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    das Erbe von sittin bull inv - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 23.10.03 01:04:21 von
    neuester Beitrag 30.10.03 15:03:00 von
    Beiträge: 8
    ID: 788.680
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      Avatar
      schrieb am 23.10.03 01:04:21
      Beitrag Nr. 1 ()




      er hat(te) den Durchblick - und ich bin auf dem besten Wege dorthin:rolleyes:



      Da ich seine Meinungen fast alle teilte, möchte ich sein Erbe fortführen aber nicht mit ihm verglichen werden !
      Wenn es geht werde ich mich hüten, Texte zu kopieren.
      Es soll alles von meiner Hand geschrieben sein.
      Und ich kann nicht die Zeit aufbieten die Sittin_Bull_Inv uns opferte :eek:
      Er hatte den Durchblick - glasklar

      ;)Jana:kiss:
      Avatar
      schrieb am 23.10.03 02:30:16
      Beitrag Nr. 2 ()
      soll sich ja niemand drücken:kiss:
      Avatar
      schrieb am 23.10.03 03:03:19
      Beitrag Nr. 3 ()
      Avatar
      schrieb am 23.10.03 20:43:27
      Beitrag Nr. 4 ()
      Die Rothaut schrieb weise. Hugh!
      Avatar
      schrieb am 23.10.03 22:43:26
      Beitrag Nr. 5 ()
      Das freut mich. :)

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      schrieb am 24.10.03 15:56:12
      Beitrag Nr. 6 ()
      Mach mal - vielleicht haste ja mehr Publikumsverkehr :cool:
      Avatar
      schrieb am 25.10.03 12:52:33
      Beitrag Nr. 7 ()


      sitt´n, ja, das war ein Profet :rolleyes: besonderen kalibers, aber ich glaube, der postet noch gelegentlich, unter einer anderen ID...

      Avatar
      schrieb am 30.10.03 15:03:00
      Beitrag Nr. 8 ()
      Liebe Mitleser/innen und Genossen,

      dies wird definitiv mein letztes posting sein.
      Aufgrund persönlicher Gründe und fehlenden Interesses wird Jana hier nie mehr schreiben,
      und wünscht allen ein glückliches und "erfolgreiches" Leben in Frieden - und natürlich den Durchblick für das Wahre;)
      Falls Informationsbedarf o.Ä. besteht, kann man Jana aber weiterhin unter indiejana@web.de bzw. weitaus seltener unter BM erreichen!

      Mit den besten Wünschen für die Zukunft
      :kiss:Jana:kiss:

      Dieses Forum darf natürlich weiterhin genutzt werden :)





      Der folgende Beitrag wurde der Zeitschrift "Sonnenwind", Ausgabe 5, entnommen.
      Verlag Brennpunkt Neue Erde b.v., Simon Stevinweg 27, NL 6827 BS Arnhem, Tel. 0031-26 3684 885, Fax 0031-26 3684 886,
      Email brennpunktNE@t-online.de

      Inhalt
      Grameen: Eine Bank vergibt Kleinstkredite an die Armen
      Kredite nur für arme Frauen
      Neues Selbstvertrauen der Armen ändert die Landes-Politik
      Handys für die Armen?!
      Grameen-Cybernet & Co.
      Kritische Fragen an Grameen
      Neue Formen der Entwicklungshilfe
      Ein Erfolgsbeispiel
      Auch Schwierigkeiten entstehen
      Wem, was und wohin spenden, wenn ich helfen möchte?
      Das Buch



      Grameen:
      Eine Bank vergibt Kleinstkredite an die Armen
      Professor Muhammad Yunus fing mit 27 Dollar Kleinstkredit, verteilt auf 42 arme Familien, an. Inzwischen konnten durch seine Initiative weltweit 12 Millionen völlig verarmte Menschen solche Minikredite in Anspruch nehmen und sich dadurch mit einfachen hingen selbständig machen. Einer der Leit­sprüche von Prof. Yunus lautet: "Wenn die Umstände nicht so sind, dass Sie Ihre Ideen verwirklichen können, dann ändern Sie die Umstände!" Das tut er nachhaltig. Das Interview mit ihm und das Zuhören bei seinen Vorträgen war die reine Freude.


      Muhammad Yunus beim Interview-Termin in München

      Mit am beeindruckendsten an der Geschichte von Muhammad Yunus ist für mich zu sehen, wieviel ein einzelner Mensch auf der Welt bewirken und verändern kann. Franz Alt, der bei der Chancen-Konferenz/der Initiative TERRA One World Network im Stuttgarter Rathaus am 22. Febuar 1999 ebenfalls dabei war, formulierte es treffend: »An Prof. Yunus sieht man, dass man nicht Bundeskanzler sein muss, um die Welt zu verändern. Es ist im Gegenteil so, dass WIR DIE bewegen müssen, ansonsten bewegt sich gar nichts.«

      Das Zweite, was mich sehr an Muhammad Yunus beeindruckt hat, ist seine sagenhaft gute Laune und der orientalische Erzählstil, mit dem er von den Entwicklungen der Grameen-Bank erzählt. Dieser Mann denkt ganz offensichtlich in Lösungen und nicht in Problemen. Und er hat Spass und viel Vergnügen dabei. Letzteres gibt im ganz offensichtlich die Kraft, viel kreativer zu sein und viel weiter zu kommen als alle die Leute, die ihren Focus zu sehr auf Problemen und möglichen Hindernissen haben.

