Blair-Berater Kelly mit geöffneter Pulsader+++Keine Fremdeinwirkung+++CIA offenbar... - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 19.07.03 21:51:33 von
neuester Beitrag 22.09.03 22:44:08 von
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...mit tadelloser Arbeit. Es sieht alles nach Selbstmord aus.
Samstag, 19. Juli 2003
Blairs Berater ist tot
Offenbar Selbstmord
Der britische Regierungsberater und ehemalige UN-Waffeninspekteur David Kelly hat offenbar Selbstmord begangen. Das ergab die Obduktion seiner Leiche, teilte ein Polizeisprecher am Samstag mit. Er sei Blutverlust gestorben. Seine Pulsader sei geöffnet gewesen. Neben der Leiche Kellys habe das Tatmesser und eine leere Schachtel Schmerztabletten gelegen. Es gebe keinen Hinweis auf Fremdeinwirkung.
n-tv.de
Samstag, 19. Juli 2003
Blairs Berater ist tot
Offenbar Selbstmord
Der britische Regierungsberater und ehemalige UN-Waffeninspekteur David Kelly hat offenbar Selbstmord begangen. Das ergab die Obduktion seiner Leiche, teilte ein Polizeisprecher am Samstag mit. Er sei Blutverlust gestorben. Seine Pulsader sei geöffnet gewesen. Neben der Leiche Kellys habe das Tatmesser und eine leere Schachtel Schmerztabletten gelegen. Es gebe keinen Hinweis auf Fremdeinwirkung.
n-tv.de
Und wieso ist der dazu in den Wald gegangen?
CIA offenbar mit tadelloser Arbeit
Wie wahr, wie wahr!
Wie wahr, wie wahr!
Wie schneidet ein Linkshänder am linken Handgelenk seine Pulsader auf und verblutet? Mit einer leeren Schmerztablettenschachtel?
Die Wahrscheinlichkeit, an solch einer Verletzung zu sterben, ist ca. 1 : 1000, wenn nicht gar 1 : 10.000, sie wird tagtäglich von 1000enden Unglücklichen überall auf der Welt durchgeführt, man nennt es appelativen Suicid, die armen Menschen werden gefunden und gerettet.
Schlechter Versuch, Mr.Blair!
2 CIA Beamte finden einen Schwarzen mit 25 Schusswunden und 30 Messerstichen am Boden liegend... meint einer der Beamten : Ich hab in meinem ganzen Leben noch nie so einen grausamen Selbstmord gesehen.....
Pulsader soll wohl der volkstümliche ausdruck für Arterie sein, oder?
Wo steht denn, daß es die A. radialis war und nicht die A. caotis?
Falls es wirklich ein "Verbluten durch Durchtrennung einer Armarterie" war, dann habe ich allerdings auch Zweifel an einem Selbstmord. Das Aufschlitzen peripher gelegener Arterien reicht unter den genannten Umständen nicht aus, um als Todesursache in Frage zu kommen - er lag schließlich nicht im warmen Badewasser!
Wo steht denn, daß es die A. radialis war und nicht die A. caotis?
Falls es wirklich ein "Verbluten durch Durchtrennung einer Armarterie" war, dann habe ich allerdings auch Zweifel an einem Selbstmord. Das Aufschlitzen peripher gelegener Arterien reicht unter den genannten Umständen nicht aus, um als Todesursache in Frage zu kommen - er lag schließlich nicht im warmen Badewasser!
Macht euch nichts vor, er ist auf den Acker in 8 Km Entfernung gegangen, um seine Familie vor dem grauenhaften Anblick zu schützen.
AL
( )
im news.t-online video heisst es, er hätte eine tiefe
Verletzung in der Brust gehabt.
Verletzung in der Brust gehabt.
Was wird da wieder vertuscht
Warum sollte Kelly Selbstmord begehen? Blair hat doch Dreck am Stecken
Warum sollte Kelly Selbstmord begehen? Blair hat doch Dreck am Stecken
Der britische Regierungsberater und ehemalige UN-Waffeninspekteur David Kelly hat offenbar Selbstmord begangen. Das ergab die Obduktion seiner Leiche, teilte ein Polizeisprecher am Samstag mit. Er sei Blutverlust gestorben. Seine Pulsader sei geöffnet gewesen. Neben der Leiche Kellys habe das Tatmesser und eine leere Schachtel Schmerztabletten gelegen. Es gebe keinen Hinweis auf Fremdeinwirkung.
