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    WARUM lügt GREENPEACE? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 11.10.03 22:05:14 von
    neuester Beitrag 04.07.04 00:43:52 von
    Beiträge: 176
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      Avatar
      schrieb am 11.10.03 22:05:14
      Beitrag Nr. 1 ()
      Autor/in: Greenpeace | 25.07.2003 | 61 Wörter

      Atomreaktoren und Wiederaufarbeitungsanlagen wurden ursprünglich entwickelt und gebaut, um Plutonium für Atombomben herzustellen. Die Stromerzeugung war nur ein Nebenprodukt.

      Greenpeace kämpft seit 30 Jahren für den Atomausstieg. Die Erzeugung von Atomenergie birgt gewaltige Risiken für Mensch und Umwelt, zudem gibt es nach wie vor keine Lösung für das Atommüllproblem.

      Ein schneller Atomausstieg ist notwendig - und machbar. Die Alternativen stehen bereit.

      ______

      Ziemlich lächerlich und dürftig der Text, für so eine Organisation.
      Ich habe hier mal einen netten Text angefügt, der das Herz dieser "Aktivisten" sicherlich höher schlagen läßt.



      (...) Der Mensch wurde Mensch, als er in doppelter Hinsicht lernte, die Natur zu beherrschen. Zum einen bändigte er seine Freßlust und legte im Vorgriff auf den Hunger im kommenden Winter Vorräte an. Zum anderen lernte er die blinden Kräfte der Natur beherrschen und für sich wirken zu lassen; er bändigte das Feuer. Vorsorge für künftig zu erwartende Notlagen und Feuer, die Nutzung der Bindungsenergie zwischen den zu Molekülen verbundenen Atomen, bildete die Grundlage aller bisherigen Zivilisation. (...)


      Kernenergie, Gesellschaft, Umweltschutz

      von Helmut Böttiger

      Die Entdeckung, daß zwischen den Teilen eines Atoms ungeheuer viel größere Energie gebunden ist als zwischen den Atomen eines Moleküls, eröffnete für die Menschheit ungeahnte neue Möglichkeiten. Bislang beherrschte Mangel die menschliche Lebenswirklichkeit. Mangel ließ sich nur mit Mühe und Fleiß und nur für einen, wenn auch wachsenden Teil der Menschen zeitweise überwinden. Welchen Mangel oder welcher Überfluß das Leben des Einzelnen bestimmte, machte den sichtbaren Unterschied zwischen den Menschen aus. Mangel ist ausschließlich die Folge von Knappheit an produktiver Energie. Denn die Verfügbarkeit über Energie bestimmt, wieviel Güter hergestellt werden können. Die friedliche Nutzung der Kernenergie verhieß das Ende des Mangels und damit auch der durch Mangel bedingten, also materiellen Unterschiede zwischen den Menschen.

      Als die Menschen anfingen, das Feuer zu bändigen, mußte animalische Angst überwunden werden. Der da bewirkte Nutzen hat die Menschen inzwischen eines besseren belehrt. Der Nutzung der Kernenergie stehen animalische Ängste nicht mehr entgegen, es sei denn sie werden künstlich geweckt. Zwar werden allerlei technische Probleme und Sicherheitsbedenken gegen die Nutzung der Kernenergie ins Feld geführt, doch der Mensch hat in seiner langen Geschichte gelernt, mit Gefahren, auch wenn sie ihm zuerst als ungeheuerlich erscheinen, umzugehen. Das war auch zu Beginn bei der Kernenergie so. Mögliche Gefahren können nie ein Argument bei einer prinzipiellen Entscheidung für oder wider eine Energiequelle sein. Inzwischen liefern Kernkraftwerke seit gut 50 Jahren erstaunlich sicher und zuverlässig Energie. Winzige Kraftwerke versorgen Satelliten im Weltraum und riesige Kraftwerke Haushalte und saubere Arbeitsplätze in Großstädten. Sie sind so sicher, daß seit gut 40 Jahren Soldaten in Kriegsschiffen problemlos auf ihnen schlafen.

      Um technisch noch nicht gelöste Schwierigkeiten geht es bei der Frage der Kernenergie nicht. Solche Probleme tauchen wie bei allen anderen Technologien immer wieder auf und regen Fachleute zu besseren technischen Lösungen an. Sie haben aber mit der Entscheidung um den Ausstieg aus der Kernenergie nichts zu tun. Werden sie doch herangezogen, so geschieht das in betrügerischer Absicht. Man will damit die grundsätzliche gesellschaftspolitische Weichenstellung vernebeln, um die es in dieser Frage geht. Der Ausstieg aus der Kernenergie stellt die Frage, wie wir uns als Mensch verstehen und entwerfen wollen.

      Umweltbetroffenheit und Kernenergieängste als Ersatzreligion
      Wenn in Deutschland und anderswo die Angst vor der Kernenergie politisch gesiegt zu haben scheint, ist der Grund dafür nicht, daß die Deutschen oder andere besonders hinterwäldlerisch sind und sich technisch nichts Rechtes mehr zutrauen. Die Atomangst trägt unverkennbar Züge des »induzierten Irreseins«. Es stellt sich ein, wenn Menschen von ihrer geschichtlichen Herkunft abgetrennt werden und ihre Identität verlieren, wenn ihnen irrationale Schuldgefühlen eingeredet und wenn sie mit willkürlichen und unwägbaren Bedrohungen terrorisiert werden. In der Vergangenheit haben vor allem pseudoreligiöse Sektierer und Wanderprediger Menschen auf diese Weise in Angstzustände versetzt. Politische Regime wendeten zu diesem Zweck eher willkürlichen, unberechenbaren Terror an. Irrationale Angst ist seit Alters das Mittel, um aus Menschen Menschenmaterial zu machen. Dem dient heute der moderner Umweltschutz im allgemeinen und besonders die Verteufelung der Kernenergie.

      Der Ausstieg aus der Kernenergie wird in der Regel aus Gründen eines angeblichen Umweltschutzes gefordert. Umweltschutz ist dabei mehrdeutig. Bisher verstand man darunter ein redliches Bemühen, nicht unbedacht Abfall und Schadstoffe in die Umwelt gelangen zu lassen. Heute dient Umweltschutz dazu unbewußte, meist aus der Sorge um die wirtschaftliche Zukunft stammende Angst des Einzelnen in politisch gewünschte Bahnen zu lenken. Davon zeugen die von Medien und Politik zum Zwecke der »Bewußtseinsveränderung« bis ins irrationale übertriebenen Kampagnen um ein vorgetäuschtes Waldsterben, eine betrügerisch angedrohte Klimakatastrophe, den erschwindelten Einsturz des Himmelsgewölbes (Ozonloch) ebenso wie die Angst vor dem Atom.

      Die angeblichen Umweltkatastrophen unterscheiden sich nicht von den Höllenqualen, mit denen früher Bußprediger für ihre Auftraggeber in den Untertanen Gefühle der Schuld, der Ohnmacht und Zerknirschung weckten, um sie zur Buße (Umkehr oder Bewußtseinsänderung) zu bewegen. Dabei züchten sie sich aus den Verängstigten eine eigene Gefolgschaft von Verehrern, die ihnen im Bewußtsein, einer moralisch höherstehenden Schar von Auserwählten zuzugehören, die Arbeit abnehmen und ihrerseits anderen besondere Einschränkungen und Opfer predigen.

      Diese Seite des Umweltschutzes und der Angst vor Kernenergie ist aus den Methoden religiöser Bußpredigt hinreichend bekannt. Neu an dem pseudoreligiösen Theater ist, daß es zu ihrer Rechtfertigung nicht mehr auf den Auftrag einer über alle Realität erhabenen Macht zurückgreift, obwohl auch das vorkommt, wenn von "Mutter Erde" oder »der Natur« wie von einer Person die Rede ist. Meistens beruft man sich aber auf die »moderne Wissenschaftlichkeit«. Das ist möglich, weil die »moderne Wissenschaftlichkeit« im Gegensatz zur Wissenschaft dem Zugriff der Vernunft entzogen wird. Wegen ihrer angeblich so ungeheuren Komplexität und Unanschaulichkeit übersteigt sie das Verstehen der Einzelnen und soll nur noch einzelnen, von Politik und Medien "anerkannte" Experten zugänglich sein. Die Auswahl dessen, was als »wissenschaftlich gesichert« anerkannt werden darf, treffen die Medien.

      Dabei ist die Verkehrung der Wissenschaftlichkeit recht einfach zu begreifen. Bisher nannte man Wissenschaft, wenn Menschen mit einer neuen Theorie verblüffende Erfahrungen und Versuchsergebnisse in das Verständnis von der Welt einbauen konnten. Die neu gewonnene Theorie erlaubte es dann meistens auch, bestimmte neu erkannte Naturkräfte für die menschliche Produktion dienstbar zu machen. Das hat sich in der »modernen Wissenschaftlichkeit« nur etwas verschoben. Nun werden etwa neu gewonnene Theorien mit Hilfe formaler Methoden (Deductionen) zu Modellen ausgeweitet. Aus diesen Modellen werden dann nach Belieben oder öffentlichem Auftrag »mögliche« Konsequenzen abgeleitet. Stellte man die »möglichen« Folgen entsprechend verheerend dar, leuchtete ein, daß die neuen Theorien - so lange diese »Möglichkeiten« nicht "mit Sicherheit" ausgeschlossen werden können, nicht in nützliche technische Anwendungen umgesetzt werden sollten. Möglichkeiten können aus logisch zwingenden Gründen niemals mit Sicherheit ausgeschlossen werden. Sie können "mit Sicherheit" nie sagen, daß die Nutzung der Kernenergie nicht krebserregend ist, sondern nur, daß sie das bisher nicht getan hat. Die Sicherheitsphilosophie der Kernkraftgegner- sowie der Umweltschutzbewegung fußt auf logischem Betrug.

      Die Kernenergie ist viel mehr das einzige bekannte Mittel, um Umweltschutz technisch wirksam betreiben zu können. Das ist leicht einzusehen: Unsere Erde ist ein fast geschlossenes System. Abgesehen von der ein- und wieder abgestrahlten Sonnenenergie kommt kaum etwas auf unseren Planeten hinzu und verschwindet auch kaum etwas. Was sich hier - mit oder ohne Zutun des Menschen - verändert, ist die Verteilung oder Konzentration bestimmter Arten von Materie (z.B. bei der Versalzung von Böden), oder die chemische Verbindungen zwischen den vorhandenen Elementen (z.B. wenn sich sogenannte Schadstoffe bilden). Beides, die Verteilung der Stoffe zu ändern oder unerwünschte Moleküle (Schadstoffe) chemisch zu lösen, hängt von der Menge und der Dichte (Schlagkraft) der verfügbaren Energie ab. Mit der Energie molekularer Bindungskräfte andere molekularen Verbindungen lösen zu wollen oder Stoffansammlungen verhindern zu wollen, verschiebt offensichtlich das Problem nur (z.B. wenn man CO2 wieder spalten wollte), ohne es zu prinzipiell lösen zu können.

      Kernenergie und wirklicher Umweltschutz
      Erst die Nutzung der gut eine Million mal dichteren Kernbindungskräfte erlaubt es also, Umweltprobleme aktiv zu bewältigen. Aber gerade das wollen sogenannte Umweltschützer verhindern. Wenn man aber Umweltprobleme tätig angeht, verliert man die unbewußt daran geknüpfte Zukunftsangst. Sie läßt sich dann auch nicht mehr gesellschaftspolitisch nutzen. Welche Absichten können das verhindern wollen?

      Die Nutzung der Kernbindungskräfte verspricht, vor allem wenn die Kernfusion gemeistert ist, den Mangel an Energie und demzufolge an Versorgungsgütern zu beseitigen. Damit entfällt der bisher gültige und offensichtliche Unterschied zwischen Erfolgreichen und Erfolglosen, Mächtigen und Untergebenen, Reichen und Armen und entsprechend Guten und weniger Guten. Die Menschen würden sich demnach nur noch nach ihren körperlichen, geistigen und vor allem kreativen Fähigkeiten unterscheiden. Mit diesen läßt sich aber keine Besitzstandswahrung betreiben und keine ererbte Macht aufrecht erhalten. Machterhaltung und Machtausübung ist an Mangel und Mangelerzeugung geknüpft.

      Was beim einzelnen der Brotkorb, ist bei Völkern und Nationen die Energieversorgung. Wer über sie verfügt, kann bestimmen, was als Wohlverhalten belohnt oder als Fehlverhalten bestraft wird. Die bisherigen Energiequellen (Öl, Kohle, Gas) sind auf der Erde nicht nur ungleich verteilt, ihre Förderung und Zuteilung liegt zur Zeit in der Hand weniger Konzerne einer politischen Machtgruppe. Der Rohstoff der bisher nutzbaren Kernbindungskräfte Uran und Thorium ist zwar (im Unterschied zu dem der künftigen Kernfusion) auch nicht gleichmäßig in der Erdkruste verteilt. Die ungeheure Dichte dieser Energiequelle erlaubt es aber schon, Energievorräte für so große Zeiträume anzulegen, daß sich damit Länder vor wirtschaftlicher Erpressung schützen können. Vom Zugriff auf Energie wie auf Nahrungsmittel hängt die Möglichkeit eines Landes ebenso ab, sich und seine Bevölkerung zu versorgen und sich auf dem Weltmarkt zu behaupten. Knappheit ist nach herrschendem Recht die Grundlage der Preisbildung, wer höhere Preise erzielen will, muß für Knappheit sorgen. Energiesteuern sind ein Weg dahin.

      Was für Menschen wollen wir sein?
      Es geht bei der Kernenergie um mehr als internationale wirtschaftliche Konkurrenz und den Ausbau von Machtpostionen. Wie schon erwähnt, hängt von der Menge der zur Verfügung stehenden Energie ab, was und wie viel produziert werden kann. Wer über die Energiequelle verfügt, bestimmt über die Realität unserer Zukunft.

      Die bisherigen Energiereserven sind beschränkt. Daß sie sich bald erschöpfen werden, ist abzusehen, auch wenn noch neue Öl-, Kohle und Gasfelder entdeckt werden. Auch die eingestrahlte Sonnenenergie, die alle »natürlichen« Vorgänge auf diesen Planeten , wie Wasser und Luftbewegung in Gang hält, ist begrenzt. Die geringe Dichte (Schlagkraft) dieser Energiequelle und der damit naturgesetzlich gegebene niedrige Erntefaktor stellt sicher, daß bei ihrer wirtschaftlichen Nutzung nicht die erforderliche Energie freigestellt werden kann, um damit Grenzen des Wachstums, wenn sie sich bemerkbar machen, überwinden zu können. Die Beschränkung auf sogenannte »alternative« Energien daß unsere dynamische Industriegesellschaft in eine »stationäre Gesellschaft« umgewandelt wird, eine Gesellschaft deren produktive Grundlagen dann nicht mehr verändert und revolutioniert werden können. Antike Hochkulturen, waren solche festgefügte »stationäre« Gesellschaften, die sich aus sich selbstheraus nicht mehr ändern konnten. Sie mußten von außen eingestürzt werden, um im inneren Entwicklung zu ermöglichen.

      Natürlich sind die wirtschaftlich nutzbaren Kernbindungskräfte auf diesem Planeten prinzipiell endlich. Aber ihre Menge ist, vor allem wenn man die Kernfusion hinzunimmt, so unvorstellbar groß, daß ihr Versiegen für wirtschaftliche Nutzung im Gegensatz Erschöpfung aller anderen Energiequellen noch nicht abzusehen ist. Die auf Jahrhunderte hinaus unwahrscheinliche Unerschöpfbarkeit ist die eigentliche Quelle der Angst - und zwar für alle diejenigen, die an der Erhaltung von Knappheit Interesse haben. Ohne die friedliche Nutzung der Kernenergie wird es in absehbarer Zeit keine dynamische Industriegesellschaft geben, werden großtechnische Veränderungen, wird die Raumfahrt und die Kolonisierung des Sonnensystems nicht möglich sein. Mit dem Ausstieg aus der Kernenergie wird »das Ende der Geschichte« festgeschrieben, das Francis Fukuyama, Direktor im Planungsstab des US Außenministerium ankündigt. Mit dem Ende der Geschichte endet aber auch der menschliche Mensch.

      Menschlich ist am Menschen die Fähigkeit, immer dann, wenn sich Grenzen des Wachstums einstellen, diese durch neue produktive Möglichkeiten, durch die vernunftgemäße Dienstbarmachung neuer Naturkräfte zu überwinden. Dadurch ist es ihm nicht nur gelungen aus der chaotischen, sinnlos Leben verzehrenden Wildnis, der er ausgeliefert war, eine lebenerhaltende und fördernde Kulturlandschaft zu machen. Er hat als einziges Lebewesen dieses Planeten sich und seine Lebensweise selbstbewußt und vernünftig verändert. Es ist ihm gelungen, pro Kopf aus einem immer kleineren Stück Boden einen immer weiter ausgebauten Wohlstand zu schaffen.

      Unmenschlich wird der Mensch, wenn er auf diese schöpferische Fähigkeit verzichtet, sich wie alles Getier an den ihm aufgrund seiner bestimmten Lebensweise fest zugewiesenen Platz in der Natur zu halten und sich darauf zu beschränken. Er gerät dahin, wenn er seinen schöpferisch gestaltenden Willen aufgibt und durch einen rein auf das eigene individuelle Überleben zielenden animalischen Selbsterhaltungstrieb ersetzt.

      Das Zeichen und Mittel der Selbstaufgabe ist, was Karl Marx und John Stuart Mill jeder auf seine Weise zum gleichen Zweck geformt hatten, die »Abschaffung des Staates«. Der Staat als der vereinigte Wille einer Gesellschaft, den eigenen Entwurf der Zukunft für sich zu verwirklichen, wird durch Verwaltung ersetzt. Sie sorgt dafür, daß sich der einzelne möglichst reibungslos in einem ihn vorgegebenen Rahmen einfügt und darinnen beharrt. In diesem Sinne wird heute der Nationalstaat mehr und mehr durch übernationale Verwaltungsgremien (UNO, europäische Kommission udgl.) ersetzt. Demokratie ist nicht mehr die Form, wonach möglichst jeder mit einer vernünftige Idee, diese in die gemeinsame Willensbildung zur Lösung anstehender Probleme einbringen kann. Die moderne Massendemokratie ist die Form, wonach eine möglichst weitgehende Zustimmung aller zu einer vorgegebenen Politik mit Hilfe staatlich finanzierter Parteien erzielt werden kann.

      Umweltschutz, wie er zur Zeit von Politik und Medien zelebriert wird, ist die ideale Ideologie einer solchen »stationären Gesellschaft« und die Verteufelung der Kernenergie bietet die Gewähr dafür, daß sie im wesentlichen (die Erscheinungsweise mag sich beliebig wie sogenannte moderne Kunst oder Moden ändern) bestehen bleibt, wie sie ist. Ohne die Nutzung der Kernenergie, werden Grenzen des Wachstums nicht mehr überstiegen werden können und wird - trotz ständig wechselndem modischen Firlefanz - alles beim Alten bleiben.

      Vorwärts von Fall zu Fall
      »Progressiv« an der Grünroten Verteufelung der Kernenergie ist also nur der Wunsch, sich endlich von der Anstrengung schöpferischer, wissenschaftlich technischer Weiterentwicklung zu befreien. Damit befreit man sich auch von der einzigen Quelle der Freude und ersetzt sie sich durch den »Spaß« den eine stationäre, »nachhaltige« Solargesellschaft anbietet. Die spröden Hochkulturen der Geschichte waren alle solche stationären Solargesellschaften. Sie waren so fest gefügt, weil in ihnen nur etwa 5 % der Bevölkerung als Herrschende und deren Handlanger (Priesterschaft und Militär = Polizei) die Lebensweise von 95 % der Bevölkerung festlegten. Die Mehrheit der Bevölkerung wurde in der orientalischen Despotie (so heißen die nachhaltigen Hochkulturen auch) als Fellachen oder Kulis mehr oder minder in geistiger Umnachtung (»induziertes Irresein«) gehalten. Nach dem Ausstieg aus der Kernenergie sollen sich die Masse der Bevölkerung als mediengläubige Fernsehgucker nur noch »zu Tode amüsieren« dürfen (Postmann). Wie sich dafür die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen mit der Zeit entwickeln werden, muß sich erst noch herausstellen.


      Servus
      der
      Regierungswechsel
      Avatar
      schrieb am 11.10.03 22:36:24
      Beitrag Nr. 2 ()
      @ Regierungswechsel

      Danke für den Text!
      Avatar
      schrieb am 11.10.03 22:58:32
      Beitrag Nr. 3 ()
      Mal so nebenbei, die Kernfusion wurde auch beim Atombombenbau entwickelt. Aber es hört sich natürlich propagandistisch wertvoller an, daß friedliche Kernenergienutzung ein Nebenprodukt einer Massenvernichtungswaffe sei......

      Kernfusion

      Bei der Fusion wird Energie gewonnen, indem 2 Atomkerne zu einem neuen verschmolzen werden, sodaß gemäß Abb._3 der Unterschied in der Bindungsenergie als Fusionsenergie zur Freisetzung kommt. Im Sonneninneren wird Energie durch Fusionsprozesse freigesetzt. Fusionsenergie stellaren Ursprungs ist daher die primäre Energiequelle der Erde. Die technische Nutzung künstlich ausgelöster Fusionsprozesse ist jedoch schwierig. In unkontrollierter Form wird die Fusionsenergie bei der Explosion von Wasserstoffbomben freigesetzt.
      Der bei einer einzelnen Fusionreaktion freiwerdende Energiebetrag folgt unmittelbar aus den Massen der beteiligten Reaktionspartner. Er hat seine Ursache letzlich in den Eigenschaften der Kernkräfte.
      Wenn ein kontinuierlicher Fusionsprozeß in Materie aufrecht erhalten werden soll, müssen bestimmte Bedingungen erfüllt sein. Es muß nämlich erstens die kinetische Energie der Reaktionspartner groß genug sein, um eine hinreichende Wahrscheinlichkeit für das Durchdringen des Coulombwalls sicherzustellen. Dies ist bei ganz leichten Kernen für Energien oberhalb 1 keV entsprechend einer Temperatur von mehr als 107 K der Fall. Die zweite Bedingung ist,daß die Dichte de Materie bei diesen Temperaturen groß genug sein muß, um eine Reaktionsrate zu erzeugen, die nicht nur die Temperatur aufrechterhält, sondern einen Überschuß an Energie liefert. Diese Bedingungen sind im Inneren der Sonne oder im Zentrum einer Atomexpolsion erfüllt. Für die technisch genutze Fusion in Wasserstoffbomben kommt reiner Wasserstoff als Brennstoff nicht in Frage, da die Reaktionsraten wegen der Verknüfung über einen b-Zerfallsprozeß zu klein sind. Statt dessen bieten sich folgende Reaktionen an:

      d+d => 3H+p+4 MeV
      d+d => 3He+n+3 MeV
      d+3H => 4He+n+17,6 MeV



      Während und nach der Spaltung
      werden Sekundär-Neutronen,
      danach noch mehrere Elektronen
      (b-Teilchen) ausgesandt.
      Als Endprodukte erscheinen
      hier ein Promethium- und ein
      Yttriumkern.

      1. Neutroneneinfall
      Ein thermisches Neutron leitet
      die Spaltung des 235U-Kerns ein.
      Der kurzzeitig gebildete 236U-Kern
      zerfällt sofort in 2 Bruchstücke,
      die ihrerseits wieder durch Aus-
      sendung von Neutronen (2),
      Elektronen (3) und Gamma-
      quanten (4) in die beiden 143Pm-
      und 89Y-Kerne zerfallen.

      2. Neutronen

      3. Elektronen

      4. Gamma-Quanten


      7.) Alternativen

      Frage 1:


      Warum kann man Windenergie nicht überall nutzen?


      Antwort 1:


      Der Wind weht unterschiedlich stark und wechselt häufig seine Richtung.

      Frage 2:


      Worin bestehen die Umweltprobleme beim Bau eines Wasserkraftwerkes?


      Antwort 2:


      Große Landschaften werden durch das Aufstauen des Wasser vernichtet, Tiere und Pflanzen werden vernichtet. Dörfer müssen umgesiedelt werden.

      Frage 3:


      Welche von der alternativen Energiegewinnung hat den höchsten Wirkungsgrad?


      Antwort 3:


      Das Wasserkraftwerk hat den höchsten Wirkungsgrad, 80-90% mehr ist technisch nicht machbar.

      Frage 4:


      Wodurch können Probleme bei einem Gezeitenkraftwerk auftreten?


      Antwort 4:


      Durch Änderungen der Gezeitenhöhe und der Küstenlandschaft.

      Frage 5:


      Warum kann man Sonnenenergie nicht zu 100% nutzen?


      Antwort 5:


      Die Sonnenenergie kann nur zum Teil gespeichert werden. Es gibt technisch noch keine großen Speicherkapazitäten. Die Sonne scheint nicht überall gleichmäßig.

      1941 Es gelang den Atomphysikern KENNEDY, SEABORG, WAHL UND SEGR? nachzuweisen, dass auch Plutonium, das nicht natuerlich vorkommt, als Kernspaltstoff neben Uran verwendet werden kann. Um das Plutonium zu erhalten, muessen aber eigene Kernspaltungsreaktoren erbaut werden, in denen das Plutonium "erbruetet" wird.


      Den Physikern war schon klar, das sie damit eine ewige Energiequelle schaffen würden. Zu der Zeit war nun mal Krieg. Vor dem Krieg wurde in Deutschland auch schon an der Kernspaltung geforscht, zur freidlichen Nutzung.


      Servus
      der
      Regierungswechsel
      Avatar
      schrieb am 13.10.03 06:04:27
      Beitrag Nr. 4 ()
      "Als die Menschen anfingen, das Feuer zu bändigen, mußte animalische Angst überwunden werden. Der da bewirkte Nutzen hat die Menschen inzwischen eines besseren belehrt. Der Nutzung der Kernenergie stehen animalische Ängste nicht mehr entgegen, es sei denn sie werden künstlich geweckt."

      Prima Vergleich mit dem Feuer. Die Angst vorm Feuer ist vielleicht nicht mehr da. Aber die Gefahr bleibt bestehen. Frag´mal bei der Feuerwehr nach. Das Gleiche gilt für die Atomkraft.

      " »Progressiv« an der Grünroten Verteufelung der Kernenergie ist also nur der Wunsch, sich endlich von der Anstrengung schöpferischer, wissenschaftlich technischer Weiterentwicklung zu befreien. Damit befreit man sich auch von der einzigen Quelle der Freude und ersetzt sie sich durch den »Spaß« den eine stationäre, »nachhaltige« Solargesellschaft anbietet."

      Ist die Weiterentwicklung von Solarenergie, Windenergie, Brennstoffzelle.....nicht schöpferisch und wissenschaftlich technisch????


      Ich schätze, der Autor dieser bemerkenswert einseitigen Zeilen arbeitet für einen Energieversorger.
      Avatar
      schrieb am 13.10.03 08:30:37
      Beitrag Nr. 5 ()
      greenpeace ist eine gigantische geldbeschaffungsmaschine, deren funktionäre sich riesengehälter zahlen und keine echten einnahmen veröffentlichen, bzw keinen genauen verwendungsnachweis angeben
      die hauptfeinde für diese organisation sind die westlichen industrieländer.
      seltsamerweise klammern sie, ausser den ]altkommunistischen ländern, das land mit den grössten umweltverschmutzungen - grossbritanien - von ihren aktivitäten aus[/B

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      Avatar
      schrieb am 13.10.03 08:46:29
      Beitrag Nr. 6 ()
      eine Technik mit der Zusatzbedingung
      niemals versagen zu dürfen,
      ist durch Menschen nicht einsetzbar.

      Wir hängen alle an dem mehr oder weniger dünnen Faden,
      daß niemals etwas passieren darf.
      In Tschernoby ist man inzwischen schlauer, aber eben auch erst hinterher.
      Wir haben die Option, ebenfalls schlauer zu werden. Hinterher.
      Mit u.a. wirtschaftlichen Konsequenzen, die einfach unwägbar sind.

      Das ist kein Plädoyer für Greenpeace.


      SEP
      Avatar
      schrieb am 13.10.03 08:54:13
      Beitrag Nr. 7 ()
      @rohrberg

      genau darum geht es leider.


      ich hab nichts gegen umweltorganisiationen,institue die den armen helfen,ABER

      müssen so wahnsinnige gehälter sein? der exchef Bode hat mal nen jahr Pause gemacht nach seinem abtritt und vorlesungen in berlin besucht,
      ist jetzt mit ner neuen organisation am start---solche leute nützen der gesellschaft und der umwelt nichts.


      die einzig vorbildliche organisation in dem bereich (CAP ANamur) wo die chefs selbst mit anpacken und sparsame gehälter beziehen
      wurde ja mit medienkampagnien fast rausgemobbt.---Es geht immer nur um Pfründe--traurig.
      Avatar
      schrieb am 13.10.03 12:09:47
      Beitrag Nr. 8 ()
      Oh, da muss ich Sep mal voll und ganz zustimmen. :)
      Avatar
      schrieb am 13.10.03 12:13:22
      Beitrag Nr. 9 ()
      ..hi proxicomical....ich hatte dir so eine schöne
      Abschiedsfeier bereitet....:laugh:
      Das Loch das du bei Abschied und Anwesenheit markiertest ist also wieder da...:laugh:
      ...na...? ...wieder wach geworden um Geld zu verdienen...?
      ...kopiertes Zeilenhonorar ist doch immer noch das
      leichtverdienteste....:laugh:
      ...was ist mit den schlimmen Windkraftanlagen an der A2 direkt neben dem stillgelegten Thorium-Hochtemperatur-Reaktor geworden..? ...sind die immer noch sehr uneffektiv und sehen schlecht aus in der Gegend...?...:laugh:
      ist dir schon mal aufgefallen proxicomcal, dass du dich
      parfümieren kann so viel du willst, dass man dich jedoch immer irgendwie bemerkt ...?
      ...aber immerhin ein paar Tage bist du ohne Entdeckung alt geworden...
      ...ich sehe, du hast deine Panzerketten vergessen...
      hier sind sie.....
      ######################################
      http://www.konservativ.de/umwelt/boett2.htm
      http://www.konservativ.de/
      ######################################
      ...auf eine weiterhin lustige Zusammenarbeit proxical....!
      ######################################
      Avatar
      schrieb am 13.10.03 12:24:19
      Beitrag Nr. 10 ()
      #1

      Bei der "Brent Spa" haben die doch auch schon gelogen,m dass sich die Balken biegen !

      Das Gesocks, bzw deren Oberbosse leben prächtig von der Panikmache.

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 13.10.03 12:31:53
      Beitrag Nr. 11 ()
      ...damit du auch siehst proxicomical, wie viel Mühe ich mir mit dir gemacht habe, ...Bitte sieh selber mal nach...:laugh:
      ########################################
      Thread: Der Grabstein-Service für W:0-User
      ########################################
      Avatar
      schrieb am 13.10.03 12:34:21
      Beitrag Nr. 12 ()
      Das Geschäft mit der Angst beherrschen nicht nur die Versicherungen allein!:D

      Man sollte Greenpeace wirklich mehr als Wirtschaftsunternehmen betrachten und ob die Firmenstrukturen überhaupt noch demokratrischer Natur sind! :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 13.10.03 12:37:10
      Beitrag Nr. 13 ()
      #12

      Wieviel verdient der Oberchef von Greenpeace im Jahr ?

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 13.10.03 13:42:01
      Beitrag Nr. 14 ()
      #13,
      nach Deinem Beitrag #10 dachte ich eigentlich Du weisst es - war aber wohl nur ein emotionaler Rundschlag.
      Avatar
      schrieb am 13.10.03 13:45:45
      Beitrag Nr. 15 ()
      am besten sind die für 3 Euro pro Stunde
      gekauften Aktivisten
      aus den ehem Sowjetländern
      die bei Greenpeace die Drecksarbeit machen


      :mad:
      Avatar
      schrieb am 13.10.03 13:46:12
      Beitrag Nr. 16 ()
      #14

      Ich finde jedenfalls, es stinkt gewaltig, wenn Menschen mit "Ehrenämtern" sich Jahresgehälter in Millionenhöhe abzocken...

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 13.10.03 13:47:47
      Beitrag Nr. 17 ()
      zum Thema Atomwirtschaft ganz interessant:
      Joachim Radkau - Aufstieg und Krise der deutsche Atomwirtschaft 1945 - 1975. Erschienen 1983 bei Rowohlt; ich weiss aber nicht, ob es im Buchhandel noch zu bekommen ist.
      Avatar
      schrieb am 13.10.03 13:51:42
      Beitrag Nr. 18 ()
      @ 16 sind doch die "Guten"



      die dürfen das:O
      Avatar
      schrieb am 13.10.03 22:57:39
      Beitrag Nr. 19 ()
      habe vor ca 5-8 jahren mal im spiegel gelesen dass ein deutschlandvorsitzender um die dm 18 000,- verdiente
      es ging damals um irgendwelche intrigen, mit hauen, stechen undlügen um diesen job
      Avatar
      schrieb am 14.10.03 05:59:07
      Beitrag Nr. 20 ()
      Manche Leute hier schimpfen ja ganz schön auf Greenpeace. Wahrscheinlich hat GP zu viel Erfolg.

      #5
      Hast wahrscheinlich noch nie den GP-Jahresbericht gelesen. Steht einiges drin zu den Einnahmen.
      Und was verstehst Du unter einem Riesengehalt? 18000 DM sind nicht zu viel für jemanden wie Thilo Bode, der vorher in der Wirtschaft in leitender Stellung war.
      Der letzte Satz ist auch total daneben und zeigt wieder mal, daß Du überhaupt keine Ahnung hast. In Großbritannien ist immer Sellefield aktuell, in GUS war letztes Jahr die Kampagne gegen ELF, die in Rußland die Landschaft versauen. Außerdem gibt es laufende Kampagnen zum Thema Urwald in der Sowjetunion, Süd-Ost-Asien, Südamerika.....
      Es gibt auch eigene Landesgruppen in GUS, China.....

      #10,14
      Bei Brent Spar hat GP vielleicht etwas übertrieben. Aber vom Prinzip bleiben sie im Recht. Ich glaube, Shell hat eine bessere Meinung von GP als die meisten hier im Thread. Shell macht übrigens immer mehr mit Solar, Windenergie und Biomasse (Shell ist weltweit der größte Waldbesitzer)

      Wo hast Du die Millionengehälter her???????

      #15

      Ganz was neues, wer behauptet denn das nun wieder? Bitte um eine seriöse Quellenangabe!

      Zu den Strukturen von GP:

      Der Vorstand wird bestimmt durch den ehrenamtlichen Aufsichtsrat. Dieser wiederum durch 38 ehrenamtliche Vereinsmitglieder. Außerdem gibt es ca. 1800 Ehrenamtliche in den ca. 80 lokalen Gruppen. Diese haben über den Gruppenbeirat auch ein bißchen mitzureden.
      Eins ist klar: ohne Profis mit Vollzeitjob wäre die Arbeit von Greenpeace nicht so erfolgreich. Daß sie erfolgreich ist , beweist die Tatsache, daß in 2002 die Spenden gestiegen sind.
      Avatar
      schrieb am 14.10.03 12:40:29
      Beitrag Nr. 21 ()
      habe nie von millionengehältern geredet, obwohl ich den heutigen stand nicht kenne.
      aufgrund deiner guten kenntnisse und deiner wütenden verteidigung, vermute ich fast, dass du auch von dem grossen gp-kuchen lebst.

      der ganze ostblock (tschechien, slowakei, rumänien bulgarien, gus usw) ist, was die umweltverschmutzung betrifft, immer noch weltmeister.- nur sind da aufgrund der geringen einkommen keine oder kaum spenden zu erwarten.
      daher nur mal ab und zu eine alibi demo.
      u.a. leitet die grossstadt london noch immer ca.70% ihrer abwässer ungeklärt ca 20 km ins meer, weil sie angeblich kein geld für eine neue kläranlage hat.
      noch nie eine demo, warum weiss kein mensch.
      habe in den letzten jahren bisher immer nur gehört (presse und fernsehen), dass gp bei jeder kleinigkeit versucht deutsche industrieunternehmen (arbeitsplätze) öffentlichkeitswirksam (spendenreklame) anzuschiessen, wahrscheinlich, weil die deutschen immer spendenweltmeister waren (sind?)
      Avatar
      schrieb am 14.10.03 13:29:10
      Beitrag Nr. 22 ()
      #21

      Genau so ist es. GP macht dort Klamauk wo es sich finanziell für GP lohnt.

      Wenn die wirklich etwas gegen Umweltschwine tuen wollten, dan müssten die jeden Tag in China, Indien, Afrika oder sonstwo demonstrieren gehen !

      Tatsächlich gehen die aber vor allem dort auf die Barrikaden, wo die Umwelt im weltweiten Vergleich eh schon am saubersten ist, nämlich bei uns !

      In keinem anderen Land der Welt als D gibt es 5 verschiedene Mülltonnen, strengere Bauvorschriften und extrem strenge Grenzwerte für Luft und Wasser.

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 14.10.03 13:32:19
      Beitrag Nr. 23 ()
      ihr könnt euch ja von der
      noblen Konzernzentrale
      hier in Hamburg überzeugen






      aber nicht vergessen

      es sind ja die "Guten" :laugh: :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 14.10.03 13:36:38
      Beitrag Nr. 24 ()
      Erpressung durch GP:

      Insider berichten, dass bestimmte Industrieunternehmen Gelder zahlen um im Gegenzug von Kampagnen verschont zu werden.

      Nennt man so etwas dann Ablasshandel, Mafiamethoden oder wie ?

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 14.10.03 14:32:32
      Beitrag Nr. 25 ()
      18 000 für thilo bode ist eine bewusste fehlinformation,millionengehalt ist näher an der wahrheit.
      Avatar
      schrieb am 14.10.03 15:49:27
      Beitrag Nr. 26 ()
      um ca dm 18000 ging es vor 5-8 jahren, und nur für den deutsche vizekönig.
      zb gab es zu dieser zeit in dortmund noch eine städtische müllafuhr, die von einem beamten, mit schätze ich mal dm 6000,- monatsgehalt geleitet wurde.
      in der zwischenzeit wurde dieselbe in eine gmbh um gewandelt (städtisch und mit derselben mannschaft).
      die müllgebühren haben sich in dieser zeit ca verdoppelt, es gibt drei geschäftsfürer (von jeder etablierten partei einer), und der erste bezieht im jahr dm 1,5 mio.
      was die anderen beiden bekommen weiss ich nicht, ich schätze je nach wähleranteil
      Avatar
      schrieb am 14.10.03 16:26:07
      Beitrag Nr. 27 ()
      Zitat Greenpeace:"
      ...fehlte uns die Luft zum Atmen. Die Zeichen, daß unsere Blechkarossen schon zu zahlreich sind, spüren wir jeden Sommer - tränende Augen, Atembeschwerden, Kopfschmerzen: Sommersmog. Auf Dauer helfen nur autofreie Städte und Mobilität ohne Auto.

      Die Folgen fürs Klima sind jedoch nicht das einzige Problem der ungehemmten Mobilität. Die Autoflut macht immer mehr Menschen krank und verwandelt Städte in Betonwüsten. Der Autoverkehr belastet vor allem die Luft.

      Wir zahlen einen hohen Preis für den mobilen Fortschritt - und tragen an einer schweren Erblast für zukünftige Generationen. Greenpeace setzt sich deshalb für eine ökologische Verkehrswende ein, die den Autoverkehr auf ein umweltverträgliches Maß zurückschraubt. Zudem arbeitet Greenpeace an Lösungsprojekten wie beispielsweise dem SmILE: small, intelligent, light and efficient."


      Der Stil und die plumpe Verteufelung des Autos, ist auf einem ziemlich flachen Niveau. Mal eine Frage, wozu haben wir denn Kat`s unter dem Auto?
      Der Stil dieses Pamphlets ist beachtlich, geradeso als wenn die Oma dem Enkle die Geschichte vom "Der Wolf und die sieben Geislein" erzählte......



      Servus
      der
      Regierungswechsel
      Avatar
      schrieb am 14.10.03 16:28:27
      Beitrag Nr. 28 ()
      das ist einer der grössten skandale der nachkriegszeit.

      das umwandeln von öffentlichen anstalten ind gmbhs

      partner für berlin,olympia,stadtwerke,wohnungsgesellschaften,verkehrsbetriebe




      man sollte sich da mal umkucken,ich persönlich bezeichne JEDEN der im vorstand eines staatseigenen betriebs auf gmbh-basis
      arbeitet als raffgierig,anders geht es gar nicht.


      merke: geschäftsführer von landes/bundes/kommuneneigenen firmen = verbrecher
      Avatar
      schrieb am 14.10.03 16:32:24
      Beitrag Nr. 29 ()
      "Stern"-Dossier: "Greenpeace in der Krise: Die müden Krieger"

      In einem Hintergrundbericht kommt die Deutsche Illustrierte "Stern" in der Nummer 44/97 zum Schluss, dass nach vielen großen Siegen für die Umwelt Greenpeace schwer in Bedrängnis geraten sei. "Die Regenbogenkrieger haben mit Spendenschwund, einem bedrohlichen Mitgliederverlust, Umweltmüdigkeit und der Spaltung in Realos und Fundis zu kämpfen." Im folgenden, auf dem Internet zugänglichen Artikel geht der "Stern" auf die Frage ein, ob sich die Umweltorganisation selbst überlebt hat.

      Von Gerd Schuster, Stern

      Bei jedem Leichenbestatter ist die Stimmung besser als in der Zentrale von Greenpeace USA. In der gähnend leeren Rezeption mustert uns eine muffige Empfangsdame mißtrauisch. Man läßt uns lange warten - und dann abblitzen. Wir erhalten keine Informationen, wir dürfen nicht einmal die Büros sehen. Pressesprecherin Deborah Rephan, mit der wir verabredet sind, ist unabkömmlich. "Sie führt wichtige Anstellungsgespräche!" erklärt ein junger Greenpeacer, der uns abfertigen soll.

      Schlecht gelogen. Bei Greenpeace USA, dem noch vor wenigen Jahren größten und mächtigsten Landesverband der Regenbogenkämpfer, wird nicht eingestellt, sondern ausgemustert. Im September wurden alle elf Büros der Organisation mit Ausnahme der Geschäftsstelle in Washington geschlossen und 335 der 400 Umweltkämpfer vor die Tür gesetzt. In dem vierstöckigen Hinterhofgebäude aus Backstein und Beton im Gründerzeitstil an der U Street 1436, wo Greenpeace USA zehn Suiten angemietet hat, geht seitdem die Angst um. Viele der Aktivisten zittern, ob sie bleiben können oder ebenfalls den blauen Brief bekommen.

      Warum niemand mit uns reden will, erfahren wir später. Die neue Geschäftsführerin Kristen Engberg, vom obersten Greenpeace-Chef Thilo Bode zum Großreinemachen aus der internationalen Konzernzentrale in Amsterdam nach Washington beordert, hat einen Maulkorberlaß verhängt: Wer mit der Presse redet, fliegt.

      Das Verbot hat gute Gründe, denn die amerikanische Greenpeace-Filiale bietet ein Bild des Jammers. Schon seit Jahren leidet sie unter galoppierender Auszehrung. Zwischen 1991 und September 1997 sackte die Mitgliederzahl von mehr als 1,8 Millionen auf rund 450000 ab - ein Verlust von 76 Prozent. Die Spendeneinnahmen gingen von 65 Millionen (1991) auf 23 Millionen Dollar (1996) zurück. Die US-Überweisungen an Greenpeace International schrumpften notgedrungen von 10,3 Millionen (1991) auf 3,7 Millionen Dollar (1997), und für Aktionen mußte zuletzt die Washingtoner Portokasse herhalten.

      Der amerikanische Landesverband, dem noch 1991 mehr als ein Drittel aller Greenpeacer auf der Welt angehörte, geriet in einen Teufelskreis: weniger Aktionen - weniger Medienecho - weniger Spenden - weniger Aktionen. Die Geschäftsführung zog die Notbremse, als offenbar wurde, daß Greenpeace USA nach Verlusten von 2,6 Millionen Dollar im ersten Halbjahr 1997 im Frühjahr 1998 zahlungsunfähig gewesen wäre.

      Auch für das Mutter haus, den Weltkonzern Greenpeace, sieht es nicht gerade rosig aus: Die globale Mitgliederzahl ist von 4,8 Millionen (1991) auf 2,9 Millionen (Anfang 1997) gefallen - ein Minus von 40 Prozent. Nicht nur in den USA gingen die Fans stiften; sieben der zehn größten Greenpeace-Landesverbände verloren Mitglieder. Einen kleinen Zuwachs gab es nur in Österreich und der Schweiz. Spanien (plus 210 Prozent) ist unter den Top ten das einzige Boom-Land. 18 der 37 im Jahresbericht 1996 aufgelisteten Landes-Büros und -Stiftungen schrieben 1996 rote Zahlen. Sogar in Deutschland, seit dem Niedergang in den USA Primus, Krösus und Milchkuh der Bewegung, gingen Spendeneinnahmen und Mitgliederzahlen zwischen 1995 und 1996 um rund drei Prozent zurück.

      Anhängerschwund und Spendeneinbruch sind Symptome einer schweren Orientierungs- und Identitätskrise, die die Regenbogenkämpfer schüttelt. Die erfolgsverwöhnten Recken haben Probleme, sich in einer Welt zurechtzufinden, wo ihnen Kampagnenknüller mit Siegesgarantie nicht mehr in den Schoß fallen wie zu Zeiten der Dünnsäureverklappung in der Nordsee, des Mords an herzigen Robbenbabys, des kommerziellen Walfangs und der Atomtests. Heute müssen sie mit immer raffinierteren Gegnern, dem Publikum kaum noch erklärbaren Problemen wie Gen-Technik und einem rapiden Imageverfall fertig werden. Denn längst glaubt bei uns fast niemand mehr - wie noch im Herbst 1995 satte 69 Prozent der Befragten -, daß Greenpeace den Friedensnobelpreis verdiene.

      Der Politologe Thomas Schultz-Jagow, bei Greenpeace bis Herbst 1996 Koordinator der Atomkampagne, heute beim WWF in Frankfurt: "Greenpeace sucht schon seit Jahren seinen Kurs und versucht verzweifelt, an die glorreiche Vergangenheit anzuknüpfen. Zwar gibt es punktuell Erfolge, aber sie beruhen nicht mehr auf einer zusammenhängenden Strategie."

      Je offenbarer die Probleme werden, desto heftiger tobt der interne Zank in den Reihen des Protest-Multis. In einer Zeit, in der Kreativität mehr gefragt ist denn je, jagt eine lähmende Strategiedebatte zwischen Realos und Fundis die nächste. Zu Beginn seiner Amsterdamer Amtszeit als Geschäftsführer von Greenpeace International vergeudete Thilo Bode nach eigener Einschätzung 70 Prozent seiner Energie für die Schlichtung unnötigen Streits. Die Tendenz sei aber rückläufig. "Jetzt sind es nur noch 50 Prozent." Eine Leistung, geben doch selbst führende Greenpeacer zu, der interne Krach sei unausrottbar. "Selbst wenn Stalin oder Gandhi Greenpeace-Direktoren wären, würde der Zoff nicht aufhören", sagt der frühere internationale Aktionskoordinator Paul McGhee.

      Die Suche nach einer neuen Identität und dem Kurs für das nächste Jahrhundert wird Greenpeace durch ein Bündel von Problemen erschwert:

      - Umweltschutz ist so gut wie "out". 1990 erschien die Bewahrung der Natur 60 Prozent der Bundesbürger als größtes politisches Anliegen. 1995 waren es 46 Prozent, 1996 nur noch 28. Die Krise des Sozialstaates, Angst um Job und Rente haben die Ökologie aus dem Bewußtsein verdrängt. Der Umweltschutz ist unter den politischen Problemen auf den zwölften Platz abgesackt. So hat Thilo Bode denn auch eine "generelle Greenpeace-Müdigkeit in den klassischen Greenpeace-Ländern" festgestellt.

      - Die Medien, jahrelang treue Erfüllungsgehilfen bei allen Greenpeace-Triumphen, wurden der immer weniger originellen Aktionen müde. Die Jahrespressekonferenz von Greenpeace International im Juli 1997 war laut Bode "erstmals kaum besucht"; dafür gab es "viele zynische Fragen".

      - Die Organisation wurde immer schwerfälliger. Der Washingtoner Politologe Stephen D`Esposito, von Anfang 1994 bis Dezember `95 Bodes Vorgänger als Greenpeace-Oberchef in Amsterdam: "Aus Greenpeace ist eine Institution geworden, eine Fabrik an der Keizersgracht. Paßten die Entscheidungsträger früher in ein Schlauchboot, reicht heute kaum noch die `Rainbow Warrior`."

      - Je mehr sich die Greenpeace-Maschinerie aufblähte, desto geringer wurde der Anteil der Einnahmen, der in die Umweltarbeit wanderte. 1996 gab Greenpeace weltweit 65 Prozent seines Etats von knapp 146 Millionen Dollar für Spendensammeln, Öffentlichkeitsarbeit und Verwaltung aus, aber nur 35 Prozent für Umweltaktionen.

      - Das mißlungene Unternehmen von Mururoa macht Greenpeace zu schaffen wie eine verschleppte Grippe. Das Fiasko vor dem französischen Atom-Atoll hat die Organisation entzweit, sie viele Spitzenkräfte, Kreativität und Kampfkraft gekostet - und den Glauben, unbesiegbar zu sein. Folge: Die Angst vor großen Risiken hat sich eingeschlichen. D`Esposito: "Der allergrößte Fehler, den Greenpeace machen kann."

      Mitten in der Krise kommt die US-Pleite dem Greenpeace-Generalstab extrem ungelegen. Thilo Bode vertritt in einem internen Strategiepapier gar die Ansicht, daß der Kollaps des US-Büros die Zukunft der gesamten Organisation bedrohe. Er wertet das Fiasko als das "größte selbstverschuldete Desaster in der Geschichte von Greenpeace".

      Der Diplomvolkswirt deutet das Debakel so: In den Vereinigten Staaten habe man den traditionellen Konfrontationskurs zugunsten einer grün-sozialen Graswurzelbewegung ohne jeden PR-Wert aufgegeben. Das Spendensammeln von Tür zu Tür durch Drückerkolonnen sei kostspielig und unproduktiv gewesen und hätte schon vor Jahren eingestellt werden müssen.

      In den USA fühlt man sich ungerecht behandelt und von dem mächtigen Amsterdamer Deutschen bevormundet. Ein Campaigner, der bat, seinen Namen nicht zu nennen: "Was hier geschieht, ist eine feindliche Firmenübernahme." Härter geht Paul Bogart, bis 1996 Kampagnendirektor USA, mit Bode ins Gericht: Der wolle den amerikanischen Landesverband "niederbügeln". Ihm gehe es "nur um Kontrolle", denn eine Alternativ-Strategie habe er nicht zu bieten. Der 38jährige: "Standardisierung ist ein löbliches Management-Ziel, politisch aber eine Katastrophe. Bode versucht mit eiserner Faust in einem Land zu regieren, das er nicht versteht!"

      Doch dem blieb wohl keine andere Wahl als aufzuräumen; denn Greenpeace USA betrieb zuletzt eine fast unglaubliche Mißwirtschaft. Die Auslagen für Spendensammeln, Verwaltung und Öffentlichkeitsarbeit überschritten 1996 die Gesamteinnahmen um drei Prozent und machten 96,86 Prozent des Etats aus. Für Kampagnen blieben kümmerliche 3,14 Prozent übrig.

      Besonders muß den Greenpeace-Chef aber gewurmt haben, daß die strategische Eigenbrötelei der USA das Machtzentrum seiner Organisation lahmlegte. Jahrelang hatten die Landeschefs der USA, Deutschlands, der Niederlande und Großbritanniens mit raschen Entscheidungen auf Krisen reagiert. Nur so waren die Kampagnen um die Ölplattform "Brent Spar" und Mururoa denkbar gewesen. Bode mußte handeln, um Greenpeace vor einer bürokratischen Erstarrung durch lange Entscheidungswege zu retten.

      Der einstige Generalbevollmächtigte eines mittelständischen Düsseldorfer Metallunternehmens, der von 1989 bis 1995 als Geschäftsführer von Greenpeace Deutschland eine gute Figur machte, hat in Amsterdam einen Protest-Konzern vorgefunden, der trotz eines globalen Jahresetats von einer Viertelmilliarde Mark 25 Jahre lang fast wie ein Kegelverein geführt worden war. In einem internen Greenpeace-Dokument, das dem STERN zugespielt wurde, kritisiert Bode das "organisatorische, institutionelle und politische Unvermögen der Organisation, sich wie eine internationale Kampagnenorganisation professionell zu managen".

      Der Chaotenverein, in dem so lange kreativer Schlendrian geherrscht hatte, schien nicht daran interessiert, an deutschem Wesen und deutscher Gründlichkeit zu genesen. Der im Vergleich zu Amtsvorgängern wie David McTaggart farblose Bode, von seinen Gegnern gern als "Bilanzbuchhalter" verunglimpft, scheiterte nach seinem Antritt in Amsterdam im September 1995 mehrmals bei dem Versuch, das amerikanische Landesbüro zu einem Kurswechsel zu zwingen. Die Greenpeace-Familie schaute tatenlos zu, wie sich der ungeliebte deutsche Manager die Zähne ausbiß.

      Dabei ist Bode der mächtigste Greenpeace-Chef, den es je gab. Er hat nicht nur ein weitaus höheres Gehalt durchgesetzt als alle seine Vorgänger, sondern auch bisher nicht dagewesene Vollmachten. So kann er in Mitgliedsländern direkt intervenieren, und ohne seine Zustimmung kann kein Landesverband einen Geschäftsführer küren.

      Mit seinem Wechsel von Hamburg nach Amsterdam hat der 50jährige Greenpeace-Kaiser aus Herrsching am Ammersee den Realos in seiner Truppe zur Übermacht verholfen. Sie befürworten die Kooperation mit der Industrie, der man "Nachhilfe" in energiesparender und umweltschonender Technik erteilt. Die Fundis lehnen jede Zusammenarbeit strikt ab und beharren auf Konfrontation und Kampf. Zwischen beiden tobt eine erbitterte Fehde.

      Zwar sträubt sich Super-Realo Bode, in eines der beiden Lager eingeordnet zu werden; mit dem deutschen Aktionsleiter Harald Zindler, dem geistigen Vater der meisten technischen Greenpeace-Innovationen und für viele der mächtigste Mann der ganzen Organisation, verbindet ihn jedoch die Überzeugung, daß der Öko-Kühlschrank "Greenfreeze" und das Drei-Liter-Auto SMiLE der Industrie "viel unangenehmer sind als jede Blockade oder Demo".

      Der Fundi Paul McGhee wertet das als "Riesenirrtum": "Ein Auto zu verbessern ist keine Konfrontation, sondern ein Geschenk, das der Industrie langfristig zu überleben hilft." Im Vereinigten Königreich sei man "sehr wütend" über das SMiLE-Projekt der Deutschen gewesen; denn damit hätten diese die jahrelange Kampagne von Greenpeace UK für öffentliche Transportmittel und gegen Straßenbau und Blechlawinen torpediert - ohne die Briten vorher zu informieren. McGhee, der den Kampf zwischen Realos und Fundis als "Bürgerkrieg" beschreibt, sarkastisch: "Demnächst entwickelt Greenpeace wohl eigene `sichere` Atomkraftwerke."

      Auch Ulrich Jürgens, 1995 von Bode entlassener internationaler Greenpeace-Kampagnendirektor, kritisiert den verbesserten Renault-Mini: "Er steht für Ressourcenverbrauch, Menschengefährdung im Straßenverkehr und Verschlimmerung des Treibhauseffekts. Wo bleibt da der Umweltschutz?"

      Der Jurist und Kapitän auf großer Fahrt, der im Frühjahr 1995 die "Brent Spar"-Aktion durchboxte und leitete, wirft Bode vor, er habe Greenpeace von einer "unerschrockenen Kampforganisation, die immer ein Stachel im Fleisch der Industrie war", zu einem "Abenteuerspielzeugladen für angepaßte 40- und 50jährige" gemacht.

      Der Kämpfer Ulrich Jürgens, für D`Esposito schlicht "brillant", fehlt Greenpeace heute an allen Ecken und Enden. Er mußte für das Debakel von Mururoa, an dem er keine Schuld hatte, den Kopf hinhalten. Die gründlich vermasselte Operation, von Greenpeace mit zusammengebissenen Zähnen als Erfolg vermarktet, hat die Organisation nicht nur fast ihre gesamte Campaigner-Crème gekostet, sondern ungezählte Spendenmillionen und Mitglieder.

      Das Debakel war möglicherweise der entscheidende Wendepunkt im Schicksal des Protest-Multis. Weil die Katastrophe von Mururoa die größten Schwächen der Organisation schonungslos offenlegt, ist bis heute nur in Greenpeace-Kreisen genau bekannt, was wirklich geschah.

      Das Aktionsschiff "Rainbow Warrior II" sollte nach den Plänen der beiden deutschen Kampagnenchefs Jürgens und Schultz-Jagow in die Lagune der Atominsel dampfen und die Franzosen zwingen, es zu versenken - nach dem Bombenanschlag französischer Agenten in Auckland auf das erste Schiff dieses Namens quasi zum zweitenmal. Die Welt hätte aufgeschrien, der Glorienschein der Regenbogenkämpfer heller denn je gestrahlt, und alle Konten und Spendentöpfe wären übergelaufen.

      Aber es kam anders: Die neuseeländische Campaignerin Stephanie Mills ließ den Hubschrauber des Versorgungsschiffes "MV Greenpeace" gegen den ausdrücklichen Befehl von Kampagnendirektor Jürgens in die verbotene Zwölfmeilenzone starten. Die Shownummer brachte zwar starke TV-Bilder, gab der französischen Marine aber die Handhabe, beide Greenpeace-Schiffe zu kapern und die Operation im Keim zu ersticken.

      Schultz-Jagow, der Kampagnen-Koordinator seinerzeit: "Wir saßen im Büro auf Tahiti und hörten über die Standleitung, daß der Helikopter, der absolutes Startverbot hatte, ins Sperrgebiet flog. Da sahen wir uns an und sagten: `In ein paar Stunden ist alles vorbei!`" Wochen vor dem Debakel hatte Jürgens die eigenwillige Mills wegen Befehlsverweigerung und ständiger Eigenmächtigkeiten als Campaignerin abgesetzt und von der "Rainbow Warrior II" gewiesen. Doch die als extrem geltungssüchtig beschriebene Lady startete einen Schmutzfeldzug gegen die deutsche Führungscrew. McGhee: "In einer internen Mitteilung sprach sie von `Nazis, die im Stechschritt durch Tahiti marschierten`." Sie hatte Erfolg: Greenpeace International zwang Jürgens, die gemaßregelte Mills wieder an Bord zu lassen. Das Unheil nahm seinen Lauf.

      Nach dem Scheitern der Aktion zerfiel das Führungsteam. Jürgens wurde im September 1995 von Bode entlassen, weil er in einem Interview Kritik geübt hatte. Er ist seitdem arbeitslos. McGhee, 13 Jahre bei Greenpeace, erfuhr einen Monat später am Hoteltelefon, daß sein Job "weg" war. Schultz-Jagow mußte Ende Juni 1996 gehen, nachdem er gegen eine Abmahnung Bodes, ebenfalls wegen eines Interviews, juristisch Einspruch eingelegt hatte. Vom Mururoa-Team ist somit nur noch Stephanie Mills bei Greenpeace. Heute sucht Bode ("Ein guter Campaigner ist ein Juwel!") verzweifelt kreative Leute.

      Durch eine "Osterweiterung" nach Asien und Fußfassen in Südamerika will Bode Greenpeace langfristig von den wankelmütigen westlichen Geldgebern unabhängig machen. Für die neue Taktik versucht er ein Wunderding zu konzipieren, das es bisher nicht gab - die globale Einheitskampagne. Auf den Fidschi-Inseln soll sie genauso zünden wie in Finnland. Mit seiner Kreation will er in den Greenpeace-Olymp eingehen - und zwar nicht als grauer Buchhalter, dem Jürgens boshaft "das Charisma einer vollen Staubsaugertüte" bescheinigt, sondern als begnadeter Stratege.

      "Unmöglich!" sagt Paul Bogart. "Wir haben fünf Jahre an einer Globalstrategie gebastelt und erkannt, daß es sie nicht geben kann." Schultz-Jagow stimmt zu: "Um eine Kampagne weltweit wirkungsvoll zu machen, muß ihr Ziel dermaßen niedrig gehängt werden, daß sie wirkungslos werden muß. Greenpeace ist eben nicht Coca-Cola!"

      © Copyright STERN 1995 - 97

      STERN Homepage: http://www.stern.de



      Servus
      der
      Regierungswechsel
      Avatar
      schrieb am 14.10.03 16:45:25
      Beitrag Nr. 30 ()
      #28

      Warum werden diese ganzen GmbHs nicht einfach privatisiert ???


      Vermutlich, weil es dann keine Sesselpupserpöstchen mehr für abgehalfterte Politiker zu verteilen gibt...

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 14.10.03 16:49:47
      Beitrag Nr. 31 ()
      naja privatisierung ist der sinn

      oft wird auch rationalisiert am unteren ende.



      der skandal besteht darin ,das die manager nach der freien wirtschaft bezahlt werden,aber die besetzung erfolgt nach parteibuch und keinesfalls nach leistung


      ausserdem ist es absurd,einen theaterintendanten der 50 mio umsatz bei 50 mio miese macht so zu bezahlen
      wie nen geschäftsführer einer firma mit 50 mio umsatz (die natürlich gewinn macht)
      Avatar
      schrieb am 14.10.03 21:08:25
      Beitrag Nr. 32 ()
      #21
      Ich lebe von meiner Arbeit als Unternehmer. Bin allerdings ehrenamtlich bei GP aktiv.
      Klar gibt es weltweit genügend Probleme. Doch die Industrieländer sind trotzdem weltweit Umweltverschmutzer Nr. 1. Weil sie einfach wesentlich mehr Ressourcen verbrauchen. Wenn weltweit die Wälder abgeholzt werden, dann weil WIR Papier, Palmöl, Tabak.... usw. verbrauchen. Also müssen wir bei uns demonstrieren.
      Wenn in Russland die Landschaft mit Öl versaut wird, weil wir dieses Öl importieren, müssen wir HIER gegen die Firma Elf demonstrieren.
      Es gibt noch genügend andere Beispiele.
      Was in England abläuft, weiß ich nicht. Mir geht es um Greenpeace Deutschland.

      Das Greenpeace versucht, Spenden zu erhalten ist doch vollkommen legitim. Andere verkaufen Waffen, um Geld zu verdienen. Greenpeace schützt dafür die Umwelt.

      Wer meint, Greenpeace geht nur auf Konfrontation, hat ein Brett vorm Kopf. Wie sonst könnte ihm entgangen sein, daß Greenpeace z. B. öffentlich darauf hinweist, daß es in verschiedenen Baumärkten umweltfreundliches Holz gibt. GP-Video-Spots laufen in OBI-Baumärkten.


      #22

      Umweltschweine in Afrika, China?? Wie blind muß man sein, um sowas zu behaupten. Wenn alle Afrikaner und Chinesen unseren Lebensstandard hätten, würde z. B. Benzin innerhalb kürzester Zeit 3 Euro kosten, weil es dann ziemlich knapp wäre. Ganz zu schweigen vom Steak, Wasser....


      #23

      Ich weiß nicht, was Du unter nobel verstehst. Ich würde sagen, ein ganz normales Bürogebäude. Abgesehen von der tollen Solaranlage am Lager.
      Avatar
      schrieb am 15.10.03 10:43:40
      Beitrag Nr. 33 ()
      #32

      Dann fahr doch mal selber hin, nach China, Indien oder Afrika.

      Jammer uns aber anschliessend nicht die Ohren voll, Du hättest es dort vor lauter Gestank und Abgasen kaum ausgehalten...

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 15.10.03 10:55:51
      Beitrag Nr. 34 ()
      es geht ja auch nicht um das ziel umweltschutz,das was sich mctaggert mal ausgedacht hat,macht ja sinn.


      es geht darum das es wie in jeder bewegung ist ob politisch,kirchlich,umwelttechisch,kaum haben die glücksritter und pfründejäger das ruder übernommen wirds uneffektiv.


      ich kann nur wiederholen,ein herr bode,der drei jahre im mittestand gearbeitet hat,dann aber nur noch in staatlichen institutionen (die berühmten halbstaatlichen gesellschaften) hatte nur ein oberflächliches interesse an umwelt.

      primär gings um geld und um seinen persönlichen wohlstand---kaum ist er aus dem job raus,hört er ein jahr in berlin vorlesungen (bissl schöngeistiges).jetzt geht er mit foodwatch an den staat

      und versucht erneut mit binsenweisheiten zu landen (inzwischen dürfte es ihm wohl eher um gewissensberuhigung gehen)

      warum sollte ich solche leute,die viel mehr energie verbrauchen als ich unterstützen? 95 prouent für aktionen und verwaltung?

      interessant war die medienkampagne gegen cap anamur vor einiger zeit,beschuldigt wurde der chef,weil er müllwagen gekauft hatte im kosovo

      die angeblich unnütz waren....cap anamur ist die einzige organisation die ihren chefs keine statussymbole finanziert

      und wirklich idealistisch arbeitet.sowas unterstütze ich auch ,aber selbst "brot für die welt"-leute gehen kreischend

      auf die strasse wenn arbeitsplätze gestrichen werden sollen,das ist beschämend.
      Avatar
      schrieb am 15.10.03 10:59:24
      Beitrag Nr. 35 ()
      #34

      Die Leute bei "Menschen für Menschen" kassieren vermutlich auch keine Millionengehälter so wie die Typen von Greenpeace.

      Ich finds ja okay, wenn eine Firma wie Greenpeace einen Weg gefunden hat, mit der Dumheit der Leute Geld zu verdienen, aber muss der Staat so etwas als "gemeinnützig" ansehen ?

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 15.10.03 11:05:03
      Beitrag Nr. 36 ()
      naja der staat sind die menschen.


      ich hab festgestellt,wenn ich jemand erklären will das jemand der bei der kirche ,beim staat,oder bei gemeinnützigen organisationen arbeitet weniger geld verdienen soll,bzw

      eine sozialere einstellung an den tag legen soll,ernte ich unverständnis.


      es gilt eben als scheissegal was man macht,ist geradezu schick unter jungen absolventen in "NGO"s zu gehen (UNO etc) und dort

      erstens karriere zu machen,ne menge asche zu kassieren,und das beste,man kann auf die bösen konzerne schimpfen die ja nur mehr kapital raffen wollen

      (in der realität kämpfen sie inzwischen um gewinne für kleinaktionäre bzw nen erträgliches einkommen für den fliessbandarbeiter).

      tägliche realität: umweltmanager mit millionengehalt prangern konzerne an und deren kunden und mitarbeiter,die aufgrund ihrer sozialen situation sich nicht

      aussuchen können wo sie arbeiten bzw was sie kaufen...
      Avatar
      schrieb am 15.10.03 12:59:26
      Beitrag Nr. 37 ()
      der unterschied zwischen deuschland und zb den niederlanden (hier kenne ich mich aus) ist der, dass in nl ehrenamtlich=ehrenamtlich ist, dh auch keine sogenannte aufwandsentschädigung, die bezahlen sogar ihre strassenbahnkarte selbst
      in deutschland kenne ich fälle im bekanntenkreis, da lebt jemand vom sozialamt (ist natürlich in einer bestimmten partei) arbeitet ehrenamtlich füer eine soziale organisation, und bekommt eine kostenpauschle von 550,-€ bis zu 800,-€, natürlich steuerfrei und nicht anrechenbar bei der stütze.
      in nl kostet daher ein altenheimplatz nur 2500,- gulden.
      die volksrente für einen 65-järigen, der wenigstens 15 jahre in nl gearbeitet hat beträgt 2200,-€.
      der krankenkassenbeitrag für enen selbstständigen (gilt für einen wohnort bis zu 50 km jenseits der grenzen) bertägt 150 gulden.
      ein laufwagen für ältere, für den die kassen in d 1250,-dm (wegen der zulassung) berappen koste in nl 250 gulden und wird von der kasse komplett bezahlt.
      (alle preise von 2001)
      ach so, ich vergass zu sagen, dass ein zahnarzt ( hab einige freunde dort) etwa ein drittel von dem deutschen verdient
      ausserdem sind die lohn und ek szeuern niedriger, und der staat nimmt fast keine kredite auf.
      liegt das evtl an den besseren politikern
      Avatar
      schrieb am 15.10.03 14:23:02
      Beitrag Nr. 38 ()
      #37

      Ich frag mich, wo gibt es schlechtere Politiker als diese Rot-Grünen Chaoten ?

      Von Bananenrepubliken und Militärdiktaturen mal abgesehen...

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 15.10.03 14:24:53
      Beitrag Nr. 39 ()
      #37

      "...ach so, ich vergass zu sagen, dass ein zahnarzt ( hab einige freunde dort) etwa ein drittel von dem deutschen verdient..."

      Das gehört wohl zu den Wahrheiten, die in D niemand hören will.

      Abgesehen davon, dass in D auch Lehrer, Facharbeiter, Professoren und viele andere wesentlch mehr verdienen als in unseren Nachbarländern...


      :mad:
      Avatar
      schrieb am 15.10.03 14:27:43
      Beitrag Nr. 40 ()
      @ rohrberg


      ich glaube das liegt auch an den menschen und dem unsäglichen anspruchsdenken hier.

      wie ist das in holland mit lohnforderungen bzw bei vergabe von managerposten an altpolitiker etc?

      ich war zwar lange nicht mehr dort,hab aber das gefühl gehabt die haben den sinn von realität noch nicht

      verloren (jeder deutsche abgeordnete und gelernte lehrer hält sich ja für unterbezahlt (und meint das ernst) weil

      ja wirtschaftsbosse (die natürlich ne ganz andere laufbahn haben) mahr verdienen....
      Avatar
      schrieb am 15.10.03 14:30:59
      Beitrag Nr. 41 ()
      #40

      Ich habe gelesen, neulich gab es in Holland sogar einen Käufer-Streik bzw Boykott bei einer Supermarktkette, weil deren Oberchef sich trotz miserabler Zahlen und trotz Massenentlassungen sich ein Millionengehalt genehmigte...

