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    Warum sind die Linken derartig stur und borniert? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 12.08.03 09:09:29 von
    neuester Beitrag 04.09.03 10:19:50 von
    Beiträge: 37
    ID: 763.667
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     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 12.08.03 09:09:29
      Beitrag Nr. 1 ()
      ... der Muff unter den Talaren ...
      ... life is change ...



      und unzählige andere Sprüche
      zeichneten die linksextreme 68er Bewegung
      und deren Anhänger aus.



      Sind die Revolutionäre von einst
      alle so fett und müde geworden
      wie die Rezzo Ratte, oder
      besser gefragt warum halten sich die "Betonsozis"
      an völlig überalterten, unzutreffenden Ideologien
      (Ideen, Konzepten, etc.)
      so krampfartig fest?
      Avatar
      schrieb am 12.08.03 09:12:32
      Beitrag Nr. 2 ()
      Bleibt die Frage ob es ein
      typisch deutsches Problem ist?







      Dazu fällt mir z.B. der Film
      "Die Brücke" ein, in dem
      am Ende des 2. Weltkriegs
      eine handvoll Jungen
      verzweifelt versucht
      die aussichtslos
      von Amerikanern umzingelte Brücke zu verteidigen.


      Eben treu, deutsch, borniert
      bis in den Tod. :O
      Avatar
      schrieb am 12.08.03 09:15:57
      Beitrag Nr. 3 ()
      @aufwachen
      Von welchen "völlig überalterten, unzutreffenden Ideologien",
      an denen angeblich so krampfartig festgehalten wird, sprichst Du? :confused:
      Avatar
      schrieb am 12.08.03 09:16:14
      Beitrag Nr. 4 ()
      Geht es auch was konkreter, oder kommst Du über stupide Polemik nicht hinaus?
      Avatar
      schrieb am 12.08.03 09:16:28
      Beitrag Nr. 5 ()
      Wessen Brot ich esse.............

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      Avatar
      schrieb am 12.08.03 10:45:02
      Beitrag Nr. 6 ()
      hier ist die antwort, welche schizophrenen typen er meint.

      ##########



      Brief an einen 68er

      von Maximilian Ohl

      Lieber Onkel Jo;

      ob und wie du euer 35-Jähriges, die Entdeckung des Bewusstseins eurer Generation, eure Revolution oder wie du es nennen magst, feierst Wann macht man denn das eigentlich? Zum Jahrestag des Dutschke-Attentats? Des Vietnam-Kongresses? Des Notstandsgesetze-Sternmarsches? -, weiß ich nicht. Vielleicht mit ein paar Kumpels von damals in der Kneipe, vielleicht zu Hause vor der Glotze, wo man jetzt so schön den chirurgischen“ Bomben beim Knallen zugucken kann, vielleicht in der Tennis-Kantine, zu der ihr so gerne in euren Cabrios gondelt, wenn wieder einmal ein Arbeitstag in der Schule, im Amt oder im Professorenzimmer vorbei ist? Ich weiß es nicht, du hast auch seit Jahren nichts mehr von dir hören lassen, aber ich hoffe, ihr genießt es in vollen Zügen. Ich gönne euch eure gerade zu solchen Jubiläen meist mit leichten Spurenelementen von Larmoyanz versetzte Gespreiztheit, weil ich selbst gerne wehmütig an meine Jugend zwischen Challenger-Katastrophe und Einigungsvertrag zurück denke. Und auch wenn und vielleicht gerade weil wir ja alle nicht wissen, wie das bei euch damals wirklich war und ihr deshalb immer leicht mürrisch werdet, wenn einer über eure Erzählungen den Kopf schüttelt, habe ich Verständnis für euch, vielleicht mehr, als ihr es immer hattet, wenn sich Opa früher auf ähnliche Weise versucht hatte, sich euren Diskursen über seine Jugend zu entziehen. In letzter Zeit seid ihr ja immer so verbiestert, ganz anders als damals, als ihr uns noch mit leuchtenden Augen über das Kommunardenleben und die Stadtguerilla erzählt habt.

      Es tut mir Leid, dass ihr an Tagen wie diesen oft so alleine seid und meist unter euch bleibt. Versteht es nicht als Undank, aber eurem Durchblick, eurem scharfen Verstand, eurer überlegenen Moral konnte und kann leider nun mal keiner mehr von uns Nachgekommenen das Wasser reichen, und da fühlen sich leider so viele von uns schuldig oder minderwertig.

      Immerhin haben wir in dieser Hinsicht gegenüber unseren Großeltern dazu gelernt, die hatten sich ja bis zuletzt immer der Konfrontation mit ihrer eigenen Schuld verweigert und trotzig an dem Bild festgehalten, das sie von ihrer Jugend gewonnen hatten, anstatt sich von euch leider zu spät Gekommenen pflichtschuldigst darüber aufklären zu lassen, wie es wirklich war.

      Zwar hatten, wie ihr uns gerne belehrt, viele von ihnen die gerechte Strafe für ihre unsühnbaren Verbrechen bekommen: Die Mörder in Uniform, die an der Front oder in der Gefangenschaft verreckten, die mit dem Kainsmal geborenen Nazi-Kinder ja, irgendwie schlummerte auch in euch schon immer eine religiöse Ader -, die durch Bomben oder die Gewehrläufe der Sieger sterben mussten, die vielen schuldigen Mütter, deren verklemmter Sexualmoral die Rote Armee beizeiten auf die Sprünge half oder die Vertriebenen, die bekanntlich Dem Herrgott? Den Siegern? Oder beiden? Oder ist das das Selbe? dafür dankbar sein mussten, dass man sie nur vertrieben hatte. Aber es waren ja noch einige übrig geblieben, und anstatt anständige Trauerarbeit zu leisten, hatten sie ihre Energien auf den Wiederaufbau gerichtet und euch in eine Kindheit in Demokratie und Wohlstand gezwungen. Damit hatten sie euch aber die Chance genommen, vorzuführen, wie man Widerstand hätte leisten können, denn irgendwie schienen zu viele den Eindruck gewonnen zu haben, Opposition in der Bundesrepublik Deutschland und Opposition im Dritten Reich wären nicht ganz das Selbe. Und ich bin mir nach dem, was ich gelernt habe, nicht allzu sicher, dass eure Eltern noch in der Lage gewesen wären, nach 20 Semestern einen Studienabschluss machen und an Universitäten, in Redaktionsstuben oder Behörden die Karriereleiter hoch steigen zu können, hätten sie zu ihrer Zeit versucht, dem Gröfaz und seiner Gang mit Sit-ins und Tastkinos den Diskurs über Feminismus und die Notwendigkeit eines kontinentaleuropäischen Kong aufzuzwingen. Gut, Letzteren gab`s ja auch noch nicht.

      Es war aber trotzdem allererste Sahne, wie ihr es denen gegeben hattet, diesen Tätern, die es gewagt haben, in einer zu allem entschlossenen Diktatur die Fresse zu halten und einfach nur zu versuchen, zu überleben.



      Im Schulalter sind mir in diesem Zusammenhang ja auch oft so manche dummen und unreifen Gedanken gekommen. Denn da haben wir gelernt, dass Pauschalurteile und Voreingenommenheiten eigentlich ziemlich Scheiße sind, und dass trotzdem viele Leute so etwas haben würden, zum Beispiel gegen Gastarbeiter oder so. Ich kannte zwar damals weder Gastarbeiter noch Leute mit Vorurteilen gegen diese persönlich, aber mir leuchtete das irgendwie ein, dass es natürlich Quatsch ist, Menschen kollektiv wegen irgendwelcher Eigenschaften oder ihrer Herkunft anzumachen und ich hätte dies deshalb auch nie im Leben gemacht. Denn wir hatten nur allzu oft zu Hause, in der Schule und überall sonst gehört, dass alle Menschen gleich und vor allem gleich viel wert seien, und irgendwie war das für uns auch selbstverständlich. Den wer sollte denn auch und vor allem mit welchem Recht sollte er entscheiden, dass die einen weniger wert sein sollen als die anderen?

      Dass ich das nicht ganz richtig sehe, musstet ihr mir dann erst vor Augen führen. Denn als ich euch euer Deutschland verrecke“ brüllen hörte, wenn die Veteranen am Volkstrauertag ihrer gefallenen Schulfreunde und Verwandten gedachten und ihr mir erklärt hattet, dass unsere Großeltern, die um Haaresbreite Krieg und Vertreibung überlebt hatten, deutsche Täter“ und keine Opfer wären und kein Mitleid verdient hätten, da fiel mir immer ein, dass wir gelernt hatten, dass es eigentlich die Nazis waren, die immer gesagt hatten, dass das Schicksal dem Stärkeren immer Recht geben würde und der Schwache kein Mitleid verdiene. Für einen Moment meinte ich tatsächlich, ihr wärt mit solchen Sprüchen kaum einen Deut besser. Ich bin euch dankbar, dass ihr mich dann immer gleich aufgeklärt hattet, dass solche Gedanken eine Verharmlosung“ der Nazis darstellen und deshalb wirklich mega Scheiße sind, denn schließlich seien ja die Deutschen“, und einem solchen Wortlaut nach sind das ja ausnahmslos alle, an allem schuld, also auch Oma und Opa, und wer dann meint, auch ihnen sei Unrecht widerfahren, der spiele damit automatisch die Nazi-Verbrechen herunter.

      Wenn ihr hingegen zu eurer Zeit Adenauer oder Schmidt oder zu unserer Zeit Kohl und Dregger oder Schönhuber mit Hitler oder Goebbels verglichen hattet, dann war das auch wenn wir in der BRD der 80er-Jahre nicht im Entferntesten etwas von einer autoritären Staatswillkür bemerkt hatten - natürlich keine Verharmlosung, sondern der Ausdruck einer besonderen Sensibilität und eines besonders kritischen Bewusstseins. Denn immerhin war immer Wachsamkeit geboten, habt ihr uns erklärt, egal ob es jetzt um Fragen des Asylrechts oder des Bildungssystems oder um die Abtreibung oder auch nur um das Aufstehen bei der Nationalhymne ging, zu dem uns unsere Großeltern anhielten. Immer roch es für euch nach Nazis, wenn euch eine Meinung nicht gepasst hatte, und immer wenn ihr diese Keule ausgepackt habt, dann war es immer, um zu warnen und nie, um zu verharmlosen. Auch wenn ich nicht immer wirklich verstanden habe, wann nun genau ein Nazi-Vergleich kritisch ist und wann verharmlosend, freue ich mich des Privilegs, einer Generation angehören zu dürfen, der von den richtigen Leuten gesagt wird, was zu tun ist und wie das Denken zu funktionieren hat, nämlich von euch. Denn wer so lange studiert, so viele Texte geschrieben und dabei so viele Fremdwörter verwendet hat, der muss doch was auf dem Kasten haben. Und das hat wohl in eurem Fall auch nichts mit Autoritätshörigkeit zu tun, sondern mit Vertrauen.

      Vielleicht sind wir euch auch wirklich zu wenig dankbar für das, was ihr erkämpft habt. Ihr habt eure maßgeschneiderte Rolle als gute Gouvernanten verinnerlicht. Ohne euch keine Pille ohne Trauschein, ohne euch keine Joints im Schülerlandheim, ohne euch keine Selbsterfahrungsyoga, keine Sühnezeichen-Dienste, keine hoch subventionierten Asphaltliteraten, deren Werke bisweilen in Stil und Inhalt eine gemessen an eurem individualistisch-emanzipatorischen Anspruch doch auffällige Parallelität aufweisen.

      Und ohne euren heroischen Kampf gegen Prüderie, Patriarchat und postfaschistischen Konsens müssten Hunderttausende Jugendliche wohl in ihrer Freizeit heute Popel schnipsen, Backgammon spielen oder Hauptmann lesen, anstatt mit 13 aus Erfahrung über Sex quatschen oder mit 14 im Vorstand des örtlichen Schülerkomitees gegen Rechts sitzen zu können.

      Aber Undank ist der Welten Lohn. Und so musstet ihr nicht nur schweren Herzens zusehen, wie sich viele eurer Kinder von eurem selbstbeweihräuchernden Apo-Gelaber nicht nur genervt fühlten, sondern vermehrt auch in dem Moment, wo nicht mehr die Tätergeneration“, sondern ihr selbst die Bestimmenden wart, Dinge wie Toleranz, das Recht auf Kritik und Selbsterfahrung oder auf den eigenen Lebensentwurf, kurzum all das, was ihr für euch reklamiert hattet, für sich nun von euch verlangten.

      Und da passierten schlimme Dinge. Da gab es Leute, die jünger waren als ihr und die sich über die Wiedervereinigung freuten, anstatt die Teilung als gerechte Strafe für deutsche Schuld“ zu akzeptieren, wie ihr es ihnen beigebracht hattet.

      Da gab es Typen, die beim deutschen Gewinn der Weltmeisterschaft gejubelt haben, statt sich vor dem aufkeimenden Neofaschismus zu fürchten, die lieber nach dem Abi Geld verdienen wollten als lange Jahre auf den Campus zu gehen, um Theorien über Sozialismus und Emanzipation zu diskutieren. Und da gab es Leute, die lieber mit Frau und Kindern aufs Land ziehen wollten als in karg eingerichteten WG-Kojen wurmstichiger Altbauhäuser der befreiten Sexualität zu huldigen. Mittlerweile drängt es sogar immer mehr Homos von denen ihr immer gedacht hattet, das wären welche von euch ins bürgerlich-reaktionäre Zwangskorsett der Ehe und Familie: Undankbare Nattern und Hyänen also, so weit das Auge reicht, die den Älteren den ihnen gebührenden Respekt versagen. Ihr Tabubrecher der Alten von Gestern musstet nun selbst erfahren, wie ihr selbst zu Alten geworden wart, die Tabus aufgezogen hatten, die nun in Frage standen.

