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    FJH - wann platzt die Bilanzblase? Größte Vorsicht angebracht! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 05.08.03 10:37:54 von
    neuester Beitrag 19.07.05 16:30:47 von
    Beiträge: 191
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      Avatar
      schrieb am 05.08.03 10:37:54
      Beitrag Nr. 1 ()
      FJH hat wieder einmal einen Quartalsabschluß vorgelegt, den man kaum glauben mag.

      Das Problem aller Softwarefirmen ist die Bewertung von nicht abgerechneten Projekten. Man weiß nicht, ob das Projekt vom Kunden abgenommen wird und dementsprechend Rechnungen geschrieben, Forderungen ausgewiesen und entspr. Geld vereinnahmt werden kann. Besonders die Verknüpfung von (teilweise) selbsterstellter Software mit Beratungsprojekten erschwert die Bewertung, da man vor Abnahme nicht weiß, ob die vereinbarten Leistungen zur Zufriedenheit des Kunden erbracht wurden oder der Projektfortschritt anteilig bis dorthin erreicht worden ist.

      Zu den Zahlen von FJH:

      Konsolidierung von Heubeck ab Q3, damit in Q2 kein Thema.

      Erstmals wurden erhaltene Anzahlungen ausgewiesen € 5,3 Mio.

      Die Forderungen, die (noch) nicht berechnete Leistungen enthalten, sind von € 70,8 Mio (y/e 2002) auf € 84,0 angestiegen. Daneben gibt es noch so. RAP, die von € 5,9 auf € 7,6 Mio gestiegen sind. Die Differenz aus dem Anstieg beider Positionen beträgt € 14,9 Mio, selbst wenn man die Anzahlungen mindert, sind es ca. € 10 Mio.

      Gleichzeitig wurden die Rückstellungen von € 6,6 auf € 3,1 Mio gesenkt.

      Die Umsätze sind in Q2/03 zu Vorjahr um 3% gesunken.

      Stellt man nun den Anstieg der Forderungen den sinkenden Umsätzen gegenüber, so stellt man fest, der Anteil der Forderungen, die den Kunden nicht in Rechnung gestellt werden steigt weiter deutlich an, die Rechnungen an die Kunden gehen überproportional zum Umsatzrückgang zurück.

      Die logische Folge ist ein stetiger Rückgang der Liquidität aus dem Börsengang.

      Die DSO aus den Forderungen von € 70,8 (enthaltene USt. ca, € 1,8 Mio abgezogen) zum Umsatz aus dem H1/03 beträgt nun unglaubliche 207 Tage (€ 69 Mio Nettoforderungen zu € 10 Mio Umsatz pro Monat mal 30 Tage). Selbst nach Abzug der Anzahlung (unberücksichtigt weitere Forderungsanteile in den RAP!) sind es noch 193 Tage.

      Fazit: die Situation eskaliert langsam aber stetig. Den steigenden nicht abgerechneten Leistungen steht ein mittlerweile kontinuierlich sinkender Umsatz gegenüber, der den Anstieg der Forderungen umso unglaubwürdiger macht.

      Sofern die nicht berechneten Leistungen nicht werthaltig sind, hätte FJH in den letzten Jahren Verluste geschrieben und das Eigenkapital wäre zu 2/3 verloren.

      Der daraus entstehende Imageschaden in einer Branche wie den Versicherungen wäre wohl geschäftsgefährdend.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 05.08.03 10:41:26
      Beitrag Nr. 2 ()
      Diese Gerüchte gibt es schon länger! Ob da etwas dran ist?!

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 05.08.03 10:49:43
      Beitrag Nr. 3 ()
      @kosto

      Ich habe in #1 keine Gerüchte verbreitet, sondern die Q2 Bilanz analysiert.

      Auch kann man keine definitiven Aussagen darüber machen.

      Was man aber sagen kann ist, ob diese Zahlen glaubwürdig sind. Das sind sie definitiv nicht, denn kein bekanntes Softwarehaus hat solch eine DSO / Forderungsbestand.

      Dazu kommen die Aussagen des FJH Managements, die Forderungssituation zu verbessern. Das Gegenteil passiert dann, eigentlich seit Börsengang.

      Daraus sollte jeder für sich Schlußfolgerungen ziehen. Nicht umsonst ist die Aktie gemessen an den ausgewiesenen Gewinnen so niedrig bewertet.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 05.08.03 12:00:03
      Beitrag Nr. 4 ()
      Offenbar teilt der Markt meine Skepsis:

      Der Kurs fällt deutlich, aber bei noch geringen Umsätzen.

      Strong sell.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 05.08.03 14:50:21
      Beitrag Nr. 5 ()
      @goldmine

      FYI

      1. aktive RAPs enthalten Ausgaben, die erst in folgenden Perioden zu Aufwand werden, da sie z.B. Mietzahlungen für die nächste Periode betreffen (deshalb auch negativ im Cashflow behandelt). Was willst Du uns mit Deiner Bemerkung zur Veränderung sagen?

      2. schon mal IAS 11 aufgeschlagen?
      FJH bilanziert fertige wie unfertige Erzeugnisse nach der POC-Methode und nennt dies "nicht fakturierte Forderungen". Dies ist völlig normal bei langfristiger Auftragsfertigung. Diese Methode zur Teilgewinnrealisierung ist nach IAS allerdings nur anzuwenden, wenn gewisse Voraussetzungen erfüllt sind (z.B. vertragliche Grundlage, zuverlässige Ermittlung von Projektkosten bzw. -erlösen, etc.). Ausserdem sind zu erwartende Verluste zu antizipieren. Natürlich kommt es vor das Projektkosten aus dem Ruder laufen und nicht vertraglich abgedeckt sind, aber nochmals: keiner erbringt hier Leistungen ins Blaue und bilanziert dann nach POC. Solche Projekte dürften hier gar nicht bilanziert werden.
      -> Ergo: Davon auszugehen, dass der gesamte Vorratsbestand nicht werthaltig sei und irgendwas von "going concern"-Problematik zu erzählen ist ein bisschen hochgegriffen; (deine DSO verbessert sich damit von 46 auf 45 Tage)

      Klar, der negative operative Cash-Flow kommt im wesentlichen aus dem, Vorratsbereich, aber ohne detailierte Kenntnisse über Struktur, Laufzeit und vertraglicher Gestaltung lässt sich recht wenig daraus schlussfolgern.

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      Avatar
      schrieb am 05.08.03 15:38:51
      Beitrag Nr. 6 ()
      @tommy20

      Bitte nicht so emotional, es dreht sich doch um Zahlen.

      Was Du schreibst sind die Definitionen für die einzelnen Bilanzpositionen.

      Die Frage ist doch nicht, ob die fraglichen Positionen richtig ausgewiesen werden, sondern wie werthaltig sie sind. Und ob die Entwicklung der Bilanz glaubhaft ist.

      Ich kenne kein Softwarehaus, das vergleichbare Forderungs- und unfertige Leistungsbestände ausweist. Bei den Firmen SER und ähnlichen NM Klitschen gab es mal das gleiche Problem - mit den bekannten Folgen.

      Das ist der Punkt. FJH wird regelmäßig von Analysten darauf angesprochen und gelobt Besserung, auch in Interviews. Das Gegenteil wird aber bilanziert.

      Eine DSO von über 200 Tagen bei sinkenden Umsätzen ist ohne Großaufträge nicht glaubhaft. Es gab und gibt aber keine entspr. Aufträge und wenn es sie gäbe, dann werden nach POC method, wie Du ja selbst schreibst, selbstverständlich wie überall bei langfristiger Fertigung/Aufträgen Meilensteine mit Anzahlungen und Abschlagszahlungen vereinbart. Das führt dann zur Berechnung von Forderungen und zur Zuordnung von (An-)Zahlungen. Das alles läuft einzig auf der ganzen Welt bei FJH ganz anders.

      Vielleicht kannst Du uns das erklären, denn FJH kann es nicht.

      Der Abschlußprüfer ist übrigens ein Einzel-WP - ohne Kommentar.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 05.08.03 16:25:36
      Beitrag Nr. 7 ()
      @goldmine

      Sorry, aber so ein bisschen sollte hier Ausweis auch was mit Bewertung zu tun. Denn sollten diese Positionen nicht werthaltig sein, dürften sie hier nicht ausgewiesen werden.
      Okay, das ist Sache des WPs und wir wissen, was man glauben kann.

      Vielleicht hast Du mehr Informationen über den Projektbestand bei FJH, aber wie Du richtig sagst müssen hier entweder Langläufer drin sein (wovon ich bisher ausgegangen bin), oder aber ein enormer Umschlag vieler kurz- bis mittelfristiger Aufträge.
      POC hat meines Wissens nichts mit Abschlagszahlungen oder Anzahlungen zu tun, das ist eine reine Bilanzierungsfrage. Rechnungen werden da keine geschrieben, deshalb besteht die unfakturierte Forderungsposition ja.
      Man bucht "nicht fakturierte Forderungen" gegen "Umsatzerlöse", um eine periodengerechtere Darstellung zu erreichen.
      Letze Teilgewinnrealisieurng, Fakturierung und Geldfluss erfolgt erst am Ende/bei Abrechnung des Projektes (hab ich bisher jedenfalls gedacht).

      Stellt man sich die Frage, wie viele der zum 31.12.2002 offenen Projekte bisher abgeschlossen wurden, bleibt einem nicht anderes übrig als den Cash Flow 2003 zu betrachten, da die Umsätze ja nur den letzten Teilgewinn alter Projekte enthalten.
      Angesichts der Tatsache, dass hier ein leicht negativer operativer Cash Flow vorliegt, liegt der Verdacht nahe, dass keine alten Projekte (Langläufer) realisiert wurden und somit die Frage: Was weisst Du über den Auftragsbestand?

      Gib mir mal ein paar Infos, dann kann ich mir die Sucherei sparen:)
      Schieben die den Forderungshaufen schon länger vor sich her?
      Avatar
      schrieb am 05.08.03 16:48:47
      Beitrag Nr. 8 ()
      @tommy20

      So ganz möchte ich Deinen Ausführungen nicht folgen.

      Zunächst mal ist POC method nur in Abstimmung mit definierbaren Zwischenständen eines Projektes möglich. Wie bei (Schiff-)Bauprojekten gibt es da Meilensteine (eine Bezeichnung aus der Software-/Techbranche), zu denen Teilforderungen abgerechnet werden. Ggf. werden zusätzlich Anzahlungen fällig für die noch nicht abgerechneten Vorleistungen.

      Das alles (bis auf die neuen € 5,3 Mio) gibt es aber bei FJH nicht.

      1. Daher, 2. aufgrund der absoluten Höhe und 3. aufgrund der Entwicklung (stetige Steigerung bei nun stagnierendem/schrumpfendem Umsatz) der FO/Vorräte zweifle ich ja gerade die Zahlen an.

      Details zum Projektbestand kann ich nicht geben, habe auch keine Interna. Jedoch sind die Erklärungen von FJH unglaubwürdig, da es keine neuen Großkunden mit großen Aufträgen für LV Bestände gibt (das wird ja stets per ad-hoc gemeldet, auch nicht besonders seriös, da Aufträge doch normales Geschäft sind, ohne hätte man keinen Umsatz).

      Wichtig ist auch noch:

      Normalerweise führt die Erhöhung der Vorräte nicht zu Umsatz, hier aber wird so gebucht, da Umsatzkostenverfahren. Mit Gesamtkostenverfahren wäre es der GuV-Ausweis Erhöhung des Bestandes an un-/fertigen Leistungen.

      Daneben gibt es noch Randaspekte wie die halbierten Rückstellungen. Paßt alles ins Bild einer manipulierten Bilanz, wobei ich hier nicht sage, daß dies so ist, sondern, daß es so aussieht. FJH bleibt Erklärungen schuldig, die Erläuterungen, die sie abgeben, der Auftrag wird erst im Rahmen des begonnenen Profektes definiert, aber man könnte später alle Stunden abrechnen, müßte doch zu entspr. Steigerungen der (berechneten) FO und / oder der Umsätze führen. Ist aber nicht so.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 05.08.03 18:19:45
      Beitrag Nr. 9 ()
      Hallo zusammen,

      ich finde die Diskussion recht interessant und kann vielleicht als - ehemaliger - FJA-Aktionär (hab heute verkauft) auch noch ein paar Gedanken mit einbringen.

      Was mich heute wiederholt zum (negativen) Erstaunen gebracht hat, ist der ungebremste Anstieg der nicht fakturierten Forderungen. Im zweiten Quartal haben diese um ca. 8 Mio. EUR zugenommen, während gleichzeitig der Umsatz im Q2 bei 30 Mio. EUR lag. Wenn ein Unternehmen ein rasantes Umsatzwachstum aufweist und zunehmend sehr lange laufende Projekte abschließt, ist mir noch plausibel, wenn die Forderungen hochlaufen (und ggf. die nicht fakturierten). Aber das Unternehmen befindet sich seit einem Jahr auf konstantem Niveau ! Und seit fast einem Jahr die gleiche Leier, dass die Forderungen gesenkt werden. Und ? Im Gegenteil: Sie sind immer weiter gestiegen ! Nehmen wir mal an, dass ein Unternehmen Rechnungen sofort stellt, wenn es vertraglich dazu imstande ist. Dann heißt doch die Aussage, dass die Vertragsgrundlagen die Faktura nicht zulassen. Aber: Beim Projektgeschäft ist es üblich, mit Anzahlungen, Meilensteinzahlungen und Abnahmezahlungen zu operieren. Offenbar macht man das bei FJA nicht, und arbeitet so lieber ohne Bezahlung ? Die andere Frage wäre, ob die Kunden möglicherweise die Meilensteine nicht akzeptieren und daher keine Rechnung gestellt werden kann.

      Die Abnahme der Rückstellungen um 3,6 Mio. EUR beunruhigt mich nicht grundsätzlich, sofern diese verbraucht wurden und nicht gewinnerhöhend aufgelöst wurden. Allerdings wurde hier nichts erläutert. Auffallend ist jedoch, dass die sonst. betrieblichen Erträge um 1,1 Mio. EUR über dem Vorjahreswert liegen - möglicherweise kommen diese durch die Auflösung von Rückstellungen zustande. Hat man hier vielleicht im Vorjahr etwas kräftiger draufgesattelt, um den Gewinn so zu trimmen, wie man`s benötigt ?

      Weiterhin finde ich sehr bedenklich, dass die Abschreibungsdauer auf Hardware um 1 Jahr verlängert wurde, so dass auch hier wieder ein paar 100 TEUR herausgequetscht wurden. Ohne Not macht man sowas nicht, da ja bei einer höheren Abschreibung weniger Steuern bezahlt werden.

      Wieso hat die Firma 10 % mehr Mitarbeiter als im Vorjahr (und das um die gleichen / niedrigeren Umsätze) zu erzielen ?

      Was mir völlig schleierhaft ist, ist die Reduzierung der sonst. betr. Aufwendungen um 4,7 Mio. EUR, denn das ist der Punkt, wo der Gewinnzuwachs (insges. 1,9 Mio. im EBIT) herkommt.

      Insgesamt: Sehr suspekt und keineswegs Vertrauen erweckend. Daher habe ich heute verkauft.

      Cheers
      Avatar
      schrieb am 05.08.03 18:49:49
      Beitrag Nr. 10 ()
      @Chateldon
      So sieht´s aus.

      Ich vermute, die RSt. wurden aufgelöst und dabei gegen die so. betriebl. Aufwendungen gebucht. Sehr unsauber, jedoch eine Vermutung. Die Reduktion von Fremdleistungen und die entspr. niedrigeren Vb aus L+L deuten ebenfalls auf sinkende Geschäftsvolumina hin.

      Mal schaun, wie Q3 ausfällt bzw. von unseren Bilanzierungskünstlern von FJH dargestellt wird.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 06.08.03 11:02:14
      Beitrag Nr. 11 ()
      bin auch draußen.
      IR von FJH sagt auch nichts.
      Avatar
      schrieb am 06.08.03 11:38:29
      Beitrag Nr. 12 ()
      Der Kurs fällt erwartungsgemäß weiter.

      Die € 24,- wurden bei immer noch geringen Umsätzen ohne Gegenwehr unterschritten.

      Wenn die IR von FJH tatsächlich nichts mehr zum Thema FO sagt, ist das ein schlechtes Zeichen.

      Offensichtlich gibt es massive Schwierigkeiten mit den Kunden, sie zur Anerkennung (und dann auch Bezahlung) der Projektkosten zu bewegen. Eine bewußte und systematische Fehlbilanzierung kann man noch nicht unterstellen, selbst wenn es so aussieht.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 06.08.03 12:59:52
      Beitrag Nr. 13 ()
      @goldmine

      Ja, das IR ist recht schwach und wenig proaktiv. Ich hatte vor ein paar Monaten selbst versucht, hier an mehr Informationen zu kommen. Als Ansprechpartner bei den Ad hocs ist ja ein Vorstand genannt. Dieser reagiert auf Mails gar nicht erst. Dann gibt es noch eine Pressefrau, die allerdings zum Zahlenwesen keine Auskünfte erteilen kann. Schließlich noch den Leiter Rechnungswesen, der sich dann wiederum so bedeckt hält unter dem Argument "fair disclosure", so daß hier auch keine weiteren Informationen gegeben werden. Als Privatanleger kommt man sich dann schon komisch vor wenn es heißt, institutionelle Investoren verstünden das Geschäft, und von daher sei es nicht erforderlich, weitere Angaben zu machen.

      Zum Thema Vertrauen sei nochmals folgender Text aus einer Pressemitteilung vom 25.9.02 in Erinnerung gerufen:

      Einzelposition: Noch nicht fakturierte Forderungen

      FJA arbeitet in erster Linie für Versicherungen. Zu dem Geschäftsmodell von FJA gehört es, geschäftspolitisch entscheidende strategische Projekte der Versicherungen unverzüglich zu beginnen. Dies erfolgt in der Regel auf der Basis eines Letter-of-Intent während der endgültige Vertrag verhandelt wird. Dieser vorgezogene Projektbeginn war besonders stark im Rahmen der sehr zeitkritischen Riesterprojekte im privaten und betrieblichen Bereich zu verzeichnen. Außerdem wurden im Rahmen von Early Customer Modellen, insbesondere in Verbindung mit dem neuen Release 4 der FJA Life Factory, entsprechende Leistungen erbracht. Entsprechend der IAS Vorschrift 11 (percentage of completion Methode) werden fertige und unfertige Erzeugnisse als Umsatz erfasst und unter der Position "noch nicht fakturierte Forderungen" erfasst. Zum 30.6.2002 betrugen sie 33,7 Mio. Euro. FJA geht davon aus, dass diese "noch nicht fakturierten Forderungen" mittelfristig rückläufig sein werden.

      Auf telefonische Anfrage wurde mir damals mitgeteilt, dass mittelfristig heissen sollte: in 2003. 1 Jahr später, mitten in 2003, betragen die nicht fakturierten Forderungen bei praktisch konstantem Umsatz 68,8 Mio. EUR !!!!

      Auch bei einem Interview in Bloomberg TV anläßlich der Fusion von FJA mit Heuberg hat ein Vorstand zu dieser Position Stellung genommen - das war Mitte/Ende Mai und eine Verringerung der Position in Aussicht gestellt, möglicherweise schon im laufenden 2. Quartal. Aber dann waren es doch 8 Mio. EUR zusätzlich.

      Für mich das Fazit, dass man seitens des Unternehmens immer wieder Hoffnungen erweckt, daß sich das Thema "nicht fakturierte Forderungen" bald bessert, in Wirklichkeit sich die Lage jedoch immer weiter verschlechtert.

      @tommy20
      Noch eine Anmerkung zur Aussage zu dem "enormen Umschlag vieler kurz- bis mittelfristiger Aufträge": Je kürzer die Aufträge laufen, desto schneller können die Umsätze fakturiert werden und desto niedriger unfakturierte Forderungen(Idealfall: Standard-SW. Auftrag kommt, SW wird am nächsten Tag geliefert und sofort fakturiert). Also müßten es eher großvolumige Langläufer sein; darüber wurde aber nichts gemeldet.

      Zur Werthaltigkeit/Ausfallrisiko ist zu sagen. Zunächst mal ist eine nicht fakturierte Forderung doch überhaupt nicht werthaltig, sonst wäre sie fakturiert und vom Kunden nicht bestritten. Hier geht es zunächst mal um die Frage, ob aus einer nicht fakturierten Forderung eine fakturierte Forderung wird bzw. werden kann. Da es sich um nicht fakturierte Forderungen handelt, fehlen offenbar die Vertragsgrundlagen, eine Rechnung zu stellen, weil man - siehe Ausschnitt aus der Pressemitteilung - auf Basis von Absichtserklärungen/LOI (!!!) Entwicklungsleistungen vornimmt und diese quasi wie einen Bestandsveränderung wertmäßig aktiviert. Wenn der Kunde dann von seiner Absichtserklärung Abstand nimmt - was dann ??? Wenn aber die Rechnung tatsächlich fakturiert wurde und damit eine seitens des Kunden (hoffentlich) unbestrittene Forderung besteht, bin ich von der Werthaltigkeit der Forderung überzeugt, da das Kundenklientel eher über eine gute Bonität verfügt. In ihrer Kommunikation spricht FJA aber immer nur Zahlungsausfälle an - diese gibt`s aber erst bei echten Forderungen.

      Gruß
      Chateldon

      P.S.
      Der Argumentation mit der Riester Rente konnte ich ja im Herbst 2002 noch weitgehend folgen, aber heute zählen die Argumente m.E. nicht mehr.
      Avatar
      schrieb am 06.08.03 13:53:19
      Beitrag Nr. 14 ()
      @Chateldon

      Ich hatte seinerzeit zu den Q1/03 Zahlen bei FJH nachgefragt und mit einer Dame aus IR Bereich gesprochen (Name ist mir entfallen). Konnte allerdings auch als private Beteiligungsfirma auftreten.

      Die Äußerungen zum Thema habe ich in den obigen postings ja dargestellt. Es wurde aber nicht behauptet, die Instis verstünden die Bilanzierung, sondern das Geschäftsmodell. Auch sei ja alles vom (Einzel-) WP geprüft *g*.

      Ansonsten volle Zustimmung zu Deinen Ausführungen über die Vorräte. Man könnte sie eher als Aktivierung selbsterstellter Software ansehen. Das setzt voraus, daß sie werthaltig, also mit Gewinn, verkauft werden können. Dies liegt jedoch nicht vor, da die Software stets beim Kunden angepaßt wird und die Basissoftware der einzelnen Produkte bereits fertig ist und nur weiterentwickelt wird. Quantensprünge hat FJH dabei nicht im Angebot.

      Fast noch bedenklicher ist die Umsatzentwicklung. Wenn man von den Umsätzen aus Q2/03 von € 30 Mio die Erhöhung der Vorräte abzieht, ergibt sich ein Umsatz, der berechnet wurde, von nur noch € 22,0 Mio, was mir auch viel realistischer vorkommt.

      Dann allerdings hätte FJH in Q2/03 € 1,6 Mio Verlust erzielt oder 7,3% negative Umsatzrendite.

      Dann wäre nach Ausbuchung der Vorräte das EK bei ca. € 4,- pro Aktie (7,65 Mio Aktien + 0,7 Mio (?) aus Heubeck Kauf) und eine market cap von € 34 Mio bzw. ca. 40% des entspr. Umsatzes erreicht. Die Aktie entfiele dann aus dem TEC DAX.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 06.08.03 13:58:04
      Beitrag Nr. 15 ()
      Nachtrag:

      Um Vorratserhöhung bereinigter Umsatz in Q1/03 war € 23,4 Mio, Q2/03 dann € 22,0 Mio. Entspr. sind die gestellten FO gesunken.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 06.08.03 14:30:20
      Beitrag Nr. 16 ()
      POC ist immer möglich, ob mit oder ohne milestones oder goals oder weiss der Geier was noch. Wie die percentage of completion messbar gemacht werden kann, dazu gibt es viele Möglichkeiten (Anteil der Gesamtkosten, Arbeitsstunden, gelieferter Teile, etc.), die hier aber völlig egal sind. Ausserdem ist grundsätzlich keine Auslieferung und Abnahme von Teilleistungen erforderlich.