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 15.10.03 15:54:58
      Beitrag Nr. 42 ()
      ICH VERGASS NOCH ZU SAGEN, DASS IN NL DIE BRUTTOLÖHNE FÜR NORMALE ARBEITEN WIE HANDWERK,BÜROTÄTIGKEIT USW ETWAS NIEDRIGER SIND, NETTO ABER IN ETWA DEN DEUTSCHEN ENTSPRECHEN.
      DAFÜR GIBT ES ABER FÜR JUNGE, WACHE LEUTE MIT EINER GUTEN AUSBILDUNG OFT SEHR SCHNELLE AUFSTIEGSMÖGLICHKEITEN, AUCH IN GROSSEN FIRMEN.
      Avatar
      schrieb am 15.10.03 16:04:56
      Beitrag Nr. 43 ()
      Hamburg/Miami (mir) - Für den unermüdlichen Einsatz zum Erhalt des tropischen Regenwaldes in Brasilien erhielt Greenpeace von der Europäischen Union und der brasilianischen Regierung höchstes Lob. Von der US-Regierung unter Präsident George W. Bush kommt jedoch eine Vorladung vor Gericht.

      Zum ersten Mal in der US-amerikanischen Geschichte wird damit eine Organisation für die Wahrnehmung ihrer verfassungsmäßig garantierten Rechte von Washington strafrechtlich verfolgt. Dagegen hat Greenpeace Inc., das angeklagte Greenpeace-Büro in den USA, nun Rechtsmittel eingelegt.

      Greenpeace Inc. erklärte in einem Antrag bei dem zuständigen Gericht in Miami, dass das US-Justizministerium eine selektive Strafverfolgung betreibe. Die Umweltorganisation wurde herausgepickt, weil sie erfolgreich gegen die umweltgefährdende Politik der Bush-Regierung arbeitet. Rechtsexperten und Historiker halten die Strafanklage für fragwürdig.

      Hintergrund: Im April 2002 waren zwei Greenpeace-Aktivisten an Bord des Frachters "Jade" geklettert, der sich einige Kilometer vor der Küste des US-Bundesstaates Florida befand und illegal aus dem Amazonas-Regenwald exportiertes Mahagoniholz geladen hatte. Sie hatten ein Transparent dabei mit der Aufforderung: "Präsident Bush, stoppen Sie den illegalen Holzeinschlag!". Die friedfertigen Aktivisten wurden festgenommen, für ein Wochenende eingesperrt und angeklagt. Zwei Monate später erhielten sie ihr Urteil - die Strafe war mit dem Haftwochenende abgegolten.

      Doch damit war dieser Fall von zivilem Ungehorsam für die Bush-Regierung noch nicht erledigt: 15 Monate nach der Greenpeace-Aktion vor der Küste Floridas reichte das Justizministerium Strafanzeige bei einem Gericht in Miami ein.

      Die Ankläger hatten die verstrichene Zeit genutzt, um ein obskures Gesetz aus dem 19. Jahrhundert auszugraben, das nach Recherchen der New York Times zuletzt im Jahre 1890 bei Gericht angewandt wurde. Das Gesetz verbietet das unerlaubte Betreten eines Schiffes und diente dem Schutz von Seemännern vor allzu aufdringlichen Werbern, die sie manchmal mit Alkohol, manchmal mit Gewalt in ihre Pensionen locken wollten.

      "Für eine solche Strafverfolgung gibt es keinen Präzendenzfall in der amerikanischen Geschichte", erklärte John Passacantando, Geschäftsführer des Greenpeace-Büros in den USA. "Noch nie hat unsere Regierung eine Organisation dafür in einen Strafprozess verwickelt, dass Unterstützer der Organisation ihr Recht auf freie Meinungsäußerung wahrgenommen haben. Sollte diese Anklage erfolgreich sein, dann würde der friedliche Protest - eine uramerikanische Tradition seit der Boston Tea Party bis hin zu den modernen Menschenrechtsbewegungen - zu einem weiteren Opfer der Attacke auf die Bürgerrechte durch Bundesgeneralanwalt John Ashcroft."

      "Anstatt Greenpeace dafür bestrafen zu wollen, dass die Organisation auf den illegalen Schmuggel hingewiesen hat, sollte unsere Regierung lieber die Schmuggelware abfangen und die Schmuggler verfolgen", fordert Passacantando.

      Ein möglicher Prozess könnte noch in diesem Herbst beginnen. Als Strafe kommen fünf Jahre Bewährung und bis zu 20.000 US-Dollar in Betracht. Durch eine Verurteilung wäre der steuerrechtlich relevante Status der Gemeinnützigkeit gefährdet. Außerdem müsste Greenpeace während der Bewährungsfrist die Regierung über alle seine Aktivitäten unterrichten.


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      Avatar
      schrieb am 15.10.03 16:15:23
      Beitrag Nr. 44 ()
      Wie der britische Observer am Sonntag berichtete, beschränken sich die Wirklichkeitsanpassungen der Bush-Regierung an ihre politischen Ziele nicht nur auf die Außen- und Sicherheitspolitik.

      Emails und interne US-Regierungsdokumente belegen, daß die US-Regierung ebenfalls alles daran setzt, das Problem der Klimaveränderung für nicht existent zu erklären. Umweltschutzorganisationen dürften sich durch den Bericht in ihren Anschuldigungen, daß US-Präsident George W. Bush einseitig im Sinne der Ölindustrie handelt, bestätigt sehen.

      Die dem Observer vorliegenden Informationen belegen, daß die US-Regierung sogar direkt gegen die US-Umweltbehörde EPA und vermutlich auch die damalige Leiterin, Christine Whitman, vorgegangen ist.

      Eine Email vom 3. Juni 2002 zeigt, daß Beamte des Weißen Hauses mit dem Competitive Enterprise Institute (CEI), einer Lobbygruppe der Ölindustrie, zusammenarbeiteten, um einen Bericht der EPA herunterzuspielen, der sich mit der Erderwärmung auseinandersetzte. In der von Myron Ebell, einem Direktor des CEI, an Phil Cooney, den Stabschef des Weißen Hauses gesandten Email schreibt Ebell:

      "Danke für den Anruf und das Ersuchen um unsere Hilfe."

      In der Email werden eine Reihe von Möglichkeiten aufgezählt, wie der Bericht der EPA heruntergespielt werden könnte und wie man Mitarbeiter der EPA, einschließlich der damaligen Leiterin Christine Whitman, loswerden könnte.

      Das CEI hat eine andere Klimaforschungsbehörde der US-Regierung wegen den von dieser vorgelegten Beweisen für die Erderwärmung verklagt. Die Enthüllung der Dokumente und Emails hat jetzt zu Forderungen nach einer Untersuchung geführt, ob die US-Regierung und das CEI den Rechtsstreit abgesprochen haben.

      Der Justizminister des US-Bundesstaates Connecticut, Richard Blumenthal, sagte: "Diese Email deutet darauf hin, daß es eine geheime Initiative der Regierung gibt, einen Rechtsstreit gegen sich selbst zu inszenieren um so zu versuchen, einen offiziellen Bericht der US-Regierung über die Gefahren der Erderwärmung zu diskreditieren."

      Die Anschuldigungen wurden von Beamten des Weißen Hauses als auch vom CEI bestritten.

      Andere dem Observer vorliegende Dokumente zeigen, daß das Weiße Haus versucht, Forschungsergebnisse, die die Erderwärmung belegen, zu unterdrücken. Ein vier Seiten langes internes Memo der EPA besagt, daß Bushs Mitarbeiter auf tiefgreifenden Änderungen in dem Abschnitt der Umweltstudie der EPA bestanden, der sich mit dem Klimawandel beschäftigte.

      Mehrere Passagen, beispielsweise über die Auswirkungen der Erderwärmung auf die Umwelt und die menschliche Gesundheit, wurden gelöscht und in zahlreichen Fällen wurden Worte wie "möglicherweise" und "vielleicht" eingefügt. Dies führte zu der Beschwerde der EPA, daß "Unsicherheit eingefügt wird, wo es tatsächlich keine gibt."

      Die Änderungen führten schließlich dazu, daß die EPA den kompletten Bereich des Berichts, der sich mit der Erderwärmung befaßte, aus der Veröffentlichung des Berichts entfernte, was für die US-Regierung sicherlich kein unangenehmes Ergebnis war.

      Die damalige Leiterin der EPA, Christine Whitman, hat im Mai diesen Jahres ihren Rücktritt eingereicht, weil es für sie "an der Zeit war, wieder zu ihrem Ehemann zurückzukehren."

      Die resultierende Botschaft ist dabei eindeutig. Wem sein Arbeitsplatz lieb ist, der sollte es sich zwei Mal überlegen, einen Standpunkt zu vertreten, der von dem der US-Regierung abweicht.

      Es ist also kaum zu erwarten, daß in Zukunft noch einmal eine US-Behörde versuchen wird, auf die Problematik der Erderwärmung - oder ein anderes mißliebiges Thema - einzugehen.
      Avatar
      schrieb am 17.10.03 07:02:58
      Beitrag Nr. 45 ()
      Für alle, die meinen bei Greenpeace verdient man zu gut.

      Alles nachzulesen auf der Homepage von Greenpeace:

      Die Rahmen- und die Arbeitsbedingungen
      Gehalt bei Greenpeace
      Bezahlt wird nach einem eigenen transparenten Greenpeace-Gehaltssystem, das sich auf die Stellenbewertung anhand der Stellenbeschreibungen bezieht und individuelle Absprachen ausschließt. Dem Gehaltsmodell liegt der Leitgedanke zugrunde, dass Mitarbeiter/innen der unteren Gehaltsgruppen in der Regel ein im Vergleich überdurchschnittliches Gehalt bekommen, während das Gehalt der Mitarbeiter/innen der oberen Gehaltsgruppen unterhalb des Niveaus liegt.

      Greenpeace zahlt darüber hinaus freiwillige Sozialleistungen, bei denen soziale und ökologische Kriterien besonders berücksichtigt werden: volle Erstattung der Fahrkosten für ÖPNV, betriebliches Kindergeld etc.

      Da Greenpeace als gemeinnütziger Verein in erster Linie Spenden von Förderern bekommt, wird sorgsam und respektvoll mit den Spenden umgegangen. Die Höhe der Gehälter ist angemessen, liegt aber im gesellschaftlichen Vergleich geringfügig unter dem Durchschnitt.

      Arbeitsort und Arbeitszeiten
      Greenpeace fordert und fördert eine hohe Flexibilität und Mobilität der Mitarbeiter/innen. Dennoch ist der gemeinsame Arbeitsort in Hamburg, bzw. für die Politische Vertretung in Berlin. Das fördert das persönliche Kennen, die Zusammenarbeit von Teams und verbindet im WIR-Gefühl.

      Greenpeace fördert sehr differenzierte Arbeitszeitmodelle (Teilzeit, Altersteilzeit, Blockzeiten), um die Kreativität und die Arbeitsqualität zu erhöhen und um eine größere Flexibilität sowie einen Ausgleich von "Stressphasen" zu erreichen. Gleichzeitig entspricht dies dem Wunsch von Mitarbeiter/innen nach größerem Ausgleich zwischen Arbeit und Freizeit.

      Arbeitsplatz und Ausstattung Greenpeace gewährleistet im Rahmen ökologischer und ökonomischer Grundsätze eine gute Arbeitsplatzausstattung.

      Die Vergabe von Arbeitsplätzen und -räumen erfolgt nach Arbeitsanforderungen und Teamzusammensetzung. Statussymbole gibt es nicht. Jeder Mitarbeiter hat eine technische Ausstattung, die die Arbeit in einem Intranet als auch Kontakte nach außen möglich macht (PC mit Software und die Möglichkeit des Internet-Zugangs).

      Fazit:
      Alle diese personalpolitischen Maßnahmen unterstützen die Mitarbeiter/innen bei der Erreichung der Greenpeace-Ziele. Ihre Leistungen tragen entscheidend zur Weiterentwicklung und zum Erfolg von Greenpeace bei.

      Stand: 25.6.2003


      Es gibt auch eine Gehaltsliste auf der HP. Bereichsleiter verdienen ca. 4500 Euro. Geschäftsführer ist nicht aufgeführt. Aber bis zu einem Millionengehalt, wie es einige hier behaupten, fehlt noch einiges.
      Außerdem hat Greenpeace als Organisation ein sehr
      gutes Zeugnis bekommen bei einem Vergleich von Öko-Test.

      Zu #29

      Ein sechs Jahre alter Bericht? Was soll der noch zur Sache beitragen?
      Avatar
      schrieb am 17.10.03 07:58:49
      Beitrag Nr. 46 ()
      an bäcker

      für alle die meinen unsere regierung ist dumm.

      nachzulesen auf der homepage der regierung.
      Avatar
      schrieb am 17.10.03 08:17:55
      Beitrag Nr. 47 ()
      @Bäcker

      Ich will DEINE ehrenwerten Absichten nicht in Abrede stellen. Als Realist gerate ich aber immer mit eurer Technologiefeindlichkeit in Konflikt.
      Unumkehrbar ist in meinen Augen der Wunsch, nein richtiger, der Zwang zur Mobilität um Milliarden von Menschen in Lohn und Brot zu bringen, was unweigerlich nach jetzigen Standards zu der Verschmutzung führt die von euch beklagt wird. Die von euch propagierte Totalverweigerung würde zu einem Sinken des Lebensstandards in den Erstweltländern führen, was in den Augen mancher ja noch akzeptabel sein mag. Nicht akzeptabel ist es, den Drittweltländern den Weg aus der Armut zu verweigern, der nur über einen erhöhten Energieverbrauch führen kann.
      Bei immer knapper werdenden Ressourcen wird eine Verweigerungshaltung letztendlich in die Katastrophe führen da Verteilungskämpfe unausweichlich sind, in kleinerem begrenztem Rahmen finden sie ja jetzt schon statt. Ihr wollt ja auch kein Blut für Öl.
      Was bleibt, ist ein Technologiewechsel der auch den Zwang zur Mobilität berücksichtigt. Hier wäre der Wasserstoff, die bei BMW und Mercedes schon bis zur Serienreife entwickelt wurde, nicht nur eine technische Alternative sondern ein riesiger Schritt vorwärts, der als Nebeneffekt auch dem kümmernden Industriestandort Deutschland wieder einen echten Schub geben könnte. Ich habe selber so ein Ding (7er BMW) im Rahmen der EXPO-Wanderaustellung "Clean Energy" gefahren.
      Nur einen "kleinen" Haken hat die Sache! Um Wasserstoff in ausreichenden Mengen produzieren zu können (Ein BMW verbraucht im Moment noch ca 30ltr. Wasserstoff auf 100 Km) braucht man effektive Energien. Fossile Energien wie Öl, Kohle, Gas verbieten sich aus naheliegenden Gründen von selbst. Alternative Energien wären nicht einmal ansatzweise in der Lage diesen zukünftigen Energieverbrauch bereit zu stellen.
      Was bleibt ist die Atomenergie! Ich will die damit entstehenden neuen Probleme garnicht in Abrede stellen. Nur diese Probleme sind technisch alle lösbar, wenn man nur will und sich nicht in Zukunftsängsten vergräbt.
      Wenn ihr es ehrlich mit der Umwelt meinen würdet, müsstet ihr Vertreter der Atomenergie sein, keine Gegner. Leider hätte das für euch den absolut unerwünschten Nebeneffekt auf Wörter wie "Hiroshima", "Tchernobyl" oder "Terroristengefahr" verzichten zu müssen, die jedem Unbedarften Schauer des Entsetzens über den Rücken jagen und somit zu einer wunderbaren Gelddruckmaschine werden.
      Avatar
      schrieb am 17.10.03 09:20:35
      Beitrag Nr. 48 ()
      Ich hätte nicht gedacht, dass irgendwann mal in diesem Land wieder eine echte Atomdiskussion aufkommen würde.

      @SEP : Du machst es dir sehr leicht: Die einzig echte Alternative der Energiegewinnung (Verbrennung fossiler Energie) droht im Worst-Case-Szenario, von dem es durchaus ein Beispiel gibt (Venus), schlicht die gesamte belebte Erde zu vernichten.

      Selbst ein feister GAU, der Tschernobyl eben nicht war (die radioktive Suppe ist kaum ins Grundwasser geraten; vom "Super-Gau" mal zu schweigen), würde letztendlich nur lokalen Schaden bewirken, so schlimm das für die dort Ansässigen auch sein mag.

      Aber die Angst-Industrie, zu der Greenpeace gehört, hat in diesem Fall ganze Arbeit geleistet, denn nichts ist der Tat leichter manipulierbarer als ein verängstigter Mensch.
      Egal, ob es um Kreuzrittermissionen, "levitiertes" Wasser, ,Magnetfelddecken oder "verstrahltes Molkepulver handelt.
      Avatar
      schrieb am 17.10.03 11:16:31
      Beitrag Nr. 49 ()
      Würde man den Gau versichern, so wäre die Atomenergie die teuerste Energie von allen Varianten.
      Es muß ansich in Deutschland alles versichert sein, was in einen Haftpflichtbereich fällt. Der Gau ist nicht Haftpflichtversichert, weil zu teuer.
      Avatar
      schrieb am 17.10.03 12:14:17
      Beitrag Nr. 50 ()
      Vor dem Treibhauseffekt wirst du dich auch nicht versichern können. Und dessen Nebenprodukte lassen aktuell die Provisionen kräftig steigen.
      Avatar
      schrieb am 17.10.03 12:14:17
      Beitrag Nr. 51 ()
      Vor dem Treibhauseffekt wirst du dich auch nicht versichern können. Und dessen Nebenprodukte lassen aktuell die Provisionen kräftig steigen.
      Avatar
      schrieb am 17.10.03 14:57:38
      Beitrag Nr. 52 ()
      Gegen Überschwemmngen, Windhosen usw. ist eine Versicherung möglich und gerade noch bezahlbar.
      Avatar
      schrieb am 19.10.03 18:23:22
      Beitrag Nr. 53 ()
      Tony Blair beugt sich der Macht der Vögel und der Schmetterlinge

      Eine neue britische Studie belegt, dass der Anbau genetisch veränderter Nahrungsmittel der Artenvielfalt schadet. Nun ändert die Regierung Blair ihren Kurs.

      VON PETER NONNENMACHER (LONDON)



      Vorerst wird es in Großbritannien keinen kommerziellen Anbau genetisch veränderter Nahrungsmittel geben: Nach mehreren Studien sieht sich die der Genmanipulation (GM) freundlich gesonnene Regierung Blair zum taktischen Rückzug gezwungen. Gegen die Macht der Schmetterlinge, der Umweltschützer und der misstrauischen Konsumenten kommt auch der techno-begeisterte Labour-Premier nur schwer an.

      Die jüngste, regierungsamtliche Studie, deren Ergebnisse am Freitag in der Fachzeitschrift Science veröffentlicht wurden, war die bislang größte ihrer Art. Sie basierte auf dreijährigen Untersuchungen der Konsequenzen des GM-Anbaus auf die Natur - auf 273 Test-Feldern quer durchs Königreich.

      Die Studie ergab, dass der Anbau von genetisch verändertem Raps und Zuckerrüben und die Anwendung entsprechender Schädlingsbekämpfungsmittel in weitem Umkreis weniger Kräuter und Unkräuter gedeihen ließen als unmodifizierter Raps und Rüben. Damit werde Vögeln und Schmetterlingen die Lebensgrundlage entzogen, die biologische Vielfalt auf den Versuchsfeldern verarme. Zum gegenteiligen Ergebnis kam die Studie bei GM-Mais. Die an der Studie beteiligten Wissenschaftler räumten aber ein, dass ihre Tests hier hinter der aktuellen Entwicklung herhinkten - der Versuch mit traditionellem Mais bediente sich des Schädlingsbekämpfungsmittels Atrazin, das dank neuer EU-Regeln binnen 18 Monaten verschwinden wird.

      Bislang hatten Premier Blair und führende Minister die biotechnologische Revolution im Ernährungssektor nachdrücklich unterstützt und deren Kritiker gern als "Fortschrittsfeinde" abgetan. Vor allem Blair bestand immer wieder darauf, dass Großbritannien "den Anschluss an die internationale Entwicklung nicht verlieren" und sich nicht mit dem GM-Vorreiter USA anlegen dürfe. Bereits zwei andere Studien hatten aber Fragen zur Regierungspolitik aufgeworfen. Eine kabinettsinterne Studie zog den wirtschaftlichen Nutzen des GM-Anbaus in Zweifel; eine landesweite Umfrage enthüllte akute Bedenken der Bevölkerung gegen die Produktion von "Frankenstein Food".

      Nach der Publikation der jüngsten Studie am Freitag musste Umwelt-Staatssekretär Elliot Morley einräumen, dass der Anbau der veränderten Pflanzen offenbar "schwerwiegende Folgen für die Vogelwelt" habe. Er könne sich "kaum vorstellen, dass europäische Regierungen diese Resultate ignorieren können". In Großbritannien selbst sei man "wohl noch ein ganzes Stück vom kommerziellen Anbau entfernt".

      Vorsichtiger drückte sich Handelsministerin Patricia Hewitt aus. Sie beharrte darauf, die Regierung sei "weder für noch gegen GM". Zwar wolle man "die menschliche Gesundheit und die Umwelt schützen" - aber gleichzeitig gelte es, "Verbrauchern eine echte Wahl zu geben". Diese mahnte am Freitag auch die biotechnologische Industrie der Insel an. Sie verlangte von der Regierung, mit dem GM-Anbau "endlich voranzumachen".

      Auch die Umweltschutz-Lobby Friends of the Earth fordert die Regierung zum Handeln auf: "Nun hat man uns bestätigt, dass GM-Anbau der Umwelt schadet, wirtschaftlich keinen Sinn macht und zutiefst unpopulär ist. Tony Blair muss sich dem Druck der USA entziehen - und Britannien zur GM-freien

      D:Neuste NachrichtenFrankfurter Rundschau online.htm
      Avatar
      schrieb am 20.10.03 07:06:02
      Beitrag Nr. 54 ()
      @Kaperfahrer

      Mit #47 hast Du dahingehend recht, daß Wasserstoff eine Alternative wäre (wenn auch nur eine Teillösung). Aber nicht mit Atomenergie erzeugt. Es stellt sich die Frage, wessen Befürworter sind technologiefeindlich? Die der Atomenergie, die es schon lange gibt, aber dessen Entsorgungs-und Sicherheitsproblem bis heute nicht gelöst ist? Oder die Freunde der EE, die soviele Möglichkeiten aufzeigen, die es gibt? Diese Möglichkeiten sind Dir wahrscheinlich alle bekannt, aber anscheinend bist Du technologiefeindlich.
      Ich war mal bei einem Vortrag von Ludwig Bölkow (ist Dir möglicherweise bekannt, aber wohl nicht als Umweltschützer). Er fordert, Wasserstoff in der Sahara mit Solarenergie zu erzeugen und über die vorhandenen Gasleitungen zu uns zu schicken.

      Du bezeichnest Dich als Realist und träumst noch heute von der sicheren Atomenergie.
      Ich füge jetzt noch einen Artikel ein, in dem es auch um eine neue Technologie geht. Am Ende stellt sich die Frage, ob neue Technologien automatisch gut sind!



      Trojanisches Pferd des Atomkrieges

      + 15.10.2003 + Das Ziel ist die Organisierung einer Kampagne, die die Ächtung von Uranwaffen und deren Klassifizierung als Massenvernichtungswaffen zur Folge haben soll. Seit Jahren ist die Welt mit der Tatsache konfrontiert, dass die U.S und britische Regierung ihre Waffensysteme mit Uran aufrüsten und weiterentwickeln. Mit diesen radioaktiven Waffen werden die Grenzen zwischen konventionellen und atomaren Waffen verwischt und werden vollends unkenntlich. Etliche Länder, darunter auch die BRD haben DU Waffen (Depleted Weapons) in ihren Arsenalen - weltweit werden sie inzwischen auch gebraucht weiterverkauft.

      Ramsey Clark, früherer Generalstaatsanwalt der U.S.A. schreibt dazu: „DU Waffen sind keine konventionellen Waffen. Sie sind hoch toxische und radioaktive Waffen. Alle internationalen Gesetze über Kriegsführung versuchen die Gewalt in Schlachten zu begrenzen und den Gebrauch von besonders grausamen und ungezielten Waffen konsequent vorzubeugen … Durch ihre anhaltende Grausamkeit und die unvorhersehbaren tot bringenden Auswirkungen verletzen DU Waffen internationale Gesetze. Sie bedrohen die jetzige Zivilbevölkerung und die der kommenden Generationen.“

      Durch den Druck der Öffentlichkeit war das Militär gezwungen zuzugeben, dass eine riesige Menge von Uran in Waffen (320 t DU), die zum ersten Mal 1991 im Südirak groß eingesetzt wurden; (in Bosnien 3 t und in Serbien und im Kosovo 10 t) Zuverlässige unabhängige Forscher glauben, dass 1000 t Uran während der Bombardierung Afghanistans zum Einsatz kamen und mindestens die gleiche Menge Uran im letzten Krieg im Irak. Experten aller verbündeten NATO Länder beobachten unter den Soldaten ein Ansteigen des sogenannten Golf- und Balkan Kriegssyndroms, welches Einige mit dem Einsatz der Uranmunition in Verbindung bringen.

      Führende unabhängige Forscher glauben, dass der DU- Einsatz von 1991 verantwortlich für die Mehrheit der anhaltenden medizinischen Probleme von über 260 000 registrierten Soldaten ist, (Eindrittel aller Truppen, die an diesem Krieg teil genommen haben!), eine Rate von unheilvoller Andeutung gegenüber zukünftigen Kriegen und Konflikten.

      Das DU Uranisotop (U 238) hat eine Halbwertzeit von 4,5 Milliarden Jahren. DU und andere Uranwaffen sind Waffen mit unabsehbaren Auswirkungen, die genetische Schäden verursachen und damit über Generationen die menschliche Rasse als Ganzes gefährden. Artikel 35 und 56 der Genfer Konvention verbieten eindeutig Waffen, die so unabsehbar und katastrophal in ihren Auswirkungen an der Zivilbevölkerung sind. Sie schlagen vor, solche Einsätze gesetzlich als Kriegsverbrechen zu behandeln.

      Die Regierungen, die diese Uranmunition einsetzen, leugnen den Zusammenhang dieser Waffen zu den Erkrankungen und betreiben harte Lobbyarbeit um eine große, glaubhafte Untersuchung im Irak zu verhindern. Sie versuchen selbst Information darüber, welche Waffe heute Uran enthalten, zu verhindern. Der Anstieg von Krebserkrankungen im Irak gegenüber der Rate, die noch vor dem Golfkrieg von 1991 existierte ist dramatisch. Eine geplante Studie, die von den Vereinten Nationen durchgeführt werden sollte, wurde im Dezember 2001aufgrund des U.S. Druckes abgewiesen. Die Berichte der Regierungsorgane, die für den Uranwaffeneinsatz verantwortlich sind, wurden zur gleichen Zeit veröffentlicht, verbreitet und geben den Eindruck, das keine oder nur wenige Auswirkungen existieren.

      Wir glauben, das eine „Welt Uranwaffen Konferenz“ notwendig ist. Ganz besonderes Augenmerk muss dabei auf den Irak gelegt werden, bevor die Daten vollständig verloren oder durch die Besatzung vereinnahmt und korrumpiert werden. Da bestimmte Regierungen bereits das definitive Fortbestehen von Uran in ihren zukünftigen Waffenarsenalen bekannt gaben, ist ihre Beweiskraft und Aussage über die Auswirkungen von Uranwaffen nicht zuverlässig und inakzeptabel. Eine umfassende unabhängige wissenschaftliche Überprüfung der existierenden Daten, eine fortführende unabhängige Studie und ein gemeinsamer Aktionsplan wird zu den benötigten Beweisen führen, um Uranwaffen offiziell durch die internationale Gemeinschaft ächten zu lassen.
      Avatar
      schrieb am 20.10.03 10:13:32
      Beitrag Nr. 55 ()
      @Bäcker

      Ich habe nicht behauptet das die Atomkraft vollkommen risikolos ist, sondern dass die Risiken überschaubar und beherrschbar sind.
      Ich gebe dir insofern Recht, dass es die absolute hundertprozentige Sicherheit nicht geben wird. Die wird es nie geben, in keinem Lebensbereich.

      Und wer es sich zur Aufgabe setzt sich mit aller Macht gegen eine Entwicklung zu stemmen die aufgrund der sozialen Weltsituation (Eben der steigende Energiebedarf) unausweichlich ist, anstatt sich an die Spitze der (auch sicherheits-)technischen Entwicklung zu setzen, wird von den restlichen 9/10eln der Weltbevölkerung gnadenlos überrollt.

      Die Menschen sind schon immer Risiken eingegangen, und das auch durchaus bewusst wenn es die Situation oder der Hunger erforderte, dagegen sind die Risiken der Atomkraft Pipifax. Es gäbe keine Länder wie Holland oder Ostfriesland, hätte es keine Menschen gegeben die sich dem Risiko ausgesetzt hätten zu ersaufen, der Lohn war das wirtschaftliche Überleben.

      Denk an die Seefahrt und Fischerei, die im Laufe der Jahrhunderte sicher Zehntausenden das Leben gekostet hat, aber dafür Millionen das Überleben gesichert hat.

      Wo meinst du ständen die Menschen Europas wirtschaftlich und wohlstandsmäßig, hätte man sich der Schwerindustrie oder dem Autobau mit allen seinen Fehlern und Irrwegen, von Anfang an total verweigert. Beispiele gibt es ohne Zahl.

      Die Atomkraft gibt es und damit auch die Möglichkeit Atombomben zu bauen, daran wird nichts und niemand jemals wieder etwas ändern, ob man jetzt die Atomkraft friedlich nutzt oder nicht. Und aus dieser Sicht heraus ist es einfach unredlich, zu versuchen, den Leuten mit Atomkriegsängsten die Sicht zu verkleistern.

      Für mich hat das ganze tatsächlich, wie hier schon von einem andereren User angemerkt, etwas von einem Ablasshandel. Man versucht menschliche Ängste, oder meinetwegen ein vages schlechtes Gewissen, für seine eigenen pekuniären Interessen auszunutzen.

      Für die Ablasshändler des Mittelalters war es die Angst vor der Höllenpein, mit denen man die Menschen armselig gehalten hat und auch den Ärmsten das Geld aus der Tasche gezogen hat, die heutigen Ablasshändler schüren Atomkriegsängste und ihr Obolus sind Spenden an Greenpeace oder viel infamer von staatlicher Seite Instrumente wie beispielsweise "Öko"steuer.

      Wenn du jemals in einem der Armenviertel dieser Welt gewesen wärst, würdest du wissen das dort Milliarden von jungen Menschen leben die (zu Recht!) darauf brennen auch ihren Teil vom Wohlstandskuchen abzubekommen. Und diesem Anspruch gerecht zu werden, fordert viel mehr Energie als die Alternativen Energien jemals in der Lage sind zu liefern.

      Diese ängstliche vor allem deutsche Verweigerungs- und Bunkermentalität ist letztlich nichts anderes als versuchte vollgefressene Besitzstandswahrung, alles soll so bleiben wie es ist. Etwas, das schon schon an der Grenze zu unseren nächsten Nachbarn (Frankreich, oder Tschechien mit Temelin) ad absurdum geführt wird.

      Eigentlich nehme ich Greenpeace gar nicht mal so ernst. Das ist ein Verein der die romantische Abenteuersehnsucht gerade junger Leute anregt, nicht ohne Grund nennt sich euer Konkurrenzverein Robin Wood, aber das gibt sich mit der Zeit. Der Heidenspaß an kindlichen Aktionen, wie auf Schornsteine klettern oder Seeräuber spielen relativiert sich mit der Zeit. Ich habe es selber an mir gemerkt.

      Ich habe Mitte der 70er sehr genau und anfänglich auch begeistert bei meinen Besuchen an der Nordsee, den Aufbau der ersten Windkraftanlagen zwischen Norden und Norddeich mitverfolgt. Auch den GROWIAN :rolleyes: später habe ich mir nicht entgehen lassen. Ich habe mir das Gezeitenkraftwerk bei St. Malo (beeindruckend!) angeschaut und, und, und... Aber ich habe mir auch Atomkraftwerke angesehen, letztlich erst Greifswald, das nach über 20 Jahren störungsfreien Betrieb (bis ca. 1990), auf Kosten von 18000 Arbeitsplätzen und für über 3 Milliarden Euro abgerissen wird. Ein wirtschaftlicher Ersatz ist weit und breit nicht zu sehen. Ach ja doch, bei den Abbrucharbeiten anfallender eiszeitlichen Sand wird zur Anlage eines weiteren Badestrandes an der Ostsee verwendet, aber ob das die Region ernährt habe ich doch so meine Zweifel. Das wirklich Üble an der Sache ist noch nicht mal der Verlust des Geldes oder der Arbeitsplätze, sondern der Verlust technischen Know-Hows.
      Man stelle sich vor, hochqualifizierte deutsche Ingenieure schleppen sich da als Abbrucharbeiter respektive Fremdenführer bis zur Rente durch, ohne ihre in der Praxis erworbenen Kenntnisse weitergeben zu können. Jedenfalls nicht hier in Deutschland, wo wir es dringend benötigen würden.

      Letztendlich bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass solche Sachen wie Windräder oder Solaranlagen in unseren Breiten teure Spielsachen sind, die nie mehr als eine lokal begrenzte Bedeutung haben können und dabei auch noch einen ausgesprochen Landschaftszerstörerischen Aspekt haben. Für ein wirtschaftlich und vor allem weltweit auch politisch funktionierendes Gesamtkonzept taugen sie alle zusammengenommen nichts.

      Irgendwann wird uns diese deutsche, risikoscheue, RundumsorglosVollkaskomentalität noch wirtschaftlich und damit wohlstandsmäßig den Hals brechen, und dabei wird es die als Erste und am Schlimmsten erwischen die sowieso noch nicht soviel davon abbekommen haben. Auf dem besten Wege sind wir ja schon, wie man sieht.
      Avatar
      schrieb am 21.10.03 12:43:32
      Beitrag Nr. 56 ()
      @Golddistel: Du meinst im Ernst, mit ein paar Tornados und ein paar Überschwemmungen ist es schon getan?
      Wir sind erst am Anfang!
      Avatar
      schrieb am 21.10.03 13:00:39
      Beitrag Nr. 57 ()
      PS: Die Umwandlung von Strom wieder in chemische Energie, um ihn zu transportieren, um ihn dann vielleicht hier wieder in Strom umzuwandeln, das ist der nackte Wahnsinnn pur. Eine ganz bombastische Energieverschwendung.

      Und wenn in der Wüste mal Sandsturm ist, dann treten 1 Millionen Arbeitslose in die Pedale. :rolleyes:


      Und die Salzstöcke liegen seit der Trias , also vor rund 135 Millionen Jahren so geschlossen in der norddeutschen Tiefebene rum wie sie jetzt herumliegen. Aber die Entsorgung ist ja nicht sichergestellt, denn in den nächsten 0,00001 Millionen Jahren werden sie vom Grundwasser plötzlich ausgewaschen . :rolleyes:

      PPS: Googlet mal nach Thema "pro Atomkraft", was einem dann für Seiten entgegenpurzeln. Nicht das man auf falsche Gedanken kommt.
      Avatar
      schrieb am 21.10.03 13:36:38
      Beitrag Nr. 58 ()
      D:Neuste NachrichtenFreace - Ökosystem Nordsee bricht zusammen.htm


      Ökosystem Nordsee bricht zusammen
      19.10.2003





      Das Ökosystem Nordsee befindet sich derzeit im Zusammenbruch, höchstwahrscheinlich aufgrund der fortschreitenden Erderwärmung, berichtete der britische Independent am Sonntag.

      Als Folge von steigender Wassertemperaturen - in diesem Jahr erreichte die Nordsee ihre höchste Temperatur seit Beginn der Messungen - wird die bisher dort vorherrschende Planktonart von einer bisher weiter südlich lebenden Art verdrängt. Die bisher in der Nordsee lebende Planktonart, die einen wesentlich höheren Nährwert besitzt, hat sich bereits Hunderte Kilometer Richtung Norden zurückgezogen.

      Das Plankton bildet die Grundlage der Nahrungskette im Meer. Aus diesem Grund beeinflußt ein Rückgang des Nährwerts des vorhandenen Planktons das gesamte Ökosystem.

      Dr. Chris Reid, der Direktor der Sir Alistair Hardy-Stiftung für Ozeanik in Plymouth sagte: "Wir beobachten einen Zusammenbruch des Systems, wie wir es kennen. Die Fänge von Lachs und Kabeljau sind bereits stark zurückgegangen und wir bekommen kleinere Fische."

      "Wir können sichtbare Beweise für den Klimawandel in einem großen Ökosystem beobachten. Wir werden vermutlich noch eine weitere Erwärmung erleben, durch die Temperaturen eher ähnlich denen der Atlantikküste vor Spanien oder weiter südlich erreicht werden, was eine komplette Veränderung der Ökologie zur Folge hätte."

      Der Rückgang der Fischzahlen ist offenbar nicht allein durch Überfischung zu erklären. Nicht nur, daß trotz geringerer Fangquoten keine Erholung der Bestände eingetreten ist, außerdem sind Warmwasserarten wie die Meerbarbe, die Stachelmakrele, die Sardine oder auch Tintenfische immer häufiger anzutreffen.

      Nicht nur, daß die Erwärmung der Nordsee zu einer kompletten Veränderung des Ökosystems führt - der Rückgang in den Fischbeständen führt wiederum zu Rückgängen bei Seevögeln und Robben, sie kann sicherlich auch als weiteres deutliches Indiz für die Erderwärmung angesehen werden. Eine starke Erwärmung der Nordsee könnte zu einem Abreißen des Golfstroms führen, was mittelfristig zu einem starken Rückgang der Temperaturen in Europa führen würde.
      Avatar
      schrieb am 21.10.03 16:45:01
      Beitrag Nr. 59 ()
      D:Neuste NachrichtenTP Kampagne für Genfood.htm
      Auszüge daraus

      Kampagne für Genfood

      Helmut Lorscheid 21.10.2003
      Greenpeace ist ein brisantes internes Papier des Metro-Konzerns zugespielt worden

      Aus der Gesprächsnotiz geht hervor, dass das größte deutsche Handelsunternehmen gemeinsam mit den Gentechnik-Multis Monsanto und Bayer eine Kampagne für Gen-Nahrung plant. Bei dem Papier handelt es sich um das Protokoll eines Treffens zwischen Metro, Monsanto, Bayer, dem Lobbyverband Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde (BLL) sowie zwei Werbeagenturen.
      ...........
      .......
      Für Alexander Hissing, Gentechnikexperte von Greenpeace, wird aus der Gesprächsnotiz hingegen deutlich: "Metro macht sich zum Handlanger der Gen-Industrie und täuscht seine Kunden". Schließlich lehne die große Mehrheit der Verbraucher in Europa Gentechnik im Essen ab. Wohl deshalb habe Metro noch Mitte September versichert, der Konzern werde auch in seinen Eigenmarken wie "Tip" Gentechnik im Lebensmittelbereich nicht gegen den Verbraucher oder am Verbraucher vorbei durchsetzen.

      Zur Metro Gruppe, einem der weltweit größten Handelskonzerne, gehören in Deutschland neben den METRO-Märkten im Lebensmittelbereich auch die Real SB-Warenhäuser, Extra Verbrauchermärkte und die Kaufhof Warenhaus AG
      Avatar
      schrieb am 21.10.03 17:46:56
      Beitrag Nr. 60 ()
      #58
      das ist doch seit Jahrzehnten so! Na und?
      Klimawandel....Pfff

      #59
      Anfang der 90er Jahre haben dieselben Gruppen, die heute gegen die Pflanzenbiotechnologie kämpfen, gegen den Einsatz der Gentechnik in der Medizin protestiert. Heute sind 86 gentechnisch hergestellte Medikamente auf dem Markt, die vielen Menschen helfen. Allerdings werden nur elf davon in Deutschland produziert. Auch die Grüne Gentechnik zeigt neue Möglichkeiten auf, die es lohnt zu nutzen. Sie kann zum Beispiel:

      - die Produktion nachwachsender Rohstoffe optimieren,
      - Medikamente und Impfstoffe umweltverträglicher und preiswerter gewinnen,
      - die Bevölkerung mit wichtigen Stoffen wie beispielsweise Vitaminen oder Ballaststoffen besser versorgen,
      - widerstandsfähige Pflanzen für bislang nicht nutzbare Ackerbaustandorte erhalten oder
      - zu einer nachhaltigeren Form der Landbewirtschaftung führen.

      Die an dem Künast-Diskurs beteiligten Umweltschutzorganisationen zeichnen immer wieder dieselben Schreckensszenarien. Die DIB ist um eine sachliche Diskussion bemüht. Im Folgenden werden einige Aussagen des BUND kritisch hinterfragt:

      Der BUND...

      ... geht davon aus, dass Gentechnik-Lebensmittel eine unkontrollierbare Gefahr für den Menschen darstellen. Fakt ist, dass gentechnisch veränderte Nahrungsmittel sehr viel intensiver untersucht wurden als alle anderen Lebensmittel. Bevor in Europa ein Lebensmittel zugelassen wird, das aus gentechnisch veränderten Pflanzen hergestellt wurde, haben fast 50 Behörden in ganz Europa seine Sicherheit überprüft. In den letzten Jahren wurden weltweit rund 100 Fütterungsstudien durchgeführt, die die Sicherheit der Produkte beweisen (www.bio-scope.de / www.bio-scope.org ). Auch im Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen gibt es längst umfassende Erfahrungen. Denn die Pflanzen werden seit vielen Jahren weltweit auf einer Fläche angebaut, die fast viermal so groß ist wie Deutschland (ca. 170 Mio. Hektar).

      Der BUND...

      ... befürchtet das Auftreten von Allergien durch den Verzehr gentechnisch veränderter Pflanzen. Tatsache ist, dass es bisher zu keinem einzigen nachweisbaren Krankheitsfall gekommen ist. Dagegen reagieren Hunderttausende von Menschen allergisch auf konventionelle Milchprodukte, Nüsse und andere Lebensmittel, ohne dass diese verboten werden. Das allergene Potenzial der gentechnisch veränderten Lebensmittel ist zudem Gegenstand der umfassenden Sicherheitsbeurteilung.

      Der BUND...

      .. warnt vor Antibiotikaresistenzen. Dabei ist die Wissenschaft zu dem Ergebnis gekommen, dass eine solche Übertragung im Vergleich zu bereits bestehenden, alltäglichen Faktoren nicht relevant ist. Denn durch den Verzehr von konventionellen Lebensmitteln nimmt der Mensch pro Tag im Durchschnitt etwa eine Million Mikroorganismen mit Antibiotikaresistenzen auf, ohne dass es zu Beeinträchtigungen der Gesundheit kommt.
      Der BUND...

      ... verlangt, dass die Gentechnikindustrie endlich durch strenge Auflagen in die Schranken gewiesen wird. Doch kaum ein Bereich in Europa ist gesetzlich so strikt geregelt wie die Nutzung der Gentechnik. Und das, obgleich die von der EU und den Mitgliedstaaten durchgeführte unabhängige Sicherheitsforschung immer wieder gezeigt hat, dass Gentechnik-Lebensmittel mindestens so sicher wie konventionelle Lebensmittel sind. (Die EU-Zusammenfassung finden Sie unter http://europa.eu.int/comm/research/fp5/eag-gmo.html)

      Der BUND...

      ... betont, dass rund 80 Prozent der Bürger den Einsatz von Gentechnik bei Nahrungsmitteln ablehnen. Fakt ist, dass einer aktuellen Umfrage der Bundesregierung zufolge 46 Prozent der Menschen die Nutzung der Gentechnik für die Züchtung von Pflanzen, die Schädlingen und Krankheiten widerstehen, unterstützen. Für den Einsatz der Technologie zur Lösung pflanzenbaulicher Probleme in der Dritten Welt sprechen sich sogar 67 Prozent der Befragten aus.

      Der BUND...

      ... befürchtet, dass gentechnisch veränderte, herbizidresistente Pflanzen diese Eigenschaft auf andere Pflanzen übertragen. Doch Landwirte wissen sehr genau, wie sie damit umgehen können, denn es handelt sich nicht um ein neues oder gentechnikspezifisches Phänomen. Seit Jahrzehnten werden herbizidresistente Pflanzen auf konventionellem Wege gezüchtet, ohne dass auf Äckern oder unbewirtschafteten Flächen plötzlich unkontrollierbare Superunkräuter entstehen.

      Der BUND...

      .. sieht die Gefahr, dass Pflanzen Giftstoffe produzieren, die nicht nur ausgewählte Schädlinge angreifen, sondern über die Nahrungskette weitergegeben werden. Es handelt sich dabei um Insektengifte, die seit Jahrzehnten im ökologischen Landbau eingesetzt werden (Bt-Spritzpulver).(...)

      In seiner Pressemitteilung im Rahmen der Aktion betont der BUND: Politik ist für die Menschen da, nicht für die Industrie. Er vergisst dabei, dass es Menschen sind, die Unternehmen gründen und lenken. Menschen, die selbst Verbraucher sind mit den gleichen Gefühlen und Ängsten.
      Die Grüne Gentechnik bietet viele Vorteile wir sollten sie nutzen. Um potenzielle Risiken erkennen zu können, brauchen wir jedoch mehr praktische Erfahrungen im Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen auch in Deutschland.

      www.gen-ethisches-netzwerk.de
      Avatar
      schrieb am 21.10.03 18:08:49
      Beitrag Nr. 61 ()
      Die Lebensmittelversorgung in der DDR war auf einen sehr niedrigen Level und meist nur auf einheimische Produkte angewiesen.
      Die Gifte waren von den Stückzahlen sehr begrenzt, aber teilweise sehr rückständig.
      Die Umweltvergiftung war ziemlich flächendeckend und weit
      höher als in den alten Bundesländern.
      Eine der größten Verbesserungen nach der Wende war die bessere Umwelt besonders bei Wasser und Luft.
      Allergien hatten wir allerdings früher so gut wie keine und das belegt auch eine Studie der UNO.
      Auch wird mir da jeder Arzt in Ostdeutschland recht geben.
      Die neusten Erkenntnisse belegen eine Allergiedichte in Ostdeutschland die der von München entspricht.
      Alleine der Unterschied rein mengenmäßig bei den Reinigungsmittel zu früher ist enorm und so ist das generell.
      Das und anderes könnten die Ursachen sein.
      Keiner will natürlich die alten Zustände zurück haben.
      Avatar
      schrieb am 21.10.03 18:23:57
      Beitrag Nr. 62 ()
      Natürlich gab es in der DDR keine Allergien, bei Allergien handelt es sich um eine Zivilisationskrankheit. Aber möglicherweise ist dies ein guter Hinweis darauf, dass Bananen Allergien auslösen!

      Wenn es alles sein kann, man aber nicht weiss was, warum dann ausgerechnet die Gentechnik verbieten?
      Avatar
      schrieb am 22.10.03 06:06:38
      Beitrag Nr. 63 ()
      Noch ein Argument gegen die Gentechnik: Sie ist überflüssig!
      Oft kommt z. B. das Beispiel Goldener Reis für Asien wegen seinem Vitamin A-Gehalt. Es gibt genügend andere Pflanzen mit hohem Vitamin A-Gehalt, die auch dort wachsen. Das bedeutet auch mehr Pflanzenvielfalt. Und damit weniger Hunger, wenn die Reisernte mal witterungsbedingt schlecht ausfällt.

      Hier noch eine Pressemeldung von GP. Da werden wieder einige auf die Umweltschützer schimpfen, wegen der Arbeitsplätze usw.


      Presseerklaerung vom 16. Oktober 2003

      Greenpeace begruesst Teil-Rueckzug von Monsanto in Europa
      Britischer Report bestaetigt zeitgleich Risiken von Gentechnik fuer die
      Landwirtschaft

      Hamburg/London, 16. Oktober 2003 - Nach dem der Agrar-Konzern Bayer
      CropScience bereits im September 2003 angekuendigt hatte, keine
      Freisetzungsversuche mit genmanipulierten Pflanzen mehr in Grossbritannien
      durchzufuehren, hat heute Monsanto eine Niederlage eingeraeumt. Der
      Produzent von Pestiziden und Gentech-Saaten - einer der groessten weltweit
      - verkuendete in London, Firmenniederlassungen in Grossbritannien,
      Frankreich, Deutschland und Tschechien zu schliessen und Mitarbeiter zu
      entlassen. Allein in Grossbritannien sollen Zweitdrittel der Angestellten
      das Unternehmen verlassen. Diesen Rueckzug versteht die Umweltorganisation
      Greenpeace als Reaktion auf die Ablehnung der Gentechnik in Europa. Hier
      koennen sich genmanipulierte Produkte bisher weder im Supermarkt noch auf
      den Feldern durchsetzen.

      " Wir begruessen diese Entscheidung. Die Gentech-Konzerne verlassen das
      sinkende Schiff. Sie muessen endlich akzeptieren, dass die Verbraucher in
      Europa genmanipulierte Produkte mehrheitlich ablehnen und sie sich nicht
      aufzwingen lassen wollen" , sagt Ulrike Brendel, Gentechnik-Expertin bei
      Greenpeace.

      Die Nachricht ueber Schliessungen von Monsanto faellt zusammen mit der
      Veroeffentlichung von Ergebnissen der britischem Royal Society (Akademie
      der Wissenschaften), die im Regierungsauftrag Anbauversuche mit
      genmanipulierten Pflanzen im Vergleich zum Anbau auf konventionellen
      Feldern ausgewertet hatte. Auf Grund des oeffentlichen Drucks startete die
      britische Regierung 1999 ein vierjaehriges Projekt, um die Risiken der
      Gentechnik auf Flora und Fauna in der Landwirtschaft zu erforschen. Jetzt
      ist es amtlich: Der Anbau von gentechnisch veraenderten Zuckerrueben und
      von Raps birgt Gefahren fuer die Umwelt. Die Untersuchungsergebnisse zu
      Gen-Mais sind noch umstritten.

      " Europaeische Regierungen duerfen diese Ergebnisse nicht ignorieren. Auch
      die deutsche Bundesregierung darf sich nicht aus der Verantwortung stehlen
      und muss den Anbau von genmanipulierten Pflanzen sofort unterbinden. In
      Europa haben wir jetzt noch die Chance, den Geist in der Flasche zu halten"
      sagt Brendel.

      Das Projekt der britischen Regierung untersuchte nur einen kleinen Teil der
      moeglichen Risiken von Gen-Pflanzen. So wurde zum Beispiel nicht
      untersucht, welche Gefahren mit der Auskreuzung genmanipulierter Pflanzen
      verbunden sind. Auch Risiken fuer die menschliche Gesundheit fanden keine
      Beruecksichtigung. Generell finden diese Gefahren in der Forschung kaum
      Beachtung. Die Wissenschaft beschaeftigt sich ueberwiegend mit
      agro-oekonomischen Untersuchungen wie z.B. mit der Ertragsleistung.
      Avatar
      schrieb am 22.10.03 08:30:49
      Beitrag Nr. 64 ()
      das mit dre gentechnik ist doch wie in der politik,man nimmt einen emotionalen standpunkt ein
      und versucht ihn dann pseudo-intellektuell mit klauen und zähnen zu verteidigen...

      wenn beweise aufträten,gentechnik hat keine nachteile und nützt der welternährung,wären die gegner dann dafür?


      ich selbst finde die gentechnik-debatte eine typische luxusdebatte,wenn man aufs geld und auf den maximalen nutzen schauen muss ,macht das evtl sinn
      (ja ich weiss saatgut ist teuer und muss immer wieder neu gekauft werden---aber wenn gesamtbetriebswirtschaftlich
      sich ein nutzen ergibt,durchrechnen und machen!)

      vielleicht wird das saatgut ja mal vieel billiger.


      wo jetzt ethisch oder moralisch ein unterschied zwischen einer operation,einer beinschiene,einer hormonspritze,einer brille
      und einem eingriff in den genpool liegt ist mir noch nicht ganz klar.

      ist alles ein eingriff in die natur,etwas eleganter vielleicht,aber "die gene" sind doch kein besonderes gut? wer sagt das?höchstens komplizierter,
      aber das ist ein künstliches herz auch,so what.

      ich finde,man sollte forschen forschen forschen,und wenn möglich,gewinn damit machen,ich glaub zwar nicht an stoiber und den sprüchen von
      der jobmaschine biotechnologie,aber ein paar wenige gut bezahlte jobs sind besser als nix.

      es können ja nicht alle bei greenpeace arbeiten und viel geld verdienen :D
      Avatar
      schrieb am 22.10.03 14:21:41
      Beitrag Nr. 65 ()
      D:Neuste NachrichtenDerrière_de2.htm

      13. September 2002


      Planet Erde: unheilbar krank?
      Nachtrag zum Erdgipfel in Südafrika

      200 Jahre nach der Industriellen Revolution. Wie ist es um die Ressourcen des Planten bestellt?

      Es ist schwierig, sich ein objektives Bild unserer Umwelt zu machen. Zu gerne glaubte man den Optimisten, den Ökonomen und Wirtschaftsliberalen, die meinen, dass immer alles besser wird. Doch angesichts harter Fakten beschleicht einen das Gefühl, das klingt alles zu gut, zu naiv und gutgläubig.

      Die Weltuntergangsszenarien mancher Umweltschützer mag man auch nicht mehr hören. Schließlich leben wir gut, und ändern wollen wir unseren Lebensstil auch nicht.

      Die Wahrheit liegt wohl wie so oft in der Mitte. Der Weltuntergang wird wohl ausbleiben, aber weitermachen wie bisher können wir auch nicht, wollen wir unseren Kindern eine lebenswerte Welt hinterlassen.

      Die guten Nachrichten

      Wir haben uns durch viele Zeitungsartikel und Magazinberichte gelesen und versucht, der Wahrheit so nahe wie möglich zu kommen. Herausgekommen ist ein differenziertes Bild.

      Die guten Nachrichten zuerst:

      Wir leben immer länger, dank immer besserer medizinischer Technik und Versorgung. Die Lebenserwartung der Menschen steigt, außer in den Ländern im südlichen Afrika. Aids, Malaria, Hunger und Kriege fordern dort jährlich Millionen Menschenleben.

      Die Menschheit wächst zwar weiter, aber die Geschwindigkeit, mit der sich die Menschen vermehren, geht langsam zurück. Bis zum Ende dieses Jahrhunderts wird die Menschheit mit ca. 11 Milliarden ihr Maximum erreicht haben, und danach wieder zu sinken beginnen.

      Das Loch in der Ozonschicht, die uns vor schädlicher UV-Strahlung aus dem Weltraum schützt, schließt sich langsam.

      Energie wird heute immer effizienter genutzt. Obwohl erneuerbare Energien wie Wind und Solarenergie bis heute nur einen Bruchteil unserer Energie liefern, steckt darin ein gewaltiges Potenzial. In der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts werden erneuerbare Energien wohl Kohle, Gas und Öl als Hauptenergieträger abgelöst haben.
      Und nun die schlechten Nachrichten:

      Die Klimawissenschaftler sind sich weitgehend einig - die Erde hat sich in den letzten 100 Jahren zwischen 0,6 bis 0,8 Grad Celsius erwärmt. Wirtschaften wir so weiter, wird sich die Atmosphäre noch einmal, zwischen 1,4 und 5,8 Grad, aufheizen.

      Die Tier- und Pflanzenwelt ist in Gefahr. Mehr als 11.000 Arten sind vom Aussterben bedroht, rund ein Drittel aller Korallen werden wohl in den nächsten 30 Jahren absterben.

      Frisches Süßwasser wird knapp. Bis 2025 könnten zwei Drittel der Menschheit in Ländern leben, die von Wasserknappheit betroffen sind. Kriege um Wasser, um Quellen, Seen und Flüsse können dann nicht mehr ausgeschlossen werden.

      Auch wenn es uns wohlgenährten Westlern schwer fällt, aber ein Drittel der Menschheit hungert, 800 Millionen sind chronisch unterernährt, darunter 300 Millionen Kinder. In den nächsten 50 Jahren kommen rund 3 Milliarden Menschen auf die Erde. Wird man sie ernähren können? Die Lösung liegt wohl in genetisch veränderten, robusten Samen, die weniger Wasser aufnehmen und gegen Trockenheit weniger empfindlich sind
      Ein ganz anderes Jahrhundert

      Wie gesagt, ein objektives Bild zu zeichnen ist schwierig, wenn nicht ganz und gar unmöglich. Zu unterschiedlich sind die Meinungen der Experten; Forschungsergebnisse am selben Objekt weisen oft in die entgegengesetzte Richtung. Das komplexe Gefüge Natur, das Zusammenspiel der Ökosysteme und die Wirkweise des Klimas, vieles davon ist noch nicht erforscht, vieles ist noch unklar.

      Nur eines steht mit Sicherheit fest: Das kommende Jahrhundert wird ein ganz anderes Jahrhundert werden.
      In den nächsten 50 Jahren kommen rund drei Milliarden Menschen auf die Erde. Wenn die Weltbevölkerung weiterhin um jährlich durchschnittlich drei Prozent wächst, wird sich das weltweite Bruttosozialprodukt vervierfachen. Die Frage ist: Kann die Erde das verkraften?

      Die Antwort liegt in dem Konzept, das auf dem Weltgipfel in Johannesburg im Mittelpunkt stand: nachhaltige Entwicklung. Wie können wirtschaftliche Entwicklung und der Schutz der Umwelt in Einklang gebracht werden? Was zuerst wie ein Widerspruch klingt, noch mehr Autos, noch mehr Flugzeuge, und dabei noch die Umwelt schonen. Wie soll das zusammengehen?

      Die Antwort liegt in der technologischen Entwicklung. So wie wir zuerst mit Holz und Dung, dann mit Kohle und heute mit Öl und Gas heizen, ist der nächste Schritt hin zur Energie aus Wind und Sonne nicht mehr weit.

      Effizientere Recyclingverfahren können helfen, den Müllberg weiter zu senken. Alternative Antriebstechniken können dazu beitragen, die CO2-Emissionen zu senken. Volkswagen etwa setzt auf Wasserstoffmodelle und niedrigen Kraftstoffverbrauch. DaimlerCrysler plant den direkten Übergang zum Brennstoffzellenantrieb. Insgesamt kann sich die Energiebilanz der deutschen Industrie sehen lassen: Zwischen 1950 und 1999 sank ihr Energieverbrauch um 30 Prozent.

      Eines darf in der Diskussion um nachhaltige Entwicklung nicht vergessen werden. Erst wenn Menschen reich genug sind, können sie sich über den Schutz der Umwelt Gedanken machen.

      Seien wir fair und gönnen wir den Entwicklungsländern die Zeit, die sie brauchen. Denn vergessen wir nicht, auch wir haben lange gebraucht, bis wir dort ankamen, wo wir heute sind. Aber helfen können wir den Drittweltstaaten schon. Zum Beispiel dadurch, dass die Entwicklungshilfe auf die Bekämpfung von Krankheiten und bessere medizinische Infrastruktur in den armen Ländern konzentriert wird. Und dadurch, dass unsere Märkte für die Produkte geöffnet werden, die der arme Süden am besten produzieren kann: Nahrungsmittel und Textilien.

      Und was ist mit der Umwelt? Darum ging es schließlich in Johannesburg. Hier hätten die Staats- und Regierungschefs eine wirklich grüne Geste machen können. Indem sie nämlich Subventionen für die schmutzigste Ressource überhaupt einstellen: Kohle. So können Reich und Arm wirklich zusammenarbeiten und die weitere Erwärmung der Erde verhindern.
      Avatar
      schrieb am 22.10.03 15:27:15
      Beitrag Nr. 66 ()
      Eigentlich bin ich ein starker Anhänger des Energiesparens und stand Windkraft eigentlich bisher recht freundlich gegenüber, weil sie mir fast kostendeckend erschien, ganz im Gegensatz zu Sonnenenergie.
      Es ist ein kleiner Unterschied, ob für die kWh 7-9 Cent oder eben 49 Cent bezahlt werden muß. Wenn aber die Energieunternehmen im Hintergrund Gaskraftwerke auf Abruf bereit halten müssen, damit die Stromversorgung bei unerwartet lauem Wind aufrecht gehalten wird. So wird der Spass natürlich deutlich teurer als "nur" 9 Cent.

      Bisher dachte ich eigentlich, das solche Feinregelungen einfach mit dem Einschieben von Kernbrennstäben geregelt werden, aber das ist wohl leider in der Praxis wohl nicht der Fall.

      Umgekehrt weiß einfach niemand, was wir mit unserem Eingriff in unserer Atmoshärenchemie letztendlich eigentlich anrichten.

      Ein Beispiel: Der Golfstrom ist früher mal ganz offensichtlich mal umgekippt, aber wir kennen den Grund dafür einfach nicht. Wenn er wegen klimatischer Manipulationen wieder umkippen sollte, dann werden wir in Mitteleuropa schnell feststellen, das wir auf einem Breitengrad mit der südlichen Kamschatka-Halbinsel liegen, deren Jahres-Durchschnittstemperatur nahe dem Gefrierpunkt steht. Dagegen wird kein Versicherer der Welt versichern können.
      Avatar
      schrieb am 22.10.03 20:23:40
      Beitrag Nr. 67 ()
      @puhvogel

      Genau das ist der Punkt. Kein Investor oder Auftraggeber bei dem es um hunderte von Millionen € geht, wird Aufträge in eine Region geben, in der die Lieferfähigkeit davonabhängt, ob gerade der Wind bläst oder die Sonne scheint. Vor allem in Gegenden in dem das durchaus schwankt.

      Witzig in dem Zusammenhang ist ja auch der von den linken Medien so gefeierte Erfolg Joschka Fischers. Er hat ja den Atombombenbau des Irans anscheinend verhindert.
      Aber die Bundesrepublik wird die friedliche Nutzung der Atomkraft des Irans unterstützen

      Meines Erachtens vollkommen in Ordnung so!
      Aber kommt hier keiner auf die Idee, dass wir in Deutschland da von den Grünen ein bisschen verarscht werden?
      Avatar
      schrieb am 22.10.03 21:58:51
      Beitrag Nr. 68 ()
      @Kaperfahrer

      Eine friedliche Nutzung ist gegenüber einer Atombombe wohl das kleinere Übel. Also wohl schon ein Erfolg bei Verhandlungen mit einem eigenständigen Staat. Was aber nicht heißt, daß die Grünen Atomkraft für richtig halten unter den Bedingungen in unserem Land.
      Es ist aber trotzdem beängstigend, wenn manche Atomkraft als das beste anpreisen. Meines Wissens wird weltweit weniger als 10% des Stroms mit Atomkraft erzeugt. Man stelle sich vor, man würde allen Strom - und das vielleicht noch bei einem Wohlstand wie bei uns (der sei allen Ländern gegönnt)! Wie viele Kraftwerke bräuchte man wohl? Auch in Ländern, die nicht so stabil sind wie das unsere. Und wie schnell wären die auch begrenzten Uranvorräte zu Ende! (siehe www.energiekrise.de)

      @puhvogel

      Das der Wind nicht immer bläst, ist richtig. Aber man kann eine Windstille besser voraussagen als einen Störfall im AKW. Und die kommen bekanntlich auch des öfteren mal vor.
      Avatar
      schrieb am 23.10.03 09:59:10
      Beitrag Nr. 69 ()
      @Bäcker: So richtig hast du meinen Text nicht durchgelesen. Na ja, schade.
      Aber mach dir wirklich keine Sorgen. Das Thema Atomkraft ist in Deutschland sowieso gegessen, dazu sind solche Leute wie diese hier viel zu erfolgreich bei der Umerziehung:
      http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/lis/14400/1.html

      Und hier das Resultat von den natürlich manipulierten und von der allmächtigen Atomlobby bezahlten Wissenschaftlern.
      http://www.zsr.uni-hannover.de/zsr/veroeff/15jahre.pdf
      Und ich werde mich weiterhin ärgern, dass die Atomkraft hysterisiert wird und die Gefahren anderer Energiearten wie fossiler Brenstoffe und der ach so ökologischen Wasserkraft nicht mal erwähnt werden.

      11000 Hitzetote soll es in Frankreich in den ersten Augustwochen gegeben haben. Wenn ich Kohle als Hauptgegner hätte , würde ich diese Toten nach üblichem Greenpeace-Stil den fossilen Energieträgern zuschieben. So war es nur das marode Gesundheitssystem. :D

      Und nun stell dir mal vor, 11.000 Tote durch Verstrahlung durch ein französisches KKW, was dann los wäre. :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 23.10.03 10:14:01
      Beitrag Nr. 70 ()
      Genforschung

      D:Neuste NachrichtenNETZEITUNG WISSENSCHAFT «Ethnische Waffen sind jetzt schon machbar».htm

      «Ethnische Waffen sind jetzt schon machbar»

      22. Okt 12:58


      Biologische Waffen, die nur bestimmte Bevölkerungsgruppen krank machen oder töten, können nach Ansicht von Experten bereits in zehn Jahren einsatzbereit sein.


      Viel zu oft wird aus den Ideen von Science-Fiction-Autoren Realität. Das Sunshine Project warnte am Mittwoch davor, dass diese Entwicklung gerade in einem Bereich passiert, der furchtbare Folgen haben könnte: bei ethnischen Waffen.


      «Entgegen der landläufigen Meinung sind ethnische Waffen in der Theorie jetzt schon machbar», sagt Jan van Aken, Leiter der deutschen Sektion der Organisation, die gegen die Verbreitung von biologischen und chemischen Waffen kämpft. In einer am Mittwoch veröffentlichten Studie warnt das Sunshine Project vor Waffen, die nur eine bestimmte Bevölkerungsgruppe treffen, Asiaten zum Beispiel, Europäer oder Afro-Amerikaner.

      «Jeder, der will, könnte jetzt mit der Forschung dazu beginnen, und er würde in zehn Jahren einsetzbare Waffen haben», so van Aken gegenüber der Netzeitung.

      Die Studie suchte nach «genetischen Angreifpunkten» im menschlichen Genom, und man habe «erschreckend viele gefunden».



      Militärisch erst jetzt nutzbar

      Auch der SARS-Virus hat ethnische Vorlieben. Bei einer Studie, die Wissenschaftler am Mackay Memorial Hospital in Taipeh unternahmen, entdeckten sie, dass SARS Menschen mit einer bestimmten genetischen Variation häufiger befällt. Diese Variante kommt vor allem in Südchina vor, jedoch kaum in Taiwan oder in Europa.

      Auch andere Krankheiten, wie zum Beispiel eine in den USA von Mäusen übertragene Form des Hantavirus, befallen überwiegend bestimmte Ethnien. Die nach einem Reservat «Four Corners» genannte Krankheit zum Beispiel ist vor allem für amerikanische Ureinwohner tödlich.



      Studie des Sunshine Project (PDF-Datei)
      Vortrag über den möglichen Missbrauch der Genetik für Biowaffen (PDF)


      Ethnische Waffen wurden zum ersten Mal in den siebziger Jahren in größerem Umfang diskutiert. In der Zeitschrift «Military Review» hatte der Forscher Carl A. Larson deren Möglichkeiten skizziert. So sollen die USA untersucht haben, ob sich das Valley-Fieber für diese Zwecke eignet, da der Verursacher, der Pilz Coccidioides immitis, bei Schwarzen und Philippinos weitaus häufiger zum Ausbruch der Krankheit führt, als bei europäischstämmigen Amerikanern.

      Doch alles, was damals vorgeschlagen worden sei, «war technisch unsinnig», sagt van Aken. Für eine militärische Nutzung gehe es nicht darum, eine Gruppe mehr zu treffen als die andere, sondern eine Bevölkerung zu treffen und die andere nicht. Für den Angreifer müssen sie ungefährlich sein: «Was es braucht, ist ein klares Null zu X. Und das gibt es erst jetzt.»

      Dabei reicht es nach Ansicht des Sunshine Projects bereits aus, wenn der genetische Marker in Bevölkerung und Armee des Gegners zu 20 Prozent vorhanden ist. Eine solche Frequenz sei bereits für militärische Zwecke interessant und könne katastrophale Effekte auf Bevölkerung und Armee haben. «Militärs sagen, sie müssen nicht 100 Prozent killen. Ihnen geht es darum, den Gegner ausreichend mit einer Epidemie zu beschäftigen.»



      15.000 genetische Angriffspunkte

      In der Studie heißt es: «Unsere systematische Suche in zwei Datenbanken hat ergeben, dass derartige genetische Sequenzen in unerwartet hoher Zahl tatsächlich existieren.» Gesucht hatten die Wissenschaftler vor allem nach so genannten Einzelnukleotid-Polymorphismen (SNP). Das sind kleine Veränderungen an den einzelnen Buchstaben der DNS. Jede DNS besteht lediglich aus Kombinationen der vier Aminosäuren, die mit den Buchstaben A, C, G und T bezeichnet werden. Doch unterscheiden sich diese genetischen Buchstaben geringfügig von Mensch zu Mensch.

      Schätzungsweise ein Drittel dieser Unterschiede scheint mit höherer Häufigkeit in bestimmten Populationen aufzutauchen, einige davon gibt es ausschließlich in bestimmten Bevölkerungsgruppen. So entdeckten die Mitarbeiter des Projects in der Datenbank des SNP Consortiums (TSC), einem Zusammenschluss von Pharma-Firmen, eine Sequenz, die 94 Prozent der Afro-Amerikaner besitzen, jedoch kein Asiate. Die Funktion des betreffenden Gens sei noch unbekannt, schreiben sie, doch gebe es auch Gensequenzen, deren Wirkung bereits bekannt ist.

      Und solche militärisch nutzbaren Angriffspunkte besitzt das menschliche Genom viele. Die DNS besteht aus schätzungsweise drei Millionen Basenpaaren, Kombinationen von jeweils zwei der vier Buchstaben. Etwa alle 200 Basenpaare kommt ein SNP vor, damit gibt es 15 Millionen davon im gesamten Genom. Würde sehr vorsichtig geschätzt, so das Sunshine Project, dass nur 0,1 Prozent davon charakteristisch für eine Bevölkerungsgruppe seien, so gebe es 15.000 potenzielle Angriffsziele für «Ethnowaffen». In der eigenen Studie fanden sie sogar, dass ein bis sechs Prozent der Genvarianten zur Unterscheidung taugten.

      Im Pentagon gibt es bereits Forschungsprogramme, um ethnische Unterschiede für die Kontrolle und Beeinflussung von Menschenmassen zu nutzen. Wie im Jahr 2002 unter dem Freedom of Information Act veröffentlichte Dokumente der Armee belegen, nach faulig riechenden Chemikalien gesucht, die nur auf spezifische Bevölkerungsgruppen abschreckend wirken. Südafrika soll während der Apartheid ebenfalls ethnische Waffen erforscht haben und auch Israel wird das unterstellt, doch existieren zumindest für letztere Behauptung keine Belege.



      Forscher zum Umdenken bewegen

      Die Biowaffenkonvention nützt nicht viel, um diese Gefahr zu bannen, da sie nur Forschung mit militärischem Zweck verbietet. SNPs und deren Unterschiede jedoch werden in verschiedenen genetischen Studien zu Hauf erhoben. Das Sunshine Project fordert, ethnische Gen-Unterschiede nicht zu erheben und nicht in Datenbanken zu speichern. Man wolle Forschung nicht einschränken, sagt van Aken, man wolle lediglich erreichen, dass nach Methoden gesucht werde, die gewünschten Ziele auf ungefährlicheren Wegen zu erreichen.

