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    Das Ende der freien Marktwirtschaft - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 07.09.03 12:34:06 von
    neuester Beitrag 09.09.03 13:09:13 von
    Beiträge: 31
    ID: 772.964
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      Avatar
      schrieb am 07.09.03 12:34:06
      Beitrag Nr. 1 ()
      Wenn mir jemand ein überteuertes Produkt anbietet, habe ich nach marktwirtschaftlichen Kriterien das Recht den Kauf dieses Produktes zu verweigern, so regelt der Markt den fairen Preis.
      Wenn mir jemand aber für meine Arbeitsleistungen einen unfair niedrigen Preis bietet kann ich mich nicht einfach verweigern um ein besseres Angebot zu bekommen, weil Arbeit ja meine Existenzgrundlage darstellt. Ein echter marktwirtschaftlicher Wettbewerb ist in einem solchen Bereich also überhaupt nicht möglich, weil ja das Regulativ Verweigerung des Leistungsaustausches außer Kraft gesetzt ist.
      Wenn ein Arbeitgeber für den Faktor Arbeit nur noch den weltweit niedrigsten Preis zahlen kann oder will ist das zunächst natürlich sein gutes Recht. Nach marktwirtschaftlichen Kriterien kann er natürlich dort produzieren wo er die günstigsten Bedingungen vorfindet.
      Das gute Recht der Gegenseite ist es dann aber auch sich im Gegenzug den Leistungen, sprich den Produkten dieses Unternehmers verweigern zu dürfen!
      Hier kann man aber nicht einfach geltend machen der Endverbraucher kann schließlich selbst entscheiden ob er ein z.B. deutsches oder ein ausländisches Produkt kauft. Erstens ist er bei sinkenden Einkommen gezwungen auf billigere Angebote zurückzugreifen und zweitens ist er hoffnungslos überfordert wenn er analysieren soll wieviel ausländische Komponenten ein Produkt enthält.
      Es ist übrigens auch gleichgültig wer sich einen Produkt verweigert wenn es um existenzielle Interessen eines souveränen Staates geht, muß auch der Staat intervenieren können.
      Wenn also eine Seite einseitig den Leistungsaustausch, Arbeit gegen Geld/ und Geld gegen ein Produkt, verweigert muß die Gegenseite dieses Recht ebenfalls erhalten und genau an dieser Stelle schreien die Verfechter des Neoliberalismus, man behindere mit seiner Verweigerungshaltung den freien Markt.
      Leistungen müssen damit einseitig von der Verbraucherseite in Anspruch genommen werden, die Arbeitgeberseite darf aber den Leistungsaustausch einseitig verweigern oder zu völlig unakzeptablen Konditionen anbieten.
      Das ist ein Verstoß gegen die Grundsätze der freien Marktwirtschaft und ist deshalb strikt abzulehnen!

      SIG
      Avatar
      schrieb am 07.09.03 12:45:31
      Beitrag Nr. 2 ()
      Deutschland hat die soziale Marktwirtschaft und keine freie!
      Avatar
      schrieb am 07.09.03 12:49:51
      Beitrag Nr. 3 ()
      Die freihe Marktwirtschaft wird wirklich immer freiher, von Anstand und Regeln.
      Avatar
      schrieb am 07.09.03 12:57:15
      Beitrag Nr. 4 ()
      #1
      Kannst du in Amiland am besten sehen.

      Die fahren alle Japaner und Koreaner aber keine Ford oder GM.:laugh:
      Avatar
      schrieb am 07.09.03 12:58:49
      Beitrag Nr. 5 ()
      hier wird momentan der Kommunismus
      wieder eingeführt







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      Avatar
      schrieb am 07.09.03 13:18:41
      Beitrag Nr. 6 ()
      Den Kommunismus gab es nicht einmal in der DDR, dort galt er als in der Zukunft einführbar.
      Avatar
      schrieb am 07.09.03 13:25:37
      Beitrag Nr. 7 ()
      Ja der Neoliberalismus und die Globalisierung haben unsere schöne soziale Marktwirtschaft verdrängt. Die Konsequenzen sieht ja jeder. :cry: :cry: :cry:
      Avatar
      schrieb am 07.09.03 14:00:48
      Beitrag Nr. 8 ()
      Nein Fuller81, das neoliberale Prinzip, Freihandel über alles zerstört nicht nur die soziale Marktwirtschaft, es setzt auch grundsätzliche marktwirtschaftliche Regelmechanismen einseitig außer Kraft.
      Jede Seite muß das Recht haben Leistungen die den eigenen Interessen entgegen stehen zu verweigern.
      Erzwungene Leistungsnahme ist der Abschied von den Grundprinzipien der Marktwirtschaft und verstößt damit auch gegen das Grundgesetz der BRD.

      SIG
      Avatar
      schrieb am 07.09.03 14:02:51
      Beitrag Nr. 9 ()
      Jeder Arbeitnehmer hat das Recht, seinen Arbeitsplatz falls er noch einen hat, selbst zu entscheiden ober er diesen behalten will oder diesen in nächster Zukunft weg rationalisieren will.
      Beispiel: Arbeiten bei Opel und Kia zu fahren.
      Avatar
      schrieb am 07.09.03 14:16:37
      Beitrag Nr. 10 ()
      @nono12
      es ist aber nicht Jedem gegeben soche komplexen Zusammenhänge zu erkennen oder gar danach zu handeln. Hier muß der Staat die nötigen Rahmenbedingungen schaffen.
      Genau dafür brauchen wir ihn ja und nicht etwa dazu das sich die Abgeordnetan auf Kosten der Allgemeinheit nur die Taschen füllen und sonst alles dem Selbstlauf des Marktes überlassen.

      SIG
      Avatar
      schrieb am 07.09.03 14:17:58
      Beitrag Nr. 11 ()
      Deutschen Arbeitnehmern geht es schlecht!

      Müssen sich jetzt schon Überlegen, wann sie nächstes Jahr ihren Urlaub nehmen! Und wenn sie 3 Wochen im Sommer nehmen, dann haben sie ja immer noch 3!!

      Aber 35 h in der Woche reichen doch um sich das zu überlegen!
      Avatar
      schrieb am 07.09.03 14:34:48
      Beitrag Nr. 12 ()
      @Sig

      Du kannst ja auch einfach doppelt so lange arbeiten.

      In Deutschland ist da mit 1400 durchschnittlichen Arbeitsstunden pro Jahr noch viel Luft.

      Außerdem ist es auch mit dem Prinzip der freien Marktwirtschft vereinbar, dass Anbieter einer Leistung, also in Deinem Fall "Arbeit", sich zu Kartellen zusammenschließen, man nennt dies glaube ich Gewerkschaften und somit den Preis für die Arbeit künstlich hochhalten können. (Kommt Dir dieses Prinzip bekannt vor?)

      Dass dadurch natürlich Arbeitslosigkeit entsteht, ist für jeden Fachmann logisch. Aber der Lohn (Preis der Arbeit) ist zumindest mal höher als in Deinem Beitrag geschildert.

      Die übrigen, die aufgrund der Arbeitslosigkeit nicht an den Kartell- (Gewerkschafts-) Vergünstigungen durch hohe Löhne teilhaben können, sind halt die Dummen.

      Damit diese jedoch nicht "schwarz" oder auf sonstigen Wegen die kartellbedingten Hochlöhne unterwandern, rufen Gewerkschaften immer gerne die Staatsmacht an, damit man dies unterbinde. Auch sollen die Grenzen möglichst dicht gemacht werden, dass keine auch zu Marktpreisen arbeitenden Arbeits-Anbieter (Arbeitskräfte) ins Land strömen. Völlig falsch werden diese Arbeiter gerne von den Kartellen als "Billig-" oder gar "Dumping"-Lohnkräfte denunziert. Korrekt wäre hingegen die Bezeichnung "Marktlohn-Arbeiter", "Kartell-Durchbrecher" oder "Markt-Bereiniger".

