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    Goldpreis um ca. 60 % gestiegen - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 17.12.03 23:04:20 von
    neuester Beitrag 28.12.04 17:15:38 von
    Beiträge: 96
    ID: 805.141
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      schrieb am 17.12.03 23:04:20
      Beitrag Nr. 1 ()
      Neueröffnung des Goldthreads um die Überschrieft (Thema) der Realität anzupassen.
      Seit den Tiefpunkt um die 255 $ pro Feinunze hat sich das Gold auf ca. 412 $ erhöht.
      Die Minen haben erheblich mehr zugelegt.
      Anders als bei den versprochenen Wirtschaftswachstum entstehen hier Fakten, ohne vollmundige Erklärungen der Politik, Wirtschaftsweisen, Analysten und Wirtschaftverbänden.
      Für gute Ware braucht man selten Haustürgeschäfte, der Markt richtet das, aber nicht wie es das Wunschdenken von Lobbyisten entspricht.
      Meine Ratschläge für die Zukunft sind Investitionen in Immobilien, Edelmetalle, Land als Nutzfläche, eigene unabhängige Energien, Trinkwasserbrunnen und an sonsten viel Spaß in der nahen Zukunft.
      Sollten meine Vorschläge unnötig werden, so hätte man nicht allzuviel verloren, aber in Ernstfall viel gewonnen.



      Geldknappheit im Kapital-Ismus
      Neuste NachrichtenTP Geldknappheit im Kapital-Ismus.htm
      ( Auszüge )


      Egal wo man hinschaut, überall fehlt das Geld. So vermodern zum Beispiel 14.000 Brücken im Land. Weiterhin muss damit gerechnet werden, dass 30% der Betten in Krankenhäuser und damit über 200 Krankenhäuser selbst "eingespart" werden müssen. Die Kommunen bauen Sozialarbeit ab und demontieren die Kultur und wie an der derzeitigen Protestkultur zu sehen ist, wird auch an der Bildung hemmungslos gespart.


      Was fehlt sind aber nicht die Menschen, welche die nötigen Arbeiten durchführen könnten - davon sitzen hunderttausende enttäuscht zu Hause - es fehlt nur das Geld, sie zu bezahlen. Wie aber kann Geld fehlen? Was ist Geld anderes als bunt bedruckte Papierfetzen? Papier kann nicht fehlen, wir befreien täglich unsere Briefkästen von unerwünschtem Werbemüll. In der modernen Wirtschaft ist Geld sogar nicht einmal mehr an einen Stoff wie Papier gebunden, es ist nur noch in Form von Bits in Computern vorhanden. Geld ist also Information. Wie kann Information knapp sein?

      Vielleicht liegt es ja an der Art der Geldschöpfung, wie die Zentralbanken der Welt sie betreiben und wie sie der ehemalige belgische Zentralbankier und Geburtshelfer des Euro Bernhard A. Lietaer in seinem Buch "Das Geld der Zukunft" in einer Geschichte beschreibt. In dieser Geschichte kommt ein gut gekleideter Fremder in den australischen Busch, in dem 10 Familien bislang ihre Hühner und Ernte direkt tauschten. Da die Menschen Probleme damit haben, geeignete Maßstäbe beim Tauschen ihrer Waren zu finden, macht er einen Vorschlag. Er lässt sich eine Kuhhaut bringen, schneidet sie in 100 Stücke und drückt jedem Lederstück einen Stempel auf. Jeder der Familien erhält 10 Lederstücke und fortan können sie die Waren mit diesem Geld viel einfacher tauschen. Nur einen Haken hat die Erfindung: Der Geldschöpfer verlangt, dass nach einem Jahr als "Wertschätzung für die technische Neuerung" ein elftes Lederstück (Zinsen) an ihn als Unterpfand abgegeben werden muss. Nur: Woher stammt das elfte Stück, wenn nur 10 Stück pro Familie hergestellt wurden?

      Mit dieser Art der Geldschöpfung fehlen somit am Ende des Jahres 10% des Geldes, weshalb die Menschen um das fehlende - aber nie vorhandene - Geldstück konkurrieren, indem sie versuchen besser zu sein als der Nachbar um an dessen Lederstücke zu kommen. Doch selbst wenn sie es schaffen, ihre Produktion zu vervielfachen (Wachstum!), die Anzahl der vorhandenen Geldstücke bleibt immer gleich - und damit ist Geld immer knapp. Das Geldmonopol - in der Geschichte repräsentiert durch den Stempel auf dem Zahlungsmittel, in unserer Realität durch Gesetze etabliert - bewirkt somit eine Konkurrenz allein um das Geld, nicht um eine möglichst optimales Lebenssituation.

      Der daraus resultierende, inzwischen von verschiedener Seite kritisierte Wachstumszwang treibt jedoch ebenso widersprüchliche Blüten. So freut sich die breite Presselandschaft leidenschaftlich über den rosaroten Blick der so genannten "5 Wirtschaftsweisen", die für das kommende Jahr ein Wirtschaftswachstum von 1,7% prognostizieren. Die "Junge Welt" bemerkt verwundert, dass dabei keine neuen Jobs entstehen, obwohl Wachstum doch immer als das Hilfsmittel gegen Arbeitslosigkeit genannt wird. Ein Wachstum des Bruttoinlandsproduktes von 1,7% entspräche in 2004 einer zusätzlichen Produktion gegenüber 2003 von Gütern und Dienstleistungen im Wert von circa 34 Mrd. Euro. Wohin fließen diese 34 Milliarden, wenn dadurch keine neuen, bezahlten Jobs entstehen?
      Avatar
      schrieb am 18.12.03 00:52:53
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hallo Golddistel,

      wenn ich den Goldpreis je Unze mit Euro angebe dann sieht die Geschichte ganz anders aus! Ob ich beim Tiefkurs 300 Euro für die Unze bezahlt habe oder jetzt 320 Euro das macht den Kohl wirklich nicht fett!:cry:
      Avatar
      schrieb am 18.12.03 22:43:47
      Beitrag Nr. 3 ()
      Ich kenne Leute die haben bei 265 Euro gekauft und das Gold lag schon über 345 Euro.
      Die Steigerungen der Minen sind aber wichtiger und die sind teilweise bis zu 200%.
      Avatar
      schrieb am 20.12.03 22:36:40
      Beitrag Nr. 4 ()
      Gold spielt bei diesen Beitrag eine große Rolle.

      Asien-Spezialist Marc Faber im Gespräch mit FINANZ€N
      INTERVIEW DES MONATS

      "Herr Faber, droht 2004 der China-Crash?"

      Marc Faber gilt als "Contrarian", als einer, der gegen den Strom schwimmt. Mit Erfolg: Faber hatte frühzeitig vor der Asien-Krise 1997/98 und der japanischen Aktienkrise 1990 gewarnt. Auch jetzt warnt er Anleger davor, zu gierig zu sein: Die Kurse seien auf den meisten Märkten bereits ausgereizt.

      FINANZ€N: Herr Faber, zum Jahresbeginn 2003 haben Sie in FINANZ€N Rohstoffe und die asiatischen Märkte empfohlen. Wie sehen Sie diese Tipps heute?

      Marc Faber: Rohstoffe sind in diesem Jahr sehr stark gestiegen, etwa Baumwolle, Kupfer, Gold, Eisenerz, Stahl oder Zement. Es ist alles eingetroffen, was ich damals gesagt habe. Daher war 2003 ein ausgezeichnetes Jahr. Doch die Vergangenheit ist mir egal, die Zukunft interessiert mich mehr. Ich glaube, dass sich China in einer Überhitzungsphase befindet. Wenn sich die Lage nicht abkühlt, wachsen die Risiken für eine Wirtschaftskrise. Ähnlich ist es bei Rohstoffen: 2001 war das kein Thema, aber jetzt sprechen Anleger überall von China und von Rohstoffen - ein Alarmsignal.

      FINANZ€N: Wie starten Sie ins Jahr 2004?

      Faber: Ich sehe mehr Risiken als Chancen. Vor einem Jahr waren die Erwartungen der Anleger sehr niedrig - heute sind sie sehr hoch. Es könnte sein, dass diese Hoffnungen enttäuscht werden. So ist die US-Börse auf einem Niveau, von dem aus sie stark fallen könnte.

      FINANZ€N: Gilt das auch für die asiatischen Börsen?

      Faber: Sie fallen sicherlich nicht unter das Niveau der Tiefkurse von 1998, aber ich würde einen Rückschlag von 30 bis 40 Prozent nicht ausschließen.

      FINANZ€N: Was ist der Grund für den Pessimismus?

      Faber: Die Börsen erreichen ihren Tiefpunkt, wenn die Stimmung am negativsten ist, und sie erreichen ihren Höchststand, wenn Anleger sagen, die Kurse können nicht fallen.

      FINANZ€N: Ganz konkret: Was könnte fallende Kurse auslösen?

      Faber: Erstens: Das US-Wirtschaftswachstum wurde durch die Geldpolitik und die wachsenden Finanzdefizite künstlich hergestellt. Es ist denkbar, dass das Wachstum 2004 enttäuschend ausfallen wird, dass die USA sogar in eine Rezession fallen. Zweitens: In China kann alles passieren. Die Überhitzung könnte in eine Krise münden. Drittens: Die Inflation beschleunigt sich, die Zinsen steigen. Viertens: Geopolitische Probleme, wie eine Revolution in Saudi-Arabien. Fünftens: Der Ölpreis könnte stark steigen. Die Börsen sind überkauft; die Stimmung ist so, dass selbst ein kleines Ereignis zu großen Kursrückgängen führen könnte.

      FINANZ€N: Wie haben Sie sich vor diesem Hintergrund positioniert?

      Faber: Ich halte viel Bargeld und einen sehr geringen Aktienbestand. Ich behalte mein Gold, weil ich glaube, dass die Notenbanken die Geldmenge erhöhen werden und Gold langfristig steigen wird. Ich schätze Anlageformen, bei denen das Angebot kurzfristig nicht schnell erhöht werden kann, wie Gold und Silber, Minen und Öl. Selbst wenn die Nachfrage nach Rohstoffen steigt, können die Produzenten das Angebot innerhalb kurzer Zeit nicht wesentlich erhöhen. Zudem glaube ich, dass Sachwerte einen besseren Wert darstellen als Finanzwerte. Ich finde Immobilien sind nicht wahnsinnig teuer. Wenn die Nettorendite bei einem Haus rund sechs Prozent beträgt, dann ist das eine gute Anlage.

      FINANZ€N: Sie bezeichnen sich als Contrarian. Wo finden Sie als Querdenker derzeit gute Investmentmöglichkeiten?

      Faber: Zucker und Kaffee sind billig. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Kaffeepreis innerhalb der nächsten fünf Jahre verdreifacht, ist sehr hoch. Der Pro-Kopf-Konsum der Chinesen steigt rapide. Je höher die Nachfrage, umso größer die Preisreaktion bei Wetterausfällen. Bei Zucker ist die Lage nicht so klar. Der Preis befindet sich seit 1973 in einem Bärenmarkt; er könnte steigen. Auch Silber ist im Vergleich zu Gold unterbewertet.

      FINANZ€N: Was ist für Privatanleger der beste Weg, um in Rohstoffe zu investieren?

      Faber: Es gibt zum Beispiel in Indonesien Plantagen-Gesellschaften wie London Sumatra oder Astra Agro Lestari, die Kaffee und Kakao anbauen. Ich werde nach der Korrektur wahrscheinlich in Indonesien investieren, denn dort gibt es Gesellschaften, die unter Buchwert gehandelt werden.

      FINANZ€N: Die USA und China liefern sich einen harten Handelskrieg. Besteht die Chance, dass sich Asien emanzipiert?

      Faber: Wenn die Asiaten mehr Selbstvertrauen hätten, könnten sie ihre Währung um 30 Prozent gegenüber dem Dollar aufwerten. Die Chinesen könnten den Yuan sogar um 50 Prozent aufwerten, und es würde nicht schaden. In vielen Bereichen ist die chinesische Wirtschaft größer als die amerikanische. So produziert sie mehr Zement, Stahl, Fernseher, Motorräder und Computer. Chinas Unternehmen sind in den letzten zwei, drei Jahren sehr reich geworden. China ist eine Wirtschaftsmacht.

      FINANZ€N: Woher soll dann der China- Crash kommen - die Wirtschaftskrise, von der Sie gesprochen haben?

      Faber: Durch die Überhitzung, die vor allem bei Kapital-Investitionen bemerkbar ist. Sie steigen jährlich um 30 Prozent und machen bis zu 43 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus. Wenn die Kapitalinvestitionen nicht mehr ansteigen oder rückläufig sind, führt das zu einer Rezession. Die Überhitzung zeigt sich auch im Kreditwachstum und in der Baubranche. Es wäre höchst naiv zu erwarten, dass China nie eine Rezession erlebt. Bereits jetzt verlangsamt sich das Wachstum.

      FINANZ€N: Ist die Asien-Story also vorbei?

      Faber: Langfristig nicht. Der Westen ist in einer bitteren Situation, weil China, Vietnam, Bangladesh und andere Länder im Produktionsbereich so stark sind. Viele Dienstleistungen können ausgelagert werden. Heute kann ich Architekten, Buchhalter oder Steuerexperten in Indien anstellen. Selbst die deutsche Staatsadministration könnte man auslagern und 80 Prozent der Kosten sparen. Die wichtigste Investmentstrategie ist es, den Westen unterzugewichten und Asien überzugewichten.

      FINANZ€N: Ölaktien liefen 2003 schlecht, obwohl der Ölpreis gestiegen ist. Ein Investment für einen Contrarian?

      Faber: Nächstes Jahr könnten Ölaktien und Ölförder-Firmen positiv überraschen. Der Ölpreis könnte stark steigen. Wenn man Asien industrialisiert, wird sich der Pro-Kopf-Ölkonsum innerhalb der nächsten sechs bis zehn Jahre verdoppeln. Die Ölindustrie kann aber nicht mehr produzieren. Die Folge: Der Ölpreis wird bestimmt nicht fallen, sondern eher steigen.

      FINANZ€N: In welcher Bandbreite sehen Sie den Ölpreis in der Zukunft?

      Faber: Zwischen 30 und 100 Dollar. Vielleicht steigt er sogar auf 200 Dollar, falls es in Saudi-Arabien eine Revolution geben sollte. Die Wahrscheinlichkeit, dass es wieder eine Ölkrise gibt, ist sehr groß.

      FINANZ€N: Wo sehen Sie als Contrarian sonst noch Potenzial?

      Faber: In Kuba könnte das Potenzial langfristig groß sein. Man könnte kubanische Schuldscheindarlehen kaufen, die auf niedrigem Niveau gehandelt werden.

      FINANZ€N: Haben Sie noch weitere Empfehlungen fürs kommende Jahr?

      Faber: Ich tue mich schwer mit Empfehlungen, da kurzfristig ein großes Rückschlagpotenzial besteht. Ich selbst bin in der Gold- und Kupfermine Ivanhoe Mines, die in der Mongolei schürft, investiert. Und ich schätze die pharmazeutische Industrie in Indien und Indonesien, darunter Firmen wie Dr. Reddy, Ranbaxy und Enseval Putera.
      Avatar
      schrieb am 22.12.03 20:10:00
      Beitrag Nr. 5 ()
      Criticón-Winterausgabe: Papiergeldzauber und die Verirrungen der "Gesellschaftsingenieure"

      Verfasser: Roland Baader ( Auszüge )



      Die Gesamtmenge allen jemals in der Menschheitsgeschichte geförderten oder gewonnenen Goldes wird beim heutigen Goldpreis auf 1.300 Milliarden Dollar geschätzt. Die Menge allen noch im Boden ruhenden und abbaubaren Goldes wird auf 100 Milliarden Dollar geschätzt, indem man den Börsenwert aller Goldminengesellschaften der Welt addiert. Alles Gold der Erde hat also einen Wert von näherungsweise 1.400 Milliarden Dollar. Diese Summe an Papiergeld schafft der Weltmeister aller Blasen, der amerikanische Zentralbankchef Alan Greenspan in nur 18 Monaten. Seit er Präsident des FED ist, hat er den babylonischen Turm aus Papierdollars um Fünfeinhalbtausend Milliarden erhöht. Wie weit dieser Papier-Wahnsinn von der realen Welt der Güter entfernt ist, lässt sich an der Tatsache verdeutlichen, dass in den vergangenen drei bis vier Jahren (von 1999 bis 2003) die Geldmenge (M1) in den USA dreimal schneller gestiegen ist als das Sozialprodukt. Außerdem sind die Gesamtausleihungen in den USA von Anfang 1998 bis Mitte 2003 um 51 Prozent auf 32.000 Milliarden Dollar gestiegen. Das entspricht ungefähr 300 Prozent des amerikanischen Sozialprodukts, das im selben Zeitraum real nur um wenige Prozente gestiegen ist.

      Die Wirkungen und Folgen der fiat money-Systeme sind verheerend und werden umso bedrohlicher, je mehr Zeit vergeht. Nach den vom fiat-Kreditgeld aufgeblasenen Aktien-, Immobilien- und Bond-Märkten, ergeben sich Bereinigungs-Rezessionen oder Depressionen, deren Zerstörungskraft mit der im Zeitablauf steigenden Verschuldung des Staates, der Unternehmen und der Privathaushalte immer größer wird. Im Boom wird die natürliche Balance zwischen den Sektoren Konsum und Investition schwer gestört; es werden falsche Anreize gesetzt und somit das verzerrt, was die Ökonomen die Optimale Allokation der Ressourcen nennen. Es kommt zu Verschwendungen von Ersparnissen, Kapital und Arbeitskraft. Im nachfolgenden Niedergang mit Konkurswellen und steigender Arbeitslosigkeit gehen die Marktbereinigungen weit über das hinaus, was die Märkte laufend an normalen und gesunden Strukturanpassungen leisten. Es kommt zur Vernichtung von Ersparnissen und von Kapital. Diese Bewegungen sind wohlstandszerstörend und verarmungsfördernd. In und nach Depressionen erleben die betroffenen Nationen große Schübe in Richtung staatlicher Regulierung und Protektionismus. Die wirtschaftliche Freiheit der Bürger wird von Krise zu Krise immer mehr beschnitten. Musterbeispiel ist der New Deal der Regierung Roosevelt in den 30er Jahren. Mit einem Wust von staatlichen Interventionen zur Bekämpfung der ökonomischen und gesellschaftlichen Folgen der Weltwirtschaftskrise, wurde die Freiheit der Amerikaner reduziert

      Die Vermögensvernichtungen durch Inflation, durch Verschuldungskrisen, Depression und Währungszerfall, die allesamt im Gefolge der Geld- und Fiskalpolitik auftreten und nur mit fiat money möglich sind, vernichtet sukzessive den Mittelstand – und damit das stabilisierende Element einer freien Gesellschaft. Besonders deutlich kann man das am Beispiel Argentinien sehen. Währungszerfall, Depression und Giga-Verschuldung führen zum Zusammenbruch des Weltfinanzsystems. Die hierdurch stattfindende drastische Reduktion der internationalen Arbeitsteilung führt direkt zur Verarmung ganzer Nationen und zur Entzivilisierung. Das geht rascher und gründlicher als man zu glauben bereit ist. Das, was wir Zivilisation nennen, ist alles andere als robust. Spekulationsblasen und Zusammenbrüche auf den Vermögensmärkten haben eine gigantische Umverteilung im Gefolge – und zwar überwiegend weg von den Leistungsträgern und hin zu den Finanzjongleuren und den politischen Machteliten. Es gibt Schätzungen, dass das heutige Pro-Kopf-Einkommen in den Industrieländern real beim Fünfzehnfachen läge, wenn es weder fiat money noch die zugehörige Geld- und Fiskalpolitik gegeben hätte. Man werfe mal einen Blick nach Singapur. Dieser kleine Staat hat sich durch das weitgehende Heraushalten der Politik aus dem Wirtschaftsgeschehen von einer Elendsecke des Globus in relativ kurzer Zeit zu einem der reichsten Länder der Erde entwickelt.

      Gibt es eine Chance zur Umkehr, zur Abschaffung des Papiergeld-Standards und zum Übergang zur privaten Goldwährung? Der entscheidende Vorteil eines privaten Goldmünzenstandards - inklusive goldgedeckter Geldzertifikate - des freien Marktes hingegen wäre es, dass keine Regierung und keine Zentralbank die legale Autorität hätte, einen offiziellen Preis für Gold festzusetzen. Gold braucht keinen offiziell fixierten Preis, weil in der Marktwirtschaft kein Preis festgelegt zu werden braucht, ja sogar nicht festgelegt werden darf, wenn man den Markt nicht ruinieren will. Damit ist auch die Frage nach der Chance für eine Abkehr vom fiat money beantwortet. "Seitens der Politik", schreibt der amerikanische Ökonom Gary North, "wird es keinen wesentlichen Abbau der Zentralbankenmacht über das Geld geben, solange das Wählervolk keine Änderung erzwingt. Und das wird nicht geschehen, solange die Leute die Logik eines freimarktwirtschaftlichen Goldgeldes nicht verstehen und dessen Einführung nicht zum Hauptanliegen einer Wahl machen. Heute versteht niemand das Wesen einer Goldwährung – auch die Ökonomen nicht.".

      Damit tippt North auch den traurigsten aller Tatbestände um das fiat money an: 99 Prozent der Ökonomen sind Verteidiger des ungedeckten Papiergeldes und des Zentralbankwesens. Natürlich sind diese Ökonomen auch Anhänger der in diesem System betriebenen Geld- und Fiskalpolitik. Zwar streiten sie sich regelmäßig, ob die Leitzinsen rauf oder runter zu setzen wären – oder ob die Staatsverschuldung kleiner oder größer sein sollte, aber prinzipielle Anhänger der Knopfdrucklenkung der Wirtschaft durch Staat und Zentralbank sind sie so gut wie alle. Was bei den Ökonomen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts noch an geld- und konjunkturtheoretischer Vernunft übrig war, hat das Schlaraffenland-Märchenbuch von Lord Keynes hinweggefegt. Seit Keynes Buch von The General Theory of Employment, Interest and Money von 1936 sind die meisten Ökonomen Gläubige der Heiligen Papiergeld-Kirche mit ihren Riten von der Nachfragestützung und des Staatsausgaben- Multiplikators. Aber auch die Ökonomen der Neoklassik haben keine mit der Marktwirtschaft konsistente Geld- und Konjunkturtheorie. Hinsichtlich der Geld- und Fiskalpolitik ist die Nationalökonomie zu einer Prostitutionswissenschaft im Dienste der Politik und des Zeitgeistes mit seinem Machbarkeitswahn verkommen. Das hat viele Gründe: ein wichtiger darunter ist der Ehrgeiz der Ökonomen, aus ihrer Wissenschaft, eine den Naturwissenschaften vergleichbare "harte" Wissenschaft zu machen. Das geht aber nicht, auch dann nicht, wenn man die Ökonomie in eine Unterfakultät der Mathematik verwandelt und sich über alle Weisheiten der ökonomischen Klassik zugunsten einer anmaßenden und lächerlichen Makro-Klempnerei hinwegsetzt. Die milliardenfach verschiedenen Präferenzen, Wertsetzungen, Ziele, Fähigkeiten, Kenntnisse, Anlagen und Motive der Menschen, die zudem noch einem permanenten Wandel unterliegen, ihre milliardenfach vernetzten, sich ständig verändernden Kooperationen und Interaktionen sind nicht in mathematische Formeln zu pressen, mit denen sich die Ökonomen als Gesellschaftsingenieure aufspielen.

      Ludwig von Mises hat bereits in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts schlüssig bewiesen, warum der Sozialismus nicht dauerhaft funktionieren kann. Doch hat es danach noch 70 Jahre gedauert und mehr als Hundert Millionen Tote gekostet, bis die Realität die Mises`sche Theorie bestätigt hat. Mises und fast alle seine Nachfolger in der Tradition der Österreichischen Schule haben schlüssig und umfassend analysiert, dass das fiat money-System und sein Zentralbankunwesen nicht dauerhaft existieren können. Hayek hat einmal gesagt, die Ökonomen der Österreichischen Schule seien ein Teil der Hoffnung, die er für die Welt hege. Und Edgar Salin, Ökonomie-Professor in Paris und einer der besten Köpfe der Österreichischen Schule hat darauf erwidert: Nicht ein Teil der Hoffnung, sondern unsere einzige Hoffnung.

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      schrieb am 26.12.03 16:16:07
      Beitrag Nr. 6 ()
      http://www.rense.com/general46/ash.html

      In den USA werden bereits die Weichen gestellt,
      ab 13.12.2003 um
      den Goldbesitz illegal zu machen.

      Dazu muss auch der PATRIOT-act herhalten.
      Avatar
      schrieb am 26.12.03 18:25:44
      Beitrag Nr. 7 ()
      Signale für einen Aufschwung sind das nicht.
      Avatar
      schrieb am 29.12.03 19:40:35
      Beitrag Nr. 8 ()
      Neuste NachrichtenGeldcrash-Retten Sie Ihr Vermögen Wir leben in einem reichen Land, Frederik am 29_12_2003 1341.htm

      Ist nicht ganz von der Hand zu weisen ( aus dem Internet ).

      Über 2 Billionen (2.000.000.000.000) EUR Netto-Geldvermögen (nach Abzug aller Schulden) besitzen die Deutschen immerhin noch !

      Um dieses Geld in die Wirtschaft zu spülen, hilft eigentlich nur starke Teurung durch mehr Verschuldung, also genau das was sich jetzt abzeichnet.

      Meine Prognose daher:

      Die Wirtschaft wird laufen, die Aktienkurse stabil bleiben, Gold steigen, Pleitefirmen mit Staatsgeldern (aus Neuverschuldung) aufgefangen, ebenso Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger damit sie weiter konsumieren können, bis zum Währungsschnitt.

      Das hemmungslose Schuldenmachen neuerdings und Finanzminister die sich selbst nicht mehr für voll nehmen, das sieht alles sehr nach baldiger Hyperinflation aus.

      Also vielleicht doch besser Kredite aufnehmen und Gold kaufen ?
      Avatar
      schrieb am 30.12.03 03:35:45
      Beitrag Nr. 9 ()
      Wenn ich mir so die Preise bei ebay-auktionen anschaue, dann wird Gold bis auf eine paar Ausnahmen bereits unter 10 Euro pro Gramm gehandelt!:laugh:


      Warum auch müssen Gold und Dollar immer gegenläufig Kursverläufe haben und das seit über 50 Jahren!:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 30.12.03 10:20:31
      Beitrag Nr. 10 ()
      Gold ist Geld,das ultimative.
      Gold ist der Masstab an dem sich alles orientieren wird müssen.
      Gold ist anarchisch,wortwörtlich so zu verstehen.
      Mit Gold bin ich mein eigener Herr.
      cu Bdw
      Avatar
      schrieb am 30.12.03 11:30:15
      Beitrag Nr. 11 ()
      #9

      Schön wärs, wenn man Feingold zu weniger als 10 Euro/Gramm erwerben könnte.
      Ich schau ja öfter mal bei ebay rein und biete mit, aber wenn ich wirklich mal Glück habe,
      so bekomme ich den Zuschlag bei knapp unter 11 Euro.
      Avatar
      schrieb am 30.12.03 21:02:43
      Beitrag Nr. 12 ()
      Ich habe nichst dagegen, der eine mag lieber Papier oder Versprechungen, ich aber mag reale Dinge und dazu zählt Gold, alle Edelmetalle, Immobilien und Grundbesitz.
      Auch Aktien sollten so ausgerichtet sein.
      Mit einer südafrikanischen Impala ( Platinmine )oder einer russischen Gazprom lag man in der Vergangenheit nicht schlecht.
      Avatar
      schrieb am 31.12.03 01:45:25
      Beitrag Nr. 13 ()
      Ihr werdet von eueren Volksvertretern noch derart beschissen werden,dass es euere Vorstellungskraft übersteigt.
      Die Demokratie kann nur durch Betrug der Massen eine zeitlang funktionieren.Dann wollen alle Parteien an die Fressnäpfe um ihre Klientel zu bedienen.
      Deshalb Gold,es ist niemandem etwas schuldig.
      cu BdW
      Avatar
      schrieb am 31.12.03 02:09:09
      Beitrag Nr. 14 ()
      GGGGOOOOOOOOLLLLLLLDDDDDD !!!!!!

      GOLD ist soooo geil ! und schmeckt soooooooo lecker.

      nach dem grossen knall !! wird euer gold so wertvoll sein
      wie papiergeld !

      wann bergreift ihr es endlich ?????????????

      dieser ganze goldwahn ist hirnrissig !

      ihr könnt es weder essen noch verheitzen !!


      amen
      Avatar
      schrieb am 31.12.03 09:38:12
      Beitrag Nr. 15 ()
      @tellerchen:begründe das doch mal,warum Gold nach oder in dem grossen Knall,sollte er denn kommen ,wertlos würde.
      Falls dir das nicht gelingt,setzen ,6 mit Stern.
      Ich vertraue eher dem Gold,als dem Gerede von Politikern.
      Total anarchisch ,aber sicher.
      cu BdW
      Avatar
      schrieb am 31.12.03 11:46:46
      Beitrag Nr. 16 ()
      #5
      Da schreibt doch wirklich so ein Depp die Theorie von Ludwig von Mises hätte sich nun 70 Jahre nach deren Veröffentlichung in einem Sieg des Kapitalismus bestätigt.
      Läuft dieser Mann mit verbundenen Augen durch die Gegend?
      Genau die Verwirklichung der fundamentalkapitalistischen Theorien dieses Herrn Mises, der einen ungeregelten freien Markt ohne jegliche staatliche Regulative propagiert, führe nun 70 Jahre später doch noch zu einem Sieg des Sozialismus. Oder erklären wir China nun einfach zu einer kapitalistischen Marktwirtschaft?
      Genau das Land in dem so ziemlich alles staatlich geregelt ist, geht als der großer Sieger aus diesem Freihandelswahn hervor während die westlichen Industrienationen förmlich deindustrialisiert werden .
      Dieser Roland Baader (#5) propagiert den Goldstandart als neue private Währung.
      Ich will an einem simplen Beispiel beweisen das der Markt und der Preis eben nicht alles regeln kann.
      Über 90% des weltweiten Geldvermögens befindet sich inzwischen in der Hand einer Minderheit und damit auch die entsprechende weltweite Kaufkraft.
      Nehmen wir als Beispiel den Wasserpreis, was wenn diese Minderheit mit ihrer Kaufkraft den Wasserpreis so hoch hält das sich Geringverdiener kein Wasser mehr leisen können?
      In Bereichen denen man sich nicht einfach durch Kaufverweigerung entziehen kann verlieren nämlich die Selbstregulierungskräfte des Marktes ihre Wirkung.
      Der Markt verweigert so bestimmten Gruppen den Zugang zu solchen lebenswichtigen Dingen weil die zahlungskräftigen Gruppen die Preise beliebig hoch halten können.
      In der Endkonsequenz verweigert also ein solcher ungeregelter Markt bestimmten Bevölkerungsgruppen ihr Recht auf Leben!
      Die Folge sind dann gewaltsame Unruhen und die Etablierung von Terrororganisationen wie El Kaida. Dies legitimiert sich auch noch mit dem Argument der Selbstverteidigung denn dieser freie ungeregelte Markt wie er heute zunehmend propagiert wird bedroht die Existenzgrundlage immer breiterer Bevölkerungsschichten.
      Das es sich hier nicht etwa um leeres Geschwätz handelt kann jeder der Auen im Kopf hat an der wachsenden Arbeitslosigkeit als Resultat des weltweiten Freihandels sehen, die immer mehr Menschen ihre Existenzgrundlage entzieht.

      SIG
      Avatar
      schrieb am 31.12.03 13:00:53
      Beitrag Nr. 17 ()
      @ teller: Gold war schon immer ein Zahlungsmittel....seit es Menschen gibt und das in so ziemlich allen Kulturen. Das war auch zu Zeiten des Tausch- oder Barterhandels so ;)
      Avatar
      schrieb am 31.12.03 19:41:25
      Beitrag Nr. 18 ()
      Gute Beiträge, auf die ich wegen der heutigen Feierlichkeiten, später antworte.
      Ein guten Rutsch in das neue Jahr wünsche ich allen hier sowie beste Gesundheit.
      Avatar
      schrieb am 01.01.04 10:36:10
      Beitrag Nr. 19 ()
      Ein güldenes neues Jahr wünsche ich allen Goldkäfern.
      Zur Hölle mit den shorties,da heize ich umsonst.
      Ansonsten ist auch Nickel nicht zu verachten.
      Gold ist Geld,aber am schönsten um den Hals einer nackten Frau.
      cu BdW
      Avatar
      schrieb am 01.01.04 16:36:47
      Beitrag Nr. 20 ()
      zu#16
      Lieber Sig natürlich bin ich nicht für den ungebremsten Neoliberalismus, der wenn er in der Klemme ist, sich am Ende auch blos mit Steuergeldern über Wasser hält.
      Leider wollen die meisten Menschen diesen Fakt nicht gerne hören und glauben nur an die Kräfte des freien Marktes.
      Aber das Gold hat auch seine guten Seiten, der in sich wohnenden Unbestechlichkeit, gegen die immer größer werdenden Papierberge und Lügen.
      Es fast so wie bei Ländereien die man nicht vermehren kann auf diesen Planeten.
      Die Selbstregulierung der Marktkräfte ist in einigen Fällen der durch eine starke Monopolstellung oder durch Absprachen einiger Konzerne in Fragen der Preisbildung schon jetzt ein Absortum.
      Wie lange das alles gut geht mit der anstehenden Entwicklung ist schlecht einzustuffen.
      Der Krug geht so lange.............
      Die alte Römer wusten schon, das man der Bevölkerung auch Spiele und Brot geben muß, um sie bei Laune zu halten.
      Heute schlachtet man die Kuh, die man morgen melken will und wundert sich über den schlechten Konsum.
      Das Tafelsilber ist schon lange verramscht und als Rest sind nur noch die Menschen da.
      Irgendwie ist das alles irre.


      Lieber teller1
      Natürlich ist Gold bei Hunger ein schlechtes Mittel, aber nach jeden Krieg wollten die Bauern von der Stadtbevölkerung kein Papier sondern Sachwerte, wie auch Gold und es ist weltweit ein Zahlungsmittel.
      Zu empfehlen ist neben Gold Landbesitz und bäuerliche Kenntnisse.

      Lieber BarondeWolf
      Zustimmung
      Avatar
      schrieb am 01.01.04 16:53:25
      Beitrag Nr. 21 ()
      Zahlungsmittel in extremen Krisenzeiten sind Schmerzmittel, Saatgut, Seife etc. Also bunkert solche Sachen.
      Avatar
      schrieb am 01.01.04 17:11:29
      Beitrag Nr. 22 ()
      @Golddistel
      wenn dich das Thema interessiert hier noch ein paar Gesichtspunkte die derzeit sowohl für Aktien als auch für Gold sprechen.

      Thread: 2004 wird das Jahr der Edelmetalle

      Gruß SIG
      Avatar
      schrieb am 01.01.04 19:42:15
      Beitrag Nr. 23 ()
      zu#21
      Ich gebe Dir recht aber diese Dinge sind fast alle zeitlich begrenzt haltbar und somit nur kurz vor den Finale machbar.
      Avatar
      schrieb am 05.01.04 22:04:11
      Beitrag Nr. 24 ()
      Neuste NachrichtenEuro-Höhenflug Wie reagiert die EZB - manager-magazin_de.htm
      (Auszüge)

      Deutsche Bank sieht Rezessionsgefahr

      Nach Einschätzung von Thomas Mayer, Europa-Chefvolkswirt der Deutschen Bank, drohe der Weltwirtschaft mittelfristig eine Rezession. Diese werde noch nicht in 2004 der Fall sein. "Aber danach wird sich zeigen, dass das Defizit Amerikas nicht mehr finanzierbar ist. Dann steigen dort die Zinsen, um Kapital zu locken. Das wird den Aktienmarkt drosseln und die Nachfrage dämpfen. Das ist dann das rasche Ende dieses kurzen Aufschwungs", sagte Mayer der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".
      Avatar
      schrieb am 09.01.04 19:15:33
      Beitrag Nr. 25 ()
      habe gerade etwas in : www.miprox.de, gefunden.

      interessante folgerung zum thema gold.
      interessant u. brisant !! zugleich.

      "...Ohne Goldstandard gibt es keine Möglichkeit, Ersparnisse vor der Enteignung durch Inflation zu schützen. Es gibt dann kein sicheres Wertaufbewahrungsmittel mehr. Wenn es das gäbe, müßte die Regierung seinen Besitz für illegal erklären, wie es ja im Falle von Gold auch gemacht wurde (Goldbesitz war in Amerika bis 1976 für Privatleute verboten, Anm. d. Ü.). Wenn z. B. jedermann sich entscheiden würde, all seine Bankguthaben in Silber, Kupfer oder ein anderes Gut zu tauschen und sich danach weigern würde, Schecks als Zahlung für Güter zu akzeptieren, würden Bankguthaben ihre Kaufkraft verlieren und Regierungsschulden würden kein Anspruch auf Güter mehr darstellen. Die Finanzpolitik des Wohlfahrtsstaates macht es erforderlich, daß es für Vermögensbesitzer keine Möglichkeit gibt, sich zu schützen. Dies ist das schäbige Geheimnis, daß hinter der Verteufelung des Goldes durch die Vertreter des Wohlfahrtsstaates steht. Staatsverschuldung ist einfach ein Mechanismus für die "versteckte" Enteignung von Vermögen. Gold verhindert diesen heimtückischen Prozess. Es beschützt Eigentumsrechte. Wenn man das einmal verstanden hat, ist es nicht mehr schwer zu verstehen, warum die Befürworter des Wohlfahrtsstaates gegen den Goldstandard sind".
      ----

      cu
      rightnow,
      der davon ausgeht, dass der goldpreis nicht mehr unter 380
      geht, sondern eher in richtung: 480 .- -noch dieses jahr
      Avatar
      schrieb am 09.01.04 19:41:56
      Beitrag Nr. 26 ()
      und noch ein zitat aus einem artikel, den alan greenspan 1966!! bereits verfasst hat.

      damals erschienen in verschiedenen publikationen, u. anderem in: the objectivist"


      btw:
      das folgende zitat finde ich hammerhart
      " = augenöffner"!

      aber überrascht hat mich, das selbst alan einen goldstandard weiterhin für richtig u. wichtig hielt.
      auf die frage der abschaffung, antwortete er sinngemäss:
      = meine vorgabe -oder anders: ich habe keine wahlfreiheit.

      die überschrift hiess:
      gold u. wirtschaftliche freiheit ! (=alan greenspan)


      hier das zitat:
      "...Staatsverschuldung ist einfach ein Mechanismus für die „versteckte" Enteignung von Vermögen.!!!!!!!!!!!!!

