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    + 21. Jahrhundert: Bis jetzt zu 100 % mit Alan Greenspan als Fed-Vorsitzendem + - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 28.07.03 19:41:56 von
    neuester Beitrag 28.07.03 21:16:29 von
    Beiträge: 11
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      Avatar
      schrieb am 28.07.03 19:41:56
      Beitrag Nr. 1 ()
      Montag, 28. Juli 2003

      21. Jahrhundert: Bis jetzt zu 100 % mit Alan Greenspan als
      Fed-Vorsitzendem

      von unserem Korrespondenten Eric Fry in New York

      Ich glaube, dass es nicht mehr von langer Dauer sein kann, dass
      steigende Aktienkurse mit fallenden Anleihenkursen Hand in Hand gehen.
      Bald werden die Aktieninvestoren den Schmerz mit den Anleihenbesitzern
      teilen. Derzeit leugnen das allerdings die Aktieninvestoren.

      "Macht Euch keine Sorgen wegen den steigenden Renditen am
      Anleihenmarkt!" sagen die Aktienmarkt-Bullen. "Die Zinsen steigen
      IMMER, wenn sich die Wirtschaft erholt. Der Anstieg der langfristigen
      Zinssätze ist deshalb ein gutes Zeichen - ein hoffnungsvoll stimmendes
      Omen, auch wenn er schmerzlich ist für die Leute, die Anleihen
      besitzen." Ich bin da skeptischer, zum größten Teil deshalb, weil die
      US-Wirtschaft sich zuletzt fast vollständig auf die Konsumausgaben
      verlassen hat, und die waren zuletzt fast vollständig von den auf
      Rekordtief stehenden Zinssätzen abhängig.

      Die US-Wirtschaft des 21. Jahrhunderts unterscheidet sich in einigen
      sehr wichtigen Aspekten von der US-Wirtschaft des 20. Jahrhunderts.
      Zuerst einmal ist die Konsumnachfrage des 21. Jahrhunderts
      opportunistisch und basiert eher auf Wünschen als auf Bedürfnissen.
      Mit anderen Worten, die Konsumenten denken ungefähr so: "Wenn Du mir
      das gibst, dann nehme ich es."

      Dann haben die Amerikaner es gelernt, Rezessionen weder zu erwarten
      noch zu tolerieren. Wir könnten dem Fed-Vorsitzenden Alan Greenspan
      dafür danken, dass er diese beiden sozioökonomischen Phänomene
      gefördert hat. Man sollte nicht vergessen, dass die US-Wirtschaft des
      20. Jahrhunderts 87 Jahre OHNE die visionäre Führung von Alan
      Greenspan überlebte. Greenspan wurde 1987 Fed-Vorsitzender, das
      bedeutet, dass die US-Wirtschaft des 20. Jahrhunderts nur zu 13 % von
      seiner Existenz profitieren konnte.

      Im Gegensatz dazu standen 100 % der US-Wirtschaft des 21. Jahrhunderts
      unter der Führung von Alan Greenspan ... es lebe der Unterschied: Im
      20. Jahrhundert gab es die Weltwirtschaftskrise, während es im 21.
      Jahrhundert bisher nur eine sehr minimale Rezession gab. Und während
      dieser statistischen Rezession sind die Immobilienpreise weiter
      gestiegen, in den teuren Restaurants waren die Tische weiterhin alle
      belegt und der Aktienkurs von Porsche ist auf ein neues Allzeithoch
      gestiegen.

      Ist es da ein Wunder, dass die Amerikaner mit Greenspan an der Spitze
      gelernt haben, nichts zu erwarten als Vollzeit-Reichtum? Bärenmärkte,
      Rezession oder Regenwetter können ihrer Meinung nach durch die Senkung
      der Leitzinsen zur rechten Zeit eliminiert werden - das ist
      Greenspan`s Job.

      Unter Greenspan haben die Amerikaner auch gelernt, dass die
      Aktienkurse langfristig immer steigen, und dass die Hypothekenzinsen
      immer niedrig bleiben werden, um Immobilienkäufe zu erleichtern. Als
      Nebenprodukt der "New Economy" von Alan Greenspan glauben die meisten
      Amerikaner mittlerweile auch an eine "neue Geopolitik". Amerika kann
      demnach seine militärische Macht wo und wann es will ins Spiel
      bringen. Und wenn ein Land wagt, sich Amerika in den Weg zu stellen,
      dann werden die USA sich mindestens damit rächen, dass ein
      amerikanischer Bürger den Sieg im Nationalsport dieses Landes
      davonträgt ...