      Auf der andern Seite sagen jedoch die Martwirtschaftler, dass bei dieser Kartell-Bildung, auf keinen Fall der Staat sich einmischen sollte, damit Gewerkschaftsmacht und damit Dauerarbeitslosogkeit zementiert wird. Ansonsten würde sich dies nämlich, wie zum Beispiel auch durch internationale Freihandelsprozesse von alleine regeln.

      Und irgendwann würden sich trotz dieser Kartelle wieder Gleichgewichtspreise einstellen. Entweder indem die Kartelle durch immer größere Unterwanderung der Kartell-Verlierer (Arbeitslose) zusammenbrechen oder indem immer mehr günstigere "Arbeit" aus kartellfreien internationalen Räumen importiert wird (und/oder arbeitsintensive Porduktionen im Ausland getätigt werden). Dieses für eine freie Marktwirtschaft (welche derzeit extrem unter der Arbeits-Kartellumklammerung leidet) ganz natürliche Phänomen wird von Kartellgewinnlern (Gewerkschaftern) und deren politischen Handlangern dann mit dem Begriff "Globaliserung" derzeit diabolisert und versucht ebenfalls politisch zu unterbinden.

      ;
      Avatar
      schrieb am 07.09.03 14:40:51
      Beitrag Nr. 13 ()
      Das mag ja richtig sein Semikolon, aber wenn der Lohn in Deutschland jetzt um 30% sinken würde, dann müssen auch die Preise dementsprechend sinken. Würden sie das tun, dann hätten wir Deflation. War ja 1929-1933 auch nicht so der Bringer. :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 07.09.03 14:45:09
      Beitrag Nr. 14 ()
      In kleineren Betrieben ist der Lohn ja noch nicht mal das grösste Problem!
      Sondern die kurze Arbeitszeit + viel zu hohen Urlaubsanspruch!
      Avatar
      schrieb am 07.09.03 14:57:50
      Beitrag Nr. 15 ()
      Hallob Semikolon,
      auch Das habe ich im Topic erklärt, niemand zwingt schließlich einen Unternehmer sein Produkt in einem Land anzubieten in dem er unfaire Konditionen bekommt, auch der Unternehmer kann also seine Leistungen verweigern wenn er sich übervorteilt fühlt.
      So regelt sich auch dein Kartellproblem nach den traditionellen Marktgesetzen.
      Tatsache ist aber, man will nur noch einseitig Leistungen verkaufen ohne einen Leistungsaustausch zuzulassen und das führt zwangsläufig in eine Verschuldungsspirale, da diejenigen die kaufen sollen ohne das nötige Geld dafür verdienen zu können ihre angespaarte Substanz verzehren müssen.
      Genau dieser Effekt läßt sich ja nun auch unbestritten in der Realität beobachten.

      SIG
      Avatar
      schrieb am 07.09.03 14:59:54
      Beitrag Nr. 16 ()
      #12
      @Semikolon,

      Ein sehr großer Unfug ist die Behauptung, die Zahl der Arbeitsstunden pro Jahr sage etwas über die Leistungsfähigkeit/Produktivität eines Landes aus!

      Ich kenne Leute, die kriegen eine Sache in 5 Minuten geregelt, andere wiederum in 100 Stunden nicht!

      Wenn ich mir nur anschaue wieviel Zeit/Motivation/ Arbeitskraft mit unsinnigen Meetings in deutschen Unternehmen vergeudet werden, dann kommt einem manchmal das pure Kotzen!

      Deutsche Unternehmer kriegen ja fast nichts mehr geregelt!

      Siehe Daimler mit seiner Tochter TollCollect und dem Maut Desaster! Große Fresse, aber nichts dahinter!!

      Anderes Beipiel: EADS und das Eurofighter- Desaster!

      Das wird noch schlimmer als Franz-Josef Strauss und die Starfighter Katastrophe!


      Windei
      Avatar
      schrieb am 07.09.03 16:07:51
      Beitrag Nr. 17 ()
      @windei (16)

      Die Zahl der Arbeitsstunden sagt natürlich nichts über die Leistungsfähigkeit aus. (Wo habe ich anderes gesagt? )
      Weshalb auch eine häufig gehörte Forderung "gleicher Lohn für gleiche Arbeit" Schwachsinn ist. "Gleicher Lohn für gleichen Ertrag" müßte es wohl richtig heißen. Es sind aber gerade Gewerkschaften die ertragsbezogene Entlohnung ablehnen und lieber die rein inputbezogene Entlohnung nach verbrauchter Arbeitszeit befürworten.

      Aber mein Hinweis auf die geringe zeitmäßige Arbeitsleistung in Deutschland war auf die Ausgangs-Aussage von Sig gemünzt, er würde für seine Arbeit einen unfair niederen Preis geboten bekommen. Ich meinte damit, er könne den geringen Preis/Entlohnung seiner Arbeit ja dann durch Mehrarbeit reinholen.

      @Sig (#15)
      Nochmals zur Marktwirtschaft, die Du ansprachst:

      Manchmal sind auch Unternehmer gezwungen unter Einstandskosten zu verkaufen, warum soll das für andere Marktteilnhemer nicht gelten?
      Wie Du sicher auch schon fetsstelltest gehen Unternehmer sogar zuweilen pleite, wenn sie falsch geplant haben.
      Wieso sollte dies für Arbeitnemer ausgeschlossen sein, wenn sie über Jahrzehnte kartellmäßig zu hohe Löhne vereinbaren konnten und jetzt so langsam immer mehr festgesttellt wird, dass das nicht mehr lange gut geht?

      Diese Verschuldungsspirale wird es (zumimndest längerfristig) nicht geben, denn wenn keine Käufer da sind, gibt es auch keine Anbieter mehr. Beide wurden dann vom Markt bereinigt oder über die Preisreaktion korrigiert.

      In meinem Beitrag ging es mir aber vor allem darum die Massenarbeitslosigkeit zu erklären, deren Beseitigung unser aller Ziel sein sollte und darum, vor weiteren politischen Fehlsteuerungen zu warnen.

      @fuller (13)
      Eine Beseitigung der Massen-Arbeitslosigkeit durch Aufbrechen des Gewerkschafts-Kartells und sinkende Löhne hat vor allem das Ende der Arbeitslosigkeit zur Folge mit dem Effekt das möglicherwiese schlimmstenfalls diesselbe Lohnsumme/Kaufkraft auf mehr Beschäftigte verteilt wird. Deflation ist damit also nicht verbunden.
      Wenn durch Beendigung der Massenarbeitslosigkeit noch weitere Investitionen (die bisher aufgrund der hohen Lohnkosten eher ins Ausland gehen)angeregt werden, erhöht sich sicher auch die Wirtschaftsleistung und die Lohnsumme/Kaufkraft analog.

      ;
      Avatar
      schrieb am 07.09.03 17:12:32
      Beitrag Nr. 18 ()
      @Semikolon
      Es gibt da nur einen kleinen Unterschied, muß ein Unternehmer Konkurs anmelden verkauft er seine Firma und zieht sich wie oft in der Praxis zu beobachten in den Luxusruhestand zurück, ein Arbeitnehmer der seine Arbeitskraft nicht mehr kostendeckend verkaufen kann verliert aber seine Existenzgrundlage und ohne gesellschaftliche Unterstützung sein Recht zu leben!
      Eine Ausweitung des marktwirtschaftlichen Wettbewerbes auf diesen Bereich nutzt also einseitig die Machtposition der Arbeitgeber aus weil der Arbeitnehmer ja zu jedem auch noch so unfairen Preis verkaufen muß wenn er weiter leben will.
      Was soll daran gerecht und erstrebenswert sein?