Alles klar - Selbstmord.
Eine angeritzte Pulsader und eine leere Schachtel Schmerztabletten reichen als Beweis aus.
Sehen so die viel gerühmten Ermittlungsmethoden Scotland Yards aus?
Alles klar - Selbstmord.
Eine angeritzte Pulsader und eine leere Schachtel Schmerztabletten reichen als Beweis aus.
Sehen so die viel gerühmten Ermittlungsmethoden Scotland Yards aus?
Jedenfalls wird die Botschaft angekommen sein. In Zukunft wird sichs jeder Eingeweihte dreimal überlegen, ob die Schweinereien von Bush und Blair zur Presse trägt. Ein Selbstmord macht sich schließlich nicht gut im eigenen Lebenslauf.
Hat schon jemand mal versucht seine Haut anzuritzen?
Wer das schafft hat so einen starken Willen das er bestimmt nicht selbstmordgefährdet ist- das mit dem appelativen Selbstmord ist so wohl richtig...
Wer das schafft hat so einen starken Willen das er bestimmt nicht selbstmordgefährdet ist- das mit dem appelativen Selbstmord ist so wohl richtig...
war niemals Selbstmord
Ich glaube hier auch nicht an Selbstmord. Das alles "passt" einfach zu sehr in das Schema von billigen Agentenkrimis, wo sich solche Selbstmorde dann nicht als solche erweisen.
Die Frage muß doch lauten: wer hatte einen Vorteil aus dem Tod Kellys?
Dazu fällt mir das alte Mao-Motto ein: bestrafe einen und erziehe dadurch hundert.
Die Frage muß doch lauten: wer hatte einen Vorteil aus dem Tod Kellys?
Dazu fällt mir das alte Mao-Motto ein: bestrafe einen und erziehe dadurch hundert.
!
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#15,
gehts noch blutiger?
gehts noch blutiger?
würde mich nicht wundern, wenn auf seinem Heim-PC 10 Tage nach der Obduktion noch ein "unvollendeter" Abschiedsbrief gefunden wird, der wahrscheinlich wegen leerer Druckerpatrone nicht mehr ausgedruckt werden konnte.
Frage mich sowieso, warum einer NACH den Fragen des Ausschusses offenbar solche Gewissensbisse bekommt, daß es zum Selbstmord reicht. Ich denke, die Gewissensbisse hat ein anderer gehabt. Zum Selbstmord eines Linkshänders am linken Arm nur soviel: der Mörder kann durchaus auch Linkshänder gewesen sein.
D.d.V.
Frage mich sowieso, warum einer NACH den Fragen des Ausschusses offenbar solche Gewissensbisse bekommt, daß es zum Selbstmord reicht. Ich denke, die Gewissensbisse hat ein anderer gehabt. Zum Selbstmord eines Linkshänders am linken Arm nur soviel: der Mörder kann durchaus auch Linkshänder gewesen sein.
D.d.V.
Wo steht denn dass er Linkshänder war?
Linkshand-Kelly : Dort wo mein Herz schlägt, greif ich zu.
Kelly, dessen dominierende rechte Gehirnhälfte typischen Rechtshändern wie Blair und Bush und deren dominierender linken Gehirnhälfte schon immer suspekt war, fiel der typischen Überheblichkeit eines rechtsgerichteten Geheimdienstes , oder deren 2, nämlich dem MI 5 und der CIA zum Opfer.
Nach dem Motto...links von mir kommt nichts.
Ein Irrtum.
Kelly, dessen dominierende rechte Gehirnhälfte typischen Rechtshändern wie Blair und Bush und deren dominierender linken Gehirnhälfte schon immer suspekt war, fiel der typischen Überheblichkeit eines rechtsgerichteten Geheimdienstes , oder deren 2, nämlich dem MI 5 und der CIA zum Opfer.
Nach dem Motto...links von mir kommt nichts.
Ein Irrtum.