      Oft muss ich jetzt, wo es wieder wärmer wird, an den Grillabend auf Marthas Sitzterrasse denken, als die nach dem ersten Weinschoppen beim Anheizen von der sexuellen Revolution“ zu schwärmen begann und davon, wie damals die dummen deutschen Spießer aufgemischt wurden, und mein Schulkumpel Mischa nichts Besseres zu tun hatte, als danach bei den fertigen Buletten vor der gesamten Mannschaft damit zu prahlen, beim letzten Mal die Reps gewählt zu haben. Ich glaube, da müssen wir mal reden“, hattest du damals mit verfinstertem Gesichtsausdruck gesagt, viele hatten es plötzlich eilig, zu gehen, und während du uns dann bis in die frühen Morgenstunden vollgelabert hast, wurde Martha ganz still und führte einen erbarmungslosen Vernichtungskrieg gegen den Inhalt mehrerer Cognac-Flaschen, den sie nach mehreren Stunden verlor.

      Und obwohl Mischa am Ende zerknirscht gelobte, es nie wieder zu tun, und jener SDS der "runter89er“, der euch damals über eine ganze Weile hinweg zur Weißglut getrieben hatte, schon wenige Jahre später den Bach runter ging, fiel mir auf, dass es eines der letzten Male gewesen war, wo man miteinander GEREDET hatte. Irgendwann in den 90ern hatte man sich dann nur noch angeschwiegen, und nicht nur das. Man hat nicht mehr miteinander, sondern nur noch übereinander geredet. Wo es euch nicht gelang, eure Kinder zu bekehren, seid ihr ihnen in den Rücken gefallen, wie ihr es bereits bei euren Eltern getan hattet. Als man plötzlich lange zugesagte Praktika nicht bekam, in den Seminaren von den interessanten Themen ausgesperrt blieb und einen die Vorzimmerdame jedes Mal anglotzte, als hätte sie zwei Stunden zuvor ihren Ehemann mit der Schwester, oder eher noch mit einem selbst im Bett erwischt, da erfuhr man eines Tages über mehrere Ecken, dass jemand anonym an diversen Stellen gegen einen Stimmung gemacht hätte von wegen Radikaler und Fascho und so.

      Je stärker der Zahn der Zeit die Institutionen von eurem damaligen Feindbild, der Kriegsgeneration gesäubert hatte und je konsequenter die freien Plätze mit euresgleichen aufgefüllt wurde, umso mehr habt ihr gezeigt, dass auch so friedliche und tolerante Leute wie ihr nicht frei von jenem gerechten Zorn sind, der die Aufrechten befällt, wenn es darum geht, das Gute zu lehren und wenn die antiautoritären Mittel der Erziehung dabei versagen. Denn wer wie ihr der grundsätzlichen Erziehbarkeit des Menschen stets einen so überragenden Stellenwert beigemessen hat, der muss eine Verweigerung der Annahme des mühevoll Gelehrten doch geradezu auch als einen Angriff auf die persönliche Ehre verstehen.

      Nachdem die puritanischen Zeloten der Gutmenschen-Moral in Form der autonomen Antifa“ im Widerstreit gegen das Böse schon längst das dereinst von euch vehement bekämpfte erzieherische Züchtigungsrecht wieder entdeckt hatten und fortan gegenüber Abweichlern für sich beanspruchten, ist euch spätestens in dem Moment, wo ihr allein das Establishment wart, plötzlich der Wert jener Einrichtungen auf institutioneller Ebene aufgegangen, gegen die ihr in jüngeren Jahren immer als angebliche Ausdrucksformen eines faschistischen Staats gewettert hattet. Hattet ihr noch in der Hochblüte der RAF, als immer wieder mal ein Kapitalistenschwein“ unter johlender Anteilnahme der Sympathisantenszene publikumswirksam platt gemacht“ wurde, für die Abschaffung des gesamten politischen Strafrechts plädiert, so fordert ihr nun Unnachgiebigkeit und stählerne Härte bereits gegen spätpubertäre Suffköppe, die um vier Uhr morgens dumme Parolen durch die leere Fußgängerzone grölen, die viele von ihnen ohne eure ständige Aufarbeitung der Vergangenheit“ gar nicht mehr kennen würden. Waren euch einst Berufsverbote“ gegen kommunistische Briefträger ein Gräuel, würdet ihr nun die öffentlichen Institutionen am Liebsten selbst von ehemaligen Mitgliedern rechter Parteien säubern. Und selbst am publizistischen Stil der Springer-Boulevardpresse, dereinst bei Böll mit Katharina Blum“ zu literarischen Ehren gekommen, habt ihr mittlerweile Gefallen gefunden. Denn die Medienhatz gegen Faschisten“ ist schließlich keine Menschenjagd gegen anders Denkende, sondern da Faschismus“ bzw. das, was ihr darunter versteht, ja keine Meinung ist, sondern ein Verbrechen ein Akt der vorpolizeilichen Aufklärung und Fahndung, eine Art XY-Surrogat für die Wahrer der von euch bestimmten Verfassungswirklichkeit.

      Ich will euch eure Feierlaune nicht versauen. Ich will auch nicht selbst in die Rolle des Durchblickers schlüpfen, der alles besser wissen würde als die Alten, die füllt ihr seit jeher besser aus als ich es jemals könnte. Aber eines steht für mich fest: Ihr seid im Laufe der Jahre selbst zu dem geworden, was euer Wortführer Dutschke einst als bürokratische Charaktermasken“ gescholten hatte - autoritäre Tugendwächter und gestrenge Zuchtmeister, die mit der Rute in der Hand das Seelenheil der Menschheit gegen die Sünde der Ketzerei behaupten. Ich weiß, ich weiß: Eure Obrigkeitsfixierung, Eure Sittenstrenge dienen schließlich einem guten Zweck, sie soll dem Menschen helfen, sich zu emanzipieren und von den Zwängen zu befreien, die ihn von seinen wahren Bedürfnissen entfremden. Und diese zu erkennen und zu definieren sind nur durch Tausende WG-Nächte theoretisierenden Gelabers über Patriarchat und Proletariat gestählte akademische Eliten aus dem Bereich der Geistes- und Gesellschaftswissenschaften fähig. Wo deren Herrschaft im Sinne des Guten ausgeübt wird, hat sich eure ehemalige Forderung nach einem herrschaftsfreien Diskurs“ natürlich überlebt. Die Folge ist leider, dass ihr in Folge der hermetischen Abschottung eures erlauchten Bewusstseins von störenden Einflüssen von außen bei gleichzeitig steigender Unduldsamkeit gegenüber falschen“ Auffassungen zwangsläufig immer mehr unter euch bleiben werdet. Und das lässt mich auch befürchten, dass ihr euer 35-jähriges Jubiläum meist nur im eigenen Saft schmorend begehen werdet.

      Wir Nachgekommene hingegen müssen mit der Bürde leben, nicht so gut zu sein wie ihr, nie euren weiten Erkenntnishorizont und eure intellektuelle Stufe erreichen zu können und immer in eurer Schuld zu stehen für all das, was ihr erreicht habt. Vielleicht ist diese Erkenntnis einer jener Gründe für den Narzissmus, die Selbstbezogenheit und die Weigerung weiter Teile meiner Generation, erwachsen zu werden. Vielleicht sind Stefan Raab, Die Camper“ oder Ballermann 6“ Fluchtpunkte in einer Welt, die zu erklären ihr das Monopol erkämpft habt und die ihr durch Tabus und Denkverbote gegenüber potenziellen Eindringlingen aus den Generationen vor und nach euch vermint habt. Vielleicht ist die infantilistische Spaßgesellschaft unserer Tage deshalb auch eine Art der Subversion einer ernüchterten Generation“ (Sängerin Kate Ryan) gegenüber der repressiven Sauertöpfigkeit eurer allumfassenden Definitionshoheit. Ihr habt uns verboten, gegenüber unseren Großeltern, unserem Land, gegenüber den Traditionen und Wertvorstellungen, die Generationen vor euch hochgehalten haben, Dankbarkeit und Respekt zu empfinden. Deshalb nehmen sich viele von uns die Freiheit, diese Dankbarkeit und diesen Respekt nun auch euch zu verweigern.

      Gruß, Max


      #################################################

      gruß
      proxi
      Avatar
      schrieb am 12.08.03 10:48:04
      Beitrag Nr. 7 ()
      II. Aus welchen Elementen setzt sich die Grüne Ideologie zusammen?
      Der Weg zur Macht durch Mißbrauch der Soziologie, Psychologie und weiterer Wissenschaften
      Die Erfindung der sozialen Kosten

      Im Jahre 1946 fuhr ein junges Wissenschaftlerehepaar durch weite Strecken der Vereinigten Staaten. Dabei fiel beiden auf, daß die Umwelt da und dort zerstört war. Dieses Erlebnis veranlaßte die Reisenden zu der Frage: "Wer ist für diese Schäden verantwortlich? Warum trägt jener, der sie verursacht hat, nicht auch die Folgen?"

      Auf diese Weise entstand die Diskussion über die "sozialen Kosten", die in vollem Gange ist. Das Wissenschaftlerehepaar, das diese spontane Entdeckung gemacht hat, war K. William Kapp und seine Frau Lore. Sie waren aus Europa emigriert und suchten nach einem neuen Arbeitsgebiet. Mit der Erfindung des neuen Begriffs "Soziale Kosten" hatten sie eine Goldader angebohrt, in die sie sich mit großem Eifer hineinarbeiteten.

      Niemand hatte vorher jemals den Begriff "soziale Kosten" gehört. Das war kein Wunder, denn er existierte vor Kapps spontaner Entdeckung auch nicht. Nach Kapps neuer Ansicht müsse man endlich die sozialen Folgen des Wirtschaftens bedenken. Diese wären sehr schlimm. Um sie zu beseitigen, würden hohe Kosten anfallen, nämlich die von ihm so genannten "sozialen Kosten". Doch um die negativen Folgen ihres Wirtschaftens kümmere sich die Wirtschaft nicht. Sie würde diese Kosten mit allen Folgen der Allgemeinheit aufbürden.

      Diese Tatsache, so behaupten Kapp und seine Anhänger, hat die Wirtschaftswissenschaft in ihren Theorien und Modellen bisher unterschlagen. Die Wissenschaftler würden nur mit Wert, Preis, Kosten und Marktbegriffen operieren, die sie als exakt bewertbare Größen in ihre Modelle einbauen könnten. Das wäre ein großer Fehler. Dadurch kämen sie zu ganz falschen Ergebnissen. Was muß denn alles noch in die Wirtschaftstheorie einbezogen und beim Wirtschaften berücksichtigt werden, wenn man Kapps Behauptungen folgen wollte? Es sind die Forderungen der Sozialwissenschaften und der Psychologie.

      Dazu schreibt Professor Dr. Fred Blum, Volkswirtschaftler und Psychoanalytiker5:

      "Die Grundlage von Professor Kapps Integration der Sozialwissenschaften sind die Wechselbeziehungen von Mensch und Kultur; diese Wechselbeziehungen sind integral erfaßt, d.h. sie erfassen die Ganzheit von Mensch und Kultur. Die Natur des Menschen wird daher einerseits durch die Einzigartigkeit der biologischen Struktur des menschlichen Organismus begründet, andererseits durch die Notwendigkeit der Verwirklichung der biologisch begründeten Möglichkeiten in der Gesellschaft und Kultur.

      Diese beiden Komponenten bilden den Begriff von universalen (d.h. in der Einzigartigkeit der biologischen Struktur des menschlichen Organismus begründeten) Bedürfnissen, die zugleich soziale sind, denn sie sind in der Notwendigkeit der Verwirklichung in der Gesellschaft begründet. Da der Mensch als Ganzes, d.h. integral erfaßt wird, umfassen diese Bedürfnisse nicht nur diejenigen Bedürfnisse, mit denen sich die Volkswirtschaftslehre bisher fast ausschließlich beschäftigte, nämlich die Bedürfnisse für Güter und Dienstleistungen, sondern auch die universal psychologischen und universal sozialen Bedürfnisse, zum Beispiel:

      Bedürfnisse für Kommunikation und Kooperation,
      Bedürfnisse für Sicherheit und Ordnung,
      Bedürfnisse für Selbstachtung,
      Bedürfnisse für Selbstverwirklichung, d.h. Verwirklichung der das Wesen des Menschen bestimmenden universellen Werte in ihrer persönlich einmaligen Form in einer schöpferischen Beziehung zur Mit- und Umwelt.
      Das ist gar nicht einfach zu verstehen, was Professor Blum da schreibt. Das ist überwiegend eine verbale Schaumschlägerei mit abstrakten Begriffen. Es ist eine recht merkwürdige Selbstbeweihräucherung für Kapp und seine Genossen. Sie würden den universellen Menschen in seiner Ganzheit mit seinen sozialen und kulturellen Bedürfnissen sowie seinen persönlichen psychischen Besonderheiten zur Hauptperson ihrer Wirtschaftswissenschaft machen. Alle anderen Wissenschaftler würden in der Volkswirtschaftslehre ausschließlich so banale Dinge wie Güter und Dienstleistungen behandeln.

