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    [B]Umverteilen oder sparen?[/[/B] - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 17.10.03 12:31:50 von
    neuester Beitrag 17.10.03 13:36:44 von
    Beiträge: 3
    ID: 787.085
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      schrieb am 17.10.03 12:31:50
      Beitrag Nr. 1 ()
      Umverteilen oder sparen?

      Von Thorsten Duin


      Eindringlich warnte Konrad Adenauer seine skeptischen Minister: Die Wahl sei "schon jetzt verloren", sollte die Rentenreform nicht "rechtzeitig und großzügig" über die Bühne gehen. Also brachte sein Kabinett das umstrittene Paragraphenwerk auf den Weg. Um es sich nicht mit den Rentnern zu verscherzen, stimmte die Opposition im Bundestag zähneknirschend zu. Der Kanzler gewann die absolute Mehrheit. Und die Deutschen hatten ein neues Rentensystem. Das war 1957.

      Folgenschwere Entscheidung

      Sichere Rente?
      In der Tat bescherte die Reform den Ruheständlern deutlich höhere Bezüge. Das war - allem Wahlkalkül zum Trotz - auch so gewollt, denn im jungen Wirtschaftswunderland lebten Millionen von Rentnern in Armut. Hyperinflation und Weltkrieg hatte das auf persönlichen Rentenkonten angesparte Alterskapital stark reduziert. Der Bundestag beschloss daher, das alte System der Kapitaldeckung, bei dem die Beitragszahler ihre eigene Rente angespart hatten, durch ein Umlageverfahren zu ersetzen. Eine folgenschwere Entscheidung.



      Im Vergleich Die gesetzliche Rente
      Versicherungspflicht für Alle Interview mit Gert Wagner vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)


      Generationenvertrag in Schieflage
      Bereits 1967 war der Kapitalstock aufgezehrt. Seitdem wird die deutsche Rentenversicherung ausschließlich über die Umlage finanziert. Dabei versorgen die Erwerbstätigen über ihre Beiträge die jeweils aktuelle Rentnergeneration. Den "Jungen" wird im Gegenzug versprochen, dass auch ihnen im Ruhestand eine angemessene Rente gezahlt wird. Daran allerdings glaubt heute kaum noch jemand. Der Generationen-Vertrag sei "zu den bestehenden Bedingungen nicht mehr erfüllbar", urteilt Meinhard Miegel, Chef des Bonner Instituts für Wirtschaft und Gesellschaft .


      Der Eckrentner - eine seltene Spezie
      Der Pakt zwischen Jung und Alt setzt voraus, dass den Rentnern genügend erwerbstätige Beitragszahler gegenüberstehen. Bei zehn Millionen Arbeitslosen und einer dramatisch alternden Gesellschaft ist das System aber längst an seine Schmerzgrenze gelangt. Unter den Job-Hoppern, Kindererziehern, Teilzeit-Jobbern und Zwangs-Selbstständigen gehört der statistische Eckrentner mit seinen 45 Beitragsjahren zur aussterbenden Spezie. Im Durchschnitt kommen Männer auf knapp 40 und Frauen auf rund 26 Beitragsjahre, wie die deutschen Rentenversicherungsträger vorrechnen.



      80 Cent für einen Euro
      Betroffen von dieser Entwicklung sind vor allem die Jüngeren: Wer 1930 geboren wurde und fleißig Beiträge gezahlt hat, bekommt für jeden eingezahlten Euro noch zwei Euro Rente. Ein 1980 Geborener hingegen sieht von seinem Euro nur noch 80 Cent wieder, wenn er in Rente geht - und das bei steigenden Beiträgen. Ändert sich nichts, drohen Beitragssätze von "40 Prozent und mehr", mahnt Rentenexperte Miegel. "Diejenigen, die diese Beiträge dann bezahlen müssen - also unsere Enkel - werden dann zu Recht rebellieren."