14: so wirds sein, aber ob irgendwelche Briten dahinterstecken wage ich zu bezweifeln. Es riecht eher nach dem PNAC.
Ministerium gab Kellys Namen an Presse
Das Verteidigungsministerium räumte ein, Kellys Name nicht vor der Presse geheim gehalten zu haben. «Wir haben den Namen nicht veröffentlicht, aber wenn ein Journalist anrief und auf den richtigen Namen tippte, mussten wir ihn bestätigen, sagte die Pressechefin des Ministeriums.
Sie widersprach damit Verteidigungsminister Geoff Hoon, der behauptet hatte, sein Ministerium habe alles unternommen, um Kellys Anonymität zu wahren.
http://www.netzeitung.de/spezial/irak/247839.html
Zeugnisverweigerungsrecht? Anonyme Zeugenbehandlung? In GB unbekannt? Wieso plappert überhaupt die Behörde? Wie hatte die Person Kenntnisse davon?
Wenigstens die BBC hat sich ordentlich verhalten...
Ministerium gab Kellys Namen an Presse
Das Verteidigungsministerium räumte ein, Kellys Name nicht vor der Presse geheim gehalten zu haben. «Wir haben den Namen nicht veröffentlicht, aber wenn ein Journalist anrief und auf den richtigen Namen tippte, mussten wir ihn bestätigen, sagte die Pressechefin des Ministeriums.
Sie widersprach damit Verteidigungsminister Geoff Hoon, der behauptet hatte, sein Ministerium habe alles unternommen, um Kellys Anonymität zu wahren.
http://www.netzeitung.de/spezial/irak/247839.html
Zeugnisverweigerungsrecht? Anonyme Zeugenbehandlung? In GB unbekannt? Wieso plappert überhaupt die Behörde? Wie hatte die Person Kenntnisse davon?
Wenigstens die BBC hat sich ordentlich verhalten...
AFFÄRE UM TOD DES WAFFENINSPEKTORS
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,257989,00.html
Über Blair kreisen die Geier
Von Michael Sontheimer, London
Der Selbstmord des Waffenexperten David Kelly erschüttert die Briten. Die BBC hat eingeräumt, dass der Mikrobiologe und Waffenexperte ihr Informant war. Stunden bevor er verschwand, machte Kelly dunkle Andeutungen. Ministerpräsident Tony Blair reist derweil durch den Fernen Osten und versucht sich in Schadensbegrenzung.
REUTERS
Schwer angeschlagen: Tony Blair
London - Schon lange nicht mehr hat eine Nachricht im Regierungsviertel Whitehall derart für Unruhe gesorgt wie die des Todes von David Kelly. Seit drei Monaten hatten Abgeordnete der Opposition, aber auch der eigenen Partei Tony Blair wegen der unauffindbaren Massenvernichtungswaffen von Iraks Diktator Saddam Hussein immer wütender angegriffen, doch der Premier hatte alle Vorwürfe kategorisch zurückgewiesen. Als das Unterhaus am Donnerstag in die Sommerferien ging und Blair sich in Washington vom Kongress feiern ließ, schien es, als ob der belagerte Premier das Schlimmste vorerst überstanden hätte. Einen Tag später platzte die Bombe.
Seit klar ist, dass es sich bei der auf einem Feld in der Grafschaft Oxford gefundenen Leiche zweifelsfrei um den für das Verteidigungsministerium arbeitenden Kelly handelt, sieht sich der Premier in der bisher größten Krise seiner Karriere. Die konservative Opposition fordert eine sofortige Sondersitzung des Unterhauses, Labour-Abgeordnete verlangen seinen Rücktritt, und Blair musste bereits ein großes Zugeständnis machen: Hatte er sich bis zum Wochenende hartnäckig der Forderungen nach einer unabhängigen, von einem Richter geleiteten Untersuchung der Kriegsgrund-Affäre widersetzt, so beauftragte er jetzt den 72-jährigen nordirischen Lord Brian Hutton herauszufinden, warum und wie David Kelly in den Tod getrieben wurde.
