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    Die neue Steuererhöhung nennt sich "Ausbildungsplatzabgabe"----Voll daneben - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 11.11.03 12:10:04 von
    neuester Beitrag 27.05.04 12:59:22 von
    Beiträge: 130
    ID: 794.781
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      schrieb am 11.11.03 12:10:04
      Beitrag Nr. 1 ()
      Diese Regierung scheint aber auch garnix zu schnallen. Immer erfindungsreicher werden die neu geforderten Abgaben tituliert.

      Was soll es bringen?

      Neuen Verwaltungsaufwand

      Neu geschaffene Ausbildungsverweigerungsmöglichkeit per Gebühr

      Weitere Steigerung der bereits exorbitanten Lohnnebenkosten

      Wieviel Ausbildungsplätze werden dadurch entstehen?

      Wahrscheinlich garkeine.

      Wo wird damit der Ausbildungsplatzmangel in seinen Grundstrukturen bearbeitet?

      Nirgendwo

      Die sind nicht mal in der Lage, zu fragen, warum denn nur so wenige Betriebe noch ausbilden, wie auch, das es etliche Schüler gibt, die sich nicht mal um eine gescheite Ausbildung bemühen, geschweige denn sie durchhalten.

      Herr, laß es Hirn regnen
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 12:14:51
      Beitrag Nr. 2 ()
      du triffst den nagel auf den kopf.
      sehe ich genauso. statt ursachen zu bekämpgen,....

      nein, ich habe keinen bock mehr über die idioten zu schreiben:mad:
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 13:06:34
      Beitrag Nr. 3 ()
      Der nächste Schritt ist dann die "Arbeitsplatzabgabe".

      Jeder Unternehmer, der keine Arbeitsplätze schafft, muss dann die Arbeitsplatzabgabe bezahlen...

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 13:17:51
      Beitrag Nr. 4 ()
      Hallo Rhum56,

      gestern wurde auch eine erste Zahl von schlappe 10Mrd. Euro in Spielgel-Online für diese Art von Steuern genannt!


      Ich habe dann mal kurz nachgerecht was das für die noch 25000 fehlende Lehrstellen bedeutet. Es soll also für jeder dieser Lehrstelle die der Staat schafft ingesammt 400 000 Euro aufgewendet werden.:eek: Wenn ich jetzt annehme das jeder Auszubildenene 1000Euro Lohnkosten im Monat verursacht und das 3Jahre land dann kommt unter dem Strich eine Summe von 0,9Mrd. Euro heraus!

      Jetzt mal eine Frage an alle: " Was macht der Staat mit dem Überschuß aus 10Mrd.Ausbildungssteuer minus 0,9Mrd. Lohnaufwendungen = 9,1Mrd. Euro.


      Meine Kommentar will ich zu dieser Steuerlüge lieber nicht niederschreiben! :mad: :mad: :mad:


      Gruß Albatossa
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 14:05:38
      Beitrag Nr. 5 ()
      @Albatossa

      V E R W A L T E N !!

      @Blue Max

      Du kannst Dir sicher sein, das ich vorher meinen Laden an die Wand fahre und auswandere.

      Außerdem müßte da ja noch etwas aus unserer Verfassung gestrichen werden, da wo was von Freiheit steht müßte dann wieder Kommunismus hin, was einer Ulla Schmid sicher recht käme. Sie hat zwar nix direkt mit Arbeit zu tun, hat sie ja auch noch nie, aber es entspräche ihrer politischen Gesinnung, mal am Rande.

      Nee, also was Verunsicherung angeht, kann man diesen Tölpelhaufen in Berlicn wohl nicht mehr übertreffen:O

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      Avatar
      schrieb am 11.11.03 14:22:30
      Beitrag Nr. 6 ()
      #5

      Wenn die in Berlin so weiter machen, dann wird das nichts mehr mit dem Auswandern.

      Republikflucht wird bis dahin wieder unter Strafe stehen...

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 16:00:08
      Beitrag Nr. 7 ()
      Genau! Eine Auswanderungssteuer muß her! So etwa in der Höhe von 300 % Deines gesamten Vermögens. ;)
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 18:05:33
      Beitrag Nr. 8 ()
      @ all

      mal eine Frage, gibt es so einen Ausgleich nicht auch für Schwerbehinderte? Unternehmen müssen doch ab einer bestimmten Größe, wenn diese keine behinderten Menschen einstellen ebenfalls eine Abgabe (Ausgleich) zahlen? So wird das doch dann bestimmt ebenfalls abgewickelt.

      Ich bin jedenfalls der Meinung, das man Betrieben es selbst überlassen sollte, ob man ausbildet oder nicht.

      Reine Abzockerei, mit großem bürokratischem Aufwand:mad:
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 18:31:20
      Beitrag Nr. 9 ()
      Hallo Leute,

      ist euch schon mal aufgefallen wenn der Kanzler Schröder nur den Mund aufmacht das er immer nur die Summe von 10Mrd. Euro nenne kann! Das war schon beim Oderhochwasser letztes Jahr so! Das zeigt mir einmal mehr das bei dieser Regierung niemals ernsthaft die Probleme, außer vielleicht bei Herr Clement, richtig angegangen werden!:mad: Durch diese neue Abgabensteuer werden es recht ganz neue Probleme entstehen und noch mehr Firmen bis zu Pommesbude in den Ruin getreiben. Hauptsache noch mehr Beamte die uns ausluschen und eine noch größere Bürokratie so nach dem Motto: "Einer geht noch (Steuererhöhung)".

      Fazit: Diese Regierung weiß immer noch nicht um was es geht und was jetzt zu tun wäre!:(

      Gruß Albatossa
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 20:06:40
      Beitrag Nr. 10 ()
      #8 von murmelder2

      Die gibt es, ich meine, die Grenze liegt bei 20 Mitarbeiter.
      Das tollste daran ist, das diese Gelder nicht durch das normale Finanzamt zur Verwendung gebracht werden, sondern gesondert gesammelt werden und dann wiederum Firmen mit behinderten Mitarbeitern zugeführt werden. So weit gut.
      Aber?
      Die schwimmen im Geld ! Ist einem Bekannten von mir wiederfahren: Anruf, wieviel Behinderte beschäftigen sie denn?
      Keine, ich arbeite allein mit meiner Frau.

      Dann haben sie ja Glück gehabt, das sie keine Abgaben zahlen müssen.
      Gilt das denn auch wenn wir beide behindert sind?

      Nein, dannn haben sie Anspruch auf Unterstützung.
      Will ich nicht, hab nie was genommen.

      Doch doch, ich komme sie besuchen. Sagte und tats.
      Nun bekommt er Gabelstabler, damit er besser im Lager arbeiten kann.
      Und dann noch der Hinweis, das dieses Geld nicht aus Steuereinnahmen stammen würde und genug da sei.

      Und genau so wird das mit der Ausbilgungsabgabe laufen !

      Wetten?
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 20:38:50
      Beitrag Nr. 11 ()
      wir müssem und halt abfinden, dass alles unter 100% Steuern Sozialisten nicht passt. Dazu kommt noch, dass man Firmen eins auswischen kann. Einzig die Partei ist wichtig!
      Die in der Schweiz jammern auch schon, weil zu viele sich dort ansiedeln wollen.
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 13:40:08
      Beitrag Nr. 12 ()
      mehr Staat
      mehr Verwaltung
      mehr DDR


      danke Rot/Grün


      :mad: :mad: :mad: :mad:
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 23:58:03
      Beitrag Nr. 13 ()
      Und durch die neue Steuer wird die Zahl der Pleiten nochmals beschleunigen! Statt 40 000 Pleiten gibt halt 45 000 Pleiten pro Jahr! Und die Rot-Grüne zeigen dem Mittelstand sowie so nur die :p !
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 13:38:21
      Beitrag Nr. 14 ()
      Die Halbwertzeit von Gerd`s Aussagen wird wirklich immer kürzer - aber zum Ruhigstellen der "Linken" in der SPD hat es ja gereicht und die schnallen das sowieso nicht, wie Gerd die verar.... . Aber besser diese neue Abgabe fällt weg - Kohle kommt ja bald über die Maut ausreichend rein ;)


      Zeitung: Regierung zweifelt an Ausbildungsplatzabgabe


      Leipzig (dpa) - Die Bundesregierung hat nach einem Bericht der «Leipziger Volkszeitung» große Zweifel, dass die vom SPD-Parteitag in Bochum beschlossene Ausbildungsplatzabgabe tatsächlich in Kraft treten wird. Unter Berufung auf Regierungskreise schreibt die Zeitung, Bundeskanzler Gerhard Schröder und Wirtschaftsminister Wolfgang Clement (beide SPD) seien überein gekommen, keinesfalls eine zentrale Abgabe zu unterstützen.

      Man dürfe nicht mit mehr Bürokratie arbeiten und müsse jedem Verdacht der schleichenden Verstaatlichung der Ausbildung vorbeugen, gibt das Blatt ein Regierungsmitglied wieder. In Frage käme allenfalls eine freiwillige Regelung für Arbeitsamts-Regionen mit besonderen Problemen bei der Jugendarbeitslosigkeit. Eine solche Regelung unter Einbeziehung der Kammern werde aber in keinem Fall ohne Mitwirkung des Bundesrates zu gestalten sein. CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer machte deutlich, dass die Union jeder Form von Ausbildungsplatzabgabe entschieden widersprechen werde. «Durch diese Zwangsabgabe werden keine neuen Lehrstellen geschaffen, sondern im Gegenteil weitere Ausbildungsplätze kaputt gemacht», sagte er dem Blatt.
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 13:43:59
      Beitrag Nr. 15 ()
      bekanntlich soll man den tag nicht vor dem abend loben... bei der regierung wäre ich mir immer noch nicht sicher, ob das nun die endgültige weisheit ist. mal sehen, wie die morgen wieder argumentieren, diese hin-und-her-faller
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 13:47:37
      Beitrag Nr. 16 ()
      hey Konns

      Hat das Gebet von #1 gewirkt?:eek:

      Oder surft jetzt Gerd auch hier?
      (Er war ja schon mal bei WO in Erkrath)

      Woher kommt die Weissheit?


      :laugh: :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 13:54:59
      Beitrag Nr. 17 ()
      Im BR war diese Woche ein Bericht über Handwerker - die haben gesagt, dass es wenig Sinn macht, auszubilden, wenn keine Aufträge da sind - und 3-4 Jahre Hof fegen sei wohl nicht ganz sinnvoll.

      Die sollen Gersters PR Millionen an den Mittelstand als Darlehen geben - das würde neben normalen Arbeitsplätzen auch wieder Ausbildungsplätze schaffen.
      Avatar
      schrieb am 26.12.03 09:45:44
      Beitrag Nr. 18 ()
      Spekulationen über Scheitern der Ausbildungsplatzabgabe

      Bundesbildungsministerium und SPD-Fraktion haben einen Bericht der Zeitung "Die Welt" dementiert, wonach die Chancen für die Einführung einer Ausbildungsplatzabgabe nur noch gering seien. Die Zeitung hatte gemeldet, laut einem Gutachten des Bildungsministeriums könne kaum verhindert werden, dass der Unions-dominierte Bundesrat der Regelung zustimmen müsse. CDU und CSU sind gegen eine solche Abgabe und könnten sie mit ihrer Stimmenmehrheit scheitern lassen.

      Der Sprecher des Bildungsministeriums wollte sich nicht weiter zu dem Bericht äußern. Der Sprecher der SPD-Fraktion sprach von falschen Behauptungen der Zeitung. Die SPD stehe zu ihren Eckpunkten bei der Ausbilungsplatz-Umlage.

      Warnung vor Prozesslawine
      Wie die Zeitung weiter meldete, warnt das Gutachten bei der Ausbildungsplatzabgabe vor einer Prozesslawine. Es sei "mit einer gewaltigen Welle von Widersprüchen und verwaltungsgerichtlichen Verfahren zu rechnen", heiße es in dem Gutachten. Zudem weise das Ministerium auf hohe Bürokratiekosten hin. Es betont, "dass ein erheblicher Anteil des Aufkommens der Ausbildungsplatzabgabe für den Verwaltungsaufwand verwendet werden muss."

      Abgabe soll helfen, Lehrstellenlücke zu schließen
      SPD und Grüne wollen mit der geplanten Abgabe für mehr Lehrstellen sorgen. Zahlen sollen Betriebe, die keine oder zu wenig Lehrstellen anbieten. Ein entsprechender Gesetzentwurf wird derzeit von den beiden Fraktion erarbeitet und soll im Februar in den Bundestag eingebracht werden. Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement ist gegen die Abgabe. Nach Angaben der Bundesanstalt für Arbeit wuchs die rechnerische Lehrstellenlücke im November auf 27.100 an.
      Avatar
      schrieb am 29.12.03 23:00:07
      Beitrag Nr. 19 ()
      Gewerkschaften fordern Abgabe

      Mit Beginn des neuen Jahres wollen die Gewerkschaften ihren Druck für die Einführung einer Ausbildungsplatzabgabe verstärken. Die Erfahrungen hätten gezeigt, daß Appelle und Selbstverpflichtungen nichts brächten, sagte der Vorsitzende der Gewerkschaft Verdi, Frank Bsirske. IG-Metall-Chef Jürgen Peters kritisierte die Bundesregierung, die trotz zahlreicher gebrochener Versprechen zu lange Geduld mit der Wirtschaft gehabt habe.
      Avatar
      schrieb am 02.02.04 10:13:37
      Beitrag Nr. 20 ()
      Offenbar hat sich die SPD wieder einmal dem Diktat der Gewerkschaften gebeugt - ist schon interessant, welche Macht so ein Verein mit gerade mal 7 Mio Mitgliedern hat.

      Das dürfte die nächsten Firmen in die Pleite führen, wenn bei knapper Liquidität der Staat immer mehr zulangt ohne Gegenleistung.

      Schade, dass die SPD nicht offen zugibt, dass sie eine Staat wie damals die DDR anstrebt.
      Avatar
      schrieb am 02.02.04 10:30:38
      Beitrag Nr. 21 ()
      Müntefehring:

      Die Einnahmen gingen "in einen zentralen Fonds", bei dem "Arbeitgeber, Arbeitnehmer und die Bundesagentur für Arbeit mitreden".

      http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID9753_RE…

      Daher weht der Wind. Was Gerster den Berufsfortbildungswerken weggenommen hat, wird nun auf
      diese Weise kompensiert.

      Klasse Trick. Nur leider sehr durchsichtig!
      Avatar
      schrieb am 02.02.04 10:33:25
      Beitrag Nr. 22 ()
      Da werden sich neben den Bildungswerken wieder einige Berater freuen ...
      Avatar
      schrieb am 02.02.04 11:40:13
      Beitrag Nr. 23 ()
      Das dürfte die nächsten Firmen in die Pleite führen, wenn bei knapper Liquidität der Staat immer mehr zulangt ohne Gegenleistung

      Nicht nur das. Wenn Zwangszahlungen als Argumente für Ausbildungsplätze herhalten müssen, wird die Qualität der Ausbildung noch weiter sinken. Firmen die wegen Zwangszahlungen Azubis einstellen, werden doch nur noch darauf gucken, dass die Kosten minimal gehalten werden. Der Azubi wird nur noch zu einem notwendigen Übel, bei dem mit Sichherheit nicht mehr das Ausbidungsziel die notwendige Gewichtung bekommt.
      Avatar
      schrieb am 02.02.04 19:32:47
      Beitrag Nr. 24 ()
      #17 von konns

      Hatte ich ganz übersehen.
      Genau das ist auch meine Forderung. Man sollte einen "Hilfsfond" gründen für Betriebe, wo z.B. mal Überbrückungskredite benötigt werden, die der Bank etwas zu riskant erscheinen, aber dem Betrieb das Überleben sichern würde.
      In der heutigen Zeit, wo eben die Kreditvergabe eine sehr schwierige ist, kann das Arbeitslosigkeit verhindern helfen und wenn es nur ein kleiner Absicherungsanteil für einen Bankkredit ist, immer noch besser, als das von Arbeitnehmern bezahlte Beitragsgeld in 8-stelligen Eurobeträge zu den "Beratern" zu schleppen. Und mit dem Hilfsmittel der Banken, die die Lage jeweils am besten einschätzen könne, wäre es auch vom Verwaltungsaufwand leicht zu schultern.


      Die Ausbildungsplatzabgabe jedoch ist wieder so ein typisches Sozen-Beton-Kopf-Geschwür. In einer sogenanten "sozialen Marktwirtschaft" mit Zwängen zu arbeiten, ist garantiert der falsche Weg.

      Oh Herr, laß Hirn regnen
      Avatar
      schrieb am 23.02.04 10:04:29
      Beitrag Nr. 25 ()
      Da die Gewerkschaften das so intensiv fordern, wird es Quasi-Kanzler Münte schon durchsetzen. Mal sehen, welche Ausnahmeregelungen es für die Gewerkschaften mit ihrer 1-2% Ausbildungsquote geben wird.