      «Wir müssen das Bewusstsein der Forscher ändern, die damit beschäftigt sind, und die immer noch glauben, dass es solche Waffen nicht geben kann. Ich wünsche mir, dass sie anfangen, darüber nachzudenken.» Vielleicht, so van Aken, habe man dann noch genug Zeit, zu verhindern, dass solche Ethnowaffen tatsächlich hergestellt werden


      Genforschung
      Avatar
      schrieb am 23.10.03 11:23:01
      Beitrag Nr. 71 ()
      @ Golddistel

      Du als Goldsammler
      solltest ja über Umweltverschmutzung
      bescheid wissen,
      oder bist Du der typische Sozi
      der Wasser predigt und Wein säuft?

      MFG
      Avatar
      schrieb am 23.10.03 18:34:33
      Beitrag Nr. 72 ()
      zu#71
      Mit den Gold hast Du recht, die Schäden in den diesbezüglichen Ländern durch Schwermetalle sind beträchtlich.
      Aber die Kirche hat doch glaube zuerst Anlaß für diesen Spruch gegeben und die Verbreitung heutzutage ist enorm.
      Einer best. pol. Richtung unterliege ich nicht.



      23.10.2003

      Inland
      Rainer Balcerowiak

      Himbeeren mit Schollengenen

      Vereinigung europäischer Spitzenköche protestiert gegen geplante EU-Richtlinie für Saatgut

      Wenn der »Ständige Ausschuß für Saatgut« der EU am kommenden Montag in Brüssel über die von der Europäischen Kommission geplante neue Saatgutrichtlinie abstimmt, werden nicht nur Umwelt-, Landwirtschafts- und Verbraucherschutzverbände inständig hoffen, daß der Ausschuß der geplanten Zulassung gentechnisch manipulierten Saatguts einen Riegel vorschiebt. Auch die europaweite Vereinigung von Spitzenköchen, Eurotoques, engagiert sich seit Monaten dagegen und ist bemüht, prominente Unterstützer zu gewinnen.

      Der 1986 unter anderem von Paul Bocuse gegründeten Vereinigung gehören 3500 Küchenchefs aus 18 europäischen Ländern an. Eurotoques habe sich immer »als Bollwerk gegen Fastfood und Pfusch in der Küche« verstanden, so Ernst-Ulrich Schassberger, Vorsitzender der deutschen Sektion, am Mittwoch in Berlin. Jeder Kunde, ob im Restaurant oder im Supermarkt, habe das Recht zu erfahren, ob Lebensmittel gentechnisch verunreinigte Bestandteile enthalten oder nicht. Falls die Grenzwerte für eine Kennzeichnungspflicht wie geplant auf bis zu 0,9 Prozent Anteil genmanipulierten Saatgutes angehoben werden, sei das nicht mehr möglich. Schassberger zeigte sich empört darüber, daß eine »unheilige Allianz« aus Agrarkonzernen und willfährigen Politikern inzwischen eine regelrechte Propagandakampagne für die gesamte »Grüne Gentechnik« gestartet hätte. Schon Schulkindern werde eingeredet »wie toll das alles schmeckt«. Aber darüber, was passieren kann, wenn ein Eiweißallergiker mit Schollengenen versetzte Himbeeren zu sich nimmt, erführe man in den vielen Hochglanzbroschüren nichts.

      Benedikt Haerlin von der »Zukunftsstiftung Landwirtschaft« verwies auf Erfahrungen in den USA. So habe die Regierung zwar beschlossen, die genmanipulierte Maissorte »Starling« wegen schwerer allergener Gefährdungen aus dem Verkehr zu ziehen, es habe sich aber gezeigt, daß dies aufgrund der inzwischen erfolgten Vermischung mit »normalen« Maissorten unmöglich ist. Die geplante Grenzwertanhebung für Gensamen wäre zweifellos ein Weg ohne Umkehrmöglichkeit.

      Der Bundesrepublik wird bei der Abstimmung in Brüssel eine entscheidende Rolle zukommen, denn die Lager der Befürworter und Gegner der geplanten Richtlinie sind bisher annähernd gleich groß. Da sich Wirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) und Verbraucherschutzministerin Renate Künast (Grüne) in dieser Frage relativ unversöhnlich gegenüberstehen, wird wohl der Kanzler entscheiden müssen: angesichts dessen bekannter »Innovations«freundlichkeit eine eher beunruhigende Perspektive.

      D:Neuste Nachrichtenjunge welt vom 23_10_2003 - Himbeeren mit Schollengenen.htm
      Avatar
      schrieb am 25.10.03 16:31:08
      Beitrag Nr. 73 ()
      D:Neuste NachrichtenWochenZeitung WoZ Online-Artikel.htm
      (Versicherungen versichern keinen Gentechnik Anbau bei Bauern)

      Unkontrollierbar und umweltschädlich


      Von Wiebke Rögener




      Während europäische PolitikerInnen genmanipulierte Äcker erlauben wollen, warnen ForscherInnen einmal mehr vor den Gefahren der Freisetzung.

      Seit einigen Jahren gilt eine Art Moratorium: Gentechnisch veränderte Kulturpflanzen dürfen in Europa praktisch nicht angebaut werden, weil sie keine Zulassung haben; in der Schweiz ist das erste Gesuch zur Freisetzung vom Bundesgericht zurückgewiesen worden. Wenn die Beschränkung innerhalb der EU nun wohl fällt, so liegt dies nicht etwa daran, dass die Wissenschaft die genveränderten Organismen (GVO) für harmlos erklärt hätte. Im Gegenteil: Britische Wissenschaftler haben jüngst eher beunruhigende Ergebnisse erzielt. Laut unveröffentlichten Studien leidet die Tierwelt erheblich unter dem Einsatz der speziellen Pflanzenschutzmittel, die beim Anbau einiger herbizidresistenter Gentech-Pflanzen benutzt werden. Und es sei praktisch nicht zu verhindern, stellte eine ForscherInnengruppe um Mike Wilkins von der University of Reading fest, dass Gentech-Pflanzen ihr Erbgut an verwandte Wildpflanzen weitergeben.
      Die ForscherInnen aus Reading untersuchten die Ölfrucht Raps, die im Frühsommer die Felder gelb färbt. Eine ihrer Verwandten ist der unscheinbare Rübsen (Brassica rapa), der in vielen Ländern Europas wild wächst. Dass sich beide leicht kreuzen, weckt schon seit längerem die Sorge, Gentech-Raps werde sein Erbgut an das heimische Kraut weitergeben – zum Beispiel die Resistenz gegen Unkrautvernichtungsmittel. Dadurch könnten möglicherweise so genannte Super-Unkräuter entstehen, denen mit der «chemischen Keule» nicht mehr beizukommen wäre. Wilkins und seine KollegInnen haben jetzt errechnet, welches Ausmass Mesalliancen zwischen Raps und seiner wilden Verwandtschaft annehmen könnten.
      Rübsen gedeiht zum einen an Wasserläufen, zum anderen auch als Ackerunkraut in Rapsfeldern. Für beide Standorte ermittelten die WissenschaftlerInnen, wie häufig Rapspollen auf Rübsenblüten gelangen. Sowohl der Wind als auch Insekten tragen zu solchen «Fehltritten» bei. Berechnungen, die die ForscherInnen vor wenigen Tagen in der Online-Ausgabe des Wissenschaftsmagazins «Science» veröffentlicht haben, zeigen: Kreuzungen von Raps und Rübsen gibt es in Grossbritannien häufiger als bisher vermutet, nämlich fast 50 000-mal im Jahr. Werde der Anbau von gentechnisch verändertem Raps zugelassen, sei damit zu rechnen, dass er entsprechend seinem Anteil am gesamten Rapsanbau zu diesen Bastarden beiträgt.

      Langstreckenflieger
      Auch Sicherheitsabstände rund um die Felder mit GV-Raps könnten nicht verhindern, dass sich dessen Erbgut ausbreitet. Denn mit dem Wind reist Rapspollen über grosse Strecken. Tausende von Raps-Rübsen-Mischlingen entstehen daher alljährlich in kilometerweiter Entfernung von Rapsfeldern, so die ForscherInnen. Ob Pflanzen mit fremdem Erbgut eine Gefahr für die Umwelt sind, sei damit aber noch nicht gesagt. Die WissenschaftlerInnen verstehen ihre Berechnungen nur als ersten Schritt zu einer genaueren Abschätzung des Risikos, das von Gentech-Feldern ausgehen könnte.
      Andere WissenschaftlerInnen haben auf Versuchsflächen mit Gentech-Pflanzen bereits erhebliche Umweltschäden gefunden, wie die britische Tageszeitung «The Guardian» berichtet hat; die Daten der Farm-Scale Evaluations (Auswertungen auf Bauernhofniveau) würden seit Monaten geheim gehalten. Am vergangenen Donnerstag wurden sie nun in den «Philosophical Transactions of the Royal Society» veröffentlicht.
      Seit dem Jahr 2000 wurden in dieser gross angelegten Studie drei Jahre lang drei verschiedene Gentech-Sorten auf Versuchsfeldern in Grossbritannien angebaut und die Auswirkungen auf die Umwelt beobachtet. Solange der Versuch lief, hatte die britische Regierung mit den Herstellern der Gentech-Saat – den Firmen Monsanto, Syngenta und Bayer – ein Moratorium für den kommerziellen Anbau vereinbart. Auf den Versuchsflächen wuchsen Raps, Zuckerrüben und Maispflanzen, die mit Resistenzgenen gegen bestimmte Unkrautvernichtungsmittel ausgestattet waren, die die Hersteller liefern. Auf Feldern mit herbizidresistenten Feldfrüchten könne der Bauer frühzeitig spritzen und käme daher mit weniger Unkrautgift aus, argumentieren die Hersteller solcher Doppelpacks von Gentech-Saat und Herbizid. Auch müsse die Giftspritze weniger oft eingesetzt werden, da die Breitbandherbizide gegen alle Pflanzen gleichzeitig wirken, die nicht mit den Resistenzgenen ausgestattet sind. Das Verfahren sei daher besonders umweltschonend.
      Das Gegenteil scheint der Fall zu sein. Offenbar dezimieren die Ackergifte nicht nur Unkräuter, sondern auch viele harmlose Kleinlebewesen. Als die WissenschaftlerInnen Bienen, Spinnen, Käfer, Schmetterlinge und Wildpflanzen zwischen dem Gentech-Raps und den manipulierten Rüben zählten, fanden sie deutlich weniger Arten als auf benachbarten konventionellen Feldern. Diese waren auf herkömmliche Weise mit verschiedenen Unkrautvernichtungsmitteln gespritzt worden. Dabei überlebten offenbar weit mehr Tier- und Pflanzenarten als bei der Radikalkur mit Breitbandherbiziden.

      Insektensterben
      Das Bayer-Produkt Glufosinat verringerte die Zahl der Insektenarten in Gentech-Rapsfeldern deutlich, das von Monsanto hergestellte Herbizid Glyphosat liess viele Insekten in Rübenfeldern verschwinden. Nur bei Mais fiel der Vergleich zugunsten der Gentech-Felder aus. Doch die konventionellen Maispflanzen wurden in den Versuchen mit besonders aggressiven Unkrautvernichtern wie dem inzwischen verbotenen Atrazin behandelt: Der Vergleich sei daher wertlos und müsste wiederholt werden, sagte der frühere Umweltminister Michael Meacher jetzt der BBC.
      Nach Angaben des «Guardian» sprechen sich die an den Farm-Scale Evaluations beteiligten WissenschaftlerInnen klar gegen den Anbau von Raps und Zuckerrüben mit Herbizidresistenzgenen aus. Der wissenschaftliche Artikel, der diese Schlussfolgerungen enthält, wurde allerdings von der Royal Society im Gegensatz zu den Aufsätzen über die Messdaten nicht zur Veröffentlichung angenommen.
      Nachgewiesene Schäden für das Ökosystem wären – neben möglichen Gesundheitsschäden – auch juristisch ein «wasserfester» Grund, den Anbau von Gentech-Pflanzen zu verbieten. Nicht nur kritischen WissenschaftlerInnen und UmweltschützerInnen scheint die grüne Gentechnik inzwischen ein allzu riskantes Geschäft zu sein. Die fünf grössten britischen Versicherungsunternehmen sind nicht bereit, Bauern gegen die Risiken des Gentech-Anbaus zu versichern.
      Avatar
      schrieb am 25.10.03 22:55:30
      Beitrag Nr. 74 ()
      (...) Auch sollte man einmal der Bevölkerung sagen, daß Umweltgrenzwerte 1/1000 der Dosis entsprechen, bei der der empfindlichste Organismus gerade noch keine Reaktion zeigt (NOEL-Wert). Mit anderen Worten, wenn der Grenzwert eines Schadstoffes um das zehnfache überschritten worden ist, beträgt der Sicherheitsfaktor immer noch 100. (...)

      Leserbrief zu Wertewandel, FAZ vom 28.3.01 („Der Ölprinz von Texas und der Krebskorridor nebenan“), vom 2.4.01 („Umweltschmutz“) und vom 8.3.01 („Werden die Grünen bürgerlich?“)

      Frankfurter Allgemeine Zeitung
      Leserbrief-Redaktion
      Postfach
      60267 Frankfurt

      von Dr. rer. nat. Heinz Hug

      Sehr geehrte Damen und Herrn!

      Seit 30 Jahren beobachte ich mit steigendem Unbehagen, wie vor allem die Innen-, Rechts-, Bildungs- und Gesellschaftspolitik – auch während der Kohlschen Regierungszeit – „in diesem unserem Land“ immer mehr verkommen ist. Gutmenschen nennen das „Modernisierung“. Allerdings ist ein solcher Niedergang in derart kurzer Zeit zu spätrömischen Verhältnissen bislang ohne Beispiel in der Geschichte! Die Römer benötigten für ihren Abstieg ungefähr 500 Jahre. Wir schafften dies jugendkultorientiert in 30 Jahren! Beispiele dieser Dekadenz sind: Die stillschweigende Duldung des Sprayer-Unwesens (dem Zürcher Sprayer Naegeli wurde in Hessen Mitte der 70er Jahre sogar eine Kunstprofessur angetragen!), der Vorrang des Datenschutzes vor der Verfolgung von Kriminellen (der linksliberale Innenminister Baum schränkte die Personenrasterfahndung ein, FAZ vom 8. 3. 01) oder der Feminismus mit dem man die Familie - und dazu gehören neben der Frau auch der Mann als Bezugsperson für das Kind - zerstört hat. Als weitere Beispiele seien die unerträgliche Sprachverbiegung durch die „Political Correctness“, die „Neue Rechtschreibung“, die Täter-gleich-Opfer-Theorie des modernen „Strafrechts“ und die Ehefähigkeit Homosexueller genannt. Im Ergebnis herrscht heute im Lande ein schrill-schrulliger, hedonistischer Lebensstil, der in seiner Penetranz nur noch von der Volkspädagogik übertroffen wird, mit der man den Wähler glauben macht, die „Mitte“ sei „links“. Selbst Frau Merkel „wird nicht müde, ständig darauf hinzuweisen, daß die CDU gewiß keine konservative Partei sei“ (FAZ vom 8. 3. 01). Herbert Marcuse wurde einmal gefragt, was von der 68er Bewegung geblieben ist und antwortete: Frau Süssmuth. Klarer kann man es nicht ausdrücken.

      Es gibt zwar keine monokausalen Erklärungen und erst recht keine Verschwörung, aber ohne die hysteriebelegten Begriffe wie DDT, Waldsterben, Wegwerfgesellschaft, Autowahn, Tschernobyl, Dioxin, Ozonloch, „Brent Spar“ und Klimakatastrophe wäre der Durchmarsch der 68er-Bewegung an die Schalthebel der Macht und die Wandlung der Politik zur heutigen absurden rot-grün-schwarzen Dadaismus-Veranstaltung undenkbar. Nichts belegt mehr den infizierenden Charakter der grünen Bewegung, wie die Wandlung der CDU unter Helmut Kohl zu einer Ökopartei. Unter dem Motto: „Schöpfung bewahren“, hat sich die CDU von einer Wirtschaftspartei mit dem Slogan „Wohlstand für Alle“ zu einer Lebensstandardsenkungs- und Antiindustriepartei gewandelt.

      Auch die FAZ ist in den letzten Wochen zu einer Ökokatastrophenpostille verkommen. Wer hat hier eigentlich die Weichen gestellt? Natürlich ist der Schutz unserer Umwelt richtig, aber ist das alles wahr, was man uns in den letzten Jahren in volkspädagogischer Absicht eingebläut hat? Am 28. 3. 01 berichten Sie beispielsweise über den „Ölprinz von Texas und der Krebskorridor nebenan“. Demnach ist die Industrie ganz erheblich an Krebserkrankungen beteiligt und dem US-Präsidenten Bush kümmert das nicht. Hierzu ist anzumerken: Erstens sind die Emissionen seit 1970 um mehr als 95 % reduziert worden, so daß längst das Gesetz vom Grenznutzen greift. Zweitens ist nach der einschlägigen US-Statistik die Chemikalienproduktion seit 1920 um den Faktor 35 gestiegen, während die Krebsrate im gesamten Zeitraum konstant bei 150 pro 100.000 Personen geblieben ist. 4 % der Erkrankungen haben etwas mit einer beruflich bedingten Hochdosisexposition zu tun. Mit anderen Worten: Es gibt keinen Zusammenhang zwischen Krebserkrankungen bei der Allgemeinbevölkerung und der Nutzung von Chemieprodukten wie Pflanzenschutzmittel. Auch sollte man einmal der Bevölkerung sagen, daß Umweltgrenzwerte 1/1000 der Dosis entsprechen, bei der der empfindlichste Organismus gerade noch keine Reaktion zeigt (NOEL-Wert). Mit anderen Worten, wenn der Grenzwert eines Schadstoffes um das zehnfache überschritten worden ist, beträgt der Sicherheitsfaktor immer noch 100.

      Die Art, wie Sie auf den US-Präsident George W. Bush eingedroschen haben, erinnert eher an die Diktion der TAZ denn an die der FAZ. Ähnlich wird mit Bush am 2. 4. 01 unter der Überschrift „Umweltschmutz“ umgesprungen, weil er sich zu recht weigert, das Lebensstandardsenkungs-Protokoll von Kyoto ratifizieren zu lassen. Natürlich ist es unsinnig, wenn Amerikaner gewohnheitsmäßig ihren Wagen mit laufendem Motor und eingeschalteter Klimaanlage stundenlang vorm Haus stehen lassen, aber eine Öko-Oberlehrerpolitik, wie sie sich seit Helmut Kohl unter dem Eindruck der „grünen Bewegung“ in Deutschland etabliert hat, ist den US-Amerikanern nicht zu wünschen. Letztendlich bewirkte der Ökoaktionismus, daß es zwischenzeitlich zwei große sozialdemokratisch-sozialistische Parteien hierzulande gibt, wobei die eine den Namen CDU trägt. Deshalb ist es absehbar, wann die CDU mit den Grünen zusammengeht. Im Gegenzug wird die SPD mit der FDP anbandeln, die mir gegenwärtig noch als letzter Hort des gesunden Menschenverstands erscheint – auch wenn sie viel sozialliberalen Unsinn der siebziger Jahre mitzuverantworten hat. Vielleicht koaliert die SPD auch nach Schröder unter Lafontaine mit der PDS mit Umbau des Staates zu einer „DDR-Light-Version“.

      Faszinierend sind die Bemühungen der beiden deutschen sozialdemokratischen Parteien um Wählerstimmen. Die eine verspricht, wir senken euren Lebensstandard und haben mittels Ökosteuer damit begonnen. Die andere versichert, wir senken euren Lebensstandard noch viel wirkungsvoller, denn letztlich geht es um den „Erhalt der Schöpfung“. Deshalb haben wir noch tollere Angebote in petto. Wen will man eigentlich mit solch leckeren Versprechungen an die Wahlurnen locken? Man stelle sich einmal vor, Gewerkschaften erklärten, wir haben in Kyoto ein Abkommen getroffen, wonach wir künftig von den Arbeitgebern verlangen, die Löhne jedes Jahr um 2,5 % zu senken. Die könnten sich vor Mitgliedern kaum retten!

      Hat man sich jemals überlegt, welche verheerenden politischen Entwicklungen uns erspart geblieben wären, wenn statt der herrschenden Hysterie ein Umweltschutz mit Maß und Ziel zum kategorischen Ökoimperativ geworden wäre, aber nicht das innen-, rechts- und gesellschaftspolitische Handeln der „Grünen“? Zur Erinnerung: Ohne „Waldsterben“, „Ozonloch“ und „Klimakatastrophe“ gäbe es heutzutage keine Schwulenhochzeit und auch kein Neusprech namens „Political Correctness“! Deshalb wird es höchste Zeit in der Umweltdiskussion zu fragen: Was ist, wenn das alles nicht wahr ist oder zumindest maßlos übertrieben wurde, mit dem man uns seit etwa 30 Jahren Angst gemacht hat?

      Servus
      der
      Regierungswechsel
      Avatar
      schrieb am 26.10.03 06:24:07
      Beitrag Nr. 75 ()
      Mein Kommentar zu diesem Autor: Leidet wohl unter Verfolgungswahn. Sieht überall Grüne u. Ökos.
      Klar, manches wird übertrieben. Aber trotzdem bleiben noch genug Probleme, über die man nicht hinwegsehen sollte.



      Heinz Hug

      Der tägliche Öko-Horror - So werden wir manipuliert

      358 S., DM

      39,90, Wirtschaftsverlag Langen Müller/Herbig 1997



      Noch eine Abrechnung mit den Übertreibungen der Öko-Debatte. Und was für eine! Während Maxeiner und Miersch gewissermaßen mit dem Florett fechten, ist hier der Verfasser mit Säbel, Spieß und Rammbock zu Gange. "Der ganze Übertreibungszirkus fing an, als vor wenigen Jahren die Partei fürs Tannengrün im 68er Schlabberlook in die Parlamente einzog", poltert er schon auf der ersten Seite. Inzwischen hätten sich die "Biotop-Ritter" als Postenjäger entpuppt, die eine andere Republik wollten und denen der Umweltschutz nur als Vorwand diene. Das Wohl der Bevölkerung und die Arbeitsplätze seien ihnen vollkommen schnuppe. Besonders fatal sei der "unter grüner Sonne erblühende gesellschaftliche Wandel zu spätrömischen Verhältnissen".

      Nicht nur die Grünen und die SPD sind ihm suspekt: "Sogar die einstmals konservative CDU spielt beim grünen Ringelpiez mit Anfassen mit." Besonders arg treibe es der "Geissler-Süssmuth-Pflüger-Dunstkreis". Und die FDP werde von linksliberalen Schwarmgeistern wie Frau Leutheuser-Schnarrenberger repräsentiert, obwohl zwei Drittel der FDP in Grundsatzfragen wie dem "Lauschangriff" ganz anders dächten.

      Schade. Durch seine unreflektierte Schimpferei riskiert der Autor, auch dort nicht ernst genommen zu werden, wo er tatsächlich Argumente anführt und wo es um das eigentliche Thema geht: Die teilweise aufgebauschten Umweltrisiken. Als gelernter Chemiker hat er nämlich durchaus ein Gespür dafür, wo bei vielen "Quatschthemen", wie er sie nennt, aus naturwissenschaftlicher Sicht die Schwachpunkte liegen.

      Beispielsweise läßt sich seiner Kritik im sachlichen Kern folgen, wenn er dem "Nano-, Piko- und ppm-Klapperstorch" die Flügel stutzt, die Mißtöne der "Dioxintrompete" untersucht oder die "Grenzwertkomödianten" unter die Lupe nimmt. Ebenso hat er im Prinzip recht, wenn er die "Elektrosmog"-Debatte für eines der "neuesten Spielzeuge im bundesdeutschen Angstseuchenparadies" hält und die Ängste vor gesundheitlichen Gefahren durch elektrische und magnetische Felder der Stromversorgung als völlig unbegründet zurückweist.

      Was er zu gesellschaftspolitischen Fragen äußert, muß ebenfalls nicht schon deshalb falsch sein, weil es die Geßlerhüte der "political correctness" mißachtet. So läßt sich ihm schlecht widersprechen, wenn er die Pläne zur weiteren Herabsetzung des Wahlalters auf sechzehn Jahre als Schnapsidee empfindet.

      Aber meistens überzieht er - unnötigerweise - mit seiner Polemik, statt die Fakten für sich sprechen zu lassen. Vor allem verquickt er das Richtige, was er zu sagen hat, mit einer rechtspopulistischen Gesellschaftskritik, die genauso ressentimentgeladen wie naiv wirkt. Zum Beispiel unterstellt er, daß die Übertreibungen der Umweltdiskussion auf bewußter "Manipulation" beruhen würden. Seine Lieblingsfeinde sind dabei die "Achtundsechziger", die er an den Schalthebeln der Medien sitzen und dort die öffentliche Meinung usurpieren sieht. Zum Beispiel in den Redaktionen von stern, Spiegel, tageszeitung, Süddeutsche Zeitung, Die Zeit und Frankfurter Rundschau. Zum Glück gebe es wenigstens einen Lichtblick in Gestalt des Magazins Focus ...

      Über Geschmack läßt sich nicht streiten. Aber die fixe Idee, daß es in Politik und Medien wie in einem Marionettentheater zugehe, wo die Fäden hinter den Kulissen in den Händen von wenigen Agierenden zusammenlaufen, gehört zum Repertoire aller populistischen Vereinfacher, ob sie von rechts oder von links kommen. Sie hat zugleich etwas ungemein Tröstliches, denn sie unterstellt, daß nur die richtigen Leute an den Fäden ziehen müßten, um die Welt in Ordnung zu bringen.

      Wenn wirklich alles so einfach wäre, müßten beim Verlag Langen Müller/Herbig, der dieses Buch herausgebracht hat, mindestens zwei Gruppen von Manipulateuren sitzen, die sich spinnefeind sind: Die einen wären verantwortlich für die Panikmache mit dem Elektrosmog-Buch, das in der letzten Ausgabe des PresseBLICK besprochen wurde. Die anderen hätten das jetzt vorliegende Buch drucken lassen, das unter anderem mit der "Elektrosmog"-Panikmache scharf ins Gericht geht...
      Avatar
      schrieb am 26.10.03 08:19:13
      Beitrag Nr. 76 ()
      Hi Bäcker,
      du scheinst dich auszukennen. Was genau wird denn übertrieben und warum?
      Avatar
      schrieb am 26.10.03 09:22:36
      Beitrag Nr. 77 ()
      das ist doch nur geschäftemacherei,leider immer dasselbe.

      klar gibt es themen die auf den nägeln brennen,von gentechnik,umweltvergiftungen etc.

      aber die organisation die sich aus engagierten leuten mit herzblut an der sache zusammensetzt sehe ich nicht.

      immer nur propaganda,eigene komplexe und emotionen ausleben oder sich einfach gut fühlen.

      grünwähler zb sind grössere umweltverschmutzer als alle anderen,der durchschnitt der grünwähler fliegt öfter ,war öfter in dre karibik etc.
      wenn ich mir die manager bei greenpeace betrachte,zb herrn bode,dann denk ich,ooch der hat von umwelt keine ahnung (ich bin auch chemiker,würde aber nie sagen das ich die umweltprobleme schlechthin einschätzen kan)verdient viel geld,macht mal nen jahr pause und hat ein derartig arrogantes auftreten das es ihm wohl eher um sich,als um die sache geht.

      umweltthemen sind spannend,mir ist nur schleierhaft was das mit greenpeace oder den grünen zu tun haben soll.
      Avatar
      schrieb am 26.10.03 10:29:31
      Beitrag Nr. 78 ()
      @Bäcker

      Natürlich schreibt der Autor Heinz Hug mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch, die manchmal etwas übertrieben wirkt.

      Aber man macht es sich schlicht zu einfach die bewußte Manipulation einfach zu bestreiten und ihn in eine rechtspopulistische Ecke zu stellen. Da wird gehöhnt:

      Vor allem verquickt er das Richtige, was er zu sagen hat, mit einer rechtspopulistischen Gesellschaftskritik, die genauso ressentimentgeladen wie naiv wirkt. Zum Beispiel unterstellt er, daß die Übertreibungen der Umweltdiskussion auf bewußter " Manipulation" beruhen würden. Seine Lieblingsfeinde sind dabei die " Achtundsechziger" , die er an den Schalthebeln der Medien sitzen und dort die öffentliche Meinung usurpieren sieht

      Der Autor dieser Kritik hat wohl noch nie vom "Marsch durch die Instanzen" gehört. Ich bin selber Jahrgang 1949 und gehöre so vom Lebensalter zu den jüngeren 68ern und war meiner Lebtag politisch interessiert. Ich habe Ende der 60er Jahre Anfang der 70er viele Diskussionen in diesen Kreisen miterlebt oder an ihnen teilgenommen, der Grundtenor war ganz unbestreitbar und unwiederlegbar stramm links. Es gab damals es zwei Gruppen von "Revolutionären", eine relativ kleine Minderheit die die Gewalt bevorzugten oder mit ihr sympathisierten, aus der ging später die RAF und ihre Mitläufer hervor. Diese scheiterten dramatisch.

      Und eben die Gruppe die sagte eine gesellschaftliche Änderung in ihrem Sinne wäre nur möglich durch einen gewaltfreien Marsch durch die Instanzen. Der Weg wie das zu erreichen sei, wurde in wirklich vielen Diskussionsrunden strategisch ausgeleuchtet, und auf ihre Wirksamkeit abgklopft (unter anderm auch die Möglichkeit Angstszenarien zu erzeugen). Man war sich vollkommen klar darüber meinungsbildende und politisch hochwirksame Berufswege einschlagen zu müssen. Also Lehrer, Journalisten, Verwaltungsangestellte, Richter, und Politiker natürlich. Die Wortführer dieser Diskussionsrunden findest du heute an allen möglichen exponierten politisch einflussreichen Stellen. Und das ist keine Übertreibung, ich war dabei und habe es mit eigenen Ohren gehört.

      Natürlich saß da kein harter Kern nach dem dem Führerprinzip, der das ganze stramm organisierte. Aber es ist ein ganz klares politisches Konzept dass da enstanden ist und es war hochwirksam, wie man heute sieht.
      Also davon dass da keine Manipulation vorläge, kann man so auch nicht einfach behaupten.
      Avatar
      schrieb am 27.10.03 06:05:55
      Beitrag Nr. 79 ()
      @Kaperfahrer

      Es mag ja sein, daß an manchen Stellen diese 68er sitzen. Aber wenn jemand behauptet, mit den Umweltschutz-Themen sind wir Jahrzehnte verängstigt und manipuliert worden, muß derjenige alle anderen wohl für blöd halten.
      Oder er hat Angst um seinen Lebensstandard. Da wird das Kyoto-Protokoll als Lebensstandardsenkungs-Protokoll bezeichnet. Obwohl die Mehrheit der Wissenschaftler (und nicht nur 68er aus Deutschland) die Klimakatastrophe und die Verursachung durch die Menschen sieht. Und das, obwohl dieser GW Bush (den Hug ja verteidigt) alles versucht, um derartige Meldungen um eigenen Land zu unterdrücken (Manipulation).
      Solange auf der Welt Kinder verhungern, braucht sich niemand bei uns über eine Senkung des Lebensstandards zu beschweren.

      @Mouse potato

      Wir reagieren teilweise zu hysterisch. Nehmen wir bspw. die Gentechnik. Ich hätte als Umweltschützer und Grüner jetzt keine Bedenken, mal eine Gentomate zu essen. Ich denke, manche Krankheiten werden erst durch diese Hysterie ausgelöst. Aber viele werden auch durch Umweltschäden ausgelöst. Aber die Gefahren durch die Gentechnik könnten vorhanden sein. Da geht es ja nicht nur um Allergien, sondern auch um Abhängigkeit, Monokulturen, Superunkräuter usw. Also sollten wir darauf verzichten, weil die Gentechnik überflüssig ist. Wir könnten alle Menschen auf der Welt mit Ökologischer Landwirtschaft ernähren. Das sollte das Ziel sein.
      Avatar
      schrieb am 27.10.03 09:08:35
      Beitrag Nr. 80 ()
      @Bäcker

      Solange auf der Welt Kinder verhungern, braucht sich niemand bei uns über eine Senkung des Lebensstandards zu beschweren.

      Und das eben ist der fatale Irrtum dem viele Gutmeinende oder Linke unterliegen.
      Wer glaubt durch Senkung des Lebensstandards der Erst-Weltländer, würde der dadurch einhergehenden Verlust von Wohlstand bei verhungernden Kindern in der dritten Welt landen, wird bitter enttäuscht werden. Das ist reines Wunschdenken von Wohlmeinenden. Das Gegenteil ist der Fall.
      Denn der Kuchen wird nicht prozentual umverteilt, er wird einfach kleiner. Und das bedeutet logischerweise, dass eben auch der Anteil der Ärmsten, als sei er nicht sowieso schon klein genug, noch kleiner wird.
      Machen wir die Energie teurer, wird sie es mit tödlicher Sicherheit auch für die anderen, die sich das eben nicht leisten können. (Wie wir übrigens bald auch nicht mehr). Wir beeinflussen damit den Marktpreis und treiben ihn, unabhängig vom Steueranteil und den Marktschwankungen, durchschnittlich in die Höhe und daraus unerbittlich folgend die Preise für Erzeugung von Lebensmittel. Und da wir nicht auf einem autarken abgeschotteten Elfenbeinturm leben, sondern in einer globalen Welt trifft es nicht nur uns, wir treffen andere unweigerlich mit.

      Wir versuchten unser unterschwellig schlechtes Gewissen zu beruhigen weil es uns bis jetzt ja so gut ging und nun versucht man sich in Bescheidenheit und Selbstkasteiung, respektive man will es anderen aufzwingen. Das ist nun genau der Humus auf dem der Ablasshandel blüht!

      Was wir hier, ganz besonders in Deutschland, quer durch alle Parteien, in den letzten Jahren so trieben, sind Kopfgeburten die nur in den Hirnen solcher enstanden sein können, die weit entfernt von jeder Lebenssrealität in Wohlstand und Sicherheit aufgewachsen sind.
      Guck sie dir doch mal an, Ex-Steinewerfende Kinder einer großbürgerlichen Welt, Pastoren- Anwalts- Lehrer- Söhne und Töchter eines wohlbehüteten Umfelds und wenn mal wirklich die Eltern keine Kohle hatten war das Bafög da. In München hatten wir mal eine grüne zweite Bürgermeisterin, die sich nach 14(!) Semestern von Papa finanzierter Theaterwissenschaft ein paar Jahre in der Politik herumgetrieben hat und sich dann an der Seite eines wohlhabenden Mannes auf ein Gut in der Toskana zurückgezogen hat. Das sollen dann die Leute sein, die wissen wo es lang geht?

      Aber es sieht ja ganz so aus, als ob wir gerade mit Schmackes auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt werden.

      Die Situation in Deutschland sollte dir doch klar vor Augen führen wie etwas abläuft wenn etwas knapp wird, selbst unter einer linken Regierung. In unserem Fall: das soziale Netz, Renten, Gesundheitswesen und alles was so darunter fällt. Wen triff der Abbau als erstes und am härtesten?
      Die wirklich Reichen sowieso nicht, auch nicht die Wohlhabenden, noch nicht einmal die, die sich mit Geschick und Bauernschläue im sozialen Netz ihr Auskommen gesichert haben. Diese Gruppen werden sich schon irgendwie unter ein paar Abstrichen da heraus lavieren.
      Es trifft die am härtesten die wirklich darauf angewiesen sind und sich nicht wehren können.

      Schrumpfender Wohlstand ist ein Prozess, der unweigerlich und immer(!!!), ganz unten anfängt und sich erst ganz langsam nach oben frisst.

      Dies führt logischerweise zu einem Spagat zwischen dem Umweltgedanken und den berechtigten Ansprüchen von Menschen den es zu meistern gilt. Und dafür sind Technologien nötig.
      Ideologisch geschürte Hysterien(Atomkraft, Gentechniologie) wie bei uns an der Tagesordnung, richten nur Schaden an.

      Klar muss man die Folgen im Auge behalten und sorgfältig und mit Augenmaß vorgehen, aber eine Totalverweigerung wie bei uns propagiert ist im höchsten Maße kontraproduktiv.
      Avatar
      schrieb am 27.10.03 09:28:47
      Beitrag Nr. 81 ()
      #80 Kaperfahrer,
      völlig richtig, sehe das genauso.

      #79 Bäcker
      Dass neue Technologien Gefahren bergen können ist normal. Woher die diffusen und völlig überzogenen Ängste der Nein-Sager kommen hat Kaperfahrer in #80 gut erklärt.
      Avatar
      schrieb am 27.10.03 10:00:29
      Beitrag Nr. 82 ()
      @Kaperfahrer: Exzellenter Beitrag!
      Avatar
      schrieb am 27.10.03 10:05:26
      Beitrag Nr. 83 ()
      @Bäcker

      Ach ja noch etwas, du schreibst:

      Obwohl die Mehrheit der Wissenschaftler (und nicht nur 68er aus Deutschland) die Klimakatastrophe und die Verursachung durch die Menschen sieht

      Ob es die Mehrheit ist, oder die die von den Medien besonders in Vordergrund geschoben werden, lassen wir mal dahin gestellt. Zig-Millionen arbeiten in der Wirtschaft und in den Labors und man hört von ihnen in der Öffentlichkeit keinen Mucks. Nur die, die besonders Spektakuläres, Grauenhaftes, Schlagzeilenträchtiges zu vermelden haben werden von Medien hofiert und durch sämtliche Talkshows und Wissenschaftsmagazine geschleift. Das liegt so in der Natur der Sache und ist die Krux unserer überhitzten Mediengesellschaft.

      Was mich auch stört ist, dass in der Öffentlichkeit so eine Art "offizielle Lehrmeinung" entstanden ist, mit der ich durchaus meine Probleme habe.
      Zu oft in der Wissenschafts-Geschichte haben sich "offizielle Lehrmeinungen" als blanker Unsinn herausgestellt, vor allem wenn Ideologien mit im Spiele waren.

      Noch dazu habe ich zu viele "Umweltexperten" kennengelernt, die nichts anderes waren als verkrachte Studienabbrecher, Leute die in der Wirtschaft oder der Uni aus mannigfaltigen Gründen keinen Platz mehr gefunden haben, oder schlicht von ihrer Partei dazu verdonnert wurden als Umweltexperten aufzutreten.

      Mir hat mal eine grüne Biologie-Studentin, kurz vor dem Staatsexamen, die als Umweltaktivistin und Expertin für Meeresbiologie ihrer Partei auftrat, bei einer Diskussion allen Ernstes einen Beluga-Wal als Pottwal verkaufen wollen. Vielleicht hat sie als Kind ja mal die gekürzte Fassung von "Moby Dick" gelesen, von wegen weißer Wal und so.
      Avatar
      schrieb am 27.10.03 10:13:32
      Beitrag Nr. 84 ()
      D:Neuste NachrichtenIst Schwarzenegger ein Grüner.htm


      Ist Schwarzenegger ein Grüner?
      + 26.10.2003 + Arnold Schwarzenegger, Kaliforniens neuer Gouverneur, hat angekündigt, dass der Stromanteil seines Landes aus erneuerbaren Energien von heute 7 Prozent bis zum Jahr 2010 auf 20 Prozent und bis zum Jahr 2020 auf 33 Prozent steigen soll. Die "New York Times" hat Schwarzenegger bereits einen "Grünen" genannt.

      Die deutsche FAZ stellt überrascht fest: "Tatsächlich liest sich die Einleitung zu Schwarzeneggers umweltpolitischen Programm eher wie das Vorwort zu einem Lehrbuch für grüne Abgeordnete als die Stellungnahme eines Republikaners zum Umwelt- und Naturschutz."


      In Schwarzeneggers Program heißt es auch: Ökologie und Ökonomie sind kein Gegensatz; Ökologie schafft neue Arbeitsplätze. Und: Saubere Luft und reines Trinkwasser führt zu höherer Produktivität, zu stabilerer Wirtschaft und zu höheren Steuereinnahmen. Schwarzenegger will vor allem die Wasserstoffwirtschaft forcieren und ein riesiges Tankstellennetz für Brennstoffzellen-Autos aufbauen. Im Gegensatz zu seinem republikanischen Parteifreund George W. Bush hat Schwarzenegger angekündigt, den Ausstoß von CO2-Treibhausgasen reduzieren zu wollen.



      Schwarzenegger lehnt auch Bushs Pläne ab, wonach die Industrie künftig mehr Treibhausgase emittieren darf, wenn sie bereit ist, neue Fabriken in den USA zu bauen. Außerdem will Schwarzenegger endgültig die Ölförderung vor Kaliforniens Küste verbieten lassen sowie dies vor Floridas Küste schon geschehen ist.

      In Kalifornien ist der Wasserverbrauch mit über 400 Litern pro Kopf täglich mehr als dreimal höher als in Deutschland. Der neue Gouverneur hat Wassersparmaßnahmen angekündigt und will den Jahre andauernden Streit zwischen Landwirten und Umweltschützern über den sehr hohen Wasserverbrauch in der kalifornischen Wirtschaft schlichten.

      Wer über Jahrzehnte zwischen den Ankündigungen von Politikern und ihrer tatsächlichen Politik zu unterscheiden gelernt hat, wird skeptisch sein. Aber auch der grüne Terminator soll seine Chance für eine grünen Realpolitik bekommen. Auch er wird an seinen Taten gemessen werden. Vielleicht hat sich Arnold Schwarzenegger ja auch nur an seine Heimat in Kärnten erinnert. Dort wurde jahrelang die höchste Einspeisenvergütung für Solarstrom bezahlt. Regierungschef in Kärnten war und ist Jörg Haider.
      Avatar
      schrieb am 27.10.03 10:58:50
      Beitrag Nr. 85 ()
      @Golddistel
      #84
      Ein typisches Beispiel von Desinformation wie es bei Linken und Grünen so gerne gehandhabt wird um mit irgendwelchen moralischen Zeigefingern zu fuchteln.

      Auch wenn diese geschilderte Verbindung USA, Österreich, Solarstrom, Kärnten und dann oh, oh Jörg Haider so schön süffig klingt und auch wenn es überhaupt nichts mit diesem Thread zu tun hat....

      Schwarzenegger ist Steiermärker und stammt aus Graz!!!
      Und in der Steiermark wurden die Freiheitlichen (FPÖ, Haider) bei den letzten Wahlen mit Stimmverlusten von über dreißig Prozent abgestraft. (von 19% auf 12%) Das sind schon fast Dimensionen wie sie die SPD im Moment zu gewärtigen hätte.
      Avatar
      schrieb am 27.10.03 11:33:24
      Beitrag Nr. 86 ()
      Aber um auf die Emissionen zurückzukommen. Irgendwie scheinen viele ab einem gewissen Punkt aufhören zu denken.

      Wenn man die Wasserstoffwirtschaft (vernünftigerweise!!) fördern will, braucht man zuvorderst Wasserstoff.
      Und den kann man nur durch ausreichend Energie gewinnen, (unter anderem durch Elektrolyse) einen See leerpumpen geht nicht :rolleyes:.
      Wasserstoff ist per se nur ein Energiespeichermedium kein Energie-erzeuger!!
      Ihn mit der Verbrennung fossiler Stoffe Gas, Öl, Kohle zu erzeugen und dabei wiederum Emssionen in die Luft zu blasen, ist ganz abgesehen von dem irrwitzigen Energieverust, ja wohl Blödsinn. Alternative Energien die nichts emittieren, werden dazu niemals, auch nicht ansatzweise ausreichen.

      Wer die Wasserstoffwirtschaft (nochmal, vernünftigerweise!!!) fördert und fordert sodas sie auch Sinn macht, kommt an der Atomkraft nicht vorbei!
      Avatar
      schrieb am 27.10.03 11:38:29
      Beitrag Nr. 87 ()
      #80, Sehr gut, ein altes schwedisches Sprichwort: man macht die Armen nicht reicher wenn man die Reichen arm macht.:)
      Avatar
      schrieb am 27.10.03 12:30:41
      Beitrag Nr. 88 ()
      http://www.greenpeace.org/deutschland/?page=/deutschland/fak…


      Plutonium ist ein unvermeidliches Nebenprodukt der Energiegewinnung in Atomkraftwerken.



      Plutonium ist ein hochgiftiges, radioaktives Element, das in der Natur nicht vorkommt. Es wird in Atomreaktoren erzeugt und ist Ausgangsmaterial für die Produktion von Atomwaffen. Zehn Kilogramm Plutonium reichen aus, um eine Atombombe herzustellen.

      Militärische Nutzung
      "Zivile" Nutzung gescheitert
      Der Bombenstoff

      Plutonium ist ein so genannter Alpha-Strahler. Die großen, beim radioaktiven Zerfall ausgesendeten Alpha-Teilchen können die Haut nicht durchdringen und werden bereits von einem Blatt Papier abgeschirmt. Doch wer von dieser gefährlichen Substanz auch nur ein Millionstel Gramm einatmet, ein kaum staubkorngroßes Teilchen, kann an tödlichem Lungenkrebs erkranken. Durch seine lange Halbwertszeit von 24.000 Jahren bleibt Plutonium für Hunderttausende von Jahren ein tödliches Umweltgift.

      Plutonium ist ein unvermeidliches Nebenprodukt der Energiegewinnung in Atomkraftwerken. Während das als Brennstoff verwendete Uran bestrahlt wird, d.h. mit Neutronen beschossen wird, verwandelt sich ein Teil des Urans in Plutonium. Ein abgebranntes Brennelement enthält etwa ein Prozent Plutonium.

      Militärische Nutzung
      Um dieses Plutonium für die Waffenproduktion nutzbar zu machen, haben die Atommächte die höchst gefährliche und umstrittene Technik der chemischen Wiederaufarbeitung entwickelt: Die abgebrannten Brennelemente werden zerkleinert und chemisch aufgelöst. Aus der radioaktiven Suppe trennt man das Plutonium ab.

      "Zivile" Nutzung gescheitert
      Neben der Verwendung in Atombomben versuchten die Atomtechniker auch, Plutonium in Atomkraftwerken wieder einzusetzen, um neben Uran einen zusätzlichen Brennstoff zu haben. Eine "zivile" Plutoniumwirtschaft sollte entstehen: mit kommerziellen Wiederaufarbeitungsanlagen, mit Plutonium-Brennelement-Fabriken und mit speziellen Plutonium-Reaktoren - so genannten "Schnellen Brütern".

      Doch diese Pläne scheiterten weltweit an den immensen technischen Problemen, an den explodierenden Kosten und nicht zuletzt am Widerstand der Bevölkerung, die sich gegen die gefährlichen Plutoniumanlagen wehrte. In Deutschland wurde die Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf nicht realisiert, der Brüter in Kalkar ging nicht in Betrieb und die Plutonium-Mischoxid-Fertigung (Mox) in Hanau wurde in den 90er Jahren stillgelegt.

      Die größten Gefahren bei der Wiederaufbereitung liegen in der Verstrahlung der Arbeiter und der Freisetzung von Radioaktivität in die Umwelt (zum Beispiel ins Meer). Die Wiederaufarbeitungsanlage im britischen Sellafield hat seit ihrer Inbetriebnahme vor fünfzig Jahren vergleichbar viele langlebige radioaktive Substanzen freigesetzt wie 1986 bei der Atomkatastrophe in Tschernobyl.

      Der Bombenstoff
      Entgegen anders lautenden Behauptungen von staatlichen Stellen und aus der Industrie kann auch das "zivile" Plutonium direkt zur Herstellung von Atomwaffen verwendet werden. Die US-Regierung bestätigte diesen Sachverhalt nach einem Atomwaffentest 1962, bei dem dieser Plutoniumtyp eingesetzt wurde. Sie erklärte, das Plutonium könne "in einen wirksamen atomaren Sprengstoff umgewandelt werden". Der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA zufolge ist Mox-Brennstoff ein Material der Kategorie 1, bei dem strengste Sicherheitsmaßnahmen erforderlich sind, um seine Verbreitung z.B. durch Diebstahl zu verhindern. Laut IAEA kann Mox innerhalb von ein bis drei Wochen in waffentaugliches Plutonium umgewandelt werden[1]. Das macht Plutonium-Brennstoff interessant für Staaten oder terroristische Gruppen, die sich Atomwaffen beschaffen wollen.
      Avatar
      schrieb am 27.10.03 18:11:50
      Beitrag Nr. 89 ()
      @Golddistel

      Hast du ausser copy&paste eigentlich auch eigene Argumente?
      Oder bist du der Board-Flugblattverteiler?

      Gegen vereinzelte Zitate von Artikeln ist ja nichts einzuwenden, aber was du da treibst nenne ich spammen.

      Auf einen Satz von dir selber, kommen hundert kopierte!
      Avatar
      schrieb am 27.10.03 19:38:00
      Beitrag Nr. 90 ()
      zu#89
      Es ist mir eine Freude, dass mir diesesmal nicht eine Linkslastigkeit oder einer geographischen Ungenauigkeit vorgeworfen wird, oder diese auf dem Altar der Eidelkeiten ihre letzte Ruhestätte bekommt.
      Allerdings erreichen ich lt. Deiner Meinung einen etwas unrühmliche Aufwertung als Oberspamm.
      Immerhin ,da haben andere wenniger aufzuweisen, zumal die Quallität meiner nicht eigenen geistigen Blähungen noch dahingestellt ist.
      Ich bin durchaus in der Lage mich auf der Grundlage eigenen Kenntnisse eigene Schlußfolgerungen zu treffen.
      Die Frage nach der Umwelt ist nicht eine Frage nach der gesellschaftlichen Stellung, Partei, Glaubensfrage oder des materiellen Darsein, sonder es ist eine Überlebensfrage und die Verantwortung gegenüber der Nachfolgegenerationen.
      Da aber fast alle Fragen der Gegenwart nur noch mit Lobbyismus zu regel ist, werden die Geister sich sehr oft trennen.
      Ein Konsenz zu Gunsten verschiedener Ideen ist gemäß der Grundidee der Demokratie die einzige Variante.
      Ich bin auch kein ratikaler Ablehner von Wissenschaften, aber hinderfragen sollte schon noch erlaubt sein und dies ohne in eine pol. Ecke gestellt zu werden.
      Die Kontroversen die die Wissenschaft in laufe der menschlichen Geschichte durchleben mußte, war eine sehr wechselvolle und meist am Anfang mit einer Ablehnung verbunden.
      Manchmal wurde sie doppelt negiert um ihre Ablehnung undurchsichtig zu machen.
      Vielerlei polemische Spielereien sind das Schutzschild der Lobbyisten die meistens die Gesamtheit der Ergebnisse unterschlagen und sich an den Vorteilen ergötzen.
      Avatar
      schrieb am 27.10.03 19:52:35
      Beitrag Nr. 91 ()
      Na also, geht doch :D
      Avatar
      schrieb am 28.10.03 06:34:47
      Beitrag Nr. 92 ()
      #80

      Ich habe nicht behauptet, daß der uns fehlende Wohlstand direkt den Entwicklungsländern zugute kommt. Aber es kann doch nicht sein, daß wir jammern, wenn der Urlaub mal ausfällt und woanders verhungern die Kinder. Das hat nichts mit links oder rechts zu tun.
      Wenn wir die Energie teurer machen, z. B. durch die Ökosteuer - wieso wird sie dann in den Entwicklungsländern teurer???
      Energie teuer bei uns = Energie sparen = weniger Verbrauch = mehr Angebot vorhanden = Energiepreis fällt! Glücklicherweise sind viele arme Länder schon schlauer als wir. So ist die Nutzung von Biomasse (Rinderdung) in Indien schon länger etabliert als bei uns. In Afrika werden in Dörfern Solaranlagen installiert, s. GP-Magazin (aber nach Deiner Logik sind diese wohl nur installiert, fotografiert worden und wieder mitgenommen, von irgendwelchen Linken Medienfuzzis).

      Die Situation in Deutschland sollte Dir vor Augen führen, wie etwas abläuft, wenn das Wachstum mal gebremst wird. Jahrelang wurde von den "Wirtschaftswissenschaftlern" nur Wachstum propagiert. Dem Volk wurde weisgemacht: "Wir brauchen Wachstum und Euch geht es gut". Nur leider hat kaum einer den gesunden Menschenverstand genutzt und sich überlegt: Gibt es irgendwas auf der Welt, das ewig wächst??? Irgendwo hat alles seine Grenzen. Ob es der Vorrat an fossilen oder atomaren Rohstoffen ist, oder der Bedarf an Fernsehgeräten.....

      Und was heißt hier Totalverweigerung. Wir betreiben Atomkraftwerke seit Jahrzehnten. Aber irgendwann merken die Leute daß diese keine Lösung ist. Es wird doch wohl erlaubt sind, mal in eine andere Richtung zu denken (EE), ohne daß einem Fortschrittsfeindlichkeit vorgeworfen wird.

      #83

      Richtig, viele arbeiten in der Wissenschaft und es gibt keinen Widerspruch. Also scheint die Meinung des IPCC akzepiert zu sein. Doch des öfteren gibt es andere Meinungen, und diese werden von den Medien genauso hofiert. Obwohl dies meist nur Einzelmeinungen sind.

      Deine "Bekannten", die Du als Beispiele für die typischen "Umweltschützer" hernimmst, willst Du doch wohl nicht im Ernst als Argument bringen??
      Soll ich Dir als Arbeitgeber ein paar Beispiele für "Nicht-Grüne" bringen?

      #86

      Behauptungen, ohne Argumente!
      Avatar
      schrieb am 28.10.03 10:14:18
      Beitrag Nr. 93 ()
      @Bäcker
      Aber es kann doch nicht sein, daß wir jammern, wenn der Urlaub mal ausfällt und woanders verhungern die Kinder.

      Das ist wieder mal so ein moralisch/ethisch besetzter Unsinnsspruch mit erhobenen Zeigefinger, der überhaupt keinen praktischen Wert hat.
      Jedenfalls tut der mehr für diese beklagenswerten Kinder, der als Tourist den Ernährer dieser Familien sein Auskommen ermöglicht, als der der bescheiden zu Hause hockt, nicht jammert und höchsten mal 10 Euro Almosen an Brot für die Welt springen lässt, aber sich ansonsten die Decke über den Kopf zieht.

      Wenn wir die Energie teurer machen, z. B. durch die Ökosteuer - wieso wird sie dann in den Entwicklungsländern teurer???

      Weil jede Preiserhöhung egal aus welchem Grund einen Nachfolge-Effekt hat. Wenn ein Verkäufer egal welcher Ware sieht das Preiserhöhungen durchsetzbar sind, wird er sich mit seiner eigenen Preispolitik anhängen und auch noch ein paar Cent mehr herausschlagen. Das ist ein psychologischer Effekt der immer funktioniert.
      Wenn sich hier ein Staat wie Deutschland einer der großen Energie/Erdöl/Gas käufer auf dem Weltmarkt hinstellt und lauthals verkündet die Energie müsse teurer werden und das seinen Bürgern auch noch als Welt-Errettungs-Tat verkauft und die nicht auf die Barrikaden gehen, dann wird sich jeder Produzent sagen: "Was? Ihr wollt teuerere Energie? Könnt Ihr gerne haben!". Und da es ein Weltmarkt ist betreffen die Preise alle.
      Das läuft immer so ab wenn sich der Staat als Preistreiber betätigt, egal bei welchem Produkt. Vergleich das doch mal bei der Tabaksteuer. Bei jeder Tabaksteuererhöhung haben die Produzenten entweder im Windschatten miterhöht, oder was aufs gleiche herauskommt, weniger Ware geliefert oder rationalisiert und Leute gefeuert. Aufgerundet hat noch jeder!

      Glücklicherweise sind viele arme Länder schon schlauer als wir. So ist die Nutzung von Biomasse (Rinderdung) in Indien schon länger etabliert als bei uns. In Afrika werden in Dörfern Solaranlagen installiert

      Das meinst du nicht ernst, oder?
      Dann versuch mal eine Aluminiumschmelze für die Herstellung von Autokarosserien (AUDI) mit Rinderdung, Windkraft und Solaranlagen zu betreiben und das Produkt zu dem dabei entstehenden Preis auf dem Weltmarkt zu verkaufen.
      Ach so? Wir brauchen keine Autos mit Aluminiumkarosserie!?
      Na dann werden wir mal das Werksgelände bei Ingolstadt plattmachen und parzellieren damit dann jeder der zehntausenden Werktätigen seinen Lebensunterhalt mit der Züchtung von Karotten und Zwiebeln bestreiten kann.
      Wir sind nun mal ein Industriestandort und kein afrikanisches Dorf in dem eine Handvoll Wasserpumpen mit Solarstrom betrieben werden können.
      Deutschland zurück auf dem Weg zum Agrarstaat, ich fass es nicht.

      Und nun zu deiner Nullwachstumstheorie!
      Das ist ganz klar genau der Punkt wo der gesunde Menschenverstand aufhört und die Ideologie anfängt. Realistisch betrachtet können nicht 5 Milliarden Menschen allein davon leben das sie sich von der Scholle redlich ernähren.
      Und natürlich gibt es noch jede Menge Wachstumspotenzial, jedenfalls haben das Länder Asiens, Afrikas, Südamerikas usw. ganz fest vor. Und du glaubst Deutschland/Europa könnte sich aus diesem unaufhaltsamen Prozess aufgrund einer Theorie einfach ausklinken und die Welt bekehren? Ich denke da überschätzt du unsere Einflussmöglichkeiten.
      Wenn das mit dem Nullwachstum stimmen würde, würdest du 3/4 der Welt zu einem weiteren Leben in von dir tränenreich beklagten Armut ohne jegliche Zukunftsaussichten verdammen. Ich würde mir mal an deiner Stelle über die daraus folgenden Verteilungskämpfe Gedanken machen.

      Wahrscheinlich (so hoffe ich) lebst du in relativen Wohlstand und bist als guter Mensch sicher auch bereit den Armen abzugeben. Nun stellt sich aber die Frage, wieviel? Ein Almosen, 10 Prozent?
      Oder bist du auch bereit dein Einkommen so zu verteilen dass auf jeden der gleiche gerechte Anteil kommt. Also es auf ein Fünftel zu reduzieren. Ich denke da ist dann ganz schnell schluss mit lustig. Oder willst du sie ganz zynisch, mit ein paar ganz gezielt rationierten Brocken von deinem Tisch nur so weit ruhig stellen dass sie dir gerade nicht an die Wäsche gehen.

      Interessanterweise hast du dir auch noch den Nick Bäcker gegeben. Weißt du eigentlich wo der mit Abstand größte Kostenfaktor bei der Herstellung von Brot (einem Grundnahrungsmittel liegt!!)? Bingo, es sind die Energiekosten!
      Und wer, wie in der dritten Welt, kein Geld hat um Energie zu kaufen der holzt eben die Wälder ab.

      Ich sage dir eins, bei allem Wohlwollen für den Umweltgedanken, so hirnlos ideologisch besetzt wie er bei uns in Deutschland betrieben wird ist er das unsozialste und Umweltschädlichste das man sich nur vorstellen kann, weil er sich jedem langfristig sinnvollen und vor allem praktikablen Lösungsansatz entzieht. Es ist, wie schon gesagt, die Kopfgeburt einer Wohlstandsgesellschaft die sich nur noch damit beschäftigt sich selbst zu verwalten und ganz weit weg ist von den eigentlichen Prozessen.

      Irgendwie erinnert mich die Gedankenwelt von Leuten dieser Couleur an Königin Marie-Antoinette von Frankreich die auf die Klagen der Bevölkerung, "sie hätten kein Brot", geantwortet hat. "Dann sollen sie halt Kuchen essen". Vollkommen abgehoben!
      Bezeichnenderweise ist die Dame später auf der Guillotine gelandet.
      Avatar
      schrieb am 28.10.03 19:09:13
      Beitrag Nr. 94 ()
      @Kaperfahrer

      Erst mal ganz kurz. Der drittletzte Absatz beweist eindeutig, daß Du einfach Behauptungen aufstellst, die nicht stimmen. Die Energiekosten in einer Bäckerei liegen bei ca. 3%. Bei einem Ofen Semmeln liegen entsprechen die Energiekosten dem Preis für 1,5 l Heizöl. Allein der Preis für das Mehl liegt bei 7,5 Euro, ohne irgendwelche andere Zutaten.

      Daß Du andere als hirnlos bezeichnest, spricht nicht gerade für Dein Niveau.
      Avatar
      schrieb am 29.10.03 06:57:55
      Beitrag Nr. 95 ()
      @Kaperfahrer

      Na gut, die armen Menschen können froh sein, daß es uns gibt. Z. B. die Sherpas, die einen Zentner und mehr für ein Trinkgeld den Berg raufschleppen und dann mit 40 total fertig sind. Oder die Mädchen in Süd-Ost-Asien, die von manchen Männern dringend gebraucht werden. Oder die Kinder, die unter grausamen Arbeitsbedingungen für unsere Kids Turnschuhe herstellen.
      Und natürlich brauchen wir auch günstige Energie weltweit. Damit die westlichen Firmen auch weiterhin billig im Ausland produzieren können. Schlimm genug, wenn man den Arbeitskräften für nur 12 Std./Tag auch noch was zahlen muß.
      Nur schade, daß sich die meisten Menschen wohl keine Ölheizung leisten können. Aber das Öl ist wohl zu teuer.
      Ach, uns könnte es so gut gehen, wenn diese dämlichen Linken nicht wären!
      Avatar
      schrieb am 29.10.03 19:11:04
      Beitrag Nr. 96 ()
      Nur ein Beispiel von vielen.

      Auszug aus: http://www.ecohimal.org/thame.htm

      Das Thame-Tal liegt nordwestlich von Namche Bazar, dem zentralen Marktplatz im "Land der Sherpa". In den letzten 25 Jahren hat sich der Lebensstandard der Menschen im Nationalpark durch die touristische Entwicklung deutlich verbessert.

      Aber du würdest sie lieber naturnah weiter dahinkümmern lassen! Ja?

      Stecke mal deine Nase wirklich in diese Gegenden, anstatt diesen bullshit von dem mit 40 Jahren im Dienste des Kapitalisten an Erschöpfung sterbenden Kulis zu verbreiten.

      Das sind Chimären von Leuten die ihrer Lebtag nicht aus ihrer Welt verbohrter Vorurteile herausgekommen sind.

      Überall in dieser Welt wo der Tourismus und im Gefolge die Energieversorgung hinkam ging es den Leuten hinterher besser. Vielleicht nicht in der Vorstellungswelt von linker Ideologie zugekleisterten Köpfen, aber vor allem die Kindersterblichkeit sank dort, die Lebenserwartung stieg rapide (Bei den Sherpas übrigens in den letzten zweieinhalb Jahrzehnten von ca. 35 Jahren auf 65 Jahre)
      Das ist nachweisbar und Fakt.
      Das nicht alles Gold ist bestreitet ja keiner, aber dieser Weg führt wenn auch langsam nach oben.
      Avatar
      schrieb am 29.10.03 22:35:23
      Beitrag Nr. 97 ()
      Bäcker,
      die Sherpas brauchen dein Mitleid offensichtlich nicht. Aber du findest sicher ein weiteres Übel auf dieser Welt für das wir alle büssen sollten.
      Avatar
      schrieb am 01.11.03 05:48:07
      Beitrag Nr. 98 ()
      Danke, Kaperfahrer

      für dieses Beispiel aus dem Himalaya. Ich habe mir die Homepage angeschaut und habe den Eindruck, diese Verbesserungen stammen aus Spendengeldern. Nicht aus den Geldbeuteln der üblichen Touristen, die nur in den Himalaya fahren, um zu Hause etwas erzählen zu können.
      Zugegeben, es gibt Touristen, denen ihr Reiseziel etwas bedeutet (dürfte aber die Minderheit sein). Das sind dann die, die lieber einen Träger mehr nehmen, auch wenn es mehr kostet. Und die daheim spenden.
      Von einem Bekannten, der vor zwei Jahren dort war, weiß ich, daß die Sherpas extrem schwere Rucksäcke tragen müssen, und das mit miserablen Schuhen. Also ganz so toll hat sich der Lebensstandard wohl nicht entwickelt.
      Ich kann diese Meldung leider nicht durch eigene Erlebnisse bestätigen, da ich etwa die letzten Jahre nicht mehr fliege. Aus Prinzip - und stell Dir vor, ich lebe auch noch, ich jammere nicht und reise trotzdem.

      Freut mich für die Menschen im Thame-Tal, daß sie endlich Strom haben. Sogenannten Öko-Strom, da aus einem Wasserkraftwerk. Deinen vielgepriesenen Atomstrom kannst Du in solchen Ländern vergessen. Was anderes habe ich nicht behauptet. Ich habe nie gesagt, daß die Menschen auf Strom verzichten sollen.

      Nochmal zu #93

      Zum Wachstum. Mir ist klar, daß es noch Wachstumspotential gibt. Aber um all dieses Wachstum zu vollbringen, brauchen wir ein Vielfaches der Energie, die wir jetzt brauchen. Und die haben wir nicht und werden wir auch in Zukunft nicht haben.Weder fossil noch atomar. Die Erde ist nun mal eine Kugel, und alles was in dieser Kugel drin ist, geht mal zu Ende. Also müssen wir uns überlegen, wie wir dieses Wachstum hinbekommen, mit anderen Energien und mit Energiesparen. Deutschland ist ein Land, in dem die dazu notwendigen Techniken entwickelt werden. Und darum muß Deutschland z. B. die Solarenergie fördern durch das EEG, auch wenn es uns armen Deutschen einen Euro im Monat kostet. Wir können die Preise für diese Technologie senken und dadurch auch für Drittwelt-Länder interessant machen. Und komm mir nicht wieder mit der Alu-Schmelze. Mit einem Solarthermie-Kraftwerk, wie es von einer deutschen Firma in Spanien gebaut wird, läßt sich möglicherweise sogar eine Alu-Schmelze betreiben. Wir brauchen also Audi nicht plattmachen, sondern können weiterhin Audis kaufen.
      Avatar
      schrieb am 04.11.03 14:28:15
      Beitrag Nr. 99 ()
      D:Neuste NachrichtenBasler Zeitung Online.htm



      Weiter Urwald-Vernichtung und Sklaverei in Brasilien

      Hamburg/Rio de Janeiro. DPA/BaZ. Im brasilianischen Amazonas-Urwald gehen Umweltzerstörung und gravierende Menschenrechtsverletzungen ungeachtet brasilianischer Kampagnen und aller internationalen Warnungen laut Greenpeace in "alarmierendem Ausmass" weiter. Ein am Montag veröffentlichter Report der Umweltschutzgruppe prangert "Sklaverei, Mord und illegaler Holzeinschlag im grossen Stil" an.
      Besonders schlimm ist die Lage den Angaben zufolge im nördlichen Bundesstaat Pará. Bisher unberührte Urwaldgebiete seien dort durch ein Netzwerk aus internationalen Holzkonzernen, Politikern und lokalen Mafia-Bossen besetzt worden. 25`000 Menschen müssten in Pará als Sklaven arbeiten, viele würden auf der Flucht ermordet. "Im Wald herrscht Krieg um Land, Waldausbeutung und Profit um jeden Preis", sagt Greenpeace-Waldexpertin Sandra Pfotenhauer, die zur Zeit mit dem Greenpeace-Schiff "Arctic Sunrise" in der Pará-Hauptstadt Belém ist.

      Illegal in Indianer-Gebiete

      Laut Greenpeace wurden im vergangenen Jahr 25`000 Quadratkilometer Amazonas-Urwald zerstört. Pará ist die grösste Holz exportierende Region des Amazonas. Über zwei Drittel des Holzes wird illegal eingeschlagen. Auf der Suche nach Mahagoni dringt die Holzindustrie illegal in Indianer-Gebiete ein. Danach werden im industriellen Massstab auch Soja-Plantagen und Viehweiden angelegt.

      Zur Vorbereitung auf die UNO-Konferenz zum Schutz von Urwäldern und Meeren im Februar 2004 in Malaysia treffen sich nächste Woche im kanadischen Montréal die Mitgliedstaaten der "Konvention für die biologische Vielfalt" (CBD). Greenpeace fordert sie auf, Schutzgebiete einzurichten, "um den dramatischen Verlust der Artenvielfalt und die unkontrollierte Zerstörung von Urwäldern zu stoppen".
      Avatar
      schrieb am 04.11.03 15:16:00
      Beitrag Nr. 100 ()
      ich stelle fest das hier wohl offesichtlich niemand einen greenpeace-karrieristen aus der top-etage persönlich kennt.


      ihr würdet wissen ,für wen der sherpa und andere hart arbeiten muss.nicht anonyme "energieverschleuderung" des mitteleuropäers ist schuld,sondern gnadenloses gefordere
      und anfügen endloser nullen von verwöhnten schnöseln die sich gerne reden hören.wieviel km muss ein sherpa laufen um einen herrn bode einen tag fürs reden zu bezahlen?
      Avatar
      schrieb am 04.11.03 15:54:03
      Beitrag Nr. 101 ()
      @ regierungswechsel

      Ich hab diesen Thread erst jetzt ,,entdeckt". Deshalb auch jetzt erst meine Reaktion...

      Schon die Überschrift ist unsinnig.

      WARUM lügt GREENPEACE setzt voraus, dass Greenpeace lügt.
      Aus dem Eingangsposting kann ich dies aber keinesfalls entnehmen.

      Die Darstellung der Atomenergie in dem kurzen Text (es gibt von GP auch sehr viel längere zum Thema, schau mal nach unter Unterschlagen wird das ungelöste Entsorgungsproblem der radioktiven ,,Abfälle". Radioaktivität kann man nicht wie chemische Gifte zerstören; man kann sie nur verdünnen - oder versuchen, sie zu verstecken.
      Dies gilt übrigens aller wahrscheinlichkeit nach in mindest ebensolchem maße für Fusionsreaktoren (wenn es sie mal gibt) wie für Kernspaltungsreaktoren. Bei allen von dir aufgeführten Fusionsreaktion ist das radioaktive Tritium beteiligt, dass auch bei noch so guten Sicherheitsmaßnahmen zu einem erheblichen Prozentsatz in die Atmosphäre entweicht. (Nach drastischem Anstieg in den 50er und 60er Jahren durch die Atombombenversuche ist der Anteil inzwischen wieder fast auf den natürlichen Wert gesunken.)

      Ähnlich wie du in der Thread-Überschift kann man fragen:
      Warum lügt Herr Böttiger?" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.greenpeace.org/deutschland/fakten/atom[/ur]) ist sicher sehr verkürzt und auch einseitig - aber sie ist korrekt.

