Koppelin ähnlich: Die Diskussion um das Vorziehen der Steuerreform und die Debatte um den Bundeshaushalt 2004 verdrängt, dass der aktuelle Bundeshaushalt 2003 vor einem Fiasko steht". Bereits jetzt müsse von einem Defizit von 25 Milliarden Euro ausgegangen werden. Und da Bundesminister Eichel sich weigere, ein Haushaltssicherungsgesetz vorzulegen, in dem Leistungsgesetze des Bundes erheblich verändert werden, um den Bundeshaushalt zu entlasten, bleibe ihm nur die Aufnahme weiterer Schulden zum Ausgleich des Bundeshaushalts 2003, so Koppelin.

      Er bemängelt: "Statt die finanzpolitische Notbremse zu ziehen, träumt Eichel noch immer den Traum eines ausgeglichenen Haushalts." Die FDP bleibe bei ihrer Forderung nach einem Nachtragshaushalt und einem Haushaltssicherungsgesetz. Nur so könne das Fiasko abgewendet werden.

      Günter Rexrodt forderte die Haushaltspolitiker von SPD und Grünen auf, bei den Haushaltsberatungen für den Haushalt 2004 die notwendigen Einsparvorschläge vorzulegen, um eine mit Schulden finanzierte drittev Steuerreformstufe zu vermeiden.
      Avatar
      schrieb am 20.07.03 15:36:00
      Beitrag Nr. 5 ()
      Ja, im Schuldenmachen war die FDP schon immer Deutscher Meister.:cry

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      Avatar
      schrieb am 20.07.03 16:04:51
      Beitrag Nr. 6 ()
      @Connor

      Du mußt hinter das cry auch einen Doppelpunkt machen, dann klapptsssssss:laugh:
      Avatar
      schrieb am 20.07.03 16:11:23
      Beitrag Nr. 7 ()
      Die FDP Politiker widersprechen sich also gegenseitig.
      Avatar
      schrieb am 20.07.03 16:54:30
      Beitrag Nr. 8 ()
      #6,

      :cry:
      Avatar
      schrieb am 20.07.03 17:15:19
      Beitrag Nr. 9 ()
      Gut Connor, richtiges Kleverle.:D


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