      Lehrstellenabgabe soll auf jeden Fall kommen
      Berlin - Trotz zunehmender Kritik aus der Wirtschaft und auch aus den eigenen Reihen will die SPD von der geplanten Ausbildungsplatzabgabe nicht abrücken. Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Nicolette Kressl bekräftigte den Willen der Abgeordneten, bis Ende März einen Gesetzentwurf vorzulegen. Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) sprach sich erneut gegen eine gesetzliche Regelung und für freiwillige Lösungen aus. Clement warnte die eigene Fraktion vor Bürokratie und "schrecklich viel Ungerechtigkeit". Freiwillige Lösungen müssten Vorrang haben, verlangte er. Tarifvertragliche Regelungen wie die in der Bauwirtschaft lobte der Minister als "vorbildlich". "So etwas brauchen wir eigentlich überall."

      Mit heftiger Kritik reagierten auch der nordrhein-westfälische Regierungschef Peer Steinbrück und sein Arbeitsminister Harald Schartau. Die Abgabe sei ein "etatistischer, bürokratischer Reflex auf ein unzweifelhaft drängendes gesellschaftliches Problem", sagte Steinbrück. Ein Gesetzentwurf dürfe freiwillige Lösungen nicht aushebeln. Er verwies auf die Erfolge in Nordrhein-Westfalen, wo jedem ausbildungswilligen und -fähigen Jugendlichen eine Lehrstelle angeboten werde. "Ausbildung wird niemals funktionieren, wenn in irgendeiner Form ein Muss oder ein Zwang dahinter steckt", gab Schartau zu bedenken. Zuvor hatten schon der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck und Schleswig-Holsteins Regierungschefin Heide Simonis (alle SPD) Nachbesserungen an der Abgabe angemahnt.

      Am Freitag hatte sich SPD-Fraktionschef Franz Müntefering mit dem Präsidenten des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Georg Braun, getroffen. An der Unterredung nahmen auch DIHK-Geschäftsführer Martin Wansleben sowie Münteferings Stellvertreter Kressl und Ludwig Stiegler teil. Kressl betonte, beide Seiten hätten das Ziel, dass jedem Jugendlichen ein Ausbildungsplatz zur Verfügung gestellt werden könne. Dabei müssten freiwillige Lösungen Vorrang haben, damit das Gesetz nicht greifen müsse. Deshalb würden die Gespräche mit der Wirtschaft intensiviert, und es werde früher als in vorherigen Jahren die Werbekampagne für mehr Lehrstellen gestartet.

      Die Gewerkschaften bekräftigten ihre Forderung nach einer gesetzlichen Lösung. Die Erfahrungen der vergangenen Jahre hätten gezeigt, dass freiwillige Vereinbarungen nichts brächten.
      Avatar
      schrieb am 23.02.04 17:45:57
      Beitrag Nr. 26 ()
      bevor sich die Gewerkschaften aufregen sollen sie doch selber zumindest mal sich auf den Durchschnitt hinarbeiten in bezug zu irgendwelchen Ausbildungsquoten!

      Nur meine Meinung!
      Avatar
      schrieb am 23.02.04 17:58:43
      Beitrag Nr. 27 ()
      ... und so sieht die Ausbildungssituation bei den Gewerkschaften tatsächlich aus: Thread: DGB macht mobil gegen Kanzler und SPD

      Schwätzer und Volksverdummer vor dem Herrn! :p
      Avatar
      schrieb am 02.03.04 11:02:10
      Beitrag Nr. 28 ()
      Das dürfte nun Meinungswechsel Nummer 10 in dieser Sache von Schröder sein. Ist denen eigentlich wirklich nicht klar, dass unsichere Rahmenbedingungen nicht unbedingt standortfördernd wirken?
      Wenn Schröder dann kommende Woche Hundt oder Rogowski treffen sollte, wird er natürlich gegen diese Abgabe sein.




      Schröder bekennt sich bei DGB-Treffen zu Ausbildungsabgabe

      Bundeskanzler Gerhard Schröder hat sich nach Worten von DGB-Chef Michael Sommer klar zur umstrittenen Ausbildungsplatzabgabe bekannt. Auf die Befindlichkeiten von SPD-Ministerpräsidenten will der Kanzler dabei offenbar keine Rücksicht nehmen.


      Beim Treffen zwischen Kanzler und Gewerkschaften am Montagabend habe Schröder deutlich gesagt, "dass er den Kurs von (SPD-Fraktionschef) Franz Müntefering unterstützt", sagte Sommer am Dienstag im Inforadio Berlin-Brandenburg. Schröder habe auf Probleme mit einzelnen SPD-Ministerpräsidenten hingewiesen, "über die man sich im Zweifelsfall aber hinwegsetzen müsse", zitierte Sommer Schröder. Zu dem Gespräch hatte Schröder den DGB-Bundesvorstand eingeladen. Auch die Vorsitzenden der neun DGB-Landesbezirke nahmen an dem "kritischen Dialog" teil.

      Keine Fortschritte habe es bei der umstrittenen Zumutbarkeitsregelung für Langzeitarbeitslose und Fragen der Rentenversicherung gegeben, sagte Sommer. Die DGB-Spitze forderte den Kanzler zur Rücknahme der Zumutbarkeitsregeln auf, die für Langzeitarbeitslose von 2005 an auch Jobs unter Tarif vorsehen: Damit drohten Lohnsenkungen von bis zu 30 Prozent, heißt es nach Angaben des DGB. Ferner dringt der DGB auf einen gesetzlichen Schutz für Arbeitszeitkonten im Insolvenzfall. Bei diesem Thema habe sich der Kanzler Sommer zufolge aber bewegt.


      Falls die Regierung die Vorschläge nicht aufgreife, droht die DGB-Spitze mit "politischem Druck" und Protesten. Sie hat für Anfang April zu Massendemonstrationen gegen die rot-grünen Reformen in Berlin, Stuttgart und Köln aufgerufen. Sommer kündigte weitere Proteste an, "und zwar deshalb, damit die weiteren Gespräche, die mit Sicherheit kommen werden, dann noch erfolgreicher werden". "Das zentrale Problem ist, dass Gerhard Schröder immer noch der Meinung ist, man könne mit Sozialpolitik Beschäftigungsprobleme lösen, und genau das geht nicht."
      Avatar
      schrieb am 02.03.04 11:25:14
      Beitrag Nr. 29 ()
      #28
      Da haben sich auch die zwei richtigen Wirtschaftskoryphäen getroffen... es ist nur zum :cry:
      Avatar
      schrieb am 02.03.04 11:38:54
      Beitrag Nr. 30 ()
      Die Behörde zum Verwalten der Gelder sollte die Regierung schon mal aufmachen und Beamte einstellen. Somit ist man so oder so gerüstet und einige hundert Beamte mehr oder weniger machen das Kraut nicht mehr fett.
      Avatar
      schrieb am 02.03.04 11:42:33
      Beitrag Nr. 31 ()
      Neben der Behörde natürlich auch mindestens 3 Kommissionen und so ca. 15 Beratungsaufträge. Accenture könnte nach dem Erfolg beim Arbeitsamt die Software programmieren (oder die Fiscus GmbH, die auch sehr erfolgreich ist) und Roland Berger die strategische Neuorientierung. So wäre das Problem der gerechten Verteilung der Einnahmen wenigstens auf Jahre weg wie auch das Geld.
      Avatar
      schrieb am 02.03.04 11:56:59
      Beitrag Nr. 32 ()
      Was wollten die denn mit der Kohle überhaupt anfangen? Ausbildungsplätze mit Staatsknete schaffen (womit sicher keinen Unternehmer mehr auf eigene Kosten anbieten wird) oder sollen die Nicht-Azubis eine Entschädigung dafür bekommen, dass sie vielleicht zu doof für einen Lehrlingsjob sind, weil sie nie richtig rechnen und schreiben gelernt haben? :confused:
      Vielleicht ein neues Geschäftsfeld für den DGB, das mit den Weiterbildungsmaßnahmen von der BA in Nürnberg läuft ja auch wie "geschmiert"...
      Avatar
      schrieb am 02.03.04 13:01:47
      Beitrag Nr. 33 ()
      Jeder NEUNTE Azubi wird auf Staatskosten ausgebildet, so stand es Heute in der Kölner Rundschau.

      Das ganze BimBamBorium ist natürlich Schwachsinn mit der Ausbildungsplatzangabe. Es hat zu allen Jahren Menschen gegeben, die nicht ausgebildert wurden/wollten etc. Die haben dann einfachere Jobs angenommen.

      Aus dem Grund ist das Affentheater absolut unverständlich.

      so long
      Avatar
      schrieb am 02.03.04 13:14:47
      Beitrag Nr. 34 ()
      Ausbildungsvergütung streichen!
      Wozu brauchen 16 - jährige, die noch bei den Eltern wohnen, 800 Euro im Monat, Schüler und Studenten bekommen schließlich auch nichts.
      Folgen:
      - Betriebe bilden wieder mehr aus
      - Azubis überlegen sich die Sache genau - Motivationsprobleme werden gemindert
      - viele machen Schule weiter und nehmen ein Studium auf (wir brauchen Hochqualifizierte)
      - viele Suchtprobleme (Zigaretten, Alkopops) werden wegen fehlender finanzieller Möglichkeiten der Jugendlichen stark gemindert
      hostmi
      Avatar
      schrieb am 02.03.04 20:48:08
      Beitrag Nr. 35 ()
      #34 sehe ich ähnlich.
      zu meiner zeit wurden gezahlt :
      1. - 3. lehrjahr
      80-100 100-120 120-150 DM

      entsprach so in etwa 1/10 des gehaltes eines ausgelernten mit 2-3 berufsjahren
      Avatar
      schrieb am 03.03.04 09:25:27
      Beitrag Nr. 36 ()
      Es geht doch nicht nur um die Vergütung der Azubis.

      Was ist denn mit den ganzen Kosten der überbetrieblichen Ausbildungen und Prüfungsgebühren?

      Was ist mit den Auflagen der Arbeitsplatzgestaltung?

      Wenn man den ganzen Kostenapparat hochrechnet, kostet der Azubi das gleiche, wie ein Geselle. Nicht vergessen dabei, das er nur anteilig der Anwesenheitszeit eines Gesellen im Betrieb ist !
      Avatar
      schrieb am 03.03.04 11:47:58
      Beitrag Nr. 37 ()
      Meine Gedanken zur Ausbildungsplatzabgabe

      -Was ist mit Betrieben die ihre AN in nicht ausbildungsfähigen Berufen beschäftigen (Putzkolonnen, Müllabfuhr, Fast-Food, Disko, Speditionen etc)
      -Was ist mit Betrieben die keine qualifizierten Azubis finden
      -Was ist wenn der Azubi die Lehre abbricht
      -Was ist AN-Zahl mehrmals so um die 20 pendelt, gibt es dann Tages- und Wochenteilausbildungsabgabenpauschalen

      Aber wahrscheinlich sind meine Fragen für die SPD viel zu konkret; in bisherigen Berichten habe ich jedenfalls noch keinerlei Detailangaben entdecken können.
      Avatar
      schrieb am 03.03.04 12:52:33
      Beitrag Nr. 38 ()
      Was wird aus den Firmen, die niemand haben, der die Ausbildereignungsprüfung abgelegt hat?

      Naja, ist eigentlich egal, wenn das private Firmenvermögen vergesellschaftet wird, ist alles ein Topf.
      Avatar
      schrieb am 03.03.04 14:43:18
      Beitrag Nr. 39 ()
      Ooooch, macht Euch mal über solch praktische Details wie in # 37 + # 38 angesprochen mal keinen Kopf. Der Abzockerstaat kümmert sich um solche Kleinigkeiten reichlich wenig.
      So wird seit eh und jeh von Baufirmen auch die Schwerbehindertenabgabe abkassiert wenn man die Quote nicht erfüllt. Es ist halt eine Unverschämtheit einen Rollstuhlfahrer nicht auf einen Hochbaukran zu setzen. Ich verstehe die Ignoranz auch nicht daß man nicht Einarmige zum Schubkarren fahren einsetzt, oder Blinde als Maurer.

      Daher gilt - wer nicht hören will soll fühlen. 7.500 € wird die Gebühr betragen. Naja, in einigen osteuropäischen Staaten haben sie schon angefangen Flugplätze zu bauen für die erwarteten Firmenumzüge.
      Die Italiener werben schon um Gastarbeiter (Zimmerer und Maschinenführer für die Schnellbahnstrecke bei Ravenna).

      Dranbleiben Gerd - Du schaffst das was Honecker nicht geschafft hat: Deutschland wird doch noch ein Arbeiter und Bauernstaat. Du schaffst sogar den reinen Bauernstaat.
      Aber Gerd - die Idee ist nicht neu, hat Morgenthau nach dem Krieg auch schon gewollt. Der hatte aber keine so qualifizierten Helfer wie Du, solche Fischers, Trittins und Cohn-Bendits.
      Avatar
      schrieb am 03.03.04 19:40:28
      Beitrag Nr. 40 ()
      Betriebe drohen mit Ausbildungsboykott

      03. März 2004 Die von der rot-grünen Koalition angekündigte Ausbildungsplatzabgabe würde die Lage auf dem Lehrstellenmarkt nach Einschätzung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) drastisch verschärfen.

      "Wir müßten dann sogar eine Verdoppelung der Ausbildungslücke gegenüber 2003 befürchten", sagte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben am Mittwoch in Berlin. Dann fänden in diesem Jahr mehr als 40.000 Jugendliche keinen Ausbildungsplatz. Ohne die andauernde Diskussion über die zusätzliche Abgabe gebe es dagegen eine Chance, die Situation trotz der größeren Zahl der Bewerber zu stabilisieren oder zu verbessern.

      Nur ein Prozent rechnet laut Umfrage mit stimulierendem Effekt

      Die jüngste Umfrage des DIHK unter 14.000 Ausbildungsbetrieben ergab nach Angaben Wanslebens, daß 10 Prozent der befragten Unternehmen erklärten, ihre Bereitschaft auszubilden werde nach Einführung einer Ausbildungsplatzabgabe zurückgehen. 6 Prozent erklärten, sie warteten die Entwicklung erst einmal ab. Lediglich ein Prozent erwarte eine stimulierende Wirkung.

      "Hochgerechnet auf den gesamten Ausbildungsmarkt dürfte die veränderte Ausbildungsbereitschaft zu einem beträchtlichen Einbruch bei der Entwicklung der Ausbildungsverhältnisse führen", stellt der DIHK in seiner Umfrage fest. Wansleben forderte die Regierungskoalition daher abermals auf: "Finger weg von der Ausbildungsplatzabgabe." Das politische Projekt der Ausbildungsplatzabgabe schaffe erst das Defizit, das zu seiner Rechtfertigung herhalten müsse. sagte er.

      Deshalb wäre es für die Unternehmen "ein Befreiungsschlag", wenn SPD-Fraktionschef Franz Müntefering auf das angedrohte Umlagegesetz verzichtete und statt dessen alle Beteiligten zur Lösung der Probleme an einen Tisch holte.

      DIHK sieht weiter schlechte Rahmenbedinungen

      Die Umfrage des DIHK erbrachte, daß derzeit lediglich 9 Prozent der Unternehmen damit rechnen, 2004 mehr Auszubildende einzustellen. Nahezu 80 Prozent wollen ihr Engagement auf dem Stand von 2003 halten. 12 Prozent kündigten an, weniger Auszubildende einzustellen. "Hauptursache für die angespannte Situation ist die noch nicht überwundene Wachstumsschwäche", erklärte Wansleben. "Insgesamt haben sich die Rahmenbedingungen für die Einstellung neuer Auszubildender nicht entscheidend verbessert."

      In den ostdeutschen Bundesländern ist die Zahl der Unternehmen, die planen, mehr Auszubildende einzustellen, mit 7 Prozent noch geringer als im Westen. Vor allem in der Bauindustrie und im Einzelhandel wirkt sich die schwache Konjunktur weiterhin negativ aus. Außerdem zeige die Umfrage, "daß kleinere Unternehmen derzeit mehr Probleme haben, ihre Auszubildendenzahl zu halten als Großunternehmen".

      Neue Bürokratie befürchtet

      Wansleben wies darauf hin, daß die Abgabe neue Bürokratie zur Folge hätte. Immerhin müßten bis zu 700000 Betriebe kontrolliert werden. Sollte die dafür zu schaffende Behörde, wie von der Regierungskoalition bislang geplant, tatsächlich nur 150 Mitarbeiter haben, entfielen auf jeden Beamten mehr als 4600 Betriebe.
      Avatar
      schrieb am 03.03.04 19:53:41
      Beitrag Nr. 41 ()
      39
      schlecht drauf heute:laugh:
      Avatar
      schrieb am 04.03.04 09:57:33
      Beitrag Nr. 42 ()
      #39

      volle zustimmung.