      Der Text von Herrn Böttiger (den ich auch in anderen Threads schon gesehen habe) ist zwar sehr viel länger - aber deshalb nicht weniger einseitig.
      Unterschlagen wird die (nachgewiesene) Unsicherheit - neben der Katastrophe in Tschernobyl gab es viele höchst gefährliche ,,Störfälle", im Falle Harrisburg wurde eine Katastrophe nur mit sehr viel Glück und wenig Verstand verhindert.
      Unterschlagen wird das ungelöste Entsorgungsproblem der radioktiven ,,Abfälle". Radioaktivität kann man nicht wie chemische Gifte zerstören; man kann sie nur verdünnen - oder versuchen, sie zu verstecken.
      Dies gilt übrigens aller wahrscheinlichkeit nach in mindest ebensolchem maße für Fusionsreaktoren (wenn es sie mal gibt) wie für Kernspaltungsreaktoren. Bei allen von dir aufgeführten Fusionsreaktion ist das radioaktive Tritium beteiligt, dass auch bei noch so guten Sicherheitsmaßnahmen zu einem erheblichen Prozentsatz in die Atmosphäre entweicht. (Nach drastischem Anstieg in den 50er und 60er Jahren durch die Atombombenversuche ist der Anteil inzwischen wieder fast auf den natürlichen Wert gesunken.)

      Ähnlich wie du in der Thread-Überschift kann man fragen:
      Warum lügt Herr Böttiger?
      Avatar
      schrieb am 04.11.03 17:45:28
      Beitrag Nr. 102 ()
      Nachtrag:

      Von Greenpeace stammen keineswegs nur Dreizeiler zur Atomenergie. Hier ist etwas Längeres:

      http://www.greenpeace.org/multimedia/download/1/38870/0/Atom…
      Avatar
      schrieb am 04.11.03 18:33:07
      Beitrag Nr. 103 ()
      D:Neuste Nachrichtennews aktuell schweiz Erste Informationen für Medien und Business.htm



      Japan: Erneutes Massaker an den Delfinen


      Wädenswil/Taiji (ots) - Japan hat die Treibjagd auf Delfine
      vergangene Woche wieder aufgenommen. Gruppen von Kleinwalen werden
      aufgespürt, in eine Bucht getrieben und dort eingekesselt. Die Tiere
      werden brutal getötet und landen als Dosenfleisch in den Regalen
      japanischer Supermärkte; für den Verkauf an Zoos und Vergnügungsparks
      werden einzelne Delfine auch lebend eingefangen. Aktuelle Bilder
      dokumentieren das grausige Ausmass des Massakers, das in der
      Öffentlichkeit Empörung ausgelöst hat.

      Mit der erneuten Aufnahme der Treibjagd verstärkt sich der Druck
      auf bereits stark ausgebeutete und bedrohte Kleinwale. In den
      japanischen Gewässern werden jährlich rund 20`000 Kleinwale getötet,
      vorwiegend Dall-Hafenschweinswale, aber auch Grosse Tümmler,
      Streifen-, Flecken- und Rissos-Delphine sowie Grindwale.

      Wegen der Meeresverschmutzung weisen Wal- und Delfinfleisch - im
      Verkauf oft beides als "Wal" deklariert - enorme Konzentrationen von
      Schwermetallen und Pestiziden auf. Eine von der ASMS in Auftrag
      gegebene wissenschaftliche Studie wies in Walfleischproben je nach
      Art maximale Überschreitungen des zulässigen Quecksilber-Grenzwertes
      um das 1600fache nach. Dioxin- und PCB-Ablagerungen fand man vor
      allem im Fettgewebe. Davon kann der Konsument bei einer Hauptmahlzeit
      mit Walfleisch bis zu 172 mal mehr aufnehmen, als es die japanischen
      Behörden empfehlen. Die Studie wurde der japanischen
      Konsumentenschutzorganisation "Safety First" zur Verfügung gestellt.
      "Wider besseren Wissens fördert die japanische Regierung noch immer
      den Konsum von Walfleisch. Damit setzt sie die Bevölkerung nicht
      verantwortbaren gesundheitlichen Risiken aus", kritisiert Sigrid
      Lüber, Präsidentin der Schweizer Organisation ASMS (Schutz der
      Meeressäuger).

      Die Treibjagd auf Delfine hat eine weltweite Protestaktion auf den
      Plan gerufen. In einem Protestschreiben und mit ihrer aktuellen
      Petition fordert auch die ASMS Japan auf, die Delfin-Treibjagden und
      den Walfang umgehend einzustellen.

      Über ASMS (Schutz der Meeressäuger)

      Die ASMS setzt sich seit 1990 weltweit für die Respektierung des
      Rechts der Meeressäuger auf Freiheit und Wohlergehen ein und
      unterhält Projekte zum Schutz des marinen Lebensraums. Seit 1992 ist
      sie als einzige Schweizer NGO Beobachterin an den Tagungen der IWC
      und nimmt Einfluss auf internationale Bestimmungen zum Walfang. Die
      ASMS setzt sich für eine delfinfreie Schweiz ein, beteiligt sich an
      breit angelegten Forschungsprojekten und Aufklärungskampagnen, hält
      regelmässig Vorträge über Meeressäuger, veröffentlicht
      wissenschaftliche Berichte zu dringlichen Themen und erarbeitet
      didaktisches Material für Schulen. Weitere Informationen unter
      http://www.asms-swiss.org/ oder http://www.whalezone.ch/
      Avatar
      schrieb am 04.11.03 22:25:14
      Beitrag Nr. 104 ()
      Dämmen - koste es, was es wolle?

      von Dipl.-Ing. Matthias G. Bumann

      Dass man im Bauwesen Dämmstoffe einsetzt, ist keine Erfindung der Neuzeit. Neu ist lediglich die Hysterie, die einsetzte, als die bis dahin fast nicht zur Kenntnis genommene EnEV (Energieeinsparverordnung) per 01.02.2002 als Gesetz eingeführt wurde.

      Ob Presse oder Internet, Veröffentlichungen dazu waren noch im Vorjahr eher spärlich. Obwohl der Entwurf seit Oktober jedem Interessierten zugänglich war. Aber das wird jetzt nachgeholt, von allen Seiten bekommen wir beigebracht, dass wir die Häuser zu dämmen haben, um Heizenergie zu sparen und somit einen Beitrag zur Senkung des CO2-Ausstosses zu leisten.

      Diese Argumente kennen auch tausende von Mietern aus ihren Modernisierungs-Ankündigungen. Da wurde ihnen vorgerechnet, wieviel Heizenergie man einspart, nachdem 6 oder mehr cm Wärmedämmung angebracht wurden. Der Umfang an Einsparung wurde zum Maßstab der umzulegenden Kosten.

      Selbst bei einer einfachen Ausführung - 6 cm Styropor, Armierung, Spachtel, Kunststoff-Reibeputz Mittelkorn, getönt oder mit Egalisierungsanstrich - kamen m2-Preise von 120-130 DM zusammen, das sind jetzt eben 60-65 /m2. Die Gesamtkosten je Wohnhaus wurden nach Anteil der Wohnfläche umgelegt und dann mit 11% und 1/12 je Monat für die monatliche Modernisierungszulage ausgerechnet.

      Das lief noch nach WSchV (Wärmeschutzverordnung von 1994, 1995 eingeführt) und die gesetzlichen Grundlagen wurden mit der Modernisierungsankündigung mitgeteilt. So weit so gut, inzwischen sind für viele einige Jahre herum, und nach spätestens drei Jahresheizkostenabrechnungen dürfte Stunde der Wahrheit sein.

      Haben Sie es überprüft? Wurde tatsächlich so viel eingespart, wie vordem berechnet wurde? Nun, wenn nicht, liegt es sicher daran, dass Sie ein falsches Lüftungsverhalten an den Tag legen und die vom Vermieter verteilten Merkblätter zum richtigen Lüften nicht befolgt haben. Und wenn doch eingespart wurde: haben Sie sich mal gefragt, zu welchem Preis?

      Womit wir wieder beim Thema sind: wieviel Dämmung braucht der Mensch? Nach "modernen" Planungsansätzen sollten es mindestens 25 cm sein, besser noch 0,5 m oder gar 1,0 m. Diese Dämmstoffgebilde nennt man dann Passivhaus: eine Heizungsanlage fällt weg, eine moderne Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung soll für angenehmes Raumklima sorgen. Sie müssen sich allerdings daran gewöhnen müssen, die Fenster geschlossen zu halten.

      Viele werden sich fragen, was das wohl kosten mag. Nun, nehmen Sie sich zur Beruhigung die Begründung zur EnEV her, dort werden Kostensteigerungen in der Grössenordnung 1,1 - 1,5 % prognostiziert.

      Ein wesentlicher Schritt nach vorn wurde mit der EnEV mit der Einbeziehung des Begriffes der Primärenergie und der komplexen Betrachtung von Hochbau und Haustechnik getan. Primärenergie bedeutet: wieviel kW Energie verbrauche ich insgesamt, um ein kW an Heizenergie zu erzeugen? Dies findet sich in der Anlagenaufwandszahl wieder, wo Anlagen mit regenerativen Energien einen besseren Faktor bekommen als Elektroheizungen.

      Ansonsten dreht sich der Kern der Überlegungen um den sagenumwobenen U-Wert, der bis vor kurzem noch k-Wert hieß. Die Überlegung ist einfach: super Dämmung - super U-Wert - super Einsparung an Heizenergie. Damit lassen sich hohe Kosten rechtfertigen. Oder nicht? Auf jeden Fall wird viel von verschärften Anforderungen gesprochen.

      Was leider zu wenig zur Sprache kommt, ist das Prinzip der Wirtschaftlichkeit. Das ist so neu auch wieder nicht, es wird halt nicht viel darüber geredet. Deshalb zitiere ich gern das Gesetz zur Einsparung von Energie in Gebäuden (Energieeinsparungsgesetz - EnEG) vom 22. Juli 1976 (BGBl I S. 1873), geändert durch Erstes Gesetz zur Änderung des Energieeinsparungsgesetzes vom 20. Juni 1980 (BGBl I S. 701).

      Der hier vorgegebene Grundgedanke erscheint mir so vernünftig und nachvollziehbar, dass man ihn nicht oft genug wiederholen kann. Ich zitiere aus dem EnEG: § 5 Gemeinsame Voraussetzungen für Rechtsverordnungen

      (1) Die Rechtsverordnungen nach den §§ 1 bis 4 aufgestellten Anforderungen müssen nach dem Stand der Technik erfüllbar und für Gebäude gleicher Art und Nutzung wirtschaftlich vertretbar sein. Anforderungen gelten als wirtschaftlich vertretbar, wenn generell die erforderlichen Aufwendungen innerhalb der üblichen Nutzungsdauer durch die eintretenden Einsparungen erwirtschaftet werden können. Bei bestehenden Gebäuden ist die noch zu erwartende Nutzungsdauer zu berücksichtigen.

      (2) In den Rechtsverordnungen ist vorzusehen, dass auf Antrag von den Anforderungen befreit werden kann, soweit diese im Einzelfall wegen besonderer Umstände durch einen unangemessenen Aufwand oder in sonstiger Weise zu einer unbilligen Härte führen.

      Von diesen Überlegungen sollte man sich leiten lassen, wenn man sich über das Dämmvermögen Gedanken macht. Bei Altbauten mit Wandstärken von 36,5 cm über 0,49 m bis hin zu 0,74 m wird eine aufgebrachte Wärmedämmung keine Wunder vollbringen, jedoch viel kosten und ggf. die Fassade entstellen.

      Auch beim Neubau kann man mit Massivbaustoffen viel erreichen, ohne Styropor oder Mineralwolle darauf zu kleben. Denn für das Raumklima sind viele Faktoren entscheidend und es ist völlig falsch, alles am U-Wert fest zu machen.

      Übrigens wurde hierzulande bereits vor Jahren an Wärmedämmung gedacht, ohne viel Theater darum zu machen. Dies wurde "im Osten" durch TGL und durch Vorschriften der Staatlichen Bauaufsicht geregelt. Insofern sind Stahlbeton-Sturzträger mit HWL-Auflagen keine Neuigkeiten und selbst mit Hochlochziegeln musste man die Giebelwände damals dicker bauen.

      Gut beraten sind Sie, wenn Sie die Vorschriften einhalten (gerade so ist auch eingehalten) und wenn jeder investierte Euro auch einen konkreten Nutzen hat. Wer will schon 1.000 Euro ausgeben, um 999 zu sparen? Nebenher sollte man auch einige bauphysikalische Belange berücksichtigen, oder ist das Phänomen der "abgesoffenen WDV-Fassade" nur eine Erfindung?


      Servus
      der
      Regierungswechsel
      Avatar
      schrieb am 05.11.03 08:01:06
      Beitrag Nr. 105 ()
      @ regierungswechsel, #104

      Warum gehst du nicht auf #101 ein? Ist dir das peinlich?

      Was hat #104 mit dem Thema dieses Threads zu tun?
      Avatar
      schrieb am 05.11.03 10:25:05
      Beitrag Nr. 106 ()
      Hallo RV,

      Du siehst das mich Dein Gezeter hier nicht im geringsten tangiert.
      Deshalb auch das Thema. Übrigens, vielen Dank für das Hervorholen des Threads, viele lesen die Schlagzeile und merken sich nur diese:)



      P.S. Wieviel € bekommst Du denn von diese "grünen" Sekte pro Monat?


      Servus
      der
      Regierungswechsel
      Avatar
      schrieb am 05.11.03 13:16:18
      Beitrag Nr. 107 ()
      D:Neuste Nachrichtenwww_mittelhessen_de - AP News.htm


      Umfrage zeigt große Vorbehalte gegen gentechnisch veränderte Nahrung


      Bonn (AP) Die Deutschen haben weiter große Vorbehalte gegen gentechnisch veränderte Nahrungsmittel. Das zeigt eine Umfrage des Emnid-Instituts im Auftrag der Deutschen Welthungerhilfe. 74,4 Prozent der 4.000 Befragten würden sich auf keinen Fall mit solchen Lebensmitteln ernähren oder halten das für "eher unwahrscheinlich", wie die Organisation am Dienstag in Bonn mitteilte. Für 88,4 Prozent sei zudem die Kennzeichnung gentechnisch veränderter Nahrungsmittel äußerst wichtig oder wichtig.

      Frauen sähen gentechnisch veränderte Nahrungsmittel kritischer als Männer und die Bewohner Nordrhein-Westfalens stünden Gen-Food skeptischer gegenüber als die Einwohner der anderen Bundesländer, erklärte die Welthungerhilfe. Für die Arbeit der Hilfsorganisation sei dies auch von Bedeutung. Es wäre für Entwicklungsländer auch ein wirtschaftliches Risiko, Hilfslieferungen mit genveränderten Lebensmitteln zu akzeptieren. Regelmäßig werde zum Essen bestimmtes Getreide von Bauern als Saatgut verwendet. Damit sänken die Exportchancen auf dem Weltmarkt, vor allem bei einem Verkauf in die EU, erklärte die Welthungerhilfe.


      © 2003 The Associated Press. Alle Rechte Vorbehalten - All Rights Reserved
      Avatar
      schrieb am 05.11.03 14:09:00
      Beitrag Nr. 108 ()
      Mein lieber regierungswechsel,

      du solltest nicht von dir auf andere schließen. Wenn du hier bezahlte Arbeit für die Atomindustrie machst (was ich dir nicht unterstelle :laugh:), solltest du nicht daraus schließen, dass jeder sachliche Einwand bezahlt wäre.

      Ich dachte eigentlich, du wärst an einer Diskussion der Sache interessiert.
      Nein?
      Ich dachte, die Vorteile der Kernkraft könnte man auch ohne Polemik begründen.
      Nein?

      Na - dann eben nicht. Dann hab ich mich eben geirrt.

      Wenn die Atomwirtschaft weiter allen Diskussionen ausweicht, braucht sie sich nicht zu wundern, wenn ihr der Hahn abgedreht wird.

      ciao.
      Avatar
      schrieb am 05.11.03 16:44:53
      Beitrag Nr. 109 ()
      .
      #####################################
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 21:21:10
      Beitrag Nr. 110 ()
      @regierungswechsel + whitehawk

      Habt Ihr Euch schon mal überlegt, was ein Spitzenmanager in der Atomindustrie verdient? Oder so ein Schreiberling wie dieser Herr Böttiger.
      Schätze mal, eine Handvoll Spitzenmanager verdient mehr als GP an Spenden einnimmt. Der Etat von Greenpeace entspricht ungefähr der Portokasse von EON und Konsorten.

      Wer hat wohl mehr zu verlieren und daher einen Grund zum Lügen?

      #100

      was soll diese Aneinanderreihung von Worten bedeuten??
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 00:44:52
      Beitrag Nr. 111 ()
      Greenpeace/WWF


      Die Ablasshändler

      Greenpeace und der WWF sind die Global Player der Öko-Bewegung. Der eine steigt den Umweltsündern aufs Dach, der andere setzt sich mit ihnen an einen Tisch. Ihren Unterstützern verkaufen beide Organisationen dasselbe: ein reines Gewissen.
      ----- Fouad Hamdan drängte es bislang nicht, sich von seiner wilden Jugend zu distanzieren. Über dem Schreibtisch des Kommunikationschefs von Greenpeace Deutschland hängen ein „Easy Rider“-Poster und ein Foto von Che Guevara, seinem großen Idol. Gewaltfrei sei der Mann natürlich nicht gewesen – andere Zeiten, andere Sitten. Hamdan plaudert gern. Vom kubanischen Revolutionär leitet er über auf den CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer und dessen Kampagne mit den Verbrecherfotos vom Kanzler. „Als ich die Bilder gesehen habe, wusste ich, dass er damit gegen die Wand fährt“, freut sich Hamdan. „Polemik und Emotionen allein – ohne Inhalte – reichen eben nicht.“
      Hamdan und seine Truppe, die in Hamburg in einem ökologischen Musterbürohaus an der Elbe sitzen, meinen zu wissen, wie man es richtig macht. Immerhin hat es das einst mittellose Häuflein Öko-Freaks mit seiner Methode zu einem internationalen Umwelt-Konzern gebracht, dessen Aktionen ins kollektive Gedächtnis gebrannt sind: Schlauchboote, die vor einem Walfänger, einer Ölplattform oder einem Plutonium-Frachter auf den Wellen tanzen; Menschen in Overalls, die überlegenen Gegnern trotzen. Ein Kampf zwischen David und Goliath, in dem es um nichts weniger geht als um die Rettung der Welt.
      Diese Bilder sind mittlerweile zwar etwas verstaubt, doch Greenpeace zehrt gut von seinem Mythos. 90 Prozent aller Deutschen kennen und schätzen die Organisation. Auch die Gegenseite traut sich nicht, öffentlich etwas Schlechtes über sie zu sagen. So attestierte der Agrarkonzern Monsanto Greenpeace, „einen besseren Job zu machen als wir“. Das Unternehmen hat es bis heute nicht geschafft, gegen den Widerstand der Umweltschützer gentechnisch veränderte Lebensmittel auf dem europäischen Markt durchzusetzen.

      Die Geburt weist in die Zukunft: Greenpeace wird von Aktivisten gegründet, der WWF von Wissenschaftlern und Geschäftsleuten.

      Die Geschichte von Greenpeace beginnt 1969 im kanadischen Vancouver. Eine Gruppe junger Leute beschließt, gegen amerikanische Atombombentests auf der Alaska vorgelagerten Aleuten-Insel Amchitka zu protestieren. Die Öko-Aktivisten wollen mit einem Schiff dorthin fahren, um in der Tradition der Quäker durch ihre Anwesenheit Zeugnis abzulegen vom Verbrechen an der Umwelt. Die Gruppe nennt sich „Don’t Make A Wave Committee“, weil man damals befürchtet, die Zündung der Bombe könnte eine gewaltige Flutwelle auslösen. Am 15. September 1971 stechen zwölf Menschen mit einem altersschwachen Fischkutter in See. Das Geld für die Reise haben sie unter anderem durch ein Benefizkonzert mit Joni Mitchell und James Taylor aufgebracht.
      An Bord sind auch Journalisten. Zwar kann die Besatzung den Bombentest am 6. November 1971 nicht verhindern, sie löst aber eine Welle öffentlicher Empörung in Kanada und den USA aus. Nach viermonatigem Schweigen verkündet die amerikanische Atomenergie-Kommission den Abbruch der Testserie „aus politischen und anderen Gründen“. Der erste Sieg für die „Regenbogenkämpfer“, die sich kurz darauf einen neuen, einprägsamen Namen geben: Greenpeace Foundation.
      Zu diesem Zeitpunkt existiert der World Wildlife Fund (WWF, 1986 umbenannt in Worldwide Fund for Nature) bereits mehr als zehn Jahre. Die Väter von Greenpeace sind Freaks, die des WWF Honoratioren. Die Organisation wird 1961 von dem Biologen Sir Julian Huxley, Bruder des Schriftstellers Aldous Huxley, dem Künstler und Ornithologen Peter Scott, Sohn des Polarforschers Robert F. Scott, und einigen Geschäftsleuten gegründet. Scott entwirft auch das Logo der Organisation: einen Panda. Ziel des WWF ist es zunächst, Wildtiere, vor allem in Afrika, zu schützen. Die Organisation wird von vornherein als Geldsammelmaschine konzipiert und als steuerbefreite, gemeinnützige Stiftung nach Schweizer Recht registriert. Die Gründer setzen auf finanzkräftige Sponsoren und große Namen. Prinz Bernhard der Niederlande wird erster internationaler WWF-Präsident. Der erste Industrielle, der mitmacht, ist Luc Hoffmann vom Schweizer Chemie-Konzern Hoffmann-LaRoche. Hoffmann bleibt bis 1988 WWF-Vizepräsident, obwohl sein Unternehmen wegen des Exports dioxinhaltigen Giftmülls unter Beschuss unter anderem von Greenpeace gerät.
      Die Schlagzeilen gehören ohnehin Greenpeace. Die Regenbogenkrieger weiten nach ihrem ersten Coup die Proteste auf französische Atomtests in der Südsee aus. Später startet man spektakuläre Schlauchboot-Aktionen gegen Walfangschiffe. 1977 werden die ersten Greenpeace-Büros in Europa eröffnet. Man protestiert nun auch gegen das Versenken von Atom- und Chemiemüll im Meer, gegen die Robbenjagd, die Ausbeutung der Antarktis. Aktivisten verstopfen Abflussrohre von Fabriken, klettern auf Schornsteine von Kraftwerken, ketten sich an Atomkraftwerke. Greenpeace sorgt für erhebliche Image-Schäden bei Konzernen wie Hoechst, Shell und Nestlé, während sie selbst zur bekanntesten Umweltorganisation aufsteigt.
      Es sind die Gegner, die Greenpeace groß machen. Brigitte Behrens, heute Geschäftsführerin von Greenpeace Deutschland, verdankt ihren Job der französischen Regierung. Die Soziologin bewirbt sich 1985 im Hamburger Büro. Damals gibt es dort 17 bezahlte Mitarbeiter und kein Geld für Neueinstellungen. Ein paar Wochen später versenkt der französische Geheimdienst das Greenpeace-Schiff „Rainbow-Warrior“ im neuseeländischen Auckland und tötet dabei einen Fotografen. Dieser Anschlag, offenbar von höchster Stelle in Paris angeordnet, beschert Greenpeace weltweit Publicity und Spenden, die schlagartig alle finanziellen Probleme lösen. Brigitte Behrens wird eingestellt.
      Heute ist die 49-Jährige eine der mächtigsten Frauen in der Umweltschutzorganisation. Sie verwaltete im vergangenen Jahr einen Etat von rund 72 Millionen Mark, führte 121 Mitarbeiter und war eine wichtige Stimme bei Greenpeace International. Weltweit ist Greenpeace in 41 Ländern aktiv, unterhält 27 Büros, bekommt von 2,5 Millionen Spendern regelmäßig Geld. Etwa tausend Personen sind hauptberuflich angestellt, zigtausend arbeiten ehrenamtlich. Der Öko-Konzern ist wie eine Holding organisiert, mit nationalen Töchtern unterschiedlicher Rechtsform, die von der Amsterdamer Zentrale straff geführt werden. Deutschland ist mit Abstand der reichste Greenpeace-Ableger. Und auch hier gilt: Wer das meiste Geld macht, hat den größten Einfluss.

      Greenpeace nutzt die Medien und landet in einer Sackgasse. Der WWF feiert derweil mit leisen Koalitionen kleine Erfolge.

      Doch was anfangen mit den Millionen? Wohin den Öko-Tanker steuern? Das Problem von Greenpeace ist der Erfolg. Es gibt kaum noch offenkundige Umweltsauereien, keine Abwasserrohre, die man medienwirksam verstopfen könnte – jedenfalls nicht in wohlhabenden Ländern mit liberaler Öffentlichkeit. Denn nur dort hat die Organisation Chancen, mit ihrer Konfrontationsstrategie durchzudringen: ohne freie Presse kein Greenpeace.
      Die Medien haben Greenpeace groß gemacht, dafür hat Greenpeace den Medien Futter geliefert. Doch das einst harmonische Verhältnis ist seit der Brent-Spar-Kampagne getrübt. 1995 verhindern die Umweltschützer die von Shell geplante Versenkung der Ölplattform im Atlantik. Kleiner Schönheitsfehler: Als der Sieg schon greifbar ist, veröffentlicht Greenpeace Zahlen über die Giftmenge in der Brent Spar, die sich später als falsch erweisen. Ein harter Schlag für eine Organisation, „deren kollektives Lebensgefühl bis heute gekennzeichnet ist durch einen gewissen heilsaristokratischen Zug, der Gewissheit, unbedingt im Recht zu sein und recht zu handeln und eigentlich von jeder Legitimationspflicht entbunden zu sein“, wie es in der jüngst erschienenen Studie „Greenpeace auf dem Wahrnehmungsmarkt“ heißt.
      Selbst mancher Greenpeacer hält den Triumph über Shell für einen Scheinsieg, wenn auch aus anderen Gründen. Der Erfolg war nur um den Preis einer drastischen Simplifizierung des Problems zu haben. So verschweigt man, dass die Brent Spar zu 50 Prozent Exxon (Esso) gehörte. Vor allem aber wird nicht thematisiert, dass jeder Autofahrer täglich seinen Teil zur Umweltkatastrophe beiträgt. Nur deshalb kann sich in Deutschland eine eigenartige Koalition an die Kampagne anhängen: von den Grünen bis zum damaligen Kanzler Kohl, von der »Bild« bis zu Hunderttausenden Autofahrern, die statt bei Shell bei Aral tanken (oder bei Esso). Brigitte Behrens sieht das natürlich ganz anders: „Der eigentliche Erfolg war, dass mehrere Jahre später bei der OSPAR-Konferenz generell verboten wurde, Plattformen im Nordostatlantik zu versenken.“
      Im Schatten der Regenbogenkämpfer und weitestgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit wächst derweil der WWF zur „ersten internationalen Umweltbewegung moderner Ausprägung“, wie es in der „Schriftenreihe zur politischen Ökologie“ heißt. Finanziell durch eine Stiftung abgesichert, weitet die Organisation ihre Aktivitäten aus, ohne den Artenschutz zu vernachlässigen. Der WWF verbucht zwischen zwei und drei Millionen Quadratkilometer geschützter Natur auf seinem Konto. In den achtziger Jahren entdeckt der WWF das Thema „nachhaltige Entwicklung“, also Umweltschutz nicht gegen, sondern mit den Menschen in der so genannten Dritten Welt, und setzt es auf die internationale Agenda. In den neunziger Jahren kommen Handel und Umwelt sowie der Klimawandel hinzu. Hochrangige Funktionäre aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft sorgen für einen kurzen Draht zu internationalen Organisationen, in denen die Weichen für die Umwelt gestellt werden. Die Strategie: statt Konfrontation Lobbyarbeit und Kooperation mit Wirtschaft und Politik.
      So verpflichtete sich die AEG gegenüber dem WWF, innerhalb von zwei Jahren den Energieverbrauch ihrer Geräte um 25 Prozent zu senken. Unilever sagte zu, nur Fisch aus nachhaltigem Fang zu vermarkten. Die Weltbank hat sich die Kriterien des WWF für eine nachhaltige Forstwirtschaft zu Eigen gemacht. In den USA will die Organisation mit einer „Climate Savers Group“ eine Bresche in die Anti-Klima-Lobby schlagen; IBM hat ihre Teilnahme bereits zugesagt. Heute ist der WWF mit rund fünf Millionen Förderern und Einnahmen in Höhe von 360 Millionen Dollar im vergangenen Geschäftsjahr die größte unabhängige Umweltschutzorganisation der Welt. In Deutschland hat die Umweltstiftung im vergangenen Jahr mehr als 40 Millionen Mark eingenommen. 20 Prozent seiner Gesamtmittel bezieht der WWF mittlerweile von staatlichen und staatsnahen Einrichtungen, etwa zehn Prozent von Unternehmen und Stiftungen.
      Der Schulterschluss mit den Mächtigen bedingt aber eine gewisse Beißhemmung. So deckte der britische »Guardian« auf, dass der WWF gemeinsam mit der Europäischen Kommission eine 1997 abgeschlossene Studie über die Zerstörung von Tropenwäldern durch multinationale Holzkonzerne drei Jahre lang geheim gehalten hat. Offenbar aus Angst, einige kritisierte Länder wie Malaysia könnten lokale WWF-Büros schließen, wie das Blatt vermutet. Und der WWF Neuseeland ließ sich von Shell großzügig sponsern, während gleichzeitig der WWF Großbritannien vehement gegen Umweltsünden des Konzerns in Nigeria protestierte. Dass das keinen guten Eindruck macht, muss auch Georg Schwede, Geschäftsführer des WWF Deutschland, zugeben: „So etwas darf nicht mehr passieren. Sponsoren müssen bestimmte Mindestkriterien erfüllen.“
      Sein Frankfurter Büro sieht ähnlich aus wie das von Brigitte Behrens, auch vom Habitus her ähneln sich die Öko-Manager: zurückhaltend, ausgewogen argumentierend, wenig charismatisch. Nur hat Schwede weniger Scheu, offen von „Marktsegmentierung“, „Fundraising-Strategien“ und „Unique Selling Points“ zu sprechen. Überhaupt kommen Greenpeace und der WWF mittlerweile gut miteinander aus. Behrens sagt: „Wir informieren uns gegenseitig.“ Schwede sagt: „Es gibt eine gute Arbeitsteilung.“ Heißt: Der eine spielt den bösen Cop, der andere den guten. Greenpeace steigt den Managern aufs Dach, der WWF setzt sich mit ihnen an den Tisch.

      Die Welt ist zu komplex für Ideologien – das gilt auch für die Öko-Bewegung. Nun regieren bei Greenpeace und dem WWF Realos.

      Doch so trennscharf ist die Arbeitsteilung zwischen „Neinsagern“ und „Wiesagern“ (Schwede) nicht mehr. Auch bei Greenpeace haben seit langem die Realos das Sagen, zu denen Brigitte Behrens ebenso gehört wie der jetzt aus dem Amt geschiedene Chef von Greenpeace International, Thilo Bode. Ihre Devise lautet: Die Industrie schafft Probleme, aber eben auch die Lösungen. So hat Greenpeace gemeinsam mit einer ostdeutschen Firma den ersten Kühlschrank ohne FCKW gebaut, zusammen mit Renault das Zweieinhalb-Liter-Auto entwickelt und eine interessante Studie zu den Folgen der Öko-Steuer bei einem wirtschaftsnahen Institut in Auftrag gegeben. Ein Kurswechsel, der intern heftig umstritten war und den die Öffentlichkeit kaum registriert hat. Das ist wohl auch ganz gut: Ohne ihren Aktionistenmythos wäre die Organisation auf dem Spendenmarkt deutlich weniger erfolgreich. Und auf Spenden ist Greenpeace, die anders als der WWF kein Geld von Regierungen und der Industrie nimmt, dringend angewiesen. Doch dem WWF geht es nicht anders: Was das Schlauchboot für Greenpeace, ist für ihn der Panda. Beide Organisationen setzen auf alte Symbole, weil Probleme von heute wie Klimawandel und Gentechnik sich nicht auf einfache Bilder bringen lassen.
      Hinter der Fassade haben sich die einst radikalen Greenpeacer und der einstige Honoratioren-Club WWF längst angenähert. Thilo Bode, der jüngst im feinen Zwirn beim Weltwirtschaftsforum in Davos mit Managern plauderte, wäre vor zehn Jahren bei Greenpeace „noch nicht glatt runtergegangen“, lästert etwa Thomas Schultz-Jagow. Er muss es wissen, er war bis 1996 Atom-Aktionist bei Greenpeace, heute leitet er die Kommunikationsabteilung des WWF International in Gland (Schweiz). Georg Schwede drückt sich diplomatischer aus: „Es gibt auch in der Umweltbewegung eine Tendenz zur Mitte, zur Realpolitik. Wer etwas bewegen will, muss Lösungen anbieten. Das gilt für uns und Greenpeace gleichermaßen.“ Auch in der Öko-Bewegung haben Ideologien ausgedient, man unterscheidet nur noch zwischen modern und unmodern.
      So gibt es nicht viel, was die beiden Organisationen wirklich trennt. Greenpeace macht die bessere PR und ist unabhängig vom großen Geld; der WWF hat die besseren Kontakte und kann weltweit, von Madagaskar bis zum Schaalsee, Umweltprojekte vorweisen. Ansonsten sind beide Organisationen international ausgerichtet, auf wenige Kernfelder konzentriert, professionell und hierarchisch strukturiert. Die Basis hat weder bei Greenpeace noch beim WWF etwas zu melden. Schwede sieht darin kein Problem: „Wir werden nicht von unseren Fördermitgliedern gewählt. Aber sie bekennen sich mit ihrer Spende zu unserem Programm.“ Auch um die Spenden kämpfen beide Öko-Konzerne mit denselben Mitteln: hartnäckige Mailings, Stände in Fußgängerzonen, Drückerkolonnen – man ködert seine Kundschaft nicht viel anders als der Bertelsmann-Buchclub. Und das durchaus erfolgreich: WWF und Greenpeace konnten die Zahl ihrer Förderer auch in Zeiten nachlassenden Umweltbewusstseins steigern.
      Die härtesten Kritiker der Öko-Verbände sind die wenigen verbliebenen Umweltschützer alter Schule. Peter Willers, Vorstand der Aktionskonferenz Nordsee hält Greenpeace eine oberflächliche Politik vor, die „wahre Probleme eher ver- als aufdeckt. Das ist der Preis einer Organisation, die groß geworden ist, Geld braucht und geliebt werden will“. Greenpeace habe eine „Ablassmentalität“ kultiviert. Motto: „Mit eurer Spende an uns könnt ihr euer Gewissen beruhigen, wir werden’s schon richten.“
      Ganz falsch liegt Willers nicht. Greenpeace-Geschäftsführerin Behrens: „Wir haben viele Fördermitglieder aus der gehobenen Mittelschicht mit gesichertem Einkommen. Darunter sind etliche, die einerseits ökologisch engagiert sind, andererseits aber zwei oder drei Autos in der Garage stehen haben.“ Sie selbst fährt Golf (Baujahr 90, mit Katalysator). Die typische WWF-Förderin ist nach Auskunft der Marketing-Abteilung um die 40, wohnt in einer Großstadt, hält ein Haustier und unternimmt gern Fernreisen. Ihr dürfte die Kritik eines Umweltschützers wie Reinhard Behrend von Rettet den Regenwald e. V., der den WWF als „ausgelagerte Umwelt-Abteilung der Industrie bezeichnet“, genauso egal sein wie den Profis in Frankfurt und Hamburg.
      Viel unangenehmer ist den Strategen bei Greenpeace und dem WWF, dass sie das Thema des Monats verschlafen haben: die BSE- Krise. „Wir können nicht überall dabei sein“, sagt Brigitte Behrens knapp. Ihr Kollege Schwede gibt sich nachdenklicher: „Alle Natur- und Umweltverbände gemeinsam haben es in zehn Jahren nicht geschafft, den unbeweglichen Tanker Agrarpolitik nur um ein paar Grad vom Kurs abzubringen. Und dann sorgen 30 infizierte Rinder für eine Revolution.“ Das klingt fast ein bisschen neidisch. Dann redet Schwede über eine „strategische Neuausrichtung“ des WWF. „Wir werden künftig mehr auf Kampagnen setzen, werden aber sicherlich nicht Greenpeace kopieren.“ Trotzdem könnte es auf dem Spendenmarkt eng werden. Denn Greenpeace hält an ihrem Unique Selling Point fest: der Aktion. „Warum sollten wir unsere Grundprinzipien ändern?“, fragt Fouad Hamdan. „Unsere Schlauchboote werden noch lange im Einsatz sein.“
      Unterm Strich ist der Beitrag von Greenpeace und dem WWF zur Rettung der Welt eher bescheiden: Die Menschheit rast weiter mit Höchstgeschwindigkeit auf den Abgrund zu. „Was ist die Alternative?“, fragt Schwede. „Ohne den WWF ginge es den Tigern weltweit viel schlechter, der indische Tiger wäre vielleicht schon ausgestorben.“ Und ohne Greenpeace gäbe es sicherlich keinen FCKW-freien Kühlschrank. -----|

      Ein Lied für Greenpeace
      (gesungen von den Ärzten)

      DIES IST EIN PROTESTSONG GEGEN PROTESTSONGS ICH KANNS NICHT MEHR HORN STÄNDIG DIESES GEHEULE BLOß WEIL EIN PAAR KERLE DEN DSCHUNGEL ZERSTÖRND.

      DAS OZONLOCH GEHT MIR AM ARSCH VORBEI DOCH ÜBERALL VERFOLGT MICH EUER HIPPIEGESCHREI

      MEINE ARMEN OHREN SIE KÖNN´SICH NICHT WEHREN

      ICH HÖRE LÄNGST KEIN RADIO MEHR UND SEH AUCH NICHT FERN



      DOCH ALS RETTER DER WELT LIEGT IHR VOLL INM TREND, IHR MALTRÄTIERT EUER INSTRUMENT UND IHR FLENNT



      DIES IST PROTESTSONG GEGEN PROTESTSONGS, ICH HAB ES SO SATT

      ECHTE MÄNNER FANGEN EIN PAAR WALE, SCHON MACHT IHR RANDALE,

      SCHON DREHT IHR AM RAD

      UND IHR SCHREIBT KEINE LIEDER NEIN IHR SCHREIBTN EIN GEDICHT SCHON VIERHUNDERT STROPHEN UND KEIN ENDE IN SICHT

      JA, IHR PRANGERT AN UND IHR SINGT VON PROBLEMEN

      ICH BIN MIR SICHER DAS SICH ALLE MENSCHEN JETZT SCHÄMEN



      UND WENN MAL WIEDER EIN ATOMKRAFTWERK BRENNT, SEID IHR VOLL IN EUREM ELEMENT

      UND IHR STEHT LAUTJAMMERND VOR DEM PARLAMENT

      UND HINTER EUCH FLATTERT EUER TRANSPARENT

      UND IHR FLENNT...



      DIES IST EIN PROTESTSONG GEGEN PROTESTSONGS; ES STEHT MIR BIS HIER

      ICH KANN EUCH NICHT BEGREIFEN, IHR SEID GLEICH AM VERZWIFELN WENN EIN PAAR KINDER KREPIEREN

      UND SCHON SINGT IHR WIEDER VOM ENDE DER WELT NUR WEIL IRGENDWO EIN SACK REIS UMFÄLLT

      LAßT MICH ENDLICH IN RUH,

      WENN ICH LUST DAZU HAB, SCHEIß ICH DIE NORSDSEE ZU

      DANACH ZIEH ICH MIR EIN ROBBENSTEAK REIN AUF EINEM TELLER AUS ELFENBEIN

      UND DANACH LEG ICH DIE SCHLAMPEN VON GREENPEACE FLACH, EINE NACH DER ANDEREN DIE GANZE NACHT! UND ICH LACH!


      Greenpeace täuscht Öffentlichkeit
      29.08.2003 - 13:13 Uhr
      Berlin - "Greenpeace versucht mit der bereits hinlänglich bekannten Masche aus Halbwahrheiten und pseudo-wissenschaftlichen Behauptungen einmal mehr auf sich aufmerksam zu machen - und nimmt dabei die völlig unnötige Verunsicherung des Verbrauchers in Kauf. Besonders ärgerlich hierbei ist, dass - obwohl die Vorwürfe unhaltbar sind - einzelne Mitglieder der Bundesregierung dabei unkritisch assistieren."

      Dies erklärt Anton F. Börner, Präsident des Bundesverbandes des Deutschen Groß- und Außenhandels (BGA), heute in Berlin.

      Die von Greenpeace zuletzt für Paprika und Weintrauben veröffentlichten Analyseresultate geben bei objektiver Betrachtung keinen Anlass, Gesundheitsrisiken oder gar eine "Pestizidverseuchung" zu unterstellen. So werden zulässige Toleranzwerte einseitig angeprangert und die Feststellung verschiedener Rückstände unzulässigerweise addiert.

      "Seit Jahren hat sich die Qualität unserer Nahrungsmittel stetig verbessert. Für unsere Unternehmen steht die Sicherheit des Verbrauchers an erster Stelle. Dazu arbeiten z.B. die Fruchthandelsunternehmen freiwillig und außerhalb des Wettbewerbs eng zusammen, um die Unbedenklichkeit der Produkte zu garantieren. Der Deutsche Fruchthandelsverband, ein BGA-Mitglied, bündelt im Rahmen seines Untersuchungsringsystems die Laborergebnisse und wertet sie aus - ergänzend zu den Kontrollen der Unternehmen selbst und ohne jede gesetzliche Verpflichtung", so Börner.

      "In der Tat ließe sich der Sicherheitsstandard trotzdem noch weiter steigern, wenn die Politik sich endlich auf eine EU-weite Harmonisierung der Rückstands-Höchstmengen verständigen würde. Ginge es also Greenpeace wirklich um das Wohl des Verbrauchers und nicht um bloße Effekthascherei, müsste die Organisation hier ansetzen, sofern sie überhaupt noch politischen Einfluss hat. Dabei bieten wir Greenpeace auch gerne unsere volle Unterstützung an." "Völlig inakzeptabel ist aber, dass stattdessen erneut eine ganze Branche völlig zu Unrecht an den Pranger gestellt und in Misskredit gebracht wird", so der BGA-Präsident abschließend.


      RV, es geht hier generell gegen dieses gesamte Weltbild der Alt68er-Weltverbesserer, dazu gehört auch dieser Ableger.
      Um Dir, lieber RV mal den eigentlichen Sinn dieses, wie ich zugeben muß, undurchsichtigen Threads tranparent zu machen:)

      Wann attackieren diese STEUER-VERWEIGERER endlich einmal die Russentanker in der Kadettrinne? Wenn die "Grünen" aus der Regierung verschwunden sind?

      Diese Spenden-Millionäre sind doch so etwas von unglaubhaft!



      Servus
      der
      Regierungswechsel
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 01:14:56
      Beitrag Nr. 112 ()
      Immer diese rechtsradikalen Pamphlete hier im Board.
      Das nervt schon aufgrund der Primitivität.:cool:
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 05:49:00
      Beitrag Nr. 113 ()
      #Regierungswechsel

      Folgende Meldung zum Thema Tanker in der Kadetrinne:

      "Wir wollen Wachhunde schicken, praktisch einen Schutzmann an die Kadetrinne stellen und "Greenpeace entlasten", erklärte Staatssekretär Ralf Nagel. Seine Äußerung sei keine Anspielung gegen die Umweltaktivisten. Im Gegenteil, sie hätten mit Fachkompetenz in der Region zur Schärfung des Bewusstseins in Sachen Schiffssicherheit beigetragen. Und damit die nötigen Anstösse zum Schutz der potenziell gefährdeten Küste gegeben. Dies berichtete die NNN online am Mittwoch.

      Fakt sei auch: Seitdem mit der Scharhörn ein Schiff des Bundes in der Kadettrinne Präsenz zeige, habe sich die Verkehrsdisziplin erhöht. Ein Begleitfahrzeug, das praktisch vor der Kadetrinne Tanker abpasst und ihre Durchfahrt begleitet, wäre aber eine neue Qualität. Ein Mitarbeiter des Bundesverkehrsministeriums teilte mit, dass man aber noch in den Vorplanungen sei.

      Mit Unterstüzung der Kieler Überseelotsen überwachte Greenpeace im Jahre 2000 und über den Jahreswechsel 2002/03 mehrere Wochen lang die gefährliche Kadetrinne. Dabei stellte sich heraus, dass eine Ölpest in der viel befahrenen Ostsee-Passage jederzeit möglich ist. Mit sechs Forderungen als Konsequenz aus ihren Beobachtungen sind Greenpeace und die Kieler Lotsen an die Öffentlichkeit gegangen:

      * Lotsenpflicht für die Kadetrinne
      * Meldepflicht für alle Schiffe, die das Gebiet passieren wollen
      * verbesserte Radarüberwachung
      * Notliegeplätze in ganz Europa für havarierte Schiffe
      * eine gemeinsame Küstenwache und vor allem
      * ein sofortiges weltweites Verbot für Tanker, die über 20 Jahre alt sind und keine Doppelhülle besitzen.




      Eins ist doch wohl klar - wir können den Russen nicht vorschreiben, wie sie ihre Tanker bauen. Und jetzt noch die Antwort von Greenpeace zum Thema Pestizide:


      Greenpeace-Stellungnahme zur Erklärung des Bundesverbands des Deutschen Groß- und Außenhandels (BGA) vom 28.8.2003

      Greenpeace veröffentlicht am 28. August zum sechsten Mal (s. Fußnote 1) in diesem Jahr Ergebnisse von Pestizid-Messungen in Obst und Gemüse der großen deutschen Handelsketten. Greenpeace stellte bei den untersuchten Proben zum Teil erhebliche Überschreitungen der gesetzlichen Grenzwerte fest. Gleichzeitig fanden sich gehäuft gesundheitlich besonders bedenkliche Mehrfachbelastungen mit Pestiziden. Untersucht wurden unter anderem Paprika, Tafeltrauben und Erdbeeren. Greenpeace verlangte wiederholt von Handel und Lebensmittelüberwachung einschneidende Maßnahmen, damit in Zukunft damit in Zukunft keine derart pestizidbelastete Ware mehr angeboten wird.

      Der BGA wirft Greenpeace heute vor mit diesen Untersuchungen die Öffentlichkeit zu täuschen, "Halbwahrheiten" und "pseudo-wissenschaftliche Behauptungen" aufzustellen.

      Greenpeace weist diese Unterstellungen in aller Form als unhaltbar zurück:

      1. Wissenschaftlich Fundiertheit und Absicherung der Greenpeace-Untersuchungen
      Greenpeace beauftragt erfahrene und qualifizierte Wissenschaftler mit der Durchführung und Publikation seiner Untersuchungen. Die Organisation arbeitet bei der Rückstandsuntersuchung mit unabhängigen und behördlich anerkannten Laboratorien und Instituten zusammen, die zu den besten in Europa zählen. Diese Institutionen nehmen auch die Bewertung der Grenzwertüberschreitungen vor. Es besteht daher kein Zweifel an der Qualität und Fundiertheit der veröffentlichten Informationen.

      Im konkreten Fall lässt Greenpeace die Lebensmittel, die direkt in Supermärkten gekauft werden von einem der besten deutschen Fachlabors für Pestizidrückstände untersuchen. Dieses Fachlabor ist für diese Untersuchungen bei Prüfinstitutionen akkreditiert und erfüllt die behördlichen Anforderungen für Rückstandsuntersuchungen des Lebensmittel- und Bedarfsgegenständegesetzes.

      An der Verlässlichkeit der von Greenpeace vorgelegten Untersuchungsergebnisse und Bewertungen besteht daher kein Zweifel.

      2. EU-Kontrollbehörden, Lebensmittelüberwachungsämter und unabhängige Medien bestätigen Misstand bei Lebensmittelsicherheit:


      Die Greenpeace-Ergebnisse sind keine Einzelfälle. Tests der Stiftung Warentest, Ökotest und von TV-Magazinen aus den letzten Jahren kamen zu ähnlichen Ergebnissen: In bestimmten Obst- und Gemüsesorten werden die gesetzlichten Vorgaben häufig nicht eingehalten.

      Das Landwirtschafts- und Veterinäramt der EU prangert den Umgang mit Grenzwertüberschreitungen bei deutschen Lebensmittelhandel und -überwachungsbehörden an:
      "Auf Grenzwertüberschreitungen wird aus Sicht der EU-Kommission in Deutschland nicht angemessen reagiert. Ein EU-Bericht rügte bereits im vergangenen Jahr die deutschen Behörden: "Rückstände in Lebensmitteln werden (in Deutschland) nicht als eine ernsthafte Gefahr angesehen. Produkte, deren Rückstände die gesetzlichen Höchstwerte überschreiten, werden in der Regel nicht beschlagnahmt. Die Verfahren bei Verstößen sind überaus schwerfällig, und es werden nur selten Verwaltungsverfahren eingeleitet."
      Bericht des Landwirtschafts- und Veterinäramtes der EU mit Sitz in Dublin nach einem Kontrollbesuch in Deutschland im Juli 2001. (http://europa.eu.int/comm/food/fs/inspections/fnaoi/reports/…

      Untersuchungen deutscher Lebensmittelüberwachungsbehörden bestätigen die Greenpeace-Funde. So warnte das zuständige Ministerium aus Baden-Württemberg im Juni vor belasteten Paprika:
      "Ausländische Gemüsepaprika mit Rückständen belastet.
      Die baden-württembergische Lebensmittelüberwachung hat bei ausländischem Gemüsepaprika erhebliche Rückstände von Pflanzenschutzmitteln festgestellt. Dies teilte das baden-württembergische Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum am Mittwoch (4. Juni) mit.
      29 von 86 Stichproben (34 Prozent) von Gemüsepaprika aus dem Groß- und Einzelhandel wurden wegen der Überschreitung von Höchstmengen beanstandet. Bei einer Schwerpunktaktion hat das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Stuttgart in diesem Jahr, von Januar bis Mai, Paprika untersucht. Lieferungen aus der Türkei waren besonders auffällig, denn 19 von 24 Stichproben, das sind knapp 80 Prozent, haben die Grenzwerte überschritten. Auch spanische Ware war mit 28 Prozent wegen überhöhter Rückstände zu beanstanden. Dagegen konnten bei holländischer Ware in keiner der 14 Stichproben Rückstände festgestellt werden."
      (http://www.baden-wuerttemberg.de/land/agent/index.php3?id=31…

      3. Pestizidrückstände und Gefahren für die Gesundheit Der BGA sieht im Gegensatz zu Greenpeace "keinen Anlass, Gesundheitsrisiken ... zu unterstellen". Diese Risiken sind jedoch bei den gefundenen Belastungen nicht von der Hand zu weisen:

      * In insgesamt 23 Prozent der 92 von Greenpeace untersuchten Proben der großen Lebensmittelketten wurden Grenzwertüberschreitungen festgestellt. In einigen der untersuchten Lebensmittel wurden nicht nur der Grenzwert von einem, sondern die Grenzwerte von bis zu drei Pestiziden gleichzeitig überschritten.
      * In 21 Prozent der Proben fanden sich viel oder mehr Pestizide gleichzeitig.
      * · Die geltenden Grenzwerte sollen die Verbraucher vor einer zu hohen Belastung mit Pestiziden schützen. Die Einhaltung dieser Grenzwerte bietet jedoch keinen ausreichenden Schutz. Kritische Toxikologen stellen die Schutzfunktion er geltenden Grenzwerte in Frage:
      * So berücksichtigen geltende Grenzwerte viele Wirkungen der Pestizide nicht ausreichend, etwa die hormonelle Wirkung vieler Spritzmittel.
      * Viele von Greenpeace gefundenen Pestizide können bereits in geringsten Dosen hormonell, krebserregend, Missbildungen hervorrufend oder fortpflanzungsschädigend wirken. Die Aufnahme dieser Stoffe muss daher so weit wie möglich vermieden werden. Zur Bewertung dieser Chemikalien zieht Greenpeace international etablierte Toxizitäts-Datenbanken heran.
      * Die Kombinationswirkung von Pestiziden untereinander wird i.d.R. außer Acht gelassen, obwohl viele Obst- und Gemüseproben vier und mehr Pestizide gleichzeitig enthalten. Um der Gefahr von Mehrfachbelastungen vorzubeugen hat der Gesetzgeber für Trinkwasser daher Summengrenzwerte erlassen. Für Lebensmittel gibt es diese bisher nicht, obgleich dort die Mehrfachbeastungen deutlich höher liegen. Greenpeace fordert daher die Einführung eines Summengrenzwertes. Greenpeace berücksichtigt diese Mehrfachbelastungen durch Anwendung eines Summengrenzwertes. Dies dient dem Gesundheitsschutz, wird vom BGA jedoch als "unzulässig" angeprangert.
      * Geltende Grenzwerte gewährleisten nicht den Schutz empfindlicher Personengruppen wie Kinder. Daher sind für verarbeitete Baby- und Kleinkindnahrung Sicherheitsgrenzewerte von 0,01 mg/kg vorgeschrieben. Diese Werte werden bei frischem Obst und Gemüse häufig drastisch überschritten. Damit auch Kinder Obst und Gemüse ohne Risiko essen können, müssen die Sicherheits-Grenzwerte in Zukunft auch für Frischware eingehalten werden. Weitere Informationen: Greenpeace-Factsheet "Pestizide machen krank" und "Vom Acker auf den Tisch"

      4. Lebensmittelhandel handelt illegal
      Obst und Gemüse, in dem die gesetzlichen Grenzwerte überschritten werden, ist nicht verkehrsfähig. Der Lebensmittelhandel begeht bei der Vermarktung jedes Produkts, in dem die Höchstmengen für Pestizide überschritten werden einen Verstoß gegen das Lebensmittelgesetz. Greenpeace fordert die staatliche Lebensmittelüberwachung auf, diese Verstöße nicht mehr zu tolerieren, sondern rigoros zu verfolgen.

      Der BGA aber prangert in seiner Erklärung das Tätigwerden der Bundesregierung als "assistieren" zu den Greenpeace-Publikationen an. Das Bundesverbraucherministerium hat endlich die bestehenden Missstände erkannt und vor kurzem den Lebensmittelhandel, Überwachungsbehörden und Importländer aufgefordert, dagegen einzuschreiten. Es kommt daher seiner Aufgabe als Verbraucherschutzministerium nach - wenn auch noch nicht in ausreichender Form.

      5. Greenpeace-Forderungen an den Handel
      Der Handel soll seiner Produktverantwortung gerecht werden und gute, naturnahe Lebensmittel anbieten. Er soll Qualitätsstandards für seine Produkte einführen, die sich auf die Produktion auswirken und dabei die naturnahe Landwirtschaft fördern.

      Die wichtigsten Kriterien dabei sind:

      * Ausschluss von Gen-Zutaten
      * Ausschluss von Gen-Futter in der Tierproduktion
      * keine Grenzwertüberschreitungen bei Pestiziden und anderen Schadstoffen im gesamten Lebensmittelsortiment
      * kein Verkauf von Produkten, die besonders gefährliche Pestizidwirkstoffe enthalten (z.B. krebserregend, erbgutschädigend, hormonell wirksam sind)
      * Anwendung und Einhaltung eines Summengrenzwertes für Pestizidwirkstoffe
      * mittelfristig die Einhaltung des Pestizid-Standards für Baby- und Kleinkindnahrung von 0,01 mg/kg für alle angebotenen Lebensmittel



      Gentechnik und Pestizidrückstände haben nichts in unseren Lebensmitteln zu suchen.

      Um dem Verbraucher eine verantwortungsvolle Kaufentscheidung zu ermöglichen, soll der Handel sein Qualitätsmanagement und seine Qualitätskontrollen sowie die Herkunft der Waren transparent gestalten und diese Informationen dem Verbraucher zugänglich machen. Hierzu zählt z.B. die Veröffentlichung von Herstellern und Produkten, bei denen Grenzwertüberschreitungen festgestellt worden sind.

      [1] Siehe Greenpeace-Presseerklärungen und Hintergrundinformationen vom: Erdbeeren: 14.3.2003, Erdbeeren: 14.5.2003, KaDeWe: 15.8.2003, Paprika: 19.8.2003, Trauben: 22.8.2003, Kaufhof: 28.8.2003
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 11:59:29
      Beitrag Nr. 114 ()
      Hallo Connor-Kind,

      bist Du heute mal wieder in so einer Art Wachkoma?

      Seit wann sind die "Ärzte" rechtsradikal???


      Ohne Dir zu nahe zutreten, aber Deine Zwangs-Neurose in Sachen RECHTS scheint ja bedrohliche Zustände anzunehmen.
      Vielleicht bist Du ja auch siuzidgefährdet, wer weiß.




      Servus
      der
      Regierungswechsel
      Avatar
      schrieb am 08.11.03 03:36:05
      Beitrag Nr. 115 ()
      @mouse potato

      "... ein weiteres Übel, für das wir büßen sollten".

      Unter büßen verstehe ich was anderes. Diejenigen, die hier am meisten jammern, haben immerhin einen PC zuhause und zahlen Online-Gebühren. Soooo schlecht kann es ihnen also gar nicht gehen. Aber es gibt sicherlich auch in Deutschland Menschen, denen es wirklich schlecht geht.
      Avatar
      schrieb am 08.11.03 10:14:35
      Beitrag Nr. 116 ()
      @rv #101
      "Warum lügt Herr Böttiger?"

      Was soll man anderes erwarten?
      Böttiger schreibt u.a. für die rechtsradikale "LaRouche-Bewegung, deren politischer Arm die Bürgerrechtsbewegung Solidarität" (BÜSO) ist.

      LaRouche wurde auch durch einen längeren Knastaufenthalt in den USA nicht klüger (nicht wirklich verwunderlich).

      Solche Quellen sollten für einen halbwegs Vernünftigen ausscheiden!!

      Den Vögeln geht`s nicht um Umweltschutz, sondern um Macht!
      http://www.bueso.de/seiten/energie.htm

      MfG
      AdHick;)
      Avatar
      schrieb am 08.11.03 10:23:03
      Beitrag Nr. 117 ()
      Der Dokter hat sogar einen eigenen Verlag, bei dem die Rechtsradikalen gedruckt werden! :cry:

      "Im Dr. Böttiger-Verlag erscheint im März das Buch Ein Wirtschaftswunder für Osteuropa von Lyndon LaRouche und Jonathan Tennenbaum, in dem der "Notwendigkeit der Magnetbahn" ein eigenes Kapitel gewidmet ist."

      Quelle:
      http://www.bueso.de/seiten/wahl/chronik.htm

      Prost Mahlzeit allerseits! :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 08.11.03 22:36:50
      Beitrag Nr. 118 ()
      ²Man kann sich mit dem Nationalsozialismus geistig nicht auseinandersetzen, weil er ungeistig ist. Es ist falsch, wenn man von einer nationalistischen Weltanschauung spricht, denn wenn es diese gäbe, müßte man versuchen, sie mit geistigen Mitteln zu beweisen oder zu bekämpfen - die Wirklichkeit aber bietet uns ein völlig anderes Bild:

      Schon in ihrem ersten Keim war diese Bewegung auf den Betrug des Mitmenschen angewiesen, schon damals war sie im Innersten verfault und konnte sich nur durch die stete Lüge retten.²


      Aus: die weiße Rose, Flugblatt 2
      Avatar
      schrieb am 08.11.03 23:00:51
      Beitrag Nr. 119 ()
      Ich wusste nicht, dass Bötticher LaRouche-Mann ist. Dass er ziemlich rechtsradikal ist, merkt man deutlich - aber LaRouche, das erklärt einiges.
      Avatar
      schrieb am 08.11.03 23:24:08
      Beitrag Nr. 120 ()
      @Connor:

      Selig sind die da geistig arm sind

      (aus dem Neuen Testament)
      Avatar
      schrieb am 09.11.03 12:13:30
      Beitrag Nr. 121 ()
      Sollte etwa Greenpeace wieder mal recht behalten?


      Welthunger kein Argument für Gentechnik

      + 05.11.2003 + Das Gentechnik-Unternehmen Zeneca hatte im Januar 2000 angekündigt, eine neue Variante von gentechnisch modifiziertem Reis auf den Markt zu bringen, die mehr Beta-Karotin enthält. Dies ist für die Bildung von Vitamin A notwendig, welches wiederum für die menschliche Gesundheit, speziell die Augen und das Immunsystem, von großer Bedeutung ist. Zeneca hatte – ein Sonderfall in der Gentechnikbranche - bekannt gegeben, das Saatgut für diesen "Goldenen Reis" kostenlos an Entwicklungsländer abzugeben.


      Ein Biotech-Experte der Firma Syngenta ließ jetzt verlauten, dass auch konventioneller Reis Beta-Karotin enthält. Bei bestimmten Varianten sei dies sogar mehr als beim Genreis. Durch wissenschaftliche Forschung und Zucht könne ein "Goldener Reis" völlig ohne gentechnische Maßnahmen hergestellt werden.


      BBC-Umweltredakteur Alex Kirby verwies darauf, dass Goldener Reis keine Gesundheitsprobleme in den ärmsten Ländern lösen werde, da die Aufnahme von Beta-Karotin in den Körper an eine ausgewogene Diät mit vor allem salatartigen Gemüsen gebunden sei. Diese Anteile seien aber im Rahmen der monokulturellen Landwirtschaft seit den 60er und 70er Jahren stark zurückgegangen.


      Auf die Frage, ob mit Sorten wie "Goldener Reis" die Welternährung gesichert werden kann, die von führenden Politikern in der Vergangenheit gestellt wurde, gibt es inzwischen klare Antworten. Dr. Richard Horton, Redakteur der britischen Wissenschaftszeitschrift The Lancet, wird von der BBC zitiert: "Eine technologische Lösung für das Hungerproblem bei der Biotechnologie zu suchen ist eine boshafte Irreführung der Öffentlichkeit - aus wirtschaftlichen Interessen." Und für die Wirtschaft stellt Steve Smith von Novartis Seeds klar: "Wenn Ihnen irgend jemand sagt, dass die Einführung von Genfood die Welt ernähren wird, sagen Sie ihm, dass das eine Lüge ist... Um die Welt zu ernähren bedarf es politischen und finanziellen Willens – das hat nichts mit Produktion und Vermarktung zu tun."
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 21:38:45
      Beitrag Nr. 122 ()
      Neuste Nachrichtennews-on-web.htm

      Für was wir alles Geld haben.

      ROBIN WOOD-PM 11.11.03 Hermesbürgschaft für Regenwaldzerstörung muss gestoppt werden!
      *Gemeinsame Pressemitteilung von ROBIN WOOD, urgewald und Watch Indonesia!*

      Redaktionen: Umwelt/Wirtschaft/Ausland
      Berlin, den 11. November 2003

      Hermesbürgschaft für Regenwaldzerstörung muss gestoppt werden!
      Protestaktion vor dem Bundeswirtschaftsministerium

      Die Organisationen Watch Indonesia! und ROBIN WOOD haben heute vor dem
      Bundeswirtschaftsministerium gegen Pläne der Bundesregierung protestiert,
      die Lieferung von Maschinen für eine Papierfabrik in China mit
      Hermesbürgschaften abzusichern. Das Papierwerk wird Zellstoff aus Indonesien
      verarbeiten. Die AktivistInnen entrollten ein Transparent mit der Aufschrift
      : "URWALDZERSTÖRER CLEMENT - STEUERN IN DIE KATASTROPHE".

      In einem Brief fordern ROBIN WOOD und Watch Indonesia! gemeinsam mit dem WWF
      und urgewald die Bundesregierung auf, die Hermesbürgschaft für die
      Papierfabrik sofort zu stoppen, weil der indonesische Konzern APRIL den
      Zellstoff liefern wird. Die Organisationen betonen, dass APRIL nicht sicher
      ausschließen kann, mit illegal geschlagenem Holz zu handeln.

      APRIL hat in der Vergangenheit bereits große Flächen Regenwald vernichtet
      und wird dies auch in Zukunft tun, weiß Marianne Klute von Watch Indonesia!:
      "Uns liegen Dokumente aus dem indonesischen Forstministerium vor, die
      belegen, dass APRIL bis 2012 Regenwälder für seine Zellstoffproduktion
      vernichten wird. Schon jetzt erreichen uns von unseren indonesischen
      Partnerorganisationen immer häufiger Berichte von Umweltkatastrophen und
      Menschenrechtsverletzungen, die auf das Konto der Zellstoffindustrie gehen.
      Dem Raubbau muss ein Riegel vorgeschoben werden. Eine Förderung mit
      deutschen Steuergeldern ist inakzeptabel."

      "Es muss den betroffenen Menschen in Indonesien wie Hohn in den Ohren
      klingen", sagt Peter Gerhardt von ROBIN WOOD, "wenn sich die Bundesregierung
      auf internationalem Parkett als Retterin der Wälder aufspielt und
      gleichzeitig die Vernichtung der Regenwälder mit Hermesbürgschaften anheizt.
      Es wird höchste Zeit, dass die Bundesregierung jedwede Unterstützung für die
      Raubbau-Praktiken in den Tropen unterlässt, damit sich Umweltkatastrophen,
      wie jetzt auf Sumatra, nicht wiederholen."

      Die durch die dortigen Abholzungen herbeigeführte Überschwemmung vor einer
      Woche mit wahrscheinlich mehr als 200 Todesopfern zeigt, dass die Menschen
      und ihre natürlichen Lebensgrundlagen in Teilen Indonesiens akut gefährdet
      sind. Indonesische Umweltorganisationen fordern daher ein Moratorium für den
      industriellen Holzeinschlag. Die Bundesregierung sollte sich dem anschließen
      und die Hermesbürgschaft sofort stoppen.

      Für Rückfragen können Sie sich jederzeit gern an uns wenden:
      Peter Gerhardt, ROBIN WOOD, 0174 / 74 33 522, tropenwald@robinwood.de
      Marianne Klute, Watch Indonesia!, 030-69817938, watchindonesia@snafu.de
      Ute Bertrand, ROBIN WOOD, 040 / 380 892 22, presse@robinwood.de
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 22:02:56
      Beitrag Nr. 123 ()
      #120,

      soll das heißen daß Du dich zu den Seligen zählst?:confused:
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 22:25:09
      Beitrag Nr. 124 ()
      Hallo Connor und Rv(WO-STASI),

      forscht doch bitte mal nach ob der Gärtner nicht auch ein Nazi war oder ist, vielleicht war er ja auch der Mörder...?
      In Eurem kruden Weltbild ist alles möglich.



      Treibhaus der Phantasie oder geistiges Gefängnis? - Über Sinn und Unsinn mathematischer Klimamodelle

      von Edgar Gärtner

      In der Klimaforschung hat ein Prozess des Umdenkens begonnen. Als Sackgasse erweist sich hier die den aufwändigen und dennoch wenig zuverlässigen mathematischen Klimamodellen zugrunde liegende Vorstellung vom «Treibhaus Erde». Danach soll vor allem der Ausstoß des «Treibhausgases» Kohlendioxid (CO2) durch Schornsteine und Auspuffrohre schuld daran sein, dass es auf der Erde in den letzten Jahrzehnten, wie es scheint, etwas wärmer geworden ist. Im zweiten von bislang drei dicken Berichten des 1988 von der World Meteorological Organization (WMO) und dem UN Umweltprogramm (UNEP) gegründeten International Panel on Climate Change (IPCC) las sich das 1996 so: «The balance of evidence suggests a discernible human influence on global climate.» Um einer drohenden Überhitzung unseres Planeten vorzubeugen, sei eine erhebliche Reduktion des Ausstoßes klimawirksamer Gase nötig. Auf den Weltklimakonferenzen Ende 1997 in Kioto und im November 2001 in Marrakesch einigten sich die Industrieländer (mit Ausnahme der USA) auf eine entsprechende, allerdings eher symbolische Verpflichtung.

      Die Unterzeichner des Kioto-Protokolls tun vermutlich auch gut daran, ihre Versprechen nicht allzu ernst zu nehmen. Denn die Beweislage in Sachen Klimaentwicklung ist bei weitem nicht so eindeutig, wie interessierte Kreise vorgeben. Die seit 1958 auf dem erloschenen Vulkan Mauna Loa auf Hawaii aufgezeichnete Kurve des Anstiegs der CO2-Konzentration der Atmosphäre mit ihrem charakteristischen, durch die Jahreszeiten der Nordhemisphäre bedingten Sägezahnmuster (Abbildung) ist die einzige unumstrittene Datengrundlage, auf die sich die Computermodelle des Deutschen Klimarechenzentrums (DKRZ) am Hamburger Max-Planck-Institut (MPI) für Meteorologie und anderer Großforschungseinrichtungen stützen. Schon die Angaben über die möglicherweise mit dem CO2-Anstieg zusammenhängende Entwicklung der Durchschnittstemperatur über den Landflächen des Globus sind äußerst umstritten, denn sie stützen sich auf ein Netz meteorologischer Messstationen, das nicht zum Zwecke der Klimaforschung, sondern für die regionale Wetterbeobachtung, zum Beispiel in der Umgebung von Großflughäfen eingerichtet wurde. Die Messstationen befinden sich deshalb überwiegend in der Nähe großstädtischer Wärmeinseln. Es ist wohl kein Zufall, dass die insgesamt zuverlässigeren Satellitenmessungen für die letzten Jahrzehnte keinen eindeutigen Temperaturtrend zeigen.

      Angesichts dieser Datenlage wäre es naiv, den ausschließlich mit Computerberechnungen und nicht mit der Erhebung von Messdaten befassten Klimaforschern kein Eigeninteresse zu unterstellen, zumal es dabei um beträchtliche Summen öffentlicher Forschungsgelder geht. Statt sich von Computersimulationen blenden zu lassen, ist es deshalb an der Zeit, die Monopolstellung, die Computermodelle in der Debatte um die richtige Klimapolitik“ erlangt haben, kritisch zu hinterfragen. Dabei hilft auch Schulwissen und gesunder Menschenverstand.

      Die Temperatur der Erdoberfläche hängt wie die ihres Trabanten im wesentlichen von der Intensität der Sonneneinstrahlung und der Dauer nächtlicher Abkühlung ab. Die Energiezufuhr aus dem Erdinnern ist demgegenüber vernachlässigbar klein. Die Temperatur des Mondes schwankt im Rhythmus von 14 Tagen zwischen tödlicher Hitze (plus 120 Grad Celsius) in der Sonne und ebenso lebensfeindlicher Kälte (minus 160 ·C) auf der sonnenabgewandten Seite. Die Durchschnittstemperatur des Mondes beträgt also minus 40 Grad.

      Für die Erde berechnete der schwedische Chemiker Swante Arrhenius im Jahre 1896 eine theoretische Durchschnittstemperatur von minus 18 Grad Celsius. Demgegenüber betrage die reale Mitteltemperatur plus 15 Grad. Die Differenz von 33 Grad bezeichnete er als «natürlichen Treibhauseffekt». Dieser gehe auf die Lufthülle zurück, durch die sich die Erde von ihrem Trabanten unterscheidet. Der spätere Nobelpreisträger vermutete, die Temperatur der Erde hänge in erster Linie von der CO2-Konzentration einer Strahlungsschicht“ in sechs Kilometern Höhe ab, die wie ein Glasdach durch «Gegenstrahlung» reflektierter Wärmeenergie dafür sorge, dass die mittlere Temperatur der Erdoberfläche nicht der des Mondes entspricht. Verdoppele sich die CO2-Konzentration, steige die durchschnittliche Temperatur um 4 bis 6 ·C. Sinke sie hingegen, komme es zur Abkühlung der Erdoberfläche und letztlich zu einer Eiszeit.

