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    Krishnamurti - Wer sich selbst kennt, sucht nicht mehr - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 19.07.03 17:35:56 von
    neuester Beitrag 11.08.03 11:03:38 von
    Beiträge: 30
    ID: 755.517
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      Avatar
      schrieb am 19.07.03 17:35:56
      Beitrag Nr. 1 ()
      Erfahrung

      Keine Erfahrung ist ursprünglich -
      Unser Verlangen nach Wohlsein bestimmt die Erfahrung -
      Wer sich selbst kennt, sucht nicht mehr

      Wir alle wünschen und Erfahrungen irgendwelcher Art - mystische Erfahrung, religiöse Erfahrung,
      sexuelle Erfahrung, das Erlebnis, viel Geld, Macht, Rang und Vorherrschaft zu besitzen. Wenn wir älter werden, mögen wir unsere körperlichen Gelüste aufgegeben haben, aber dann verlangen wir nach ausgedehnteren, tieferen, bedeutungsvolleren Erfahrungen und erproben die verschiedensten Mittel, um sie zu erlangen, zum Beispiel unser Bewusstsein auszuweiten, was eine ausgesprochne Kunst ist, oder wir nehmen Rauschmittel verschiedener Art. Das ist ein alter Trick aus uralten Zeiten - ein Stück von einem Blatt zu zerkauen oder das neuste chemische Präparat zu erproben, um dadurch eine vorübergehende Veränderung der Gehirnzellen zu erreichen, eine grössere Sensitivität und erhöhte Wahrnehmung, die uns den trügerischen Schein der Realität vermittelt. Diese Verlangen nach immer mehr Erfahrungen verrät die innere Armut des Menschen. Wir glauben, dass wir durch Erfahrungen uns selbst entrinnen können; aber diese Erfahrungen sind durch das begrenzt, was wir tatsächlich sind. Wenn der Mensch nichtssagend, eifersüchtig, ängstlich ist, mag er das neuste Rauschmittel einnehmen, aber er wird doch nur seine eigene kleine Welt sehen, seine eigenen unbedeutende Projektionen, die seinem bedingten Hintergrund entstammen.....

      Krishnamurti
      Avatar
      schrieb am 19.07.03 17:36:55
      Beitrag Nr. 2 ()
      Krishnamurti:

      "Stille lässt sich nicht ausbilden oder vorsätzlich herbeiführen, man kann sie weder erforschen noch über sie nachdenken oder meditieren. Absichtliches Pflegen von Stille gleicht dem Genuss eines lang ersehnten Vergnügens. Der Wunsch, unseren Sinn ruhig zu machen, ist nichts anderes als die Jagd nach Sensation, und solche Ruhe ist eine Form von Widerstand, eine Art Isolierung, die zur Zerrüttung führt. Stille, die man erkauft, ist wie etwas, das man zu Markte trägt - voll von geschäftigem Lärm. Ruhe kommt erst bei der Abwesenheit jeglichen Verlangens. Verlangen ist flüchtig und schlau und geht tief. Unser Gedächtnis schneidet immer das Schwingen der Stille ab, und wenn sich der Sinn in Erlebnissen verfängt, kann er nicht mehr ruhig sein. Zeit oder die Bewegung des Gestern ins Heute und Morgen ist nie Stille. Hört diese Bewegung auf, dann herrscht Stille, und erst dann kann das Unaussprechliche ins Dasein treten."
      Avatar
      schrieb am 20.07.03 15:14:20
      Beitrag Nr. 3 ()
      Kann man überhaupt etwas verstehen, wenn man schon im voraus seine Schlussfolgerungen gezogen hat oder die anderer Leute wiederholt? Müssen wir nicht frisch und ohne jedes Vorurteil an eine Frage herangehen, deren Wahrheit wir erforschen wollen?
      Avatar
      schrieb am 04.08.03 14:17:05
      Beitrag Nr. 4 ()
      Jiddu Krishnamurti spricht über die Liebe:

      "Wie leicht zerstören wir selbst, was wir lieben! Wie rasch senkt sich die Schranke eines Wortes, einer Geste, eines Lächelns zwischen uns. Unser Befinden, unsere Laune, unsere Begierden werfen ihre Schatten, und schon wird das Strahlende stumpf und lästig. Oder aber wir verbrauchen uns gegenseitig durch die Gewohnheit, bis sich alle Klarheit und Stärke unseres Gefühls in Müdigkeit und Verwirrung auflöst. Die ewigen Reibungen des Alltags, die endlose Folge von Hoffnungen und Enttäuschungen verdunkeln das, was so schön und so einfach war, und verwandeln es in ein böses Schreckgespenst."
      Avatar
      schrieb am 04.08.03 17:23:17
      Beitrag Nr. 5 ()
      @hw: ;)

      Mil. 2.1.1. Unpersönlichkeit


      Darauf wandte sich der König Milinda an den ehrwürdigen Nágasena und sprach:

      "Wie heißt du, Ehrwürdiger? Welchen Namen trägst du?"

