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    China vs USA; Wer gewinnt den Handelskrieg - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 01.09.03 11:32:55 von
    neuester Beitrag 01.09.03 22:10:55 von
    Beiträge: 3
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      schrieb am 01.09.03 11:32:55
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      schrieb am 01.09.03 12:09:16
      Beitrag Nr. 2 ()
      Sehe ich genauso wie Du. Die Chinesen sind nicht doof. Während die Russen nach ihrer Wende alles einfach laufen ließen, sind die Chinesen schlauer.
      Noch immer unter starker Kontrolle der Regierung wird die Wirtschaft langsam aufgebaut. Daß Hongkong jetzt zu China gehört, hat da sicher mitgeholfen, das Ganze professionell ablaufen zu lassen. China wird den Yuan so lange wie möglich fest binden, damit chinesische Exportartikel weiterhin so günstig sind. Das Handelsdefizit der Amis gegenüber den Chinesen ist ja mittlerweile riesig.

      Auf lange Sicht wird Asien und somit gerade China die zweite Wirtschaftsmacht. Schließlich gibt es in der BWL den second mover advantage, d.h. das zweite Unternehmen (oder hier Asien) lernt aus den Fehlern des ersten (Europa und Nordamerika) und vermeidet sie.
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      schrieb am 01.09.03 22:10:55
      Beitrag Nr. 3 ()
      von unserem Korrespondenten Bill Bonner


      Nixon ist es!

      Heute Morgen habe ich im Paradies eine Tasse Kaffee getrunken. Vor mir hatte ich zwei Bücher und zwei Prostituierte.

      Das Paradies ? bzw. korrekt "Paradis" ? ist ein lokales Café, in der Nähe unseres Büros in Paris. Da erholen sich nicht nur die Pariser Korrespondenten des Investor`s Daily, sondern auch ein Team von Prostituierten, die in der rue des Lombards arbeiten. Wenn ich mir diese Prostituierten ansehe ? und dann mich selbst, dann ist es schwer zu sagen, wer fertiger aussieht. Natürlich hängt alles vom Kontext ab. Wenn diese Prostituierten eine andere Arbeit hätten, dann könnten sie entzückend und attraktiv sein.

      Für den Gouverneursposten in Kalifornien bewerben wich auch zwei Prostituierte ... oder genauer gesagt, zwei Frauen, die unsittliche Dinge vor einer Kamera tun. Eine versprach jedem, der ihr für ihren Wahlkampf 5.000 Dollar geben würde, ein "Date". Als sie nach Details gefragt wurde, sagte sie, dass dieses "Date" nichts Schmutziges beinhalten würde ? was sie zur ersten und vielleicht einzigen Kandidaten der amerikanischen Geschichte macht, die sich öffentlich geweigert hat, sich für ein öffentliches Amt selbst zu prostituieren.

      Ich erwähne das nur, weil es die heutige Diskussion eröffnet; es ermöglicht den Leserinnen und Lesern zu denken, dass ich etwas Interessantes schreibe.

      Ich schreibe immer noch über schmutzige Taten. Und Zusammenhänge. Die Zusammenhänge zwischen dem US-Außenhandelsdefizit und dem Boom bei den Hypotheken ... zwischen weltweiter Deflation und dem Anstieg des Goldpreises ... zwischen ... zwischen ... nun, je intensiver ich suche, desto mehr Zusammenhänge sehe ich. In der heutigen Welt der Wirtschaft ist alles mit allem "verwandt" ? ich sehe überall Brüder und Schwestern und Cousinen!

      Bis jetzt scheine ich der einzige zu sein, der das bemerkt. Aber alle wirtschaftlichen Ereignisse, die ich mir ansehe, sind auf ein Ereignis zurückzuführen ... da ist es ... circa August 1971: Richard Nixon. Sein Wahlkampfslogan war damals "Nixon`s the one!" ? Nixon ist es!

      Im Wahlkampf von 1968 präsentierten seine Gegner ? oder vielleicht war es auch das Magazin "Rolling Stone" ? eine schwangere Mutter, die von der Sozialhilfe lebte, und sie klagte an: Nixon`s the one!

      Es ist eine geschichtliche Tatsache, dass es Nixon war, der die Bindung des Dollars an das Gold gelöst hat. Ein Vaterschaftstest würde zeigen, dass er auch derjenige war, der die finanzielle Welt von nahezu all ihren Befestigungen gelöst hat. Kaum ein Ereignis in der heutigen Finanzpresse, das sich nicht auf die schmutzige Tat von Nixon zurückführen lässt.