      #38

      also ich weiss nicht wie die regelungen sind. hier in NDS zumindest wird keine ausbildereignungsprüfung benötigt. wir wurden als mini-firma auch schon darum gebeten, auzbis ein zustellen, obwohl wir keinen mit einer ausbilder-zulassung haben.
      Avatar
      schrieb am 04.03.04 15:07:45
      Beitrag Nr. 43 ()
      Also bei mir mussten erst einmal Leute die Ausbilderprüfung machen und die IHK (wieder so eine sinnlose EInrichtung) nimmt das ab. Auf der Hoempage schreibt die IHK München:

      "Um Ausbildungen in nach dem Berufsbildungsgesetz geregelten Berufen durchführen zu dürfen, müssen Ausbilder ihre persönliche und fachliche Eignung nachweisen. Die fachliche Eignung besteht, wenn neben den beruflichen Fertigkeiten und Kenntnissen auch der Nachweis der berufs- und arbeitspädagogischen Kenntnisse erbracht wurde."

      Und es werden die Lehrgänge dazu und die Prüfung angeboten.
      Avatar
      schrieb am 05.03.04 10:42:32
      Beitrag Nr. 44 ()
      heute trifft sich Schröder mit Verbandsvertretern der Arbeitgeberseite in München - ich würde mich nicht wundern, wenn er heute von der Ausbildungsplatzabgabe Abstand nimmt.
      Avatar
      schrieb am 05.03.04 21:48:58
      Beitrag Nr. 45 ()
      Hallo konns,

      an der deutschen Abgabenlasten sollen die Unternehmer genesen!:cry:


      Und wenn dann immer noch nicht langt da gibt es halt noch die Kyotoische Keule!:cry:
      Avatar
      schrieb am 05.03.04 22:51:37
      Beitrag Nr. 46 ()
      Keine Einigung über Ausbildungsplatzabgabe bei Spitzengespräch
      Kanzler Schröder verteidigt die geplante Abgabe. BDI-Präsident Rogowski: 90.000 junge Menschen gar nicht ausbildungsreif
      München/Berlin - Im Streit um die Ausbildungsplatzabgabe bleiben die deutsche Wirtschaft und die Bundesregierung weiter auf Konfrontationskurs. Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) sagte am Freitag nach einem Spitzengespräch mit den vier Wirtschaftsverbänden in München: „Die Positionen sind unterschiedlich, und dabei wird es wohl auch bleiben.“


      Der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Michael Rogowski, kritisierte die geplante Abgabe als „bürokratische Fehlsteuerung“, die vor allem den Mittelstand treffe. Er erwarte nicht, dass die Abgabe eingeführt werde, selbst wenn es zu einem Gesetz komme.


      Rogowski forderte größere Anstrengungen der Regierung, um Jugendliche zu qualifizieren:„Wenn 90.000 junge Menschen in Deutschland nicht ausbildungsfähig sind, dann möchte ich die Politik bitten, etwas zu tun.“


      Der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, Dieter Philipp, betonte, jeder zehnte Beschäftigte im Handwerk sei ein Lehrling. Schon heute würden viele „schwer Auszubildende“ beschäftigt.


      Schröder sagte, alle ausbildungsfähigen Jugendlichen müssten eine Lehrstelle erhalten. „Niemand will Fehler, die in den Schulen gemacht werden, der deutschen Wirtschaft vor die Türenkippen.“


      Die rot-grüne Koalition will die Abgabe einführen, wenn bis Herbst nicht genügend Lehrstellen vorhanden sind. In der SPD ist die Abgabe umstritten.
      Die SPD-Ministerpräsidenten Heide Simonis (Schleswig-Holstein), Peer Steinbrück (Nordrhein-Westfalen) und Kurt Beck (Rheinland-Pfalz) hatten die Pläne für eine Umlage zuletzt mehrmals abgelehnt.


      Der designierte SPD-Vorsitzende Franz Müntefering rief die Kritiker der Ausbildungsplatzabgabe auch in den eigenen Reihen zur Mäßigung auf. „Ich rate allen, den Gesetzentwurf abzuwarten. Dann kann man darüber reden“, sagte er der „Süddeutschen Zeitung“. Es müsse „genügend Ausbildungsplätze geben, dann bleibt das Gesetz in der Schublade. Wenn die Unternehmer das wollen, gelingt das auch.“ WELT.de/dpa/AP




      Artikel erschienen am 5. März 2004
      Avatar
      schrieb am 06.03.04 08:14:12
      Beitrag Nr. 47 ()
      Da sieht man deutlich, dass eigentlich Müntefering das Sagen hat und nicht mehr Schröder.

      Es wird somit noch stärker Richtung Planwirtschaft gehen, als bisher befürchtet.
      Avatar
      schrieb am 06.03.04 09:41:24
      Beitrag Nr. 48 ()
      ohne Worte


      Sie sind die schärfsten Verfechter einer Ausbildungsplatzabgabe: Damit wollen die Gewerkschaften des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Unternehmen zwingen, mehr Lehrstellen anzubieten. Doch würde die geforderte Regelung schon jetzt gelten, müssten auch die Bosse der Genossen tief in die Tasche greifen: fast fünf Millionen Euro Strafe für zu wenige Lehrstellen wären fällig.



      Nur 103 statt 790 Lehrlingen
      Das hat zumindest der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) ausrechnen lassen. Wie die Zeitung "Die Welt" berichtet, kämen die DGB-Gewerkschaften zusammen auf genau 4,81 Millionen Euro. Denn: Nach den Berechnungen des DIHK müssten die Gewerkschaften bei insgesamt 11.284 Beschäftigten 790 Lehrlinge ausbilden - entsprechend ihrer Forderung nach einer Pflicht-Ausbildungsquote von sieben Prozent. In Wahrheit würden sie jedoch nur 103 Jugendliche ausbilden.



      7000 Euro pro Stelle
      Die höchsten Abgaben müssten die großen Einzelgewerkschaften Verdi (2,43 Millionen Euro), die IG Metall (1,14 Millionen), die IG Bergbau, Chemie, Energie (480.620 Euro) entrichten und die IG Bau mit 394.879 Euro. Die Dachorganisation, der DGB selbst, käme auf 278.600 Euro. Am wenigsten müsste die Polizeigewerkschaft GdP mit 15.190 Euro entrichten. Bei den Zahlen hat der DIHK nach entsprechenden Hinweisen aus der Regierung angenommen, dass die Ausbildungsplatzabgabe rund 7000 Euro pro fehlende Lehrstelle beträgt.

      http://onnachrichten.t-online.de/c/17/01/31/1701314.html
      Avatar
      schrieb am 06.03.04 10:57:31
      Beitrag Nr. 49 ()
      @hasenbrot

      Das ist schon länger bekannt gewesen. Bei den Parteien selber sieht es auch nicht anders aus.

      Man könnte beinahe hähmisch darüber lachen, wenn das Thema nicht so beschämend wäre.

      Im Grunde zeigt es die politische Unfähigkeit, im Land für vernünftige wirtschaftliche Zustände zu sorgen, nebst Schulausbildung etc.
      Avatar
      schrieb am 06.03.04 16:25:57
      Beitrag Nr. 50 ()
      #48,

      wie immer sind diese Gewerkschaften und noch mehr diese Regierung aus Rot-Grün ein verfaulter Haufen Scheißdreck! :mad:
      Avatar
      schrieb am 06.03.04 16:35:54
      Beitrag Nr. 51 ()
      Gut das die Gewerkschaften nicht ausbilden. Was käme denn dabei heraus? Eine Kaderschmiede des Sozialismus.
      Avatar
      schrieb am 23.03.04 10:26:22
      !
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      Avatar
      schrieb am 23.03.04 10:46:29
      Beitrag Nr. 53 ()
      Bei uns gibt es einen großen Telemarketinganbieter. Die Firma bietet, oftmals verlangte, Arbeit auch an geringqualifizierte Telefonarbeitsplätzen.

      Die Firma beschäftigt ca. 1000 Mitarbeiter

      Telemarketing ist KEIN anerkannter Ausbildungsberuf

      Die Firma beschäftigt nur 10 Azubis in der Verwaltung/Technik - mehr ist NICHT möglich

      gem. ges. Vorstellungen muß die Fa. 70 Azubis ausbilden, minus 10 gibt 60 x 7000€/a = € 420.000,--/a!

      Der Wettbewerb kommt zunemend aus Osteuropa mit sehr gut sprachlich gebildeten Arbeitskräften! Die freuen sich schon auf die deutsche Strafsteuer! Nur was macht die Firma falsch?:mad:
      Avatar
      schrieb am 23.03.04 10:48:35
      Beitrag Nr. 54 ()
      Die rot/grüne Bande ist, glaube ich, nicht so strohdumm sie sie tut: So wie diese Politverbrecher unser Land runterwirtschaften, kann es nur deren Absicht sein unser System zu zerstören.
      Die meisten von denen waren ja in den 70er Jahren Gegner unseres Staates.Dazu kommt noch, dass die Grünen sich weigern, verdächtige Terrorsiten abzuschieben.Warum haben die wohl solche Sympathien für diese Leute.
      Avatar
      schrieb am 23.03.04 10:54:41
      Beitrag Nr. 55 ()
      Es geht den Deutschen noch VIEL zu gut. Strammstehen und jawohl rufen, wenn die "von oben" die nächste Schikane über das Land ziehen!!

      Noch 7 Monate und ich gucke mir den Untergang mit Genuss von außen an...:laugh:
      Avatar
      schrieb am 23.03.04 11:17:00
      Beitrag Nr. 56 ()
      das wird sowieso spannend, wenn die selbe Regierung, die bei der Umsetzung des Dosenpfandes und der Einführung der Maut so "genial" gearbeitet hat, nun diese 15% ermitteln soll.
      Ich sehe schon wieder einen neuen Berg Formulare von der Ausbildungsplatzbehörde mit irgendwelchen unsinnigen Fragen und einer Rückrufnummer, die nie besetzt ist.

      Wie dieses 15% Überangebot ermittelt wird, ist sicher noch ein geheimnis (je Branche - wie grenzt man da ab? Oder regional - kann man da sinnvoll abgrenzen? Oder??). Wie werden die Ausnahmen ermittelt und diejenigen (und das höre ich von immer mehr), die Azubis suchen, aber nicht finden?

      Naja, aber da diese Regierung ja anstatt unserer Staatsform sowieso den Sozialismus will, sind solche Aktionen eigentlich im Sinne der Partei!
      Avatar
      schrieb am 23.03.04 11:53:18
      Beitrag Nr. 57 ()
      #konns
      Spielen wir doch das Spielchen mit! Ein AG der für einen Ausbildungsplatz keinen geeigneten Bewerber findet, wird logischerweise keinen 2. oder 3. freien Ausbildungsplatz melden - bisher und logischerweise!:D

      Wahrscheinlich gibt es dann bald eine Ausbildungsplatzabgabenüberprüfungskommission, die angebotene Ausbildungsplätze auf die tatsächliche Verfügbarkeit überprüft!:laugh: :mad:

      Weiterhin gilt die "Messlatte" nur für sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (ursprünglich zum Selbstschutz eingeführt - Beamte!) Dies wird eine beschleunigte Welle von Ausgliederungen, 400,-€ Jobs und Ich-AGs geben.

      Weiter so Gerd!:laugh:
      Avatar
      schrieb am 23.03.04 11:59:33
      Beitrag Nr. 58 ()
      Außer einer neuen Behörde mit zig Landes und Bezirksbehörden wird das sowieso nicht sonderlich viel bringen.
      Dass Firmen, die knapp über der Grenze sind (und das dürften nicht gerade wenige sein) nun versuchen werden, diese Grenze wieder zu unterschreiten, dürfte auch klar sein.

      Ich bin gespannt, mit welcher "Idee" unsere Sozialisten dem Mittelstand den Todesstoß verpassen. Danach kommt dann die vorgesehene Vergesellschaftung, sprich alles fällt der Partei = Staat zu. Wenigstens die Bauindustrie hat dann beim Mauerbau wieder etwas zu tun.
      Avatar
      schrieb am 23.03.04 12:08:24
      Beitrag Nr. 59 ()
      23.03.2004 - 10:25 Uhr
      ZDH: Ausbildungsplatzabgabe führt zu Unternehmensinsolvenzen
      Berlin (vwd) - Die Einführung einer Ausbildungsplatzabgabe wird nach Auffassung des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH) zu Firmenpleiten führen. ZHD-Präsident Dieter Philipp sprach laut Redemanuskript am Dienstag in Berlin von einer "Strafsteuer in Milliardenhöhe", die Firmenpleiten nach sich ziehen werde. Mit der Ausbildungsplatzabgabe wolle man die Betriebe in gute und schlechte aufteilen und den vermeintlich schlechten Geld abknöpfen, um es dann an die so genannten guten zu verteilen.

      Das Problem sieht Philipp darin, dass besonders solche Betriebe zur Kasse gebeten werden sollen, die auf Grund ihrer Struktur überhaupt nicht ausbilden können oder keine Lehrlinge für die angebotenen Lehrstellen finden konnten. Mit der Abgabe werde die Ausbildung auf reine Kostenargumente zurückgeführt. Das werde eine Zurückhaltung bei der betrieblichen Ausbildung mit sich bringen. Zudem verweist der ZDH auf den bürokratischen Aufwand bei der Ausbildungsplatzabgabe, den er mit Sach- und Personalkosten in Höhe von 700 Mio EUR beziffert. +++ Gerwin Klinger
      vwd/23.3.2004/§kli/hab
      Avatar
      schrieb am 23.03.04 12:09:08
      Beitrag Nr. 60 ()
      Es ist doch in der praktischen Umsetzung alles nur eine Frage des Anforderungsprofils und dessen firmenspezifischer Definition. Vielleicht sollte man z. B. für die Besetzung eines Ausbildungsplatzes im Handwerk den Abschluss an einer Elite-Uni sowie eine Promotion verlangen. Die Latte muss halt nur einfach hoch genug gelegt werden. ;)
      Avatar
      schrieb am 23.03.04 12:11:15
      Beitrag Nr. 61 ()
      #60
      Soll heissen:

      Wenn einer Kammerjäger werden will,muss er erst 8 Semester Chemie studiert haben.

      Ja,das leuchtet mir ein!:laugh:
      Avatar
      schrieb am 23.03.04 12:14:39
      Beitrag Nr. 62 ()
      #61,

      profunde Kenntnisse in Biologie und langjährige Erfahrungen in der Hauswirtschaft sollten ebenfalls zwingend erforderlich sein. :look:
      Avatar
      schrieb am 23.03.04 12:17:58
      Beitrag Nr. 63 ()
      Die Idee von Lifetrader ist sicher nicht schlecht, aber für solche Fälle wird es sicher eine Kommission geben, die dann den Aufbau einer entsprechenden Kontroll-Behörde empfiehlt, die derartige Ausbildungsplatzangebote prüft.

      LOL - 700 Mio Euro kostet der Unsinn erst einmal
      Avatar
      schrieb am 23.03.04 13:38:52
      Beitrag Nr. 64 ()
      Bin gespannt, wie es dargestellt wird, dass die Gewerkschaften, teils Ausbildungsquoten um die 1% haben, frei von dieser neuen Strafe bleiben. Vielleicht werden Gewerkschaftsmitarbeiter dann auch verbeamtet - ist im Sozialismus sowieso alles Eins.
      Avatar
      schrieb am 23.03.04 14:10:53
      Beitrag Nr. 65 ()
      zu 95!

      das Handwerk bildet sowieso "gut" aus!

      die anderen werden mehr benachteiligt sein als das Handwerk!
      Avatar
      schrieb am 23.03.04 18:21:08
      Beitrag Nr. 66 ()
      Deutschland driftet langsam von der "sozialen" Marktwirtschaft(eh schon ein Widerspruch) zum Kommunismus.

      Was hier mittlerweile an Vorschriften und Abgaben aufgetürmt wurde, wobei man immer schön und gebetsmühlenhaft vom Gegenteil redet, da kann man es eigentlich garnicht mehr anders bezeichnen.

      Erst die Erfindung der Mwst.+etlicher Erhöhungen---->dann die Umbezeichnung in Ökosteuer, das natürlich zusätzlich---->dann die Mautgebühr, natürlich zusätzlich---->dann der Emissionshandel als zunächst mal letzte Steuererhöhung, natürlich auch zusätzlich!

      Parallel dazu mußten wir natürlich Basel II einführen---> das abschlachten des Mittelstandes, einhergehnd mit einem an Wahnsinn grenzenden Arbeitszusatzaufwand. Dazu mußte noch die unsäglich verbraucherunfreundliche, sowie auch betriebsfeindliche Schuldrechtsreform her, welche auch weiteren Zusatzaufwand bedeutet.