      "Ich bin als Nágasena bekannt, o König, und mit Nágasena reden mich meine Ordensbrüder an. Ob nun aber die Eltern einem den Namen Nágasena geben oder Súrasena oder Vírasena oder Síhasena, immerhin ist dies nur ein Name, eine Bezeichnung, ein Begriff, eine landläufige Ausdrucksweise, ja weiter nichts als ein bloßes Wort, denn eine Person ist da nicht vorzufinden."

      (Mit der hier geleugneten <Person> puggala ist lediglich eine beharrende Ichsubstanz gemeint, eine beständige und in jeder Hinsicht identische Persönlichkeit)

      Der König aber sprach: "Hört mich an, ihr fünfhundert Griechen und zahlreichen Mönche! Dieser Nágasena behauptet, eine Person gebe es nicht. Wie kann man dem beipflichten?"

      Und der König sprach zu dem ehrwürdigen Nágasena:

      "Wenn es, ehrwürdiger Nágasena, keine Person gibt, wer ist es denn, der euch da die Bedarfsgegenstände, wie Gewand, Almosenspeise, Lagerstatt, Heilmittel und Arzneien spendet?

      Wer ist es, der davon Gebrauch macht?

      Wer ist es, der die Sittenregeln erfüllt, die Geistespflege übt, Pfad, Ziel und Erlösung verwirklicht?

      (Über die vier Pfade und Ziele der Heiligkeit siehe B. Wtb: ariya-puggala)

      Wer ist es, der tötet, stiehlt, ehebricht, lügt, trinkt und die unmittelbar nach dem Tode zur Hölle führenden Verbrechen (ánantarika kamma) begeht?

      So gäbe es also weder etwas Heilsames oder etwas Unheilsames, noch einen Täter oder Verursacher guter und schlechter Taten, noch eine Frucht oder ein Ergebnis guter und schlechter Taten, und selbst derjenige, der dich töten würde, beginge keinen Mord.

      Und auch du, Nágasena, hättest weder einen Lehrer noch Berater noch überhaupt die Mönchsweihe. Nun behauptest du aber andererseits, daß deine Ordensbrüder dich mit Nágasena anreden.

      Wer ist denn dieser Nágasena? Sind da etwa die Kopfhaare dieser Nágasena, oder sind es Körperhaare, Nägel, Zähne, Haut, Fleisch, Sehnen, Knochen, Knochenmark, Niere, Herz, Leber, Zwerchfell, Milz, Lunge, Eingeweide, Gekröse, Mageninhalt, Kot, Galle, Schleim, Eiter, Blut, Schweiß, Fett, Tränen, Lymphe, Speichel, Rotz, Gelenköl, Urin oder das im Schädel befindliche Gehirn?"

      "Nicht doch, o König!"

      "Oder sind etwa der Körper, oder das Gefühl, oder die Wahrnehmung, oder die Geistesformationen, oder das Bewußtsein dieser Nágasena?"

      "Nicht doch, o König!"

      "Dann sollen wohl vielleicht Körper, Gefühl, Wahrnehmung, Geistesformationen und Bewußtsein (zusammen genommen), dieser Nágasena ein?"

      "Nicht doch, o König!"

      "Oder soll dieser Nágasena gar außerhalb von Körper, Gefühl, Wahrnehmung, Geistesformationen und Bewußtsein existieren?"

      "Nicht doch, o König!"

      "Ich mag dich fragen, wie ich will, Verehrter: den Nágasena aber kann ich nicht entdecken. Soll etwa das bloße Wort <Nágasena> schon der Nágasena selber sein?"

      "Nicht doch, o König!"

      "Nun, wer ist denn dieser Nágasena? Eine Unwahrheit sprichst du, o Herr, eine Lüge, denn der Nágasena existiert ja gar nicht!"