      Im folgenden die interessantesten Nachrichten aus seinem frisch erschienenen Buch (Grameen - eine Bank für die Armen, eine Autobiographie), den Vorträgen und dem Interview:

      Bangladesch ist ein Land mit einer Analphabetenrate von 90 Prozent. 40 Prozent aller Bangladeschis leben unterhalb des Existenzminimums. Die Bevölkerungsdichte des Landes beträgt 830 Einwohner je Quadratkilometer. Eine solche Dichte erhielte man in Europa nur dann, wenn man die Bevölkerung Englands, Frankreichs und Irlands auf dem Gebiet Bayerns zusammenpferchen würde.

      Muhammad Yunus, selbst ein Bangladeschi, war 1974 Dekan der Wirtschaftsfakultät einer Universität im Südosten des Landes. In diesem Jahr brach eine sehr grosse Hungersnot über das Land herein und der Flüchtlingsstrom verhun­gernder Menschen in die Städte wurde immer drastischer. Schliesslich lagen mit­ten auf den Strassen die Toten herum und es wurden immer mehr.

      Angesichts solcher Zustände fragte sich Muhammad Yunus ernsthaft, welchen Sinn seine theoretischen Vorträge über wirtschaftliche Vorgänge und Beträge von Millionen und Milliarden Dollar machten, wenn die reale Wirtschaftslage des Landes so aussah, dass die Leute zu Tausenden verhungerten.

      Er wollte konkret etwas unternehmen und begab sich zu diesem Zweck in ein nahegelegenes Dorf, in dem ebenfalls sehr grosse Armut herrschte. Er wollte vor Ort herausfinden, was er für diese Leute tun könnte.

      Yunus berichtet: »Ich traf dort eine Frau, die einen Bambusstuhl herstellte. Ich fragte sie, wieviel sie damit verdiene. Zuerst konnte ich es gar nicht glauben, wie arm diese Frau war, denn sie leistete wirklich gute Arbeit. Sie sagte mir, dass sie pro Tag nur einige Cents verdiente, weil sie kein eigenes Geld hatte, um Bambus zu kaufen. Sie musste sich beim Bambushändler Geld leihen. Dadurch war sie ihm ausgeliefert und musste jeden Preis akzeptieren. Praktisch war sie eine Sklavenarbeiterin. Das Bambusmaterial für eine Stuhl hätte nur 22 Cents gekostet, aber sie hatte es nicht. Ich war total geschockt, Während ich in meinen Vorlesungen von Millionen und Milliarden sprach, hatte diese Frau nicht einmal ein paar Pfennige, um ihr Bambusmaterial zu kaufen.

      Ich ging dann durch ihr Dorf und machte eine Liste von Leuten, die auch Geld gebraucht haben. Auf meiner Listen standen schliesslich 42 Namen. Diese 42 Leute benötigten zusammen nur 27 Dollar. Ich habe dann diese 27 Dollar den Leuten als Darlehen aus meiner eigenen Tasche geliehen. Die Menschen waren sehr glücklich darüber. Bis dahin wusste ich gar nicht, mit welch kleiner Summe man so vielen armen Menschen Glück und Wohlstand bringen kann, Daraufhin habe ich die Bank gefragt, ob ` diese Menschen keine Kredite bekommen könnten. Die Bank sagte »nein«. Die Armen seien nicht kreditwürdig. Ich wollte aber wissen, ob es nicht doch eine Möglichkeit gibt. Ich habe selber Geld bei der Bank geliehen, habe mich selber als Bürge angeboten und habe es den armen Leuten weitergeliehen. Und die haben es pünklich zurückbezahlt. So also hat damals alles angefangen.«

      Heute hat die Grameen-Bank Bangladesch 2,3 Millionen Kunden und 98% zahlen überpünktlich ihre Raten. Yunus sagt dazu: »Die meisten Banken arbeiten mit einer »Geld-Apartheid«. Sie leihen den Reichen, und die Armen haben kein Recht, Geld zu bekommen. Aber wenn sie eine Chance haben, zahlen sie ehrlicher zurück als die Wohlhabenden.« Sein Verhältnis zu traditionallen Geldinstituten charakterisiert er so: »Wir haben uns angesehen, wie die anderen Banken arbeiten und dann das genaue Gegenteil davon gemacht.«

      Yunus wird inzwischen als Mann gefeiert, der die Armut besiegt. Der US-Präsident Bill Clinton schlug ihn für den Nobelpreis vor.



      Die Grameen-Kundin Gngajali aus Uttar Pradesdh, Indien, zählt ihren ersten Kredit nach.

      Kredite nur für arme Frauen

      Yunus erkannte bei seinen verschiedenen Feldstudien in Bangladesch insbesondere, dass vor allem Frauen, die um Leben und überleben ihrer Familien kämpfen, vorrangig in den Genuss der Förderung kommen sollten. Die Rückzahlungsmoral von Frauen ist weit besser und die Gefahr, dass das geliehene Geld für blosse Statussymbole verschleudert wird, weit geringer.

      Er lacht vergnügt vor sich hin, wenn er von den Widerständen gegen diese Vorgehensweise im eigenen Land berichtet.

