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    Renteneintrittsalter - für Hilfsarbeiter mit 57 Jahren, für Akademiker mit 72 Jahren - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 18.08.03 12:19:02 von
    neuester Beitrag 19.08.03 18:47:08 von
    Beiträge: 27
    ID: 765.729
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      schrieb am 18.08.03 12:19:02
      Beitrag Nr. 1 ()
      "...Der SPD-Wirtschaftspolitiker Wend sagte der "Berliner Zeitung", ein späteres Renteneintrittsalter sei alternativlos. Gerechter als
      das bisherige System wäre es, die Lebensarbeitszeit festzuschreiben, etwa auf 42
      Jahre. "Wer mit 20 anfängt zu arbeiten, dürfte dann mit 62 in Rente, wer aber erst mit 28 seinen Beruf ergreift, müsste bis 70
      arbeiten." ..." (www.spiegel.de)

      Hilfsarbeiter, 9 Jahre bis zum Schulabgang, Berufseintritt mit 15 Jahren.

      Akademiker, 13 Jahre bis zum Abitur, Studium, Weiterbildung, Berufseintritt mit 30 Jahren.


      Typisch SPD...

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 18.08.03 12:44:40
      Beitrag Nr. 2 ()
      Ich finde das RICHTIG.
      Der Arbeiter ist mit 60 fertig, der Akademiker kann im hohen Alter noch geistig produktiv sein.
      Avatar
      schrieb am 18.08.03 12:54:40
      Beitrag Nr. 3 ()
      @BlueMax was wäre daran zu "bekriteln"? Ist doch ok so...:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 18.08.03 12:55:14
      Beitrag Nr. 4 ()
      Na Maxl, was willst du uns damit sagen?

      Studieren auf Kosten des Steuerzahlers bis 35, dann in führender Position Unternehmen an die Wand fahren und mit 52 in den wohlverdienten akademischen Ruhestand, mit astronomischen Abfindungen und Ruhegehältern!

      Das ist es was der Standort "D" braucht! Keinesfalls Arbeiter die 45 Jahre knechten und buckeln und sich dann noch erfrechen 5 Jahre lang Rente für sich zu beanspruchen - vorher wäre u. U. noch der solidarische "Gnadenschuss" zu prüfen, damit nicht noch irgendwelche kostenverursachende Krankheiten auftreten.
      Avatar
      schrieb am 18.08.03 13:21:39
      Beitrag Nr. 5 ()
      endlich mal was vernünfiges!!!

      Finde jeder sollte in seinem Leben 40 Jahre gearbeitet haben. Mehr macht absolut keinen Sinn. Wer mit 15 schon am Fließband steht kann gerne mit 55 seinen Ruhestand antreten. Ich gönne es Ihnen. Fairerweise sollte auch die Bundeswehrzeit angerechnet werden und arbeiten während der Studentenzeit. bsw. einen Soll von 480 Monate die man arbeitet. wer in den Semesterferien arbeitet ist natürlich dann schneller durch

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      schrieb am 18.08.03 13:32:44
      Beitrag Nr. 6 ()
      Ich denke Abitur und reguläre Studienzeit muß man schon anerkennen. Leistung muß sich lohnen! Ein Jura-Studium ist auch kein Zuckerschlecken, mit 15 Einzelhandelskaufmann werden ist die bequemere Wahl. Zudem driften wir in Deutschland in max. 10 Jahren auf einen Akademikermangel zu. Davon ab sollte man Langzeitstudenten natürlich schon bestrafen. 20 Semester Ethnologie bringen die Gesellschaft kaum voran.
      Avatar
      schrieb am 18.08.03 13:36:39
      Beitrag Nr. 7 ()
      mit 15 in den Einzelhandel ist die bequemere wahl???