      Gold verhindert diesen heimtückischen Prozess.
      Es beschützt Eigentumsrechte. Wenn man das einmal verstanden hat, ist es nicht mehr schwer zu verstehen, warum die Befürworter des Wohlfahrtsstaates gegen den Goldstandard sind..."


      -------
      gigantische staatsverschuldungen derzeit weltweit !
      aber hallo.

      cu
      rightnow
      Avatar
      schrieb am 09.01.04 22:54:37
      Beitrag Nr. 27 ()
      Mein Verstand weigert sich,im Goldboard von W.O. gibt es fast nur noch Lemminge.
      Und dieses Board war ein Felsen in der Brandung von Dummheit.
      cu BdW
      Avatar
      schrieb am 10.01.04 20:33:22
      Beitrag Nr. 28 ()
      #27

      Leider ist die Mehrheit der wirklich guten Goldbugs von den Lemmingen herausgemobbt worden. :cry:

      Für WO ein drastischer Verlust an Qualität. :mad:
      Avatar
      schrieb am 13.01.04 20:34:56
      Beitrag Nr. 29 ()
      Könnte das auf den Goldpreis einen Einfluß nehmen?
      Ich denke ja.

      US-Regierung - Wirtschaft - SPIEGEL ONLINE.htm

      IWF attackiert US-Regierung

      In ungewöhnlicher Schärfe greift der Internationale Währungsfonds die Finanzpolitik von US-Präsident Bush an: Das horrende Haushaltsdefizit der USA, so die Ökonomen, sei eine ernste Gefahr für das weltwirtschaftliche Gleichgewicht. Der IWF fordert den US-Kongress auf, die Schulden so schnell wie möglich abzubauen.

      Washington - In einem am Mittwoch in Washington veröffentlichten Bericht warnen IWF-Ökonomen davor, dass die Nettoschulden der USA in wenigen Jahren auf bis zu 40 Prozent ihrer gesamten Wirtschaftsleistung anwachsen könnten. Noch vor wenigen Jahren habe die Regierung den Abbau sämtlicher Staatsschulden im Blick gehabt. "Seitdem hat eine Kombination aus zyklischen, geopolitischen und politischen Faktoren die Errungenschaften fiskalischer Konsolidierung eines ganzen Jahrzehnts ausradiert, und das kurz vor der Pensionierung der geburtenstarken Jahrgänge", hält der IWF fest.

      Das "beispiellose Schuldenniveau für eine große Industrienation" führe zu Verwerfungen an den Devisenmärkten, steigenden Zinsen und schade somit der internationalen Konjunktur. Den derzeitigen Zustand der US-Staatsfinanzen bezeichneten die IWF-Forscher als langfristig gefährlich.
      Die Attacke kommt zu einer politisch heiklen Zeit, dem Beginn des US-Wahlkampfes. Ungewöhnlich ist die Schärfe der Attacke: In den vergangenen Jahren galt der IWF eher als US-freundlich, folgte während vergangener Währungskrisen eher amerikanischen Vorgaben. Seit knapp vier Jahren wird der in Washington ansässige Fonds von dem Deutschen Horst Köhler geleitet.

      Unterstützung bekommt der IWF von prominenter Seite: Die Warnung sei "richtig", erklärte Fred Bergsten, Direktor des ebenfalls in Washington beheimateten Instituts für Internationale Wirtschaft.

      Hauptrisiko Dollarabsturz

      Als Hauptrisiko sehen die Washingtoner Experten die Gefahr, dass die bisherige Abwertung des US-Dollars vor allem gegenüber dem Euro und dem Yen zunehmend ungeordnet verlaufen könnte. "Bislang verlief die Abwärtsbewegung des Dollar in recht geordneten Bahnen", sagte Charles Collyns, verantwortlicher IWF-Mitarbeiter für die US-Wirtschaft. "Aber bereits jetzt hat diese geordnete Bewegung in anderen Ländern, wie der Euro-Zone und Japan, makroökonomische Entscheidungen kompliziert." Er fügte hinzu: "Die Hebel, die sie haben, um auf ein weiteres Steigen ihrer Wechselkurse zu reagieren, sind durchaus begrenzt." Der IWF sei besorgt, dass sich das Problem verschärfen könnte, wenn die USA nicht tätig würden.


      Collyns verwies zudem in einer Pressekonferenz auf die wachsenden Risiken für ausländische Investoren, sich in US-Titeln zu engagieren. Dies sei einer der wesentlichen Gründe für die aktuelle Dollar-Schwäche, sagte er.

      US-Finanzminister John Snow verkündete unterdessen, dass die Regierung dazu stehe, den Fehlbetrag in den kommenden fünf Jahren zu halbieren. Gleichzeitig sollten aber die von der Bush-Administration beschlossenen Steuersenkungen dauerhafte Gültigkeit haben, sagte der Finanzminister am Mittwoch in Washington. Snow warnte davor, dass der Kongress die wirtschaftliche Erholung in den USA gefährden würde, wenn er die Steuererleichterungen rückgängig machen würde.

      Derzeit geht das Weiße Haus davon aus, dass das Haushaltsdefizit im Fiskaljahr 2004 auf den Rekordbetrag von 475 Milliarden Dollar steigen wird. Snow bezeichnete dieses Niveau als handhabbar. Der IWF verwies in seinem Bericht allerdings darauf, dass es nicht reichen werde, den Fehlbetrag in den kommenden Jahren nur zu halbieren.
      Avatar
      schrieb am 14.01.04 18:23:33
      Beitrag Nr. 30 ()
      Guter Artikel !
      Neuste NachrichtenBörse & Wirtschaft Elliott-Wellen-Forum Dollarinflation, zani am 11_1_2004 2328.htm

      Dollarinflation


      Still und unaufhörlich wächst das Handels- und Kapitalbilanzdefizit der USA vor sich hin und hat aufsummiert eine astronomische Größenordnung erreicht.
      Man ist inzwischen irgendwie daran gewöhnt. Die ganze Welt legt ihr überschüssiges, weil wegen der globalen Überkapazitäten nicht mehr rentabel reinvestierbares Geldkapital in den USA an, indem dort Aktien und
      Staatsschuldpapiere gekauft werden. Mit den beispiellosen Geldschulden, die sie auf diese Weise im Ausland machen, kaufen die USA die überschüssigen Waren derselben Welt auf, für die sich sonst mangels Kaufkraft aufgrund von
      Rationalisierung, Massenarbeitslosigkeit und Massenarmut keine Käufer mehr finden würden. Die eigentlich fällige Weltwirtschaftskrise wird damit gemildert und ständig weiter hinausgeschoben.
      Fast scheint es so, als hätte der globale Kapitalismus dank der Absorptionsfähigkeit der letzten Supermacht
      das ökonomische Perpetuum mobile erfunden.

      Nach dem Lehrbuch sind die Export-Einbahnstraßen in die USA ein Ding der Unmöglichkeit. Eine Nationalökonomie kann nicht auf Dauer derart viel mehr importieren, als sie exportiert.
      Wenn die USA nicht durch gesteigerte Exporte nach Asien, Europa usw. selber den Ausgleich wieder herstellen, müssen die immensen Ungleichgewichte früher oder später zu einer gewaltsamen ökonomischen Kontraktion führen. Vergeßt die Lehrbücher, behauptet schon seit einigen
      Jahren der US-Ökonom Paul Krugman. Denn Staaten würden ja in Wirklichkeit gar nicht wie Unternehmen miteinander konkurrieren.
      Unter den Bedingungen der Globalisierung sei es naiv, weiterhin anzunehmen, daß die Erfolgsrechnung einer Volkswirtschaft ihre Handelsbilanz ist. Import und Export, so Krugman, finden jetzt in Wahrheit auf einer betriebswirtschaftlichen Ebene statt.
      Und da ist es so, daß gerade US-Firmen große Teile ihrer Produktionskapazitäten wegen des Billiglohns und anderer Kostenfaktoren nach China verlagert haben, das inzwischen als Drehscheibe in ihren globalen Produktionsnetzen fungiert.

      Was als Export Chinas in die USA erscheint, ist in Wirklichkeit die Belieferung von US-Kunden durch US-Konzerne. Deshalb macht es gar nichts, wenn z.B. in den USA selber überhaupt keine Laptops mehr hergestellt werden, meint Krugman frohgemut.
      Leider ist dem US-Ökonomen bei seinem optimistischen Räsonnement ein anfängerhafter Fehler unterlaufen. Auf der Ebene des stofflichen Güterflusses hat er zwar recht, da handelt es sich beim Import aus China betriebswirtschaftlich gewissermaßen um eine inneramerikanische Angelegenheit.

      Dem Kapital geht es aber nun einmal nicht um die stoffliche Güterproduktion, sondern diese dient einzig der Akkumulation von Geldkapital. Ausgerechnet das
      Geld aber, das der Zweck der ganzen Übung ist, kann sich genausowenig globalisieren wie die Staaten. Es gibt ebensowenig ein unmittelbares Weltgeld, wie es einen unmittelbaren Weltstaat gibt. Geld existiert überhaupt nur in der Form von Währung, das heißt von nationalen Geldnamen.
      Das gilt auch für den Dollar. Als Behelfs-Weltgeld bleibt er dennoch gleichzeitig nationale Währung.

      Und auf der Ebene der Währungsverhältnisse schlägt das astronomische Handels- und Kapitalbilanzdefizit der USA sehr wohl negativ zu Buche. Auch wenn es sich stofflich um betriebswirtschaftliche Binnenbewegungen von US-Konzernen handelt, bleibt es doch auf der Währungsebene ein Anspruch des einen Währungsraumes an einen anderen.

      Was muß auf dieser Ebene schließlich unausweichlich passieren? Machen wir ein kleines Gedankenexperiment und stellen uns das vermeintliche ökonomische Perpetuum mobile zwischen den USA und der übrigen Welt übertragen auf eine Binnenökonomie vor. Kaufkraft, die reell nicht da ist, wird durch Verschuldung simuliert. Wenn auch keine nennenswerten Ersparnisse da sind (wie es in den
      USA der Fall ist), gibt es nur noch die Möglichkeit, daß der Staat mit Hilfe seiner Notenbank wie verrückt Geld druckt und es unter die Leute bringt, damit
      die kaufen können.
      Das Resultat ist bekanntlich keine „ewige Konjunktur“ als
      Perpetuum mobile, sondern die galoppierende Inflation, also der Ruin des Geldes selbst, und damit eine umso schlimmere Krise.

      Im Prinzip läuft der ständige Zufluß von ausländischem Geldkapital in die USA auf nichts anderes hinaus. Das in Fremdwährungen zufließende Geld muß zwecks Kauf von Aktien und Staatsanleihen in Dollars gewechselt werden, bläht also permanent die Dollarmenge auf. Dies erscheint jedoch zunächst nicht als Inflation in den USA, weil es sich um ausländische Gläubiger-Positionen handelt, die in Asien, Europa usw. in den Büchern stehen.
      Der inflationäre Mechanismus, der im Rahmen einer Binnenökonomie viel schneller greifen würde,
      ist daher vorläufig gefiltert durch die Grenzen der Währungsräume.
      Aber nun zurück zum Lehrbuch: Permanente Handels- und Kapitalbilanzdefizite einer Volkswirtschaft (somit auch eines Währungsraumes), so heißt es, müssen, werden
      sie nicht ausgeglichen, nach einer gewissen Inkubationszeit zu einem entsprechenden Verfall des Außenwertes der jeweiligen Währung führen.
      Die Binnenkaufkraft einer Währung ist jedoch nicht unabhängig vom Außenwert.

      Verfällt letzterer nur drastisch genug, so ist die Folge eine dramatische Inflation auch auf der binnenökonomischen Ebene des jeweiligen Landes, wie
      sich immer wieder gezeigt hat.
      Es ist nicht so recht einzusehen, warum es eine Möglichkeit geben sollte, daß die USA sich dieser Gesetzmäßigkeit dauerhaft entziehen könnten. Zwar lassen sie ganz bewußt alle paar Jahre (so auch jetzt wieder) einen gewissen Verlust im Außenwert des Dollars zu, weil auf diese Weise im Grunde die ausländischen Gläubiger selber einen Teil der US-Schulden zähneknirschend bezahlen müssen, indem ihre Dollar-Guthaben entsprechend verfallen. Das geht freilich nur, solange es sich um eine relativ mäßige, kontrollierte Pendelbewegung des Dollarkurses handelt. Je höher sich die US-Außendefizite aufakkumulieren, desto wahrscheinlicher wird es aber, daß der Geldkapitalzufluß ins Stocken gerät und der Außenwert des Dollars unkontrolliert nach unten durchbricht. Die dann unvermeidliche Dollarinflation wird allerdings nicht nur die Binnenökonomie der USA in die Knie gehen lassen, sondern damit auch die Exportmaschine der übrigen
      Avatar
      schrieb am 15.01.04 17:13:28
      Beitrag Nr. 31 ()
      Von der Stärke des Dollar ist die Stärke des Goldes noch sehr abhängig.


      Neuste NachrichtenStunde der Spekulanten - sueddeutsche_de - Wirtschaft.htm
      Wer den Dollar in die Knie zwingt

      Stunde der Spekulanten

      Die Scheichs klopfen den Dollar weich. Das ist vielleicht die spektakulärste Theorie hinter dem Kursrutsch der Weltleitwährung.
      Von Martin Hesse



      (SZ vom 12.01.2003) — Demnach verschieben Milliarden schwere Investoren aus den Golfstaaten seit Monaten Vermögen von den USA nach Europa, weil ihnen die Irak-Politik von Präsident George W. Bush nicht passt. „In jeder Bank hat man davon gehört, aber keiner kann das Gerücht bestätigen“, sagt Wolfgang Stobbe, Vorstand des Devisenbrokers Ibas.

      Die Wirklichkeit ist komplizierter. Doch dass reiche Araber sich wie viele andere Anleger vom Dollar abwenden, ist plausibel – aus rein ökonomischem Kalkül: Wer fürchtet, mit einer Währung Geld zu verlieren, verkauft sie, und trägt damit zur Erfüllung der Prognose bei. Doch wer verkauft wirklich Dollars und wohin fließt das Geld?

      Ein Kandidat sind die Notenbanken. Sie halten weltweit – ohne Gold – Währungsreserven von insgesamt 2,9 Billionen Dollar. Mit Abstand die wichtigste Reservewährung ist der Dollar. Doch seit der Einführung des Euro im Jahr 1999 haben sich die Gewichte leicht verschoben.

      Hielten Notenbanken nach Angaben des Internationalen Währungsfonds (IWF) Ende 1999 nur 12,7 Prozent ihrer Reserven in Euro, ist der Anteil bis Ende 2002 auf 18,7 Prozent gestiegen. Die Dollar- und Yen-Reserven schrumpften dagegen (Grafik). Devisenexperten deutscher Großbanken vermuten, dass sich der Trend zugunsten des Euro fortgesetzt hat.

      Dennoch: „Die Umschichtungen der Zentralbanken sind nicht ausschlaggebend für die jüngste Entwicklung an den Devisenmärkten“, sagt Ulrich Wortberg, Währungsstratege bei der DZ Bank.

      Die Zentralbanken Chinas und Japans haben ihre Dollar-Reserven zuletzt sogar erheblich aufgestockt. China hat die heimische Währung an den Dollar gekoppelt und muss den Yuan durch Dollarkäufe künstlich niedrig halten. Wie China ist auch Japan daran interessiert, die eigene Währung nicht zu stark werden zu lassen, um die Exportwirtschaft zu entlasten.

      Die Bank of Japan hat 2003 etwa 188 Milliarden Dollar eingesetzt, um den Yen-Anstieg zu bremsen. Vor allem deshalb schwollen die gesamten Reserven Japans nach Schätzungen des IWF bis Ende 2003 auf rund 660 Milliarden Dollar an. 1999 waren es 287 Milliarden Dollar gewesen.



      Asiaten stopfen das Loch
      Andere Zentralbanken haben dagegen ihre Eurobestände zulasten des Dollar erhöht. Dazu zählen Taiwan und Südkorea. Aber auch Mittel- und Osteuropäer halten wegen des bevorstehenden EU-Beitritts und der zunehmenden Handelsverflechtung immer mehr Euro. „Es bleibt aber dabei, dass der Dollar die wichtigste Handelswährung ist. Die Verschiebungen im Welthandel sind nicht maßgeblich für die jüngsten Währungsbewegungen“, sagt Bastian Hepperle, Devisenexperte bei der WestLB.

      Den USA ist die Währungspolitik Japans und Chinas ein Dorn im Auge, weil sie die amerikanische Industrie im Wettbewerb gegen die asiatische Konkurrenz benachteiligt. Andererseits stopfen die Asiaten durch ihre Dollarkäufe das Loch in der amerikanischen Leistungsbilanz. Die Commerzbank rechnet, dass die USA täglich 1,5 Milliarden Dollar ins Land holen muss, um die Lücke zu schließen, die entsteht, weil die Amerikaner mehr konsumieren als sie produzieren.

      Bis vor kurzem schlossen vor allem private Investoren durch ihre Wertpapierkäufe die Lücke: Fondsgesellschaften, Vermögensverwalter, Versicherungen, Pensionskassen. Nach Zahlen der DZ Bank flossen im Jahresdurchschnitt 2003 jeden Monat 58 Milliarden Dollar an Finanzinvestitionen in die USA, vier Fünftel kamen von privaten Investoren.

      Im Herbst ebbte der Geldzufluss jedoch deutlich ab: Im September wurden insgesamt nur noch 16 Milliarden Dollar investiert, elf Milliarden davon stellten Zentralbanken. Die WestLB schätzt, dass mittlerweile die Notenbanken Chinas und Japans drei Viertel des US-Leistungsbilanzdefizits finanzieren.

      Zwar fließt nach Einschätzung des Devisenbrokers Stobbe noch immer mehr Anlagekapital von Europa in die USA hinein, als abgezogen wird. Doch es wird weniger. Hinzu kommt, dass auch viele Amerikaner mittlerweile lieber im Ausland investieren, als im eigenen Land: „Die Amerikaner legen 1,2 Mal so viel in ausländischen Aktien an wie in amerikanischen“, sagt Stobbe.



      Kurzfristiges Kalkül
      Das dürfte vorläufig so bleiben, glauben Investmentbanker. „Der schwache Dollar könnte ausländische Investoren veranlassen, von amerikanischen in Wertpapiere anderer Länder umzuschichten. Dies würde den Dollar weiter schwächen und weitere Verkäufe von US-Anlagen auslösen“, schreiben die Strategen von J.P. Morgan in einer Studie mit Blick auf das neue Jahr.

      Dies werde aus zwei Gründen vor allem amerikanische Aktien treffen: Erstens sicherten sich institutionelle Anleihen-Käufer häufig am Terminmarkt gegen Währungsrisiken ab, bei Aktien sei das weniger der Fall. Zweitens dürften die asiatischen Zentralbanken weiterhin Dollar-Anleihen kaufen, um den Kursrutsch der US-Devise zu bremsen.

      Die Aktienanleger investieren dagegen zunehmend in Europa und Japan, zumal der amerikanische Aktienmarkt im Vergleich als höher bewertet und damit riskanter gilt. Die Tokioter Börse registriert daher seit rund acht Monaten regelmäßig Nettozuflüsse aus dem Ausland. Gegenüber Europa bietet Japan aus Anlegersicht den Vorteil, dass die Wirtschaft dort stärker vom kräftigen Wachstum Chinas profitiert.

      Für das zunehmende Tempo der Dollar-Abwertung sind nach Meinung der Marktbeobachter jedoch nicht mittelfristig orientierte Investoren verantwortlich, die aufgrund von Zinsunterschieden und bestimmten Wachstumserwartungen in Aktien oder Anleihen anlegen. „Da ist sehr viel kurzfristige Spekulation im Spiel“, sagt der Devisenexperte Wortberg. Vor allem Hedge-Fonds und die Eigenhändler der Banken wetten auf den Abwärtstrend des Dollar.

      In die Karten spielten ihnen die Finanzminister der G7 bei ihrem Treffen in Dubai. Im September sprachen sich dort die Vertreter der führenden Wirtschaftsnationen für flexible Wechselkurse aus. Für Spekulanten bedeutete das im Klartext: Den USA wäre eine Abwertung des Dollar recht, um die seinerzeit lahmende Konjunktur anzukurbeln und schließlich über einen schwächeren Dollar die Leistungsbilanz ins Gleichgewicht zu bringen.

      Daher lohnte es sich, auf einen fallenden Dollar zu spekulieren. Am zweiten Februarwochenende treffen sich die G7-Finanzminister in Florida. Sie wollen über die Wechselkurse sprechen. Spätestens dann wird es wieder spannend für die Währungsjongleure.
      Avatar
      schrieb am 15.01.04 21:21:11
      Beitrag Nr. 32 ()
      Neuste NachrichtenInvestor Verlag.htm

      Greenspan (über)interpretiert

      von Jochen Steffens

      Ich habe mal die Aussagen von Old Greeny "übersetzt". Diese Interpretation ist natürlich bewusst subjektiv und eindeutig überspitzt, also: bitte nicht ganz ernst nehmen.

      Greenspan sagte, dass es aktuell wenig Hinweise für Schwierigkeiten bei der Finanzierung des Leistungsbilanzdefizits gäbe. Das aktuelle Niveau sei noch finanzierbar.

      Übersetzt heißt das: Amerika ist zuversichtlich, genug dummes ausländisches Kapital zu finden, dass dieses Leistungsbilanzdefizit bei einem schwächer werdenden Dollar mit Verlusten finanziert.

      Weiter führte Greenspan aus, dass es keine bestimmte "Grenze" beim Leistungsbilanzdefizits gäbe, bei der es zu einer abrupten Anpassung der Währung kommen würde. Erfahrung anderer Länder seit den 80ern hätten gezeigt, dass das Leistungsbilanzdefizit in Prozent des BIP auch durchaus zweistellig werden kann, ohne dass es zu einer Korrektur komme.

      Übersetzt heißt das: Wir können noch lange so weiter machen, erst wenn zweistellige Bereiche erreicht werden, sollten wir vorsichtig werden.

      Dann wurde Greenspan etwas "arrogant". Die USA könne sich insgesamt sogar ein höheres Defizit erlauben, da der Dollar schließlich Weltreservewährung sei, so Greenspan.

      Übersetzt: Die Welt kann es sich nicht erlauben, den Dollar abstürzen zu lassen. Deswegen wird sie alles tun, um das zu verhindern (z.B. Stützungskäufe der japanischen Notenbank) – gut für die Wirtschaft der USA. Dass dabei der Rest der Welt in konjunkturelle Gefahr gerät, scheint der FED offensichtlich egal zu sein.

      Greenspan sagte: Die niedrige Inflationsrate in den USA sei zudem ein Hinweis, der gegen die Theorie des schwachen Dollars spricht.

      Übersetzt: Solange die Deflation innerhalb Amerikas, die Inflationseinflüsse durch hohe Energie und Rohstoffpreise auffängt, braucht die FED die Zinsen nicht anzuheben. Anmerkung: Das ist sozusagen eine verdeckte Inflation. Der immense Preiskampf der durch die Überkapazitäten bei den Produkten verschiedener Firmen die Produkt-Preise faktisch sinken lässt (siehe Automobilbranche) verdeckt die von außen über den schwachen Dollar importierte Inflation der Rohstoff- und Energiepreise.

      Dann hat Greenspan noch die Globalisierung gelobt (Schließlich ging es bei dem Treffen um das Thema Globalisierung, er muss ja der Einladung gerecht werden.) Etwas zynisch finde ich, dass er sie auch in Hinblick auf einen ganz bestimmten Effekt lobte: Durch das moderne Informations- und Kommunikationszeitalter werde der Horizont der Anleger erweitert, so dass Anlagen im Ausland weniger exotisch aber auch weniger gefährlich geworden seien.

      Übersetzt: Das Internet und die modernen Kommunikationsmedien ermöglichen vielen der "dummen" Anlegern ihr Geld in Amerika anzulegen, die dazu früher nicht in der Lage waren. Das ist ein weiterer Grund warum Old Greeny zuversichtlich ist, dass sich Amerika diese Niedrigzinspolitik und die enorme Verschuldung leisten kann. Das Internet und die vielen Broker, über die man in auch in den USA realtime handeln kann, machen es möglich. Eine interessante Sichtweise der Dinge: Die "Erfindung" des Internets ermöglicht den USA eine höhere Verschuldung und eine riskantere monetäre Politik.

      Dann befürwortete er noch eine flexible freie globale Weltwirtschaft.

      Übersetzt: Wenn das Ausland dahinter kommt, dass Amerika sich gerade auf deren Kosten sanieren will, dann wird es eng für Amerika. Einige Länder könnten das so nicht mitmachen. Deswegen ist er wohl auch gegen eine Zinssenkung der EZB.

      Wie gesagt, lesen Sie diesen Text mit einem schmunzelnden aber ernsten Lächeln ...
      Avatar
      schrieb am 15.01.04 21:28:48
      Beitrag Nr. 33 ()
      wieso überinterpretiert :confused::laugh:;)

      mal ne Frage an die Goldgräber.

      In EURO ist das Gold bisher kaum gestiegen. Kann es sein, dass wir eine Art Goldstandard über die Hintertür haben? Schwache Währungen fallen gegen das Gold, stärkere steigen oder bleiben konstant......oder ist das jetzt überinterpretiert :confused:;)
      Avatar
      schrieb am 15.01.04 21:51:09
      Beitrag Nr. 34 ()
      Lieber Punk erst einmal hast Du recht, wobei Silber als weiteres Edelmetall nicht die selben Reaktionen zeigt.
      Die Minen verhalten sich auch anders und laufen zur Zeit mehr in der selben Richtung wie der Dollar.
      Ich halte die jetzige Schwäche des Goldpreises bei weiter fallenden Preis und ein letztes Aufbäumen der Aktienmärkten für einen günstigen Moment zum Wechsel auf Rohstoffe- und Goldminenfonds.
      Ein paar Münzen können auch nicht schaden.
      Es könnte die letzte, günstige Möglichkeit werden für eine längere Zeit.
      Die Beobachtung der Märkte ist ganz besonders wichtig.
      Avatar
      schrieb am 16.01.04 20:17:22
      Beitrag Nr. 35 ()
      Sieben Gründe zur Skepsis

      Von Dirk Harbecke
      Die Experten aus Banken, Medien und Wissenschaft sind sich einig, dass die Konjunktur im laufenden Jahr weiter an Schwung gewinnt, die Unternehmen ihre Gewinne steigern und sich so die Kursrallye seit dem vergangenen Frühling als überaus berechtigt erweist. Offenbar steht uns ein Jahr bevor, in dem das Geldverdienen ein Kinderspiel wird. Aktien kaufen, liegen lassen und die Zeit mit Sinnvollerem als der Börse verbringen.

      Hinter den Kulissen sieht es derzeit leider anders aus. Bei den Strategie-Beratungen der großen Banken und Vermögensverwalter belasten die Sorgen, ob uns wirklich ein so leichtes Investment-Jahr bevorsteht. Auch ich neige wieder zur Skepsis. Neben den klassischen Argumenten wie Aktien-Bewertung oder Konjunktur sind mir in den vergangenen Tagen sieben wesentliche Gründe eingefallen, lieber vorsichtig zu sein – selbst wenn die Börsen in den nächsten Wochen weiter steigen sollten:

      1. Über-Optimismus der Banken und Newsletter
      Ein exzellenter Kontra-Indikator, wenn man sich daran erinnert, welch grauenhafte Ratschläge die Analysten und Anlage-Profis in den vergangenen Jahren von sich gaben.

      2. Aktien technisch "überkauft"
      Den Untersuchungen des renommierten Analysedienstes "Investors Intelligence" zufolge sind die Aktienmärkte bereits seit Ende Mai aus technischer Sicht "überkauft", was auf eine Korrektur hindeutet.

      3. Verkäufe der Unternehmensinsider
      In den vergangenen Monaten stand das Verhältnis von Aktien-Verkäufen zu -Käufen der Unternehmensinsider in den USA bei 20 zu 1. Offensichtlich haben die Vorstände und leitenden Mitarbeiter kein allzu großes Vertrauen, dass ihre Unternehmen den an der Börse bezahlten Preis auch wirklich wert sind.

      4. Steigende Zinsen
      Wenn die Konjunktur wirklich anzieht, werden die Zinsen über kurz oder lang steigen. Das ist Gift für die Aktienkurse und verteuert Kredite.

      5. Rückkehr der Inflation
      Die Preise an den Rohstoffmärkten klettern seit Monaten und weisen deutlich auf eine steigende Inflation hin. Verstärkt wird die Bedrohung durch die Liquiditätsschwemme an den Märkten, verursacht durch niedrige Leitzinsen der Notenbanken. In Europa wird der Preiseffekt derzeit noch durch den fallenden Dollar gedämpft, der aber wiederum die Exporteure belastet.

      6. Terrorismus
      Die Meinung an den Märkten ist einstimmig: Es wird weitere Terror-Anschläge geben, deren Auswirkungen nicht prognostizierbar sind. Eine bedrückende Unsicherheit, die leider berücksichtigt werden muss.

      7. Vorgezogene Börsengänge
      Die Suchmaschine Google will bereits im April an die Börse gehen, früher als erwartet. Es drängt sich der Verdacht auf, dass die begleitenden Investmentbanken den Börsenaufschwung noch rechtzeitig mitnehmen wollen, ehe es zu spät ist. Kurz vor dem Platzen der Spekulationsblase im Frühjahr 2000 sah es ähnlich aus. Die Zahl der Neuemissionen stieg beständig, die Bänker drängten zur Eile.


      Die Bewertung der Internetaktien und die Angst vor einer neuen Spekulationsblase werden auch das Thema meiner nächsten Kolumne sein.


      Dirk Harbecke ist Börsenexperte und Finanzkolumnist.
      Avatar
      schrieb am 16.01.04 20:23:00
      Beitrag Nr. 36 ()
      Sieben Gründe zur Skepsis
      Von Dirk Harbecke
      Die Experten aus Banken, Medien und Wissenschaft sind sich einig, dass die Konjunktur im laufenden Jahr weiter an Schwung gewinnt, die Unternehmen ihre Gewinne steigern und sich so die Kursrallye seit dem vergangenen Frühling als überaus berechtigt erweist. Offenbar steht uns ein Jahr bevor, in dem das Geldverdienen ein Kinderspiel wird. Aktien kaufen, liegen lassen und die Zeit mit Sinnvollerem als der Börse verbringen.

      Hinter den Kulissen sieht es derzeit leider anders aus. Bei den Strategie-Beratungen der großen Banken und Vermögensverwalter belasten die Sorgen, ob uns wirklich ein so leichtes Investment-Jahr bevorsteht. Auch ich neige wieder zur Skepsis. Neben den klassischen Argumenten wie Aktien-Bewertung oder Konjunktur sind mir in den vergangenen Tagen sieben wesentliche Gründe eingefallen, lieber vorsichtig zu sein – selbst wenn die Börsen in den nächsten Wochen weiter steigen sollten:

      1. Über-Optimismus der Banken und Newsletter
      Ein exzellenter Kontra-Indikator, wenn man sich daran erinnert, welch grauenhafte Ratschläge die Analysten und Anlage-Profis in den vergangenen Jahren von sich gaben.

      2. Aktien technisch "überkauft"
      Den Untersuchungen des renommierten Analysedienstes "Investors Intelligence" zufolge sind die Aktienmärkte bereits seit Ende Mai aus technischer Sicht "überkauft", was auf eine Korrektur hindeutet.

      3. Verkäufe der Unternehmensinsider
      In den vergangenen Monaten stand das Verhältnis von Aktien-Verkäufen zu -Käufen der Unternehmensinsider in den USA bei 20 zu 1. Offensichtlich haben die Vorstände und leitenden Mitarbeiter kein allzu großes Vertrauen, dass ihre Unternehmen den an der Börse bezahlten Preis auch wirklich wert sind.

      4. Steigende Zinsen
      Wenn die Konjunktur wirklich anzieht, werden die Zinsen über kurz oder lang steigen. Das ist Gift für die Aktienkurse und verteuert Kredite.

      5. Rückkehr der Inflation
      Die Preise an den Rohstoffmärkten klettern seit Monaten und weisen deutlich auf eine steigende Inflation hin. Verstärkt wird die Bedrohung durch die Liquiditätsschwemme an den Märkten, verursacht durch niedrige Leitzinsen der Notenbanken. In Europa wird der Preiseffekt derzeit noch durch den fallenden Dollar gedämpft, der aber wiederum die Exporteure belastet.

      6. Terrorismus
      Die Meinung an den Märkten ist einstimmig: Es wird weitere Terror-Anschläge geben, deren Auswirkungen nicht prognostizierbar sind. Eine bedrückende Unsicherheit, die leider berücksichtigt werden muss.

      7. Vorgezogene Börsengänge
      Die Suchmaschine Google will bereits im April an die Börse gehen, früher als erwartet. Es drängt sich der Verdacht auf, dass die begleitenden Investmentbanken den Börsenaufschwung noch rechtzeitig mitnehmen wollen, ehe es zu spät ist. Kurz vor dem Platzen der Spekulationsblase im Frühjahr 2000 sah es ähnlich aus. Die Zahl der Neuemissionen stieg beständig, die Bänker drängten zur Eile.


      Die Bewertung der Internetaktien und die Angst vor einer neuen Spekulationsblase werden auch das Thema meiner nächsten Kolumne sein.


      Dirk Harbecke ist Börsenexperte und Finanzkolumnist.
      Avatar
      schrieb am 16.01.04 22:24:59
      Beitrag Nr. 37 ()
      Sieben Gründe zur Skepsis

      Von Dirk Harbecke
      Die Experten aus Banken, Medien und Wissenschaft sind sich einig, dass die Konjunktur im laufenden Jahr weiter an Schwung gewinnt, die Unternehmen ihre Gewinne steigern und sich so die Kursrallye seit dem vergangenen Frühling als überaus berechtigt erweist. Offenbar steht uns ein Jahr bevor, in dem das Geldverdienen ein Kinderspiel wird. Aktien kaufen, liegen lassen und die Zeit mit Sinnvollerem als der Börse verbringen.

      Hinter den Kulissen sieht es derzeit leider anders aus. Bei den Strategie-Beratungen der großen Banken und Vermögensverwalter belasten die Sorgen, ob uns wirklich ein so leichtes Investment-Jahr bevorsteht. Auch ich neige wieder zur Skepsis. Neben den klassischen Argumenten wie Aktien-Bewertung oder Konjunktur sind mir in den vergangenen Tagen sieben wesentliche Gründe eingefallen, lieber vorsichtig zu sein – selbst wenn die Börsen in den nächsten Wochen weiter steigen sollten:

      1. Über-Optimismus der Banken und Newsletter
      Ein exzellenter Kontra-Indikator, wenn man sich daran erinnert, welch grauenhafte Ratschläge die Analysten und Anlage-Profis in den vergangenen Jahren von sich gaben.

      2. Aktien technisch "überkauft"
      Den Untersuchungen des renommierten Analysedienstes "Investors Intelligence" zufolge sind die Aktienmärkte bereits seit Ende Mai aus technischer Sicht "überkauft", was auf eine Korrektur hindeutet.

      3. Verkäufe der Unternehmensinsider
      In den vergangenen Monaten stand das Verhältnis von Aktien-Verkäufen zu -Käufen der Unternehmensinsider in den USA bei 20 zu 1. Offensichtlich haben die Vorstände und leitenden Mitarbeiter kein allzu großes Vertrauen, dass ihre Unternehmen den an der Börse bezahlten Preis auch wirklich wert sind.

      4. Steigende Zinsen
      Wenn die Konjunktur wirklich anzieht, werden die Zinsen über kurz oder lang steigen. Das ist Gift für die Aktienkurse und verteuert Kredite.

      5. Rückkehr der Inflation
      Die Preise an den Rohstoffmärkten klettern seit Monaten und weisen deutlich auf eine steigende Inflation hin. Verstärkt wird die Bedrohung durch die Liquiditätsschwemme an den Märkten, verursacht durch niedrige Leitzinsen der Notenbanken. In Europa wird der Preiseffekt derzeit noch durch den fallenden Dollar gedämpft, der aber wiederum die Exporteure belastet.

      6. Terrorismus
      Die Meinung an den Märkten ist einstimmig: Es wird weitere Terror-Anschläge geben, deren Auswirkungen nicht prognostizierbar sind. Eine bedrückende Unsicherheit, die leider berücksichtigt werden muss.

      7. Vorgezogene Börsengänge
      Die Suchmaschine Google will bereits im April an die Börse gehen, früher als erwartet. Es drängt sich der Verdacht auf, dass die begleitenden Investmentbanken den Börsenaufschwung noch rechtzeitig mitnehmen wollen, ehe es zu spät ist. Kurz vor dem Platzen der Spekulationsblase im Frühjahr 2000 sah es ähnlich aus. Die Zahl der Neuemissionen stieg beständig, die Bänker drängten zur Eile.


