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    Heute in der taz: grandioses Interview mit Helmut Kohl - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 27.09.03 13:51:18 von
    neuester Beitrag 29.09.03 11:22:51 von
    Beiträge: 41
    ID: 780.534
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      schrieb am 27.09.03 13:51:18
      Beitrag Nr. 1 ()
      Ich konnte die grantige Art von Kohl, wie er mit gewissen Medien umgegangen ist, nie leiden. Aber dank der Tatsache, dass die heutige Ausgabe der taz von einer "feindlichen" Redaktion unter Leitung von Diekmann von der Bild-Zeitung übernommen wurde, hat Kohl der taz ein Interview gegeben.

      Vor allem was er über die "Linken" zu sagen hat, finde ich hoch interessant. Endlich weiss ich es genau, ich bin keiner :D, obwohl ich manchmal so meine Zweifel hatte. :cry:

      http://www.taz.de/pt/2003/09/27/a0121.nf/text
      Avatar
      schrieb am 27.09.03 13:57:50
      Beitrag Nr. 2 ()
      als kontrast dazu das interview mit dem dummen august äh oskar:

      :D :D :D :D

      http://www.taz.de/pt/2003/09/27/a0135.nf/text
      Avatar
      schrieb am 27.09.03 15:12:40
      Beitrag Nr. 3 ()
      Helmut sollte der Unionskandidat werden und siegen.
      Avatar
      schrieb am 27.09.03 17:18:44
      Beitrag Nr. 4 ()
      @voracon

      sehr schöne Gegenüberstellung.

      Kohl wirkt, wie jemand, der eines Problems erleichtert wurde.

      Lafontain dagegen faselt immer noch, woran er selber nicht glauben kann in sozialromtischer Verträumtheit.

      (Das Vermächtnis seiner aktiven politischen Zeit kennen wir zu genüge, ob im Saarland oder auf Bundesebene)
      Avatar
      schrieb am 27.09.03 17:42:03
      Beitrag Nr. 5 ()
      ...Ich bin Katholik, geprägt von der katholischen Soziallehre. Das heißt für mich: Hilfe für den Nächsten. Hilfe für Menschen, die der Hilfe bedürfen. ...

      Mit dieser Einstellung wäre er wohl besser Pfarrer geworden! Fährt den "Karren in den Dreck" und spricht von Nächstenliebe!

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      Avatar
      schrieb am 27.09.03 17:58:01
      Beitrag Nr. 6 ()
      Naja, der Anfang ist aber noch immer geprägt von seinem typischen Selbstmitleid, wo er sich zB zu den Zeitschriften/der Zeit äußert-...später wird es dann lesenswerter.
      Avatar
      schrieb am 27.09.03 18:02:22
      Beitrag Nr. 7 ()
      Toll ist auch, was Spiegel online dazu schreibt!


      Es war die Ausgabe, auf die alle gewartet haben: Für einen Tag übernahm der Springer-Verlag die einst alternative "tageszeitung". Der neue "Bild"/"taz"-Chefredakteur Kai Diekmann überraschte mit einem Scoop: Ein Interview mit Helmut Kohl, in dem der CDU-Mann verbittert mit seinen Feinden abrechnet.


      Ja wo denn????


      Na ja, ein drittel war am letzten Sonntag gegen Stoiber!

      :D
      Avatar
      schrieb am 27.09.03 18:12:51
      Beitrag Nr. 8 ()
      Kohl war der Grösste! So einen wird die SPD nie hervorbringen, der Sozialist an sich ist einfach zu verlogen! Wäre Kohl noch Kanzler stünde Deutschland auf jeden Fall besser da!
      Avatar
      schrieb am 27.09.03 18:19:57
      Beitrag Nr. 9 ()
      mouse potatoe
      was war denn so groß an Kohl, seine Leibesfülle mal ausgenommen?
      Avatar
      schrieb am 27.09.03 18:28:08
      Beitrag Nr. 10 ()
      Das Grösste war sicher, dass er eine geistig-moralische Wende herbeigeführt hat, in deren Klima Deutschland Fussball-Weltmeister wurde!
      Avatar
      schrieb am 27.09.03 18:31:57
      Beitrag Nr. 11 ()
      mouse_potato
      Du solltest Dir schnellstens das neue Bohlen-Buch kaufen,
      um Deinen Horizont zu erweitern!
      Avatar
      schrieb am 27.09.03 18:35:33
      Beitrag Nr. 12 ()
      Gross an Kohl ist auch zu seinem EHRENWORT zu stehen - würde Schröder nie einfallen!
      Avatar
      schrieb am 27.09.03 18:38:33
      Beitrag Nr. 13 ()
      Vielleicht reicht das schon, heute auch in der TAZ:

      Mein Leben als Juso
      Nichts als die Unwahrheit: ein unveröffentlichtes Kapitel aus der Biografie des Pop-Titanen
      von DIETER BOHLEN
      Es sollte das brisanteste Kapitel in Dieter Bohlens neuem Bestseller "Hinter den Kulissen" werden. Titel: "Gerhard Schröder. Oder: Wers nüscht bringt, der fliegt". Doch kurz vor Drucklegung des Thrillers aus der Feder des Pop-Titans wurden die brisanten Seiten aus dem Manuskript entfernt. Denn: Kanzlers Anwalt ist auch ein guter Bekannter von Dieters Anwalt. Jetzt druckt die taz exklusiv, was eigentlich keiner lesen sollte …

      Also ich sag mal so: Mit den Sozen verbindet mich eine ganz eigene Geschichte. Früher, als ich noch der kleine Dieter war und in Oldenburg die Schulbank drückte, hatte ich voll die linken Lehrer. Aber was tut man nicht alles für gute Noten? Also begann ich zu schleimen, dass die Schwarte krachte. Ich schrieb Sätze wie "Ich bin gegen Kapitalisten" oder "Kampf dem Stamokap" in meine Schulaufsätze, und abends ging ich mit den Kerlen Bier saufen. Ich muss sagen: Die Glibberspur, die ich hinter mir her zog, war breit wie die A 7. Ich kann mich sogar noch daran erinnern, einem der Lehrer zu Hause beim Gardinenaufhängen geholfen zu haben. Igittigitt. Aber in Deutsch ne zwei.
      http://www.taz.de/pt/2003/09/27/a0186.nf/text
      Avatar
      schrieb am 27.09.03 18:44:17
      Beitrag Nr. 14 ()
      :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 27.09.03 19:03:34
      Beitrag Nr. 15 ()
      "... denn unzweifelhaft hat er [Helmut Kohl] sich als Bundeskanzler Verdienste von historischer Bedeutung erworben."
      Kurt Kister, Süddeutsche Zeitung, 22.9.2000, S.4
      Avatar
      schrieb am 27.09.03 19:06:42
      Beitrag Nr. 16 ()
      Vor zwanzig Jahren war die Stimmung deutlich besser; Nachdem Helmut Kohl das Amt des Bundeskanzlers übernommen hatte lautete der Hit des Winters 1982/83 »Wir steigern das Bruttosozialprodukt«."

      Heute undenkbar im Deutschland der SPD-Depression
      Avatar
      schrieb am 27.09.03 19:10:01
      Beitrag Nr. 17 ()
      "Es bedurfte Mut, um so weit zu gehen, um so rasch voran zu schreiten, um seinem Volk zum richtigen Zeitpunkt diesen ehrgeizigen und schwierigen Weg vorzuschlagen."

      Jaques Chirac zu Kohl`s Verdiensten bei der Wiedervereinigung
      Avatar
      schrieb am 27.09.03 19:19:54
      Beitrag Nr. 18 ()
      Hier der ganze Bericht!:laugh:



      Mein Leben als Juso
      Nichts als die Unwahrheit: ein unveröffentlichtes Kapitel aus der Biografie des Pop-Titanen
      von DIETER BOHLEN
      Es sollte das brisanteste Kapitel in Dieter Bohlens neuem Bestseller "Hinter den Kulissen" werden. Titel: "Gerhard Schröder. Oder: Wers nüscht bringt, der fliegt". Doch kurz vor Drucklegung des Thrillers aus der Feder des Pop-Titans wurden die brisanten Seiten aus dem Manuskript entfernt. Denn: Kanzlers Anwalt ist auch ein guter Bekannter von Dieters Anwalt. Jetzt druckt die taz exklusiv, was eigentlich keiner lesen sollte …

      Also ich sag mal so: Mit den Sozen verbindet mich eine ganz eigene Geschichte. Früher, als ich noch der kleine Dieter war und in Oldenburg die Schulbank drückte, hatte ich voll die linken Lehrer. Aber was tut man nicht alles für gute Noten? Also begann ich zu schleimen, dass die Schwarte krachte. Ich schrieb Sätze wie "Ich bin gegen Kapitalisten" oder "Kampf dem Stamokap" in meine Schulaufsätze, und abends ging ich mit den Kerlen Bier saufen. Ich muss sagen: Die Glibberspur, die ich hinter mir her zog, war breit wie die A 7. Ich kann mich sogar noch daran erinnern, einem der Lehrer zu Hause beim Gardinenaufhängen geholfen zu haben. Igittigitt. Aber in Deutsch ne zwei.