      Zitat: "Diese Verschuldungsspirale wird es (zumimndest längerfristig) nicht geben, denn wenn keine Käufer da sind, gibt es auch keine Anbieter mehr. Beide wurden dann vom Markt bereinigt oder über die Preisreaktion korrigiert. "

      Diese deine Erklärung habe ich leider nicht verstanden vielleicht kannst du es ja verständlicher erklären.
      Fakt ist aber in allen sog. reichen Ländern dieser Welt ist diese Verschuldungsspirale zu beobachten und es ist kein Ende in Sicht.
      Was du wohl meinst, wenn schließlich eine Seite alles verkauft hat kommt jeglicher Leistungsaustausch zum erliegen.
      Sehe ich auch so, dann haben die einen alles und die anderen überhaupt nichts mehr.
      Das dürfte auch das eigentliche Ziel des Neoliberalismus sein.
      Deshalb ist er auch mit allen Mitteln zu bekämpfen!

      SIG
      Avatar
      schrieb am 07.09.03 17:51:59
      Beitrag Nr. 19 ()
      @Sig,
      Wenn Du feststelltest, dass ein Unternehmer im Konkurs sich regelmäßig in den Luxusruhestand verabschiedet, mußt Du andere Unternehmer kennen als ich. Ach Du meintest sicher Florida-Rolf? Ja, der war ja auch Unternehmer.

      Ich möchte nochmals darauf hinweisen, dass Du in Deiner wertenden Fundamentalkritik das marktwirtschaftliche Prinzip nicht richtig widergibst: Du vernachlässigst dabei, dass das marktwirtschaftliche Prinzip eben nicht zu einer einseitigen Machtposition zugunsten oder zu Lasten der Arbeitnehmer oder Arbeitgeber tendiert. Da insbesondere die Arbeitnehmer sich mittlerweile zu starken Kartellen geformt haben. (GEWERKSCHAFTEN). Diese Kartellbildung ist in einer freien Marktwirtschaft (und über die wollten wir doch reden. s. Dein Thread-Titel) prinzipiell zulässig. Aber: Sollte die Kartellbildung, was (mittlerweile geschehen ist) zu Marktungleichgewichten, zu hohe Löhne sprich Massenarbeitslosigkeitz führen, muß sich der Arbeitnnehmer irgendwann entscheiden: Kartell mit existenzbedrohender Massen-Arbeitslosigkeit oder individuelles Ausbrechen aus dem Kartell und Inkaufnhame von geringerem Lohn.

      Eine normativ geprägte Frage, ob dieses Dilemma "erstrebenswert" oder "gerecht" ist, stellt sich hier nicht. (Über das, was "Erstrebenswert oder "gerecht" können Gelehrte und Nicht-Gelehrte stundenlang streiten).

      Jede Volkswirtschaft ist geprägt durch Knappheit und im freien wettbewerbsorientierten Markt darüber hinaus durch ein "Werden und Vergehen" von Wirtschaftssubjekten etc. ("Schöpferische Zerstörung" hat einmal ein schlauer Mensch dazu gesagt, was ich hier in knappen Worten auszudrücken vermag.) Manchmal vergehen sogar ganze Kulturen, die im Wettlauf mit anderen Leistungsfähigeren nicht mehr Schritt halten können. (Der letzte Neandertaler fragte sicher auch, ob dies alles so "gerecht" war, wie es gekommen ist.)

      Niemand stellt in einer Welt der Knappheit und prinzipiellen Existenzbedrohung den Anspruch, Jedermann seine individuellen Bedürfnisse immer und zu jeder Zeit zufrieden zustellen zu können. (Außer evtl. Utopisten, wie Marx, etc. und einige opportunistische Politiker)

      Was uns aber prinzipiell unterscheidet, ist dass ich versuchte das Problem marktwirtschaftlich zu betrachten, während Du sehr stark wertend (normativ) argumentierst.

      Zu Deinem "Kampf" gegen den "Neoliberalismus" wünsche ich Dir viel Glück. Ebenso zum Kampf gegen die "Globalisierung". Es ist meines Erachtens ein Kampf gegen ökonomische Prinzipien, gegen die Vernunft und gegen den Menschen und dessen Drang zur Freiheit und zur subjektiven Optimierung. Langfristig sind solche Bollwerk-Kämpfe immer zum Scheitern verurteilt.

      Aber auch Konstantinopel (Ost-Rom) hielt sich noch eine ganze Weile.

      ;
      Avatar
      schrieb am 07.09.03 18:55:11
      Beitrag Nr. 20 ()
      Den Wandel erleben wir beim volkswirtschaftlichen Steueraufkommen. Weg von den direkten Steuern hin zu den indirekten Steuern.
      Avatar
      schrieb am 07.09.03 18:58:37
      Beitrag Nr. 21 ()
      "Jede Seite muß das Recht haben Leistungen die den eigenen Interessen entgegen stehen zu verweigern.":eek:


      Das Recht hat sie ja. Es ist nur so, dass die Allgemeinheit dieses Recht nicht finanziert.
      Wer es sich leisten kann, braucht nicht zu arbeiten, wenn er den Lohn zu niedrig findet. Wer es sich nicht leisten akann, der sollte aber erstmal was tun. Damit er es sich eines Tages leisten kann. Sonst verhungert er im übrigen ja nicht, er muss nur auf ein wenig Luxus verzichten.
      Avatar
      schrieb am 07.09.03 19:45:18
      Beitrag Nr. 22 ()
      ein grundsätzliches problem in deutschland ist, daß der einfache arbeiter, sowie ein großteil der interessensvertretungen + unsere regierung immer noch nicht die grundsätzlichen kernpunkte einer jeden marktwirtschaft verstanden haben.

      wenn ein unproduktiver arbeiter glaubt bei gleichen lohn nur noch 35 stunden/woche arbeiten zu können, und für die überschüssige zeit ein anderer eingestellt wird, dann ist das schlicht schlechte bildung oder grundsätzliches unverständnis von marktregularien.