      sorry aber das ist absoluter schwachsinn. ich studieren im jahr 6,5 Monate, den Rest habe ich komplett frei!!! Ich habe in den Semestern jeden Tag etwa 3 Vorlesungen bin ca. 4 Stunden täglich in der Uni. Jeden Abend gibt es Partys, Kurse vor 10.00 Uhr werden gemieden oder keiner geht hin. Kurse nach 4 sind ebenfalls fast immer leer. Mein Roommate hat extra ein nebenfach abgewählt damit er jeden Freitag frei hat... so siehts aus... Unialltag in Köln!
      Avatar
      schrieb am 18.08.03 13:45:17
      Beitrag Nr. 8 ()
      #7: Ich sags ja, es gibt solche und solche Studenten. Andere Studenten müßen in den Semesterferien arbeiten, um ihr Studium zu finanzieren. 20 Semesterwochenstunden Präsenz mag im Schnitt hinkommen, aber da gehört noch reichlich Nachbearbeitung dazu. Hunderte Seiten die gelesen werden wollen, Hausarbeiten die geschrieben werden wollen. Außerdem im Hinblick auf den Arbeitsmarkt das Ziel, grob in der Regelstudienzeit abzuschliessen, und einen Abschluss mit einer 1 vorm Komma hinzulegen, weil man es sonst am Arbeitsmarkt gleich vergessen kann.

      Der 15jährige Einzelhandeskaufmann hat da weniger Stress. Der bekommt jeden Monat sein Geld überwiesen, hat nach Feierabend auch wirklich Feierabend, und hat seinen Job halt schon sicher, während der Student im schlechtesten Fall 5 Jahre für die Katz studiert hat.
      Avatar
      schrieb am 18.08.03 13:48:25
      Beitrag Nr. 9 ()
      ich weiß noch im 1. Semester, Einführungswoche, Dienstag morgen, Thema: Wie fülle ich einen Antrag auf Arbeitslosenhilfe korrekt aus. :laugh:

      im Einzelhandel wird übrigens auch längst nicht mehr jeder übernommen.
      Avatar
      schrieb am 18.08.03 13:49:03
      Beitrag Nr. 10 ()
      # 6

      Einzelhandels-,Großhandels-, Büro-, Industriekaufmann etc. ist nicht mehr die einfachere Wahl, sondern eine unüberdachte Notlösung für vermeintliche "weisse Hemdkragenüberflieger", die dann auch mit ihrem "Drittklassensalär" auf der Strecke bleiben.
      "Leistung muss sich lohnen" - Wieher!! Außer in der Forschung und Entwicklung kosten Akademiker im Jura- und jeglichem Verwaltungsbereich dem Steuerzahler nur Geld!
      Und da wären wir wieder beim Thema Bürokratie, die eigentliche Hydra jeglichen Fortschritts.
      Sorry, Herr Sony, mus jetzt weg; vielleicht komme ich bei Gelegenheit wieder auf dieses Thema zurück.
      Avatar
      schrieb am 18.08.03 13:49:49
      Beitrag Nr. 11 ()
      #8: Studierst du Sozialpädagogik, oder was? Das würde vieles erklären.
      Avatar
      schrieb am 18.08.03 14:12:34
      Beitrag Nr. 12 ()
      #1

      Ganz genau so ist es! Der Mann hat völlig recht. Leider geht Rürup exakt in die andere Richtung.
      Wer 40-45 Jahre lang geschuftet und eingezahlt hat, hat genug getan!
      Und nebenbei den anderen noch ihr Studium bis 35 bezahlt.
      Avatar
      schrieb am 18.08.03 14:23:18
      Beitrag Nr. 13 ()
      ne das zweitsinnloseste
      Avatar
      schrieb am 18.08.03 14:32:12
      Beitrag Nr. 14 ()
      Nach Olaf Scholz zahlen 10% der Reichsten mehr als 50% der Einkommenssteuer ( http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,261650,00.h…).

      Es wird nicht der Einzelhandelskaufmann mit seinen unterdurchschnittlichen Steuerzahlungen sein, der den Studenten das Studium finanziert. Eher tragen die Akademiker selbst mit ihren hohen Steuerzahlungen dazu bei.
      Avatar
      schrieb am 18.08.03 14:44:14
      Beitrag Nr. 15 ()
      Der Vorschlag des SPD-Politikers Wend ist natürlich Quatsch.