      Und der ehrwürdige Nágasena wandte sich zum Könige und sprach: "Du bist, o König, fürstlichen Luxus und äußerste Bequemlichkeit gewöhnt. Wenn du daher zur Mittagsstunde im heißen Sande zu Fuße gehst und mit den Füßen auf den harten, steinigen Kiessand trittst, bekommst du wehe Füße, dein Körper ermattet, dein Geist wird verstimmt, und körperliche Schmerzgefühle machen sich geltend. Bist du denn zu Fuße gekommen oder mit einem Gefährt?"

      "Nein, o Herr, ich bin nicht zu Fuße gekommen, sondern mit dem Wagen."

      "Nun, wenn du mit dem Wagen gekommen bist, o König, so erkläre mir denn, was ein Wagen ist! Ist wohl vielleicht die Deichsel der Wagen?"

      "Nicht doch, o Herr!"

      "Oder die Achse?"

      "Nicht doch, o Herr!"

      "Oder sind die Räder, oder der Wagenkasten, oder der Fahnenstock oder das Joch, oder die Speichen, oder der Treibstock der Wagen?"

      "Nicht doch, o Herr!"

      "Dann sollen wohl diese Dinge, alle zusammen genommen, der Wagen sein?"

      "Nicht doch, o Herr!"

      "Oder soll etwa gar der Wagen außerhalb dieser Dinge existieren?"

      "Nicht doch, o Herr!"

      "Ich mag dich fragen, wie ich will, o König: den Wagen aber kann ich nicht entdecken. Soll etwa das bloße Wort <Wagen> schon der Wagen selber sein?"

      "Nicht doch, o Herr!"

      "Nun, was ist denn dieser Wagen? Eine Unwahrheit sprichst du, o König, eine Lüge, denn der Wagen existiert ja gar nicht. Du bist doch, o König, der oberste Herr über ganz Indien. Aus Furcht vor wem lügst du denn da? Hört mich an, ihr fünfhundert Griechen und zahlreichen Mönche! Dieser König Milinda behauptet, mit einem Wagen gekommen zu sein, doch auf meine Bitte hin, mir zu erklären, was ein Wagen ist, kann er mir einen solchen nicht nachweisen. Kann man so etwas wohl billigen?"

      Auf diese Worte spendeten die fünfhundert Griechen dem ehrwürdigen Nágasena ihren Beifall und sprachen zum König Milinda: "Nun antworte, o König, wenn es dir möglich ist!"

      Und der König sprach zum ehrwürdigen Nágasena:

      "Ich spreche durchaus keine Lüge, ehrwürdiger Nágasena. Denn in Abhängigkeit von Deichsel, Achsel, Rädern usw. entsteht die Benennung, die Bezeichnung, der Begriff, die landläufige Ausdrucksweise, das bloße Wort <Wagen>."

      "Ganz richtig, o König, hast du erkannt, was ein Wagen ist. Gerade so aber auch, o König, entsteht in Abhängigkeit von Kopfhaaren, Körperhaaren, Zähnen, Nägeln usw. die Benennung, die Bezeichnung, der Begriff, die landläufige Ausdrucksweise, das bloße Wort <Nágasena>. Im höchsten Sinne aber ist da eine Persönlichkeit nicht vorzufinden.

      Auch die Nonne Vajirá, o König, hat in Gegenwart des Erhabenen gesagt: <Gerade wie man infolge des Zusammentreffens einzelner Bestandteile das Wort "Wagen" gebraucht, ebenso auch gebraucht man, wenn die fünf Daseinsgruppen (khandha) da sind, die konventionelle Bezeichnung "Wesen">."

      (Dieser Text findet sich im S.1.10, dort spricht allerdings die Nonne Vajirá zu Mára, nicht zum Buddha)

      "Wunderbar ist es, ehrwürdiger Nágasena; außerordentlich ist es, ehrwürdiger Nágasena, wie du so ausgezeichnet meine Fragen beantwortet hast. Ja, wenn der Erleuchtete noch am Leben wäre, möchte er dir ebenfalls seinen Beifall geben. Gut, gut, Nágasena! Ganz vorzüglich hast du meine Fragen beantwortet!"
      --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

      aus:
      http://www.palikanon.com/diverses/milinda/milinda01.html

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      Avatar
      schrieb am 04.08.03 17:44:14
      Beitrag Nr. 6 ()
      @hw:

      Interview KGS Hamburg 4/2001

      ,,Wahrheit ist jenseits von Erfahrung“ Pyar war zeitlebens auf der Suche nach der Wahrheit. Sie wurde Schülerin von Osho und verstand sich als Sucherin auf Irrwegen. Als sie schließlich ihren Widerstand aufgab, geschah das Erwachen — wie sie sagt, in einem Moment der Gnade. Savita Marianne Nentwig sprach mit Pyar über Liebe, Wahrheit und Erfüllung.