      Diese an Diffamierung grenzende Herabsetzung andersdenkender Menschen, die in manchen Fällen bis nahe an eine Kriminalisierung herangeht, ist das typische Zeichen der grün-bunt-alternativen Ideologie.

      Eine nahezu neue kopernikanische Umwälzung
      Die spontane Eingebung, die K. William Kapp und seine Frau Lore bei ihrem Trip durch die USA hatten, entwickelten sie mit Hilfe ihrer Anhänger zu einem alternativen wissenschaftlichen Denkgerüst. Das war nicht sehr schwer, sondern nur umständlich und etwas langwierig. Für Leute, die diese umgekehrte, negative Art des Denkens nicht nachvollzogen, war die Lehre von Kapp unverständlich und überflüssig. Wer aber bereit war, in dieser negativen und - wie man bald merken wird - zerstörerischen Denkrichtung seine geistige Heimat zu finden, der fühlte sich plötzlich als nahezu allwissend, als auserwählter Verkünder einer neuen Heilslehre.

      Alle anderen Menschen, ob Wissenschaftler oder nicht, wirken auf einen durch Kapp Erleuchteten wie eine Horde bornierter, verblendeter Ignoranten, die eine Rettung der Menschheit blockieren. Diese Einsichtslosen müssen mit mehr oder weniger Gewalt zu ihrem Glück gezwungen werden.

      Worin besteht denn nun die als kopernikanische Umkehrung bezeichnete antilogische Denkrichtung der Familie Kapp und ihrer Anhänger? Bisher galt die nachfolgende Beschreibung der Wirtschaft als ausreichend. Das Wirtschaften oder, besser gesagt, die wirtschaftliche Leistung garantiert das Überleben des Menschen. Die Zusammenarbeit möglichst vieler Menschen in einem weltweiten Wirtschaftsverbund bewirkt auch ein Wachsen von Wohlstand und Freiheit für die gesamte Menschheit.

      Wirtschaften bedeutet den möglichst sparsamen Umgang mit allem, was zur Überlebenssicherung des Menschen notwendig ist. Wirtschaften beruht auf Leistung. Leistung erfordert Energie. Menschliche Leistung erfordert große menschliche Anstrengungen. Die Behauptungen von Kapp und seinen Anhängern besagen genau das Gegenteil. Sie behaupten: Die Folgen des Wirtschaftens zerstören die Natur, zerstören damit die Lebensgrundlage der Menschheit. Der wirtschaftende, Leistung erbringende Mensch zerstört heute durch sein Handeln die zukünftige Überlebensmöglichkeit der Menschheit.

      Das sind mit Sicherheit die schwersten Anklagen, die ein Mensch oder eine Gruppe von Menschen gegen alle anderen Menschen erheben kann. Wer diese Behauptung aufstellt, erklärt zur wissenschaftlichen Wahrheit: Die Leistung erbringenden Menschen und ihre Wirtschaftsorganisationen sind, wenn auch unbewußt, die Vernichter der Menschheit, Vernichter des menschlichen Lebens auf dem Planeten Erde.

      Diese Botschaft muß alle Menschen, die sie hören und für richtig halten, in geradezu panische Angst versetzen. Panische Angst aber blockiert bei allen Menschen sehr schnell die Fähigkeit zu ruhig überlegtem Planen, denken und Handeln. Diese Botschaft wird seit den späten fünfziger Jahren in den USA und seit Ende der sechziger Jahre in Europa in allen Medien ausdauernd verkündet und als Ergebnis des wissenschaftlichen Denkens gefeiert. Die Umkehr der bisher anerkannten Wertvorstellungen machte viele Menschen in den hochentwickelten Industrieländern ratlos. Was bisher die höchste Tugend war, das Erbringen einer hochwertigen Leistung in einer großen Organisation unter anstrengendem Dauereinsatz der besten Kräfte, das war jetzt plötzlich ein massiver Beitrag zur Vernichtung der Menschheit.

      Was bisher unerklärlich war, daß Gruppen junger Menschen die Leistungsverweigerung zum neuen Kult erhoben, daß Nichtstun und Drogenrausch Bewußtseinserweiterung versprachen, das war plötzlich erklärbar. Kapps Umweltideologie lieferte die Antwort: Leistungsverweigerung ist das beste Mittel, um nicht an der Zerstörung der Erde mitschuldig zu werden. Desinteresse und Faulheit waren auf einmal hohe ethische Werte, denn sie waren eine anerkannte Leistung zur Rettung der Menschheit.

      Aus dem strapaziösen Leistungsstreß der Industriegesellschaft auszusteigen, wurde als Heldentat gefeiert, denn das bedeutete, ich mache bei der Vernichtung der Menschheit durch Wachstum nicht mehr mit, ich gehöre jetzt zu der neuen Spezies der Menschheitsretter.

      Dieser Ausstieg garantierte Schlagzeilen in den Zeitungen, Interviews im Rundfunk und Auftritte im Fernsehen. Man sammelte sich in Gruppen und begann systematisch den Haß gegen alle zu schüren, die immer noch mit ihrer Leistungsbereitschaft dieses menschheitsvernichtende System der großtechnischen Naturzerstörung unterstützten.

      Das war eine neue Ideologie für Gewalttäter. Terror gegen Andersdenkende, niederreißen, was andere aufbauen wollten, das waren auf einmal ethische Tugenden. Man hatte jetzt eine neue Moral der Verweigerung, die sehr viel höher im Kurs stand als die bisher gültige, die von nun an eher eine Moral des Verbrechens gegen die Menschheit war.

      Das war schon eine kopernikanische Wende, die durch die Antilogik von Kapp und Genossen unter die jungen Menschen gebracht wurde. Denn vorwiegend junge Menschen sind für Heilslehren anfällig, die sie, ohne eine eigene Leistung von ihnen zu verlangen, in den Stand von Rettern der Menschheit erheben. Besonders gegenüber den Eltern und älteren Zeitgenossen fühlte man sich überlegen. Sie würden ja mit ihrem Leistungs- und Wachstumswahn die Menschheit nur in den Abgrund treiben.

      Man muß sich wundern, daß diese Umweltideologie noch nicht mehr Schaden angerichtet hat. Das liegt wohl daran, daß die Trägheit, die in der großen Masse der Menschen das Beharrungsvermögen bestimmt, nur langsam zu überwinden ist. Dennoch sind die Schäden bereits unübersehbar. Die tiefe Krise, in der sich die hochentwickelten Industriegesellschaften befinden, ist zu einem erheblichen Teil durch die zerstörerische Umweltideologie mitverursacht worden.

      Die Lehre von den sozialen Kosten führt zur Verurteilung des wirtschaftenden Menschen und zu seiner Ausbeutung durch eine neue Schützerbürokratie
      Was war denn nun wirklich hier und da auf dem amerikanischen Kontinent geschehen, was die Familie Kapp zu so einträglichem Denken angeregt hat?

      Sie sahen Stellen, an denen früher einmal ein Steinbruch gewesen ist. Nachdem die Städte Amerikas aufgebaut waren, ging der Bedarf an Steinen natürlich zurück. Der Unternehmer gab auf. Kohle wurde an verschiedenen Stellen im Tagebau geschürft. Auch diese Flächen haben die Unternehmen, nachdem aus irgendwelchen Gründen der Abbau sich nicht mehr rentierte, aufgegeben. Kiesgruben, die nach der Aufbaukonjunktur keine Geschäfte mehr machen konnten, legten ihren Betrieb still. Diese Aufgabe von Produktionsstätten war eine ganz natürliche Sache. Darüber hat - außer vielleicht den Arbeitern, die dort ihren Job verloren - sich niemand aufgeregt.

      Die riesigen Weiten des amerikanischen Kontinents machen jedes Jammern um ein paar Quadratkilometer stillgelegter Schürfgrube zur typisch kleineuropäischen Wichtigtuerei. Doch damit konnte man den Amerikanern etwas absolut Negatives vorhalten: den Raubbau an den natürlichen Ressourcen eines Kontinents.

      Nur das war keine amerikanische Spezialität, sondern überall allgemein üblich. Das dichtbesiedelte Rheinland zum Beispiel ist überall mit Plätzen übersät, an denen früher Kies gebaggert wurde. Im Sommer dienen diese Gruben dann als Baggerlöcher dem Freizeitvergnügen. Diese intensive Nutzung der Bodenschätze des Rheinlandes hat niemandem geschadet, sondern allen Menschen Nutzen gebracht.6 Gemessen an Amerikas Weiten ist das Rheinland ein winziger, schmaler Streifen. würde man die durch Kiesbaggerei "zerstörten" Flächen des Rheinlandes zu dessen Gesamtfläche in Beziehung setzen und das gleiche mit den amerikanischen Flächen machen, dann könnte man folgende Schlagzeile formulieren:

      "Im Rheinland ist die Umweltzerstörung dreieinhalbtausendmal so groß wie in den Vereinigten Staaten von Amerika."
      Jeder, der diese Meldung liest, aber noch nie im Rheinland war, bekommt schreckliche Horrorvorstellungen. Er denkt sofort an eine öde, kraterübersäte Mondlandschaft.

      In Wahrheit aber ist das Rheinland eine der am dichtesten besiedelten Regionen Europas und gleichzeitig eine der landschaftlich reizvollsten Gegenden Deutschlands, und obendrein noch das Gebiet mit der größten Dichte von Industrieunternehmen.

      Die Betrachtung deckt eine weitere Methodik der Ökoideologen auf. Es ist der Informationsbetrug. Seine Wirkung wird dadurch erreicht, daß man eine Information so unklar formuliert, daß niemand die Möglichkeit hat, ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Stets wird die Nachricht als menschheitsbedrohende Katastrophe aufgemacht, obwohl in den meisten Fällen ein ganz normaler Vorgang der Meldung zu Grunde liegt.

      Doch zurück zu den Kiesgruben des Rheinlandes. Für viele Gemeinden hat diese "Umweltzerstörung" doppelten Profit gebracht. Zuerst kassierten sie Steuern für den Kiesabbau. Danach entstanden daraus attraktive Naherholungsgebiete. Diese Möglichkeit wäre nicht entstanden, wenn man die Gebiete anderweitig genutzt hätte.

      Das war der Stand der Dinge, bevor die Familie Kapp mit ihrer Erfindung der "Sozialen Kosten" das vernünftige Handeln früherer Generationen zum Verbrechen gegen die Umwelt und gegen die Menschheit erklärt hat. Leider macht sich niemand klar, welche Folgen daraus entstehen, wenn diese im Namen der Wissenschaft - hier im Namen der Soziologie - entdeckten "Erkenntnisse" Realität werden.

      Es bedeutet, daß man anerkennt, daß jeder jedes menschliche Handeln durch ein später konstruiertes Recht als strafwürdig verurteilen kann. Damit wird ein Rechtsgrundsatz ausgeschaltet, der schon im römischen Recht, also länger als zweitausend Jahre, gültig war: Keine Strafe ohne Gesetz.

      Alle Gewalttäter, die sich irgendwo als Regierung etablieren, können alles, was vor ihnen war, verurteilen, da sie für alles im Nachhinein ein passendes Strafgesetz konstruieren können. Wer nicht bereit ist, den von "Umweltschützern" erhobenen Anspruch aus diesem Blickwinkel zu betrachten, könnte ein böses Erwachen erleben. Denn daraus resultiert der Machtanspruch, den sich die selbsternannten Umweltschützer anmaßen. Sie verurteilen all jene, die nicht bereit sind, sich ihren Vorurteilen zu unterwerfen.

      Die Zahl der Wissenschaftler, die sich mit Hilfe von Kapps Erfindung als Menschheitsretter fühlen, wächst. Das mag daran liegen, daß niemand ihnen den selbsterhobenen Anspruch streitig macht. Auch ist es nach ihrer Ansicht selbstverständlich, daß mit ihrem Retteranspruch ihnen auch die Kommandogewalt über die zukünftige Entwicklung zusteht.

      Um sich von anderen Wirtschaftswissenschaftlern zu unterscheiden, bezeichnen sich Kapps Anhänger als die "institutionellen Wirtschaftler". Alle anderen Wissenschaftler werden von ihnen als die "konventionellen Wirtschaftler" abqualifiziert. Das kann man verstehen, wenn man den Geltungsanspruch erfährt, den Kapps Nachfolger erheben.

      Der schon vorher zitierte Fred Blum erklärt: "Wir können daher sagen, daß Prof. Kapps Werttheorie die Grundlage einer grundsätzlich neuen Sozialwissenschaft und Gesellschafftsordnung bildet." "Denn seine Integration erfaßt nicht nur die Ganzheit und Einheit des Menschen. Sie erfaßt den ganzen Planeten Erde, und zwar nicht einfach als eine Weltmarktwirtschaft, sondern als Gesamtaustausch zwischen den Menschen, der Natur und der Gesellschaft."

      Die Nachfolger Kapps wollen die Funktion des Marktes weitgehend ausschalten.

      "Die Einbeziehung der sozialen Kosten bedeutet, daß der Markt nicht mehr der entscheidende Faktor für die Preisbildung ist, sondern daß der entscheidende Faktor die Wahl von Faktoren ist, die in die Preisbildung einbezogen werden." Was Kapps Anhänger für die Menschheit wollen, ist eine von ihnen gesteuerte Weltplanwirtschaft.