      Mit dieser Hypothese konnte Arrhenius um die vorletzte Jahrhundertwende allerdings niemanden überzeugen, weil die Annahme einer CO2-reichen Schicht in sechs Kilometern Höhe schlicht der Tatsache widerspricht, dass Kohlendioxid schwerer ist als die Hauptbestandteile der Luft. Außerdem vermochte er nicht zu erklären, wie eine einmal eingetretene Eiszeit zu einem Ende kommen konnte. Den Nobelpreis für Chemie bekam Arrhenius 1903 für ganz andere Leistungen.

      Gegen Ende der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts grub dann der englische Ingenieur und Amateurforscher Gay Stewart Callendar die zwischenzeitlich völlig in Vergessenheit geratene Hypothese wieder aus und versuchte mit einigem Erfolg, ihr mit dem Hinweis auf Arrhenius Nobelpreis Autorität zu verleihen. Über Callendar gelangte die Treibhaus-Hypothese noch in den 40er Jahren zum deutschen Geophysiker Hermann Flohn, der später als Ordinarius an der Universität Bonn und Mitglied des NATO-Wissenschaftsausschusses maßgeblich am Ausbau der Klimaforschung zur «Big Science» beteiligt war.

      Auch wenn sie über die Idee einer «Strahlungsschicht» nur den Kopf schütteln können, akzeptieren viele mit Klimafragen befasste Naturwissenschaftler bis heute Arrhenius Herleitung des «natürlichen Treibhauseffektes» von 33·C, weil sich offenbar niemand die Mühe machte, seine Originalarbeit zu lesen und zu überprüfen. Als sie das nachholten, stellten der Braunschweiger Physiker Prof. Gerhard Gerlich und der Mainzer Meteorologe Wolfgang Thüne fest, dass Arrhenius grobe Rechenfehler unterlaufen sind. Die Größe 33 Grad, die noch heute (in DIN-Normen!) als Basis für die Berechnung des Global Warming Potential (GWP) verschiedener Gase verwendet wird, kann nicht stimmen, sagen die beiden.

      Die Temperaturunterschiede zwischen der Erde und Mond sind nach Thüne nicht in erster Linie die Folge des Gehaltes der irdischen Atmosphäre an «Treibhausgasen», sondern des viel rascheren Wechsels von Tag und Nacht (der Mond braucht für eine Umdrehung 772, die Erde hingegen nur 24 Stunden) sowie des Besitzes großer Wassermassen, die 71 Prozent ihrer Oberfläche bedecken. Das Wasser speichert große Mengen der eingestrahlten Sonnenwärme, und die Kürze der Nächte in den polfernen Regionen der Erde verhindert deren Auskühlung. Wären auf der Erde die Nächte länger und fehlte Wasser, wäre es hier annähernd so kalt oder so warm wie auf dem Mond, vermutet Thüne.

      Das Prinzip von Gewächshäusern besteht bekanntlich darin, wärmende Lichtstrahlen durch eine Glasscheibe oder durchsichtige Plastikfolie eintreten zu lassen, die einmal erwärmte Luft jedoch an ihrem Aufstieg zu hindern. Der Erdatmosphäre fehlt eine solche Barriere. Deren Rolle soll nach gängigen Vorstellungen der Klimaforschung von CO2 und anderen fein verteilten Treibhaus-Gasen“ übernommen werden. Das sind drei- oder mehratomige Gase (Wasserdampf, Kohlendioxid, Methan, Lachgas, Ozon und fluorierte Verbindungen), die im Unterschied zu den zweiatomigen Hauptbestandteilen der Luft (knapp 78 Prozent Stickstoff und knapp 21 Prozent Sauerstoff) Wärmestrahlung absorbieren. Von einer Analogie zu realen Vorgängen in einem Gewächshaus sind wir hier aber weit entfernt.

      Eine Plastikfolien vergleichbare Barrierewirkung übt noch am ehesten der zu Wolken kondensierte Wasserdampf aus: Ist der Himmel bedeckt, kühlt sich die Luft nachts spürbar weniger ab als bei klarem und trockenem Wetter. Wie überragend die Wirkung der Wolken und der Luftfeuchtigkeit auf den Temperaturhaushalt der Erde ist, haben Satellitenaufnahmen mithilfe der Falschfarben-Fotografie zutage gefördert: Fast ganzjährig wolkenfreie und trockene Regionen der Erde wie die Sahara und die arabische Halbinsel haben eine deutlich negative Energiebilanz. Positiv ist die Energiebilanz der Erde ganzjährig nur in den Tropen und im Sommer in den gemäßigten Zonen (siehe Abbildung).

      Von den 342 Watt je Quadratmeter, die die Erde im Jahresmittel am Oberrand der Atmosphäre von der Sonne empfängt, erreicht nur ein sehr variabler Teil die Erdoberfläche. Ausschlaggebend für diese Variabilität sind die Wolken, deren unterschiedliche Beschaffenheit die Rückstrahlung der eingetroffenen Solarenergie zu einem komplexen, turbulenten Energieaustauschprozess macht. Verdunstung und Kondensation des Wassers zu Wolken sind der mit Abstand wichtigste Energieumwandlungsprozess in der Atmosphäre. Dadurch angetriebene Winde und Ozeanströmungen sorgen zusätzlich für eine großräumige Umverteilung von Energie. Besser als das Bild vom Gewächshaus trifft dafür wohl die Vorstellung zu, dass die Sonnenenergie durch atmosphärische Umwandlungsprozesse wie durch einen Damm aufgestaut wird, bevor sie wieder in den Weltraum abfließen kann. Ist der Stausee gefüllt, ändert sich die Abflussmenge je Zeiteinheit aber nicht mehr.

      Die Frage ist nun, wieweit daran neben den Wolken auch in der Atmosphäre enthaltene Spurengase beteiligt sind. Die rasche nächtliche Abkühlung bei wolkenfreiem Himmel rührt offenbar daher, dass das «atmosphärische Fenster», das heißt jener Bereich des Lichtspektrums, in dem keiner der Luftbestandteile Wärmestrahlen absorbiert, auf jeden Fall weit genug geöffnet ist, um die vom Boden reflektierte Wärme kaum gebremst in den Weltraum entweichen zu lassen (siehe Abbildung). Ein Treibhaus mit einem so weit geöffneten Dach verdient seinen Namen kaum.

      Auf welchem Wege die von der Erde wieder abgestrahlte Wärme dieses Fenster erreicht, ist eher zweitrangig. Die Gelehrten streiten sich darüber, ob dabei der sogenannte Strahlungstransport oder der Segelfliegern wohlbekannte Wärmetransport durch aufströmende Luftmassen (Konvektion oder Thermik) überwiegt. Jedenfalls bevorzugen die den IPCC-Berichten zugrunde liegenden Klimamaodelle, die eine Erwärmung der Erde um bis zu 5,8 Grad bis zum Ende des Jahrhunderts errechnen, eindeutig den Strahlungstransport. Dieser könne aber nur in der dünnen Luft der oberen Atmosphäre die Hauptrolle spielen. Weiter unten überwiege der Energietransport durch Zusammenstöße zwischen Luftmolekülen, will der Wiesbadener Chemie-Dozent Heinz Hug mithilfe spektroskopischer Messungen an der Universität Jena nachgewiesen haben. Wer wieweit recht hat, ist für Laien schwer auszumachen.

      Entscheidend für die Klimaentwicklung, da ist sich der britische Chemiker Jack Barret, ein heute im (Un-)Ruhestand lebender ehemaliger enger Mitarbeiter des ersten IPCC-Präsidenten Sir John T. Houghton, sicher, ist neben Variationen der Sonneneinstrahlung das Wasser in Form der Weltmeere und in Form von Wasserdampf, Wolken, Regen oder Schnee beziehungsweise Eis. Versuche, in den derzeitigen Klimamodellen den wechselnden Einfluss von Wolken zu berücksichtigen, haben jedoch zu Ergebnissen geführt, die um über 300 Prozent voneinander abweichen. Er frage sich deshalb, ob die jeweiligen Modellierer überhaupt mit der gleichen Physik arbeiten, bemerkte Barrett letztes Jahr auf einem Kolloquium der DECHEMA (Gesellschaft für chemische Technik und Biotechnologie) in Frankfurt.

      Die Rolle der Wolken bei der Umverteilung der einfallenden kurzwelligen Solarstrahlung und der von der Erde zurück gestrahlten Wärme sei so überragend, dass der Modellierung des Strahlungshaushalts der wolkenfreien Atmosphäre nur eine begrenzte Aussagekraft zukomme, räumte denn auch der Atmosphären-Physiker Rainer Hollmann vom GKSS-Forschungszentrum Geesthacht auf dem besagten Kolloquium ein.

      Er ließ deshalb auch den letztes Jahr in «Nature» veröffentlichten Vergleich von Satelliten-Messwerten von 1970 und 1997 nicht als Beweis für die These einer gefährlichen Verstärkung des menschengemachten Treibhauseffekt gelten. Satelliten messen die Differenz zwischen der am Erdboden in die Atmosphäre und der vom Oberrand der Atmosphäre in den Weltraum emittierten Strahlung, das heißt das Absorptionsvermögen der Atmosphäre für Wärmestrahlen. In den gängigen Klimamodellen hingegen werde der Treibhauseffekt als «ständiger Antrieb zur Aufrechterhaltung der derzeitigen vertikalen Temperaturstruktur in der wolkenlosen Atmosphäre» interpretiert. Der so definierte Treibhauseffekt könne aber nicht gemessen, sondern nur berechnet werden, stellte Hollmann klar.

      Dabei, so Hollmann weiter, könnten sich schwere Fehler einschleichen, weil Klimamodelle oft aus mehr als einer Million von Befehlen zur Rechnung und internen Datenweiterleitung bestehen, wodurch weitere Fehlermöglichkeiten sich eröffnen.“ Das scheint umso bedenklicher, als der mit Abstand wichtigste Faktor der atmosphärischen Energieumwandlung, die Wolkenbildung, nur in Form grob geschätzter Durchschnittswerte in die Rechenmodelle eingeht. Damit nährt Hollmann (vielleicht ungewollt) den Vorwurf der «Klima-Skeptiker», die angeblich drohende Klimakatastrophe sei ein Produkt nicht mehr überschaubarer Verknüpfungen im Computer, denen bei Bedarf von Hand“ nachgeholfen werde, um zu politisch erwünschten Ergebnissen zu gelangen.

      Inzwischen mehren sich die Stimmen, die davor warnen, die bisherigen Klimamodelle unhinterfragt zu Vorgaben der Politik zu machen. So heißt es in einem Ende 1999 im Bulletin der American Meteorological Society veröffentlichten Statusbericht über die Qualität mathematischer Klimamodelle, dass «realistische Szenarien-Berechnungen noch nicht durchgeführt worden sind.» Mit zunehmendem Aufwand würden die Klimamodelle nicht besser, sondern eher schlechter, weil offenbar ihre Grundstruktur nicht stimme. Sie seien nicht in der Lage, der wechselnden Wasserdampf-Konzentration und Wolkenbedeckung sowie Meeresströmungen Rechnung zu tragen und könnten das anthropogene Signal“ nicht ausmachen. Die führenden Autoren dieses Berichts, die Professoren Tim Barnett von der kalifornischen Scripps Institution und Klaus Hasselmann, der frühere Chef des Hamburger MPI für Meteorologie, sind als glühende Anhänger der mathematischen Klimamodellierung bekannt und stehen insofern nicht im Verdacht, unbelehrbare Querköpfe zu sein. Beide haben aber inzwischen das Rentenalter erreicht und können nun freier reden.

      Eine ähnliche Wandlung war bei Rainer Hollmanns ehemaligem Chef, dem Hamburger Atmosphärenphysiker Prof. Ehrhard Raschke zu beobachten, nachdem dieser in den Ruhestand gegangen ist. Raschke warnt heute vor einer Überinterpretation der Klimamodelle, die den IPCC-Berichten und dem Kioto-Protokoll zugrunde liegen: «Viele der das Klima bestimmenden Prozesse sind nicht genau genug bekannt, um realistisch in Modellen nachvollzogen zu werden.» Deshalb, so Raschke weiter, müssten erst einmal die wichtigsten Klimamodelle mithilfe statistischer Methoden auf den Grad ihrer Übereinstimmung mit Messdaten überprüft werden.

      Das hat ein deutsch-israelisches Team theoretischer Physiker unter Leitung von Prof. Armin Bunde (Gießen) und Prof. Shlomo Havlin (Tel Aviv) getan. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden kürzlich in der angesehenen Fachzeitschrift Physical Review Letters unter dem Titel «Global climate models violate scaling of the observed atmosphere variability» veröffentlicht. Die ernüchternde Schlussfolgerung der Physiker: «Klimamodelle sind weit schlechter als ihr Ruf. Sie reproduzieren die Gesetzmäßigkeiten des Wetters längst nicht so wie erhofft.» Demgegenüber hätten sich die bekannten Bauernregeln als viel zuverlässiger erwiesen, weil sie auf jahrhundertelanger Erfahrung beruhen.

      Das deutsch-israelische Team hat insgesamt sieben in Deutschland, in den USA, in Japan, Australien, England und Kanada erstellte Klimamodelle überprüft, die allesamt vielschichtige Erweiterungen von Modellen der Wettervorhersage darstellen. Dabei schnitt das Modell ECHAM4/OPYC3 des Hamburger MPI für Meteorologie am schlechtesten ab.

      Fazit: Es ist erstens illusorisch, wenn nicht gefährlich, die (Fiskal-)Politik naturwissenschaftlich begründen zu wollen. Zweitens ist der gesunde Menschenverstand der kleinen Leute auch bei so komplexen Fragen wie der Klimaentwicklung nicht völlig machtlos und jedenfalls nicht schlechter als aufwändige mathematische Modelle und Szenario-Simulationen auf den größten Computern.

      Äußerst brisant erscheint von daher ein Empfehlungspapier zur Verbesserung der Kommunikation zwischen Wissenschaft, Politik und Medien, insbesondere im Hinblick auf die «Wahrnehmung der Klimaforschung», das der Sachverständigenkreis des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) für Globale Umweltaspekte unter Vorsitz des Essener Physiko-Chemikers Prof. Reinhard Zellner im letzten Jahr vorgelegt hat. Herkömmliche rationalistische Vorstellungen vom «Primat wissenschaftlichen Wissens» seien überholt, heißt es dort. Die Nachfrage der Politik nach gesichertem Wissen zwingt die Wissenschaft zu Aussagen, die immer stärker durch Nichtwissen gekennzeichnet sind. «Die von der Sicherheit wissenschaftlicher Aussagen erwartete Legitimierung politischer Entscheidungen schlägt in ihr Gegenteil um.»


      Servus
      der
      Regierungswechsel
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 23:17:00
      Beitrag Nr. 125 ()
      @ regierungswechsel

      An dem Artikel und dem Autor ist nicht viel auszusetzen - auch wenn dieser Artikel auf einer Reihe von Websites präsentiert wird, die ziemlich am rechten Rand angesiedelt sind. Dies scheinen ja deine ausschließlichen Quellen zu sein...

      http://www.konservativ.de/umwelt/gaertner.htm
      http://www.swg-hamburg.de/Archiv/Beitrage_aus_der_Rubrik_-_I…
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 00:19:21
      Beitrag Nr. 126 ()
      Hallo R(echts)V(ersteher),

      es ist schon bemerkenswert wie Du hier irgendwelche Seiten zwanghaft in irgendwelche Ecken rückst.
      Anscheinend kennst Du Dich sehr gut in diesem Milieu aus?

      Es sieht fast aus wie Werbung....



      Servus
      der
      Regierungswechsel
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 06:16:56
      Beitrag Nr. 127 ()
      Potsdam, 05.08.02
      Klimamodelle auf dem Prüfstand

      Seit zirka drei Wochen findet in den deutschen Medien eine neuerliche Debatte zur ,Glaubwürdigkeit" von computergestützten Klimamodellen statt. Auslöser war die Veröffentlichung einer Studie eines deutsch-israelischen Forscherteams in der bedeutendsten physikalischen Zeitschrift am 8. Juli 2002 (R.B. Govindan et al., Physical Review Letters 89, 028501-1), an der auch Hans Joachim Schellnhuber, Direktor des PIK und Forschungsdirektor des britischen Tyndall Centre for Climate Change Research, beteiligt war.

      In dieser Studie wurden die sieben international führenden Klimasimulationsmodelle einem subtilen statistischen Test unterzogen (siehe unten), der einen Verbesserungsbedarf der Klimamodelle aufzeigt. Dies führte bei Teilen der Öffentlichkeit zu irrigen Schlußfolgerungen hinsichtlich der allgemeinen Aussagekraft von Modellrechnungen. Um weiteren Fehlinterpretationen vorzubeugen, sollen im folgenden die Dinge kurz so dargestellt werden, wie sie wirklich sind.

      Klimamodelle sind die einzigen wissenschaftlichen Instrumente, mit denen langfristige Vorhersagen der globalen Umweltbedingungen durchgeführt werden können. Insbesondere die künftige Erwärmung unseres Planeten aufgrund der vom Menschen verursachten Treibhausgasemissionen läßt sich damit abschätzen. Die Modelle haben in vielen Tests ihre Leistungsfähigkeit bewiesen: Sie sind unter anderem in der Lage, historische Entwicklungen der globalen Mitteltemperatur zu rekonstruieren und sogar den Verlauf von El-Niño-Ereignissen zu prognostizieren. Die bewußte deutsch-israelische Studie hat nun die Modelle einem neuartigen Härtetest unterzogen, der auf einer kürzlich entdeckten Gesetzmäßigkeit in der Atmosphärendynamik beruht (E. Koscielny-Bunde et al. 1998, Physical Review Letters 81, 724).

      Dieses Gesetz wurde aus den langjährigen Temperaturaufzeichnungen von über 100 Wetterstationen in aller Welt gewonnen und besagt, daß in der Atmosphäre eine universelle Erhaltungsneigung für Temperaturanomalien vorliegt. Das heißt, das Klima besitzt eine Art Gedächtnis für heiße oder kalte Episoden auf allen Skalen. Erst mit Hilfe fortgeschrittener Methoden der modernen Physik war es möglich, diese Einsicht aus Millionen von Wetterdaten herauszufiltern. Es lag nun nahe, die Modelle hinsichtlich ihrer Fähigkeit, das empirische Gesetz zu reproduzieren, zu überprüfen.

      Die Testergebnisse sind eher ernüchternd: Keines der führenden Klimamodelle ahmt die Erhaltungsneigung von Temperaturanomalien zufriedenstellend nach. Deswegen kann jedoch nicht die Rede davon sein, daß die modellbasierten Prognosen über die globale Erwärmung einer generellen Revision unterzogen werden müßten. Der fragliche Test bezieht sich nur auf einen spezifischen Aspekt der Atmosphärendynamik, und die Studie weist lediglich auf die Möglichkeit der Überschätzung extern aufgeprägter Trends (z.B. durch CO2-Emissionen) durch die Modelle hin.

      Ein deutsches Simulationsmodell aus dem Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg war in die Untersuchung miteingebezogen. Die geprüfte Version spiegelt das Persistenzgesetz in der Tat nicht gut wider, hat aber dafür in andersgearteten Vergleichstests überwiegend glänzend abgeschnitten und zählt damit zu den internationalen Spitzenprodukten.

      Zusammenfassend läßt sich feststellen, daß die neue Studie einen völlig normalen Vorgang im Alltagsgeschäft der Wissenschaft darstellt. Professor Schellnhuber drückt dies wie folgt aus: ,Hochentwickelte Forschungswerkzeuge - wie die Klimamodelle - werden laufend neuen Leistungstest unterworfen, um nach und nach sämtliche Schwachstellen auszumerzen. Dies ist kein Beweis für die Krise der Klimasimulation, sondern, im Gegenteil, ein Beleg für ihre Glaubwürdigkeit und Vitalität. Deshalb werden auch die skizzierten Testverfahren weiter verbessert und angewandt werden - ganz im Sinne eines ,Modell-TÜVs`. Auch ein gutes Modell kann einmal einen Minuspunkt bei einem bestimmten Leistungsmerkmal erhalten. Wie bei einem guten Auto, das in der Überprüfung einige Beanstandungen erhalten hat, läßt man es anschließend nicht verschrotten, sondern behebt die Mängel und nutzt es weiter!"
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 06:49:36
      Beitrag Nr. 128 ()
      Regierungswechsel zitiert nur von der Seite www.konservativ.de


      Das Motto auf dieser Seite stammt von Carl Schmitt, einem publizistischem Steigbügelhalter Adolf Hitler´s :

      "Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder den Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk."

      (Carl Schmitt in: Der Begriff des Politischen, 3. Aufl. der Ausg. von 1963, Berlin, 1991, S. 54)

      :cool:
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 11:09:55
      Beitrag Nr. 129 ()
      Connor der Boardclown

      oder auch virtueller Volxsturm der SPD

      :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh:




      postet als echter Öko
      mit Atomstrom aus der Ukraine


      :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 16:41:34
      Beitrag Nr. 130 ()
      Hallo Connor-Kind,

      wieder einmal ein lustiger nicht ernst zu nehmender Beitrag von Dir.

      Eigentlich schreibe ich hier immer direkt aus M. K. ab, ich stelle es dann immer so um, daß es so aussieht als wenn es von der, von Dir anscheinenend stark frequentierten Seite, stammt.
      Glaubst Du auch an die Macht der Illuminaten oder an ominöse Zeichen auf der US-Währung, Connor sie sind überall........


      Servus
      der
      Regierungswechsel
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 19:34:11
      Beitrag Nr. 131 ()
      Original von http://www.konservativ.de/umwelt/gaertner.htm

      abgeschrieben.

      Warst sogar zu faul, den Text "umzustellen".:laugh: :laugh: :laugh::laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 06:48:43
      Beitrag Nr. 132 ()
      @regierungswechsel

      bist Du eigentlich fähig, mal vernünftig zu antworten?!
      Du beschränkst Dich ganz offensichtlich darauf, irgendwas von bestimmten Seiten reinzustellen und Connor blöd anzureden.

      Du hast auf Antworten auf Deine Postings noch nicht reagiert. Zum Glück gibt es noch andere User, die zu einer Diskussion imstande sind. Sonst könnte man diesen Thread wohl vergessen.
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 10:53:27
      Beitrag Nr. 133 ()
      ...könnte man nicht ganz einfach ,Regierungsproxicomi,
      die alten Threads wieder hochholen, und diese zur weiteren Diskussion stellen...? Man könnte sich die
      ständigen maschinenhaften und einseitig zeilenhonorierten
      Wiederholungen ersparen...
      Nun ja, das Zeilenhonorar wurde anscheinend weniger, da neuerdings auf die Zeile
      ##############################
      verzichtet wird.
      Aber ich appelliere nun an dein grosses Herz , Mitleid mit den unbezahlten Postern hier zu haben und ihnen nicht die ewig- gleichen Suaden vorzusetzen , die immer gleiche
      Antwortschoreographien erzeugen....
      denn, warum tausend mal, wenn´s auch einmal geht...?

      Thema: Treibhaus der Phantasie oder geistiges Gefängnis? [Thread-Nr.:Thread: Treibhaus der Phantasie oder geistiges Gefängnis?]
      ....ja,ja Danke reicht...!...:D
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 00:27:17
      Beitrag Nr. 134 ()
      Hat nicht dierekt mit diesen Thread einen Zusammenhang, aber auch nicht unwichtig.


      Tierschutz
      Neue EU-Chemikalienpolitik bedeutet Massengrab für Versuchstiere
      29. Okt. 2003

      Am Mittwoch, dem 29. Oktober 2003, sind von der EU-Kommission die neuesten Entwürfe zur EU-Chemikalienpolitik offiziell bekannt gegeben worden. "Die Kommission ist gegenüber der Industrie eingeknickt", kommentiert Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. "Jetzt sind Europaparlament und Ministerrat gefordert, die Notbremse zu ziehen, damit nicht rund 25 Millionen Tiere in grausamen und völlig unsinnigen Versuchen leiden und sterben müssen. Die Kommission hat es bislang weder geschafft, die Industrie wirklich zur gemeinsamen Datennutzung zu verpflichten, noch alle bereits existierenden tierversuchsfreien Verfahren in der neuen Prüfstrategie zu verankern."

      Der Anlass für die Initiative zu einer neuen EU-Chemikalienpolitik bestand darin, dass für rund 100.000 Altchemikalien, d.h. Chemikalien, die schon vor 1981 auf dem Markt waren, nicht bekannt ist, wie gefährlich sie für Mensch und Umwelt sind. "Ein unhaltbarer Zustand!", bekräftigt Wolfgang Apel. "Aber wer glaubt, diese Wissenslücke müsse durch Tierversuche geschlossen werden, irrt. Ein wirkungsvoller Umwelt- und Verbraucherschutz kann am besten mit wissenschaftlich erprobten tierversuchsfreien Verfahren - wie Computermodellen und Zellkulturmethoden - sichergestellt werden. Wir haben der Europäischen Kommission in einer detaillierten Stellungnahme dargelegt, wie eine neue EU-Chemikalienpolitik ohne Tierversuche konkret aussehen sollte."

      An die Industrie, die sich unter anderem dagegen sperrt, Daten aus Giftigkeitsprüfungen offen zu legen, richtet Apel die Forderung: "So lange Tierversuche gesetzlich vorgeschrieben sind, müssen wenigstens alle bislang gesammelten Tierversuchsergebnisse, die zu einer bestimmten Substanz existieren, von allen Betrieben, die diese vermarkten wollen, gemeinsam genutzt werden!" Hierdurch würde sich die Diskussion über eine Vielzahl von Tierversuchen von vorn herein erübrigen. Schließlich werden viele der so genannten Altchemikalien gleichzeitig von verschiedenen Betrieben vermarktet. Zudem ist davon auszugehen, dass die Betriebe, die diese Stoffe hergestellt haben, genau wissen, wie giftig diese Substanzen sind, nur dass sie diese Information nie an die zuständigen Behörden weiter geleitet haben.

      Die Industrie wehrt sich gegen die Pflicht zur gemeinsamen Datennutzung, weil sie befürchtet, dadurch auch Betriebsgeheimnisse Preis geben zu müssen. "Dieses Problem kann durch angemessene gesetzliche Rahmenbedingungen umgangen werden. Wenn Daten von verschiedenen Betrieben gemeinsam genutzt werden, kann dies auch einen wichtigen Beitrag zur Kostenreduzierung des neuen Systems leisten", so Apel weiter.

      "Wenn aber die Industrie glaubt, dass sie sich weigern kann, Daten aus Tierversuchen mit anderen Betrieben zu teilen, verstößt sie gegen geltendes Recht", erläutert Apel. "Im deutschen Tierschutzgesetz ist verankert, dass nur "unerlässliche" Tierversuche durchgeführt werden dürfen, das heißt, solche Versuche, deren Ergebnis noch nicht bekannt ist. Tierversuche sind ohnehin nicht geeignet, die Umwelt und den Verbraucher zu schützen. Es ist aber der Gipfel der Verantwortungslosigkeit, wenn derartige Versuche doppelt und dreifach durchgeführt werden. Wir werden gegen eine solche Praxis mit allen demokratischen Mitteln vorgehen und jeden Wiederholungsversuch zur Anzeige brinngen.

      Neuste Nachrichtenngo-online - Internet-Zeitung für Deutschland - Politik Nachrichten News Newsletter Newsticker.htm
      Avatar
      schrieb am 19.11.03 23:10:38
      Beitrag Nr. 135 ()
      Neuste NachrichtenTP Lizenzgebühren für jede einzelne Bohne.htm

      Lizenzgebühren für jede einzelne Bohne

      Andrea Naica-Loebell 19.11.2003
      Mal wieder verklagt die Firma Monsanto einen Kunden

      Der Sojabohnen-Farmer hat das genmanipulierte Saatgut nicht gemäß dem unterzeichneten Vertrag auf einmal ausgebracht, sondern einen Teil ein Jahr lang aufgehoben. Das haben Bauern immer getan, in Zeiten der Lizenzgebühren für jede einzelne Bohne machen sie sich jetzt damit strafbar.

      Monsanto ist Spitze in Sachen genmanipulierte Pflanzen. Die Firma hält in diesem Bereich weltweit mehr als 90 Prozent Marktanteil.

      Jetzt zerrte Monsanto in St. Louis den Sojabohnen-Farmer Homan McFarling vor den Kadi. Wegen Piraterie muss er sich vor dem Federal Court verantworten. Es geht um 780 000 Dollar, in unteren Instanzen hat McFarling bereits verloren und die Summe würde ihn in den Bankrott treiben. Nicht nur er vermutet, dass die Firma die Summe so hoch angesetzt hat, um andere Pflanzenzüchter abzuschrecken, das Gleiche wie er zu tun.

      Aber worum geht es genau? McFarling ist Zeit seines Lebens Farmer gewesen, spezialisiert auf den Anbau von Sojabohnen und etwas Mais. 1998 kaufte er 1 000 Säcke genetisch veränderte Saat der Marke Roundup Ready. Für 24 000 Dollar. Und er machte es, wie er es schon immer gemacht hatte: er säte aus und behielt dann einen Teil der Ernte als frisches Saatgut. Seiner eigenen Meinung nach tat er nichts Unrechtes, zumal er den Standardvertrag nicht genau gelesen hatte, vor allem nicht das klein gedruckte und dem Laien weitgehend unverständliche in der technischen Übereinkunft (technical agreement).

      Aber Monsanto-Spürhunde sind überall, inzwischen haben Bauern bereits Millionen von Dollar für ähnliche Patenverletzungen bezahlt und die Firma kontaktierte ihn mit der Aufforderung, 135 000 Dollar Strafe zu zahlen. Nach eigenen Angaben des Konzerns gibt es pro Jahr mit etwa hundert von den belieferten 300 000 Sojabohnen-Farmern in den USA ähnlichen Ärger und die meisten dieser Streitigkeiten werden "schnell und informell erledigt". Die meisten "ertappten" Kunden gehen sofort auf die Forderungen ein, weil sie einen langwierigen und kostenintensiven Prozess gegen einen so übermächtigen Gegner fürchten.

      Homan McFarling ließ sich nicht einschüchtern, hat aber die ersten Runden bereits verloren. Jetzt hofft er auf sein zweites Berufungsverfahren. Inzwischen sind die genetisch veränderten Sojabohnen übermächtig. Mehr als 80 Prozent des angebauten Sojas ist biotechnisch im Erbgut verbessert. Das ist auch der Grund, warum McFarling "Roundup Ready" kaufte. Er war mit dem konventionellen Saatgut durchaus zufrieden, aber es wurde immer schwieriger effektives Unkrautvernichtungsmittel dafür aufzutreiben. Zu "Roundup Ready" gehört ein speziell darauf abgestimmtes Herbizid, man kauft also ein Paket.
      Farmer in den USA sind also zunehmend darauf angewiesen, mangels Alternative Monsanto-Produkte zu kaufen. Der Weltmarkt wartet noch auf seine komplette Eroberung. Mit der Hilfe der US-Regierung könnte das gelingen. Die Entwicklungsländer protestieren noch gegen diese Wohltat. Die Europäische Union ist de facto gerade eingeknickt (vgl. Das Gentech-Moratorium der EU läuft aus). Und das, obwohl eine neue britische Studie belegt, dass genmodifizierte Pflanzen ganz klar ein Risiko für die Umwelt sind (vgl. Farm scale evaluation results - important new evidence on gm crops).

      Brasilien öffnet sich gerade offiziell dem Import, andere Staaten werden es ebenfalls tun, weil sie den Druck der Bush-Regierung fürchten. Passend dazu haben Monsanto und Bayer ihre jahrelangen Patentstreitigkeiten beigelegt, um den Kuchen künftig einvernehmlich untereinander aufzuteilen. Es gibt viel Geld zu verdienen und die Selbstdarstellungen der Konzerne als Umweltschützer und Helfer der Dritten Welt wirkend so zynisch, dass man es versteht, wenn Kritiker wie der frühere britische Umweltminister Michael Meacher in Interviews scharfe Töne anschlagen:
      Avatar
      schrieb am 20.11.03 23:23:20
      Beitrag Nr. 136 ()
      Neuste NachrichtenWälder sind vor deutschen Banken nicht sicher - WWF-Deutschland.htm

      Wälder sind vor deutschen Banken nicht sicher

      Umwelt-Rating international tätiger Banken: nur mittelmäßiges Interesse an der Einhaltung von Umwelt- und Sozialstandards bei Waldumwandlung und Waldwirtschaft

      Frankfurt a. M., 20.11.2003: Bei Investitionen, die zu Lasten von Wäldern gehen, haben nur wenige Banken ausreichende Umwelt- und Sozialkriterien. In noch geringerem Maß werden bestehende Kriterien bei der Vergabe von Krediten für den Bau von Pipelines, Staudämmen, Papiermühlen oder anderen industriellen Großprojekten tatsächlich angewendet. Das ist das Fazit, das die Umweltstiftung WWF heute aus einem bislang einmaligen Umweltrating von elf Banken durch die Münchner Agentur oekom research AG zieht. Oekom research hatte im Auftrag des WWF die Existenz, Anwendung und Transparenz von Umwelt- und Sozialstandards bei der Finanzierung von Projekten im Bereich Waldumwandlung und Waldwirtschaft untersucht. Auf einer Notenskala von A+ bis D- erhielten ABN AMRO (Niederlande), die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft sowie die HypoVereinsbank ein B+, die UBS (Schweiz) ein B-. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau und die Dresdner Bank wurden mit C+, die Westdeutsche Landesbank mit C bewertet. Das Schlusslicht des Ratings, die Commerzbank, erreichte nur ein C-. Die Deutsche Bank, die Norddeutsche Landesbank und die Industriekreditbank hatten ihre Teilnahme an dem Rating verweigert und konnten nicht bewertet werden. Alle genannten Banken sind weltweit in Projekten engagiert, für die in großem Stil ursprüngliche Wälder gerodet wurden.

      „Die meisten deutschen Banken geben ein beschämendes Bild ab, wenn es um die Verantwortung gegenüber unseren Wäldern geht. An dem insgesamt nur mittelmäßigen Ergebnis ändern auch die wenigen Positivbeispiele nichts!“, äußert sich Martin Geiger, Tropenwaldexperte des WWF, enttäuscht über das Ergebnis. In der Vergangenheit war dem WWF immer wieder aufgefallen, dass westliche Banken in die Vernichtung wertvoller Waldflächen verstrickt sind - zum Beispiel bei der Finanzierung von Rohstoffplantagen zur Produktion von Palmöl und Papier. Durch derartige Projekte werden in Indonesien jedes Jahr hunderttausende Hektar ursprünglicher Regenwald zerstört. So gehen nicht nur die grünen Lungen der Erde verloren - außerdem verlieren die dort heimischen Elefanten, Tiger und Orang Utans und viele weitere Tierarten ihren natürlichen Lebensraum. Der WWF weist darauf hin, dass die Vernachlässigung von Umwelt- und Sozialkriterien auch zu erheblichen wirtschaftlichen Schäden führen kann, beispielsweise wenn bei der Ausbeutung der Wälder Konflikte entstehen und der Holznachschub für die Papiermühlen ausbleibt.

      Die Forderungen des WWF an die deutschen Banken, bei Wald relevanten Projekten wirksame Umwelt- und Sozialstandards einzuführen und einzuhalten, stießen in bisherigen Gesprächen auf wenig Resonanz. Um ihren Forderungen mehr Gewicht zu verleihen, hatten die Umweltschützer das unabhängige Rating in Auftrag gegeben. „Jetzt liegt uns eine wirklich objektive Bestandsaufnahme über die Investitionsstandards der wichtigsten deutschen Finanzinstitute vor, an der die Banken nicht mehr vorbeikommen“, erklärt Geiger. Der WWF wird die Ergebnisse des Ratings nutzen, um seine Überzeugungsarbeit bei den deutschen Banken zu intensivieren. Verhandlungsinhalte werden sein: Die Verlierer und Verweigerer des Ratings sollen ihre Geschäftspolitik umgehend ändern, die Banken, die im oberen Tabellenbereich landeten, sollen ihre bestehenden Standards verbindlicher gestalten und konsequent veröffentlichen. Die Banken sollen dem Beispiel der niederländischen ABN AMRO folgen: Sie gehört zu den größten Finanzinstituten Europas und hat auf Druck von Umweltschutzverbänden umfangreiche Richtlinien entwickelt. Dafür erhielt ABN AMRO in der Rating-Rubrik „Existenz von Standards“ als einzige Bank die Note A.
      Avatar
      schrieb am 21.11.03 06:08:18
      Beitrag Nr. 137 ()
      Was ist los mit Regierungswechsel??

      Sind die Texte ausgegangen?
      Wenn ihm zum Thema Umwelt nichts mehr einfällt, macht er mit Medien weiter. Thread797657
      Avatar
      schrieb am 21.11.03 23:35:39
      Beitrag Nr. 138 ()
      Hallo Genfood - Bäcker,

      schön das Du so eine Zuneigung zu mir verspürst:)

      Nein ich habe mich die letzten Tage mit der Außenpolitik beschäftigt. Dann habe ich noch einen Beitrag von einem Größenwahnsinnigen gefunden, dieser Mann scheint nicht mehr therapierbar.
      Schröder sieht seine "ANTISOZIALGENDA 2010" als Meilenstein, selbst gekaufte Amis applaudieren?, momentmal war er nicht der größte Anti-Ami....kein Kommentar.


      Bäcker, ich habe einen Riesenfundus, dessen kannst Du gewiss sein. Hier die nächsten Anti - "Greenpeace" -Tapeten:)


      OD: Ich lese das immer wieder gerne.



      Endzeitpropheten und Öko-Stalinisten

      »Da tät` ich lieber tot sein«



      Die konkrete Utopie des Weltuntergangs macht ihre Konkretheit
      dadurch wett, daß sich niemand drum schert,
      aber jeder ist ganz traurig.
      Günther Nenning

      Müttergespräch auf einer Spielplatzbank in München Schwabing. »Ozon, Atom, Kälbermasthormon!« Treffsicher rezitierte die junge Frau ihr Endzeitstakkato. Ihre Zuhörerin nickt betroffen. Schnell sind sich die beiden einig: Schwabing und der Rest der Welt stehen vor dem Untergang. Man sollte seine Lieben in diesen letzten Tagen möglichst noch vollwertig vegetarisch ernähren und sich ansonsten auf das Ende einstellen.

      Das trübsinnige Duo kann sich auf seriöse Quellen berufen. Zum Beispiel auf die Frankfurter Rundschau, die in ihrer Ausgabe vom 18.12.1995 die Zukunft folgendermaßen beschreibt: »Weite Teile der Erde sind versteppt, einstige Küsten­land­schaften und Inseln sind überflutet, besiegt geglaubte Seuchen­krankheiten kehren zurück.«

      Auch ein Blick in die Frauenillustrierte Amica würde die beiden kaum aufmuntern. Unter dem Titel »Wo Öl und Jauche fließen« zieht das Modeblatt Bilanz: »Zigtausende von kleinen Umwelt­katastrophen verderben die Heimat von Millionen – alltäglich und flächendeckend ... Im Lärmland, im Gülleland, wo die Allergene fliegen, wo das Wasser nicht mehr trinkbar ist, und weiter: im Abfall-Land, im Kohleland. Millionen leben in diesen Problemländern, mitten in Deutschland. Weiter wären nennenswert: Elektro-Smog, Ozon-Smog, Dioxin. So muß man sie sich vor­stellen: die belastete Republik.«

      Wenn man sich die

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      Bundesrepublik wirklich so vorstellt, erscheint der Weltuntergang nur noch als humane Sterbehilfe. Die jungen Amica-Leserinnen können im Grunde froh sein, daß ihre alltäglichen Höllenqualen ein Ende finden. Irgendwann ist alles vorbei, das ist sicher. Fragt sich nur, wann?

      Astrophysiker stellen sich den Weltuntergang ungefähr so vor: Die Sonne bläht sich zu einem roten Riesen auf Alle Ozeane verdampfen. Der blaue Planet verwandelt sich in eine leblose Gesteinskugel. Doch bis dahin, so die Experten, haben wir noch ein paar Milliarden Jahre Zeit.

      Zu lang für Endzeitprediger. Deshalb sind sie stets bemüht, den letzten Tag nach vorn zu verlegen. Natürlich immer in bester pädagogischer Absicht. Auf ewig schauen die Götter eurem sündigen Treiben nicht zu, verkünden sie. Die höchsten Instanzen werden alsbald gewaltig dazwischen fahren. Also, vergeßt die Zukunft. Auch der apokalyptische Ökologismus unserer Tage trägt religiöse Züge.

      »Er birgt alle Funktionen, die ein geschlossenes Glaubenssystem braucht,« schreibt der Trendforscher und Herausgeber dieses Buches Matthias Horx. »Romantische Transzendenz (Natur), Ablaß-Rituale (das Recycling), Feindbilder (Die Industrie) und jenes erhabene Greenpeace-Gefühl, das immer schon die wahrhaft Gläubigen befiel, wenn sie vor dem großen Armaggedon warnten.«

      Ein Wissenschaftlerteam der US-Zeitschrift Science legte vor 27 Jahren bereits das Datum des Weltuntergangs fest: Natürlich wird es der 13. und ein Freitag sein, und zwar im November 2026. Bis dahin haben Umweltschmutz und Bevölkerungs­wachstum den Planeten endgültig vernichtet, so die Verfasser jener speziellen »Doomsday«-Ausgabe.

      Charles Taze Russel, Gründer der Zeugen Jehovas, war immerhin so vorsichtig, sich nicht auf den Tag, sondern nur auf das Jahr festzulegen. Er las aus der Bibel, daß die Menschheit 1914 untergehen werde, was sie aber bekanntermaßen nur teilweise befolgte. Auch Martin Luther verrechnete sich im Datum. Er kündigte das Ende gleich zweimal an. Zunächst für den Sommer 1541, und als dieser ohne Jüngstes Gericht verstrichen war, für Mitte des 17. Jahrhunderts. Von der Spätantike bis in die Neuzeit deuteten Christen verschiedenster Glaubensrichtungen jede größere Naturkatastrophe, jede Hungersnot und Epidemie als Zeichen des anbrechenden Infernos.

      Apokalyptiker der 70er und frühen 80er Jahre prophezeiten den endgültigen Knall bevorzugt für die kommende Jahrtausendwende. Bis

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      dahin sollten sich alle Umweltprobleme zum großen Finale angestaut haben.

      Jimmy Carters Expertenstudie Global 2000 verlieh der Zahlenmystik ein amtliches Gütesiegel.

      Doch allen Kalenderfetischisten zum Trotz ist das Jahr 2000 schon in aller Stille abgelaufen, und zwar 1994. Der römische Mönch Dionysius Exiguus verrechnete sich beim Fest­schreiben der christlichen Zeitrechnung nämlich um sechs Jahre. Heu­te, wo das magische Kalenderblatt in greifbare Nähe rückt, schieben Zahlenmystiker den Zeitpunkt des Untergangs auf das nächste runde Datum. Damit sind sie wieder auf der sicheren Seite. Eingangs zitiertes Szenario der Frankfurter Rundschau soll beispielsweise bis 2100 eintreffen. Ob Jüngstes Gericht oder Endkampf von Gut und Böse: Am Schluß kommt immer die große Strafe. Oft genügen schon geringste Vergehen, um den Zorn der Höchsten zu entfachen. Im viertausend Jahre alten Gilgamesch-Epos setzten die Götter die Welt nur deshalb unter Wasser, weil die Menschen ein wenig zu laut waren.

      Um 1520 konnten Lesekundige in deutschen Landen unter fast 150 Endzeit-Pamphleten wählen. In einem Punkt bestand Einigkeit: Die nächste Sintflut kommt bestimmt. Zweifel herrschte lediglich darüber, warum Gott die Menschheit abstrafen wollte: War es das ketzerische Treiben der Reformatoren? Die Dekadenz des Papstes? Die Lasterhaftigkeit der Menschen? Sollte man beten, Buße tun, Boote bauen oder alle Hoffnung fahren lassen? Darüber stritten die Autoren heftig.

      Wer sich heute auf die Endzeit einstellen will, findet ein aktualisiertes Angebot vor. Spitzenreiter in den Weltuntergangscharts ist eindeutig die Umweltapokalypse. Zwar existieren nebenher noch ein paar altertüm­liche Varianten, die das Ende etwa durch Werteverfall, Krieg oder Kriminalität erwarten. Doch der ökologische Global-GAU läßt alle ande­ren Szenarien wie einen gemütlichen Ausklang des Erdenlebens erscheinen. Fraglich ist nur, welches Umweltdesaster zuerst über uns kommen wird. Stirbt erst der Wald und dann der Mensch, oder umge­kehrt? Rafft die Chlorchemie alle dahin oder verdörrt die Welt unter den gleißenden UV-Strahlen aus dem Ozonloch? Das ökologisch-fundamentalistische Weltbild offeriert eine bunte Sammlung passender Untergangs-Accessoires. Die Endzeitvisionen bedienen sich aus Klischees, die schon vor hundert Jahren überaus populär waren: Angst vor der Moderne und Technikfeindlichkeit.

      Nur pathologische Schönfärber räumen ein, daß die Umweltbewegung

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      durchaus einige Erfolge vorweisen kann: Die Antarktis steht unter Naturschutz. Der Walfang ist so gut wie abgeschafft. Die Wiederaufbe­reitungsanlage in Wackersdorf wurde nicht gebaut, die Stadt Kalkar bekommt einen Vergnügungspark statt eines Schnellen Brüters. Fabrik­schlote sind gefiltert, Flüsse sauberer, Biber, Uhu, Luchs und Lachs wieder zurückgekehrt. Eigentlich eine ganz passable Bilanz. Doch echte Apokalyptiker lassen sich durch keinen Silberstreifen am Horizont beirren.

      Je älter sie sind, desto düsterer ihr Endzeitgeraune. Im Herbst des Lebens hat der Gedanke an Weltuntergang etwas Trotziges: Ohne mich läuft nichts! »Zu spät, ich sehe keine Hoffnung mehr«, konstatierte der Verhaltenspsychologe Skinner, als er 77 war. Der Psychoanalytiker und Philosoph Erich Fromm war im Alter überzeugt, daß »die endgültige Weltkatastrophe eine rationale und wissenschaftlich fundierte Vision« ist.

      Herbert Gruhl umriß die Lage der Umwelt kurz vor seinem Tod mit den Worten: »Der Patient stirbt, deshalb braucht man auch keine Therapie mehr.« Sein letztes Buch nannte er »Himmelfahrt ins Nichts«. Hoimar von Ditfurth empfahl auf dem Titel seines Werkes zwar, Apfelbäumchen zu pflanzen. Es blieb aber bei dieser didaktisch vorgetäusch­ten Trotz-alledem-Attitüde. Sein eigentliches Resümee war ziemlich hoffnungslos. Der schwer kranke Endzeitguru Rudolf Bahro raunt von der drohenden »Selbstausrottung«. Sogar Heiner Müller, sonst eher für sarkastische Pointen bekannt, klagte kurz vor seinem Tod, daß die öko­logische und sonstige Unbill »keine Vorstellung von Zukunft mehr« ließen. Im Berliner Ensemble ließ der perspektivlose Dramaturg nur noch die eigenen alten Stücke spielen.

      Horst Stern hat sich resigniert nach Irland zurückgezogen und erklärt verbittert: »Es war dieser Gesellschaft niemals wirklich ernst mit dem Naturschutz.« Der Pionier des deutschen Umweltjournalismus hofft nur noch auf eine »Vielzahl flächen­deckender Kleinkatastrophen.«

      Warum ist eine Bewegung vom Untergang fasziniert, die in nur 25 Jahren Meinungs­führerschaft erobert, reihenweise technische Großprojekte abwürgt, Gesetzgeber erfolgreich unter Druck setzt, Weltkonzerne wie Shell in die Knie zwingt und mit zweistelligen Wahlergebnissen in die Parlamente einzieht? Sterns resignierter Rückzug nach Irland ist etwa so konsequent, als hätte sich August Bebel einst ins Exil verabschiedet, weil die Arbeiterklasse ohnehin im Elend versinken werde. Warum

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      spenden die Deutschen über 130 Millionen Mark im Jahr an Umwelt- und Naturschutzverbände, wenn es ihnen »niemals wirklich ernst war mit dem Naturschutz«? Wie, so fragt man sich, stellen sich die grauhaarigen Grünen eigentlich gesellschaft­lichen Wandel vor? Sollen Jutta Ditfurth und ihre Getreuen nach dem Vorbild der Oktoberrevolution auf ein Signal des Greenpeace-Kreuzers Aurora das Winterpalais des Kanzlers stürmen? Leider hat der Kanzler kein Winterpalais, nur ein langweiliges Kanzleramt.

      Veränderungsprozesse in offenen Gesellschaften sind zäh und ziemlich unromantisch, doch alle großen Reformen, alle sozialen Fortschritte gingen von Menschen aus, die an ein besseres Morgen glaubten und nicht an den bevorstehenden Weltuntergang. Demokratie ist, laut Churchill, »die schlechteste aller Regierungsformen, außer allen anderen.« Die zornigen alten Männer schulden den Jüngeren eine Antwort, wie denn ökologischer Umbau im Eilverfahren zu erreichen sei. Ihr Jammergesang nützt niemandem, am wenigsten der Umwelt. Wenn wirklich schon alles zu spät ist, ist jedes Engagement überflüssig.

      Kurt Tucholsky schrieb über männliche Eitelkeit: »Wenn ein Mann weiß, daß die Epoche seiner stärksten Potenz nicht zugleich die ausschlaggebende Epoche der Weltgeschichte ist, dann ist das schon sehr viel.« Angesichts der wortgewaltigen Altersapokalyptiker möchte man ergänzen: Ein Mann sollte eigentlich auch wissen, daß sein eigener Lebens­abend nicht unbedingt mit dem Weltuntergang identisch ist.

      Der eitle Pessimismus der Greise hat einen schwarzseherischen Schick hervorgebracht, der mittlerweile zur intellektuellen Grundausstattung gehört. Tübinger Kulturwissenschaftler sammeln bereits Endzeit­szenarien aus dem Volke. Schon den Jüngsten wird ihr natürlicher Optimismus aberzogen. Die Journalistinnen Christiane Grefe und Ilona Jerger-Bachmann befragten Kinder und hörten Sätze, die die grassierende Ökopanik beklemmend wiedergeben. »Bald gibt es keine Bäume mehr und wir müssen alle sterben«, gab eine Dreizehnjährige zu Protokoll. »Im Jahr 2000 gibt es kein Wasser mehr und nicht mehr genug Sauerstoff«, diktierte der kleine Andreas aus München. Der elfjährige Clemens ist sich sicher: »Wenn ich groß bin, gibt es kein einziges grünes Fleckchen mehr. Da tät ich lieber tot sein.«

      Unsere Nachbarvölker beobachten mit Staunen, daß die wegen ihres Wohlstandes beneideten Deutschen sich ständig am Rande des Weltun-

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      tergangs wähnen. Sie schütteln den Kopf und bereichern ihre Sprachen mit Germanismen wie »le angst« und »el waldsterben« »the weltschmerz«. Der Franzose Pierre-Yves Gaudard fand heraus, daß »die Apokalypse ein immer wiederkehrendes Thema germanischer Kultur« ist. »Wer in Deutschland nicht sorgenvoll und gedankenschwer düster schreibt«, so der Brite John Ardagh in seinem Buch Germany and the Germans, »hat keine Chance als seriöser Schriftsteller und Denker ernstgenommen zu werden.« Vielleicht hatte er dabei Deutschlands Großschriftsteller Günter Grass im Sinn, der das Ende des Waldes bereits literarisch besiegelt hat und eine Zukunft prophezeit, wo nur noch »großräumige Parkplätze, vielstöckige Kaufhäuser und Müllhalden am Rand der Städte zum Verlaufen einladen.«

      Wer den apokalyptischen Konsens der Intellektuellen nicht teilt, wird sofort abgestraft. So einer kann nur naiv sein oder ein bezahlter Schön­redner, der im Solde finsterer Mächte aus der Industrie die Mensch­heitsprobleme bemäntelt. Der 25jährige Schriftsteller Marko Martin weigerte sich in einem Wochenpost-Gespräch, die Untergangsdoktrin nachzubeten. Er sagte: »Den Problemen hier kann man sich doch auch ohne dieses apokalyptische Vokabular zuwenden. Indem man nach Lösungen sucht. Und wenn man die nicht beim ersten Mal schafft, sucht man eben weiter, oder?« Doch der Alt-Intellektuelle Ekkehart Krippendorf zeigte dem Jungspunt sofort, wo der Hammer hängt: »Wer nicht leidet an dieser Gesellschaft, der kann mir gestohlen bleiben.« Offenbar ist dieses schreckliche Leiden unter Inhabern von Professoren­stellen und in den Chefetagen von Verlagshäusern und Theatern besonders schmerzhaft. Die verbeamtete Intelligenz sitzt im Cafe Endzeit und kriegt wohlige Schauer beim Schlußchor. Nur die undankbare Jugend hört nicht zu und bleibt hartnäckig zuversichtlich. 80 Prozent der jun­gen Menschen in der Bundesrepublik geben an, sie blickten ihrer Zu­kunft optimistisch entgegen. Außerhalb intellektueller Zirkel scheint es sogar noch ein paar Erwachsene zu geben, die ein Fünkchen Hoffnung hegen: 45 Prozent glauben, die wichtigsten gesellschaftlichen Impulse gingen von Umweltschützern aus und 47 Prozent sind davon über­zeugt, daß im Jahre 2050 Autos mit Benzinmotor nur noch im Museum stehen werden. Im übrigen hängt ihre Zuversicht von der jeweiligen wirtschaftlichen Situation ab. In konjunkturstarken Zeiten sind deutlich mehr Bundesbürger optimistisch als in Rezessions­phasen. Dann blasen

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      alle Trübsal und erwarten nichts Gutes. Dies ergab eine alljährliche Allensbach-Umfrage, die seit 1952 durchgeführt wird. Die Deutschen leben gut und klagen laut. Ein klarer Sieg der geistigen Elite über den gesunden Menschenverstand.

      Einige intellektuelle Vordenker bieten Lösungen auch für renitente Op­timisten an. Wer nicht hören will, der braucht vielleicht ein wenig wohlmeinende Erziehungsdiktatur. Jens Reich wünscht sich einen mächtigen »Ökorat«, der ohne Rücksicht auf das »Legislaturperioden­-Gewusel« und die »impotenten politischen Strukturen« seine Entschei­dungen zum Wohle aller trifft. Dem aufrechten Demokraten und verdienstvollen DDR-Dissidenten Reich mag dieser Ausrutscher aus Sorge um die Umwelt unterlaufen sein, denn auch er ist der Meinung, uns drohe »ein schlagartiger Kollaps«. Dagegen ist Luise Rinser ein Mu­sterbeispiel dafür, was die Autoren Richard Herzinger und Hannes Stein in ihrem Buch Endzeit-Propheten als »Totalitarismus in grün« ent­larvt haben. Das große Idol der katholischen Schriftstellerin heißt Kim Il Sung, nach Stalin und Pol Pot der wohl schrecklichste kommunistische Diktator des 20. Jahrhunderts. 1987 beschrieb Frau Rinser ihn in der Zeitschrift natur so: »Bei einem Waldspaziergang sah ich, wie der Präsident Kim Il Sung in einem Bach fischte. Schließlich hing eine be­sonders große Forelle an der Angel. Er befreite sie mit größter Behutsamkeit und warf sie ins Wasser zurück. Warum das? »Sie haben«, sagte er, »nicht gesehen, daß es ein weiblicher Fisch war, den wir zur Reproduktion brauchen.« Offenbar war Kim nicht nur ein Grüner, sondern auch noch Feminist. Frau Rinser empfiehlt jedenfalls: »Ein halbes Jahrhundert Erziehung des nordkoreanischen Volkes müßte ein international wirksames Beispiel sein.« Sie fragt sich besorgt: »Wie bringt man dem pervertierten Westen eine gesunde Moral bei« und ist bekümmert darüber, daß »... in den westlichen Parlamenten sehr viel Zeit, Kraft und Volksvermögen vergeudet« wird. Eine Sorge, die offenbar auch den grünen Hausphilosophen Hans Jonas drückte. Der Naturfreund war sich sicher, daß Demokratie »auf die Dauer nicht die geeignete Regierungsform ist.« Dann doch lieber eine deftige Diktatur, wie sie sich der Öko-Stalinist Wolfgang Harich wünschte. Er war davon überzeugt, daß die dummen Menschen zum grünen Glück gezwungen werden müssen, und wünschte sich eine Weltregierung, die »selbst vor Umsiedlung großer Menschenmassen nicht zurückschreckt.«

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      Gunnar Sohn, Autor des Buches Die Ökopharisäer schreibt über diese beiden Fälle: »Der ökologische Kahlschlag, der seit dem Fall des Eisernen Vorhangs in allen Ländern des ehemaligen Ostblocks zu besichtigen ist, beweist die Heuchelei der Ökopharisäer Harich und Jonas. Die Zerstörung von Umwelt und Natur gedeiht vor allem unter diktatorischen Verhältnissen.«

      Die Ideen des Hardliners Harich verdünnt Fernsehprediger Franz Alt zur gefälligeren Light-Version: Er fordert den »Gegenentwurf zum real existierenden westlichen System«, das »psychisch kränker als frühere Gesellschaften« sei. Diesen Gegenentwurf könnte sich der fromme Christ Alt etwa in Form einer »ökologischen Weltrevolution« vorstellen. Kim II Sung läßt grüßen. Franz Alt wäre ein prima Kandidat der Grünen zur nächsten Wahl des Bundespräsidenten. Beim letzten Mal war es Jens Reich, und davor Luise Rinser.

      Sigmund Freud vermutete hinter menschlicher Untergangssehnsucht einen Todestrieb. Pierre-Yves Gaudard und der Journalist Henryk M. Broder interpretieren Endzeitfaszination als typisch deutsche Erscheinung. Sie sei ein Resultat des milden Umgangs der Westalliierten mit den Deutschen. Statt der gerechten Strafe kam das Care-Paket und bald darauf das Wirtschaftswunder. Broder schrieb im Spiegel: »Das zentrale deutsche Problem ist weder das Waldsterben im Allgäu noch das Ozon­loch über der Antarktis. Es ist die nicht erfüllte Bestrafungserwartung nach dem kollektiven Ausrasten von 1933 bis 1945.«

      Eine »Position moralischer Überlegenheit« ist nach Gaudard »für die deutsche kollektive Identität von äußerster Bedeutung, wenn man das moralische Defizit bedenkt, an dem diese leidet«. Intellektuelle, die ständig vor der Apokalypse warnen und ihre Angst zelebrieren, bringen sich damit in eine angenehmere Seelenlage. Wer sich »als Opfer des »nuklearen Holo­caust« oder des Waldsterbens begreifen kann«, resümiert der Franzose, der vollziehe den Schritt vom Nachfahren der Täter zum Opfer. Zum Beleg führt er ein Zitat des Münchner Psychologen und Schriftstellers Wolfgang Schmidbauer an: »Sind die Deutschen wirklich weiser geworden, oder nur gelehrige Schüler einer Technokratie, die mit der Natur, mit Wäldern und Flüssen kaum anders umgeht als die Nazis mit den Juden?« Eine vom Stern interviewte Berliner Ökoaktivistin formuliert drastischer. Sie sagt über Autoabgase: »Nee Leute, vergeßt Auschwitz, die größte Vergasungsaktion aller Zeiten geht heute ab.«

      121


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      Bei so viel Schuld bleibt eigentlich nur noch ein Ausweg: Der finale Rettungsknall. Angenehmerweise verpflichtet diese Haltung zu keinerlei Konsequenzen oder lästigen Aktivitäten. »Es gibt keine der Apokalypse angemessene Lösung«, bemerkt die Publizistin Sonja Margolina zurecht, »nur mittlere Wege und bescheidene Erfolge, die vom Risiko des Scheiterns und von zivilisatorischen Rückschlägen begleitet sein mögen. Unsere geschichtliche Zukunft kann ohne Apokalypse gedacht und gestaltet werden.«

      Zum Glück gibt es aktive Umweltschützer, die sich standhaft weigern, beim allgemeinen Schlußchor mitzusingen: Hubert Weinzierl zum Beispiel. Der BUND-Vorsitzende behauptet politisch völlig unkorrekt: »Die Umweltbewegung hat diese Gesellschaft verändert. Wir haben viel erreicht.« Ist der Mann von der Industrie gekauft?

      Die sieben Kinder, die im Dezember 1995 von der Zeit über die Zukunft befragt wurden, stehen wohl kaum im Solde des Großkapitals. »Muß nicht sein, daß es bergab geht, sagt Paul, »es werden auch Entwicklungen gemacht, die der Umwelt helfen.« Und Bernhard pflichtet bei: »Die Leute werden vernünftiger, weil sie sehen, daß die Schäden immer größer werden. Erkennt man doch schon jetzt.«

      Vielleicht werden Paul und Bernhard später einmal Manager, Journalisten oder Forscher, die Lebenslust, kritisches Denken und Freude am Verändern verbinden. Die Pose des fatalistischen Leidensmannes überlassen sie dann ihren Opas.

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      Dirk Maxeiner

      Michael Miersch

      Öko-

      Optimis­mus

      1996

      Mehr Maxeiner

      OD: Ich danke Dirk Maxeiner für sein freundliches und ökooptimistisches Email.
      Die Seitenzahlen und der (meiste) Text sind aus der gebundenen Erstausgabe.

      maxeiner-miersch.de

      Rourke Horx
      Quellen


      Wer in der aktuellen Umweltdebatte bezweifelt, daß die technische Zivilisation direkt in den Abgrund führt, wer Umweltprobleme im besten Sinne der Aufklärung für lösbar hält, wer an ein besseres Morgen glaubt, dem weht der Wind des Zeitgeistes hart ins Gesicht.

      Die Geschichte zeigt jedoch, daß soziale Reformen, gesellschaftlicher Fortschritt und technische Verbesserungen von Menschen verwirklicht wurden, die an die Zukunft glaubten. Wer die Apokalypse erwartet, verändert die Welt nicht.

      In der Umweltbewegung kündigt sich eine Wende an ... Nach den Apokalyptikern kommen jetzt die Öko-Optimisten.
      Die Zeit
      »Die Autoren konfrontieren vorherrschende Meinungen mit Empire, Logik und Skepsis ... Die Debatte ist eröffnet.«
      Der Spiegel
      »Dirk Maxeiner und Michael Miersch provozieren die deutschen Umweltschützer. Sie sind optimistisch.«
      Focus
      »Ausgerechnet zwei engagierte deutsche Öko-Journalisten kämpfen in einem neuen Buch gegen Grünmythen, Umwelt-Legenden und Untergangsängste an ... Lesen Sie Öko-Optimismus«
      Profil
      »Der erklärte Wille der Autoren, der Umweltbewegung zu neuen geistigen Spielräumen zu verhelfen, ist aller Ehre wert.«
      Neue Züricher Zeitung

      »Öko-Optimismus ist ein Schlagwort, das in Deutschland in den allgemeinen politischen Sprachgebrauch eingegangen ist. Es ist ein Kontrastprogramm zum Katastrophengetrommel, welches jahrelang die Umweltpolitik untermalt hat.«
      F.A.Z.

      Dieses Buch wurde von einer Initiative von bild der wissenschaft ausgezeichnet als Wissenschaftsbuch des Jahres 1996.


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      Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme: Maxeiner, Dirk: Öko-Optimismus / Dirk Maxeiner/Michael Miersch. - 2. Aufl. - Düsseldorf; München : Metropolitan-Verl., 1996 (Leben im 21sten Jahrhundert- die ZukunftsBibliothek) - ISBN 3-89623-018-2 - NE: Miersch, Michael:

      2. Auflage 1996
      Copyright © 1996 by Metropolitan Verlag GmbH, Düsseldorf • München.
      Alle Rechte vorbehalten.
      Umschlaggestaltung: Init GmbH, Büro für Gestaltung, Bielefeld
      Satz: Heinrich Fanslau GmbH, Düsseldorf
      Druck und Bindearbeiten: Bercker, Graphischer Betrieb GmbH, Kevelaer
      Printed in Germany - ISBN 3-89623-018-2

      Verlagsverzeichnis schickt gern: Metropolitan Verlag, Uhlandstraße 50, 40237 Düsseldorf




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      Für Amelie, Moritz und Tim




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      I n h a l t

      Vorwort 9

      1. Medien # Das Erfolgsparadox 15, Fallbeispiel: Zeitschrift natur 20, Die Sprache des Untergangs 28, Fallbeispiel: Brent Spar 34, Umwelt-Amigos 40
      2. Wissenschaft # Boulevard-Wissenschaftler 45 * Wie beurteile ich Studien? 51 * Falsche Risikowahrnehmung 59
      3. Lebensstil # Ökochonder 65 * Die Heuchelei der grünen Elite 70 * Öko-Vorurteile und Zielkonflikte 78 * Luxusökologie von außen betrachtet 87 * Fanatische Tierfreunde 93
      4. Umweltgeschichte und Prognosen # Die schlechte alte Zeit 102 * Endzeitpropheten und Öko-Stalinisten 114 * Vorhersagen von gestern 123 * Wie Prognosen gemacht werden 128
      5. Feindbilder # Die Pragmatiker 133 * Die USA 142 * Die Chemie 150 * Die Manager: Fallbeispiel Ferdinand Piech 159 * Der Mensch 165
      6. Naturschutz # Erfolgreiche Artenschützer 173 * Was ist Wildnis? 190 * Aufgebauschte Kampagnen 201 * Mut zum Pelz 209
      7. Wälder # Der Wald lebt 216 * Regenwald: Fallbeispiel Malaysia 227
      8. Landwirtschaft # Ökolandbau auf dem Vormarsch 236
      9. Klima # Klimamodelle sind kein Grund zur Panik 247
      10. Mobilität und Verkehr # Der Verkehr von Morgen 258 * Die Zukunft hat schon begonnen 273
      11. Dritte Welt # Die Geburtenrate sinkt 287 * Leben wir auf Kosten der Armen? 296
      12. Und was lernen wir daraus? # Zehn Schlüsselfragen für die Zukunft 309 - Nachwort: Der falsche Traum vom Weltwochenende 333

      Literaturhinweise 337


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      Vorwort



      In der Praxis widerstrebt es Menschen, eine Theorie aufzugeben, in die sie viel Zeit und Mühe investiert haben. Gewöhnlich stellen sie deshalb die Genauigkeit der Beobachtungen in Frage und versuchen die Theorie so abzuändern, daß sie zu den Beobachtungen paßt. Schließlich verwandelt sich die Theorie in ein schiefes und häßliches Gebäude.

      Stephen Hawking



      Suchen Sie ein paar bequeme Ausreden, um Energie zu verschwenden? Brauchen Sie Argumente, um die Natur zu plündern? Wollen Sie eine Bestätigung dafür, daß sich alle Umweltprobleme von selbst erledigen? Dann können Sie dieses Buch getrost beiseite legen. Wenn Sie jedoch wissen wollen, wie engagierte Bürger, Unternehmer und Politiker ökologische Erfolge erzielen, wie Umweltprobleme in der Vergangenheit und Gegenwart gelöst wurden und wie wir alle schon in naher Zukunft in Einklang mit der Natur leben werden, dann lesen Sie.

      Wer in den technikbegeisterten 50er und 60er Jahren vor den Folgen des industriellen Fortschritts warnte, wurde verlacht oder beschimpft. Heute hat sich die Situation umgekehrt: Wer bezweifelt, daß die technische Zivilisation direkt in den Abgrund führt, wer Umwelt­probleme im besten Sinne der Aufklärung für lösbar hält, wer an ein besseres Morgen glaubt, dem weht der Wind des Zeitgeistes hart ins Gesicht. Beflissen wird der Unruhestifter in Schubladen gesteckt: So einer kann nur von der Industrie gekauft sein, ein patholo­gischer Schönfärber oder bestenfalls ein Naivling.

      Doch alle sozialen Reformen der Geschichte, jeder politischer Fortschritt, jede technische Verbesserung wurden von Menschen verwirklicht, die an die Zukunft glaubten. Wer die Apokalypse erwartet, verändert die Welt nicht.

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      Pessimismus, Dogmatismus und Fundamentalismus haben der Umwelt­bewegung ihre Dynamik genommen. Viele stecken in einem düsteren Gedankengefängnis, in das sie sich selbst eingesperrt haben. Es ist Zeit auszubrechen und die besseren Argumente neu zu erringen. Dafür müssen verhärtete Vorurteile, Denkverbote und Tabus geknackt werden. »Der einzige Weg der Natur beizustehen, liegt darin, ihr scheinbares Gegenteil zu entfesseln, das unabhängige Denken,« schrieb Max Horkheimer.

      Ökologische Untergangsszenarien stimmen immer weniger mit den Fakten überein. Stück für Stück demontiert die Wirklichkeit die Kata­strophen-Prognosen der Vergangenheit. Die Dynamik des Ökosystems Erde ist nicht nur komplexer, sondern offensichtlich auch stabiler als vielfach angenommen. Hinzu kommen die Erfolge praktischen Umwelt- und Naturschutzes: Manche Flüsse, Wälder und Tierarten erholen sich in einem geradezu atemberaubenden Tempo.

      Die Umweltbewegung reagiert auf den eigenen Erfolg nicht etwa mit Freude, sondern mit Erklärungsnotstand. Ökologische Fortschritte will sie nicht zur Kenntnis nehmen. Reflexartig hält sie an den alten Denk­mustern fest und schürt aus alter Gewohnheit Katastrophenängste. Da­bei verliert sie rapide an Glaubwürdigkeit und setzt fahrlässig ihren Einfluß aufs Spiel. Wer zur Selbstkritik nicht fähig ist, macht es der Gegenseite leicht.

      Dort hoffen unverbesserliche Betonköpfe bereits auf einen Rollback in präökologische Zeiten. Die republikanischen Ultras in den USA und Autofahrerparteien in Europa sind erste Anzeichen dafür. Sie wittern ihre Chance, denn die Sympathie der Bevölkerung mit den Umwelt­schützern zeigt Abnutzungserscheinungen. »Da macht sich ein Gefühl breit,« sagt der amerikanische Umwelt­philosoph Baird Callicott, »daß die Umweltschützer vielleicht doch etwas übertrieben haben. Die Welt ist ja noch nicht unter­gegangen. Das Geschrei nervt mittlerweile.«

      Die Ökologiebewegung ist zweifellos historisch auf der richtigen Seite, doch sie hat Probleme mit der Gegenwart. Viele ihrer Protagonisten haben nicht begriffen, daß der Zug in Richtung Umweltschutz längst gestartet ist, erfreulich rasant fährt, und nur noch mit gewaltigen An­strengungen anzuhalten wäre. Umweltbewußtsein ist weltweit eine treibende Kraft geworden. Erstmals in der Geschichte der Mensch­heit wurden globale Umweltabkommen beschlossen, an die sich, wie

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      beim FCKW-Verbot, alle Nationen halten. Ökologie überwindet Grenzen. Dieser große gesellschaftliche Umschwung ist dauerhaft und unabhängig von tagespolitischen Zickzackbewegungen. Die Luftqualität in den USA wurde in den 80er Jahren besser, obwohl Ronald Reagan regierte, der behauptete, Bäume verschmutzten die Umwelt mehr als Autos.