      Die Lebenszeit ist nun mal begrenzt. Deswegen kann man für einen Rentenbezug nicht eine 42jährige Beitragszahlung zur Voraussetzung machen.

      So liegt z.Zeit meines Wissens die Lebenserwartung für Männer unter 75 Jahren. Wer - aus welchen Gründen auch immer - erst mit 33 Jahren seine Berufstätigkeit beginnt (oder jahrelange Unterbrechungen aufweist ) kann sich ausrechnen, das er kaum Rentenzahlungen erwarten kann. Aufgrund der Eigentumsgarantie des Grundgesetzes dürften die Zwangsbeiträge, da ohne Gegenleistung, auch nicht mehr verfassungsgemäß sein
      Avatar
      schrieb am 18.08.03 15:02:31
      Beitrag Nr. 16 ()
      Wollt ihr euch wirklich von nem 70-jährigen Chirurgen operieren lassen ?

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 18.08.03 15:04:56
      Beitrag Nr. 17 ()
      #13

      Das zweitsinnloseste ? Das kann ja dann nur BWL sein, oder ?

      :)
      Avatar
      schrieb am 18.08.03 16:16:11
      Beitrag Nr. 18 ()
      exakt
      Avatar
      schrieb am 18.08.03 23:53:43
      Beitrag Nr. 19 ()
      #1: Was für ein Superschwachsinn ist das denn schon wieder???

      Das Bildungsniveau, das sowieso schon am Boden liegt, würde somit sogar noch weiter fallen. Wer würde dann noch studieren wollen. Wir kriegen hier bald noch genau solche Verhältnisse wie in den Staaten. Zum einen gut: Sozialschmarotzertum wird gerodet. Zum anderen schlecht: Die Bevölkerung läuft Gefahr, sich an das Bildungsniveau der USA anzugleichen. Bald wissen 50% der 18-jährigen hierzulande nicht einmal mehr, wo Ungarn oder Schweden auf der Landkarte zu finden sind... :mad:

      Noch ein paar Jährchin, dann bin ich weg aus D.
      Schlimmer geht`s nimmer.
      Avatar
      schrieb am 18.08.03 23:58:29
      Beitrag Nr. 20 ()
      Die Deppen, die vorgeben uns zu regieren sagen scih bestimmt:

      "Wozu noch Akademiker, ich habs doch auch als Taxifahrer bis zum Aussenminister geschafft !!!"

      :cry:
      Avatar
      schrieb am 19.08.03 00:00:36
      Beitrag Nr. 21 ()
      Bundeskanzler Schröder (SPD) neulich im ARD-Interview:

      "ich sehe gar keinen Grund, warum Ingenieure, die gerade frisch von der Uni kommen, mehr verdienen sollen als Facharbeiter mit Berufserfahrung."

      Sogar der Oberdepp der Sozialakrobaten denkt so ! Wenn wundern da noch die Ergebnisse ?!

      :mad: :mad: :mad:
      Avatar
      schrieb am 19.08.03 00:07:40
      Beitrag Nr. 22 ()
      Nicht alle Studenten sind Bafög-Empfänger. Nicht alle Bafög-Empfänger sind Sozialschmarotzer. Um das erst mal klarzurücken.

      Zu Punkt 1: Zur Lebensarbeitszeit sollte sinnvollerweise auch eine Regelausbildungszeit gehören (ist doch irgendwie auch schon so?). Die ist nun mal bei Studenten länger (wer übertreibt, hat dann auch nicht so viel Rente).

      Zu Punkt 2: Was manche Hochschulabsolventen ablassen in Bewerbungsgesprächen, rückt mich teilweise wirklich in die Nähe von Schröder, obwohl ich es nicht wahrhaben möchte. Ein Nicht-Abiturient mit Berufserfahrung ist mit teilweise in manchen Situationen lieber... :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 19.08.03 00:14:01
      Beitrag Nr. 23 ()
      #22

      Was lassen die denn so ab ?