      In Bangladesch ist - bisher zumindest - die Frau besonders in den armen Familien auf dem Land quasi ein Niemand gewesen, der nur dem Ehemann folgte. Sie hatte keine eigene Meinung und hat in vielen Fällen Geld noch nicht einmal selbst in den Händen gehabt.

      Nun erscheinen die Mitarbeiter der Grameen-Bank selbst in den abgelegendsten Landstrichen in diesen Dörfern und wollen die Frauen sprechen. üblicherweise kommen die Männer den Fremden entgegen und die Frauen halten sich bedeckt im Hintergrund. Aber diese merkwürdigen Grameen-Leute wollen die Männer gar nicht sprechen. Sie bieten stattdessen den Frauen Geld. Die Männer sind als allererstes beleidigt, wie eine Bank dazu kommt, dem Niemand in ihrer Familie Geld zu bieten, und sie selbst als Haushaltsvorstand bekommen kein Geld angeboten. Am meisten wettern natürlich die herkömmlichen Geld-Verleiher mit ihren Wucherzinsen dagegen.

      Aber auch das Vertrauen der Frauen muss stückweise errungen werden. Zunächst sind sie völlig perplex und verwundert. »Was ich? Aber ich weiss doch nichts und kann doch nichts. Ich habe doch noch nie Geld in den Händen gehabt?!« »Wunderbar, genau dich suchen wir«, antworten dann die Mitarbeiter der Grameen-Bank und die Frauen hören verwundert zu.

      Sie müssen sich, das ist eine feste Bedingung bei Grameen, in Gruppen zu fünft zusammentun, wenn sie schliesslich einen Kredit in Anspruch nehmen möchten. Den Kredit bekommt zwar jede einzeln, aber durch diese Gruppensolidarität möchte Muhammad Yunus sicherstellen, dass keine Frau leichtfertig Kredite aufnimmt, die sie dann nicht zurückzahlen kann.

      Denn wenn beispielsweise eine Frau zu den anderen vieren sagt, sie möchte eine Ziege kaufen, dann fragen die Freundinnen als erstes, wem sie denn die Milch verkaufen werde. Gibt es Nachbarn, die einen echten Bedarf daran haben und die die Milch auch bezahlen können?

      Weder Yunus noch seine Mitarbeiter verteilen schlaue Ratschläge. Die Frauen sollen ganz nach ihren eigenen Ideen kreativ werden können. Es werden immer nur Fragen gestellt. Die härtesten Fragen kommen von den Frauen aus der eigenen Gruppe. Auf diese Weise ist keine Frau mit dieser, für sie völlig neuen Si­tuation, alleine gelassen und die neuen Geschäftsideen werden wirklich auf ihre Praktikabilität hin überprüft und durchdacht.

      Als nächstes muss sie oft den Wider­stand ihres Mannes überwinden, der nicht nur beleidigt ist, sondern sich auch Sorgen macht. Er hat seine Frau in der Tradition des Landes als einen Niemand kennenlernt und nun befürchtet er, dass sie diese Aufgabe nicht bewältigen wird und dass schliesslich die Bank zu ihm kommen und das Geld zurückfordern könnte. Und er hat es ja genausowenig wie seine Frau. Muhammad Yunus sagt dazu: »Jeder Mensch hat ein unbegrenztes Potential. Der Bettler am Wegesrand hatte nur noch keine Chance, sein Potential zu demonstrieren. Weder sich selbst hat er es demonstriert, noch der Umwelt.«

      Und so wissen auch die Männer aus Bangladesch noch nichts vom Potential ihrer Frauen. Yunus schmunzelt wieder voller Vergnügen, wenn er in seinem einfachen, aber prima verständlichen Englisch von solch einem typischen Ehemann berichtet: »Every week he is expecting big disaster, but it doesn`t co-me...« (Jede Woche, wenn die Zinsen fällig werden, erwartet der Ehemann ein grosses Disaster, aber dieses kommt nicht.)

      Wenn die Ehefrau schliesslich ein ganzes Jahr lang jede Woche pünktlich ihre Raten zurückgezahlt hat, dann hat sich in diesem Jahr meist auch viel in der Familie und im ganzen Dorf geändert. Letztlich lernen die Ehemänner durch diese Kredite ihre Frauen völlig neu kennen und entdecken bisher nie gekannte Seiten an ihnen. Aus dem Niemand ist ein Jemand geworden, der die Familie ernährt.

      Das veränderte zunächst die Familien, dann das Dorfleben und beeinflusste schliesslich die Politik im ganzen Lande. Denn Muhammad Yunus riet seinen Kundinnen immer wieder, bei Wahlen im Land mitzuwählen. Die Wahlbeteiligung war mit 53% ziemlich niedrig und es gingen auch doppelt soviele Männer wie Frauen wählen. Grameen wollte das ändern. Doch zunächst sträubten sich die Frauen. Die Politiker des Landes seien alle Teufel und es sei völlig sinnlos wählen zu gehen, meinten sie.

      Dann sollten sie eben die kleinsten Teufel unter den Teufeln wählen gehen und nicht zulassen, dass die grössten Teufel regieren, war die Antwort von Yunus. Anfang der 90iger Jahre gingen bereits eine grosse Zahl von Grameen-Kunden mit ihren Familien zum Wählen und es zeigten sich erste änderungen im Wahlergebnis. 1996 nahmen die Grameen-Kundinnen, ermutigt durch dieses Resultat, auch ihre Nachbarn und sämtliche Verwandten zur Wahl mit und erstmals schrumpfte die Zahl der Sitze der konservativen Partei von 17 auf nur noch 3. Die Wahlbeteiligung 1996 betrugt statt der bisher üblichen 53% auf einmal 73%.