      Mit meinem Lehrer Herrn Dr. Knake, einem Willy Wichtig bei den Sozis, begann ich zu den Versammlungen der SPD zu gehen. Diese Treffen fand ich toll, wo man über Weltpolitik sprach und über Brüderlichkeit. Und nach dem achtzehnten Bier waren alle gleich - nämlich gleich besoffen. Und wenn dir deine Lehrer permanent vermitteln, Kapitalismus ist Scheiße und Ausbeuterei, dann kommst du natürlich nach Hause und hast deinen Vater im Fadenkreuz, den dekadenten Baulöwen. Plötzlich war er in meinen Augen der Oberkapitalist und Hasskandidat, der davon lebte, Leute auszusaugen und für sich arbeiten zu lassen. Ich wurde Mitglied mit den Jusos, fing an "Mercedes ist Scheiße!" und "Guck mal, unsere Bonzen-Villa!" zu rufen. Das ging so weit, dass ich auf unser hässliches Flachdach kletterte und dort an der Antenne eine Fahne mit Hammer und Sichel hisste. Die hatte ich bei den Sozen mitgehen lassen. Klar. Damals war ich noch ein Klugscheißer und Taschengeldempfänger. Da hatte ich leicht plappern.

      Seit ich Unternehmer und bekennender Millionär bin, sehe ich die Sache anders. Wer ackert, sich anstrengt und was leistet - finde ich - soll auch belohnt werden. Dummschwätzer und Phrasendrescher beißen die Hunde. Apropos! Da kommen wir auch schon zum Gerd! Jeder Trainer einer Fußballmannschaft wird sofort abgelöst, wenn er den Verein nicht nach oben kriegt. Frage: Ist die Bundesrepublik Deutschland eigentlicher weniger wert als ein Fußballverein? Oder warum lassen wir zu, dass Gerti unser schönes Land jeden Tag ein Stückchen mehr versenkt? Es kann nur einen Weg aus der Misere geben! Schröder, Fischer & Co. müssen weg. Alles Weichspüler, die noch nicht mal eine vernünftige Zweierbeziehung hinkriegen. Wie sollen die bitte achtzig Millionen Deutsche zum Glück führen? Und überhaupt! Was sollen wir mit Leuten, die nicht zugeben, dass sie sich die Rübe tönen?

      Meine Forderung: Wir brauchen auch in der Bundesregierung das Leistungsprinzip zurück. Viele mögen jetzt denken: Wat fürn Blödsinn! Aber Patschehand aufs Herz! Wir leben ja nicht in einem Sadomaso-Staat. Warum muss es immer vier Jahre dauern, wenns mit der Politik vom Kanzler nicht klappt? Wers nicht bringt, der fliegt. Auf Wiedersehen, ihr Luschen! Es lebe der Superkanzler!

      Nun gilt natürlich: Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Bitte nicht alte Mutanten durch neue ersetzen (also den Schrödi ein bisschen in der Linksaußen-Politik rummuscheln lassen; und Fischer haut sich "Wella-Heim-Coloration" auf die Omme und wird Kanzler). Deshalb muss dringend ein Auswahlverfahren her, das unabhängig und - sagen wir mal - sozialistisch ist. Alles muss anders werden, und dafür gibt es nur einen Weg, ein einzigartiges neues TV-Format: !!!DEUTSCHLAND SUCHT DEN SUPERKANZLER!!!

      Yeah! Bewerben können sich alle. Wirdn voll duftes Casting. Für dieses "Special Event" schließen sich natürlich alle großen Sender zu einer einmaligen brüderlich-sozialistischen Kooperation zusammen. Jeder Kanzler-Casting-Bewerber trägt vor, wie er die Probleme beseitigen will. Wird bestimmt spannend. Und dann erst die geilen Motto-Shows! Arbeitslosigkeit. Steuern. Gesundheitspolitik. Innere Sicherheit. Anschließend: Hosen runterlassen (Eine wichtige charakterliche Voraussetzung für Politiker). Da kommt Stimmung auf. Der Saal wird toben.