      Plauder doch mal aus dem Nähkästchen...

      ;)
      Avatar
      schrieb am 19.08.03 08:51:40
      Beitrag Nr. 24 ()
      tomcolons,endlich mal jemand der nicht brutalst seine eigenen interessen vertritt.


      man wird in diesem land keinen lehrer finden,der zugibt wenig zu arbeiten (relativ gesehen) keinen prof der meint er sei nicht ausgelastet,keinen rentner der meinte er kriegt zuviel.




      jeder denkt nur an sich.aber so kommen wir nicht weiter.man muss schon mal sagen ,hey ok ich steh um 5 uhr auf,komme um 23 uhr nach hause,verdiene so wenig das ich mir nur ein kleines auto leisten kann,ertrage den stress kaum und arbeite am wochenende hart durch,zeit für privatleben habe ich nicht ,und TROTZDEM KANN ES SEIN DAS ICH FAUL BIN WEIL ICH INCHT WEISS WAS ANDERE ARBEITEN,WEIL ES MIR MANCHMAL SPASS MACHT UND ICH VIELLEICHT MEHR GELD UND MEHR SICHERHEIT IN MEINEM JOB HABE ALS ANDERE.



      nur vergleichen macht schlau.
      Avatar
      schrieb am 19.08.03 09:07:12
      Beitrag Nr. 25 ()
      Gerontokratie? Nichts da! Bald kommt der Baby-Boom
      Warum sich Statistiker, Demographen und Schwarzseher irren, und was daraus folgt - Debatte
      von Detlef Gürtler

      Es ist schwer, sich von lieb gewordenen Glaubenssätzen zu verabschieden. Zumal wenn sie seit Jahrzehnten aus berufenem und unberufenem Mund als Wahrheit verkündet werden. Aber wenn sie nicht wahr sind, werden sie auch durch Wiederholung nicht wahrer. Es geht um die Geburtenrate in Deutschland. Deren Rückgang in den vergangenen Jahrzehnten ist weit geringer als von Statistikern und Demographen behauptet - wir sind fruchtbarer, als man uns glauben macht.


      (Soweit im Folgenden auf demographische Daten Bezug genommen wird, handelt es sich jeweils um Daten für das frühere Bundesgebiet. Dieses nicht, weil dann die Daten besser passen, sondern weil dem Autor lediglich für dieses Gebiet die Geburtenziffern für alle Jahrgänge seit 1930 vorlagen.)



      Das Märchen von den 1,4 Kindern
      In Deutschland bekommt eine Frau im Schnitt 1,4 Kinder. Sagt das Statistische Bundesamt, das es ja wissen sollte. Seit 1975 bewegt sich in der Bundesrepublik die jährlich berechnete "zusammengefasste Geburtenziffer" in einem schmalen Korridor zwischen 1,3 und 1,45. Da diese Ziffer als Synonym für Fruchtbarkeit verwendet wird, dürfte demnach jede neue Generation nur zwei Drittel der Größe ihrer Elterngeneration erreichen, und noch in diesem Jahrhundert drittelte sich Deutschlands Kopfzahl.


      Aber diese ominöse Zahl 1,4 ist schlicht falsch. Sie entsprach weder 1975 noch heute noch irgendwann dazwischen der durchschnittlichen Kinderzahl pro Frau - die tatsächliche Fruchtbarkeit liegt in Deutschland weit höher. Frauen der Geburtsjahrgänge von 1955 bis 1960, die praktisch ihre gesamte gebärfähige Zeit in diesem 1,4-Korridor verbracht haben, haben im Schnitt mehr als 1,6 Kinder bekommen! Der 55er-Jahrgang brachte es auf genau 1,621 Kinder pro Frau, der 60er-Jahrgang stand 1999 (neuere Zahlen liegen noch nicht vor) bei 1,57 Kindern und dürfte mit den seither vergangenen vier Jahren ziemlich genau bei 1,6 angekommen sein. Sogar bei diesen beständig der Kinderunlust bezichtigten Babyboomer-Jahrgängen erreicht die Kindergeneration also vier Fünftel der Größe der Elterngeneration. Auch alle nachfolgenden Jahrgänge, die zurzeit noch mitten in der gebärfähigen Phase stecken, werden aller Voraussicht nach diese Zeit mit mehr als 1,4 Kindern je Frau abschließen. Bei dieser Zahl handelt es sich also wenn nicht um eine Lüge, so doch um eine statistische Schimäre.