      Die Bewertung der Internetaktien und die Angst vor einer neuen Spekulationsblase werden auch das Thema meiner nächsten Kolumne sein.


      Dirk Harbecke ist Börsenexperte und Finanzkolumnist.
      Avatar
      schrieb am 16.01.04 22:28:02
      Beitrag Nr. 38 ()
      Sieben Gründe zur Skepsis
      Von Dirk Harbecke
      Die Experten aus Banken, Medien und Wissenschaft sind sich einig, dass die Konjunktur im laufenden Jahr weiter an Schwung gewinnt, die Unternehmen ihre Gewinne steigern und sich so die Kursrallye seit dem vergangenen Frühling als überaus berechtigt erweist. Offenbar steht uns ein Jahr bevor, in dem das Geldverdienen ein Kinderspiel wird. Aktien kaufen, liegen lassen und die Zeit mit Sinnvollerem als der Börse verbringen.

      Hinter den Kulissen sieht es derzeit leider anders aus. Bei den Strategie-Beratungen der großen Banken und Vermögensverwalter belasten die Sorgen, ob uns wirklich ein so leichtes Investment-Jahr bevorsteht. Auch ich neige wieder zur Skepsis. Neben den klassischen Argumenten wie Aktien-Bewertung oder Konjunktur sind mir in den vergangenen Tagen sieben wesentliche Gründe eingefallen, lieber vorsichtig zu sein – selbst wenn die Börsen in den nächsten Wochen weiter steigen sollten:

      1. Über-Optimismus der Banken und Newsletter
      Ein exzellenter Kontra-Indikator, wenn man sich daran erinnert, welch grauenhafte Ratschläge die Analysten und Anlage-Profis in den vergangenen Jahren von sich gaben.

      2. Aktien technisch "überkauft"
      Den Untersuchungen des renommierten Analysedienstes "Investors Intelligence" zufolge sind die Aktienmärkte bereits seit Ende Mai aus technischer Sicht "überkauft", was auf eine Korrektur hindeutet.

      3. Verkäufe der Unternehmensinsider
      In den vergangenen Monaten stand das Verhältnis von Aktien-Verkäufen zu -Käufen der Unternehmensinsider in den USA bei 20 zu 1. Offensichtlich haben die Vorstände und leitenden Mitarbeiter kein allzu großes Vertrauen, dass ihre Unternehmen den an der Börse bezahlten Preis auch wirklich wert sind.

      4. Steigende Zinsen
      Wenn die Konjunktur wirklich anzieht, werden die Zinsen über kurz oder lang steigen. Das ist Gift für die Aktienkurse und verteuert Kredite.

      5. Rückkehr der Inflation
      Die Preise an den Rohstoffmärkten klettern seit Monaten und weisen deutlich auf eine steigende Inflation hin. Verstärkt wird die Bedrohung durch die Liquiditätsschwemme an den Märkten, verursacht durch niedrige Leitzinsen der Notenbanken. In Europa wird der Preiseffekt derzeit noch durch den fallenden Dollar gedämpft, der aber wiederum die Exporteure belastet.

      6. Terrorismus
      Die Meinung an den Märkten ist einstimmig: Es wird weitere Terror-Anschläge geben, deren Auswirkungen nicht prognostizierbar sind. Eine bedrückende Unsicherheit, die leider berücksichtigt werden muss.

      7. Vorgezogene Börsengänge
      Die Suchmaschine Google will bereits im April an die Börse gehen, früher als erwartet. Es drängt sich der Verdacht auf, dass die begleitenden Investmentbanken den Börsenaufschwung noch rechtzeitig mitnehmen wollen, ehe es zu spät ist. Kurz vor dem Platzen der Spekulationsblase im Frühjahr 2000 sah es ähnlich aus. Die Zahl der Neuemissionen stieg beständig, die Bänker drängten zur Eile.


      Die Bewertung der Internetaktien und die Angst vor einer neuen Spekulationsblase werden auch das Thema meiner nächsten Kolumne sein.


      Dirk Harbecke ist Börsenexperte und Finanzkolumnist.
      Avatar
      schrieb am 19.01.04 17:26:57
      Beitrag Nr. 39 ()
      Neuste NachrichtenKatastrophenszenario für den Dollar (Börsen und Märkte , NZZ Online, 15_ 1_ 2004).htm

      Katastrophenszenario für den Dollar

      Sna. (Washington) Das kontinuierliche Absinken des Dollars gegenüber einer ganzen Reihe von global relevanten Währungen auf zuletzt mehrjährige Tiefststände hat manchenorts Alarmstimmung ausgelöst. Dabei beunruhigt weniger dieser Tatbestand an sich, um so mehr als sich Wechselkurse zumeist in langfristigen Zyklen von fünf Jahren und mehr bewegen. Weit mehr Beklemmnis schafft dagegen die hohe Geschwindigkeit, mit der sich die jüngste Anpassung an den offenkundig nachlassenden Anlegerappetit nach Dollarwerten vollzieht. Vereinzelte Experten wähnen dabei die Finanzmärkte nur noch einen kleinen Schritt von jenem Abgrund entfernt, in den zweifellos ein jäher und abrupter Dollarsturz die Weltwirtschaft reissen würde. Selbst der für seinen sorgsamen Umgang mit Worten bekannte Internationale Währungsfonds (IMF) bezeichnete unlängst diese Gefahr als die zurzeit drängendste Sorge, die - zumindest kurzfristig - den sich sonst aufhellenden weltwirtschaftlichen Ausblick trübt. Auslösender Moment des Katastrophenszenarios könnte, wie viele befürchten, ein Meinungsumschwung der Zentralbanken Chinas und Japans sein. Zusammen erstanden diese allein im vergangenen Jahr über 200 Mrd. $ an US-Schuldpapieren und ermöglichten so massgeblich eine «reibungslose» Finanzierung der amerikanischen Zwillingsdefizite im Staatshaushalt und in der Ertragsbilanz. Während nun gewisse Investmentbanken, basierend auf der auf absehbare Zeit unattraktiven Rentabilität dieser Anlagen, die Wahrscheinlichkeit einer Abkehr von dieser Politik auf bis zu 60% veranschlagen, gibt es auch gegenteilige Stimmen. So verweist etwa Peter Garber von der Deutschen Bank auf die Beweggründe Chinas, das über die kommenden Jahrzehnte ein immenses Reservoir unterbeschäftigter Erwerbsfähiger in die globale Arbeitsteilung zu integrieren hat. Für die zusehends wegen eines Problems der Legitimierung ihres Führungsanspruches besorgten Behörden in Peking scheinen dabei forcierte Exporte in die USA bis auf weiteres das Instrument der Wahl - auch zum Preis finanziell wenig rentabler Devisenreserven.
      Avatar
      schrieb am 21.01.04 18:57:30
      Beitrag Nr. 40 ()
      Sell oil for gold, Mahathir says
      Monday, January 19, 2004 Posted: 0024 GMT ( 8:24 AM HKT)


      JEDDAH, Saudi Arabia (Reuters) -- Former Malaysian Prime Minister Mahathir Mohamad has told Saudi Arabians they should sell oil for gold, not U.S. dollars, to avoid being "short-changed" by a decline in the U.S. currency.

      "The price of oil is $33, but the U.S. dollar has declined by 40 percent against the euro so you`re effectively getting $20," Mahathir told an economic conference in Saudi Arabia`s Red Sea city of Jeddah on Sunday. "So you`re being short-changed."

      Saudi Arabia, the world`s biggest oil exporter, has justified higher world oil prices by saying they are necessary to compensate for the slide in the U.S. currency.

      Mahathir, who retired last October, spent much of his time in office upsetting Western governments and defying their economic orthodoxies. But he became a respected spokesman in Islamic and developing states and received an ovation in Jeddah.

      He suggested countries tally their total annual imports and exports and settle the difference at the end of the year in "gold dinars."

      Sounding a discordant note, Mahathir also warned Saudi Arabia against rushing to join the World Trade Organization (WTO), saying it was not necessarily a positive move.

      Saudi Trade Minister Hashem Yamani said on Saturday his country had narrowed differences with the United States that were holding up accession to the organization and said he wanted to join "tomorrow."

      "Everybody should be careful before joining the WTO because it is not all positive. It can be very negative if you don`t handle it properly," Mahathir said. "They try to impose their agenda without regard for some other countries."

      http://edition.cnn.com/2004/WORLD/asiapcf/01/18/saudi.mahath…
      Avatar
      schrieb am 21.01.04 19:20:38
      Beitrag Nr. 41 ()
      Devisenmärkte:
      Hartes Ringen um Yen

      Von unserer Korrespondentin ANGELA KÖHLER (Die Presse) 21.01.2004

      Die japanische Regierung türmt Dollar-Berge auf, um Amerikas Leistungsbilanzdefizit abzufedern und eine Yen-Aufwertung zu stoppen.

      TOKIO. Die Bank von Japan (BoJ) rüstet im globalen Kampf um die Währungskurse weiter auf. Überraschend beschloss der geldpolitische Rat am Dienstag, die Barreserven um mehr als zehn Prozent auf 35 Bill. Yen (830 Mrd. Dollar) aufzustocken. Dieser erste Anstieg seit Oktober gilt offiziell der "Deflationsbekämpfung und der Absicherung der wirtschaftlichen Erholung" Japans. Aber die BoJ verbindet diesen Schritt mit der "Notwendigkeit, die Bewegungen am Devisenmarkt scharf zu beobachten" was nichts anderes heißen kann als: noch mehr Yen verkaufen, um ein weiteres Ansteigen der japanischen Währung vor allem gegenüber dem Dollar um jeden Preis zu vermeiden, oder wenigstens in Grenzen zu halten.



      "Die Bank von Japan will damit ausdrücklich signalisieren, dass sie sich gegen einen stärkeren Yen stemmen wird", interpretiert Seiji Adachi, Volkswirt bei Credit Suisse Boston in Tokio. Wenn die Gerüchte am Devisenmarkt stimmen, hat Japan seit Jahresbeginn mit dem Verkauf von rund sechs Bill. Yen (rund 55 Mrd. Dollar) interveniert, um einen Anstieg seiner Währung gegenüber dem Greenback abzublocken. Selbst wenn die japanische Regierung für das restliche Jännerdrittel die Devisensäle meiden würde, wäre diese Intervention die größte in der Geschichte des Landes. Der bisherige Rekord wurde im September 2003 mit dem Verkauf von 5,11 Bill. Yen erzielt. Insgesamt hat die Regierung im Vorjahr 20,1 Bill. Yen auf den Markt geworfen, um einen weiteren Kursanstieg, der Japans währungssensibler Exportindustrie schwer schaden würde, wenigstens abzubremsen.


      Zwar macht Nippons Außenhandel nur gut elf Prozent Anteil am BIP aus, aber der Export treibt maßgeblich den neuen Aufschwung an. Der Unternehmerverband Keidanren beschwörte die Regierung deshalb offenbar erfolgreich, den Dollar "um keinen Preis unter 105 Yen fallen zu lassen", weil sonst die Ökonomie wieder ins Schleudern komme. So gelang es Nippons Geldhütern, den Dollar-Verfall gegenüber der eigenen Währung auf elf Prozent zu begrenzen, während der Euro doppelt so stark zulegte. Entsprechend stiegen die Devisenreserven der zweitgrößten Volkswirtschaft auf das Rekordhoch von fast 674 Milliarden Dollar an.


      Der Großteil dieses Geldes fließt sofort in den Markt für US-Staatsanleihen. Derzeit verwaltet die Federal Reserve knapp 1.1 Bill. Dollar, die ausländischen Zentralbanken gehören.

      Neuste Nachrichtendiepresse_com - die online Qualitäts-Tageszeitung Österreichs.htm
      Avatar
      schrieb am 21.01.04 21:14:07
      Beitrag Nr. 42 ()
      Dienstag, 20. Januar 2004 18:53


      Die Fondsspezialisten von TrimTabs geben bekannt, dass in den ersten neun Tagen diesen Monats ungefähr $8.6 Milliarden in neuen flüssigen Mitteln in US-Aktienfonds investiert wurden. Das sei der größte Zufluss in "diesem gesamten Bullenmarkt", so TrimTabs. Das Volumen an neuen Mitteln im Dezember wurde leicht auf $13.9 von $14.2 Milliarden revidiert. "Trotz der starken Entwicklung der Aktienmärkte in den vergangenen neun Monaten rechnen wir mit weiteren starken Zuflüssen, da Lemminge im Markt weiter in Richtung der Klippe rennen werden", so TrimTabs in einer Stellungnahme.


      Neuste NachrichtenTeleTrader_com - financial information and news from the markets.htm
      Avatar
      schrieb am 23.01.04 23:39:23
      Beitrag Nr. 43 ()
      Sollte man einen Nobelpreisträger wiedersprechen?


      Amerika
      Nobelpreisträger Stiglitz rät Börsianern mittelfristig zur Vorsicht
      Von Christof Leisinger, Zürich

      22. Januar 2004 Mit rasanten Kursgewinnen feierten und feiern die Börsen in den vergangenen Monaten die sich abzeichnende konjunkturelle Erholung. Sie bauen darauf, daß die Unternehmen in diesem Umfeld Gewinne und Umsätze deutlich steigern können werden. Allen voran in Amerika. Denn dort „feuert die Wirtschaft auf allen Zylindern“ ist beinahe überall zu lesen.

      Eine extrem lockere Geldpolitik mit rekordtiefen Zinsen, sehr hohe Staatsausgaben und Steuersenkungen führten die Wirtschaft aus ihrem Tief und nicht nur zu hohem Wirtschaftswachstum, sondern werde auch die Beschäftigungssituation verbessern, heißt es. Davon hängt unheimlich viel ab. Denn wer keinen Job hat, kann nicht konsumieren. Dabei sind vom Konsum rund zwei Drittel der Wirtschaft abhängig.

      Erholung ohne die Schaffung neuer Arbeitsplätze

      Allerdings kam es gerade bei diesem Punkt in der jüngeren Vergangenheit immer wieder zu Enttäuschungen. Im Dezember wurden beispielsweise gerade einmal 1.000 neue Arbeitsplätze geschaffen, statt den erwarteten 150.000 neuen Jobs. „Dies erscheint seltsam,“ sagte der weltbekannte Ökonom und Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz auf einer Anlegertagung in Zürich mit Blick auf diese Entwicklung.

      Nach seiner Einschätzung war der Wirtschaftsabschwung nicht nur relativ stark, sondern er dauert auch länger als „normal“. Er führte zu einer „Arbeitsplatzlücke“ von sechs Millionen Jobs. Drei Millionen Arbeitsplätze gingen verloren, und weitere drei Millionen hätten neu geschaffen werden müssen, um neu auf den Markt kommende Arbeitskräfte aufzunehmen. Die Arbeitslosenquote liege nicht bei sechs, sondern bei neun Prozent, wenn man jene berücksichtige, die durch das statistische Raster fielen. Normalerweise steige in einem typischen Aufschwung zunächst einmal die Arbeitszeit, bevor es zu Neueinstellungen komme. Diesmal blieben die Arbeitszeiten gering und die Produktivität hoch. Dabei geht sie in einem normalen Aufschwung zurück.

      Unternehmen verschieben Kosten in die Zukunft und ins Ausland

      Stieglitz erklärt sich diese Phänomene einerseits mit dem vergleichsweise radikalen Abbau von Arbeitsplätzen. Gleichzeitig tendierten die Unternehmen dazu, Kosten über Mitarbeiteroptionspläne und ähnliches auf die Zukunft zu verlagern. Es werden auch immer mehr Arbeitsplätze ins günstigere Ausland verlagert. Zum Beispiel nach Asien, wo die Arbeitkosten nur ein Zehntel der amerikanischen oder der europäischen betragen. Auf diese Weise können die Unternehmen zwar hohe Gewinne ausweisen. Es frage sich nur, wie lange.

      Als ob das nicht genug wäre, kommen dazu makroökonomische Ungleichgewichte, die die Nachhaltigkeit des Aufschwungs hinterfragen. Das ist einmal die extrem hohe Verschuldung der amerikanischen Haushalte. Sie werde vor allem problematisch werden, sobald die Zinsen zu steigen beginnen. Und das tun sie normalerweise in einem Aufschwung, auch wenn die Notenbank die kurzfristigen Zinsen tief hält. Das könne die Konjunktur deutlich dämpfen. Denn im Gegensatz zu einem normalen Aufschwung sei er dieses Mal nicht von Investitionen getragen worden, sondern lediglich vom Konsum.

      Negative Leistungsbilanz und Fiskalpolitik werden Spuren hinterlassen

      Der zweite Schwachpunkt sei das riesige Leistungsbilanzdefizit. Es sei fraglich, wie lange ausländische Gläubiger so viele amerikanische Schuldpapiere halten wollen. Vor allem wenn man bedenke, daß das Vertrauen in die wirtschaftliche und politische Führerschaft Amerikas abnehme. In Asien gebe es jetzt schon Diskussionen über die hohen Risiken und darüber, wie man sie abbauen könne.

      Der rasche und starke Richtungswechsel der Fiskalpolitik von einem Überschuß von zwei zu einem Defizit von fünf Prozent des Sozialproduktes - mehr ist absehbar - werde auch Spuren hinterlassen. Notwendige Investitionen im Bildungsbereich, der Forschung und der Infrastruktur würden „ausgehungert“ werden und belasteten so das langfristige Wachstum. Dazu kämen die anhaltenden politischen Unsicherheiten. Der Irakkrieg sei zwar vorbei, allerdings gebe es weder im Mittleren Osten noch in Afghanistan wirklichen Frieden, der Ölpreis bleibe hoch. Der zunehmende Unilateralismus der Amerikaner mache viele besorgt.

      „Stimmenkauf“ läßt Börsen nur kurzfristig boomen

      Die Präsidentschaftswahlen in Amerika spielten kurzfristig eine entscheidende Rolle. Der Wahlausgang hänge vom eingesetzten Geld, den Medien und der Wahlbeteiligung ab. So werde die amerikanische Administration ohne Rücksicht auf die fiskalische Position versuchen, „Stimmen zu kaufen“. „Die Energiegesetzgebung war schon so großzügig, daß so gut wie alle Lobbyisten zufriedengestellt wurden,“ erklärt Stiglitz.

      Zusammengefaßt geht Stiglitz davon aus, daß Amerika nicht zu einem Boom der neunziger Jahre zurückfinden wird. Ein schwacher Zuwachs bei Arbeitsplätzen dürfte zu protektionistischen Tendenzen führen, die nur die Welthandelsorganisation WTO beschränken könne. Die Erholung der Börsen sei deutlich stärker, als die fundamentale ökonomische Entwicklung. Mit dieser Aussage rät er Bösianern durch die Blume zumindest mittelfristig zu einer gewissen Vorsicht. Kurzfristig könnten die Aktienmärkte noch etwas steigen. Der Dollar wird nach seiner Meinung weiter fallen. Mögliche Interventionen könnten lediglich den Verfall vorübergehend bremsen.
      Avatar
      schrieb am 04.02.04 23:36:52
      Beitrag Nr. 44 ()
      Goldpreis fällt leicht auf 400$, für meine Person kein Grund zum Verkauf.
      Bei weiteren Kursverlusten würde ich zum Nachkauf empfehlen.
      Avatar
      schrieb am 06.02.04 23:27:55
      Beitrag Nr. 45 ()
      Dollarschwäche: Öl nur noch gegen Gold


      Auf einer Konferenz in der Zwei-Millionen-Stadt Jiddah am Roten Meer empfahl der frühere malaysische Regierungschef Mahathir den Saudis, künftig ihr Öl nur noch gegen Gold zu verkaufen. «Der Ölpreis liegt bei 33 Dollar, aber der Dollar ist gegen den Euro um 40 Prozent gefallen, so dass sie effektiv nur 20 Dollar bekommen. Sie werden also übers Ohr gehauen», sagte Mahathir und bekam gewaltige Ovationen.

      Mahathir, der in der islamischen Welt grosses Ansehen geniesst, schlug vor, alle Länder sollten jeweils zum Jahresende die Differenz zwischen Ein- und Ausfuhren in Gold begleichen und dafür den Gold-Dinar verwenden - eine goldgedeckte Währung, die in geringem Umfang bereits existiert. Für die USA ist Mahathirs Vorstoss ein ungeheuerlicher Affront. Denn die Dollar-Hegemonie beruht ja gerade darauf, dass Öl in Dollar abgerechnet wird, also in einer Währung, die die Amerikaner in beliebiger Menge selbst herstellen können. Eine Rückkehr zum Gold würde auch bedeuten, dass die USA ihre Rüstung selbst finanzieren müssten. Sie könnten dann ihre Defizite nicht mehr auf den Rest der Welt abwälzen. Kaum anzunehmen, dass es die Saudis riskieren, die amerikanische Supermacht derart herauszufordern.

      Nationalbanken: Grosse Verluste wegen Dollarschwund

      Die anhaltende Dollarschwäche und der ungestüme Anstieg des Euro treffen die europäischen Nationalbanken schwer. Sie alle halten enorme Dollarbeträge in ihren Reserven. Das heisst dann aber, dass sie zwischen 15 und 20 Prozent auf ihre Bestände abschreiben müssen. Also jeweils Milliardenbeträge. Die politischen Konsequenzen werden den einzelnen Ländern und ihren Finanzministern erst jetzt langsam klar. Die bisherigen Budgeterwartungen basierten auf Wechselkurszahlen, die inzwischen alle überholt sind. Währungsreserven hingegen werden immer am 31. Dezember zu aktuellen Marktpreisen bewertet …

      Arg im Rampenlicht steht die Bundesrepublik Deutschland. Dort, wo sich die Regierung mit ihrem Budget bereits jetzt unendlich schwertut. Beim Stand des Euro von 1.24 gegen den Dollar errechnen Fachleute jetzt Abschreibungen von über 6 Milliarden Euro. Geld, das die deutsche Bundesbank nicht mehr an Finanzminister Eichel abführen kann. Dazu kommt für alle europäischen Zentralbanken erschwerend dazu, dass die Zinsen im Jahre 2003 auf neue Tiefstände gefallen sind. Das lässt deren Zinserträge nochmals massiv schmelzen. Die Zentralbanken nehmen auch weniger Zinsen ein. Sie versorgen traditionell die Banken ihres Landes mit Geld.

      Die Gewinne der Notenbanken stammen denn auch hauptsächlich aus Zinserträgen. Klaus Liebscher, Gouverneur der österreichischen Notenbank, nennt das Dilemma der Notenbanken der EU-Mitglieder denn auch klar beim Namen: «Wären wir ein börsenkotiertes Unternehmen, müssten wir klar von einer ernsten Gewinnwarnung sprechen ...

      Neuste NachrichtenArtikel 3 Zeit-Fragen Nr_4 vom 2_2_2004.htm
      Avatar
      schrieb am 08.02.04 23:44:19
      Beitrag Nr. 46 ()
      manager-magazin.de, 05.02.2004, 14:34 Uhr
      http://www.manager-magazin.de/koepfe/mzsg/0,2828,284987,00.h…



      D I E M A L I K - K O L U M N E

      USA, Klotz am Bein

      Von Fredmund Malik

      Die USA sind der Garant für weltweites Wirtschaftswachstum. Mit diesem Image und aktuellen Rekordzuwächsen sorgen sie ebenso weltweit für Euphorie. Doch was, wenn sich alle vor lauter Begeisterung irren? Eine völlig andere Sicht ist nicht minder plausibel. Und als Unternehmer muss man auf den Ernstfall vorbereitet sein.

      In Europa verbreitet sich gedämpfter, aber zunehmender Optimismus. Asien boomt, und in den USA ist die Stimmung noch besser, als sie Anfang 2000, kurz vor Beginn der großen Börsentalfahrt war. Praktisch alle Stimmungsindikatoren sind in der Nähe ihrer historischen Höchststände, einige haben Alltime-Highs zu verzeichnen. Als Kraftzentrum wird die amerikanische Wirtschaft angesehen, von der man die entscheidende Dynamik erhofft. Jede Menge Gründe somit, zuversichtlich zu sein und für Schadenfreude gegenüber den Pessimisten.


      Vielleicht kommt alles so, wie es erwartet wird; das wäre schön. Vielleicht kommt es aber anders. Realistisches Management stützt sich nicht auf Prognosen, weil niemand die Zukunft vorhersehen kann. Man verlässt sich auch nicht auf Mehrheitsmeinungen, sondern arbeitet mit Szenarien.

      Ein Alternativszenario würde etwa folgende Elemente enthalten: eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Erholung an den Aktienbörsen weltweit zu Ende ist, weil sie, entgegen gängiger Meinung, nicht ein neuer Bullenmarkt sondern ein starke Bärenmarkt-Rally ist. Die Erholung seit März 2003 oder Oktober 2002, je nachdem, welchen Punkt man nimmt, hat - zugegeben - länger gedauert und ist höher gelaufen, als ich im Laufe 2003 angenommen hatte. Ich meine nach wie vor, dass es eine Erholung in einem noch länger nicht beendigten Bärenmarkt ist.

      Im Alternativszenario zur Mainstream-Meinung würde man damit rechnen, dass der nächste Schub abwärts geht. Wider die allgemeine Auffassung wäre auch mit sinkenden Immobilien- und Edelmetallpreisen, und überhaupt sinkenden Rohstoffpreisen zu rechnen.

      In einem solchen Szenario würde nicht mit Wachstum und latenter Inflationsgefahr kalkuliert, sondern mit Schrumpfung und Deflation. Man würde mit steigenden Zinsen rechnen, weil man die Eingriffsmöglichkeiten der Notenbanken - trotz wiederholt markiger Worte von FED-Governor Bernanke - geringer gewichten würde, als die Folgen reihenweise fallierender Obligationenschuldner.

      Die USA wären in diesem Szenario nicht das Zentrum wirtschaftlichen Aufschwunges, sondern die Wiege programmierter Krisen. Die Gründe: Massiv überbewertete Sachwerte, bei Aktien wie bei Immobilien; die grösste Gesamtverschuldung, die es im Verhältnis zum Sozialprodukt je gab; verwüstete Unternehmensbilanzen, die niedrigste Profitabilität im realen Sektor, die niedrigsten Ersparnisse und die niedrigsten Netto-Investitionen der Nachkriegszeit sowie ein monströs geleveragtes Finanzsystem.

      Endlich Klarheit bei den Wachstumsziffern

      Hinzu käme ein Sozialprodukt, das seit 1997 zu fast 90 Prozent, verglichen mit einer gesunden Quote von 60 bis 70 Prozent, aus Konsum besteht, der maßgeblich auf der Basis von Schulden getätigt wird.

      Der derzeitigen Theorie vom "wealth-driven-spending" wäre entgegenzustellen, dass Wohlstand nicht aus spekulativen Wertsteigerungen und ihrer Beleihung zum Zwecke weiterer Kreditschöpfung entsteht, sondern aus realen Netto-Investitionen, die durch volkswirtschaftliches Sparen finanziert werden.

      Es wären ein überbordendes Staats-und Außenwirtschaftsdefizit zu durchleuchten. Man fände, dass ein sinkender Dollar letzteres nur marginal reduzieren kann, weil die USA nur wenig Exportierbares zu bieten haben, gerade noch Flugzeuge, Halbleiter und ein paar Dienstleistungen im Umfang von zusammen etwa 100 Milliarden Dollar - gemessen an einem Defizit von 500 Milliarden Dollar. Zu durchdenken wäre, was es für die USA bedeutete, wenn sie die Importe, unter anderem an Energie, nicht mehr in Dollars, sondern zum Teil in Euros, vielleicht schon bald in Yuan zu bezahlen hätten. Das Szenario würde unter anderem vorsehen, dass Russland seine Energielieferungen in Euros fakturieren würde, und der Staat deshalb die Hand auf den Yukos-Konzern gelegt hat, und nicht, weil er zurück zur Staatswirtschaft will.

      Im Alternativszenario würde man erkennen, dass im Vergleich mit den fünf Nachkriegsrezessionen die bisherige Erholung in den USA die weitaus schwächste war, und dies trotz den stärksten "Spritzen" an Steuernachlässen, Staatsausgaben und Niedrigzinsen, die je verabreicht wurden.

      Es wären die hohen Wachstumsziffern Amerikas so darzustellen, wie sie jedes andere Land ausweist. Dazu würde man sie durch vier dividieren, weil sie annualisiert ausgewiesen werden. Im zweiten Quartal sind die USA dann nicht unerwartet positive 3,2 Prozent gewachsen, sondern 0,8 Prozent; und die allseits bejubelten 8,2 Prozent des dritten Quartals reduzieren sich somit auf bescheidene 2,05 Prozent. Korrigiert man dann noch die statistisch um bis zum Zehnfachen aufgeblähten IT-Investitionen, so bleibt für das dritte Quartal noch knapp über 1 Porzent.

      Aber, wie gesagt, das ist nur ein Alternativszenario. Niemand braucht es als realistische Möglichkeit ernst zu nehmen.

      Außer Unternehmer und Manager, die überleben und die Chancen der nächsten Phase nützen wollen.
      Avatar
      schrieb am 10.02.04 20:55:31
      Beitrag Nr. 47 ()
      Warum die Idee der Bundesregierung bedenklich ist, 600 Tonnen staatlichen Golds für die Bildung verhökern zu wollen

      Der deutsche Goldschatz liegt tief in den Felsen der Halbinsel Manhattan, 24 Meter unter den Straßen New Yorks. Dort verwahrt die Federal Reserve Bank den größten Teil des Goldschatzes der Bundesbank und sechzig weiterer Zentralbanken sowie der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich in einem gigantischen Tresor: Der Mantel des Stahlzylinders ist drei Meter dick und wiegt 82 Tonnen.

      Während des Zweiten Weltkrieges wanderten fast neunzig Prozent der Weltvorräte des gelben Edelmetalls in die USA, im Ausgleich gegen Rüstungslieferungen. Seit den fünfziger Jahren erwirtschaftete die Bundesrepublik einen Überschuss im Außenhandel mit den USA, und im Gegenzug war ein Teil des Goldschatzes wieder in deutschen Besitz übergegangen. Doch anstatt die Barren umständlich über den Atlantik zurückzutransportieren, verblieb das deutsche Gold an Ort und Stelle, wenn auch in einem separaten Käfig, an dem der Bundesadler prangt.


      An der Sicherheit des Depots besteht kein Zweifel: Würde über New York eine Atombombe zünden, so sagt man, könnte man an diesem Platz fast sicher überleben. Schon im Normalfall bewachen Hunderte von Polizisten den Zutritt, und für ein "Sesam Öffne Dich" müssen drei Beamte jeweils separat eine Geheimkombination eingeben.

      Doch kein Schatz ist sicher, wenn die vermeintlichen Gralshüter selbst zum Plündern ausrücken. Zur Zeit favorisiert Bundesbankpräsident Ernst Welteke einen Zugriff auf den Schatz, angeblich hat die Bundesregierung bereits zugestimmt. Konkret geht es um den Verkauf von 600 Tonnen Gold bis zum Jahr 2009, etwa eines Sechstels des Bundesbankbesitzes. Beim aktuellen Marktpreis des Edelmetalls würde der Gesamterlös 4,8 Milliarden Euro betragen.

      Im Abkommen von Bretton Woods wurde 1944 festgelegt, dass nicht jede Währung, wohl aber der alle Währungen dominierende US-Dollar an Gold gebunden ist, für die Federal Reserve bestand jederzeitige Umtauschpflicht von Papiergeld in Gold. Doch dieser Vertrag geriet schon nach zwanzig Jahren in die Krise: Mit der Aufblähung der Dollarmenge im Zuge des Vietnamkrieges wurde diese Umtauschpflicht der US-Notenbank zur Farce, die Goldbindung der US-Währung wurde 1971 formell aufgegeben. 1976 beschloss der Internationale Währungsfonds, dem Gold jede währungspolitische Rolle zu nehmen.

      Befreit vom Goldanker lief die Notenpresse in den USA seither auf Hochtouren. Parallel stieg das Außenhandelsdefizit und - lediglich unterbrochen durch den kurzen Clinton-Boom - auch das Haushaltsdefizit des Landes auf immer neue Höhen. Für das aktuelle Fiskaljahr musste die Bush-Regierung selbst einen All-Time-Negativ-Rekord von über 500 Milliarden Dollar für je beide Posten zugeben.

      Angesichts dieser tiefroten Zahlen wurden ausländische Fonds und Großfinanziers in den vergangenen Monaten misstrauisch und legten ihr Kapital nicht mehr im bisherigen Umfang in den USA an. Um sie dennoch zu locken, ließ Washington eine Verbilligung der eigenen Währung zu - seither muss ein deutscher Millionär weniger Euro aufwenden, um dollarnominierte US-Papiere zu kaufen.

      Der Kurs des Greenback könnte noch weitaus tiefer fallen, würde er nicht durch staatliche Interventionen Japans und Chinas in steigendem Umfang gestützt. Um den Kurs der eigenen Währung tief und damit die eigenen Exporte konkurrenzfähig zu halten, hat die Bank of Japan im letzten Jahr rund 188 Milliarden US-Dollar aufgekauft und sich für 2004 sogar eine Interventionssumme von bis zu 570 Milliarden Dollar genehmigen lassen. Aber welche Volkswirtschaft kann es sich auf Dauer erlauben, ihre Währungsreserven für diese Zwecke zu verfeuern?

      Kollabiert der Dollar, wird es zu einer Flucht ins Gold kommen. Indikator ist der Anstieg des Goldpreises um 40 Prozent seit Anfang des Jahres 2000 - mit 430 Dollar pro Feinunze war vor kurzem ein Vieljahreshoch erreicht, zur Zeit pendelt die Marke um 410 Dollar. In dieser insgesamt instabilen Situation Gold zu verkaufen ist das Gefährlichste, was eine Zentralbank machen kann.
      ( Auszüge daraus )
      Neuste NachrichtenTP Pisa-Politik.htm
      Avatar
      schrieb am 12.02.04 20:10:42
      Beitrag Nr. 48 ()
      Das Geld wird knapp

      Claus Vogt

      Liquidität, also steigende Geld- und Kreditmengen, sind die notwendige Voraussetzung für die Entstehung von Spekulationsblasen. Ein Blick auf die breitgefaßte US-Geldmenge M3 ist vor diesem Hintergrund sehr lehrreich. Wie wir sehen, stieg sie bis zur Jahresmitte 2003 deutlich und ungebrochen an. In der ersten Phase der Spekulationsblase von 1995 bis einschließlich 2000 stieg M3 um rund 60 Prozent in sechs Jahren, das sind 8,5 Prozent per annum. In den 2 1/2 Jahren von 2001 bis Mitte 2003 stieg M3 um rund 28 Prozent oder rund 10 Prozent pro Jahr. Aus diesen Zahlen wird deutlich, daß die US-amerikanische Notenbank alles in ihrer Macht Stehende unternommen hat, um das sich abzeichnende Ende der Bubble Economy noch einmal aufzuhalten.

      Der Chart zeigt aber auch, daß bei der Entwicklung der Geldmenge seit einigen Monaten etwas sehr Außergewöhnliches zu beobachten ist: sie fällt. Das Ende einer Spekulationsblase wird gewöhnlich durch eine Verknappung der Liquidität ausgelöst. Normalerweise sorgen Zinserhöhungen durch die Zentralbank für diese Verknappung. So war es in den USA sowohl 1929 als auch 2000, so war es in Japan 1990. Können wir dieses Wissen nutzen, um sorglos eine Fortsetzung der Kurssteigerungen vorherzusagen? Können wir gelassen das Zinssignal der Notenbank abwarten? Müssen wir uns endlich auf die Seite der wieder sehr groß, selbstsicher und laut gewordenen Bullenherde schlagen?

      Unsere regelmäßigen Leser wissen, daß in unserer Arbeit monetäre Indikatoren eine große Rolle spielen. Diese wiederum unterteilen wir in die zwei Kategorien Zinsen und Geldmengen. Fallende Geldmengen signalisieren uns vermutlich ebenso deutlich wie Zinserhöhungen der Notenbank eine deutliche Verschlechterung der Liquiditätssituation. Wir haben während der vergangenen Monate den Fehler gemacht, die Wirkung der starken Geld- und Kreditmengenausweitung auf die Wirtschaft und die Finanzmärkte zu unterschätzen. Diese war stark genug, einen fundamental deutlich überbewerteten Aktienmarkt trotz der seit Mitte 2003 klaren Verkaufssignale der Sentiment-Indikatoren weiter nach oben zu schieben. Wie lange kann sich eine liquiditätsgetriebene Hausse fortsetzen, wenn die Geldmengen schrumpfen, die Liquidität also abnimmt?


      Claus Vogt leitet das Research der Berliner Effektenbank.
      Avatar
      schrieb am 14.02.04 00:31:59
      Beitrag Nr. 49 ()
      Etwas Besinliches


      Der geheimnisvolle Keller des
      James Schlitzear


      Unsere Geschichte spielt zu Beginn des 17. Jahrhunderts in Großbritannien. Der junge James Schlitzear hatte gerade das väterliche Geschäft übernommen, ein gut gehenden Goldschmiedebetrieb in der City of London. Da in dem Betrieb immer erhebliche Menge Gold nicht nur verarbeitet wurden, sondern dazu auch kurz- und mittelfristig gelagert werden mussten, waren entsprechende Sicherheitsvorkehrungen nötig. So befand sich das Gold in einem sehr tiefen und darüber hinaus mit dicken Mauern gesicherten Keller. Die Kellertür war aus massivem Stahl und ließ sich nur mit zwei speziellen Schlüsseln öffnen, von denen einer sich bei James Schlitzear befand, wo der andere war wusste niemand.
      Die Zeiten waren unsicher, es gab Räuberbanden und vor allem die ländliche Bevölkerung, weitab von jeder Polizeidienststelle hatte unter dem Bandenunwesen zu leiden. Oftmals klagten die Leute den Goldschmied James Schlitzear ihre Probleme. Zwar konnte sich der Landadel und die Großgrundbesitzer es leisten, prächtiges Geschmeide anfertigen zu lassen, aber die Lagerung ihrer Schätze stellte ein Problem dar, ein Problem, dass James Schlitzear nur vom Hören-Sagen kannte.