      Doch o-ha-o-ha! Gerade haben mir meine IMs (immer informierte Mäusespitzel) verraten, dass im Falle eines Falles auch dem Kanzler seine Doris ins Casting geschleust werden soll. Nachtigall, ick hör dir wiehern. Geht natürlich gar nicht! Sind ja nicht auf einer Shetland-Pony-Leistungsschau.

      Aber spätestens bei den Kommentaren, die es auf die Kandidaten hageln würde, läuft mir schon jetzt das Wasser im Höschen zusammen. So nach dem Motto: "Ey, du siehst zwar aus wie ein Bundeskanzler, du hast auch schon drei bis vier Scheidungen hinter dir - aber wenn man dir vorne auf die Füße tritt, machts hinten pfffft!" Oder voll gut kommt auch der Spruch: "Deine Visionen reichen vielleicht für einen Micky-Maus-Film. Aber nicht für unser Vaterland."

      Und während "Deutschland sucht den Superkanzler" läuft? Für diese kanzlerfreie Übergangszeit wäre ich dafür, dass allen unseren hoch bezahlten Politikern das Gehalt aufs Existenzminimum gekürzt wird. Find ich gerecht, denn wenn ich einen schlechten Titel komponiere, den keiner will, wenn ein Bäcker ein Brötchen backt, das keinem schmeckt - dann kriegen wir beide doch auch kein Geld.

      Jawoll! So solls sein! Hoch lebe Deutschland!

      Euer Dieter

      P.S.: Jetzt ist auch der Boris noch in die Schweiz abgehauen. Frechheit! Nur ich bleib hier. Und? Was ist? Statt Bundesverdienstkreuzes krieg ich nurn Steuerbescheid. Den kann ich mir bei Gelegenheit vielleicht auch um den Hals hängen …

      taz Nr. 7168 vom 27.9.2003, Seite 36, 226 Zeilen (Kommentar), DIETER BOHLEN,
      Avatar
      schrieb am 27.09.03 19:38:24
      Beitrag Nr. 19 ()
      @Mouse_potato

      Er musste wegen seiner wirtschaftlichen Untätigkeit gehen.
      Es ging schließlich auch in den letzten Jahren Kohl wirtschaftlich Berg ab.

      Wieso sollte es da heute unter ihm besser sein?

      Er hat seine Verdienste, wegfall des kalten Krieges, Wiedervereinigung, Euro Beschluß, o.k.

      Er hätte den Ossis nur nicht einen "goldenen Westen und blühende Landschaften" versprechen sollen.

      Der Euro wird, und das sieht man schon jetzt, uns viele Vorteile bringen, auch wenn einige unter uns ihn zum Teuero machen. Riesiger Binnenmarkt unter gleichen Voraussetzungen und vielleicht einmal eine der Weltleitwährungen neben dem Dollar.

      Ob er die jetzige Situation besser meistern würde, bezweifle ich stark. Einzig die CDU-Genossen würden ihm besser folgen.
      Avatar
      schrieb am 27.09.03 19:57:01
      Beitrag Nr. 20 ()
      Ruhm,
      ich denke, die jetzige Situation ist hausgemacht und von Schröder verantwortet. Es ist kein Naturgesetz, dass Deutschland Wachstumsbremse in Europa ist. Das wäre unter Kohl nicht passiert.
      Avatar
      schrieb am 27.09.03 20:10:39
      Beitrag Nr. 21 ()
      Avatar
      schrieb am 27.09.03 20:29:10
      Beitrag Nr. 22 ()
      das WÄRE unter Kohl nicht passiert - es ist unter Kohl passiert.

      Der Mann war doch der personifizierte Reformstau - und immerhin hatte er noch die FDP statt der Grünen an der Seite. Ein paar vernünftige Dinge hat er auch gemacht, aber viel zu wenig - und da war nicht allein der Bundesrat schuld, wie die Legende sagt. Da war vor allem seine Machtversessenheit schuld.
      An der er am Ende ja auch gescheitert ist. Schröder hat ja nicht gewonnen, weil er so gut war, sondern weil einfach keiner mehr den Kohl sehen wollte - außer ihm selbst. Wenn er könnte, wäre er noch heute Kanzler...der eitle Geck.:rolleyes: :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 27.09.03 20:38:44
      Beitrag Nr. 23 ()
      @ mouse_potato
      kannst du mir bitte die marke von dem zeug nennen?:eek:
      Avatar
      schrieb am 28.09.03 09:39:34
      Beitrag Nr. 24 ()
      Moin,

      zwei historische Verdienste dürfen nicht unerwähnt bleiben:

      1. Herr Dr. Kohl hat den überzogenen Respekt der Deutschen vor dem Doktorgrad - durch eigenes Beispiel - relativiert.
      2. Herr Dr. Kohl hat sich um die Renaissance des Nepotismus in D verdient gemacht.

