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    Liberia: UNO wieder "besorgt", Europa wieder mal aufTauchstation - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 22.07.03 19:07:35 von
    neuester Beitrag 23.07.03 12:20:05 von
    Beiträge: 10
    ID: 756.574
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      schrieb am 22.07.03 19:07:35
      Beitrag Nr. 1 ()
      und wer soll wieder die kastanien aus dem feuer holen?

      richtig, die usa sollen wieder das leben ihrer soldaten riskieren, nur um im europäische hinterhof afrika für ruhe zu sorgen.

      möchte mal sehen was hier los wäre, wenn die usa forderten, dass europäische (ja, auch deutsche) soldaten ihr leben für irgendwelche bürgerkriege oder aufstände in lateinamerika riskieren sollten. :eek:



      Unvorstellbare Grausamkeiten in Monrovia

      Schockierende Bilder aus Monrovia: Kindersoldaten hacken Rebellen die Köpfe ab und tragen sie stolz durch die Straßen. Nach offiziellen Angaben wurden bei der Schlacht um Liberias Hauptstadt in den vergangenen Tagen mehr als 600 Zivilisten getötet.

      Monrovia - Laut Verteidigungsminister Daniel Chea liegt die Zahl der Toten liegt über 600 Zivilisten." Mitarbeiter von Hilfsorganisationen erklärten, durch Granatwerfer-Beschuss dürften etwa 100 Menschen in Monrovia getötet worden sein. Dort bekämpfen sich Rebellen und Regierungstruppen. Die meisten Toten gab es offenbar im Diplomaten-Viertel, wo eine in die Zehntausende gehende Menschenmenge Schutz gesucht hatte.

      Bildjournalisten dokumentierten, dass die Kindersoldaten von Präsident Charles Taylor gefangenen Rebellen der Lurd die Köpfe abhackten und die Schädel stolz durch die Straßen trugen.


      AP

      Protest mit Leichen: Einwohner Monrovias fordern Intervention der USA


      Auch die internationale Hilfsorganisation Oxfam rief Washington auf, das Warten zu beenden. Sprecher Sam Nagbe erklärte in Monrovia, solange die Kämpfe andauerten, könne man keine Hilfe leisten: "Wir brauchen die internationalen Friedenstruppen jetzt, nicht erst in ein oder zwei Monaten".

      Die USA beobachteten die Situation in Liberia sehr genau, erklärte George W. Bush auf seiner Ranch in Texas. Der US-Präsident hatte am Wochenende erklärt, die Regierung erörtere mit den Nachbarstaaten des westafrikanischen Landes den Zeitpunkt für den Einsatz einer Friedenstruppe. Zugleich verstärkten die USA die Militärpräsenz in ihrer Botschaft in Monrovia.

      Bush sagte, es würden Gespräche mit der Wirtschaftsgemeinschaft Westafrikanischer Staaten (Ecowas) über die Entsendung von Soldaten geführt. Die USA hatten am Montag mehrere Dutzend Elitesoldaten zur Sicherung ihrer Botschaft nach Monrovia entsandt.

      Die Vereinigten Staaten haben zudem zugesagt, sich mit einem kleinen Kontingent an einer internationalen Friedenstruppe zu beteiligen, sofern Taylor das Land verlasse. Dieser will jedoch nur zurücktreten, wenn eine Friedenstruppe bereits im Land ist. Seit drei Jahren versuchen die Rebellengruppen, Taylor zu stürzen, dem Kriegsverbrechen im Nachbarland Sierra Leone vorgeworfen werden.

      US-Außenministerium kritisiert Rebellen

      Das US-Außenministerium warf den Rebellen vor, das Leid der Bevölkerung rücksichtslos zu vergrößern. Sprecher Philip Reeker forderte die Rebellen auf, den Waffenstillstand einzuhalten. Er verurteilte die "rücksichtslose und wahllose Bombardierung Monrovias" durch die Rebellengruppe Liberianer vereint für Versöhnung und Demokratie (Lurd).

      Die US-Marinesoldaten sollen mit mehreren Schiffen vom Horn von Afrika in das Mittelmeer verlegt werden, von wo aus sie schneller Liberia erreichen könnten. Die Verlegung stelle noch keine Entscheidung über eine mögliche US-Beteiligung an einer internationalen Friedenstruppe dar, betonte ein Pentagonsprecher.