      Also entdeckte James Schlitzear eine neue Marktlücke: sehr viel einfacher als die mühsame Ausübung der Goldschmiedekunst war es, die Geldaufbewahrung für den Adel und die wohlhabenden Bürger zu übernehmen, dann in James Schlitzears Keller war noch massig Platz. Zur damaligen Zeit bestand das Geld aus zahlreichen entweder vollstoffwertigen oder unterstoffwertigen Münzen. Größere Mengen an Reichtum wurden in Edelmetallen aufbewahrt, meist in Silber. Daher stammt auch die Bezeichnung der britischen Währung, dem Pfund Sterling. Sterling ist eine bestimmte Silberqualität. Da Gold und Silber zu weich sind, werden sie gewöhnlich nicht rein aufbewahrt, sondern in Metalllegierungen. Sterling-Silber hat einen Feingehalt von 925/1000, d.h. es besteht zu 92,5 % aus Silber und zu 7,5 % aus härtenden Beimischungen. Ein Pfund Sterling war also ein Pfund (das englische Pfund hat 16 Unzen zu je 28,35 gr, es ist also 0,4536 kg schwer) des Sterling-Silbers (das sind nach heutigen Preisen etwa 80 Euro).

      James Schlitzear erlaubte also seinen Kunden gegen eine Gebühr bei ihm ihre Wertsachen aufzubewahren, er war somit Bankier geworden. Für die Hinterlegung stellte er den Kunden eine Quittung aus, eine Notiz der Bank, eine bank note. Unser heutiges Wort Banknote stammt daher. Auf den englischen Banknoten steht sogar noch der gleiche Text, den James Schlitzear damals verwandte:

      "I promise to pay the bearer on demand the sum of five pounds" sterling
      lediglich das letzte Wort wird heute nicht mehr verwendet, denn die Bank von England tauscht die Banknoten nicht mehr in Silber ein, die Währung heißt aber weiter "Pound Sterling". Der Text, den James Schlitzear auf die Banknoten schrieb, heißt übersetzt: "Ich verspreche, dem Überbringer auf Verlangen die Summe von fünf Pfund Silber zu geben." Damit war diese Banknote mehr geworden als ein Hinterlegungsschein für Geld, wie es beispielsweise ein Sparbuch ist. Die Banknote war vielmehr übertragbar geworden. Verkaufte ein Bauer z.B. ein Pferd für 10 Pfund, so musste der Käufer nicht erst nach London zu James Schlitzear fahren, sich das Silber geben lassen, dieses dem Verkäufer bringen und der musste sich dann mit 4,5 kg Silber abschleppen, bis er es nach London bringen konnte, um es James Schlitzear zu geben. Vielmehr konnte gegen Übergabe der Banknote bezahlt werden. Zwar bestand auch jetzt noch die Gefahr, dass Bankboten gestohlen werden konnten, da sie aber viel kleiner und leichter waren, ließen sie sich leichter verstecken, außerdem war der Geldtransport viel einfacher.
      Das Geschäft von James Schlitzear ging ausgezeichnet. Hatte er früher nur in einigen Regalen Silber abgelegt, so stapelte sich das Edelmetall inzwischen überall auf dem Boden. Bald warf er neues Silber einfach nur noch hinunter, es sah allmählich aus, wie in Dagobert Ducks Geldspeicher. Von den 24 Stufen in den Keller waren inzwischen nur noch 9 zu sehen, so hoch lag das Silber. Und jährlich wurde es mehr, jährlich verschwand eine Stufe mehr vor den Blicken des erfolgreichen James Schlitzear. Manchmal, in Jahren, in denen die Ernte schlecht war, holten zwar Leute einiges Silber ab, aber maximal war eine Stufe mehr frei. James Schlitzear war nun inzwischen 40 Jahre alt und wollte die Erfolge seines Geschäfts genießen. Daher kaufte er sich in Schottland ein Schloss, mit allem was dazu gehörte: Gärtner, Köche, Butler, Mätressen, Schlossgespenst usw.

      Das Schloss war ziemlich teuer. Um zu bezahlen entnahm er seinem Keller zwei Wagenladungen von Silber. "Was soll das Silber dumm im Keller ´rumliegen. Es kommen doch nie alle Leute und wollen ihr Silber abholen, und jetzt habe ich auch wieder etwas mehr Platz für neues Silber in meinem Keller. James Schlitzear führte ein Leben in Luxus, er erlaubte sich einen Wohlstand, wie es niemand ansonsten in Schottland tat. Auf diese Art hatte er bald zahlreiche Freunde, die zu seinen Festgelagen kamen und etliche pumpten ihn an. James Schlitzear genoss es, denn Superreichen zu spielen und verlieh an seine Freunde Geld. Auch bei den jungen Damen Schottlands war James Schlitzear sehr erfolgreich, wohl weniger, dass sie ihn hübsch fanden, oder dass er so ein toller Liebhaber war, aber er war auch zu seinen Gespielinnen durchaus großzügig, eine Eigenschaft, die in Schottland nicht allzu weit verbreitet war.

      Um dies zu finanzieren fuhr er zweimal jährlich nach London. Er kam dann immer mit einer ganzen Wagenladung voll Silber zurück und sein Wohlleben und das seiner Freundinnen und Freunde war gesichert. James Schlitzear liebte nicht nur die Damen, er war auch ein großer Anhänger von dunklem Bier und schottischem Whiskey und er aß auch gern. So ist es nicht verwunderlich, dass er allmählich ziemlich rund wurde und die reisen nach London fand er zu beschwerlich. Daher vereinfachte er die Geldbeschaffung etwas. Er nahm einfach einen großen Stapel gestempelter Banknotenvordrucke aus London mit und wann immer er Geld benötigte setzte er sich in sein Arbeitszimmer und stellte sich eine aus: "I promise to pay the bearer on demand the sum of fifty pounds sterling." Und schon lieferte der Delikatesshändler einen Monat lang die allerschönsten Leckereien.

      Und dann war da noch die Geschichte mit Moira. Er hatte Moira bei einem Ausritt an Loch Ness kennengelernt. Sie hatte wunderschönes, kastanienbraunes Haar und als sie aus dem Loch stieg wurde er ihrer ganzen Schönheit gewahr. Er ging zu den Eltern von Moira und machte ihnen das Angebot, sie zu einer feinen Gesellschaftsdame zu machen, außerdem würde er ihnen eine Schafherde kaufen. Gesagt - getan und Moira kam mit aufs Schloss. Wie man sich denken kann, war James Schlitzear weniger an Moiras Ausbildung interessiert, als an ihren körperlichen Reizen. Da er aber nicht nur besonders freundlich zu ihr war, sonder ausgesprochen großzügig, kam sie seinem Bitten bald nach. Die beiden verlebten einige sehr schöne Jahre miteinander. Sie erfreute sich an all den schönen Dingen, die er ihr kaufte, er genoss ihre körperlichen Vorzüge. Und wann immer Moira einen Wunsch hatte, ging er in Erfüllung. "Du, Schlitzöhrchen, in der Stadt habe ich ein ganz entzückendes Abendkleid gesehen, es kostet aber 15 Pfund." "Kein Problem, mein Moira-Mäuschen, hier hast du 20 Pfund, kauf die noch ein Negligé und einen schwarzen Spitzen-BH dazu," sagte dann ihr großzügiger Freund und schrieb eine Zwanzig-Pfund-Banknote aus. "Aber Schatzilein Schlitzöhrchen, was machst du denn da, dir hat doch gar niemand 20 Pfund gebracht?", wunderte sich Moira. Doch James beruhigte sie: "Von Geldgeschäften verstehst du nichts, mit süßes Dummerchen." Moira war`s recht, solange sie all das bekam, was sie wollte.

      Doch dann geschah, was geschehen musste. Eines Tages ließ sich James Schlitzear nicht mehr in ihrem Kämmerchen sehen. Und wen sie auch fragte, immer hieß es: "Der gnädige Herr hat keine Zeit." Und Moira hatte doch ein so tolles Hütchen in der Stadt gesehen, dass sie unbedingt wollte. Also machte sie sich auf die Suche nach ihrem Freund. Da das Schloss groß war dauerte es seine Zeit. Schließlich fand sie ihn. Er befand sich im Bett mit einer Dame die sichtlich junger und blonder war als Moira. Nicht genug damit, James Schlitzear schnauzte sie auch noch an: "Ist man vor dir alten Kuh denn nirgendwo sicher."

      Heulend rannte Moira weg. Sie lief bis in die Stadt, wo sie in einen Pub ging, um ihren Kummer bei Bier und Whiskey zu ersäufen. Und wer immer es wissen wollte, dem klagte sie ihr leid, auch den beiden reisenden Geschäftsleuten aus London. "Und stellt euch nur vor, immer macht er so gemeine Sachen und betrügen tut er auch. Wann immer er Geld braucht setzt er sich einfach hin und schreibt eine Banknote: "I promise to pay the bearer on demand the sum of one hundred pounds sterling." Die Londoner waren schockiert. Wenn das stimmte, gab es im Keller des James Schlitzear nicht genug Silber, um alle Leute auszuzahlen, die dort ihr Geld deponiert hatten.

      So rasch wie möglich begaben sich die beiden nach London, gingen zur Bank des James Schlitzear und lösten alle ihr Banknoten ein. Dann erzählten sie es ihren geschäftsfreunden um auch diese zu warnen. Sie hatten ziemlich viele Geschäftsfreunde und auch die Geschäftsfreunde hatten wieder Geschäftsfreunde. Wer immer davon erfuhr, rannte zur Bank, um seine Banknoten einzulösen, alle rannten. Es kam zu dem gefürchteten Ereignis, das noch heute Run heißt: einem Ansturm auf eine vermeintlich oder tatsächlich zahlungsunfähige Bank. Da die Bank des James Schlitzear zahlungsunfähig war, schloss sie. Jedoch strömten immer mehr Banknoteninhaber in die Stadt und verlangten die Herausgabe ihres Geldes. Als dies nicht möglich war, begaben sie sich zum Palast und riefen nach dem König. Der König war inzwischen von dem Problem informiert und er gab seine Entscheidung dem Volk bekannt: "Ich habe soeben verfügt, dass keine Privatbank in ganz England mehr Banknoten herausgeben darf. Das Recht Banknoten herauszugeben hat künftig nur noch eine einzige Bank, die unter der Kontrolle ihrer Majestät des Königs von England steht, sie wird den Namen ´Bank of England´ tragen."

      Uns so ist es bis heute geblieben. Aufgrund der Erfahrungen mit Bankiers wie James Schlitzear hat in England nur die Bank von England das Recht Banknoten auszugeben. Das gleiche gilt für fast alle anderen Staaten der Welt. In Deutschland macht dies die Deutsche Bundesbank in enger Abstimmung mit der Europäischen Zentralbank (EZB), beide sitzen in Frankfurt. In ganz Europa gibt es nur noch ein Land, in dem mehrere Banken Banknoten herausgeben, es ist Schottland. Man sagt diese banken seien Gründungen mehrerer unehelicher Söhne des James Schlitzear, aber das ist sicher nur ein Gerücht.

      Der olle James Schlitzear wurde übrigens unterhalb des höchsten Schlossturmes mit zerschmetterten Knochen gefunden. Die einen sagen, von ihm betrogene Sparer hätten ihn herabgestürzt, andere behaupten, ein Auftragskiller habe diese Arbeit erledigt und wieder andere meinen James Schlitzear sei von dem Schlossgespenst in den Tod getrieben worden. Auf jeden Fall lebt er nicht mehr. Aber in Schottland erzählt man sich noch heute, sein Geist würde herumspuken und sich manchmal anderer Bankiers bemächtigen, die dann ähnlich handelten, wie der olle James Schlitzear.

      Neuste Nachrichtenschlitze.htm
      Avatar
      schrieb am 21.02.04 10:54:51
      Beitrag Nr. 50 ()
      Guter aber langer Beitrag

      Neuste NachrichtenEs gibt keinen Aufschwung.htm

      Es gilt die Frage zu klären wohin ist das ganze Geld.
      Mit kurzen Beiträgen wie bei gewissen Zeitungen ist dies nicht zu erklären.

      Wirtschaftskrise und Geldsystem ( Auszüge )

      Symptome

      Wirtschaftswachstum und Gesamtverschuldung

      Immer deutlicher wird, dass die meisten
      gesellschaftlichen Probleme finanzielle bzw.
      wirtschaftliche Ursachen haben. So wird tagtäglich in
      den Medien berichtet, dass der Sozialstaat nicht
      mehr finanzierbar, die Renten unsicher, die
      Gesundheitskassen reformiert werden müssen und
      auch Arbeit nicht mehr bezahlbar sei. Gleichzeitig
      versucht man dagegen anzugehen indem
      Bundesländer z.B. Personalausgaben verringern,
      Städte und Gemeinden öffentliche Einrichtungen
      schließen und Nürnberg beim Arbeitslosengeld kürzt.
      Zusätzlich verkaufen Bund, Länder und Gemeinden
      auch das Eigentum der Allgemeinheit welches durch
      Steuern einmal von den Bürgern erworben wurde,
      insbesondere Kitas, Post, Bahn, Beteiligungen und vor
      allem Immobilien. Doch scheinbar lassen sich damit
      nur kurzfristig einige Haushaltslöcher stopfen,
      weshalb auch weiterhin immer höhere Schulden
      aufgenommen werden. Die Staatsverschuldung
      wächst dieser Tage auf rund 1300 Mrd. € um über
      2000 € pro Sekunde! (1) Allein die Zinszahlungen für
      alte Schulden machen bereits einen Anteil von über
      fünfzehn Prozent des gesamten Bundeshaushaltes
      aus. (2) Die Verschuldung nimmt immer größere
      Ausmaße an und ist nicht mehr zu stoppen. Doch was
      sind die Ursachen?
      Allgemein wird immer wieder darauf verwiesen, dass
      die Hauptursache eine zu schwache Konjunktur und
      Wirtschaftsleistung sei. Dabei gilt es zu bedenken,
      dass das Bruttosozialprodukt (nominal) von 1960 bis
      2001. auf ca. das dreizehnfache von 155 auf 2071
      Mrd. Euro gesteigert wurde. Gleichzeitig wuchs
      jedoch die Gesamtverschuldung der BRD (öffentliche
      und private Haushalte plus Unternehmen) um das
      einundvierzigfache von 154 auf 6326 Mrd. Euro! Die
      Verschuldung wuchs also etwa drei mal so stark als
      die Wirtschaftsleistung! (3)
      Trotz übervoller Regale in den Konsumtempeln,
      riesiger Autoschlangen auf den Straßen und
      deutlicher Verbesserung des materiellen
      Lebensstandards der Menschen sind wir alle
      zusammengenommen ärmer als die Bürger um 1960.
      Soll die Wirtschaftsleistung noch einmal um das
      dreizehnfache gesteigert werden? Dabei ist zu
      beachten, dass ein Wachstum um zwei Prozent in
      realen Mengen ein Wachstum von zehn Prozent der
      50er Jahre entsprechen würde. Drei Prozent reales
      Wirtschaftswachstum würde in 48 Jahren eine
      Vervierfachung und in 72 Jahren eine dreizehnfache
      Erhöhung unseres heutigen Produktions- und
      Verbrauchsvolumens bedeuten! Allein durch eine
      Begrenzung der Rohstoffressourcen auf der Erde wäre
      dieses ein Ding der Unmöglichkeit. Außerdem gilt es
      zu bedenken, dass auch die dafür notwendigen
      Investitionen sich mindestens verdoppeln bis
      verdreifachen müssten. Wer soll derartige Summen
      investieren? Wer soll das alles erarbeiten? Wer soll
      die vielen Waren konsumieren?

      Staatsverschuldung und Arbeitsmarkt

      Der Sozialstaat, der nach dem Kriege unter Schutt
      und Asche eingeführt wurde, soll, nachdem nun die
      Wirtschaftsleistung dreizehnfach gesteigert wurde,
      nicht mehr finanzierbar sein. Wie passt das
      zusammen? Sind wir alle zu anspruchsvoll, zu satt
      und faul geworden? Hätten wir uns noch mehr
      anstrengen müssen? Waren wir zu langsam, zu träge
      und zu wenig innovativ? Oder ist es nicht so, dass
      die meisten Menschen längst unter ständiger
      Arbeitshetze, Stress und Überforderung leiden? Ist es
      nicht schon soweit, dass sogar viel zuwenig Zeit für
      die Familie, für Kinder und Freunde bleibt? Und könnte
      es auch sein, dass immer mehr Menschen am Rande
      der Gesellschaft landen, weil diese mit einem ständig
      wachsenden Leistungsdruck einfach nicht mithalten
      können? Ist die Wirtschaft eigentlich für die
      Menschen da oder umgekehrt?
      Die Sozialkosten sind zu hoch wird überall beklagt und
      ein neuer Aufschwung soll die Arbeitslosigkeit
      bekämpfen. Blicken wir jedoch die letzten Jahrzehnte
      zurück, dann ist beim ständigen wachsen der
      Wirtschaftsleistung auch die Arbeitslosigkeit seit
      1960 um das sechsfache von etwa 1,7 auf über 10
      Prozent angestiegen (4). Gleichzeitig wurde vom
      Staat fortwährende Arbeitsmarktförderung betrieben
      und mit Konjunkturprogrammen und Subventionen
      immer wieder eine abschwächende Konjunktur belebt.
      Der Staat hatte also nicht nur für die Folgen der
      Arbeitslosigkeit aufzukommen, sondern versuchte
      auch mit Konjunkturprogrammen eine Abnahme der
      Wirtschaftsleistung im Vorfeld zu verhindern.
      Dennoch wuchs die Arbeitslosigkeit ständig weiter an.
      Deshalb kann man die hohen Arbeitslosenzahlen mit
      den herkömmlichen Mitteln nicht dauerhaft senken -
      haben diese Instrumente schon in der Vergangenheit
      ungenügend gegriffen! Weiterhin gilt es zu bedenken,
      dass ja gerade neue Technologien - auf die
      heutzutage immer wieder als Lösungsmöglichkeiten
      verwiesen werden - in der Summe mehr Arbeitsplätze
      vernichtet als neue geschaffen haben. Und außerdem
      könnte man sich fragen, was eine ständige
      Steigerung der Produktivität überhaupt für einen Sinn
      macht, wenn diese nicht zur Verkürzung der
      Arbeitszeit beitragen würde. So fände jeder mehr Zeit
      für eigene Interessen, zwischenmenschliche
      Beziehungen und auch Erholung, was sich positiv auf
      das gesellschaftliche Klima auswirken würde.

      Der Staat als Systemstabilisator

      Um einer Wirtschaftskrise vorzubeugen, hat der Staat
      in konjunkturell schlechteren Zeiten versucht, mit
      hohen Investitionen die Konjunktur am Laufen zu
      halten und für Wachstum zu sorgen. Dazu wurde der
      Staat im „Gesetz zur Förderung des Wachstums und
      der Stabilität der Wirtschaft“ von 1967 sogar
      gesetzlich verpflichtet. Deshalb hat er auch so oft
      kapitalintensive Großprojekte, wie z.B. Ausbau von
      Flüssen, Straßenbau, Raumfahrt, Atomenergie oder
      Rüstung gefördert. Mit großen Investitionen lassen
      sich große Wachstumsschübe erzeugen und eben
      auch große Gewinne erzielen. Durch Steuermittel
      gefördert, fließen diese noch besonders reich. So
      ließen sich zwar Investoren finden, während jedoch
      die Allgemeinheit einen Großteil der Kosten zu tragen
      hatte. Dadurch - und natürlich auch aus anderen
      Gründen - hat sich der Staat mit der Zeit immer mehr
      verschuldet. Auch eine Kompensation mittels
      Steuererhöhungen hat die Problematik am
      Arbeitsmarkt lediglich zeitlich verschoben und
      verstärkt. Mit der Zeit wird der Staat immer
      handlungsunfähiger, da die Schulden durch Zinsen
      und Zinseszinsen expotentiell eskalieren. Es wird
      allgemein weniger investiert und damit immer mehr
      Kapital zum Spekulationsobjekt. Deflation naht.
      Eskalierende Schulden, Aktien-, Boden- und
      Immobilienspekulationen waren in der Vergangenheit
      häufig die Vorläufer eines Systemcrashs.

      Verschuldung der Unternehmen

      In der Diskussion um eine zu hohe Verschuldung wird
      meistens der Staat als Übeltäter gebrandmarkt. Aber
      nicht nur der Staat hat sich verschuldet, auch
      Unternehmen stehen mit insgesamt über 3.300 Mrd.
      Euro in der Kreide. Die Beträge für Investitionen
      welche Selbstständige aufbringen müssen um im
      rauen Wettbewerb überhaupt mithalten zu können,
      haben sich immer weiter erhöht. Besonders neue
      Technologien und Mieten für Geschäftsräume,
      Lagerräume oder Produktionsstätten fallen hoch ins
      Kalkül. Durch die moderne Technik sind viele
      Selbständige zur ständigen Aktualisierung und
      Modernisierung gezwungen, möchten sie
      konkurrenzfähig bleiben. Diese Kosten werden von
      den Unternehmen in die Kalkulation einberechnet und
      landen in den Preisen schließlich beim
      Endverbraucher. Immer weiter steigende
      Investitionskosten können jedoch immer weniger in
      Gewinne gewandelt werden.
      Unternehmensinsolvenzen erreichen dieser Tage neue
      Rekordstände. Die Unternehmen, welche also im
      hohen Maße an der dreizehnfachen Steigerung des
      BSP mitgewirkt haben, sind leistungsfähig wie nie in
      der Geschichte und trotzdem ärmer als die
      Kirchenmaus! Noch nie wurde so schnell und
      produktiv gearbeitet wie dieser Tage in Deutschland
      und dennoch reicht es einfach nicht aus. Wie passt
      das zusammen?

      Verschuldung der Privathaushalte

      Bleiben noch die Privathaushalte, welche sich
      ebenfalls durch geschickte Werbung für Konsumgüter
      und Immobilien mit über 1500 Mrd. Euro verschuldet
      haben. So gab es in den letzten Jahrzehnten eine
      systematische Umerziehung der Bürger vom
      hortenden zum verbrauchenden Charakter. War es
      den Menschen früher wichtig Dinge zu bewahren,
      möglichst lange zu gebrauchen und aufzuheben, so
      geht es heutzutage vor allem darum, immer wieder
      etwas neues zu konsumieren um es danach - selbst
      wenn es noch gebrauchfähig ist - durch etwas
      anderes zu ersetzen. Entsprechend kurzlebig und
      auch oft minderwertig sind die Produkte. Oftmals wird
      Konsum zur Kompensation psychischer und
      zwischenmenschlicher Probleme als Suchtmittel
      benutzt. Außerdem gibt es einen Zusammenhang
      zwischen umfriedigender Arbeits- und Alltagswelt und
      übertriebenem Konsumverhalten. Wenn die Wirtschaft
      ständig wachsen soll, dann muss auch der Umsatz an
      Konsumgütern immer weiter wachsen. Heutzutage ist
      bereits jeder vierte Haushalt der Bundesrepublik
      überschuldet. Dabei gilt es zu bedenken, dass diese
      Schulden überwiegend für eine zusätzliche Nachfrage
      nach Gütern und Dienstleistungen aufgenommen
      wurden und daher vom Handel und der Industrie
      erwünscht sind. Kredite werden dementsprechend
      beworben und angeboten.

      Doch wo ist das Geld?

      Ergibt sich die Frage, wohin das ganze Geld geflossen
      ist, wenn sich öffentliche Haushalte, Konsumenten
      und auch die Wirtschaft so hoch verschuldet haben?
      Wo sich Schulden stapeln, da müssten sich auf der
      anderen Seite auch Guthaben bilden. Ohne Guthaben
      kein Kredit, ohne Kreditrate keine Zinsgutschrift und
      ohne Schuldner kein Gläubiger. Im Spiegel-Online vom
      11.Juni 2003 (5) erschien ein Artikel mit der
      Überschrift „Trotz Krise immer mehr Millionäre“. In
      diesem Artikel heißt es u.a. „Weltweit können sich
      7,3 Millionen Personen - 2,1 Prozent mehr als im
      Vorjahr - zum Kreis der Dollar-Millionäre zählen.
      Laut "Wealth Report" ist aber nicht nur die Zahl der
      Reichen, sondern auch ihr Kapital gestiegen. Weltweit
      nahm es trotz Börsenflaute um 3,6 Prozent auf 27,2
      Billionen Dollar zu.“ Und weiter heißt es. „Geholfen
      hat den Vermögenden nach Angabe der Studie, dass
      sie mehrheitlich konservative Anlagestrategien zur
      Mehrung ihres Besitzes genutzt haben. In den
      Portfolios der Reichen und Superreichen dominieren
      laut Merrill Lynch und Cap Gemini festverzinsliche
      Wertpapiere und risikoarme Anlagen.“ Der Titel des
      Berichtes besagt also, dass es trotz einer
      Wirtschaftskrise immer mehr Millionäre gibt und
      außerdem auch das Kapital gestiegen ist. Man kann
      also in Zeiten schwindender Wirtschaftsleistung und
      wachsender Schulden sein Vermögen mit
      festverzinslichen Wertpapieren und risikoarmen
      Anlagen kräftig steigern. Noch im Juli 2003 bietet eine
      bekannte Deutsche Direktbank als Tagesgeld 2,5
      Prozent Zinsen ab dem ersten Euro an. Und das,
      obwohl das BSP nach optimistischen Schätzungen in
      diesem Jahr nur um 0,75 Prozent steigen soll. Das ist
      immerhin drei mal so hoch! Wie viel Zins bekommt
      man wohl für andere Größenordnungen als einen
      Euro? Überhaupt lag der Kapitalmarktzins seit 1960 im
      Durchschnitt meist über der Steigerungsrate des BSP!
      (6) Auch bewegte er sich ständig über der
      Inflationsrate, da ein Inflationsausgleich Bestandteil
      des Zinses ist. (7) Fragt sich nun, wie solch ein
      Finanzsystem überhaupt funktionieren kann? Gibt es
      möglicherweise einen Fehler im System?

      Verteilungskämpfe

      „Es kann nur das verteilt werden, was erwirtschaftet
      wurde“ wird treffend argumentiert. Bei den ständig
      steigenden Zinseinkünften macht man jedoch von
      dieser Regel eine Ausnahme. Die Zinsen nehmen
      immer größere Teile der Staatseinnahmen und des
      Bruttosozialproduktes in Anspruch. Wenn jedoch im
      zu verteilenden Gesamtkuchen, ein Teil (die
      Kapitalerträge) immer stärker als der andere Teil
      (Erträge aus Arbeit) wächst, muss letzterer Teil
      immer mehr zugunsten des ersteren beschnitten
      werden. Kapitalerträge sind leistungslose Einkünfte,
      während die Menschen welche mit ihrer täglichen
      Arbeit große Leistungen vollbringen immer mehr,
      schneller und für immer weniger Lohn arbeiten sollen.
      Und auch die Sozialleistungen sollen beschnitten
      werden, da es angeblich weniger zu verteilen gäbe.
      In der derzeitigen Wirtschaftskrise produzieren die
      Bürger bei einem Wachstum um Null Prozent in
      Mengen genau so viel wie ein Jahr zuvor. Warum gibt
      es trotzdem immer weniger zu verteilen? Und warum
      soll die Wirtschaft überhaupt weiter wachsen, wenn
      schon jetzt Waren und Dienstleistungen im Werte von
      über 24.000 Euro pro Kopf (vom Säugling bis zum
      Rentner) im Jahr produziert werden?! (8) Ein
      Vierpersonenhaushalt hätte so fast 100.000 Euro
      minus Abgaben, also immerhin 50.000 Euro im Jahr zur
      Verfügung und könnte davon sicherlich gut leben.
      Doch wo ist das Geld oder haben Sie es etwa? Wenn
      immer größere Teile des Volksvermögens den
      Kapitaleinkünften zugerechnet werden, wird es klar.
      Leider wird dies von den meisten Parteien,
      Organisationen, Verbänden, den Arbeitgebern und
      Arbeitern nicht gesehen. Verteilungskämpfe nehmen
      in Krisenzeiten immer mehr zu und jeder versucht
      noch etwas vom immer weiter schwindenden kleinen
      Stück des Kuchens für sich zu sichern.
      Unternehmerverbände kämpfen gegen
      Gewerkschaften, Arbeitgeber gegen Arbeitnehmer,
      diese gemeinsam gegen Arbeitslose und
      Sozialhilfeempfänger, Angestellte im öffentlichen
      Dienst und Beamte, politisch Linke Gruppierungen
      gegen Rechte, Konservative, Liberale oder die
      Banken, Wirtschaftsliberale gegen Ökologen, Soziale
      Organisationen gegen die Staatsmacht, Rentner
      gegen Junge, Familien gegen Singles usw. Gewohnte
      Feindbilder verschleiern die wirklichen Ursachen.
      Zusätzlich unterstützen die Medien eine
      Entsolidarisierung der Gesellschaft, indem
      vorgefertigte Meinungspole bedient werden, die die
      Menschen gegeneinander aufhetzen. Die
      Hauptursache der Finanzkrise, die immer weiter
      wachsenden Kapitaleinkünfte verschwinden jedoch
      immer mehr im Nebel. So zerfleischt man sich
      gegenseitig auf einem Nebenfeld im Verteilungskampf
      ohne jemals eine Lösung zu finden.

      Inflation und Deflation

      Wie kann man mit einer immer weiter zunehmenden
      Verschuldung umgehen? Man könnte als erstes
      versuchen die Einnahmenseite zu erhöhen.
      Unternehmen erhöhen die Preise, Arbeitnehmer
      kämpfen mit den Gewerkschaften für die Erhöhung
      ihrer Löhne, der Staat erhöht die Steuern und die
      Banken die Geldmenge. Diese inflationäre Entwicklung
      der Preise und Gehälter gab es schon in einem
      gewissen Ausmaß seit Jahrzehnten. Die Deutsche
      Mark von 1950 wäre heutzutage nur noch zwanzig
      Pfennige wert. Da man aus der Weltwirtschaftskrise
      der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts gelernt
      hat, versucht man mit allen Mitteln eine
      Hyperinflation, also eine schlagartige Entwertung des
      Geldes und damit der Schulden zu verhindern. Die
      Geldmenge kann heutzutage durch den Staat nicht
      ohne weiteres mittels Geldpresse erhöht werten.
      Dafür sorgt schon allein die Unabhängigkeit der
      Europäischen Zentralbank. Für die Einnahmenseite
      hat der Staat außer neue Schulden aufzunehmen
      noch Möglichkeiten Steuern, Gebühren und Abgaben
      zu erhöhen, wovon er auch kräftig gebrauch gemacht
      hat. Nun sind die Obergrenzen vollends erreicht und
      man versucht auf der Ausgabenseite
      gegenzusteuern. Man glaubt also das Problem mittels
      Kürzungen von Sozialausgaben und Arbeitslöhnen
      beheben zu können. Dabei gerät man in eine
      deflationäre Abwärtsspirale. Die Reduzierung der
      Einkommen bewirken eine Kaufzurückhaltung der
      Konsumenten, was die Unternehmen in Bedrängnis
      bringt. Diese müssen die Preise (z.B. mit
      Sonderangeboten, Aktionen und Rabatten)
      herabsetzen, weil sonst die Produkte zu wenig Absatz
      finden. Darauf schwinden die Unternehmensgewinne
      und es folgen Lohnkürzungen, Entlassungen oder
      Insolvenzen. Dies verstärkt die Kaufzurückhaltung der
      Bürger noch weiter - ein Teufelskreis. Die
      wirtschaftliche Not großer Teile der Bevölkerung ist -
      wie schon 1929 - bereits vorprogrammiert! Zwischen
      1929 und 1933 purzelten die Verbraucherpreise in
      Deutschland um nicht weniger als 36 Prozent. Der
      Preisverfall trieb die Arbeitslosenzahlen in die Höhe
      und Hitler die Wähler zu. Dadurch kann neuer
      Nährboden für extreme politische Bestrebungen
      geschaffen werden. Die Menschen werden in der Not
      zum nächsten Strohhalm greifen und nach Lösungen
      verlangen. Vielleicht ist dies angesichts des immer
      noch vorhandenen Wohlsstandes undenkbar? Der
      Trend ist jedoch klar erkennbar, die Pole Reichtum
      und Armut nehmen immer größere Ausmaße an.

      Symptome in den USA und die wachsende
      Kriegsgefahr

      Bleibt dann noch die Vernichtung des riesigen Kapital-
      und Warenüberhanges durch einen globalen Krieg. Die
      Weichen werden dafür bereits gestellt. Das
      Haushaltsdefizit der USA dürfte nach offiziellen
      Prognosen bei 455 Milliarden Dollar liegen. (9) Das
      Wachstum der Amerikanischen Wirtschaft kann nur
      noch durch Ankurbeln der Rüstungsindustrie
      gewährleistet werden. (10) Ohne ein Wachsen der
      Wirtschaft, würden die USA in eine Deflation rutschen
      und damit die gesamte Welt in eine tiefe
      Wirtschaftskrise mitreißen. So kann man mit
      zusätzlicher Produktion das Nachfragepotential des
      Kapitals sichern. Kriege sind für das Kapital rentabel,
      da so einmal teuer produzierte Rüstungsgüter
      verbraucht und diese dann wieder neu produziert
      werden müssen. Gleichzeitig wird Infrastruktur
      vernichtet, welche dann wieder durch
      Investitionsvorhaben aufgebaut werden muss. Bei
      immer mehr gesättigten Konsummärkten ist es ein
      Weg für neue Investitionen. Dieser Automatismus ist
      verheerend! Ohne in einen Antiamerikanismus das
      Wort zu reden, zeigt es den Hintergrund der immer
      mehr zunehmenden Militäraktionen der USA.

      Der Schreiber dieses Beitrages schlägtfolgentes vor:

      Die wirkliche Gleichstellung des Geldes zu Waren und
      Dienstleistungen
      Um die fatalen Lösungsversuche der Geschichte nicht
      weiter wiederholen zu müssen, sollte das System so
      verändert werden, dass Geld ebenfalls mit einem
      Angebotszwang ausgestattet wird. Nur dann ist es
      Waren und Dienstleistungen ebenbürtig - ein echtes
      Tauchmittel und kein Machtmittel mehr. Das kann mit
      einer Rückhaltegebühr erreicht werden.

      Dies sehe ich als eine Möglichkeit wie die Wiedereinführung der Golddeckung für alle wichtigen Währungen.
      Damit währe eine Finanzierung von großen Kriegen nicht mehr möglich, wegen Papiermangel bzw. Geld.
      Ein weiter so wie bisher ist keine Lösung und wieder in Lösungswege der Vergangenheit zu verfallen, ist der größte Fehler.
      Jedes Gesellschaftssystem das nicht in der Lage war sich grundlegend zu ändern war bald nur noch Geschichte.
      Unter Veränderungen meine ich aber nicht die Daumenschraube zur Durchsetzung alter Ziele.
      Avatar
      schrieb am 29.02.04 18:36:02
      Beitrag Nr. 51 ()
      Ich stehe weiterhin auf Goldanlagen, als sicheren Hafen.

      Greenspan warnt vor Finanzkrise

      Alan Greenspan hat vor einer Überschuldung der US-Hypothekengiganten Fannie Mae und Freddie Mac gewarnt. Die hohen Verbindlichkeiten der Konzerne könnten eine Gefahr für das gesamte Finanzsystem der Vereinigten Staaten werden, sagte der US-Notenbank-Chef.

      Washington - Greenspan rief den amerikanischen Kongress am Dienstag dazu auf, eine Verschuldungsobergrenze für die beiden in öffentlichem Besitz befindlichen Finanzinstitutionen ins Visier zu nehmen. Die beiden Institutionen, den Amerikaner als "Fannie" und "Freddie" bekannt, gehören nach Greenspans Worten inzwischen zu den größten Banken der USA.
      Der Federal National Mortgage Association (FNMA oder Fannie Mae) und die Federal Home Loan Mortgage Corp. (FHLM oder Freddie Mac) bündeln Hypotheken für private Eigenheime in handelbare Wertpapiere und verkaufen diese dann an internationale Investoren weiter. Damit erfüllen sie einen staatlichen Auftrag zur Erleichterung der Eigenheimfinanzierung.

      In der Folge genießen Fannie und Freddie eine de facto Gewährträgerhaftung des amerikanischen Staates. Weil von ihnen begebene Anleihen und Schuldpapiere staatlich abgesichert sind, können die Hypothekenriesen am Kapitalmarkt besonders preiswert Geld einwerben - und verdienen ausgezeichnet an dem Zinsvorteil

      Fannie und Freddie stehen laut Greenspan inzwischen hinter einer Summe von vier Billionen Dollar an Privat-Hypotheken und damit hinter rund drei Viertel aller derartigen Darlehen.
      Beide hätten zwar die finanziellen Risiken bislang gut bewältigt. Die Gefahren würden aber ansteigen, wenn es Fannie und Freddie erlaubt werde, ihre Schulden noch weiter ungezügelt wachsen zu lassen. Der Kongress solle deshalb "eher früher als später" handeln, sagte der Notenbankchef.

