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    Plambeck und Windenergie: Situation und Aussichten; eine detaillierte Analyse;21.12. - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 21.12.03 17:25:50 von
    neuester Beitrag 15.03.06 17:00:35 von
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      schrieb am 21.12.03 17:25:50
      Beitrag Nr. 1 ()
      Dies ist ein Update des Postings vom 3.11.2003. Einige Fehler sind korrigiert worden und einige neue Tatsachen eingearbeitet. Wer das alte Posting bereits kennt, kann sich nur die Änderungen ansehen, die jeweils mit „Ergänzung am 21.12.2003:“ eingeleitet werden.


      Diese Analyse ist in drei Bereiche gegliedert:

      1.) Rahmenbedingungen
      2.) Branche & Marktumfeld
      3.) Spezielle Situation Plambeck

      Zu: 1.) Rahmenbedingungen

      Die Branche ist im wesentlichen abhängig von den Faktoren:
      - EEG
      - den verfügbaren windträchtigen Flächen
      - des Absatzes im Rahmen von Steuersparmodellen oder Fonds

      EEG
      Ohne das EEG oder ähnliche Regelungen, die eine Absatzgarantie für durch Wind erzeugten Strom - mit subventionierten nicht marktfähigen Preisen - gibt, würde es diese Industrie nicht in dieser Form geben.
      Ich möchte an dieser Stelle keine Diskussion darüber anfachen oder führen, ob es wirklich eine Subvention ist, da der Staat ja nicht die Industrie direkt subventioniert, sondern die Bürger es über ihre Stromrechnung tun. Im Endeffekt subventionieren immer die Bürger entweder über den Umweg Steuern und Staat, oder eben direkt über die Strom-Rechnung. Für die Betrachtung der Situation der Branche macht das hier keinen Unterschied.
      Ich möchte auch keine Diskussion darüber führen, ob der vergütete Preis nun ‚gerechtfertigt’ ist oder nicht. Er liegt über dem bisher zu zahlenden für ‚konventionelle’ Energie und ohne das EEG würden die Stromversorger ihn zu diesem Preis nicht abnehmen.
      Dieser Preis sinkt entsprechend den Regelungen des EEG jedes Jahr für in dem Jahr neuerrichtete Anlagen, heißt, neue Windparks erlösen immer weniger für den erzeugten Strom.
      Entgegen den Vermutungen/Befürchtungen mancher Investoren gehe ich jedoch davon aus, dass selbst bei einem Regierungswechsel das EEG NICHT abgeschafft oder wesentlich zu ungunsten der Windindustrie verändert wird.
      Fazit: Das EEG bietet eine vermutlich sichere Berechnungsgrundlage für die Projektierer und Betreiber mit hohen, wenn auch im zeitlichen Verlauf sinkenden Erlösen für die Windkrafterzeugung für etwa die nächsten ca. 10 Jahre.

      Ergänzung vom 21.12.2003: Die im Dezember 2003 beschlossenen Änderungen der Vergütungsregeln bewertet die Windbranche insgesamt als negativ.

      Verfügbare Flächen
      Die Bundesrepublik hat mit weitem Abstand international die meisten WKA’s aufgestellt. Bereits heute sind geeignete Flächen für die Neuerrichtung an Land Mangelware, da immer mehr Gemeinden die Aufstellung beschränken und immer mehr Bürgerinitiativen gegen geplante Windräder und Parks opponieren. Selbst ohne diese Faktoren gehen die geeigneten Standorte (nach Windhöffigkeit, Nähe zum Netzanschluss und ohne Bauausschluss) zur Neige. Die geeigneten Flächen werden beim heutigen Bebauungstempo wesentlich schneller zu Ende gehen, als das EEG Planungssicherheit gibt. Die verfügbaren (geeignete abzüglich Sperrzonen der Gemeinden) noch schneller. Das ist keine persönliche Vermutung, sondern wird von den Analysten der Branche bestätigt. (Zitat:“ Der Markt für Windparks ist in Deutschland einfach weitgehend gesättigt", heißt es unter Branchenbeobachtern unisono. Weil die deutsche Landschaft weitgehend mit Windkraftwerken verbaut sei, drohe sich die Nachfrage nach diesen alternativen Energieerzeugern drastisch zu verringern.“).
      Fazit: In Deutschland wird Onshore (An Land) das Geschäft der Projektierer rückläufig sein.