      Neues Selbstvertrauen der Armen ändert die Landes-Politik

      Einmal soweit gekommen, überlegten sich die Grameenbank-Mitglieder (Ge­nossenschaftsprinzip): »Warum sollen wir eigentlich weiterhin nur die kleinsten Teufel wählen gehen? Wir sind gute Leute und wir können doch auch selber kandidieren...« Ein Jahr später, nämlich 1997, kandidierten 4000 arme Bangladeschis aus Grameen-Kunden-Familien (davon 50% Frauen und 50% Männer) bei den regionalen Wahlen. Eine Sensation für Bangladesch.

      Seit die Frauen mehr Selbstbewusstsein, mehr Verantwortungsgefühl und ein eigenes Einkommen haben, sinkt auch die Zahl der Geburten pro Frau erheblich und es wird auf einmal ernsthaft verhütet. Stattdessen werden immer mehr Kinder in die Schule geschickt. Mittlerweile gehen schon 15.000 Grameen-Kinder auf die höhere Schule. Bei einer Analphabetenräte von bisher 90 Prozent ist auch das ein Riesenfortschritt.

      Und alles begann letztlich mit 27 Dollar Kredit an 42 Familien.

      Handys für die Armen?!

      Aber damit ist der Kreativität von Gra-meen noch lange kein Ende gesetzt. Vor zwei Jahren gründeten sie eine eigene Telephongesellschaft, die Grameen Telecom, mit der Hilfe von Telenord, Norwegen.

      Bangladesch hat 127 Millionen Ein­wohner und bisher zirka 400.000 Telefone. Yunus hatte sich nun in den Kopf gesetzt, den ärmsten Frauen auf den entlegenen Dörfer Handys zu geben. Natürlich mal wieder - wie er berichtet - zum fassungslosen Entsetzen der Konservativen und Reichen des Landes. »Spinnst du jetzt ganz«, fragten diese ihn. »Was sollen denn die armen Frauen mit einem Handy? Die können doch weder so ein Ding bedienen, noch die Tasten lesen und wen sollen sie denn überhaupt anrufen?«

      Muhammad Yunus kann nur schelmisch den Kopf schütteln über soviel unkreatives Gedankengut. Natürlich sollen seine Telefon-Ladys, wie sie inzwischen heissen, in der Regel gar niemanden anrufen. Sie eröffnen statt dessen ein neues Business mit einem regionalen Telefonservice. Sie vermieten das Handy an jeden, der sich durch einen Anruf weite Reisen oder langwierige Postwege ersparen möchte.

      Erstens wird die Kommunikation verbessert, was auch weitere Geschäftsmöglichkeiten eröffnet und die Entwicklung im ganzen Land beschleunigt. Ausserdem kann aber auch schnellere Hilfe bei Disastern ermöglicht werden.

      Bisher hat die Grameen-Telefongesellschaft 35.000 Mobiltelefone ausgegeben und 250 davon an die neuen Telefon-Ladys in entlegenen Dörfern. Bis zum Ende des Jahres 1999 sollen es 1000 Telefon-Ladys sein und in 5 Jahren 40.000. Damit will er der Entwicklung des Landes entscheidend auf die Sprünge helfen.

      In Bangladesch macht der Einsatz von Handys wirklichen Sinn, da es auf dem Land noch nicht einmal Strom, geschweige denn Telefonleitungen gibt. Und dort klemmt sich auch niemand das Mobiltelefon stundenlang ans Ohr, schon allein, weil es sich niemand leisten kann.



      Muhammad Yunus bei der Chancen-Konferenz im Stuttgarter Rathaus im Frühjahr 1999, rechts: Nancy Wimmer, European Microcredit Support und Vorsitzende von TERRA

      Grameen-Cybernet & Co.
      Mit Hilfe dieser Telefone können auch die Informationen der neu gegründeten Grameen-Organisationen wie Grameen-Gesundheit, Grameen-Landwirtschaft, Grameen-Textil, Grameen-regenerative Energien, Grameen-Telefon, Grameen-Cybernet etc. schneller verbreitet und genutzt werden. Grameen-Cybernet beispielsweise ist ein Zweig, der solarbetriebene PCs mit Internetzugang auf den Dörfern installieren soll. Dadurch sollen die Menschen Zugang zu den aktuellen Informationen der ganzen Welt erhalten (da es ja sehr wenig Schulen und Weiterbildungsmöglichkeiten im eigenen Land gibt), eine weitere starke Motivation zum Schreiben- und Lesenlernen bekommen und auch ihre Dienste weltweit anbieten können. Einfache Telefonbeantwortungs­dienste könne beispielsweise durchaus auch vom »Heuschober« auf dem Land aus erledigt werden. Zudem gibt es 0,5 Millionen leerstehende Webstühle im Land. Auch solche Arbeiten könnten international angeboten werden. Dadurch kämen mehr Devisen ins Land.

