- Keine vernünftige Erholung ohne vernünftige Rezession - - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 21.07.03 18:19:36 von
neuester Beitrag 27.07.03 12:51:20 von
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Montag, 21. Juli 2003
Keine vernünftige Erholung ohne vernünftige Rezession
von unserem Korrespondenten Bill Bonner
Ich habe eine Vermutung. Vielleicht ist sie nicht so wertlos wie ein
CIA-Briefing, aber ich weise darauf hin, dass auch ich die Zeitungen
von morgen nicht früher als Alan Greenspan bekomme.
Letzte Woche wurde vermeldet (vom "National Bureau of Economic
Research"), dass die Rezession, die im März 2001 begann, im November
desselben Jahres endete. Aber das war eine Rezession, wie sie die Welt
noch nie gesehen hatte. Die Konsumentenschulden stiegen während dieser
gesamten Rezession weiter - dabei weiß jeder, dass diese Schulden in
einer Rezession zurückgeführt werden. Die Konsumenten haben in dieser
Rezession immer mehr Geländewagen und Häuser und Produkte aus China
gekauft. Und am Ende der Rezession hatten sie mehr Güter als je zuvor,
und sie schuldeten mehr Leuten mehr Geld als je zuvor.
So sollte das eigentlich nicht funktionieren, liebe(r) Leser(in). Jede
Rezession, die diesen Namen verdient hat, reduziert die Konsumausgaben
und die Schulden der Konsumenten. Und sie sorgt deshalb dafür, dass es
bei den Konsumenten eine aufgestaute Konsumnachfrage gibt. Diese
aufgestaute Konsumnachfrage sorgt dann schließlich für eine "Erholung"
- so sollte es zumindest sein.
"Keine vernünftige Erholung ohne vernünftige Rezession", das schrieb
ich damals, vor zwei Jahren. Seitdem haben wir eine Erholung gesehen,
die so bizarr ist wie die vorige Rezession. Die Schornsteine der
Fabriken rauchen nicht. Die Kaufkraft der Arbeiter wird nicht durch
Lohnzuschläge für Überstunden erhöht - weil es kaum Überstunden gibt.
Und diese Arbeiter haben auch keine aufgestaute Konsumnachfrage, die
ihren Ehrgeiz erhöht.
Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe liegt immer noch bei
über 400.000 pro Woche. Die Unternehmensgewinne bleiben weiter
schwach. Gestern hat z.B. General Motors einen Gewinnrückgang von 30 %
im zweiten Quartal gemeldet. Die Konsumenten graben sich immer tiefer
in das Schuldenloch, während sie gleichzeitig untereinander Häuser
kaufen und verkaufen.
Und dennoch machen sich nur wenige Leute die Mühe, zu fragen, was
falsch läuft. Die meisten akzeptieren die Erklärung, dass die Erholung
auf dem Weg sei ... und dass dank der Politik des leichten Geldes der
Fed bald alles gut sein wird. Fast keiner glaubt, dass es ein
ernsthaftes Problem mit dem ganzen System des Dollarstandards gibt.
Und hier ist meine Vermutung: Die Rezession mag vorbei sein, aber sie
ist noch nicht beendet. Die derzeitige Rally am Aktienmarkt kommt zu
einem Ende. Zu Wochenschluss verzeichnete die Technologiebörse Nasdaq
Verluste, und die Nokia-Aktie brach um 20 % ein.
Und die jüngste Dollar-Erholung scheint bei 1,11 ausgelaufen zu
sein ... und der Goldpreis scheint bei ca. 343 Dollar einen Boden
gefunden zu haben.
Mein Rat (nicht besser als meine Vermutung, ich erinnere Sie daran):
Nutzen Sie diese Gelegenheit, um in Dollar notierte Aktien und
Anleihen - wenn Sie solche haben - zu verkaufen. Kaufen Sie
stattdessen Gold und sichere Euro-Staatsanleihen.
Keine vernünftige Erholung ohne vernünftige Rezession
von unserem Korrespondenten Bill Bonner
Ich habe eine Vermutung. Vielleicht ist sie nicht so wertlos wie ein
CIA-Briefing, aber ich weise darauf hin, dass auch ich die Zeitungen
von morgen nicht früher als Alan Greenspan bekomme.