      Anyway, Tatsache ist, dass ich diese Art von Vorräten nur auf vertraglicher Basis (nicht letter-of-intent oder sonst was) überhaupt bilanzieren kann/darf, also Schluss mit dem Gerede über Nichtanerkennung von Projektkosten oder "nicht fakturierte Forderungen" seien prinzipiell nicht werthaltig. Alle im Rahmen des letter-of-intent angefallenen Kosten, die nicht in den Vertrag passen sind Aufwand und nicht aktivierbar!!!!!!!
      Natürlich stellt sich die Frage in wieweit die ursprünglichen kalkulierte Projektkosten mit den tatsächlichen übereinstimmen und in wieweit ich hier Verlustaufträge abarbeite. Das hat aber nichts mit einem Totalausfall zu tun.

      Eine nicht fakruierte Forderung ist per Definition schon irgend etwas wert, sonst dürfte ich sie nicht bilanzieren, außerdem würd ich mal den Terminus Vorräte im Hinterkopf behalten, dann kann man es sich vielleicht besser vorstellen. Man kann doch nicht behaupten, dass unfertigen Erzeugnisse in igendeiner Bilanz ersteinmal wertlos seien. Sorry, das ist Käse!

      Das von Chateldon ergänzte Statement von FJH sagt rein gar nichts zur Bilanzierung, lediglich, dass man bereits mit Vorlage des letter of intent beginnt zu arbeiten. Diese Arbeit kann natürlich bei abweichender vertraglicher Gestaltung für die Katz gewesen sein, und ist damit Aufwand. Aber nochmal, alles was bilanziert ist muss auf vertraglicher Basis geschehen und wenn FJH oder der WP das nicht machen, dann erst sind wir bei Bilanzmanipulation, EK-Situation, etc.

      Leute, Leute, wie könnt ihr der Kursbewegung bei den Umsätzen überhaupt eine Bedeutung zumessen?
      Avatar
      schrieb am 06.08.03 14:44:43
      Beitrag Nr. 17 ()
      @goldmine

      Mit der Umsatzberechnung bin ich d`accord. Aber du kannst doch nicht die in II/2003 verbuchten Teilumsätze (Anstieg der Vorräte) abziehen und den Teilaufwand drin lassen!!!!!
      Avatar
      schrieb am 06.08.03 16:05:59
      Beitrag Nr. 18 ()
      @tommy20

      Wohin soll den der Aufwand der aktivierten Vorräte gebucht werden? Er ist doch angefallen und wurde aktiviert. Ich sage nicht werthaltig, da die Position immer größer wird ohne entspr. Aufträge - die müßte es ja geben.

      Ich glaube, Du hast die Buchungen noch nicht ganz nachvollzogen. FJH hat sagen wir mal monatlich € 10 Mio Personal- und Projektaufwand, daraus könnten - so bucht es FJH - ca. € 11,5 Mio Umsatz (fakturiert) generiert werden. Es wird aber nur Umsatz von € 8,5 Mio fakturiert, der Rest über Vorräte an Umsatz gebucht (nach IFRS). Nach POC wäre nun aber ein definierbares Ende des Projektes nötig, damit dann der bereits gebuchte Umsatz auch an den Kunden berechnet werden kann und sich die Vorräte entspr. mindern. Das passiert aber nicht und daher ist da was faul.

      Wenn ich nun sage, es gibt keine abschließende Faktura des Vorratsumsatzes und kürze den Umsatz um die Vorräte, so sind doch in dem betrachteten Monat die Kosten von € 10 Mio angefallen. Ihre Mitarbeiter usw. sind bezahlt, da kann man keinen Teilaufwand (wie Du schreibst) kürzen.

      Wenn Du schreibst, Vorräte wären stets etwas wert, dann sage mir mal, was kundenindividuelle Softwareentwicklung und angebliche Projektstunden von Mitarbeitern, die irgendwelchen angeblichen (Groß-) Projekten zugeordnet werden, denn wert sein sollen, wenn der (eventuell hypothetische) Kunde es nicht nur nicht bezahlt, sondern die Existenz einer Forderung so wenig akzeptiert, daß diese nicht einmal geschrieben werden kann.

      Der Anstieg der Vorräte + akt. RAP in den Jahren 1999 bis 2002 entwickelte sich wie folgt:

      1999 +5,5 Mio 9% vom Umsatz, 60% vom Vorsteuergewinn
      2000 +1,3 Mio 1% , 9%
      2001 +18,1 Mio 16% , 82%
      2002 +33,6 Mio 26% , 125% vom Vorsteuergewinn !

      Der Umsatz nach Abzug der als Umsatz gebuchten Vorräte (bis 2001 Gesamtleistung) hat sich wie folgt entwickelt:

      1998 46,5 Mio
      1999 55,0 Mio
      2000 94,6 Mio
      2001 94,9 Mio
      2002 98,4 Mio
      H1/03 45,6 Mio hochgerechnet 91,2 Mio

      Also seit 2000 Stagnation bzw. seit Ende 2002 Rückgang.

      Die DSO inkl. der dubiosen RAP von mittlerweile exorbitanten € 7,6 Mio (nach Kürzung um vermutete € 1,8 Mio USt.), gesamt € 101,6 Mio, beträgt auf ein gemitteltes Umsatzvolumen von € 92 Mio unglaubliche 398 Tage.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 06.08.03 16:08:09
      Beitrag Nr. 19 ()
      @tommy20

      ich teile Deine Meinung nur teilweise, daher folgende Anmerkungen dazu:

      "Alle im Rahmen des letter-of-intent angefallenen Kosten, die nicht in den Vertrag passen sind Aufwand und nicht aktivierbar!!!!!!!" => dachte ich auch, wird aber nicht so gehandhabt.

      Hierzu Artikel in Börse-Online vom 5.11.02
      Der Umsatz im dritten Quartal legte um 17 Prozent auf 33,4 Millionen Euro zu. Beim Nachsteuerergebnis ging es sogar um 47 Prozent auf 4,6 Millionen Euro nach oben. Der Vorstand betont deshalb völlig zu Recht, dass das Unternehmen weiterhin im Plan für das laufende Geschäftsjahr liegt.

      Aktionären sollte jedoch zu denken geben, dass ein Großteil des Umsatzes - und damit auch des Gewinns - bei FJA nicht erst dann gebucht wird, wenn Verträge mit den Kunden über die Leistungen abgeschlossen sind oder gar die Kunden ihre Rechnungen bezahlt haben.

      FJA bucht bereits Umsätze, während mit dem Kunden lediglich ein Letter-of-Intent abgeschlossen wurde und der endgültige Vertrag noch verhandelt wird. Diese im Fachjargon als "Percentage of Completion" bezeichnete Methode ist nach IAS-Buchungsvorschriften üblich und nicht zu beanstanden. Allerdings ist das Risiko höher, da im Gegensatz zu bezahlten Rechnungen unter Umständen kein Geld fließt, falls sich etwa die beiden Parteien nicht auf einen endgültigen Vertrag einigen. ...


      Link zu Börse-Online: http://www.boerse-online.de/ac/de/nemax/174609.html

      Und dann bitte nochmal die PM (vgl. Zitat im meinem vorherigen Posting) ganz genau lesen. Unter der Erläuterung der Gesamtposition Forderungen wird unter der Unterüberschrift: "Einzelposition: Noch nicht fakturierte Forderungen" verklausuliert eben das ausgedrückt.

      Also: Festzuhalten ist, dass Leistungen erbracht werden, für die offenbar kein Vertrag besteht, und dass diese - in Übereinstimmung mit IAS 11 - erfasst werden. Mag ja sein, dass man bei FJH Vorverträge abgeschlossen hat (und nicht nur mit LOIs operiert - ich finde die Wortwahl LOI dann allerdings nicht gerade glücklich), die FJH bei einem Rückzug des Kunden einen Ersatz der Aufwendungen sicherstellen.

      Nicht erklärt ist das kontinuierliche Anwachsen dieser Position. Befindet sich ein Unternehmen im "eingeschwungenen Zustand" (wovon man bei konstantem Umsatz mal ausgehen sollte) mit i.w. unveränderten Geschäftsmodell, so darf eine derart massive Zunahme (ca. 25 % des Quartalsumsatzes) nicht vorkommen.

      Hat FJH etwas zu einer Änderung des Geschäftsmodells mitgeteilt, die das erklären würde ?

      Was ist der Grund, dass fast 69 Mio. EUR (das ist gut 1/2 Jahr Umsatz) nicht fakturiert (d.h. also nicht fakturierbar) sind ? Das bedeutet doch, dass FJH mehr als ein halbes Jahr in Vorleistungen geht und dann irgendwann mal Rechnungen stellt. Ist das vernünftig ? Max. 3 Monate könnte ich mir noch eingehen lassen; das wären dann aber gut 30 Mio. EUR, die die Firma mehr Cash in der Kasse hätte (mit den entsprechenden positiven Auswirkungen auf Zinseinnahmen).

      Und: Warum macht FJH keine Angaben zu dem Auftragsbestand, der ja für ein Unternehmen, das Projektgeschäft betreibt - und auch mit lange laufenden Großprojekten - sehr aufschlussreich wäre ? Nach den Regularien des Neuen Marktes hätte FJH diese in die Quartalsberichterstattung mit aufnehmen müssen. (Ob die neue Börsenordnung das aktuell vorschreibt, weiß ich allerdings nicht).

      Was das Umsatzvolumen von FJH betrifft, finde ich das recht ordentlich. Bereits jetzt sind über 41.000 Stück im Xetra gehandelt - dies wurde in den letzten 19 Handelstagen nur 2 x überschritten. Offenbar ruft der HJ-Bericht auch bei zahlreichen anderen Skepsis hervor.

      Vielleicht ist das ja alles auch nur "viel Rauch um nichts". Leider tut FJH nichts dazu, um diesen Rauch verschwinden zu lassen, obwohl es ja so leicht wäre, Erhellung zu verbreiten. Daher: erst mal Vorsicht walten lassen.
      Avatar
      schrieb am 06.08.03 17:28:44
      Beitrag Nr. 20 ()
      Hier scheinen ja wirklich Experten am Werk zu sein. Goldmine, hast Du Deinen WP schon?

      Das ganze Spielchen läuft genauso wie Goldmine es beschrieben hat (komplettes Projekt):
      Umsatz 1.000
      Umsatzkosten 900

      Jahr 200X (Fertigstellungsgrad 25%):
      Umsatz (1.000*25%) 250
      Umsatzkosten (900*25%) 225
      Bruttoergebnis 25
      BS:
      Aufwand an Bank 225
      Vorräte an Umsätze 250

      Dieses Spielchen treibst Du solange, bis Du die Vorräte mal Fakturieren kannst (Forderung an Vorräte), und wenn Du keine Abschlagszahlungen vereinbart hast, dann dauert das bis zum Ende des Projektes. Dieses Spielchen kannst Du aber nur treiben und so steht es wörtlich in IAS 11, wenn es eine vertragliche Grundlage gibt. Was Börse-Online da schreibt bzgl. der Umsatzbuchung bereits bei Vorlage des Letter-of-intent und IAS-Konformität ist totaler Müll und überhaupt nicht konform mit irgendwas.
      Wenn FJH das wirklich so machen würde, dann wäre das schon ein dicker Hund, aber irgendwie bin ich bei Börse-Online und ihren Bilanzierungsvorwürfen sehr vorsichtig geworden. Woran das nur liegt?

      Hey, Leute ich steh auf Eurer Seite, ihr sollt nur nicht so leicht gewinnen, weil eben nicht alles so auf der Hand liegt. Klar ist ein dermaßiger Anstieg des Vorratsbestandes eine Überlegung wert und die Frage, warum die Projekte denn nicht langsam mal abgerechnet werden allemal. Wenn man aber nicht gleich im ersten Schritt Bilanzmanipulation in den Raum stellen will, dann muss man sich halt erstmal fragen, ob es nicht vielleicht andere Gründe für die Situation gibt. Einer wäre der Auftragsbestand, die Vertraggestaltung und die Projektlaufzeiten und leider ist das genau das Thema über das wir herzlich wenig wissen. Seitens FJH scheint aber auch keine Notwendigkeit eines Statements gesehen zu werden - schade!
      Ich denke nämlich auch, dass die Wahrheit im Cash Flow zu finden ist (wie bereits schon mal erwähnt) und der sieht leider nicht besonders berauschend aus. Dort müssten sich nämlich die immensen erfolgneutralen Zahlungen der Periode bei Abrechnung der Projekte wiederfinden.

      Es gibt übrigens noch ein paar Angaben, die FJH langsam mal in den Abschluss packen sollte und zwar Pflichtangaben für nicht abgeschlossenen Aufträge nach IAS 11:
      1. kumulierte angefallen Kosten und realisierte Gewinne (kann man sich bisher nur über den Daumen ableiten)
      2. den Kunden in Rechnung gestellt Beträge, die erst bei Erfüllung bestimmter Bedingungen anfallen
      3. Methode zur Ermittlung des Fertigstellungsgrades
      3. Erfolgsunsicherheiten
      4. Vertragsstrafen
      5. Planänderungen

      @Goldmine
      Naürlich hast Du mit Deinem Ergebnisüberschlag recht!

      So, und über was sollen wir uns jetzt noch streiten?
      Avatar
      schrieb am 07.08.03 11:44:11
      Beitrag Nr. 21 ()
      @tommy20

      Dann scheinen wir uns ja einig zu sein.

      Habe mir mal den GSC HV Bericht durchgelesen. Von einem Aktionärsvertreter wurde die Frage nach den FO gestellt. Dazu hieß es seitens des Finanzvorstands Dr. Meindl:

      Der hohe Bestand an FO liege darin begründet, daß Kundenprojekte nicht zum Stichtag abgerechnet sind. Dies stellt einen fortlaufenden Prozeß dar.

      Wenn dem so wäre (die Zahlen sprechen wie gesagt dagegen), dann müßte eine immer größere Anzahl von Projekten mit einem immer größeren Volumen nicht abgerechnet sein und auch nicht teilabrechenbar sein. Außerdem müßte sich die Dauer und Art der Projekte seit ca. Mitte 1999 verändert haben, denn bis dahin waren die Vorräte mit € 1,3 Mio (31.12.1998) glaubhaft gering. Per 31.12.1999 stiegen sie dann urplötzlich auf € 6,6 Mio an und haben per 30.06.2003 € 68,8 Mio erreicht.

      D.h. also, bei etwa doppeltem Umsatz zu 1998 hat sich der Vorratsbestand um den Faktor 52,9 erhöht und die akt. RAP um den Faktor 62,1. Die Anstiegsgeschwindigkeit hat absolut stark zugenommen, die Umsätze stagnieren jedoch seit 3 Jahren. Also haben sich die Projekte sehr stark verlängert, bis sie abgerechnet werden können.

      Die Umsätze von FJH entfallen auf kundenindividualisierte Software auf Basis von Standardprodukten (40%) und Beratung (60%). Wenn Beratung nützlich sein soll, so muß sie bei den laufenden Veränderungen zeitnah und in einem Zeitrahmen geleistet werden. Da kann also keine große Veränderung stattgefunden haben. Bleibt der Softwarebereich. Dort kam es zu vielen kleineren Aufträgen (Stichwort Riester), die nun laufen müssen, da Riesterprodukte schließlich verkauft werden und verwaltet werden müssen.

      Über Großprojekte, neue Großkunden mit Großaufträgen oder Projekte mit überlanger Laufzeit wurde nichts bekannt.

      Auch die Vermutung von selbsterstellter Software kann nicht zutreffend sein, da sonst ein Ausweis im Anlagevermögen erfolgt und nicht unter FO aus zum Stichtag nicht abgerechneten Projekten.

      Auch ein besonderer Ausreißer zu einem best. Stichtag liegt nicht vor, da die Vorräte kontinuierlich ansteigen.

      Somit versteht außer dem Finanzvorstand und dem WP (zum 31.12.2002) wohl niemand die Konzernbilanz von FJH.

      Interessant ist allerdings der Zeitpunkt des Beginns des FO-Anstiegs: es ist der Zeitpunkt des IPO, denn mit Zahlen zum Q3/99 und vorläufigen Zahlen zum 31.12.1999 wurde der Emissionspreis von € 48,- begründet.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 07.08.03 12:28:15
      Beitrag Nr. 22 ()
      Bis zum Jahr 1998 war FJA zwar profitabel, aber nicht überdurchschnittlich.

      So betrugen die Gewinnrücklagen € 11,3 Mio, das EK gesamt € 13,8 Mio, die EK-Quote 48%.

      Seit IPO stiegen die Vorräte + akt. RAP um € 75,0 Mio, die ausgewiesenen Vorsteuergewinne von 1999 bis Q2/03 betragen € 86,2 Mio bzw. der Vorratsanstieg 87% aller Vorsteuergewinne.

      Seit 2002 übersteigt der Vorratsanstieg die ausgewiesenen Vorsteuergewinne deutlich, in 2002 betrug das Verhältnis 124,9%, in H1/03 125,4%, in Q2/03 131,3%.

      Drehte man also bloß den Anstieg der FO auf null, so wäre das Q2/03 Ergebnis vor Steuern mit € 2,0 Mio im minus oder mit 9,2% des bereinigten Umsatzes von € 21,8 Mio. Auf 2003 hochgerechnet ergäbe sich ein Verlust von ca. € 8,0 Mio bei Umsätzen von ca. € 87 Mio.

      Sofern der Trend von stagnierendem zu fallendem Umsatz anhält, verschlechtern sich die Zahlen noch weiter.

      FJH - ein (verdeckter) Sanierungsfall?

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 07.08.03 13:27:18
      Beitrag Nr. 23 ()
      Was mich trotz allem beruhigt: warum sollte eine fachliche Größe wie Prof. Dr. Heubeck, der im Bereich Betriebliche Altersversorgung seit vielen, vielen Jahren einer DER Gurus schlechthin ist, sein Lebenswerk in eine bilanzmanipulierte Firma einbringen? Er kann schließlich Firmenbilanzen analysieren hätte so einen Schritt nicht nötig (wenn es denn so wäre, daß FJH manipulieren würde). Durfte mich im Rahmen meiner Diplomarbeit vor einiger Zeit viel mit Heubeck und Co. beschäftigen.
      Avatar
      schrieb am 07.08.03 13:32:55
      Beitrag Nr. 24 ()
      @Perfect Day

      Die Frage der Manipulation habe ich garnicht gestellt, ich sage aber, die Entwicklung ist nicht glaubhaft und wurde von FJH nicht glaubhaft gemacht. Dort liegt eine Bringschuld.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 07.08.03 13:57:44
      Beitrag Nr. 25 ()
      @goldmine

      Natürlich sind wir uns einig, plausibel ist an der Entwicklung wirklich nichts.
      Der Hinweis des Finanzvorstands auf stichtagsbedingte Vorgänge ist in der Tat nicht nachvollziehbar. Spätestens im Cashbestand 2003 müssten sich die seit dem 31.12. abgerechneten Projekte wiederfinden lassen, wenn es sich zum 30.6. nicht um die selben Projkte im FO-Bestand handeln soll.
      Der Einwand von PerfectDay hat aber auch was! Warum sollte Herr Heubeck mit so einer Aktion seinen guten Ruf ruinieren? Er sollte auf jeden Fall mehr wissen, als wir.
      Avatar
      schrieb am 07.08.03 16:00:16
      Beitrag Nr. 26 ()
      Also vertagen wir uns auf Q3, wo wir dann erstmal die Zahlen von Heubeck herausrechnen dürfen, um die Sache weiter analysieren zu können.

      Hoffentlich hat Heubeck nicht auch die Angewohnheit, Rechnungen erst nach Projektabschluß und ohne Anzahlungen zu schreiben.

      Die Äußerungen von FJH zum Thema sind zusammengefaßt:

      1. die Vorräte basieren auf dem geplanten stundenanteiligen Arbeitsfortschritt gemessen am (geplanten - sofern er noch nicht endverhandelt ist) Projektpreis
      2. der Anstieg von 1998 resultiert teilweise aus der Umstellung von HGB auf IAS (Gewinnanteile werden einbezogen in die Kalkulation - da aber die Gewinne der nicht berechneten Forderungen nicht überdurchschnittlich sind, kann dies nur ca. 20% der Vorräte ausmachen, was die anderen 80%, die an dem Verhältnis kaum etwas ändern, nicht erklärt)
      3. wie die Anzahlungen von € 5,3 Mio zeigen, versucht man kundenindividuell Zahlungen vor Projektabnahme zu erhalten, stellt jedoch keine Teilrechnungen (sonst hätte man ja echte FO, die mit den Anzahlungen verrechnet würden).

      Aus 3. ergibt sich, daß die Höhe der Vorräte sich nicht ändern wird aufgrund von Vertragsgestaltungen, sondern man erhaltene Anzahlungen entspr. steigern will.

      Wenn man dies mit z.B. SAP vergleicht, so stellt man dort fest, es gibt nur 2,3% vom Umsatz vergleichbare Vorräte (noch nicht geschriebene Rechnungen). Also entweder läuft das Geschäft dort völlig anders oder SAP bilanziert deutlich vorsichtiger oder FJH sehr aggressiv oder eine Mischung daraus oder etwas anderes liegt vor.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 07.08.03 19:21:02
      Beitrag Nr. 27 ()
      Goldmine scheint den Braten gerochen zu haben.

      Was hält du von IXOS? Siehst Du da Bilanzprobleme ? Für mich sehen die deutlich solider aus.
      -------------------

      7.8.2003 Betafaktor

      FJH: schwer verdauliche Bilanz

      Stellen Sie sich vor, eine Gesellschaft weist Quartal für Quartal dicke
      Gewinne aus, und gleichzeitig sinkt der Cash-Bestand munter vor sich
      hin. Gibt’s nicht? Werfen Sie mal einen Blick in die Bilanz der FJH AG
      (WKN: 513010; akt. Kurs: 23,49 EUR).

      Wenn Sie nicht wissen, um
      welches Unternehmen es sich handelt, könnten Sie annehmen, Sie
      sehen das Zahlenwerk eines Factoring-Unternehmens vor sich. Von
      135 Mio. EUR Bilanzsumme entfallen knapp 84 Mio. EUR (62%!) auf
      den Bilanzposten Forderungen. Davon bilden inzwischen 68,8 Mio.
      EUR den scharf kritisierten Posten nicht fakturierte Forderungen.
      Diese resultieren aus einer recht aggressiv gewählten, wenn auch
      erlaubten Form der Bilanzierung nach IAS. Unter vorgehaltener
      Hand klagen uns institutionelle Investoren ihr (mit dem Wachsen
      dieser Position) ansteigendes Leid. Allein im ersten Halbjahr wucherte
      der Bilanzposten über 14 Mio. EUR nach oben (Umsatz in diesem
      Zeitraum: 60,18 Mio. EUR, EBIT 12,5 Mio. EUR) – kein Ende in Sicht.

      Letztlich werden bei dieser Bilanzierungsform Gewinne der Zukunft
      vorab verfrühstückt. Bei einer konservativen Rechnungslegung
      nach HGB z.B. würden Sie diesen Posten überhaupt nicht vorfinden.
      Bedenken Sie, dass das Eigenkapital 103 Mio. EUR beträgt – damit
      bestehen zwei Drittel des EK aus einem zumindest hinterfragbaren
      Bilanzansatz. Auch die Gewinne der vergangenen Jahre sähen dann
      eher wie Verluste aus.

      Auch wenn der Vorstand nicht müde wird zu
      betonen, dass es nie einen Forderungsausfall zu beklagen gab – institutionelle
      Anlegerkreise signalisieren uns, dass sie sich mit Ausstiegsgedanken
      befassen, wenn sich die Lage nicht spätestens nach
      dem nächsten Bericht ändert.

      Für Sie als Anleger heisst das: Nehmen Sie die Gewinne vorerst
      mit und warten Sie die nächsten Quartale ab. Bei einer Marktkapi-
      alisierung von inzwischen 175 Mio. EUR sehen wir das Potenzial vorerst
      ausgereizt, auch wenn das nominale KGV sich lediglich im Bereich
      von 12 bewegt.
      Avatar
      schrieb am 08.08.03 11:45:05
      Beitrag Nr. 28 ()
      Da hat Betafaktor hier gut mitgelesen.

      Allerdings stimmt die Einschätzung nicht, da die Vorräte auch nach HGB bzw. Steuerbilanz aktivierungspflichtig sind. Genau wie eine Werft das Schiff nicht erst nach Abnahme in ihren Büchern aktiviert. Der Unterschied liegt in der Bewertung, besonders im nach IFRS anteilig enthaltenen Gewinn.

      Aber - wie schon geschrieben - selbst wenn man den Gewinnanteil von ca. 20% mindert, so bleiben nach Abzug der Anzahlungen noch ungesicherte Vorräte von ca. € 50 Mio bestehen, mit den Gewinnen also € 63,5 Mio.