      Wer nach den Jahrzehnten Planwirtschaft in der gescheiterten Sowjetunion eine noch viel größere Planwirtschaft fordert, kann als Wissenschaftler nicht mehr ernst genommen werden. Er ist nur noch ein ideologischer Fanatiker. Denn um eine Planwirtschaft auch durchsetzen zu können, muß man die diktatorische politische Gewalt im Geltungsbereich des Planes ausüben können.

      Das aber scheint wohl die unterschwellige Absicht von Kapps Nachfolgern zu sein. Sie wollen offenbar mit ihrer neuen Super-Sozio-Öko-Ökonomie die Welt in ihrem Sinne regieren. Ein Hauch von Größenwahn durchzog die Sozio-Öko-Szene schon von Anfang an.

      Die Menschen in der Bundesrepublik erleben die Spaltung der Wirtschaftswissenschaften in jedem Jahr zweimal. Dann legt der Rat der fünf Weisen - das sind von der Bundesregierung beauftragte Wissenschaftler - sein Gutachten über die wirtschaftliche Entwicklung vor.

      Kurz darauf erscheint dann stets ein nicht bestelltes Gutachten einer anderen Gruppe von Wissenschaftlern. In deren Gutachten wird dann ziemlich genau das Gegenteil von dem für gut erachtet, was die fünf offiziellen Weisen vorgeschlagen haben.

      Wenn beide Gruppen andauernd mit gegensätzlichen Vorschlägen auftreten, müssen die Wissenschaftler wohl bald eine Klärung herbeiführen. Alle Menschen, die nicht zu dieser Zunft gehören, möchten doch wissen, was ist richtig und was ist falsch. Wer produziert nun Wissenschaft, und wer liefert wissenschaftliche Scharlatanerie?

      Erfolgt diese Klärung nicht bald, dann müssen die Wirtschaftswissenschaftler damit rechnen, daß niemand sie mehr ernst nimmt. Dann wird die Nähe zur Astrologie noch deutlicher, als sie bisher vermutet wurde.

      Warum ist gerade der Wissenschaftszweig der Soziologie der Tummelplatz der neuen aggressiven Heilsverkünder und selbsternannten Propheten?
      Die Soziologie als Wissenschaft ist eine Erfindung des 19. Jahrhunderts. Ihr Erfinder war Auguste Comte; er lebte von 1789 bis 1857. In Montpellier in Frankreich geboren und aufgewachsen, entstammte er einer sehr angesehenen Beamtenfamilie. Er wurde wegen Beteiligung an einer Studentenrevolte gegen einen Professor von der Polytechnischen Hochschule in Paris relegiert. Daher konnte er später keinen akademischen Lehrstuhl besetzen. Als Krönung seines Lebenswerkes arbeitete er eine neue Religion, eine positivistische Religion aus.

      Diese sollte bei den Menschen den Platz der alten christlichen Bekenntnisse einnehmen. Statt Gott erkannte dieses neue Evangelium die Menschheit als das Höchste an. Comte stellte eine neue Rangordnung der Wissenschaften auf. Sie geht von der Mathematik als Grundlage aus. Dort ist nach Comtes Ansicht kaum noch Neuland zu entdecken. Dann folgen Astronomie, Chemie und Biologie. In der Reihenfolge der Aufzählung hat jede Wissenschaft ein größeres Quantum an noch unentdecktem Wissen zu erforschen.

      Als Krönung dieser Rangordnung setzt er seine neue Wissenschaft vom Menschen, die er als erster Soziologie nennt. Nach seinen Vorstellungen wird die Menschheit in ihrem positiven Stadium durch die moralische Autorität einer wissenschaftlichen Elite gelenkt. Es versteht sich von selbst, daß diese Leistungsfunktion nur von der von ihm zur Spitzenwissenschaft gekürten Soziologie ausgehen kann.

      Aus diesen Anfängen ihrer Zunft kommt der Hang mancher Soziologen, am laufenden Band neue Gesellschaftssysteme zu propagieren. Im allgemeinen sind es neue Paradiesversionen, mit deren Hilfe die geknechtete und gequälte Menschheit aus ihrer gegenwärtigen hoffnungslosen Situation erlöst werden soll. Da es einige Millionen Menschen sind, die im Bereich der Soziologie und Psychologie sowie in den Randbereichen dieser Wissenschaften publizieren, ist es natürlich sehr schwer, einen Überblick über diese Massenproduktion von Menschheitserrettungslehren zu behalten.

      Besonders produktiv war man in den sechziger und siebziger Jahren in Amerika und England. Bald danach rollte die Welle dieser Weltuntergangsliteratur über die übrigen Industrieländer hinweg. Die Strickmuster dieser Bestseller waren einander sehr ähnlich. Der erste Band war eine Katastrophenbeschreibung, was der Menschheit drohen würde, falls sie so weitermache wie bisher. Im zweiten Band wurde die drohende Gefahr noch vertieft. Auch das zweite Buch wurde meistens ein Bestseller. Nachdem die Menschen total verunsichert waren, kam dann der dritte Band. Darin stand dann der Heils- und Rettungsplan. Es wurde ein neues Paradies versprochen, wenn die gesamte Menschheit den Anordnungen des Autors unverzüglich Folge leisten würde. Nur zwei Autoren sollen hier erwähnt werden, weil ihre Bücher auch in der Bundesrepublik Deutschland Bestseller waren: Gordon Rattrey Taylor und Alvin Toffler.

      Taylor schrieb die Bestseller "Das Selbstmordprogramm" und "Die Biologische Zeitbombe". Nachdem diese Weltuntergangsszenarien die Leser in Angst und Panik versetzt hatten, brachte er seinen großen Heilsplan heraus mit dem Titel "Das Experiment Glück, Entwürfe zu einer Neuordnung der Gesellschaft".

      Bei Toffler hieß der Katastrophenbereiter "Der Zukunftsschock". Seinen Heilsplan für die Menschheit entwickelt er dann in dem Bestseller "Die Zukunftschance. Von der Industriegesellschaft zu einer humaneren Zivilisation". Kenner der Sachbuchszene schätzen, daß mehr als 400 solcher Katastrophenbeschreibungen mit anschließendem Rettungsplan auf den internationalen Buchmärkten verlegt wurden.

      Auch die Psychowissenschaften und die Psychoanalyse bieten Spielräume für grausame Experimente mit Menschen und Gesellschaften
      Neben den zahlreichen Richtungen, in die sich die Soziologie aufgefächert hat, sind auch im Bereich der Psychowissenschaften zahlreiche aggressive Heilsverkünder tätig.

      Besonders fruchtbar sind die verschiedenen Richtungen der Psychoanalvtiker. Erich Fromm, ein besonders fanatischer Kämpfer für einen neuen Menschen, stand mit seinen Büchern "Haben oder Sein" und "Die Kunst des Lieben" jahrelang auf den Bestsellerlisten in der Bundesrepublik Deutschland.

      Seine Vorstellungen von neuen Menschen und von der neuen Gesellschaft sind von einer erschreckenden Einseitigkeit. Auch kann er die Leuchtkraft seiner Vorstellungen nur dadurch erzeugen, daß er die bestehenden Verhältnisse und die existierende Gesellschaft in tiefstem Schwarz schildert. Fromm will und muß einen neuen Menschen schaffen, da die von ihm konstruierte Gesellschaft für den existierenden Menschen ungeeignet ist. An dieser Aufgabenstellung, einen neuen Menschen zu schaffen, sind bereits mehrere Konstrukteure von Gesellschaftssystemen gescheitert.

      Die Methode, ein abstraktes System nach eigenen Wunschvorstellungen zu errichten und dann den dazu passenden Menschen zu züchten, wird immer zum Scheitern verurteilt sein. Die Ursache, warum wohl die soziologischen wie auch die psychologischen Heilsverkünder ihre Wissenschaften so hemmungslos mißbrauchen können, liegt in der Natur dieser Wissenschaften. Sie bestehen aus Behauptungen und Annahmen. die auf Menschen oder Gruppen bezogen sind. Ist eine Gruppe groß genug. so kann man für alle Annahmen und Behauptungen auch Beweise erbringen. In jeder Großgruppe befinden sich Menschen, auf die jede denkbare Behauptung oder Annahme zutrifft. Damit kann man aber alles. was man als wissenschaftliche Aussage machen will, auch mit Beispielen belegen.

      Da Tausende Wissenschaftler in den Sozio- und Psychowissenschaften publizieren, ist es unmöglich, innerhalb der Wissenschaften richtige und falsche Behauptungen zu überprüfen. Damit bleiben aber viele falsche Behauptungen unwidersprochen. Jeder Wissenschaftler kann also mit zahllosen unwidersprochenen Arbeiten seine eigenen Behauptungen belegen. Dabei kann er nicht wissen, wieviele seiner Belege, auf die er seine Aussage stützt, falsch sind. Doch damit müssen die Wissenschaften leben.

      Für Außenstehende sind diese Zusammenhänge wichtig, damit sie den Wert von Behauptungen aus diesen Wissenschaftsbereichen einigermaßen abschätzen können.

      Die enge Zusammenarbeit von Vertretern der Soziologie und Psychoanalyse bei der Erfindung der Grünen Ideologie macht das Ergebnis der Arbeit vom Standpunkt der Wissenschaft auch nicht glaubwiirdiger. Der Professor für Psychologie an der Universität London, Hans Jürgen Eysenck, vertrat dazu folgenden Standpunkt: Zwar gilt die Psychoanalyse in Deutschland noch immer als tiefster und wichtigster Teil der Psychologie; tatsächlich ist sie jedoch von der naturwissenschaftlichen Psychologie schon längst als Ideologie entlarvt worden. Eysenck und mit ihm viele andere naturwissenschaftliche Psychologen folgen dem Wissenschaftstheoretiker und Ideologiekritiker Prof Karl Popper. Für ihn setzt Wissenschaftlichkeit die Widerlegbarkeit einer Theorie voraus. Theorien, die sich weder experimentell noch durch Beobachtung widerlegen lassen, sind keine wissenschaftlichen Theorien. Die Psychoanalytiker verhalten sich wie eine geschlossene Gesellschaft. Ihre Aussagen sind für andere nicht nachprüfbar. Erkenntnisse, die der Freudschen Theorie widersprechen, werden ignoriert. Sie weigern sich, neue Methoden kennenzulernen. Eysenck erklärt: "In allen diesen Punkten verhalten sie sich wie die Mitglieder einer politischen Gruppe, die ideologisch motiviert sind, und nicht wie Wissenschaftler, denen es um die Wahrheit geht." Nach Eysenck gibt es 60 Jahre nach der Einführung der Psychoanalytischen Behandlungsmethode noch immer keine ausreichend kontrollierte klinische Untersuchungen über ihre therapeutischen Resultate. In der Wochenzeitung "Die Zeit" behandelte Dieter Zimmer in einem Dossier die Psychoanalyse. Unter der Titelzeile "Der Aberglaube des Jahrhunderts" stellt er fest: "Die Psychoanalyse hat den Wahrheitsbeweis für ihre Lehre nicht erbringen können." Als Fazit zitiert Zimmer den Biologen und Nobelpreisträger Sir Peter Medawar: "Die Überzeugung gewinnt an Boden, daß die doktrinäre psychoanalytische Theorie die horrendeste Bauernfängerei des zwanzigsten Jahrhundert ist - und gleichzeitig ein Endprodunkt, so etwas wie ein Dinosaurier oder ein Zeppelin in der Geschichte der Ideen, ein riesiges Gebäude nach einem ganz und gar mißlichen Plan und ohne Zukunft."

      Man kann nicht sagen, daß die Grünen, Bunten und Alternativen gut beraten waren, als sie mit ihrem ideologischen Vordenker Erich Fromm auch den unendlichen Psychotrip als Erlösungswerk erkoren. Seit mehr als hundert Jahren nimmt kein Patentamt der Welt mehr anmeldungen für ein Perpetuum mobile entgegen. Jeder denkende Mensch sollte zukünftig Erklärungsangebote von Grünen, Bunten und Alternativen ablehnen, die als Wahrheitsbeweis die wissenschaftliche Psychoanalyse in die Diskussion einbringen.

      Die Vorverurteilung des Menschen, ein Trick ideologischer Herrschaft
      Wenn jemand von den Grünen, Bunten und Alternativen am Anfang ihres Wachstums erklärt hätte, unser Ziel ist es, die westlichen Industriegesellschaften zu zerstören, dann hätte die Mehrzahl der denkenden Menschen dagegen heftig opponiert. Sie hätten mit Sicherheit harte Maßnahmen gegen diese zerstörerischen Gewalttäter gefordert. Aber so einfältig waren die Vordenker der Grünen Ideologie natürlich nicht. Sie erklärten: Der Schutz der Natur und der Umwelt vor den zerstörerischen Machenschaften der Menschen, das wäre die wichtigste Aufgabe für die Zukunft. Sie behaupten: Der Mensch zerstört durch sein Handeln die Natur und produziert auf diese Weise die Selbstvernichtung der Menschheit.

      Diese unsinnige Behauptung ist die notwendige Ausgangsbasis der Grünen Ideologie. Ohne diese Unterstellung, die den Menschen als Zerstörer abqualifiziert, ist die Ideologie der Grünen überflüssig und nutzlos. Sie wäre das geblieben, was sie am Anfang war: ein Planspiel für soziologische Seminare mit dem Titel "Was tun wir mit einer Welt voll Verrückter?"