      man kann nicht wie im kommunismus arbeiten und wie im kapitalismus leben. wenn wir das verstehen sind wir ein ganzes stückchen weiter.
      Avatar
      schrieb am 07.09.03 22:01:44
      Beitrag Nr. 23 ()
      @Semikolon
      so wie du haben die Entscheidungsträger in der Weimarer Republik sicher auch argumentiert.
      Du reduzierst das Thema Arbeitslosigkeit in Deutschland auf die Aktivitäten der Gewerkschaften. Arbeitslosigkeit haben wir aber nicht wegen der Gewerkschaften sondern weil Arbeit aus purer Gewinnmaximierungssucht in Länder verlagert wird in denen man sich jeder gesellschaftlichen Verpflichtung entziehen kann.
      Auch unter den aktuellen Rahmenbedingungen könnte man in Deutschland gute Gewinne, trotz Gewerkschaften und hoher Löhne machen, nur Gewinne alleine reichen heute nicht mehr, es müssen immer mehr und immer höhere Gewinne erzielt werden auch wenn die Realmärkte längst kein Wachstum mehr zulassen.
      Bevor wir mit diesem neoliberalen Scheiß angefangen haben ging es uns trotz Gewerkschaften blendend, so wie die Gewerkschaften höhere Löhne erstritten haben sind auch die Preise gestiegen und die Verbraucher haben das akzeptiert weil sie Geld hatten um diese Preise zu bezahlen und die Unternehmen haben sich schadlos gehalten indem sie die Preise nachgezogen haben.
      Geärgert hat das nur diejenigen die ihr Geld einfach auf dem Konto liegen hatten, es hat sich vielmehr gelohnt es auch
      auszugeben!
      Es scheint sich nun auch bei einigen Volkswirten langsam herumzusprechen das der Verbraucher der Schlüssel zu realem Wirtschaftswachstum ist und deshalb ist die neoliberale Idee alles immer billiger zu machen Mist, wer nichts verdient kann logischerweise auch nichts ausgeben.
      Auch wenn nun alle vom großen Wirtschaftsaufschwung reden, ich denke den gibt es nur kurzfristig auf der Gewinnseite, weil nach all den aktuellen Reformen die Absatzmärkte zusammenbrechen werden.
      Gespielt werden momentan finanzpolitische Maßnahmen in Amerika und der Absatzschub den die EU Osterweiterung kurzfristig bringen wird.
      Wenn diese Effekte verpufft sind wird es verdammt düster um die Wirtschaft werden, wollen wir wetten?

      SIG
      Avatar
      schrieb am 07.09.03 22:13:54
      Beitrag Nr. 24 ()
      @Semikolon
      so wie du haben die Entscheidungsträger in der Weimarer Republik sicher auch argumentiert.
      Du reduzierst das Thema Arbeitslosigkeit in Deutschland auf die Aktivitäten der Gewerkschaften. Arbeitslosigkeit haben wir aber nicht wegen der Gewerkschaften sondern weil Arbeit aus purer Gewinnmaximierungssucht in Länder verlagert wird in denen man sich jeder gesellschaftlichen Verpflichtung entziehen kann.
      Auch unter den aktuellen Rahmenbedingungen könnte man in Deutschland gute Gewinne, trotz Gewerkschaften und hoher Löhne machen, nur Gewinne alleine reichen heute nicht mehr, es müssen immer mehr und immer höhere Gewinne erzielt werden auch wenn die Realmärkte längst kein Wachstum mehr zulassen.
      Bevor wir mit diesem neoliberalen Scheiß angefangen haben ging es uns trotz Gewerkschaften blendend, so wie die Gewerkschaften höhere Löhne erstritten haben sind auch die Preise gestiegen und die Verbraucher haben das akzeptiert weil sie Geld hatten um diese Preise zu bezahlen und die Unternehmen haben sich schadlos gehalten indem sie die Preise nachgezogen haben.
      Geärgert hat das nur diejenigen die ihr Geld einfach auf dem Konto liegen hatten, es hat sich vielmehr gelohnt es auch
      auszugeben!
      Es scheint sich nun auch bei einigen Volkswirten langsam herumzusprechen das der Verbraucher der Schlüssel zu realem Wirtschaftswachstum ist und deshalb ist die neoliberale Idee alles immer billiger zu machen Mist, wer nichts verdient kann logischerweise auch nichts ausgeben.
      Auch wenn nun alle vom großen Wirtschaftsaufschwung reden, ich denke den gibt es nur kurzfristig auf der Gewinnseite, weil nach all den aktuellen Reformen die Absatzmärkte zusammenbrechen werden.
      Gespielt werden momentan finanzpolitische Maßnahmen in Amerika und der Absatzschub den die EU Osterweiterung kurzfristig bringen wird.
      Wenn diese Effekte verpufft sind wird es verdammt düster um die Wirtschaft werden, wollen wir wetten?
      Das ich hier mit meinen Argumenten gegen die Globalisierung auf verlorenem Posten stehe weiß ich selbst. Gegen logische Argumente stehen die Interessen von Leuten die mit ihrem Geld inzwischen alles kaufen können, auch Politiker. Wenn ich aber den Einen oder Anderen zum nachdenken anregen kann, poste ich hier jedenfalls nicht ganz umsonst.

      SIG
      Avatar
      schrieb am 07.09.03 23:30:22
      Beitrag Nr. 25 ()
      sig, du stehst mit sicherheit nicht allein mit deiner meinung hier im forum.

      dafür sind nur die, die ihr kapital nicht investieren wollen, sondern nur den kreislauf geld >zins, nochmehr geld >nochmehr zinsen sehen.

      beispiel usa: obwohl die kurse hochgejubelt werden, die unternehmen immer "wertvoller" werden, sinken die unternehmensinvestitionen immer weiter.
      daraus folgt weitere arbeitslosigkeit, aber ob diese arbeitlos werdenden menschen wirklich jemanden interessieren?
      ich glaube: nein
      Avatar
      schrieb am 08.09.03 07:07:44
      Beitrag Nr. 26 ()
      Sig,

      was ich eher glaube, ist die Tatsache, dass die Großunternehmen ihre stillen Reserven verzockt haben, indem sie in ihrer Expansionswut viel zu teuer eingekauft haben, siehe Daimler, Allianz, Siemens, Telekoms usw. usw. usw.

      Der Cash flow reicht nicht mehr zur Bedienung des Schuldendienstes.

      Es muss gespart werden, die Kosten müssen drastisch gesenkt werden, eben durch die Flucht in die Billiglohnländer.

      Man hat aus Angst, gefressen zu werden, jeden Preis bezahlt
      und läuft jetzt die gleiche Gefahr, über den Kapitalmarkt
      so dezimiert zu werden, um ganz leicht übernommen zu werden.


      Unsere teueren Arbeitsplätze, vor allem durch einen Riesenstaatsapparat induziert, werden in Zeiten des Internets mühelos in Billiglohnländer transferiert.

      Es kommt der Zeitpunkt, wo Staat und Kommunen ihren Status nicht mehr halten können, ihre Bediensteten entlassen müssen.

      Und dann geht es erst richtig rund.
      Dann kommt Unruhe auf.

      Bis jetzt versuchen sie es noch mit der Umverteilung von
      Privat auf den Staat.

      Ist der Mittelstand erst vernichtet, schauen sie mit ihren Einnahmen vollends in die Röhre, dann haben wir die Umverteilung von unten nach oben erreicht, der Macht der Großen völlig ausgeliefert.

      Es ist richtig rührend, wenn die Grünen mit der Lehrstellenabgabe drohen.
      Bald werden die mit ihrer schwachsinnigen Politik gar keine auszubildenden Betriebe mehr haben, ein Großkonzern wird denen was husten, da können unsere Lehrer in den Parteizentralen konfabulieren, wie sie wollen.
      Avatar
      schrieb am 08.09.03 07:54:33
      Beitrag Nr. 27 ()
      @ Sig