      Ursache für die statistische Diskrepanz zwischen veröffentlichter und realer Fruchtbarkeit ist der von dem Demographen John Bongaarts im vergangenen Jahr erstmals quantifizierte "Tempoeffekt": Wenn das Geburtsalter steigt, liegt die statistisch erfasste Geburtenziffer niedriger als die tatsächliche Fruchtbarkeit - und wenn das, wie bei uns, über mehrere Jahrzehnte kontinuierlich passiert, ist die Geburtenziffer eben mehrere Jahrzehnte lang verzerrt. Im Schnitt der Industrieländer betrug dieser Tempoeffekt in den vergangenen 20 Jahren ähnlich wie in Deutschland etwa 0,2, in Extremfällen wie den Südländern Italien und Spanien sogar das Doppelte: Die Fruchtbarkeit spanischer Frauen, so Bongaarts` Rechnung, lag in den neunziger Jahren nicht bei den allseits bejammerten 1,25 Kindern, sondern bei weit normaleren 1,68. (Quelle: Population and Development Review, September 2002, S. 419-443)


      Rechnet man den Tempoeffekt aus den veröffentlichten Geburtenziffern heraus, relativiert sich nicht nur die Kinderfeindlichkeit der Frauen von heute, sondern auch der Kindersegen des Babybooms der sechziger Jahre. Die "zusammengefasste Geburtenziffer" erreichte damals in Deutschland ein Maximum von 2,5 Kindern pro Frau, hat sich also seither fast halbiert. Tatsächlich brachte es der damals kinderreichste Jahrgang, die Frauen des Geburtsjahrgangs 1933, "nur" auf 2,25 Kinder - die reale Geburtenrate ging bis heute also nur um 30 Prozent zurück.


      Wenn man lange genug die falschen Zahlen verwendet, werden sie davon zwar nicht richtiger - aber man beginnt selbst daran zu glauben. Das zeigte sich bei SED-Chef Erich Honecker ebenso wie bei EM.TV-Chef Thomas Haffa, und das zeigte sich jüngst bei der "Zehnten koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung" des Statistischen Bundesamts. Sie geht nämlich nicht davon aus, dass Frauen in Deutschland im Schnitt die 1,6 Kinder bekommen, die sie tatsächlich bekommen, sondern unterstellt bis 2050 eine konstante Geburtenzahl von 1,4 Kindern pro Frau. Begründung für diese Unterstellung: Wenn das schon seit fast 30 Jahren so ist, wird es auch noch fast 50 Jahre so weitergehen. Mit der gleichen Logik könnte man einer seit 30 Jahren glücklichen Ehe noch weitere 50 Jahre Glück prognostizieren.


      Ehen dauern höchstens, bis dass der Tod sie scheidet. Prognosen halten höchstens, bis der Trend, auf den sie fußen, zu Ende geht. Bei der jüngsten Bevölkerungsprognose ist das der Trend zur immer späteren Geburt. Theoretisch kann sich, wie vom Statistischen Bundesamt implizit unterstellt, in den kommenden fünf Jahrzehnten das Durchschnittsalter der Mütter bei der Geburt weiter wie bisher erhöhen - dann müsste sich allerdings im Jahr 2050 die statistische Normalgebärende bereits im 38. Lebensjahr befinden!