      Das ist höchst bedenklich, da es einem durchschnittlichen Umsatz von 6,4 Monaten entspricht. Mit anderen Worten, die Aufträge, die noch nicht abgenommen worden sind, hatten am 30.06.2003 eine durchschnittliche Laufzeit von 6,4 Monaten. Da waren sie jedoch noch nicht fertiggestellt, sondern das ist der Durchschnitt der bisherigen Projektlaufzeit aller vorhandenen Projekte, also inklusive der gerade erst begonnenen.

      Wenn man unterstellt, daß die Laufzeiten gestiegen sind, so müßte die tatsächliche durchschnittliche Laufzeit der Projekte dementspr. ca. 13 Monate betragen.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 08.08.03 12:44:40
      Beitrag Nr. 29 ()
      mal eine Frage:
      bbin in der materie jetzt nicht so drin, aber:
      Inwiefern sollte man das nach HGB als Vorräte betrachten?
      das sind doch von der Natur her eher aktivierte Eigenleistungen bzw. analog zur selbsterstellten Software, was nicht aktivierbar wäre (da immateriell)
      Avatar
      schrieb am 08.08.03 12:53:23
      Beitrag Nr. 30 ()
      Der Buchungssatz nach HGB lautet:

      Vorräte/unfertige Leistungen Soll
      Erhöhung des Bestands an fertigen und unfertigen Leistungen Haben

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 08.08.03 13:32:52
      Beitrag Nr. 31 ()
      @upgrade

      Die Frage der Aktivierung von Eigenleistung oder selbsterstellter Software (immat. VG) spielt sich im Anlagevermögen ab.
      Wir befinden uns hier aber im Umlaufvermögen, schließlich wird hier Software auf vertraglicher Basis produziert und keine langfristgen Vermögensgegenstände geschaffen, die zum Verbleib im Unternehmen gedacht sind.
      Avatar
      schrieb am 08.08.03 13:41:10
      Beitrag Nr. 32 ()
      ok habs gefunden, danke
      sieht jedenfalls unsauber aus das ganze
      Avatar
      schrieb am 08.08.03 13:46:29
      Beitrag Nr. 33 ()
      also bei Cor Ins. (ich weiss nicht ob man das 100%ig vergleichen kann) sind die unfert. Leistungen (die wohl hier den nicht fakt. Ford. entsprechen ) bei 6% der Bilanzsumme und etwa 7% einer Jahresumsatzes (extrapoliert aus den Q1-Zahlen)
      Avatar
      schrieb am 08.08.03 14:06:17
      Beitrag Nr. 34 ()
      Bei IDS Scheer sieht das ähnlich aus:
      Im Halbjahresabschluss 2003 betragen die nicht fakturierten Forderungen weniger als 5% der BS und tragen durch Teilgewinnrealisierung ungefähr 5%-10% zum Umsatz bei.
      Der Bestand an fakturierten Forderungen liegt dabei 5mal höher als der Bestand an nicht fakt. Ford. Klingt irgendwie viel gesünder!
      Avatar
      schrieb am 19.08.03 09:05:08
      Beitrag Nr. 35 ()
      wenn zwei zufrieden sind, kann man sich ja mit einem dritten streiten. Zum Beispiel mit mir.
      :)

      Aber zunächst mal ein Lob für Goldmine, tommy etc.
      sehr gute Diskussion hier

      Also, ich beginne mich für diese Aktie zu interessieren (als Langfristinvestment).
      Einige Artikel von analysten habe ich gelesen, darunter auch die Warnung vor dem Anstieg der Forderungen. Toll dachte ich erst, die sind aber auf Zack, die Analysten, bis ich dann den Geschäftsbericht 2002 von FJH gelesen habe, da stets dann auf Seite 30 unter RISIKEN wortwörtlich drin. Eigene Denkleistung der Analysten folglich nahe Null.
      Ein "Betrüger" der auch noch auf seinen "Betrug" aufmerksam macht!??? Sehr originell.

      Meine Frage an Euch:

      Wenn die Forderungen langfristig proportional mit dem Umsatz steigen, aber eben proportional, heisst das nicht, man kann genau so viel verkaufen, wie man produziert?
      Nur eben mit einer zeitlichen Verzögerung.
      Auf der anderen Seite, sollte da nicht die zeitliche Verzögerung zwischen "Produktbearbeitung" und "Produktverkauf" irgendwann einmal wegfallen? Wie lange sitzt man denn durchschnittlich an dieser Software?

      Gruß
      Avatar
      schrieb am 19.08.03 11:39:57
      Beitrag Nr. 36 ()
      @#35

      Niemand hat etwas von Betrug geschrieben.

      Die Analyse hier ergab, die Begründungen u.a. im GB und auch auf meine Anfragen erklären den Anstieg der FO / Vorräte nicht hinreichend. Die Angaben im GB / Anhang sind Pflichtangaben, die jedoch völlig unzureichend sind.

      Die Umsätze, auch inkl. der noch nicht berechneten FO-Umsätze, die ja eigentlich erst zukünftige Umsätze sind, steigen nicht. Sie sinken bereits. Wenn also die Vorräte abgebaut werden sollen, dann müßte die Laufzeit der Projekte bei gleichem Umsatz deutlich sinken. Wahrscheinlicher sind sinkende Umsätze mit sinkenden Vorräten.

      Sofern die Laufzeit der Projekte gleich bleibt und die Umsätze (bzw. die neuen Stundenaufschreibungen) stagnieren, sollten die FO / Vorräte gleich bleiben. Die Laufzeit der Projekte hat sich aufgrund des Vorratsanstiegs deutlich verlängert und beträgt nun durchschnittlich ca. 14 Monate (68,8 Vorräte, 10 Mio Monatsumsatz und Gleichverteilung des Bestands - d.h. in den 68,8 sind Projekte drin, die gerade erst begonnen haben, fast fertig sind und im Durchschnitt halb fertig sind, daher also das Projektvolumen doppelt so hoch wie die Vorräte, somit ca. 2X6,88 Monate = 13,76 Monate)

      Die Erläuterungen sind offensichtlich nicht geeigent, den Anstieg der Vorräte bei sinkenden Umsätzen und ihre absolute Höhe zu erklären. Dies zeigt sich besonders im Vergleich zu den Beständen vor Börsengang: 1,3X2X125% wegen nicht enthaltenem Gewinn 25% Aufschlag = 3,25 / ca. 4,0 Monatsumsatz ergibt 0,8 Monate Projektlaufzeit.

      Der Anstieg der Projektlaufzeit von 0,8 Monaten auf 14 Monate ist nicht glaubhaft.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 19.08.03 12:17:18
      Beitrag Nr. 37 ()
      Betrug unterastelle ich auch niemanden.

      Was ich damit sagen wollte, ist, wenn einer etwas verschweigen wollte, macht er ja nicht gleich auch noch schriftlich auf diese "Problem" aufmerksam.

      Nun sind sie ja fusioniert mit der Heubeck AG?
      Kann es sein, dass die vielleicht eine durchschnittlich längere Laufzeit für Ihre Projekte hatten und das dann die "Mischkalkulation einen Laufzeitanstieg wiederspiegelt?

      Ich stelle nur mal die Frage, obwohl ich mich noch nicht intensiv mit dieser Firma beschäftigt habe, ich habe nur eine Frage per e-mail gestellt (vor ca. 5 Tagen) und bisher noch nichts gehört.

      Ich liebe ausserdem Firmen, die Produkte herstellen, die sich an den Endverbraucher richten, dass ist bei FJH erkennbar nicht der Fall.

      Wie ist Dein Resumee (keine Angst, ich treffe meine Entscheidungen unabhängig)? Kaufen oder nicht kaufen unter langfristigen Gesichtspunkten?
      Avatar
      schrieb am 19.08.03 12:57:13
      Beitrag Nr. 38 ()
      @#37

      Man merkt, die FJH ist Dir nicht vertraut.

      Heubeck wird erst ab Q3 konsolidiert - siehe auch diesen threat!

      Eine Anlageempfehlung kann man seriöserweise nicht aussprechen, außer der in der threat-Überschrift.

      Wer hier kauft ist entweder kisikofreudiger Kurzfrist- trader oder Hasadeur oder unwissend oder sehr vertrauensvoll und optimistisch :D.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 29.09.03 14:16:11
      Beitrag Nr. 39 ()
      Ich würde mir einfach mal den Aufwand für die Weiterentwicklung der Standardsoftware "Life Factory" der letzten zwei Jahre anschauen, und zwar solchen Aufwand, der nicht im Rahmen von Projekten erfolgt ist und diesen Aufwand der Steigerung der "unfakturierten Forderungen" gegenüberstellen.

      Vielleicht findet sich hier etwas. Vielleicht sind es einfach Forderungen, die überhaupt nicht fakturiert werden können aber zur Bilanzsummensteigerung sinnvoll erscheinen... Bilanzprofis sollten sich dem einfach mal annehmen.
      Avatar
      schrieb am 02.10.03 16:40:43
      Beitrag Nr. 40 ()
      @#39
      Solche Details sind Vermutungen zu Vermutungen. Das hat mit Analyse nichts zu tun.

      Die schwache Kursentwicklung zum Quartalsende, besonders mit gap down seit Montag legt den Verdacht nahe, es könnte sich auch weiterhin nichts gebessert haben im Hause FJH.

      Auch das ist eine Vermutung. Mit dem Q3-Bericht weiß man ggf. mehr oder auch wieder nicht. Die Bilanzierung ist in jedem Falle eine Zumutung.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 23.10.03 16:29:58
      Beitrag Nr. 41 ()
      Die Vermutung Bilanzbetrug wird nun auch von Bankanalysten erhoben (DKW).

      Heute starker Kurseinbruch.

      Kursziel ist weiter einstellig. Bloß nicht kaufen.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 23.10.03 19:03:38
      Beitrag Nr. 42 ()
      First Focus stuft FJH AG auf Reduzieren/Verkaufen
      23.10.2003 (15:30)


      Die "First Focus - Unabhängiges Research" stuften die FJH AG Aktien auf Reduzieren/Verkaufen zurück. Das Kurziel wir mit 16 Euro angegeben.

      Kurzbeschreibung:

      Die im TecDAX notierte FJH AG ist eines der führenden Beratungs- und Softwarehäuser für die Versicherungsbranche, das sich auf die Entwicklung und Implementierung von Standardsoftware für Versicherer und andere Finanzdienstleister spezialisiert hat. FJH wurde 1980 von Prof. Dr. Manfred Feilmeier und Michael Junker als „Prof. Dr. Feilmeier, Junker & Co., Institut für Wirtschafts- und Versicherungsmathematik GmbH“ in München gegründet. 1999 wurde die Umfirmierung in FJA AG vollzogen; im Februar 2000 folgte der Börsengang an den Neuen Markt der Frankfurter Wertpapierbörse. Im Frühjahr dieses Jahres wurde der Zusammenschluss mit Heubeck AG bekannt gegeben. Die AG wurde danach in FJH AG umfirmiert.

      Aktuelle Geschäftsentwicklung:

      Im ersten Halbjahr wurde ein nahezu unveränderter Umsatz von 60,2 Mio Euro (2002: 60,7 Mio Euro) gemeldet . Das Betriebsergebnis (EBIT) stieg um 18 Prozent auf 12,6 Mio Euro. Das Halbjahresergebnis nach Steuern stieg, unter Berücksichtigung der in 2003 höheren Steuerbelastung, um 8 Prozent auf 7,7 Mio Euro (2002: 7,1 Mio Euro). Bei genauerer Betrachtung der Bilanz konnten wir jedoch feststellen, dass die Position der nicht fakturierten Forderungen deutlich auf 68,8 Mio. Euro nach 54,194 Mio. Euro Ende 2002 gestiegen ist. Diese fragwürdige, wenn auch nach IAS erlaubte Position, stellt bereits jetzt über 50 Prozent der Aktiva des Unternehmens dar. Weiters sank die Cashposition von 34,1 Mio. Euro Ende 2002 auf 27,45 Mio. Euro Ende Juni. Der Zusammenschluss mit der Heubeck AG im Frühjahr diesen Jahres wurde bis jetzt noch nicht konsolidiert, dies wird im 3. Quartal berücksichtigt.

      Bewertung:

      Die Gesellschaft verfügt mit dem Stichtag 30. Juni 2003 noch immer über eine ansehnliche Cashposition von 27,4 Mio. Euro. Dies entspricht einem Cashwert von über 3,3 Euro pro Aktie. Diese Position sank jedoch um 47 Prozent seit dem Börsengang 2000, dies obwohl die Gesellschaft in diesem Zeitraum einen kumulierten Gewinn von 37,8 Mio. Euro erwirtschaftete! Auch beim Cash Flow aus betrieblicher Tätigkeit ist eine deutliche Verschlechterung zu verzeichnen. So sank dieser beständig von 3,5 Mio. Euro 2001 auf 1,8 Mio. Euro 2002 auf aktuell –0,60 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2003. Zurückzuführen ist dieser schwache Cash Flow unter anderem auch auf die Positionsentwicklung der nicht fakturierten Forderungen. In dieser Position können Aufträge als Umsatz und Gewinn gebucht werden, auch wenn sie noch nicht fertiggestellt wurden. Dieser aggressive Bilanzierungsansatz ist laut IAS Vorschrift 11 ( Percentage-Of-Completion) möglich. Trotz mehrmaligen Äußerungen seitens des Unternehmens, diese Position zu verkleinern, stieg sie im ersten Halbjahr um weitere 14,6 Mio. Euro an. Diese entspricht einem Umsatzanteil von über 24 Prozent. Derzeit entspricht alleine diese Position über 50 Prozent der Bilanzsumme. Sollten daher etwaige Aufträge ausfallen oder im gebuchten Umfang nicht darstellbar sein, würde es zu einer drastischen Verschlechterung der Bilanzstruktur führen. Weiters möchten wir hier nur erwähnen, dass diese Position seit 2000 um 1200 Prozent angestiegen ist. Unkalkulierbare Risiken könnten auch bei der US-Tochter auftauchen. Die Gesellschaft ist schon seit 2000 überschuldet, damals mit minus 1,8 Mio. Euro negativem Eigenkapital. Die Situation hat sich seitdem weiter verschärft. Derzeit beträgt das Eigenkapital minus 5,6 Mio. EUR. Zudem wurde in 2001 ein Forderungsverzicht von 1,2 Mio. Euro von der FJA AG gewährt. Weiters wurde in 2002 für die US-Tochter eine Patronatserklärung in der Höhe von 3,5 Mio. Euro bis Ende 2003 abgegeben. Was darüber passiert ist derzeit noch unklar.

      Stärken/Schwächen Profil:

      - Unkalkulierbare Risiken in der Bilanz durch nicht fakturierte Forderungen (bereits > 50 % der Bilanzsumme)
      - Sinkende Cashposition
      - Risiken durch Zusammenschluss mit Heubeck (Abwertungsbedarf)
      - Schwieriges Marktumfeld (beim Wettbewerber COR dramatische Situation)
      - Massive Probleme bei der US-Tochter (Patronatserklärung)
      + nach wie vor ausreichende Cashposition
      + gutes Standing im Markt

      Fazit:

      Obwohl oberflächlich betrachtet die FJH gut dasteht, sehen wir massive Probleme bzw. großen Erklärungsbedarf in der derzeitigen Bilanzierungsstruktur und Politik. Der größte Kritikpunkt liegt bei der Bilanz im Punkt „nicht fakturierte Forderungen“. Diese Position stieg seit dem Börsengang um sagenhafte 1200 Prozent auf derzeit 68,8 Mio. Euro an. Mittlerweile stellen die „nicht fakturierten Forderungen“ über 50 Prozent der Aktiva dar. Die Größenordnung erinnert uns an mach ehemaliges „Neuer Markt“ Unternehmen. Im ersten Halbjahr 2003 stellt diese Position rund 24 Prozent des Umsatzes dar! Dies ist ein sehr bedenkliches Niveau, dass deutlichen Erklärungsbedarf nach sich zieht. Weiters erachten wir den Kaufpreis für die Heubeck AG für zu hoch. Die FJH AG bezahlten 570.000 Aktien plus einen nichtgenannten Betrag. Im Geschäftsjahr 2001/02 erwirtschaftete Heubeck jedoch nur 8,6 Mio Euro Umsatz und einen Gewinn von 0,344 Mio. Euro. Daher rechnen wir, dass diese Neuerwerbung zu einem größeren Abschreibungsbedarf führen wird. Sehr problematisch sehen wir auch die US-Tochter der FJH. Es wurde bereits 2001 ein Forderungsverzicht von 1,2 Mo. Euro gewährt. 2002 wurde noch eine Patronatserklärung für 3,5 Mio. Euro abgegeben. Diese gilt jedoch nur bis 2003. Was darüber hinaus geschieht, ist fragwürdig. Sehr zu denken gibt uns auch das allgemeine Branchenumfeld. Wenn wir die Konkurrenz betrachten, fällt uns hier ein besonders krasser Unterschied auf. Alle Konkurrenten leiden unter massivem Umsatzschund und dramatischen Gewinneinbrüchen bzw. erhöhten Verlusten. So musste der direkte Wettbewerber, die börsennotierte COR AG, im ersten Halbjahr einen Umsatzrückgang von 27 Prozent und einer Verdoppelung des Verlusts auf minus 3,4 Mio. Euro im Vergleich zur Vorjahresperiode melden. COR konnte in diesem Jahr auch noch keinen nennenswerten Großauftrag melden. Scheinbar kann sich nur FJH diesem generellen Branchentrend entziehen. Würden wir jedoch die „nicht fakturierten Forderungen“ bei der FJH abziehen, so sehen wir ein ähnliches Bild. Da die Aktie seit Jahresbeginn gut gelaufen ist und die Risiken derzeit die Chancen deutlich übertreffen, empfehlen wir die Position in der FJH AG Aktie deutlich zu reduzieren bzw. zu verkaufen. Bereinigt man die Bilanz um die problembehaftete Bilanzposition „nicht fakturierte Forderungen“ ergibt sich ein Eigenkapital von nur ca. 4,50 Euro pro Aktie.
      Avatar
      schrieb am 31.10.03 18:30:38
      Beitrag Nr. 43 ()
      Tut mir richtig weh, was ihr da schreibt!

      Die FJA (so hieß die damals) hab ich etwas nach 9/11/WTC für einen Spottpreis gekauft und in kurzer Zeit einen Haufen Kohle eingefahren. Hab nämlich schnell wieder verkauft!

      Trotzdem liebt man das, was einem das Herz erwärmt hat. Recht habt ihr aber, denn der Laden wird in sich zusammenfallen wie ein Kartenhaus. Das typische Muster, das man von so vielen Aktien kennt: toller Gewinn, aber ein beschissener CF. In den Büchern fließt Geld herein und in der Kasse fließt es ab. Eigentlich ganz einfach, weil sowas auf kreative Bilanzgestaltung hinweist.

      Klar Leute, die ihr an die Firma glaubt: alles nur getürkte üble Nachrede! Und der Prior soll ja eh ein Schwei..prie... sein.

      Hätte ich vor 5 Jahren auch behauptet! Aber nach all dem, was ich inzwischen gesehen habe, würde ich meinen Kopf darauf verwetten, daß FJH bald ein wesentlich höheres KGV haben wird. Aber seit beruhigt! Der folgende Kursabsturz wird das KGV wieder anpassen und dann könnte sogar ein Kauf in Frage kommen...

      Liebe Grüße an meine Schwiegermutter!
      :)
      Avatar
      schrieb am 01.11.03 10:00:10
      Beitrag Nr. 44 ()
      Platow-Brief - FJH - Platzt der Knoten?



      Beim Software-Anbieter FJH schiebt sich das Thema "Forderungsmanagement" vor den Q3-Zahlen (6.11.) in den Analystenkommentaren wieder mal ganz nach vorne. Dabei gibt es noch gar keine neuen Statements. Vorstand Michael Junker zu Platow: "Die DSO (Verhältnis Forderungen zu Umsatz) entwickelt sich vernünftig. Das Ziel, die Kennziffer zu verringern, steht. Nennenswerte Forderungsausfälle hat FJH nicht." Auch beim Wachstum (Umsatzrückgang in Q2, EPS aber nur knapp vor der Ziellinie von +10%) wurden zuletzt Zweifel laut. Junker: "Wir merken, dass nach dem Durcheinander bei der Steuergesetzgebung wieder Ruhe in der Versicherungsbranche eingekehrt ist! Das ist die Basis für Investitionen, gerade für Software."

      FJH (24 Euro; DE0005130108) hatte die Anleger schon Anfang 2003 auf das 2. Hj. eingeschworen. Achten Sie bei den Q3-Zahlen (erstmals inkl. Heubeck) v.a. auf die organische Entwicklung und den Auftragsbestand. Wir waren zuletzt (vgl. PB v. 26.5. und 6.8) wegen der DSO skeptisch - die Aktie ist seither Underperformer. Vor den Zahlen ist ein Kauf zu riskant!
      Avatar
      schrieb am 01.11.03 10:21:28
      Beitrag Nr. 45 ()
      Hans Bernecker von der Actien-Börse hat am Donnerstag FJH empfohlen!!!

      "FJH (513 010) profitiert als Softwarespezialist für Versicherungen von einigen neuen Überlegungen der Lebensversicherer, ihre Betriebssoftware auszubauen. Ich hatte für diese Aktie bislang keine Empfehlung ausgesprochen, akzeptiere jedoch Vorkäufe um 24 E. Auf die 9-Monats-Zahlen wird es ankommen."
      Avatar
      schrieb am 05.11.03 12:37:33
      Beitrag Nr. 46 ()
      Hiall,

      sehr guter Thread hier mit richtig gutem IAS Wissen. Das ist selten, dashalb grosses LOB. Nun mein falchlicher Beitrag:

      Für die Zahlen morgen sollten meines Erachtens vor allem folgendes klar rüberkommen:

      1. Erhebliche Senkung der unfertigen Leistungen ("nicht fakturierte Rechnungen" nach POC Methode). Interessant wird sicherlich auch der Umstand, ob diese Position nicht alleine dadurch steigt, dass Haubold konsolidiert wird und seine Bilanzen jetzt erstmals nach IAS angepasst werden müssen. Und da POC nach IAS 11 nur ganz oder gar nicht funktioniert, müsste - ein ähnliches Geschäftsmodell vorausgesetzt - auch POC seit Erstkonsoliederungszeitpunkt für Haubold angewendet werden. Interessant finde ich auch folgende Rechnung: Letzten Herbst 2002 verkündete FJA einen Grossauftrag mit 3 Mio. € Umfang. Wenn das also für Sie ein "Grossauftrag" ist, enthalten die knapp 70 Mio. € nicht fakturierten Rechnungen etwa 23 Kunden, mit denen nichts anderes vereinbart werden konnte als erst ganz zum Schluss des Projektes eine Rechnung zu schreiben ohne Abschlagszahlungen. Meines Erachtens sind das zu viele Kunden mit solch schlechten Projektkonditionen.

      2. Erhebliche Steigerung der Auftragslage, denn die vorab aktivierten Aufträge nach POC nehmen ja den Umsatz mitsamt Gewinnanteil vorweg. Wenn da also nichts tolles in der Pipline steht, bricht natürlich der zukünftige Umsatz ein, was für die Zukunft nicht Gutes verheissen würde. Es sei denn es wird weiter auf Halde bilanziert (Mitarbeiter programmieren fleissig an selbsterstellter Software rum).

      3. Klärung der Frage, warum Heubeck nicht schon am 22.5. mit in die FJH Bilanz eingeflossen ist und damit im zweiten Quartal 2003. Nach IAS gilt es nähmlich Erstkonsolidierungszeitpunkt ab dem Übernahmezeitpunkt. Aufgrund der AdHoc gehe ich also vom 22.5. aus. Es hätte also eine Konsolidierung vom 22.5.-30.06. in der GuV und eine Übernahme der Bilanzpositionen zum 22.5. geben müssen. Bin stark darauf gespannt, wie der WP zum Jahresabschluss nach IAS diesen Umstand mit seinem Siegel versehen möchte. Das gibt nähmlich eine Heidenarbeit für FJH, wenn sie die ganze Bilanz und GuV rückabwickeln wollen, weil sie den falschen Erstkonsolidierungszeitpunkt gewählt haben. Viel Spass dabei !

      4. erhebliche Steigerung der liquiden Mittel. Wenn die Kunden nach Aussage des Vorstandes so gute Bonität besitzen, und gemäß meiner Hoffnung Nr. 1 und diverser Versicherungen des Vorstanden so viele Rechnugen geschrieben wurden, so sollte der Kontostand in der Bilanz merklich besser aussehen.