      Kritische Fragen an Grameen
      Wie schon erwähnt, zahlen 98 Prozent der Kundinnen überpünklich ihre Kredite vollständig zurück. Keine Geschäftsbank der Welt kommt da mit. Deren Kunden mit dem viel höheren Lebensstandard zahlen ihre Kredite weder pünktlich und oftmals gar nicht zurück.

      Bei der Konferenz im Stuttgarter Rat­haus wurden kritische Fragen dazu ge­stellt. Man traute diesen »fast zu gut klingenden« Ausführungen nicht ganz, und es wurde mit unheilschwangerer Stimme gefragt, was denn sei, wenn eine Frau ihren Kredit nicht zurückzahlen könne, weil beispielsweise die Ziege sterben würde. Dann würde diese völlig hilflose Familie auch noch in einen unbezwingbaren Schuldenberg gestürzt.

      Ganz klar, der Fragende dachte in den Massstäben unseres Bankensystems. Bei Grameen scheint auch das wirklich ganz anders zu sein. Yunus antwortete frisch und frei: »Ach, wissen Sie, die Ziegen sterben eigentlich selten. Das, was noch am häufigsten vorkommt, ist, dass die Ehemänner das Geld klauen und damit abhauen. Dann bekommt die Frau eben einen neuen Kredit und der alte wird als Langzeitkredit ohne weiteren Zinsanfall stillgelegt. Die Frau entscheidet selbst, wann sie den ersten Kredit zurückzahlen kann oder wie hoch die Raten sind, die sie eventuell zusätzlich zum aktiven Kredit zurückzahlen kann. Wir als Grameen-Bank sehen unsere Hauptaufgabe nicht darin, den höchstmöglichen Gewinn zu erzielen, sondern darin, unseren Kunden auf die Beine zu helfen.«

      »Wem gehört die Bank denn?« fragt der nächste kritische Zuhörer, ebenfalls mit bedrohlicher Stimme. Es hörte sich an, als würde er nun erwarten, einen Beweis zu bekommen, dass in Wahrheit eben doch nur Yunus die Sahne abschöpft wo es geht und nur »so rosig tut«. Aber auch da wird er enttäuscht. Die Besitzverhältnisse sind so geregelt, dass die Bank komplett den Kunden gehört.

      Die Zinsen bei Grameen sind gestaffelt. Wer einen Kredit für seine Bildung oder die seiner Kinder braucht, zahlt nur 5%. Kredite für Häuser kosten 8% und die üblichen Jahreskredite 20% (sie werden in wöchentlichen Raten zurückbezahlt und sind nach einem Jahr abbezahlt). Bei 98% Rückzahlungsquote steht diese Kleinstkredit-Bank weit besser da, als man es ihr spontan zutrauen würde. Ein Beispiel:

      1998 wurde Bangladesch nicht zum er­sten Mal von einer Flutkatastrophe heimgesucht. Die Hälfte des Landes war überflutet und die Leute flüchteten auf die Dächer ihrer Häuser. Die Zeitung Financial Times schrieb dazu »Grameen washed away« (Grameen weggewaschen). Der Verfasser des Artikels war sich sicher, dass Grameen diese Katastrophe nicht überstehen werde.

      Muhammad Yunus findet diese Denkungsweise sehr bedauerlich und nicht sehr hilfreich. Dies sei keineswegs die erste Flutkatastrohphe, die das Land zu überstehen gehabt habe, und man sei darauf vorbereitet. Im übrigen gehören Problemlösungen zum Alltag der Grameenbank. (in Deutschland hat es sich mancherorts eingescblichen, dass man lieber nur von Problemen redet, anstatt die Lösungen einfach ausgehen, Anm.d. Red.)

      Es gibt in ganz Bangladesch 1138 Zweigstellen mit jeweils zirka 10 Mitarbeitern pro Filiale. Die meisten sind Aussendienst-Mitarbeiter, die die Kredite zur Landbevölkerung in zirka 39.000 Dörfer bringen. Insgesamt hat Grameen 12.000 Angestellte in Bangladesch. Wenn nun Disaster, wie Yunus es nennt, jeglicher Art auftreten, dann geben die betreffenden Filialen eine »Disaster-Meldung« an die Haupthäuser und stellen sofort jeglichen Bänkbetrieb ein. Die Aufgabe der Bankmitarbeiter ist in solchen Fällen per sofort, sich um die Menschen zu kümmern und bei der Versorgung mit Lebensmitteln oder der Unterbringung zu helfen.

      Wenn beispielsweise Lebensmittel gekauft werden müssen, dann werden diese ganz selbstverständlich mit dem Geld der Bank gekauft. Alle laufenden Kredite werden gestoppt und die betreffende Filiale fängt am Ende des Disasters von vorne mit neuen Krediten an und hilft den Leuten, wieder auf die Beine zu kommen.

      Yunus sieht die Sache klar: Wenn die Leute nicht wieder auf die Beine kommen, gibt es in der Region auch keinen Bankbetrieb mehr. Das wäre Unsinn. Es kann daher nur die Aufgabe seiner Bank sein, die Leute dabei zu unterstützen - und nicht nur finanziell - wieder Mut zu fassen und neu anzufangen.

      Und auch wenn dies die grösste Flutkatastrophe ist, die Bangladesch je hatte, dann wird die Grameen-Bank auch diese überstehen. Die Fluten selbst verhindern könnte leider nur das Nachbarland, durch dessen Wasserversorungssystem die Fluten verursacht werden. Aber das ist ein anderes Thema.