      Und wenn das Land dann langsam und zwangsläufig in die größte Wirtschaftskrise seit dem 2. Weltkrieg abdriftet, dann müssen wir uns auch noch eine Müllverwaltung antun und das Dosenpfand zu Vernichtung ganzer Betriebe einführen.

      Natürlich sollte man dabei immer schön gesetzestreu bleiben, warum auch nicht:O
      Avatar
      schrieb am 23.03.04 18:23:12
      Beitrag Nr. 67 ()
      Ooooh ich vergaß:

      ----> natürlich zusätzlich noch die Ausbildungsplatzabgabe.

      Wie wird wohl die nächste Sau heißen, die durchs Dorf getrieben wird?
      Avatar
      schrieb am 23.03.04 18:55:37
      Beitrag Nr. 68 ()
      vielleicht rumms?
      Avatar
      schrieb am 23.03.04 20:07:38
      Beitrag Nr. 69 ()
      @rotgruener Fischkopp

      Du jetzt auch noch hier:O

      Trotzdem, der war joot:laugh:
      Avatar
      schrieb am 25.03.04 11:34:19
      Beitrag Nr. 70 ()
      Verwaltungschaos

      Ausbildungsplatzabgabe wird teuer



      Ein Gros der Einnahmen aus der geplanten Ausbildungsplatzabgabe droht offenbar von hohen Verwaltungskosten verschlungen zu werden. Davor hat einem Bericht der Zeitung "Die Welt" zufolge das Bundesbildungsministerium gewarnt. Es sei damit zu rechnen, dass ein "erheblicher Anteil" des Aufkommens für den Verwaltungsaufwand verwendet werden muss, hieß es. Zudem müssten in Jahren, in denen die Abgabe nicht erhoben werden sollte, die Steuerzahler dafür aufkommen.

      Verfassungsrechtliche Probleme befürchtet
      Zur Begründung hieß es, zur Prüfung der jeweiligen Lehrstellensituation müssten Hunderte Mitarbeiter "permanent vorgehalten werden", unabhängig davon, ob die Abgabe erhoben wird oder nicht. Sollte die Situation günstig sein und die Abgabe nicht ausgelöst werden, werde "gegebenenfalls auch der Bund für diese Kosten aufkommen müssen". Wegen verfassungsrechtlicher Probleme erwarte das Ministerium zudem umfangreiche juristische Auseinandersetzungen, die weitere Verwaltungskosten verursachten.


      SPD-Generalsekretär verteidigt Abgabe-Pläne
      Auch der Wirtschaftsweise Bert Rürup warnte vor Verwaltungsproblemen. In ihrer geplanten Form sei die Abgabe kontraproduktiv", sagte Rürup dem "Bonner General-Anzeiger". Rürup sieht demnach große "administrative Probleme", weil die Abgabe auch von Betrieben gezahlt werden müsse, die gar nicht ausbilden könnten.

      SPD-Generalsekretär Klaus Uwe Benneter verteidigte dagegen die Pläne: Die Ausbildungsplatzabgabe sei notwendig. "Wir müssen die Betriebe verpflichten, junge Menschen einzustellen", sagte Benneter in der n-tv-Sendung Maischberger.

      Auch Gewerkschaften bilden zu wenig aus
      Unterdessen meldete die "Rheinische Post", dass auch die Gewerkschaften die geplanten Vorgaben nicht erfüllten. Lediglich die Bahngewerkschaft Transnet erreiche mit 13,7 Prozent eine Ausbildungsquote von mehr als 7 Prozent, schrieb das Blatt in seiner Donnerstagausgabe. Ein Sprecher der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, die demnach eine Quote von 0,4 Prozent erfüllt, sagte der Zeitung, man zahle die Abgabe und unterstütze so die Ausbildung in den Betrieben.
      Avatar
      schrieb am 25.03.04 12:14:38
      Beitrag Nr. 71 ()
      in der FTD las ich vor kurzem die Verdi hat nur 16 Auszubildende; wenn das stimmt ist das eigentlich sehr lustig!

      Mein ehemaliger Chef hat ja selber schon 2 Stück rumlaufen!
      Bei einer ANschaft von 5- 7 Leuten!

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 25.03.04 12:20:45
      Beitrag Nr. 72 ()
      ver.di will ja auch zahlen anstatt auszubilden.
      Avatar
      schrieb am 25.03.04 13:08:57
      Beitrag Nr. 73 ()
      Wenn ja nun alles so oberreguliert werden soll, was geschieht denn dann mit den Betrieben, die sich vergeblich um einen Azubi bemühten?

      Sind die dann automatisch zur "Steuermelkkuh" geworden?

      Was für ein Affentheater das ist:O
      Avatar
      schrieb am 25.03.04 13:49:37
      Beitrag Nr. 74 ()
      aus dgb.de

      Frage
      6. Viele Betriebe können gar nicht ausbilden oder bekommen keine geeigneten Bewerberinnen und Bewerber

      DGB:
      Die Zahl der Betriebe, die ausbilden können aber nicht wollen, liegt bei rund 700.000. Es gibt also noch ausreichende Kapazitäten für zusätzliche Ausbildungsplätze. Außerdem ist es nicht unbillig, dass Betriebe, die nicht ausbilden können, trotzdem zahlen.


      Anm.:
      700.000 Betriebe wollen nicht ausbilden? Was rechnen die Genossen da wieder zusammen? Wahrscheinlich jede 1-Mann-Fa., jede "Buch"-GmbH, jede 1-Mann-Vermögensverwaltung, jeden selbstfahrenden LKW-Unternehmer etc.
      Avatar
      schrieb am 25.03.04 13:53:03
      Beitrag Nr. 75 ()
      zu 74!

      immerhin sollen Betriebe unter 10 Leute nicht betroffen sein!
      Avatar
      schrieb am 25.03.04 13:59:13
      Beitrag Nr. 76 ()
      #1

      Eine zweite Form einer neuen Steuer sind die "Studiengebühren"...


      :mad: :mad: :mad:
      Avatar
      schrieb am 25.03.04 22:49:52
      Beitrag Nr. 77 ()
      Hallo Blue Max,

      ob neue Steuern oder Gebühren, es hat die selbe Wirkung auf den Geldbeutel! Dabei hatte ich immer gedacht wir wollen mehr ausgebildetes Fachpersonal und die Bildung soll nichts kosten! Ich halte auch die vorgelagerte Studiengebühren für falsch und selbst wenn einer die Regelstudiumzeit um 4 Semeaster überschreiten sollte, dann kann man immernoch nicht alle in den gleichen Topf werfen! Was nützen uns Studenten die nach dem Studium vollkommen ausgebrannt sind nur weil sie ums das nackte Überleben kämpfen mußten!:cry:


      Und wer nach dem Studium gut Verdient zahlt in diesem Land ganz automatisch mehr Steuern und sonstige Sozialabgaben!;)
      Avatar
      schrieb am 28.03.04 10:58:00
      Beitrag Nr. 78 ()
      Da scheint sich eine etwas größere Behörde anzubahnen, um dies auch alles bürokratisch korrekt abwickeln zu können. Man darf gespannt sein, ob die sich ergebenden Verluste des Staates über oder unter der Milliardengrenze liegen werden:


      Irrsinn mit Unbekannten
      Die Lehrstellenabgabe kommt. Sie belastet die Unternehmen. Wieviel sie genau zahlen müssen, weiß nicht einmal die Regierung.

      Von Nico Fickinger
      Die Lehrstellenabgabe kommt. Daran lassen die Regierungsfraktionen, die das Gesetz in dieser Woche in den Bundestag einbringen wollen, keinen Zweifel. Welche gesamtwirtschaftliche Belastung damit einhergehen wird, ist indessen völlig offen. Fest steht nur: Es geht in die Milliarden. Wieviel die einzelnen Unternehmen zahlen müssen, ist noch weniger vorhersagbar. Denn die Rechnung, an deren Ende ein konkreter Betrag steht, ist eine Rechnung mit vielen Unbekannten.
      Unbekannte eins: Die Lehrstellenlücke. Gibt es am 30. September 30000 unversorgte Bewerber und 10000 offene Ausbildungsplätze, so müssen durch die Abgabe 23000 zusätzliche Stellen geschaffen werden: die rechnerische Lücke von 20000 plus einem Zuschlag von 15 Prozent, um den Jugendlichen eine gewisse Wahlfreiheit zu ermöglichen. Da die Meldung bei der Bundesagentur für Arbeit sowohl für die Jugendlichen als auch für die Betriebe absolut freiwillig ist, kann die Lücke eine beliebige Größe annehmen, die mit der Realität auf dem Ausbildungsmarkt wenig gemein hat.
      Unbekannte zwei: Die gesamte Ausbildungsleistung der Betriebe. Das Gesetz schreibt quer durch alle Branchen eine Mindestquote von 7 Prozent vor. Anders formuliert: Auf 14 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte muß mindestens ein Lehrling kommen. Wer mehr ausbildet, wird belohnt, wer die Quote unterschreitet, muß zahlen. Erst wenn ermittelt ist, wie viele Betriebe die Quote überschreiten, steht auch fest, für wie viele Lehrstellen aus dem zentralen Ausbildungsfonds ein Zuschuß gezahlt werden muß.
      Aus den Unbekannten eins und zwei errechnet sich dann Unbekannte drei: der Pro-Kopf-Abgabebetrag. Die Zahl der fehlenden Lehrstellen wird mit 0,225 und die Zahl der zu fördernden Ausbildungsplätze mit 0,0648543 Cent multipliziert. Wären beispielsweise aufgrund der Lehrstellenlücke 50000 zusätzliche Plätze nötig und hätten 192400 der insgesamt 347000 Unternehmen mit zehn oder mehr Beschäftigten wegen Übererfüllung ihrer Quote Anspruch auf den Zuschuß, so ergäbe sich ein Pro-Kopf-Abgabebetrag von 237,28 Euro im Jahr.
      Dieser Pro-Kopf-Betrag muß dann mit der Zahl der abhängig Beschäftigten multipliziert werden, um Unbekannte vier, den individuellen Zahlbetrag, zu ermitteln.
      Der bisher berechnete Betrag berücksichtigt aber noch nicht die konkrete Ausbildungsleistung der Betriebe. Um diese wird die Bemessungsgrundlage also noch bereinigt, was zur Unbekannten fünf führt: Für jeden Lehrling, den der Arbeitgeber im Bezugsjahr beschäftigt hat, darf er 14 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte aus der Bemessungsgrundlage herausrechnen. Den so errechneten Zahlbetrag kann der Betrieb allerdings noch dadurch drücken, daß er nach Ablauf des 30. September, aber noch vor dem 15. Dezember zusätzliche Ausbildungverhältnisse eingeht, die spätestens bis zum 31. Januar des Folgejahres beginnen müssen.
      An dieser Stelle kommt Unbekannte sechs ins Spiel: Die Frage, ob die Abgabe überhaupt ausgelöst wird. Hierüber muß das Bundeskabinett entscheiden, und zwar nicht nur auf Basis der bis dahin nicht mehr Unbekannten eins, der Lehrstellenlücke. Die Regierung muß auch abwägen, ob kurzfristig noch mit einer entscheidenden Besserung der Lage auf dem Ausbildungsmarkt zu rechnen ist und ob der Aufwand der Abgabenerhebung in einem angemessenen Verhältnis zu den damit erreichbaren zusätzlichen Lehrstellen steht.
      Im Bundesbildungsministerium übt man sich angesichts so vieler Unbekannten in Sarkasmus: Die Betriebe müßten die Höhe der Abgabe schließlich nicht verstehen, sondern nur auf Nachkommastellen genau berechnen können. Tröstlich ist auch, daß es nach so vielen Unbekannten wenigstens ein Faktum gibt: Kleinbetriebe mit weniger als zehn Mitarbeitern gehen, selbst wenn sie einen Lehrling ausbilden und die Quote damit über-
      erfüllen, leer aus.
      Avatar
      schrieb am 28.03.04 12:56:20
      Beitrag Nr. 79 ()
      eine spende an Al-Kaida von mir wäre sicher wenn sie diese regierung in die luft sprengen würde, selbst wenn ich sie steuerlich nicht absetzen könnte.. :mad: :mad:
      Avatar
      schrieb am 28.03.04 18:36:38
      Beitrag Nr. 80 ()
      ... warum eigentlich jetzt diese Aufregung, war doch schließlich vor ein paar Jahren alles schon mal im rot-grünen Bereich. :laugh:

      11. Mai 2000, Berlin, Deutscher Bundestag

      Regierungserklärung von Bundeskanzler Gerhard Schröder zur wirtschaftlichen Entwicklung Deutschlands

      Herr Präsident!
      Meine sehr verehrten Damen und Herren!

      Zweifel sind nicht mehr erlaubt: Es gibt in Deutschland einen kräftigen Wirtschaftsaufschwung, und zwar einen Aufschwung, der alle Branchen erfasst hat, den Export gleichermaßen wie den Binnenmarkt. Das weisen die Wachstumszahlen aus, die wir zu erwarten haben. Alle Institute rechnen mit einem wirtschaftlichen Wachstum für dieses Jahr in Höhe von 2,8 Prozent sowie mit einem ebenso hohen im nächsten Jahr. Die Europäische Kommission und der Internationale Währungsfonds halten sogar ein darüber hinausreichendes Wachstum für möglich. Fazit: Wir haben in diesem Land die Chance, die erste Dekade des neuen Jahrhunderts zu einer Dekade der wirtschaftlichen Vernunft und des sozialen Ausgleichs zu machen. Wir werden diese Chance nutzen.

      Aber es sind nicht nur kühle Zahlen über wirtschaftliches Wachstum, die beeindrucken - übrigens nicht nur in Deutschland, sondern auch international. Wir können vielmehr mit großer Freude feststellen, dass das Wachstum, dass der Aufschwung inzwischen auch den Arbeitsmarkt erreicht hat. Das weisen die Zahlen ebenso klar aus. Die Arbeitslosenzahlen sind im April dieses Jahres gegenüber dem April des Vorjahres um exakt 156 000 zurückgegangen. Wir sind unter der 4-Millionen-Grenze. Wir haben alle Chancen - so die wirtschaftswissenschaftlichen Institute, so andere Institutionen, die sich mit diesen Fragen befassen -, am Ende dieser Legislaturperiode weniger als 3,5 Millionen Arbeitslose zu haben. Ich halte das für den zentralen Erfolg der deutschen Politik.

      Der Opposition, die gelegentlich daran erinnert, dass das mit der Politik in diesem Land nichts zu tun habe, sei übrigens gesagt

      – das ist sehr interessant –, dass während der ganzen 90er-Jahre, dass während der ganzen Zeit, in der Sie regierten, die Zahl der Arbeitslosen deutlich über 4 Millionen lag und während nicht unerheblicher Teile der 90er-Jahre sogar an die 5-Millionen-Grenze herankam.

      Jetzt sind wir bei unter 4 Millionen. Wir werden diesen Weg konsequent und entschlossen weitergehen.

      Für mich besonders erfreulich ist der Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit. Wir hatten 1999 im Vergleich zu 1998 über das Jahr hinweg einen Rück gang der Jugendarbeitslosigkeit um mehr als 9 Prozent. Wir haben für April dieses Jahres, verglichen mit dem Monat März, einen Rückgang der Arbeitslosenquote bei Jugendlichen um 1,8 Prozent. Wir haben die Jugendarbeitslosigkeit, verglichen mit dem Rückgang der allgemeinen Arbeitslosigkeit, um mehr als das Doppelte verringern können. Das ist ein zentraler Erfolg der Politik unserer Regierung, der Politik der rot-grünen Koalition.

      Ich erinnere mich noch ganz gut an die Debatte über das Sofortprogramm der Bundesregierung hier in diesem Hohen Hause, in der uns quasi vor geworfen worden ist, dass wir auch mit staatlichen Maßnahmen dafür sorgen wollen und werden, dass die Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland zurückgeht. Was für ein Vorwurf meine Damen und Herren! Wir haben es geschafft, den Jugendlichen endlich wieder eine Perspektive zu geben. Das ist nicht nur Arbeitsmarktpolitik, das ist Gesellschaftspolitik par excellence.

      Wir werden diesen Weg konsequent weitergehen; denn wir wissen, dass in vielen wichtigen Bereichen, vor allen Dingen im Osten unseres Landes, noch zu wenig betriebliche Ausbildungsplätze zur Verfügung stehen. Dies ist übrigens nicht deshalb so, weil die meisten Unternehmen dort in puncto Ausbildung Drückeberger wären, sondern vor allen Dingen deshalb, weil es dort weniger Betriebe gibt. Im Vergleich zum westdeutschen Durchschnitt gibt es etwa im Mittelstand deutlich weniger Betriebe als bei uns. Hierin liegt einer der zentralen Gründe, warum wir bei der Bereitstellung von betrieblichen Ausbildungsplätzen im Osten des Landes noch mehr Probleme haben als im Westen des Landes; denn im Westen haben wir in gemeinsamer Anstrengung des Bündnisses für Arbeit in weiten Bereichen bereits eine ausgeglichene Situation zwischen dem Angebot an Ausbildungsplätzen und der Nachfrage nach solchen.