Auch Hoon und Campbell sollen gehen
Die Ergebnisse dieser Untersuchung, die mindestens ein halbes Jahr in Anspruch nehmen dürfte, sollten doch jetzt erst einmal abgewartet werden, versucht der Premier den Schaden zu begrenzen. Die Presse allerdings, die der Regierung die Hauptschuld an dem mutmaßlichen Selbstmord Kellys gibt, lässt sich damit nicht abspeisen.
DPA
Selbstmord: David Kelly
"Die Geier kreisen nicht nur über Alastair Campbell, Blairs Direktor für Kommunikation und Strategie", kommentierte der "Observer" die Lage, "sondern auch über dem Premierminister selbst."
Neben Blair und seinem Chefpropagandisten Campbell steht auch Verteidigungsminister Geoff Hoon in der Schusslinie. Die Labour-Abgeordnete Glenda Jackson fordert zumindest den Rücktritt des kompletten Trios. Schließlich waren es Hoon und seine Leute, die Kelly fallen ließen, ihn in die Öffentlichkeit zerrten und damit jenem Druck aussetzten, dem er sich offensichtlich nicht gewachsen sah.
Mittlerweile lässt sich die Kette der Ereignisse, an dessen Ende Kellys Tod stand, zu großen Teilen rekonstruieren. Es begann alles damit, dass der BBC-Reporter Andrew Gilligan am 22. Mai den Waffenexperten im Charing Cross Hotel in London unweit des Themseufers zum Mittagessen einlud. Die beiden erörterten ausführlich die Frage, ob Blair und seine Regierung die Bedrohung durch Saddams Massenvernichtungswaffen übertrieben hätten, um im Parlament und der Öffentlichkeit Zustimmung zu seinem Kriegskurs zu bekommen.
Es ging bei dem vertraulichen Gespräch besonders darum, ob die im ersten Irak-Dossier vom 24. September vergangenen Jahres aufgestellte Behauptung zutreffend war, der Irak könne B- und C-Waffen innerhalb von 45 Minuten einsatzbereit haben. Kelly hielt dieses Schreckensszenario, das Blair theatralisch im Unterhaus ausgemalt hatte, schon bei den internen Diskussionen um das Dossier für unseriös und sah sich nach dem Krieg in seiner Skepsis bestätigt.
Der BBC-Reporter sprach in jedem Fall mit dem richtigen Mann, denn schließlich hatte der Mikrobiologe Kelly in den neunziger Jahren bei den Uno-Inspektoren die Abteilung geleitet, die nach Saddam Husseins B-Waffen suchte, und war insgesamt 37 Mal in den Irak gereist. In den achtziger Jahren hatte Kelly die B-Waffen-Abteilung im geheimnisumwitterten Porton Down geleitet, wo die britische Armee an Kampfstoffen und Gegenmitteln forschen lässt. Als beispielsweise 1989 Wladimir Pasechnik, ein sowjetischer B-Waffen-Forscher, überlief, übernahm Kelly die Vernehmung.
IN SPIEGEL ONLINE
· Angeblicher Uran-Deal: Demokraten werfen Bush Irreführung vor (21.07.2003)
· Berlusconi bei Bush: Händeschütteln und Schulterklopfen (21.07.2003)
· SPIEGEL-Thema: Rückblick auf den Irak-Krieg (20.07.2003)
· Kellys Tod: Blair schließt Rücktritt aus (20.07.2003)
· Tod des Waffeninspektors: Witwe Kellys erhebt schwere Vorwürfe (19.07.2003)
Doch nach dem Krieg im Irak wurde Kelly langsam kritischer, was die Aufrichtigkeit der Regierung, für die er arbeitete, angeht. Als Politiker in London den Fund von zwei mobilen B-Waffen-Laboren im Irak meldeten, erklärte er, diese angeblichen Labore habe er persönlich untersucht, und sie hätten keine militärische Funktion.
"Fühlen Sie sich nicht wie der Sündenbock?"
Eine Woche nach dem Treffen im Charing-Cross-Hotel sendet die BBC einen Bericht Gilligans, nach dem die Regierung, allen voran Blairs engster Vertrauter Campbell, Geheimdienstinformationen "aufgesext" hätten. Downing Street bläst daraufhin zum frontalen Angriff auf den Staatssender, doch die BBC bleibt bei ihrer Darstellung und weigert sich standhaft, die Quellen für Gilligans Bericht preiszugeben.