      Vereinte Nationen tief besorgt

      US-Soldaten sollen die amerikanische Botschaft schützen


      Uno-Generalsekretär Kofi Annan bat Washington und die westafrikanischen Länder erneut um die baldige Entsendung von Truppen.

      Auch die Uno-Hilfsorganisationen äußerten sich tief besorgt über das humanitäre Chaos. Die Uno-Hochkommissare für Menschenrechte und Flüchtlinge riefen am Dienstag in Genf zu einem sofortigen Ende der Kämpfe zwischen den verfeindeten Bürgerkriegsparteien auf. Uno-Flüchtlingskommissar Ruud Lubbers verlangte erneut die rasche Stationierung einer internationalen Friedenstruppe.

      In Liberia greife die Cholera immer weiter um sich. 15 Personen seien bereits an der Krankheit gestorben, sagte die Sprecherin der Weltgesundheitsorganisation, Fadela Chaib. Die Zahl der Erkrankten sei von 404 im Juni auf derzeit 1600 gestiegen. Ein Hauptgrund für den Ausbruch der Cholera sei die Unterernährung. 100.000 Liberianer hätten Schwierigkeiten, sich Lebensmittel zu besorgen. Der Zugang für internationale Helfer zu den Betroffenen sei sehr schwierig.

      Die Uno-Behörde für die Koordination humanitärer Hilfe (Ocha) sprach am Dienstag von einer verzweifelten Situation in Liberia. Nach dem Beschuss der US-Botschaft in der Hauptstadt Monrovia sei am Montag das internationale Personal von US-Marines evakuiert worden. In der Hauptstadt Monrovia sei die Strom- und Wasserversorgung unterbrochen. Internationale Helfer würden angegriffen.

      Wegen der anhaltenden bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen den Bürgerkriegsparteien scheiterte der Versuch des Uno-Flüchtlingshilfswerkes, rund 300 Flüchtlinge per Schiff aus Liberia in das benachbarte Sierra Leone zu bringen. Das Schiff habe in Monrovia nicht anlegen können und sei deshalb leer zurückgefahren.
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      schrieb am 22.07.03 19:09:40
      Beitrag Nr. 2 ()
      hab ich auch vorhin gedacht, als man im WDR - bei der Rückfahrt von der Arbeit war ich und hörte es im Autoradia - die Frage stellte: "wie lange wollen die USA denn noch warten und dem Morden zusehen??"

      :mad: :confused: :mad:
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      schrieb am 22.07.03 19:15:49
      Beitrag Nr. 3 ()
      Typisch Amis! Immer wenns kracht sind sie mitten drin und mischen kräftig mit. Die Zusammenhänge hab ich noch nicht so richtig erfaßt, aber ich bin mir sicher, dass es wieder mal ums Öl geht :mad:

      Wenigstens halten wir friedfertigen Europäer uns raus.

      ;) :D
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      schrieb am 22.07.03 19:39:12
      Beitrag Nr. 4 ()
      :laugh:

      Aufschlag, der ist nicht schlecht...
      Avatar
      schrieb am 22.07.03 20:16:33
      Beitrag Nr. 5 ()
      tja, das thema scheint unsere fernsehsessel-pazifisten nicht sonderlich zu interessieren. :D

      verständlich, sind doch emil-sittin und seine w:o-detektive derzeit zwanghaft damit beschäftigt, den usa eine verschwörung ungeahnten ausmasses bei den anschlägen vom 11. september in emsiger heimarbeit nachzuweisen. :laugh:

      wen interessieren da schon ein paar neger irgendwo in afrika, die sich gegenseitig die köpfe einschlagen?
      solange die usa noch nicht dort sind und amnesty nicht berichtet, dass ein kindersoldat von einem us-marine böse angesehen wurde, gibt´s für unsere chronischen realitätsverweigerer auch nicht viel zu motzen.

      einzig antigone hat versucht die schuld der amerikaner nachzuweisen, weil charles taylor schon mal in amerika war.
      nun ja, "antigone" ist eine schließlich tragödie. da kann man nicht mehr erwarten. :rolleyes:

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      schrieb am 22.07.03 22:37:30
      Beitrag Nr. 6 ()
      :laugh: :laugh:

      obwohl es eigentlich nicht zum Lachen ist...
      Avatar
      schrieb am 23.07.03 00:55:13
      Beitrag Nr. 7 ()
      und wer soll wieder die kastanien aus dem feuer holen?

      Vieleicht die, die diese in das Feuer gegeben haben?