      Wir müssen deshalb insbesondere im Osten unseres Landes, in den neuen Bundesländern, mit den bisher realisierten Programmen weitermachen, um den Jugendlichen auch dort so weit wie möglich eine Perspektive im eigenen Land, in der eigenen Region zu geben. Das ist Kern unserer Anstrengungen, und wir werden nicht nachlassen, auf diesem Weg fortzufahren.

      Meine Damen und Herren, das, was ich eben über wirtschaftliches Wachstum und den Arbeitsmarkt gesagt habe, vollzieht sich in einer fast inflationsfreien Situation.

      [...]

      http://www.bundeskanzler.de/Regierungserklaerung-.8561.7056/…
      Avatar
      schrieb am 28.03.04 22:29:22
      Beitrag Nr. 81 ()
      ja, das war eine rapide Verschlechterung alle Daten innerhalb einer Nacht, die zufällig noch mit der Nacht nach der Bundestagswahl zusammengefallen ist.
      Leider konnte weder Schröder noch Eichel noch ... vorher wissen, dass die Kassen leer waren, das Wirtschaftswachstum negativ war, die Lebenserwartung steig, die Sozialversicherungskassen auch leer waren usw. usw.
      Avatar
      schrieb am 28.03.04 22:32:12
      Beitrag Nr. 82 ()
      Was die Studiengebühren anbelangt, findet jetzt
      in NRW eine Bereinigung statt! Es soll dort
      tatsächlich Studenten geben, die sich immatrikulieren,
      und im 16. oder 20. Semester sind, damit sie günstiger mit
      den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren können :laugh:
      Avatar
      schrieb am 29.03.04 09:22:51
      Beitrag Nr. 83 ()
      ist schon komisch!

      die Verdi hat wirklich nur 16 Auszubildende!
      Avatar
      schrieb am 29.03.04 20:21:55
      Beitrag Nr. 84 ()
      Ob das mit Absicht gemacht wird wo doch die Regierung die Aktienmehrheit bei der Deutschen Telekom besitzt?:mad:



      Presse: Deutsche Telekom will die Zahl der Ausbildungsplätze kürzen
      Montag 29. März 2004, 11:45 Uhr







      Die Deutsche Telekom AG plant, die Zahl ihrer neuen Ausbildungsplätze drastisch zu verkleinern. Dies berichtet der Berliner "Tagesspiegel" am Montag. Demnach will der Bonner Konzern die Ausbildungsplätze auf die Hälfte reduzieren.
      So sollen künftig nur die leistungsstärksten Auszubildenden nach der Ausbildung vom Bonner Konzern übernommen werden, berichtet die Zeitung weiter, unter Berufung auf Telekom-Kreise. Auszubildende und Arbeitnehmer sollten zudem künftig auch auf Urlaubsgeld und Sonderzuwendungen verzichten. In den nächsten Tagen sollen des Weietren mit der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di Sondierungsgespräche darüber stattfinden, wie viele Ausbildungsplätze der Konzern künftig zur Verfügung stellen werde.
      Avatar
      schrieb am 01.04.04 09:21:51
      Beitrag Nr. 85 ()
      anscheinend wird diese neue Steuer doch eingeführt!
      Avatar
      schrieb am 01.04.04 17:02:17
      Beitrag Nr. 86 ()
      Hallo Mannerl,

      das wird diesem Standort Deutschland sehr teuer zu stehen kommen! Das böse am Spiel ist doch das der Staat selber durch ausbildungsverweigerung dafraus eine lenkungssteuer für Einnahmen machen kann ohne zu bedründen was er mit diesen Geld wirklich macht!


      Ich kann der Wirtschaft nur eine Rat geben! Totale Ausbildungsboykott in alle Betrieben ausrufen und durchsetzen! Durch eine Boykott müßte der Staat ca. 50 Mrd. Euro auf bringen um alle einen Ausbildungsplatz zu garantieren wie auch immer dieser Aussehen würde.

      Dann könnten die wahren Verweigerer der Ausbildung wie Gewerkschaft und alle staatlichen Stellen der Ausbildung mal zeigen was sie wirklich drauf haben!:laugh:
      Avatar
      schrieb am 01.04.04 17:31:03
      Beitrag Nr. 87 ()
      aus csu.de

      ...

      Stoiber will Ausbildungsplatzabgabe stoppen
      Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber hat im Ministerrat bekräftigt, dass die von der Bundesregierung geplante Ausbildungsplatzabgabe keine Chance hat. Er will die „bürokratische, ausbildungs- und wirtschaftsfeindliche“ Zwangsabgabe im Bundesrat stoppen: „Der Bundesrat wird die Endstation dieser wirtschaftspolitischen Irrfahrt sein“.
      Statt auf Deregulierung, Marktwirtschaft und Eigenverantwortung setze die rot-grüne Bundesregierung immer noch auf Dirigismus, Planwirtschaft und Zwang, kritisierte der CSU-Vorsitzende. Stoiber verwies auf das Gutachten des Sachverständigenrates 2003/04, wonach die Ausbildungsplatzabgabe „nicht sachdienlich und im Ergebnis kontraproduktiv“ sei und auch keine Verbesserung für die Situation der Ausbildungsplatzsuchenden brächte. „Unser Land braucht keine Ausbildungsplatzabgabe, sondern tiefgreifende Reformen im Steuerrecht, am Arbeitsmarkt und bei den sozialen Sicherungssystemen. Das ist der beste Beitrag zur Lösung von Lehrstellenengpässen“, sagte der CSU-Vorsitzende.

      Zugleich verwies Stoiber auf die Verantwortung der Wirtschaft, für ausreichende Ausbildungskapazitäten zu sorgen. Das Nein zur Abgabe bedeute keinesfalls, dass die Wirtschaft aus ihrer Verantwortung entlassen werden soll. „Die Unternehmen stehen in der Pflicht, den Jugendlichen Zukunftschancen zu geben und im eigenen Interesse die Fachkräfte von morgen auszubilden“, betonte der Ministerpräsident.
      Avatar
      schrieb am 01.04.04 19:09:58
      Beitrag Nr. 88 ()
      @Mannerl

      Wie will er das denn machen?

      Wenn ich es richtig verstanden habe, will RotGrün es so langsieren, dass es nicht durch den Bundesrat braucht.
      Und wenn das geht, kann Stoiber draußen lange kläffen.

      so long
      Avatar
      schrieb am 01.04.04 23:38:41
      Beitrag Nr. 89 ()
      Wenn ich so sehe, wie die Zahlungen ermittelt werden sollen, glaube ich, dass diese Ausbildungsplatzabgabe ein würdiger Nachfolger von rot-grünen Erfolgen wie Dosenpfand oder LKW-Maut werden wird. Das wird Chaos pur werden und vermutlich letztendlich keinen Ausbildungsplatz mehr bringen, aber die Kosten und die Bürokratie erhöhen.
      Avatar
      schrieb am 02.04.04 08:38:40
      Beitrag Nr. 90 ()
      kann man eigentlich Gesetze(dieses Ausmaßes!) am Rat vorbei einführen?
      Avatar
      schrieb am 02.04.04 09:09:43
      Beitrag Nr. 91 ()
      89 #

      also zumindest dosenpfand und praxisgebühr waren ein voller erfolg !

      die dosen sind aus den regalen verschwunden und ich kaufe jetzt eben bier in pfandflaschen - so what ? - wie gesagt ein voller erfolg - das was man erreichen wollte hat man erreicht.

      nervig waren eher die hysterischen reaktionen der opposition die die freiheit gefährdet sahen.

      auch die praxisgebühr ist ein voller erfolg - die praxen sind wie leergefegt - mich wundert das die ärztelobby so still bleibt und nicht die volksgesundheit gefährdet sieht.

      bei aller kritik an dieser ansonsten völlig unfähigen bundesregierung wir sollten fair bleiben !

      ;) ;) ;)
      Avatar
      schrieb am 02.04.04 09:27:44
      Beitrag Nr. 92 ()
      @eierdieb

      Erfolg nennst Du das?????????????????

      Zu Lasten der Arbeitsplätze in der betroffenen Getränkeindustrie, Erfolg?

      Nee, laß ma stecken. In einer solchen Situation, wie sie Deutschland gerade durchlebt, nenne ich das Frevel am Bürger/Arbeitnehmer.
      Ich kam zu der Meinung, weil just in dem Moment, als das Dosenpfand zur Umsetzung anstand, eine Kundin vom Kauf zurück hielt, weil sie nicht wußte, ob sie nun auch arbeitslos wurde. Sie arbeitete bei Coca Cola. Die wollten gnadenlos die Fabriken der Dosenabfüllung schließen.

      Man könnte es gelassen sehen, wenn wir es uns erlauben könnten, auf Grund einer boomenden Binnenkonjunktur, is aber nich.

      Deshalb ist Trittin für mich ein Verbrecher, der Ideale über Arbeitsplätze in einer Wirtschaftskrise, der größten seit dem 2. Weltkrieg, stellt.
      Avatar
      schrieb am 02.04.04 09:47:04
      Beitrag Nr. 93 ()
      92 #

      sorry mit konservativen betonköpfen mag ich nicht diskutieren - wenn du das mär von der arbeitsplatzvernichtung durch die einführung des dosenpfandes kolportieren willst - bitte !

      fakt ist die abschaffung des dosenpfandes hat weniger stellen gekostet als siemens bereits in diesem jahr ins ausland verlagert hat !

      komm mir nicht mit diesem scheiß trittin ist wegen dieser läppischen aktion dosenpfand ein verbrecher - ich glaube du hast nicht mehr alle tassen im schrank !
      Avatar
      schrieb am 02.04.04 11:13:53
      Beitrag Nr. 94 ()
      Über das Dosenpfand haben sich selbst die Gewerkschaften aufgeregt, wenn es deren Branchen betroffen hat. Daneben müsste dieses Dosenpfand schon längst wieder abgeschafft werden, da das Verhältnis Mehr- zu Einweg wieder unter dem Satz liegt, ab dem es abgeschafft werden muss. Die Rückführungsquote hat sich laut Darstellung von Umweltverbänden auch nicht erhöht, da es immer einen Bodensatz von Leuten gibt, die selbst mit Pfand belastete Sachen wegwerfen (das war bei Mehrweg auch so).


      Praxisgebühr: wäre ich in dieser staatlichen Zwangsversicherung (wobei das ja keine Versicherung, sondren eine Umlage ist), über die schon seit Jahrzehnten gesagt wird, dass diese nicht funktionieren kann, wäre ich langsam sauer, da eigentlich nicht das System an sich geändert wurde, sondern nur weitere Zahlungen bzw. das Streichen von Leistungen, die beim Zwangsabschluss aber zugesagt wurden, durchgesetzt wurde. Hier wird die Schwäche des Systems immer mehr kaschiert anstatt wirklich mal zu überlegen, ob das System sinnvoll ist und Bestand haben sollte. Daneben werden die Beiträge nicht so sinken, wie es zugesagt wurde seitens der Politiker.


      Dieser Kommentar zeigt schön die Situation um die Ausbildungsplatzabgabe (darum geht es in diesem Thread doch eigentlich):

      Ohne Zwang

      hig. Um Argumente geht es in der Auseinandersetzung um die Ausbildungsplatzabgabe längst nicht mehr. Franz Münteferings neue SPD hat sich vorgenommen, den Gewerkschaften mit der widersinnigen Abgabe ein handfestes Versöhnungsangebot zu unterbreiten und sich von dieser Absicht durch nichts und niemanden abbringen zu lassen. Gilt doch das Gesetzesvorhaben zugleich als Test für die Durchsetzungsfähigkeit des neuen Vorsitzenden gegenüber dem Kanzler, der von der Abgabe nichts hält.

      Damit ist eine politische Konstellation geschaffen, in der mit Vernunft nur noch schwer etwas auszurichten ist. Selbst sachlich begründete Einwände aus den eigenen Reihen oder gar von den Gewerkschaften haben derzeit in der SPD keine Chance. Achselzuckend werden die immer neuen Absurditäten, die die Kritiker der Abgabe zutage fördern, beiseite gewischt. Das gewiß achtbare Ziel, jedem Jugendlichen eine Auswahl zwischen mehreren Ausbildungsplätzen zu bieten, rechtfertigt inzwischen offenbar alles: neue Kosten für die zahlungsunfähigen Kommunen und die überstrapazierten Krankenkassen, zusätzliche Steuerausfälle, Mitnahmeeffekte in den Unternehmen und einen umfänglichen Verwaltungsapparat. Das ist insgesamt ein zu hoher Preis für ein Vorhaben mit so wenig Aussicht auf Erfolg. Ernsthaft glaubt auch in den rot-grünen Fraktionen kaum jemand daran, daß Zwang die geeignete Therapie zur Rettung des dualen Ausbildungssystems sei.

      Die Ausbildung steht und fällt in einer Marktwirtschaft mit dem Eigeninteresse von Unternehmen an besonders qualifiziertem Nachwuchs. Dieses Interesse aber ist nur in einer Wirtschaft vorhanden, die sich Wachstumschancen ausrechnet. Wer an der Zukunft zweifelt, wird nicht genug ausbilden. Statt alle Kraft auf eine untaugliche Hauruckaktion zu verschwenden, sollte die Bundesregierung daher endlich an ihrer Agenda der Sozialreformen und der Haushaltskonsolidierung weiterarbeiten und sich dafür einsetzen, daß die Bildungsabschlüsse dem Niveau des Standortes entsprechen. Hier legt sie das Fundament für neues Wachstum. Erst wenn die Wirtschaft darauf vertrauen kann, daß ihr von staatlicher Seite nicht immer neue Kosten drohen, wird sie wieder Arbeitsplätze und Lehrstellen schaffen - ganz ohne Zwang.
      Avatar
      schrieb am 02.04.04 12:16:49
      Beitrag Nr. 95 ()
      dosenpfand existiert praktisch schon nicht mehr, ganz einfach weil es keine dosen mehr im nennenswertem maße gibt.

      sicher ist die praxisgebühr nicht das allheilmittel - dieses wird es auch nicht geben solange die pharma- und ärztelobby in der gesundheitspolitik mitmischen - allerdings war es absicht der regierung die kosten zu senken - durch den verminderten praxenbesuch wurde dies eindeutig erreicht - in welchem umfange - ob es sich lohnt vermag ich nicht zu sagen da braucht es wohl mindestens ein jahr um hier ein vorläufiges urteil zu sprechen.

      das die krankenkassen trotzdem die beiträge nicht senken steht auf einem anderen blatt.
      Avatar
      schrieb am 02.04.04 12:41:05
      Beitrag Nr. 96 ()
      Nur die Ärzte und Pharmalobby - sind die Pfründe der GKV nicht auch angreifbar.
      In der ganzen Rürup Kommission waren vornehmlich Verwaltungsleute. Und ist es nicht erstaunlich, dass Lauterbach eine neue Behörde erfindet und dort Chef werden soll? Also nur die Ärzte und Pharmafirmen Schuld??
      Avatar
      schrieb am 02.04.04 12:53:31
      Beitrag Nr. 97 ()
      97 #

      nein konns - auch das funktionärsunwesen ist zum kotzen !

      hier gehört einmal richtig ausgemistet !

      nach 60 jahren bundesrepublik blättern die tapeten schon von der wand - eine renovierung von grund auf ist notwendig.

      leider habe ich den begründeten verdacht, das die lobbyisten der anwaltskanzleien, des wirtschaftsmanagments und der höheren beamtenschaft aller colour himmel und hölle in bewegung setzen werden, das sie nicht zu denen gehören die das sichere haus verlassen wollen, damit drinne mal frisch gestrichen wird - sondern man will das um einen herum alles neu gestrichen wird.

      das ergebnis ahne ich voraus - murks, murks murks - und wenn es hart kommt eine radikalisierung der gesellschaft.
      Avatar
      schrieb am 02.04.04 13:01:49
      Beitrag Nr. 98 ()
      Die Praxisgebühr ist also ein voller Erfolg.

      Klar wenn man in Kauf nimmt daß Krankheiten verschleppt werden und in einigen Jahren die Krankenkassen mit einem mehrfachen Aufwand bestraft werden, dann ist das zumindest momentan ein Erfolg.

      Wenn dann als kleine, ungewollte aber vielleicht billigend in Kauf genommene Nebenerscheinung, noch einige Rentner etwas früher in die ewigen Jagdgründe eingehen, dann ist das zumindest für die Überlebenden auch ein voller Erfolg.