      Die Diskussion geht aus absoluter Unwissenheit mal wieder meilenweit am Thema vorbei. Anstatt sich auf eigene Stärken zu berufen, reagiert man mit Verweigerung. Japan ist dadurch groß geworden, das man eben „billig“ produzierte. Heute sind dort höhere Löhne als bei uns. Es kann eben nicht bis in alle Ewigkeit irgendwo „billig“ produziert werden. Dies ist ein Trugschluß.
      Die freie Marktwirtschaft ist eine Wirtschaft des DIENENS. Und Niemand, der wirklich für dieses System ist, wirft dem Endverbraucher eine Verweigerungshaltung vor. Diese Haltung wird nur und ausnahmslos von Staaten (sprich: Politiker) erzeugt. Und Politiker nehmen in der freien Marktwirtschaft eine so winzige Rolle ein, mit der sie sich nun mal nicht zufrieden geben. Also hat man wie eine Krake das ganze Land mit Bürokratie überzogen. Und Angst vor dem gar so bösen Kapitalismus geschürt. Der Kapitalismus übrigens, der durch seine enorme Produktivität für unseren Wohlstand sorgt. Und von den paar freien Jahren des Kapitalismus unter Adenauer profitieren wir heute noch.
      Im Kapitalismus müssen Leute oftmals für „wenig“ Geld arbeiten. Das ist korrekt. Im Sozialismus hingegen haben die Leute UMSONST gearbeitet, da die Währung außerhalb des eigenen Landes nichts wert war. Was ist Dir also lieber? Ein kapitalistische Währung die auf der ganzen Welt gilt oder Staatsgeld, mit dem Du selbst im eigenen Land kaum was bekommst und im Ausland schon gar nicht?
      Unsere rot-grünen Weltverbesserer und Menschheitsbeglücker habe in den Köpfen der Leute schon viel Unheil angerichtet. Besonders das permanente „Hinterfragen“ dieses Systems an unseren linkslastigen (Ver)Bildungseinrichtungen und die unternehmerfeindliche Grundstimmung dort sorgen dafür, das kaum einer noch die Ärmel hochkrempelt und was wagt. Stattdessen sollen sich 18jährige schon mit der (Staats)Rente beschäftigen oder Betriebe gezwungen werden, Leute am Markt vorbei sinnlos auszubilden.
      Sozialismus, ick hör Dir trapsen....



      Dein Wächter
      Avatar
      schrieb am 08.09.03 19:33:27
      Beitrag Nr. 28 ()
      Hallo Schürger hallo stocktr@in

      Da sind wir ja schon zwei die das Selbe denken. Marktwirtschaftlicher Wettbewerb wird längst nicht mehr über gute Produkte oder den Verkauf von Waren ausgetragen, der Wert eines Unternehmens wird vielmehr von den Finanzmärkten bestimmt. Dabei geht es nicht mehr wirklich um echte Produktion und den realen Verkauf von Gütern, es geht vielmehr um das erfüllen von Analysten und Markterwartungen.
      Ein Unternehmen muß so nicht einmal etwas produzieren um seinen Marktwert zu steigern, es reicht vollkommen Gewinnwachstum in Aussicht zu stellen, während Unternehmen die einfach nur mit einem guten Produkt konstante Gewinne erwirtschaften von den Finanzmärken als uninteressant eingestuft und abverkauft werden. Soetwas senkt den Unternehmenswert und macht solche Unternehmen zu leichten Übernahmekandidaten.
      So bleibt den Managern nichts weiter übrig als ihre Unternehmenssrategie auf diese Markterwartungen auszurichten, das eigentliche Produkt ist dabei ehr Zweitrangig.
      So erkärt sich auch das Restrukturierungen oft über das notwendige Maß ausgedehnt, Firmenrücklagen für unsinnige Zukäufe von Umsätzen genutzt, bestes Tafelsilber verscherbelt oder gar Quartalsberichte gefälscht werden, statt sich auf die Weiterentwicklung des eigenen Produktes zu konzentrieren.
      Ein hoher Aktienkurs festigt die eigene Marktstellung und schützt vor feindlichen Übernahmen! Natürlich profitieren auch die Manager von diesem System über eigene Aktienoptionen.
      Die eigentlichen Eigentümer der börsennotierten Unternehmen sind aber die Banken über ihre Aktienpakete, und die leben vom Ankauf und Verkauf derselben.
      Banken können nicht nur an steigenden Kursen sondern über sog. Leerverkäufe auch an Fallenden verdienen. Für Banken ist also keine konstante Wirtschaftsleistung sondern eine möglichst hohe Schwankungsbreite von Unternehmensgewinnen und der Erwartungshaltung der Investoren
      wichtig.
      So gesehen machen die aktuellen "notwendigen Reformen" durchaus Sinn, sie lassen die Unternehmensgewinne kurzfristig explodieren um später wegen der zusammenbrechenden Absatzmärkte wieder zu implodieren.
      Die Grundlage der Gewinne von heute bereiten bereits den Boden für die nächste Spekulation auf fallende Kurse. Ein gigantisches Geschäft für Banken und Spekulanten, wir die Normalbürger werden in diesem Spiel nicht mehr gebraucht und entsprechend behandelt.

      SIG
      Avatar
      schrieb am 09.09.03 09:10:37
      Beitrag Nr. 29 ()
      Sig,

      die Frage ist, wer beherrscht die Finanzmärkte?

      Eine Handvoll Spekulanten, Hedgefonds, Banken, Versicherungen.

      Fakt ist, dass irrsinnige Finanzmarktinstrumente ganze Volkswirtschaften gefährden.

      Irrsinnige Aktienoptionsprogramme haben die Manager nur noch nach ihrem Börsenkurs schielen lassen, die Erwartungen konnten nicht mehr erfüllt werden, es wurde gelogen und betrogen auf Teufel komm raus.

      Und solche Leute maßen sich an, Reformen anzumahnen.

      Unglaublich!

      Die Megaversagerbranche Banken und Versicherungen, die Kapitaleinsammler in unserem Land, hat so viel Geld vernichtet, was jetzt fehlt.

      Jahrzehntelange Einzahler wurden mit Versprechungen geködert und schauen jetzt in die Röhre.

      Ganze Lebensplanungen wurden über den Haufen geworfen, die Leute können nur noch mit weniger Auszahlungen rechnen.
      Mit fadenscheinigen Ausreden (Kapitalmarktentwicklung) werden die eigenen Kapitalfehler kaschiert.

      Und die Politik, wie üblich viel zu spät reagierend.

      Natürlich macht hier auch keiner einen Fehler.

      Kunststück, will ja wieder gewählt werden.
      Avatar
      schrieb am 09.09.03 09:43:57
      Beitrag Nr. 30 ()
      #27 WächterDerMatrix

      Hast du gut geschrieben, volle Zustimmung.

      Leider bist du in diesem Board der einsame Rufer in der Wüste der Ignoranz!

      :D
      Avatar
      schrieb am 09.09.03 13:09:13
      Beitrag Nr. 31 ()
      zu#28
      Unabhängig von div. Meinungen ist das die Realität.
      Die Leerverkäufe haben mit der Abbildung von Wirtschaftmechanismen nichst gemein und dienen nur den Spukulanten.
      Über wirtschaftliche Zusammenhänge anbei ein Beitrag aus dem gleichen Board von gestern.

      ---Analyse---


      Wirtschaftskrise und Geldsystem


      Immer deutlicher wird, dass die meisten gesellschaftlichen Probleme finanzielle Ursachen haben. So wird tagtäglich in den Medien berichtet, dass der Sozialstaat nicht mehr finanzierbar, die Renten unsicher und auch Arbeit nicht mehr bezahlbar sei.