      Man kann solche extrem unwahrscheinlichen Annahmen treffen. Die wissenschaftliche Redlichkeit würde dann allerdings erfordern, noch mindestens eine andere Annahme durchzurechnen. Zum Beispiel die Bevölkerungsvorausberechnung der Vereinten Nationen, die Deutschland im Jahr 2050 eine Geburtenrate von 1,64 prognostiziert. Das Statistische Bundesamt hingegen hat zwar diverse unterschiedliche Wanderungs- und Lebenserwartungsszenarien beschrieben, die Geburtenrate aber konstant bei 1,4 belassen. Warum? Unter anderem um "den Handlungsdruck auf die Politik aufrechtzuerhalten", wie einer der Beteiligten ebenso freimütig wie anonym zugab.



      Das Ende des Geburtenrückgangs
      Dass es in den vergangenen Jahrzehnten einen Geburtenrückgang gegeben hat, ist unstrittig. Die heute 65-jährigen Frauen haben im Schnitt 2,1 Kinder geboren, die heute 45-jährigen nur 1,6. Bei den heute 35-jährigen dürfte die durchschnittliche Kinderzahl noch weiter zurückgehen und am Ende knapp unter 1,5 liegen. Es gibt allerdings deutliche Anzeichen dafür, dass bei den noch jüngeren Frauen die Geburtenziffern wieder steigen:


      Auf die Jahrgänge 1967 bis 1969 entfallen die absoluten Minima der altersspezifischen Geburtenziffern; in den jüngeren Jahrgängen steigen die Geburtenzahlen wieder an. So hatten 1000 Frauen des Jahrgangs 1968 bis zu ihrem 25. Geburtstag 382 Kinder geboren - beim Jahrgang 1973 waren es zum gleichen Zeitpunkt bereits 421.


      Die meisten absoluten Tiefststände für einzelne Jahre liegen ebenfalls bereits einige Zeit zurück, mit besonderer Häufung im Jahr 1995: Von keinem Jahrgang wurden so wenige Frauen mit 23 Mutter wie von den 72ern. Bei den 24-jährigen Müttern gebührt diese zweifelhafte Ehre dem 71er-Jahrgang, bei den 25-jährigen den 70ern und bei den 26-jährigen den 69ern.


      Belegen lässt sich damit bisher nur, dass der seit Mitte der sechziger Jahre andauernde Trend zur Abnahme der Zahl junger Mütter Mitte der neunziger Jahre gestoppt wurde. Aus den bisher vorliegenden Daten ist natürlich nicht zu entnehmen, ob die heute zwischen 20 und 30 Jahre alten Frauen, die bisher mehr Kinder bekommen haben als die vorangehenden Jahrgänge, auch insgesamt mehr Kinder bekommen werden. Wenn sich allerdings herausstellen sollte, dass auf die Jahrzehnte des andauernden Geburtenrückgangs nun eine nachhaltige Steigerung der Geburtenzahlen folgt, also ein zweiter demographischer Übergang, wird als Wendepunkt der Entwicklung wahrscheinlich das Jahr 1995 angegeben werden.



      Der kommende Babyboom
      Keiner weiß, wie viele Kinder in Zukunft geboren werden. Doch gibt es zumindest begründete Hoffnung, dass die Geburtenrate nicht immer weiter sinkt. Die Prognose, dass sie in den kommenden beiden Jahrzehnten sogar ganz im Gegenteil stark steigen wird, und zwar in einem Ausmaß, dass wir von einem Babyboom sprechen könnten, gründet sich denn auch nicht so sehr auf Zahlen, sondern eher auf Verhaltensannahmen.


      Das abschreckende Beispiel der alten Fräulein: Kinderlosigkeit gab es schon immer. Aber immer als Ausnahme. Die alten Fräulein von einst machten nie mehr als zehn Prozent ihres Jahrgangs aus. Das wird sich nun massiv ändern: Von den zurzeit in Rente gehenden Frauen ist bereits jede achte kinderlos, in zehn Jahren wird es jede fünfte sein, und noch einmal zehn Jahre später wird dieses Schicksal fast jede dritte junge Alte betreffen. Werden die Jüngeren, wenn sie diese massenhafte Kinderarmut im Alter erleben, das gleiche Schicksal erleiden wollen?