      Aber ein Nachteil der rezessionsfreien Wirtschaft des 21. Jahrhunderts
      ist auch, dass sie eine aufschwungfreie Wirtschaft ist. Und das ist
      auch der Grund, warum steigende Zinsen im derzeitigen Erholungsversuch
      große Schmerzen bereiten können. Denn es waren alleine die niedrigen
      Zinsen, die die US-Wirtschaft gestützt haben, und es gibt keine
      "aufgestaute Nachfrage" nach Konsumgütern und Dienstleistungen, nur
      "opportunistische Nachfrage". Wenn die Zinsen steigen, wird die
      "opportunistische Nachfrage" nach schuldenfinanzierten Käufen
      verschwinden.

      Der US-Konzern General Motors verkauft seine Autos nur noch, indem er
      mehr als 3.000 Dollar Rabatte pro Wagen gewährt, oder indem er diese
      Autos zu 0 % über 5 Jahre finanzieren lässt. Oder beides. Aber die
      Aufgabe, die Käufer dazu zu veranlassen, sich Geld zu leihen für
      Dinge, die sie nicht brauchen, wird zunehmend schwieriger.

      Jetzt, wo die Zinsen steigen und die Kosten für schuldenfinanzierten
      Konsum deshalb ebenfalls steigen, wird die "opportunistische
      Nachfrage" wegbrechen. Das könnte dazu führen, dass die amerikanische
      Wirtschaft in einen tiefen Schlaf fallen wird.
      Avatar
      schrieb am 28.07.03 19:53:15
      Beitrag Nr. 2 ()
      "...in einen tiefen Schlaf fallen wird..."

      Sie wird Kosto, ...sie wird

      worauf du dich verlassen kannst

      Das amerikanische Fiasko steht kurz bevor;)

      Nur noch eine Frage von max ein paar Monate
      Avatar
      schrieb am 28.07.03 20:00:27
      Beitrag Nr. 3 ()
      Gut dann lege ich mich beruhigt mal schlafen! Weck mich bitte auf, wenn der Absturz beginnt!


      :yawn:
      Avatar
      schrieb am 28.07.03 20:14:20
      Beitrag Nr. 4 ()
      Schlaf nicht zu lange Kosto, sonst hörst du den Wecker nicht.....
      Anbei eine kleine Analyse aus der "Welt" vom 25.07.2003

      Der Zick-Zack-Kurs ist gefährlich
      Die Kommunikation als wichtige Waffe droht abzustumpfen
      von Anja Struve

      Öffentliche Auftritte der US-Währungshüter haben in den vergangenen Wochen immer wieder für Turbulenzen an den Finanzmärkten gesorgt. Nicht so diesmal: Sowohl an den Aktien- als auch an den Rentenbörsen reagierten die Investoren wenig unbeeindruckt auf die Rede des Fed-Gouverneurs Ben Bernanke. Dies hat einen einfachen Grund: Bernankes Rede war nicht überraschend, sondern passt zu der Art und Weise, wie die Federal Reserve seit einigen Monaten mit der Öffentlichkeit kommuniziert. Seit November 2002 treten Bernanke und Fed-Präsident Alan Greenspan mit verteilten Rollen auf. Während Greenspan in seinen Reden immer wieder versucht, Konjunkturoptimismus zu verbreiten, schürt sein Kollege, der als Anhänger einer Geldpolitik der niedrigen Zinsen gilt, Deflationsängste.


      Eine Zeit lang hat dies gut funktioniert. An den Aktienmärkten ließ die Hoffnung auf Konjunkturerholung die Kurse steigen, während die Anleiherenditen in Erwartung weiter fallender Zinsen immer neue Tiefs markierten. Auf diese Weise hoffte die Fed, einen vorzeitigen Anstieg der für die Refinanzierung privater Haushalte maßgeblichen langfristigen Zinsen am Rentenmarkt so lange zu verhindern, bis die Wirtschaft wieder Tritt fasst. Konjunkturoptimismus und steigende Aktienkurse sollten gleichzeitig die Investitionsbereitschaft und Finanzierungsmöglichkeiten der Unternehmen stärken.