      Neue Formen der Entwicklungshilfe
      öffentliche Studien zeigen, dass durch die Hilfe der Grameen-Bank 10 Prozent der Bangladeschis eine reelle neue Chan­ce auf ein neues Leben erhalten haben. Ein Drittel davon hat sich inzwischen als selbständige Kleinunternehmer etabliert und ist aus der völligen Verelendung her­ausgekommen. Die Hilfe zur Selbsthilfe hat voll gegriffen.

      Meist beträgt die erste Kreditsumme nicht mehr als 30 Dollar. Damit wird dann z.B. eine Ziege erworben und die Milch verkauft. Die Kredite müssen in kleinen Raten jede Woche zurückbezahlt werden. Wenn der erste Kredit zurück­gezahlt ist, folgt meist der nächstgrösse­re, vielleicht für ein paar mehr Ziegen.

      Oft werden im Laufe der Jahre bis zu 10-15 Kredite genommen. Und sobald es geht, wird sogar ein ganzer Hauskredit aufgenommen. Hauskredite bietet Grameen seit 1984 an und entgegen allen Unkenrufen zahlen die armen Kunden der Grameen-Bank diese Hauskredite ebenfalls komplett zurück. Ganz im Gegensatz zu den wesentlich reicheren Kunden der normalen Banken. Die normalen Banken in Bangladesch gehören der Regierung und die Kredite werden oft nicht zurückbezahlt, wenn der Kunde sich dafür verpflichtet »die richtige Partei« zu wählen. Yunus geht in seinem Buch auch ausführlich auf das Problem der Entwicklungshilfe ein. Denn obwohl Bangladesch seit seiner Unabhängigkeit 1971 schon 30 Milliarden Dollar Auslandshilfe zugeflossen sind, haben diese 30 Milliarden weit weniger bewirkt als die 2,3 Milliarden Kleinstkredite der Grameen-Bank.

      Das Problem der internationalen Entwicklungshilfe liegt, sehr kurz gefasst, darin, dass das Geld zwei Korruptionsebenen zu überstehen hat - im Geber­ und im Empfängerland. In diesen verschwindet der grösste Teil des Geldes. Mit dem kläglichen Rest werden dann Brücken und Strassen gebaut und die Aufträge werden an die Unternehmer vergeben, die die meisten Bestechungsgelder zahlen. Oder die reichen Bürger bauen sich Häuser und wählen »als Gegenleistung« die richtige Partei.

      Bei den ärmsten der Armen kommt von der internationalen Entwicklungshilfe daher oft gar nichts an. Yunus und seine Freunde begegnen dem mit dem 1989 gegründeten Grameen-Trust, der sich ebenfalls um Entwicklungshilfegelder bewirbt. Diese Gelder, entweder aus Entwicklungshilfe oder zumeist noch aus Spenden stammend, werden weltweit an Projekte verteilt, die ähnlich der Grameen-Bank in Bangladesch arbeiten und bei denen die Gelder wirklich und effektiv den Bedürftigen zufliessen.

      Auch aus eigener Kraft und nach einer Ausbildungsphase bei Grameen Bangladesch sind in anderen Ländern ähnliche Projekte entstanden. Mittlerweile gibt es Kleinstkreditbanken in 58 Ländern und 12 Millionen arme Menschen konnten bisher davon profitieren. übrig sind allerdings weltweit nach Schätzungen der Weltbank noch etwa 2,5 Milliarden völlig verarmte Menschen. Es gibt also noch genug zu tun für jeden, der beispielsweise in einem von 50.000 bestehenden privaten Hilfsprojekten mithelfen möchte. (bm)


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      Ein Erfolgsbeispiel:
      Monsura Beginn war bettelarm, als sie ihren ersten Kredit bekam. Ihr Mann hatte sie verlassen, als sie schwanger wurde, und so ist sie ausserdem alleinerziehend. Den ersten Kredit nutzte sie, um mit öl, Seife und Lebensmitteln zu handeln. Den Erlös daraus sparte sie über drei Jahre hinweg. Mit der zusätzlichen Hilfe weiterer Kredite kaufte sie sich nach diesen drei Jahren eine Nähmaschine. Nähen hatte sie bei der Mission gelernt. Nun hat sie sich damit selbständig gemacht und näht für den ganzen Ort, für den Markt und für Kleiderfabriken. Teilweise, für sehr arme Leute im Ort, auch kostenlos.Mit dem 7. Kredit erwarb sie 1997 ein eigenes Haus und spart jetzt für die Ausbildung und ein Grundstück für ihren mittlerweile 8 Jahre alten Sohn. Durch eine Art Sozialverfassung der (Grameen-Bank, die aus 16 Punkten besteht, hat sich ausserdem das ganze Leben von Monsura Begum positiv verändert, Grameen-Kunden lernen bei Trainings zu diesen 16 Punkten vorwiegend Dinge des täglichen Lebens: wie man Gemüse anbaut und warum man nicht ausschliesslich von Reis leben sollte, wie man sich eine Toilette baut. dass Wasser vor dem Trinken abgekocht werden soll, wie man einen Brunnen baut etc. pp. Aber auch, wie man ein Geschäft aufbaut, wie man in Gruppen zusammenarbeitet und sich gegenseitig unterstützt wird dort gelehrt. Jede Analphabetin lernt ausserdem zumindest eines zu schreiben, nämlich ihren Namen. Damit sie im Geschäftsleben selbst unterschreiben kann. Ganz nebenbei gibt dies alles den Kundinnen aber auch einen immensen Stolz. Auf die Frage, ob sie das 6eld nicht lieber geschenkt haben möchte, antwortet Monsura: »Nein, ich bin keine Bettlerin!«
      Nancy Wimmer, 1997

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      Auch Schwierigkeiten entstehen
      "Der Baum der fällt, macht mehr Krach als der Wald. der wächst."