      Die abschreckende Rente: Das Ende des Generationenvertrags der Rentenversicherung wird vor allem zu Lasten derer gehen, die diesen Vertrag gebrochen haben - der Kinderlosen: Ihnen fehlt das neben der gesetzlichen Rente zweite Bein der Altersvorsorge, die Investition in die eigenen Kinder. Auch das dritte Bein, die private Vorsorge, wird da wenig helfen. Denn just dann, wenn es bei der gesetzlichen Rente massiv zu knirschen beginnt, werden auch die privaten Vorsorgepläne in die Knie gehen. Wenn viele Investoren ihre Anlagen verkaufen (weil sie in Rente gehen) und nur wenige kaufbereit sind, kommt es zwangsläufig zu Kursrutsch und Vermögensvernichtung. Die Kapitalmärkte machen damit auf ihre Weise genau das gleiche wie die Sozialpolitiker mit ihren Rentenreformen: ein Absenken der Ansprüche, um die Belastung der noch Aktiven erträglich zu halten.


      Das Vorbild der Promi-Mütter: Nach einer fulminanten Karriere gerade noch rechtzeitig in die Windelwelt einbiegen - niemand hat das klassischer vorgemacht als Madonna. Aber auch Frauke Ludowig, Barbara Eligmann, Stefanie Graf sowie die deutsche PR-Ikone Alexandra Freifrau von Rehlingen, die gerade mit 44 ihr viertes Kind bekommen hat, eignen sich als Vorbild für Frauen, die die biologische Uhr ticken hören. Auch für die Babypause zu Karrierebeginn gibt es immer öfter prominente Beispiele, so zurzeit die Sängerin Sarah Connor aus Delmenhorst sowie Ex-Girlie und Jetzt-Mami Jessica Wahls von den No Angels.


      Beim demographischen Übergang des vergangenen Jahrhunderts lernte jede Generation von den eigenen Eltern und entschied sich, weniger Kinder zu bekommen. Beim jetzt beginnenden zweiten demographischen Übergang werden wir auch und gerade von denjenigen lernen, die nicht unsere Eltern sind - die nämlich überhaupt keine Eltern sind. Wenn sowohl "Bild" als auch RTL entdecken, wie hässlich es sein kann, ohne Kinder alt zu werden, werden viele von denen, die diesem Schicksal noch entgehen könnten, ihm entgehen wollen. Der Kinderlosenboom von heute wird sich dann als ähnlich kurzlebig herausstellen wie der Babyboom vor 40 Jahren.


      Detlef Gürtler ist freier Autor in Hamburg.


      Artikel erschienen am 19. Aug 2003
      Avatar
      schrieb am 19.08.03 15:14:00
      Beitrag Nr. 26 ()
      #23

      In Kurzfassung: Je weniger die Absolventen während ihres Studiums gejobbt haben, desto eher fühlen sie sich von Anfang an zu Höherem geboren.

      Koordinieren, Gestalten, Organisieren und vor allem Leiten sind ihre Herausforderungen, aber auch ihre sofortigen Ansprüche an den Job. Die Maloche tun dann andere. Sinngemäßes Zitat: "Was? Erst mal mindestens ein Jahr zeigen, dass ich arbeiten kann, ehe ich eine höhere Position erhalte? Nee, so viel Geduld habe ich nicht. Da bewerbe ich mich eher woanders." :D Das hat er dann auch... so tun müssen... :rolleyes:

      Das trifft natürlich nicht so pauschal zu, aber da ist schon ein ganzer Kiesel Wahrheit drin.
      Avatar
      schrieb am 19.08.03 18:47:08
      Beitrag Nr. 27 ()
      #26

      Ich behaupte mal, dass so etwas zu 95 % auf BWLer und Juristen zutrifft. Andere Akademiker (Ingenieure, Physiker etc.) sind nicht derart überheblich.

      :mad:


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