      :eek: :O :mad:
      Avatar
      schrieb am 17.10.03 12:51:34
      Beitrag Nr. 2 ()
      Auch wenn es niemand wahrhaben will, durch die Wiedervereinigung sind die Rentenkassen natürlich enorm belastet worden bzw. werden weiter belastet. Das Verhältnis Rentenempfänger Ost zu Beitragszahler Ost (auch unter Berücksichtigung der Wanderungsbewegung von Arbeitskräften Ost nach West) ist aufgrund hoher Arbeitslosigkeit und hoher Frühverrentungszahlen mehr als ungünstig. Hinzu kommen noch hohere Rentensteigerungen im Osten, die aufgrund der höheren Durchschnitssrenten doppelt belastend wirken.
      Wenn im jahr 2001 DM 15 Mrd. aus der Rentenkasse WEST in die Rentenkasse OST umgebucht werden, dann wird das ganze Ausmass der Rentenkatastrophe im Osten bewusst.
      Anzumerken ist, dass das Rentenniveau in den letzten 10 Jahren bereits kräftig gesenkt wurde (Verkürzung von Anrechnungszeiten, Deckelung auf Inflationsausgleich 1999, etc...) und natürlich darf nicht vergessen werden, dass die Rentner zu dem Personenkreis gehören, die sämtliche Ökosteuern (und es ist nicht nur der Spritpreis gewesen) in voller Höhe aus eigenen Mitteln bestreiten müssen.
      Jede weitere Absenkung des Niveaus (darunter fallen auch 0 - Runden) senkt auch das Niveau zukünftiger Rentengenerationen. Insofern ist der Preis immer der gleiche ! Da haben es die Beamten doch wirklich schön, ganz zu schweigen von den Politbonzen :p
      Avatar
      schrieb am 17.10.03 13:36:44
      Beitrag Nr. 3 ()
      :Sozialreformen - Alle müssen sparen, nur Politiker nicht

      http://www.wdr.de/tv/monitor/beitrag.phtml?bid=531&sid=103

      Gerhard Schröder: "Niemandem aber wird künftig gestattet sein, sich zu Lasten der Gemeinschaft zurückzulehnen."

      Hehre Worte. Mit sich selbst sind die Politiker nicht ganz so streng. Auch Abgeordnete und Minister können nämlich arbeitslos werden, von heute auf morgen Amt und Mandat verlieren. Dann gibt es auch für sie eine Art Arbeitslosengeld, das so genannte Übergangsgeld.
      Das wird allerdings zum Glück weiter einkommensabhängig bezahlt. Auch werden weder Ersparnisse angerechnet, noch das Einkommen des Partners. Einen zumutbaren Job müssen sie auch nicht annehmen.

      Bundeskanzler Schröder zum Beispiel würde ein Übergangsgeld für 36 Monate bekommen, nach Berechnungen des Steuerzahlerbundes insgesamt 310.000 Euro. Gesundheitsministerin Ulla Schmidt ist 33 Monate im Amt. Sie bekäme deshalb ein Übergangsgeld für 33 Monate, insgesamt 236.000 Euro. Umweltminister Trittin bekäme ebenfalls 36 Monate Übergangsgeld, insgesamt rund 251.000 Euro.

      Ach ja, dann gibt es noch das Rentenalter, das so Mancher gerne auf 67 erhöhen würde. Auch hier haben die Minister und Abgeordneten zum Glück ein eigenes Versorgungssystem mit eigenen Regeln. Wirtschaftsminister Clement zum Beispiel hätte schon einen Pensionsanspruch ab 55 Jahren gehabt, eine Rente von 8700 Euro wäre ihm heute schon sicher. Hans Eichel stünde sich noch besser. Auch er hätte schon lange Anspruch auf den Ruhestand und immerhin 11.600 Euro Pension im Monat. Und auch Angela Merkel müsste nicht mehr lange arbeiten. Mit 55 Jahren bekäme sie schon eine monatliche Pension von 4900 Euro. Mit ihrem 60. Geburtstag könnte sie sich dann sogar über 7300 Euro im Monat freuen.

      Diese Damen und Herren empfehlen uns für 4Euro/Stunde zu arbeiten !!

      Frage: Wie lange können WIR uns diesen völlig überteuerten
      Zirkus noch leisten ??:mad: :mad: :mad


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