      zu 2.) Branche und Marktumfeld

      Erlösseite


      Die Branche lebt wesentlich vom Absatz an Steuersparer und Investoren über Windparkfonds.
      Dabei sind folgende aktuellen Trends zu berücksichtigen:

      Steuern
      Die Investition eines Steuersparers ist geprägt vom Wunsch im Investitionsjahr seine hohe EkSt-Steuerlast zu drücken. Allgemein gibt es einen Trend zu niedrigeren Einkommenssteuern in Deutschland. Es wird in 2004 eine erste Steuerermäßigungsrunde geben und wahrscheinlich wird auch die für 2005 geplante Ermäßigung vorgezogen. Weiter Senkungen werden nicht nur von der Opposition geplant und sind wahrscheinlich.

      Ergänzung vom 21.12.2003: Sowohl die Steuerentlastung 2004 als auch die Vorziehung der Hälfte aus 2005 sind mittlerweile beschlossen. Damit wird die Investition in Steuersenkungsmodelle wie den WKA-Bau bereits zum 1.Januar 2004 wesentlich uninteressanter. Das könnte in 2003 noch einmal zu einem kurzfristigen Boom durch vorgezogene Investitionen führen. Diese Investitionen dürften aber keine zusätzlichen sein, sondern werden vermutlich bereits im Folgejahren bei den Projektierern fehlen.

      Anleihezinsen
      Ein Anleger vergleicht in der Regel die erwartete Verzinsung seiner Investition mit den erreichbaren Zinsen am Rentenmarkt. Hier hat es in der letzten Zeit einen Trend nach oben gegeben und Die Anleihezinsen werden parallel zur Konjunktur wahrscheinlich weiter anziehen.
      Damit werden die Anleger in Zukunft eine höhere Verzinsung ihrer Anlage in WKA’s fordern.
      Das ist prinzipiell nur über Ratioeffekte (billigere Produktion und Betrieb der WKA’s) oder Verzicht der Projektierer wie PNE auf einen Teil ihres Gewinnes möglich.

      Einspeisevergütung
      Mit jedem Jahr sinkt die Vergütung des erzeugten Stromes und damit die Einnahmen der Parks gemäß EEG um ca. 5%.

      Ergänzung vom 21.12.2003: Fehlerkorrektur: Die Vergütung sank vorher weniger als 5% uns sinkt jetzt neu mit 2% per anno, bei um ca. 9% verringerter Grundvergütung.

      Kostenseite

      Betriebskosten
      Die Entwicklung der Vergangenheit hat gezeigt, dass die Kosten des Betriebes der vorhandenen WKA’s wesentlich höher waren, als prognostiziert. Wichtige Komponenten sind früher als geplant ausgefallen. Die Versicherer haben deshalb z.B. ihre Prämien teilweise weit mehr als verdoppelt und fordern zusätzlich aufwendigere teurere Wartungsmaßnahmen.
      Dadurch liegen die tatsächlichen Renditen der Parks teilweise wesentlich unter den prognostizierten.
      Eine gewisse Verbilligung der Produktion hat es auf der Anlagenseite jedoch durchaus gegeben.

      Fremdkapitalzinsen
      Die Fondsinvestoren, wie die Steuersparer erwarten eine möglichst hohe Rendite. Da die Parks in der Regel stark fremdfinanziert sind, hängt die Rendite wesentlich vom Fremdkapitalzinssatz ab. Je höher dieser, desto niedriger die Rendite.
      In der letzten Zeit sind die Fremdkapitalzinsen bereits erheblich gegenüber dem Tief gestiegen. Mit anziehender Konjunktur sind erhebliche weitere Steigerungen zu erwarten.
      Steigende Fremdkapitalzinsen heißt tendenziell weniger Rendite und damit weniger Interesse an WKA’s.