Kelly muss angesichts des wütenden Krieges zwischen Downing Street und der BBC langsam mulmig geworden sein. Schließlich meint auch noch ein Kollege: "Manches, was Gilligan behauptet hat, klang wie etwas, was Du sagen könntest."
Am 30. Juni schreibt Kelly an seinen Vorgesetzten im Verteidigungsministerium, dass er - ohne die übliche Genehmigung einzuholen - Gilligan getroffen habe und dass er möglicherweise die Quelle für einen Teil des BBC-Berichts gewesen sein könnte. Als Verteidigungsminister Hoon vier Tage später davon erfährt, meint er offensichtlich, endlich die entscheidende Waffe gegen die unbotmäßige BBC geliefert bekommen zu haben.
Kelly glaubt seinen Vorgesetzten im Verteidigungsministerium, dass die Angelegenheit vertraulich behandelt würde, doch sieht sich bald getäuscht. Rund eine Woche nach seinem Eingeständnis erzählt ein Sprecher des Verteidigungsministeriums Journalisten, dass ein Mitarbeiter des Hauses Gilligan getroffen habe. Anschließend beschreibt man diesen Informanten so genau, dass Journalisten, die Kelly kennen, sofort auf ihn tippen. Doch um ganz sicher zu gehen, stecken die Strippenzieher im Verteidigungsministerium den Namen noch drei Zeitungen - und werfen Kelly so den Löwen der Medien und Politik zum Fraß vor.
Als der Waffenexperte am 15. Juli vom Auswärtigen Ausschuss ins Kreuzverhör genommen wird, fragt ihn der Labour-Abgeordnete Andrew Mackinlay: "Fühlen Sie sich nicht wie der Sündenbock?" Tags darauf muss der Kelly erneut, diesmal unter Ausschluss der Öffentlichkeit, vor einem anderen Unterhaus-Ausschuss eine harte Befragung über sich ergehen lassen. Er glaubt inzwischen - und erzählt dies auch Freunden - er sei Gilligans entscheidende Quelle gewesen.
Pulsader aufgeschlitzt
Seine Frau berichtet später, Kelly habe unter starkem Stress gestanden, habe sich verheizt gefühlt und sei "sehr, sehr wütend" gewesen. Am Donnerstagmorgen schreibt Kelly ein paar E-Mails, einem Journalisten der "New York Times" vertraut er an, es seien "viele dunkle Akteure im Spiel". Um 15 Uhr geht er aus dem Haus, um spazieren zu gehen, kurz vor Mitternacht informiert seine Frau die Polizei.
Als seine Leiche am nächsten Morgen gefunden wird, liegen in ihrer Nähe ein Messer und eine leere Packung mit schweren Schmerzmitteln. Die Pulsader seines linken Handgelenks aufgeschlitzt. David Kelly war verblutet.
Die Nachrufe auf Kelly waren noch nicht verhallt, da versuchten sich die Akteure wieder gegenseitig die Schuld in die Schuhe zu schieben. Blairs Freund Peter Mandelson griff erneut die BBC an und denunzierte dabei die britischen Journalisten pauschal als "Lynch-Mob". Die BBC wiederum räumte gestern endlich ein, dass Kelly die "Hauptquelle" für den umstrittenen Bericht gewesen sei.
Blair kommt es nur gelegen, dass auch die BBC ihren Informanten hängen ließ und sich das öffentliche Interesse derzeit auf den mysteriösen Tod Kellys konzentriert, nicht aber auf die wichtigere Frage, ob der Premier die Briten mit gefälschten und übertriebenen Bedrohungsszenarien in den Irak-Krieg getrieben hat.
Rücktritte hat der Premier bereits ausgeschlossen, das Parlament wird er nicht aus der Sommerpause zurückholen. Nächstes Wochenende will er endlich mit seiner Familie in Urlaub gehen. Der englische Popveteran Sir Cliff Richard hat die Blair-Sippe in seine Villa auf Barbados in der Karibik eingeladen.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,257989,00.html
Über Blair kreisen die Geier
Von Michael Sontheimer, London
Der Selbstmord des Waffenexperten David Kelly erschüttert die Briten. Die BBC hat eingeräumt, dass der Mikrobiologe und Waffenexperte ihr Informant war. Stunden bevor er verschwand, machte Kelly dunkle Andeutungen. Ministerpräsident Tony Blair reist derweil durch den Fernen Osten und versucht sich in Schadensbegrenzung.