      Gleichzeitig versucht man dagegen anzugehen indem Bundesländer beispielsweise Personalausgaben verringern, Städte und Gemeinden öffentliche Einrichtungen schließen, Nürnberg beim Arbeitslosengeld kürzt. Zusätzlich verkaufen Bund, Länder und Gemeinden auch noch ihr ganzes Tafelsilber, also Kitas, Post, Bahn, Beteiligungen und vor allem Immobilien. Dabei handelt es sich um Werte, die letztendlich Eigentum der Bürger sind und mit ihren Steuern einmal erworben wurden. Doch scheinbar lassen sich damit nur kurzfristig einige Haushaltslöcher stopfen, weshalb auch weiterhin immer höhere Schulden aufgenommen werden. Die Staatsverschuldung wächst in diesen Tagen auf rund 1300 Mrd € um 1669 € pro Sekunde! (1) Allein die damit verbundenen Zinszahlungen machen bereits einen Anteil von fast 15% des gesamten Bundeshaushaltes aus. (2) Die Verschuldung nimmt immer größere Ausmaße an und ist nicht mehr zu stoppen. Doch was sind die Ursachen?
      Allgemein wird immer wieder darauf verwiesen, dass die Hauptursache eine zu schwache Konjunktur und Wirtschaftsleistung sei. Dabei gilt es zu bedenken, dass das Bruttosozialprodukt von 1960 bis 2001. auf ca. das 13-fache gesteigert wurde. Gleichzeitig wuchs jedoch die Gesamtverschuldung der BRD (öffentliche und private Haushalte plus Unternehmen) um das 41-fache! Die Verschuldung wuchs also etwa drei mal schneller als die Wirtschaftsleistung! (3)



      Trotz übervoller Regale in den Konsumtempeln, riesiger Autoschlangen auf den Straßen und deutlicher Verbesserung des materiellen Lebensstandards der Menschen sind wir alle zusammengenommen ärmer als die Bürger um 1960. Soll die Wirtschaftsleistung noch einmal um das 13-fache gesteigert werden? Dabei ist zu beachten, dass ein Wachstum um 2 % in realen Mengen ein Wachstum von 10 % der 50er Jahre entspricht. 3 % reales Wirtschaftswachstum würde in 24 Jahren eine Verdoppelung unseres heutigen Produktions- und Verbrauchsvolumens bedeuten, in 48 Jahren eine Vervierfachung und in 72 Jahren eine Verachtfauchung! Allein durch eine Begrenzung der Rohstoffressourcen auf der Erde wäre dieses ein Ding der Unmöglichkeit. Außerdem gilt es zu bedenken, dass auch die dafür notwendigen Investitionen sich mindestens verdoppeln bis verdreifachen müssten. Wer soll derartige Summen investieren? Wer soll das alles erarbeiten? Und wer soll die vielen Waren konsumieren?




      Staatsverschuldung und Arbeitsmarkt:

      Der Sozialstaat, welcher nach dem Kriege unter Schutt und Asche eingeführt wurde soll nachdem nun die Wirtschaftsleistung 13-fach gesteigert wurde nicht mehr finanzierbar sein. Wie passt das zusammen? Sind wir alle zu anspruchsvoll, zu satt und faul geworden? Hätten wir uns noch mehr anstrengen müssen? Waren wir zu langsam, zu träge und zu wenig innovativ? Oder ist es nicht so, dass die meisten Menschen längst unter ständiger Arbeitshetze, Stress und Überforderung leiden? Soweit, dass sogar viel zuwenig Zeit für die Familie, für Kinder und Freunde bleibt? Und könnte es auch sein, dass immer mehr Menschen am Rande der Gesellschaft landen, weil diese mit einem ständig wachsenden Leistungsdruck einfach nicht mithalten können? Ist die Wirtschaft eigentlich für die Menschen da oder umgekehrt? Die Sozialkosten sind zu hoch wird überall beklagt und ein neuer Aufschwung soll die Arbeitslosigkeit bekämpfen. Blicken wir jedoch die letzten Jahrzehnte zurück, dann ist beim ständigen wac! hsen der Wirtschaftsleistung auch die Arbeitslosigkeit seit 1960 um das 6-fache von etwa 1,7 % auf über 10 % angestiegen (4). Gleichzeitig wurde vom Staat ständige Arbeitsmarktförderung betrieben und mit Konjunkturprogrammen und Subventionen immer wieder eine abschwächende Konjunktur belebt.


      Der Staat hatte also nicht nur für die Folgen der Arbeitslosigkeit aufzukommen, sondern versuchte auch mit Konjunkturprogrammen eine Abnahme der Wirtschaftsleistung im Vorfeld zu verhindern. Dennoch wuchs die Arbeitslosigkeit ständig weiter an. Deshalb kann man auch die hohen Arbeitslosenzahlen mit herkömmlichen Mitteln nicht dauerhaft senken, haben diese Instrumente schon in der Vergangenheit ungenügend gegriffen! Weiterhin gilt es zu bedenken, dass ja gerade neue Technologien – auf die heutzutage immer wieder als Lösungsmöglichkeiten verwiesen werden - in der Summe mehr Arbeitsplätze vernichtet als neue geschaffen haben. Und außerdem könnte man sich fragen, was eine ständige Steigerung der Produktivität überhaupt für einen Sinn macht, wenn diese nicht zur Verkürzung der Arbeitszeit beitragen würde. So fände jeder mehr Zeit für eigene Interessen, zwischenmenschliche Beziehungen und auch Erholung, was sich positiv auf das gesellschaftliche Klima auswirken würde.




      Verschuldung der Unternehmen und Privathaushalte:

      Man kann also festhalten, dass der Staat ständig an der Steigerung des Brottossozialproduktes mitgewirkt und sich u.a. dafür im hohen Umfang verschuldet hat. Und nicht nur der Staat hat sich verschuldet, auch Unternehmen und Privathaushalte. Die Gelder für Investitionen welche Selbstständige aufbringen müssen um im rauen Wettbewerb überhaupt mithalten zu können haben sich immer weiter erhöht. Besonders neue Technologien und Mieten für Geschäftsräume, Lagerräume oder Produktionsstätten fallen hoch ins Kalkül. Durch moderne Technik sind viele Selbständige zur ständigen Aktualisierung und Modernisierung gezwungen, möchten diese konkurrenzfähig bleiben. Diese Kosten werden von den Unternehmen in die Kalkulation einberechnet und landen in den Preisen schließlich beim Endverbraucher. Die immer weiter steigenden Investitionskosten können jedoch durch hohe Lohnnebenkosten und gesättigte Märkte immer weniger in Gewinne verwandelt werden. Die Unternehmensinsolvenzen erreichen dieser T! age neue Rekordstände. Die Unternehmen, welche im hohen Maße an der Ver-13-fachung des BSP mitgewirkt haben, sind leistungsfähig wie nie in der Geschichte und trotzdem ärmer als die Kirchenmaus! Noch nie wurde so schnell und produktiv gearbeitet wie dieser Tage und dennoch reicht es hinten und vorn nicht. Wie passt das zusammen?



      Bleiben noch die Privathaushalte, welche sich ebenfalls durch geschickte Werbung für Konsumgüter und Immobilien hoch verschuldet haben. So gab es in den letzten Jahrzehnten eine systematische Umerziehung der Bürger vom hortenden zum verbrauchenden Charakter. War es den Menschen früher wichtig Dinge zu bewahren, möglichst lange zu gebrauchen und aufzuheben, so geht es heutzutage vor allem darum, immer wieder etwas neues zu konsumieren um es danach - selbst wenn es noch gebrauchfähig ist - durch etwas anderes zu ersetzen. Entsprechend kurzlebig und auch oft minderwertig sind die Produkte. Wenn die Wirtschaft ständig wachsen soll, muss auch der Umsatz des Konsums immer weiter wachsen. Heutzutage ist bereits jeder vierte Haushalt der Bundesrepublik überschuldet. Dabei gilt es zu bedenken, dass diese Schulden überwiegend für eine zusätzliche Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen aufgenommen wurden und daher vom Handel und der Industrie erwünscht sind. Kredite werden dementsp! rechend beworben.




      Doch wo ist das Geld?