      Wenn man mit der Bezahlung der Praxisgebühr keine Probleme hat, und man verbringt weniger Zeit im Wartezimmer, dann ist das sogar ein überragender Erfolg.

      Wenn man einfach übersehen will daß die Ärzte sehr schnell lernen werden sinkende Patientenfrequenzen im Einkommen mit einer Erhöhung der "Schlagzahl" zu nivellieren, dann ist das ein mathematischer Erfolg.
      Denn fehlen wird denen nichts mehr, gespart wird dann finanziell auch nichts mehr, aber wir haben dann endlich die erhoffte Zweiklassengesundheit.

      Im Grunde wird mit der Praxisgebühr kein einziger systemimmanenter Fehler beseitigt, die soziale Gerechtigkeit im Gesundheitswesen ad absurdum geführt.

      Aber wir kennen das ja auch bereits von der Ökosteuer. Hohe Benzinpreise stören den Porschefahrer nicht, und der Arbeiter kann ja mit dem Zug zu seiner Arbeitsstelle nach Ungarn fahren. Wenn er dort auch keine Arbeit hat kann er mit dem Bus zum Sozialamt fahren.

      Manchmal fragt man sich ob hier einige Poster noch alle Frösche im Teich haben.
      Avatar
      schrieb am 02.04.04 13:05:20
      Beitrag Nr. 99 ()
      sorry farniete

      ich wußte garnicht, das du ein herz hast !

      :laugh: :laugh: :laugh:

      sonst findet man dich doch eher beim erbarmungslosen sozialhilfe-empfänger-bashing !

      :D :D :D
      Avatar
      schrieb am 02.04.04 13:11:18
      Beitrag Nr. 100 ()
      eierdieb

      Ich schiebe Dich nicht in eine bestimmte Ecke und wundere mich daß Du bei Deiner Intelligenz es notwendig hast auf Kritik so einfach strukturiert zu antworten.

      Die Praxisgebühr ist aus vielen vielen Grunden eine Katstrophe.
      Und wenn Du in den letzten Tagen die Presse aufmerksam verfolgt hast, dann kennst Du den Test der in Frankfurt abgelaufen ist mit den Zahnärzten.

      Alleine bei den Zahnärzten wird eine Verschwendung von 5 Milliarden Euro vermutet, verursacht durch Falschbehandlung, Schlechtbehandlung, und Unterschleif.
      Was ändert die Praxisgebühr an diesen Fakten ?

      Richtig. Pfusch, Murks und Betrug sind teurer geworden.
      Avatar
      schrieb am 02.04.04 13:47:06
      Beitrag Nr. 101 ()
      okay okay !

      ich gebe zu zuerst war ich auch gegen diese praxisgebühr.

      hielt sie für dilettantisch und wenig effektiv, gigantischer verwaltungsapperat usw.

      kurz einen großen schmarren !

      durch bekannte die in verschiedenen arztpraxen arbeiten, weiß ich allerdings auch das viele der patienten einfach zum arzt gehen weil ihnen langweilig ist oder sie einfach jemanden brauchen der ihnen zuhört ganz zu schweigen von denen die meinen wenn sie sich in den finger geschnitten haben müßten sie verbluten.

      ich denke die intention der praxisgebühr cash ging dahin hier eine hemmschwelle aufzubauen.

      theoretisch hätte man auch den krankenhausbeitrag erhöhen können - trotz geschrei wäre auch das geschluckt worden, allerdings hätte sich in den arztpraxen nichts geändert.

      denn der unterschied bei cash-zahlung ist : ES NERVT !

      es nervt 10 euro zu zücken nur weil man meint der gute onkel doktor müßte etwas über die eigene lebensgeschichte erfahren.

      der ruft dann lieber seinen kumpel an und spart so den steuerzahler runde 100 euro !

      ob es durch diese praxisgebühr zu explodierenden krebsraten kommt kann überhaupt noch nicht nachgewiesen werden, dazu ist die zeit viel zu kurz.

      also mittlerweile finde ich die praxisgebühr in bezug auf eine senkung der gesamtkosten für fast genial !
      Avatar
      schrieb am 02.04.04 13:53:04
      Beitrag Nr. 102 ()
      #1

      na, ruhm,

      du hast dir deine spin docter-tantiemen aber redlich verdient:

      sogar in einem board, in dem nur wenige baseball-mützen zu gange sind, gelingt es euch doch immer wieder, falsche fährten zu legen:
      den charakter der maut-gebühr, die eine echte mehrwertsteuererhöhung ist, sie wird nach unten weitergegeben, der öffenlichen aufmerksamkeit zu entreißen; aber eben gleichzeitig der aubildungsabgabe der sich "die wirtschaft" durch ausbildung entschlagen könnte, ein steuererhöhungsettikett aufzupappen.

      aber weil ihr immer mehrere "fliegen" mit einer klappe schlagen müßt, befördert deine rabulistik dieses bereits verstümmelt "deutschland" noch ein wenig weiter nach den usa, wo es keine berufsausbildung gibt, sondern nur hilfsarbeiter und akademiker.

      befördert in "die schöne neue welt", in der es offiziell 38 mill. analphabeten gibt - und nach gore vidal mehr als die hälfte der bevölkerung funktionale analphabeten sind.

      (jimmy normal-hamburger findet auf der lankarte nicht einmal seine hauptstadt, wenn er denn überhaupt weiß, das es eine solche gibt und wie die heißt.)

      milton friedman kann seine forderung nach abschaffung der schulpflicht, die er schon seit über 40 jahren fordert, im ergebnis bereits als erfüllt ansehen.

      eine weitere fliege, die du gleichzeitig erschlagen hast, ist die steuersenkung, die deinen gesammelten tantiemen zugutekommt: kapitalertragssteuern sind um die hälfte gesenkt, damit der abstand zu der einkommenssteuer aus arbeit möglichst groß sei - ihr noch ein extra-zubrot habt.
      Avatar
      schrieb am 02.04.04 14:00:54
      Beitrag Nr. 103 ()
      Langsam muss man sich Sorgen machen um Martin Kannegiesser, den Gesamtmetall-Präsidenten. Er verkennt den einfachen Zusammenhang von Ursache und Wirkung.Wer in Selbstverpflichtungen versprach, genug Ausbildungsplätze zur Verfügung zu stellen und diese Verpflichtung jahrelang nicht umsetzt, darf sich nicht wundern, dass die Politik dies nicht untätig hinnimmt.

      Den von ihm gegeisselten "bürokratischen Sozialismus - Ausbildungsplatzabgabe" kann Herr Kanngegiesser leicht bekämpfen. Nur noch 23 Prozent der Betriebe bilden aus und geben jungen Menschen eine Zukunftsperspektive. Würden die Arbeitgeber ihrer Selbstverpflichtung nachkommen, hätten wir diesbezüglich kein Problem. Also sollte Herr Kanngiesser lieber seinen Arbeitgeberkollegen den Marsch blasen.

      Ebenso verhält es sich mit seiner Attacke gegen die Gewerkschaften. Wer die Existenzberechtigung der Gewerkschaften in Frage stellt, ist der Letzte der sich wundern darf, dass die kämpfen.
      Wer einerseits immer weitere Zumutungen in Richtung Arbeitnehmer fordert und sich dann wundert, dass diese sich wehren, dem ist der Realitätssinn abhanden gekommen.

      Er könnte zur Abwechslung versuchen, mal wieder sozialpartnerschaftlich zu denken.


      dickdiver
      Avatar
      schrieb am 02.04.04 14:07:36
      Beitrag Nr. 104 ()
      Die Keller-Kinder

      Pflegefall Familie: Nicht die Ausbildungsunlust der Firmen ist das Problem, sondern die Erziehungsnot zu Hause


      Von Susanne Gaschke

      In seinem Roman Fegefeuer der Eitelkeiten schildert der amerikanische Autor Tom Wolfe ein Gespräch zwischen einem Boulevardjournalisten und einem Lehrer aus einem Slum-Viertel in der Bronx: Ob man den High-School-Schüler, den er porträtiere, als „hoch begabt“ bezeichnen könne, fragt der Reporter. Der Lehrer antwortet: „Hoch begabt“ sei der falsche Ausdruck, er unterscheide bei seinen Jungen zwischen „kooperativ“ und „gefährlich“.

      Ganz so schlimm sieht es an deutschen Hauptschulen noch nicht aus. Aber wir sind dabei, die schwächsten zehn, zwanzig Prozent unserer Schüler auf dem Weg in eine rundum modernisierte Gesellschaft zu verlieren. Das ist nicht weniger dramatisch als der gern beklagte Abstand unserer Forschung zur „Weltspitze“.

      Lehrer als Elternersatz

      Zwar liegt die Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland, bedingt durch Kaskaden staatlicher Warteschleifen und Förderprogramme, im internationalen Vergleich niedrig. Aber es geht um viele Menschen: 500000 junge Leute unter 25 suchen einen Job, und der Hälfte von ihnen fehlt jegliches Ausbildungszertifikat. Fast 100000 Schüler, zehn Prozent jedes Jahrgangs, verlassen die Schule ohne Abschluss. Laut Pisa haben zudem mehr als 200000 Schüler jedes Jahrgangs schwere Lese- und Schreibprobleme. Jenseits der Statistik berichten Hauptschulpädagogen von Gleichgültigkeit, Gewalttätigkeit, Verzweiflung. Arbeitgeber führen seit Jahren die Klage, viele junge Leute seien kaum „ausbildungsfähig“. Die Unternehmen ziehen Konsequenzen: Nur ein Drittel aller Betriebe nimmt überhaupt Lehrlinge an. Das ist ein Verhängnis für die Jugendlichen – und für das Land.

      Eine Ausbildungsplatzabgabe, wie sie die SPD vorbereitet, wird daran wenig ändern. Wer es sich leisten kann, wird sich von der schwierigen Azubi-Pflicht freikaufen. Man kann diese Haltung der Arbeitgeber als verantwortungslos geißeln. Konstruktiver wäre es, sich dem eigentlichen Problem zu stellen: Was muss die Gesellschaft tun, um Hauptschüler ausbildungsfähig zu machen? Helfen würde zuerst einmal bildungspolitische Ehrlichkeit. Die politisch korrekte Mahnung, dass die Hauptschule keine „Restschule“ werden dürfe, hat Unheil angerichtet. Um den „Rest“ nicht zu kränken, hat man jahrelang möglichst wenig über ihn gesprochen. Das hatte zur Folge, dass diese Jugendlichen, deren besonderer Förderbedarf ausgeblendet wurde, nun nicht einmal das erreichen, was sie gut bewältigen könnten. Dazu gehören einfache Industriearbeit, manches Handwerk, Dienstleistungen von der Kosmetikerin über den Catering-Service bis hin zum Postboten.

      Für alle diese Tätigkeiten sind allerdings Rechnen, Schreiben und Lesen ebenso Voraussetzung wie die verpönten Sekundärtugenden: Höflichkeit, Pünktlichkeit, Augenkontakt mit dem Kunden, Kleidung, die ältere Menschen nicht allzu sehr erschreckt. Den Jugendlichen dies klar zu machen ist kein reaktionärer Angriff auf irgendeine „Jugendkultur“ – es ist der Schutz der jungen Leute vor einer Selbststigmatisierung, die sie reelle Chancen kostet.

      Darauf zu achten, wäre das nicht Aufgabe der Elternhäuser? In einer idealen Welt – ja. Aber ein Teil der Eltern hat sich längst aus der Verantwortung verabschiedet, ein Teil ist mit der Erziehung überfordert. Die Schule hat kein privates Gegenüber mehr. Hauptschullehrer nennen zwei Problemgruppen: Kinder aus hoffnungslosen deutschen Sozialhilfemilieus, besonders aus zerrütteten Familien. Und Migranten- oder Aussiedlerkinder, die kaum Deutsch sprechen. Für Letztere heißt die nötige Hilfe schlicht: Sprachunterricht. Am besten vom Kindergarten an, in der Schule nicht unter zwei Stunden täglich.

      Bei den deutschen Problemkandidaten ist die Sache komplizierter. Sie haben Konzentrationsschwierigkeiten. Sie bekommen zu Hause kaum geistige Anregungen. Kein Erwachsener interessiert sich wirklich für sie. Für diese Kinder muss die Schule – wer sonst? – einen Familienersatz organisieren. Das entspricht bisher nicht ihrem Selbstverständnis.

      Was sich nach einem gigantischen Umbauprojekt anhört, kann mit recht einfachen Schritten beginnen. Künftige Lehrer müssen lernen, dass ihr Beruf zur Hälfte in Erziehungsaufgaben besteht. Förderunterricht darf keine Zufallsveranstaltung sein – Lehrer sollten sich darauf spezialisieren können. Offene Unterrichtsmethoden, Teamarbeit, Multiple-Choice-Aufgaben und das endlose Ausfüllen von Lückentexten sind für schwache Schüler wenig hilfreich. Zusätzlich zum Fachunterricht brauchen Schulen mehr Menschen für die Menschen, die sie erziehen sollen: Zum Vorlesen ist kein Studienrat nötig, den Schuleschwänzer kann ein Praktikant aus dem Bett holen. Warum kein freiwilliges soziales Jahr, warum keinen Zivildienst in der Schule? In den USA, in England ist es längst Routine, dass die Studenten aus den privilegierten Colleges im Grünen Englisch mit den Ghetto-Kids pauken.

      Für die Hauptschüler ist auch in diesen Zeiten der Beschleunigung „mehr Schule“ richtig: Das kann die Einführung eines zehnten Hauptschuljahres bedeuten. Das muss heißen: Alle Anstrengungen für die Ganztagsschule konzentrieren sich jetzt dort, wo sie am nötigsten sind. Das Geld aus dem Vier-Milliarden-Programm des Bundes beginnt erst langsam abzufließen; noch haben die Länder, die es verteilen, jede Möglichkeit, sich auf die Förderung der Schwächsten zu konzentrieren. Das sollten sie tun.

      Denn jeder Mensch hat das Recht zu erreichen, was ihm möglich ist. Jeder Einzelne zählt. Auch wenn er nicht Innovationselitenweltspitzenforscher wird.

      (c) DIE ZEIT 01.04.2004 Nr.15
      Avatar
      schrieb am 02.04.04 14:33:13
      Beitrag Nr. 105 ()
      na hier stehts schon wieder ein wenig anders!

      http://www.gesamtmetall.de/Gesamtmetall/MEOnline.nsf/CUSLook…
      Avatar
      schrieb am 02.04.04 16:18:48
      Beitrag Nr. 106 ()
      zu den goldenen sozialistischen Tagen, die unsere Regierung offenbar wieder einführen will, war es halt so, dass für jede Person in der Nähe ein Arbeitsplatz vorhanden war, unabhängig von der Qualifikation oder dem Bedarf. Es kam faktisch die Arbeit zum Menschen und nicht umgekehrt.
      Dass die Lagerverwaltung dann von 12 Chemikern gemacht wurde, obwohl nur eine Person beschäftigt war und 11 Daumen gedraht haben.

      Leider geht es bei uns nun Richtung dieses Sozialismus und den Firmen werden immer mehr Zwangsmassnahmen auferlegt, bis der Mittelstand kaputt ist und vergesellschaftet werden muss.
      Avatar
      schrieb am 02.04.04 16:34:50
      Beitrag Nr. 107 ()
      Das Problem an sich regt schon zum Nachdenken an. Der störende Faktor ist wohl daß es sich wiederum um ein bürokratisches Monster handelt, ohne Sinn und ohne Verstand, eine Zahlpflicht die ruinös wirken kann, (z.B. weil ich nicht ausbilde weil es der Firma sehr dreckig geht), und wahrscheinlich wird dann wieder in staatliche Ausbildungsmaßnahmen investiert an denen sich hauptsächlich die Gewerkschaften und die Arbeitgeberverbände satt fressen. Das kennen wir bereits von der Bundesagentur für Nichtarbeit.

      Warum macht man es nicht einfach ohne Behörde ? Jeder der einen Berufsanfänger einstellt, und wenn er einstellt dann geht es ihm ja gut, der zahlt an den Ausbildungsbetrieb eine Ablösung. Könnte man auch staffeln über einige Jahre, ich habe mir das noch nicht durchdacht, ich wollte einfach einmal einen Denkanstoss geben.

      Diese Zahlung auf dem "kleinen Dienstweg" könnte man sauber regeln, würde keine Verwaltungskosten verschlingen, belohnt die Firmen die ausbilden - auch und gerade über den eigenen Bedarf - bestraft nicht Firmen wenn es ihnen schlecht geht, aber verlangt eine angemessene Beteiligung an der Ausbildung wenn einfach eingestellt wird über der eigenen Ausbildungsquote.

      Nur mal so als Idee in Opposition zum politischen Eintopf.
      Avatar
      schrieb am 02.04.04 17:02:14
      Beitrag Nr. 108 ()
      Es gibt für die Politik offenbar nur 2 Wege:

      Im Tarif (wird zwischen Lobbygruppen geschlossen, die nicht mal ein Viertel der Betroffenen repräsentieren) oder per Gesetz in einer Behörde.