REUTERS
Schwer angeschlagen: Tony Blair
London - Schon lange nicht mehr hat eine Nachricht im Regierungsviertel Whitehall derart für Unruhe gesorgt wie die des Todes von David Kelly. Seit drei Monaten hatten Abgeordnete der Opposition, aber auch der eigenen Partei Tony Blair wegen der unauffindbaren Massenvernichtungswaffen von Iraks Diktator Saddam Hussein immer wütender angegriffen, doch der Premier hatte alle Vorwürfe kategorisch zurückgewiesen. Als das Unterhaus am Donnerstag in die Sommerferien ging und Blair sich in Washington vom Kongress feiern ließ, schien es, als ob der belagerte Premier das Schlimmste vorerst überstanden hätte. Einen Tag später platzte die Bombe.
Seit klar ist, dass es sich bei der auf einem Feld in der Grafschaft Oxford gefundenen Leiche zweifelsfrei um den für das Verteidigungsministerium arbeitenden Kelly handelt, sieht sich der Premier in der bisher größten Krise seiner Karriere. Die konservative Opposition fordert eine sofortige Sondersitzung des Unterhauses, Labour-Abgeordnete verlangen seinen Rücktritt, und Blair musste bereits ein großes Zugeständnis machen: Hatte er sich bis zum Wochenende hartnäckig der Forderungen nach einer unabhängigen, von einem Richter geleiteten Untersuchung der Kriegsgrund-Affäre widersetzt, so beauftragte er jetzt den 72-jährigen nordirischen Lord Brian Hutton herauszufinden, warum und wie David Kelly in den Tod getrieben wurde.
Auch Hoon und Campbell sollen gehen
Die Ergebnisse dieser Untersuchung, die mindestens ein halbes Jahr in Anspruch nehmen dürfte, sollten doch jetzt erst einmal abgewartet werden, versucht der Premier den Schaden zu begrenzen. Die Presse allerdings, die der Regierung die Hauptschuld an dem mutmaßlichen Selbstmord Kellys gibt, lässt sich damit nicht abspeisen.
DPA
Selbstmord: David Kelly
"Die Geier kreisen nicht nur über Alastair Campbell, Blairs Direktor für Kommunikation und Strategie", kommentierte der "Observer" die Lage, "sondern auch über dem Premierminister selbst."
Neben Blair und seinem Chefpropagandisten Campbell steht auch Verteidigungsminister Geoff Hoon in der Schusslinie. Die Labour-Abgeordnete Glenda Jackson fordert zumindest den Rücktritt des kompletten Trios. Schließlich waren es Hoon und seine Leute, die Kelly fallen ließen, ihn in die Öffentlichkeit zerrten und damit jenem Druck aussetzten, dem er sich offensichtlich nicht gewachsen sah.
Mittlerweile lässt sich die Kette der Ereignisse, an dessen Ende Kellys Tod stand, zu großen Teilen rekonstruieren. Es begann alles damit, dass der BBC-Reporter Andrew Gilligan am 22. Mai den Waffenexperten im Charing Cross Hotel in London unweit des Themseufers zum Mittagessen einlud. Die beiden erörterten ausführlich die Frage, ob Blair und seine Regierung die Bedrohung durch Saddams Massenvernichtungswaffen übertrieben hätten, um im Parlament und der Öffentlichkeit Zustimmung zu seinem Kriegskurs zu bekommen.
Es ging bei dem vertraulichen Gespräch besonders darum, ob die im ersten Irak-Dossier vom 24. September vergangenen Jahres aufgestellte Behauptung zutreffend war, der Irak könne B- und C-Waffen innerhalb von 45 Minuten einsatzbereit haben. Kelly hielt dieses Schreckensszenario, das Blair theatralisch im Unterhaus ausgemalt hatte, schon bei den internen Diskussionen um das Dossier für unseriös und sah sich nach dem Krieg in seiner Skepsis bestätigt.