      Doch diese Gratwanderung wird immer riskanter. So steht zu befürchten, dass die Währungshüter ihren schwierigen Zick-Zack-Kurs nicht lange genug durchhalten können, um die Finanzmärkte bis zum nächsten Konjunkturaufschwung bei Laune zu halten. Ein drastischer Einbruch am Rentenmarkt, dem früher stets auch ein Kursverfall bei den Aktien folgte, könnte die beginnende wirtschaftliche Erholung im Keim ersticken.


      Vor allem nährt die Fed durch ihre Strategie Ungleichgewichte in der US-Wirtschaft. Während die Defizite in Leistungsbilanz und Haushaltsbudget steigen, ist die Sparquote der Amerikaner extrem niedrig. Gleichzeitig sind die Schulden privater Haushalte und Unternehmen auf Rekordhöhen. Da erhöht jede weitere Zinssenkung der Fed zwar den Anreiz, die Schulden zu refinanzieren, nicht aber unbedingt, sie zu senken. So lange sich an diesen Ungleichgewichten nichts ändert, steht der erhoffte Aufschwung daher trotz aller Bemühungen auf tönernen Füßen.


      Zu Recht verwies Bernanke in seiner Rede deshalb auch darauf, dass in dieser schwierigen Situation die Kommunikation eines der wichtigsten Instrumente einer Notenbank ist. Durch ihren Schlingerkurs aber läuft die Notenbank Gefahr, ausgerechnet diese Waffe abzustumpfen. Damit aber schwächt die Fed nicht nur ihre eigene Glaubwürdigkeit, sondern auch das Vertrauen in den Dollar.


      :D :D :D :D :D
      Avatar
      schrieb am 28.07.03 20:20:42
      Beitrag Nr. 5 ()
      Und damit du nicht gänzlich in den Dornröschenschlaf verfällst:
      Hier noch diesen Artikel vom 25.07.2003 aus der "Welt"

      :cool: :cool: :cool: :cool: :cool: :cool: :cool: :cool:

      Good by WELTKONJUNKTUR-Lokomotive oder der Schwanz wedelt schon längst mit dem Hund

      Fed macht sich zum Sklaven der Märkte
      US-Notenbanker müssen mit verbalen Interventionen die Märkte in Schach halten - Einbruch bedroht Konjunkturaufschwung
      von Holger Zschäpitz

      Berlin - Die amerikanische Notenbank Fed spielt mit den Börsen immer wieder Katz und Maus. Je nach Verfassung der Finanzmärkte füttert sie die Investorengemeinde gezielt mit Informationen, um die Kurse in die gewünschte Richtung zu bewegen. Zu Wochenmitte warf sich Fed-Gouverneur Ben Bernanke dem anhaltenden Minicrash am Rentenmarkt entgegen. Schließlich rauschte der Kurs der zehnjährigen US-Staatsanleihen allein innerhalb der letzten vier Wochen um zwölf Prozent in die Tiefe. Bewusst holte Bernanke das Deflationsgespenst wieder aus der Kiste. Die US-Notenbank sei zu einer neuerlichen Lockerung der Geldpolitik bereit, um einem nachhaltigen Preisverfall frühzeitig entgegenzuwirken, ließ er öffentlichkeitswirksam verkünden. Gegebenenfalls werde man die Leitzinsen von derzeit einem auch auf null Prozent senken und auch Anleihen zurückkaufen. "Bernanke versucht am Bondsmarkt zu retten, was zu retten ist. Doch seine Liebesgrüße kommen zu spät", sagt David Rosenberg, Chefökonom von Merrill Lynch.


      Anleger ignorierten die Rede weit gehend. Die Notierungen rutschten am Donnerstag weiter ab, spiegelbildlich zogen die Renditen an. Nur zu gut sind vielen Investoren noch die verbalen Interventionen von Fed-Chef Alan Greenspan von Anfang Mai im Bewusstsein. Damals redete der Magier der Märkte mit Deflationsäußerungen die Kurse bei den Anleihen nach oben. Nur einen Monat später war davon nicht mehr die Rede. Auch von möglichen Anleihekäufen durch die Notenbank wollte Greenspan plötzlich nichts mehr wissen und löste damit den Minicrash aus. Viele Strategen sehen in der Bernanke-Rede den bewussten Versuch, den von Greenspan begangenen Flurschaden wieder gutzumachen.