      Zusammenfassung der Marktsituation der Branche

      1. das EEG bildet noch mindestens 10 Jahre eine sichere Berechnungsgrundlage für die Branche
      2. In Deutschland leidet die Branche aber bereits unter einer Knappheit an Flächen für die Errichtung von Windparks. Ergänzung vom 21.12.2003: die wegfallende Förderung für windarme Standorte im Binnenland verringert die verfügbaren Wndflächen weiter.
      [/i]
      3. sinkende Grenzsteuersätze führen zu einem potentiell geringeren Absatz
      4. steigende Anleihezinsen führen zu höheren Renditeforderungen der Investoren
      5. gemäss EEG jährlich um ca. (5%) korrigiert 2% ] verringerte Einspeisevergütungen Ergänzung vom 21.12.2003: und die um ca. 9% verringerte Grundvergütung ab 2004 verringern jedoch die Rendite der neuen Parks
      6. steigende Betriebskosten der Parks verringern die zu erzielende Rendite weiter
      7. Kostensenkungen bei den Anlagen bieten hier eine gewisse Erleichterung


      Ergänzung vom 21.12.2003: Auch die Senkung der Grundvergütung um 9% ab 2004 dütfte zu einem Vorziehen der Investitionen in 2003 und einem um so steileren Abstieg in 2004 (Siehe auch Steuerwirkung oben) dadurch und durch den Wegfall der Förderung für windarme Standorte im Binnenland führen.

      Situation der Projektierer
      In der Vergangenheit haben die Projektierer es bei einer prognostizierten Rendite von 7-8% per anno geschafft, ihre Parks abzusetzen.
      Tatsächlich lag die erzielte Rendite jedoch teilweise unter 4%.
      Gestützt wurde der Absatz durch das in den letzten Jahren historisch außerordentlich niedrige Zinsniveau. Das beruhte auf der geringen Kreditnachfrage, die zum einen konjunkturbedingt war, zum anderen auf der Vergangenheit weitgehend Stabilitätsorientierte Finanzpolitik zurückzuführen war.
      Beide Faktoren werden in Zukunft nicht mehr zinssenkend bzw. stabilisierend wirken.
      Ein Projektierer wie Plambeck hat in der Vergangenheit an der Errichtung der Parks insgesamt etwa 8-10% der Errichtungskosten verdient.

      Bei steigenden Anleihezinsen und den Erfahrungen der Vergangenheit werden die Anleger aber eher 8-10% prognostizierte Rendite für sich fordern (und hoffen 6-7% zu erreichen).
      Um die Rendite nur von den angenommen erzielten 2% (VORSICHT Annahme, bitte überprüfen) auf 7% zu erhöhen, müssen die jährlichen Kosten (laufende Kosten plus Abschreibung) um ca. 30% sinken !:eek:
      Da die Kosten des Betriebes, wie oben ausgeführt, jedoch erheblich gestiegen sind, (von mir geschätzt mindestens 5-10% (VORSICHT Annahme, bitte überprüfen)) sind die Renditen jedoch de Fakto sogar gesunken. Deshalb müssen die Kosten noch stärker gesenkt werden, um die vom Markt geforderte Rendite zu erreichen.
      Da in 2004 um ca. 9% und jedes weitere Jahr die Einspeisevergütung um ca. 2% sinkt, führt dies zu geringeren Einnahmen und weiterem Bedarf zur Kostensenkung. Insgesamt dürfte ein Bedarf bestehen, die Kosten um ca. 35%-40% zu senken, um den Investoren ein akzeptables Angebot zu machen.
      Dem steht ein Ratiopotential bei der Anlagenherstellung von geschätzt 5-10% per anno (VORSICHT Annahme, bitte überprüfen) entgegen.
      Man könnte jetzt unendlich drüber streiten, ob netto nun 35% oder 25% Ersparnis nötig sind.
      Fakt ist, selbst wenn der Projektierer auf jeden Gewinn verzichten würde, könnte er die o.g. gestiegene Renditeerwartung der Investoren in den nächsten Jahren schwerlich erfüllen.

      Die Summe der o.g. Faktoren hat selbst bei dem moderaten Zinsanstieg (Fremd und Anleihezinsen) dieses Jahres beispielsweise bei PNE dazu geführt, dass der Umsatz bei PNE um ca. (80%) Korrektur: 40% ] ] eingebrochen ist und der EBIT von über 8% auf etwa minus 1,3% gesunken ist (Quelle: aktuelle Schätzung Sal.Opp.).