      Beides hat den großen Nachteil, dass kleine und mittlere Firmen nicht teilnehmen an der Entscheidungsfindung - allerdings arbeiten dort ca. 90% der Arbeitnehmer.

      Letztendlich haben die Gewerkschaften ein Thema gefunden, das sie wenig kostet (die Gehälter der Chefs müssen ja weiter gezahlt werden), aber trotzdem Öffentlichkeit hat und die Arbeitgeber (auf jeden Fall die, die verhandeln) wird es weniger jucken, da die sowieso stetig Arbeitsplätze exportieren und so wieder ein Argument bekommen.

      Also wird eine Behörde bleiben, die erst einmal nach Monaten einsatzfähig ist, und die sicher mehr kosten wird, als man einnimmt. Daneben dürfte es nicht gerade wenig Prozesse geben, in denen es um die Zwangsabgabe gehen wird und in denen sich Firmen wehren - die Chancen dürften nicht schlecht sein.
      Avatar
      schrieb am 02.04.04 17:04:25
      Beitrag Nr. 109 ()
      alternativ könnte man so vorgehen wie bei der Arbeitslosenstatistik: einfach die Definitionen ändern und schon haben alle, die suchen, eine Lehrstelle.
      Avatar
      schrieb am 02.04.04 18:28:12
      Beitrag Nr. 110 ()
      #93 von eierdieb

      Das Dosenpfand ist nur EIN Beispiel von Trittins Chaospolitik.

      Soweing, wie Du mit EINEM Spruch die wirtschaftliche Realität erklären könntest, sowenig bringt auch eine emotionale zusammenhanglose Argumentation mit dem Fall Siemens, auch wenn die nun 1000 Arbeitsplätze ins Ausland verlagern.

      Und komm mir nicht mit konservativen platten Sprüchen rüber. Du solltest Dich erst mal mit wirtschaftlichen Zusammenhängen beschäftigen, hinhören, überlegen und dann die Klappe aufreißen.
      Für Ottos haben se gestern mal im Fernseher die Zusammenhänge aufgezeigt(welche übrigens von Siemens ebenso dargelgt werden) Da sieht es nämlich so aus, das so manches mal mit der Teilverlagerung gewisser Produktionsabläufe dann eben hier am Ende die gleiche Anzahl von Arbeitsplätzen erhalten, ja in einem Beispiel sogar verdoppelt wurde.

      Und das hat mal garnix mit Trittin zu tun. Seiner Politik fallen ganze Branchen zum Opfer in Deutschland, ohne Ersatz. Dies gilt besonders für energieintensive Betriebe, die dann auch ins Ausland abwandern, z.B. Aluminiumverarbeitung.
      Avatar
      schrieb am 02.04.04 18:31:55
      Beitrag Nr. 111 ()
      warum denn bei der ausbildungsplatzabgabe halt machen?



      :D
      Avatar
      schrieb am 03.04.04 13:06:02
      Beitrag Nr. 112 ()
      110 #

      was solls auch deine Trittin - Verbrecher Triade deutend nur auf einen rudimentär entwickelten objektiven blickwinkel wirtschaftlicher und gesellschaftlicher zusammenhänge hin.

      um den schaden zu ermessen den eine maßnahme hervorruft macht es durchaus sinn diesen mit dem schaden anderer maßnahmen zu vergleichen, um davor bewahrt zu werden einen schmarren wie trittin - verbrecher abzusondern !

      dosenpfand war eine sehr gute maßnahme - danke herr trittin - eine kurze äußerst effektive operation - respekt !

      :D :D :D
      Avatar
      schrieb am 03.04.04 14:07:11
      Beitrag Nr. 113 ()
      #112

      Klaro, eine äußerst effektive Operation, wird ja auch in allen Medien entsprechend honoriert.:laugh: :laugh: :laugh:


      Es war die überflüssigste Maßnahme, die wir brauchten.

      Für mich versteht dieser durchgeknallte Tittin beinahe nichts von dem, was in unserer aktuellen wirtschaftlichen Situation notwendig ist, damit wir da wieder raus kommen. Allerdings gilt das auch für die meisten Politiker bei RotGrün und auch der Union.
      Machen wir uns nix vor, es braucht am aller wenigsten Maßnamen, die den Bürger und die Betriebe weiter belasten, das dürfte beinahe jedem Schulkind klar sein. Aber den Politikern ist es immer noch nicht klar, was am jüngsten Zwist zwischen Clement und Trittin mal wieder überdeutlich erkennbar war, als es um die Emissionshandelskiste ging.

      Und die Ausbildungsplatzabgabe ist der nächste hirnrissige Akt dieser Schwachmatten.

      Sie können es schlicht nicht !

      Weg damit !
      Avatar
      schrieb am 03.04.04 19:50:44
      Beitrag Nr. 114 ()
      stimme dir zu das die ganze bundesregierung nicht viel taugt incl. trittin und auch die luftnummer clement nicht.

      allerdings ist die alternative auch nicht besser merkel, laurenz und koch - unfähigkeit wird von unfähigkeit abgelöst.

      ich habe bei keinem den eindruck sie wüßten wie mein ein volk motiviert gemeinsam notwendige reformen anzupacken, bei denen alle beteiligte ihren beitrag leisten müssen.

      einen solchen gesamtgesellschaftlichen konsens herzustellen hätte meiner meinung nach oberste priorität wenn es soetwas wie einen ruck geben sollte die allein taugliche basis um durchgreifende veränderungen schnell und effektiv durchzuführen.

      bei der spd/grünen habe ich den eindruck sie kapieren es nicht und bei der cdu/csu habe ich den eindruck sie wollen es auch garnicht.
      Avatar
      schrieb am 03.04.04 19:58:10
      Beitrag Nr. 115 ()
      das ist halt so, dass die alle erst einmal Politiker sind. Dort sind mittlerweile zu viele, die nur Politiker waren und nie wirklich Arbeitnehmer oder -geber, also fern vom wirklichen Leben.
      Daneben scheinen die gerne mit den jeweiligen Lobbygruppen zu reden und merken gar nicht, dass diese Gruppen die Mehrheit gar nicht mehr repräsentieren.
      Wenn nicht Besonderes passiert, wird rot-grün für die falschen Infos abgestraft, die sie vor der letzten Wahl gegeben haben und dann kommt schwarz-gelb dran, die sicher auch nicht viel besser machen werden.

      Das wirklich frustriende Thema ist doch, dass man faktisch nur zwischen diesen Parteien wählen kann, weil keine andere Gruppierung überhaupt eine Chance hat. Das bedeutet, man wählt das aus der persönlichen Sicht kleinere Übel, aber eigentlich keine Partei, von der man wirklich überzeugt ist.
      Avatar
      schrieb am 04.04.04 10:55:53
      Beitrag Nr. 116 ()
      #114 von eierdieb

      Wenigstens da sind wir uns doch einig:D

      Obwohl Clement jüngst ne gute Haltung abgab, sitzt mir immer noch die mangelhafte Politik in NRW unter seiner Mitwirkung im Genick.

      Koch macht trotz seiner Lügerei aber doch einen passablen Job in Hessen, was man so hört.

      Den einzigen größeren Vorteil bei einem Regierungswechsel würde ich den den dann klaren Mehrheitsverhältnissen sehen, wobei mir eine klare Zielrichtung der Union fehlt. Man könnte zwar sagen, das sie absichtlich damit hinterm Berg halten, aber das fällt mir schwer, zu glauben.

      Als erstes muß begriffen werden, das jedwede Mehrbelastung für Bürger und Firmen nach hinten losgeht. Ich hab ja nix gegen eine Veränderung, aber sie sollte zeitgleich bei einer neuen Belastung eine Entlastung beinhalten. Aber davon spricht ja nicht mal einer.:O
      Avatar
      schrieb am 04.04.04 11:49:38
      Beitrag Nr. 117 ()
      Hallo flitztass,

      #104
      dieser Bericht läßt sich sehr schön auch an andere Stelle hier am Board einsetzen!:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 06.04.04 07:41:58
      Beitrag Nr. 118 ()
      Welche Abgabe haben eigentlich ausbildungsunwillige Schulabgänger zu zahlen?
      Avatar
      schrieb am 06.04.04 10:40:07
      Beitrag Nr. 119 ()
      @konns

      Das ist es ja, einfach eine Sauerrei.

      Ebenso steht die Frage, sollen denn die Firmen, die keinen Azubi fanden, jetzt dafür Strafe bezahlen. Das kann doch wohl nicht wahr sein?
      Geht man mal in so manch einen Handwerksberuf, dann sieht das genau so aus, z.B. Bäcker, Metzger etc.
      Avatar
      schrieb am 08.04.04 17:01:44
      Beitrag Nr. 120 ()
      Kölner Rundschau:

      KOMMENTAR: Hilfloser Aktionismus
      Von Markus Grabitz

      01.04.2004 20:47 Uhr


      Rot-Grün werkelt an einem Gesetz, das große Chancen hat. Es könnte in der Hitliste der verkorkstesten Gesetzgebungsverfahren dieser Koalition ganz oben landen. Gemeint ist das Bemühen, Unternehmen und Behörden, die nicht oder zu wenig Lehrlinge ausbilden, mit einer Strafabgabe zu belegen. Es geht, im Regierungsjargon, um das Berufsausbildungssicherungsgesetz.
      So abschreckend wie der Name ist vieles an ihm: Das Gesetz würde ein bürokratisches Monstrum entstehen lassen. Hunderte von Beamte wären zur Erfassung des Problems, zum Erheben der Strafe, zum Umleiten der Geldströme nötig. Wieder einmal würden Arbeitsplätze geschaffen, um Arbeitslosigkeit zu verwalten.

      Das Instrument an sich ist umstritten. Experten befürchten, dass es langfristig zu noch weniger Lehrstellen führt, dass die duale Ausbildung, immerhin eine große Errungenschaft des Standorts Deutschland, existenziell in Gefahr ist. Es könnte nämlich sein, dass sich noch mehr Großbetriebe entziehen. Dass sie sich freikaufen, weil die Abgeltung betriebswirtschaftlich günstiger ist, als junge Leute auf komplizierten Maschinen zu schulen.

      Es wäre zudem ein extrem ungerechtes Mittel. Auch die Unternehmer würden bestraft und mit einer letztlich arbeitsplatzgefährdenden Abgabe belegt, die gar nichts für fehlende Ausbildungsplätze können: zahlreiche Bäckermeister etwa, die keine geeigneten Bewerber finden. Auch diejenigen, die einen Lehrling angestellt haben, der dann aber einfach nicht antritt. Zu allem Überfluss: Die Abgabe ist in den eigenen Reihen nicht beliebt. Im Gegenteil: Die SPD-Ministerpräsidenten, zwei Bundesminister und Teile der Fraktionen sind dagegen.

      Und warum dann das Ganze? Weil sich niemand in der SPD traut, wirklich dagegen zu sein. Die Abgabe ist eins der Projekte, auf die der neue SPD-Chef Franz Müntefering früh gesetzt hat. Er hofft, die Agenda-geschundene Genossen-Seele zu pflegen, indem er die Wirtschaft ein wenig quält.

      Dabei stand ja ein zweiter, gar nicht so schlechter Gedanke am Anfang: Jugendliche nicht um die Lebensperspektive bringen und die Firmen nicht um Fachkräfte der Zukunft. Wenn dieses lautere Ziel aber letztlich missbraucht wird, um ein Gesetz in Kraft zu setzen, dessen Schwächen so offenkundig sind, dann drängt sich nur ein Eindruck auf: Hier ist hilfloser Aktionismus am Werk.
      Avatar
      schrieb am 15.04.04 08:26:30
      Beitrag Nr. 121 ()
      Ausbildungsabgabe wird für Autobauer teuer


      Kommt es im Herbst tatsächlich zur Einführung der von der Bundesregierung geplanten Ausbildungsplatzabgabe müssten die deutschen Automobilhersteller Strafzahlungen in Millionenhöhe leisten. Daimler-Chrysler allein hätte nach Berechnungen der IG Metall wegen seiner Größe gut 13 Mill. Euro zu zahlen – und das, obwohl die Ausbildungsquote der Stuttgarter Autobauer mit 5,3 Azubis pro 100 Beschäftigten branchenweit an der Spitze liegt.

      BERLIN. Auch Volkswagen würde nach den Angaben der Gewerkschaft gut 12 Mill. Euro abführen, BMW immerhin noch 6,4 Mill. Euro und Audi 4,5 Mill Euro. Alle deutschen Autohersteller zusammen zahlen dann nach heutigem Stand gut 47 Mill. Euro in den Topf, aus dem die Förderung von Ausbildung anderswo sowie die durch die Abgabe entstehenden Verwaltungskosten finanziert würden.
      Avatar
      schrieb am 15.04.04 11:04:24
      Beitrag Nr. 122 ()
      @Mannerl

      Dann könnten ja, machdem die Verwaltungskosten abgezogen wurde, ca 100 Azubis zu neuen Arbeitslosen ausgebildet werden:O:O

      Nee, mal im ernst. Ich glaub nicht mehr so richtig an diese Abgabe. Müntefering rudert ja schon zurück. Er hat reichlich Prügel bekommen und nun doch Gewissensbisse. Natürlich werden die Betonsozen nicht so schnell aufgeben, aber auch die brauchen eine Mehrheit;)
      Avatar
      schrieb am 15.04.04 17:01:53
      Beitrag Nr. 123 ()
      was mich wundert...


      wenn es denn so "dramatisch" sei auf dem Ausbildungsmarkt warum bilden dann eigentlich nicht Bund, Länder und Kommunen überdurchschnittlich aus?

      Diese Frage konnte ich bis jetzt noch nirgends lesen.
      Was wäre denn leichteres als wenn die öffentlichen Verwaltungen "so richtig vorbildich " ausbilden würden?(vereinfacht dargestellt)
      Avatar
      schrieb am 15.04.04 18:39:16
      Beitrag Nr. 124 ()
      @Mannerl

      weil das ganze eh nur ein saublödes Ablenkungsmanöver von den echten Problemen ist, so seh ich das. Sie versuchen Zeit zu schinden, wegen den ganzen Wahlen.

      Machen wir uns nichts vor.

      Wären in diesem Land die Arbeitsbedingungen in Ordnung, gäb es auch mehr Arbeitsplätze und dann auch mehr Ausbildungsplätze. Natürlich sollte auch die Schulbildung zweckdienlicher gemacht werden. Was will man mit Azubis, denen das Grundrechnen und die Rechtschreibung beinahe fremd ist?
      Und dazu kommt auch noch die Situation vieler Ausbildungsbetriebe, die gerade ums Überleben kämpfen. Die haben mit Ausbildung dann in dem Moment nix im Sinn. Für mich taktiert die Bundesregierung da auf vollkommen falschem Feld
      Avatar
      schrieb am 15.04.04 19:05:28
      Beitrag Nr. 125 ()
      @mannerl: Hab neulich einen Bericht im Fernsehen gesehen, welche Auswirkungen diese Ausbildungsabgabe für Kommunen hat, insbesondere im Osten. Dort gibt es jede Menge Kommunen, wo es verdammt düster aussieht. Die haben seit der Wende bis zu einem Viertel der Einwohner verloren. Da muss natürlich auch (in DDR-Zeiten eh furchtbar aufgeblähtes) Personal im öffentlichen Dienst abgebaut werden. Da aber ältere Mitarbeiter im öffentlichen Dienst nicht einfach so entlassen werden können, bilden die natürlich aus verständlichen Gründen nicht auch noch junge aus, deren Ausbildung zusätzliches Geld kosten würde, das eh nicht vorhanden ist, und die hinterher eh nirgends beschäftigt werden können. Die müssen deshalb in Zukunft eine fette Stange Geld bezahlen für die Ausbildungsplatzabgabe. Das Geld dafür kann selbstverständlich nur dadurch aufgebracht werden, dass weitere Leute entlassen werden.
      Dieses Geld geht dann zum Beispiel an die wenigen Kommunen (zum Beispiel im Speckgürtel um München rum), denen es noch gut geht, deren Einwohnerzahl wächst, und die deshalb auch noch genügend Leute ausbilden.

      Diese Idioten unserer rot-grünen Dilettantentruppe blicken leider gar nicht, was für einen Schwachsinn sie mit ihren Plänen anrichten. Faktisch gibt das eine tolle Umverteilung von unten nach oben, also genau das, was sie angeblich immer bekämpfen.

      Gut gemeint ist halt leider oft das Gegenteil von gut, vor allem wenn man von nichts Ahnung hat.
      Avatar
      schrieb am 15.04.04 20:21:52
      Beitrag Nr. 126 ()
      Könnte mir sehr gut vorstellen, das die Kommunen auch schon mächtig Dampf gemacht haben. Aber dieser Regierung wäre dann auch noch die Aussparung der Kommunen zuzutrauen.