      Wenn das also alles eintritt - Gut, dann wäre FJH ein Investment mit lohnenden Kennzahlen auf dem richtigen Weg. Wenn allerdings nicht - Bloss Finger weg

      Gruss

      Ti Breizh

      PS:
      Der Aufsichtsrat von FJH sollte sich mal überlegen, ob er sich nach KonTraG strafbar macht, wenn er weiterhin diese Bilanzierung des Vorstandes gutheist. Das Risiko für die Anleger ist enorm. Was ist denn, wenn ein Kunde mal ausfällt (z.B. wie Mannheimer kürzlich, waren die eigentlich Kunde von FJA?)
      Ich würde als AR eines börsennotiertes Unternehmen zumindest einen zweiten WP (der aus eine Gößeren WP-Gesellschaft kommt) für den Konzernjahresabschluss eine Sonderprüfung nach IAS bestellen.
      Avatar
      schrieb am 05.11.03 19:52:18
      Beitrag Nr. 47 ()
      Du hast recht, wenn die „nicht fakturierten Forderungen“ morgen nicht absolut sinken kann es bei FJH zur Katastrophe kommen. Das sie relativ sinken -also die DSO- ist wohl anzunehmen. Schon wegen der Heukeck Konsolidierung. Viel darf man sich jedoch auch von Heubeck nicht erwarten. In den Letzten Jahren haben die immer so um die 10 Mio Umsatz und 0,3 MioGewinn gemacht. Dafür ist der Laden ganz schön teuer gekauf worden.
      Allein die 570 000 Aktien sind schon ein Wort.


      Hierzu folgende Meldung:
      Veränderungen 21.10.2003 HRB 126580: FJH AG München (Leonhard-Moll-Bogen 10, 81373 München ). Auf Grund der von der Hauptversammlung vom 11.07.2002 erteilten Ermächtigung ist die Erhöhung des Grundkapitals um570.000,00 EUR auf 8.220.000,00 EUR durchgeführt. Durch Beschluss des Aufsichtsrats vom 21.07.2003 ist die Satzung in º 5 (Genehmigtes Kapital) geändert. Das Genehmigte Kapital vom 11.07.2003 (Genehmigtes Kapital 2002/I) beträgt nach teilweiser Ausschöpfung noch 3.255.000.Nicht eingetragen: Es werden 570.000 neue, auf den Inhaber lautende Stückaktien zum Gesamtausgabebetrag von 10.197.300 EUR ausgegeben. Die Kapitalerhöhung erfolgt durch Sacheinlage, indem die ROTONDA DREISSIG Vermögensverwaltung GmbH, Köln, 97.314 Aktien der HEUBECK AG, Köln einbringt. Wegen der Einzelheiten wird auf die eingereichten Urkunden Bezug genommen. Auf den Prüfungsbericht vom 22.9.03 wird hingewiesen.


      In anderen Worten die 570 000 Aktien wurden zum Kurs von rund 18 Euro ausgegeben (kann hinkommen als der Deal im Mai gemacht wurde war der Kurs da etwa) und es entstehen 10,1 Mio Goodwill in der Bilanz.
      Also noch mehr Luft!!!
      Hinzu kommt, dass die ja auch noch einen nicht bekannten cash Betrag gezahlt haben. Bin mal gespannt, ob man morgen in der cash flow rechung sehen kann wie viel das war.

      Gut finde ich auch deinen Hinweis bezüglich den 3 Mio Aufträgen. Hierzu noch folgendes:
      In 2001 und 2002 wurden häufig Großaufträge per ad hoc gemeldet. Acht jedes Jahr mit einem Volumen von 0,5 bis zweistellig. Die meisten lagen aber bei 1-2 Mio. In 2003 wurde bis jetzt noch kein einziger gemeldet.

      Trotzdem steigen diese Forderungen stetig an


      Die Analysten von Dresdner (Urteil FJH verkaufen) schreiben hierzu:

      Why are we concerned?
      We have two primary concerns with relation to the level of, and lack of disclosure on
      DSO.s:
      Is there a concentration of risk? According to FJH, the unbilled receivables
      position is diversified across 20-30 clients. We have talked to a number of
      customers (an estimated 20% of the 2002 revenue base) who indicated that there
      was nothing unusual about their billing relationship with the company. This leads
      us to question whether the receivables are as diversified as FJH suggests. If the
      majority of unbilled receivables are concentrated with a small number of clients,
      the risk of project delay or receivables write down becomes more significant.
      Conversely, if the unbilled receivables are fully diversified across the 20-30 clients,
      then this gives rise to our second concern;
      . Why is FJH not billing yet? FJH has not started billing clients for an amount
      equivalent to over half a year.s revenue. The most positive interpretation we can put
      on this is that FJH is utilising its largely untouched IPO cash pile to aggressively
      prefinance clients in a weak market environment. Strategically, this would have the
      benefit of strengthening client relationships, but would not be good operational practice
      in our opinion, as extended credit terms increase the risk of default. More negatively,
      FJH may simply be unable to bill clients yet. As mentioned, the company stated at the
      FY 2002 analyst meeting that it is targeting a DSO level of 158 days by year-end 2003.
      We get the impression from recent conversations with the company that this target will
      not now be reached. This suggests to us that billing is being delayed for some reason
      outside the company.s control.




      Ich glaube da ist was ganz faul.

      Anbei noch was ich gerade gefunden haben.



      AUSBLICK/FJH konsolidiert in Q3 erstmals Heubeck-Zahlen.
      München (vwd) - Das fusionierte Software-und Beratungshaus FJH AG, München, hat im 3. Quartal erstmals die im Mai übernommene Heubeck AG konsolidiert. Nach überwiegender Einschätzung von Analysten hat das im TecDAX notierte Unternehmen im Zeitraum Juli bis September Umsatz und Ertrag gegenüber dem Vorjahr gesteigert. Allerdings reicht die Bandbreite der Prognosen beim Nettogewinn von 4,2 Mio bis 4,9 Mio EUR, verglichen mit 4,6 Mio EUR im Vorjahr. Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stellen die von vwd befragten Analysten 6,9 Mio bis 7,9 (7,0) Mio EUR und beim Umsatz 35,5 Mio bis 36,8 (33,4) Mio EUR in Aussicht.
      Der Quartalsbericht wird am Donnerstag veröffentlicht. Im 1. Halbjahr sind bereits Kostenbelastungen von 0,5 Mio bis eine Mio EUR im Zusammenhang mit der Fusion verbucht worden. In den ersten 6 Monaten hatte FJH einen marginalen Umsatzrückgang auf 60,2 (60,7) Mio EUR hinnehmen müssen, während der Überschuss dank Kostensenkungen um 8,2% auf 7,7 Mio EUR gesteigert wurde. Das auf die Finanzbranche spezialisierte Softwarehaus strebt im Gesamtjahr angesichts einer erwarteten Nachfragebelebung in der 2. Jahreshälfte ein Ergebnisplus von 10% an.
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 08:43:04
      Beitrag Nr. 48 ()
      Hier die AdHoc Meldung von heute zum Mitlesen:


      DGAP-Ad hoc: FJH AG deutsch

      FJH AG steigert 9-Monatsergebnis um 9 Prozent auf 12,8 Mio. Euro Ad-hoc-Mitteilung übermittelt durch die DGAP. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich. -------------------------------------------------------------------------------- FJH AG steigert 9-Monatsergebnis um 9 Prozent auf 12,8 Mio. Euro Das im TecDAX notierte Beratungs- und Softwarehaus FJH AG (ISIN DE0005130108) konnte die ersten neun Monate des Jahres trotz des schwierigen Marktumfelds erfolgreich gestalten. Insgesamt stieg der 9-Monatsüberschuss im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um knapp 9 Prozent auf 12,8 Mio. Euro (2002: 11,7 Mio. Euro). Das EBIT erhöhte sich um 22 Prozent auf 21,5 Mio. Euro (2002: 17,6 Mio. Euro) und der Umsatz konnte auf 95,2 Mio. Euro gesteigert werden (2002: 94,1 Mio. Euro). Damit liegen wir im Plan. In das Ergebnis eingeflossen sind im 3. Quartal erstmals auch Umsatz und Ertrag der Heubeck AG. Komplexe Rahmenbedingungen auch aufgrund politischer Diskussionen prägen zur Zeit die Geschäftstätigkeit der Versicherer, unserer Hauptauftraggeber, und führen dort zu genereller Vorsicht bei längerfristig angelegten Investitionen. Durch geeignete Geschäftspolitik konnte FJH die ersten 9 Monate des Jahres dennoch erfolgreich gestalten. Durch den Zusammenschluss mit der HEUBECK AG, der renommierten Beratungsgesellschaft für die betriebliche Altersversorgung, konnte die FJH Gruppe ihre Marktangebote und mit den mehr als 1000 industriellen und gewerblichen Kunden der HEUBECK AG auch ihre Kundenbasis - strukturell und der Zahl nach - deutlich verstärken. Im derzeit schwierigen Marktumfeld hat sich die weit überdurchschnittliche Dauer und Intensität unserer Kundenbeziehungen als essentiell erwiesen. Durch vorausschauende Planung der Ressourcenallokation für jeden Kunden können wir flexibel auf dessen Entscheidungsmechanismen und Entscheidungszeiträume eingehen und konnten so auch im derzeit schwierigen Umfeld Aufträge akquirieren. Als Branchenhaus und auf der Basis unserer Businessmodelle können wir einmal gefundene Ansätze schnell und effizient auf die gesamte Branche übertragen. Auch dies führte zu erfolgreichen Akquisen. Bei unverändert schwierigem Umfeld streben wir weiterhin an, die geplante Ertragssteigerung auch für das gesamte Geschäftsjahr 2003 zu erreichen. FJH AG, Dr. Thomas Meindl, Leonhard-Moll-Bogen 10, 81373 München Telefon: + 49 89 769 01-144, Fax: + 49 89 743 717 31 E-Mail: thomas.meindl@fjh.com, Internet: http://www.fjh.com Ende der Ad-hoc-Mitteilung (c)DGAP 06.11.2003

      ----

      Offen bleibt noch der Bericht (steht noch nicht auf der Webpage) mit den Details des Quartals.

      Kritische Bemerkung bisher nur:
      95,2 Umsatz gegenüber 94,1 m€ letztes Jahr. Da aber Heubeck mit konsolidiert wurde und etwa 10 Mio pro Jahr macht, ist der Anteil von 2,5 Mio pro Quartal abzuziehen. Demnach ist das Geschäft der "FJH alt" gesunken auf 92,7 Mio. Euro (-1,5%).

      Vorsichtige Warnung an die Anleger in der Vorausschau duch die die Worte: "Vorsicht (der Kunden) bei längerfristig angelegten Investitionen" verbunden mit keiner Aussage fürs nächste Jahr lässt nichts gutes ahnen.

      Alles weitere kann erst durchleuchtet werden wenn der Quartalsbericht vorliegt.
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 09:05:20
      Beitrag Nr. 49 ()
      Hallo zusammen,

      der Bericht ist auf der Seite der Dt. Börse abrufbar (aber bislang nicht auf der Seite von FJH).

      Hab` nur ganz kurz reingeschaut; sieht nicht gut aus - denke, der Kurs wird deutlich nachgeben, da die nicht fakturierten Forderungen weiter auf 73,3 Mio. EUR angestiegen sind (von 68,8 Mio. EUR zum 30.6.). D.h. nochmal 4,5 Mio. EUR hinzu.

      Irgendwo schreibt FJH dann: "die DSO sank auf 231 von 233, und der Forderungsaufbau konnte verlangsamt werden". Das ist doch ein Treppenwitz: der Aufbau konnte verlangsamt werden - aber er steigt und steigt und steigt ...
      Wie FJH die DSO berechnen, ist mir aber völlig schleierhaft. Bei den Zahlen müßte die DSO eher steigen.

      Also - dubios ohne Ende ... ein Verkauf
      Gruß
      Chateldon
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 11:37:28
      Beitrag Nr. 50 ()
      Ein Blick auf wesentliche Bilanzzahlen des nun vorliegenden Q3-Berichtes födert erschreckendes zu Tage:

      Vergleich Q2 / Q3:

      Fo
      15,2 16,5

      nicht fakturierte, aber als Umsatz gebuchte Leistungen
      68,9 73,3

      RAP
      7,6 9,9

      So. Rückstellungen
      3,1 4,3

      Anzahlungen
      5,3 1,9

      So. Verb.
      14,4 38,6

      Lat. Steuern
      4,3 5,3

      D.h., die Problemzone nicht fakturierte Leistungen abzüglich erhaltene Anzahlungen ist in 1 Quartal um weitere € 7,8 Mio angestiegen.

      Umsatz Q3 35,0 , davon Heubeck 1,9 ergibt FJA 33,1 abzüglich Bestandsaufbau 7,8 (darin dürfte ein kleiner Teil auf die Einbuchung eines möglichen Bestands unfakturierter Leistungen von Heubeck entfallen, den wir hier vernachlässigen) macht einen tatsächlich fakturierten Umsatz von 25,3. FJH somit 27,2.

      Die DSO beträgt also 89,8 / (27,2 X 4 =) ca. 110 Jahresumsatz damit 294 Tage.

      Weiter hat sich der aktive RAP auf unglaubliche 9,9 erhöht und die sonstigen Verbindlichkeiten sind auf 38,6 explodiert - ohne Erläuterung im Bericht! Ich vermute, dies ist die Kaufpreis-Vb, die noch nicht durch Ausgabe der 570.000 neuen FJH Aktien bezahlt wurde. Darüber hinaus ist es dann die Barkomponente für Heubeck.

      Angesichts der mageren Zahlen von Heubeck hat man diese Akquisition offensichtlich stark überzahlt, ein Teil des Heubeck goodwills von ca. 24,7 erscheint nicht werthaltig.

      Insgesamt kann man sagen, die Bilanz wird immer unglaubwürdiger, die Probleme wurden weder gelöst noch etwa verbessert, ganz im Gegenteil.

      Man sollte sich schon mal darauf einstellen, daß die Bilanzierung von FJH so nicht fortgeführt werden kann und keinen true and fair view darstellt. Die kurzen Ausführungen im Bericht zu den Forderungen sind irreführend und passen ins Bild.

      Strong sell, Kursziel einstellig, sofern das Problem unglaubwürdig langer Projektlaufzeiten und daraus nicht berechneter Eigenleistungen nicht behoben wird.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 12:13:15
      Beitrag Nr. 51 ()
      Kurs weiter unter € 22,-.

      Die Börse ist zwar skeptisch, hat die Schlußfolgerungen aber noch nicht gezogen.

      Wer hier noch Positionen hält, sollte (vorsichtshalber) sofort alles verkaufen. Tradings - auch bei stärkeren Kursrückgängen - sollte man unterlassen.

      Denn wenn hier der Knall kommt (das Jahresende mit einer zu testierenden Bilanz steht bevor), dann sinkt das EK nach Ausbuchung der Problemposten der Forderungen von bis ca. € 80 Mio und des nicht werthaltigen goodwills von bis zu € 25 Mio verteilt auf 8,22 Mio Aktien auf € 0,40 pro Aktie. Außerdem dürfte FJH in 2003 ohne Buchhaltungstricks etwa ein Nullergebnis schreiben.

      Von den möglichen Kundenreaktionen will ich lieber nicht reden.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 15:32:34
      Beitrag Nr. 52 ()
      @goldmine

      Danke für Deine Ausführungen.

      Was mich am meisten bei FJA/FJH stört, ist die massiv und bewußt irreführende Informationspolitik.

      z.B. im Bereich DSO

      Hier habe ich die Berechnung nun nachvollziehen können: FJA+Heubeck haben im letzten Jahr zusammen 140 Mio. EUR Umsatz erzielt - dies geht aus einer Präsentation anläßlich der Übernahme hervor (zu finden über Google). (Auf FJA entfielen 130 Mio. und logischerweise auf Heubeck der Rest von 10 Mio. EUR).

      Bei akt. offenen Forderungen in Höhe von 89,817 Mio. EUR sind das: 89,817/140 * 360 Tage = 231 Tage.

      Aber: Unterstellen wir mal, dass Heubeck nicht eine derart katastrophale Relation von Umsätzen und offenen (fakturierten und nicht fakturierten) Forderungen hat und nehmen großzügig 5 Mio. EUR an (das wären immerhin ein halber Jahresumsatz), dann bleiben für ex. FJA ca. 85 Mio. EUR. Dies beziehen wir auf FJA`s 130 Mio. EUR im letzten Jahr (wird ja in diesem Jahr etwa vergleichbar sein), dann kommt eine DSO von 235 Tagen heraus. Bei 4 Mio. für Heubeck wäre die FJA DSO bei 238 Tagen statt 231 Tagen !

      Irreführend wie eh und je schreibt FJH im Quartalsbericht, dass sich " die ersten Effekte des umfangreichen Maßnahmenpakets bemerkbar" machen, " mit Hilfe dessen der Forderungsbestand abgebaut werden soll. So sanken die DSOs [...] von 233 auf 231 Tage und der Forderungsaufbau konnte verlangsamt werden" .

      Also ist allein durch den anzunehmenden Verbesserungseffekt aufgrund der Heubeck-Übernahme die DSO-Verringerung zustande gekommen. Dies als Erfolg verkaufen zu wollen, ist mehr als unseriös ! Im übrigen muß in diesem Zusammenhang auch nochmal aus diesem Thread weiter oben zitiert werden: " the company stated at the FY 2002 analyst meeting that it is targeting a DSO level of 158 days by year-end 2003" . Von einer DSO mit 158 Tagen ist FJH Lichtjahre entfernt - also wieder eine Aussage, die nichts wert war.

      Kommen wir nun zur Akquisition von Heubeck. Hier wurde ja ein geradezu astronomischer Betrag bezahlt. Allein der Goodwill beträgt knapp 25 Mio. EUR (Differenz aus 9- und 6-Monatsbericht). Der tatsächliche Kaufpreis liegt wesentlich höher:

      Eine Rate wurde im Juli bezahlt: offenbar 9,1 Mio. EUR - siehe Cash-Flow-Rechnung.

      Die zweite Rate und die 570.000 Aktien sind unter den sonst. kurzfristigen Verbindlichkeiten verbucht (insofern ist der größte Teil des Anstieg um 24,2 Mio. EUR erklärt).
      Unterstellen wir großzügig, Heubeck AG hat im Rahmen der Erstkonsolidierung von diesem Anstieg rund 1 Mio. EUR beigetragen, und auch noch einen weiteren Anstieg aus dem operativen Geschäft von FJA i.H.v. 1 Mio. EUR, dann blieben hier rund 22 Mio. EUR, die auf die 570.000 Aktien und die 2. Rate entfallen. Fragt sich nun, wie die 570.000 Aktien bewertet sind, ob zum Stichtag 30.9. (mit ca. 25 EUR) oder zum Stichtag des Vertragsschlusses (Mitteilung war am 22. Mai) mit ca. 18 Euro. Vermuten wir mal 25 Euro; dann hätten diese Aktien einen Wert von 14,25 Mio. EUR; somit bliebe für die 2. Rate 7,75 Mio. EUR. Vielleicht ist auch die 2. Rate soch hoch wie die erste. Bei einer niedrigeren Bewertung der Aktien kommt man auf deutlich höhere Werte. Insgesamt denke ich, der Kaufpreis lag im Bereich 15-20 Mio. EUR in Cash sowie die 570.000 Aktien, also insgesamt (zum Abschlusszeitpunkt) bei 25-30 Mio. EUR (Cash + Aktien).

      Was bringt Heubeck ?

      In 2002 waren es 10 Mio. EUR Umsatz. Es klingt nicht danach, dass Heubeck in diesem Jahr mehr beisteuert. Im Q3 lag der Umsatz von Heubeck bei 1,9 Mio. und das Betriebsergebnis bei 0,1 Mio. EUR. Da Heubeck im Beratungsgeschäft ist, unterstellen wir mal einen Rohertrag von 30 %. Unter diesen Prämissen könnte der Ergebnisbeitrag von Heubeck auf Jahressicht bei 10 Mio. EUR Umsatz beim Betriebsergebnis ziemlich genau 1 Mio. EUR betragen (entspräche einer realistischen EBIT-Marge von 10%). Auf den Kaufpreis bezogen käme das allerdings einem irrsinnigen EBIT-Multiple von 25-30 gleich ! Realistischer wären EBIT-Multiples im Bereich 6-8 !(Fairerweise muss man sagen, dass die Effekte eventueller Firmenwertabschreibungen nicht berücksichtigt sind. Falls man daher extrem großzügig 2 Mio. EBIT unterstellen würde, wäre das EBIT--Multiple bei 12,5 - 15, was immer noch viel zu teuer.)

      Und noch eine Unschönheit, die dem Leser so ganz geflissentlich untergejubelt wird. In der GuV werden zwar Umsätze und Ergebnisse von Heubeck eingerechnet, aber den Gewinn je Aktie berücksichtigt die zusätzlichen Aktien (570.000), die an Heubeck gehen werden, nicht bzw. nicht zeitanteilig. Das ist formal sicherlich korrekt, da die handelsregisterliche Eintragung noch nicht erfolgt ist, hinterläßt jedoch ein "Geschmäckle" , da für ein aussagekräftiges EPS diese Aktien anteilig berücksichtigt werden müssten. Rechnet man diese Aktien für die Quartals-GuV dazu, dann wäre der Gewinn je Aktie im Q3 bei 0,61 Euro (und nicht wie ausgewiesen bei 0,66 Euro) nach 0,60 Euro im Vorjahr. Also auch hier ein gutes Stück Augenwischerei ! Informationsweise hätte ich mir erwartet, daß dies als ergänzende Information mit ausgewiesen wird.

      Fazit:
      Auch wenn Independent Research heute eine Kaufempfehlung ausspricht und auch wenn die Aktie heute bei bislang 32 Tausend im Xetra gehandelten Stücken um 3 % zulegt, ist und bleibt FJH für mich ein klarer Verkauf. Nichts macht mehr mißtrauisch als eine irreführende und intransparente Kommunikation (=> " Erfolge" bei den DSO, Gewinn je Aktie ohne Verwässerung durch Akq. Heubeck). Die Bilanzrelationen haben sich weiter massiv verschlechtert, und der Kaufpreis mit einem Umsatzfaktor von 2,5 - 3 und einem EBIT-Faktor von 25-30 für Heubeck sind keineswegs vertrauenerweckend.

      CU
      Chateldon
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 18:03:15
      Beitrag Nr. 53 ()
      @chatel
      @goldmine

      danke für eure sehr erhellenden Beiträge
      zu chatels Frage nach der Bewertung der Heubeck Aktien kann ich folgendes beitragen:

      Veränderungen 21.10.2003 HRB 126580: FJH AG München (Leonhard-Moll-Bogen 10, 81373 München ). Auf Grund der von der Hauptversammlung vom 11.07.2002 erteilten Ermächtigung ist die Erhöhung des Grundkapitals um570.000,00 EUR auf 8.220.000,00 EUR durchgeführt. Durch Beschluss des Aufsichtsrats vom 21.07.2003 ist die Satzung in º 5 (Genehmigtes Kapital) geändert. Das Genehmigte Kapital vom 11.07.2003 (Genehmigtes Kapital 2002/I) beträgt nach teilweiser Ausschöpfung noch 3.255.000.Nicht eingetragen: Es werden 570.000 neue, auf den Inhaber lautende Stückaktien zum Gesamtausgabebetrag von 10.197.300 EUR ausgegeben. Die Kapitalerhöhung erfolgt durch Sacheinlage, indem die ROTONDA DREISSIG Vermögensverwaltung GmbH, Köln, 97.314 Aktien der HEUBECK AG, Köln einbringt. Wegen der Einzelheiten wird auf die eingereichten Urkunden Bezug genommen. Auf den Prüfungsbericht vom 22.9.03 wird hingewiesen.


      Die 570 000 Aktien wurden zum Gesamtausgabebetrag von 10.197.300 EUR ausgegeben. Daraus ergibt sich ein Preis von 17,89 Euro pro Aktie.