      Denn ein weiterer Kursverfall und damit Renditeanstieg am Bondsmarkt könnte den US-Wirtschaftsaufschwung ausbremsen, noch bevor er richtig Fahrt aufgenommen hat. Gefahren lauern vor allem am Hypothekenmarkt. Höhere Zinsen könnten den Immobilienboom stoppen, der in den letzten drei Jahren die US-Verbraucher bei Laune gehalten hat. So sorgten stetig sinkende Zinsen dafür, dass die amerikanischen Haushalte ihre Häuserkredite zu immer günstigeren Konditionen umschuldeten und die dadurch frei werdenden Mittel in den Konsum stecken konnten. Nach Berechnungen von Goldman Sachs hatten die Konsumenten durch diese Refinanzierung allein in den vergangenen zwölf Monaten 300 Mrd. Dollar mehr im Portemonnaie. "Im schlimmsten Fall stoppt dieser Mechanismus abrupt", schreibt denn auch Goldman-Chefökonom Bill Dudley. "Das ist ein massives Risiko."


      Die Fed wird damit zum Sklaven der Märkte. Doch dies hat sie sich zum Großteil selbst zuzuschreiben. Nach den zahlreichen verbalen Interventionen kann sie nicht mehr zurück. "Der Kurs der US-Notenbanker ist äußerst gefährlich und könnte direkt in einen Riesen-Crash münden", sagt Hugh Hendry, Fondsmanager bei Odey Asset Management. Der Dollar-Verfall nach der Bernanke-Rede zeuge vom Vertrauensverlust gegenüber der Fed. "Der Schwanz wedelt längst mit dem Hund. Die Märkte bestimmen die reale Wirtschaft und nicht umgekehrt. Und die Fed hat diese Entwicklung mit herbeigeführt."

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      Avatar
      schrieb am 28.07.03 20:22:02
      Beitrag Nr. 6 ()
      T-Bond-Fut -0,9%

      :D
      Avatar
      schrieb am 28.07.03 20:34:19
      Beitrag Nr. 7 ()
      -0,9 % !!!!! Du sagst es. Schleichend kommt die Gefahr.



      :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 28.07.03 20:54:25
      Beitrag Nr. 8 ()
      -1,1% der Trend setzt sich fort - ob die keine Interesse an einer Intervention haben. Wenn die Zinsen steigen, werden doch andere Anlagen unattraktiv. Das kann die Fed doch jetzt überhaupt nicht gebrauchen...

      :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 28.07.03 20:59:21
      Beitrag Nr. 9 ()
      в текущем году
      в следующем году
      не знаю
      войны больше не будет
      только если США сами подвергнутся нападению
      :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 28.07.03 21:10:50
      Beitrag Nr. 10 ()
      Zittrige Hand, was ist das denn für`ne Sprache :laugh:
      Avatar
      schrieb am 28.07.03 21:16:29
      Beitrag Nr. 11 ()
      # 8 Kosto

      Ich weiß einfach nicht in welche Richtung der Hase bei den Amis schlußendlich laufen wird. Diesen Faktor kann ich nicht einschätzen.
      Es mag ja durchaus sein, daß es gut geht. Über einen steigenden Aktienmarkt würde ich mich ja freuen. Mir gehen aber die rosa-roten Brillenträger auf den Nerv, die die derzeitigen Gefahren am Markt einfach ausblenden und nicht wahrnehmen wollen.
      Amerika hat ein gigantisches Haushaltsdefizit. Nicht nur der Anleihenmarkt läuft Gefahr zu crashen. Auch der Immobilienmarkt könnte abstürzen. Dann good by America...

      Europa wird nächstes Jahr abstürzen. Nach Deutschland wird auch Frankreich und Italien in Schlußlichtnähe rücken.
      Zu hohe Leitzinsen
      Zu hohe Steuern auf Löhne.
      Die europäischen Schwuchtelstaaten werden wirtschaftlich abdriften, es sei denn in Amerika geschieht ein Wunder.

      Die konservativen Monetaristen in der EZB stecken noch nicht genügend tief in der Scheiße um zu begreifen welchen volkswirtschaftlichen Selbstmord sie gerade mit ihrer Zinspolitik verfolgen.

      Die Reform der Sozialsysteme wird noch viel mehr Kaufkraft schlucken als die diletantischen Steuersenkungsprogramme davon auffangen können. Was sind denn schon 20 Mrd Steuersenkungen wert??????:laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh:


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