      Trotz aller Begeisterung muß man sich dessen bewußt sein, daß wir hier in einer dualen Welt leben und daß auch Widerstände auftauchen, die bewältigt werden wollen. Nicht in allen Familien geht die Geschichte mit dem Kleinkredit ausschließlich glücklich aus — das wäre zu schön, um in dieser Welt wahr zu sein.Wer aus den »Niemanden« einer islamischen Gesellschaft, nämlich den Frauen, »Jemande« macht, die Geld verdienen, der kann nicht nur erwarten, daß alle Ehemänner oder die Dorfältesten allzusehr frohlocken und widerstandslos sagen: »Oh, du möchtest eine soziale Revolution in diesem Land auslösen und unseren Machtstrukturen ein Ende setzen? Toll, vielen Dank und herzlichen Glückwunsch. Mach ruhig weiter so, wir schauen dir und der Entwicklung unserer Frauen in Freude und Dankbarkeit entgegen...«

      Wer das als einzige Reaktion erwartet, der sieht die Welt eindeutig zu rosig. Ganz klar, daß da einige auch sehr wütend werden, den Frauen das Geld wegnehmen ,oder neue »moralische Grundsätze« ausgeben. Etwa derart, daß es schamlos sei, wenn Frauen Geld von fremden Männern nehmen. Mann versucht sich zu wehren, indem Frauen, die auf einmal aus der Armut herauswollen und selbst Geld verdienen, zum Dank dafür ins soziale Abseits gestellt werden.

      Es gibt daher auch wütende Gegner und Gegnerinnen der Kleinstkreditbank, die unglückliche Beispiele von neuen Schwierigkeiten, in denen die Frauen durch die Kredite landen, sammeln und mit ihnen hausieren gehen. Es ist sicherlich sinnvoll, nicht zu naiv an solche Projekte zu gehen und zu meinen, alles laufe von alleine. Grameen selbst versteht sich aber genau deshalb als ein problemlösendes Institut. Es gibt täglich neue Probleme -und Grameen findet täglich neue Lösungen, für sich und für die Kunden.

      Einige Kritiker schimpfen jedoch nur und haben sonst auch keinen besseren oder weiterführenden Vorschlag zu machen (das haben Menschen, die es lieben, mit erhobener Stimme Anklagen vorzutragen, sowieso selten). Scheinbar möchten solche Menschen lieber alles Schlechte beim alten lassen, als viel Positives um den Preis einiger neuer Probleme und Übergangsschwierigkeiten zu erreichen.

      Würden alle Bürger im Land die Chance als eine Chance sehen und sich gegenseitig unterstützen, egal ob Mann oder Frau, dann hätte Muhammad Yunus recht und wir könnten die Armut vielleicht schon bald ins Museum verbannen. Aber wahrscheinlich wäre bei einem solchen Denken aller Menschen erst gar nirgends Armut entstanden. Im Moment kämpfen solche Projekte jedenfalls, aufgrund des vorherrschenden Bewußtseins, nicht nur gegen Armut, sondern auch gegen soziale Strukturen und konservative, religiöse Anschauungen.

      Wer in Urlaub oder zum Helfen in solch ein Land fährt und bei einem der 50.000 privaten Projekte mitarbeiten möchte, der sollte sich dessen bewußt sein, daß mitunter eine Menge Klarheit, gute Intuition, zur richtigen Zeit das Richtige zu tun, und eine gehörige Portion Standfestigkeit nötig sind.

      Umso bewunderswerter finde ich persönlich die Unbeirrbarkeit und das Durchhaltevermögen von M. Yunus und auch, wieviel Prozent der Grameen-Kunden, trotz aller Schwierigkeiten, der totalen Armut bereits entkommen sind. Die gute Idee alleine und ein paar Illusionen machen es nicht. Wer so etwas durchziehen möchte, braucht eine starke Persönlichkeit und manchmal auch eine gehörige Portion Kompromißlosigkeit. Und vor allem ein Lösungs- statt ein Problemdenken und die Kreativität, sich in jeder Lebenslage etwas einfallen zu lassen.

      »Die besten Ideen kommen oft aus den Entwicklungsländern«, sagt Nancy Wimmer. »Uns wäre doch so eine Idee nicht so bald gekommen.«

      Da hat sie sicherlich recht. (bm)


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      Wem, was und wohin spenden, wenn ich helfen möchte?
      »Es gibt nichts Gutes. außer man tut es.«
      Erich Kästner
      Viele Menschen in Europa möchten gerne spenden und tun es auch immer wieder. Aber völlig zu Recht haben sie oft den Verdacht, daß die Gelder nur zu einem geringen Prozentsatz auch bei den Bedürftigen selbst ankommen. Das Buch: »Hilfe, die Helfer kommen« gibt einigen Aufschluß darüber und berichtet vom hart umkämpften Spendenmarkt.