      Aber ich habe das ja schon einmal angesprochen. Ich denke, dass ich in jeder neuen Krise die Nase von Nixon sehe. An jedem Tatort suche ich nach seinen Fingerabdrücken.

      Und deshalb langweile ich meine Freunde und meine lieben Leser(innen) mit diesem Thema. "Du wiederholst Dich", sagen sie. "Du wirst besessen", warnen sie.

      "Ja und?" wollen sie wissen.

      Aber heute schreibe ich trotzdem über dieses Thema. Denn ich denke, dass ich eine schmutzige Tat entdeckt habe, die fast alles erklärt ... und uns einen Hinweis darauf gibt, was als nächstes kommen wird.

      Ein Chart, auf dem die amerikanischen Importe und die amerikanischen Exporte abgebildet sind, würde z.B. in den 1960ern bei beiden einen stetigen Zuwachs zeigen ... aber dann, 1972, kommt ein Punkt, an dem sich alles ändert. Plötzlich explodiert der Welthandel ... aber es gibt eine wachsende Lücke zwischen dem, was Amerika importiert und was es exportiert.

      Ein Chart der weltweiten Zentralbankreserven würde vor 1971 wenig Wachstum zeigen. Dann, 1972, würde sich das Wachstum beschleunigen, noch relativ wenig zu Beginn, aber stetig ... und dann würde die Kurve Mitte der 1990er richtig abheben.

      Sehen Sie sich nur an, was in Japan passiert ist. Der Goldstandard hat verhindert, dass Handelsbilanzungleichgewichte zu weit aus dem Ruder laufen ... denn die Lücken zwischen Exporten und Importen mussten mit Gold gefüllt werden. Aber unter dem neuen System von Nixon konnten die Handelsbilanzdefizite auf groteske Größen wachsen, denn die Begrenzungen waren verschwunden. Japan war die erste Nation, die diese Gelegenheit ausnutzen wollte. Die Fabriken in Japan arbeiteten auf Hochtouren. Die Japaner arbeiteten rund um die Uhr ... und produzierten für den amerikanischen Markt. Das Geld floss in die japanischen Unternehmen ... und wurde dann in der Zentralbank deponiert. Und da ist es ... auf dem Chart zu sehen ... die Dollar-Reserven der japanischen Zentralbank stiegen in den 1970ern stetig ... und explodierten in den 1980ern. Wir wissen, was noch passiert ist: Der Strom an frischem Geld schickte die japanischen Aktien und Immobilien auf ein vollkommen übertriebenes Niveau hoch. Natürlich platzte diese Spekulationsblase ... und Japan versucht sich immer noch, davon zu erholen.

      Wenn ich gerade Charts angesprochen habe, dann beziehe ich mich auf das Buch von Richard Duncan, "The Dollar Crisis". Auf Seite 145 findet man dort einen Chart über die Doppeldefizite der USA: Das Haushaltsdefizit und das Handelsbilanzdefizit. Beide sind gestiegen, nachdem Nixon den Goldstandard aufgegeben hatte. Zunächst stiegen sie langsam ... aber dann, zu Beginn der frühen 1980ern, begannen sie zu explodieren. Das Haushaltsdefizit ging dann zu Mitte der 1990er dramatisch zurück und verwandelte sich sogar in einen Überschuss ? dank der Steuereinnamen, die während der Zeit der Spekulationsblase reichlich flossen. Dann, als die Spekulationsblase geplatzt war, explodierte das Haushaltsdefizit wieder, auf das höchste Niveau der Geschichte.

      Kommen wir zur Spekulationsblase bei den amerikanischen Aktienkursen. Die brauchte einige Zeit; 1972 stieg das erste Mal 1972 über die Marke von 1.000 Punkten ... fiel dann noch einmal zurück ... und 3 Jahre später begann dann der glanzvolle Anstieg.

      Auf S. 101 des Buches kann man sehen, was der Dollarstandard mit den Kreditmarktschulden in den USA getan hat. Auch hier haben wir dasselbe Muster: Während der gesamten 1970er und 1980er beschleunigte sich das Wachstum der Schulden, von 150 % des Bruttoinlandsproduktes im Jahr 1971 auf aktuell fast 300 %.