      Hat ein bestimmtes Ereignis Ihr Erwachen ausgelöst oder war es eher ein Prozess?

      Pyar: Beides. Erstens: Erwachen ist Erwachen und kennt keine Stufen. Es gibt keine halbe oder Viertel-Wahrheit. Es gibt kein halbes Sterben des Ich. Zweitens: Vorher gibt es einen Prozess. In diesem Prozess befindet sich jedes fühlende Wesen seit jeher. Und dieser Prozess mündet irgendwann zwangsläufig in Erwachen, denn das ist die wahre Natur aller Wesen. Und drittens: Erwachen ist kein Endpunkt, es vertieft und enthüllt sich unendlich. Es gibt kein Ende dieser Reise von Hier nach Hier in der Ewigkeit. Es gibt kein Ende der Hingabe. Und ganz wichtig: Es gibt keine Sicherheit. Ruhige Wachsamkeit bleibt nötig. In diesem Leben sind sehr früh und immer wieder Momente der Wahrheit und Leere geschehen. Filmrisse sozusagen, lange Filmrisse über Wochen, in denen kein Ich da war und Leere erfahren wurde. Doch es geschah keine Realisation: Der Verstand beharrte darauf, die damit für mich verbundene Erfahrung von Öde und Grauheit abzulehnen. Erwachen zur Wahrheit, das Sterben des Ich, Frieden geschahen erst viel später. Seither gibt es kein Leiden mehr. kein Ich, kein Wollen und kein Nicht-Wollen — nur Sein.

      Gab es für diese Filmrisse in Ihrem Leben einen Auslöser?

      Es war in meiner Teenagerzeit das schockierende Erleben des Sterbens meiner Mutter. Schon vorher war diese Welt in meinem Erleben ziemlich unsicher, ziemlich unreal. Und nun war die letzte Möglichkeit genommen, sich an einer Vorstellung, einem Glauben, irgendeinem inneren Gebäude festzuhalten. Nach einer Phase von Panikattacken führte das zu dem ersten ,,Filmriss“ — zu Leere und Ichlosigkeit. In den folgenden 22 Jahren geschah das wieder und wieder für Stunden, für Tage, für Wochen. Auch mitten bei der Arbeit, ganz plötzlich. Immer war es verbunden mit einem Gefühl der Vernichtung und Öde. Keine Ekstase. Das Problem war, dass der Verstand all die Jahre die Leere verknüpfte und gleichsetzte mit dieser schrecklichen Erfahrung, die er ablehnte. ,,Das kann es nicht sein.“ Ich blickte ständig auf die Erfahrung und nicht in die Leere selbst. Aber die Leere selbst? Die Leere selbst ist keine Erfahrung. Wahrheit ist jenseits von Erfahrung. Es geht weder um glückselige noch um schreckliche Zustände, sondern es geht nur um Wahrheit. Und was für Zustände dann auch immer kommen und wieder vergehen mögen im unendlichen Raum, das ist in Wahrheit unerheblich. Doch das erkannte ich all die Jahre nicht. Buddha sagt: ,,Ablehnen. Wünschen und Nicht-Verstehen sind die drei Wurzeln des Leidens.“ Genau das ist meine Erfahrung. Ich konnte damals nicht verstehen. Mit Verstehen ist aber kein intellektuelles Verstehen gemeint, sondern unmittelbares, direktes Erkennen ohne Gedanken.

      War diese Leere, die Sie seit Ihrem 14. Lebensjahr immer wieder erfahren haben, eigentlich schon Erwachtsein?

      Nein! Die ganzen Jahre hindurch blieb Ablehnung. Wo Ablehnung ist, ist ein Ich, und wenn es noch so subtil ist. Es bleibt eine Trennung. Da war Leiden und da war auch immer noch jemand, der urteilte. All das sind Attribute des Ich.

      Was hat die Realisation ausgelöst? War es das, was Samarpan Ihnen gesagt hat?