      Die Aktie ist ein ganz klarer Verkauf mit KZ unter 10 Euro .
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 00:40:16
      Beitrag Nr. 54 ()
      Strafanzeige gegen Softwarefirma FJH

      Die Münchener Staatsanwaltschaft muß sich mit den Bilanzierungsmethoden der TecDAX-Gesellschaft auseinandersetzen. wie uns ein Sprecher der Strafverfolgungsbehärde mitteilt, sei den Ermittlern der Inhalt einer Strafanzeige zur Kenntnis gebracht worden, in der, dem Vernehmen nach, der Vorwurf der Bilanzfälschung erhoben wird. Der Behördensprecher betont allerdings, daß bislang noch kein förmliches Ermittlungsverfahren eingeleitet worden sei. Zuvor hatte schon die Investmentbank Dresdner Kleinwort Wasserstein erhebliche Zweifel an der Werthaltigkeit des Zahlenwerks des Anbieters von Standardsoftware für Lebensversicherer geäußert. Die Analysten bemängeln insbesondere, daß per 30.6 knapp die Hälfte der gesamten Bilanzsumme aus unfakturierten Forderungen bestehe. Das sind Forderungen, für die noch nicht einmal eine Rechnung gestellt wurde und sich daher durch einen Wirtschaftsprüfer kaum kontrollieren lassen. Auffällig ist auch, daß FJH seit Jahren über Umsatz- und Gewinnsteigerungen berichtet, während die übrige Branche am Tropf hängt und es dem wichtigsten Wettbewerber, der ebenfalls börsennotierten COR, richtig dreckig geht. Fragen über Fragen, auf die Vorstanschef Professor Manfred Feilmeier bislang wirklich überzeugende Antworten schuldig blieb. Das bringt den Kurs ins Rutschen, der in den letzten Wochen trotz allgemeiner Börsenhausse um etwa 20 Prozent auf aktuell 22 Euro einbrach. Fazit: Anleger sei wachsam!

      prior, 7. november
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 13:14:27
      Beitrag Nr. 55 ()
      Kurs geht auf € 20,- zu. Technisch ist die Aktie k.o. und in einem scharfen Abwärtstrend. Nächstes Kursziel dürfte € 18,- / 15,- sein.

      Noch kann man über € 20,- verkaufen.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 14:08:51
      Beitrag Nr. 56 ()
      FJH nach "Prior"-Bericht über Anzeige unter Druck
      FJH fallen am Freitagmittag bei deutlich anziehenden Umsätzen zurück. Ein Händler begründet die Bewegung mit einem Bericht in der "Prior-Börse",demzufolge der Münchener Staatsanwaltschaft eine Anzeige wegen möglicher Bilanzfälschung vorliegt. Ein förmliches Ermittlungsverfahren soll die Staatsanwaltschaft dem Bericht zufolge noch nicht eingeleitet haben.
      +++ Benjamin Krieger vwd/7.11.2003/bek/gre
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 16:33:54
      Beitrag Nr. 57 ()
      Wie erwartet heute crash in FJH.

      Kurs bereits deutlich unter € 19,-.

      Kursziel aufgrund der Dynamik zunächst € 15,-.

      Ein trading in dieser Aktie sollte unbedingt vermieden werden, da nun sogar SAP als neuer Konkurrent von FJH gehandelt wird und wir damit einen operativen Auftragseinbruch erwarten können. Ein Käufer für FJH ist mit SAP Konkurrenz nicht absehbar.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 16:37:25
      Beitrag Nr. 58 ()
      "Auftragseinbruch"?! Was kann bei fingierten Aufträgen einbrechen???
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 16:38:55
      Beitrag Nr. 59 ()
      Übrigens: Spread im langlaufenden FJH-Put von Sal Oppenheim derzeit 6(!!!) Cent - vor ein paar Wochen war es noch die Hälfte...
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 16:44:07
      Beitrag Nr. 60 ()
      Aufträge werden ja auch teilweise berechnet, ca. 3/4. Wenn es da noch Verzögerungen und Stornos gibt, klappt FJH zusammen.

      Kurs fast bei € 17,-. Weiter sollte man hier nicht ins fallende Messer greifen. MLP ist ein Beispiel, was mit dem Kurs passieren kann.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 16:48:00
      Beitrag Nr. 61 ()
      Aktuell 25 Prozent Minus...
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 16:53:58
      Beitrag Nr. 62 ()
      Ja, sie werden berechnet, nur scheinen ja, was man so hört, kaum bekennende Auftraggeber zu existieren.
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 16:55:37
      Beitrag Nr. 63 ()
      Aktuell 31% Minus und ein Put-Spread von 7(!!!!!) Ct.
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 16:56:12
      Beitrag Nr. 64 ()
      Möchte mich bei euch bedanken.
      Hatte FJH im April gekauft weil auf dem ersten Blick die Aktie sehr günstig erschien(genau wie Plambeck).
      Als ich dann im August hier eure Analysen gelesen habe habe ich sofort verkauft und noch einen guten Gewinn mitgenommen.
      Danke nochmal an alle.
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 16:58:08
      Beitrag Nr. 65 ()
      Kurs unter € 15,-

      Crash setzt sich fort.

      Einstellige Kurse sind damit kurzfristig möglich. Da sich die IR von FJH noch nicht gerührt hat, sehe ich die Vermutung der Bilanzmanipulation solange als von FJH bestätigt an. Es bleibt abzuwarten, ob der Kauf von Heubeck nicht noch rückabgewickelt werden kann.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 16:58:42
      Beitrag Nr. 66 ()
      Jetzt bei 15,75 bald wieder ein kauf wert.
      B.B.
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 17:02:59
      Beitrag Nr. 67 ()
      > Jetzt bei 15,75 bald wieder ein kauf wert.

      Höchstens für kurzfristige Trader. Mittelfristig sehen wir einstellige Kurse, und für Langfristanleger ist der Wert mangels Substanz endgültig gestorben.
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 17:05:47
      Beitrag Nr. 68 ()
      Jetzt 14€
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 17:07:00
      Beitrag Nr. 69 ()
      Sal Oppenheim scheint den Direkthandel mit den FJH-Puts derzeit eimgestellt zu haben. Ob Euwax-Handel noch möglich ist, weiß ich nicht.
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 17:09:15
      Beitrag Nr. 70 ()
      42% Minus
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 17:17:11
      Beitrag Nr. 71 ()
      Offenbar hat auch die Euwax den Put-Handel eingestellt, aktuelle Anzeige 0,75/0,75, und bereits vorher war der Langläufer (läuft Ende 2004 aus) massivst unterbewertet (0,73 zu 0,80 bei einem Basispreis von 20 und einem Bezugsverhältnis von 0,1.
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 17:19:55
      Beitrag Nr. 72 ()
      Derzeit 0,68/0,68 - wird offenbar nur noch angekauft (und ist dabei massiv unterbewertet)
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 17:20:21
      Beitrag Nr. 73 ()
      Jetzt wieder 0,69/0,76
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 17:21:26
      Beitrag Nr. 74 ()
      Naja - dann treten die scheinbar in die Fußstapfen von Comroad&Co.
      TecDAX doch nur ein DreckDAX? Wäre echt schade,wenn die Unternehmen
      aus der Vergangenheit nichts gelernt hätten. Aber kleine Firmen mit
      nur 2 oder3 Großaktionären die zusammen über 50 Prozent der Anteile
      halten sind prinzipiell mit Vorsicht zu genießen. Da ist stets die
      höchste Gefahr der Manipulation.
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 17:23:48
      Beitrag Nr. 75 ()
      Bei einer Vola von 80 ist das Ding hoffnugslos überteuert!
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 17:28:23
      Beitrag Nr. 76 ()
      @Wolframit:
      Quatsch, die Onvista-Kennzahlen stimmen nie. Rechne doch einfach nach, der aktuelle Zeitwert ist minimal. Heute Vormittag war er noch viel höher.
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 17:30:48
      Beitrag Nr. 77 ()
      und wieder ein lehrstück über analsysten !!!!!!!!!
      das kursziel ist aber schnell erreicht worden :eek:

      07.11.2003
      FJH neues Kursziel
      HypoVereinsbank

      Die Analysten der HypoVereinsbank stufen die Aktie von FJH (ISIN DE0005130108/ WKN 513010) unverändert mit "neutral" ein.

      FJH habe seinen Umsatz im dritten Quartal dank der Konsolidierung von Heubeck um 4,8 Prozent steigern können, sei damit aber leicht hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Dennoch habe das EBIT von 7,0 auf 9,0 Mio. Euro aufgrund einer straffen Kostenkontrolle gesteigert werden können.

      Daher habe man die EPS-Schätzung für 2003 von 2,24 auf 2,36 Euro angehoben. Der faire Wert sei von 34 auf 32 Euro zurückgenommen worden, wobei die Analysten davon ausgehen, dass dieser in den kommenden Wochen aufgrund des weiter angestiegenen Forderungsbestands nicht erreicht werde. Angesichts eines Sicherheitsabschlags von 25 Prozent reduziere sich das Kursziel von 25 auf 24 Euro.

      Vor diesem Hintergrund bewerten die Analysten der HypoVereinsbank die Aktie von FJH weiterhin mit dem Votum "neutral".
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 17:32:42
      Beitrag Nr. 78 ()
      Mein Kursziel heute ! 17 bis 18 Euro!!!!!
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 17:34:38
      Beitrag Nr. 79 ()
      Echt krass der Absturz. Komischerweise kommst so etwas gerne
      Freitags auf den Markt,wenn alle bei FJH auf dem Weg nach
      hause sind und sich nicht äußern können;)Ein Schelm wer
      böses dabei denkt;) Scheinbar ist im Bereich 12-13 erstmal ein
      Boden der SL-Lawine gefunden worden

      Avatar
      schrieb am 07.11.03 17:37:54
      Beitrag Nr. 80 ()
      Übrigens:

      FJA war immer ein Kernstück des NEMFAX vom user Breitmaulfrosch.

      Kennt den noch jemand?
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 17:39:06
      Beitrag Nr. 81 ()
      Die haben doch noch nichtmal Geld ihren HP zu erneuern.
      Steht überall noch FJA.
      Die sind pleite
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 17:41:22
      Beitrag Nr. 82 ()
      Stellungnahme des Vorstands der FJH AG


      München, 7. November 2003 - Dem Vorstand der FJH AG ist zur Kenntnis gebracht worden, dass der Staatsanwaltschaft München eine anonyme Strafanzeige vorliegt. Der Inhalt der Anzeige ist uns derzeit nicht bekannt. Wir haben eine renommierte Anwaltskanzlei beauftragt, bei der Staatsanwaltschaft Akteneinsicht zu nehmen.

      Sollte es sich - wie heute in Teilen der Presse berichtet - um den Vorwurf der Bilanzfälschung handeln, so weisen wir diesen entschieden zurück. Der Vorstand der FJH AG ist unverändert der Auffassung, dass es keinerlei begründeten Anlass für derartige Vorwürfe gibt.









      Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
      Martina Faßbender, FJH AG, Leonhard-Moll-Bogen 10, 81373 München
      Telefon 089/769 01517, Telefax 089/76901606, E-Mail: martina.fassbender@fjh.com
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 17:45:24
      Beitrag Nr. 83 ()
      Ja das waren noch Zeiten mit Breitmaulfrosch und Co!!!
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 18:15:54
      Beitrag Nr. 84 ()
      Wie seht Ihr die weitere Entwicklung des Kurses in den nächsten Wochen (bis Jahresende)?

      - Eher Rebounce auf 20er Niveaus oder
      - Verfall bis ca 5er Niveau

      Bin gespannt auf die Antworten !
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 19:16:30
      Beitrag Nr. 85 ()
      @TiBreizh:
      Nun, die Vorwürfe sind ja ganz offensichtlich begründet. Wenn ein Unternehmen immer mehr Forderungen anhäuft und beständig einen deutlich negativen Cash-Flow hat, also sogar immer noch Geld aus der Kasse abgeht, muss etwas faul sein. Bis zum Jahresende werden wir m.E. deutlich einstellige Kurse sehen. Dasein als Pennystock im Jahr 2004 nicht ausgeschlossen.
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 21:10:35
      Beitrag Nr. 86 ()
      jetzt wissens auch die amis


      (c) 2003 Dow Jones & Company, Inc.

      BERLIN (Dow Jones)--A German prosecutor has launched an inquiry into dealings of IT company FJH AG`s (FJH.XE) six board members and one former board member, Financial Times Deutschland reports in its online edition, on allegations of fraud and stock price manipulation.
      Avatar
      schrieb am 08.11.03 08:42:55
      Beitrag Nr. 87 ()
      Jetzt erleidet FJA das gleiche Schicksal wie MLP!:cry:
      Avatar
      schrieb am 09.11.03 21:09:00
      Beitrag Nr. 88 ()
      danke für die infos
      Avatar
      schrieb am 09.11.03 21:48:46
      Beitrag Nr. 89 ()
      @jungfraus_erster_tip

      Sagmal was für Infos, :confused:

      oder sind die geheim ,:laugh: :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 09.11.03 22:26:24
      Beitrag Nr. 90 ()
      die in dem thraed hier
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 13:20:37
      Beitrag Nr. 91 ()
      Independent Research hat es nun auch gemerkt und FJH von Kaufen auf Verkaufen heruntergestuft.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 21.11.03 15:45:03
      Beitrag Nr. 92 ()
      Bislang keine Aufklärung seitens FJA, wie nicht anders zu erwarten war.

      Der Kurs wieder unter Druck. Kursziel weiter klar 1-stellig. Technisch ist die Aktie weiter k.o., an € 20,- abgeprallt, danach starker Abwärtstrend.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 22.11.03 19:58:15
      Beitrag Nr. 93 ()
      Man lese mal zwischen den Zeilen... :D :D :D
      Zu den Vorwürfen der Bilanzfälschung :
      "Der Vorstand ist unverändert der Auffassung...."
      Es handelt sich ergo um ne Meinung und nicht etwa das "de facto Wissen" um geordnete Bücher. :D :D :D
      Eine angemessene Antwort hätte in etwa so gelautet :
      "Der Vorstand hat mit Empörung den ungeheuerlichen
      Vorwurf der Bilanzfälschung zur Kenntnis genommen ".
      Und weiter "und behält sich kurzfristig (wichtig ! :D :D)
      rechtliche Gegenschritte vor ,welche die Reputation
      der Fjh wieder herstellen." oder "wird mit konsequenten
      bzw. entschiedenen Maßnahmen diesen Anschuldigungen entgegenwirken (ausräumen)"
      Alles Pustekuchen :laugh: :laugh:
      Das Feedback war verdammt verspätet und lasch.
      Ich gehe jede Wette ,dass diese Bude nicht sauber bucht.
      Mlp, da capo :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 24.11.03 18:21:55
      Beitrag Nr. 94 ()
      Will nicht schadenfroh sein, aber ich bin glücklicher-
      weise bei einem Mitbewerber investiert. Nachdem ich bei
      denen schon Prügel bezogen habe, betrachte ich mir dieses
      Spetakel mal bei Euch.

      Drücke Euch die Daumen, hoffe aber für mich, daß die
      Auftraggeber vielleicht nach und nach an einen Wechsel
      des Softwareanbieters nachdenkt!

      Grüsse
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 00:32:08
      Beitrag Nr. 95 ()
      @aktientiger2:
      Kommt darauf an, auf welcher Seite man steht... Ich bin auch investiert - aber in einen FJH-Put...
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 09:59:47
      Beitrag Nr. 96 ()
      # 95

      Da hast Du natürlich völlig recht. Wundert mich, daß
      der Kurs jetzt anscheinend einen Halt gefunden hat.
      Bleibe dran.
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 11:24:43
      Beitrag Nr. 97 ()
      @aktientiger2:
      > Da hast Du natürlich völlig recht. Wundert mich, daß
      > der Kurs jetzt anscheinend einen Halt gefunden hat.
      > Bleibe dran.

      Ich auch. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir auf diesem hohen Niveau verharren werden. Es ist aber nun mal so, dass immer mal wieder risikobereite (oder verrückte? ;-) ) Anleger einsteigen und so den Kurs stützen. Die steigen dann aber bei der nächsten Abwärtsbewegung meist wieder aus, wodurch der Rutsch wiederum beschleunigt wird. Das konnte man in den letzten Tagen und Wochen gut beobachten.
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 13:18:17
      Beitrag Nr. 98 ()
      @BartS.

      Hat sich denn das Management zu den Vorwürfen geäussert?
      Die werden doch nicht tatenlos zusehen, wie die Aktie
      früher oder später doch absäuft.
      Wenn allerdings an den Vorwürfen nichts dran ist, dann
      kaufen jetzt die Familien/Freundskreis gerade ein.

      Vernünftig betrachtet würde ich das aber ausschliessen, daß hier aus taktischen Gründen mit einem anständigen
      Dementi gewartet wird.
      Bin jedenfalls sehr gespannt, auch wenn es für meine Brain
      Force vermutlich unerheblich ist, ob das Managemnent fliegt oder sich der Aktienkurs auf einen Bruchteil mini-
      miert.

      Darf man fragen, was für einen Put Du Dir da geholt hast? Vielleicht geh ich da auch nochmal rein.

      Grüsse
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 13:43:29
      Beitrag Nr. 99 ()
      @aktientiger2:
      Das Management hat die Vorwürfe abgestritten - ohne auch nur im Entferntesten stichhaltige Gegenbelege aufzuführen. Der Text müsste auf w:o noch zu finden sein (unter News, oder so). Und ich gehe davon aus, dass sie einfach deshalb nichts Stichhaltiges vorweisen konnten, weil es schlichtweg nichts gibt!
      Ich habe den Put mit der WKN 958988 gekauft (es gibt auch noch einen, der nächsten Monat ausläuft). Aber Achtung: Sal. Oppenheim hat nach dem Crash einen wirklich unverschämten Spread eingeführt. Das stört mich zwar jetzt noch nicht, da ich noch deutlich tiefere Kurs erwarte. Sollte der Emittent nach einer Beruhigung der Lage den Spread aber nicht wieder deutlich verringern, erwäge ich, mich "irgendwo" zu beschweren (Emittent, BAFIN, Euwax, etc.), muss dann mal schauen, wer der beste Ansprechpartner ist.
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 14:32:29
      Beitrag Nr. 100 ()
      Hi Tiger :)
      guckst du in http://www.wallstreet-online.de/si/?&mpid=2&uid=275886&iid=f… unter Aktuell ganz unten Optionsscheine...

      Viel Glück! :)
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 14:33:11
      Beitrag Nr. 101 ()
      Dankg Dir. Schau mir das auch gleich mal an.

      Bis dann.
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 15:25:49
      Beitrag Nr. 102 ()
      Was ist denn hier los.
      Runter auf unter 14 und nun bei 16.5:eek: :eek: :eek:

      Dies innerhalb einer halben Stunde
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 15:31:59
      Beitrag Nr. 103 ()
      Jetzt schon ueber 17:eek: :eek: :eek:
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 15:38:59
      Beitrag Nr. 104 ()
      @paris

      Das nennt man short squeeeeeeeeeeze!
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 15:41:44
      Beitrag Nr. 105 ()
      Nein und ja, habe gerade eine Meldung ueber den Ticker erhalten, dass die Wirtschaftspruefer der FJA eine korrekte Buchhaltung attestiert haben und das Gutachten an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet haben.

      Kursziel 25 Euro:eek: :eek: :eek: :cool:
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 15:45:43
      Beitrag Nr. 106 ()
      Ja, und zwar von KPMG. Wenn ich mich nicht sehr irre, hatten die damals auch Comroad testiert...
      Ihr könnte ja gern kaufen - ich behalte meinen Put.
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 15:48:05
      Beitrag Nr. 107 ()
      München, 25. Nov - Die im Zentrum
      staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen stehende FJH
      AG sieht sich durch ein Gutachten der
      Wirtschaftsprüfer von KPMG vom Vorwurf der Bilanzfälschung
      entlastet.
      " Das Gutachten, das heute vorgelegt und gleich an die
      Staatsanwaltschaft weitergeleitet wurde, belegt eindeutig,
      dass die erhobenen Vorwürfe substanzlos und falsch sind" ,
      teilte die im TecDax gelistete Gesellschaft am Dienstag in
      München mit. KPMG habe bestätigt, dass der Position " noch
      nicht fakturierte Forderungen" in der Bilanz tatsächliche
      Aufträge gegenüber stünden.
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 15:50:39
      Beitrag Nr. 108 ()
      Ich halte es zwar für extrem unwahrscheinlich, aber nur mal theoretisch angemommen, das KPMG-Urteil stimmt: Dann würde mich dennoch interessieren, wann FJH denn nun endlich die Forderungen in Rechnung stellt und einen positiven Cash-Flow erwirtschaftet.
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 15:54:02
      Beitrag Nr. 109 ()
      wow

      bitte anschnallen und gut festhalten

      danke
      :cool: :cool: :cool:
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 15:56:48
      Beitrag Nr. 110 ()
      apropos , wo bleibt eigentlich die ad hoc meldung?????

      oder beeinflußt die nachricht den kurs nicht??????????????????????????????????? :confused: :confused: :confused: :confused:
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 15:57:33
      Beitrag Nr. 111 ()
      Dein put ist bald nichts mehr wert:laugh: ;)
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 15:59:16
      Beitrag Nr. 112 ()
      @Paris03:
      Das wage ich zu bezweifeln...
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 15:59:36
      Beitrag Nr. 113 ()
      KPMG??????

      Genau!! - die haben den Bock zum Gärtner gemacht. Ich fasse es nicht. Ausgerechnet die
      Nieten die Comroad jahrelang alles abgesegnet haben was die wollten???

      Wie blöd ist eigentlich FJH??

      http://www.rp-online.de/druckversion.phtml?url=/news/wirtsch…

      ist der Ruf erst ruiniert testiert es sich ganz unbeschwert :)

      http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,druck-1914…
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 16:01:10
      Beitrag Nr. 114 ()
      @Rhinestock:
      > Wie blöd ist eigentlich FJH??

      Wieso blöd? Ich vermute, das war reinste Absicht.
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 16:06:12
      Beitrag Nr. 115 ()
      #114 von BartS

      Absicht? Wieso? Bei dem Namen KPMG klingelt es doch sofort bei den
      meisten ohne Gedächnisschwund und der Name Comroad erscheint.

      Die wollten sich doch reinwaschen. Warum dann gerade der Prüfer??
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 16:08:34
      Beitrag Nr. 116 ()
      @Rhinstock:
      Na aber einen anderen, der die Bilanz bestätigt, finden sie doch nicht! Ein Versuch ist es wert, dachten sie wohl.
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 16:14:33
      Beitrag Nr. 117 ()
      ...den nicht fakturierten Forderungen stehen tatsächliche Aufträge von Sal. Opppenheim gegenüber???
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 18:14:32
      Beitrag Nr. 118 ()
      Hiall,

      KPMG war wahrlich keine gute Wahl...ist MLP damals nicht auch direkt zu KPMG gelaufen. Aber das ist nicht mein eigentlicher Punkt.

      Die Pressemeldung (nicht AdHoc) sagt:
      "Untersucht wurde in dem Gutachten der Abschlussposten `noch nicht fakturierte Forderungen` zu den Stichtagen 31.12.2002 und 30.06.2003. Die Prüfer bestätigen in ihrem Gutachten ohne Vorbehalte, dass die Bilanzierung dieser Forderungen korrekt und konform mit den Vorgaben nach IAS ist. Allen Forderungen in dieser Bilanzposition stehen tatsächliche Aufträge gegenüber"

      Leider ist das eine Aussage, die wir auch hier in diesem Thread zu Beginn schon getroffen hatten. Die Bilanzierung von "Work in Progress" unter dem Label `noch nicht fakturierte Forderungen` nach IAS wurde ja hier so nicht bestritten.

      Fraglich war aber deren Werthaltigkeit. Ich bezweifele, dass KPMG hier überhaupt genügend Zeit hatte, sich die Projekte einzeln anzuschauen, um dies zu beurteilen. So ein im Brennpunkt stehendes Gutachten muss bei KPMG mindestens durch den Vorstand. Und wenn dafür ein "Testat" ausgefertigt wird, dauert das seine Zeit. Insofern glaube ich eher an eine reine Bestätigung des IAS Buchungsvorgangs.

      Weiss jemand von Euch mit juristischen Kenntnissen, ob es möglich ist an dieses Gutachten der Staatsanwaltschaft heranzukommen ? Ist so etwas öffentlich, oder kann man Akteneinsicht erhalten. Dafür würde ich mir sogar EINE Aktie kaufen.

      Im übrigen bleibt folgende Aussage:
      Der Cash_flow ist stark negativ und wenn FJH weiterhin Geld mit dieser Rate verbrannt, geht das Unternehmen früher oder später pleite. EGAL ob die Forderungen berechtig sind oder nicht !