      Ergibt sich die Frage, wohin das ganze Geld geflossen ist, wenn sich öffentliche Haushalte, Konsumenten und auch die Wirtschaft so hoch verschuldet haben? Wo sich Schulden stapeln, da müssten sich auf der anderen Seite auch Guthaben bilden. Ohne Guthaben kein Kredit, ohne Kreditrate keine Zinsgutschrift und ohne Schuldner kein Gläubiger. Im Spiegel-Online vom 11.Juni 2003 (5) erschien ein Artikel mit der Überschrift „Trotz Krise immer mehr Millionäre“. In diesem Artikel heißt es u.a. „Weltweit können sich 7,3 Millionen Personen - 2,1 Prozent mehr als im Vorjahr - zum Kreis der Dollar-Millionäre zählen. Laut "Wealth Report" ist aber nicht nur die Zahl der Reichen sondern auch ihr Kapital gestiegen. Weltweit nahm es trotz Börsenflaute um 3,6 Prozent auf 27,2 Billionen Dollar zu.“ Und weiter heißt es. „Geholfen hat den Vermögenden nach Angabe der Studie, dass sie mehrheitlich konservative Anlagestrategien zur Mehrung ihres Besitzes genutzt haben. In den Portfolios der! Reichen und Superreichen dominieren laut Merrill Lynch und Cap Gemini festverzinsliche Wertpapiere und risikoarme Anlagen.“ Der Titel des Berichtes besagt also, dass es trotz einer Wirtschaftskrise immer mehr Millionäre gibt und außerdem auch das Kapital gestiegen ist. Man kann also in Zeiten schwindender Wirtschaftsleistung und wachsender Schulden sein Vermögen mit festverzinslichen Wertpapieren und risikoarmen Anlagen kräftig steigern. Noch im Juli 2003 bietet eine bekannte Deutsche Direktbank als Tagesgeld 2,5 % Zinsen ab dem ersten Euro an. Und das, obwohl das Bruttosozialprodukt (BSP) nach optimistischen Schätzungen in diesem Jahr nur um 0,75 % steigen soll. Das ist immerhin drei mal so hoch! Wie viel Zinsen bekommt man wohl für andere Größenordnungen als einen Euro? Überhaupt lag der Kapitalmarktzins seit 1960 im Durchschnitt meist über der Steigerungsrate des BSP!.(6) Fragt sich, wer den Gegenwert für das viele Geld erwirtschaftet hat? Und wie kann es überhaupt funkt! ionieren, da man doch immer nur das verteilen kann, was erwirtschaftet wurde? Gibt es möglicherweise einen Fehler im System?




      Das Geldsystem.


      Geld wird allgemein als Tauschmittel für Waren und Dienstleistungen angesehen. Außerdem hat es noch die Aufgabe als Hortungsmittel zu fungieren. Bei Wissen.de findet man unter dem Begriff Geld folgende Erklärung: "Geld Volkswirtschaft. Mit der Entwicklung des Tauschverkehrs entstandenes, vielgestaltiges Gut mit mannigfachen Aufgaben, das den zweiseitigen Akt des Naturaltausches in zwei einseitige Akte des Kaufs und des Verkaufs zerlegt und dadurch den Wirtschaftsverkehr der einzelnen Wirtschafter untereinander erleichtert" Probleme mit einem reibungslosen Funktionieren als Tauschmittel können entstehen, da Geld auch als Hortungsmittel verwendet werden, aber beide Funktionen niemals gleichzeitig ausfüllen kann. Wenn jemand Geld aufbewahrt kann es nicht als Tauschmittel genutzt werden und wenn man damit Geschäfte tätigt nicht gleichzeitig als Wertaufbewahrungsmittel fungieren. Weitere Probleme können entstehen, da Geld einen entscheidenden Vorteil gegenüber Arbeit be! sitzt. Arbeit unterliegt einem Angebotszwang. Das bedeutet, dass jemand welcher Waren oder Dienstleistungen anbietet darauf angewiesen ist, dass diese auch nachgefragt werden, da sonst die Waren veraltern, Lebensmittel verderben, Lagerhaltung kostet Geld, Produkte verlieren an Aktualität usw. Ja, und außerdem muss er von den Einnahmen seinen Lebensunterhalt bestreiten und sein Geschäft unterhalten.



      Geld jedoch unterliegt keinem Angebotszwang.


      Wer mehr Geld besitzt als er für die Befriedigung seiner Bedürfnisse verwendet, kann dieses horten. Er ist nicht gezwungen dieses anzubieten, also in Umlauf zu bringen. Würden viele Menschen dieses zu hause horten, gebe es irgendwann einen Geldmangel. Es könnten weniger Geschäfte getätigt, Kredite vergeben werden usw. Damit der Geldbesitzer das Geld jedoch in den Wirtschaftskreislauf frei gibt, bietet man ihm sozusagen ein Lockmittel in Form eines Zinses an. Er kann sein Geld zur Bank bringen und bekommt dafür einen Zins. Er bekommt diese Zinsgutschrift vor allem deshalb, weil er das Geldangebot verknappen kann! Da Geld eigentlich ein öffentliches Mittel ist, welches von Jedermann als Tauschmittel verwendet werden soll, aber auch gleichzeitig als Privateigentum aus dem Kreislauf herausgezogen werden kann, ergibt sich die Problematik des stagnierenden Geldflusses. Diese Stagnation wirkt sich jedoch negativ auf die Geschäftstätigkeit aus, wie wir dieser Tage überall beobachten! können.




      Zins, Zinseszins und die expotentiale Wirkung.

      Nun ist es ja so, dass dieses Geld welches der Geldverleiher als Zins bekommt von jemanden erwirtschaftet werden muss. Ohne Schuld kein Guthaben und umgekehrt. Es muss also jemanden geben, welcher einen Kredit aufnimmt, mindestens in Höhe der Zinsgutschrift plus der Bankmarge, denn die Bank will auch etwas daran verdienen und trägt auch das Risiko bei der Kreditvermittlung. Zusätzlich kommt noch eine Knappheitsgröße hinzu, damit das Kapital nicht abgezogen wird. Wenn nun aus konjunkturellen Gründen, weil Märkte irgendwann ganz normale Sättigungserscheinungen zeigen, zu wenig Geschäftsleute, Unternehmer und Konsumenten Kredite nachfragen, jedoch die Zinsgutschriften von langfristigen Anlagen bei den Geldverleihern als feste Größe feststehen, kommt es zu einem Ungleichgewicht. Verschärft wird dieses noch, wenn die einmal erhaltenen Zinsen langfristig auf dem Guthabenkonto stehen bleiben und sich so durch den Zinseszinseffekt expotential entwickeln. So verdoppelt sich ein Gutha! ben welches mit 3% verzinst wird in 24 Jahren, wenn dieses mit 6% verzinst wird bereits nach 12 Jahren und bei 12 % hat es sich nach etwa 20 Jahren bereits verzehnfacht! Dieses Geld muss aber durch die Wirtschaft erbracht werden und dadurch kommt es zum Wachstumszwang! Natürlich werden die Leitzinsen gesenkt. Jedoch kann der Zinsanreiz für die Geldverleiher nicht zu stark herabgesetzt werden, weil diese sonst das Kapital abziehen. Dies tun diese heutzutage auch vermehrt, wie man auch an den Aktien-, Anleihen-, und Immobilienblasen erkennen kann. Das Kapital sucht sich immer die beste Möglichkeit zur Rendite und dieses über den ganzen Globus in Milliarden USD Höhe. Ein Arbeiter kann nicht immer gerade dort sein, wo ein noch rentablerer Arbeitsplatz entsteht. Das ist die Ursache für viele derzeitigen Probleme am Arbeitsmarkt. Oftmals fehlt es gar nicht an Arbeit sondern am Geld diese zu finanzieren.