Der BBC-Reporter sprach in jedem Fall mit dem richtigen Mann, denn schließlich hatte der Mikrobiologe Kelly in den neunziger Jahren bei den Uno-Inspektoren die Abteilung geleitet, die nach Saddam Husseins B-Waffen suchte, und war insgesamt 37 Mal in den Irak gereist. In den achtziger Jahren hatte Kelly die B-Waffen-Abteilung im geheimnisumwitterten Porton Down geleitet, wo die britische Armee an Kampfstoffen und Gegenmitteln forschen lässt. Als beispielsweise 1989 Wladimir Pasechnik, ein sowjetischer B-Waffen-Forscher, überlief, übernahm Kelly die Vernehmung.
IN SPIEGEL ONLINE
· Angeblicher Uran-Deal: Demokraten werfen Bush Irreführung vor (21.07.2003)
· Berlusconi bei Bush: Händeschütteln und Schulterklopfen (21.07.2003)
· SPIEGEL-Thema: Rückblick auf den Irak-Krieg (20.07.2003)
· Kellys Tod: Blair schließt Rücktritt aus (20.07.2003)
· Tod des Waffeninspektors: Witwe Kellys erhebt schwere Vorwürfe (19.07.2003)
Doch nach dem Krieg im Irak wurde Kelly langsam kritischer, was die Aufrichtigkeit der Regierung, für die er arbeitete, angeht. Als Politiker in London den Fund von zwei mobilen B-Waffen-Laboren im Irak meldeten, erklärte er, diese angeblichen Labore habe er persönlich untersucht, und sie hätten keine militärische Funktion.
"Fühlen Sie sich nicht wie der Sündenbock?"
Eine Woche nach dem Treffen im Charing-Cross-Hotel sendet die BBC einen Bericht Gilligans, nach dem die Regierung, allen voran Blairs engster Vertrauter Campbell, Geheimdienstinformationen "aufgesext" hätten. Downing Street bläst daraufhin zum frontalen Angriff auf den Staatssender, doch die BBC bleibt bei ihrer Darstellung und weigert sich standhaft, die Quellen für Gilligans Bericht preiszugeben.
Kelly muss angesichts des wütenden Krieges zwischen Downing Street und der BBC langsam mulmig geworden sein. Schließlich meint auch noch ein Kollege: "Manches, was Gilligan behauptet hat, klang wie etwas, was Du sagen könntest."
Am 30. Juni schreibt Kelly an seinen Vorgesetzten im Verteidigungsministerium, dass er - ohne die übliche Genehmigung einzuholen - Gilligan getroffen habe und dass er möglicherweise die Quelle für einen Teil des BBC-Berichts gewesen sein könnte. Als Verteidigungsminister Hoon vier Tage später davon erfährt, meint er offensichtlich, endlich die entscheidende Waffe gegen die unbotmäßige BBC geliefert bekommen zu haben.
Kelly glaubt seinen Vorgesetzten im Verteidigungsministerium, dass die Angelegenheit vertraulich behandelt würde, doch sieht sich bald getäuscht. Rund eine Woche nach seinem Eingeständnis erzählt ein Sprecher des Verteidigungsministeriums Journalisten, dass ein Mitarbeiter des Hauses Gilligan getroffen habe. Anschließend beschreibt man diesen Informanten so genau, dass Journalisten, die Kelly kennen, sofort auf ihn tippen. Doch um ganz sicher zu gehen, stecken die Strippenzieher im Verteidigungsministerium den Namen noch drei Zeitungen - und werfen Kelly so den Löwen der Medien und Politik zum Fraß vor.
Als der Waffenexperte am 15. Juli vom Auswärtigen Ausschuss ins Kreuzverhör genommen wird, fragt ihn der Labour-Abgeordnete Andrew Mackinlay: "Fühlen Sie sich nicht wie der Sündenbock?" Tags darauf muss der Kelly erneut, diesmal unter Ausschluss der Öffentlichkeit, vor einem anderen Unterhaus-Ausschuss eine harte Befragung über sich ergehen lassen. Er glaubt inzwischen - und erzählt dies auch Freunden - er sei Gilligans entscheidende Quelle gewesen.