      Gruss

      TiBreizh
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 18:27:41
      Beitrag Nr. 119 ()
      FJH AG: KPMG-Gutachten bestätigt Bilanzierung



      Bilanzposition "Nicht fakturierte Forderungen" korrekt bilanziert und werthaltig korrekt bilanziert und werthaltig
      Komplettes Gutachten wurde heute dem Staatsanwalt vorgelegt

      München, 25. November 2003 - Der Vorstand des im TecDAX notierten Beratungs- und Softwarehauses FJH AG hat von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG Bayerische Treuhand ein umfassendes Gutachten zur Bilanzposition "nicht fakturierte Forderungen" erstellen lassen, um die in diesem Punkt gegen das Unternehmen erhobenen Vorwürfe zu widerlegen. Das Gutachten, das heute vorgelegt und gleich an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet wurde, belegt eindeutig, dass die erhobenen Vorwürfe substanzlos und falsch sind.

      Untersucht wurde in dem Gutachten der Abschlussposten "noch nicht fakturierte Forderungen" zu den Stichtagen 31.12.2002 und 30.06.2003. Die Prüfer bestätigen in ihrem Gutachten ohne Vorbehalte, dass die Bilanzierung dieser Forderungen korrekt und konform mit den Vorgaben nach IAS ist. Allen Forderungen in dieser Bilanzposition stehen tatsächliche Aufträge gegenüber.

      Der Vorstand der FJH AG hatte unmittelbar nach bekannt werden der in einer anonymen Anzeige erhobenen Vorwürfe KPMG mit der Prüfung der Bilanzierung beauftragt. KPMG Bayerische Treuhand war zuvor noch nie für FJH oder eine der Tochtergesellschaften tätig, so dass die absolute Neutralität und Unvoreingenommenheit der Prüfer gewährleistet ist.

      korrekt bilanziert und werthaltig korrekt bilanziert und werthaltig
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 18:43:50
      Beitrag Nr. 120 ()
      @Kostnix69

      ich unterscheide zwischen Werbung und dem "Text der Prüfung"...und die Pressemeldung enthält meines Erachtens eine Kernaussage, die in WP-Deutsch geschrieben wurde und aus dem KPMG Bericht stammt. Das ist der relevante Teil...der Rest ist Werbung (Überschrift, 1. und letzter Absatz).

      Werthaltigkeit kann KPMG nämlich nur dann bestätigen, wenn von alle FJH Kunden entsprechende Bestätigungen eingegangen wären. Sprich der Kunde bestätigt, dass wenn zu den Prüfungszeitpunkten 31.12. udn 30.06. eine Rechnung über die Summe x geschrieben worden wäre, diese von Ihnen akzeptiert und bezahlt wird. Und hier bezweifle ich, dass dies in einer Woche geschehen kann. Jeder der mal mit Buchhaltung und WP zu tun hatte wird das bestätigen.

      Gruss

      TiBreizh
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 23:20:52
      Beitrag Nr. 121 ()
      > Der Cash_flow ist stark negativ und wenn FJH weiterhin Geld mit dieser Rate verbrannt, geht das Unternehmen früher oder später pleite. EGAL ob die Forderungen berechtig
      > sind oder nicht !

      So ist es. Angenommen, mit den Bilanzen selbst ist wirklich alles Ordnung, dann muss FJH dennoch "irgendwann" (bares) Geld verdienen, um zu überleben. Und ich sehe bislang keinerlei Anzeichen, dass das in absehbarer Zeit der Fall ist.
      Avatar
      schrieb am 26.11.03 01:01:09
      Beitrag Nr. 122 ()
      @TiBreizh - #120

      Bald steht ja der nächste jahresabschluss vor der Tür. Da lässt sich ja im Rahmen einer Saldnebestätigungsaktion dein vorgeschlagenes Procedere nachholen :D

      Abewr da kann mind. 1 Monat durchs Land gehen.

      1.) Die Wirtschaftsprüfer müssten dann halt einmal bestätoigen, dass jeder Kunde eine Saldenbestätigung erhalten und beantwortet hat ! :D

      2.) Die Wirtschaftsprüfer müssten die Geamtszahl der angeschriebenen Kunden angeben und müssten die Anzahl der Übereinstimmungen des Saldos sowie die Anzahl der Abweichungen und den Gesamtwert der Abweichung in Euro angeben ! :D

      Wichtig wäre, dass die Kunden von der WP-Gesellschaft ausgewählt und ganz wichtig :D auch von der WP angeschrieben werden und die Rückantwort ausschliesslich an die WP-Gesellschaft erfolgt. (Dies wird von einigen Firmen und WP-Gesellschaften auch nicht immer so vollzogen, obwohl dies der sauberste Weg einer WP-Prüfung wäre :D - habe auch mal eine Zeit lang in einem Unternehmen mit WP-Prüfern zu tun gehabt, welches in einem NM-Unternehmen eingegliedert war :D )

      Dann könnte man rel. sicher sein, dass die zahlen evtl. stimmig sind.

      Ich frage mich nur, wie solch eine Firma 2stellige Kursniveaus noch halten kann.

      Das sieht mir hier ganz nach einer Blasenbildung aus.

      Die Blase ist noch nicht richtig angestochen worden ! :D

      Gruss, der Hexer :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 26.11.03 08:55:26
      Beitrag Nr. 123 ()
      #120 Naja, und das seh ich dann schon recht utopisch, und ich wollte auch nicht in eine Firma investiert sein, die darauf verzichtet, Rechnungen zu stellen, von denen sie erwartet, dass sie auch bezahlt werden...:cool:
      Avatar
      schrieb am 26.11.03 09:10:15
      Beitrag Nr. 124 ()
      ihr seid nur alle sauer, dass ihr nicht dabei seid, dabei ist es noch nicht zu spaet zum einsteigen
      kursziel 24 euro
      Avatar
      schrieb am 26.11.03 10:18:56
      Beitrag Nr. 125 ()
      @ BartS.

      Ich hatte mir gerade überlegt ebenfalls einen PUT-Schein auf FJH, analog zu Deinem Kauf, zu kaufen; aber ein Spread von 15 Cents bei einer implezierten Volatilität von 85 ist eine absolute Frechheit ! Die Volatilität ist, vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklung, m.E. ja noch o.k. aber der Spread ist eine Schweinerei ! Für mich als möglicher Käufer ist dies eine Frechheit, für dich BartS. als Besitzer, ist dies m.E. absolute Nötigung den Schein bis zur Beruhigung der Lage auf Teufel komm raus halten zu müssen... Es musste einfach mal gesagt werden !
      Avatar
      schrieb am 26.11.03 11:01:16
      Beitrag Nr. 126 ()
      Die Bestätigung der Aufträge durch das WP-Gutachten ändert nichts am Sachverhalt.

      Selbstverständlich gibt es Aufträge, die Frage ist aber, wie werthaltig sind die aktivierten Auftragsbestände und wie entwickelt sich der Bestand sowie der Umsatz (ex aktivierter Bestand) weiter?

      Die Unlogik eines werthaltigen Auftragsbestands gilt weiterhin. Die ebenfalls stark ansteigenden Posten goodwill und aktive RAP wurden nicht geprüft. Dafür wird es sicherlich auch irgendwelche Sachverhalte geben, auch hier aber die Frage, wie werthaltig das ist.

      FJH ist eine bilanzielle black-box. Sowas geht selten gut. Daher nur ein Invest für Hazadeure oder Zocker.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 26.11.03 13:46:33
      Beitrag Nr. 127 ()
      @Schulzse:
      Entweder hat sich jemand beschwert, oder es liest hier jemand von Sal. Oppenheim mit... Zwischenzeitlich waren sie auf 10 Ct. runtergegangen, und jetzt sind es halbwegs akzeptable 5 Ct.
      Avatar
      schrieb am 26.11.03 14:22:25
      Beitrag Nr. 128 ()
      Hallo Männer.

      FJH suuuuuuper!!

      FJD suuuuuuper!!!

      FDH suuuuuuuper!!!

      Sie sind der Meinung FJH ist suuuuuuuuper!!!

      Schade daß ich bei €17,30 schon wieder ausgestiegen war.

      See you at € 14 vielleicht irgendwann mal wieder.

      Oder € 30 !

      Egal.
      Avatar
      schrieb am 26.11.03 16:04:16
      Beitrag Nr. 129 ()
      deutsche bank stuft fjh auf kaufen hoch!!!!!
      Avatar
      schrieb am 27.11.03 02:19:19
      Beitrag Nr. 130 ()
      @puettlingen

      ist doch grad ne gute Gelegenheit alle Restbestaende abzubauen.
      Avatar
      schrieb am 27.11.03 19:07:07
      Beitrag Nr. 131 ()
      Oder sich zurücklehnen und beim Steigen zugucken :D :D
      Avatar
      schrieb am 16.12.03 13:49:45
      Beitrag Nr. 132 ()
      Aus dem heutigen Interview mit dem CFO leite ich einige Vermutungen ab.

      So stellt er langfristige Projekte heraus und betont dabei die großen Softwareentwicklungsprojekte mit Basler und Vers.kammer Bayern. Hierbei handelt es sich nicht um die Anpassung bestehender Softwarepakete, sondern eher um wesentliche Neuentwicklungen. Eine Segmentberichterstattung wird IAS-widrig unterlassen.

      Wenn man an Toll Collect denkt, so kann man sich ein Bild machen von den Unwägbarkeiten einer Bilanzierung nach POC. Sofern die Software endgültig nicht laufen sollte (sie wird ja schon ewig lange entwickelt), muß alles, was der Kunde dann nicht mehr zahlt oder zahlen will, abgeschrieben werden.

      IMO ist das eine unzulässige Aktivierung von Entwicklungsprojekten mit unsicherem Ausgang. Diese Vermutung wird auch von den fehlenden Zwischenabrechnungen, Abschlags- oder Vorauszahlungen unterstützt.

      Ich halte daher die Abschlüsse der FJH nicht für true and fair. Meine Kurseinschätzung 1-stellig bleibt bestehen.

      Strong sell.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 16.12.03 14:50:53
      Beitrag Nr. 133 ()
      Hier sollte noch mein Beitrag zum Prüfer KPMG erscheinen, der nun unter Kosto´s threat als #25 steht.

      Technisch ein schönes rounding top mit 1. Ziel € 15,- / 16,-.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 16.12.03 18:12:37
      Beitrag Nr. 134 ()
      Hi all,

      an dieser Stelle mal das Interview zum mitlesen...hat jemand Anmerkungen ?

      Gruss

      TiBreizh

      PS: Mann könnte meinen, der Fragensteller hat diesen Thread vorher gelesen und einiges für das Interwiew verwendet.

      ----
      Interview mit CFO von FJH
      Finanzen.net

      Frage: Herr Dr. Meindl, die FJH AG galt an der Börse bislang als ein sehr seriöses Unternehmen. Durch eine anonyme Anzeige, mit dem Vorwurf das Management würde die Bilanzen fälschen, scheint der gute Ruf in kürzester Zeit verloren zu sein. Wie kann es überhaupt soweit kommen und trifft das Wortspiel, "wo Rauch ist, ist auch Feuer" auf Ihr Unternehmen zu?

      Dr. Thomas Meindl: FJH war und ist ein seriöses Unternehmen und das wird auch weiterhin so bleiben. Wenn man die Entwicklung an der Börse betrachtet, sieht man, dass der Markt auch dieser Meinung ist.

      Bekanntermaßen handelt es sich ja um eine anonyme Anzeige und es stellt sich natürlich die Frage, wer denn einen Vorteil aus dieser Anzeige zieht. In der Zwischenzeit prüft auch die BaFin die Kursverläufe der letzten Wochen. Im Markt gibt es Stimmen, dass es sich um einen Fall der Kursmanipulation durch Dritte handeln könnte, wie es bei einigen anderen Unternehmen in der Vergangenheit auch schon geschehen ist. Die "Börsen-Zeitung" hat zum Beispiel Vermutungen angestellt, dass hier Leerverkäufer am Werk waren.

      Ihr Wortspiel ist zwar nett, aber das Gutachten von KPMG belegt doch eindeutig, dass es auf uns nicht zutrifft. Vielmehr stammt der Rauch von einem Feuer, das von Dritten gelegt wurde. Das bezeichnet man dann wohl eher als Brandstiftung...

      Frage: Hat die FJH AG unter den Vorwürfen im operativen Geschäft gelitten im jetzigen Quartal?

      Dr. Thomas Meindl: Wir sind noch mitten im Quartal. Ich kann zur Stunde deshalb noch keine Aussage treffen. Mit unseren Kunden sind wir aber ständig in Kontakt und haben sie laufend über die aktuellen Ereignisse informiert. In dem Zusammenhang haben wir von Kundenseite erhebliche Unterstützung erfahren. Die meisten unserer Kunden kennen uns schon sehr lange und haben deutlich gemacht, dass sie hinter uns stehen. Wir sind schließlich schon seit mehr als 23 Jahren am Markt und haben sehr langlaufende Kundenbeziehungen. Größeren Einfluss hat da schon eher die allgemeine Verunsicherung der Branche durch die anhaltende politische Diskussion über die künftige Gestaltung der Altersvorsorge und durch die Entwicklung an den Kapitalmärkten. Abgesehen davon ist das vierte Quartal bei uns immer recht volatil, weil häufig noch in letzter Minute über die Vergabe von Aufträgen entschieden wird.

      Frage: Für das Gesamtjahr 2003 haben Sie ein Ertragswachstum von 10 Prozent auf über 18 Mio. Euro in Aussicht gestellt. Können Sie das Ziel bekräftigen?

      Dr. Thomas Meindl: Wie bereits gesagt, wir sind mitten im Quartal.

      Frage: In Ihrer Bilanz wird von vielen Analysten die Position "unfakturierte Forderungen" kritisiert. Der Posten steht mit über 70 Mio. Euro in den Büchern und steigt stets kräftig an und macht inzwischen knapp 50 Prozent der Aktiva aus. Bereitet Ihnen das keine Bauchschmerzen?

      Dr. Thomas Meindl: Die KPMG hat in ihrem Gutachten diese Forderungsposition dem Grunde und auch der Höhe nach geprüft. Und zwar zu den Stichtagen 31. Dezember 2002 und 30. Juni 2003, weil diese entscheidend für die Ermittlungen des Staatsanwalts sind. In diesem Gutachten wurde die Werthaltigkeit dieser Forderungen bestätigt.

      Aber natürlich halten wir an dem Ziel fest, diese Position mittelfristig abzubauen. Unser Geschäftsmodell ist von langfristigen Kundenprojekten geprägt, die sich in dieser Position widerspiegeln. Das daraus resultierende Bilanzbild ist Teil unseres Geschäfts und bereitet mir keine Bauchschmerzen. Vor allem, weil ich auch weiß, dass die Umsätze in der Zukunft durch diese langfristigen Projekte gesichert sind.

      Frage: Nach IAS ist Ihre Bilanzierungspraxis natürlich regelkonform. Der Posten stellt aber einen ständigen Risikofaktor dar. Haben Sie schon Überlegungen getroffen, nicht Abstand von dieser progressiven Bilanzierung zu nehmen?

      Dr. Thomas Meindl: Wir werden auch weiterhin so bilanzieren wie bisher und gemäß IAS für die noch nicht fakturierten Aufträge die POC-Methode anwenden. Damit verbunden ist natürlich, dass zu jedem Stichtag eine Bewertung dieser Position vorgenommen wird. Für uns gibt es keinen Grund von dieser Bilanzierungsmethode Abstand zu nehmen, denn das ist die vorgeschriebene und übliche Bilanzpraxis nach IAS.

      Frage: Sie haben dem Staatsanwalt und auch den Wirtschaftsprüfern von KPMG die unfakturierten Forderungen im Detail erläutert. Auf wie viel Kunden belaufen sich eigentlich diese Forderungen und wie hoch ist die Ausfallquote? Zudem sollen einige Verträge nur per Handschlag getroffen worden sein - hier stellt sich natürlich dann die Frage, was Sie KPMG vorgelegt haben?

      Dr. Thomas Meindl: Diese Forderungen verteilen sich auf mehr als 40 Kunden. Bei den in Rechnung gestellten Forderungen liegt der Forderungsausfall seit mehr als zehn Jahren im kleinsten Promillebereich. Bei den unfakturierten Forderungen gibt es in diesem Sinne keinen Forderungsausfall. Hier muss vielmehr zum Stichtag jeweils eine Bewertung der Position stattfinden.

      Was unsere Verträge betrifft, so schließen wir mit unseren Kunden meist zunächst Vorverträge, um möglichst schnell mit der Arbeit beginnen zu können. Denn häufig handelt es sich um geschäftskritische Projekte. Sollte dann wider Erwarten kein Vertrag zu Stande kommen, können wir auf jeden Fall die erbrachten Leistungen in Rechnung stellen. In der Bilanzposition unfakturierte Forderungen finden sich dann auch nur die Leistungen, die wir schon für den Kunden erbracht haben. KPMG hat die entsprechenden Einzelpositionen ab einer bestimmen Größenordnung alle vollständig geprüft. Bei den übrigen wurden Stichproben genommen. Wir haben KPMG sämtliche Unterlagen vorgelegt, so dass sie beurteilen konnten, ob die Verträge nach IAS-Grundsätzen richtig erfasst wurden. Bei diesen Unterlagen handelte es sich zum Beispiel um Vorverträge oder um Rahmenverträge, innerhalb derer weitere Aufträge erteilt worden waren.

      Der Begriff "Handschlagverträge" ist hier vollkommen irreführend. Denn wenn der Kunde einen Auftrag erteilt und schriftlich festgehalten wird, was dafür gemacht wird und wenn außerdem noch entsprechende vertragliche Vereinbarungen durch einen vorhandenen Rahmenvertrag gegeben sind, dann besteht eindeutig ein Vertragsverhältnis.

      Ebenso absurd ist die hier und da in der Presse aufgestellte Behauptung, dass unser Vorstandsvorsitzender, Herr Prof. Feilmeier, allein die Verträge an Land zieht und diese per Handschlag entgegennimmt. Wir sind ein Unternehmen mit über 1.000 Mitarbeitern, von denen sehr viele im Vertrieb arbeiten und Aufträge akquirieren.

      Frage: In der Vergangenheit haben Sie oftmals neue Kundenaufträge per Ad-hoc oder per Pressemitteilung bekannt gegeben. In diesem Jahr haben Sie keinen größeren Auftrag verkündet. Haben Sie in 2003 neue Kunden und größere Aufträge erhalten, zumal die Investitionsbereitschaft der deutschen Lebensversicherer alles andere als gut ist?

      Dr. Thomas Meindl: Bei den Lebensversicherern ist derzeit sicherlich eine gewisse Zurückhaltung zu spüren. Aber die Dinge, die dringend sind, werden dennoch durchgeführt. So haben wir im Laufe diesen Jahres auf der Grundlage unserer langjährigen Kundenbeziehungen und unserer stabilen Kundenbasis diverse neue Aufträge gewinnen können. Aber das ist nicht jedes Mal ein Thema für eine Ad-hoc-Mitteilung und gehört quasi zu unserem Geschäft. Zudem schreibt die BaFin ja auch vor, dass nur wesentliche Aufträge per Ad-hoc gemeldet werden dürfen. Einige Aufträge haben wir aber auch im Rahmen der Quartalsberichterstattung genannt, wie zum Beispiel den von Credit Suisse in Prag. Hier sind wir immer darauf angewiesen, dass der Kunde mit der Veröffentlichung einverstanden ist.

      Darüber hinaus haben wir in den letzten beiden Jahren ja auch viele größere und langfristige Projekte begonnen, die in diesem Jahr fortgesetzt wurden. Zum Beispiel das Großprojekt bei der Basler in der Schweiz. Oder die Fortsetzung des Projekts für die Versicherungskammer Bayern in Deutschland. Bei uns ist liegt der Schwerpunkt nicht unbedingt darauf, ständig neue Kunden zu gewinnen, da wir schon eine sehr breite Kundenbasis haben. Sehr wichtig ist für uns auch, bei den bestehenden Kunden Projekte fortzusetzen oder neue Aufträge in anderem Themengebieten zu gewinnen.

      Frage: FJH hat seit dem Börsengang kumuliert mehr als 40 Mio. Euro verdient. Ihre Barbestände haben sich aber im selben Zeitraum mehr als halbiert. Wie passt das zusammen und haben Sie eine Erklärungen dafür, weshalb Ihr Cash-Flow die Steigerungsraten wie beim Gewinn in den letzten Jahren nicht mithalten kann?

      Dr. Thomas Meindl: Beim Börsengang haben wir ja schon angekündigt, dass wir die Gelder dazu verwenden werden, unsere Standardsoftware weiter zu entwickeln. Zudem haben wir uns an einigen Firmen beteiligt. Und wir haben das Geld für die Verbesserung unserer Infrastruktur verwendet. Damit sind wir gut gerüstet, um innovative und marktgerechte Produkte für die Zukunft anbieten zu können. Wir rechnen in den kommenden Jahren mit dem Rückfluss aus diesen Investitionen.

      Frage: Vor kurzem haben Sie die HEUBECK AG übernommen. Das Unternehmen hat in 2002 8,6 Mio. Euro umgesetzt und 0,344 Mio. Euro verdient. Sie haben für den Betrieb mehr als 25 Mio. Euro bezahlt. Ist das nicht viel zu viel?

      Dr. Thomas Meindl: Unserer Meinung nach war es keineswegs zu viel. Sonst hätten wir es ja auch nicht gezahlt. Mit HEUBECK konnten wir ein führende Beratungsunternehmen im Bereich des Altersvorsorgemarktes mit einer sehr bekannten Marke und einem sehr guten Namen erwerben. HEUBECK hat mehr als 1.000 Kunden, was für uns natürlich den Vorteil hat, dass wir darüber neue Kundenkreise außerhalb des Versicherungsbereichs erschließen können. Wir haben nun die Möglichkeit, unsere Software im Bereich Altersvorsorge mit den Beratungsdienstleistungen und dem Know-how zu kombinieren, die das Haus HEUBECK mitbringt. FJH bietet nunmehr alles aus einer Hand an.

      Frage: Durch die Übernahme entstand in der Bilanz ein Goodwill von 28 Mio. Euro. Besteht ein außerordentlicher Abschreibungsbedarf?

      Dr. Thomas Meindl: Nein, das sehen wir nicht. Ich sehe eher, dass der Altersvorsorgemarkt in den nächsten Jahren noch viel stärker wachsen wird.

      Frage: Ihr Unternehmen hat viel Vertrauen in den letzten Wochen verloren. Was werden Sie tun, um den guten Ruf Ihres Hauses wieder herzustellen?

      Dr. Thomas Meindl: Wir werden wie bisher auch mit unseren Kunden und mit unseren wichtigsten Investoren laufend im Gespräch bleiben und deutlich machen, dass FJH weiterhin ein gutes und erfolgreiches Unternehmen ist.

      Mit dem KPMG Gutachten haben wir ja bereits gezeigt, dass unsere Bilanzierung einwandfrei ist. Was die anonyme Anzeige betrifft, so konnte hier jemand zu Lasten unseres Unternehmens einen persönlichen Vorteil erzielen. Wir werden in dieser Angelegenheit aber erst einmal die Ergebnisse der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und der BaFin abwarten und hoffen, dass das Verfahren für uns bald erledigt ist. Ob wir zu einem späteren Zeitpunkt noch rechtliche Schritte gegen den Urheber der Anzeige einleiten, können wir erst entscheiden, wenn diese Ergebnisse vorliegen.

      Frage: Was versprechen Sie sich vom kommenden Jahr und werden Sie Ihre Aktionäre wieder mit einer Dividende für das Jahr 2003 verwöhnen?

      Dr. Thomas Meindl: Wir gehen davon aus, dass wir in 2004 wieder gute und erfolgreiche Arbeit für unsere Kunden leisten werden. Es ist noch zu früh, um eine Aussage zur Dividende zu machen. Aber letzten Endes müssen das der gesamte Vorstand und der Aufsichtsrat beschließen und danach der Hauptversammlung zur Entscheidung vorlegen.

      Herr Dr. Meindl, wir bedanken uns für das ausführliche Gespräch!

      Quelle: TradeCentre Börsenbrief
      Avatar
      schrieb am 19.12.03 08:44:34
      Beitrag Nr. 135 ()
      Ad-hoc-Mitteilung

      Staatsanwaltschaft stellt Ermittlungsverfahren gegen FJH ein

      München, 19. Dezember 2003 - Die Staatsanwaltschaft München hat das
      Ermittlungsverfahren gegen die Vorstände und den Wirtschaftsprüfer des im
      TecDAX notierten Beratungs- und Softwarehauses FJH AG (ISIN DE0005130108)
      eingestellt. Dies hat die Staatsanwaltschaft gestern Abend mitgeteilt.


      Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
      > Martina Faßbender
      > FJH AG
      > Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
      > Leonhard-Moll-Bogen 10
      > 81373 München
      > Tel.: 089 769 01-517
      > Mobil: 0172 247 80 80
      > Fax: 089 769 01 606
      > e-mail: martina.fassbender@fjh.com
      > web: http://www.fjh.com
      Avatar
      schrieb am 05.01.04 09:52:24
      Beitrag Nr. 136 ()
      Die heutige ad-hoc bestätigt meine Annahmen:

      In 2003 nur noch angebliche € 8 Mio Gewinn, das heißt ein nach-Steuer-Verlust in Q4 von ca. € 5 Mio oder vor Steuern € 8 Mio Verlust in Q4.

      Die Erklärungen sind genauso wenig glaubwürdig, wie alles andere, was FJH zu ihrer Bilanzblase bisher verkündet hat.

      Offenbar sind die Prüfer aufgewacht und die aktivierten Eigenleistungen müssen zurückgefahren werden.

      Damit werden die Umsätze sinken und sich die Ertragslage deutlich verschlechtern.

      Weiter strong sell.

      Jedenfalls hat heute FJH erstmals zugegeben, seine Bilanzierung anpassen zu müssen. Die Zukunft wird zeigen, ob das Wort Bilanzbetrug hier angemessen ist. Die Kosten- und Personalbasis wird deutlich korrigiert werden müssen.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 05.01.04 11:01:50
      Beitrag Nr. 137 ()
      Warum bricht der Kurs nicht stärker ein?
      Gewinn mal eben halb so hoch wir Prognose vom 6.11.
      Kostensenkung viel zu pät eingeleitet.
      Liquide Mittel werden bald gegen null gehen usw.
      Sind wohl nur noch Privatanleger investiert.
      Avatar
      schrieb am 06.01.04 10:56:58
      Beitrag Nr. 138 ()
      Frag mich nur warum der Kurs nicht schneller runter geht.
      Wer kauft denn da noch bei diesem Kurs
      Avatar
      schrieb am 03.02.04 12:03:24
      Beitrag Nr. 139 ()
      Langsam geht FJH seinen Weg.

      Keine news mehr, dafür fallende Kurse. Das chart sieht dementsprechend mies aus.

      Interessant werden die nächsten Zahlen von FJH sein und die Tricks, mit denen operiert wurde. Diesmal (31.12.) müssen sie testiert werden und der WP ist vorgewarnt.

      FJH sollte baldmöglichst aus dem TecDax entfernt werden und das Bafin die Zahlen sowie den WP genau im Auge behalten.

      Mal schaun, ob Stornos der internen Umsätze (nicht fakturierte Leistungen) bereits zum 31.12.2003 erfolgen. Damit sinkt dann der letzte Bewertungsstrohhalm von FJH, die aktuell noch eine market cap von € 150 Mio haben.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 25.03.04 15:34:47
      Beitrag Nr. 140 ()
      FJH fährt mit Vollgas gegen die Wand.

      Die nicht fakturierten Fo sind um 4,4 Mio gesunken, abzüglich der erhaltenen Anzahlungen aber nur um 2,5 Mio.

      Immerhin eine kleine Reduktion.

      Aber der Umsatz ist eingebrochen. Nur noch 24,9 Mio Umsatz in Q4/03. Im Vorjahr hatte Q4/02 noch eine Gesamtleistung von 36,1 Mio!

      Statt dessen hat man nun die Bilanz massiv verschuldet, was in Q3 noch unter den so.Verb. enthalten war, wird nun als Finanzschulden gezeigt und resultiert aus dem überteuerten Kauf von Heubeck.

      Die Nettofinanzschuld ist zwar wg. der o.g. Fo.abbaus um 1,4 Mio gesunken (Q4 vs Q3), aber die Bilanz weist nun eine Nettofinanzschuld von 5,2 Mio aus.

      Daneben sind erhebliche Abschreibungen auf die (noch) nicht fakturierten Fo. getätigt worden. Dies ist der wesentliche Teil der übrigen so.betr. Aufwendungen von 12,48 Mio!

      Damit bestätigt sich, daß die nicht fakturierten Fo von 68,9 Mio wohl kaum einbringlich sind.

      Des weiteren ist der goodwill für Heubeck von ca. 24 Mio fraglich.

      Das bilanzielle Kartenhaus FJH scheint bereits stark zu schwanken.

      Besonders der Umsatzrückgang ist dramatisch, da Heubeck neu konsolidiert wurde.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 26.03.04 17:29:29
      Beitrag Nr. 141 ()
      Goldmine,

      möchte Deine Ausführen nur noch mal bestätigen.

      Nach Aussage des Vorstands sind von den 12,48 Mio ca. 10 Mio eine Abschreibung auf die nicht fakturierten Forderungen.

      Arme FJA. Ich binde schon mal die schwarze Krawatte ...
      Avatar
      schrieb am 27.03.04 15:18:25
      Beitrag Nr. 142 ()
      Man sollte bei den leicht gesunkenen nicht fakt. Fo. noch die als wertlos ausgebuchten ca. € 10 Mio berücksichtigen.

      Mit diesen hatte sich der Bestand noch weiter deutlich erhöht.

      Beides in Kombination gesehen läßt den Schluß zu, die gesamten nicht fakt. Fo als wenig werthaltig einzuschätzen.

      Das Hauptproblem von FJH ist nicht die Sanierungssituation, sondern die fehlende Erkenntnis des Vorstands darüber.

      Je nachdem, wie gebucht und ausgebucht wurde, sind die Umsätze noch viel niedriger gewesen. Denn wenn von den 24,9 Mio Umsatz in Q4/03 weitere saldiert ca. 5,6 Mio aus dem Aufbau von nicht fakt. Fo resultieren, dann hätte der tatsächlich fakturierte Umsatz nur noch bei 19,3 Mio gelegen.

      Vermutlich ist dies so und man hat die Ausbuchung der nicht fakt. Fo nicht gegen deren Neubildung verrechnet, sondern brutto gebucht. Die Umsätze sind damit um die Abschreibung der nicht fakt. Fo von 10 Mio geschönt worden. Die Abschreibung wurde dann wie eine Aufwandsbuchung vorgenommen.

      Ob dies mit IFRS oder GoB vereinbar ist möchte ich stark bezweifeln. Denn es wird eine nicht fakt. Fo, die nicht werthaltig ist, also nicht existent ist, ausgebucht, ohne die vorher gezeigten Umsätze zu eliminieren. So kann FJH immer noch einen großen Umsatz zeigen, obwohl er nie stattgefunden hat.

      Letztlich bucht FJH nicht existierende Fo in den Bestand und bucht sie dann als Aufwand in den so.betr.Aufw. versteckt wieder aus.

      Ein neutraler Beobachter würde das wohl als Bilanzbetrug bezeichnen wollen.

      Firmen, die betrügerisch bilanzieren, melden i.A. nach einiger Zeit Insolvenz an.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 27.03.04 15:33:48
      Beitrag Nr. 143 ()
      Nu mal langsam...mit dem Wort Betrug. Qualifizierter Betrug ist es schon mal nicht, denn dann wäre es nicht so leicht (auch von außen) zu identifizieren.

      Außerdem könnte FJH immer noch argumentieren, dass die Abwertung einmalig war und also nicht ein permanentes Aufblähen der Umsätze vorliegt.

      Auch wenn das nicht stimmen sollte, ich wäre vorsichtig mit Betrugsvorwürfen. Kreativ ja...das dürfte seit mindestens einem Jahr feststehen.
      Avatar
      schrieb am 06.05.04 10:50:25
      Beitrag Nr. 144 ()
      FJH erwartungsgemäß heute mit tief-roten Q1/04 Zahlen.

      EBIT € -4,7 Mio (Vorjahr +6,4)
      Umsatz € 19,1 Mio (Vorjahr 30,0)

      Man darf auf die Bilanz und die neuesten Gestaltungstricks aus München gespannt sein.

      Ausblick wie immer positiv.

      Erstaunlicherweise ist der Kurs noch 2-stellig.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 06.05.04 12:08:59
      Beitrag Nr. 145 ()
      Q1 Bericht ist online.

      Netto Cash +3,4 Mio - LeasingVb 11,2 Mio = -7,8 Mio!
      Umsatz Heubeck in Q1 2,7
      Umsatz Rest-FJH 16,4, zusammen 19,1

      Veränderung der nfF: 68,3 nach 68,9. Also wurde 0,6 abgebaut. Die 19,1 Mio sind damit als Umsatz anzusehen. Dies vergleicht sich mit dem bereinigten Umsatz aus Q4/03 von 19,3. Außerdem erh. Anz. von 1,3 zu Q4 von 0.

      EBT -4,73 (+6,62 im Vj)

      RAP / So.VG 11,8 (Q4 9,6)
      Lat.St. saldiert -1,9 (-3,8)
      So. kurzfr. Vb 15,4 scheint mir auch recht viel zu sein.

      Richtig dubios ist das im Anhang zum Bericht erläuterte Leasinggeschäft. Da wurde Software für 11,2 Mio verkauft, mußte zurückgenommen werden (funktionierte also nicht). Statt den Umsatz und die Forderung auszubuchen über die GuV wählte man einen Trick: man verkaufte eine wertlose Software an eine Leasingfirma und leaste sie zurück. Das ist letztlich nichts anderes als Bilanzmanipulation, da die Forderung aus dem Verkauf ja unberechtigt war. Die Aktivierung von 11,2 Mio ist wertlos, das Rückleasing ist eine Finanzschuld. Vermutlich ist die Software in den So.VG enthalten.

      Damit wurde der Jahresüberschuß 2003 um 11,2 Mio frisiert und in 2003 tatsächlich selbst mit der Aktivierung der nfF ein Verlust ausgewiesen.

      Die Q1 Zahlen deuten weiter auf die weitgehende Uneinbringlichkeit der nfF hin. Wenn man das EK um die Leasinggeschichte und die Netto-nfF (abz. erh. Anz.) und den wertlosen G/W für Heubeck bereinigt, erhält man ein bereinigtes EK von 4,9 Mio oder € 0,60 pro Stückaktie. Dieses wird weiter durch die laufenden Verluste gemindert, dürfte also bereits Ende Q2 nahe null sein.

      Der Weg der Aktie in die niedrige 1-Stelligkeit ist eine Frage der Zeit. Wenn FJH Glück hat, halten die Kunden, bes. mit den sehr langfristigen Projekten still (wie die Leasinggeschichte oben zeigt, ist das nicht immer der Fall) und FJH kann eine KE durchführen. Einem Vorstand, der laufend seine Aktionäre täuscht und in Zweckoptimismus macht, traue ich das allerdings nur begrenzt zu.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 06.05.04 12:09:29
      Beitrag Nr. 146 ()
      warum haben die nicht einfach wieder 10 Mio. auf
      noch nicht fakturierte Forderungen gebucht, damit
      Umsatz ´generiert´ und statt dessen 4 Mio. Gewinn
      ausgewiesen. Hat die Vorjahre doch auch prima geklappt.
      Avatar
      schrieb am 06.05.04 13:56:24
      Beitrag Nr. 147 ()
      @#146

      Die thread-Überschrift enthält die Antwort in Frageform.

      Selbst der komische WP von FJH dürfte langsam nervös werden. Außerdem hat man doch bereits in 2003 mit dem Leasingverkauf eine neue Variante getestet.

      Das Spiel ist allerdings dann aus, wenn die Banken die Bilanzen von FJH verstehen und die mangelnde Absicherung ihrer Kredite bemerken. Ich frage mich, was die Leasingfirma wohl für Sicherheiten erhalten hat außer der nutz- und wertlosen Software?

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 06.05.04 15:44:35
      Beitrag Nr. 148 ()
      Zum Leasinggeschäft ergänzend:

      Die Software, die hier in 2003 an eine Leasinggesellschaft verkauft wurde, scheint eine Standardsoftware von FJH zu sein. Sofern man hier überhaupt von Standardsoftware sprechen kann. Angeblich wurde sie aber an diverse Kunden verkauft.

      Der Verkauf an eine LG erfolgte ausschließlich aus Finanzierungsgründen. Trotzdem wurden die 11,2 Mio als Umsatz gebucht. Nachdem diese LG vom Vertrag zurückgetreten war, hat man im Q1 eine andere gefunden, die das Geschäft anstelle der 1. LG abwickeln wollte. Und oh Wunder, man hat es nicht nochmal als Umsatz gebucht, aber den 2003 Umsatz bestehen lassen. Prinzipiell ist das alles nicht korrekt.

      1. hätte man den Umsatz 2003 streichen müssen, da der Verkauf ja storniert wurde und der Verkauf an die 2. LG in 2004 erfolgte.

      2. nutzt auch die 2. LG die Software nicht, sondern gewährt ein Darlehen im Mantel eines LV. Schließlich folgte dem Verkauf ein unmittelbarer Rückkauf ohne Nutzung.

      Weiter kann man sich die Frage stellen, wie die Forderung und Verbindlichkeit im Q4/03 und Q1/04 verbucht wurde. Wahrscheinlich hat sich nur der Name der LG geändert. Der Umsatz wurde wohl in Q4/03 verbucht, so daß ich die bereinigten Umsätze dieses Quartals um 11,2 Mio auf 8,1 Mio korrigieren muß.

      Da der Netto-cash in #145 bereits bereinigt ist, sind keine weiteren Anpassungen vorzunehmen. Fraglich ist jedoch, inwieweit nfF wieder über die so.betr. Aufwendungen abgeschrieben wurden.

      Fazit: die Zahlen von FJH haben sich weiter verschlechtert. FJH reagiert darauf mit kreativer Bilanzierung.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 06.05.04 16:30:10
      Beitrag Nr. 149 ()
      Viel Vertrauen hat der Markt nicht in diese Aktie, der Trend der letzten zwei Monate ist deutlich negativ,
      mittelfristig zählt der Titel zu den Verlierern im Segement.

      Aus kurzfristig-technischer Sicht ist FJH überverkauft, eine technische Reaktion könnte in Reichweite kommen,
      der kurzfristige Trend kann aus historischer Perspektive als übertrieben bezeichnet werden,
      http://www.traducer.de/star/include/aggq_c.htm

      Fehlt noch der Ausverkauf wie im Oktober/November.


      Gruß tf
      Avatar
      schrieb am 02.06.04 11:47:14
      Beitrag Nr. 150 ()
      Nachdem KPMG ein uneingeschränkt positives Gutachten über den Bestand an nicht fakturierten Forderungen von FJH abgeliefert hat, werden sie nun als neuer WP der HV zur Wahl vorgeschlagen.

      KPMG hat auch die Bilanzen von Comroad und m.W. nach von Flowtex, Holzmann und anderen Pleite-/Betrugsfällen uneingeschränkt testiert.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 28.06.04 18:42:09
      Beitrag Nr. 151 ()
      Die angekündigten € 90 Mio Umsatz für 2004 scheinen mir kaum erreichbar - unter Rausrechnung der nfFo. Ein Umsatz von € 55 - 65 Mio scheint mir realistischer.

      Ein Verlustabschluß wird nun selbst von FJH als möglich bzw. wahrscheinlich bezeichnet. Da würde ich sogar zustimmen.

      Der verfehlte Personalaufbau wird nun offensichtlich korrigiert und der Vorstand hat erkannt, daß er die Kosten senken muß. Dies geht nur über Personalabbau. Ohne die kreative Bilanzierung wäre ihm das bereits vor 1-2 Jahren aufgefallen.

      Unabhängig davon tickt die Bilanzbombe nfFo weiter. Diese muß in absehbarer Zeit entschärft werden. Mit sinkenden Umsätzen wird das Problem jedoch eher größer als kleiner. Ich rechne mit einem vollständigen Verzehr des gesamten EK bei der zu erwartenden Komplettabschreibung / Ausbuchung der nfFo per 31.12.2004.

      Die Div.zahlung war ein völlig falscher und irreführender Schritt, mit dem man sozusagen das Gesicht wahren und Zeit gewinnen wollte.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 02.07.04 15:47:58
      Beitrag Nr. 152 ()
      Aktienkurs bleibt einstellig.

      Ich rechne mit weiteren deutlichen Kursverlusten analog zur Ergebnisentwicklung.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 09.08.04 10:12:35
      Beitrag Nr. 153 ()
      Kündigt die schwache Kursentwicklung (€ 8,36 / 8,47) einen entspr. Q2-Bericht an? Aufgrund der Historie ist dies zu erwarten. Unklar ist lediglich das Maß der noch möglichen Bilanzkosmetik. Hier hatte FJH den legalen Rahmen bereits strapaziert, indem ein Sale-and-lease-back Verkauf eigenerstellter Software als Umsatz in 2003 gebucht wurde. Und dies, obwohl der Verkauf in 2003 rückwirkend storniert und in 2004 erneut mit anderem Partner versucht werden mußte. Interessant dürfte daher der in Q2 an Kunden gebuchte Umsatz sein, obwohl FJH selbst diese Größe mit o.g. Geschäft manipuliert hat.

      Die Aktie ist technisch k.o.

      Ich bleibe daher bei meiner Einschätzung, daß nur eine größere stark verwässernde Kapitalerhöhung den Laden retten kann bei gleichzeitigem Austausch des (Finanz-)Vorstands. Das nötige Vertrauen dürfte diesem Vorstand nicht mehr entgegen gebracht werden.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 12.08.04 10:33:25
      Beitrag Nr. 154 ()
      Dank an goldmine für den wirklich guten Thread hier. Bewahrt einen vor einer Fehlinvestition.

      :)
      Avatar
      schrieb am 12.08.04 12:40:41
      Beitrag Nr. 155 ()
      Analyse Q2/04:

      Wie erwartet ist der Umsatz stark rückläufig:

      Q2 16,5 Mio Q1 19,1 Mio

      Ergebnis vor Steuern nach Minderheiten:

      Q2 -7,5 Mio Q1 -4,7 Mio

      abzuziehen sind in Q2 zusätzlich andere aktivierte Eigenleistungen von 0,4 Mio

      Q2 bereinigt -7,9 Mio oder 48% vom Umsatz.

      Veränderung der relevanten Bilanzpositionen:

      Q2 - Q1:

      erhaltene Anzahlungen +0,1 Mio
      nnfFo unverändert!
      fakturierte Fo +4,1 Mio !!!!

      Damit haben die fakturierten Fo bereits eine DSO von (18,2/1,15MWSt=15,8 / Monatsumsatz 16,5/3=5,5 X 30 Tage =) 86 Tagen. Selbst die geschriebenen Rechnungen werden nun von den Kunden offenbar nicht mehr (normal) bezahlt.

      Die nnfFo schätze ich mittlerweile als weitgehend uneinbringbar ein, da sie trotz kollabierenden fakturierten Umsätzen, noch stärker rückläufigen Zahlungen auf fakturierte Fo, nicht, auch nur leicht, gesenkt wurden.

      Der goodwill von 26,6 Mio mutet angesichts der Zahlen als wertlos an.

      Die latente SteuerFo von 7,3 Mio ist IMO nicht werthaltig, da FJH längerfristig Verluste schreibt und Gewinne nicht absehbar sind.

      Die aktiven RAP / so.kurzfr. VG von 9,7 Mio sind leicht von 11,8 Mio gesunken, erscheinen jedoch in der Höhe fraglich.

      Das bereinigte EK ergibt sich somit:

      EK FJH 104,3
      - nnfFo 68,3
      - G/W 26,6
      - a.a.Eigenleist. 0,4
      - latente SteuerFo 7,3

      = EK ber. (I): 1,7 Mio oder € 0,21 pro Aktie.

      Da mit weiteren Verlusten zu rechnen ist, die i.R. des sale-and-lease-back deals verkaufte eigenen Software nicht werthaltig sein dürfte, die fakt.Fo z.T. wohl nicht bezahlt werden, ist voraussichtlich das EK von FJH bis Jahresende vollständig verloren und negativ.

      EK ber. (II):

      EK ber. (I) 1,7 Mio
      - erw. Verlust Q3 -4,0
      - erw. Verlust Q4 -1,0
      - Kosten Personalanpassung 300 Mitarbeiter zu je 20.000 pro MA = -6,0

      EK (ber.) (II) = -9,3 Mio. Dies muß nicht alles sein. So könnte die Personalanpassung erheblich teuer ausfallen.

      Der Zinssaldo ist bereits negativ im Q2 mit -0,102 Mio oder annualisiert -0,41 Mio.

      Es wäre naiv, aufgrund dieser Zahlen keine Kundenreaktionen zu erwarten. Zumal FJH die Kunden längerfristig begleitet.

      Die Situation wird im Q2-bericht immer noch stark beschönigt, auch wenn nun endlich massiv entlassen werden soll. Dies kostet zusätzlich Verluste.

      Vorstand, WP, Sonderprüfer der nnfFo und begleitende Banken tragen die volle Verantwortung für die Fahrt von FJH vor die Wand. Ein Trauerspiel. Zumindest ist FJH demnächst nicht mehr im TecDAX vertreten.

      Eine Kapitalerhöhung ist bisher nicht kommuniziert, so daß sie mittlerweile zu spät kommen könnte.

      Was ergibt sich daraus für die Bewertung?

      Die aktuellen Kurse von 8,22 Mio Aktien X 6,3 = 51,8 Mio entsprechen etwa 78% des annualisierten Q2-Umsatzes. Wie beschrieben ist das EK eher negativ als positiv mit den Kosten zur Personalanpassung. Kundenreaktionen sind noch nicht abzuschätzen, deuten sich jedoch bereits bei den fakt.Fo und dem kollabierenden Neugeschäft an.

      Ich meine, angesichts dieser ungeklärten Situation ist selbst eine Umsatzbewertung von 20% noch wenig tragfähig. Dies wären Kurse von unter € 2,-. Selbst für routinierte daytrader ist hier Zurückhaltung angebracht!

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 12.08.04 12:49:50
      Beitrag Nr. 156 ()
      Nachtrag:

      Die Ausführungen des Vorstands zu den Fo. sind ein Witz und passen mit den Bilanz- und Umsatzzahlen einfach nicht zusammen.