      Daß in soziologischen Seminaren die Realität vorwiegend als Störfaktor für Theorien angesehen wird, ist aus einem Seminar mit Herbert Marcuse überliefert. Nachdem Marcuse eine Theorie entwickelt hatte, meinte ein Student, das Schlimme an der Sache wäre wohl, daß die Theorie die Realität so ganz außer acht ließe. Darauf soll Marcuse ausgerufen haben: "Ja, mein Herr, das ist schlimm, aber für die ReaIität."

      Da aus derartig abstrakten Planspielen eine Ideologie entstanden ist, die für wenige Nutzen bringt, aber der großen Mehrheit schweren Schaden zufügt, muß man die naturgrüne Tarnkappe von den Köpfen der alternativen Propagandisten ziehen, um die haßerfüllten roten Köpfe zu erkennen. Sie würden tatsächlich die Zerstörung der vorhandenen freien Gesellschaften - das sind ausschüeßlich die hochindustrialisierten westlichen Gesellschaften - erreichen, wenn der ideologische Trick, mit dem sie vorgehen, nicht rechtzeitig aufgeklärt wird.

      Das ist das Verdienst der Initiative automobile Gesellschaft. Seit 1977 versucht sie, den zerstörerischen Charakter der Grünen Ideologie und ihrer Gewalttäter der Öffentlichkeit aufzuzeigen. Leider wurde eine nachhaltige Wirkung noch nicht erzielt. Das hat viele Gründe; nur einer soll hier näher betrachtet werden.

      Die massive Propaganda, mit der die US-Medienmultis die Grüne Ideologie seit Ende der sechziger Jahre in die Köpfe der Europäer hineinzwangen, war sehr erfolgreich. Selbst kritische Journalisten machten sich die Behauptungen der Grünen Ideologen zu eigen und verstärkten sie auf vielfache Weise. Das mag damit zusammenhängen, daß die Grüne Ideologie als menschheitsrettende Heilslehre aufgezogen wurde, als Rettungsanker vor der umweltvernichtenden Wachstumssucht hochentwickelter Industriegesellschaften und ihrer profitgierigen Konzerne. Diese würden rücksichtslos die Umwelt zerstören und damit die Lebensgrundlage der Menschheit vernichten. Und das allein zu dem Zweck, das Wachstum ihres Profits zu sichern. Gegen eine derart massive Verschwörung zum Schaden der Menschheit anzuschreiben oder anzufunken, wenn man in den elektronischen Medien tätig war, empfanden viele als hohe ethische Journalistenpflicht. Ihre Kritikfähigkeit, an allen ideologischen Bewegungen der Vergangenheit geschult und diesen Erscheinungen gegenüber alich sehr wirksam, versagte hier weitgehend. Gerade junge Journalisten sind leicht zu aktivieren, wenn es gilt, vermeintliche Verschwörungen aufzudecken. Das Anliegen, die Menschheit vor einer so gigantischen Verschwörung der Wachstumsbefürworter zu retten, Überwog jeden Skeptizismus, mit dem Journalisten im allgemeinen ihr Handwerk betreiben. Es ist nach wie vor ein Traum vieler Journalisten und Schriftsteller, mit einer Artikelserie oder einem Buch wegweisend für die Menschheit zu wirken, und viele haben dabei ihren Kollegen Karl Marx im Hinterkopf, der für sie der Größte ihrer Zunft war. Ihm gelang es, eine Erlösungsideologie zu produzieren, die in weiten Teilen der Welt als neues Evangelium angesehen wird. Nachdem die erste Welle der Befürworter sich ausgeschrieben hatte, wagte kaum noch jemand, gegen diesen Trend anzuschreiben. So kam es, daß die kritischen Stimmen hoffnungslos in der Minderheit blieben und Gegenpositionen kaum noch publiziert wurden.

      Um all jene, die die Grüne Ideologie ausdauernd publizieren, zum Dialog herauszufordern, setzte der Verfasser, Gründer der Initiative automobile Gesellschaft, 100.000 Mark für jeden Zeitgenossen aus, der plausibel nachweisen könnte, daß der Globalkollaps nach den Rezepten des Club of Rome eintreten würde, falls das bescheidene Wachstum in den Industriegesellschaften anhalten sollte. Das Angebot wurde am 14. Juni 1977 auf dem Bundeskongreß der Straßenbau- und Verkehrsingenieure in München der Öffentlichkeit vorgetragen. Am 31. Dezember 1982 ist das Angebot zurückgezogen worden. In diesen fünfeinhalb Jahren wurde kein einigermaßen prüfbarer Nachweis vorgelegt, mit dem die Richtigkeit der Behauptung des Club of Rome nachvollziehbar bewiesen wurde. Diese Erinnerung sollte zeigen, wie schwierig es in den Jahren von 1972 bis 1982 war, einen Aufklärungsfeldzug. gegen die Grüne Ideologie zu führen.

      Worin besteht denn nun der nahezu unfehlbare Hackentrick, mit dem die Grünen, Bunten und Altrernativen an die Macht kommen wollen? Es ist das Prinzip der "Vorverurteilung", das heißt, das Handeln der Menschen wird als schwere Sünde gegen die Natur dargestellt und als Umweltzerstörung verurteilt. Erst nachdem diese Vorverurteilung mit Hilfe zahlloser Artikel, Filme und Bücher in die Köpfe der Menschen gehämmert worden ist, sind die Menschen wirklich überzeugt, daß sie Umweltsünder und Umweltzerstörer sind. Die Erzeugung eines schlechten Umweltgewissens ist die entscheidende Voraussetzung für das Wirken der Grünen Ideologen. Denn wer nicht im Innersten überzeugt ist, daß auch er ein Umweltsünder ist, hat nicht das geringste Interesse für ein Rettungsangebot der selbstemannten Umweltschützer. Durch immer neue Hiobsbotschaften - wie Gift in Lebensmitteln, Krebserreger im Bier, und der saure Regen zerstört in wenigen Jahren alle Wälder - wird der Druck auf das schlechte Umweltgewissen ins Unerträgliche gesteigert. Dann sind auch riormal denkende Menschen bereit, der Botschaft der Menschheits- und Umweltretter Gehör zu schenken. Gelingt es nicht, das schlechte Umweltgewissen wachzuhalten, dann bleibt die Grüne Ideologie wirkungslos, dann ist das Rettungsangebot der Umweltschützer überflüssig.

      Was macht aber nun der Mensch tatsächlich auf der Erde? Solange der Mensch auf der Erde lebt, besteht seine wichtigste Aufgabe darin, sein Überleben zu sichern. Das schafft er nur dadurch, daß er die Naturlandschaft in eine Kulturlandschaft umwandelt. In einer Naturlandschaft können Menschen nur sehr kurze Zeit überleben. Dieser wichtigste Vorgang zum Überleben, die Naturlandschaft in Kulturlandschaft umzuwandeln, muß weitergehen, wenn eine wachsende Menschheit überleben will. Und die Weltbevölkerung wird weiterwachsen, daran zweifelt niemand.

      Nach dieser Klarstellung über das lebensnotwendige Handeln des Menschen auf der Erde kann man die erschreckende Heimtücke der Grünen Ideologie erkennen. Die Grüne Ideologie bezeichnet diese lebensnotwendige Überlebensleistung und damit das Leben der Menschen als böswillige Zerstörung der natürlichen Umwelt. Man muß sich die Ungeheuerlichkeit dieser Anschuldigung genau überlegen, um dahinter zu komm~, welche menschenvernichtende Konsequenzen daraus folgen. Menschliches Leben ist nach der Grünen Ideologie Umweltzerstörung. Danach kann die Umweltzerstörung erst aufuören, wenn die Menschheit nicht mehr wächst. Demnach würde konsequenter Umweltschutz die konsequente Vernichtung von Menschenleben verlangen. Es wird höchste Zeit, daß die Menschen sich klarmachen, welches tödliche Paradies die selbstemannten Umweltschützer ihnen, entsprechend der Grünen Ideologie, bescheren werden. Nur wenn man Ideologien wörtlich nach den logischen Konsequenzen ihrer Aussage überprüft, entdeckt man ihre für Menschen tödlichen Inhalte.

      Die Vorverurteilung der Menschen ist also der nahezu unfehlbare ideologische Hackentrick, mit dem bisher alle selbstemannten Schützer, Retter und Heilsverkünder die Herrschaft über Menschen an sich gerissen haben. Dieses vielfach bewährte Rezept wird auch von den Grünen, Bunten und Alternativen benutzt, um ihre Herrschaft aufzubauen. Der Vorverurteilte befindet sich gegenüber seinem selbstemannten Retter und Schützer immer in einer schlechten Situation. Er ist als Umweltsünder verdammt und trägt schwer an seinem schlechten Umweltgewissen. Um aus dem Stand der Umweltsünde herauszukommen, ist er bereit, alles seinem Retter und Schützer zu geben und zuzugestehen, was dieser von ihm verlangt. Diese hilflose Abhängigkeit ist eine kIassische Opferposition. Sie macht erst die Herrschaft über das Opfer möglich; sie sichert dem Schützer die Ausbeutung des Opfers, solange er seine Grüne Ideologie dem Opfer aufzwingen kann. Es ist die Position, in der das Opfer für die Ausbeutung dankbar ist, weil es dadurch das drückende Umweltgewissen erleichtem kann. Hat denn noch niemand bemerkt, daß die selbstemannten Grünen Ideologen immer nur Forderungen stellen, die andere zu erfüllen haben? Hat denn noch niemand bemerkt, daß, sobald man eine Forderung erfüllt hat, sofort die nächste folgt, die eine noch schwerere Belastung bringt? Merkt denn niemand, daß diese Erpressung der Menschheit über das schlechte Gewissen immer weiter geht, wenn man sich nicht dagegen zur Wehr setzt?

      Das Schlimme an dieser Situation ist, daß die opferbringende Mehrheit gar nicht mehr daran denkt, daß der ausbeutende Schützer sie durch die Vorverurteilung in die Opferrolle gezwungen hat. Leider lehrt die Geschichte, daß die an die Opferrolle gewöhnten Mehrheiten sich nur sehr schwer aus dieser mißlichen Lage befreien können.

      Sehr viel einfacher ist es, sich nicht durch die aggressive Grüne Ideologie unterwerfen zu lassen. Sobald man einmal auf dem Grünen Leim kleben geblieben ist, hängt man in den Fängen der Grünen Ausbeuter. Es gibt nur eine Möglichkeit, sich gegen die aggressiven Grünen Ideologen zu wehren: die Vorverurteilung abzulehnen und zum Gegenangriff gegen die Grünen Heilsverkünder anzutreten, ihnen auf den Kopf zuzusagen, daß ihre Ideologie eine Ideologie des Massenmordes an der Mehrheit der Weltbevölkerung ist, ihnen auf den Kopf zuzusagen, daß Menschenleben keine Umweltzerstörung ist, ihnen auf den Kopf zuzusagen, daß die Umwandlung von Naturlandschaft in Kulturlandschaft das Leben aller Menschen sichert.

      Wie abstrakte Ideologien entstehen, warum sie gefährlich sind und stets gewalttätig werden
      Der Anfang aIler gewalttätigen Ideologien beginnt damit, daß jemand eine Art Weltuntergang oder eine für viele Menschen existenzbedrohende Katastrophe voraussagt. Wichtig dabei ist, daß der Zeitpunkt für den Eintritt der Katastrophe richtig gewählt wird. Legt man das Datum zu weit in die Zukunft, dann kann man keine Massen bewegen. Weit entfernt liegende Katastrophen interessieren die jeweils lebende Generation nicht besonders. Wählt man einen zu frühen Eintrittstermin, dann besteht die Gefahr, daß die Ideologieerfinder von der noch lebenden Generation als falsche Propheten entlarvt werden.

      An dieser vermeidbaren Panne sind schon viele Heilsverkünder gescheitert, die ganz gut im Geschäft waren. Enttäuschte Gläubige sind unberechenbar. Am sichersten ist es natürlich, das Datum für den Eintritt der Katastrophe offen zu lassen und stets die Gefahr als unmittelbar drohend zu beschwören. Doch das lassen sich die Anhänger nicht lange gefaIlen. Sie wollen nach einiger Zeit wissen, für welchen Tag sie die Opfer bringen müssen, die von ihnen verlangt werden und deren Last sie so drückt.

      Die Katastrophenprophezeiung ist in jedem Fall nichts weiter als eine Behauptung. Doch diese Behauptung kann niemand widerlegen. So absurd sie auch aufgebaut sein mag, es gibt immer einige Menschen, die daran glauben. Es ist eben unmöglich, schlüssig zu beweisen, was in der Zukunft passieren kann oder was nicht stattfinden wird. Wenn eine Gruppe die Katastrophenbehauptung immer wieder hervorbringt und sogar noch als Beweise getarnte neue Behauptungen hinzufügt, dann wächst auch die Zahl derer, die den Behauptungen einen gewissen Wahrscheinlichkeitsgrad einräumen und dann daran glauben. Der Zweifel nährt die Furcht. Irgendwas könnte vielleicht doch an der Sache dran sein, obwohl es recht unglaubhaft klingt und auch von vielen bestritten wird. Auch ist die Mehrzahl der Menschen davon überzeugt, daß niemand so töricht sein dürfte, etwas immer wieder zu behaupten, was tatsächlich nicht stimmt. Hier spielt der sogenannte gesunde Menschenverstand seinen Eigentümern einen schlimmen Streich.