      Im Gegensatz zu einem früheren Parteifreund hat er sein: "Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort" nicht in die Fernsehkamaras gesprochen sondern im verschwiegenen Hinterzimmer des Bayrischen Hofs.
      Vielleicht auch in der Kirche an den Kirch.

      Hasta luego

      Fanny
      Avatar
      schrieb am 28.09.03 10:44:30
      Beitrag Nr. 25 ()
      Und das sollte auch nicht in Vergessenheit geraten:

      Journalisten vor Gericht - Datenvernichter frei

      Christiane Schulzki-Haddouti 09.11.2001
      Die Konsequenzen aus dem Aktenskandal im Bundeskanzleramt

      Juristische Folgen scheint der Aktenskandal im Bundeskanzleramt zunächst nicht für die beteiligten Datenvernichter, sondern für die Aufklärer seitens der Presse zu haben. Am morgigen Freitag werden erneut drei Redakteure der "Zeit" vor dem Amtsgericht Hamburg Mitte auftreten müssen. Angeklagt sind sie des Geheimnisverrats. Sie haben aus "amtlichen Schriftstücken eines Strafverfahrens in wesentlichen Teilen im Wortlaut" vor einer "öffentlichen Verhandlung" veröffentlicht. Es drohen Geldbußen, ja sogar Freiheitsstrafen.

      Das Trio hatte über die "Operation Löschtaste" im Bonner Kanzleramt, die 1998 just nach den verlorenen Bundestagswahlen über die Bühne ging, berichtet und dafür wortgetreu aus dem geheimen Abschlussbericht des Sonderermittlers Burkhard Hirsch (siehe auch Interview) zitiert. Anzeige wurde erstattet. Jedoch nicht gegen die Datenvernichter, die drei Gigabyte Daten auf dem Gewissen haben, sondern gegen die Journalisten Bruno Schirra, Thomas Kleine-Brockhoff und Martin Klingst.

      "Aktenvernichtung von unvorstellbarer Qualität"

      In der aktuellen Zeit bilanziert der Präsident des Bundesarchivs, Hartmut Weber, ernüchtert: "Der Fall der Aktenvernichtung im Kanzleramt von Helmut Kohl erreicht eine für Archivare bislang unvorstellbare Qualität." Die Herren im Bundeskanzleramt hätten den Regierungswechsel nicht als demokratischen Normalfall, sondern "offenbar als eine `feindliche Uebernahme` angesehen."

      Damals wurden, so geht aus dem Hirsch-Bericht hervor, Daten bewusst und koordiniert gelöscht, Vorgänge aus Akten ausgeheftet. Verschwunden sind sogar die Registraturhilfsmittel, die die Vorgänge nachweisen könnten. Transparenz und Kontrolle wurden so ganz bewusst verhindert. So darf es nicht verwundern, dass dies vor allem Akten zu Treuhand-Privatisierungen, zum Verkauf der Leuna-Raffinerie, zum Waffenexport von Fuchs-Spürpanzern sowie zum Bau einer Panzerfabrik in Kanada betrifft. Nach Auffassung von Weber hat die Vernichtungsaktion gegen geltende Rechts- und Verwaltungsvorschriften verstossen, wonach "der Stand einer Sache jederzeit aus den Akten vollständig ersichtlich sein" muss. ..." (www.heise.de/tp)
      Avatar
      schrieb am 28.09.03 10:48:51
      Beitrag Nr. 26 ()
      #25
      Na und? aus heutiger Sicht ist die damalige Einschätzung einer "feindlichen Übernahme" doch völlig richtig!
      Avatar
      schrieb am 28.09.03 11:32:08
      Beitrag Nr. 27 ()
      mouse_potato
      aus Dir spricht das Demokratieverständnis einer Kartoffelmaus :laugh:
      Avatar
      schrieb am 28.09.03 16:50:31
      Beitrag Nr. 28 ()
      jo, deren Geschwätz geht mir auch reichlich auf die Nerven.
      Avatar
      schrieb am 28.09.03 16:54:04
      Beitrag Nr. 29 ()
      Ich weiss nicht, wieso der SPIEGEL Kohl`s Aussagen "verbittert" nennt. Ich finde es gerade NICHT verbittert, sondern sehr sachlich. Wenn Kohl nur rumgegrantelt hätte, dann wäre das Interview sicher wie viele andere von ihm geworden, in denen er immer über die Linken schimpft, ohne mal genau zu sagen, was er eigentlich für ein Problem mit denen hat.
      Avatar
      schrieb am 28.09.03 17:46:29
      Beitrag Nr. 30 ()
      #29 von disgruntled_goat