      Keine soziale Bewegung unseres Jahrhunderts erzielte auch nur annähernd so schnell Erfolge wie die Umweltbewegung. Weder die Arbeiter, noch die Frauen oder die kolonisierten Völker schafften es, in nur 25 Jahren so bedeutende Veränderungen zu erkämpfen. In Deutschland sind die atomare Wiederaufbereitung und die Brütertechnologie vom Tisch. Kein Atomkraftwerk wurde mehr gebaut, der Energieverbrauch sank. Sogar Jutta Ditfurth, die die Gegenwart gern in düsteren Farben zeichnet, räumt ein, daß die Anti-AKW-Kampagne eine überaus erfolgreiche »Widerstandsbewegung« war. Das Müllaufkommen verringert sich, die Flüsse und die Luft sind reiner, verloren geglaubte Tierarten kehren zurück und die Liste der verbotenen und ausge­musterten Gifte in Landwirtschaft und Industrie wird immer länger. In anderen westlichen Staaten geht der Trend in die gleiche Richtung, und sogar einige Entwicklungsländer erzielten bemerkens­werte Erfolge im Umwelt- und Naturschutz. Dies alles ist ein Verdienst der Ökologiebewegung. Die Menschen, die sich für diesen großartigen Umschwung eingesetzt haben, verdienen Hochachtung.

      Doch viele von ihnen fühlen sich heute noch als unterdrückte Minderheit, obwohl sie längst Meinungsführer sind. Ihr Ansinnen ist sogar schon bei Heino angekommen. »Ich tendiere zu den Grünen«, gestand der blonde Volkssänger in einem Interview. »Ich wäre für die ein Aushängeschild.« Die Schattengefechte der vermeintlich Schwachen gera­ten zum Ritual und zur Farce. Anstatt die ausgestreckten Hände vieler Unternehmer zu ergreifen, rennen sie lieber mit theatralischem Kampf Geschrei offene Werkstore ein.

      In romantischem Schwermut verteufeln sie die Technik, anstatt zu begreifen, daß Technik immer nur Werkzeug ist, wie ein Messer, mit dem man Karotten schneiden, aber auch Menschen töten kann. Fast alle technischen Neuerungen der letzten Jahre führten zu mehr Energie­effizienz, geringerem Ressourcenverbrauch und weniger Müll. Es gibt keinen fundamentalen Gegensatz zwischen dem Künstlichen und dem

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      Natürlichen. Der Mensch ist eine überaus erfolgreiche Art, die wie Ameisen oder Elefanten ihre Umwelt gestaltet. Diese Gestaltungskraft kann zerstörerisch werden. Wenn wir jedoch unseren Verstand benutzen, wird die technische Zivilisation im Einklang mit Wäldern und Walen, Seen und Savannen existieren.

      Öko-Optimismus will die konstruktive Zusammenarbeit mit den Kräften der Natur. Öko-Optimismus setzt kritischen Verstand gegen romantische Düsterkeit. Öko-Optimismus will konkrete Lösungen statt selbst­gefälliger Symbolpolitik. Öko-Optimismus ist das Umweltbewußtsein der Zukunft. Dies Buch ist ein Plädoyer für Pragmatismus und Zuversicht in der Umweltdebatte. Lassen wir die Endzeitpropheten in ihrem Gedankennebel stehen und wenden wir uns der ökologischen Zukunft zu. Menschliche Phantasie und Erfindungsgabe halten noch viele Überraschungen für uns bereit.

      Wir danken Sabine Maxeiner und Andrea Bischhoff-Miersch für kritische Anmerkungen, wertvolle Anregungen und harte Diskussionen. Unser Dank gilt ebenso den engagierten Bürgern und Wissen­schaftlern, den Experten aus Naturschutzverbänden und Unternehmen, den Fachjournalisten und Wissen­schaftsredakteuren, die uns im Laufe der Jahre an ihrem wertvollen Fachwissen teilhaben ließen. Insbesondere möchten wir die Folgenden hervorheben: Prof. Karl Aurand, Edgar Gärtner, Michael Gleich, Raimund Kamm, Ulli Kulke, Harald Mandl, Till Meyer, Andreas Oberholz, Michael Odenwald, Dr. Edgar Piel, Prof. Josef Reichholf, Dr. Manuel Schneider, Dr. Hans Schuh, Gerhard Wisnewski und das Phantom vom FC St. Pauli. Damit die Genannten keine Freunde verlieren, betonen wir, daß sie in vielen Fragen nicht unserer Meinung sind.



      Augsburg im März 1996





      Servus
      der
      Regierungswechsel
      Avatar
      schrieb am 21.11.03 23:45:16
      Beitrag Nr. 139 ()
      LügenPeace mit der ökologisch abbaubaren langen Nase.....


      9. FCKW und die "FORON- Story"
      In den 8Oer Jahren wurde Kritik an den FCKWs laut, hier machte sich gerade einer der weltweiten Hauptproduzenten der FCKWs stark, doch schon etwas seltsam, oder ?(genaueres siehe Quelle 1:Jörgenson und Greenpeace: FCKW - Ausstieg ohne Umstieg auf Treibhausgase).

      FCKW wurde in Verbindung mit der Ozonzerstörung gebracht, daraus folgend führt das größer werdende "Ozonloch" zu einer Erwärmung der Erdatmosphäre.
      Merkwürdig, dass zur gleichen Zeit auch das 5O-Jahre- Patentrecht auf die alleinige Produktion der FCKWs verstrich und nun in Zukunft auch frei in Entwicklungs- und Schwellenländern produziert werden könnte.
      Die FCKW-Marktführer machten sich schnell ans Werk, um Ersatzstoffe zu entwickeln und zu produzieren. Mit der "Erfindung" der FCKW- Nachfolger (z.B. FKW-134a, HFC134a oder HFC141b; genaueres siehe bei Greenpeace oder unter : Trane: Kältemittel: Jedoch hier ein dummer Fehler?! Hier findet sich unter Punkt 3.5. die falsche Abkürzung FKW (heißt: Fluorkohlenwasserstoffe, natürlich enthalten die dort besprochenen KWst -R29O kein Fluor.) waren keinesfalls Stoffe für die Kühltechnik gefunden, die Ozon nicht zerstören konnten. Freilich ist zwar das Ozon- Gefährdungspotenzial der H-FCKW geringer (siehe z.B. die Daten: Treibmittel für Kunststoffe: Solkane), jedoch waren sie nach wie vor chlor- und fluorhaltig, wenn auch imr Gehalt reduziert.
      Eine echte chlor- und fluorfreie Alternative bot die "Wiederentdeckung" von Propan/Butan- Gemischen als Kühlmittel. Rosin und Preisendanz (Wissenschaftler am Dortmunder Hygiene-Institut) erprobten erfolgreich den Einsatz. Zusammen mit Greenpeace -Mitarbeitern (z.B. Wolfgang Lohbeck) suchten sie nun Produzenten für die Technik, die später unter dem Namen "Greenfreeze" bekannt wurde. Bei den großen Kühlsschrank -und system-Produzenten wurden sie weltweit nicht fündig. Angekurbelt vom Drängen der Chemiemultis war vielerorts schon die kostenaufwendige Umstellung auf H-FCKWs passiert. Nicht nur das der Wirkungsgrad der H-FCKWs als Kühlmittel geringer war, war zu dessen Handhabung eine Umstellung der Kühltechnik erforderlich, kräftige Summen waren inzwischen geflossen für den Bau geeigneter Kompressoren und Schmiermittel (siehe Quelle 1: Joergenson).
      Auf offene Ohren stießen die Drei jedoch bei der ostdeutschen Kühlschrankfirma "dkk Scharfenstein" (später "FORON" ) . Im Überlebenskampf von Planwirtschaft und Marktwirtschaft setzten die Sachsen auf das richtige Pferd. Im Juli 1992 präsentierten sie den weltweit ersten FCKW- und FKW - freien Kühlschrank. Am 15. März 1993 war der Produktionsbeginn des so genannten "Cleancooler". 1993 gab es für die FORON-Hausgeräte GmbH den "DEUTSCHEN UMWELTPREIS 1993" (hier die Kopie der Urkunde), weitere Anerkennungen folgten.
      Bei den deutschen Wettbewerbern geschah nun eine Art Panik, wie sonst sei das im Herbst 1992 in die Haushalte verteilte Flugblatt zu verstehen:
      Auszüge: Punkt 2. Erläuterungen : "2.1. Das zur Verwendung angestrebte Propan-/Butan-Gemisch ist brennbar. Dadurch bestehen Gefahrenquellen bei der Herstellung und beim Transport, im Gebrauch und im Servicefall."
      Im Punkt 2.1. wird der Kunde skeptisch gemacht, die Anwendbarkeit für großvolumige Kühlschränke wird in Frage gestellt, da ja nur ein Kühlschrank ".. mit einem Nutzinhalt von 127 Litern." getestet wurde.
      In Punkt 2.3. wäre mit einem höheren Energieverbrauch bei Propan-/Butan-Gemischen zu rechnen, und es findet sich auf dem Flugblatt in der Tat folgender Spruch :"Höherer Energieverbrauch verursacht einen höheren Treibhauseffekt !" Außerdem sei wegen dem Bau explosionsgeschützter Verarbeitungsanlagen mit langen Lieferzeiten zu rechnen (6 Monate). Später wird nochmal im "Resümee" betont, unter "4. Rückschritte beim Energieverbrauch darf es nicht geben!".
      Das man hier den sächsichen Kontrahenten gelinde gesagt "etwas ausbremsen wollte" liegt wohl auf der Hand.

      Abschließend noch ein paar Tatsachen:

      Der angesprochene FCKW- und FKW-freie Cleancooler enthielt 2O g einfache Kohlenwasserstoffe, eine Feuerzeugfüllung 8 g.
      Die "ENQUETE-Kommission" zum Schutz des Menschen und der Umwelt veröffentlichte unter "Nur umweltneutrale Kühlmittel haben Zukunft" am 4.12.1992 die Pressemitteilung , da heißt es:" Beim Ausstieg aus der Wirtschaft mit Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW) stellt das chlorfreie R 134a , das die Ozonschicht nicht schädigt, eine Lösung dar, bis Alternativen, die in der Ökobilanz noch besser abschneiden, Marktreife erlangt haben. ... Die Enquete-Kommission ist der Ansicht, daß der Fluorkohlenwasserstoff R 134a kurzfristig und weltweit die ozonzerstörenden Fluorchlorkohlenwasserstoffe in den noch bestehenden Anwendungen ablösen sollte." Anmerkung: Wenn es zu einer Zerstörung der Ozonschicht durch FCKW und H-FCKW käme, dann ist es chemisch vollkommen unverständlich, warum das die FKWs nicht bewirken sollen. Das bewies ja auch die Zukunft (neben den Hinweisen dazu auf den Greenpeace- Internetseiten, siehe auch bei KLIMA-BÜNDNIS / ALIANZA DEL CLIMA CLIMATE ALLIANCE) .
      Im gleichen Bericht stellt jedoch die "ENQUETE-Kommission" richtig fest :" Die Brennbarkeit von Propan/ Butan stellt wegen der eingesetzten geringen Menge kein besonderes Risiko dar. In der Ökobilanz von Propan / Butan schlägt sich auch positiv nieder, dass diese Gase als Nebenprodukte bei der Mineralölraffination anfallen."
      Heute hat sich die "Greenfreeze"- Technik in Deutschland auch bei den großen Kühlschrankproduzenten durchgesetzt. Schwarze Schafe gibt es jedoch immer noch (Greenpeace :Kleiner Greenfreeze-Leitfaden zum Kühlschrankkauf ), weltweit gesehen will man jedoch von dieser deutschen Innovation immer noch eher wenig wissen?


      Quelle:

      Johannes Jörgenson: Die lukrativen Lügen der Wissenschaft;Ewertverlag,1998, S.147-154.;
      Greenpeace: FCKW - Ausstieg ohne Umstieg auf Treibhausgase ;http://www.greenpeace.de/GP_DOK_30/BROSCHUE/ARGUMENT/C08AR01… ; Stand 2.2.2OO1
      Wolfgang Lohbeck (Greenpeace Deutschland) , Kleiner Greenfreeze-Leitfaden zum Kühlschrankkauf ;http://www.greenpeace.de/GP_DOK_30/HINTERGR/C08HI45.HTM, Stand 2.2.2OO1
      Solkane: Treibmittel für Kunstschaumstoffe (8/99); http://www.solvay-fluor.de/produkte/solkane/schaum/frame_sol… 2.2.2OO1
      B. Sachse (03.03.2000); Trane : Kältemittel (H-FCKW, HFKW; FKW u.a.); http://home.t-online.de/home/trane-muc/kaeltem.htm;Stand 2.2.2OO1
      Verzicht auf FCKW, H-FCKW und H-FKW; Mai 2OOO;http://www.klimabuendnis.org/kbhome/kb_fckwCo_dt.htm ;Stand 2.2.2OO1
      © StR Holger Schickor ,
      letzte Änderung 3.2.2OO1

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      »Ein Bild straft Lügen!«

      Mit der nachfolgenden Stellungnahme von Heidemark wurde unser sofort nach den spektakulären Veröffentlichungen in den Medien verfaßter Kommentar im tk-report 9/2001 S. 11 unter der Überschrift »Ein Bild straft Lügen!« voll bestätigt.

      Haltlose Vorwürfe

      Greenpeace-Einbrüche in Putenställe rechtswidrig und grundlos, falsch und unsachlich.

      Die Aktionen von Greenpeace gegen Putenhalter sowie die Lebensmittelhersteller Unilever Deutschland und Heidemark waren pure Effekthascherei und entbehrten jeglicher Grundlage. Die erhobenen Vorwürfe, Anschuldigungen und Behauptungen sind falsch und unsachlich, eine Verdrehung der Tatsachen. Wie die Heidemark-Geschäftsführung Ende August in einer Stellungnahme vor der Presse mitteilte, haben dies Überprüfungen seitens zuständiger Veterinärbehörden gezeigt. Es liegen schriftliche Bestätigungen verschiedener Veterinärämter vor. Amtsveterinäre, die die von Greenpeace `besuchten´ Tierbestände - teilweise noch während der Besetzungen bzw. unmittelbar danach - untersuchten, haben die Tiere in einwandfreiem Zustand vorgefunden und keine Anzeichen für Verstöße gegen Tierschutzrichtlinien erkennen können.

      Auch das Film- und Fotomaterial konnte nicht zweifelsfrei identifiziert werden. Bis heute konnten die tatsächliche Herkunft und Zuordnung der Bilder konkret nicht belegt und nachvollzogen werden. Es ist fraglich, ob das von Greenpeace angebotene Foto- und Filmmaterial tatsächlich in Stallanlagen, aus denen Heidemark Puten bezieht, gemacht wurden.

      Den Vorwurf, die Puten seien mit Antibiotika `vollgepumpt´, hat die Heidemark-Geschäftsleitung ebenfalls energisch zurückgewiesen. Heidemark hat sich bereits im vergangenen Jahr verpflichtet, keine antibiotischen Leistungsförderer einzusetzen. Landwirte und auch Kunden wurden entsprechend in Kenntnis gesetzt. Die Einhaltung wird von externen Kontrollinstanzen überprüft. Wenn Medikamente gleich welcher Art zur Anwendung kommen müssen, so geschieht dies nur durch den behandelnden Tierarzt. Jeder Medikamenteneinsatz wird schriftlich dokumentiert und durch den Amtsveterinär vor der Schlachtung der Tiere überprüft. »Die Tiere bei Krankheit im Rahmen der tierarzneimittel-rechtlichen Vorschriften mit Medikamenten zu behandeln, ist absolut legal und aus Tierschutzgründen für den Mäster sogar verpflichtend«, so ein Heidemark-Sprecher.

      »Wir sind von Greenpeace und der Vorgehensweise sehr enttäuscht. Allein die Art und Weise dieser nur spektakulären Aktionen mit Hausfriedensbruch, Sachbeschädigungen und die diversen Einbrüche in Stallanlagen sind bloße Effekthascherei. Die Anschuldigungen sind haltlos und haben offenbar nur das Ziel, Greenpeace wieder einmal ins Rampenlicht zu führen. Die Vorwürfe und teilweise irreführenden Aussagen zu Lasten von Heidemark und zum Nachteil der Landwirte entbehren jeder Grundlage und können jederzeit widerlegt werden«, erklärt die Geschäftsleitung.




      Ich höre mal lieber auf Genfood - Bäcker sonst fängst Du gleich noch an zu heulen:)


      Servus
      der
      Regierungswechsel
      Avatar
      schrieb am 22.11.03 19:45:56
      Beitrag Nr. 140 ()
      Hallo Bäcker,

      was ist denn jetzt.....



      Servus
      der
      Regierungswechsel
      Avatar
      schrieb am 24.11.03 07:00:55
      Beitrag Nr. 141 ()
      #140

      Was willst Du mit der Foron-Story sagen? Das einzig Negative, das ich rauslesen kann, ist, daß der ehemalige Patentinhaber genau gewußt hat, daß FCKW ozonabbauend sind. Er hat es nur in Kauf genommen, um damit Geschäfte zu machen. Bis eben das Patent ausgelaufen ist.
      Typisches Verhalten. Auch unsere Ölmultis wissen, daß Öl mittelfristig knapp wird. Sie sagen es nur nicht - von wenigen Ausnahmen abgesehen. Aber an ihrem Verhalten kann jeder merken, daß sie es wissen. Shell ist weltgrößter Waldbesitzer (Biomasse), verkauft Solaranlagen, macht Versuche mit Windkraft. Total fängt jetzt auch mit Windkraft an. Und BP ist einer der Großen im Solargeschäft. Hobby?? oder Zukunftsdenken?? Sie könnten ja auch ins Energiegeschäft mit der Atomkraft einsteigen, ist mir aber nicht bekannt!

      Zu der Putengeschichte kann ich momentan nichts sagen, bin da nicht so informiert.

      #139

      hab irgendwann aufgehört zu lesen. Warum sollen Ökos nicht jammern?? Wenn ich mir das Gejammere von Dir anhören muß. Die einen befürchten, daß die Umwelt zerstört wird. Die anderen befürchten, daß ihr Lebensstandard abfällt.

      Ich kann nur sagen: Die Ökos, die ich kenne, sind allesamt optimistische Menschen.
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 00:04:16
      Beitrag Nr. 142 ()
      Hallo GENFOOD-Bäcker,

      hier die nächste Lektion.



      Warner vor der Umweltbedrohung





      Als derartige und andere Umweltprobleme namentlich am Ende der 60er Jahre des 20. Jh.s der Öffent­lichkeit bekannt wurden, gab es zunehmend Proteste, von Gruppen und einzelnen Personen. Am Ende der 60er Jahre des 20. Jh.s begann die moderne Umwelt­bewegung, kam die Zeit der "Ökogruppen", der "Grünen", der Kämpfer für eine ökologisch bessere Welt.

      Zum Terminus "Ökologie" wäre zu bemerken, daß er also zunächst als Bezeichnung einer exakten natur­wissen­schaftlichen, vor allem biologischen Wissenschafts­disziplin verwendet wurde. Eine solche Natur­wissenschaft sucht objektive, wertfreie Erkenntnisse. Was mit den Erkenntnissen geschieht, ob aus ihnen gesellschaftlich verbindliche Maßnahmen abgeleitet werden, etwa Schutz­maßnahmen, ist Angelegenheit der "Öko­politik".

      Vieles, was sich nunmehr als "ökologisch" bezeichnete, war "Ökopolitik". Der Ökologe kann gleichzeitig


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      Ökopolitiker sein, wie etwa der frühere Umweltminister von Schleswig-Holstein BERNDT HEYDEMANN.



      Viele der Warner vor der ökologischen Krise waren und sind keine Fachleute im engeren Sinn. Die begrenzte Probleme unter­suchenden Fachleute sind andererseits offenbar oft nicht jene, die einen Gesamtüberblick und eine Vorausschau wagen. Das erscheint dem Spezialisten oft "unwissenschaftlich". Gewiß können Prognosen ungenau sein, und Fehleinschätzungen schädigen den "wissenschaftlichen Ruf". Aber jemand muß auch auf Vernetzungen, auf das Zusammenwirken der Dinge hinweisen, auch wenn das oft nur mit provisorischem, hypothetischen Charakter geschehen kann.

      Manche Äußerungen von Umweltwarnern gingen bis zum völligen Pessimismus. Der Schriftsteller WOLFGANG HILDES­HEIMER (1916-1991) verkündete 1984, daß er nichts mehr schreiben wolle, da nach wenigen Generationen die Menschen die Erde verlassen hätten und keine Leser mehr übrigbleiben würden. Andere sprachen später von der "letzten Party" der Menschheit, die jetzt in den Industrieländern und auch nur für manche gefeiert wird, von der Erde als einem untergehenden Riesendampfer wie die "Titanic", auf dem die Bordkapelle letzte fröhliche und vergessen machende Weisen spielt (VORHOLZ 1995b).

      So wie die christliche Religion beschuldigt wurde, die Natur entgöttlicht und damit als Ausbeutungsobjekt freigegeben zu haben, wurde das von Autoren wie THEODORE ROSZAK im späten 20. Jh. der ohne Mythos auskommenden Naturwissenschaft angelastet (WADE 1972). Gewiß waren Stickstoffdünger und Halogenkohlen­wasserstoffe Ergebnis naturwissenschaftlicher Forschung. Aber andererseits hat nur Forschung ermöglicht, Schäden wie das Ozonloch oder die Nitratbelastung des Grund­wassers festzustellen.

      Aber wer überhaupt noch über "Umwelt" schrieb, mußte wenigstens etwas Hoffnung auf eine Lösung mancher Probleme besitzen, auch wenn apokalyptisches Denken in einigen Kreisen fast Mode wurde. Sicherlich hat, die Richtigkeit vieler Daten und Prognosen vorausgesetzt, HANS JOACHIM RIESEBERG in vielem mit der Meinung recht (1988, S. 9):

      "Mit kleinen Reformen, halbherzigen Gesetzen, ein bißchen Umweltschutz und etwas weniger Wirtschaftswachstum ist die menschliche Existenz auf dieser Erde nicht zu retten. Entweder schaffen wir es, in den nächsten 30 Jahren unsere Zivilisation radikal zu verändern, oder wir werden gemeinsam untergehen."


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      Das letztere wird sich womöglich nur auf einen Teil der bewohnten Erde beziehen, aber unangenehm wird es.

      "Je länger", meinte H. J. RIESEBERG, "wir diese Erkenntnis vor uns herschieben, vertagen und mit irrationalen Hoffnungen und kindlichem Glauben verdrängen, um so weniger Chancen haben wir, etwas zu verändern. Ab einem bestimmten Zeitpunkt sind globale Abläufe irreversibel, irreversibel für die Geschichte der Menschheit, wenn auch vermutlich nicht für die Geschichte der Erde."

      Und JIM MACNEILL, Generalsekretär der "World Commission on Environment and Development" der UNO, meinte 1989 angesichts so vieler alarmierender Fakten, "it is easy to envision the future as one of ever-increasing environmental degradation, poverty and hardship among everdeclining resources in an ever more polluted world".

      Der US-amerikanische Biologe E.O. WILSON sprach um 1990 (1995) vom Zustand einer "Make or Break Decade", einer Dekade des Gewinnens oder Verlierens, und meinte 1995 (S. 204), daß es gut möglich wäre, "daß wir den Krieg verlieren - gegen den Moloch der Ökonomie". Er warnte vor der "Einsamkeit", wenn mit uns auf der Erde nur sehr viel weniger Lebewesen als einstmals koexistieren.

      Eine Wende in der Einstellung zur Umweltproblematik bewirkte in vielem der 1968 gegründete "Club of Rome". Im Jahre 1991, um die gegenwärtige Situation vorwegzunehmen, gehören dem "Club of Rome" 100 unabhängige ordentliche Mitglieder aus 53 Ländern an. Sie "repräsentieren eine Vielfalt von Kulturen, Ideologien, Berufen und Wissenschaftszweigen und sind durch die gemeinsame Sorge um die Zukunft der Menschheit miteinander verbunden" (KING et al. 1991, S. 6). Um die Effektivität der Debatten zu wahren, mußte die Mitgliederzahl begrenzt gehalten werden und wurde bei einhundert festgeschrieben.

      Der wohl bedeutendste Initiator des "Club of Rome" war der Italiener AURELIO PECCEI (1908-1984) (s. u.a. PECCEI 1977). Geboren im Jahre 1908 in Turin als Sohn eines Sozialisten, beschrieb AURELIO PECCEI nicht ohne Stolz Turin als die "Wiege jenes kultivierten und menschlichen Kommunismus, der heute noch die Italienische Kommunistische Partei auszeichnet" (1977). PECCEI wurde zum Freidenker erzogen und war später bemüht, möglichst viel von der Welt zu sehen. Er arbeitete als Manager für Fiat in China. Während des Zweiten Weltkrieges wirkte er als Gegner des Faschismus in der Vereinigung


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      "Glustizia e Libertá" (Gerechtigkeit und Freiheit), wurde aber 1944 verhaftet. Nach dem Kriegsende arbeitete er wieder für Fiat, diesmal in Argentinien (dort machte er die Bekanntschaft von S. ALLENDE und EVA PERRON), und war später noch bei anderen Firmen tätig. Ihm wurde bewußt, daß er "einer Generation" angehörte,

      "die dank der Erfindungskraft und den Bemühungen der vorausgegangenen Generationen in der Geschichte der Menschheit eine wahrhaft glänzende Seite hätte schreiben können. In der Morgendämmerung des 20. Jahrhunderts erschienen die Voraussetzungen günstig wie nie, daß die Menschen ihre Fähigkeiten ausspielen könnten, daß ein Fortschritt ohnegleichen es ermöglichen würde, die Armut abzuschaffen und für alle ein würdevolles Leben zu gewährleisten". (1977, S.17)


      Aber, "leider", so meinte PECCEI, "wurde die Gelegenheit verpaßt ...". Es kam Krieg, aber es gab dennoch ungeheure Zunahme der Menschenzahl, Spekulation, Fehlprojekte, sichtbare Zeichen der Zerstörung. PECCEI, erfahren in der Arbeit an vielen Projekten, "merkte, daß ich meinen inneren Frieden nicht finden könnte, wenn ich nicht wenigstens versuchte, zu sagen, daß einiges mehr oder auch etwas anderes zu geschehen hätte (1977, S.30)."

      Am 6. und 7. April 1968 folgten zunächst 15 Wissenschaftler der Einladung von PECCEI in die "Accademia dei Lincei" in Rom zum Gedankenaustausch "über die globalen Probleme unseres Planeten". Das war der Geburtstag des mit berühmtesten, sicherlich aber eines der wichtigsten "Clubs" der Menschheit.

      Etwa in diese Zeit fällt auch das Buch "World Dynamics" von JAY W. FORRESTER, das in Deutsch als "Der teuflische Regelkreis. Das Globalmodell der Menschheitskrise" (1971) erschien und als einer der ersten Globalberichte gilt. Ein Resümee des Buches gipfelt in einer eher dirigistischen Schlußfolgerung: "Der Übergang vom Stadium des Wachstums in einen weltweiten Gleichgewichtszustand ist die größte Aufgabe, die wir zu bewältigen haben".

      Wie CARL FRIEDRICH VON WEIZSÄCKER (geb. 1912) im Jahre 1973 wies FORRESTER darauf hin, daß vielfach Symptome kuriert, nicht aber die Ursachen der Schäden angegangen würden. Eine verhängnisvolle Krise könne in der Gegenwart aus verschiedenen Ursachen entstehen, wenn nicht durch Bevölkerungs­vermehrung und Hunger dann durch die Abfallprobleme einer der Armut an sich entgegenwirkenden forcierten und unsauberen Industrialisierung.


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      Ein weithin aufschreckendes, dann wieder verdrängtes und auch viel kritisiertes, aber auch in der Rückschau als sehr wichtig eingeschätztes Buch war DENNIS L. MEADOWS (geb. 1942) "The Limits of Growth", erschienen 1972. In deutscher Sprache kam es bald darauf unter dem Titel "Die Grenzen des Wachstums" heraus.

      Es galt als der 1. Bericht an den "Club of Rome" zur Weltlage. Mindestens so deutlich wie in dem Buch von FORRESTER wurde das Anhalten des ungehemmten und unkontrollierten Wachstums in den verschiedenen Bereichen, ob bei der Bevölkerungs­zunahme, dem Energieverbrauch oder der Herstellung vieler industrieller Produkte verlangt. Aus dem Buch wurde die Notwendigkeit des "Nullwachstums" abgeleitet, obwohl, wie die Autoren auch später richtig anführten, das nicht im quantitativen Sinne für alle Bereiche so gefordert war. Schädliches Wachstum sollte begrenzt werden. Proteste gab es bei Nationen, die ohnehin auf niedrigem Niveau standen und auf den viel größeren Verbrauch der hochentwickelten Staaten verwiesen. FORRESTER hatte darauf aufmerksam gemacht, daß eine einzelne Person in einem industrialisierten Land die Umwelt durch Schadstoffabgabe etwa 20- bis 50-mal so stark belastet wie eine Person in einem unterentwickelten Land. Aber die extensive Landwirtschaft unterentwickelter Länder sorgt in besonderem Maße für Bodenerosion, Versalzung und andere Schäden. Wie MEADOWS 1992 (1992b) mitteilte, war es um 1970 noch schwierig, an das die Umweltproblematik verdeutlichende statistisches Material heranzukommen.

      Der ebenfalls als Buch erschienene 2. Bericht an den "Club of Rome" war "Menschheit am Wendepunkt" von MIHAILO MESAROVIC und EDUARD PESTEL 1974. Sie betonten unter anderem, daß die heutige Umweltkrise letztlich aus einer nach bisherigen Wertvorstellungen positiven Ursache kommt, nämlich dem Fortschritt in Wirtschaft und Technik, ja auch aus den humanen Bestrebungen der Krankheitsbekämpfung. Das Ende der Krise aber muß "gesetzt" werden. Die Komplexität der Dinge auf der Welt läßt eine Lösung immer schwerer werden. Utopien von riesigen Gewächshäusern könnten Lösungen vortäuschen, die nicht zu verwirklichen sind. Weitere Berichte an den "Club of Rome" und Analysen unter seiner Anregung folgten.

      Im Jahre 1991 veröffentlichten der Ehrenpräsident des "Club of Rome" ALEXANDER KING und Generalsekretär BERTRAND SCHNEIDER den Bericht des (nicht an!) "Club of Rome" mit dem Titel "Die Globale Revolution".


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      Unabhängig vom "Club of Rome" verfaßte MEADOWS das 1992 erschienene Buch über "Die neuen Grenzen des Wachstums".

      Diese Bücher an den "Club of Rome" oder in der Nachfolge und Auseinandersetzung mit ihnen widerspiegeln in überschaubarer Weise den Wandel im Wissen um die Dinge, denn die um 1970 gefürchtete und "Grenzen des Wachstums" nahelegende Rohstoffkrise erschien nach einiger Zeit längst nicht mehr als die erstrangige Bedrohung. Die aus der Rohstoffnutzung entspringenden Abprodukte und namentlich die Atmosphären­verschmutzung wurden als die nächstliegenden Gefahren erkannt und sollten der Rohstoffnutzung Grenzen setzen.

      Auch "Nullwachstum" bringt mit sich, daß begrenzte Rohstoffe eines Tages zu Ende gehen. "Nullwachstum" kann die begrenzten Rohstoffvorkommen nur strecken, vielleicht bis in eine Zeit, da ganz neue Rohstoffquellen, sei es in größeren Erdtiefen oder gar außerhalb der Erde verfügbar werden - eine vielleicht zu naive und deshalb bedenkliche Utopie.



      Weitere Umweltwarner

      Neben den Autoren des "Club of Rome", wenn auch wohl durch sie wesentlich inspiriert, hatten inzwischen auch zahlreiche andere Gelehrte sich der Umweltproblematik angenommen.

      Nicht nur die Schäden der Gegenwart zu zeigen, sondern die Aufgaben der Zukunft klarzulegen versuchte der vor allem als Bildungspolitiker hervorgetretene GEORG PICHT in seine Schrift "Mut zur Utopie. Die großen Zukunftsaufgaben. Zwölf Vorträge" (1970). In den Vorträgen wies er auf die "Die Verantwortung der Menschheit für ihre zukünftige Geschichte" hin, indem er die großen Probleme, namentlich auch das Bevölkerungswachstum ansprach. Von sozialdemokratischer Seite hat der Politikwissenschaftler IRING FETSCHER (geb. 1922) die Gefahren beschworen, die nach seiner Ansicht die expansive Natur des Kapitalismus hervorbringt. Er ist der Meinung, die auch schon JULIAN HUXLEY vertreten hat, daß der "Zwang" besteht, "die selbstzerstörerisch gewordene Industriezivilisation durch eine bewußt geplante, qualitativ andere Weltzivilisation" abzulösen (FETSCHER 1976, S. 26). Leider müßte der "Mangel", der aus der Ressourcenbegrenzung folgt, bürokratisch-administrativ verteilt werden, mit allen Folgen der Macht, die den Verteilern unvermeidlich zuwächst.


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      Der seit 1969 als Abgeordneter der CDU im deutschen Bundestag wirkende HERBERT GRUHL (1921-1993), ein Oberlausitzer Bauernsohn, sorgte mit dem 1975 erschienenem Buch "Ein Planet wird geplündert - Die Schreckensbilanz unserer Politik" für Aufsehen. In Deutschland haben wohl wenige Bücher die Öffentlichkeit so wachgerüttelt wie dieses. Da GRUHL "die erschreckende Einsicht" gewann, "an einer Politik beteiligt zu sein, die unsere Lebensgrundlage um so geschwinder zerstören wird, je erfolgreicher sie ist", verließ er die CDU, um die grüne Partei mitzubegründen. Aber nach einem Dreivierteljahr zog er sich enttäuscht von den Ökolinken auch hier zurück und beteiligte sich an der Ökologisch-Demokratischen Partei. Umweltfragen kennen sicherlich keine Parteigrenzen und die engagierten Umweltschützer können sich kaum nur unter den Fittichen einer Partei entfalten. H. GRUHL kam in den folgenden Jahren zu der sicherlich nicht unberechtigten Schlußfolgerung, daß sich die Situation der Umwelt weiter verschlimmerte. Im Jahre 1992 beschrieb er daher den technischen Aufstieg der Menschheit als eine "Himmelfahrt ins Nichts".

      Ebenfalls im Jahre 1975 richtete WOLFGANG HÄDECKE in der "Neuen Rundschau" warnende Worte wegen des "ökologischen Dilemma" an die Öffentlichkeit, schon, um die Gedanken von MEADOWS weiter zu verbreiten. HÄDICKE betonte etwa, daß erstmals in der "Geschichte der industriellen Zivilisation" die Hoffnung auf eine Lösung der Probleme durch Technologie nicht erfüllt werden kann, weil die Technologie nicht mehr die Mittel zur Lösung der Probleme zu liefern vermag. Irgendwie war das auch bei dem Gülleanfall in manchen Gegenden mit übermäßigem Viehbesatz deutlich, denn es gab eben keine Möglichkeit, die Gülle loszuwerden. HÄDICKE forderte ein Ende mit dem "Wahn", alles sei lösbar. Die möglichen Lösungen konnten weniger technisch, sondern nur noch politisch sein, das heißt die ökologische Transformierung der Wirtschaft betreffen, unter Verzicht auch auf die dem Westen nachgeahmte Industrialisierung mit ebensolcher Expansion in den Entwicklungsländern.


      Ein bedeutender Historiker, der die Einwirkung der Menschen auf die Biosphäre zunehmend in seine von der Vorgeschichte bis zur Gegenwart reichenden Geschichtsdarstellungen einbezog war ARNOLD TOYNBEE. In einem Dialog mit dem Japaner DAISAKU IKEDA, "Wähle das Leben", wurde er ebenfalls zu einem der großen Warner vor den Menschheitsgefahren.

      Eine Zusammenfassung der ernstesten Warnungen bildete der Bericht "Global 2000", der hauptsächlich in den USA entstand. Ebenfalls


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      beeindruckend waren die "Worldwatch Institute Reports". Weit verbreitet waren auch die Bücher "Die biologische Zeitbombe" und "Das Selbstmordprogramm" von GORDON RATTRAY TAYLOR (1911-1981).

      Hoffnungsvoller schrieb, allerdings schon etliche Jahre zuvor, RENE DUBOS (1901-1982), ein 1924 nach den USA ausgewanderter französischer Mikrobiologe, der sich in seinen letzten Lebensjahren mit den großen Menschheits- und Lebensproblemen befaßte (MOBERG et al. 1991). Er meinte 1976 (S. 459) über seine Heimat, die Umgebung von Paris, die Ile de France, daß jahrhundertelange menschliche Besiedlung ein Gebiet nicht ruinieren muß, sondern für menschliches Auge und die Interessen der Menschen sogar verbessern kann.



      In den kommunistisch-sozialistischen Ländern wurde jahrzehntelang behauptet, daß nur der Kapitalismus wegen seines Profitstrebens zur Umweltzerstörung verleite. Es gab in den Zeitungen und Zeitschriften der damaligen "DDR" Überschriften wie: "Weltbevölkerung - Welternährung - Wie lange darf es noch Kapitalismus geben?" (Forum 12, 1975, S. 12),
      "Klub der Ratlosigkeit. Das Stichwort "Club of Rome"" (Wochenpost Nr.1, 1980, S.10),
      "Lösung nur durch eine Änderung bestehender Produktionsverhältnisse" (Universitätszeitung Leipzig, 19.9.1986).

      BORIS KOMAROW (Pseudonym) zitierte 1979 K. MITRJUSCHKIN: "Die ökologische Krise spitzt sich in den kapitalistischen Ländern ständig zu, doch in der UdSSR gibt es dafür keinerlei Anzeichen".

      Im "Auftrage des Wissenschaftlichen Rates für Marxistisch-Leninistische Philosophie der DDR" schrieb der hochgejubelte ROLF LÖTHER 1985 die Broschüre "Mit der Natur in die Zukunft", in der sich derartige Behauptungen vielfach wiederholen. HERBERT SCHWENK behauptete noch 1988, daß MARX und ENGELS erkannten, "daß das Wesen des Kapitalismus mit den Erfordernissen einer harmonischen Beziehung zwischen Gesellschaft und Natur unvereinbar ist..., daß die Arbeiterklasse mit ihrer historischen Mission und zusammen mit allen anderen humanistischen Kräften zugleich auch die Aufgabe des Schutzes und der Erhaltung der Biosphäre erfüllt" (S.19). Noch dicker kam es dann auf den Seiten 30 und 31, auf denen es heißt:

      "Nicht der globale Charakter der Umweltprobleme schlechthin ist die entscheidende Quelle der ökologischen Gefahren, sondern seine Verquickung mit besonders extremen Formen des räuberischen Wesens des Kapitals auf der heutigen Stufe seiner Entfaltung."
      Gänzlich anderer Art ist der Anteil des Sozialismus (Hervorhebung im Original) an der globalen Umweltproblematik. ... Aber diese vom Sozialismus ausgehenden globalen Wirkungen haben nichts mit


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      einem Raubbau an Mensch und Natur und den damit verbundenen Gefahren zu tun".

      Gelobt wurde der Naturschutz in der sowjetischen Arktis, dort, wo in Wirklichkeit teilweise ungeheuerliche Gefahren aus radioaktiven Abfällen und weggeworfenen Atomreaktoren vor allem atomgetriebenen Unterseebooten drohten. "Neues Deutschland" schrieb am 30. August 1984 (S.96): "Im Sommer 1984 starteten Forstleute der DDR zu einem Rundflug über die Wälder des Bezirkes Suhl. Das Ergebnis war erfreulich und bestätigte den Werktätigen der Forstwirtschaft, daß unter ihrer Obhut ein guter Wald herangewachsen ist". Schön wäre es, kann 1993 nur gesagt werden! Die alte BRD wird dann von SCHWENK beschuldigt, daß ihre Flüsse vergiftet sind und ihr Trinkwasser zuviel Nitrat enthält, damals, als Pfarrer in dem zur DDR gehörenden Teil der Rhön für nitratfreies Trinkwasser wenigstens für Kleinkinder sorgten und in Berlin die Umwelt­bibliothek beschlagnahmt wurde!

      Dabei soll an Slums und auch gravierenden Umweltproblemen der "kapitalistischen" Länder keineswegs vorbeigesehen werden. Aber die eigene Rotbrille war teilweise eine erschreckend schlechte Sehhilfe. In der damaligen DDR hat RUDOLF BAHRO (geb. 1935) sowohl das Gesellschaftssystem kritisiert wie den ökologischen Umbau gefordert. Er wurde zu einer langen Haftstrafe verurteilt, wobei der fingierte Grund herhalten mußte, daß sein in der BRD veröffentlichtes Buch "Die Alternative" Staatsgeheimnisse verraten hätte.

      Kirchliche Umweltgruppen, der Aufbau von Umweltbibliotheken in Kirchengemeinden und überhaupt alle Umweltinitiativen wurden von der Staatssicherheit ("Stasi") der DDR ständig beobachtet und verfolgt, ihre führenden Personen des Landes verwiesen.

      Aber auch Greenpeace im Westen hatten Auseinandersetzungen mit dem Militär, verzeichnete jedoch auch Siege.

      Nur bei relativ wenigen Autoren berührt wurde das Problem, wie die Menschen oder doch ein Teil von ihnen psychisch auf die Natur- und Umweltzerstörung reagieren (s. DUBOS 1973). Unter Voranstellung nur der Produktion materieller Güter wurde vielfach gar nicht gefragt: Wieviel Natur, Freiraum, ästhetische Landschaft braucht der Mensch?

      "Kultur", hatte der russische Dichter ALEXANDER BLOCH geschrieben, ist die "melodische Wirklichkeit" und für die Russen beispielsweise solle gelten, daß "die melodischen Klänge unserer grausamen Natur ...", die "in den Ohren von Gogol, Tolstoi und Dostojewski geklungen haben, in ihrem Werke widerklingen" (zitiert nach DUBOS 1983, S. 157) und daß dieses kulturelle Erlebnis die Emotionen


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      der Russen beeinflusse.

      Wie aber geht es den Menschen, wenn die Natur ihrer Heimat nicht mehr existiert? Kann eine Landschaft der rauchenden Schlote und des verdunkelten Himmels für immer die grüne Natur ersetzen? Die Drogensüchtigen und Kriminellen in manchen Großstädten sollten zum Nachdenken anregen, diese Frage nicht ganz vergessen zu lassen. Wurden die kriegszerstörten Städte zunächst in anderem als dem früheren, in einem modernen Stile aufgebaut, wie das 1940 bombardierte Rotterdam oder teilweise auch Frankfurt am Main, so hat man in Westeuropa und in der Bundesrepublik Deutschland zunehmend bald versucht, beim Wiederaufbau den historischen Stadtkern dem alten Stil zumindest anzunähern, manchmal vielleicht zu sauber und frisch, so daß etliche Städte wie Filmkulissen wirken. Aber der Gedanke, dem Menschen nicht alle Vielfalt zu nehmen, war wohl richtig und nötig, und warum, wenn nicht wegen des ästhetischen Erlebnisses, besuchen täglich Zehntausende Touristen Venedig, Florenz und andere Kulturzentren? Wer aber würde auf eine Autofahrt, und sei es eine Vergnügungsfahrt, verzichten, um Kröten auf einer Wanderung an ihre Laichplätze zu schonen?



      Maßnahmen gegen die Umweltbedrohung

      Schwierig war es, Gegenmaßnahmen gegen die verschiedenen Umweltgefahren zu finden und durchzusetzen. Das große Zauberwort heißt "Sustainability" (s. u.a. AL GORE 1992/1994), auch "Ecolibrium" (SPILHAUS 1972), zu deutsch "Nachhaltigkeit", was bedeuten soll, daß die Bedürfnisse der Gegenwart auf die Weise befriedigt werden, daß auch künftige Generationen ihre Bedürfnisse befriedigen können (VORHOLZ 1995b), daß alles Verbrauchte ersetzt werden kann. Das ist im Prinzip richtig, nur muß es verwirklicht werden können. Die in Geld gemessenen Staatsschulden sind sicherlich nur die eine Seite, die andere ist der nicht wieder gutzumachende Verbrauch nicht nur an eben unersetzbaren Ressourcen, sondern auch die Bodenversiegelung, die Bodenerosion, die Lebenszerstörung, die nur teilweise unvermeidlich wären.

      Das Ziel kann sicherlich nicht oder nicht allein und bevorzugt eine möglichst ursprüngliche und unveränderte Natur sein. Eine solche läßt sich nicht wiedererzeugen, nicht bei der Notwendigkeit, das Leben und teilweise bloße Überleben von eines Tages zehn Milliarden und mehr Menschen zu sichern. Das Ziel aller Bestrebungen zum Schutze


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      der Umwelt muß die Permanenz menschenwürdigen Lebens auf dem Planeten Erde sein (J. REICH 1994). Das schließt menschengerechte Veränderungen nicht aus. Und das soll keineswegs gegen die Erhaltung etlicher möglichst ursprünglicher und dem einstigen Zustand nahekommenden Landschaften aus kulturellen und wissenschaftlichen Gründen sprechen. Außerdem gibt es in der Natur manchen Wandel, und der wirtschaftende Mensch, dem zu Recht vor allem Naturveränderung und Naturzerstörung vorgehalten werden, will andererseits auch Stabilisierung der vieler Dinge. Das betrifft beispielsweise die Bemühungen, durch Dammbauten und Regulierungen den Lauf von Strömen oder die Küstenlinie in einer Weise festzulegen, die nicht der Natur mit ihrem Wandel entspricht.

      Über eine allgemein verbindliche Ethik des Verhaltens gegenüber der Natur wurde manches Mal und von manchem Autor nachgedacht, so durch Forderung nach einem von allen zu akzeptierendem "Prinzip Verantwortung", wie es der deutsch-jüdische Philosoph HANS JONAS (1903-1993) (1979/1980) formulierte. Allgemein akzeptierte Verbindlichkeit zu erreichen war und ist schwierig. KLAUS MICHAEL MEYER-ABICH (1990, S. 72) führte ein indianisches Sprichwort an: "Wir haben diese Erde nicht von unseren Vätern geerbt, sondern wir haben sie geliehen von unseren Kindern". Aber auch er wußte, so sehr man nach dieser Einsicht handeln müßte, daß diese Ethik doch sehr verschieden wäre von jener des "bürgerlichen" Individuums, das sich im Konkurrenzkampf als "effizient" bewähren muß.

      Zu Recht wurde von dem Philosophen HERMANN LÜBBE 1993 gesagt, daß unsere Moral keineswegs schlechter ist als in der Vergangenheit, im Gegenteil. Aber sie muß viel höher und auch anders als jemals in der Menschengeschichte werden, weil es einmalig große Probleme zu lösen gibt. Das gilt es aus der Geschichte der Umweltproblematik zu lernen. Europäer, die im 19. Jh. den "wilden Westen" besiedelten, waren oft auch mit Tugenden ausgestattet, mit Gründergeist, Arbeitsamkeit, Härte gegenüber sich und anderen. Aber mit diesen Tugenden, die in einer "pioniergesellschaftlichen" (E .P. ODUM 1991) Lebensweise, verbunden mit der brachialen Neulanderoberung richtig waren, kann heutzutage zu viel zerstört werden. Die Umgestaltung, welche kommen muß, wird den zwei großen technischen Revolutionen in der Menschheitsgeschichte verglichen, nämlich der "Agrarischen" und der "Industriellen Revolution". MEADOWS schreibt von: "Die nächste Revolution: Zur nachhaltigen Gesellschaft" (1993, S. 265). HÄDICKE gab (1975, S. 297) MEADOWS Gedanken mit den Worten wieder, daß die Herausforderung der Umweltbe-


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      drohung "eine ökologische Revolution mit dem Ziel" verlangt,

      "das bedrohte Leben der Menschheit planetarisch zu sichern; sie wirft alle bisherigen Vorstellungen und Theorien des Überlebens über den Haufen und schließt die Erkenntnis ein, daß die ökologische Krise mit Priorität und auf einer völlig anderen Ebene als alle übrigen, durch sie relativierten Probleme behandelt werden müßte und Gesellschafts- und Weltsysteme an ihrer Fähigkeit zu messen sind, mit der ökologischen Krise fertig zu werden".

      Statt dessen gäbe es "borniertes (oder ratloses?) Festhalten an den Mitteln klassischer Konjunkturpolitik, Zerstückelung der Probleme, kurzfristige Lösungsversuche für Partikularprobleme, engstirnige Durchsetzungswünsche verschiedener sozialer Gruppen ohne Rücksicht auf Gesamtinteressen, milde Rechtsprechung" gegen Umweltverschmutzung, "technokratisches Denken, mangelnde Qualifikation von Verwaltungen und Regierungen, das Schielen auf Wählergunst statt des Mutes zur Wahrheit, geschäftiges und anachronistisches Hin- und Herwenden dritt- und viertrangiger Probleme, Koalitionsfragen, Kanzlerkandidaturen, Staatsangehörigkeitsfragen ..."

      Was hier im Jahre 1975 so formuliert wurde, hat sich kaum geändert. Innerhalb der Politik kam noch von keiner Partei ein wirklich überzeugender Durchbruch. Europäische Einigung und Masseneinwanderung werden die ökologischen Probleme eher in den Hintergrund drängen. Es wird zu Recht auch bedauert, daß die so wichtigen ökologischen Probleme in den Medien "auf der gleichen Ebene mit anderen, weniger wichtigen, unwichtigen und nichtigen Fragen" behandelt werden, während gerade sie eine Hervorhebung bedienen.

      Viele vermuten, daß die Menschen erst handeln, wenn die Lage sich "dramatisch zuspitzt", eine schwere Krise bereits ausgebrochen ist (E.P. ODUM 1991). Das wird auch mit dem Verhalten der Deutschen in den letzten Monaten des Zweiten Weltkrieges verglichen, als die Niederlage offensichtlich sein mußte und zahlreiche Deutsche noch immer an die versprochenen "Wunderwaffen" glaubten, die bald kämen. Auf "Wunder" scheint auch heute gewartet zu werden (Vortrag RICKERT 1995).



      Immer wieder wird an die Verantwortung appelliert, an die Tat des einzelnen, das nötige Umdenken. Von unten kann und wird das ökologische Umdenken nicht allein kommen und kommen können. Die Verantwortlichen werden auch die wesentlich größere Verantwortung tragen müssen gegenüber dem "kleinen Mann". Da helfen die schönsten Worte nicht. Wie es L. SCHÄFER (1995, S. 120), formulierte: "Individuen wären überdies als Adressaten ökologischer Problemlösungen


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      notorisch überfordert – jedenfalls wenn sie isoliert von den produzierenden, konsumierenden und legitimierenden Kollektiven betrachtet werden, denen sie in der modernen Zivilisation angehören".

      Ebenso werden allerdings auch die Philosophen, auch HANS JONAS beschuldigt, daß sie in angemaßter Weise sich das Recht herausnehmen, über das Gute und das Schlechte und auch beim Umweltschutz entscheiden zu können. Gewiß, oft haben Philosophen und überhaupt Gelehrte Schlimmes gesprochen und zu Krieg und Völkerverhetzung beigetragen. Dennoch ist wohl dem Wissenden, dem an den Dingen Interessierten, vielleicht einiges mehr an Gewicht bei der Besprechung der Probleme zuzumessen. Mehr Verantwortung sollte er auf alle Fälle haben.

      Um Umweltbewußtsein auszubilden, benötigen die normalen Bürger auf jeden Fall Information. Ist diese Information unsachlich, wird falsches Handeln bewirkt. Werden echte Gefahren verharmlost, droht Gefahr vom Nichthandeln, wird übertriebene Katastrophenstimmung erzeugt, wird Konsum abgebaut und Stimmung verschlechtert. Der Besitz von informativem Wissen ist sicherlich ungleich verteilt, bei der einfachen Oma zweifellos geringer als dem in der Ökologie Beschäftigten. Manche an der Lösung der Umweltprobleme Interessierten rechnen damit, daß nur von einer "Minorität aufgeklärter, widersetzlicher Bürger" eine Basis für eine als notwendig erachtete "ökologische Wende" kommen kann (HÄDECKE 1975, S. 309). Es muß allerdings auch gefährlich sein, wenn von der Richtigkeit gerade ihrer Ansichten überzeugte Fanatiker die "Wende" mit allen Mitteln, geheiligt vom Zweck, durchsetzen wollen. Manchmal kommt auch die Ansicht auf, daß zuviel Wissen mit sich bringt, daß die zu tragende Verantwortung nicht mehr mit dem Leben vereinbar ist, überfordert und deswegen eben in der bisherigen Weise fortzufahren ist. Das wurde auch bezeichnet als der "Geist von Tschernobyl" (ADAM 1994). Früher wurde ein defektes Kind als Naturereignis hingenommen, die pränatale Medizin läßt prinzipiell Schäden erkennen und ermöglicht es, im wesentlichen nur gesundem Leben den Eintritt in die Menschheit zu gestatten. Manche fühlen sich von diesem Wissenkönnen ebenfalls bedrückt.

      Ein ethisches Problem im Zusammenhang mit der Warnung vor Lebensvernichtung und Erdzerstörung ist, inwieweit der untergrabene Glaube an eine Zukunft die Lebenshaltung beeinflußt, ja zerstört, und damit gar die Kultur gefährdet (L. SCHÄFER 1993). Der Ton der Politiker hat sich in den Jahren nach 1990 oft verändert, um diesem Pessimismus entgegenzutreten und eine allerdings nicht so recht begründete


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      Hoffnung zu verkünden, um der Wirtschaftskrise durch erneutes Wachstum zu begegnen. Wer düster in die Zukunft blickt, wird mit den Apokalyptikern verglichen, welche um die letzte Jahrtausendwende und auch bei der letzten Jahrhundertwende Schlimmes voraussahen. Wer im Jahre 1900 pessimistisch war, der hatte wohl für die erste Jahrhunderthälfte recht. Daß Europa noch einmal ein "Goldenes Zeitalter" erlebte, darf nicht auf ein neues hoffen lassen, wenn es nicht begründet werden kann.


      Gegen den Pessimismus verwies LÜBBE darauf (1995, S. 27), daß Verbesserungen in der Technik, der Übergang von der Holzkohle zum Steinkohlenkoks, die Wälder in vielen Gebieten Europas rettete und daß es vor "diesem Hintergrund ... nichts als Zivilisationskritik in der destruktiven Gestalt moralisierender Selbstanklage ist, wenn man demgegenüber die Kulturgeschichte unseres Naturverhältnisses von einer progressiven Dekadenz unserer Naturgesinnung beherrscht sähe". Ja, wenn er nur recht hätte auch für jetzt und bald!


      "Ökonomisch", meinte LÜBBE richtig auch, müßte heißen "haushälterischer Umgang", das heißt den Begriff so verstanden bedeutet nicht weniger, sondern mehr Ökonomie im Interesse der Ökologie (LÜBBE 1995).


      Wenn auch die Zukunft der Erde und damit der Menschheit von manchen Forschern und Autoren als nahezu hoffnungslos angesehen wird und auch die Weltkonferenz von Rio de Janeiro im Jahre 1993 nur mit unverbindlichen Empfehlungen zur Besserung der Lage endete, sind in entwickelten Ländern wie Deutschland Teilerfolge deutlich. Aus der Fülle der Aktivitäten und Bestimmungen zugunsten der Umwelt hier und anderswo kann nur ohne jede Vollständigkeit und kusorisch einiges an Beispielen gegeben werden.


      Als besonders bemerkenswert kann herausgestellt werden, daß der Bevölkerungsanstieg in der "Dritten Welt" in den letzten Jahren verlangsamt, wenn auch noch nicht gestoppt werden konnte (SPEIER 1991). In Thailand, den Philippinen, Südkorea, Brasilien und der Türkei gingen die Geburten um 30 % zurück. Nach neueren amerikanischen Studien und denen der FAO ist in den Entwicklungsländern insgesamt zwischen 1980 und 1990 die Nahrungsproduktion um durchschnittlich 38,2 % gestiegen, die Bevölkerung aber nur um 23,4%. Nutzung von Reserveböden oder moderne Methoden auf extensiv bearbeiteten Flächen sollten noch Nahrung für Milliarden weiterer Menschen, von 6 Milliarden ist die Rede, liefern können (Welt am Sonntag, 22.9.1991, S.2).


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      Ausgenommen ist wie in vielen Dingen Afrika, in dessen Süden eine neue Dürrekatastrophe grausame Zustände herbeiführt. In Afrika breitet sich außerdem Aids gefährlich aus. CARL HAUB, der Direktor für demographische Analysen des "Population Reference Bureau" in Washington wird mit der schrecklichen, aber leider wohl gerechtfertigten Prognose zitiert: "Es gibt nur zwei Möglichkeiten, das Bevölkerungswachstum auf Null zu bringen. Entweder die Geburtenrate sinkt oder die Todesrate steigt." Zum Nullwachstum aber muß sich die Menschheit eines Tages bereitfinden. Auch die katholische Kirche sollte dem nicht widersprechen! Überreiches Leben in der Gegenwart verhindert auf jeden Fall manches zukünftige Leben.


      Organismen waren und sind vielfach empfindliche Indikatoren für die Umweltsituation, und der erfolgreiche Schutz bedrohter Arten kann bei aller Kuriosität im einzelnen Andeutungen über die Möglichkeiten erfolgreichen Handelns zugunsten der Naturerhaltung geben. Schließlich wurde auch auf der Umweltkonferenz in Rio über die Erhaltung der Artenvielfalt am ehesten Einigkeit erzielt.


      Zumindest in etlichen Gewässern konnte die Situation gebessert werden. In Nordrhein-Westfalen leben im Rhein wieder 42 Fischarten (THIERBACH 1991), darunter Quappe und Flußneunauge. Das entspricht der Zahl an Fischarten in den 20er Jahren des 20. Jh.s. Der Schadstoffrückgang bei der Stadt Kleve zwischen 1985 und 1990 beträgt für Chrom etwa 63%, für Nickel um 60%, für das hochgiftige Cadmium um 51%.


      Es gelang auch, etliche schon vom Verschwinden bedrohte Tierarten wieder zu vermehren und in der freien Wildbahn auszusetzen. Es wird geschätzt, daß in Nordamerika einst 50 Mio. Bisons lebten (OSBORN 1950). Im Jahre 1905 waren nur noch 500 Bisons übriggeblieben. Zu Anfang der 90er Jahre des 20. Jh.s ist wieder von etwa 100.000 amerikanischen Büffeln die Rede, manche auf privaten Bauernhöfen. Im Yellowstone-Nationalpark streift eine Herde von etwa 2300 Tieren umher. Gerettet wurde auch der ehemals vor dem Aussterben stehende nördliche See-Elefant. Um 1900 existierten noch etwa 20 Tiere. Mit Schutzgesetzen, so 1922, wuchs die Zahl an den Küsten von Mexico und Kalifornien wieder an. Am Ende des 20. Jh.s leben wieder Zehntausende Individuen dieser Art (O`BRIEN et al. 1986). Vom Steinbock hielt sich im 19. Jh. nur noch ein kleiner Bestand am Gran-Paradiso-Massiv in den italienischen Alpen. Es gab dann strenge Jagdverbote. Im Jahre 1991 wurden wieder 24.000 bis 28.000 Steinböcke für die Alpen geschätzt. Der Mensch hatte sie fast aussterben


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      und wieder aufleben lassen! Manche Erbanlagen sind allerdings bei der enormen Verkleinerung der Bestände wohl verlorengegangen, und die wieder vermehrten Bestände sind genetisch verarmter als die einstigen Populationen. Für den Schutz der Afrikanischen Elefanten wird sich günstig auswirken, daß es durch Boykott möglich wurde, den Preis für 1 kg Elfenbein von 30 Dollar im Jahre 1989 auf 3 Dollar 1991 fallen zu lassen. Damit wurde der Anreiz zur Elefantenjagd wesentlich gesenkt. Gab es 1979 noch etwa 1,3 Mio. Elefanten in Afrika, durfte 1989 noch mit 600.000 dieser Dickhäuter gerechnet werden. Aber nunmehr steigt die Zahl der Elefanten mancherorts so, daß ein begrenzter und regulierender Abschuß erwünscht wäre. Mit dem durch den regulierten Abschuß verkaufbaren Elfenbein ließe sich der Elefanten-Schutz finanzieren. Aber dieser Verkauf von Elfenbein ist eben nunmehr unzulässig und es fehlte an ausreichender Kontrolle für die erträgliche Bestandsregulierung.


      Kritisch ist die Bestandserhaltung des Kondors (Gymnogyps californianus) in Kalifornien (CRAWFORD 1985). Sein Bestand von etwa 40 Individuen im Jahre 1967 sank auf nur noch 15 Vögel im Jahre 1984. Von diesen Tieren kamen weitere um. Im Zoo soll er nach Möglichkeit wieder hochgezüchtet werden.


      In den Industrienationen mit hohen landwirtschaftlichen Erträgen wurde es in besonders hohem Maße möglich, größere Territorien als Nationalparks, Naturparks, Landschafts- und Naturschutzgebiete aus der die Natur schädigenden Wirtschart auszusondern.


      Für das Überleben der Menschheit sind aber andere Probleme gewichtiger.



      Zu Aktionen und Organisationen

      Immer wieder wird an die Verantwortung appelliert, an die Tat des einzelnen, an das nötige Umdenken. Von unten kann und wird das ökologische Umdenken nicht allein kommen und kommen können. Die Verantwortlichen werden auch die wesentlich größere Verantwortung tragen müssen gegenüber dem "kleinen Mann". Da helfen die schönsten Worte nicht.

      OD: Der selbe Absatz, wie auf Seite 348 unten. ...Da helfen die schönsten Worte nicht. Es bleiben die selben Worte.(Die Aussage ist ja auch wichtig genug, so daß es egal ist, ob GZ dies hier absichtlich tat.

      Um in großem Maßstab Erfolge zu erzielen, ist internationale Zusammenarbeit erforderlich. Es geht eben nicht, einen Deich nur für ein Dorf bauen zu wollen (MEYER-ABICH 1991, S. 85). Industrieabgase las-


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      sen sich nicht an Ländergrenzen aufhalten. Die Säuerung von Gewässern und Waldboden in irgendeiner Region, so in Norwegen und Schweden, muß ihre Ursachen nicht im eigenen Territorium haben. Die großen Wälder der Erde, wohl nicht nur die Regenwälder, beeinflussen bis zu einem gewissen Grad weltweit das Klima und auch die Eigenschaften der Atmosphäre. Sichere Kernkraftwerke in Westeuropa bieten keine Sicherheit gegen Unfälle von Atomreaktoren anderswo. Internationalität aber würde nicht nur manches neue Denken bei manchem Politiker erfordern, sondern auch bei einfachen Menschen. Anstatt die Erde als ein weites, unerschlossenes Feld zu sehen, gilt es eine "Raumfahrer-Ideologie" auszubilden. Man muß sich der Begrenztheit des Raumes auf dem Raumschiff Erde bewußt sein und eine effiziente Nutzung der Ressourcen, ja ihre Wiederverwendung zum Ziel stellen und die Zahl der Besatzungsmitglieder den Bedingungen anpassen.


      Die Zahl erlassener Gesetze gegen einzelne Schadfaktoren ist bereits groß. Grenzweite für die Luft- und Wasserbelastung wurden in allen europäischen Staaten und anderswo festgesetzt. Der Immissionsschutz begann in Deutschland mit strengen Bestimmungen 1972.


      Dennoch gingen Waldzerstörung und andere Schäden weiter und zeugten von der Unzulänglichkeit vieler Maßnahmen. In den einstigen sozialistischen Staaten wurden gar beeindruckende Grenzwerte für viele Schadstoffe festgelegt, deren Einhaltung wohl niemals ernsthart erwartet wurde.


      Internationale Konferenzen über Umweltprobleme, oft im Rahmen der Vereinten Nationen (UNO), wurden häufig wegen ihrer Ineffizienz kritisiert. Aber auch wenn noch viele Fragen offenblieben, sind internationale Konferenzen notwendig, damit die Öffentlichkeit von den großen Menschheitsproblemen Kenntnis erhält und eine länderübergreifende Zusammenarbeit zustande kommt.


      In der Forschung über die Geschehnisse auf der Erdoberfläche war schon das "Internationale Geophysikalische Jahr" (International Geophysical Year) 1957 bedeutungsvoll.


      Einen bedeutsamen Auftakt bildete 1972 die Umweltkonferenz in Stockholm. Zu Recht wird gerade diese Konferenz heute wegen ihrer unverbindlichen Empfehlungen und ihrer zu nichts verpflichtenden Entschließungen kritisiert. Aber ein Auftakt war sie doch.


      Im Jahre 1974 gab es die Weltbevölkerungskonferenz in Bukarest und die Welternährungskonferenz in Rom. In Nairobi folgte 1977 eine UN-Konferenz über das Vordringen der Wüsten. Im Jahre 1979 wurde eine


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      als wichtig eingeschätzte Weltklimakonferenz nach Genf einberufen (BACH 1984), 1988 fand eine Weltklimakonferenz in Toronto statt.

      Bei der UNO wurde 1983 die "World Commission on Environment and Development" (WCED) gegründet, mit 23 Kommissionsmitgliedern aus 22 verschiedenen Staaten, an deren Spitze die norwegische Ministerpräsidentin BRUNDTLAND stand (CLARK 1989), mit JIM MACNEILL als secretary general (MACNEILL 1989).

      Die Kommission organisierte öffentliche Anhörungen in verschiedenen Teilen der Welt, in Moskau wie in Jakarta, Sao Paulo, Oslo, Harare oder Ottawa und nahm Kontakt mit Tausenden von Personen und Experten auf. Im Juni 1992 folgte die große Umweltkonferenz in Rio de Janeiro. An ihr nahmen wie in Stockholm Mitglieder der Regierungen, auch Präsidenten und Ministerpräsidenten teil. JOSE ANTONIO LUTZENBERGER, abgelöster Umweltstaatssekretär von Brasilien, nannte diese Konferenz das "wichtigste Ereignis in der Geschichte der Menschheit". Viele Menschen sind von den Ergebnissen der Rio-Kon-ferenz allerdings auch enttäuscht gewesen.

      Glücklicherweise hat die Entwicklung in der Sowjetunion die oft unüberbrückbar stur festgehaltenen Meinungsunterschiede zwischen Ost und Welt zum Verschwinden gebracht, und es wird nun vor allem über Sachfragen gesprochen.

      Internationale Vereinbarungen gibt es über den Schutz der Wälder, die Senkung der CO2-Emission, die Senkung und schließlich Beendigung der Produktion von ozonzerstörenden Fluorkohlenwasserstoffen. Die Einhaltung dieser Vereinbarungen steht jetzt auf der Tagesordnung.

      Zahlreiche Forschungsinstitutionen und Untersuchungsstationen in fast allen Staaten, wenn auch ungleich verteilt, überwachen ebenso wie die Satelliten die Umwelt. Das "Monitoring" ist viel höher entwickelt als die Abhilfe. Allerdings fehlt es bei der Umweltforschung selbst innerhalb eines Landes manchmal noch an Koordinierung.

      Reichere Länder haben wohl die selbstverständliche Pflicht, bei der Umweltüberwachung voranzugehen.

      Das MTI, das "Massachusetts Institute of Technology", regte im Sommer 1970 eine "Study of Critical Environmental Problems" an (JOHNSTON 1971), um bisher unbeachtete Gefahren in der Umwelt zu erkennen. Durch jährlich Berichte über den Zustand der Welt macht das privat finanzierte "World Watch Institute" in Washington unter LESTER BROWN von sich reden.


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      Versuche, den Schutz der Erde, der Umwelt, auch durch energische Aktionen voranzubringen, gab es etliche.

      Als auf Aktionen ausgerichtete Umweltorganisation entstand 1971 "Greenpeace", die bald von dem Kanadier DAVID MC TAGGART geführt wurde (STREICH 1987). Es begann mit Aktionen gegen die Kernwaffenversuchsexplosionen der USA vor Alaska. Im Jahre 1973 folgten die Protestfahrten gegen die französischen Kernwaffenversuche auf dem Mururoa-Atoll. Mit Aktionen wie "Stoppt die Dünnsäureverklappung" in die Nordsee, "Rettet die Wale" 1974, "Stoppt Atomtests" hatte "Greenpeace" durchaus Resonanz in der Öffentlichkeit gefunden.

      Bilder von kleinen Greenpeace-Booten vor großen Kriegsschiffen, Besetzer auf Abgase verbreitenden Schornsteinen und andere spektakuläre Aktionen brachten außer Sympathie ein aus Spenden stammendes Budget von zeitweise 60 Mio. DM ein. Ein bemerkenswertes Unternehmen war auch das gegen den Transport gefährlicher Chemikalien, des Tetraäthyl- und Tetramethylblei für Benzin, die im Februar 1985 von Frankreich nach Südamerika gebracht werden sollten. Aber besonders seit dem Beginn der 90er Jahre des 20. Jh.s war auch Umdenken gefragt, sinnvolles Weiterwirken, sinnvolles Anlegen des Geldes. Für die altgedienten Aktionisten wurde da auch von Schwierigkeiten berichtet (KLEINE-BROCKHOFF 1991). "Greenpeace" geriet deshalb zeitweise in Mißkredit. Schließlich muß es um sinnvolle, nicht andere Schäden auslösende Maßnahmen gehen. Zu viele geschützte Elche in Skandinaviens Wäldern zerstörten den Nachwuchs an Bäumen. Der einst notwendige Schutz von Seehundbeständen vor der Küste Grönlands führte zu einer solchen Zunahme, daß berechtigte wirtschaftliche Interessen der dortigen Bewohner gefährdet erschienen.

      Eine andere aktive Umweltschutzbewegung war und ist "Robin Wood". Andere Umweltaktivitäten wirken in einzelnen Städten, so der Ulmer Initiativkreis für nachhaltige Wirtschaftsentwicklung (unw), der Leipziger Ökolöwe, der Wuppertaler Kiwi, in Trier Naret (VORHOLZ 1995b).