      Er durchschaut nicht, daß abstrakte Ideologien gerade das Prinzip der ewigen wiederholung als Erfolgsmasche perfektioniert haben. Das aIlein ist die Grundlage ihrer Existenz, das Nichtbeweisbare solange zu behaupten, bis die Menschen es als Tatsache hinnehmen. In den Überzeugungsgesprächen und Diskussionen wird immer der gleiche Trick angewandt. Die Katastrophenverkünder stellen zuerst ihre Behauptung auf und verleihen ihr den Anschein einer Wahrheit. Dann verlangen sie von ihrem Gesprächspartner, daß dieser das Gegenteil beweisen müsse, wenn er glaubwürdig sein wolle.

      Der richtige Gang der Diskussion muß umgekehrt ablaufen. Zuerst müssen die Katastrophenverkünder ihre Behauptung beweisen, damit man sich ernsthaft damit auseinandersetzen kann. Man muß die Möglichkeit haben, die Tragfähigkeit ihrer Beweisführung zu prüfen. Natürlich können die Katastrophenverkünder auch keinen Beweis für ihre Behauptung erbringen. Das ist prinzipiell unmöglich. Man kann eben keine Zukunftsereignisse beweisen, bevor sie stattgefunden haben. Damit steht immer nur Behauptung gegen Behauptung. Dieser Umstand erlaubt jedem, zu glauben, was er für wahrscheinlicher hält. Doch damit sind die angstproduzierenden Katastrophenverkünder in der besseren Position. Da jedes Lebewesen die Angst vor dem Tode in seinen Erbanlagen als Urinstinkt mitbekommen hat, ist seine natürliche Reaktion, sich vor drohenden Gefahren zu schützen. Daher möchten immer einige sich absichern und versuchen zu erfahren, wie man sich vor den drohenden Gefahren schützen kann. Damit sind sie aber bereits in den Sog der Ideologie geraten, und die Gemeindebildung kann beginnen. Damit sind schon die Voraussetzungen für die zweite Lektion gegeben. Jetzt werden die Verunsicherten mit Informationen höchster Wissenschaftlichkeit gefüttert, die alle die Untergangstheorie zu beweisen scheinen. Das gemeinsame Merkmal aIler dieser Informationen ist, daß sie für die ängstlich lauschenden Gemeindemitgüeder nicht nachprüfbar sind; man muß glauben. Entscheidend für die folgende Heilsverkündung ist, daß man den jeweils letzten Stand des Wissens für die eigene Botschaft verarbeitet. Wichtig ist, daß man die Gläubigen gegen fremde Informationsquellen so weit wie möglich abschirmt. Wo das nicht gelingt, diffamiert man diese Quellen als wenig seriöse und kaum wissenschaftliche Propagandaerzeuger gewinngieriger Interessengruppen.

      In der dritten Lektion wird den Hörern erklärt, daß gerade ihr bisheriges Verhalten die Katastrophe heraufbeschwören würde. Jenes Streben, das sie bisher arglos als natürliches Recht zu besserem Leben beflügelt hat, ebendas wäre ihr Untergang. Dieser zweite Schock erzeugt zu der bereits vorhandenen Angst noch das schlechte Gewissen. Damit ist dann der Schuldkomplex instalüert und die Sühne und Opferbereitschaft hergestellt.

      Nach dieser Lektion beginnt die freiwillige Unterordnung unter das Gebot der neuen Lehrer. Alle wollen umkehren, niemand möchte in die Katastrophe hineingeraten. Nachdem die eigene alte Fortschrittsrichtung im Untergang enden würde, folgt man erlöst der echten Zielbeschreibung der neuen Lehrer.

      In der vierten Lektion wird der neue Rettungsplan für die bedrohte Menschheit erläutert, und die neuen Mitgüeder bekommen ihre Aufgaben gestellt. In den meisten Fällen sind sie unlösbar. Das hat den Sinn, ein Abhängigkeitsverhältnis zu den neuen Lehrern herzustellen. Immer wieder muß man um ihren Beistand bitten, sobald man versucht, die gestellten Aufgaben zu bewältigen. Gleichzeitig werden in dieser Lektion die Feindgruppen bestimmt, die der Erfüllung des eigenen Rettungsplanes im Wege stehen.

      Als Eliteverschwörung wird die fünfte Lektion gestaltet. Sie schließt die Verheißung ein, der ausgewählten Gruppe der Menschheitsretter anzugehören, der zur Erfüllung ihrer Aufgabe jedes Mittel recht sein darf, damit die Rettung der Menschheit gelingt. Das ist dann die unverhüllte Aufforderung zur Gewaltanwendung gegen alle, die den eigenen Zielen im Wege stehen.

      Was danach kommt, ist reine Routine und Organisation. Wer einmal so weit mitgegangen ist, empfindet nicht mehr die Irrealität der Zielsetzung. Er empfindet auch nicht mehr die Maßlosigkeit des Herrschaftsanspruchs der Organisation. Für ihn ist die durch Emotionen aufgeladene sektirerische Gruppe die einzige Realität. Darüber hinaus gibt es nur noch Strukturen, die zerstört werden müssen, damit die eigene Saat zur Rettung der Menschen einen neuen Acker findet, auf dem sie wachsen kann.

      Daher sind abstrakte Ideologien nur zur Zerstörung vorhandener Leistungssysteme geeignet. Sie sind nicht in der Lage, neue Systeme zu entwickeln, die für die große Mehrheit der Lebenden eine Verbesserung der Überlebensbedingungen herstellen. Der Grund dafür ist in der hier geschilderten Eigengesetzlichkeit abstrakter Ideologien zu suchen. Sie erheben eine Behauptung als Lösungsprinzip in den Rang des Absoluten. Um die Menschheit aber nur um einen kleinen Schritt voranzubringen, müssen viele Millionen Behauptungen aufgestellt, geprüft und gewertet werden. Das kann nur durch die Menschen erfolgen, die auch die Folgen tragen müssen. Sie müssen entscheiden und auswählen, welche Veränderung für sie die Chance für einen kleinen Schritt nach vorne bereit hält.

      Nach dem hier geschüderten Rezept kann man jede nicht beweisbare Behauptung zu einer Heilslehre zur Rettung der Menschheit verarbeiten. Das Erstaunliche am Entstehen abstrakter Ideologien ist, daß nach kurzer Zeit niemand mehr daran denkt, daß am Anfang eine irrationale Behauptung stand, die niemand beweisen konnte.

      Die Zahl der Sekten, die sich auf abstrakte Ideologien gründen, ist sehr groß. Allein in den USA gibt es über 5000. Als abstrakte Ideologien werden diese Leitvorstellungen deshalb bezeichnet, weil sie sich nur auf Behauptungen von Katastrophen, die noch nie stattgefunden haben, gründen.

      Nach dieser Definition ist auch die Grüne Ideologie eine abstrakte Heilslehre. Denn die Ursache ihres Entstehens war die vorausgesagte Globalkatastrophe durch das exponentielle Wachstum der Menschheit. Tatsächlich bieten alle abstrakten Heilslehren für die große Mehrheit keine Verbesserung ihres Zustandes. Sie manipulieren das Bewußtsein der Menschen, um sie als Kämpfer für die neue Ideologie zu mißbrauchen. Sie definieren Gut und Böse neu und erzeugen bei ihren Anhängern die Gewißheit, auf der Seite des Guten für eine gute Sache zu kämpfen. Das Ziel ist immer gleich. Das neu definierte Böse muß vernichtet werden. Nur dann ist der Sieg des Guten möglich. Nur dann kann das Zeitalter dauernden Friedens und ewiger Gerechtigkeit im Zustand einer neuen Glückseligkeit erzeugt werden. Da jede neue Bewegung Gut und Böse wieder neu definert, ist nach der Heilsbringermethode der abstrakten Ideologien der ewige Kampf des Guten gegen das Böse als andauernder Menschenmassenmord auf Erden programmiert. Das ist die einzige traurige Gewißheit, die abstrakte Ideologien bieten können.

      Aus diesem Grunde sollte man auf eine neue abstrakte Ideologie, die der Grünen, Bunten und Alternativen, verzichten.

      Eine abstrakte Wahrheit gibt es nicht. Die Wahrheit ist immer konkret. Blaise Pascal

      Macht ist erst dann absolut, wenn sie über ein absolutes Begriffssystem verfügt, über eine absolute Ideologie. Nicht Stalin machte seine Ideologen möglich, sondern seine Ideologen machten ihn möglich. Die Sprache übt das eigentlich Menschliche, die denkbar größte geistige auch materielle Macht über den Menschen aus, weil es ihm nie gelingt, auch in Gedanken nicht, sich ihrer Umklammerung zu entziehen.
      (Dürrenmatt)

      III. Die Kampfmittel der Grünen Nullwachstums-Fanatiker
      Wer macht alles mit?
      In diesem Abschnitt werden Konsequenzen aufgezeigt, die sich aus der Grünen Nullwachstums-Ideologie ergeben könnten, wenn man die Ansätze auf ihre möglichen Folgen hin untersucht. Dabei leistet die Geschichtswissenschaft entscheidende Hilfe. Man kennt die Auswirkungen vieler Ideologien, die sich in der Geschichte ausgetobt haben. Daher ist es wichtig, vorher zu klären, aus welchen Gruppen sich die Bewegung zusammensetzt.

      Aus den Beobachtungen, die der Verfasser bisher machen konnte, ergibt sich etwa folgende Aufteilung (dabei können die Prozentsätze von Gruppe zu Gruppe um 20 Prozent höher oder tiefer liegen): Rund 70 Prozent sind Naturfreunde. Sie sind die Mitläufer, die das Gefühl haben, sich für eine gute Sache zu engagieren. Mit ihnen kann man vernünftig diskutieren, der Wissensstand ist oft erstaunlich hoch.

      Weitere 20 Prozent gehören auch noch zur Gruppe der Mitläufer, sind aber bereit, sich auch bei Aktionen zu engagieren. Sie waren alle schon irgendwo dabei und sind enttäuscht worden. Ihre Diskussionsweise gleicht dem Versuch, den Partner mit allen Mitteln der Diskussionskunst zu missionieren. Es verbleiben 10 Prozent, die zu den Kämpfern der Bewegung zählen. Mit ihnen ist eine Diskussion nur schwer möglich, sie schleudern dem Gegenüber nur Schlagworte und vorgestanzte Parolen entgegen. Innerhalb dieser Gruppe gibt es etwa zwei Prozent, die in diesem Buch als die Grünen Nullwachstums-Fanatiker bezeichnet werden. Sie sind der Kern der Bewegung. Obwohl ihre Zahl verschwindend klein ist, ist ihr Einfluß groß. Dieses Dilemma kennzeichnet viele Bewegungen. Das Bild in der Öffentlichkeit wird leider zu oft von den extremen Mitgliedern geprägt.

      Die Sprache als Waffe
      Die Grüne Bewegung hat von Anfang an in sehr geschickter Weise Begriffe geprägt und in Umlauf gesetzt, die von der gesamten Bevölkerung sehr schnell aufgenommen wurden, zum Beispiel den des Umweltschützers. Jeder versteht darunter etwas sehr Positives, merkt aber nicht, welcher Anspruch dahinter steht. Weil alle Umweltzerstörer sind, ist der Umweltschützer notwendig.

      Schon unter dem Begriff Umwelt kann man alles zusammenfassen, was man möchte. Ausgeschlossen ist nur der Mensch. Wer darüber entscheidet, was mit der Umwelt geschehen darf, ist nahezu für alles zuständig. Obwohl die Sprache schon immer in der politischen Propaganda eingesetzt wurde, ist man immer wieder überrascht, wie groß die Wirkung ist. Das Beispiel über die Abwertung einer Wohnungsbaupolitik ist besonders eindrucksvoll.

      Diffamierung einer positiven Wohnungsbaupolitik durch die Veränderung einer Vorsilbe
      Die Wohnungsbauprogramme der christlich-liberalen Koalition waren in der zweiten Hälfte der sechziger Jahre sehr erfolgreich.

      Die Förderung der Eigenheime führte dazu, daß viele Bevölkerungsschichten ihren Traum vom eigenen Haus realisieren konnten. Es waren Familien, die in früheren Zeiten nie zu Boden- und Hauseigentum gekommen wären.

      Entsprechend groß war die Zustimmung zu dieser Form der Eigentumsbildung. Sie schlug sich in hohen Wahlergebnissen für die CDU-FDP-Koalition nieder. Die Opposition - die SPD - war also gezwungen, diese erfolgreiche Wohnungsbaupolitik als schlimme Sünde zu verdammen, wenn man die Wähler für sich gewinnen wollte. Aber wie sollte man das machen?

      Es war unmöglich, den Bürger davon zu überzeugen, daß ein eigenes Haus im Grünen nicht gut für ihn sei. Hier versagte der einfache Griff in die politische Trickkiste. Der einfache Zugriff auf den Wähler erfolgt im allgemeinen in der Weise, daß man ihm als Opposition von der gleichen Sache sehr viel mehr verspricht, als die Regierung bietet.

      Das ging in diesem Fall kaum. Zwei Häuser im Grünen, darauf würde auch der einfältigste Leser nicht hereinfallen. Man mußte als einen negativen Begriff erfinden, der das eigene Haus zum schlimmen Zerstörer abstempelt. Diesen Begriff erfanden die Agitationspropagandisten dadurch, daß sie die Vorsilbe Be vor dem Wort Siedlung durch die Vorsilbe Zer ersetzten.

      Damit war aus dem positiven Begriff Besiedlung der Landschaft der negative Begriff Zersiedlung der Landschaft entstanden. "Das letzte Stückchen Natur wird hemmungslos mit Einfamilienhäusern zugepflastert." Mit solchen Parolen wurde die Horrorvision erzeugt, die den Eigenheimbau zum Inbegriff einer totalen Betonierung der Landschaft umfunktionierte.