Letzte Woche wurde vermeldet (vom "National Bureau of Economic
Research"), dass die Rezession, die im März 2001 begann, im November
desselben Jahres endete. Aber das war eine Rezession, wie sie die Welt
noch nie gesehen hatte. Die Konsumentenschulden stiegen während dieser
gesamten Rezession weiter - dabei weiß jeder, dass diese Schulden in
einer Rezession zurückgeführt werden. Die Konsumenten haben in dieser
Rezession immer mehr Geländewagen und Häuser und Produkte aus China
gekauft. Und am Ende der Rezession hatten sie mehr Güter als je zuvor,
und sie schuldeten mehr Leuten mehr Geld als je zuvor.
So sollte das eigentlich nicht funktionieren, liebe(r) Leser(in). Jede
Rezession, die diesen Namen verdient hat, reduziert die Konsumausgaben
und die Schulden der Konsumenten. Und sie sorgt deshalb dafür, dass es
bei den Konsumenten eine aufgestaute Konsumnachfrage gibt. Diese
aufgestaute Konsumnachfrage sorgt dann schließlich für eine "Erholung"
- so sollte es zumindest sein.
"Keine vernünftige Erholung ohne vernünftige Rezession", das schrieb
ich damals, vor zwei Jahren. Seitdem haben wir eine Erholung gesehen,
die so bizarr ist wie die vorige Rezession. Die Schornsteine der
Fabriken rauchen nicht. Die Kaufkraft der Arbeiter wird nicht durch
Lohnzuschläge für Überstunden erhöht - weil es kaum Überstunden gibt.
Und diese Arbeiter haben auch keine aufgestaute Konsumnachfrage, die
ihren Ehrgeiz erhöht.
Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe liegt immer noch bei
über 400.000 pro Woche. Die Unternehmensgewinne bleiben weiter
schwach. Gestern hat z.B. General Motors einen Gewinnrückgang von 30 %
im zweiten Quartal gemeldet. Die Konsumenten graben sich immer tiefer
in das Schuldenloch, während sie gleichzeitig untereinander Häuser
kaufen und verkaufen.
Und dennoch machen sich nur wenige Leute die Mühe, zu fragen, was
falsch läuft. Die meisten akzeptieren die Erklärung, dass die Erholung
auf dem Weg sei ... und dass dank der Politik des leichten Geldes der
Fed bald alles gut sein wird. Fast keiner glaubt, dass es ein
ernsthaftes Problem mit dem ganzen System des Dollarstandards gibt.
Und hier ist meine Vermutung: Die Rezession mag vorbei sein, aber sie
ist noch nicht beendet. Die derzeitige Rally am Aktienmarkt kommt zu
einem Ende. Zu Wochenschluss verzeichnete die Technologiebörse Nasdaq
Verluste, und die Nokia-Aktie brach um 20 % ein.
Und die jüngste Dollar-Erholung scheint bei 1,11 ausgelaufen zu
sein ... und der Goldpreis scheint bei ca. 343 Dollar einen Boden
gefunden zu haben.
Mein Rat (nicht besser als meine Vermutung, ich erinnere Sie daran):
Nutzen Sie diese Gelegenheit, um in Dollar notierte Aktien und
Anleihen - wenn Sie solche haben - zu verkaufen. Kaufen Sie
stattdessen Gold und sichere Euro-Staatsanleihen.
interessante ansicht. aber vielleicht funktioniert ja allan greenspans plan, die rezession einfach mit billigem geld zuzuschütten und die konsolidierung mittelfristig über erhöhte inflationsraten vorzunehmen. ein problem haben die amis allerdings dabei mit der (neuen!) dollar-alternative euro. Die abwertung bzw. volatilität des dollars kann dazu führen, daß eine flucht in den euro stattfindet, wird z.B. öl oder erdgas in zukunft mit euro bezahlt. auch läßt die drohende abwertung des dollars den finanzstrom der anleger nach usa versiegen, weshalb das handelssbilanzdefizit sich zu einem monströsem problem auswächst. Es droht eine unkontrollierter dollarabsturz.
fazit: long auf EUR/USD dürfte eine wesentlich interessantere spekulation sein, als short auf ami-indizes (die fallen vielleicht gar nicht so) oder euro-indizes.
fazit: long auf EUR/USD dürfte eine wesentlich interessantere spekulation sein, als short auf ami-indizes (die fallen vielleicht gar nicht so) oder euro-indizes.
Bei 1,11 €/$ hast Du sehr gute Chancen mit einem Trendsupport!
ja, hab leider einen etwas zu geringen hebel (turbo basis 0.98 cents) gewählt. macht dafür aber auch nicht so nervös, wenn der markt mal kurzfristig (?) irrational agiert
Seit wann reagiert der Markt rational?!
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