      Ich befragte Samarpan zu diesen Zuständen von Leere, Ode und Ichlosigkeit. In den zehn Minuten, die wir in Satsang geredet haben, zerstörte er alle Vorstellungen, die mein Verstand sich in Bezug auf Meditation, auf Erleuchtung und diese Zustände zusammengebastelt hatte. Es war völlig klar, dass er die Wahrheit sprach, und dennoch nicht hinreichend, denn immer noch war es wie geliehen. Da war ein Anerkennen — ja, es stimmt, was er sagt, — aber es war noch nicht eigenes Erkennen. Die Realisation geschah am Abend darauf, in einem Moment der Gnade. Nicht als irgendetwas was ich getan hätte, nicht als irgendetwas was ich erreicht oder bekommen hätte, nein, sondern in einem Moment vollkommener Aufgabe. Ja und dann? Erst nach diesem ersten Moment der Wahrheit, aus dieser Klarheit, diesem Sein heraus war es möglich, wirklich all die Strukturen wahrzunehmen, an denen ich noch haftete und die sich dann in der Folge höchst unangenehm äußerten. Erst jetzt war es möglich, all dem wirklich, vollkommen und ganz zu begegnen, immer wieder „ja“ dazu zu sagen und dabei still und unbewegt in all dem zu bleiben. Es ist ein Prozess der vollkommenen Hingabe, ein Subtraktionsprozess, ein Sterben. Was da geschieht, ist mystisch und kaum zu beschreiben. Irgendwann vor ungefähr eineinhalb Jahren kam ein Punkt, ab dem es keinen Zweifel mehr gab, keine Frage mehr und kein Leiden, kein Wünschen, kein Ablehnen, keine Trennung, kein Ich — nichts, niemand. Und das blieb so seither.

      Sie leben mit Ihrem langjährigen Partner zusammen. Wie ist das Zusammenleben jetzt?

      Wunderbar! (Lacht) Wie alles!

      Anders als vorher?

      Ja, da ist kein Wollen, kein Brauchen, kein Haben und keine Erwartung. Die Partnerschaft ist spielerisch. da ist sehr viel Raum. Liebe und Freiheit. Nicht dieses Klischee von Freiheit, sondern eine innere Freiheit. Es ist einfach wunderbar, so wie es ist. Keine Vergangenheit und keine Zukunft. Das ist ganz wichtig, weil in diesem Jetzt, in dieser Präsenz das Leben geschieht. Dieses Jetzt ist nicht ein kleiner Punkt, der irgendwo zwischen Vergangenheit und Zukunft eingequetscht wäre, sondern dieses Jetzt ist Ewigkeit, unendlich. In diesem Jetzt gibt es kein Vergleichen und kein Urteilen.

      Gibt es Eifersucht?

      Eifersucht? Nein.

      Auch kein kleines bisschen?

      Nein, überhaupt nicht.

      Verstehen Sie die Lehren der Erwachten heute anders als früher?

      Wenn ich jetzt einen Text von Osho, von Laotse, von Kabir lese, verstehe ich, was er sagt, von innen, direkt. Dieses Verstehen ist ohne Umweg von Gedanken, es geschieht einfach, und es ist vollkommen anders, als ich es von früher kenne. Erst jetzt ist da wirkliches Verstehen.

      Ändert sich noch etwas in Ihrem Verstehen?

      Ja, es ist nicht statisch, sondern in jedem Moment absolut neu. Nicht, dass die Stille stiller würde oder die Erleuchtung erleuchteter oder das Erwachen wacher. Es gibt keine Stufen in der Unendlichkeit. Und dennoch ist es in jedem Moment neu. Ein ständiges sich Vertiefen und sich weiter Enthüllen, und das ist endlos. Kein Zustand von allverstehend oder allwissend sein, nein, überhaupt nicht... Es ist und es bleibt ein Mysterium! Es weitet sich, vertieft sich, es ist gleichzeitig immer vollkommen und sich immer weiter enthüllend.

      Wenn die Menschen aus dem Satsang kommen, fühlen sie sich oft bereichert. Was ist fa geschehen, was hat sich verändert?