      Das sehe ich genaus so.

      Kohl hat lediglich aus der Vergangenheit einen konsequenten Schlußstrich den den Journalisten gezogen, die ihn aus seiner Sicht falsch dargestellt hatten, womit ihm Nachteile enstanden.
      Eigentlich sein gutes Recht, wir trennen uns ja auch von Leuten, die negativ zu uns eingestellt sind.

      Letztendlich hat der Mann eine konsequente Haltung in seinem Leben gezeigt, man kann über ihn denken, wie man will.

      Ich verurteile seine Haltung zur heimischen Wirtschaft, die Außenpolitik nicht. Habe mal eine Sendung über die letzten DDR-Tage gesehen. Da hat der Kohl wirklich super gepokert und zwar in unserem westdeutschen Interesse. Nachher sind ein paar Dinge etwas entgleist, z.B. der Währungsumtausch. Man darf aber dabei nie vergessen, unter welchem Streß die damals standen. Die Bürger rannten scharenweise aus dem Land, es mußte ganz schnell was passieren, damit sie wieder in ihre Heimat zurück gingen, denn sonst wäre es auch für uns im Westen eine Katastrophe geworden. Da passieren dann auch "Handwerksfehler".

      Schröder hat zwar einen medialen besseren Auftritt, aber ein Vollblutpolitiker vom Schlage Kohl ist er bei weitem nicht. Allein das einfädeln der Freundschaft mit Gorbatschow, ohne die es absolut nicht hätte klappen können, war schon o.k. Wie er dann die Typen vom Schlage Modrow noch ausbremste, auch amüsant.
      Avatar
      schrieb am 28.09.03 18:29:22
      Beitrag Nr. 31 ()
      # 25 StellaLuna, wurde nicht amtlich festgestellt, daß die Aktenvernichtung nur eine böswillige Unterstellung war. Burkhard Hirsch, ja schon vorher als persönlicher Feind von Kohl bekannt, mußte den Schwanz einziehen, weil er keine Beweise vorlegen konnte?
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 28.09.03 18:39:18
      Beitrag Nr. 32 ()
      Wilbi

      "...Zu welchen Ergebnissen kamen Sie bei Ihren Nachforschungen?

      Burkhard Hirsch: Unabhängig davon, ob man einzelnen Mitarbeitern des Bundeskanzleramtes strafrechtlich relevante Handlungen nachweisen kann, bleibt es dabei, dass eine ganze Reihe von wichtigen Akten verschwunden sind. Dass ein anderer Teil von Akten jahrelange Lücken aufweist, die nicht erklärbar sind. Es bleibt, dass von der Datenverarbeitung Daten in der Größenordnung von etwa drei Gigabyte gelöscht worden sind, wobei eine Vielzahl von Informationen verloren gegangen ist, die wir möglicherweise in den Akten auch nicht mehr finden.

      Was schließen Sie aus den bekannt gewordenen Lücken und aus dem Umfang der Löschungen?

      Burkhard Hirsch: Das ist eine schwierige Frage. Was den Zustand der Akten anbelangt, drängt sich zum einen der Eindruck auf, dass die Veränderung der Akten im Zusammenhang steht mit den Untersuchungsausschüssen des Deutschen Bundestages, die sich insbesondere mit Privatisierungsvorgängen in den neuen Bundesländern befassten, also der Tätigkeit der Treuhand und dem Vermögen der DDR.
      Bei der Löschung von Daten ging es gezielt darum, die darin enthaltenen Informationen nicht der Nachfolgeregierung zur Verfügung zu stellen. Das ist auch in der Umschreibung zum Ausdruck gebracht worden, dass die Vorbereitung von Koalitionsverhandlungen, ausgesprochene politische Ausarbeitungen und Notizen die Nachfolger nichts angingen. Wobei man sich fragen muss, wie mit diesen Beschreibungen drei Gigabyte zustande kommen. Das Bundeskanzleramt war ja keine Parteizentrale. Es ging hier ganz gezielt darum, Informationen zu verkürzen. ...." www.heise.de/tp 2001