      Freddie Mac war im Frühsommer 2003 wegen Ungereimtheiten in den Bilanzen der Jahre 2000 bis 2002 ins Visier der US-Aufsichtsbehörden geraten und wird seither von diesen geprüft. Das Unternehmen räumte ein, die Gewinne in den vergangenen Jahren um mehr als fünf Milliarden Dollar zu niedrig ausgewiesen zu haben.
      Avatar
      schrieb am 03.03.04 19:21:44
      Beitrag Nr. 52 ()
      Rubel bald an Euro gebunden ?


      Die Luft wird dünner
      01.03.2004
      Berichten vom Montag zufolge nimmt der wirtschaftliche Druck auf die ohnehin schon durch ein immenses Defizit belasteten USA weiterhin zu.

      So berichtete AP am Montag, daß die Europäische Union Sanktionen gegen US-Exporte verhängt hat, um die Vereinigten Staaten dazu zu bewegen, ihre Exportsubventionen für Unternehmen wie Boeing und Microsoft einzustellen.

      Während von der Welthandelsorganisation (WTO) in dieser Angelegenheit allerdings Sanktionen im Gesamtumfang von 4 Milliarden US-Dollar genehmigt worden sind, sollen die tatsächlichen Sanktionen im März 16 Millionen US-Dollar betragen. Dieser Betrag soll stetig ansteigen und wird bereits Ende des Jahres 315 Millionen US-Dollar betragen, wenn die USA nicht einlenken. Vorrangig sind von den Sanktionen die Branchen Schmuck, Bekleidung und Spielzeug betroffen.

      Die ist seit Gründung der WTO im Jahr 1995 das erste Mal, daß die EU derartige Gegenmaßnahmen gegen die USA ergreift.

      Die Regierung von US-Präsident George W. Bush hat bereits begonnen, Druck auf den US-Kongreß auszuüben, um die entsprechenden Gesetze zu ändern. Der US-Senat wird voraussichtlich in der nächsten Woche beginnen, über ein Gesetz zu sprechen, daß die Steuern für entsprechende Unternehmen unter Zuhilfenahme von 50 Milliarden US-Dollar an senken soll um so die Wirkung der Sanktionen für die Unternehmen aufzuheben.

      Sollten sich die USA nicht kurzfristig dem europäischen Druck beugen, so würden die Sanktionen amerikanische Exporte in den entsprechenden Branchen zumindest mittelfristig stark erschweren und so den Vorteil des gefallenen Dollar-Kurses zunichte machen.

      Wie das Russia Journal am Montag unter Berufung auf die russische Zeitung Iswestija berichtete, wird die russische Regierung unter Präsident Vladimir Putin nach den Präsidentschaftswahlen am 14. März vermutlich die Bindung der russischen Währung an den US-Dollar gegen eine Bindung an den US-Dollar und den Euro verändern.

      "Wir müssen das System der Bildung der Wechselkurse des Rubels verändern", sagte Oleg Vyugin, stellvertretender Vorsitzender der Zentralbank bei einer Pressekonferenz unter dem Titel "Unternehmensethik und Firmenführung in Rußland" in London, wo er eine zukünftige Bindung des Rubels sowohl an den US-Dollar als auch den Euro vorschlug.

      Da zwar der Großteil der russischen Exporte in US-Dollar abgerechnet wird, viele Importe allerdings in Euro bezahlt werden müssen, wäre dieser Schritt aus russischer Sicht sicherlich sinnvoll.

      Andererseits würde ein solcher Schritt allerdings den Dollarkurs weiter unter Druck setzen. Dies erleichtert zwar einerseits amerikanische Exporte, andererseits verteuert es aber auch Importe. Da die US-Außenhandelsbilanz derzeit sehr negativ ausfällt erhöht dies den Druck. Außerdem dürfte der Wille um Wechsel der Leitwährung beziehungsweise Handelswährung beispielsweise bei den erdölexportierenden Ländern mit jedem Prozentpunkt, den der US-Dollar fällt, zunehmen.

      Ebenso nimmt das Vertrauen ausländischer Investoren - ganz abgesehen von politischen Betrachtungen - mit zunehmendem Verfall des Dollarkurses ab.

      Diese einzelnen Bestandteile verstärken sich mit der Zeit gegenseitig, so daß es immer schwerer wird, ihnen entgegenzuwirken. Mag ein schwacher Dollarkurs anfangs für die US-Regierung durchaus wünschenswert erschienen sein, so stellt sich doch die Frage, wie tief der Kurs fallen kann, bevor er das Land - und als Folge beim derzeitigen Stand der Dinge die komplette Weltwirtschaft - in eine wirtschaftliche Katastrophe reißt.

      Neuste NachrichtenFreace - Die Luft wird dünner.htm
      Avatar
      schrieb am 04.03.04 22:00:25
      Beitrag Nr. 53 ()
      Der Dollar hat abgewirtschaftet"

      An den Devisenmärkten hat der Dollar deutlich gewonnen. Sind die heftigen Kursbewegungen pure Spekulation oder deutet sich eine Trendwende an? boerse.ARD.de sprach darüber mit Folker Hellmeyer, Devisenexperte der Bremer Landesbank

      boerse.ARD.de: Herr Hellmeyer, was ist in den letzten 24 Stunden passiert, dass der Dollar gegen den Euro so zulegen konnte. Fed-Chef Alan Greensapn hat doch nichts Neues gesagt, oder?

      Hellmeyer: Nein, die Impulse kamen nicht von Greenspan. Um die Kursbewegung zu erklären, muss man auf die Interventionspolitik der Bank of Japan schauen. In den ersten zwei Monaten 2004 hat die japanische Zentralbank 100 Milliarden Dollar gekauft, um den Yen abzuwerten. Das Interventionsvolumen liegt damit schon jetzt auf dem Niveau des Gesamtjahres 2003. Und eine solche Geldpolitik schwächt mittelbar auch den Euro.

      boerse.ARD.de: Ist das der einzige Grund?

      Hellmeyer: Dazu kommt, dass der so genannte Dollarindex, in dem alle Währungen zusammengefasst sind, charttechnisch gestern eindeutige Signale abgab. Das brachte Dynamik zugunsten des Dollar. Außerdem ist es derzeit politisch gewollt, wie der G7-Gipfel zeigte, den Dollar zu stärken. Diese drei Aspekte kamen gestern zusammen.

      boerse.ARD.de:Sehen Sie eine Trendwende?

      Hellmeyer: Nein, die strukturellen Defizite in den USA werden von Tag zu Tag schlimmer. Der Dollar hat mittelfristig als einzige globale Leitwährung abgewirtschaftet. Die US-Verschuldung ist einfach zu hoch.

      boerse.ARD.de:: Nochmal kurz zur Erklärung. Wie wirkt das US-Leistungsbilanzdefizit auf den Dollarkurs?

      Hellmeyer:Die USA konsumieren im Ausland mehr Waren als sie selbst exportieren. Sie bezahlen diese Importe mit US-Dollar, die von den Lieferanten der Waren dann in die jeweilige Heimatwährung umgetauscht werden. Das drückt den Dollar-Kurs.

      boerse.ARD.de: Verstehen Sie die aktuelle Aufregung über den gestrigen Kursrutsch?

      Hellmeyer: Die Märkte sind derzeit enorm emotionalisiert, und jeder kocht sein eigenes Süppchen. Es ist durchaus nicht ausgeschlossen, dass der Wert des Euro wie letztes Jahr noch einmal auf 1,08 Dollar fällt. Am Ende setzt sich jedoch die Realität durch. Und auf diesem Pfad sind wir. Deshalb sehe ich bis Jahresende einen Kurs von 1,35 bis 1,40 Dollar je Euro.

      Das Gespräch führte Markus Zydra

      Neuste Nachrichtenboerse_ARD_de Der Dollar hat abgewirtschaftet.htm
      Avatar
      schrieb am 06.03.04 17:15:33
      Beitrag Nr. 54 ()
      Preiskiller-Antennen?

      Geplante oder bereits realisierte Mobilfunk-Antennen können zur Folge haben, dass Wohneigentümer eine Wertverminderung bis zu 20 Prozent in Kauf nehmen müssen.

      Auch wenn sich die «Fachleute» über die Auswirkung auf die Gesundheit noch streiten, ist die Wertminderung von Liegenschaften eine Realität, die nachweisbar ist. Über die Wertverluste für Immobilien hat David Strohm im Magazin «K-Geld», Nr. 1/2004 Interessantes recherchiert.

      Leitartikel in den Wiler-Nachrichten vom 26.2.04
      Wiedergabe mit Genehmigung der Redaktion in Wil SG

      Autor Hermann Ruegg

      In der Schweiz gibt es bis heute mehr als 7000 Mobilfunkantennen und die Zahl ist immer noch steigend, dies vor allem auch auf Grund des Ausbaus auf den UMTS-Standard. Zwei Drittel der Anlagen befinden sich in Siedlungsgebieten und sorgen hier für Hektik, Unmut und Stress.

      Die Geister die man rief

      Es gibt in Bezug auf den Umweltschutz die Aussage: «Alle wollen zurück zur Natur, nur die wenigsten zu Fuss». Im Zusammenhang mit der Mobiltelefonie könnte man dies folgendermassen adaptieren: «Alle wollen ihre SMS verschicken, alle wollen ein Handy am Ohr, nur niemand will eine Antenne vor dem Haus.» So einfach und banal ist aber die ganze Geschichte wohl nicht. Mit der ganzen Handymanie wurde ganz klar von Seiten der Wirtschaft ein Bedürfnis geschaffen und lanciert, das in der heute überbordenden Form mit Sicherheit in keiner Art und Weise lebensnotwendig ist, auch wenn unbestritten ein Handy zur rechten Zeit angewendet, sicher schon viele Leben gerettet hat. Das Marketing hat toll funktioniert und Mann und Frau wurde erfolgreich suggeriert, dass man ohne Handy und ohne SMS gar nicht mehr dazu gehört. Genau diese Anbieter müssen nun aber auch das Netz sicherstellen, um der «handymobilen» Flut auch gerecht zu werden.

      Gelehrte und Betroffene

      Nach wie vor streiten sich die «Gelehrten» und Fachleute über die negativen Einflüsse von Mobilfunkantennen. Fakt ist, dass die Häufung dieser zunimmt. Fakt ist, dass nachgewiesenermassen im Umfeld von bereits stehenden Antennen gesundheitliche Einbussen für Mensch und Tier bestehen können. Fakt ist, dass zum Beispiel in Spanien kürzlich 2000(!) Mobilfunkantennen in Wohngebieten abgebrochen werden mussten, weil negative Einflüsse nachgewiesen wurden. Fakt ist auch, dass im Januar 2004 das Verwaltungsgericht des Kantons Bern die Beschwerden einer Antennenbetreiberin abgewiesen hat mit Begründung, die geplante Anlage füge sich am geplanten Standort nicht ins Orts- und Landschaftsbild ein. Damit wurde ein richtungweisender Entscheid gefällt.

      Geld für Standorte

      Die Netzbetreiber zahlen zum Teil ganz schöne Summen Geld, wenn Hausbesitzer ihr Dach oder ihr Grundstück zur Verfügung stellen. In städtischen Agglomerationen kann dies weit über 10 000 Franken jährlich betragen. Experten gehen davon aus, dass in der Folge aber nicht nur der Wert der Standortliegenschaft, sondern auch die Immobilien in der Umgebung einer Antennenanlage um fünf bis zwanzig Prozent weniger wert sind.

      Vorzeichen sind schlecht

      In Deutschland ist man bereits so weit, dass man an guten Wohnlagen bis zu 50 Prozent Einbusse hat und nun bei den Mobilfunkbetreibern Sammelklagen auf Schadenersatz und Wertminderung eingereicht hat. Makler sprechen sogar davon, dass Objekte in speziellen Fällen gar unverkäuflich geworden seien. Diese Erfahrung machte auch ein Ostschweizer Immobilientreuhänder. Wegen einer Mobilfunkantenne in der Nachbarschaft wollten einige Besitzer ihre Einfamilienhäuser verkaufen - vergeblich. Wie David Strohm im «K-Geld» schreibt, warnt Donato Scognamiglio, Geschäftsführer der Liegenschaften-Bewertungsfirma Iazi: «Gewisse Makler sprechen davon, dass Gebäude in speziellen Fällen unverkäuflich werden, weil sie zu nahe bei einer Antenne stehen.»

      Einsprachen

      In Genf erhielten Mieter einer Liegenschaft mit Mobilfunkantenne auf dem Dach eine Mietzinsreduktion von 30 Prozent zugebilligt. Dieses Urteil ist zwar noch nicht rechtskräftig, hätte aber Signalwirkung und eine klare Minderung des Ertragswerts für die Liegenschaft zur Folge. Der Sekretär des Schweizerischen Immobilienschätzer-Verbandes, Heinz Lanz, rät Hauseigentümern zu Einsprachen, wenn in der Distanz von unter 300 Metern zur eigenen Liegenschaft eine Antenne geplant ist. Chancen zur Ablehnung haben Antennenanlagen aber meistens nur, wenn sie nicht dem Zonenplan oder dem Baurecht entsprechen. Der Bundesrat hat letztes Jahr festgehalten, dass ohne objektive Schädigung keine Rechtswidrigkeit gegeben sei. Allerdings muss man künftig wohl dringend auch die materiellen Einbussen in die Beurteilung von Bewilligungen mit einbeziehen. Es kann ja nicht sein, dass attraktive und familienfreundliche Wohnlagen in Quartieren und Gemeinden unter der übertriebenen Handy-Mobilität und der Profitgier von einzelnen Betreibern leiden.

      Und in Wil?

      Nebst der konjunkturbedingten Wertverminderung von Liegenschaften grundsätzlich kommt mit Sicherheit der Standort oder schon die Planung einer Antenne erschwerend dazu. Auch wenn bis heute in Wil noch keine konkreten Beispiele vorliegen, ist die Antennenfrage bei möglichen Kaufinteressen immer vorhanden und drückt auf den Preis. Bis heute hat Karl Mosimann, von der Mosimann Immobilien Treuhand AG, Wil, in der Region Wil noch keine konkreten Fälle von Wertverminderungen erlebt. Er räumt allerdings ganz klar ein, dass es zu einem Problem werden kann. «Auch wenn ich bis anhin noch keinen Fall auf meinem Schreibtisch hatte, ist es aber sehr wohl denkbar, dass Liegenschaften infolge von Hochspannungsleitungen und Antennenanlagen Wertminderungen in Kauf nehmen müssen. Das Thema wird unter Fachleuten auch intensiv diskutiert und ist nicht zu unterschätzen», so Mosimann. Wie Ruedi Vettiger von der G&V Immobilientreuhand AG, Wil, sagt, ist es durchaus ein grosses Problem. «Überall wo Starkstrommasten oder Mobilfunkantennen stehen oder geplant sind, sinken sofort die Werte von Immobilien. Es ist in der ganzen Schweiz spürbar ein echtes Problem», sagt Vettiger, der den Immobilienmarkt über die Region hinaus und in der ganzen Schweiz kennt und verfolgt. Mit Skepsis auf die kommenden Immobilienwerte schaut auch Immobilienverwalter Roger Fässler von der Ed. Vetter AG in Lommis: «Zur Zeit gibt es noch keine gravierenden Fälle von Wertverminderungen in der Region Wil. Jedoch ist das Thema Mobilfunkantennen immer ein Faktor in Verkaufsgesprächen. Ich kenne auch selber Fälle, wo Hausbesitzer aus diesem Grund umziehen oder umgezogen sind. Wir haben auch aus diesem Grund gegen die geplante Antennenerweiterung an der St.Gallerstrasse in Wil Einsprache erhoben. Dies zum Schutz von künftigen Mietern und Käufern, aber auch auf Grund der Befürchtung, dass sich die Antennen negativ auf die Immobilienpreise auswirken könnten. Das Problem ist ganz klar vorhanden», meint Fässler, ohne aber auf Panik zu machen.

      Zusammenarbeit?

      Es ist richtig, dass die verschiedenen Netzbetreiber von Seiten des Bundes (BAKOM) verpflichtet sind, in absehbarer Zeit das Netz so auszubauen, dass 98 Prozent der Bevölkerung erreichbar sind. Realisiert werden soll dies, indem unser Land von einem bienenwabenförmigen, engen Raster, sogenannter Funkzellen, überzogen wird, die miteinander verbunden sind. Nebst dem ästhetischen Fragezeichen kommt hinzu, dass die Gegend, egal ob bewohnt oder nicht, mit einem Elektrosmognetz überzogen wird, das immer näher an die Grenzwerte stossen wird. An dieser Stelle ist nun aber die Politik gefordert, um die Netze per Gesetz zusammenzulegen und die einzelnen Betreiber gemeinsam Antennenstandorte nutzen müssten und nicht jeder für sich das Netz abdeckt.

      Es stimmt...

      Es stimmt, dass die Grenzwerte vielerorts noch weit unter den gesetzlichen Vorgaben liegen. Es stimmt, dass unser Natelnetz Löcher aufweist. Es stimmt, dass die Menschheit immer vernetzter und mobiler ist und es teilweise auch sein will. Es stimmt aber auch, dass die Menschheit selten aus Fehlern der Vergangenheit gelernt hat und des Profites willen immer wieder dieselben macht. Funklöcher werden gestopft, um die Löcher in den Kassen der Betreiber zu stopfen. Da ist auch die Wohnqualität der Bevölkerung zweitrangig.

      Übertriebener Ausbau

      Die bei uns projektierten Hochleistungsanlagen werden nebst den bisherigen GSM 900 und 1800MHz Frequenzen auch mit UMTS 2200MHz ausgerüstet. Die schädlichen Auswirkungen von UMTS wurden im Sonntagsblick vom 8. Februar 2004 anhand von neuen Studien aufgezeigt. Die Verbindung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte (FMH) fordert ein Moratorium für UMTS. Die Antennenprojekte in Wil sind teilweise zusätzlich vorgesehen für WLL, das heisst, drahtlose Telefon-Hausanschlüsse, obwohl heute eigentlich jedes Haus mit mindestens einer sicheren Leitung versorgt ist.

      Wiler-Nachrichten, 1998-2004
      Ein Produkt des Verlaghauses Rolf-Peter Zehnder AG.

      Neuste NachrichtenPreiskiller-Antennen.htm
      Avatar
      schrieb am 06.03.04 19:27:29
      Beitrag Nr. 55 ()
      Kein Beschäftigungswachstum und am Ende zuviel Papier vermischt mit Deflation.


      Fed/Pianalto: Welthandel und Technologie bremsen Jobwachstum

      New York (vwd) - Veränderungen im Welthandel und neue Technologien verhindern nach Aussagen der Präsidentin der Federal Reserve Bank of Cleveland, Sandra Pianalto, ein starkes Beschäftigungswachstum. Obwohl die Wirtschaft stark wachse, habe der Arbeitsmarkt noch nicht an Tempo gewonnen, sagte Pianalto am Freitagabend laut Manuskript für eine Rede vor dem City Club Forum in Cleveland. Die Geschichte lehre, dass die Beschäftigung typischerweise nach zwei Jahren auf das vor der Rezession verzeichnete Niveau zurückkehre. Nun seien seit Beginn der jüngsten Rezession bereits drei Jahre vorbei und es gebe immer noch 2,4 Milionen weniger Beschäftigte als auf dem Höhepunkt im März 2001.
      Ein wichtiger Grund für die lang anhaltende Zurückhaltung bei Neueinstellungen sind Pianalto zufolge neue Gegebenheiten im Welthandel und die Vorteile, die Unternehmen aus neuen Technologien ziehen. Veränderte Bedingungen im Welthandel führten zu Anpassungsprozessen im Verarbeitenden Gewerbe, aber auch in der Dienstelistungsindustrie, wobei das Verarbeitende Gewerbe die größte Last zu tragen hab, sagte die Cleveland-Fed-Präsidentin.

      Sandra Pianalto ist stimmberechtigtes Mitglied des Offenmarktausschusses (FOMC) der Federal Reserve. Beobachter rechnen angesichts der schwachen Februar-Beschäftigungsdaten damit, dass die Fed ihren Leitzins möglicherweise sogar bis ins kommende Jahr hinein unverändert lassen wird. Die nächste Zinsentscheidung des FOMC steht am 16. März an.

      Neuste Nachrichtenvwd-News - manager-magazin_de.htm
      Avatar
      schrieb am 09.03.04 20:53:15
      Beitrag Nr. 56 ()
      Der weltweit zweitreichste Mann sieht kaum Anlagechancen – Stichelei gegen die US-Regierung


      Warren Buffett hortet seine Milliarden


      Von Tobias Moerschen, Handelsblatt


      Tausende Anleger standen am Samstag frühmorgens auf, um den neuen Aktionärsbrief von Multimilliardär Warren Buffett im Internet als Erste zu lesen. Alljährlich äußert sich der zweitreichste Mann der Welt und Chef der börsennotierten Holdinggesellschaft Berkshire Hathaway zum vergangenen Geschäftsjahr und zu heiklen Themen der US-Wirtschaft. Wer allerdings auf Aktientipps oder ermutigende Worte zu den globalen Finanzmärkten hoffte, wurde enttäuscht. „Seit einigen Jahren finden wir es schwierig, deutlich unterbewertete Aktien zu finden“, schreibt Buffett gleich zu Beginn seines Briefes.


      NEW YORK. Zwischen den Zeilen deutet Buffett an, dass er auch die Anleihemärkte für wenig attraktiv hält. Seine Worte passen zu dem riesigen Geldberg, den Berkshire im vergangenen Jahr angehäuft hat. Zu Beginn dieses Jahres hielt Buffetts Holding 31,26 Mrd. $ in Bargeld und ähnlich liquiden Vermögenswerten. Ein Jahr zuvor lag dieser Wert bei 10,28 Mrd. $. „Es ist schmerzlich, auf so viel Geld zu sitzen, aber noch schmerzlicher ist es, etwas Dummes damit anzustellen“, erläutert Buffett seine vorsichtige Anlagestrategie.

      Mit einem geschätzten Vermögen von 42,9 Mrd. $ ist Warren Buffett der zweitreichste Mann weltweit nach Microsoft-Gründer Bill Gates. Der kauzige Senior, der sich gern als Otto-Normal-Amerikaner mit Baseballkappe und Hornbrille präsentiert, kontrolliert einen Mischkonzern, dessen Hauptstandbein im Versicherungsgeschäft ergänzt wird durch mehrere Hedge-Fonds-ähnliche Finanzaktivitäten und zahlreiche Industrietöchter. Im vergangenen Jahr verdoppelte Berkshire den Nettogewinn fast auf 8,15 Mrd. $.

      Der 73-Jährige zeigt sich „weder enthusiastisch noch negativ“ gestimmt für sein Portefeuille an börsennotierten Wertpapieren. Dazu gehören milliardenschwere Aktienpakete am Getränkeriesen Coca-Cola, an dem Finanzhaus American Express und dem Rasierspezialisten Gillette. Buffett bedauert, den Höhenflug der Börsen Ende der 90er-Jahre nicht zum Ausstieg genutzt zu haben.

      „Ich habe einen großen Fehler begangen, einige große Beteiligungen nicht während der großen Spekulationsblase verkauft zu haben“, schreibt er. Zugekauft hat der Multimilliardär im vergangenen Jahr Aktien des US-Bankriesen Wells Fargo. Diese Nachricht dürfte der Wells-Fargo-Aktie am heutigen Montag Auftrieb verleihen.



      Buffetts Aktionärsbrief erscheint jährlich als Einleitung zum Jahresbericht von Berkshire Hathaway. Einige Weissagungen des „Orakels von Omaha“ aus früheren Briefen nahmen spektakuläre Ereignisse vorweg. So bezeichnete Buffett derivative Finanzinstrumente als „finanzielle Massenvernichtungswaffen“.

      Der Skandal um den Immobilienfinanzierer Freddie Mac im vergangenen Jahr gab ihm Recht. Freddie Mac glättete unrechtmäßig seinen Bilanzgewinn mit Hilfe von Derivaten. Derivate sind „abgeleitete“ Finanzinstrumente, die sich auf andere Wertpapiere beziehen.

      In seinem neuen Aktionärsbrief legt Buffett sich mit der US-Regierung und der mächtigen Fondsbranche an. So stichelt der Multimilliardär gegen die stellvertretende US-Finanzministerin Pamela Olson. Sie hatte Buffett vorgeworfen, er spiele trotz seiner „klassenkämpferischen“ Kritik an Steuerschlupflöchern für Großkonzerne virtuos auf der Klaviatur des Steuerrechts. Berkshire zahle 3,3 Mrd. $ Steuern für 2003, schreibt Buffett. „Damit zählen wir fast mit Sicherheit zu den zehn größten Steuerzahlern der USA“, betont er. Derweil sorge die US-Regierung mit ihren Steuergeschenken für Großkonzerne selbst für sinkende Einnahmen aus Unternehmensteuern. „Wenn man von einem Klassenkampf in Amerika sprechen kann, dann steht meine Klasse auf der Gewinnerseite“, greift Buffett den Vorwurf Olsons auf.



      Beißende Ironie bekommt auch John Haaga Junior, Chef des US-Fondsverbandes ICI, ab. Er hatte Buffetts Kritik an der mangelnden Anlegerorientierung vieler Fonds bei einer Rede Anfang 2003 noch belächelt: „Ich würde gern wissen, was passiert, wenn wir wirklich einmal etwas falsch machen“, sagte Haaga damals. Dieser Wunsch ging in Erfüllung, als im vergangenen Jahr mehrere US-Fondshäuser Millionenstrafen zahlen mussten, weil sie ihre Anleger schädigten. „Mit Wünschen soll man vorsichtig umgehen“, rät Buffett dem Fonds-Lobbyisten.

      Beißende Kritik

      Steuern: Laut Buffett begünstigt die US-Regierung steuerlich Großkonzerne und Reiche: „Wenn man von einem Klassenkampf sprechen will, dann steht meine Klasse auf der Gewinnerseite.“

      Fonds: Buffett kritisiert so genannte unabhängige Direktoren, die in Fondsaufsichtsräten eigentlich das Fondsmanagement im Sinne der Investoren überwachen sollen. Das verhinderte jedoch nicht, dass einige Fondshäuser sich auf Kosten der Anleger bereicherten.

      Dollar: Buffett berichtet, dass er im vergangenen Jahr verstärkt auf einen fallenden Dollar gewettet hat. „Ich bin pessimistischer für den Dollar geworden“, schreibt der Multimilliardär. Als Grund nennt er das US-Außenhandelsdefizit.

      Neuste NachrichtenHandelsblatt_com Artikel drucken.htm
      Avatar
      schrieb am 16.03.04 18:14:09
      Beitrag Nr. 57 ()
      SPD un Grüne fordern den Verkauf von Bundesbankgold um den schlechten Staatshaushalt unter die Arme zu greifen.
      (lt. n-tv/ Videotext)
      Andere Dinge sind wohl nicht mehr zu verkaufen, da alles schon verramscht ist.
      Ich würde mir einmal den letzten Bericht v. Bundesrechnungshof anschauen, da gebe es genug zum sparen.
      Einen größeren Fehler kann man in der jetzigen Weltwirtschaftslage nicht machen.
      Avatar
      schrieb am 16.03.04 20:17:21
      Beitrag Nr. 58 ()
      Joseph E. Stiglitz ist Professor für Wirtschafts- und Finanzwissenschaften
      an der Columbia University und wurde 2001 mit dem Nobelpreis für Ökonomie
      ausgezeichnet. Er war Leiter des wirtschaftlichen Beraterstabs von
      US-Präsident Clinton und Chefökonom und Vizepräsident der Weltbank. Sein
      Buch ,,Die Schatten der Globalisierung" erschien in diesem Frühjahr in
      Russland.
      Copyright: Project Syndicate, Juni 2003.
      http://www.project-syndicate.org/series/series_text.php4?id=…



      Juli 2003

      US Federal Reserve - das Ende der Freiheit
      __________________________________________

      Gegen Ende des 19. Jahrhunderts starteten jene Banken, die durch Rothschild
      kontrolliert waren, eine große Kampagne, um die reiche US-Wirtschaft unter
      ihre Kontrolle zu bekommen. Die europäischen Rothschilds finanzierten die
      J.P. Morgan & Co. Bank, die Bank von Khun Loeb & Co, John D. Rockefellers
      Standard Oil Co., Edward Harrimans Eisenbahn und Andrew Carnegie`s
      Stahlwerke. Diese Verbindung war sicherlich mehr als nur ein Standbein in
      der US-Wirtschaft. Um 1900 sandten die Rothschilds einen anderen Agenten in
      die USA, PAUL WARBURG, um mit der »Khun Loeb & Co. Bank« zusammenzuarbeiten.
      Merken Sie sich diesen »Rothschild-Agenten« sehr gut, er wird noch viele
      Organisationen miteinander vernetzen! JACOB SCHIFF und PAUL WARBURG
      starteten eine Kampagne für die Errichtung der »FEDERAL RESERVE BANK« als
      fest installierte private Zentralbank in Amerika. Jacob Schiff ließ die New
      Yorker Handelskammer bei einer Rede 1907 wissen:
      »Wenn wir keine Zentralbank mit einer ausreichenden Kontrolle über die
      Kreditbeschaffung bekommen, dann wird dieses Land die schärfste und
      tiefgreifendste Geldpanik seiner Geschichte erleben.« (»Die Absteiger«, Des
      Griffin).
      Gesagt, getan, stürzten sie daraufhin die USA in eine Währungskrise, deren
      daraus resultierende Panik am Kapitalmarkt das Leben zehntausender Menschen
      im ganzen Land ruinierte. Die Panik an der New Yorker Börse brachte den
      Rothschilds neben mehreren Milliarden US-Dollar auch den gewünschten Erfolg.
      Schlau ausgedacht, benutzte man die Panik als Argument, nun endlich eine
      Zentralbank zu errichten, um Vorfälle wie diesen zu vermeiden. Paul Warburg
      sagte dann dem Bank- und Währungskomitee:
      »Das erste, was mir auf die Panik hin in den Kopf kam, ist, daß wir eine
      nationale Clearing-Bank (Zentralbank) brauchen ... « (»Die Insider«, Gary
      Allen).

      Die endgültige Version des Beschlusses, das »FEDERAL RESERVE SYSTEM« (die
      private Zentralbank Amerikas) einzuführen, entstand auf einem
      Privatgrundstück J.P. Morgans, auf Jekyll Island, Georgia. Die Anwesenden
      des Treffens waren den Recherchen von Herbert G. Dorsey zufolge: A. Piatt
      Andrew, Senator Nelson Aldrich, Frank Vanderlip, (Präsident der Khun Loeb &
      Co); Henry Davidson, (Senior Partner der J.R Morgan Bank), Charles Norton,
      (Präsident von Morgans First National Bank), Paul Warburg und Benjamin
      Strong, (Präsident von Morgans Bankers Trust Co).
      Die Einführung der »Federal Reserve« 1913 ermöglichte nun den
      internationalen Bankiers, ihre finanzielle Macht in den USA sehr zu
      festigen. PAUL WARBURG wurde der erste Vorsitzende der »New York Federal
      Reserve Bank«.
      Dem »Federal Reserve« Beschluß folgte der 16. Zusatzartikel der
      amerikanischen Verfassung, der es nun dem Kongreß ermöglichte, das
      persönliche Einkommen der US-Bürger zu besteuern. Das war die Konsequenz,
      nachdem die US-Regierung nun kein eigenes Geld mehr drucken durfte, um ihre
      Operationen zu finanzieren.
      Dies war das erste Mal in der Geschichte seit der Gründung der USA, dass das
      Volk Einkommenssteuer bezahlen mußte.

      Die wichtigsten Aktienbesitzer der »FEDERAL RESERVE« (der Fed) waren:
      1. Rothschild Banken aus London und Paris
      2. Lazard Brothers Bank aus Paris
      3. Israel Moses Seif Bank aus Italien
      4. Warburg Bank aus Amsterdam und Hamburg
      5. Lehmann Bank aus New York
      6. Khun Loeb Bank aus New York
      7. Rockefellers Chase Manhattan Bank aus New York.
      8. Goldman Sachs Bank aus New York

      Kongreßmitglied CHARLES LINDBERGH beschrieb schon damals die neu entstandene
      Federal Reserve Bank als die »unsichtbare Regierung«, durch ihre Geldmacht.

      Wie funktioniert die »Federal Reserve Bank«?
      Das »Komitee des offenen Marktes« der Fed produziert »Federal Reserve Noten«
      (Dollar-Scheine). Diese Noten werden dann für Obligationen
      (Schuldverschreibungen) der US-Regierung verliehen, die der Fed als
      Sicherheit dienen. Diese Obligationen werden durch die zwölf Fed-Banken
      gehalten, die wiederum die jährlichen Zinsen darauf beziehen.
      Entsprechende Aumerkung zur heutigen Situation:
      1982 nannte das US-Finanzamt den Schuldbetrag von rund $1,070,241,000,000.
      Die Fed sammelte also rund $ 115,800,000,000 Zinsen in nur einem Jahr von
      den amerikanischen Steuerzahlern ein. Dieses Zinskapital geht ganz allein in
      die Taschen der Fed, und damit zu den internationalen privaten Bankiers.
      1992 waren die Obligationen, die durch die Fed gehalten werden, bei rund $
      5,000,000,000,000. und die Zinszahlungen der Steuerzahler steigen ständig.
      Und dieses ganze Vermögen hat die Fed erschaffen, indem sie der US-Regierung
      Geld verleiht und dafür hohe Zinsen kassiert, das die Fed an sich nur Farb-
      und Druckgebühren kostet. Das ist einer der größten Schwindel in der
      Geschichte der USA und kaum einem fällt es auf.
      Dazu kommt, dass die Fed, durch die Obligationen der US-Regierung das
      Pfandrecht, staatlich und privat, auf den Grundbesitz der gesamten
      Vereinigten Staaten von Amerika hat. Zahllose Gerichtsverfahren waren bisher
      ohne Wirkung, um das »Federal Reserve«-Gesetz rückgängig zu machen. Es gibt
      auch rechtlich keinen Weg für die Bürger, das Geld zurückzubekommen, da die
      Fed keine Abteilung der US-Regierung, sondern eine private Einrichtung ist.
      Angeblich ist die Fed verfassungsrechtlich nicht erlaubt und damit gar nicht
      existenzberechtigt. Neun US-Staaten haben deshalb bereits »Staatsverfahren«
      laufen, um die Fed aufzuheben.
      http://home.pages.at/joker/ufo/buch/buch1/16g.htm




      Die großen Zentralbank-Lügen
      ____________________________

      Von Prof. Joseph E. Stiglitz

      Eine unabhängige Zentralbank, die sich ausschließlich um Preisstabilität
      kümmert, ist das Kernstück der magischen Formel von der "Wirtschaftsreform".
      Wie so viele dieser Maximen wurde auch diese so oft wiederholt, dass man
      mittlerweile auch daran glaubt. Aber kühne, selbst von Zentralbankern
      aufgestellte Behauptungen ersetzen weder Forschung noch kritische Analyse.
      Forschungsergebnisse deuten nämlich darauf hin, dass sich
      inflationsorientierte Zentralbanken am besten der Inflationskontrolle widmen
      sollen. Inflationskontrolle ist jedoch auch kein Selbstzweck: Sie ist nur
      ein Mittel, um für schnelleres und stabileres Wachstum und geringere
      Arbeitslosigkeit zu sorgen.
      Um diese realen Variablen geht es nämlich und es gibt wenig Beweise, dass
      Zentralbanken, die sich ausschließlich um Preisstabilität kümmern, in diesen
      entscheidenden Bereichen mehr erreichen. George Akerlof, der mit mir im Jahr
      2001 den Wirtschaftsnobelpreis gewann, wies gemeinsam mit seinen Kollegen
      eindringlich darauf hin, dass es eine optimale Inflationsrate über Null
      gibt. Die rücksichtslose Politik der Preisstabilität gefährdet also
      eigentlich das Wirtschaftswachstum und den Wohlstand. Jüngste
      Forschungsergebnisse nähren sogar Zweifel, ob die ausschließliche
      Ausrichtung auf Preisstabilität den Trade-off zwischen Inflation und
      Arbeitslosigkeit reduziert.
      Die amerikanische Zentralbank Federal Reserve hat nicht nur für
      Preisstabilität zu sorgen, sondern auch das Wachstum und die
      Vollbeschäftigung zu fördern. In den Vereinigten Staaten herrscht ein
      breiter Konsens gegen die Einengung des Mandats der Zentralbanken, so wie
      dies bei der Europäischen Zentralbank der Fall ist. In Europa stockt das
      Wirtschaftswachstum, weil sich die EZB durch ihr Augenmerk auf die Inflation
      selbst daran hindert, die wirtschaftliche Erholung zu fördern.
      Zentralbanken treffen jedoch Entscheidungen, die sämtliche Facetten einer
      Gesellschaft betreffen, wozu auch Wachstumsraten und Arbeitslosigkeit
      zählen. Weil es diese Trade-offs aber gibt, können ihre Entscheidungen nur
      als Teil eines politischen Prozesses getroffen werden.
      Manche kommen mit dem Argument, auf lange Sicht gäbe es keine Trade-offs.
      Aber wie Keynes schon sagte, sind wir auf lange Sicht alle tot. Selbst wenn
      es unmöglich wäre, die Arbeitslosigkeit unter eine kritische Marke zu
      senken, ohne dabei die Inflation anzuheizen, bleibt immer noch die
      Ungewissheit, wo diese kritische Marke liegt. Dementsprechend ist auch ein
      gewisses Risiko unvermeidlich: Eine zu lockere Geldpolitik birgt das Risiko
      der Inflation in sich, eine zu strenge Geldpolitik kann zu unnötiger
      Arbeitslosigkeit mit all dem dazugehörigen Leiden führen.
      Während des Booms in Amerika in den neunziger Jahren des vorigen
      Jahrhunderts war die Clinton-Administration der Ansicht, man könnte das
      Risiko eingehen und die Arbeitslosigkeit senken, vor allem wenn man die
      sozialen Erträge - sinkende Zahl von Sozialhilfeempfängern, Reduktion von
      Gewalttaten - dem direkten ökonomischen Nutzen zuzählte. Im Gegensatz dazu
      forderte der IWF eine strengere Geldpolitik, weil man den Kosten der
      Arbeitslosigkeit und dem Nutzen durch die Senkung der Arbeitslosigkeit viel
      weniger Gewicht beimaß als den Kosten einer potenziellen Inflation.
      Die Wirtschaftsanalyse von Clintons wirtschaftlichem Beraterstab erwies sich
      als richtig, die Einschätzung des IWF (und der Fed) als falsch. In Amerika
      konnte ohne Inflation eine sehr niedrige Arbeitslosenrate erreicht werden -
      die letztlich sogar unter 4 % fiel.
      Das ist aber eigentlich nicht der Punkt: Der Punkt ist vielmehr, dass sich
      niemand sicher sein konnte. Ein gewisses kalkuliertes Risiko ist immer
      unvermeidlich. Wer es letzten Endes zu tragen hat, hängt von den
      unterschiedlichen strategischen Ansätzen ab. Die Entscheidung darüber kann -
      oder soll - zumindest nicht den Technokraten der Zentralbanken überlassen
      bleiben. Während es legitime Diskussionen darüber gibt, wie weit die in
      einer Demokratie den Zentralbanken und anderen Entscheidungsträgern
      zugestandene Unabhängigkeit gehen soll, dürfen die Perspektiven derjenigen,
      die durch ihre Entscheidungen betroffen sind, nicht außer Acht gelassen
      werden.
      Arbeiter beispielsweise haben viel zu verlieren, wenn Zentralbanken eine
      strikte Politik verfolgen, aber sie haben im Entscheidungsprozess keine
      Stimme. Die Finanzmärkte allerdings - die durch Arbeitslosigkeit nicht viel
      zu verlieren haben, jedoch sehr wohl durch Inflation - sind typischerweise
      stark vertreten. Doch Finanzmärkte haben aber wohl kaum das Monopol auf
      fachmännische Kompetenz.
      So haben wenige Finanzexperten eine genaue Vorstellung von den komplizierten
      Zusammenhängen im makroökonomischen System. So wurden beispielsweise die
      meisten Rezessionen in den USA seit 1945 deshalb verursacht, weil die Fed zu
      stark auf der Bremse stand. Ebenso waren die Zentralbanken in den späten
      siebziger und frühen achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts glühende
      Verfechter des Monetarismus, als empirische Daten die Fragwürdigkeit der ihm
      zugrunde liegenden Theorien bereits zuhauf bestätigten.
      Entwicklungsländer müssen nicht nur über die Unabhängigkeit der
      Zentralbanken nachdenken, sondern auch über deren Mandat und wer dort
      vertreten sein soll. Es ist ein Ausgleich zwischen ökonomischer Effizienz
      und demokratischer Verantwortlichkeit zu schaffen.
      In vielen neuen Demokratien sind die Bürger verwirrt. Zuerst preist man die
      Vorzüge des neuen Regimes an und anschließend erzählt man ihnen, dass
      makroökonomische Entscheidungen zu wichtig sind, um sie demokratischen
      Prozessen zu unterwerfen. Man warnt die Bürger vor der Gefahr des Populismus
      (und meint damit den Willen des Volkes?).
      Es gibt keine einfachen Antworten. Aber in zu vielen Ländern gibt es auch
      keine demokratische Debatte über die Alternativen.
      Avatar
      schrieb am 19.03.04 18:25:44
      Beitrag Nr. 59 ()
      Gold steigt enorm und das ohne Euroaufwertung.
      Geht es jetzt los?
      Avatar
      schrieb am 24.03.04 20:18:55
      Beitrag Nr. 60 ()
      Es geht wirklich los.
      Gold über 340 Euro


      Thailands Premier Thaksin: „Wir haben den Westen zu lange subventioniert“

      Asien wird künftig weniger Finanzmittel in amerikanische Anleihen investieren und verstärkt eigene Bonds auflegen.