      „Bereichern“ ist kein gutes Wort. Es geht um das Entdecken dessen, was keiner Bereicherung bedarf, was immer vollkommen war. Absichtsloses bewusstes Sein. Stille. Nicht-Bereichert Sein-Müssen. Nicht-Etwas-Wollen. Wahrnehmen der Fülle der Leere. Das Erkennen, dass Stille und Frieden nichts ausschließen. Um das zu entdecken, müssen wir bereit sein, all dem zu begegnen, was gerade in der menschlichen Erfahrung geschieht, sei es angenehm oder unangenehm. Nicht davonzulaufen, nicht zu erklären, nicht auszuagieren, sondern dazubleiben, unbewegt zu bleiben in der Mitte von allem, was immer es sein mag. Und so sich das tiefer und tiefer enthüllen zu lassen, was permanent unberührt, still ist und immer war und immer sein wird – die Wahrheit unseres Seins. Das ist es, was im Satsang geschieht. Aber es ist nichts was ich geben würde. Da ist nichts, was ich der Vollkommenheit hinzufügen könnte, die du bist. Wie das funktioniert, weiß ich auch nicht. Ich muss es auch nicht wissen. Ich erfreue mich daran und bin in tiefem Staunen, Ehrfurcht und Dankbarkeit.

      Copyright 2001 Pyar - KGS Hamburg
      Avatar
      schrieb am 06.08.03 11:42:27
      Beitrag Nr. 7 ()
      :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 06.08.03 15:04:10
      Beitrag Nr. 8 ()
      ...und was soll:rolleyes: :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes: bedeuten?

      :rolleyes: humm
      Avatar
      schrieb am 06.08.03 16:14:15
      Beitrag Nr. 9 ()
      WEr nimmt sich denn schon die zeit sowas endlos langes zu lesen:rolleyes::laugh:
      Avatar
      schrieb am 06.08.03 17:21:04
      Beitrag Nr. 10 ()
      die die was wirkliches suchen.
      Avatar
      schrieb am 08.08.03 11:09:09
      Beitrag Nr. 11 ()
      "Es wird immer klarer, daß nicht Umweltprobleme, Hungertod und Armut oder die allgemeine Ungerechtigkeit das eigentliche Anliegen sind, sondern die Tatsache, daß die Menschen selber mehr und mehr zum Terror dieser Welt werden. Es sind Menschen die einnander zerstören. Sie spalten sich durch zerstörerische trennende Vorgänge in Klassen und Nationalitäten. (...) Wir sind zu einer gegenseitigen Gefahr geworden; denn uns trennen die organisierten Religionen, die Glaubensbekenntnisse und Dogmen mit ihren Ritualen, dieser ganze Unsinn. Kriege, Kriegsvorbereitungen und Atombomben - Sie alle kennen den Schrecken dieser Welt. (...) Warum sind wir nach Jahrmillionen der Evolution, in denen wir enormes Wissen und Erfahrung gesammelt haben, immer noch dieselben? Warum leiden wir immer noch, hassen einnander immer noch, leben in persönlichen Illusionen? Warum sind wir stammesgebunden, setzen uns für Nationalitäten ein? Wo liegt die Ursache hierfür?" (Krishnamurti, J. o.J., S. 7-9).
      Avatar
      schrieb am 08.08.03 13:57:47
      Beitrag Nr. 12 ()
      :laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:

      Ich suche nen Ferrari Testarossa, Baujahr 1990, 5.000 km gefahren für 10.000 EURO ... :rolleyes: Wo finde ich den? :D:laugh:
      Avatar
      schrieb am 08.08.03 14:03:22
      Beitrag Nr. 13 ()
      --und den findest du hier??:eek: :confused:
      Nur weil HUMM verspricht daß alle suchenden irgendwas finden????:confused:
      Hänschen du bist zu leichtgläubig :rolleyes: :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 08.08.03 14:07:56
      Beitrag Nr. 14 ()
      @lyta

      Ich glaube HUMM !!! :kiss: ... :mad: ... :laugh:
      Avatar
      schrieb am 08.08.03 15:34:45
      Beitrag Nr. 15 ()
      @lyta:

      Die Weisheit des Universums


      Vor langer Zeit überlegten die Götter, dass es sehr schlecht wäre, wenn die Menschen die Weisheit des Universums finden würden, bevor sie tatsächlich reif genug dafür wären. Also entschieden die Götter, die Weisheit des Universums so lange an einem Ort zu verstecken, wo die Menschen sie solange nicht finden würden, bis sie reif genug sein würden.

      Einer der Götter schlug vor, die Weisheit auf dem höchsten Berg der Erde zu verstecken. Aber schnell erkannten die Götter, dass der Mensch bald alle Berge erklimmen würde und die Weisheit dort nicht sicher genug versteckt wäre.

      Ein anderer schlug vor, die Weisheit an der tiefsten Stelle im Meer zu verstecken. Aber auch dort sahen die Götter die Gefahr, dass die Menschen die Weisheit zu früh finden würden.