      Wurde gegen Hirsch wegen Verleumdung ermittelt und wurde ein Urteil gesprochen?
      Avatar
      schrieb am 28.09.03 19:06:31
      Beitrag Nr. 33 ()
      Rhum

      was war denn an dem Versprechen Kohls falsch? Blühende Landschaften haben die Ossis im Vergleich zu früheren Zeiten sicherlich, wenn auch nicht mehr so staatsfürsorglich. Die Landschaften dort blühen fast so wie die im Westen.

      Das einezige: Er konnte nicht ahnen, dass eine Regierung sich als so absolut unfähig erweisen würde und die westliche Wirtschaft an den Rand des Ruins führen sollte. Auch die Wiederverinigung wäre wirtschaftlich mittlerweile fast "gegessen", wenn zB seinerzeit die Absichten zur Steuerreform nicht aus Machtwünschen heraus blockiert worden wäre.

      Und genau diese Pappkameraden werfen schon jetzt der Opposition Blockade vor, obwohl es ja bislang überhaupz noch nichts zu blockieren gibt.
      Avatar
      schrieb am 28.09.03 19:08:48
      Beitrag Nr. 34 ()
      Deutschland: " Der ganze Schrott muß weg"
      Das deutsche Steuersystem ist leistungsfeindlich, kompliziert und zutiefst ungerecht. Politiker und Lobbygruppen mißbrauchen es als gigantische Umverteilungsmaschine - das fördert den Staatsverdruß der Deutschen und lähmt die Wirtschaft. Eine radikale Reform ist überfällig. "
      Avatar
      schrieb am 28.09.03 19:10:24
      Beitrag Nr. 35 ()
      im vergleich zu dem winzling und totalversager schröder, war der dicke ein riesenstaatsmann.
      Avatar
      schrieb am 28.09.03 19:13:36
      Beitrag Nr. 36 ()
      ospower
      ja, und was für ein Staatsmann, kannst Du in Posting # 34
      nachlesen, das ist nämlich aus dem Jahre 1998 und war/ist im Spiegel veröffentlicht!
      Avatar
      schrieb am 28.09.03 21:12:49
      Beitrag Nr. 37 ()
      Als Staatsmänner sind Kohl und Schröder gar nicht zu vergleichen, Kohl spielt in einer ganz anderen Liga als Schröder, Schröder ist höchstens Kreisklasse und ein Unglück für Deutschland.
      Avatar
      schrieb am 28.09.03 23:13:35
      Beitrag Nr. 38 ()
      Stella, ich wills ,kurz machen. Da hast Du mit dem "Spiegel" und Burkhard Hirsch die richtigen Vergleiche gebracht. Beides Kohl-Feinde. Für mich und viele andere deren Meinung nicht relevant, nur für Sozies.
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 29.09.03 00:16:34
      Beitrag Nr. 39 ()
      Wilbi
      pflegst Du so etwas wie blinden Gehorsam?
      Avatar
      schrieb am 29.09.03 09:39:58
      Beitrag Nr. 40 ()
      #33 von JoJoInvest

      Wenn Du es auf die städtebaulichen Maßnahmen beschränkst, ja.

      Er hat es aber etwas anders gemeint und da hat er den Mund zu voll genommen. Wahrlich, es war auch schwer zu überblicken. Und dennoch, als ich das hörte, habe ich gleich gedacht, das hätte denen nicht versprechen dürfen. Was solls, Geschichte.
      Avatar
      schrieb am 29.09.03 11:22:51
      Beitrag Nr. 41 ()
      Ja Stella, ich gehorche Dir gern blind. Im übrigen stimme ich Dir zu, daß das ganze Steuersystem geändert werden muß. Aber versprich Dir nicht zuviel davon. Wenn der Staat (Bund, Länder und Kommunen) ihre Ausgaben nicht einschränken, zahlen wir genau so viel wie vorher, nur anders aufgeteilt. Hoffentlich kein Heulen und Zähneklappern danach für manchen.
      wilbi


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