      Dies kündigt Thailands Ministerpräsident Thaksin Shinawatra wenige Tage vor seinem Deutschland-Besuch in der WirtschaftsWoche an. „Unsere Volkswirtschaften legen einen zu großen Teil ihrer Gewinne in amerikanischen Staatsanleihen an und bescheren so den USA goldene Zeiten, während Asien immer noch mit Armut kämpft“, so Thaksin.

      „Inzwischen befindet sich etwa die Hälfte der Weltdevisenreserven in Asien. Damit verfügen wir über ein großes Machtpotenzial, das wir jetzt für uns nutzen sollten. Wir haben schon viel zu lange den hohen Lebensstandard des Westens subventioniert.“ Künftig würden die asiatischen Länder in Finanzfragen deshalb stärker zusammenarbeiten.

      Thaksin: „Wir werden unsere eigenen – asiatischen – Bonds auflegen. Der erste Bond-Fonds steht bereits. Der zweite kommt bald. Ende April haben wir hier in Thailand ein regionales Finanzministertreffen, da werden wir weiter daran arbeiten.“

      FRANK SIEREN / PEKING

      23.03.2004
      Avatar
      schrieb am 27.03.04 00:24:24
      Beitrag Nr. 61 ()
      25.03. 17:09
      Fed´s Geithner: US-Finanzsystem ist gefährdet

      BörseGo - http://www.boerse-go.de)

      In einer im Voraus publizierten Rede in New York sagte New York Federal Reserve President Timothy Geithner, dass die Inflationsentwicklung in den USA weiterhin „mau“ sei. Dies sei an die Inflations-gebundene US-Staatsanleihen (TIPS) und an anderen Richtgrößen festzumachen.

      Die Rede war die erste Geithners als Präsident der Zentralbank von New York. Die Perspektiven für die US-Wirtschaft seien sowohl für das laufende als auch für das kommende Jahr „solide“. Die Weltwirtschaft sei so stabil wie seit vier Jahren nicht.

      Die größte Herausforderungen in den USA liege in der Aufrechterhaltung des Verbraucher- und Investorenvertrauens angesichts der wachsenden Haushalts- und Außenhandelsdefizite der USA. Die Verschlechterung der Finanzlage der USA und die dramatischen Rückgänge der Sparrate der Amerikaner seien Gefahrenmomente im Finanzsystem und die Wirtschaft als ganzes, so Geithner weiter. Diese Risiken würden verstärkt duch das Haushaltsdefizit der USA und dem damit einhergehenden und zuvor noch nie da gewesenen Kapitalbedarf
      Neuste NachrichtenBoerse-Go_de - Fed´s Geithner US-Finanzsystem ist gefährdet.htm
      Avatar
      schrieb am 02.04.04 23:15:53
      Beitrag Nr. 62 ()
      Ich kann es nicht glauben, aber wenn?


      Goldexperte befürchtet Terroranschlag in Europa
      01.04.2004 Ein führender Börsenanalytiker teilte soeben mit, dass er bei Gold und Dollar verdächtige Bewegungen entdeckt habe. Dies könne seinen Worten zufolge auf einen großen Terroranschlag in Europa oder dem mittleren Osten hindeuten .

      Jim Sinclair glaubt, die gleichen Marktbewegungen wie vor dem elften September zu entdecken. Als der Hamasführer getötet wurde, sah er ein markttechnisches Verhalten, welches darauf hindeutet, dass eine neue Gruppe oder neue Strategie als Player auf den Weltbörsen aktiv ist.

      Viele gut informierte Börseninsider erinnern sich noch an die ominösen Chartbewegungen der Luftfahrtgesellschaften kurz vor dem elften September, die bislang nie untersucht wurden. Sinclair erinnert sich noch gut daran. Er war früher Berater der "Hunt Oil" sowie persönlicher Berater der Familie Hunt, denen er beim Verkauf ihres gehorteten Silberschatzes half, und ist ein weltbekannter Experte für den Goldmarkt.


      Die vor kurzem einsetzenden Interventionen am Markt treiben den Dollar und das Gold nach oben. Sinclair fürchtet, dies geschieht um aus einem möglichen Terroranschlag großen Ausmaßes in Europa zu profitieren, sollte ein solcher stattfinden, würde es eine Flucht in den Dollar und das Gold geben. Der Ölpreis könnte auf 60 $ pro Barrel steigen. Das Bild, das durch sein Analyse gezeichnet wird, erschreckt Sinclair eigenen Worten zufolge zu Tode.

      Sinclair fordert die Geheimdienste auf, unverzüglich die außergewöhnlichen Bewegungen beim Dollar und Gold zu untersuchen, um herauszufinden, ob die Machenschaften am Markt mit denen vor dem elften September übereinstimmen.

      Neuste NachrichtenPolitikinformationen auf China intern.htm
      Avatar
      schrieb am 07.04.04 15:55:09
      Beitrag Nr. 63 ()
      Gold und die Zentralbanken: Welteke will verkaufen, Japan warnt die USA

      Im April 2003 endete die G&M-Serie "Das Gold der Deutschen" mit dem Hinweis: "Jedenfalls müssen wir uns darauf einrichten, daß die Goldpolitik der Bundesbank - vielleicht ab dem Winter 2003/2004 - zu einem wichtigen Thema am Markt werden wird."
      Inzwischen ist genau dies passiert. Bundesbankpräsident Welteke (SPD) brütete zusammen mit den Genossen in Berlin den Plan aus, jährlich 120 Tonnen Gold über fünf Jahre (zusammen also 600 Tonnen) zu verkaufen, den Erlös in einen Bildungsfonds einzubringen und mit den Zinserträgen Aufgaben zu finanzieren, für die bisher der Staat zuständig war.

      Als das Hamburger Magazin Der Spiegel meldete, Welteke habe für seinen Plan nicht einmal eine Mehrheit im Bundesbankvorstand, blieb diesem nichts anderes übrig, als sich in einem Beschluß vom 29. Januar hinter seinen Präsidenten zu stellen.

      Proteste in der Öffentlichkeit waren keine zu hören. Das erklärt sich wohl daraus, daß vor allem unter den Politikern der Kenntnisstand über die Aufgaben einer Notenbank und über Sinn und Zweck ihrer Reserven ziemlich nahe bei Null liegt.

      Höchst irritiert ist die Europäische Zentralbank mit ihrem neuen Präsidenten Jean-Claude Trichet. Über die Frankfurter Allgemeine ließ die EZB am 23. Februar durchsickern, daß die Einmischung einer Regierung in die Arbeit einer Notenbank rechtswidrig sei, daß der Welteke-Plan in einer "Grauzone" angesiedelt sei und daß der Bundesbank eine verdeckte Finanzierung staatlicher Aufgaben nicht erlaubt werden könne. Ein diplomatisch nur schwach verbrämter Rüffel für Welteke also - und die erste derartige Zurechtweisung einer nationalen Notenbank durch die EZB.

      Dennoch wird die EZB das unseriöse Welteke-Vorhaben am Ende wahrscheinlich nicht kippen - auch deswegen nicht, weil nur ein relativ kleiner Teil der deutschen Goldreserven auf dem Spiel steht.

      Bekanntlich hatten sich 15 europäische Notenbanken am 26. September 1999 darauf geeinigt, innerhalb von fünf Jahren maximal 2000 Tonnen Gold zu veräußern. Das damalige "Washington Agreement" hatte umgehend eine Goldpreisexplosion zur Folge, weil die Marktteilnehmer bis dahin tatsächlich geglaubt hatten, der Goldpreis könne wegen der Notenbankverkäufe nur noch fallen.

      Unter dem Abkommen, das Ende September 2004 ausläuft, entfiel der größte Teil der Verkäufe auf die Schweiz: bis kommenden September werden es mehr oder weniger 1170 Tonnen sein. Damit wäre das Schweizer Verkaufsprogramm in Höhe von 1300 Tonnen bis auf einen kleinen Rest abgeschlossen.

      Bis zum Frühjahr wollen sich die Beteiligten auf ein neues Abkommen einigen. Laufzeit und Größenordnung werden voraussichtlich von der bisherigen Vereinbarung nicht wesentlich abweichen. Neben der Bundesbank werden wohl auch Italien und Österreich unter den Verkäufern sein. Der wirkliche Tabubruch bestünde in Goldverkäufen der traditionell souveränitätsbewußten Franzosen, wofür freilich keine Indizien vorliegen.

      Daß die regierenden Sozialdemokraten sich irgendwann am deutschen Goldschatz vergreifen würden, der aus der Zeit des Wirtschaftswunders stammt, war zu erwarten. Der Sozialismus hat sich schließlich schon immer dadurch definiert, daß er vom Substanzverzehr lebt. Wenn alles verjubelt ist, endet die Party.

      Als die Bundesbank noch souverän und mächtig war und von Leuten wie Schlesinger geführt wurde, hätte sie nicht im Traum daran gedacht, die Aktivseite ihrer Bilanz auf diese Weise zu schwächen. Dort standen Ende 2003 Gold und Goldforderungen in Höhe von 36,5 Milliarden Euro und Auslandsguthaben im Wert von 32,5 Milliarden Euro. Bei letzteren handelt es sich hauptsächlich um Dollars. Rechnet man noch die Forderungen an den Internationalen Währungsfonds hinzu (7,6 Milliarden Euro), dann sind die Währungsreserven Deutschlands komplett.

      Gold- und Dollarreserven sind also in etwa gleich groß. Erstere haben seit der Euro-Einführung im Januar 1999 an Wert gewonnen, letztere haben in der jüngsten Vergangenheit drastisch verloren. Ein anderer Unterschied: der Teil des Goldes, der nicht ausgeliehen ist, birgt keinerlei Bonitätsrisiko. Gold kann nicht pleite gehen. Die Dollarreserven hingegen existieren nur elektronisch, können von den USA beliebig abgewertet werden, und im schlimmsten Fall können sie ihren Wert ganz verlieren. Ergo ist Gold die bessere Währungsreserve. Wenn in Frankfurt überhaupt etwas verkauft werden muß, dann der US-Dollar - am besten gegen chinesische Yuan, sobald das möglich ist.

      Welteke gleicht einem Mann, der seine Versicherung kündigt, weil er sie gerade nicht braucht. Wer weiß denn schon, was geopolitisch, finanziell und monetär in den nächsten 10 oder 20 Jahren passiert? Vielleicht muß der Goldstandard wieder eingeführt werden. Vielleicht entschließt sich die EZB (was vor ihrer Gründung ernsthaft erwogen wurde), den Euro-Banknoten eine offizielle Golddeckung zu geben. Oder (was sich die Bundesbank früher auch schon überlegt hat) der Euro scheitert am Ende doch, Deutschland muß die D-Mark wieder einführen und braucht dazu das Gold als
      vertrauensbildende Basis.

      G&M vermutet, daß Tanigaki die USA zunächst nur warnen wollte. Er wollte darauf hinweisen, daß Japan Handlungsalternativen besitzt, und er wollte die Amerikaner auffordern, keinen Druck in Richtung Yen-Aufwertung auszuüben.

      Das ändert freilich nichts daran, daß Japan und China ein grundsätzliches Problem haben: ihre Devisenreserven sind extrem dollarlastig. Sie sind nicht wertbeständig, weil sie von Washington nach Belieben abgewertet werden können. Und sie sind nicht einmal sicher, weil sie im Falle eines Konfliktes (das betrifft vor allem China) jederzeit einseitig gesperrt werden können.

      Die Asiaten sind sich des Problems vollkommen bewußt, aber noch halten sie sich an die stillschweigende Vereinbarung mit den USA. Die Gegenleistung dafür, daß sie in großen Mengen nach Amerika exportieren dürfen, besteht nämlich darin, daß sie Papiere des US-Schatzamtes aufkaufen, damit die amerikanischen Defizite finanzieren und dafür sorgen, daß die US-Zinsen niedrig bleiben und das Kartenhaus des amerikanischen Finanzsystems nicht einstürzt. Ein Arrangement, hinter dem sich nichts anderes verbirgt als ein realer Gütertransfer aus Asien in die USA - ein Gütertransfer, der wesentlich dabei hilft, den Lebensstandard der amerikanischen Massen aufrechtzuerhalten.

      Fragt sich nur, wie lange das so bleibt. Voraussehbar ist, daß die Asiaten einen eigenen großen Kapitalmarkt aufbauen, die Vorteile ihres riesigen Binnenmarktes voll ausschöpfen, ihre Exportabhängigkeit reduzieren und ihre enormen Ersparnisse in der Region investieren werden anstatt sie den USA zur Verfügung zu stellen. Dieses Szenario wird in den nächsten Jahren unweigerlich zur Realität werden. Dann stellt sich endgültig auch die Frage nach der Zusammensetzung der asiatischen Devisenreserven. Und dann kommt auch das Thema der viel zu geringen asiatischen Goldreserven aufs Tapet. Wer glaubt, die jetzigen Verhältnisse seien von Dauer, irrt sich gewaltig.



      Dazu müßte es allerdings in Deutschland liegen. Daß sich der größere Teil der deutschen Goldreserven in Verwahrung der Federal Reserve Bank of New York befindet und faktisch schwer zurückgeholt werden kann, konnten Sie schon in der G&M-Serie "Das Gold der Deutschen" lesen. Wenn Welteke einer Kriegslist fähig wäre, würde er in New York verkaufen und anschließend mit Goldkäufen am freien Markt den bundesbankeigenen Tresor in Frankfurt auffüllen. Aber eine derartige Raffinesse wollen wir ihm nicht unterstellen. Anzunehmen ist aber, daß er im Zuge etwaiger Goldabgaben die Bestände in New York reduziert - und nicht die in Frankfurt.

      Ende Januar platzte in die europäische Golddiskussion eine Meldung aus Tokio. Dort hatte Finanzminister Tanigaki vor einem Parlamentsausschuß angedeutet, Japan könne einen Teil seiner riesigen Devisenreserven in Gold umtauschen. Der Minister hatte hinzugefügt: "Da dies den Goldmarkt beeinflussen könnte, werden wir die verschiedenen Dinge sorgfältig in Erwägung ziehen."

      Tanigaki erlaubte sich ein Understatement. Einfache Rechnung: Die Devisenreserven Japans betragen 680 Milliarden Dollar. Wenn davon 30% in Gold angelegt werden, muß Japan 14 500 Tonnen kaufen. Das bedeutet, daß alle Goldminen der Welt mehr als fünf Jahre lang ausschließlich für die japanische Notenbank arbeiten müßten. Und diese 14 500 Tonnen wären mehr als alle Euro-Länder zusammen an Goldreserven halten. Die Vorstellung ist also unrealistisch, Japan könne seine Goldreserven zu annehmbaren Preisen auch nur annähernd auf einen europäischen oder amerikanischen Prozentsatz hochfahren.
      Neuste NachrichtenDr_ Bruno Bandulet Gold und die Zentralbanken Welteke will verkaufen, Japan warnt die USA.htm
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      schrieb am 14.04.04 20:43:08
      Beitrag Nr. 64 ()
      Gurus lassen Aktien links liegen


      Von Ingo Narat und Udo Rettberg, Handelsblatt


      Die Ikonen der Investmentbranche suchen derzeit Zuflucht in Cash, Gold und Rohstoffen.

      FRANKFURT/M. Der Mann residiert in Nassau auf den Bahamas, fernab der Tageshektik der Börsen. Mit 91 Jahren ist er zwar nicht mehr im Geschäft. Aber sein Ruf eilt ihm voraus: John Templeton, seit seiner Erhebung in den Adelsstand schlicht „Sir John“ genannt. Als Gründer der großen US-Fondsgesellschaft Templeton zählt er zu den lebenden Legenden der Anlageszene. Und wie viele seiner Kollegen in dieser erlauchten Runde sieht Templeton nur noch eines: schwarz für die Börsen. Allerdings drückt er sich im Gegensatz zu anderen Gurus nicht so drastisch aus. Sir John kleidet seine Vorbehalte in sehr zurückhaltende Worte.

      Größer als heute könnten die Widersprüche zwischen den Einschätzungen der Investment-Ikonen und den Meinungen der internationalen Großanleger kaum sein. Die einen sind zu Kassandren geworden, während der Optimismus der anderen kaum Grenzen zu kennen scheint – nimmt man die Ergebnisse repräsentativer Umfragen über das Anlageverhalten als Maßstab. Und öffentlich wird dieser Widerspruch praktisch nicht wahrgenommen. Die zweite Tatsache ist nicht nur mindestens so interessant wie die erste. Sie bereitet manchen der Skeptikern auch zusätzliche Bauchschmerzen.

      Fundamentale Ungleichgewichte bringen die Querdenker zu ihren düsteren Prognosen. Es ist vor allem die horrende Überschuldung der Staaten, Unternehmen und Privathaushalte – besonders in den USA. Sie bildet in Verbindung mit fragiler Konjunktur, teuren Aktien, Überinvestments von Ausländern in US-Wertpapieren und einem anfälligen Dollar ein explosives Gemisch.

      Die brisante Lage ruft die alten Herren mit vielen Jahrzehnten Börsenerfahrung auf den Plan, allen voran Templeton. Er gibt so gut wie keine Interviews mehr. Aber gegenüber dem Handelsblatt äußerte er sich. Sein Kommentar war kurz. Vor allem ein Satz aus seinem Mund ist bemerkenswert: „In meinen 91 Jahren kann ich mich an keine Zeit erinnern, in der es so wenige attraktive Investments gab wie heute.“

      Marc Faber zählt ebenfalls zu den ganz Großen. Der renommierte Vermögensverwalter aus Hongkong ist mit 58 Jahren der Youngster unter den alten Hasen. Er fühlt wie Templeton: „Wenn ich rund um die Welt schaue, finde ich es immer schwieriger, werthaltige Anlagen mit hohen Gewinnchancen zu finden.“ Jetzt beurteilt der gebürtige Schweizer mit dem Zopf als Markenzeichen die Märkte schlicht „negativ“. Und das gilt für Aktien und Anleihen wie auch für andere Vermögensformen.



      Templeton und Faber sind in bester Gesellschaft. Mega-Investor Warren Buffett steht ebenfalls auf der Bremse. Gerade warnte der Milliardär im Aktionärsbericht seiner Beteiligungsfirma Berkshire Hathaway, er finde es „schwierig, deutlich unterbewertete Aktien zu finden“. Wer nichts Attraktives findet, der muss eben Bargeld horten. Buffett hat über 30 Milliarden Dollar Cash aufgetürmt. Aber, so sagt der 73-jährige, das sei eben immer noch besser als mit falschen Entscheidungen alles aufs Spiel zu setzen.

      Und dann gibt es die Gurus, die entweder nicht mehr öffentlich auftreten wollen oder in Deutschland kaum bekannt sind – obwohl auch sie mit ihren Einschätzungen in den vergangenen Dekaden sehr oft richtig lagen. Einer dieser Top-Leute hat sich mit seiner Hedge-Fonds-Firma zurückgezogen. Den Börsen traut er nicht mehr über den Weg.

      Übrigens erhalten die Fundamentalkritiker Unterstützung von technischen Analysten. Allerdings sieht Kurvendeuter Ralph Bloch vom Finanzhaus Raimond James erst 2005 als „schwieriges Börsenjahr“.

      Dann gibt es noch Richard Russell. Er machte in den USA die technische Analyse mit so genannten Elliott-Wellen populär. Der 79-jährige Analyst sieht die Aktien in neue Tiefen stürzen und sorgt mit einem bizarren Zahlenspiel für Furore: Dow und Gold werden sich in einigen Jahren bei 3 000 treffen. Mit anderen Worten, damit kein Leser einen Schreibfehler vermutet: Der Dow-Jones-Index drittelt sich danach auf 3 000 Punkte, der Goldpreis notiert dann gut siebenmal höher bei 3 000 Dollar je Unze.

      Viele Anleger werden angesichts der geballten Skepsis den Kopf schütteln. Wenn nicht, müssen sie wie Buffett Geld horten oder wie Russell Gold kaufen – Templeton hält sich bedeckt. Faber setzt auf Öl, Zucker und Kaffee. Wem das zu langweilig oder zu exotisch scheint, dem entgegnen die Gurus: Geld verdienen an der Börse war noch nie einfach und immer das Privileg einer Minderheit.
      Neuste NachrichtenHandelsblatt_com Artikel drucken.htm
      Avatar
      schrieb am 25.05.04 22:18:37
      Beitrag Nr. 65 ()
      nachdem man den goldpreis jahrelang manipuliert, u. gold pressemässig als barbarisches relikt verteufeln liess,
      ist es doch schon komisch (für mich nicht!), dass ausgerechnet die usa gold horten, nichts verkaufen, u. die dummen deutschen es auch noch auf nimmerwiedersehen dort lagern...
      also hat die usa minimum die rd. 8000 + unsere rd. 3 500 tonnen gold -
      also mit abstand der grösste netto halter.
      dass sie sich ins fäustchen lachen - wenn der dollar "bewusst abgeschmiert" wird, könnte man doch mal den goldpreis hochtreiben, man hats ja schliesslich.
      und die konkurrenz: japan/china & incl. allle dollaranleihehalter können ihre papiere zum heitzen im winter verwenden.

      den deal traue ich den amis ohne mit der wimper zu zucken zu!

      ---


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      25.05.2004
      USA hat die größten Goldreserven
      Frankf. Finance Newsletter

      Im Zuge der Weltwirtschaftskrise 1933 verbot der US-amerikanische Präsident Franklin D. Roosevelt den privaten Besitz von Gold per Gesetz, so die Experten vom "Frankfurter Finance Newsletter".

      Goldmünzen, Goldbarren und Goldzertifikate hätten gegen geringe Entschädigung zwangsweise an die Federal Reserve abgegeben werden müssen und bei Zuwiderhandlung hätten Haftstrafen von bis zu 10 Jahren oder hohe Geldstrafen verhängt werden können. Bei der Suche nach Gold habe die Regierung der Vereinigten Staaten nicht vor der gewaltsamen Öffnung privater Bankschließfächer ihrer US-Bürger zurück geschreckt. Kein US-Amerikaner habe Gold besitzen dürfen, sei es im In- oder Ausland. Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges hätten die meisten Goldminen in den USA, auf behördliche Anordnung hin, schließen müssen.

      Die staatliche Reglementierung sowohl der Goldnachfrage als auch des Angebotes durch den US-amerikanischen Staat sei 40 Jahre lang aufrechterhalten und erst wenige Jahre nach der Aufhebung des Goldstandards aufgegeben worden. 1971 hätten sich die USA von der Golddeckung des Dollars verabschiedet. 1975 sei der private Goldhandel wieder zugelassen worden. In den USA habe erneut eine Art "Goldrausch" eingesetzt.

      Die entfesselte heimische Nachfrage nach dem Edelmetall habe weltweite Auswirkungen gehabt. Der Goldpreis habe enorme Höhen erklommen und habe sich vervielfacht, da man mit der Ausweitung der Goldproduktion zunächst nicht habe mithalten können. Wahrscheinlich aus diesen geschichtlichen Erfahrungen heraus sehe man derzeit besonders in den USA die Chancen auf einen Goldpreisanstieg klar vor Augen. Denn erst vor wenigen Monaten sei die Freigabe des Goldbesitzes im wirtschaftlich aufsteigenden China erfolgt.

      Wohl vor allem aufgrund des skizzierten historischen Hintergrundes sei der Staat USA mit 8.135 Tonnen bei weitem der weltgrößte offizielle Goldbesitzer. Mit deutlichem Abstand auf Platz Zwei folge Deutschland mit einem Besitz von immerhin 3.440 Tonnen Gold. Für China werde eine klare Tendenz deutlich. Während China mit 500,8 Tonnen an Goldbesitz im Herbst 2002 noch auf Platz Zwölf rangiert habe, sei es im Jahr 2003 mit 600,3 Tonnen Gold auf Platz Zehn aufgerückt.

      Die Goldsuche in den USA im 19. Jahrhundert sei durch unzählige Hollywood-Verfilmungen glorifiziert worden. Tatsache sei aber, dass die Goldminen im Westen der USA meist eine lange Tradition aufweisen würden. Die USA sei heute nach Südafrika der zweitgrößte Goldproduzent der Welt. 11,9% der Goldproduktion von weltweit 81,3 Mio. Feinunzen Gold seien im Jahr 2002 aus den USA gekommen.

      Überragende Bedeutung als Goldabbaugebiet in den USA habe der Bundesstaat Nevada, mit mehr als zwei Drittel aller Fördermengen des gesamten Landes. Mancherorts in den USA seien in den letzten Jahren die Gesetze für den Zugang zu staatlichen Schürfrechten erschwert worden. Eine Ausweitung der Goldproduktion in den USA dürfte größtenteils auf die bereits vorhandenen Lizenznehmer und auf den privaten Grundbesitz beschränkt sein. Zu den weltweit größten Goldminenfirmen würden zahlreiche US-amerikanische Bergbaugesellschaften gehören. Die drei größten und multinational tätigen Goldexplorationsunternehmen der USA seien Newmont, Phelps Dodge und Teck Cominco.

      ---

      cu
      rightnow
      Avatar
      schrieb am 28.05.04 10:19:55
      Beitrag Nr. 66 ()
      but there is no !! inflation...

      ----


      From Sarge, but there is no inflation:

      I just got back from taking the entire family for our yearly eye exam.

      SHEESH!!

      The optometrist raised his exam fees by a minimum 28.5% since our last visit!! What cost me $189 last year just cost me $249. An exam for contact lens for the oldest daughter was raised more than 40%. All told the exams cost me an average of 31% more than a year ago. I queried the doctor. He said his rent (from Wal*Mart) had been jacked up a substantial amount. He also said that his malpractice insurance had doubled to $13,000 a year. He told me that all the doctors he knew were making 22% less right now than they were a year ago just because of malpractice insurance premium increases.

      THEN . . . I went to get some new lenses for the kids and some contacts and a new set of frames for myself. Last year I bought 5 sets of frames, 5 sets of lenses, a pair of sunglasses and contacts for about $425.

      I just paid over $370 for 1 set of frames, three sets of lenses, 1 pair of sunglasses and contacts. According to what I paid for things a year ago, I had been prepared to walk out of the Vision Center for under $200. Needless to say I was shocked when the girl asked me for $370.

      But there is NO inflation!!

      Wonder if I can get a government subsidy or something? I need Al to send me some of that helicopter money. Maybe two helicopters full!! Sheesh!!

      ---

      cu
      rightnow
      Avatar
      schrieb am 16.06.04 09:44:38
      Beitrag Nr. 67 ()
      Themen des Tages

      Britischem Immobilienmarkt droht Crash
      Von Jochen Steffens
      Zumindest, wenn man die Aussage des britischen Amtskollegen von Alan Greenspan, Mervyn King, so interpretieren will. Mervyn King ist der Meinung, dass sich die Immobilienpreise deutlich über dem Niveau befinden, welches die meisten Menschen als tragfähig betrachten würden. Auf Deutsch: die Blase ist überdehnt, sie droht zu platzen.

      Man muss seine Aussage jedoch eher als dringliche aber wohl bedachte Warnung an die Investoren interpretieren, die weiter Geld in die englische Immobilienblase pumpen. Trotz Zinssteigerungen stiegen in England die Immobilienpreise innerhalb eines Jahres um 20 %. Ich weiß, was ich machen würde, wenn ich in England Immobilien besäße. Ich würde sie verkaufen. Vielleicht ein Jahr zu früh oder ein halbes – man weiß es nicht. Keiner kann vorhersagen, wann eine kritische Masse den Ballon zum Platzen bringt – auch ein Notenbanker nicht. Aber die Gefahr schnell sinkender Preise ist aktuell sicherlich höher, als die weiter steigender. Und versuchen Sie einmal ein Haus bei einbrechenden Immobilienpreisen zu verkaufen.

      Denn eins ist offensichtlich, der britische Notenbankchef macht sich ernsthaft Sorgen und er verkündet das auch. Gibt es noch deutlichere Warnzeichen? Immerhin hat die Bank of England bereits 4 Zinsschritte in 7 Monaten hinter sich. Der vergleichsweise hohe Zinssatz von 4,5 % wird von der Bank of England schließlich mit der Immobilienblase begründet.

      Wird Alan Greenspan auch irgendwann die US-Immobilienbesitzer warnen? Kann der Immobilienmarkt in den USA genauso wie der in England vielleicht noch weiter anziehen, über die ersten Zinserhöhungen hinaus? Sollte die Spitze, der Exzess, das letzte Aufflackern vor dem Einbruch den USA erst noch bevorstehen? Denkbar wäre es...
      Avatar
      schrieb am 16.06.04 09:48:48
      Beitrag Nr. 68 ()
      Avatar
      schrieb am 16.06.04 10:00:03
      Beitrag Nr. 69 ()
      sorry,

      so wie es aussieht, lässt sich der link # 68 hier leider nicht aktivieren ? (bei mir jedenfalls)


      ein sehr lesenswerter artikel !

      zu finden:

      www.goldseiten.de ,

      u. dann siehst du in der mitte der
      homepage die rubrik: "ansichten&kolumnen" den in # 68 genannten artikel von:
      prof. dr. hans j. bocker, vom 15.06.2004


      cu
      rightnow
      Avatar
      schrieb am 16.06.04 20:00:17
      Beitrag Nr. 70 ()
      zu#67
      guter Beitrag

      Weltpaniken und Crash-Situationen


      Der deutsche Medienphilosoph Peter Sloterdijk hat die Weltpanik als das alltägliche Ereignis des 21. Jahrhunderts identifiziert. Auslöser für eine Weltpanik an den Finanzmärkten, die zu einem Mega-Crash führen kann, sind z.B. ein sehr starker Ölpreisanstieg, ein hoher Kursverlust des US-Dollar oder Terroranschläge vom Ausmaß des 11. September. Wenn die amerikanische Währung bereits gegen einen instabilen Euro schwächelt, dann könnte den Märkten bei extremen Störgrößen ein regelrechter Dollar-Crash bevorstehen, der zu einer Kapitalflucht aus Amerika führen würde. Ein Zinsanstieg wäre dann unvermeidbar, wenn der Schuldner USA seine eigenen Schulden refinanzieren muss.

      Dieses Szenario könnte einen Domino-Effekt für die US-Ökonomie zur Folge haben, der eine der größten Kontraktionsphasen der amerikanischen Wirtschaftsgeschichte einleiten würde. Der heute immer mehr ausufernde Handel von Derivaten und Hedge-Fonds könnte ebenfalls einen solchen Effekt herbeiführen. Die heutige Generation der Anleger hat bisher nur Haussephasen an den Weltbörsen und noch nie eine langanhaltende Phase der kreativen Zerstörung erlebt, wie diese der österreichische Ökonom Schumpeter beschrieben hat. Sollte diese kommen, ist kaum ein Anleger strategisch auf diese Situation vorbereitet.


      Die Logik des Misslingens


      Wenn in Folge eines starken Abschwunges der Märkte US-Anleger, die ihre Häuser auf Kredit gekauft haben, diese unter dem Einkaufspreis verkaufen müssen, so verringert sich deren Kaufkraft erheblich. Dies könnte viele Haushalte in den privaten Konkurs treiben.

      Dann wird sich der Kaufrausch der 90er Jahre bitter rächen. Die ausgewiesenen Produktivitätsfortschritte der US-Wirtschaft werden sich als das erweisen, was diese wirklich sind, nämlich Charlie Chaplins Vision der "Modernen Zeiten", bei denen Roboter und Automatisierung eine "Jobless Recovery" anführen, die die Ouvertüre für eine Wirtschaftstragödie bilden wird, deren Höhepunkt in einer bisher nie dagewesenen Massenarbeitslosigkeit kulminieren wird.

      Auszüge:
      Neuste NachrichtenTP Domino-Effekte können zum totalen Blackout an den Börsen führen.htm
      Avatar
      schrieb am 16.06.04 22:25:00
      Beitrag Nr. 71 ()
      :kiss::kiss:GOLD:kiss::kis
      Avatar
      schrieb am 18.06.04 10:45:37
      Beitrag Nr. 72 ()
      langsam sickert durch, was schon längst ersichtlich war.
      und es wird weiter gehen.
      man versucht die inflation über den gestiegenen ölpreis zu
      "begründen", aber es sind schon viele waren immens gestiegen -nur werden die einfach aus der berechnungsstatistik rausgestrichen!!!! und da die usa das schon lange skrupellos vorführen, geht die dt. regierung natürlich "klammheimlich" inzwischen denselben weg.

      die "ölbegründung" hat natürlich den strategisch, medienwirksamen vorteil, dass die bösen ölstaaten (=mittlerer osten) dafür vermeintlich verantwortlich sind !!
      welch ein glück , dass die usa vorausschauend die bekämpfung des terrorismus propagiert haben -gell.


      (für alle vollidioten:
      der vorherige satz ist ironie. denn ich weiss, manche bushisten blicken das nicht)

      aber die wahre, gefährlichere inflation ist bei den derivaten in vollem gange = assetinflation.

      die usa, die sich weltweit ihr luxus -lotterleben bezahlen lassen, werden den dollar abwerten.
      dass aber die ölstaaten, deshalb über einen höheren ölpreis
      (=der zwangsverordnet vom us - weltimperialisten in dollar zu zahlen -zwangsdiktiert ist)
      nicht unglücklich sind, müsste verständlch sein !!!??
      -----------------

      Freitag, 18. Juni 2004 | 10:00 Uhr [Artikel versenden] [Artikel drucken] [zurück]



      BLUeBULL
      Autor: Florian Söllner
      10:00 | 18.06.04



      --------------------------------------------------------------------------------

      Vorsicht, Inflation!