      Der in London lebende Wissenschaftler und Publizist JACOB VON UEXKÜLL stiftete 1980 einen "Alternativen Nobelpreis". Er wird vergeben von der von ihm begründeten Stiftung "Richtiges Leben" (Right Livelihood Award) für ungewöhnliche, bisher nicht recht ernst genommene Aktivitäten zugunsten des Umweltschutzes. Dieser Preis soll nicht etwa ernsthaft den Nobelpreis ersetzen. Er soll nur dort vernachlässigte Aktivitäten zugunsten der Umwelt erfassen. Am 9. Dezember 1991 wurden mit dem "Alternativen Nobelpreis" Land-


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      reformer aus Brasilien, Atombombengegner im Pazifik und eine gegen ein Staudammprojekt protestierende Umweltschutzbewegung in Indien ausgezeichnet.



      Es gab vor einigen Jahren auch einen Appell bedeutender Wissenschaftler, vereinigt in der "Union of Concerned Scientists" (UCS) zur Warnung vor den Umweltproblemen, gerichtet an die Wissenschaftler in der Welt, und von den Medien fast verschwiegen (Auskunft von Prof. RIECKERT, Karlsruhe, 1995, mündlich). Zu den 1670 Unterzeichnern gehörten 104 Nobelpreisträger, die Mehrheit der zur Zeit des Appells noch lebenden Nobelpreisträger. Die Unterzeichner repräsentieren 71 Länder, unter ihnen 12 in Afrika und 12 in Lateinamerika. Zu den Unterzeichnern gehörten, um für den Kenner wenige Namen auszuwählen, W. ARBER, H. BETHE, N. BORLAUG, A. BUTENANDT, M. EIGEN, D. GLASER, S.J. GOULD, S. HAWKING, D.C. HODGKIN, J. KENDREW, E. MAYR, M. NIRENBERG, G. PALADE, L. PAULING, G. PORTER, I. PRIGOGINE, F. SANGER, G. SEABORG, R. SPERRY, S. TONEGAWA, J. WATSON, V. WEISSKOPF, T. WIESEL, E.O. WILSON.

      Alle Parteien in Deutschland haben die Notwendigkeit des Umweltschutzes erkannt und unternehmen auch etliches. Aktions­vereine wie "Greenpeace", auch die "Grünen", sind dadurch teilweise in Sinnkrisen gekommen. Die Versachlichung der Diskussion sollte wohl eher begrüßt als bedauert werden. Es wurde auch gesagt, formuliert etwa von dem Historiker ERIC HOBSBAWM (1995), daß die grüne Politik, sachlich eine völlig gerechtfertigte Politik, die Politik jener ist, die sich nicht um die eigene Existenz sorgen müssen.


      Die Industrie hat zahlreiche Anmahnungen für Umweltschutz durchaus ernst genommen. Der Schweizer Unternehmer und Millionär STEPHAN SCHMIDTHEINY (MÖNNINGER 1992) forderte, daß nur umweltschonende Unternehmer tätig sein sollen, zumal Umweltschutz sich auf die Dauer auszahlen würde. Die Industrie stehe vor der ökologischen Revolution. Dabei werde es auch noch gewaltige Verteilungskämpfe geben, aber, so meinte SCHMIDTHEINY:


      "Noch können wir frei entscheiden, wieviel Opfer wir bringen wollen, ohne allzu große Brüche. Je länger wir warten, desto größer werden die Schmerzen sein ... Wenn es möglich ist, einer Milliarde Menschen die Wettkämpfe und Wertordnungen der Olympischen Spiele in die Stube zu bringen, kann man das mit dem ökologischen Bewußtsein auch tun".


      In den Schulen, den Hochschulen und auch in der Erwachsenenbildung vieler Staaten werden den Umweltproblemen und dem Umwelt-


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      schutz immer mehr Platz eingeräumt. So wird in jedem Jahr am 24. April in den USA der "Earthy Day" begangen, zu dem 1970 der Naturschützer GAYLORD NELSON, damals Senator in Washington, erstmals aufgerufen hatte.



      Zu den Diskussionen

      Viele grundsätzliche Tendenzen und Trends für die Lösung der Umweltproblematik werden diskutiert. Es gibt auch sehr gegensätzliche Auffassungen. So wird von herausragenden Autoren, auch von MEADOWS (1992) bezweifelt, daß "diese Entwicklungen mit einem wirtschaftlichen oder politischen System in den Griff zu bekommen" sind, "das lediglich einige Monate in die Zukunft" (S. 66) schaut. Aber wie sollte ein genehmes politisches und gar wirtschaftliches System aussehen, das dies vermeidet?

      Eine grundsätzliche Diskussion geht darum, ob die marktwirtschaftliche Ordnung ohne allzu viele Staatseingriffe die Umweltprobleme beherrschen wird, ja vielleicht im Wettbewerb der Unternehmen sogar die besten Auswege entwickelt, oder ob es nötig ist, daß die Regierungen in die Marktmechanismen eingreifen, daß ein Planungssystem installiert wird (HÄDECKE 1975).

      Die Notwendigkeit der Eingriffe wird wie einst schon bei KARL MARX damit begründet, daß die einzelnen privaten Unternehmen oder auch die Konzerne zu stark nur an kurzfristigen Gewinnen interessiert sind. Aber die Regierungen, welche mehr oder weniger eingreifen, sollten natürlich demokratisch gewählte Regierungen sein. Manche aber glauben nicht an die Einsicht einer ausreichend großen Zahl von Wählern, die für die Umwelt eintretenden Politiker zu wählen. So erscheint manchen eine Art "Ökodiktatur" nicht als Schreckgespenst.

      Auch H. JONAS sah in den Organisationsformen marxistischer Gesellschaften ein wirksameres Instrument, Umweltpolitik durchzusetzen. Es hat in der Praxis bisher nur leider versagt. Wer, wie E. HOBSBAWM (1995), der marktwirtschaftlichen Ordnung mit ihrem "unbegrenzten und unkontrollierten" Wachstum nicht zutraut, die ökologischen Probleme zu lösen, sieht in der Lösung überhaupt etwas Utopisches.

      Als eine Tendenz im Umweltschutz erscheint das Bestreben, Technik zurückzudrängen, ohne sie auszukommen, "grün" zu leben.


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      Die andere Tendenz besteht darin, Technik gerade zu entwickeln und die Schäden bisheriger Technik durch bessere Technik zu überwinden. Auf das Auto soll nicht verzichtet werden. Hoch entwickelte Technik, so durch Katalysatoreinrichtungen, eben technische Weiterentwicklungen, sollen aber die Autoabgase mindern. Solartechnik, ein Ergebnis der Wissenschaft des 20. Jh.s, soll umweltbelastende Energiegewinnung ersetzen. Es bleibt aber wohl stets eine Restverschmutzung. Der Weg, mit hochentwickelter Technik, die dauerhafte Gebrauchsgüter und Recycling einschließt, die Umweltprobleme zu meistern, ist aber wohl aussichtsreicher als der Technikverzicht. Verzichtideologie wird ohnehin immer wieder durchbrochen. Saubere Technik aber kann sich durchsetzen und zum Standard werden. Jedenfalls wurde in hochtechnisierten Staaten bei allen weiterbestehenden Problemen die Umweltsituation stärker verbessert als in rückständigen Ländern. Ein Vergleich von West- und Osteuropa verdeutlicht das.


      "Ökologische Vertraglichkeit" muß ein entscheidendes Kriterium zukünftiger Technik sein. In den hochentwickelten Ländern, mit Wohlstand für viele, kann geringer Preis der Güter nicht mehr einziges Ziel der Produktion sein. Hygienisch unbedenkliche Nahrungsmittel aus dem Ökolandbau sind zwar teurer als solche von Flächen, auf denen vielfach ein Übermaß an Düngemitteln und Pestiziden eingesetzt wurde, aber sie sind für einen Teil der Bevölkerung bezahlbar und auf jeden Fall vorzuziehen. Langlebigkeit von Gütern kann ebenso Ressourcen sparen und Abfälle vermeiden wie ihre Herstellung auf die materialsparendste Weise. Ein haardünner hochreiner Glasfaden kann so viele Telefongespräche übertragen wie 625 Drähte aus dem Halbedelmetall Kupfer und das sogar in besserer Qualität (MEADOWS et al. 1993). Bei D. und D. MEADOWS (1993, S. 129) wird auch festgestellt, daß sich "der gesamte Materialdurchsatz durch die Wirtschaft auf etwa ein Achtel verringern" ließe, "wenn die durchschnittliche Nutzungszeit aller Produkte verdoppelt, die doppelten Materialmengen wiederverwertet und bei der Herstellung jedes Produkts der Materialeinsatz halbiert werden könnte".


      Alternative Energie aber ist eben noch teurer als die herkömmliche aus Erdöl und aus Kohle, und das "Weltsystem ist darauf abgestellt, immer den leichtesten Weg einzuschlagen und stets die billigsten Ressourcen auszubeuten" (MÜLLER 1994). KLAUS-PETER MÜLLER (1994) vom Eduard-Pestel-Institut für Systemforschung hat durchgerechnet, welcher "Kraftakt" für die Menschheit zu leisten wäre, wenn auf die fossilen Energieträger verzichtet werden soll. Hat die Menschheit 1991


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      etwa 11% des Weltbruttosozialprodukts, nämlich 2500 US-Dollar für die Energiedienstleistungen ausgegeben, so wären nach der großen Umstellung etwa 4900 US-Dollar erforderlich, was für eine Energie praktisch ohne CO2 nur eine Verdoppelung erfordert. Aber nahezu jedes technische Gerät wäre neu zu bauen oder wenigstens umzurüsten. Es müßte also von einem bewährten, bisher nur in Notfällen begangenen Weg, dem der Nutzung der momentan "rentabelsten" Ressourcen abgegangen werden, wie es früher höchstens bei als sehr giftig erkannten Substanzen geschah. Im Alleingang wäre kaum eine Nation bereit, diese Umstellung zu erwirken, weil es die Konkurrenzfähigkeit ihrer Wirtschaft senkt. Es gibt wohl auch Nutznießer vom Treibhauseffekt, und die würden noch weniger darauf eingehen.


      Die "Ingenieurslösungen" (GRAßL 1992), wie sie auch genannt werden, kommen sicherlich auch an ihre Grenzen.


      Auf Wissenschaft kann unmöglich verzichtet werden. Es ist schon wahr, daß selbst die besten naturwissenschaftlichen Theorien nur den Status von Hypothesen besitzen. Aber deswegen nun aus Daten der Wissenschaft keine Schlußfolgerung zu ziehen, wäre wohl falsch. Selbst wenn die eine oder andere Schutzmaßnahme sich als übertrieben erwiese, kann nicht auf Schutzmaßnahmen verzichtet werden. Es steht sicherlich die Frage, wieviel Risiko verantwortbar wäre und vor allem für wen. Daß es Menschen gibt, die ihrer Vorteile willen sehr große Risika eingehen, kann dieses Verhalten nicht zur Norm werden lassen. Nur Forschung hat erkennen lassen, was mit der Stratosphäre mit aufsteigenden Gasen geschieht.


      Ein anderes umstrittenes Problem ist, ob der weltweite, die drohenden Gefahren ausschließende Umweltschutz ohne Einschränkung der Wohlstand-Standards erreicht werden kann oder ob eine besonders die Industrieländer treffende Einschränkung des Konsums erforderlich ist. Tatsache ist, daß jener Ressourcenverbrauch, den sich heute etwa ein Fünftel der Menschheit leistet, nicht auf alle ausgedehnt werden kann. Der Kollaps der Biosphäre würde drohen. Statt Werbung für immer neue Produkte, müßte um neues Denken vieler Menschen gerungen werden, das freiwillig den Lebensstil den Möglichkeiten anpassen würde. Laufend wechselnde Mode in der Kleidung führt zu einem großen Textilverschleiß, der höchstens durch viel Nacktheit eingeschränkt wird. Aber noch schlimmer sind natürlich jene Produktionen, die Müll und Abgase hervorbringen. D. und D. MEADOWS meinten 1992 (S. 12) zu Recht: "Die Menschheit hat ihre Grenzen überzogen ... Eine lebenswerte Zukunft muß zu einer Epoche des Rück-


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      zugs werden, in der man die Aktivitäten zurückfährt und die entstandenen Schäden ausheilen läßt". Sie meinten weiter (S. 13): "Der Übergang zu einer dauerhaft existenzfähigen Gesellschaft erfordert den sorgfältigen Ausgleich zwischen langfristigen und kurzfristigen Zielvorstellungen". Aber sie boten auch das Argument, daß die gegenwärtige Verschwendung und Ineffektivität hoffen lassen, daß allein deren Beseitigung die Lage der Umwelt zunächst einmal entlasten würde, ohne daß die Lebensmöglichkeiten wesentlich eingeschränkt werden müßten.


      WILIAM D. RUCKELSHAUS, ehemaliger Umweltminister der USA, fragte 1989 (S. 118): "The question then is, whether the industrial democracies will be able to overcome political constraints on bending the market Systems toward long-term sustainibilty". Kriegszeiten hätten bewiesen, daß für den Sieg und die Abwendung des nationalen Untergangs beträchtliche Opfer gebracht wurden. Sollte dies auch für die Umwelt geschehen, müßte aber erst der Ernst der Lage bewußt werden. Der Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften JAN TIN-BERGEN schrieb im Geleitwort des Buches "Die neuen Grenzen des Wachstums" von D. und D. MEADOWS und J. RANDERS (dtsch. 1993, S. 7):

      "Es ist sehr zweifelhaft, ob die höchsten heutigen Einkommen auch in Zukunft haltbar sind. Die Marktwirtschaft bedarf offensichtlich gewisser Regelungen, um öffentliche Güter bereitzustellen, zu krasse Verteilungsmängel zu vermeiden und auch in Zukunft aufrechterhaltbare Zustände zu schaffen".

      In Diskussion befindet sich eine Umgestaltung des Abgabesystems, der Steuern, zugunsten ökologisch verträglicher Produktion. Steuern zur Förderung einer umweltfreundlicheren Wirtschaft schlug 1920 der britische Ökonom ARTHUR PIGOU vor, 1971 der Schweizer BRUNO S. FREY in seinem Buch "Umweltökonomie" (SCHÄFER 1993). In Deutschland plädiert dafür namentlich ERNST ULRICH VON WEIZSÄCKER, vormals Direktor des Instituts für Europäische Umweltpolitik in Bonn und nunmehr Präsident des Instituts für Klima, Umwelt und Energie in Wuppertal. Der Benzinpreis von heute wird neben begrenzten Steuern gebildet aus den Förderkosten, den Herstellungs- und Transportkosten. Wenn wegen des "Treibhauseffekts" der Meeresspiegel steigt und Bangladesh seine Dämme erhöhen muß, ist das bisher so wenig im Preis des verbrannten Benzins enthalten wie der Verlust der möglicherweise durch Autoabgase zerstörten Bäume. Alle Kosten, die ein Produkt verursacht, auch die ökologischen, sollten sich im Preis


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      wiederfinden. Der Transport mit der Eisenbahn würde sich in vielem vielleicht doch als besser erweisen als die Forcierung von Straße und Kraftwagen (vgl. FETSCHER 1976). Man darf wohl ERHARD EPPLER zustimmen, wenn er meint (1993, S. 65):


      "Ist es Verzicht, von München nach Hamburg im ICE statt im Auto zu fahren ... Ist es Verzicht, wenn ich beim Auspacken eines Oberhemds nicht mehr fünf Minuten brauche? Verzicht wäre es, wenn meine Enkel die Sonne meiden müßten, weil ihnen Hautkrebs droht, ..., wenn sie nicht mehr wüßten, was eine Wanderung im Schwarzwald ist, weil es dort nur noch Büsche und Jungfichten gibt..."


      Die Beispiele ließen sich durch andere, teilweise sogar durch bessere ersetzen, aber auch die vorliegenden treffen die Sache. An die Welt der Kinder, in denen vielleicht Frösche, Unken und der Kuckuck fehlen, wird dabei noch nicht einmal gedacht. Einst waren Paradiesvogelfedern für hochgestellte Damen der Salonwelt angeblich auch unersetzbar.


      Jedoch ist zu befürchten, daß ein erhöhter Benzinpreis, die Rede war in Deutschland um 1993 von 6 Mark pro Liter, zu gewaltigen Protesten der Autofahrer führt. Wenn nur ausreichend Geld noch den Betrieb des individuellen Fahrzeuges erlaubt, dann brechen die Gegensätze zwischen den reicheren und den einkommensschwächeren Bürgern der Gesellschaft verstärkt auf. Auch die Reichen müßten sich dann mit Einschränkung des Autofahrens abfinden. Es wird zwar von den besonderen Rechten der "Leistungsträger" gesprochen, aber der Begriff ist sehr umstritten und für den einzelnen oft nicht anerkannt.


      Andererseits gelten in der Bundesrepublik Deutschland die Umweltschutzauflagen als so hoch, daß in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" vom 6.11.1991 von U. HOFFMANN berichtet wurde, daß die BASF durch die Umweltschutzkosten 1993 eine Belastung von 300 Mio. DM jährlich erwarte, was der Summe unter dem Strich im immer noch recht guten Geschäftsjahr 1990 gleichkäme. Die BASF verlagerte deshalb schon Produktionsbereiche in Länder mit weniger hohen Umweltauflagen oder an günstigere, weniger empfindliche Standorte.


      Zu Recht wird auch diskutiert, ob die für die weitere Verbesserung der Umweltsituation etwa in der Bundesrepublik Deutschland aufgewandten Geldmittel bei Einsatz anderswo, in Osteuropa oder China, für die Erde insgesamt nicht eine größere Wirkung erzielen könnten. Eine einigermaßen erträgliche Umweltsituation noch weiter zu verbessern, erfordert jedenfalls höhere Mittel als anderswo gröbste Fahrläs-


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      sigkeiten zu beseitigen. Auch können die verschiedenen Regionen der Erde unterschiedlich zur Lösung der Umweltprobleme beitragen. In der "Dritten Welt" stünde die Verminderung des Bevölkerungswachstums an erster Stelle. Die westlichen Industrienationen müßten beim Pro-Kopf-Verbrauch reduzieren. In den ehemaligen Ostblockstaaten müßten technologische Verbesserungen am raschesten zur Lageverbesserung beitragen (MEADOWS et al. 1993). In China wären sowohl Bevölkerungseinschränkung wie höhere technische Effizienz wichtig, und das Land ist wohl auf dem Wege dazu.


      Daß in der Umweltpolitik Interessengegensätze vorhanden sind, kann die Lage weiter verschärfen. Viel Recycling in den Industrienationen wird die Einfuhr von Rohstoffen aus der "Dritten Welt" vermindern. Das senkt die Einnahmen an Devisen in der "Dritten Welt". Das wiederum kann und wird die armutsbedingte Umweltzerstörung in der "Dritten Welt" ankurbeln (MEADOWS 1992b).


      Die Politik einer Regierung gegenüber ihrer Bevölkerung kann die Umweltprobleme erleichtern, aber auch verschärfen. Eine Bevölkerung, die von Zukunftshoffnung erfüllt ist, wird anders über eine in fernere Zeiträume weisende Umweltpolitik denken als eine solche, die glaubt, daß es ohnehin für sie nur immer schlechter wird, und denkt, daß nach ihr doch nur "die Sintflut kommt". So sollen die Bauern in China sagen, wenn ihnen das Anpflanzen von Bäumen nahegelegt wird: "Ein Baum wächst langsam, die Politik ändert sich schnell" (KOLONKO 1991). Das heißt, die Bauern fürchten in Zukunft erneute Enteignung und Staatseingriffe in ihr Eigentum, und sie selbst und ihre Kinder wären niemals Nutznießer der gepflanzten Bäume.


      Die Frage bleibt: Kann ohne Konkurrenz- und Karrierestreben der Fortschritt gesichert werden oder führt Einschränkung nicht auch zur Lethargie, die wiederum dem Umweltschutz schadet?


      Es gibt also keine einheitlichen Ansichten zur Lösung der Umweltprobleme und damit noch keine ausreichenden verbindlichen Vereinbarungen. Fordern die einen eine allgemeine Kontrolle und Regulierung des Verbrauchs der Güter, so wird von anderen nicht ohne Gründe bezweifelt, daß es möglich ist, die gesamte Erde mit ihren Milliarden Menschen wie ein Raumschiff zu behandeln, in dem eben tatsächlich der gesamte Produktions- und Konsumtionsapparat wie in einem geschlossenen Kreislauf arbeitet. Die Energie für das Raumschiff liefert in dem klaren Weltraum aber die Sonne über die "Sonnensegel", die Sonnenkollektoren, die hier ganz anders arbeiten können als auf der Erdoberfläche.


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      Ein ernstes Problem ist, inwieweit eventuell nötige restriktive Maßnahmen die gewonnenen Freiheiten der Menschen zu stark einschränken, vielleicht gar den Weg zu neuen Diktaturen bereiten. Dabei ist eine Leserbriefmeinung ("Spiegel" Nr. 40, 1991) nicht von der Hand zu weisen: "Daß jeder Depp heute noch mir nichts, dir nichts ins Auto steigen und losfahren darf, ist ein Unding!" (S. 7). An Problemen bleibt also genug!

      Ob die Menschen religiös sind oder nicht, über eines muß wohl Übereinstimmung bestehen: Nicht von außen, nicht durch einen er
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 19:53:31
      Beitrag Nr. 143 ()
      #142

      Die nächste Lektion?
      Du kommst mir vor wie jene Lehrer, die die ganze Schulstunde vor sich hinlabern - und keiner hört zu. Jeder ist froh, wenn jener Lehrer wieder weg ist.
      Allmählich übertreibst Du es! Glaubst Du im Ernst, daß das noch jemand liest. Gib halt gleich eine Buchempfehlung für die paar Leute, die das noch lesen. Irgendwo mußt Du ja abgeschrieben/kopiert haben.
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 20:20:56
      Beitrag Nr. 144 ()
      @Bäcker,

      die Pamphlete stammen alle von Helga Zepp-LaRouche, die in Deutschland mal für´s Europaparlament kandidiert (:laugh: ) hat und jetzt in Amerika lebt.
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 21:14:37
      Beitrag Nr. 145 ()
      greenpeace wird aber jetzt auch auf den richtigen weg gebracht. böse zungen, unbelehrbare, "nazis"? nennen es unterwanderung.

      hat auch schon bei b.u.n.d., attac und anderen zu besseren einsichten verholfen.
      Avatar
      schrieb am 26.11.03 06:15:20
      Beitrag Nr. 146 ()
      @Erika

      Gibt es schon Anzeichen für diese "Unterwanderung"? Bist Du auch dabei?
      Theoretisch ist so ein Vorhaben wohl möglich. In Teilbereichen vielleicht sogar für kurze Zeit unzusetzen. Aber in Organisationen wie Attac oder Greenpeace gibt es auch viele ehrenamtliche Aktive, in Gruppen über ganz Deutschland verteilt. Und da wird es schwierig.
      Avatar
      schrieb am 26.11.03 07:41:11
      Beitrag Nr. 147 ()
      Nicht wahr, Wechselregierter:

      Kopieren ist seliger denn lesen.
      Nachplappern ist einfacher als Argumentieren.

      Ein Gutes hat das Internet: Virtuelle Müllentsorgung ist ressourcenschonend.

      Nur eins versteh ich nicht:
      Warum beschäftigt sich ein intelligenter mensch mit diesen Kopierorgien?
      Avatar
      schrieb am 26.11.03 19:53:40
      Beitrag Nr. 148 ()
      Neuste NachrichtenUno-Bericht Abgesang auf die Menschenaffen - Wissenschaft - SPIEGEL ONLINE.htm

      Abgesang auf die Menschenaffen

      Die Vereinten Nationen haben in einem dramatischen Appell zur Rettung der Großaffen aufgerufen. Sollten die Menschen so weitermachen wie bisher, seien Schimpanse, Gorilla und Orang-Utan spätestens in fünfzig Jahren ausgestorben

      Zur Rettung der bedrohten Großaffen müssen nach Einschätzung der Vereinten Nationen 25 Millionen Dollar (21 Millionen Euro) Soforthilfe aufgebracht werden. "Das ist das absolute Minimum und etwa so, als gebe man einem Sterbenden Wasser und Brot", erklärte Klaus Töpfer, Direktor der Uno-Umweltorganisation Unep, zum Auftakt einer gemeinsamen Konferenz mit der Unesco in Paris. Gorillas, Schimpansen, Bonobos und Orang-Utans seien unmittelbar oder in spätestens 50 Jahren vom Aussterben bedroht, warnten die Experten.
      Für die Großaffen "steht die Uhr auf einer Minute vor Zwölf", sagte Töpfer. Mehr als 96 Prozent ihres Erbguts seien mit dem des Menschen identisch. Wenn auch nur eine Art aussterbe, "zerstören wir eine Brücke zu unseren eigenen Ursprüngen und damit einen Teil unserer eigenen Menschlichkeit", sagte der ehemalige deutsche Umweltminister.

      Unesco und Unep haben einen Überlebensplan für Großaffen ("Great Apes Survival Project") aufgelegt. Mit den 25 Millionen Dollar sollen geschützte Gebiete geschaffen werden, in denen sich die Tierpopulationen zunächst stabilisieren und dann wachsen sollen.

      Unesco-Generaldirektor Koichiro Matsuura bezeichnete Großaffen als "einzigartige Brücke zur Natur". Die Rettung der Tiere und ihres Ökosystems sei auch ein Schlüssel im Kampf gegen die Armut der lokalen Bevölkerung. In Paris beraten bis Freitag Vertreter von 23 Ländern Afrikas und Südostasiens, Geberstaaten, Wissenschaftler und Nichtregierungsorganisationen.

      Einem Unep-Bericht zufolge beschneidet der Mensch den Lebensraum der Affen immer weiter. In Benin, Togo und Gambia gebe es bereits keine Schimpansen mehr, in Ghana und Senegal lebten jeweils nur noch etwas mehr als 2000 Exemplare. Die größten Bedrohungen für die Primaten seien Wilderei, Tierhandel und Bürgerkriege. Auch Straßenbau, Bergbau und andere Infrastrukturprojekte setzen dem Bericht zufolge den Affen zu.

      Sollte keine Kurskorrektur stattfinden, würden bis 2030 mehr als 90 Prozent des jetzigen Lebensraums der Großaffen im afrikanischen Urwald zerstört. Die Nähe zu Menschen vergrößere außerdem die Gefahr, dass Krankheiten wie Masern, Tuberkulose oder Mumps auf die Tiere überspringen.
      Avatar
      schrieb am 27.11.03 20:46:20
      Beitrag Nr. 149 ()
      #146

      Bäcker,

      es gibt sie reichlich.
      denk mal daran, daß alle bundestags-parteien mittlerweile
      anarchokapitalistisch sind.

      die raf erhielt ihre waffen vom "verfassungsschutz".
      npd ihre propagandisten, mit deren hilfe....

      umweltaktivisten sind jetzt bei den saatzüchtern.

      bei goldin von attac soll die friedrich- naumann-stiftung- mitgemischt haben; detlef kleinert,ehemaliger rechtspolitischer sprecher der fdp und ausschußvorsitzender kennt ihn bestens. und und und.
      Avatar
      schrieb am 02.12.03 22:49:51
      Beitrag Nr. 150 ()
      Es gibt noch gute Nachrichten


      "Das bedeutendste Umweltschutzabkommen der Welt"
      Kanadische Ureinwohner, Holzindustrie und Umweltschützer einigen sich auf Erhaltung des größten intakten Waldgebiets der Erde

      WWF Kanada

      Toronto - Das größte noch intakte Waldgebiet der Erde, Kanadas subarktische Wälder mit einer Fläche von 600 Millionen Hektar, sollen weitgehend unberührt erhalten bleiben. Darauf habe sich eine Allianz aus Vertretern der Holz- und Stromversorgungsindustrie, der Ureinwohner und einflussreicher Umweltschutzverbände verständigt, berichtete die Zeitung "Globe and Mail" am Montag.

      Die subarktischen Wälder machen 53 Prozent der Fläche Kanadas aus. Der Präsident des World Wide Fund for Nature WWF Canada, Monte Hummel, lobte die Vereinbarung als das "bedeutendste Umweltschutzabkommen der Welt".(APA/dpa)

      http://derstandard.at/?id=1499957
      Avatar
      schrieb am 02.12.03 23:37:35
      Beitrag Nr. 151 ()
      Hallo RV,

      weil es sehr schnell geht.

      Ich leide auch unter dem Missionierunsgsyndrom, wie diese Klima-Horristen....:)





      Servus
      der
      Regierungswechsel
      Avatar
      schrieb am 05.12.03 18:45:40
      Beitrag Nr. 152 ()
      @regierungswechsel

      Hast Du nicht mal behauptet, Proteste von GP zur Massentierhaltung wären unberechtigt? Dann lies mal folgenden Artikel:

      Die niedersächsische Regierung hat die Vernichtung von Millionen
      von Eiern
      angeordnet, nachdem nachgewiesen werden konnte, dass an Legehennen das
      Antibiotikum Lasalocid verfüttert worden war. Das Medikament gegen
      Darmparasiten
      darf zwar in der Hühnermast als Futterzusatzstoff verwendet werden, bei
      Legehennen
      jedoch reichert sich der Stoff im Körper der Tiere an und geht in die Eier
      über. Die
      Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit teilt dazu
      mit,
      dass in Österreich Probleme mit Lasalocid vor dem Sommer aufgetaucht und
      damit
      bewusst geworden seien.
      Avatar
      schrieb am 05.12.03 19:08:48
      Beitrag Nr. 153 ()
      ...geht auch einfacher ...
      http://www.utopie1.de/zirnstein/warner.htm
      ABER...Zeilenhonorar: = 1 Zeile.....:cry:

      ...Wenn die ersten Ausgaben der Encyclopaedia Britannica
      hier reinkopiert werden,wissen wir regierungsproxical,
      dass du nun den Sprung zum Zeilen-Dagobert ersthaft
      anpeilst.......:D
      Avatar
      schrieb am 05.12.03 20:11:39
      Beitrag Nr. 154 ()
      Ist ja interessant. Auf dieser Homepage ist ja alles, was man als "Grüner" so an Literatur braucht.
      Avatar
      schrieb am 05.12.03 22:51:47
      !
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      Avatar
      schrieb am 09.12.03 22:20:49
      Beitrag Nr. 156 ()
      Neuste NachrichtenNeue Klimaprognose Eisrepublik Deutschland - Wissenschaft - SPIEGEL ONLINE.htm

      NEUE KLIMAPROGNOSE

      Eisrepublik Deutschland

      Die Klimaerwärmung könnte zu einem Temperatursturz in Westeuropa führen. Nach einer neuen Studie, die Wissenschaftler im Rahmen der UN-Klimakonferenz in Mailand vorstellten, ist dafür das Abschmelzen der Polkappen verantwortlich.

      Mailand - Durch den Wasserzufluss aus der Antarktis könnte sich der Golfstrom verlangsamen, erläuterte Jonathan Bamber von der Universität von Bristol am Freitag. Die Folgen: Der Nordatlantik und das milde Wetter in Westeuropa würden erheblich abkühlen.
      Sollte das Eis in Grönland und der Antarktis so schnell weiter schmelzen wie in den letzten Jahren, würde nach fünf äußerst warmen Jahrzehnten das Wetter in Europa rasch umschwenken, prognostizierte der Wissenschaftler.

      Dies brächte besonders jenen Regionen Probleme, die sich zuvor auf die tropischeren Bedingungen eingestellt und entsprechende Maßnahmen ergriffen hätten. Um den Klimawandel und seine Konsequenzen zu bremsen, seien weit drastischere Maßnahmen erforderlich, als es das Kyoto-Protokoll zu Treibhausgasreduzierung vorsehe, sagte Bamber.
      Avatar
      schrieb am 10.12.03 21:22:16
      Beitrag Nr. 157 ()
      Auch Amerikas Meere leergefischt
      Wissenschaftler warnen vor Biodiversitäts-Kollaps



      Portland/Oregon (pte, 09. Dez 2003 14:33) - Einige Top-Experten der Meeresbiologie warnen vor dem drohenden Kollaps der Ozeane vor den beiden Küsten Amerikas. Sowohl der Atlantik als auch der Pazifik sind in einem bedauernswerten Zustand, erklären die Wissenschaftler. Schuld daran sind Entscheidungen von Politikern, die vor über 30 Jahren gefällt wurden. Damals hieß es, dass die Meere quasi immense und niemals endende Ressourcen darstellen, berichtet The Register Guard http://www.registerguard.com/ aus Eugene/Oregon.

      Auch in den Meeren vor der amerikanischen Küste spielen sich jene Szenerien ab, die in Europa alljährlich für Diskussionen innerhalb der EU-Fischereikommission sorgen: Der extreme Rückgang der Fischgründe. "Das Wort Notsituation ist keine Übertreibung", so Jane Lubchenko, Meeresbiologin von der Oregon State University und eine der 18 Wissenschaftler der Pew Oceans Commission http://www.pewoceans.org/. Der historische Fehler sei 1969 der Stratton Commission, einer Gruppe, die den Zustand der Ozeane studiert hat und danach in einem Report zusammenfasste, unterlaufen. "Das daraus resultierende Verhalten hat dazu geführt, dass die Ozeane heute in diesem Zustand sind", erklärt die Spezialistin. Die Pew Oceans Commission ist zum Schluss gekommen, dass die Meere und die darin lebenden Tiere schwerwiegend bedroht sind.

      Besonders betroffen sind die Fischer im US-Bundesstaat Oregon. Die Zahl der Schnapper, insbesondere der Bocaccio-Rockfish (Sebastes paucispinus)(Foto), ist auf nur noch drei Prozent der einstigen Bestände zurückgegangen. Die lokale Regierung hat 92 der 209 kommerziellen Fischereischiffen die Lizenz entzogen. Diese Regelung ist in dieser Woche in Kraft getreten. Zusätzlich dazu sind seit diesem Jahr fast 13.000 Quadratkilometer im Pazifik für die kommerzielle Fischerei zum Sperrgebiet erklärt worden. 1995 waren vor der Küste Neuenglands fast 10.000 Quadratkilometer Ozean zur Schutzzone erklärt worden, nachdem die Kabeljau-Fischerei fast zum Stillstand gekommen war. Nach Angaben der Forscher ist die Einrichtung der Schutzzonen alleine nicht ausreichend. Sie fordern echte marine Nationalparks, die von niemandem befischt werden dürften. "Wir brauchen eine neue Ozean-Ethik", meint Lubchenko. Diese könne aber nur per Gesetz wirklich durchgezogen werden.
      (Ende)

      Neuste Nachrichtenpressetext_de - Nachrichtenagentur und Presseverteiler.htm
      Avatar
      schrieb am 18.12.03 22:57:12
      Beitrag Nr. 158 ()
      Eine gute Nachricht


      Sieg der Vernunft schützt Naturparadies

      WWF beglückwünscht Norwegen zu der Entscheidung, kein Öl vor den Lofoten zu fördern

      Die Umweltorganisation WWF begrüßt die Entscheidung der norwegische Regierung, nun doch auf Ölförderpläne im wertvollen und fragilen Naturparadies der Lofoten zu verzichten. „Es ist ein historischer Schritt, die faszinierende und variationsreiche Natur der Inselwelt am Polarkreis über die wirtschaftlichen Interessen der traditionell einflussreichen norwegischen Ölindustrie zu stellen. Damit fällt für die weltgrößten Heringsbestände, für Schwertwale und seltene Seevögel heute quasi Weihnachten und Ostern auf einen Tag“, sagt Stephan Lutter, WWF-Experte für internationalen Meeresschutz.

      Die Entscheidung der norwegischen Regierung bedeutet eine Kehrtwende um hundertachtzig Grad, nachdem sie Ölfirmen wie Shell, Norsk Hydro und Statoil bereits in Aussicht gestellt hatte, rund um die Lofoten Öl fördern zu dürfen. Die Absage ist auch deshalb ein entscheidendes Prioritätsbekenntnis pro Natur, weil nach Aussage dieser Firmen Öl im Wert von rund einer Milliarde US-Dollar unter dem Meeresboden ruht.

      Druck von Seiten des WWF, durch Fischer und Touristenverbände sowie durch weite Teile der norwegischen Bevölkerung haben während der letzten beiden Monate dazu beigetragen, die Regierung zu einem „Nein“ umzustimmen: Mindestens bis 2005 wird an den Lofoten kein Öl gefördert. Der WWF geht davon aus, dass die Regierung im Jahr 2005 dieses Verbot im Rahmen ihres Barentssee-Managementplanes entfristen und die Lofoten unter umfassenden, langfristigen Schutz stellen wird.

      Die Lofoten beheimaten unter anderem einige der größten Seevogelkolonien Europas, wie Kormorane und Papageientaucher, außerdem große Bestände des weltweit bereits bedrohlich überfischten Kabeljaus und das weltgrößte intakte Kaltwasserkorallenriff, das erst voriges Jahr entdeckte Röstriff. Die Barentssee gehört damit zu den letzten großen, sauberen und relativ unbelasteten Ökosystemen Europas.
      Neuste NachrichtenSieg der Vernunft schützt Naturparadies - WWF-Deutschland.htm
      Avatar
      schrieb am 19.12.03 22:59:26
      Beitrag Nr. 159 ()
      Forscher befürchten Kälteeinbruch in Europa

      Die Ozeane am Äquator werden seit 40 Jahren immer salziger, während der Salzgehalt am Nord- und Südpol dramatisch abnimmt. Forscher befürchten verheerende Auswirkungen auf die Meeresströmungen und das Weltklima

      Zwischen Ozeanen und Atmosphäre findet ein ständiger Austausch statt: Das Meerwasser verdunstet in den warmen, tropischen Gebieten am Äquator und lässt das Salz im Ozean zurück. Der Wasserdampf wird durch Luftströmungen in Richtung der Pole transportiert, wo er durch Abkühlung der Luft kondensiert und als Schnee oder Regen in die Ozeane zurückkehrt. Das frische Wasser gelangt durch Meeresströmungen wieder zurück zum Äquator, wo der Kreislauf erneut beginnt.
      Dieser Zyklus scheint sich nun zu verändern. Wissenschaftler aus den USA, England und Kanada werteten Proben des Atlantischen Ozeans von Grönland bis zur Südspitze Südafrikas aus den vergangenen 40 Jahren aus und fanden eine dramatische Zunahme des Salzgehaltes in den tropischen Gebieten und gleichzeitig eine Abnahme in weiter südlich oder nördlich entnommenen Proben. Seit den neunziger Jahren habe die Entwicklung zudem an Fahrt gewonnen.

      Golfstrom könnte versiegen

      Wie Ruth Curry, Bob Dickson und Igor Yashayaev in der Fachzeitschrift "Nature" (Bd. 426, S. 826) schreiben, ist das Phänomen auf die Klimaerwärmung während der vergangenen Jahrzehnte zurückzuführen: Die höheren Temperaturen verursachten eine stärkere Verdunstung in den tropischen Ozeanen, wodurch sich dort das Salz anreicherte.


      Gleichzeitig stieg die Niederschlagsmenge in der Nähe der Pole. Das Süßwasser verdünnte das Meerwasser und senkte so den Salzgehalt. Der Rückfluss des Wassers aus dem Norden oder Süden zum Äquator blieb jedoch konstant, so dass die Verluste nicht mehr ausgeglichen werden konnten.

      Ein solcher beschleunigter Kreislauf aus Verdunstung und Niederschlag kann nach Ansicht der Forscher verheerende Auswirkungen auf das gesamte Weltklima haben. So sei beispielsweise der so genannte Tiefenwasserstrom ("Ocean Conveyor") im Nordatlantik, bei dem salzhaltiges kaltes Wasser von hoher Dichte von der Oberfläche nach unten sinkt und so einen zirkulierenden Meeresstrom antreibt, gefährdet, wenn der Salzgehalt zu stark absinke. Da durch diesen Strom jedoch der Weg des weit nach Norden reichenden warmen Golfstroms mitbestimmt wird, würde ein Stillstand des Tiefenwasserstroms Kälte und Trockenheit für große Teile der Nordhalbkugel bedeuten.

      Auch die weltweiten Niederschlagsmuster könnten sich nach Meinung der Wissenschaftler verändern - mit deutlichen Auswirkungen auf Verteilung, Regelmäßigkeit und Heftigkeit von Trockenheiten, Fluten und Stürmen. Zudem heize die größere Menge des Treibhausgases Wasserdampf die globale Erwärmung weiter an.


      Neuste NachrichtenSalzige Meere Forscher befürchten Kälteeinbruch in Europa - Wissenschaft - SPIEGEL ONLINE.htm
      Avatar
      schrieb am 28.12.03 19:50:26
      Beitrag Nr. 160 ()
      Wieder eine gute Nachricht.

      Die Nachricht kam per Fax. Der Lebensmittelkonzern Metro-Group hat Greenpeace gegenüber am Donnerstag versichert, "sämtlichen rechtlichen Anforderungen in Sachen Gentechnik bei Lebensmitteln in vollem Umfang" zu genügen - und die Greenpeace-Standards für die "Grüne Liste" zu erfüllen. Mit anderen Worten: Metro ist gentechnikfrei!

      "Wir freuen uns, dass Metro sich nunmehr zum Prinzip `Gentechnikfreiheit in Lebensmitteln` als prioritäres Verbraucherinteresse bekennt und entsprechend handelt", erklärt Andreas Bernstorff, Gentechnik-Experte bei Greenpeace. Andere Unternehmen wie Nestlé, Lidl und Unilever hatten Greenpeace bereits zuvor versichert, auf Gentechnik zu verzichten. Wie der Verband der Chemischen Industrie e.V. richtig bemerkt, erklären sich immer mehr Unternehmen bereit, auf Gentechnik zu verzichten.

      Metro vertreibt Lebensmittel in Deutschland in folgenden Lebensmittelmärkten: real, Extra, Kaufhof und Metro Cash & Carry. Alle Eigenmarken seien bislang ohne Verwendung von gentechnisch veränderten Organismen hergestellt worden, schrieb der Konzern in seinem Fax an Greenpeace. Auch nach den neuen EU-Verordnungen zur Grünen Gentechnik müssten die Metro-Eigenmarken nicht gekennzeichnet werden - weil sie auch zukünftig gentechnikfrei blieben. (mod)

      http://www.greenpeace.org/deutschland/
      Avatar
      schrieb am 03.03.04 23:35:14
      Beitrag Nr. 161 ()
      Entscheidung über GV-Maissorte NK603 verschoben

      19. Februar 2004, 14h 38


      Am 18. Februar wurde im zuständigen EU-Ausschuss über eine Importgenehmigung der gentechnisch veränderte Maissorte NK603 zur Verwendung als Tierfutter abgestimmt. Die erforderliche qualifizierte Mehrheit wurde jedoch nicht erreicht. Die Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 sieht die Bedenken der Gentech-Kritiker durch das Abstimmungsergebnis bestätigt. „Die Bedenken gegen den Genmais NK603 haben überwogen. Das Moratorium wankt zwar gewaltig, aber noch hält es“, so Werner Müller, Gentechnik-Experte von GLOBAL 2000.

      Die Abstimmung fiel denkbar knapp aus. Österreich, Italien, Luxemburg, Griechenland, Dänemark stimmten gegen die Zulassung. Das Zünglein an der Waage war Deutschland. Bis zur letzten Sekunde herrschte Unklarheit über das Abstimmungsverhalten. Durch die Stimmenthaltung konnte eine qualifizierte Mehrheit für die Zulassung gerade noch abgewendet werden.

      Das Abstimmungsergebnis steht im Widerspruch zur Entscheidung der Europäischen Agentur für Lebensmittelsicherheit (EFSA). Diese hat die wissenschaftliche Bewertung bereits abgeschlossen und sieht keine Sicherheitsbedenken hinsichtlich des geplanten Einsatzes. „Die Risikoabschätzung durch die EFSA ist grob fahrlässig und entspricht noch nicht einmal den Vorgaben der EU-Verordnungen“, kritisiert Müller den Bescheid der EFSA. In der EU-Verordnung 178/2002 ist festgelegt, dass für die Risikobewertung Langzeiteffekte berücksichtigt werden müssen. Der österreichischen Forderungen nach chronischen Toxizitäts-Tests wurde nicht nachgekommen. „Die EFSA ignoriert jegliche wissenschaftliche Bedenken. Sie schließt Gefahren aus, ohne notwendige Untersuchungen einzufordern. Wie die drei Affen will EFSA von Risiken nichts hören, nichts sehen und erst recht nichts sagen“, so Müller.

      Die Chancen für ein Verbot des Gentech-Mais NK603 stehen trotzdem schlecht. Jetzt ist der Ministerrat gefordert. Falls dieser, wie zu erwarten, zu keiner qualifizierten Mehrheit findet, liegt der Ball wieder bei der Kommission. Diese hat am 28. Jänner klar gemacht, dass sie auch ohne Entscheidung des EU-Ministerrats auf Basis der positiven Gutachten der EFSA die Genmaissorten zulassen wird. „Gesundheitsministerin Rauch-Kallat muss deshalb alle Hebel in Bewegung setzten um den Ministerrat zu einem klaren Nein gegen den Gentech-Mais zu bewegen“, so Müller abschließend.

      Info:
      >> Pressemitteilung der EFSA zur Sicherheitsbewertung von NK603-Mais (pdf-Datei, 127 KB)

      http://www.genfood.at/Argumente/Pro%20und%20Contra/712/index…


      Servus
      der
      Regierungswechsel
      Avatar
      schrieb am 04.03.04 15:05:18
      Beitrag Nr. 162 ()
      Die stillschweigende Duldung des Sprayer-Unwesens (dem Zürcher Sprayer Naegeli wurde in Hessen Mitte der 70er Jahre sogar eine Kunstprofessur angetragen!), der Vorrang des Datenschutzes vor der Verfolgung von Kriminellen (der linksliberale Innenminister Baum schränkte die Personenrasterfahndung ein, FAZ vom 8. 3. 01) oder der Feminismus mit dem man die Familie - und dazu gehören neben der Frau auch der Mann als Bezugsperson für das Kind - zerstört hat. Als weitere Beispiele seien die unerträgliche Sprachverbiegung durch die „Political Correctness“, die „Neue Rechtschreibung“, die Täter-gleich-Opfer-Theorie des modernen „Strafrechts“ und die Ehefähigkeit Homosexueller genannt. Im Ergebnis herrscht heute im Lande ein schrill-schrulliger, hedonistischer Lebensstil, der in seiner Penetranz nur noch von der Volkspädagogik übertroffen wird, mit der man den Wähler glauben macht, die „Mitte“ sei „links“. Selbst Frau Merkel „wird nicht müde, ständig darauf hinzuweisen, daß die CDU gewiß keine konservative Partei sei“ (FAZ vom 8. 3. 01). Herbert Marcuse wurde einmal gefragt, was von der 68er Bewegung geblieben ist und antwortete: Frau Süssmuth. Klarer kann man es nicht ausdrücken.
      Es gibt zwar keine monokausalen Erklärungen und erst recht keine Verschwörung, aber ohne die hysteriebelegten Begriffe wie DDT, Waldsterben, Wegwerfgesellschaft, Autowahn, Tschernobyl, Dioxin, Ozonloch, „Brent Spar“ und Klimakatastrophe wäre der Durchmarsch der 68er-Bewegung an die Schalthebel der Macht und die Wandlung der Politik zur heutigen absurden rot-grün-schwarzen Dadaismus-Veranstaltung undenkbar. Nichts belegt mehr den infizierenden Charakter der grünen Bewegung, wie die Wandlung der CDU unter Helmut Kohl zu einer Ökopartei. Unter dem Motto: „Schöpfung bewahren“, hat sich die CDU von einer Wirtschaftspartei mit dem Slogan „Wohlstand für Alle“ zu einer Lebensstandardsenkungs- und Antiindustriepartei gewandelt.
      Auch die FAZ ist in den letzten Wochen zu einer Ökokatastrophenpostille verkommen. Wer hat hier eigentlich die Weichen gestellt? Natürlich ist der Schutz unserer Umwelt richtig, aber ist das alles wahr, was man uns in den letzten Jahren in volkspädagogischer Absicht eingebläut hat? Am 28. 3. 01 berichten Sie beispielsweise über den „Ölprinz von Texas und der Krebskorridor nebenan“. Demnach ist die Industrie ganz erheblich an Krebserkrankungen beteiligt und dem US-Präsidenten Bush kümmert das nicht. Hierzu ist anzumerken: Erstens sind die Emissionen seit 1970 um mehr als 95 % reduziert worden, so daß längst das Gesetz vom Grenznutzen greift. Zweitens ist nach der einschlägigen US-Statistik die Chemikalienproduktion seit 1920 um den Faktor 35 gestiegen, während die Krebsrate im gesamten Zeitraum konstant bei 150 pro 100.000 Personen geblieben ist. 4 % der Erkrankungen haben etwas mit einer beruflich bedingten Hochdosisexposition zu tun. Mit anderen Worten: Es gibt keinen Zusammenhang zwischen Krebserkrankungen bei der Allgemeinbevölkerung und der Nutzung von Chemieprodukten wie Pflanzenschutzmittel. Auch sollte man einmal der Bevölkerung sagen, daß Umweltgrenzwerte 1/1000 der Dosis entsprechen, bei der der empfindlichste Organismus gerade noch keine Reaktion zeigt (NOEL-Wert). Mit anderen Worten, wenn der Grenzwert eines Schadstoffes um das zehnfache überschritten worden ist, beträgt der Sicherheitsfaktor immer noch 100.
      Die Art, wie Sie auf den US-Präsident George W. Bush eingedroschen haben, erinnert eher an die Diktion der TAZ denn an die der FAZ. Ähnlich wird mit Bush am 2. 4. 01 unter der Überschrift „Umweltschmutz“ umgesprungen, weil er sich zu recht weigert, das Lebensstandardsenkungs-Protokoll von Kyoto ratifizieren zu lassen. Natürlich ist es unsinnig, wenn Amerikaner gewohnheitsmäßig ihren Wagen mit laufendem Motor und eingeschalteter Klimaanlage stundenlang vorm Haus stehen lassen, aber eine Öko-Oberlehrerpolitik, wie sie sich seit Helmut Kohl unter dem Eindruck der „grünen Bewegung“ in Deutschland etabliert hat, ist den US-Amerikanern nicht zu wünschen. Letztendlich bewirkte der Ökoaktionismus, daß es zwischenzeitlich zwei große sozialdemokratisch-sozialistische Parteien hierzulande gibt, wobei die eine den Namen CDU trägt. Deshalb ist es absehbar, wann die CDU mit den Grünen zusammengeht. Im Gegenzug wird die SPD mit der FDP anbandeln, die mir gegenwärtig noch als letzter Hort des gesunden Menschenverstands erscheint – auch wenn sie viel sozialliberalen Unsinn der siebziger Jahre mitzuverantworten hat. Vielleicht koaliert die SPD auch nach Schröder unter Lafontaine mit der PDS mit Umbau des Staates zu einer „DDR-Light-Version“.
      Faszinierend sind die Bemühungen der beiden deutschen sozialdemokratischen Parteien um Wählerstimmen. Die eine verspricht, wir senken euren Lebensstandard und haben mittels Ökosteuer damit begonnen. Die andere versichert, wir senken euren Lebensstandard noch viel wirkungsvoller, denn letztlich geht es um den „Erhalt der Schöpfung“. Deshalb haben wir noch tollere Angebote in petto. Wen will man eigentlich mit solch leckeren Versprechungen an die Wahlurnen locken? Man stelle sich einmal vor, Gewerkschaften erklärten, wir haben in Kyoto ein Abkommen getroffen, wonach wir künftig von den Arbeitgebern verlangen, die Löhne jedes Jahr um 2,5 % zu senken. Die könnten sich vor Mitgliedern kaum retten!
      Hat man sich jemals überlegt, welche verheerenden politischen Entwicklungen uns erspart geblieben wären, wenn statt der herrschenden Hysterie ein Umweltschutz mit Maß und Ziel zum kategorischen Ökoimperativ geworden wäre, aber nicht das innen-, rechts- und gesellschaftspolitische Handeln der „Grünen“? Zur Erinnerung: Ohne „Waldsterben“, „Ozonloch“ und „Klimakatastrophe“ gäbe es heutzutage keine Schwulenhochzeit und auch kein Neusprech namens „Political Correctness“! Deshalb wird es höchste Zeit in der Umweltdiskussion zu fragen: Was ist, wenn das alles nicht wahr ist oder zumindest maßlos
      alle Soziologie & Psychologie Studenten, bitte nicht mitlesen, es folgen Einblicke in die tiefsten Winkel unseres Ich`s
      Versetzt euch mal in folgende Situation:
      Ihr freut euch seit einer Woche auf den Sonntag, das Wetter soll gut werden, 10 ° C, Schnee ist weg, kein Regen und ihr habt eine gute
      Kondition euch die letzten Wochen aufgebaut. Ihr steht mitten im Training zu einem Marathonlauf oder länger und wollt diesen Sonntag nun endlich einen LDL sprich Lauf 30km angehen.
      Cut, Sonntag früh 06.30 Uhr
      Draußen ist es stockdunkel, der Wind pfeift orkanartig durch die Fensterritzen, Regentropfen klatschen auf das Fensterblech...
      Ihr selber fühlt euch trotz ausreichend Schlaf und kleiner Stärkung
      zum Frühstück auch nicht wirklich fit.
      Wie bringt ihr euch dazu, euch anzuziehen, rauszugehen und mehr als 30km zu laufen, obwohl ihr wißt, daß das ein Sch.. Lauf wird, nach einer 1/2 Stunden werdet ihr durchnäßt sein, der Wind wird natürlich immer nur von vorn blasen und ach überhaupt...
      1.Methode: Um erst mal loszukommen
      Noch gar nicht an den Lauf denken, erst mal anziehen und vielleicht den Müll rausbringen, immer nach der Methode, aufhören kann ich nicht, bevor ich nicht angefangen habe.
      2.Methode: Die ersten Kilometer
      Ok, versuchen wir es mal mit einer kleinen Runde, bei dem Wetter ist es ja schon toll, überhaupt gerannt zu sein.
      Das zieht sich so bis km 5/10, je nach Leistungsstärke, lustig wirds erst, wenn die ersten Zweifel kommen
      3.Methode: Große Strecke klein gemacht
      Strecke in gleichgroße Teile aufteilen und nach Absolvierung jedes Abschnitts belohnen, mit Wasser, Essen etc. Beim Laufen immer an das Teilziel denken
      4.Methode: Ablenkungen durch die Umgebung
      Beim Laufen vielfältige Eindrücke aus Umgebung, Straße, Natur, Straßenverkehr sammeln und so ablenken, Geräusche, Gerüche aufnehmen und gedanklich verarbeiten
      5.Methode: Ablenkungen durch Gedankengänge
      Diesen Thread habe ich gedanklich beim Laufen durchgespielt, Gedankengänge, die ich oft durchspiele:
      - mathematische Aufgaben
      - Aufsagen von Telefonnummern
      - ich mache mich selbständig, aber womit
      - ich oder nahe Verwandte werden schwer krank oder sterben
      (ja auch Gedanken über den Tod, über den Sinn des Lebens gehen mir öfter durch den Kopf)
      - was mache ich, wenn ich arbeitslos werde
      6.Methode: Gedankliche Extremsituationen schaffen
      Ich bin ein geflohener Sträfling, der von einer Horde schießwütiger Menschen mit Hunden verfolgt wird...
      Ich wohne allein in einem Haus mitten im Wald, mein Kind ist schwer krank und ich renne in Todesangst um sein Leben...
      7. Methode: Selbstverachtung, Wut
      Ich beschimpfe mich selbst, nenne mich gedanklich ein Weichei, Versager, Looser... So schaffts du nie den Marathon, Ultra etc.
      8. Methode: Eigenlob
      Zurückdenken an bereits geschaffte Läufe, du bist stark, du schaffst das
      9.Methode: Laufen, wie ein Automat
      Klappt leider nicht allzu oft, an gar nichts denken, wie in Trance dahin schweben und irgendwann feststellen, daß man sich an Teile des Laufens nicht mehr erinnern kann..
      10.Methode: Die finale Belohnung
      Gedanklich ausmalen, was man sich gönnt, sollte man im Ziel ankommen
      11.Methode: Bestrafung
      Eine Woche Schokoladenverbot, einen Trainingstag mehr pro Woche, der Strafen gibt es viele
      Ich könnte noch weiter machen, aber vielleicht habt ihr auch gute Methoden, wie man in scheinbar komplizierten Laufsituationen durch
      Willenskraft oder Ablenkung doch noch ans gewünschte Ziel kommt.
      Diese Methoden klappen natürlich nur, wenn man den Kopf frei hat beim Laufen, also in der Regel bei längeren, langsamen Läufen, kann mir nicht vorstellen, daß man bei einem Sprint noch Matheaufgaben lösen kann.
      Und an alle Möchtegern-Psychologen, lauft erst mal einen Marathon oder mehr, dann wißt ihr, was einem beim Laufen so alles durch den Kopf geht.
      Gruß,
      Holger, der sich Gedanken macht, wie er mental einen 100km Lauf durchstehen kann...
      Dieser Beitrag wurde von Holger am 01.02.2004 editiert.
      Dieser Beitrag wurde von Holger am 01.02.2004 editiert.
      Die stillschweigende Duldung des Sprayer-Unwesens (dem Zürcher Sprayer Naegeli wurde in Hessen Mitte der 70er Jahre sogar eine Kunstprofessur angetragen!), der Vorrang des Datenschutzes vor der Verfolgung von Kriminellen (der linksliberale Innenminister Baum schränkte die Personenrasterfahndung ein, FAZ vom 8. 3. 01) oder der Feminismus mit dem man die Familie - und dazu gehören neben der Frau auch der Mann als Bezugsperson für das Kind - zerstört hat. Als weitere Beispiele seien die unerträgliche Sprachverbiegung durch die „Political Correctness“, die „Neue Rechtschreibung“, die Täter-gleich-Opfer-Theorie des modernen „Strafrechts“ und die Ehefähigkeit Homosexueller genannt. Im Ergebnis herrscht heute im Lande ein schrill-schrulliger, hedonistischer Lebensstil, der in seiner Penetranz nur noch von der Volkspädagogik übertroffen wird, mit der man den Wähler glauben macht, die „Mitte“ sei „links“. Selbst Frau Merkel „wird nicht müde, ständig darauf hinzuweisen, daß die CDU gewiß keine konservative Partei sei“ (FAZ vom 8. 3. 01). Herbert Marcuse wurde einmal gefragt, was von der 68er Bewegung geblieben ist und antwortete: Frau Süssmuth. Klarer kann man es nicht ausdrücken.
      Es gibt zwar keine monokausalen Erklärungen und erst recht keine Verschwörung, aber ohne die hysteriebelegten Begriffe wie DDT, Waldsterben, Wegwerfgesellschaft, Autowahn, Tschernobyl, Dioxin, Ozonloch, „Brent Spar“ und Klimakatastrophe wäre der Durchmarsch der 68er-Bewegung an die Schalthebel der Macht und die Wandlung der Politik zur heutigen absurden rot-grün-schwarzen Dadaismus-Veranstaltung undenkbar. Nichts belegt mehr den infizierenden Charakter der grünen Bewegung, wie die Wandlung der CDU unter Helmut Kohl zu einer Ökopartei. Unter dem Motto: „Schöpfung bewahren“, hat sich die CDU von einer Wirtschaftspartei mit dem Slogan „Wohlstand für Alle“ zu einer Lebensstandardsenkungs- und Antiindustriepartei gewandelt.
      Auch die FAZ ist in den letzten Wochen zu einer Ökokatastrophenpostille verkommen. Wer hat hier eigentlich die Weichen gestellt? Natürlich ist der Schutz unserer Umwelt richtig, aber ist das alles wahr, was man uns in den letzten Jahren in volkspädagogischer Absicht eingebläut hat? Am 28. 3. 01 berichten Sie beispielsweise über den „Ölprinz von Texas und der Krebskorridor nebenan“. Demnach ist die Industrie ganz erheblich an Krebserkrankungen beteiligt und dem US-Präsidenten Bush kümmert das nicht. Hierzu ist anzumerken: Erstens sind die Emissionen seit 1970 um mehr als 95 % reduziert worden, so daß längst das Gesetz vom Grenznutzen greift. Zweitens ist nach der einschlägigen US-Statistik die Chemikalienproduktion seit 1920 um den Faktor 35 gestiegen, während die Krebsrate im gesamten Zeitraum konstant bei 150 pro 100.000 Personen geblieben ist. 4 % der Erkrankungen haben etwas mit einer beruflich bedingten Hochdosisexposition zu tun. Mit anderen Worten: Es gibt keinen Zusammenhang zwischen Krebserkrankungen bei der Allgemeinbevölkerung und der Nutzung von Chemieprodukten wie Pflanzenschutzmittel. Auch sollte man einmal der Bevölkerung sagen, daß Umweltgrenzwerte 1/1000 der Dosis entsprechen, bei der der empfindlichste Organismus gerade noch keine Reaktion zeigt (NOEL-Wert). Mit anderen Worten, wenn der Grenzwert eines Schadstoffes um das zehnfache überschritten worden ist, beträgt der Sicherheitsfaktor immer noch 100.
      Die Art, wie Sie auf den US-Präsident George W. Bush eingedroschen haben, erinnert eher an die Diktion der TAZ denn an die der FAZ. Ähnlich wird mit Bush am 2. 4. 01 unter der Überschrift „Umweltschmutz“ umgesprungen, weil er sich zu recht weigert, das Lebensstandardsenkungs-Protokoll von Kyoto ratifizieren zu lassen. Natürlich ist es unsinnig, wenn Amerikaner gewohnheitsmäßig ihren Wagen mit laufendem Motor und eingeschalteter Klimaanlage stundenlang vorm Haus stehen lassen, aber eine Öko-Oberlehrerpolitik, wie sie sich seit Helmut Kohl unter dem Eindruck der „grünen Bewegung“ in Deutschland etabliert hat, ist den US-Amerikanern nicht zu wünschen. Letztendlich bewirkte der Ökoaktionismus, daß es zwischenzeitlich zwei große sozialdemokratisch-sozialistische Parteien hierzulande gibt, wobei die eine den Namen CDU trägt. Deshalb ist es absehbar, wann die CDU mit den Grünen zusammengeht. Im Gegenzug wird die SPD mit der FDP anbandeln, die mir gegenwärtig noch als letzter Hort des gesunden Menschenverstands erscheint – auch wenn sie viel sozialliberalen Unsinn der siebziger Jahre mitzuverantworten hat. Vielleicht koaliert die SPD auch nach Schröder unter Lafontaine mit der PDS mit Umbau des Staates zu einer „DDR-Light-Version“.
      Faszinierend sind die Bemühungen der beiden deutschen sozialdemokratischen Parteien um Wählerstimmen. Die eine verspricht, wir senken euren Lebensstandard und haben mittels Ökosteuer damit begonnen. Die andere versichert, wir senken euren Lebensstandard noch viel wirkungsvoller, denn letztlich geht es um den „Erhalt der Schöpfung“. Deshalb haben wir noch tollere Angebote in petto. Wen will man eigentlich mit solch leckeren Versprechungen an die Wahlurnen locken? Man stelle sich einmal vor, Gewerkschaften erklärten, wir haben in Kyoto ein Abkommen getroffen, wonach wir künftig von den Arbeitgebern verlangen, die Löhne jedes Jahr um 2,5 % zu senken. Die könnten sich vor Mitgliedern kaum retten!
      Hat man sich jemals überlegt, welche verheerenden politischen Entwicklungen uns erspart geblieben wären, wenn statt der herrschenden Hysterie ein Umweltschutz mit Maß und Ziel zum kategorischen Ökoimperativ geworden wäre, aber nicht das innen-, rechts- und gesellschaftspolitische Handeln der „Grünen“? Zur Erinnerung: Ohne „Waldsterben“, „Ozonloch“ und „Klimakatastrophe“ gäbe es heutzutage keine Schwulenhochzeit und auch kein Neusprech namens „Political Correctness“! Deshalb wird es höchste Zeit in der Umweltdiskussion zu fragen: Was ist, wenn das alles nicht wahr ist oder zumindest maßlos .
      Avatar
      schrieb am 04.03.04 21:49:21
      Beitrag Nr. 163 ()
      Preiskiller-Antennen?

      Geplante oder bereits realisierte Mobilfunk-Antennen können zur Folge haben, dass Wohneigentümer eine Wertverminderung bis zu 20 Prozent in Kauf nehmen müssen.

      Auch wenn sich die «Fachleute» über die Auswirkung auf die Gesundheit noch streiten, ist die Wertminderung von Liegenschaften eine Realität, die nachweisbar ist. Über die Wertverluste für Immobilien hat David Strohm im Magazin «K-Geld», Nr. 1/2004 Interessantes recherchiert.

      Leitartikel in den Wiler-Nachrichten vom 26.2.04
      Wiedergabe mit Genehmigung der Redaktion in Wil SG

      Autor Hermann Ruegg

      In der Schweiz gibt es bis heute mehr als 7000 Mobilfunkantennen und die Zahl ist immer noch steigend, dies vor allem auch auf Grund des Ausbaus auf den UMTS-Standard. Zwei Drittel der Anlagen befinden sich in Siedlungsgebieten und sorgen hier für Hektik, Unmut und Stress.

      Die Geister die man rief

      Es gibt in Bezug auf den Umweltschutz die Aussage: «Alle wollen zurück zur Natur, nur die wenigsten zu Fuss». Im Zusammenhang mit der Mobiltelefonie könnte man dies folgendermassen adaptieren: «Alle wollen ihre SMS verschicken, alle wollen ein Handy am Ohr, nur niemand will eine Antenne vor dem Haus.» So einfach und banal ist aber die ganze Geschichte wohl nicht. Mit der ganzen Handymanie wurde ganz klar von Seiten der Wirtschaft ein Bedürfnis geschaffen und lanciert, das in der heute überbordenden Form mit Sicherheit in keiner Art und Weise lebensnotwendig ist, auch wenn unbestritten ein Handy zur rechten Zeit angewendet, sicher schon viele Leben gerettet hat. Das Marketing hat toll funktioniert und Mann und Frau wurde erfolgreich suggeriert, dass man ohne Handy und ohne SMS gar nicht mehr dazu gehört. Genau diese Anbieter müssen nun aber auch das Netz sicherstellen, um der «handymobilen» Flut auch gerecht zu werden.

      Gelehrte und Betroffene

      Nach wie vor streiten sich die «Gelehrten» und Fachleute über die negativen Einflüsse von Mobilfunkantennen. Fakt ist, dass die Häufung dieser zunimmt. Fakt ist, dass nachgewiesenermassen im Umfeld von bereits stehenden Antennen gesundheitliche Einbussen für Mensch und Tier bestehen können. Fakt ist, dass zum Beispiel in Spanien kürzlich 2000(!) Mobilfunkantennen in Wohngebieten abgebrochen werden mussten, weil negative Einflüsse nachgewiesen wurden. Fakt ist auch, dass im Januar 2004 das Verwaltungsgericht des Kantons Bern die Beschwerden einer Antennenbetreiberin abgewiesen hat mit Begründung, die geplante Anlage füge sich am geplanten Standort nicht ins Orts- und Landschaftsbild ein. Damit wurde ein richtungweisender Entscheid gefällt.

      Geld für Standorte

      Die Netzbetreiber zahlen zum Teil ganz schöne Summen Geld, wenn Hausbesitzer ihr Dach oder ihr Grundstück zur Verfügung stellen. In städtischen Agglomerationen kann dies weit über 10 000 Franken jährlich betragen. Experten gehen davon aus, dass in der Folge aber nicht nur der Wert der Standortliegenschaft, sondern auch die Immobilien in der Umgebung einer Antennenanlage um fünf bis zwanzig Prozent weniger wert sind.

      Vorzeichen sind schlecht

      In Deutschland ist man bereits so weit, dass man an guten Wohnlagen bis zu 50 Prozent Einbusse hat und nun bei den Mobilfunkbetreibern Sammelklagen auf Schadenersatz und Wertminderung eingereicht hat. Makler sprechen sogar davon, dass Objekte in speziellen Fällen gar unverkäuflich geworden seien. Diese Erfahrung machte auch ein Ostschweizer Immobilientreuhänder. Wegen einer Mobilfunkantenne in der Nachbarschaft wollten einige Besitzer ihre Einfamilienhäuser verkaufen - vergeblich. Wie David Strohm im «K-Geld» schreibt, warnt Donato Scognamiglio, Geschäftsführer der Liegenschaften-Bewertungsfirma Iazi: «Gewisse Makler sprechen davon, dass Gebäude in speziellen Fällen unverkäuflich werden, weil sie zu nahe bei einer Antenne stehen.»

      Einsprachen

      In Genf erhielten Mieter einer Liegenschaft mit Mobilfunkantenne auf dem Dach eine Mietzinsreduktion von 30 Prozent zugebilligt. Dieses Urteil ist zwar noch nicht rechtskräftig, hätte aber Signalwirkung und eine klare Minderung des Ertragswerts für die Liegenschaft zur Folge. Der Sekretär des Schweizerischen Immobilienschätzer-Verbandes, Heinz Lanz, rät Hauseigentümern zu Einsprachen, wenn in der Distanz von unter 300 Metern zur eigenen Liegenschaft eine Antenne geplant ist. Chancen zur Ablehnung haben Antennenanlagen aber meistens nur, wenn sie nicht dem Zonenplan oder dem Baurecht entsprechen. Der Bundesrat hat letztes Jahr festgehalten, dass ohne objektive Schädigung keine Rechtswidrigkeit gegeben sei. Allerdings muss man künftig wohl dringend auch die materiellen Einbussen in die Beurteilung von Bewilligungen mit einbeziehen. Es kann ja nicht sein, dass attraktive und familienfreundliche Wohnlagen in Quartieren und Gemeinden unter der übertriebenen Handy-Mobilität und der Profitgier von einzelnen Betreibern leiden.

      Und in Wil?

      Nebst der konjunkturbedingten Wertverminderung von Liegenschaften grundsätzlich kommt mit Sicherheit der Standort oder schon die Planung einer Antenne erschwerend dazu. Auch wenn bis heute in Wil noch keine konkreten Beispiele vorliegen, ist die Antennenfrage bei möglichen Kaufinteressen immer vorhanden und drückt auf den Preis. Bis heute hat Karl Mosimann, von der Mosimann Immobilien Treuhand AG, Wil, in der Region Wil noch keine konkreten Fälle von Wertverminderungen erlebt. Er räumt allerdings ganz klar ein, dass es zu einem Problem werden kann. «Auch wenn ich bis anhin noch keinen Fall auf meinem Schreibtisch hatte, ist es aber sehr wohl denkbar, dass Liegenschaften infolge von Hochspannungsleitungen und Antennenanlagen Wertminderungen in Kauf nehmen müssen. Das Thema wird unter Fachleuten auch intensiv diskutiert und ist nicht zu unterschätzen», so Mosimann. Wie Ruedi Vettiger von der G&V Immobilientreuhand AG, Wil, sagt, ist es durchaus ein grosses Problem. «Überall wo Starkstrommasten oder Mobilfunkantennen stehen oder geplant sind, sinken sofort die Werte von Immobilien. Es ist in der ganzen Schweiz spürbar ein echtes Problem», sagt Vettiger, der den Immobilienmarkt über die Region hinaus und in der ganzen Schweiz kennt und verfolgt. Mit Skepsis auf die kommenden Immobilienwerte schaut auch Immobilienverwalter Roger Fässler von der Ed. Vetter AG in Lommis: «Zur Zeit gibt es noch keine gravierenden Fälle von Wertverminderungen in der Region Wil. Jedoch ist das Thema Mobilfunkantennen immer ein Faktor in Verkaufsgesprächen. Ich kenne auch selber Fälle, wo Hausbesitzer aus diesem Grund umziehen oder umgezogen sind. Wir haben auch aus diesem Grund gegen die geplante Antennenerweiterung an der St.Gallerstrasse in Wil Einsprache erhoben. Dies zum Schutz von künftigen Mietern und Käufern, aber auch auf Grund der Befürchtung, dass sich die Antennen negativ auf die Immobilienpreise auswirken könnten. Das Problem ist ganz klar vorhanden», meint Fässler, ohne aber auf Panik zu machen.