      Immer mehr wird vornehmlich in kapitalintensive Arbeit investiert, also Projekte welche einen hohen Profit abzuwerfen versprechen. Für normale Arbeit steht immer weniger Geld zur Verfügung, ganz zu schweigen von gemeinnütziger oder sozialer Arbeit. Durch den Wachstumszwang nehmen Zeitmangel, Druck, Stress und Überforderung im Arbeitsalltag immer mehr zu. Es entwickelt sich eine Globalisierung der Märkte welche für das Kapital die nächste - und vielleicht letzte - Vermehrungsmöglichkeit, aber für die Volkswirtschaften der Ruin bedeuten.




      Der Staat als Systemstabilisator.


      Um einer Kapitalflucht vorzubeugen, hat nun der Staat in konjunkturell schlechteren Zeiten versucht, mit hohen Investitionen die Konjunktur am Laufen zu halten. Deshalb hat er auch so oft kapitalintensive Großprojekte, wie z.B. Ausbau von Flüssen, Straßenbau, Raumfahrt, Atomenergie oder Rüstung gefördert. Mit großen Investitionen lassen sich eben auch große Gewinne erzielen und wenn diese noch von der Allgemeinheit – also mit unseren Steuermitteln – gefördert werden, fließen besonders hohe Gewinne. Dadurch - und natürlich auch aus anderen Gründen - hat sich der Staat mit der Zeit immer mehr verschuldet. Auch die Kompensation mittels Steuererhöhungen hat das Problem nur verschärft. Mit der Zeit wird der Staat immer Handlungsunfähiger, da die Schulden durch Zinsen und Zinseszinsen expotential eskalieren. Es wird allgemein weniger investiert und damit immer mehr Kapital zum Spekulationsobjekt – siehe Aktienblase. Deflation naht. Große Aktienspekulationen waren schon immer die V! orläufer eines Systemcrashs ob 1873, 1929 und heutzutage.




      Zusammenfassung.

      Das Problem besteht also in der Möglichkeit Kapital zurückhalten und dadurch Zinsen „erpressen“ zu können. Wenn ein Angebot knapp gehalten wird steigt der Preis. Der Kapitalmarktzins lag in den meisten Zeiten im Durchschnitt über der Steigerungsrate des Bruttosozialproduktes.(6) Mit der expotentialen Wirkung Zinseszins entwickelt sich der Wachstumszwang, da das Kapital immer bedient werden muss, sonst zieht es sich vom Markt zurück, wird nicht mehr in Arbeit sondern in Immobilien, Gold oder andere Sachwerte investiert. Dieses kann jedoch für die Wirtschaft Rezession und Deflation bedeuten. So haben sich die Guthaben bzw. Schulden in Deutschland seit 1960 ver-41-facht - es gibt immer mehr Millionäre im Lande. Gleichzeitig versuchte man mit der Wirtschaftleistung mitzuhalten, Das Bruttosozialprodukt ver-13-fachte sich im gleichen Zeitraum. Die Guthaben steigen also expotential, was mit der Wirtschaftsleistung durch eine Begrenzung an Ressourcen und Zeit jedoch nicht möglich is! t. Der Kollaps ist vorprogrammiert.




      Symptome und Lösungsversuche.


      Eine Hauptursache für das immer wieder propagierte Wirtschaftswachstum liegt also im Geldsystem begründet. Damit lassen sich viele negative gesellschaftliche und ökologische Symptome erklären. Wenn immer mehr Kapital umgesetzt, Waren hergestellt und konsumiert werden sollen, kommt man natürlich auch auf unsinnige Erfindungen wie Einwegverpackungen, Begradigung von Flüssen oder die einseitige Förderung des Individualverkehrs. Menschen werden zu Arbeitstieren und Konsummaschinen erzogen um den Warenumsatz zu gewährleisten.



      In den Schulen werden vor allem Intelligenz und mathematische Fähigkeiten gefördert, während Gefühle und Phantasie in der industriellen Produktion nur hinderlich sind. Ökologie behindert das Wirtschaftswachstum und wird vernachlässigt, denn mit Einsparung von Rohstoffen lassen sich keine Gewinne erzielen. Und auch der Arbeitsmarkt funktioniert vorrangig nach der Devise: „Bauet auf und reißet nieder, Arbeit gibt es immer wieder“. Eine Reduzierung der Regelarbeitszeit lässt sich so trotz der technologischen Möglichkeiten kaum durchsetzen. „Es ist wirtschaftlich nicht vertretbar“ wird oft argumentiert. Ja, wenn der immer weiter wachsende Kapitalanspruch der Geldverleiher bedient werden muss, ist letztendlich so gut wie gar nichts mehr wirtschaftlich.




      Die Zinsen nehmen immer größere Teile der Staatseinnahmen und des Bruttoinlandproduktes in Anspruch. Schließlich glaubt man, dass Problem mit Kürzungen von Sozialausgaben und Arbeitslöhnen beheben zu können. Dabei gerät man in eine deflationäre Abwärtsspirale. Die Reduzierung der Einkommen bewirken eine Kaufzurückhaltung der Konsumenten, was die Unternehmen in Bedrängnis bringt. Diese müssen die Preise (z.B. mit Sonderangeboten, Aktionen und Rabatten) herabsetzen, weil sonst die Produkte zu wenig Absatz finden. Darauf schwinden die Unternehmensgewinne und es folgen Lohnkürzungen, Entlassungen oder Insolvenzen. Dies verstärkt die Kaufzurückhaltung der Bürger noch weiter - ein Teufelskreis. Die wirtschaftliche Not großer Teile der Bevölkerung ist so bereits vorprogrammiert! Dadurch kann neuer Nährboden für extreme politische Bestrebungen geschaffen werden. Die Menschen werden in der Not zum nächsten Strohhalm greifen und nach Lösungen verlangen. Bleibt dann noch die Vernichtun! g des riesigen Kapital- und Warenüberhanges durch Inflation und Krieg. Gegen diesen Automatismus muss angegangen werden! Geldsysteme sind von Menschen erdacht und lassen sich ändern. Ständig steigendes Wirtschaftswachstum ist kein Naturgesetz und auch keine Lösung der gesellschaftlichen Probleme. Eine Lösung könnte die Einführung eines Umlauf gesicherten Geldes sein, wodurch der Zins nebensächlich wird. Siehe dazu zum Thema Freigeld, Silvio Gesell, „die natürliche Wirtschaftsordnung“ und auch Helmut Creutz, „Das Geld-Syndrom“ (Literaturverzeichnis im Anhang).







      Anhang

      Literatur:

      Helmut Creutz, „Das Geld-Syndrom“
      http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/creutz/

      Günter Hannich „Geldcrash“ Eigenverlag

      Bernd Senf „Der Nebel um das Geld“ Gauke Verlag

      Silvio Gesell „Die natürliche Wirtschaftsordnung“
      http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/gesell/nwo/4_1.htm

      Internetseiten zum Thema:

      Initiative für Natürliche Wirtschaftsordnung
      www.inwo.de

      www.systemfehler.de
      www.geldcrash.de
      http://www.23x.de/ursache1.htm


      Quellenverweis

      1) Schuldenuhr vom Bund der Steuerzahler http://www.steuerzahler.de

      2) Quelle Financial Times Deutschland

      3) Quelle: Günter Hannich, Finanzexperte (Deutsche Bundesbank)

      4) Quelle: Bundesanstalt für Arbeit

      5) http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,252498,00.html

      6) Quelle: http://www.23x.de/wf_zhoch.htm


      der Kapitalvernichtung im Dienste einz. Spekulanten.


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