      Natürlich gibt es für jeden Schuldner auch einen Gläubiger. Wer besitzt all diese Schulden? Mit anderen Worten ? wer ist der Gläubiger? Wir finden die Antwort auf S. 96. Dort wird gezeigt, dass die Kreditmarktschulden verstärkt "vom Ausland" gehalten werden: 1980 befanden sich Kreditmarktschulden im Volumen von 300 Mrd. Dollar in der Hand ausländischer Gläubiger, 2002 waren es mehr als 3,5 Billionen Dollar!

      Glauben Sie es oder nicht ? die USA waren ein Netto-Gläubiger bis zu dem Zeitpunkt, als Alan Greenspan Vorsitzender der Fed wurde. Aber Mitte der 1980er wurden die USA vom Netto-Gläubiger zum Netto-Schuldner und damit vom Herrn zum Sklaven ... und sie sanken so weit herab, dass sie jetzt mit netto 2,5 Billionen Dollar verschuldet sind.

      Während die Schulden stiegen, verhielten sich die Zentralbanker, Investoren und Konsumenten wie Ratten, die in einen Müllcontainer in einer guten Nachbarschaft gefallen sind. Sie vergnügten sich mit den Resten. Aber jetzt versuchen sie verzweifelt, herauszukommen.

      Die gesamte Weltwirtschaft ist in einem System gefangen, das nicht mehr funktioniert. Es hängt von der US-Wirtschaft als "Wachstumsmotor" ab ... und davon, dass der US-Konsument weiterhin das Gaspedal voll durchtritt. Wenn die Amerikaner aber aufhören, so viel wie bisher zu kaufen, dann kommt das gesamte System zu einem Stopp. Aber irgendetwas läuft falsch. Denn die amerikanischen Konsumenten kaufen zwar immer noch ... aber ihnen geht das Geld aus. Sie ächzen unter der Bürde von 2,5 Billionen Dollar Netto-Schulden, die dem Ausland geschuldet werden. Und um den "Wachstumsmotor" am Laufen zu erhalten, müssten sie die Schuldenlast um weitere 500 Mrd. Dollar pro Jahr erhöhen.

      Wenn die Schulden weiterhin so stark wie momentan wachsen, dann werden die USA im Jahr 2008 den Ausländern 8 Billionen Dollar schulden ? das wären 60 % des Bruttoinlandsproduktes (Quelle: Levy Institute). Das zeigt, warum das von Nixon eingeführte System des Dollarstandards schief gehen wird. Bei 5 % Zinsen wären alleine die Zinsen für diese 8 Billionen Dollar 400 Mrd. Dollar pro Jahr. Dazu kämen die aktuell 500 Mrd. Dollar Handelsbilanzdefizit ... und ein prognostiziertes Haushaltsdefizit von 500 Mrd. Dollar oder so. Die USA wären dann in einer Position, die den Import von mehr Kapital erfordern würde, als die gesamte Welt sparen würde.

      Wenn etwas nicht unverändert so weitergehen kann, dann muss es die Richtung ändern. Ich bin mir nicht sicher, wie das System des Dollarstandards enden wird ... und auch nicht, welche Richtung das neue Finanzsystem der Welt einschlagen wird. Aber ich weiß, dass es nicht dasselbe sein wird.

      Wo genau wir hingehen, das weiß ich nicht. Aber Richard Duncan beschreibt, wie es wahrscheinlich sein wird:

      "Die US-Wirtschaft hat gerade erst mit diesem Teufelskreis ( ...) begonnen ... es ist nur eine Frage der Zeit, bevor (die Konsumenten) gezwungen werden, ihren Konsum zurückzufahren, ihre Schulden zu tilgen und Ersparnisse zu bilden. Das ... wird die USA ? und die Welt ? erheblich tiefer in die Rezession führen. Die zusammengefasste Nachfrage wird zurückgehen, aber die Kapazitäten der Industrie werden sich nicht ändern. Die Kapazitätsauslastung wird weiter fallen, ( ...) und als Ergebnis davon wird die Profitabilität der Unternehmen leiden. ( ...) Die schlechte Profitabilität der Unternehmen wird zu höherer Arbeitslosigkeit führen, was die Konsumausgaben weiter reduzieren wird, und das wird die Profitabilität noch weiter verschlechtern, die Unternehmenspleiten werden steigen, der Finanzsektor wird Probleme bekommen, und die Kredite werden zurückgehen. Die Immobilienpreise werden sinken, sobald die Kreditexpansion, die ihren Anstieg angeheizt hat, abgeschnitten wird."

      Ich beende diesen Artikel und verspreche, morgen das Thema zu wechseln.

      Quelle: Inverstor Verlag

      :rolleyes:


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