Pulsader aufgeschlitzt
Seine Frau berichtet später, Kelly habe unter starkem Stress gestanden, habe sich verheizt gefühlt und sei "sehr, sehr wütend" gewesen. Am Donnerstagmorgen schreibt Kelly ein paar E-Mails, einem Journalisten der "New York Times" vertraut er an, es seien "viele dunkle Akteure im Spiel". Um 15 Uhr geht er aus dem Haus, um spazieren zu gehen, kurz vor Mitternacht informiert seine Frau die Polizei.
Als seine Leiche am nächsten Morgen gefunden wird, liegen in ihrer Nähe ein Messer und eine leere Packung mit schweren Schmerzmitteln. Die Pulsader seines linken Handgelenks aufgeschlitzt. David Kelly war verblutet.
Die Nachrufe auf Kelly waren noch nicht verhallt, da versuchten sich die Akteure wieder gegenseitig die Schuld in die Schuhe zu schieben. Blairs Freund Peter Mandelson griff erneut die BBC an und denunzierte dabei die britischen Journalisten pauschal als "Lynch-Mob". Die BBC wiederum räumte gestern endlich ein, dass Kelly die "Hauptquelle" für den umstrittenen Bericht gewesen sei.
Blair kommt es nur gelegen, dass auch die BBC ihren Informanten hängen ließ und sich das öffentliche Interesse derzeit auf den mysteriösen Tod Kellys konzentriert, nicht aber auf die wichtigere Frage, ob der Premier die Briten mit gefälschten und übertriebenen Bedrohungsszenarien in den Irak-Krieg getrieben hat.
Rücktritte hat der Premier bereits ausgeschlossen, das Parlament wird er nicht aus der Sommerpause zurückholen. Nächstes Wochenende will er endlich mit seiner Familie in Urlaub gehen. Der englische Popveteran Sir Cliff Richard hat die Blair-Sippe in seine Villa auf Barbados in der Karibik eingeladen.
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Sonntag, 31. August 2003
Wende in Affäre?
Kellys Pro-Irak-Krieg-Artikel
Der britische Waffenexperte David Kelly hat einem Medienbericht zufolge in einem vor seinem Tod verfassten Artikel ein militärisches Handeln als womöglich einzigen Weg bezeichnet, um den Irak "endgültig zu entwaffnen".
Im dem Artikel heißt es: "Der Irak hat die letzten 30 Jahre damit verbracht, ein Arsenal an Massenvernichtungswaffen aufzubauen." Obwohl die derzeitige Bedrohung durch das irakische Militär mäßig ist, "hat es niemals ihre Absicht aufgegeben, solche Waffen sowohl für militärische als auch terroristische Zwecke zu entwickeln und anzuhäufen", hieß es. "Nach zwölf erfolglosen Jahren UNO-Überwachung der Abrüstung, erscheint militärisches Handeln bedauerlicherweise als der einzige Weg, um den Irak schließlich und endgültig abzurüsten." Krieg sei nun womöglich unvermeidbar, so die Schlussfolgerung in dem Artikel.
n-tv.de
Wende in Affäre?
Kellys Pro-Irak-Krieg-Artikel
Der britische Waffenexperte David Kelly hat einem Medienbericht zufolge in einem vor seinem Tod verfassten Artikel ein militärisches Handeln als womöglich einzigen Weg bezeichnet, um den Irak "endgültig zu entwaffnen".
Im dem Artikel heißt es: "Der Irak hat die letzten 30 Jahre damit verbracht, ein Arsenal an Massenvernichtungswaffen aufzubauen." Obwohl die derzeitige Bedrohung durch das irakische Militär mäßig ist, "hat es niemals ihre Absicht aufgegeben, solche Waffen sowohl für militärische als auch terroristische Zwecke zu entwickeln und anzuhäufen", hieß es. "Nach zwölf erfolglosen Jahren UNO-Überwachung der Abrüstung, erscheint militärisches Handeln bedauerlicherweise als der einzige Weg, um den Irak schließlich und endgültig abzurüsten." Krieg sei nun womöglich unvermeidbar, so die Schlussfolgerung in dem Artikel.
n-tv.de
ja da isser ja!!!!
der Abschiedsbrief!!!!!
der Abschiedsbrief!!!!!
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