      Der neue Begriff von der Zersiedlung der Landschaft wurde von allen Medien aufgenommen und vervielfacht. Von Universitätslehrstühlen, deren Inhaber sich der Opposition verpflichtet fühlten, wurde die drohende Zukunftsgefahr sofort wissenschaftlich untersucht und als äußerst negativ eingestuft. Damit war wissenschaftlich bewiesen, daß diese Politik eine Zukunftsgefahr heraufbeschwören würde. Jeder Student im ersten Semester wurde als politisch fortschrittlich und wissenschaftlich weitsichtig belobigt, wenn er den neu erfundenen Propagandabegriff von der Zersiedlung der Landschaft in seine Argumentation einbaute.

      Die Regierungsparteien reagierten auf diese negative Agitationspropaganda nicht. Sie waren davon überzeugt, daß die Wähler doch sehr wohl selbst wüßten, was für sie erstrebenswert und auch gut ist. Doch hier irrten die Politiker. Wenn eine Behauptung oder ein neuer Begriff als angeblich wissenschaftlich bewiesen vorgetragen wird, nehmen die Wähler ihn ernst.

      Schafft man es dann noch, daß diese Behauptung oft genug wiederholt wird, dann glaubt nach einer gewissen Zeit sogar eine Mehrheit, daß die Sache wohl stimmen müsse, auch wenn ihre eigene tägliche Erfahrung eher für das Gegenteil spricht. Dabei hätte man mit einer ganz einfachen Berechnung beweisen können, daß die Horrorvision von der totalen Betonierung der Landschaft niemals stimmen kann.

      Von den 23 Millionen Familien der Bundesrepublik verfügen rund elf Millionen über Wohnungseigentum. Wollte man den übrigen zwölf Millionen Familien zu einem Eigenheim verhelfen, so wären pro Grundstück 600 Quadratmeter notwendig. Weiterhin wird angenommen, daß 50 Prozent der Häuser als Zweifamilienhäuser genutzt werden, entweder aus Finanzierungs- oder aus familiären Gründen. Dann beträgt die benötigte Grundstücksfläche 2,3 Prozent der Fläche der Bundesrepublik.

      Will man noch genauer auf die tatsächlich durch die Häuser zubetonierte Fläche eingehen, dann sind das knapp 0,6 Prozent der Fläche der Bundesrepublik, da nur etwa ein Viertel der Grundstücksfläche vom Haus bedeckt wird. Vergleicht man diese Zahlen mit den verbalen Horrorvisionen, daß die Landschaft zubetoniert wird, dann muß man erschüttert darüber sein, in welch primitiver Weise es möglich war, das Wählervolk der Bundesrepublik Deutschland zu verdummen.

      Die Wähler sollten die Ideologen in der SPD und die Demagogen in den Medien für diese organisierte Massenverdummung zur Rechenschaft ziehen.

      Von der Propaganda zum Informationsterror
      Seit dem Beginn der sechziger Jahre leidet die Öffentlichkeit in den hochindustrialisierten Ländern unter dem Dauerfeuer der Propagandisten der Grünen Nullwachstums-Vertreter. Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht eine Botschaft verkündet wird, die auf äußerst bedrohliche Folgen für die Menschheit hinweist. Das letzte Beispiel ist das Waldsterben. Bereits die Wortwahl bei der Beschreibung des Zustandes legt das Ergebnis fest. Das Waldsterben steht schon als Tatsache da, obwohl noch niemand nachgeprüft hat, ob die Aussage stimmt. Vor zwei Jahren, 1981, setzte die Kampagne Waldsterben ein. Warum mußte sie kommen? Immer wieder hatten die Agitatoren gegen die Tatsache anzukämpfen, daß in der Bundesrepublik 30 Prozent der Fläche des Landes mit Wald bedeckt sind. 54 Prozent sind landwirtschaftliche Flächen. Mit der Kunstdüngerkampagne hatte man den Leuten weis gemacht, daß diese Flächen biologisch fast wie tot sind. Nur der Wald stand und erfüllte seine Funktion. Man beschloß in den Denkfabriken der Grünen, den Wald einfach sterben zu lassen. Das Werkzeug dafür war schnell gefunden: Der saure Regen. Zeitschriften, Funk und Fernsehen beschäftigten sich mit dem sterbenden Wald und der Giftbrühe Regen. Niemand machte die mediengläubigen Zeitgenossen darauf aufmerksam, daß Regen immer sauer ist durch die Gase, die in der Luft sind. Nach einiger Zeit stellte sich heraus, daß zwischen sechs und acht Prozent der Bäume irgendwelche Schäden aufweisen. Da für Schäden an Bäumen bis zu 131 Ursachen eine Rolle spielen können, ist es nicht möglich, eine Ursache als Auslöser zu erklären. Doch das ist wiederum typisch für die Grüne Bewegung; sie stellt eine Behauptung auf und publiziert sie. Wer anderer Meinung ist, soll sie gefälligst widerlegen. Die Diskussion darüber kann Jahre dauern. In der Zwischenzeit hat man in jedem Fall einen ausdauernden Propagandaerfolg. Vor einigen Jahren war es das Treibgas der Sprayflaschen, das den Ozongürtel der Erde zerstören würde. Jahrelange Agitation und Pressionen auf Industrie, Staat und Politiker waren die Folgen. Ende 1982, als die Untersuchungen abgeschlossen waren, stellte sich heraus, daß nichts davon stimmte.

      Um dahinter zu kommen, was wirklich im Wald los ist, startete das Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten eine Fragebogenerhebung bei allen Forstämtern über Waldschäden. Das Ergebnis wurde am 16.9.1982 auf einer Pressekonferenz veröffentlicht. Danach haben 7,7 Prozent der Bäume Schäden, bei denen Immissionseinflüsse nicht auszuschließen sind. von den geschädigten Flächen sind 75 Prozent leicht geschädigt, 19 Prozent geschädigt und sechs Prozent irreparabel geschädigt.

      Daraus folgt: 92,3 Prozent der gesamten Waldflächen sind nicht geschädigt, 99,5 Prozent haben keine irreparablen Schäden.

      Die Mehrzahl der von den Grünen Nullwachstums-Ideologen in die Welt gesetzten Katastrophenmeldungen, sind Vermutungen, vage Annahmen oder Hypothesen, die von Wissenschaftlern zu irgendeinem Zeitpunkt geäußert wurden. Daneben gibt es auch noch reine erfundene Panikmeldungen. Der Informationsterror der Grünen führt dann dazu, daß eilfertige Politiker in Aktion treten. Auf bloße Vermutungen hin, Gesetze und Verordnungen erzwingen zu wollen, die den kleinen Steuerzahler mit Kosten in Milliardenhöhe belasten, ist unverantwortlich. Sehr viel besser wäre es, das Papier, für dessen Herstellung ganze Wälder sterben müssen, einzusparen als ganze Illustrierten-Jahresbände mit unwahrer Grüner Panikpropaganda zu füllen.

      Der bisherige Versuch vieler Wissenschaftler, die Behauptungen der Grünen Panikpropaganda richtigzustellen, hat nur wenig Erfolg gehabt. Es gibt kaum eine Katastrophenmeldung der Grünen Nullwachstums-Ideologen, die nicht von Wissenschaftlern relativiert wurde. Doch diese Darstellungen lesen nur wenige. Daß man gegen den Grünen Informationsterror mit wissenschaftlichen Richtigstellungen nicht ankommen kann, liegt in der Natur der Sache. Zu jeder Sache gibt es nur eine Wahrheit. Aber zu jeder Sache kann man hunderte falsche Behauptungen aufstellen. Wer alle diese Behauptungen widerlegen will, um der Wahrheit ein Stück näher zu kommen, ist sein Leben lang damit beschäftigt.

      Inzwischen haben die Informationsterroristen ihre Erfolgshonorare längst kassiert und das Denken der Menschen so weit manipuliert, daß sie aus dem Labyrinth der Grünen, Bunten und Alternativen Irrgärten nicht mehr herausfinden. Es ist wie bei dem Wettlauf des Hasen mit dem Igel. immer, wenn man versucht hat, eine falsche Behauptung richtigzustellen, tauchen bereits zwei neue Behauptungen auf, die ebenso falsch, aber anders formuliert sind, wie die gerade widerlegte.

      Ein weiterer Punkt kommt hinzu. Eine Panikmeldung läßt sich sehr wirksam in eine Schlagzeile pressen. "Das Wasser wird knapp" oder "Der Wald stirbt", das sind Formulierungen, die sich im Vorbeigehen einprägen. Eine wissenschaftliche Widerlegung solcher Behauptungen wird, wenn sie mit überprüfbaren Fakten angereichert werden soll, schon eine Broschüre von 20 Seiten. Wer hat schon so viel Zeit, um sich der Wahrheit ein wenig zu nähern.

      Man müßte auch für Wissenschaftler und Journalisten so etwas ähnliches formulieren wie den Hippokratischen Eid der Ärzte. Mit diesem Eid verpflichten sich die werdenden Jünger der Medizin, ihre erlernte Kunst nur zum Nutzen des Patienten einzusetzen, aber nie zu seinem Schaden. Man muß zur Ehrenrettung der Wissenschaftler und Journalisten hinzufügen, daß der weitaus größte Teil der Mitglieder beider Gruppen sich ihrem Berufsethos verpflichtet fühlen. Journalisten trennen zwischen Tatsachen und Meinungen und fühlen sich der Wahrheit verpflichtet. Wissenschaftler wollen neue Erkenntnisse gewinnen über das, "was die Welt im innersten zusammenhält". Daß die Welt dabei auch auseinanderfliegen kann, ist ein gewisses "Restrisiko", mit dem die geplagte Menschheit leider leben muß, wenn sie überhaupt leben will.

      Gegen den Informationsterror der Grünen ist kein Kraut gewachsen. Solange es Journalisten, Publizisten und Wissenschaftler gibt, die sich von machtgierigen und herrschsüchtigen Ideologen als trojanische Esel vor den Karren der Macht spannen lassen und dabei ihr Berufsethos vergessen, bleibt diese angstproduzierende Heimsuchung für die Menschheit erhalten. Nur ist es wichtig, daß das kritische Bewußtsein der Leser, Hörer und Zuschauer von Zeit zu Zeit wieder einmal geschärft wird, damit sie etwas besser lesen, etwas genauer hinhören und etwas distanzierter zuschauen. Doch viel wird das auch nicht helfen, solange auflagesteigernde sensationelle Panikpropaganda mit fürstlichen Honoraren vergoldet wird, während die zähe, stets etwas ledern wirkende Beschreibung des Näherungsprozesses an die Wahrheit nur selten einen Verleger findet. Wer ist schon auf Verluste scharf?

      Nur eine ständig wiederholte Behauptung der Panikpropagandisten soll hier relativiert werden: "Die heute schon zu dichte Besiedlung der Erde durch den Menschen".

      Tatsache ist: Alle Kulturbauten wie Häuser, Fabriken, Straßen und Eisenbahnen, die der Mensch bisher auf der Erde errichtet hat, nehmen weniger als ein Prozent der Oberfläche der Erde in Anspruch. Es ist höchst unwahrscheinlich, daß die normalen Aktivitäten der dort lebenden Menschen die Restfläche der Erde irreparabel zerstören. Es ist ausgeschlossen, daß dadurch die Weltmeere irreparable Schäden erleiden. Es ist ausgeschlossen, daß dadurch im Luftmeer Veränderungen stattfinden, die nicht durch die dort wirkenden Regelmechanismen ausgeglichen werden. Die Erde ist zwar nicht mehr öde und leer, wie sie in der Schöpfungsgeschichte der Bibel beschrieben wird, aber immer noch sind große Teile der Erdoberfläche ziemlich öde und auch fast leer.

      Würde man alle 4 Milliarden Erdenbewohner zu je vier auf einen Quadratmeter stellen (da stehen sie recht bequem, die öffentlichen Nahverkehrsunternehmen rechneten noch vor einiger Zeit mit zehn Stehplätzen pro Quadratmeter), hätten alle auf einer Fläche Platz, die zwischen Köln und Düsseldorf liegt und 30 x 35 Kilometer groß ist.

      Wollte man die vier Milliarden Erdenbewohner in Wohnungen nach westdeutschem Lebensstandard unterbringen und benutzte als Wohnstruktur das World-Trade-Center, dann hätte die "Weltstadt" in einem Rechteck Platz, das von den Städten Göttingen, Kassel, Dortmund und Cloppenburg begrenzt ist. Diese Stadt wäre recht locker bebaut, denn jeder Doppelturm hätte von seinem Nachbarturm einen Abstand von 500 Metern nach vorne und zur Seite. Da Hochhäuser wohl nicht die richtige Wohnstruktur sind, sollen alle vier Milliarden Erdenbewohner in Ein- oder Zweifamilienhäusern mit Garten ringsherum untergebracht werden. Diese Weltstadt aller Erdenbewohner würde nur eine Fläche bedecken, die von den Städten Berlin, Salzburg, Dijon und Amsterdam begrenzt wird.

      Obwohl diese Berechnungen auf wissenschaftlich objektiven Fakten beruhen und auch stimmen, sind sie als Problemlösungen völlig wertlos. Nahezu alle Weltmodelle, mit denen soziopsychologische Hellverkünder auftreten, um die Zukunft der Menschheit nach ihrem Bild zu planen, sind von dieser wertlosen Art. Mit einer Kurzformel kann man die Methode als Mißbrauch der Wissenschaft bezeichnen, um durch Panikerzeugung politisches Kapital zu schlagen.