      Dann äußerte sich der weiseste aller Götter seinen Vorschlag:“ Ich weiß, was zu tun ist. Lasst uns die Weisheit des Universums im Menschen selbst verstecken. Er wird dort erst danach suchen, wenn er reif genug ist, denn er muss dazu den Weg in sein Inneres gehen.“

      Die anderen Götter waren von seinem Vorschlag begeistert und versteckten die Weisheit des Universums im Menschen selber.....
      Avatar
      schrieb am 08.08.03 16:52:59
      Beitrag Nr. 16 ()
      #15

      Leider hat sie noch nie jemand dort gefunden!!! :cry:

      Scheiss Rätsel!!! :mad:

      :laugh:

      HdM :rolleyes::p
      Avatar
      schrieb am 08.08.03 16:54:31
      Beitrag Nr. 17 ()
      hast nicht gut genug gesucht. :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 08.08.03 17:02:52
      Beitrag Nr. 18 ()
      Selbsterkenntnis

      Wir müssen unser eigener Lehrer und Schüler sein -
      Leben ist Beziehung -
      Wir lernen uns nur im gegenwärtigen Geschehen kennen -
      Selbstsicherheit verhindert Selbsterkenntnis -
      Voreingenommenheit beschränkt alles Tun
      Jedes Gefühl der Störung zeugt von unserer Abhängigkeit -
      Unvoreingenommenes Sehen ist befreiende Handlung -

      Wenn Sie glauben, dass Selbsterkenntnis wichtig sei, weil ich oder ein anderer Sie auf ihre Bedeutung hingewiesen haben, dann, fürchte ich, hört jede Verständigung zwischen uns auf. Aber wenn wir darin übereinstimmen, dass es wesentlich ist, uns selbst vollkommen zu verstehen, dann haben wir eine ganz
      andere Beziehung zueinander, dann können wir zusammen in einer beglückenden, sorgfältigen und verständnisvollen Weise Untersuchungen anstellen.
      Ich verlange nicht, dass Sie mir Glauben schenken. Ich mache mich nicht zur Autorität. Ich habe nichts zu lernen - keine neue Philosophie, kein neues System, keinen neuen Pfad zur Realität. Es gibt keine Pfade zur Realität, ebenso wenig wie zur Wahrheit. Jede Autorität, ganz gleich welcher Art, besonders auf dem Gebiete des Denkens und der Verständigung, ist verderblich und von Übel. Sie müssen Ihr eigener Lehrer und Ihr eigener Schüler sein. Sie müssen alles Infragestellen, was der Mensch für wertvoll, für notwendig gehalten hat. Wenn Sie niemanden folgen, fühlen Sie sich sehr einsam. So seien Sie denn einsam! Warum fürchten Sie sich davor, allein zu sein? Weil Sie dann sich selbst gegenüberstehen, so wie Sie sind, und feststellen, dass Sie nichtssagend, träge, stumpfsinnig, hässlich, schuldbewusst und ängstlich sind - ein unbedeutendes, minderwertiges, zweitrangiges Wesen. Sehen Sie dieser Tatsache ins Auge; schauen Sie darauf, gehen Sie ihr nicht aus dem Wege. In dem Augenblick, da Sie davonlaufen, beginnt die Furcht. Wenn wir uns selbst erforschen, sondern wir uns nicht von der übrigen Welt ab. Es ist kein ungesunder Prozess. Der Mensch ist überall in der Welt durch die gleichen alltäglichen Probleme gefesselt wie wir es selbst sind.....

      Krishnamurti
      Avatar
      schrieb am 08.08.03 17:03:46
      Beitrag Nr. 19 ()
      @humm

      Auf jeden Fall hast Du interessante Texte "gefunden" ... :rolleyes::kiss:
      Avatar
      schrieb am 08.08.03 17:04:40
      Beitrag Nr. 20 ()
      "Ich" nicht...:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 08.08.03 17:05:55
      Beitrag Nr. 21 ()
      WOW! :eek: ... Schnelle Antwort! :D

      Was heisst "Ich nicht" ??? :confused: Du hast die hier reingestellt, ergo gefunden ... :rolleyes::laugh:

      HdM :p
      Avatar
      schrieb am 08.08.03 17:07:40
      Beitrag Nr. 22 ()
      es gibt kein "Ich"... :D
      Avatar
      schrieb am 08.08.03 17:11:06
      Beitrag Nr. 23 ()
      @humm

      Verstehe ... :rolleyes::laugh:

      Wie isses mit "wir" ? :rolleyes::confused: ... :D
      Avatar
      schrieb am 08.08.03 17:14:52
      Beitrag Nr. 24 ()
      du.. schlaui... :D

      Natürlich ist es dem Alltagsverstand nur sehr schwer möglich, den Gedanken der Ichlosigkeit überhaupt auch nur nachzuvollziehen. Als Erfahrung ist er das Ergebnis disziplinierter Praxis, nicht das Resultat einer oberflächlichen Analyse des eigenen Selbst. Und tatsächlich nehmen wir in der Regel an, ein stabiles und im Zweifel auch lokalisierbares Ich zu besitzen, das die eigentliche Grundlage unseres Denkens, Wahrnehmens und Handelns darstellt. Wir glauben an unsere Identität und setzen eine feste Basis voraus, auf der wir stehen, von der aus wir tätig werden. Aber gerade, wenn es um die vermeintliche Existenz dieses wesenhaften Ich geht, ähneln und ergänzen sich die buddhistische Erfahrung und die Erkenntnisse der Kognitionswissenschaft. Gerade in dieser Frage besteht keine Kluft zwischen meditativ gewonnenen Einsichten und den Forschungsresultaten der Kognitionswissenschaft. Beide kommen zu der identischen Schlussfolgerung, dass ein wesenhaftes Ich nicht aufzufinden ist und dass die Suche nach ihm unvermeidlich in die Irre führt.

      aus:

      http://www.connection-medien.de/magazin/01sep/varela.htm
      Avatar
      schrieb am 08.08.03 17:18:24
      Beitrag Nr. 25 ()
      @humm

      Ok, #24 war der erste Text, den ich mir aus diesem Thread überhaupt durchgelesen habe!!! :laugh: Aber: sehr materialistisch, wenn auch für mich als Hobbyphysiker nachvollziehbar! ;)

      Grüße vom nicht SO existierenden :laugh:

      HdM (Online-"ICH" ) :D
      Avatar
      schrieb am 08.08.03 20:49:54
      Beitrag Nr. 26 ()
      #24 ist eine Erklärung für Anfänger...
      d.h. es geht noch viel tiefer.
      Schau dir die Texte von Krishnamurti an,
      und vielleicht,
      wenn du empfindsam bist,
      wirst du was von seiner Atmosphäre mitbekommen...

      Grüße... ;)
      Avatar
      schrieb am 11.08.03 08:55:15
      Beitrag Nr. 27 ()
      Und als Du ruhig dahergingst, fast gedankenlos, sahst Du ein totes Blatt,
      gelb und leuchtend rot, ein Blatt vom Herbst.
      Wie schön war das Blatt, so einfach in seinem Tod, so lebendig,
      voll von der Schönheit und Vitalität des ganzen Baumes und des Sommers.
      Seltsam, dass es nicht verwelkt war.
      Wenn man es genauer betrachtete,
      sah man all seine Adern und den Stengel und die Form des Blattes.
      Dieses Blatt war der ganze Baum.
      Avatar
      schrieb am 11.08.03 08:57:25
      Beitrag Nr. 28 ()
      "Der Raum, den der Gedanke um sich erzeugt, ist ohne Liebe. Dieser Raum trennt den Menschen vom Menschen und das ganze Werden, der Lebenskampf, die Pein und die Furcht ist darin eingeschlossen. Meditation ist die Aufhebung dieses Raumes, das Aufhören des Ich. Dann gewinnen alle Beziehungen eine ganz andere Bedeutung, denn in dem Raum, der nicht durch das Denken erzeugt ist, gibt es nicht das andere - das Werden - , weil "Du" nicht mehr existierst. Meditation ist dann nicht mehr das Trachten nach einer Vision, wie geheiligt sie auch durch die Tradition sein mag. Sie ist vielmehr der endlose Raum, in den das Denken nicht eindringen kann."
      Avatar
      schrieb am 11.08.03 11:01:40
      Beitrag Nr. 29 ()
      "Für uns ist der kleine Raum, den das Denken um sich geschaffen hat, der das Ich ist, äußerst wichtig, denn der Mensch, der sich mit allem identifiziert, was in diesem Raum vorhanden ist, kennt nichts anderes, und in diesem Raum wird auch die Furcht geboren, nicht zu sein. "
      Avatar
      schrieb am 11.08.03 11:03:38
      Beitrag Nr. 30 ()
      "Wenn der Mensch das verstanden hat, kann er in der Meditation eine Raumdimension betreten, wo Handlung Nicht-Handeln ist. "


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