      Kurzinfos: Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts nahm die Welt kaum Notiz von der Existenz des westafrikanischen Landes. Zwar erreichten schon 1461 portugiesische Forschungsreisende Liberias Küste, andere Europäer folgten später, aber abgesehen von dem Handel mit Sklaven und Hölzern blieb die Region weitgehend unbeachtet. Ein selbständiger, unabhängiger Staat wurde Liberia 1847 - mit einer Verfassung nach dem Vorbild der USA. Das Startzeichen hatte der amerikanische Kongreß im Jahre 1816 gegeben: befreite US-Sklaven sollten heim dürfen nach Afrika, um dort ein freies, unabhängiges Gemeinwesen zu gründen. Erste Siedler landeten 1822 in der Stadt, die heute Monrovia heißt. In Anspielung auf die größte Kautschukplantage der Welt, von der sich auch die US-Reifenfirma Firestone beliefern ließ, hieß das Land bald "Firestone Country". Entscheidend geprägt wurde es von Wiliam Tubman, der Liberia von 1944 bis 1971 als Präsident mit harter Hand erfolgreich durch die Ära des aufkeimenden afrikanischen Nationalismus steuerte. Nach Tubmans Tod im Juli 1971 ging es bergab: sein korrupter Nachfolger Wiliam Tolbert wurde im April 1980 durch den Feldwebel Samuel Doe aus dem Amt geputscht, der schon bald die Verfassung außer Kraft setzte und alle politischen Parteien verbot. Die Hinrichtung von 13 ehemaligen Regierungsangehörigen wegen angeblicher Korruption und Mißmanagements löste weltweite Proteste aus. Am Heiligabend des Jahres 1989 drangen Guerillas unter Führung des einstigen Doe-Gefolgsmannes Charles Taylor von der Elfenbeinküste aus in Liberia ein und fortan befand sich das Land im Bürgerkrieg, bei dem es vor allem um die Rolle der Nachkommen jener freien Sklaven ging, die einst den Staat gegründet hatten. Sie machten nur 5% der Bevölkerung aus, beherrschten aber Politik und Wirtschaft. Dem gestürzten Doe wurden - von Rebellen unter Führung des Taylors-Rivalen Prince Yormie Johnson - die Ohren abgeschnitten, anschließend wurde er zu Tode gefoltert. Der Bürgerkrieg forderte mindestens 150.000 Tote, eine dreiviertel Millionen Liberianer flohen die Nachbarstaaten. Im August 1996 gelang es endlich, mit Hilfe der Anrainerstaaten, einen neuen Friedensplan für Liberia zu vereinbaren. Bei der ersten Präsidentenwahl nach dem Bürgerkrieg erhielt Charles Taylor im Juni 1997 75,3% aller Stimmen.

      Ein weiterer Versuch findet aktuell an anderer Stelle der Erdkugel statt. Weiterhin gutes gelingen.
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      schrieb am 23.07.03 02:19:05
      Beitrag Nr. 8 ()
      Hab ich`s doch gewußt, die Amis sind wieder schuld. Erst befreien sie ihre Sklaven und dann werde die auch noch nach Afrika verschippert :eek:
      Und außerdem: Wiliam Tubman, Wiliam Tolbert, Samuel Doe und Charles Taylor sind alles amerikanische Namen :mad:

      Und ums Öl gehts sicherlich auch :eek: :mad:

      :D
      Avatar
      schrieb am 23.07.03 08:59:48
      Beitrag Nr. 9 ()
      scheint sich wirklich um einen skandal zu handeln.
      der friedliebende portugiese und andere liebe europäer sammeln aufopferungsvoll die neger ein, die dort so sinnentleert herumlaufen um ihnen in der sklaverei neuen lebensinhalt zukommen zu lassen und was macht der hinterhältige amerikaner?
      er lässt sie doch glatt wieder frei und ermöglicht ihnen auch noch die rückfahrt nach afrika!

      nicht nur, dass der böse amerikaner damit den friedlichen europäern die geschäftsgrundlage sklavenhandel entzogen hat, er hat auch noch ihre bemühungen, dem leben der schwarzen einen sinn als sklave zu geben, konterkariert.

      was wunder, wenn die braven europäer heute sagen:"wir fangen euch die tumben neger nicht nochmals ein". :p
      Avatar
      schrieb am 23.07.03 12:20:05
      Beitrag Nr. 10 ()
      :laugh: :laugh:

      obwohl es eigentlich nicht zum Lachen ist...


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