      Wer sinnvoll spenden will, muß im Grunde vorher aufwendige Recherchearbeiten leisten, um herauszufinden, an welche Organisation man wirklich spenden kann.

      50.000 private Hilfsprojekte
      Dabei gibt es mittlerweile an die 50.000 private Projekte in dieser Richtung weltweit. Da sie ihr Geld jedoch nicht für Werbung ausgeben, kann man nur durch Zufall von ihnen erfahren.

      Dies möchte die Organisation TERRA One Worid Network jetzt ändern mit einer übersichtlichen Datenbank im Internet, in der in nächster Zeit viele dieser Projekte komplett vorgestellt werden können.

      Bei TERRA kann man bereits jetzt auf vielfältige Weise mithelfen. Entweder durch das Weiterverbreiten von Informationen (z.B. zum globalen, sozialen Marshallplan), durch das Mitwirken in Regionalgruppen, durch das Unterstützen einer Petition, durch Spenden, durch das Herstellen von Kontakten etc. pp. Nähere Infos und Infomaterialien bei:

      TERRA One Worid Network e.V. Nancy Wimmer, Vorsitzende Tel.: 08106-34147, Fax: 08106-4771 email: nwimmerl@compuserve.corn Internet: www.terra-network.de


      Möglichkeiten zu helfen:

      Das Projekt Asaprosar

      Asaprosar hat bisher 90.000 Menschen in ländlichen Gebieten Salvadors mit Basisgesundheitsdiensten, Umwelterziehung und Grundbildung versorgt und zirka 800 freiwillige Helfer geschult. Als vor Jahren die Cholera wütete, gab es in den von Asaprosar be­treuten Dörfer keinen einzigen Krankheitsfall. Die Menschen hatten gelernt, auf Hygiene zu achten und Vorsorge zu treffen. Asaprosar hat inzwischen auch eigene Kliniken und Gesundheitszentren, von denen aus arme Menschen betreut werden können. Einige Zahnärzte und Augenärzte aus Ländern der »ersten Welt« haben bereits einen Teil ihres Urlaubs an Asaprosar verschenkt, indem sie dort kostenlos arbeiteten und z.B. alte Brillen aus dem Heimatland für die dortigen Brillenbanken für arme Leute einsammelten und mitbrachten. Wer sich diesem Beispiel anschließen möchte, erhält gerne Informationen bei Nancy Wimmer (Telefon s. links). Nancy Wimmer hält auch Vorträge über Kleinstkredite, u.a. auch im Zusammenhang mit Solarenergie. Es werden Verhandlungen ge­führt über eine Werkstatt für Solarkocher, die vor Ort in El Salvador errichtet werden soll.

      Grameenbank Uttar Pradesh

      Besondere Hilfe benötigt zur Zeit das Projekt Uttar Pradesh in Indien. Uttar Pradesh gehört zu den ärmsten Regionen Indiens. Zwei Drittel der Bevölkerung leben hier unter der Armutsgrenze (landesweit sind es unter 37 Prozent). Hier hat Grameen `97 ein Pilotprojekt gestartet, bei dem in den ersten 18 Monaten bereits 3000 Frauen erreicht wurden. Grameen plant die Bank auf die ganze Region auszudehnen und in 5 Jahren 18.000 Familien zu erreichen. Damit wird das durchschnittliche Einkommen um 150% gesteigert, was die meisten Menschen über die offizielle Armutsgrenze bringen wird. Um diese Planungen einzuhalten, werden für den Aufbau etwa 500.000,- DM. benötigt. Das ist der Grundbetrag, ohne die zu vergebenden Kreditbeträge. Grameen liegt dieses Projekt derzeit besonders am Herzen und bittet daher um Spenden gezielt für diese Region. Wer helfen möchte, kann auf folgendes Konto überweisen:
      TERRA-Spendenkonto:
      Stichwort: Uttar Pradesh
      Konto: 1419411
      BLZ 600 901 00, Stuttgarter Bank

      Ein Tip für aktive Hilfswillige:
      Grameen möchte die Kommunikationsmöglichkeiten im Land und mit dem Rest der Welt stark erweitern. Wer gerne aktiv etwas Nützliches beitragen möchte, kann beispielsweise alte Handys und alte Computer hier sammeln und dann im nächsten Urlaub persönlich zur Grameen-Bank bringen und sich bei der Gelegenheit dort umsehen (natürlich muß man alle Reisekosten selbst übernehmen, Spesen gibt es bei Grameen nicht, für den Betrag werden lieber die nächsten 50 Kredite vergeben).
      Grameen-Bank, Head-Office Mirpur Two, Dhaka 1216 Bangladesh
      Tel./Fax: 00880-2-803-559, 00880-2-801-138
      eMail: yunus@grameen.net grameen.bank@grarneen.net Internet: www.grameen.com oder www.grameen.org


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      Das Buch:
      Muhammad Yunus
      »Grameen — Eine Bank für die Armen«
      DM 42,-, Gustav Lübbe Verlag,
      M. Yunus beschreibt darin seine Lebensgeschichte und den ganzen Werdegang der Grameen-Bank und z.B. auch, welchen Weg nur allzu oft die offiziellen Entwicklungshilfegelder nehmen. Ein Buch, das sicher spannend für jeden ist.


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