      Aber wie gesagt, Münte rudert schon zurück, wie gehabt bei dieser Dilletantentruppe, Heute hüh, Morgen hot, scha scha scha:O
      Avatar
      schrieb am 06.05.04 20:37:54
      Beitrag Nr. 127 ()
      DIE ZEIT


      19/2004


      Weniger Schule, mehr Praxis

      Die Lehrlingsabgabe verschärft die Jobmisere, sagt der Bildungsforscher Felix Rauner. Billiger und besser wäre es, die Ausbildungsgesetze zu entrümpeln


      DIE ZEIT: Professor Rauner, die Betriebe beklagen den Mangel an Fachkräften – dennoch bleiben dieses Jahr wieder 25000 junge Leute ohne Lehrstelle. Nur ein Viertel der Betriebe bildet überhaupt aus. Warum unternehmen die Firmenchefs nichts?

      Felix RAUNER: Ihnen Böswilligkeit zu unterstellen ist großer Quatsch. Entweder können sie nicht ausbilden, oder sie dürfen es nicht.

      ZEIT: Wie das?

      RAUNER: Das liegt am veralteten Berufsbildungsgesetz. Ein Industriemechaniker etwa muss demnach lernen, Zahnräder zu fräsen und in ein Getriebe einzubauen. In den letzten Jahren aber haben sich viele Betriebe unter dem Druck der Konkurrenz stark spezialisiert. Der eine fräst Teile, der andere baut Getriebe. Ein moderner Automobilzulieferer, bei dem die jungen Leute viel lernen könnten – und von diesen Betrieben haben wir sehr viele –, darf heute gar nicht mehr ausbilden, weil er nur noch die Hälfte dessen abdeckt, was für einen modernen Beruf verlangt wird.

      ZEIT: Nun will die SPD den Mangel an Lehrstellen per Ausbildungsabgabe beheben. Kann das gelingen?

      RAUNER: Dieser Vorschlag hat nur eine gute Seite: Er bringt das wichtige Thema Ausbildung in der Rangliste der öffentlichen Aufmerksamkeit nach vorn. In der Sache aber wäre die Abgabe in jeder Hinsicht kontraproduktiv. Sie belohnt und bestraft die Falschen. Sie verstärkt die Arbeitslosigkeit. Und sie verschärft die Krise der Berufsbildung.

      ZEIT: Der Reihe nach: Wieso belohnt sie die Falschen?

      RAUNER: Der Gesetzentwurf sieht vor, jene Betriebe zu belohnen, deren Belegschaft zu mehr als 7 Prozent aus Auszubildenden besteht, und jene zu bestrafen, die weniger ausbilden. Das ist widersinnig. Als Durchschnittswert sind die 7 Prozent vielleicht ein guter statistischer Mittelwert – auf den Einzelbetrieb bezogen aber sind sie Unfug. Je nach Branche und Unternehmen sind verschiedene Ausbildungsquoten sinnvoll. Bei Zahnarzthelferinnen ist eine Quote von schätzungsweise 12 Prozent der Beschäftigten angebracht, weil dort die Fluktuation sehr hoch ist. In Ingenieurbüros dagegen sind Quoten von 3 Prozent adäquat.

      ZEIT: Und wer mehr als 7 Prozent ausbildet…

      RAUNER: … macht das in der Regel, weil er einen Nutzen daraus zieht. Und dieser Betrieb soll zusätzlich belohnt werden? Genauso zweifelhaft ist es, jene Betriebe zu bestrafen, die gar nicht ausbilden können. Sie müssten doch unterstützt werden!

      ZEIT: Sie sagten, dass die Lehrstellenabgabe die Arbeitslosigkeit erhöht. Warum?

      RAUNER: Weil einige Betriebe geradezu ermuntert werden, über ihren Bedarf auszubilden. Diese Fehlausgebildeten wandern dann in die Arbeitslosigkeit oder müssen umgeschult werden.

      ZEIT: Wie hilft man denn jenen Firmen, die ausbilden wollen, aber keine Lehrlinge finden?

      RAUNER: Das betrifft vor allem gewerblich-technische Berufe, wie etwa den des Zerspanungsmechanikers. Selbst in Gebieten mit hoher Jugendarbeitslosigkeit suchen Betriebe heute vergebens nach Nachwuchs, weil die Jugendlichen lieber Bankkaufmann werden wollen. Das ändert man nur durch eine bessere Berufsorientierung, nicht erst in den letzten Schulklassen, sondern schon vom Kindergarten an. Und durch eine bessere Berufsberatung. Auch die Betriebe selbst müssen mehr Fantasie entwickeln.

      ZEIT: Das heißt konkret?

      RAUNER: Sie sollten weniger mit Ausbildungen werben und mehr mit beruflichen Karrieren. Wer nach dem Abitur eine handwerkliche Lehre macht, kann relativ schnell die Basis für die Gründung eines eigenen Unternehmens legen. Das passt auch deshalb sehr gut, weil das Handwerk eine große Unternehmerlücke hat.

      ZEIT: Dass so viele Jugendliche ohne Lehrstelle sind, wirft auch ein Schlaglicht auf das duale Ausbildungssystem. Ist das hoch gelobte deutsche System womöglich schlechter als sein Ruf?

      RAUNER: Es stimmt zwar, dass einiges schief läuft. Aber die Grundidee einer Ausbildung in Betrieb und Schule ist hoch modern. Man muss diese Ausbildung nur richtig ausgestalten.

      ZEIT: Was läuft falsch?

      RAUNER: Für viele Betriebe ist es heute zu teuer geworden, einen Lehrling auszubilden, weil dieser nur wenig Zeit in qualifizierenden und wertschöpfenden Arbeitsprozessen verbringt. Die betriebliche Ausbildung wurde zu stark verschult, Auszubildende in der Industrie verbringen zu viel Zeit in Lehrwerkstätten.

      ZEIT: Die Lehrlinge sollen also wieder zu billigen Arbeitskräften werden?

      RAUNER: Nein. Die Lehrlinge profitieren auch davon, weil die Ausbildung in wertschöpfenden Prozessen, zum Beispiel direkt an Maschinen oder in der Instandhaltung, am besten funktioniert. Berufsausbildung bedeutet die Entwicklung vom Anfänger zur reflektierten Meisterschaft. Dieser Erkenntnis hat man in den letzten Jahrzehnten zuwidergehandelt.

      ZEIT: Es ist doch sinnvoll, wenn Lehrlinge breiter ausgebildet werden und eine bessere Allgemeinbildung bekommen.

      RAUNER: Ja, aber es ist ein Irrweg, gleich zu Beginn der Ausbildung abstrakte Konzepte zu lernen und am Ende noch einmal, um sich auf abgehobene, zentral ausgearbeitete Prüfungen vorzubereiten. Viele Jugendliche entscheiden sich für eine Lehre, weil sie praktisch tätig werden wollen. Und dann bekommen sie zu Beginn der Ausbildung wieder das Abstrakte serviert, mit dem sie schon in der Schule Probleme hatten.

      ZEIT: Was ist die Alternative?

      RAUNER: Ein Kfz-Mechaniker-Lehrling sollte zu Beginn seiner Ausbildung lernen, worum es in seinem Beruf in der Hauptsache geht: um den Service rund ums Auto. Also müsste er sich mit dem computergestützten Diagnosesystem am Standardservice eines Autos beteiligen. So wächst er in den Kreis der Berufskollegen hinein. Bei einer Krankenschwester sollte die Berufsbildung dort beginnen, wo ein Kranker ins Krankenhaus kommt und zum Patienten wird – anstatt sie erst einmal das Periodensystem der Elemente pauken zu lassen. Von diesem natürlichen Lernweg haben wir uns weit entfernt. Das senkt die Qualität und erhöht die Kosten.

      ZEIT: Aber wo bleibt dann die Theorie?

      RAUNER: Sie kommt schrittweise hinzu, wenn es sich im Prozess der Kompetenzentwicklung aus der Sache ergibt. Abstrakte Theorie gehört nicht an den Anfang, wenn die Jugendlichen noch gar nicht wissen, worum es geht.

      ZEIT: Ist die duale Ausbildung nicht in Wirklichkeit ein Relikt der Industriegesellschaft – und in der Wissensgesellschaft völlig obsolet?

      RAUNER: Das Lernen im beruflichen Kontext ist sogar sehr modern. Schauen Sie sich doch einmal die Diskussion im Bildungssystem an: Überall werden die Praxisphasen verlängert, die Lehrer sollen schon zu Beginn ihres Studiums mit Schülern in Kontakt kommen. Die Berufsakademien sind ein Erfolgsmodell, die Kombination von Studium und Ausbildung in dualen Studiengängen gewinnt an Attraktivität. Ein Auslaufmodell sind nur die so genannten Verrichtungsberufe aus der Zeit der industriellen Massenproduktion, der Dreher etwa oder der Fräser. Sie wurden daher auch abgeschafft.

      ZEIT: Eigentlich müssten die Probleme der Berufsbildung doch zu meistern sein. Ganz Konsensdeutschland sitzt dort zusammen: Die Bundesbildungsministerin, die 16 Kultusminister, die Arbeitgebervertreter, die Gewerkschaften…

      RAUNER: … zunächst einmal fehlt diesem nationalen Berufsbildungsdialog die Stimme der Forschung. Das sage ich nicht aus Wichtigtuerei. Erfolgreichere Länder wie etwa die Schweiz zeigen, dass das notwendig ist.

      ZEIT: Aber wir haben doch ein eigenes großes Bundesinstitut für Berufsbildung.

      RAUNER: Das sehr viele Aufgaben hat und nicht über die notwendige Unabhängigkeit verfügt.

      ZEIT: Wo fehlt die Wissenschaft?

      RAUNER: Wenn ein neuer Beruf entstehen soll, setzen sich zunächst die Sozialpartner zusammen. Das ist auch gut so. Dann aber wäre wissenschaftlicher Rat wichtig. Stattdessen werden Berufe gebastelt und in ein Verodnungsmarathon geschickt. Die Kombination etwa aus einem Max-Planck-Institut für Berufsbildungsforschung und einem Bundesamt für Berufsbildung – Ersteres zuständig für eine unabhängige Forschung, Letzteres für die Berufsbildungsplanung – wäre sicher eine gute Basis für eine moderne Berufsbildungspolitik und -planung.

      ZEIT: Es gibt Landstriche, wo es viel zu wenige Betriebe gibt, die ausbilden könnten, etwa in Ostdeutschland. Wie kann man den Jugendlichen dort helfen?

      RAUNER: Die Betriebe müssten Ausbildungskooperationen eingehen. Der Jugendliche schließt dann mit einem Unternehmen einen Ausbildungsvertrag, aber die Ausbildung findet in verschiedenen Betrieben eines Netzwerkes statt. Jeder Betrieb bringt seine speziellen Arbeitsgebiete ein. Wir kennen solche Netzwerke bei Einkäufern oder bei Zulieferern – warum soll das nicht in der Ausbildung funktionieren? Das senkt die Kosten und erhöht die Qualität der Ausbildung. Darin sehe ich die Zukunft, nicht nur für den Osten, sondern als Modell für ganz Deutschland.

      Das Gespräch führten Marc Brost und Thomas Kerstan

      http://zeus.zeit.de/text/2004/19/Interview_Rauner
      Avatar
      schrieb am 07.05.04 16:43:02
      Beitrag Nr. 128 ()
      http://www.finanztreff.de/ftreff/news.htm?id=22580949&sektio…

      07.05.2004 - 15:07 Uhr
      Zeitarbeitsfirmen klagen gegen die Ausbildungsplatzabgabe
      BERLIN (Dow Jones-VWD)--Die Zeitarbeitsfirmen wollen gegen die Ausbildungsplatz-Abgabe klagen. "Wir prüfen eine Musterklage", bestätigte Volker Enkerts, Präsident des Branchenverbandes BZA dem "Tagesspiegel" (Samstagsausgabe). Der Verband werde eine seiner Mitgliedsfirmen vor Gericht unterstützen, sobald ein entsprechender Abgabebescheid vorliegt. Die Zeitarbeitsbranche sieht sich besonders hart betroffen. Randstad beispielsweise beschäftigt 23.000 Mitarbeiter in Deutschland und müsste daher 1.600 Lehrlinge ausbilden. In der zentralen Verwaltung werden aber nur 1.300 Mitarbeiter beschäftigt.

      "Hinzu kommt", so Verbandschef Enkerts, "dass die staatlichen Personal Serviceagenturen von der Abgabe ausgenommen sind." Das verstoße gegen den Grundsatz der Gleichbehandlung. Staats- und Verwaltungsrechtler Rupert Scholz hält die geplante Ausbildungsplatzabgabe für verfassungsrechtlich bedenklich. Das Gesetz verstoße gegen den Gleichheitsgrundsatz, der im Artikel drei des Grundgesetzes verankert ist. "Es kann nicht sein, dass Unternehmen, die junge Menschen ausbilden wollen, aber keine geeigneten Lehrlinge finden, bestraft werden", sagte Scholz dem "Tagesspiegel".
      Dow Jones Newswires/7.5.2004/hab

      und

      http://www.finanztreff.de/ftreff/news.htm?id=22581803&sektio…

      07.05.2004 - 16:15 Uhr
      BDI: Ausbildungsplatzabgabe torpediert Ausbildungsbereitschaft
      BERLIN (Dow Jones-VWD)--Der mit der Mehrheit der Regierungsfraktionen von SPD und Grünen gefasste Bundestagsbeschluss, eine Ausbildungsplatzabgabe einzuführen, stößt beim Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) auf harten Widerspruch. "Sie schlagen der Wirtschaft ins Gesicht, statt die zu einem Ausbildungspakt ausgestreckte Hand zu ergreifen", erklärte BDI-Präsident Michael Rogowski am Freitag in Berlin. Die Ausbildungsplatzabgabe setze die Ausbildungbereitschaft und damit die duale Berufsausbildung aufs Spiel.

      Das Gesetz werde statt zu mehr zu weniger Ausbildungsplätzen führen, warnte Rogowski. Mit starren Relationen von bisher Beschäftigten zu Auszubildenden werde das Problem nur scheinbar gelöst. "Wir können die Zahlen der Ausbildungsplätze pro Branche und Betrieb nicht an den Querschnittsdaten von gestern und vorgestern orientieren", erklärte Rogowski. Ausbildungskosten und Ausbildungsnutzen müssten zur Deckung gebracht werden, statt ein neues Bürokratiemonster aufzubauen, das nichts anderes zu tun habe, als zu hohe Ausbildungsvergütungen für einen Teil der Auszubildenden zu subventionieren. +++ Gerwin Klinger
      Dow Jones Newswires/7.5.2004/§kli/hab
      Avatar
      schrieb am 13.05.04 14:18:24
      Beitrag Nr. 129 ()
      In jedem Interview wird als Hauptproblem der Konsum dargestellt.
      Warum machen die Sozialisten nicht mal eine Konsumzwangsabgabe?
      Avatar
      schrieb am 27.05.04 12:59:22
      Beitrag Nr. 130 ()
      wenn ich die nachricht richtig verstehe, dann gibt es überhaupt keinen bedarf mehr an ausbildungsplätzen:eek::confused:

      Lieber zahlen
      als ausbilden

      Manager wollen keine neuen Lehrstellen schaffen

      76 Prozent der deutschen Top-Manager, die die im Gesetzentwurf für eine Lehrstellenabgabe geforderte Ausbildungsquote derzeit nicht erfüllen, will lieber eine Abgabe bezahlen statt mehr Lehrstellen zu schaffen. Nur 13 Prozent wollen mehr Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen. Das ist das Ergebnis einer vom "Handelsblatt" in Auftrag gegebenen Umfrage unter Unternehmensleitern.


      27.05.2004



      Hauptgründe für einen Verzicht auf Ausbildung sind nach diesen Angaben für 36 Prozent kein Bedarf an Nachwuchs, für 28 Prozent die mangelnde Qualifikation der Bewerber und für 21 Prozent die zu hohen Kosten. Für die Umfrage hat das Hamburger Psephos Institut für Wahlforschung und Sozialwissenschaften vom 5. bis zum 19. Mai 804 Führungskräfte telefonisch befragt.


      Mit Material von AP


      http://www.heute.t-online.de/ZDFheute/artikel/30/0,1367,WIRT…


      Nur was sollen all die jugendlichen denn machen wenn kein bedarf für sie vorhanden ist.:confused:

      Und wie passt das mit dem sog. Fachkräftemangel zusammen, den die gleichen Unternehmen immer beklagen.

      Ein richttiger neoliberaler weiß auch darauf sicher eine Antwort ;)


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      Die neue Steuererhöhung nennt sich "Ausbildungsplatzabgabe"----Voll daneben