      Vergraben Sie heute eine Kiste mit 100.000 Euro im Wald, können Sie sie mit 10 Schlössern sichern und wasserdicht vergraben, beim Öffnen des Deckels 10 Jahre später wird dennoch nur noch ein Bruchteil des Wertes vorhanden sein. Das „Schreckgespenst“, das auch in diesem Sinne durch alle Schlösser schlüpft, heisst Inflation und schleicht sich derzeit langsam aber sicher wieder in unsere Guthaben. Im Mai ist sie auf 2,5% gestiegen. Das Kieler Wirtschaftsforschungsinstitut rechnet damit, dass sich „die Inflation bei steigender Kapazitätsauslastung weiter beschleunigen wird“. In diesem wie auch nächsten Jahr verliert der Euro 2,5 % an Wert, der Usd derzeit sogar knapp 3 %. Selbst die OECD hat "Anzeichen für ein Wiederaufleben inflationärer Spannungen" ausgemacht, kein Wunder, ist doch die offizielle Inflations-Warnschwelle der EZB von 2 % bereits überschritten. Dass die Geldentwertung viel zu hoch ist, zeigt auch, dass der europäische Leitzins im Vergleich dazu nur bei 2,0 Prozent liegt.

      Auf Kosten der Sparer
      Derzeit ist vor allem der hohe Ölpreis Hauptursache dafür, dass Benzin und andere Produkte teurer werden. Wirklich verantwortlich dafür sind jedoch die derzeit relativ hohen Schulden der staatlichen und privaten Haushalte, welche es den Notenbanken schwierig machen die Zinsen anzuheben, also Geld teurer und knapper zu machen. Denn würden die Kreditkosten steigen und die Inflation schnell eingehemmt, wäre ein Abbau der Schulden noch schwieriger. Stattdessen befürchten viele, dass auf Kosten der Sparer versucht wird, Staaten und verschuldete Privathaushalte an Hand der Inflation aus der Schuldenfalle zu locken, eine weiter zunehmende Inflation würde also nicht überraschen.

      Erfolgsgeheimnis der Quandt-Familie
      Zwei beliebte Auswege aus der Geldvernichtung gibt es: Immobilien und Aktien. Da jedoch der Immosektor bis auf wenige Ausnahmen überhitzt ist, ist im Extremfall einer tatsächlich galoppierenden Inflation der beste Ausweg immer das Investment in Aktienwerte gewesen. Denn zum einen stecken in Unternehmen meist auch viele Sachwerte und zum anderen läuft im Sog der Inflation und steigender Preise der Unternehmensgewinn meist mindestens parallel mit. Noch ist die Inflation nicht so bedrohlich, um überstürzt handeln zu müssen, doch zur Sicherheit sollte man immer die Cleverness der Quandt-Familie im Hinterkopf behalten. Der Clan, dem nahezu die halbe BMW Group gehört, wäre nicht mehrere Milliarden Euro schwer, wenn die Vorfahren nicht in den Inflationsjahren nach den Weltkriegen den Ausverkauf an den Börsen mithilfe des ohnehin stündlich schwindenden Wertes des Eigen- und Fremdkapitals genutzt und massiv in Aktien investiert hätten. Doch oberstes Gebot ist das Timing. Bis auf weiteres bleibt alles beim Alten: Stockpicking ja, breites Investment in Aktien über den Sommer hinweg bleibt spekulativ.


      Dieser Beitrag ist erschienen in der 1. Multimedia Finanzzeitung www.bluebulltoday.com. Die Registrierung ist kostenlos.
      ----

      cu
      rigthnow,
      der meint das das quandtbsp. diesmal nicht hinhauen wird.
      ich rechne mit fallenden kursen an den börsen.
      die rechnung bekommt der bürger -weltweit.
      Avatar
      schrieb am 19.06.04 15:34:00
      Beitrag Nr. 73 ()
      Avatar
      schrieb am 19.06.04 16:41:49
      Beitrag Nr. 74 ()
      #72 rightnow, was schreibst du da nur....

      Dier Amis werden nach den Wahlen den Dollar nicht ab-, sondern aufwerten - das verbilligt ihre Energieeinfuhren und holt fresh money ins Land.

      Ihre Waffensysteme werden sie auch teurer an die an sie gebundenen Abnehmer los, den Weizen auch.

      Der Rest stimmt aber, die Blase wird platzen...:(
      Avatar
      schrieb am 19.06.04 17:09:15
      Beitrag Nr. 75 ()
      Ein Beitrag zu Immobilien und warum Gold wichtig ist und
      nicht nur in Leipzig was die Zukunft zeigen wird.

      LWB will Plattenbauten zu Niedrig-Mieten anbieten

      Leipzig. Der größte Vermieter der Messestadt bereitet sich auf die Folgen des Reformgesetzes Hartz IV vor: Weil mit der geplanten Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe mit deutlich sinkenden Einkommen gerechnet wird, will die Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft (LWB) tausende unsanierte Plattenbau-Wohnungen auf den Markt bringen.


      Ursprünglich wollte die LWB viele dieser Häuser leer ziehen und abbrechen lassen. Denn wegen des geringen Komforts und des Überangebots an sanierten Wohnungen schien es in absehbarer Zeit kaum noch Mieter dafür zu geben. Doch mittlerweile gehören 12.000 Quartiere dieser Kategorie wieder zum "Kernbestand" des stadteigenen Anbieters und sollen noch mindestens zehn Jahre am Markt platziert werden.


      "Wir verfolgen sehr aufmerksam die Diskussion um das Hartz-IV-Gesetz", begründet LWB-Finanzchef Christoph Beck die Entwicklung. "Wenn die jetzt diskutierten finanziellen Einschnitte eintreten, wird der Bedarf an besonders billigem Wohnraum drastisch steigen." Auch die Stadt Leipzig werde dann noch stärker darauf achten, dass ihr Sozialhaushalt nicht aus dem Ruder läuft. "Dafür sorgen wir jetzt vor."


      Um gerüstet zu sein, kauft die LWB preisgünstige Häuser aus Zwangsversteigerungen hinzu. In den nächsten Jahren will sie bis zu 5000 Wohnungen erwerben. Das betreffe allerdings nicht nur unsanierte Gebäude, sondern auch sanierte und sogar Neubauten. Beck: "Wir kaufen so auch zielgerichtet Umsatz hinzu. Das macht die Arbeitsplätze unserer Mitarbeiter sicherer."


      Die ersten Häuser mit Billig-Wohnungen wurden bereits ausgewählt. Sie befinden sich ausschließlich in Grünau und sollen künftig zu Quadratmeter-Kaltmieten von drei Euro offeriert werden - teilweise auch für weniger Geld. "Die Nachfrage danach hat bereits angezogen", berichtet LWB-Sprecher Gregor Hoffmann.


      Das spiegeln auch die Leerstandszahl wider: Obwohl das Reformgesetz Hartz IV erst im Januar in Kraft treten soll, ist der Leerstand der unsanierten "Kernbestände" auf acht Prozent gesunken - vor drei, vier Jahren waren es noch rund 20 Prozent.

      A. T.
      Avatar
      schrieb am 20.06.04 15:54:22
      Beitrag Nr. 76 ()
      hi webmaxx;)

      ich schätze deine denkweise, u. die meisten deiner artikel.

      doch ich bleibe dabei:
      der dollar wird weiter an wert verlieren !

      btw:
      es gibt für beide seiten argumente -wie so oft- für mich
      überwiegt klar die weitere dollarabschwächung...

      ich spekuliere sogar darauf.


      cu
      rightnow
      Avatar
      schrieb am 20.06.04 16:54:48
      Beitrag Nr. 77 ()
      hi rightnow,

      da WÜNSCHE ICH DIR Glück! Kurzfristig (und nur so sollte eine Spekulation sein) magst du sogar recht und Erfolg haben.


      Alle Sachwertanlagen im Dollar werden das kommende Unheil überstehen...
      und dieses wird - nicht nur imho - von einem hyperinflationären Europa oder der Hedgefonds-Spekulationsblase ausgehen.:cry:
      Avatar
      schrieb am 28.06.04 18:58:33
      Beitrag Nr. 78 ()
      golddinar:
      die idee ist okay -das problem ist, dass die
      muslimischen staaten nicht fähig sind (zumindest in dieser angelegenheit)- an einem strang zu ziehen:

      ------

      The Road Ahead
      The Islamic gold dinar

      Raidan Al-Saqqaf



      In order to minimize dependency on US Dollar; Malaysia will be using the golden Dinar in its international trade transactions with other Muslim nations before the end of this year, as a step to push the new currency (Islamic Dinar) to be the currency adopted by the Islamic countries in their inter-transactions in order to increase the number of trade transactions between Islamic countries and enhance their economic development.
      The idea came from Professor Omar Ibrahim Fadillo, founder of the Morabeteen International Organization. According to him; Islamic unity can only be established after the economic unity, coordination and cooperation between the Islamic nations. In addition to that, the important thing behind this concept is that it denotes a symbol from the Islamic history, and adjusting it with today’s international trade operations, symbolizes the real power of Islamic concepts especially while encouraging boycotting of American products, and to limit the influence of the American dollar.
      The success of the gold Dinar as a unified Islamic currency is dependent on three factors: (a) the level of demand for the golden Dinar as a currency, (b) the number of trade transactions between countries dealing in this currency, and (c) the intensity of economic cooperation and coordination between Islamic countries.
      Islamic countries will benefit in many ways from implementing this new currency project, most important of which is that these countries need not have enormous foreign currencies reserves. On the other hand, it is sad to point out that the insignificant amount of trade and economic cooperation between Arab and Muslim nations, knowing that the overall total production of all the Arab countries is less than that of Spain.
      Indeed, this is a very hard time for the Arab world, especially after the war on Iraq; each country now has its own foreign policy and follows its own road, not towards Arab unity but towards its own individual interests. This demonstrates the weaknesses of our nations. We have no shared strategies for the region or future plans with our neighboring Arab and Muslim countries, we are in a sad position lacking in the teamwork required for both short and long term survival.
      However, Malaysian Prime Minister Mahathir Mohammad understands the magnitude of the situation; his attempt to create a united Islamic market using one currency, which is the gold Islamic Dinar, is praiseworthy. The system is built on the idea that the Islamic governments keep the gold in a central bank and use it in settling their commercial dealings between each other. Mr. Mahathir has also conducted in 2002 bilateral talks with several Islamic countries, including Bahrain, Libya, Morocco and Iran, in order to convince them to use the Islamic Dinar as a way of payment in their commercial dealings with Malaysia. Now the ball is in our court; whether Mahathir’s attempt is to succeed or fail, that depends on our governments.
      Endnote: The Islamic golden Dinar can increase the amount of trade between Muslim countries; in fact, it can create a strong fund unity that helps our economic position.

      ---

      cu
      rightnow
      Avatar
      schrieb am 01.07.04 10:53:02
      Beitrag Nr. 79 ()
      die fed "verwertet" unser gold...
      da bin ich natürlich sichtlich beruhigt -die machen was drauss!:laugh::laugh:

      ---

      GoldreserveSeiten 1 | 2 | 3 | 4

      Der letzte Schatz der Deutschen

      © Federal Reserve Bank of New York Im sichersten Tresor der Welt: Bei der Federal Reserve Bank in New York sind die Barren zu einer Goldmauer aufgestapelt. Ein Drittel davon, so heißt es, gehöre Deutschland

      Der Staat ist pleite? Nicht ganz: Es gibt noch die milliardenschweren Goldreserven der Bundesbank. Viel davon lagert unter den Straßen Manhattans. Politiker und Banker streiten jetzt, ob ein Teil der Rücklagen verkauft werden soll.

      Der Weg führt durch insgesamt fünf schwere Tore tief in den Untergrund von Manhattan. An der Südspitze der Insel, 25 Meter unter der Erde, steht der Tresor der Federal Reserve Bank of New York. Man geht vorbei an drei schwer bewaffneten Männern und einem Zitat Goethes in großen Lettern, ins Englische übersetzt: "Gold is irresistible" - Gold ist unwiderstehlich. Ein Angestellter der Fed betätigt eine Lichtschranke, worauf sich die Tür öffnet, ein Wärter tritt hinzu und bewegt mit schweren Drehbewegungen einen 82 Tonnen schweren Stahlzylinder. Dann ist der Durchgang frei - zum größten Goldlager der Welt. Und dort schimmern sie schon durch die mit drei Kombinationsschlössern gesicherten Stahlkäfige: 550.000 Barren Gold im Gesamtwert von 90 Milliarden Dollar.


      Mehr zum Thema
      Geldwert: Etwas Glanz für jedermannDie Barren sind rund 12,5 Kilo schwer, 25 Zentimeter lang und zu 99,5 Prozent aus reinem Gold. Bis an die Decke sind die Blöcke gestapelt, dicht aneinander wie eine Mauer aus Ziegelsteinen. Manche liegen seit Jahrzehnten an derselben Stelle. Die Schutzmaßnahmen sind ausgeklügelt: eine falsche Bewegung - und in weniger als fünf Sekunden schließen sich sämtliche Türen, die Bank wird zur Festung. "Es hat in 80 Jahren nie jemand versucht, bei uns einzubrechen", sagt der Angestellte.

      © Hardy Müller Metallhändler Ernst Reußwig glaubt, dass der Goldpreis bis auf 500 Dollar je Feinunze steigen kann
      Die "Hüter des Goldes" (Eigenwerbung) sind diskret. Die Reserven gehören 60 unterschiedlichen Nationen. Doch an den Stahlkäfigen hängen keine Ländernamen, sondern Nummern. Nur ganz wenige wissen, wem die zuzuordnen sind. Wie viel Gold der Deutschen Bundesbank gehört, verrät der Mann nicht. Es soll ein Drittel des gesamten Schatzes sein. Kaum zu glauben - Deutschland hat nicht nur große Schulden, sondern auch ein kleines Vermögen: die Währungsreserven der Bundesbank im Wert von 76 Milliarden Euro. Das entspricht knapp einem Zehntel der Bundesschuld. Fast zur Hälfte bestehen die Rücklagen aus Gold. Und die ruhen nicht allein in den USA.

      Während die Vereinigten Staaten im Internet veröffentlichen, wie viel Gold in Fort Knox oder New York lagert (danach gehören den USA nur sechs Prozent des Schatzes im Fed-Tresor), richten sich die Deutschen nach dem Sprichwort: Reden ist Silber, Schweigen ist Gold. "Die Bundesbank macht keine detaillierten Angaben über die Lagerorte", sagt Hans-Helmut Kotz, das für das Reservemanagement zuständige Vorstandsmitglied. Früher einmal gab ein Bankpräsident zu, dass in den Tresoren unter der Frankfurter Zentrale weniger als zwei Prozent des Gesamtgoldes aufbewahrt würden. Ein wenig mehr soll inzwischen in der Hauptfiliale in Mainz lagern. Zu besichtigen ist aus Sicherheitsgründen nur ein einziger von 274.708 Barren der Bundesbank, in ihrem Geldmuseum in Frankfurt.

      Immerhin verrät Bank-Vorstand Kotz dem stern: "Der größte Teil unserer Goldreserven wird außerhalb deutscher Grenzen, wo er entstanden ist, gehalten: bei der Fed in New York, bei der Bank of England in London und der Banque de France in Paris. In dieser Reihenfolge." Im Kalten Krieg sollte das Gold dort sicherer sein als in Frankfurt, wo die Rote Armee in wenigen Stunden gewesen wäre. Heute macht die Bundesbank betriebswirtschaftliche Gründe geltend, weil ein Transport nach Deutschland "hohe Kosten" verursachen würde, auch für den Bau neuer Tresore.
      ----

      cu
      rightnow,

      kriegshistoriker sagen gelegentlich, dass die letzten schlachten der deutschen, oft mit atrappen geführt wurden.
      insofern ist es für mich durchaus denkbar, dass in den "in den letzten zügen liegenden finanziellen dt. situation";
      sich die aussagen: "unser" gold ..." lediglich als "verbale atrappe" herausstellen wird/könnte...:D
      Avatar
      schrieb am 12.07.04 19:31:54
      Beitrag Nr. 80 ()
      bullrun ahead ?

      ich meine ja.

      cu
      rightnow
      Avatar
      schrieb am 13.07.04 23:16:44
      Beitrag Nr. 81 ()
      Gold und andere Werte

      Heute mußte vor mir ein Kunde ca. 30 Jahre alt in der deutschen Bank, seinen Bausparvertrag auf Verlangen des Arbeitsamtes auflösen.
      Hätte er eine andere Anlageform gewählt, naja....
      Auch bei voller Berufstätigkeit, ist diese Variante möglich sobald einer im engsten Dunstkreis länger arbeitslos wird, sind die ersparten Mäuse weg.
      Ob andere Länder so ein Verfahren der Sippenhaftung auch schon haben ist mir nicht bekannt.
      Nicht gerade Demokratien haben in der Vergangenheit ähnlich gehandelt.
      In den USA war es lange Zeit nach den 2. Weltkrieg verboten Gold zu besitzen auch nicht gerade eine Stärke.
      Der Willkür scheint in Bedarfsfall keine Grenzen gesetzt.
      Vor der bürgerlichen Revolution in Frankreich war der königliche Staat auch restlos pleite.
      Und wie war es in den 30-iger Jahren in Deutschland, wo das Geld nur noch den Eigenwert darstellte, es folgte der Mann mit den kurzen Bart.
      Sobald ein Staat oder System wieder vor der Frage des Wertes von Papiergeld steht, sind große Veränderungen
      möglich.
      Ich glaube fest daran, noch in diesen Jahrzehnt werden wir diese Frage beantworten.
      Das viele Papier reformgesteuert unter den Kissen in deutschen Wohnungen ist schon das Ziel und nicht der Weg.
      Dieser Zustand sollte sich aber nicht zu lange hinziehen
      ansonsten machen die Banken und Versicherungen kein gutes Geschäft.
      Aber man hätte mit einen Schlag viel von den Papier weg,
      ohne die Hauptlast zu tragen.
      Alle anderen Lösungen wären selbstzerstörerisch für die Herrausgeber, wie sie es schon so oft waren in der Geschichte der Menschheit.
      Aber Gold überlebte alle diese gesellschaftlichen Verwerfungen und war unmittelbar danach der größte Sieger.
      Avatar
      schrieb am 20.08.04 18:10:15
      Beitrag Nr. 82 ()
      Gold innerhalb von drei Tagen von ca.394 auf 411 $ gestiegen.
      Auch ein Wirtschaftaufschwung.
      Avatar
      schrieb am 31.08.04 18:19:35
      Beitrag Nr. 83 ()
      rightnow 12.07.04 19:31:54 Beitrag Nr.: 13.676.379 13676379
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      bullrun ahead ?

      ich meine ja.

      cu
      rightnow
      ----------------------------------------------------------

      na ja bei rd. 415 waren wir bereits.

      ich gehe weiter von meiner o.g. aussage aus:
      bullrun ahead !

      bin jedoch seit 5, 70 in silver investiert, u. bleibe es.
      ----------------------------------------------------------

      auf den golddinar (hauptsächlich von der malaysischen regierung unterstützt) habe ich des öfteren hingewiesen...

      es tut sich was im asiatischen raum bzgl. verbindlicher
      "goldwährung".

      in mexiko wird darüber nachgedacht eine "parallelwährung"
      in silber zu aktivieren.
      modelle dafür sind bereits an & ausgedacht, wie dies in der praxis umsetzbar sei -unabhängig = ohne einflussmöglichkeiten (manipulationen) seitens des schrottdollars.

      im dt. raum starten immer mehr kl. kreise eine "alternativwährung" in form von chiemgauer...u. wie sie alle heissen...

      ausserdem gibt es bereits einzelne artikel, die von einer
      "secret currency" sprechen, die kommen soll (ein gerücht -okay- fakt ist, dass darüber nachgedacht u. gesprochen wird).

      meine persönliche meinung:
      es wird eine neue währung kommen, die den dollar ablösen wird!
      von wem ? ich weiss es auch nicht. halte es sogar für möglich, von den usa selbst !?

      auf jeden fall wird der asiatische raum kräftig mitmischen,
      vielleicht sogar die entsprechenden standards der restwelt kompromisslos als fakt vor die nase setzen...

      die staaten weltweit sind pleite hoch 3 -über evtl. auswirkungen darf sich jeder selbst seine schlussfolgerungen ziehen; bis hin zu:
      der dow steigt auf 30 000 u. es ist alles wunderbar !
      :p

      diese ironie kann ich mir nicht verkneifen:
      bin ich froh , dass alle !!! unsere dt. goldvorräte bei unseren mitbrüdern in den heiligen hallen, der allmächtigen, mildreichen weltenführer sicher !!! -sozusagen stellvertretend für uns, gelagert sind!


      cu
      rightnow,

      gruss an golddistel:
      schön, dass du ab u. an dich wieder um deinen thräääd
      kümmerst. s`wird noch sehr spannend..
      Avatar
      schrieb am 22.09.04 18:01:13
      Beitrag Nr. 84 ()
      golddistel,

      wo bleibst du mit deinem fälligen goldpush :confused:
      :laugh:

      die zeit ist reif,
      immer mehr asiatische u. arabische nationen besinnen sich
      auf den eigenen handel u. eigene börsen....

      ------
      #313 von rightnow 22.09.04 17:26:13 Beitrag Nr.: 14.355.651 14355651
      Dieses Posting: versenden | melden | drucken | Antwort schreiben
      panarabische freihandelszone nach eu - vorbild geplant; incl. eröffnung einer eigenen arabischen börse geplant... wer zahlt in zukunft die schulden der usa ? das ausland hat kein bock mehr -also bleiben der amerikanische steuerzahler u. die internationalen bushisten

      es sieht so aus, als bekomme alan auf seine alten tage,
      peu a peu, sein spielzeug weggenommen

      aus: nzz.ch
      ---

      22. September 2004, 02:10, Neue Zürcher Zeitung


      Planung einer arabischen Börse in Kairo
      Auftrieb für die Wirtschaft in der Region

      ber. Kairo, 21. September

      Sechs arabische Staaten haben die Planung einer gemeinsamen Wertpapierbörse abgeschlossen. Bis jetzt sind Ägypten, Tunesien, Kuwait, Libanon, Jordanien und Oman an der Idee und der Realisierung der Handelsplattform beteiligt. Mohammed Abdessalam, der Direktor der ägyptischen Börsen in Kairo und in der Hafenstadt Alexandria, erklärte jüngst an einer Pressekonferenz, der Betrieb des Finanzmarktes solle Anfang des kommenden Jahres aufgenommen werden. Die Handelswährung werde entweder der Euro oder der Dollar sein; bis anhin hätten sich die Partner noch auf keine Valuta festgelegt.

      Impuls durch Saudiarabien
      Mit der Betreibung der arabischen Börse wurde das ägyptische Investmenthaus EFG-Hermes beauftragt. Es hat bereits die Regeln für Transaktionen und Preisbildung ausgearbeitet. Im Bewusstsein, dass in der arabischen Welt viel ökonomisches Potenzial brachliegt, erwarten die Gründerländer, dass die gemeinsame Handelsplattform der Wirtschaft der Region neuen Auftrieb geben wird. Deshalb hoffen sie auch, dass sich alle übrigen Börsen arabischer Städte früher oder später dem gemeinsamen Aktienmarkt anschliessen werden. Das gilt insbesondere für Saudiarabien; Beobachter sind der Meinung, dass sich das Königreich noch vor Ende Jahr entscheiden wird, Partner an der arabischen Börse zu werden. Saudiarabien besitzt bis anhin den grössten Börsenplatz der Region und könnte der Plattform den entscheidenden Impuls geben.

      Doch auch die übrigen arabischen Länder, welche überhaupt eine Börse besitzen, verzeichneten in diesem Jahr an ihren lokalen Märkten Erfolge. Die Börse Kairo erreichte in diesem Monat ihr bisheriges absolutes Hoch. Der Auslöser für den lebhaften Handel scheint die Ablösung des Ministerpräsidenten Ebeid durch Ahmed Nazif zu sein. Nazif begann seine Amtszeit an der Spitze des Kabinetts mit der Wiederbelebung des darniederliegenden Privatisierungsprogramms der staatlichen Unternehmen und mit mehreren Reformanstössen. Von der angestrebten Privatisierung der staatlichen Banken erhoffen sich Unternehmer, Investoren und Broker eine Belebung der Wirtschaft und der Kairoer Börse. Reformen im verknöcherten Zoll- und Importbereich könnten auch ausländische Investoren, welche dem schläfrigen Handelsplatz am Nil lange ferngeblieben sind, wieder anlocken. Auch die Börsenplätze am Golf zeigen seit einigen Monaten einen Aufwärtstrend. Von den Ländern des Golfkooperationsrats (GCC), Kuwait, Bahrain, Katar, Vereinigte Arabische Emirate, Saudiarabien und Oman, erlangten alle ausser dem Sultanat Kursgewinne. Bahrain beweist seine Aufgeschlossenheit ausserdem damit, dass es sich ausländischen Investoren öffnen will. Saudiarabien kündigte vor kurzem an, es wolle die Privatisierung seiner Staatsbetriebe zügig zu Ende bringen.

      Panarabisches Projekt Freihandelszone
      Ein Grund für die Investitionsfreude an den arabischen Börsen sind die hohen Ölpreise. Anstatt sich wie bisher auf dem erzielten Mehrgewinn auszuruhen, investiert man ihn am Golf und in Nordafrika nun in die Kooperation der Region. Der gemeinsame Markt der Europäischen Union, der dort bisher Neid und Misstrauen erweckte, dient als Vorbild. Davon zeugt nicht nur das Projekt der arabischen Börse, sondern auch die geplante panarabische Freihandelszone. Sie soll ebenfalls im Jahr 2005 das Licht der Welt erblicken. Am Sonntag erklärte Scheich Fahim, der Finanzminister Abu Dhabis, an einer Pressekonferenz in Kairo, dass 17 arabische Länder an dem Projekt beteiligt seien. Die arabische Welt umfasst 22 Staaten; praktisch alle werden also von der Handelsfreizone profitieren. Als erster Schritt zur Realisierung des Plans müssten die teilnehmenden Staaten ihre Zollbestimmungen vereinfachen und die Einfuhrzölle auf arabischen Gütern streichen, sagte Fahim. Als grössten Anreiz bezeichnete er die Grösse des arabischen Marktes mit seinen 300 Mio. Menschen. Bis anhin erreiche der interarabische Handel 9% des gesamten Aussenhandels der arabischen Staaten - eine Ziffer, die unbedingt erhöht werden müsse.

      cu
      rightnow
      Avatar
      schrieb am 22.09.04 18:09:16
      Beitrag Nr. 85 ()
      btw:

      die schweiz als letzte "goldburg" hat auch ihr pulver verschossen.
      sie wollen ihr gold entweder in ihre ahv, -oder sonstwie nützlich für die kantone verscherbeln, damit ist die usa
      mehr oder weniger alleiniger grossbesitzer von physischem gold.

      die anderen staaten haben sich brav an ihre weisungen gehalten, weil gold ein barbarisches relikt ist, u.
      die usa hat lachend alles eingesammelt (= weil es barbarisch ist aus us - sichtweise, es den "deppen") zu überlassen... :laugh::laugh:


      cu rightnow,
      schon komisch, dass china eine eigene goldbörse eröffnet hat
      schon komisch, dass argentinien, das gerade den totalen
      finanziellen supergau (den wir noch vor uns haben) hinter
      sich hat, massivst als neuer goldkäufer auf dem markt auftritt :D
      Avatar
      schrieb am 22.09.04 19:41:51
      Beitrag Nr. 86 ()
      #rightnow

      Immer schön auf dem Teppich bleiben. Geht man von einem exorbitanten Anstieg des Goldpreises aus, sind die getätigten Verkäufe der Notenbanken allenfalls als symbolische Akte zu vertehen. Währungstechnisch dürfte es aber für immer vorbei sein mit einer goldgebundenen Währung, auch für die Schweizer.
      Avatar
      schrieb am 05.10.04 22:13:40
      Beitrag Nr. 87 ()
      Ich habe mich lange nicht mehr gemeldet.

      Lieber Rightnow der Goldpreis liegt immerhin in Euro bei
      ca.438 und in Dollar bei ca.416.
      Die Goldbuggs bei 227 bedeuten ein enorm hoher Wert der wichtigsten Minen.
      Die bekanntesten Goldfonds und Minen ziehen beträchtlich an.
      Ich glaube nach den Wahlen in den USA geht die Post los
      bzw. spätestens 2005.

      Ich habe einen inter. Artikel im Internet gefunden einen Fahrplan der Wirtschaft.
      Etwas lang, aber man sollte sich die Zeit nehmen.


      Die vier Regeln des Kapitalismus

      Der Kapitalismus ist ’ne tolle Sache! Er hat uns Mikrowellen, Farbfernseher, HiFi-Anlagen, Geschirrspülmaschinen, Handys, Faxgeräte, Quarzuhren, Autos mit Airbag und ABS, Playstationen und Nintendo, Satellitenschüsseln, unzählige Fernsehkanäle, Filme auf Video und DVD, Surround Sound, Digitalkameras, Computer, das Internet und viele andere schöne und nette Sachen beschert. Wie konnte man nur früher ohne diese Dinge auskommen und glücklich sein? Man könnte von einer Erfolgsstory sprechen.

      Was bedeutet nun konkret Kapitalismus? Wie bei allen Ismen, verrät schon allein der Name den Sinn der ganzen Veranstaltung und man möchte vom angepriesenen logischerweise auch möglichst viel haben. Beim Sozialismus möchte man möglichst viel an Sozialem, beim Nationalsozialismus an Nationalem, beim Islamismus oder Katholizismus möglichst viel an richtigem Glauben, beim Kommunismus Kommunales, also möglichst viel an „allen gehört alles“ und beim Kapitalismus natürlich möglichst viel an Kapital, also Geld und Besitz. Und deshalb ist der Kapitalismus auch so schön, denn wer hätte nicht gerne immer mehr Geld und Besitztümer oder Sie etwa nicht? Halten wir also als erstes Wichtigstes fest: Kapitalismus bedeutet, aus Kapital, Besitz und Geld noch mehr zu machen.

      Regel Nr. 1 des Kapitalismus: Aus Geld noch mehr Geld machen
      Sie haben bisher sicherlich gedacht, man könnte mit Unternehmungen und Geschäften richtig Knete machen. Nun, dass kann man auch. Aber es ist mit Anstrengungen verbunden und man weiß nie so recht, was letztendlich dabei heraus kommt. Besser ist, man macht’s auf die bequeme Tour. Und das geht so: Die Banken sagen uns ja täglich „Machen Sie mehr aus Ihrem Geld!“ oder neuerdings „Steigern Sie Ihren Ertragswinkel!“ Und wirklich dumm, wer seine Pinnunzen nicht dort vermehrend anlegt. Ja, der Kapitalismus möchte doch, dass es wirklich jedem gut geht und jeder richtiggehend in Geld schwimmt. Und deshalb können Sie Ihr Geld auch für eine Verzinsung von 5 Prozent alle 14 Jahre verdoppeln. Und wenn Sie Ihr Erspartes jeden Monat um einen gewissen Betrag aufstocken, geht es noch schneller mit der Vermögensbildung. Sie besitzen bei einer monatlichen Rate von 250 Euro nach 15 Jahren bereits über 100.000 Euro. Und wenn das jeder Bundesbürger tun würde, wären wir bereits nach gut 50 Jahren alle Millionäre. Einen Cent an Christi Geburt zu 5% Zins auf die hohe Kante gelegt, wäre heute zu einem Sextillion Euro – eine 1 und 36 Nullen – angewachsen.

      Nun stellen Sie sich diesen Wohlstand vor! Alle Menschen dieser Welt leben in großzügigen Villen, haben mindestens zehn dicke Schlitten vor der Türe zu stehen und flößen sich vorm Swimmingpool Longdrinks am Fließband ein! Niemand bräuchte mehr in der Frühe aufstehen und zur Arbeit gehen. Alle Menschen würden das Leben in vollen Zügen genießen und nur noch das tun, was ihnen gerade gefällt. Rentenprobleme, Finanzlöcher in den Gesundheitskassen, Armut und Sozialfälle wären völlig unbekannt. Ja, der Kapitalismus ermöglicht doch glatt das Paradies auf Erden – wenn das der Marx geahnt hätte!

      Ich sehe schon Ihr verdutztes Gesicht, denn zwischen Theorie und Realität klaffen wahrlich Welten. Man könnte meinen, dass nur wenige Menschen den Sinn des Kapitalismus wirklich verstanden hätten – wie dumm. Wahrscheinlich erahnen Sie bereits den Pferdefuß bei der Sache. Genau, wenn wirklich jeder stinkreich wäre, könnte man sich mit dem Geld zwar die Wohnung tapezieren, aber nichts dafür kaufen. Es wäre nämlich niemand mehr da, der arbeiten, also für das Geld Waren oder Dienstleistungen anbieten würde. Man müsste glatt seine Geldscheine wieder von der Wand kratzen und vertilgen um nicht zu verhungern. Ja, so naiv kann man auch wirklich nicht sein, denn Zinsen, die man von der Bank erhält, müssen ja auch von jemand erwirtschaftet werden. Geld ist nur das wert, was man sich dafür kaufen kann und wenn wirklich jeder Millionen auf seinem Konto hätte, wäre das Geld wie anno 1923 kaum noch etwas wert. Man könnte sich nicht mal mehr ein Brot für seine Million kaufen.

      Damit das nicht soweit kommt, muss die Menge an Waren und Dienstleistungen der ständig wachsenden Geldmenge möglichst angepasst werden. Woher soll das Geld für die Zinsen denn sonst kommen? Anders gesagt, muss das Geld immer wieder investiert werden und deshalb benötigen wir ein ständig steigendes Wirtschaftswachstum. Oder noch anders gesagt, müssen Sie, Du und Ich – also Wir alle – Jahr für Jahr wegen der Zinsen immer mehr, schneller und innovativer arbeiten. Ja, wer viel bekommt, muss auch viel dafür tun, oder was denken Sie denn?! Aber ich verrate Ihnen noch etwas: Sie dürfen nicht nur dafür rackern, Sie tragen auch sämtliche Kosten für die Kapitalvermehrungsmaschinerie. So kommen wir nun zur zweiten Regel des Kapitalismus:

      Regel Nr. 2 des Kapitalismus: Sie zahlen grundsätzlich die Zeche
      Als Privatperson können Sie selbst bestimmen, ob Sie einen Kredit aufnehmen und sich für einen gewissen Zeitraum verschulden möchten um etwas zu erarbeiten. In der Wirtschaft dagegen geht ohne Fremdkapital meistens sehr wenig. Und da wir alle über unsere Arbeit und unseren Konsum mit der Wirtschaft verknüpft sind, zahlt jeder Zinsen, auch wenn er gerade nicht verschuldet ist. Sie zahlen also generell die Zeche, und das geht so:

      Bis ein Produkt am Markt gekauft werden kann, müssen dafür im Vorfeld noch viele Voraussetzungen geschaffen werden. Diese sind meist mit Kosten verbunden. Da gibt es Kosten für Marktforschung, Entwicklungskosten des Produktes, Kosten für Produktionsanlagen, die zur Herstellung benötigt werden, die Geschäftsräume oder Produktionshallen müssen gebaut oder angemietet werden, Werbestrategien entwickelt und Absatzmärkte gefunden werden usw. Und wie gesagt, kostet dies alles meistens sehr viel Geld, noch bevor auch nur ein Stück verkauft worden ist. Nun werden diese Kosten, wie alle anderen Kosten vom Chef, von den Unternehmen und Firmen in die Endpreise der Produkte und Dienstleistungen einkalkuliert. Wenn Sie also etwas kaufen, zahlen Sie auch immer die darin enthaltenen Zinsen gleich mit. Je höher die Vorfinanzierung, desto höher der Zinsanteil. Im Wohnungsbau kann dieser Anteil bis zu 80% betragen, die Sie über die Miete bezahlen! Letztendlich müssen also Sie, Du und Ich nicht nur immer mehr für die Zinsen malochen, sondern letztendlich auch noch sämtliche Kosten dafür tragen. Haben Sie vielleicht etwas anderes erwartet?!

      Ja, das haben Sie nun von Ihrer Zinsgier. Sie haben doch nicht wirklich gedacht, Sie würden die Knete so für nichts kassieren! In dieser Gesellschaft gibt es nichts zu verschenken, merken Sie sich das! Und da die Zinshöhe meistens über der Inflationsrate liegt und durch den Zinseszins (siehe Regel Nr.1) nach einiger Zeit in astronomische Höhen steigt, müssen Sie sich eben immer mehr dafür anstrengen. Das ist doch gerecht, oder? Wer etwas haben möchte, muss auch etwas dafür tun, so ist das nun mal im Leben. Das Bruttosozialprodukt der Bundesrepublik Deutschland steigerte sich deshalb in den letzten vier Jahrzehnten um rund das Dreizehnfache! (nominal – für die Kenner :-)) Aber ich verrate Ihnen noch etwas: Sie, Du und Ich müssen für die Zinsen immer mehr malochen und auch noch für sämtliche Kosten aufkommen, aber nur weil wir Regel Nr. 3 des Kapitalismus noch nicht verstanden haben:



      Regel Nr. 3 des Kapitalismus: Fremde Arbeit macht reich, eigene bettelarm
      Und das geht so: Sie kennen doch sicherlich den Slogan der Banken: „Lassen Sie Ihr Geld für sich arbeiten!“ Nun, ich habe mal den Test gemacht und einen Hunderter an mein Arbeitsgerät – den Computer – gelegt und mich danach acht Stunden in die Sonne begeben. Danach kam ich wieder, doch nichts war erledigt. Dann habe ich den Geldschein ganz detailliert meine Arbeitsaufgaben geschildert und direkt an die Tastatur gelegt. Aber auch das half nichts, meine Arbeit war einfach nicht gemacht. Auch der Bestechungsversuch mit einem Zehner half nichts. Als ich dann nach drei Tagen Ärger mit meinem Chef bekam und dieser mit Gehaltskürzungen drohte, dämmerte es mir. Dieser Spruch war ja ganz anders gemeint! :-(

      Sie haben vielleicht gedacht, mit ihren müden Zinsen ein gutes Geschäft gemacht zu haben. Nun, kurzsichtig betrachtet sah es wirklich so aus. Aber Ihre paar Pinnunzen spielen im großen Geschäft von Regel Nr. 1 „Aus Geld noch mehr Geld machen“ kaum eine nennenswerte Rolle. Diese paar lächerlichen Euros, die Sie als Zinsen kassieren, dienen nämlich nur als Lockmittel – damit Sie Regel Nr. 2 möglichst perfekt erfüllen und keinen Verdacht schöpfen. Den Verdacht nämlich, dass Sie einen Großteil Ihrer Arbeitskraft und Lebenszeit für Zinseinnahmen anderer verbrauchen!