      Die tatsächliche Problematik einer zu starken Belastung der Natur und des Menschen durch schlechte Luft, unreines Wasser und zu hoch belastete Böden gibt es in etwa 120 industriellen Ballungsgebieten der Erde. Doch diese Probleme sind beherrschbar durch technische Einrichtungen und durch eine Entballung der zu hoch verdichteten Konzentrationen der Wohn- und Industrieflächen. Doch die in 150 Jahren gewachsenen Konzentrationen zu entballen, kostet Zeit und Geld. Aber überall hat man diese Problematik erkannt und ist auch bereit, sie zu lösen. Nur daran sind die Grünen Nullwachstums-Fanatiker nicht interessiert. Sie wollen die vorhandenen Leistungsstrukturen vernichten, um ihre neue Herrschaft der Gewalt, der Not und des Mangels zu errichten.

      Das Ziel der Grünen Nullwachstums-Fanatiker ist die Zerstörung der Industriegesellschaft
      Mit zunehmendem Wachstum der Grünen Bewegung geben ihre Wortführer auch die Verschleierung ihrer Absichten auf. So erklärte einer ihrer Vordenker in der Bundesrepublik Deutschland, Carl Amery: "Die Logik des Überlebens der Menschheit erfordert deshalb die raschestmöglichste Zerstörung des Industriesystems, und zwar um jeden Preis."

      Daß die Zerstörung der freien westlichen Industriegesellschaften am schnellsten und am sichersten dadurch herbeigeführt werden kann, indem man ihre Versorgung mit preiswerter Energie verhindert, ist kein Geheimnis, sondern allgemein bekannt. Daß man andererseits alle materiellen Probleme der Menschheit mit genügend preiswerter Energie relativ schnell lösen könnte, ist eine Tatsache. Daß auf diesem Lösungswege die Kernenergie die optimale zur Zeit verfügbare Möglichkeit ist, wird ebenfalls von allen erstzunehmenden Menschen bestätigt.

      Doch damit wären natürlich alle angstproduzierenden Katastrophendrohungen der Grünen, Bunten und Alternativen hinfällig. Damit wäre die ganze Grüne Ideologie überflüssig. Auch aus diesem Grunde müssen sie mit aller Gewalt verhindern, daß preiswerte Energie im Überfluß vorhanden ist.

      So erklärt dann auch der Schweizer Professor Theo Ginsburg in einem Buch, das er zusammen mit Robert Jungk, Klaus Traube und Hartmut Bossel geschrieben hat, u.a.: Es wäre die große Katastrophe, wenn wir eine ganz saubere, billige, breit zur Verfügung stehende Energiequelle hätten. Hätten wir beliebig viel Energie, könnten wir die Zivilisationsmaschine immer schneller laufen lassen, und das wäre die wirkliche Katastrophe. Man muß solche Sätze immer zweimal lesen, um die erschreckende Arroganz und
      Avatar
      schrieb am 12.08.03 12:23:16
      Beitrag Nr. 8 ()
      #1

      "Die alten Zöpfe abschneiden !"

      Wird mal wieder Zeit, dass die Jugend gegen die alten Säcke protestieren geht...

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 12.08.03 22:39:30
      Beitrag Nr. 9 ()
      Derjenige der sich diese langen Texte zusammenspinnt läuft mittlerweile bestimmt nicht mehr frei draußen rum.:cool:
      Avatar
      schrieb am 13.08.03 11:20:14
      Beitrag Nr. 10 ()
      Seitdem sich der Proxikomiker hier herumtreibt,
      ist mir autisti regelrecht sympathisch geworden.
      Der fasst sich wenigstens kurz!
      Avatar
      schrieb am 13.08.03 11:59:06
      Beitrag Nr. 11 ()
      ...und hier ein etwas gefälligeres Outlay...
      .....http://www.konservativ.de/ohl/ohl3.htm ....:D
      Avatar
      schrieb am 13.08.03 12:01:23
      Beitrag Nr. 12 ()
      ...und Artikel 2...:D
      ......http://www.konservativ.de/iamg/romahn3.htm .....................
      Avatar
      schrieb am 13.08.03 12:03:46
      Beitrag Nr. 13 ()
      ....einfacher wäre natürlich gleich....
      ......http://www.konservativ.de............
      da hat man dann den ganzen proxical beisammen....:D
      Avatar
      schrieb am 13.08.03 12:17:36
      Beitrag Nr. 14 ()
      @wolaufensie

      Mit der Linksammlung stimmt was nicht...ich kann da keine Panzerketten (############################) finden.:D
      Avatar
      schrieb am 13.08.03 12:38:30
      Beitrag Nr. 15 ()
      :D ....naja...wo Du Recht hast, hast Du Recht...:D
      Avatar
      schrieb am 13.08.03 14:00:23
      Beitrag Nr. 16 ()
      a.realbond...etc. ist aufgewacht.


      ZDF und Bild suchen "Unsere Besten". Die Besten der Deutschen - und zwar der Deutschen von Anfang an (955). Bei der Umfrage dürfen die Deutschen Adolf Hitler übrigens nicht noch einmal wählen - wegen dieser dummen Sache mit den Autobahnen. verboten (taz) sieht auf dem zweiten Auge schon das amtliche Endergebnis:

      10. Meister Proper

      9. Clementine

      8. Felix Krull

      7. Robert T. Online

      6. Schimanski

      5. Hallo Herr Kaiser

      4. Dr. Sommer

      3. Udo Jürgens

      2. Erika Mustermann



      Und "Unser Bester" Deutscher:

      1. Hasso, der Schäferhund!
      Avatar
      schrieb am 13.08.03 16:40:12
      Beitrag Nr. 17 ()
      Die wirkliche Nr.1 sollte hier Paul Panzer sein ! Riiiiiiichtig...genau den meine ich.:laugh::laugh::D
      Avatar
      schrieb am 13.08.03 22:02:07
      Beitrag Nr. 18 ()
      Das den hier noch jemand kennt! :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 13.08.03 22:16:54
      Beitrag Nr. 19 ()
      Ich kenne nur Lothar Leder.:cool:
      Avatar
      schrieb am 13.08.03 22:37:02
      Beitrag Nr. 20 ()
      Hat der auch bei Karstadt geklaut?
      Avatar
      schrieb am 13.08.03 22:46:32
      Beitrag Nr. 21 ()
      Ne, das war Klaus Kunze.
      Avatar
      schrieb am 13.08.03 22:54:19
      Beitrag Nr. 22 ()
      So leicht kann man beeinflusst werden:
      Ich hole mir jetzt mal eine Scherben-Platte aus dem Keller.
      Avatar
      schrieb am 14.08.03 00:04:10
      Beitrag Nr. 23 ()
      Haste da noch Töne :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 14.08.03 00:05:18
      Beitrag Nr. 24 ()
      :confused:
      Avatar
      schrieb am 14.08.03 00:23:58
      Beitrag Nr. 25 ()
      Rio Reiser :eek:
      Avatar
      schrieb am 14.08.03 07:57:09
      Beitrag Nr. 26 ()
      genau der mit dem

      "Deutschland verrecke" Aufnäher



      am besten gefällt mir aber Westernhagen
      der singt von Frieden
      und Freiheit




      und verdient bei einem Konzert im Stadtpark
      mehr als der Deutsche Bank Vorstand im Jahr




      ist ja nen Guter



      :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 14.08.03 17:50:11
      Beitrag Nr. 27 ()
      Was ich Dich schon immer einmal fragen wollte, autisti:
      Warum gibst Du Dich dermaßen stur und borniert?

      Gib zu: Hinter der harten Schale steckt doch bestimmt ein netter Kern!

      (Mein Lieblingstück von Rio ist übrigens Jenseits von Eden, Der Paul Panzer Blues ist natürlich auch nicht schlecht;))
      Avatar
      schrieb am 15.08.03 21:53:45
      Beitrag Nr. 28 ()
      Ich erinnere nur mal an Heiner Knallinger.:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 15.08.03 22:42:53
      Beitrag Nr. 29 ()
      Was meint #1 genau mit stur und borniert? :confused: Geht`s mal irgendwie konkreter? Hast du ein Problem damit, dass Linke eine andere Meinung haben? Haste schon mal was von Meinungsfreiheit gehört?
      Avatar
      schrieb am 15.08.03 22:44:28
      Beitrag Nr. 30 ()
      #26, ich glaube kaum, dass der Herr Westernhagen 20 Mio € bei einem Konzert verdient. Das scheint mir reichlich Unfug zu sein. Aber ehrlich gesagt ist mir das auch egal, weil ich diese "Musik" sowieso nicht mag.
      Avatar
      schrieb am 15.08.03 23:24:20
      Beitrag Nr. 31 ()
      EXTRA FÜR DIE NETTEN RIO-FANS,



      Der Friedrich-Ebert-Platz war blau, soviel Bullen waren da,
      und Mensch Meier mußte heulen, das war wohl das Tränengas.
      Und er fragt irgendeinen: "Sag mal, ist hier heut `n Fest?"
      "Sowas ähnliches", sacht einer "der Bundestag wird besetzt."
      "Wird auch Zeit", sachte Mensch Meier, ich zahl keine "Ökosteuer" mehr.
      Ach, wie schön wär doch das Leben, gäb es keine "Grünen" mehr.
      Doch der Einsatzleiter brüllte: "Räumt den Bundestag,
      damit meine Knüppelgarde genug Platz zum Knüppeln hat!"

      Doch die Leute im besetzen Haus
      riefen: "Ihr kriegt uns hier nicht raus!
      Das ist unser Haus, schmeißt doch endlich
      Trittin und Ströbele und Saager aus dem Haus der Deutschen raus."

      Der Senator war stinksauer, die SPD war schwer empört,
      daß die Typen sich jetzt nehmen, was ihnen sowieso gehört.
      Aber um der Welt zu zeigen, wie großzügig sie sind,
      sachten sie: "Wir räumen später, lassen sie erstmal drin!"
      Und vier Monate später stand in TAZ, einem linken heißem Blatt,
      daß des DEM-DEUTSCHEN-VOLKE-HAUS eine Bombenwerkstatt hat.
      Und die deutlichen Beweise sind zehn leere Flaschen Wein
      und zehn leere Flaschen können schnell zehn Mollies sein.

      Doch die Leute im Deutschen Haus
      riefen: "Ihr kriegt uns hier nicht raus!
      Das ist unser Haus, schmeißt doch endlich
      Trittin und Ströbele und Fischer aus dem Haus der Deutschen raus."

      Letzten Montag traf Mensch Meier in der U-Bahn seinen Sohn.
      Der sagte: "Die woll`n den Bundestag räumen,
      ich muß wohl wieder zu Hause wohnen."
      "Is ja irre", sagt Mensch Meier "sind wa wieder einer mehr
      in uns`rer Zweiraum Zimmer Luxuswohnung und das Bethanien steht wieder leer.
      Sag mir eins, ha`m die da oben Stroh oder Scheiße in ihrem Kopf?
      Die wohnen in den schärfsten Villen, unsereins im letzten Loch.
      Wenn die den Bundestag wirklich räumen,
      bin ich aber mit dabei und hau den ersten Bullen,
      die da auftauchen ihre Köppe ein.

      Und ich schrei`s laut:
      "Ihr kriegt uns hier nicht raus!
      Das ist unser Haus, schmeißt doch endlich
      Trittin und Ströbele und Künast aus dem Haus der Deutschen raus."

      3x Und wir schreien`s laut:
      "Ihr kriegt uns hier nicht raus!
      Das ist unser Haus, schmeißt doch endlich
      Trittin und Ströbele und Bütikofer aus dem Haus der Deutschen raus."


      ein lustiger text, vom raf-texter rio reiser.

      ###############(ach gottchen, wieder diese pösen panzerketten...)

      gruß
      proxi
      Avatar
      schrieb am 15.08.03 23:25:44
      Beitrag Nr. 32 ()
      Och jetzt lass doch den Mal. Über Tote soll man nicht schlecht reden, hat dir das deine Mutti nicht gelernt? :confused:
      Avatar
      schrieb am 15.08.03 23:30:21
      Beitrag Nr. 33 ()
      hallo cremchen,

      erstens, solltest du hier nicht, dein totales grammatikalischen unvermögen, so primitiv zur schau stellen.
      zweitens hat rio eine nette textvorlage gegeben.

      ich zweifle noch an meiner menschenkenntnis.
      spricht angst oder naivität aus deiner zeile, wer weiß das schon?

      #####################
      gruß
      proxi
      Avatar
      schrieb am 15.08.03 23:31:48
      Beitrag Nr. 34 ()
      Angst? Naivität? Ich doch nicht! :cool:
      Avatar
      schrieb am 16.08.03 22:47:06
      Beitrag Nr. 35 ()
      hallo lotion,

      dann bin ich ja beruhigt:kiss:



      ############
      gruß
      proxi
      Avatar
      schrieb am 24.08.03 14:25:04
      Beitrag Nr. 36 ()
      ich hoffe, solche experten wie connor/werwosieliefen und die anderen linken, können den neuen text schon auswendig....:)


      ##############
      gruß
      proxi
      Avatar
      schrieb am 04.09.03 10:19:50
      Beitrag Nr. 37 ()
      @ 1

      ist vielleicht
      wiklich ne "deutsche Eigenschaft"


      treu bis in den ... :O :O :O


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