      Auch outsourcing Geschäft führt schließlich nicht dazu, daß den Kunden Fo weder berechnet noch von diesen bezahlt werden sollen.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 13.08.04 07:22:57
      Beitrag Nr. 157 ()
      12.08.2004 -  DER AKTIONÄR

      FJH gibt der Politik die Schuld

      Die FJH AG aus München weist für das 1. Halbjahr Umsatz- und Gewinneinbrüche aus. Die Analysten sind von den Ergebnissen, auch wenn Verluste schon vorhergesehen wurden, enttäuscht. Finanz-Vorstand Dr. Thomas Meindl macht dafür auch sofort die Schuldigen aus: Die Politiker, die eine unsichere Lage schaffen und die Konzernbosse der Versicherungs-Wirtschaft mit ihren Kostensenkungs-Programmen. So sind für Dr. Meindl "Maßnahmen" nötig, die die eigenen Kosten senken. Personal soll entlassen werden.
      Im 1. Halbjahr setzte das Beratungs- und Softwarehaus FJH 35,6 Millionen Euro um. Das sind 40,9 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Das EBIT verschlechterte sich von plus 12,6 Millionen auf minus 11,6 Millionen Euro. Das Nachsteuerergebnis verschlechterte sich von plus 7,7 Millionen auf minus 7,7 Millionen Euro.
      Dr. Meindl sagte: "Anders als erwartet und von Branchenbeobachtern prognostiziert, haben die von den Versicherungsunternehmen in Deutschland ergriffenen Kostensenkungs-Programme und die immer noch gegebenen Unsicherheiten in den politisch gesetzten Rahmenbedingungen zu einer starken Zurückhaltung bei ihren IT-Investitionen geführt."
      Für das 2. Halbjahr beobachte FJH eine moderate Verbesserung der Auslastung gegenüber dem 2. Quartal.:confused: Aber auch damit liegt das Unternehmen noch unter den eigenen Plan-Vorgaben. Auch im 2. Halbjahr würden rote Zahlen geschrieben.:mad: Dr. Meindl sagte Dow Jones Newswires: "Man kann davon ausgehen, dass es nun schwer wird, ein ausgeglichenes Ergebnis zu erreichen." Es sei ein umfangreiches Maßnahmenpaket zur Senkung der Personalkosten eingeleitet worden, das auch einen deutlichen Stellenabbau einschließe. "Das wird einmaligen Aufwand verursachen, aber die Basis schaffen für ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2005",:laugh: sagte Dr. Meindl. Das Kosteneinspar-Ziel von 9 Millionen Euro in diesem Jahr ist in Gefahr.
      Dr. Meindl kündigte an, "den Abbau von 200 Mitarbeiterkapazitäten bis Ende des Jahres". Wie viele Stellen letztlich abgebaut würden, sei angesichts der geplanten Flexibilisierung der Arbeitszeiten und Gehaltsverzicht der Mitarbeiter noch offen.
      Im 1. Quartal 2005 soll wieder ein positives Ergebnis erwirtschaftet werden.:confused: :cry:
      Avatar
      schrieb am 13.08.04 07:32:34
      Beitrag Nr. 158 ()
      12.08.2004 16:30:

      FJH: verkaufen

      Die Landesbank Baden-Württemberg stuft in der Studie vom 12. August die Aktie des deutschen Softwareunternehmens FJH (Nachrichten) weiterhin mit "Verkaufen" ein.
      In Summe habe der sowohl im Jahresvergleich (- 45,4%) als auch sequenziell (-13,7%) anhaltende Umsatzverfall voll auf das operative Ergebnis mit minus 6,9 Mio. Euro durchgeschlagen. Im ersten Quartal 2004 habe der operative Verlust 4,7 Mio. Euro betragen während im Vergleichsquartal des Vorjahres noch ein operatives Plus von 6,2 Mio. Euro ausgewiesen worden sei. Das Nettoergebnis habe minus 4,6 Mio. Euro gegenüber einem Vorjahresplus von 3,9 Mio. Euro betragen. Im vierten Quartal 2003 seien einmalige Belastungsfaktoren (Anzeige mit darauf folgenden staatsanwaltlichen Ermittlungen) für den Umsatz- und Ertragseinbruch verantwortlich gewesen. Im ersten Quartal 2004 seien Vertriebsprobleme und Mehraufwendungen aufgrund kritischer Projekte hinzugekommen. Angesichts des im zweiten Quartal 2004 erzielten Umsatzes von 16,5 Mio. Euro (-45,4 %) und dem weiteren Verlust von 4,6 Mio. Euro (erstes Quartal: -3,2 Mio. Euro) scheine die Krise bei FJH nicht temporärer Natur zu sein.
      Avatar
      schrieb am 16.08.04 08:37:11
      Beitrag Nr. 159 ()
      15.08.2004 AC Research

      FJH: Rating herabgesetzt

      Der Software-Wert FJH steht nicht erst seit den enttäuschenden Halbjahresdaten nicht mehr in der Gunst der Investoren, der Kursverfall ist massiv. Konsequenzen haben die schwachen Daten auch bei den Analysten ausgelöst: AC Research hat das Rating zur Aktie von „halten“ auf „reduzieren“ gesenkt. Man rechne trotz des ermäßigten Niveaus nicht mit einer nachhaltigen Aufwärtsbewegung der Aktie. Ein TecDax-Abstieg könnte zusätzlich belasten.
      Avatar
      schrieb am 19.08.04 00:41:38
      Beitrag Nr. 160 ()
      @goldmine
      very impressive wie Sie uns (auch den stillen Lesern) in den letzten zwei Jahren die Aktie seziert haben. Es scheint, als behielten Sie Recht. Lob für Ihre Ausführungen haben Sie ja bereits reichlich (nicht nur in diesem Thread)erhalten. Interessant wäre nun: Aufgrund Ihres Fachwissen halte ich Sie für einen sicherlich nicht unterbeschäftigten Experten - was treibt Sie dazu, eine Aktie, an der Sie als Investor spätestens seit letztem Jahr kein Interesse mehr haben können, so intensiv (schriftliche Anfragen an das Unternehmen, genaue Analyse des HV-Protokolls etc.) zu beackern?
      MfG
      E. Wright
      Avatar
      schrieb am 20.08.04 18:22:33
      Beitrag Nr. 161 ()
      @Eric

      Ein Privatinvestor hat viel mehr Zeit als ein sozusagen professioneller Marktteilnehmer (Angestellter einer Bank oder eines Research Hauses), da er seine Einschätzugnen nicht zu dokumentieren braucht. Viel Zeit hat mich die Analyse (hauptsächlich der Q-Berichte) eigentlich nicht gekostet. Warum ich das hier schreibe, obwohl ich davon nicht profitiere?

      Zunächst habe ich nach dem IPO mit FJA mehrfach gut verdient und hielt das Unternehmen für aussichtsreich positioniert. Dafür sprachen das Branchen know-how, die Größe der Branche Versicherungen, das outsourcing Konzept und scheinbar hohe Anteile in einem sich entwickelnden Markt.

      Dann aber stellte sich diese Grundeinschätzung als unzutreffend heraus, die Wachstumsraten ließen deutlich nach und die ehemals (zum Zeitpunkt des IPO) saubere Bilanz entwickelte sich in der hier beschriebenen Weise, so daß die tatsächliche Entwicklung noch weitaus negativer sein mußte. Noch extremer verlief dies bei anderen Softwarefirmen wie SER Systeme (DMS), die pleite gingen.

      Daher war es recht einfach, die Parallelität zu erkennen. Man hat ja selbst etwas davon, wenn man Aktien, die man verkauft hat weiter verfolgt und die Gründe / Einschätzungen des Kaufs / Verkaufs auf ihre Richtigkeit und Relevanz überprüft.

      Die Analyse der FJH Bilanzen war dementsprechend ein nobrainer. Die Sache hat einen gewissen Unterhaltungswert für mich und jeder Akteur im Aktienmarkt freut sich, wenn er gegen die vorherrschende Meinung mit einer weitreichenden Prognose richtig liegt. Nebenbei schärft man seinen Blick auf Bilanzen und hält sich auf dem laufenden.

      Manchmal reagieren Unternehmen auf externe Kritik und bereinigen ihre Schwächen. Mir macht es keinen Spaß zuzusehen, wie FJH insolvent wird, weil der Vorstand die Situation nicht versteht und nicht gegensteuert. Leider hat man im Hause FJH nicht oder nicht rechtzeitig reagiert, evt. immer noch nicht den Ernst der Lage verstanden.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 30.08.04 23:21:40
      !
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      Avatar
      schrieb am 05.09.04 08:02:08
      Beitrag Nr. 163 ()
      Deutsche Börse entscheidet über Änderungen in Aktienindizes
      Keine Veränderungen im DAX-Index/ Änderungen in MDAX, SDAX, TecDAX und NEMAX 50 werden zum 20. September wirksam

      Die Deutsche Börse hat am Freitag über Veränderungen in ihren Aktienindizes entschieden, die zum 20. September umgesetzt werden. Die Zusammensetzung des DAX Index ändert sich auf Basis der erstmals angewandten Regeln zu diesem Termin nicht. Änderungen gibt es dagegen bei MDAX, SDAX, TecDAX und NEMAX 50. Der nächste Termin für die Überprüfung der Aktienindizes ist der 3. Dezember 2004.

      In MDAX ersetzen die Aktien von Deutsche Euroshop, Deutsche Postbank und Wincor Nixdorf die Aktien von Koenig & Bauer, Wella und Zapf Creation. Wella wird den Prime Standard mit Wirkung zum 1. November verlassen und erfüllt somit nicht mehr die Voraussetzungen für einen Verbleib im Index.

      In SDAX aufgenommen werden Masterflex und PGAM advanced technologies sowie Koenig & Bauer und Zapf Creation; die beiden letzteren Unternehmen wechseln aus dem Index MDAX. Aus SDAX herausgenommen werden Deutsche Euroshop, Gericom, IM Internationalmedia sowie Viva Media. Deutsche Euroshop steigt von SDAX in MDAX auf. Viva Media wird den Prime Standard mit Wirkung zum 6. Dezember verlassen.

      In TecDAX aufgenommen werden Bechtle, Funkwerk und Morphosys für FJH, SCM Microsystems und SAP SI. SAP SI wechselt mit Wirkung zum 8. Oktober vom Prime Standard in den General Standard.

      In NEMAX 50 ersetzt Cenit die Aktie von SAP SI. Der NEMAX 50 Index wird Ende dieses Jahres eingestellt. Deshalb wird es zum Überprüfungstermin im Dezember keine Veränderung der Zusammensetzung mehr geben.
      Avatar
      schrieb am 07.09.04 21:29:05
      Beitrag Nr. 164 ()
      Steht morgen in "Die Welt":


      Abstieg aus TecDax gibt Softwaretitel den Rest
      Verlierer: FJH
      Nach mehreren zurückgenommenen Gewinnausblicken und einem halben Dutzend Verkaufsempfehlungen in Folge war die FJH-Aktie ohnehin schon sturmreif geschossen. Jetzt scheint der Abstieg aus dem Technologiesegment TecDax dem Papier des Spezialsoftware-Unternehmens den Rest zu geben. Gestern gehörte der Titel mit einem Minus von über einem Prozent wieder einmal zu den größten Verlierern im HDax. Damit haben FJH-Anteilscheine seit dem Frühjahr mehr als 70 Prozent an Wert verloren. Die Aussichten werden von den meisten Analysten weiterhin als düster eingeschätzt. Auf Grund der reduzierten Erwartungen für 2004 sieht die große Mehrheit der Experten den Kurs als immer noch zu hoch an: Die Kursziele liegen zwischen 4,70 Euro (Hypo-Vereinsbank) und sechs Euro (HSBC Trinkaus). Kaum zu glauben, dass die FJH-Aktie vor gut einem Jahr noch bei deutlich über 20 Euro notierte. dde


      ... tja, FJH ist immer noch viel zu hoch bewertet. Da winken weitere Abschläge bis auf mind. 3-4€!
      Avatar
      schrieb am 08.09.04 11:58:12
      Beitrag Nr. 165 ()
      Nochmal Anerkennung für Goldmine`s treffliche Analysearbeit in diesem Thread!
      Avatar
      schrieb am 09.09.04 21:28:25
      Beitrag Nr. 166 ()
      BIn mal gespannt, wann es hier wieder "knall"! Eigentlich müsste der Wert schon längst gen Süden gehen. Aber bis zur Indexumstellung sind es ja noch ein paar Tage, da wird sich noch einiges tun... :):):)

      Der Put sollte jetzt langsam wieder interessant werden, da sollten bis Jahresende mind. 100% winken! Hat jemand eine WKN parat?
      Avatar
      schrieb am 10.09.04 12:49:28
      Beitrag Nr. 167 ()
      @Leiness
      Der Put kann maximal 2 Euro Wert werden.
      Der Theoretische Wert ist einfach auszurechnen:
      20 - Kurs FJH/10.
      Wenn also der Kurs z.B. auf 1 Euro fällt, ist der Put 1,9 Euro Wert.
      Bei aktuellen Kursen von 1,4 Euro sind also noch maximal 0,6 Euro drin. Enspricht damit maximalem Kursgewinn von ca. 42 %.
      Avatar
      schrieb am 11.09.04 14:16:27
      Beitrag Nr. 168 ()
      Hallo, ich hatte früher schon mal FJA-Aktien und interessiere mich bei diesem Kurs wieder dafür. Es gibt wohl eine Menge qualifizierte Board-Teilnehmer hier, ich würde gern ein paar Meinungen von euch lesen, wodurch FJH-Aktien wieder steigen könnten. Wäre es für die Gesundung der Firma gut, vielleicht ein Viertel der Belegschaft zu entlassen? Oder würde diese Aktion das restliche Vertrauen auch noch zerstören? Vielen Dank im Vorraus!
      Avatar
      schrieb am 24.09.04 13:09:25
      Beitrag Nr. 169 ()
      Mittlerweile ein klassisches Insolvenzchart.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 24.09.04 13:23:08
      Beitrag Nr. 170 ()
      @ 167

      Momentan solltest Du besser die Finger von FJH lassen. Gründe findest Du genug in diesem Thread!

      Ich denke man sollte zunächst die nächsten Zahlen und den Kommentar des VV abwarten (bzlg. KE,...)

      Mein Kursziel bis Jahresende sind weiterhin 3€!
      Avatar
      schrieb am 30.09.04 11:42:20
      Beitrag Nr. 171 ()
      Hallo goldmine,

      wie schätzt du die geschäftsaussichten der branche
      software/versicherung im allgemeinen, bzw. den wettbewerber cor ag im speziellen ein.

      gruß

      madstone
      :)
      Avatar
      schrieb am 12.10.04 16:45:43
      Beitrag Nr. 172 ()
      "wie schätzt du die geschäftsaussichten der branche
      software/versicherung im allgemeinen, bzw. den wettbewerber cor ag im speziellen ein"

      Das Geschäft in der Branche bleibt weiter schwierig, aber COR hat das Schlimmste m.E. nun hinter sich und ist auf dem aktuellen Niveau unterbewertet. Nähere Infos dazu finden sich in der Diskussion unter http://www.stw-boerse.de/forum/messages/38/1134.html

      Spannend wird es dann, falls FJH wirklich insolvent wird. Könnte sein, dass dann auch der Kurs von COR nochmal zu Unrecht unter Druck gerät. Aber mittelfristig wäre das natürlich positiv für COR, wenn der größte Wettbewerber vom Markt verschwindet. Wobei ich davon ausgehe, dass die FJH-Produkte auch nach einer möglichen Insolvenz weitergeplegt würden. Dafür werden die Kunden=Versicherer schon sorgen notfalls durch eine eigene Auffang-Gesellschaft

      :) stw
      Avatar
      schrieb am 12.10.04 18:20:11
      Beitrag Nr. 173 ()
      @#170

      Das wäre eine Frage an Branchenexperten. Sofern es die Branche Versicherungssoftware überhaupt separat gibt, denn FJH und COR sind beide irgendwie nicht recht ernst zu nehmen.

      Zu COR AG habe ich keine Meinung und verweise auf den EBIT Verlust im H1 von 1,4 Mio.

      Üblicherweise gibt es 2 Möglichkeiten:

      das Geschäft stabilisiert sich und wird profitabel gemacht, dann kann die Fa. weiterexistieren. Meist erfordert das eine Kapitalerhöhung. Oder das Management schafft es nicht die Kosten an die Umsätze anzupassen und der Laden geht unter.

      FJH schrumpft noch, COR scheint sich stabilisiert zu haben. Beide machen jedoch weiter erhebliche Verluste. Die COR Bilanz sieht nicht so mies wie die von FJH aus, nur der goodwill von € 7,3 Mio dürfte kaum werthaltig sein. Dann aber noch positives EK. Aber selbst auf dem Kursniveau scheint COR überbewertet zu sein - selbst wenn man hypothetisch in absehbarer Zeit von kleineren Gewinnen ausgeht.

      Am 11.11. wird es bei FJH wieder spannend, der Q3 kommt.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 15.11.04 09:13:59
      Beitrag Nr. 174 ()
      Die FJH-Finanzblase ist wie angekündigt geplatzt.

      Offenbar hat man die Lage nun auch bei FJH erkannt und baut 300 Mitarbeiter ab.

      Ob die Bilanzbereinigung ausreicht, wird man abwarten müssen. Der Verweis auf neue Regelungen in IFRS ist jedenfalls nur ein fadenscheiniger Vorwand, dies in Q3/04 anzupassen.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 16.11.04 04:26:23
      Beitrag Nr. 175 ()
      @Goldmine:

      Chapeau, Goldmine! Ein ganz großes Kompliment für Deine herausragenden Analysen!
      Hier im Board tummeln sich nicht wirklich viele gute Leute. Du gehörst jedenfalls dazu. Noch einmal: my compliments!!!

      Ich bin ja eher ein Telekommann und habe Deine Postings hier seit einem Jahr (leider) nur passiv verfolgt.
      Ein Tip: Sieh Dir einmal UUU an, haben auch gestern Zahlen gebracht. Ich bin da seit einem Jahr short.
      Insolvenz innnerhalb 12 Monaten möglich.
      So long,

      Grüße,

      Stahlhelm
      :cool::cool::cool:
      Avatar
      schrieb am 16.11.04 21:18:33
      Beitrag Nr. 176 ()
      Mich wundert, wie blauäugig hier einige sogar bei diesen Kursen einsteigen. FJH hat nach Goodwill gerade mal noch ein EK von ca. 10 Mio €!!! Dazu sieht die Liquiditätslage immer besorgniserregender aus, denn den noch 11 Mio. LQM stehen kurzfristige Verbl. von ca. 20 Mio gegenüber, dazu kommen noch Bankverbindlichkeiten.
      Die Bilanzkennzahlen rechtfertigen max. einen Kurs von 3€!
      Avatar
      schrieb am 25.01.05 17:24:56
      Beitrag Nr. 177 ()
      Heute Notverkauf der Heubeck AG.

      Dies verursacht wiederum Verluste aus der Differenz des Verkaufspreises mit dem Bilanzansatz. 60% des Kaufpreises sind nun verloren.

      Der Heubeck Verkauf wird FJH nicht aus der Verlustzone bringen. Der Verweis auf Auslandsgeschäfte stimmt besonders bedenklich. Bisher kam das Geschäft hauptsächlich aus dem Inland.

      Eigentlich hätten die Banken FJH angesichts der chaotischen Geschäftspolitik die Kredite sperren und den Vorstand abberufen lassen müssen. Der AR wird seiner Aufsichtspflicht ebensowenig gerecht. Die Kreditvergabe ist bezeichnend für die Qualität der Banken.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 26.01.05 16:45:13
      Beitrag Nr. 178 ()
      Warum kauft man einer Person ein Unternehmen 2003 für einen hohen Betrag ab und verkauft es ihr dann 1,5 Jahre später für gut die Hälfte wieder zurück?
      Avatar
      schrieb am 26.01.05 18:04:07
      Beitrag Nr. 179 ()
      Zwei Vermutungen:
      a) brillantes Management
      b) Ein Kredit wurde fällig gestellt und das größte verkaufbare Aktivum daher zu irgendeinem Preis verkauft werden.
      Avatar
      schrieb am 27.01.05 00:16:42
      Beitrag Nr. 180 ()
      kein kommentar zu unfähigkeit
      Avatar
      schrieb am 27.01.05 00:42:24
      Beitrag Nr. 181 ()
      Weitere Kapitalmassnahmen werden folgen. Nur das Finanzierungsinstrument steht noch nicht fest: Entweder KE oder WA. Die Gläubiger jedenfalls machen Druck. ;)
      Avatar
      schrieb am 08.02.05 12:24:08
      Beitrag Nr. 182 ()
      Na, hier ist es aber merklich ruhig geworden. Hier kommen ja nicht mal mehr Durchhalteparolen. :laugh:

      Ich bleibe weiter bei meinem pers. Kursziel von 2,50€!
      Avatar
      schrieb am 14.02.05 23:15:05
      Beitrag Nr. 183 ()
      Wann kommt denn nun endlich der 1. richtige Sell-off? :confused: Ich habe den Anschein, dass viele Aktionäre wohl noch gar nicht realisiert haben, wie schlecht es wirklich um FJH steht.
      Ohne Sell-off wird es allerdings auch nix mit einer neuerlich kurzfristigen Gegenbewegung. Na ja, morgen soll`s ja zumindest nach L&S (3,69 : 3,73) weiter abwärts gehen.

      Ob wir diesen Monat noch die 3€ von unten sehen?
      Avatar
      schrieb am 14.02.05 23:27:23
      Beitrag Nr. 184 ()
      Gerade auf der HP gefunden! Kann mir mal jemand erklären, was WP-ausleihe in diesem Zusammenhang bedeutet?

      DGAP-DD: Mitteilung über Geschäfte von Führungspersonen nach §15a WpHG


      Director`s-Dealings-Mitteilung übermittelt durch die DGAP.
      Für den Inhalt der Mitteilung ist der Mitteilungspflichtige verantwortlich.
      --------------------------------------------------------------------------------
      Angaben zum Mitteilungspflichtigen

      Name: Junker
      Vorname: Michael
      Funktion: Geschäftsführendes Organ
      Bei: Emittent

      Angaben zum mitteilungspflichtigen Geschäft

      Bezeichnung des Finanzinstruments: Stückaktien
      ISIN/WKN des Finanzinstruments: 513010
      Geschäftsart: Wertpapierausleihe
      Datum: 27.01.05
      Kurs/Preis: 0.0
      Währung: EUR
      Stückzahl: 285000
      Gesamtvolumen: 0,00
      Ort: München

      Angaben zum veröffentlichungspflichtigen Unternehmen

      Emittent: FJH AG
      Leonhard-Moll-Bogen 10
      81373 München
      Deutschland
      ISIN: DE0005130108
      WKN: 513010
      Index:
      Notiert: Geregelter Markt in Frankfurt (Prime Standard); Freiverkehr in Berlin-Bremen, Düsseldorf, Hamburg, Hannover, München und
      Stuttgart

      Ende der Director`s-Dealings-Mitteilung (c)DGAP 04.02.2005
      Avatar
      schrieb am 14.02.05 23:39:47
      Beitrag Nr. 185 ()
      Ich habe mal recherchiert und die Def. für WP-leihe gefunden:

      Wertpapierleihe = Hierbei leiht ein Besitzer sein Wertpapier einem Händler mit der Bedingung, dass er nach Ablauf einer festgelegten Leihfrist Papiere gleicher Art und Güte zurückerhält. Der Händler kann mit diesen Wertpapieren während der Leihfrist beispielsweise eigene Lieferverpflichtungen erfüllen. Für die Leihe hat er dem Verleiher eine Gebühr zu zahlen.

      Hm, da Prof. Fellmeier u. Hr. Junker jeweils 285.000 Aktien "verliehen" haben, gehe ich hier nicht von einem spekulativen Geschäft aus. Vielmehr vermute ich dahinter eine Nachbesicherung von Krediten bei den Hausbanken, da diese sonst ihre Kreditlinien fällig stellen würden!!!! :eek::eek::eek:

      Es sieht wohl doch noch böser aus als gedacht! Da bin ich mal gespannt, wann endlich auch der Markt diese gefährliche Situation erkennt.
      Avatar
      schrieb am 21.04.05 12:58:57
      Beitrag Nr. 186 ()
      So langsam dämmert es dem Markt:
      Avatar
      schrieb am 22.04.05 15:13:13
      Beitrag Nr. 187 ()
      Der ad-hoc von eben nach hat FJA wieder Probleme mit dem Jahresabschluß.

      Meine Vermutung ist allerdings, daß dem WP die Sache zu heiß ist und er das Testat verweigert. Das will bei KPMG (Prüfer von Holzmann, Flowtex und Comroad) schon was heißen.

      Mich wundert, wie die finanzierenden Banken das Spiel noch mitmachen können und wann die Aufsicht (in- oder extern) dort einschreitet. Die könnten jedenfalls nun einen Anlaß haben, bei FJA den Stecker zu ziehen.

      Strong sell.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 22.04.05 20:19:07
      Beitrag Nr. 188 ()
      @goldmine

      bin heute morgen noch gut rausgekommen
      war etwas Glück
      aber das Volumen in den letzten Tagen war ja extrem hoch.

      Gruss
      Trader13
      Avatar
      schrieb am 22.05.05 13:03:28
      Beitrag Nr. 189 ()
      also wir wissen inzwischen das die bilanz von fjh nicht einmal das papier wert ist aufdem es geschrieben ist.
      für mich stellt sich aber trotzdem die frage:
      ist das managment von fjh wirklich so unfähig das es kaum noch zu glauben ist, oder ist es eine der genialsten betrügerein die man in der wirtschaft mitverfolgen kann ohne das die beteiligen in den knast wander.
      Avatar
      schrieb am 19.07.05 14:57:20
      Beitrag Nr. 190 ()
      Nachdem die Blase bei FJH geplatzt ist, der neue Vorstand in Amt und Würden ist, hat es jetzt ja auch mit Q1-Zahlen geklappt.
      Eine Analyse der Zahlen seitens der wirklich kompetenten User wäre herzlich willkommen und würde mich weiter bringen als alle Analysten-Meinungen von Hypo, Fricke oder anderen.
      Ich kann lediglich die folgenden Punkte feststellen:
      a) EK ist negativ
      b1) 35 % Beteiligung an Insiders Technologies verkauft
      b2) Ausstehende 20 % an FJA baV Service GmbH erworben
      c) Nur "Weitgehende Fertigstellung des Releases 4.3 Life Factory" - möglicherweise noch nicht marktreif?
      d) Cash-Flow aus betrieblicher Tätigkeit: -2,4 Mio
      e) Noch nicht fakturierte Forderungen um ca. 2,25 Mio gesunken - Rest von 1,1 Mio
      f) Cash-Flow aus Finanzierungsbereich: von -13,1 Mio gesunken auf -1,7

      Die Liquiden Mittel von ca. 8,0 Mio zum End des Q1 reichen bei etwa unverändertem Cash-Flow noch ca. 6 Monate, von denen ja 3 Monate bereits wieder um sind.

      schnabeltier92
      Avatar
      schrieb am 19.07.05 16:30:47
      Beitrag Nr. 191 ()
      wird etz nur noch empfohlen


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