      Zusammenarbeit?

      Es ist richtig, dass die verschiedenen Netzbetreiber von Seiten des Bundes (BAKOM) verpflichtet sind, in absehbarer Zeit das Netz so auszubauen, dass 98 Prozent der Bevölkerung erreichbar sind. Realisiert werden soll dies, indem unser Land von einem bienenwabenförmigen, engen Raster, sogenannter Funkzellen, überzogen wird, die miteinander verbunden sind. Nebst dem ästhetischen Fragezeichen kommt hinzu, dass die Gegend, egal ob bewohnt oder nicht, mit einem Elektrosmognetz überzogen wird, das immer näher an die Grenzwerte stossen wird. An dieser Stelle ist nun aber die Politik gefordert, um die Netze per Gesetz zusammenzulegen und die einzelnen Betreiber gemeinsam Antennenstandorte nutzen müssten und nicht jeder für sich das Netz abdeckt.

      Es stimmt...

      Es stimmt, dass die Grenzwerte vielerorts noch weit unter den gesetzlichen Vorgaben liegen. Es stimmt, dass unser Natelnetz Löcher aufweist. Es stimmt, dass die Menschheit immer vernetzter und mobiler ist und es teilweise auch sein will. Es stimmt aber auch, dass die Menschheit selten aus Fehlern der Vergangenheit gelernt hat und des Profites willen immer wieder dieselben macht. Funklöcher werden gestopft, um die Löcher in den Kassen der Betreiber zu stopfen. Da ist auch die Wohnqualität der Bevölkerung zweitrangig.

      Übertriebener Ausbau

      Die bei uns projektierten Hochleistungsanlagen werden nebst den bisherigen GSM 900 und 1800MHz Frequenzen auch mit UMTS 2200MHz ausgerüstet. Die schädlichen Auswirkungen von UMTS wurden im Sonntagsblick vom 8. Februar 2004 anhand von neuen Studien aufgezeigt. Die Verbindung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte (FMH) fordert ein Moratorium für UMTS. Die Antennenprojekte in Wil sind teilweise zusätzlich vorgesehen für WLL, das heisst, drahtlose Telefon-Hausanschlüsse, obwohl heute eigentlich jedes Haus mit mindestens einer sicheren Leitung versorgt ist.

      Wiler-Nachrichten, 1998-2004
      Ein Produkt des Verlaghauses Rolf-Peter Zehnder AG.

      Neuste NachrichtenPreiskiller-Antennen.htm
      Avatar
      schrieb am 04.03.04 22:21:12
      Beitrag Nr. 164 ()
      Die frühen Jahre der Gentechnik

      Die erste Veröffentlichung von grundlegenden Verfahren der Gentechnik - diese wird oft auch als "moderne Biotechnologie" bezeichnet - erschien 1973. Sie führte sofort und vor allem unter den Molekularbiologen und Biochemikern zu einer sehr frühen Diskussion der potentiellen Risiken und Chancen dieser neuen Technologie. 1975 beriefen die betroffenen Wissenschaftern die Asilomar Konferenz ein. Damit wurde die Debatte auch in die breite Öffentlichkeit getragen, vor allem in den Gebieten um Boston und San Francisco, wo die Molekularbiologie an den Universitäten bereits verbreitet eingesetzt wurde. Für eine kurze Zeit waren einige regional beschränkte Verbote der neuen Technologie in Kraft, die aber schnell wieder aufgehoben wurden. Seit jenen Tagen hat in der US-amerikanischen Bevölkerung keine grundlegende Diskussion über die Gentechnik mehr stattgefunden.

      Anlässlich der Konferenz von Asilomar wurden Richtlinien für den Umgang mit der Gentechnik erarbeitet und anschliessend vom amerikanischen Gesundheitsministerium (NIH) in Kraft gesetzt. Durch die Erfahrung, dass viele der Risiken kleiner als zunächst angenommenenoder gar inexistent sind, konnten die Sicherheitsbestimmungen Jahr für Jahr gelockert werden. In diesem Zusammenhang muss darauf hingewiesen werden, dass die amerikanischen Richtlinien weitgehend produktorientiert und nicht prozessorientiert waren und es immer noch sind. Dies bedeutet, dass zur Risikobeurteilung die sicht- und messbaren Eigenschaften eines Produktes herangezogen werden, und nicht die zur Anwendung gelangten Herstellungsverfahren. Entsprechend dieser Logik ist es also für die Risikoabschätzung auch unbedeutend, mit welcher Technologie eine genetische Veränderung in einem Organismus erzeugt wurde.

      Die öffentliche Haltung in den USA

      Heute wird in den USA der Einsatz der Gentechnikkaum kritisiert. Der Kinofilm "Jurassic Park" verursachte beispielsweise mit seinen Schreckenszenarien zur Gentechnik keine grössere Aufregung. Es wird geschätzt, dass heutemehr als die Hälfte der verarbeiteten Nahrungsartikel in den amerikanischen Einkaufszentren Produkte von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) enthalten. Wenn auch gewisse Anwendungen der Gentechnik während längerer Zeit kritisiert wurden, unter anderem durch Jeremy Rifkin von der Foundation for Economic Trends oder durch die Union of Concerned Scientists, stiessen diese Stimmen kaum auf ein Echo in den Massenmedien. Hingegen wurde unter anderem von Konsumentenvereinigungen in letzter Zeit vermehrt verlangt, dass GVO Nahrungsmittel entsprechend gekennzeichnet werden. Momentan scheint es allerdings unwahrscheinlich, dass die amerikanische Landwirtschaftsbehörde (USDA) diesen Begehren nachkommen wird.

      Die Zahl der Landwirte, welche für den Anbau gentechnisch verändertes (transgenes) Saatgut kaufen, nimmt in den USA Jahr für Jahr zu. Rund die Hälfte der gesamten Baumwoll-, Sojabohnen- und Maisfläche wird dortmit transgenen Sorten bepflanzt. Unterdessen kommen weitere transgeneKulturen wie beispielsweise Kartoffeln, Raps, Papaya und so weiter auf den Markt.

      Europäische Erhebungen

      In den vergangenen Jahren wurden in Europa im Rahmen des Eurobarometers mehrere Umfragen zur Einstellung der Bevölkerung gegenüber der Gentechnik durchgeführt. Diese in 15 Staaten erhobenen Daten betreffen neben der Gentechnik auch mehrere andere Themen. Die letzten Umfragen datieren von 1996 und zeigen klar, dass einzelne Anwendungen der Gentechnik sehr wohl akzeptiert werden, obwohl die Sachkenntnisse über die Biologie bemerkenswert schlecht sind. Beispielsweise lautete eine der Fragen, ob nur transgene oder sämtliche Tomaten Gene enthalten. Zwei Drittel der Antwortenden wussten die Antwort nicht oder lagen falsch. Die Gentechnik wird als Instrument in der Grundlagenforschung akzeptiert. So auch ihre Anwendung für medizinische Zwecke (Heilmittel, Diagnoseverfahren, Impfstoffe). Das zeigt, dass die Bevölkerung offensichtlich dann der Technologie nicht abgeneigt ist, wenn ein persönlicher Nutzen erwartet wird. Der Xenotransplantation wird hingegen mit grosser Skepsis begegnet: der Grund dafür liegt sehr wahrscheinlich darin, dass diese Technologie noch nicht eingeführt ist und so auch noch niemand davon profitieren konnte. Eine Mehrheit der Leute sagt, dass sie keine GVO Nahrungsmittel konsumieren wollen, gleichzeitig will aber eine noch grössere Mehrheit in dieser Frage selber entscheiden können. GVO Nahrungsmittel sollen also nicht verboten werden.

      Umfragen sind nur ein Mittel, um die Meinung derBevölkerung zu sondieren. Bei Konsumgütern ist eher das Kaufverhalten der Konsumierenden von Interesse. Das einzige Beispiel in Europa liefert dazu der Verkauf von Tomatenkonzentrat in einer britischen Verteilerkette. Zwei Sorten Konzentrat wurden auf demselben Regal in vergleichbaren Verpackungen angeboten. Das GVO Produkt war klar als solches gekennzeichnet und etwas billiger als das traditionelle. Gemäss den Angaben der Ladenkette verkaufte sich das GVO Konzentrat ausgezeichnet, Millionen von Büchsen gingen über die Ladentische. Der Verkauf musste indes eingestellt werden, weil die amerikanische Produzenten den Anbau der GVO Tomaten einstellten, anscheinend wegen der hohen Transportkosten.

      Medienberichte in Europa

      Bezüglich der medizinischen Anwendung der Gentechnik sind die Medienberichte in Europa durchwegs positiv geworden. Das war nicht immer der Fall. Beispielsweise wurde in Deutschland die Produktion von Heilmitteln aus GVO während vieler Jahre mit Skepsis betrachtet. Diese Einstellung hat erst in den letzten 3 Jahren geändert, weitgehend dank einer Initiative des Bundeswissenschaftsministeriums. 250 der insgesamt 1300 europäischenStart-up Firmen befinden sich mittlerweile in Deutschland. Einige Jahre zuvor noch haben hier die politischen Umstände und negativen Medienberichte den Produktionsstart in einer betriebsbereiten Insulinfabrik verzögert und damit beträchtlichen wirtschaftlichen Verlust verursacht.

      In Grossbritannien ist in den vergangenen 12 Monaten eine Flut von Presseartikeln gegen GVO-Nahrungsmittel erschienen, und Begriffe wie "Frankenstein Food" wurden von manch einem Journalisten fleissig verwendet. Diese Berichte haben eine hysterische Stimmung erzeugt, als ob das oberste Ziel eines Saatgutkonzerns die Vernichtung möglichst vieler Menschen sei. Vergessen geht dabei, dass das eigentliche Bestreben der Entwicklung und Vermarktung neuer Produkte gilt, die schlussendlich einen wirtschaftlichen Erfolg darstellen sollen. Viele Freisetzungsexperimente wurden durch Gruppierungen zerstört, mit dem Anspruch, die britische Landschaft im Namen des Volkes zu "dekontaminieren". Eine seriöse Diskussion über Nutzen und Risiken von GVO Pflanzen ist weitgehend aus den Medien verschwunden.

      Warum nimmt die Hysterie gerade in Grossbritannien,der traditionellen "Nation des gesunden Menschenverstandes", überhand? Es gibt dafür mehrere plausible Gründe:

      Die BSE Krise hat der Glaubwürdigkeit der Wissenschaft und Gesundheitsbehörden enorm geschadet.

      Die britischen Massenblättern stehen im harten Konkurrenzkampf untereinander und versuchen, ihre Auflagen mit möglichst sensationellen Schlagzeilen zu erhöhen.

      Prinz Charles und andere Prominenz verbreiten trotz mangelnder Sachkenntnisse Stellungnahmen wie "niemals würde ich GVO Nahrungsmittel essen".
      Es ist aber auch sehr wohl denkbar, dass die jüngst erfolgten mutwilligen Zerstörungen vontransgenen Kulturen durch Greenpeace in Grossbritannien eine ernüchternde Wirkung auf vernunftbegabteMitbürgerinnen und Mitbürger haben wird. Schliesslich konnten auch die Ludditen im frühen 19. Jahrhundert die industrielle Revolution in Grossbritannien nicht aufhalten.

      Die europäische Politik

      In der Europäischen Union stockt die Einführung weiterer transgener Kulturpflanzen, und der Gesetzgebungsprozess entpuppt sich als wirres Durcheinander. Die Revision der Direktive 90/220 betreffend der Freisetzung von gentechnisch veränderten Organismen wurde durch den Umweltministerrat auf Eis gelegt. Prodi, der neue Vorsitzende der EU Kommission, übergab das Gentechnikdossier aber scheinbar an das Gesundheitsdepartement. Bereits vor Monaten wurden der Kommission Bewilligungsgesuche für den kommerziellen Anbau von mehreren transgenen Pflanzensorten eingereicht, eine Entscheidung steht immer noch aus. Vielleicht lindern die jüngsten personellen Veränderungen in der Kommission die Lage etwas. Falls Europa den Import von Landwirtschaftsprodukten aus den USA stark behindert oder gar verhindert, werden sich die wirtschaftlichen Auseinandersetzungen unter den Bedingungen des WTO Abkommens verschärfen.

      Wer profitiert eigentlich von dieser skeptischen Einstellung gegenüber GVO Nahrungsmitteln? In erster Linie jene, die GVO-freie Nahrungsmittel anbieten können, namentlich der Biolandbau und seine Vertriebsketten, sowie einige weitere Lieferanten von GVO-freien Zutaten. Dank ihrem Protest gegen GVO Nahrungsmittel ziehenauch Nichtregierungsorganisationen einen finanziellen Profit aus der Angst der Bevölkerung vor "Genmanipulation".Es ist zweifellos einfacher, die Angst gegenüber neuen Technologien zu schüren, als das Vertrauen in sie aufzubauen, besonders wenn deren Produkte für die menschlichen Ernährung bestimmt sind. Auch wenn Nichtregierungsorganisationen wesentliche Katalysatoren in politischen Auseinandersetzungen sind,müssen sie daran erinnert werden, dass ihr Legitimation beschränkt ist; weder wurden sie gewählt, noch haben ihre Standpunkte in Volksabstimmungen Bestätigung gefunden.

      Unterschiede zwischen der EU und den USA

      In den USA wurde 1997 eine mit dem Eurobarometer von 1996 vergleichbare Umfrage durchgeführt. Die Resultate waren jener der europäischen Untersuchung sehr ähnlich, allerdings mit einer bemerkenswerten Ausnahme: GVO Nahrungsmittel fanden beinahe dieselbe Akzeptanz wie GVO Heilmittel. Dieser Unterschied mag durch mehrere Faktoren zustande kommen:

      Die amerikanische Behörde (Food and Drug Administration, FDA) ist eine glaubwürdige Institution, zu der es in Europa kein gleichwertiges Pendant gibt. Den bestehenden nationalen Behörden in Europa fehlt das wissenschaftlichen Ansehen des FDA.

      In den Vereinigten Staaten wird die Landwirtschaft als ein Geschäft wie jedes andere betrachtet, und nicht primär als Instrument des Landschaftsschutzes.

      Die kulturell verankerte Einstellung gegenüber Nahrungszubereitung und -konsum ist in den USA grundsätzlich anders als in Europa.
      Welchen Beitrag können europäische Wissenschafter leisten, um aus dieser scheinbar auswegslosen Situation zu kommen?

      Die Wissenschafter, und zwar nicht nur einige wenige, sollten für die Sache eintreten und laut und deutlich sagen, dass die Biotechnologie im Allgemeinen und die Gentechnik im Besonderen eine mögliche Technik darstellt, um Kulturpflanzen zu züchten. Denn:

      Jäger und Sammler könnten nur einen sehr kleinen Teil der heute auf unserem Planeten lebenden Menschen ernähren.

      Die Landwirtschaft ist und war immer schon auf die Zucht von Pflanzen und Tieren angewiesen.

      Einige der heute gebräuchlichen Kulturpflanzen sind mit recht unsanften chemischen oder physikalischen Mutationsverfahren entwickelt worden.

      Es gibt keinerlei Hinweise darauf, dass der Einsatz der Gentechnik in der Pflanzenzüchtung mehr Risiken für die menschliche Gesundheit und die Umwelt birgt als traditionelle Techniken.

      Eine stets wachsende Weltbevölkerung zu ernähren gilt als ernstes Problem; es ist unethisch, neue Technologien auszuschliessen, die zu dessen Lösung beitragen können.
      Die Naturwissenschaften sind heutzutage gesellschaftlich umstritten, und die Wissenschafter sollten sich dessen gewahr werden. Viele Leute vergessen den offensichtlichenNutzen von Wissenschaft und Technologie und sind überzeugt, dass die Wissenschaft in den vergangenen 50 Jahren mehr Schlechtes als Gutes angerichtet hat. Wir aktiven Forscher, und nicht nur die Wissenschaftsverwalter, müssen sich in den Dialog mit der Öffentlichkeit begeben, mit den Medien und all jenen, die hören wollen. Wir müssen über Risiken und Chancen sprechen, darüber, was wir wissen, und darüber, was wir nicht wissen. Und wir müssen auf die Besorgnisse der Leute hören. Zudem müssen die Kontakte zur Europäischen Union und zum Europaparlament verstärkt werden. Die Naturwissenschaften brauchen ein aktives Lobbying bei jenen, welche die strategischen Entscheidungen über die Zukunft der Wissenschaft fällen. Das oberste Ziel ist, Vertrauen zu schaffen zwischen der Wissenschaft und der Gesellschaft.




      Servus
      der
      Regierungswechsel
      Avatar
      schrieb am 04.03.04 22:55:03
      Beitrag Nr. 165 ()
      In Deutschland dürfen 25,5 Tonnen Gen-Mais ausgesät werden
      Deutsche Landwirte dürfen in diesem Jahr 25,5 Tonnen gentechnisch veränderten Mais aussähen.

      Hannover/Hamburg (dpa) - Das Bundessortenamt hat nach eigenen Angaben den Anbau von sechs verschiedenen Sorten genehmigt. Das entspreche einer Fläche von 1000 Hektar, teilte Greenpeace am Mittwoch mit. Die Ernte darf zu Lebens- und Futtermitteln verarbeitet werden. Im Jahr 2002 wurde bundesweit auf rund 400 000 Hektar herkömmlicher Mais angebaut.

      Greenpeace fordert, die Anbauflächen der Gen-Pflanzen bekannt zu geben. «Wenn der Gen-Mais geheim und ohne jede Kennzeichnung angebaut wird, werden angrenzende Felder und deren Ernte verunreinigt, ohne dass der benachbarte Landwirt es merkt», schreibt die Umweltorganisation. Bislang seien Gentechnik-Konzerne nicht dazu verpflichtet, Käufer oder Standorte ihrer Gen-Pflanzen offen zu legen. Das könne sich erst durch das geplante Gentechnik-Gesetz ändern.

      Das Bundessortenamt bestätigte die Angaben von Greenpeace nach denen der Mais von den Unternehmen Pioneer/DuPont, Monsanto und KWS Saat AG (Einbeck/Niedersachsen) stammt. Bei allen genehmigten Sorten handelt es sich nach amtlichen Angaben um den so genannten Bt-Mais (MON810). Dieser Gen-Mais produziert ein Gift gegen den Schädling Maiszünsler. Greenpeace befürchtet, dass auch nützliche Insekten durch den Mais getötet werden.

      Der Umweltorganisation zufolge wurde im vergangenen Jahr die Aussaat von mindestens 50 Tonnen Gen-Mais in Deutschland genehmigt. Weltweit wurden im Jahr 2003 nach Auskunft der internationalen Biotechnik-Agentur ISAAA Gen-Pflanzen auf einer Fläche von 67,7 Millionen Hektar angebaut, darunter Mais auf 15,5 Millionen Hektar. In Europa verfüge nur Spanien über eine nennenswerte Anbaufläche von 32 000 Hektar für genveränderten Mais.



      Aktionen von GP laufen darauf hinaus, metallstangen in die erde zu stecken etc. Um die Erntemaschinen zu zerstören, wenn solche Handlungen mal nicht kriminell sind.


      Servus
      der
      Regierungswechsel
      Avatar
      schrieb am 05.03.04 23:40:00
      Beitrag Nr. 166 ()
      Jeder vierte Australier hat Hautkrebs

      + 03.03.2004 + In Australien geht jetzt der Sommer zu Ende. Wenn es in Europa Frühling wird, kommt in "Down under" der Herbst. In diesem Sommer hat die konservative Regierung John Howard eine neue Kampagne zur Bekämpfung der Volkskrankheit Nummer eins, des Hautkrebses, gestartet. "Slip, Slap, Slop" steht auf tausenden Plakaten im ganzen Land. Das bedeutet: Den Kopf bedecken, lange Hosen und lange Ärmel tragen und sich eincremen. Und schon im Kindergarten lernen die Kleinsten "Between eleven and three only under a tree" - zwischen 11 und drei Uhr also nur im Schatten aufhalten!

      Australische Eltern werden seit langem aufgefordert, ihre Kinder im Sommer nur noch 10 bis 15 Minuten am Tag ins Freie zu lassen. Wer ohne Kopfbedeckung in die Schule kommt, muss die Pausen im Klassenzimmer verbringen. Ursache dieser für Europäer noch unvorstellbaren Maßnahmen ist das wegen der FCKWs entstandene "Ozonloch" - die dünner gewordene Ozonschicht, die uns vor den UV-Strahlen der Sonne schützt. UV-Strahlen verursachen Hautkrebs bei Mensch und Tier und schädigen natürlich auch Pflanzen, Bäume und Blüten.



      Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen hat im Sommer 2004 jeder vierte Australier Hautkrebs. Kinder sind noch häufiger betroffen als Erwachsene. Es gibt in Melbourne und Sydney, in Perth und Adelaide Schulklassen, in denen jedes zweite Kind an Hautkrebs erkrankt ist. Über der südlichen Erdhälfte, vor allem in Australien, Neuseeland, Südchile und Südargentinien ist das "Ozonloch" bisher am größten. Aber es "wandert" nach Norden.

      Seit dem internationalen Abkommen von Montreal im Jahr 1987 ist die Produktion von FCKWs in Industriestaaten zwar verboten und seit dem Jahr 2000 praktisch auf der ganzen Welt eingestellt, aber jedes FCKW-Molekül, das in den letzten Jahrzehnten in die Luft geblasen wurde, zerstört die uns schützende Ozonschicht etwa 50 Jahre. Wir ernten jetzt, was wir in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts angerichtet haben - und das noch etwa 50 Jahre lang. Das bedeutet viele Millionen Hautkrebserkrankungen noch bei unseren Kindern und Enkeln. Umweltpolitik heißt immer: An die nächste Generation denken.

      Neuste NachrichtenJeder vierte Australier hat Hautkrebs.htm
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      schrieb am 17.03.04 18:59:31
      Beitrag Nr. 167 ()
      Gentech-Karpfen gefährdet gesamte Karpfenpopulation


      .Karpfen, die zusätzlich das Gen für das menschliche Wachstumshormon tragen, werden etwas größer und sterben etwas früher. Wird ein einziger dieser gentechnisch-veränderten Fische in die Umwelt entlassen, könne lokal die ganze Karpfenpopulation aussterben, warnen die Forscher William Muir und Richard Howard von der Purdue Universität. Sie nennen ihr Szenario die Hypothese vom Trojanischen Gen: “Es sieht verführerisch aus und zerstört dann die ganze Population." Die Arbeit ist in der Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences veröffentlicht.

      Verführen lassen sich vor allem die Fischweibchen. Sie bevorzugen die größeren Männchen, also die Gentech-Karpfen. Diese müssten sich demgemäß schneller fortpflanzen als die normalen Fische. Wie die Forscher allerdings entdeckten, wählen die Weibchen mit den größeren Gentech-Karpfen auch die weniger lebensfähigen Fische. Denn nur gerade zwei Drittel der Karpfen mit dem menschlichen Wachstumshormon erreichen das fortpflanzungsfähige Alter.

      Die Forscher wollten wissen, welche der beiden gegenläufigen Tendenzen in einer gemischten Fischpopulation dominiert. Sie simulierten im Computer eine Karpfenpopulation mit 60000 Tieren, wovon nur gerade 60 gentechnisch-verändert waren. Das Resultat war eindeutig. Innerhalb von 40 Generationen starb die gesamte digitale Karpfenpopulation aus. Auch ein einziger Gentech-Fisch genüge, so die Forscher, um die gemischte Population auszuradieren. Es dauere dann einfach etwas länger. Muir fasst zusammen: “Durch sexuelle Selektion verbreitet sich das Gen für das menschliche Wachstumshormon in der ganzen Population und die reduzierte Lebensfähigkeit führt die Population schließlich in den Tod." Eigentlich sei das ein komisches Szenario, so Muir weiter, denn hier obsiege letztendlich der am wenigsten Überlebensfähige – dies widerspreche Darwins Theorie fundamental.

      Der ehemalige Vorsitzende des Beraterkomitees in Sachen
      gentechnisch-veränderter Organismen in England, John Beringer,
      kommentiert: “Die Resultate werden es jenen sehr schwer machen, die gentechnisch-veränderte Fische mit zusätzlichen Wachstumshormonen freisetzen wollen." Dies richtet sich wohl vor allem an jene britischen und amerikanischen Forscher, die mit Hilfe von menschlichen Wachstumshormonen den Fleischanteil in Lachsen steigern möchten. Muir und Howard fordern generell, dass alle gentechnisch-veränderten Tiere vor der Freisetzung in intensiven ökologischen Tests begutachtet werden müssten. Gelingt den Forschern noch, ihre Resultate in Tierversuchen auf Fischfarmen zu bestätigen, dürften ähnliche Tests bald Standard werden.

      http://f23.parsimony.net/forum52169/messages/39860.htm
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      schrieb am 23.03.04 19:22:35
      Beitrag Nr. 168 ()
      Treibhausgas bricht alle Rekorde

      Das für die Erderwärmung verantwortliche Kohlendioxid hat ein neues Rekordniveau erreicht, berichten amerikanische Klimaforscher. Seine Konzentration stieg in den letzten Jahren immer schneller. Als Ursache gilt unter anderem die boomende Industrie in China.

      Schon seit Jahren fühlen US-Forscher auf dem auf dem Gipfel des Hawaii-Vulkans Mauna Loa dem Weltklimas auf den Puls. Maßgebliche Komponente dabei ist das Treibhausgas Kohlendioxid. Je höher seine Konzentration, umso mehr Energie wird aus der Sonnenstrahlung absorbiert und umso stärker erhöht sich die mittlere Temperatur in der Erdatmosphäre.

      Aktuelle Messungen bestätigen die Befürchtungen vieler Klimaexperten. "Der generelle Trend lautet: Die Kohlendioxidkonzentration steigt weiter", erklärte Russel Schnell, Klimaforscher bei der zuständigen US-Behörde National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) auf Hawai.

      Ende des 18. Jahrhunderts, vor Beginn des Industriezeitalters, lag die Kohlendioxidkonzentration in der Atmosphäre bei 0,028 Prozent. In den vergangenen Wintermonaten maßen die Klimaforscher auf Hawai durchschnittlich 0,038 Prozent. Besorgnis löste ein Rekordanstieg in den letzten Monaten aus. Schon seit 50 Jahren erhöhen sich die CO2-Werte auf der Nordhalbkugel jeden Winter um ein Zehntausendstel Prozent. Im vergangenen Winter waren es jedoch fast zwei Zehntausendstel.

      Die Forscher warnten vor voreiligen Schlüssen, verwiesen jedoch auf den Wirtschaftsboom in Asien, der hinter dem erhöhten CO2-Wachstum stehen könnte. "China hebt wirtschaftlich gesehen ab und verbrennt eine Menge Öl", sagte NOAA-Wissenschaftler Pieter Pans. Gleiches gelte für Indien.

      Sein Kollege Ralph Keeling vom Scripps Institution of Oceanography San Diego warnte vor positiven Rückkopplungen. Höhere Temperaturen führten zu einer verstärkten Freisetzung von Kohlendioxid aus Ozeanen und der Erde, was die Klimaerwärmung noch weiter verstärke.

      Experten gehen davon aus, dass sich die CO2-Konzentration bis zum Jahr 2100 verdreifachen könnte, sofern keine Gegenmaßnahmen eingeleitetet werden. Die Temperaturen dürften infolgedessen um 1,4 bis 5,8 Grad Celsius steigen - je nach verwendetem Klimamodell.

      Im 1997 unterzeichneten Kyoto-Protokoll verpflichten sich die Industriestaaten zu einer Reduzierung des CO2-Ausstoßes. Die weltgrößte Kohlendioxidschleuder, die USA, haben das Abkommen jedoch bisher nicht ratifiziert. Die Bush-Regierung setzt vielmehr auf freiwillige Maßnahmen der Industrie und weitere Erforschung der Klimaveränderungen.

      Präzise Prognosen über die Auswirkung erhöhter Kohlendioxidwerte sind in der Tat schwierig, weil das System Erde äußerst komplex ist und nur schwer umfassend in einem Modell beschrieben werden kann. Gleichwohl sind viele Klimaforscher überzeugt, dass CO2 die Hauptursache für den über die vergangenen Jahrzehnte beobachteten Temperaturanstieg von etwa einem Grad Celsius ist.

      Neuste NachrichtenCO2-Konzentration Treibhausgas bricht alle Rekorde - Wissenschaft - SPIEGEL ONLINE.htm
      Avatar
      schrieb am 25.03.04 18:08:48
      Beitrag Nr. 169 ()
      Würde mich mal interessieren, was regierungswechsel und Konsorten zu diesem Artikel sagen. Wahrscheinlich nichts. Hört sich meiner Meinung nach ganz plausibel an.



      Windenergie unökologisch? - Stellungnahme des SFV


      *** Der Vorwurf

      Von Propaganda-Experten der Energiewirtschaft wird häufig behauptet,
      Windanlagen seien ökologisch wertlos, weil ihre Leistung nicht gesichert
      sei. Deshalb müssten aus Gründen der Versorgungssicherheit ständig
      Kohlekraftwerke gleicher Leistung unter Dampf gehalten werden, ohne dass ihr
      Strom benötigt würde. Somit werde Brennstoff vergeudet.

      Diese Behauptung ist in mehrfacher Hinsicht falsch.


      *** Wie heftig sind die Leistungsschwankungen der Windenergie?

      Es ist nicht sachgerecht, mit den Leistungsschwankungen einzelner Windräder
      zu argumentieren. Sturmfronten oder einzelne Windböen kommen nicht
      gleichzeitig bei allen Windrädern eines Landes an. Dazwischen liegen
      Stunden! Die Leistungsschwankungen glätten sich bei ihrer Summierung. Die
      Summen-Leistung aller Windräder ändert sich nur gemächlich und ist mit Hilfe
      des Wetterdienstes gut zu prognostizieren. Die prognostizierte Leistung der
      Windräder wird deshalb bereits im "Fahrplan" für die Mittellastkraftwerke
      berücksichtigt. Dieser Fahrplan wird jeweils am Tag zuvor erstellt und
      berücksichtigt das voraussichtliche Verhalten der Verbraucher genauso wie
      die zu erwartenden Erträge der Windanlagen.

      Bei Prognosefehlern kann es entweder zu einem unerwarteten Überangebot an
      Windstrom oder zu einem unerwarteten Mangel kommen. Weil die Gesamtleistung
      landesweit sich aber nur langsam ändert, bleibt ausreichend Zeit für eine
      energiesparende Korrektur. (Insofern sind die Verhältnisse erheblich
      günstiger als beim schlagartigen ungeplanten Abschalten eines
      konventionellen Großkraftwerks).


      *** Unerwarteter Rückgang der Windleistung

      Anklagend weisen die Propaganda-Experten der Stromwirtschaft darauf hin,
      dass ständig einige Regelkraftwerke im angedrosselten Betrieb bei voller
      Brennstoffzufuhr und voller Dampferzeugung mitlaufen und dabei einen großen
      Teil ihrer thermischen Energie verschenken müssen, damit sie im Notfall
      innerhalb von Sekunden durch Öffnen der Drossel zusätzliche Energie liefern
      können. Solche Regelkraftwerke gibt es in der Tat, doch ein Zusammenhang mit
      dem Ausgleich der langsamen Windenergieschwankungen besteht kaum. Der
      "angedrosselte Betrieb" wird vielmehr im wesentlichen zum sekundenschnellen
      Ausgleich von sehr rasch auftretenden Stromausfällen benötigt, wie sie beim
      schlagartigen ungeplanten Abschalten von großen Kraftwerken vorkommen. Für
      diesen Zweck wird auch in der Tat Brennstoff verbraucht, dem keine
      entsprechende Stromerzeugung gegenübersteht - ein Nachteil der Abhängigkeit
      von zentralen Großkraftwerken! (Die Propaganda-Experten der Stromwirtschaft
      sitzen insofern im Glashaus und werfen mit Steinen.)

      Ein Rückgang der Windleistung hingegen - der in der Summe nur langsam
      erfolgt - kann völlig unspektakulär von ganz normalen Kohlekraftwerken
      ausgeglichen werden, die bis dahin noch nicht mit voller Leistung Strom
      erzeugt haben und deren Brennstoffzufuhr im Bedarfsfall rasch erhöht werden
      kann. Vorher verbrauchten sie entsprechend weniger Brennstoff. Anders als
      bei der angedrosselten Betriebsweise geht hier also kein Brennstoff verloren
      und wird kein CO2 unnötig erzeugt.


      *** Ungeplanter Stromüberschuss

      Ungeplanter Stromüberschuss (wenn mehr Wind weht als vorausgesagt) geht
      ebenfalls nicht verloren. Er wird zum Auffüllen der Pumpspeicherkraftwerke
      verwendet. Es wird dann Wasser vom unteren ins obere Becken hochgepumpt und
      steht dort zur Erzeugung wertvollen Spitzenlaststroms bereit. Gerade vor
      wenigen Monaten wurde von E.ON ein neues großes Pumpspeicherkraftwerk von
      über 1000 MW in Goldistal im Thüringer Wald in Betrieb genommen. Außerdem
      werden dann Mittellastkraftwerke durch Verminderung der Brennstoffzufuhr in
      ihrer Leistung zurückgenommen, und damit wird direkt Brennstoff gespart.


      *** Zusammenfassung:

      Die Elektrizitätswirtschaft vergeudet keine Energie, nicht einmal bei
      Windstrom. Aber Jammern über die Erneuerbaren Energien ist Teil ihrer
      Avatar
      schrieb am 29.03.04 15:11:32
      Beitrag Nr. 170 ()
      Würde mich mal interessieren, was Bäcker und Konsorten zu diesem Artikel sagen. Wahrscheinlich nichts. Hört sich meiner Meinung nach ganz plausibel an.

      Der Windmühlen Wahn

      Vom Traum umweltfreundlicher Enegie zur hochsubventionierten Landschaftszerstörung

      29. März 2004
      Betr.: Titel, Nahost, SPIEGEL spezial

      Nicht nur Umweltschützer freuten sich, als vor Jahren die ersten Windkrafträder aufgestellt wurden - die Hoffnung auf saubere und unversiegbare Energie war groß. Inzwischen ragen republikweit mehr als 15 ooo Türme in die Luft, die Stimmung ist gekippt: Bürgerinitiativen protestieren gegen das teure, hoch subventionierte Energieprojekt der rot-grünen Regierung, Natur- und Tierschützer haben sich ihnen angeschlossen. In wochenlangen Recherchen sichteten Frank Dohmen, 41, und Frank Hornig, 34, wissenschaftliche Expertisen und ökonomische Gutachten, und sie erfuhren, wie die modernen Windmüller Kommunen und Bauern nicht nur mit Argumenten auf ihre Seite zu bringen versuchen: „Mal werden großzügige Spenden in Aussicht gestellt, mal gibt es handfeste Drohungen", so Hornig, „und die Grenze zur offenen Korruption ist vielerorts fließend." Windpark-Betreiber in der Uckermark luden den SPIEGEL-Redakteur vom fest vereinbarten Inter-view-Termin samt Mühlenbesteigung kurzfristig wieder aus. Begründung: „Wir reden nur mit Ihnen, wenn die Bürgerinitiative in Ihrem Artikel nicht auftaucht" (Seite 80).


      @Bäcker
      Die 3 Euro müssten für dich doch auch noch drin sein, um den ganzen Artikel zu lesen, lohnt sich wirklich.
      Avatar
      schrieb am 30.03.04 14:33:10
      Beitrag Nr. 171 ()
      dpa /Grüne: Gegner der erneuerbaren Energien machen mobil
      "Das Gesetz zur Förderung der Erneuerbaren Energien (EEG) wird in der nächsten Woche im Bundestag verabschiedet.
      Es ist klar, dass zu diesem Zeitpunkt die Gegner dieses Gesetzes noch einmal mobil machen".

      Mit diesen Worten kommentiert die energiepolitische Sprecherin von Bündnis 90 / Die Grünen,
      Michaele Hustedt, die Titelgeschichte „Windenergie: Die große Luftnummer“ im aktuellen „Spiegel“ (14/2004).
      Die Gegner der regenerativen Energieversorgung hätten schon früher so agiert, betont Hustedt.
      Die rot-grüne Koalition werde sich durch diese Attacken nicht von ihrem Weg
      „ins Solarzeitalter“ abbringen lassen.
      Es sei allerdings bedauerlich und peinlich, dass sich der Spiegel zu einem
      derart unausgewogenen Artikel hergebe. Alle Kernaussagen seien schlichtweg falsch oder
      basierten auf unseriösen wissenschaftlichen Gutachten, die längst widerlegt seien.

      Windenergie zweitpopulärste Energieform nach der Sonnenenergie

      Die Bürger seien nicht gegen die erneuerbaren Energien.
      Zwar gebe es in der Tat in einzelnen Regionen auch Akzeptanzprobleme und
      Bürgerinitiativen gegen Windparks, allerdings zeigten jüngste Umfragen des Allensbach-Instituts
      für Demoskopie, dass eine sehr große Mehrheit der Bevölkerung nach wie vor die
      Förderung der Erneuerbaren Energien unterstütze, so Hustedt.
      Nur eine Minderheit von 14 Prozent spreche sich für eine Kürzung der Förderung
      bei den erneuerbaren Energien aus. Nach der Sonnenenergie (70 Prozent Zustimmung) sie die
      Windenergie (60 Prozent Zustimmung) die zweitpopulärste Energieform insgesamt.
      "Windanlagen sind übrigens genauso privilegiert wie der Bau von
      Atomkraftwerken, Braunkohletagebaue, Hochspannungsleitungen oder der Bau
      von Autobahnen quer durch Naturschutzgebiete", merkt Hustedt ironisch an.

      Kosten der Erneuerbaren in vertretbaren Grenzen

      Die Kosten für die Förderung der erneuerbaren Energien halten sich laut
      Hustedt in vertretbaren Grenzen: Sie würden derzeit etwa einen Euro und in Zukunft
      höchsten zwei Euro pro Haushalt im Monat betragen. Das sollte der Klimaschutz
      den Bürgern wert sein. Für die energieintensive Industrie gebe es mit der
      Härtefallregelung weit gehende Ausnahmen, die durch die Fraktionen im laufenden
      Verfahren nochmals ausgedehnt worden seien. Zudem werde die Energieproduktion durch
      Kohle und Gas teurer, da durch die starke Nachfrage aus China, Indien etc.
      die Rohstoffpreise steigen würden und in Deutschland zudem neue Kraftwerke gebaut werden müssten,
      welche durch die Abschreibung ebenfalls die Kosten für fossile Stromerzeugung erhöhten.

      Die Windenergie hingegen sei in den vergangenen 10 Jahren um 50 Prozent billiger
      geworden und werde durch die starke Degression im Fördergesetz in den
      nächsten 10 Jahren nochmals um zirka 40 Prozent günstiger Strom produzieren.
      Der wahre Kostentreiber bei den Strompreisen sei der mangelnde Wettbewerb,
      der den Stromkonzernen jetzt schon im dritten Jahr hintereinander im Kerngeschäft
      Strom und Gas explodierende Gewinne beschere, betont Hustedt.

      Versorgungssicherheit gewährleistet

      Wenn neue Offshore-Windparks gebaut werden, müsse das Netz in der Tat ausgebaut
      werden – genauso wie es der Fall wäre, wenn ein neues Kraftwerk auf Basis von
      Importsteinkohle an der Küste gebaut würde. Zurzeit aber ließen sich die Netzengpässe bei
      gutem Willen durch schlichtes Netzmanagement regeln, erläutert Hustedt.
      "Wir geben im neuen EEG den Netzbetreibern die Möglichkeit, mit den
      Windanlagenbetreibern Verträge abzuschließen, um an den wenigen Tagen im
      Jahr der Überlast die Windanlagen vom Netz zu nehmen und die Kosten dafür umzulegen",
      so die energiepolitische Sprecherin der Grünen.

      Die Versorgungssicherheit sei durch erneuerbare Energien mindestens genauso gut
      gewährleistet wie durch große Kraftwerke. Diese hätten im vergangenen heißen Sommer
      nicht mehr gekühlt werden können. Es habe ein Totalausfall gedroht.
      Alle großen Black-outs in Kanada, USA, Skandinavien und Italien seien durch den Ausfall
      eines oder mehrerer großer Kraftwerke oder von Hochspannungsleitungen in Kombination
      mit schlechtem Netzmanagement und mangelnder Netzqualität entstanden.
      Zudem sei eine dezentrale Stromerzeugung nicht anfällig für terroristische Anschläge.
      Avatar
      schrieb am 30.03.04 19:57:01
      Beitrag Nr. 172 ()
      @Kaperfahrer

      Hab´ den Artikel gelesen. Jede Menge alter Aussagen, die schon oft wiederlegt wurden. Schon allein durch mein vorhergehendes Posting wurde einiges widerlegt. War umsonst, hast es aber anscheindend trotzdem nicht gelesen.


      Zu Deinem Ausschnitt:

      Das mit der Windkraft auch mal was nicht richtig läuft, bestreite ich nicht. Denn auch hier geht es um Geld. Aber was die großen Versorger für ihre "Lobby-Arbeit", Untersuchungen und "Spenden" ausgeben, ist ein Vielfaches.

      Siehe:

      Windkraft: Das falsche Spiel der Stromlobby
      Bericht: Sascha Adamek Die Windkraft ist in Deutschland auf dem Vormarsch. Bereits 8 Prozent des verbrauchten Stroms stammt aus Windmühlen. Doch gegen den Bau der Windkraftwerke kämpfen in ganz Deutschland Hunderte von Bürgerinitiativen - zum Teil mit äußerst zweifelhaften Argumenten. Dabei spielt ein Anwalt eine zentrale Rolle, der Bürgerinitiativen im ganzen Land berät. Was die Bürger nicht wissen: Dieser Anwalt arbeitet als Lobbyist für die Aluminiumindustrie. Und der ist die Windenergie ein Dorn im Auge, weil sie ihre Stromkosten erhöht.

      TV: http://www.wdr.de/tv/monitor/real.phtml?bid=575&sid=111
      Avatar
      schrieb am 02.07.04 23:51:41
      Beitrag Nr. 173 ()
      In Finnland wird endlich wieder, ein AKW-NEUBAU mit unseren Steuergeldern finanziert.
      Ein innerer Vorbeimarsch, bei allen sogenannten "Grünen" und Castor-Krawall-Demonstranten:):)
      Auch deren Steuergelder sind beim NEUBAU, eines finnischen AKW`S mit dabei.
      Übrigens, war Deutschland der drittgrößte URAN-PRODUZENT der Welt. Also ist Radioaktivität etwas völlig natürliches.

      Autor/in: Greenpeace | 25.07.2003 | 61 Wörter

      Atomreaktoren und Wiederaufarbeitungsanlagen wurden ursprünglich entwickelt und gebaut, um Plutonium für Atombomben herzustellen. Die Stromerzeugung war nur ein Nebenprodukt.

      Greenpeace kämpft seit 30 Jahren für den Atomausstieg. Die Erzeugung von Atomenergie birgt gewaltige Risiken für Mensch und Umwelt, zudem gibt es nach wie vor keine Lösung für das Atommüllproblem.

      Ein schneller Atomausstieg ist notwendig - und machbar. Die Alternativen stehen bereit.

      ______

      Ziemlich lächerlich und dürftig der Text, für so eine Organisation.
      Ich habe hier mal einen netten Text angefügt, der das Herz dieser " Aktivisten" sicherlich höher schlagen läßt.



      (...) Der Mensch wurde Mensch, als er in doppelter Hinsicht lernte, die Natur zu beherrschen. Zum einen bändigte er seine Freßlust und legte im Vorgriff auf den Hunger im kommenden Winter Vorräte an. Zum anderen lernte er die blinden Kräfte der Natur beherrschen und für sich wirken zu lassen; er bändigte das Feuer. Vorsorge für künftig zu erwartende Notlagen und Feuer, die Nutzung der Bindungsenergie zwischen den zu Molekülen verbundenen Atomen, bildete die Grundlage aller bisherigen Zivilisation. (...)


      Kernenergie, Gesellschaft, Umweltschutz

      von Helmut Böttiger

      Die Entdeckung, daß zwischen den Teilen eines Atoms ungeheuer viel größere Energie gebunden ist als zwischen den Atomen eines Moleküls, eröffnete für die Menschheit ungeahnte neue Möglichkeiten. Bislang beherrschte Mangel die menschliche Lebenswirklichkeit. Mangel ließ sich nur mit Mühe und Fleiß und nur für einen, wenn auch wachsenden Teil der Menschen zeitweise überwinden. Welchen Mangel oder welcher Überfluß das Leben des Einzelnen bestimmte, machte den sichtbaren Unterschied zwischen den Menschen aus. Mangel ist ausschließlich die Folge von Knappheit an produktiver Energie. Denn die Verfügbarkeit über Energie bestimmt, wieviel Güter hergestellt werden können. Die friedliche Nutzung der Kernenergie verhieß das Ende des Mangels und damit auch der durch Mangel bedingten, also materiellen Unterschiede zwischen den Menschen.

      Als die Menschen anfingen, das Feuer zu bändigen, mußte animalische Angst überwunden werden. Der da bewirkte Nutzen hat die Menschen inzwischen eines besseren belehrt. Der Nutzung der Kernenergie stehen animalische Ängste nicht mehr entgegen, es sei denn sie werden künstlich geweckt. Zwar werden allerlei technische Probleme und Sicherheitsbedenken gegen die Nutzung der Kernenergie ins Feld geführt, doch der Mensch hat in seiner langen Geschichte gelernt, mit Gefahren, auch wenn sie ihm zuerst als ungeheuerlich erscheinen, umzugehen. Das war auch zu Beginn bei der Kernenergie so. Mögliche Gefahren können nie ein Argument bei einer prinzipiellen Entscheidung für oder wider eine Energiequelle sein. Inzwischen liefern Kernkraftwerke seit gut 50 Jahren erstaunlich sicher und zuverlässig Energie. Winzige Kraftwerke versorgen Satelliten im Weltraum und riesige Kraftwerke Haushalte und saubere Arbeitsplätze in Großstädten. Sie sind so sicher, daß seit gut 40 Jahren Soldaten in Kriegsschiffen problemlos auf ihnen schlafen.

      Um technisch noch nicht gelöste Schwierigkeiten geht es bei der Frage der Kernenergie nicht. Solche Probleme tauchen wie bei allen anderen Technologien immer wieder auf und regen Fachleute zu besseren technischen Lösungen an. Sie haben aber mit der Entscheidung um den Ausstieg aus der Kernenergie nichts zu tun. Werden sie doch herangezogen, so geschieht das in betrügerischer Absicht. Man will damit die grundsätzliche gesellschaftspolitische Weichenstellung vernebeln, um die es in dieser Frage geht. Der Ausstieg aus der Kernenergie stellt die Frage, wie wir uns als Mensch verstehen und entwerfen wollen.

      Umweltbetroffenheit und Kernenergieängste als Ersatzreligion
      Wenn in Deutschland und anderswo die Angst vor der Kernenergie politisch gesiegt zu haben scheint, ist der Grund dafür nicht, daß die Deutschen oder andere besonders hinterwäldlerisch sind und sich technisch nichts Rechtes mehr zutrauen. Die Atomangst trägt unverkennbar Züge des »induzierten Irreseins«. Es stellt sich ein, wenn Menschen von ihrer geschichtlichen Herkunft abgetrennt werden und ihre Identität verlieren, wenn ihnen irrationale Schuldgefühlen eingeredet und wenn sie mit willkürlichen und unwägbaren Bedrohungen terrorisiert werden. In der Vergangenheit haben vor allem pseudoreligiöse Sektierer und Wanderprediger Menschen auf diese Weise in Angstzustände versetzt. Politische Regime wendeten zu diesem Zweck eher willkürlichen, unberechenbaren Terror an. Irrationale Angst ist seit Alters das Mittel, um aus Menschen Menschenmaterial zu machen. Dem dient heute der moderner Umweltschutz im allgemeinen und besonders die Verteufelung der Kernenergie.

      Der Ausstieg aus der Kernenergie wird in der Regel aus Gründen eines angeblichen Umweltschutzes gefordert. Umweltschutz ist dabei mehrdeutig. Bisher verstand man darunter ein redliches Bemühen, nicht unbedacht Abfall und Schadstoffe in die Umwelt gelangen zu lassen. Heute dient Umweltschutz dazu unbewußte, meist aus der Sorge um die wirtschaftliche Zukunft stammende Angst des Einzelnen in politisch gewünschte Bahnen zu lenken. Davon zeugen die von Medien und Politik zum Zwecke der »Bewußtseinsveränderung« bis ins irrationale übertriebenen Kampagnen um ein vorgetäuschtes Waldsterben, eine betrügerisch angedrohte Klimakatastrophe, den erschwindelten Einsturz des Himmelsgewölbes (Ozonloch) ebenso wie die Angst vor dem Atom.

      Die angeblichen Umweltkatastrophen unterscheiden sich nicht von den Höllenqualen, mit denen früher Bußprediger für ihre Auftraggeber in den Untertanen Gefühle der Schuld, der Ohnmacht und Zerknirschung weckten, um sie zur Buße (Umkehr oder Bewußtseinsänderung) zu bewegen. Dabei züchten sie sich aus den Verängstigten eine eigene Gefolgschaft von Verehrern, die ihnen im Bewußtsein, einer moralisch höherstehenden Schar von Auserwählten zuzugehören, die Arbeit abnehmen und ihrerseits anderen besondere Einschränkungen und Opfer predigen.

      Diese Seite des Umweltschutzes und der Angst vor Kernenergie ist aus den Methoden religiöser Bußpredigt hinreichend bekannt. Neu an dem pseudoreligiösen Theater ist, daß es zu ihrer Rechtfertigung nicht mehr auf den Auftrag einer über alle Realität erhabenen Macht zurückgreift, obwohl auch das vorkommt, wenn von " Mutter Erde" oder »der Natur« wie von einer Person die Rede ist. Meistens beruft man sich aber auf die »moderne Wissenschaftlichkeit«. Das ist möglich, weil die »moderne Wissenschaftlichkeit« im Gegensatz zur Wissenschaft dem Zugriff der Vernunft entzogen wird. Wegen ihrer angeblich so ungeheuren Komplexität und Unanschaulichkeit übersteigt sie das Verstehen der Einzelnen und soll nur noch einzelnen, von Politik und Medien " anerkannte" Experten zugänglich sein. Die Auswahl dessen, was als »wissenschaftlich gesichert« anerkannt werden darf, treffen die Medien.

      Dabei ist die Verkehrung der Wissenschaftlichkeit recht einfach zu begreifen. Bisher nannte man Wissenschaft, wenn Menschen mit einer neuen Theorie verblüffende Erfahrungen und Versuchsergebnisse in das Verständnis von der Welt einbauen konnten. Die neu gewonnene Theorie erlaubte es dann meistens auch, bestimmte neu erkannte Naturkräfte für die menschliche Produktion dienstbar zu machen. Das hat sich in der »modernen Wissenschaftlichkeit« nur etwas verschoben. Nun werden etwa neu gewonnene Theorien mit Hilfe formaler Methoden (Deductionen) zu Modellen ausgeweitet. Aus diesen Modellen werden dann nach Belieben oder öffentlichem Auftrag »mögliche« Konsequenzen abgeleitet. Stellte man die »möglichen« Folgen entsprechend verheerend dar, leuchtete ein, daß die neuen Theorien - so lange diese »Möglichkeiten« nicht " mit Sicherheit" ausgeschlossen werden können, nicht in nützliche technische Anwendungen umgesetzt werden sollten. Möglichkeiten können aus logisch zwingenden Gründen niemals mit Sicherheit ausgeschlossen werden. Sie können " mit Sicherheit" nie sagen, daß die Nutzung der Kernenergie nicht krebserregend ist, sondern nur, daß sie das bisher nicht getan hat. Die Sicherheitsphilosophie der Kernkraftgegner- sowie der Umweltschutzbewegung fußt auf logischem Betrug.

      Die Kernenergie ist viel mehr das einzige bekannte Mittel, um Umweltschutz technisch wirksam betreiben zu können. Das ist leicht einzusehen: Unsere Erde ist ein fast geschlossenes System. Abgesehen von der ein- und wieder abgestrahlten Sonnenenergie kommt kaum etwas auf unseren Planeten hinzu und verschwindet auch kaum etwas. Was sich hier - mit oder ohne Zutun des Menschen - verändert, ist die Verteilung oder Konzentration bestimmter Arten von Materie (z.B. bei der Versalzung von Böden), oder die chemische Verbindungen zwischen den vorhandenen Elementen (z.B. wenn sich sogenannte Schadstoffe bilden). Beides, die Verteilung der Stoffe zu ändern oder unerwünschte Moleküle (Schadstoffe) chemisch zu lösen, hängt von der Menge und der Dichte (Schlagkraft) der verfügbaren Energie ab. Mit der Energie molekularer Bindungskräfte andere molekularen Verbindungen lösen zu wollen oder Stoffansammlungen verhindern zu wollen, verschiebt offensichtlich das Problem nur (z.B. wenn man CO2 wieder spalten wollte), ohne es zu prinzipiell lösen zu können.

      Kernenergie und wirklicher Umweltschutz
      Erst die Nutzung der gut eine Million mal dichteren Kernbindungskräfte erlaubt es also, Umweltprobleme aktiv zu bewältigen. Aber gerade das wollen sogenannte Umweltschützer verhindern. Wenn man aber Umweltprobleme tätig angeht, verliert man die unbewußt daran geknüpfte Zukunftsangst. Sie läßt sich dann auch nicht mehr gesellschaftspolitisch nutzen. Welche Absichten können das verhindern wollen?

      Die Nutzung der Kernbindungskräfte verspricht, vor allem wenn die Kernfusion gemeistert ist, den Mangel an Energie und demzufolge an Versorgungsgütern zu beseitigen. Damit entfällt der bisher gültige und offensichtliche Unterschied zwischen Erfolgreichen und Erfolglosen, Mächtigen und Untergebenen, Reichen und Armen und entsprechend Guten und weniger Guten. Die Menschen würden sich demnach nur noch nach ihren körperlichen, geistigen und vor allem kreativen Fähigkeiten unterscheiden. Mit diesen läßt sich aber keine Besitzstandswahrung betreiben und keine ererbte Macht aufrecht erhalten. Machterhaltung und Machtausübung ist an Mangel und Mangelerzeugung geknüpft.

      Was beim einzelnen der Brotkorb, ist bei Völkern und Nationen die Energieversorgung. Wer über sie verfügt, kann bestimmen, was als Wohlverhalten belohnt oder als Fehlverhalten bestraft wird. Die bisherigen Energiequellen (Öl, Kohle, Gas) sind auf der Erde nicht nur ungleich verteilt, ihre Förderung und Zuteilung liegt zur Zeit in der Hand weniger Konzerne einer politischen Machtgruppe. Der Rohstoff der bisher nutzbaren Kernbindungskräfte Uran und Thorium ist zwar (im Unterschied zu dem der künftigen Kernfusion) auch nicht gleichmäßig in der Erdkruste verteilt. Die ungeheure Dichte dieser Energiequelle erlaubt es aber schon, Energievorräte für so große Zeiträume anzulegen, daß sich damit Länder vor wirtschaftlicher Erpressung schützen können. Vom Zugriff auf Energie wie auf Nahrungsmittel hängt die Möglichkeit eines Landes ebenso ab, sich und seine Bevölkerung zu versorgen und sich auf dem Weltmarkt zu behaupten. Knappheit ist nach herrschendem Recht die Grundlage der Preisbildung, wer höhere Preise erzielen will, muß für Knappheit sorgen. Energiesteuern sind ein Weg dahin.

      Was für Menschen wollen wir sein?
      Es geht bei der Kernenergie um mehr als internationale wirtschaftliche Konkurrenz und den Ausbau von Machtpostionen. Wie schon erwähnt, hängt von der Menge der zur Verfügung stehenden Energie ab, was und wie viel produziert werden kann. Wer über die Energiequelle verfügt, bestimmt über die Realität unserer Zukunft.

      Die bisherigen Energiereserven sind beschränkt. Daß sie sich bald erschöpfen werden, ist abzusehen, auch wenn noch neue Öl-, Kohle und Gasfelder entdeckt werden. Auch die eingestrahlte Sonnenenergie, die alle »natürlichen« Vorgänge auf diesen Planeten , wie Wasser und Luftbewegung in Gang hält, ist begrenzt. Die geringe Dichte (Schlagkraft) dieser Energiequelle und der damit naturgesetzlich gegebene niedrige Erntefaktor stellt sicher, daß bei ihrer wirtschaftlichen Nutzung nicht die erforderliche Energie freigestellt werden kann, um damit Grenzen des Wachstums, wenn sie sich bemerkbar machen, überwinden zu können. Die Beschränkung auf sogenannte »alternative« Energien daß unsere dynamische Industriegesellschaft in eine »stationäre Gesellschaft« umgewandelt wird, eine Gesellschaft deren produktive Grundlagen dann nicht mehr verändert und revolutioniert werden können. Antike Hochkulturen, waren solche festgefügte »stationäre« Gesellschaften, die sich aus sich selbstheraus nicht mehr ändern konnten. Sie mußten von außen eingestürzt werden, um im inneren Entwicklung zu ermöglichen.

      Natürlich sind die wirtschaftlich nutzbaren Kernbindungskräfte auf diesem Planeten prinzipiell endlich. Aber ihre Menge ist, vor allem wenn man die Kernfusion hinzunimmt, so unvorstellbar groß, daß ihr Versiegen für wirtschaftliche Nutzung im Gegensatz Erschöpfung aller anderen Energiequellen noch nicht abzusehen ist. Die auf Jahrhunderte hinaus unwahrscheinliche Unerschöpfbarkeit ist die eigentliche Quelle der Angst - und zwar für alle diejenigen, die an der Erhaltung von Knappheit Interesse haben. Ohne die friedliche Nutzung der Kernenergie wird es in absehbarer Zeit keine dynamische Industriegesellschaft geben, werden großtechnische Veränderungen, wird die Raumfahrt und die Kolonisierung des Sonnensystems nicht möglich sein. Mit dem Ausstieg aus der Kernenergie wird »das Ende der Geschichte« festgeschrieben, das Francis Fukuyama, Direktor im Planungsstab des US Außenministerium ankündigt. Mit dem Ende der Geschichte endet aber auch der menschliche Mensch.

      Menschlich ist am Menschen die Fähigkeit, immer dann, wenn sich Grenzen des Wachstums einstellen, diese durch neue produktive Möglichkeiten, durch die vernunftgemäße Dienstbarmachung neuer Naturkräfte zu überwinden. Dadurch ist es ihm nicht nur gelungen aus der chaotischen, sinnlos Leben verzehrenden Wildnis, der er ausgeliefert war, eine lebenerhaltende und fördernde Kulturlandschaft zu machen. Er hat als einziges Lebewesen dieses Planeten sich und seine Lebensweise selbstbewußt und vernünftig verändert. Es ist ihm gelungen, pro Kopf aus einem immer kleineren Stück Boden einen immer weiter ausgebauten Wohlstand zu schaffen.

      Unmenschlich wird der Mensch, wenn er auf diese schöpferische Fähigkeit verzichtet, sich wie alles Getier an den ihm aufgrund seiner bestimmten Lebensweise fest zugewiesenen Platz in der Natur zu halten und sich darauf zu beschränken. Er gerät dahin, wenn er seinen schöpferisch gestaltenden Willen aufgibt und durch einen rein auf das eigene individuelle Überleben zielenden animalischen Selbsterhaltungstrieb ersetzt.

      Das Zeichen und Mittel der Selbstaufgabe ist, was Karl Marx und John Stuart Mill jeder auf seine Weise zum gleichen Zweck geformt hatten, die »Abschaffung des Staates«. Der Staat als der vereinigte Wille einer Gesellschaft, den eigenen Entwurf der Zukunft für sich zu verwirklichen, wird durch Verwaltung ersetzt. Sie sorgt dafür, daß sich der einzelne möglichst reibungslos in einem ihn vorgegebenen Rahmen einfügt und darinnen beharrt. In diesem Sinne wird heute der Nationalstaat mehr und mehr durch übernationale Verwaltungsgremien (UNO, europäische Kommission udgl.) ersetzt. Demokratie ist nicht mehr die Form, wonach möglichst jeder mit einer vernünftige Idee, diese in die gemeinsame Willensbildung zur Lösung anstehender Probleme einbringen kann. Die moderne Massendemokratie ist die Form, wonach eine möglichst weitgehende Zustimmung aller zu einer vorgegebenen Politik mit Hilfe staatlich finanzierter Parteien erzielt werden kann.

      Umweltschutz, wie er zur Zeit von Politik und Medien zelebriert wird, ist die ideale Ideologie einer solchen »stationären Gesellschaft« und die Verteufelung der Kernenergie bietet die Gewähr dafür, daß sie im wesentlichen (die Erscheinungsweise mag sich beliebig wie sogenannte moderne Kunst oder Moden ändern) bestehen bleibt, wie sie ist. Ohne die Nutzung der Kernenergie, werden Grenzen des Wachstums nicht mehr überstiegen werden können und wird - trotz ständig wechselndem modischen Firlefanz - alles beim Alten bleiben.

      Vorwärts von Fall zu Fall
      »Progressiv« an der Grünroten Verteufelung der Kernenergie ist also nur der Wunsch, sich endlich von der Anstrengung schöpferischer, wissenschaftlich technischer Weiterentwicklung zu befreien. Damit befreit man sich auch von der einzigen Quelle der Freude und ersetzt sie sich durch den »Spaß« den eine stationäre, »nachhaltige« Solargesellschaft anbietet. Die spröden Hochkulturen der Geschichte waren alle solche stationären Solargesellschaften. Sie waren so fest gefügt, weil in ihnen nur etwa 5 % der Bevölkerung als Herrschende und deren Handlanger (Priesterschaft und Militär = Polizei) die Lebensweise von 95 % der Bevölkerung festlegten. Die Mehrheit der Bevölkerung wurde in der orientalischen Despotie (so heißen die nachhaltigen Hochkulturen auch) als Fellachen oder Kulis mehr oder minder in geistiger Umnachtung (»induziertes Irresein«) gehalten. Nach dem Ausstieg aus der Kernenergie sollen sich die Masse der Bevölkerung als mediengläubige Fernsehgucker nur noch »zu Tode amüsieren« dürfen (Postmann). Wie sich dafür die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen mit der Zeit entwickeln werden, muß sich erst noch herausstellen.



      Mal so nebenbei, die Kernfusion wurde auch beim Atombombenbau entwickelt. Aber es hört sich natürlich propagandistisch wertvoller an, daß friedliche Kernenergienutzung ein Nebenprodukt einer Massenvernichtungswaffe sei......

      Kernfusion

      Bei der Fusion wird Energie gewonnen, indem 2 Atomkerne zu einem neuen verschmolzen werden, sodaß gemäß Abb._3 der Unterschied in der Bindungsenergie als Fusionsenergie zur Freisetzung kommt. Im Sonneninneren wird Energie durch Fusionsprozesse freigesetzt. Fusionsenergie stellaren Ursprungs ist daher die primäre Energiequelle der Erde. Die technische Nutzung künstlich ausgelöster Fusionsprozesse ist jedoch schwierig. In unkontrollierter Form wird die Fusionsenergie bei der Explosion von Wasserstoffbomben freigesetzt.
      Der bei einer einzelnen Fusionreaktion freiwerdende Energiebetrag folgt unmittelbar aus den Massen der beteiligten Reaktionspartner. Er hat seine Ursache letzlich in den Eigenschaften der Kernkräfte.
      Wenn ein kontinuierlicher Fusionsprozeß in Materie aufrecht erhalten werden soll, müssen bestimmte Bedingungen erfüllt sein. Es muß nämlich erstens die kinetische Energie der Reaktionspartner groß genug sein, um eine hinreichende Wahrscheinlichkeit für das Durchdringen des Coulombwalls sicherzustellen. Dies ist bei ganz leichten Kernen für Energien oberhalb 1 keV entsprechend einer Temperatur von mehr als 107 K der Fall. Die zweite Bedingung ist,daß die Dichte de Materie bei diesen Temperaturen groß genug sein muß, um eine Reaktionsrate zu erzeugen, die nicht nur die Temperatur aufrechterhält, sondern einen Überschuß an Energie liefert. Diese Bedingungen sind im Inneren der Sonne oder im Zentrum einer Atomexpolsion erfüllt. Für die technisch genutze Fusion in Wasserstoffbomben kommt reiner Wasserstoff als Brennstoff nicht in Frage, da die Reaktionsraten wegen der Verknüfung über einen b-Zerfallsprozeß zu klein sind. Statt dessen bieten sich folgende Reaktionen an:

      d+d => 3H+p+4 MeV
      d+d => 3He+n+3 MeV
      d+3H => 4He+n+17,6 MeV



      Während und nach der Spaltung
      werden Sekundär-Neutronen,
      danach noch mehrere Elektronen
      (b-Teilchen) ausgesandt.
      Als Endprodukte erscheinen
      hier ein Promethium- und ein
      Yttriumkern.

      1. Neutroneneinfall
      Ein thermisches Neutron leitet
      die Spaltung des 235U-Kerns ein.
      Der kurzzeitig gebildete 236U-Kern
      zerfällt sofort in 2 Bruchstücke,
      die ihrerseits wieder durch Aus-
      sendung von Neutronen (2),
      Elektronen (3) und Gamma-
      quanten (4) in die beiden 143Pm-
      und 89Y-Kerne zerfallen.

      2. Neutronen

      3. Elektronen

      4. Gamma-Quanten


      7.) Alternativen

      Frage 1:


      Warum kann man Windenergie nicht überall nutzen?


      Antwort 1:


      Der Wind weht unterschiedlich stark und wechselt häufig seine Richtung.

      Frage 2:


      Worin bestehen die Umweltprobleme beim Bau eines Wasserkraftwerkes?


      Antwort 2:


      Große Landschaften werden durch das Aufstauen des Wasser vernichtet, Tiere und Pflanzen werden vernichtet. Dörfer müssen umgesiedelt werden.

      Frage 3:


      Welche von der alternativen Energiegewinnung hat den höchsten Wirkungsgrad?


      Antwort 3:


      Das Wasserkraftwerk hat den höchsten Wirkungsgrad, 80-90% mehr ist technisch nicht machbar.

      Frage 4:


      Wodurch können Probleme bei einem Gezeitenkraftwerk auftreten?


      Antwort 4:


      Durch Änderungen der Gezeitenhöhe und der Küstenlandschaft.

      Frage 5:


      Warum kann man Sonnenenergie nicht zu 100% nutzen?


      Antwort 5:


      Die Sonnenenergie kann nur zum Teil gespeichert werden. Es gibt technisch noch keine großen Speicherkapazitäten. Die Sonne scheint nicht überall gleichmäßig.

      1941 Es gelang den Atomphysikern KENNEDY, SEABORG, WAHL UND SEGR? nachzuweisen, dass auch Plutonium, das nicht natuerlich vorkommt, als Kernspaltstoff neben Uran verwendet werden kann. Um das Plutonium zu erhalten, muessen aber eigene Kernspaltungsreaktoren erbaut werden, in denen das Plutonium " erbruetet" wird.


      Den Physikern war schon klar, das sie damit eine ewige Energiequelle schaffen würden. Zu der Zeit war nun mal Krieg. Vor dem Krieg wurde in Deutschland auch schon an der Kernspaltung geforscht, zur friedlichen Nutzung.



      Gewaltdemos gegen Atomkraft, kann man ja wohl nicht als die "Mehrheit des Volkes" bezeichnen!

      Servus
      der
      Regierungswechsel
      Avatar
      schrieb am 03.07.04 13:03:13
      Beitrag Nr. 174 ()
      Die finnische Zentrumsregierung ist nach den nächsten Wahlen sowieso wieder weg vom Fenster. So what?:laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 04.07.04 00:29:24
      Beitrag Nr. 175 ()
      Regierungswechsel,

      die sinnlose Aneinanderreihung vin Worten macht noch keinen inhaltsreichen Artikel. Ist dir da nicht beim Kopieren was durcheinandergeraten?
      Das kurze Statement von Greenpeace (es gibt da auch sehr viel ausführlicheres) ist aber wenigstens in sich schlüssig.

      Der Böttiger-Artikel erinnert mich sehr an ein Kinderbuch über Atomenergie, das mir mal in den 60er in die Finger kam. Als hätte es Three-Miles-Island und Tschernobyl nie gegeben, als wäre die Endlagerung geklärt - und als wäre man von einer kontrollierten Kernfusion nicht weiter entfernt wie vor 30 Jahren (damals wurden 20-30 Jahre prognostiziert, heute sagt man ca. 50 Jahre).
      Falls die Kernfusion tatsächlich mal funktioniert, braucht man große Mengen Tritium. Das lässt sich aber gar nicht beherrschen; schon jetzt wird das in den AKWs anfallende Tritium zum größten Teil in die Atmosphäre abgegeben und trägt substantiell zur Erhöhung der Radioaktivität bei. (Der Tritiumgehalt ist in den letzten Jahrzehnten nach Ende der oberirdischen Atomversuche gesunken - ohne AKWs wäre er noch deutlich niedriger.) Naiveres Geschwätz hab ich selten gesehen.
      Avatar
      schrieb am 04.07.04 00:43:52
      Beitrag Nr. 176 ()
      regierungswechsel
      Deutschlands größtes Atommüll-Lager (Halle ist 104 Meter lang, 38 Meter breit und 18 Meter hoch) wird genehmigt in Gundremmingen/Bayern. Eine Erwärmung des Grundwassers um 2 Grad wird in Kauf genommen, was nach Expertenmeinung unproblematisch ist. Auch das Erdreich wird sich erwärmen. Sicher wachsen dort nach Inbetriebnahme Palmen und sonstige exotische Pflanzen, Gundremmingen wäre zudem ein idealer Standort für ein Erlebnisbad mit "natürlichem" Warmwasserbecken.

      Ab 1. Juli 2005 dürfen keine Castortransporte mehr durch Deutschland rollen, insofern wird es auch keine Castortransport-Gegner mehr geben. Allerdings müssen alle AKW-Betreiber bis dahin Zwischenlager an den AKW-Standorten bauen.


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