      Richtig gute Geschäfte machen nämlich die, die tatsächlich ihr Geld für sich arbeiten lassen und selbst dabei keinen Finger dafür rühren müssen. Das sind nicht etwa Sie, Ihr Chef, die mittelständischen Unternehmer oder wie man so schön sagt die „bösen Ausbeuter“. Nein, die wahren Kapitalisten unternehmen überhaupt nichts, tun nichts und schaffen überhaupt keine Werte, geschweige denn Arbeitsplätze. Sie verleihen nur ihr immenses Kapital um damit ordentlich Profit zu machen und noch mehr zu bekommen – mehr tun sie nicht. Arbeiten sollten schon die anderen, ist doch klar. Und wenn der Profit zu gering bemessen ist, wird das Geld woanders investiert und die Allgemeinheit schaut blöd in die Röhre – so einfach ist das mit Regel Nr. 1. Dann wird eben in China, Taiwan, Rumänien, und wer sonst noch der Profitgier nicht im Wege steht, investiert.

      Tja, und gemeinnützige oder soziale Arbeit, damit macht man doch wirklich keine Rendite. Die könnte man auch gänzlich einsparen. Na und nicht zu vergessen die vielen Arbeitslosen, die sind doch nun völlig unprofitabel. Wer nichts leisten kann, fliegt hinten über – so ist das nun mal im Kapitalismus. Und deshalb werden die Leute, die Leistung erbringen immer mehr gehetzt und die anderen verarmen. Gerechte Verteilung der Arbeit, na so etwas? Bringt das etwa mehr Profit?! Und auch die Diskussionen um Studiengebühren und neue Elite-Unis sind nur dazu da, aus den Fähigen noch mehr Leistung herauspressen zu können und den Rest in die Armut zu verabschieden. Was soll man auch in Leute investieren, die zu wenig Rendite einbringen?! Tsss...

      Ohne eine anständige Rendite wird in der Wirtschaft eben gar nichts investiert und kein Unternehmer kann etwas unternehmen und deshalb auch keine Arbeitsplatze schaffen. Und damit die Rendite immer weiter gesteigert werden kann, muss in der Wirtschaft auch immer mehr gerackert, modernisiert, rationalisiert und standardisiert werden. Maschinen können rund um die Uhr laufen, verlangen keine Sozialleistungen und sind deshalb viel effektiver als Menschen. So wurden trotz oder gerade wegen der ständigen Leistungssteigerung die Arbeitslosenzahlen seit 1960 von etwa 1,7 auf statistisch geschönte 10 Prozent gehoben, was allerdings der Renditesucht keine Probleme bereitet. Die Kosten für Arbeitslosigkeit trägt sowieso der Staat, also die Allgemeinheit oder anders gesagt, wir alle – Sie kennen doch Regel Nr. 2!


      Damit aber auch in Zeiten schlechter Konjunktur der Rubel rollen kann, bietet man den Kapitalisten schon einiges: Der Staat und die Kommunen locken mit Fördermitteln, Investitionszuschüssen, Arbeitsmarktförderprogrammen, Bürgschaften, Sicherheiten, Steuervergünstigungen usw., damit in irgendetwas – und sei es nur eine neue völlig unnütze Straße, in Rüstung, gefährliche Atomenergie oder Flussbegradigungen – investiert wird. Ja, und damit die Förderknete auch reichlich fließen kann, hat nun der Staat immer weiter Steuern und Abgaben bis zum Erbrechen erhöht. Das finden Unternehmer und Arbeitnehmer auch ganz toll, denn Sie wissen ja, wer dafür malochen und die Zeche zu bezahlen hat – nämlich sie selbst. Sie kennen doch Regel Nr. 2, oder?

      Das ganze kann nun leider nicht ewig gehen, denn die Kräfte und Ressourcen der Allgemeinheit sind irgendwann erschöpft. Deshalb funktioniert die soziale Marktwirtschaft auch nur solange wirklich sozial, wie sich die Steigerungsraten der Wirtschaftsleistung über denen der Zinsforderungen entwickelt. So gab es Jahrzehntelang genug zu verteilen – sogar genug für Kapitalschmarotzer! Nur leider arbeiten die Steigerungsraten im Wirtschaftswachstum und die der Zinskurve diametral gegeneinander. Will sagen, dass eine prozentuale Steigerung des Wirtschaftswachstums wegen des immer höheren Verbrauches an Ressourcen und gesättigter Märkte immer schwieriger zu ermöglichen ist, währenddessen Zinsansprüche mit der Zeit durch die Kapitalmasse in immer größere und absurdere Dimensionen ausufern. Irgendwann kann auch beim besten Willen die Wirtschaftskraft nicht mit der expotentiellen Vermehrung der Zinsansprüche durch den Zinseszins mithalten.

      Deshalb wird der zu verteilende Gesamtkuchen mit der Zeit immer kleiner, werden Sozialleistungen, Rechte, Löhne und Vermögen der arbeitenden Menschen immer mehr gekappt. Nur nutz dies alles nichts, denn expotentiale Zinsforderungen stehen zwar auf dem Papier, können aber in der Realität niemals erfüllt werden. So wird das Geld – real gesehen – mit der Zeit immer wertloser. Damit nun unsere lieben Kapitalisten, schlussendlich nicht auch noch dumm in die Röhre gucken müssen, gibt es aber noch Regel Nr. 4 des Kapitalismus:


      Regel Nr. 4 des Kapitalismus: Irgendwann ist sense mit Geldvermehrung und „alle“ beginnen wieder bei Null
      Tja, wenn’s am schönsten ist, soll man aufhören, so sagt man doch. Aber ganz ehrlich, wenn es nach den Kapitalisten ginge, würde das Geldscheffeln natürlich niemals enden, ist doch logisch. Deshalb wird auch das Kapitalvermehrungssystem mit allen erdenklichen Mitteln am Leben erhalten. Das System ist auch nicht am Ende, weil jemand ohne zu arbeiten irgendwann genügend Pinnunzen gemacht hätte. Nein, ganz im Gegenteil. Das System ist nach einiger Zeit am Ende, weil die Leute, die die Zinsen erwirtschaften müssen, irgendwann nicht mehr können. Haben Sie nicht auch das Gefühl bei der Arbeit wird es immer schlimmer, stressiger und anstrengender? Sagen Sie sich nicht immer öfter: „Ich kann nicht mehr!“? Na sehen Sie.

      Die ganze Geldscheffelei hat nämlich auch eine Schattenseite. Die Guthaben des einen sind auch immer die Schulden eines anderen – sonst geht die Rechnung nicht auf. Deshalb müssen die Schulden in der Summe auch immer parallel zu den Guthaben steigen. Und so ist es auch. Da hat sich der Staat und die Kommunen verschuldet, aber auch die meisten Unternehmen und zu guter letzt natürlich doch auch Sie, oder? Das sollten Sie schon allein deshalb tun, damit Sie Regel Nr. 3 möglichst gut erfüllen können. Schauen Sie sich um in der Welt, alles versinkt in Schulden! Na sehen Sie. Und alle rackern wie blöde! Na so etwas.

      Nun kann ich mir Billionäre oder Trillionäre, die Millionen Euros tagtäglich an Zinsen kassieren, noch ganz gut vorstellen. Eine Volksgemeinschaft mit derartigen Schulden ist dann aber wirklich bankrott. Spätestens wenn die Einnahmen die Zinsraten übersteigen, ist Schluss mit lustig, dann ist endgültig sense. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg und was hätten Trillionäre von Trillionen Euros, wenn diese dann auch wertlos wären? Deshalb ist für Sie, Du und mich, also für die Allgemeinheit irgendwann Schluss, aber natürlich nicht für alle. Ja, so dumm ist doch niemand, der sich ein System ausheckt, dass er sich letztendlich selbst liquidiert. *kopfschüttel*

      Wenn jemand einen größeren Kredit aufnimmt und sich verschuldet, muss er dafür als Pfand meistens eine Sicherheit bieten, sonst bekommt er die Knete nicht. Und diese Sicherheit besteht meistens aus Sachwerten. Es können Grundstücke, Häuser, Firmeneigentum, Antiquitäten, wertvolle Kunstgüter, Gold und Silber, Schmuckstücke etc. sein. Sie wissen ja sicherlich von Ihren Großeltern, welche Werte bisher über Jahrhunderte hinaus Krisen und Kriege überstanden haben. War es etwa Geld? :-) Genau, das meine ich und das wissen richtige Kapitalisten auch sehr gut. Wenn Sie, Du und Ich, also die Allgemeinheit unter Schulden am absaufen sind, wird erst richtig Kasse gemacht und kräftig umgeschichtet.

      Und das geht so: „Sparen, sparen und nochmals sparen!“ – kommt Ihnen das bekannt vor? Sie können dieses Wort sicherlich nicht mehr hören, aber es macht Sinn. Da sich der Staat für die Renditesucht der Kapitalisten mittlerweile total überschuldet hat und auch Steuererhöhungen keine Effekte mehr bringen, wird nun in die entgegengesetzte Richtung umgeschlagen. Wo vorher noch mit vollen Händen ausgegeben wurde, soll „plötzlich“ an allen Ecken und Enden gespart werden. Und weil alle dabei so wunderschön mitmachen, sparen auch die Konsumenten an Ausgaben, dadurch die Unternehmen an Einnahmen und diese wiederum an Lohnkosten und dadurch die Verbraucher wiederum an Einnahmen und Ausgaben, die Unternehmen an Einnahmen usw. Dass damit die Konjunktur gänzlich abgewürgt wird, die Arbeitslosigkeit in die Höhe schnellt und der Staat immer mehr Steuerausfälle zu verzeichnen hat, ist bestens eingeplant. Die ganze Sache hat nämlich für richtige Kapitalisten einen überaus günstigen Effekt: In der Not verkaufen alle, was auch nur zu verkaufen geht und zwar zu Spottpreisen! So kann man richtig günstig einkaufen gehen und sich in Ruhe die besten Stücke aussuchen. Sie wissen ja: Grundstücke, Häuser, Firmeneigentum, Antiquitäten, wertvolle Kunstgüter, Gold und Silber, Schmuckstücke etc. Ja und sogar Staatseigentum – also Eigentum, das die Allgemeinheit einmal mit ihren Steuergeldern finanziert hat – wird für’n Appel und’n Ei verkloppt, oder anders gesagt „privatisiert“. Sie sehen schon, zu guter letzt gilt auch hier Regel Nr. 2!

      Das ist leider noch nicht alles, denn das dicke Ende kommt erst noch. So richtig bei Null kann man erst wieder beginnen, wenn alles, aber auch alles am Boden liegt. Und da die wilde Sparerei den Bürgern die letzten Cents aus den Hemden saugt und die Not durch Massenarbeitslosigkeit immer mehr um sich greift, herrschen in der Gesellschaft immer mehr Frust, Kriminalität und Aggressionen. Das liegt daran, dass die meisten Menschen gar nicht um die Ursachen der Krise wissen und sich gegenseitig die Schuld in die Schuhe schieben. Da kämpfen Unternehmer gegen Angestellte, diese gegen Arbeitslose, Familien gegen Kinderlose, Rentner gegen junge Menschen, Inländer gegen Ausländer, Linke gegen Rechte, Ossis gegen Wessis usw. Und weil die schwächsten gegen die da „oben“ kaum etwas zu sagen haben, suchen sie sich noch schwächere, um ihren Frust abzulassen. Das kann sich soweit steigern, bis sämtliche Werte in einem Krieg eingeebnet werden und man wieder wirklich bei Null beginnen kann – wie das auch so oft in der Geschichte war.

      Nachwort
      Was kann man tun? Reformen, Reformen und nochmals Reformen! Sicherlich können Sie dieses Wort auch schon nicht mehr hören – und das zurecht. Der Verschuldungs- und Investitionszwang, der durch das Zinssystem verursacht wird, ist der Tumor im Fleische der Gesellschaft. Anfangs unbemerkt und klein, entwickelt er sich im Laufe der Jahrzehnte zu einem gefährlichen Geschwür. Man kann ihn lange Zeit ignorieren, verdrängen und so tun, als sei alles in Ordnung. Doch irgendwann werden lebenswichtige Organe angegriffen, gerät das gesellschaftliche Leben immer mehr aus den Fugen, gibt es trotz hoher Produktivität immer mehr Arbeitslosigkeit und Armut. Dann gibt es die unzweifelhafte Diagnose: Krebs! Nur eine Reform des Wirtschafts- und Finanzsystems kann die Lösung sein! Wenn Regel Nr. 1 „Aus Geld noch mehr Geld machen“ beseitigt wird, erledigt sich der Rest fast von selbst und der Patient Gesellschaft kann genesen. Die Wirtschaft ist für die Menschen da, und nicht umgekehrt!
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      schrieb am 15.10.04 23:27:05
      Beitrag Nr. 88 ()
      Russland stellt Rekorde bei Gold- und Valutabeständen auf


      Die Gold- und Valutabestände Russlands haben stark zugenommen. Allein im Zeitraum vom 24. September bis zum 1. Oktober betrug der Zuwachs 1 Milliarde US-Dollar. In der russischen Sparbüchse befinden sich heute 95,3 Milliarden Dollar.

      Bemerkenswert ist dabei, dass diese Tendenz bereits sechs Wochen in Folge zu beobachten ist. In dieser Zeit war ein Zuwachs in Höhe von 7 Milliarden US-Dollar zu verzeichnen. Im Ergebnis gelangte Russland nach dem Umfang der Gold- und Valutabestände auf den vierten Platz in der Welt /entsprechend den Angaben für den August 2004/ und ließ solche anerkannten Spitzenreiter in der Welt wie die USA, Deutschland und Frankreich hinter sich zurück. Führend sind dabei mit großem Vorsprng Japan, China und Singapur.

      Wird das Phänomen des starken Wachstums der Gold- und Valutabestände Russlands genau unter die Lupe genommen, so stellt sich heraus, dass die Bestände an Gold auf dem früheren Stand geblieben sind. Ihr Umfang wird auf 3 Milliarden 754 Millionen US-Dollar geschätzt. Das bedeutet aber, dass der gesamte immense Zuwachs des Reichtums des Landes durch den Aufkauf von amerikanischer Währung auf dem Inlandsmarkt durch die Zentralbank der RF erfolgte.

      Das ist ein Ergebnis der Finanzpolitik der russischen Behörden der letzten Jahre.

      Laut dem Gesetz über die Valutaregelung steht der Zentralbank das Recht zu, in Abstimmung mit der Regierung sogenannte Rücklagen zu bilden, die dazu berufen sind, die Kapitalbewegung zu begrenzen. Und das alles, um keine scharfen Schwankungen des Kurses der nationalen Währung zuzulassen sowie um eine stabile Zahlungsbilanz aufrecht zu erhalten. Die Zentralbank steuerte unbeirrbar das gesetzte Ziel an, nämlich den Rubel an einer jähen Festigung zu hindern. Und kaufte auf dem Markt die „überflüssigen" Dollars auf und steigerte dadurch planmäßig die Bestände.

      Wie Alexej Uljukajew, stellvertretender Vorsitzender der ZB der RF, sagte, sollten die Bestände der Zentralbank Russlands gegen Jahresende 100 Milliarden Dollar übersteigen. Diese Pläne erwiesen sich aber in den letzten Wochen als korrekturbedürftig. Das Wachstumstempo der Gold- und Valutabestände beschleunigte sich so sehr, dass Russland die vorgegebene Kennziffer ganz bestimmt viel früher erreichen wird.

      Die Ursache dafür liegt im starken Anstieg der Erdölpreise auf dem Weltmarkt. Die russische Erdölbranche machte sich die günstige Konjunktur zunutze und steigerte erheblich den Exportumfang. Entsprechend gelangten auf die Finanzmärkte Russlands viel mehr Dollar als erwartet. Laut Expertenschätzungen fließen nach Russland als Folge des Anstiegs der Erdölpreise um einen Dollar auf einmal Hunderte Millionen Dollar. Wenn der Preis 40 Dollar je Barrel übersteigt, so werden die Valutabestände im Lande offensichtlich viel zu hoch. Und der Zentralbank der RF bleibt nichts anderes übrig, als sie zu „binden", wodurch die Gold- und Valutabestände an Umfang zunehmen. (Jana Jurowa, politische Kommentatorin der RIA Nowosti)
      Avatar
      schrieb am 23.10.04 20:04:08
      Beitrag Nr. 89 ()
      Gold hatte nie solche Totaleinbrüche.

      Historischer Börsenkrach wies Welthandel in seine Grenzen
      Weltwirtschaftskrise 1929 stoppte erste Globalisierungswelle

      Die Globalisierung ist seit den 90er-Jahren in aller Munde und wird je nach Standpunkt für die Entfesselung unglaublicher Marktkräfte oder die Verdrängung der Schwächsten vom Welt- und Arbeitsmarkt gelobt oder gegeißelt. Neu ist das Phänomen aber nicht. Die erste Globalisierungswelle endete vor 75 Jahren mit der Weltwirtschaftskrise. Das Welthandelsvolumen fiel von 1929 bis 1932 um 25 Prozent. Es war der folgenschwerste wirtschaftliche Einbruch des letzten Jahrhunderts.


      Die USA und Südamerika hatten die Agrarproduktion nach dem 1. Weltkrieg massiv angekurbelt. Die US-Wirtschaft blühte, die Aktienmärkte explodierten. Viele Privatleute kauften Anteile auf Pump, um am Höhenflug der Börse teilzuhaben. Als die europäische Produktion nach dem Krieg aber wieder anzog, war das Angebot plötzlich größer als die Nachfrage. Die Agrar- und Rohstoffpreise verfielen. Die Stimmung kippte. Der Börsencrash in New York folgte.

      Dramatische Abwärtsspirale
      Die internationalen Kapitalströme überwiegend aus den USA Richtung Europa versiegten, die Industrieländer schotteten ihre Märkte radikal ab. Der neu gewonnenen Lebenslust der „Goldenen Zwanziger“ Jahre folgte der jähe Absturz: Unternehmenszusammenbrüche, Massenarbeitslosigkeit und ein täglicher Überlebenskampf für Millionen Menschen in aller Welt.
      Die Abwärtsspirale setzte in den USA die schwerste Depression ihrer Geschichte in Gang. Firmen kämpften einerseits mit Überkapazitäten, andererseits mit schrumpfenden Verbraucherausgaben. Firmen gingen bankrott, Arbeiter und Angestellte wurden massenweise entlassen und damit ging der Konsum weiter zurück. Ein Teufelskreis.
      Die Industrieproduktion ging innerhalb von drei Jahren um die Hälfte zurück, 1932 war jeder Vierte arbeitslos. Der Verfall der Rohstoffpreise stürzte Bauern in den Ruin. Höfe wurden zwangsversteigert. Hunderttausende Landbesitzer zogen verarmt Richtung Kalifornien. Die desolate Lage brachte eine tiefe Sinnkrise, das Vertrauen in den Laissez-Faire-Kapitalismus als einer der Grundfesten der neuen Welt war erschüttert.
      Als Hoffnungsträger erwies sich der 1932 gewählte US-Präsident Franklin D. Roosevelt. „Das einzige, was wir zu fürchten haben, ist die Furcht selbst“, sagte er seinen Landsleuten. Während das Deutsche Reich im Sog der US-Krise mit radikalen Sparmaßnahmen den Unmut der Bevölkerung schürte und dem verheerenden Aufstieg der Nationalsozialisten den Weg bereitete, setzte er auf mehr staatliche Eingriffe in die Wirtschaft und den Aufbau von Sozialnetzen. „New Deal“ (etwa: Neuverteilung der Karten in einem Kartenspiel) hieß sein Programm, mit Arbeitsbeschaffungsprogrammen zur Stärkung des privaten Verbrauchs, Staatsinvestitionen als Initialzündung für Investitionen der Wirtschaft und eine stärkere Wertpapier- und Bankenaufsicht. Er holte damit innerhalb von sechs Jahren 8,5 Millionen Menschen aus der Arbeitslosigkeit. Sie bauten mehr als 120 000 öffentliche Gebäude, eine Million Kilometer neue Straßen und 80 000 Brücken. Roosevelt führte auch eine Sozialversicherung ein.

      Gefährlicher Nährboden
      Während die USA Anfang und Mitte der 30er-Jahre langsam aus der Talsohle herauskamen, nahm das Verhängnis in Europa seinen Lauf. Um ihre Verluste zu decken, hatten amerikanische Investoren nach den massiven Kurseinbrüchen in New York ihr Geld aus Deutschland abgezogen. Gekoppelt mit dem Wegbrechen der Märkte für die weit gehend auf Exporte angewiesenen deutschen Unternehmen waren Bankrotte und Entlassungen und Kurzarbeit die Folgen. In Deutschland war 1932 jeder Dritte arbeitslos. In dieser Lage fielen Angriffe auf die demokratische Grundordnung auf fruchtbaren Boden. Die NSDAP wurde bei den Reichstagswahlen 1932 stärkste Partei, Reichspräsident Paul von Hindenburg ernannte Hitler am 30. Januar 1933 zum Reichskanzler.
      Der amerikanische Historiker Harold James hat die Weltwirtschaftskrise Ende der 20er-Jahre in einem Buch aufgerollt. Vieles kommt dem Leser von heute erschreckend bekannt vor: Währungsspekulation, Produktivitätszuwächse durch neue Technologien, Aktieneinbruch, Arbeitslosigkeit, Beschränkung der Zuwanderung, Handelsschranken zum Schutz heimischer Lobbygruppen. Die Globalisierung sei nicht unumstößlich, ist sein Fazit, deshalb sei es in Krisenzeiten umso wichtiger, den Freihandel zu schützen und nötige Reformen für eine gesunde Wirtschaft voranzubringen
      Avatar
      schrieb am 01.11.04 15:16:16
      Beitrag Nr. 90 ()
      hi golddistel,

      alles on track.

      ich hoffe, du hast rechtzeitig zugegriffen.

      der nächste run steht an bis januar `2005 !


      cu
      rightnow
      Avatar
      schrieb am 23.11.04 23:01:44
      Beitrag Nr. 91 ()
      Lieber rightnow,

      mein Tip Goldpreis bei 400 Euro für 2005 und danach ist alles möglich auch solche Höhen wie 800 Euro.

      Nichst ist mehr sicher:

      US-Firmen fliehen in Insolvenz

      Eine Billion Dollar Schulden: Immer mehr Konzerne können ihre Pensionszahlungen nicht leisten
      von Heike Wipperfürth

      Als Jake Brace neulich vor dem Konkursrichter stand, wußte der Finanzchef von United Airlines genau, was er wollte: Er plädierte für die Abschaffung der Pensionskassen seiner 119 000 Mitarbeiter. Denn damit, so seine Begründung, könne die bankrotte Airline in den nächsten vier Jahren vier Milliarden Dollar sparen. Für das Überleben der zweitgrößten Airline Amerikas sei das notwendig. "Der Branche geht es schlecht - so schlecht wie noch nie", sagte Finanzmanager Brace.


      Sollte dieser Schritt vom Konkursrichter abgesegnet werden, müssen sich die Amerikaner auf Nachahmer einstellen. Denn für amerikanische Autofirmen, Fluglinien und Stahlhersteller sind die drastisch steigenden Pensions- und Gesundheitskosten mittlerweile das größte Problem. "Es bilden sich riesige Verpflichtungen, die nicht finanziert werden", sagte Wilbur Ross, Vorsitzender der International Steel Group.


      Nicht nur Firmen und Pensionäre sind von der Kostenexplosion bedroht, sondern auch US-Steuerzahler. Wenn die Firmen das Defizit nicht mehr decken können, wälzen sie ihre Verpflichtungen ab auf den Staat. Hilfe von Politikern ist nicht zu erwarten, obwohl sie gewarnt sein müßten. In den neunziger Jahren mußten Steuerzahler mit Milliardenzahlungen bei Savings & Loans aushelfen. Damals hatten die Sparkassen sich mit Immobiliengeschäften verspekuliert und gingen bankrott.


      Unverständnis darüber, wie leicht insolvente Firmen in den USA ihre Verpflichtungen abstreifen können, herrscht in Europa. Kürzlich verspottete der British-Airways-Chef Martin Broughton seine insolventen amerikanischen Rivalen als "lebende Tote" und verglich das US-Insolvenzverfahren Chapter 11 mit einer Art der Staatssubvention. Er sagte, daß British Airways Millionen in ihre Pensionskasse gesteckt habe, als US-Rivalen vor der Finanzierung des Ruhestandes ihrer Pensionäre geflüchtet seien.


      Verschärfend kommt hinzu, daß die staatliche Behörde, die einspringt, wenn Firmen ihre Pensionskosten nicht mehr bezahlen können, tief in den roten Zahlen steckt. Mit der Übernahme von 192 bankrotten Pensionskassen erweiterte sich das Defizit der Pension Benefit Guaranty Corp in diesem Jahr auf 23,3 Milliarden Dollar. Das ist eine drastische Verschlechterung, denn im vorigen Jahr war sie nur mit 11,2 Milliarden Dollar und der Übernahme von 155 Pensionskassen in der Kreide. "Die langfristige Zahlungsfähigkeit dieses Programms steht auf dem Spiel", warnt Bradley Belt, der Leiter der Behörde.


      Schon jetzt erhalten Pensionäre nur ein Drittel des Geldes, das ihnen von ihrer Firma für ihren Ruhestand versprochen wurde. Für die Firmen im Standard-&-Poor`s-500-Index könnte es Ende dieses Jahres laut Schätzungen des Credit-Suisse-First-Boston-Analyst David Zion zu einem Defizit von 192 Milliarden Dollar kommen. Eine Überraschung ist das nicht. In der Pensionskasse von IBM klaffte bereits im vergangenen Jahr ein Loch von 5,7 Milliarden Dollar. Dem Flugzeugbauer Boeing fehlten 6,7 Milliarden Dollar. Die Ölfirma Exxon Mobil zeigte ein Defizit von zehn Milliarden Dollar. Der Ford Motor Company fehlten elf Milliarden Dollar. Das sind schlechte Nachrichten für die 44 Millionen Amerikaner, denen 30 000 Firmen laut "Business Week" eine Billion Dollar für ihren Ruhestand schulden.
      Avatar
      schrieb am 01.12.04 20:13:35
      Beitrag Nr. 92 ()
      Risiko für Börsencrash in USA und Europa laut einer Studie gestiegen

      Die Risiken an den Aktienmärkten sind gestiegen. Die Wahrscheinlichkeit eines Börsencrash in Europa und in den USA hat auf 13% zugenommen. Im April lag das Risiko, dass die Leitindices um 25% einbrechen, noch bei 11%, wie eine Studie der Swiss Re zeigt.
      Avatar
      schrieb am 11.12.04 20:16:51
      Beitrag Nr. 93 ()
      «Gold bleibt unsere sicherste Reserve»

      Spiegel online berichtete am 23. August über die in New York lagernden Goldbestände. Tief unter dem Wall-Street-Viertel, in einem Bunker der New Yorker Vertretung der US-Notenbank Federal Reserve (Fed), lagern 8000 Tonnen Goldbarren, ein Viertel der weltweiten Goldreserven und mehr als in Fort Knox, der Lagerstätte der US-Goldreserven.

      «Gold», so wird Peter Kakstansky, der Vizepräsident der New Yorker Fed, zitiert, «bleibt unsere sicherste Reserve».

      Spiegel online sekundiert, Gold werde durch äussere Ereignisse wie Krieg, Terror und Rezession nicht so leicht erschüttert. Im Gegenteil. Gold sei immer schon die beste Krisenanlage gewesen und sei es «heute mehr denn je». Kein Wunder, dass der Goldpreis seit Anfang 2001 um 60 Prozent gestiegen ist, mit weiterem Trend nach oben.

      Interessant ist allerdings, dass die Goldbestände in New York kein US-amerikanischer Besitz sind, die meisten der dort lagernden 60 Goldkonten seien Reserven ausländischer Zentralbanken und Währungsinstitutionen.

      Auf die Fragen, was die Goldreserven :eek:anderer Länder bei der US-Notenbank zu suchen haben und wie sicher es ist, dass das Gold dort jederzeit wieder abgerufen werden kann und warum europäische Regierungen so erpicht darauf sind, ihr Gold auch endgültig loszuwerden, wo es doch gleichzeitig ständig an Wert gewinnt, gibt der Artikel allerdings keine Antwort.



      Artikel 2: Zeit-Fragen Nr.33 vom 30.8.2004, letzte Änderung am 31.8.2004
      Avatar
      schrieb am 16.12.04 09:07:00
      Beitrag Nr. 94 ()
      Der weltweite, geförderte Bestand an Gold beträgt ca. 95.000 T.
      Das ergibt einen Würfel von ca. 18 m Kantenlänge.Das ist agrnicht so viel oder?

      Auf jeder Erdbewohner kommen statistisch 15 g Gold (wenn ich richtig gerechnet habe)

      Guss stormy
      Avatar
      schrieb am 16.12.04 09:14:31
      Beitrag Nr. 95 ()
      Ich muss mir mal angewöhnen, konzentrierter zu schreiben -also noch einmal:


      Der weltweite, geförderte Bestand an Gold beträgt ca. 95.000 T.
      Das ergibt einen Würfel von ca. 18 m Kantenlänge. Das ist nicht so viel, oder?

      Auf jeden Erdbewohner kommen statistisch 15 g Gold (wenn ich richtig gerechnet habe)!

      Gruss stormy
      Avatar
      schrieb am 28.12.04 17:15:38
      Beitrag Nr. 96 ()
      Nachdenkenswert!

      Jürgen Elsässer (Auszüge)

      Was, wenn das Geld nicht mehr goldgedeckt ist?

      Das Eliminieren des Goldes als Wertmesser korreliert mit dem objektiven Problem der Wertmessung

      Die Dollar-Krise ist Ausdruck der Systemkrise, letztlich geht es um das Verhältnis zwischen Wert, Geld und Gold zusammen. Die entsprechenden Zusammenhänge hat Karl Marx am besten beschrieben. In seiner Theorie bemißt sich der Wert der Waren nach der zu ihrer Herstellung durchschnittlich notwendigen Arbeitszeit. Damit Geld als allgemeines Zahlungsmittel für Waren jedweder Art akzeptiert wird, muß sich auch in diesem »allgemeinen Wertäquivalent« die Arbeitszeit ausdrücken. Deswegen heißt es in Marxens »Grundrissen«: »Das Geld ist die Arbeitszeit als allgemeine Ware.« Das ist aber nur dann der Fall, wenn das Geld goldgedeckt ist. Das nicht oxydierende Edelmetall ist ideal, um das Geld auf die Arbeitszeit zu beziehen: Da es keine chemischen Verbindungen eingeht und zwar selten, dann aber in der Regel oberirdisch vorkommt, waren »für seine erste Auffindung nur rough labour, weder Wissenschaft noch entwickelte Produktionsinstrumente erforderlich« (Marx). Die Menge des weltweit geförderten Goldes entsprach ziemlich genau der aufgewendeten »rough labour« – daran hat sich bis heute kaum etwas geändert. Hätte man den Wert der Währungen nicht an Gold, sondern beispielsweise an Stahl gekoppelt, wäre das anders gewesen: Durch moderne Technik läßt sich seit hundert Jahren die Stahlproduktion beständig steigern, während die aufgewendete Arbeitszeit sinkt.

      In der Zeit des internationalen Goldstandards (von den siebziger Jahren des 19. Jahrhunderts bis 1914) tauschten sich die Währungen nach dem jeweiligen Goldanteil aus: Das britische Pfund bestand aus etwa zwanzigmal mehr, der US-Dollar etwa viermal mehr Gold als die Reichsmark, entsprechend war der Wechselkurs 1:20 beziehungsweise 1:4. Da Banknoten nur als Ersatz für goldhaltige Münzen in Umlauf kamen, war die Erhöhung der Geldmenge an größere Goldzufuhr gekoppelt, was entweder die zusätzliche Förderung in Goldminen oder den Erwerb von Gold im Austausch gegen Exportüberschüsse erforderlich machte – beides war arbeitsintensiv. Damit war der Wertlehre Genüge getan: Ab 1914 brach der internationale Goldstandard in Intervallen zusammen - zur Finanzierung des Ersten Weltkrieges wie später des Zweiten Weltkrieges mußten sich alle Staaten verschulden. Erst 1944, im Abkommen von Bretton Woods, hatte das Gold ein Comeback, wenn auch in stark modifizierter Form: Nicht jede Währung, wohl aber der alle Währungen dominierende US-Dollar wurde an Gold gebunden, für die US-Notenbank bestand jederzeitige Einlösungspflicht. Doch mit dem Aufblähen der Dollarmenge im Zuge des Vietnamkrieges wurde diese Verpflichtung zur Farce. Die Goldbindung der US-Währung wurde 1971 durch Präsident Nixon bei Nacht und Nebel suspendiert – selbst die Verbündeten waren vor den Kopf gestoßen. 1976 beschloß der Internationale Währungsfonds, dem Gold jede währungspolitische Rolle zu nehmen. Spätestens seit dieser Zäsur ist Geld keine »Geldware« (Marx) mehr, sondern nur noch Wertzeichen.

      Ein geschichtlicher Wendepunkt: Die Geldmengenentwicklung ist heutzutage, selbst nach der Maßgabe der (im internationalen Vergleich) gestrengen Bundesbank, nicht mehr von der Goldmenge abhängig, sondern vom Bruttoinlandsprodukt (BIP). Wächst die Geldmenge ungefähr gleich schnell wie das BIP, sind selbst die gestrengen Währungshüter in Frankfurt am Main zufrieden. Anders gesagt: Früher richtete sich die nationale Geldmenge nach dem Wert des nationalen Goldschatzes, der seinerseits eine bestimmte Menge an Arbeitszeit repräsentierte. Heute soll sich der Wert der Geldmenge am Gesamtwert aller Waren und Dienstleistungen orientieren, dieser kann aber seinerseits nur in Geld ausgedrückt werden. Hier beißt sich die Katze in den Schwanz: Das Geld wird am Warenwert gemessen, der Warenwert in Geld. Für die Postmoderne existiert kein objektiv-materielles Wertmaß mehr.

      Das Eliminieren des Goldes als Wertmesser korreliert mit dem objektiven Problem der Wertmessung: Der Produktivitätsfortschritt in den letzten hundert Jahren war so gewaltig, daß sich die in den Waren kristallisierte Arbeitszeit kaum noch bestimmen läßt. In den High-Tech-Branchen steckt menschliche Arbeit nur noch in der Software, millionenfach multipliziert wird sie durch computergesteuerte Fertigung und elektronische Netze. Die Gesamtsumme der im produktiven Sektor geleisteten Arbeitsstunden nimmt in den Industriestaaten ab – während die Geldmenge weiter expandiert. Das ist eine Scherenentwicklung, die auch ohne offene Inflation die Grundlagen des Kapitalismus untergräbt: Das Geld, das nicht mehr die in Gold repräsentierten Arbeitsstundenzahl einer Nationalökonomie widerspiegelt, sondern sich analog der produzierten Güter und Dienstleistungen vermehrt, mißt sich nicht mehr am Tauschwert, sondern am Gebrauchswert.

      Hintergrund: Gold statt Geld

      Da der US-Dollar kein sicheres Werteaufbewahrungsmittel mehr ist, schichten Millionäre und Spekulanten auf der ganzen Welt ihre Reserven zunehmend in Goldanlagen um. Die verstärkte Nachfrage hat den Preis steil ansteigen lassen: Schon vor dem Abrutschen des Dollar hat sich Gold seit Anfang 2000 um über 40 Prozent verteuert, sein Kurs stieg also noch stärker als der des Euro.

      Mit über 440 Dollar pro Feinunze war Ende November 2004 der höchste Stand seit Mitte der neunziger Jahre erreicht. Der Preis wäre noch höher, würden einzelne Zentralbanken nicht bereits seit einigen Jahren ihre Reserven auf den Markt werfen. So hat Großbritannien zwischen 1999 und 2001 gut 400 Tonnen des Edelmetalls veräußert. So wird, entgegen dem scheinbar ehernen Gesetz von Angebot und Nachfrage, durch die Eingriffe von Staatsbanken der Dollarkurs künstlich hoch und der Goldpreis künstlich tief gehalten. Wenn Japan und China jedoch einknicken und der Dollar kollabiert, wird voraussichtlich ein Run auf Gold als den traditionell sicheren Hafen einsetzen.

      Verliert der Dollar seinen Status als Reservewährung Nummer eins – was allein durch die Existenz des Euro möglich ist –, ist das nicht nur eine Angelegenheiten für Börsianer und Großanleger. Als sein monetärer Vorgänger, das britische Pfund, seine Stellung als Weltgeld einbüßte, waren in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts Weltkriege und Faschismus die Folge. Es dauerte dreißig Jahre, bis die Welt 1945 ein neues Gleichgewicht gefunden hatte – im System von Bretton Woods, das die Goldbindung des Dollar als Anker des Weltwährungssystems verfügte. Auf solche Zeiträume und auf ähnliche Katastrophen müssen wir uns auch angesichts des Dollar-Crashs einstellen. Ein Alternativmodell ist jedoch weit und breit nicht in Sicht.


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      Goldpreis um ca. 60 % gestiegen