      Nach verbreiteter Meinung liegt die Lösung für die deutschen Projektierer Offshore (auf dem Meer) und im Ausland.
      Im Ausland hat es bisher keiner der deutschen Projektierer, weder P&T noch Umweltkontor noch Energiekontor, geschafft, Geld zu verdienen, die drei vorgenannten haben jedoch alle Projekte im Ausland vorzuweisen. Plambeck hat bisher im Ausland noch keinen Windpark errichtet.
      Offshore gibt es bisher keinen von deutschen Projektierern errichteten Windpark. Die für Offshoreparks verfügbaren Flächen sind in Deutschland im Vergleich zu den anderen europäischen Küstenländern außer Belgien und Holland die kleinsten überhaupt, die darüber hinaus mit besonders strengen Auflagen und aufwendigen Genehmigungsverfahren zu rechnen haben.

      zu 3.) spezielle Situation bei PNE

      Absatz
      Durch den Boom im Windmarkt konnte PNE seinen Absatz in den Jahren bis 2002 profitabel stark ausweiten. Bereits in 2002 wurden die abgegebenen Prognosen (Gesamtleistung 300 Mio; Gewinn 30 Mio) aber weit verfehlt. Es wahr aber immer noch eine Steigerung gegenüber 2001 möglich.
      Wie oben ausgeführt, wird der Absatz bei PNE nach Sal.Opp. in diesem Jahr von ca. 209 Mio auf ca. 130 Mio um 40% regelrecht einbrechen. Einher geht der Absatzeinbruch mit einem erheblich verringerten Gewinn von 1,14 Euro je Aktie auf 24 Cent.
      Und dies, obwohl Plambeck nach eigenen Angaben keine Probleme mit den verfügbaren Flächen für WKA’s hat. Also eindeutig existiert demzufolge ein Nachfrage und Preisproblem, heißt es gibt zu wenig Nachfrage bei sinkenden Preisen und Margen (Gründe wie oben aufgeführt).

      Geschäftsfelder
      Plambeck hat mehrfach Versuche unternommen, sein Geschäft zu diversifizieren:
      - Stromhandel (mittlerweile eingestellt)
      - Wartung für WKA’s (vermutlich profitabel, aber relativ klein)
      - Biomasse (Geschäftsbereich mittlerweile eingestellt, eine Investition in Höhe von ca. 23 Mio Euro (Silbnitz) noch im Bestand, entgegen den Planungen noch nicht vermarktet, vermutlich defizitär)
      - Solar (noch aktiv, bisher immer defizitär)
      - Polen (nach ca. 3 Jahren mittlerweile eingefroren)
      - Frankreich (seit ca. Herbst letzten Jahres angestoßen, Umsatz bisher null, für 2004 geplant)
      - Offshore (erst Start für 2003, dann 2004, jetzt 2006 geplant)
      - Erwerb von 50% an SSP (Flügelproduktion; bisher noch vollkommen ohne Umsätze, Ergebnisbeitrag bisher null)

      Ausblick Absatz:

      On Shore Deutschland:
      Wie oben ausgeführt ist tendenziell von schwierigeren Marktverhältnissen in Deutschland auszugehen, der Umsatz ist stark rückläufig

      On Shore Ausland:
      Als einziger der klassischen deutschen börsennotierten Projektierer (P&T, Umweltkontor, Energiekontor, PNE) hat Plambeck noch kein WKA im Ausland errichtet.
      Aber auch bei den anderen Projektierern ist das Auslandsgeschäft in der Regel nicht profitabel. Plambeck ist hier mit konkreten Projekten nach eigener Aussage allein in Frankreich tätig. Frankreich bietet vergleichbare gesetzliche Rahmenbedingungen für die Förderung, wie Deutschland. Klassisch ist Frankreich jedoch das Land, in dem es ausländischen und insbesondere deutschen Unternehmen wechselseitig am schwierigsten fällt, sich den geschäftlichen Gepflogenheiten des jeweiligen anderen Landes anzupassen und profitabel im jeweils anderen Land Geschäfte zu machen. Das ist weder eine Annahme, noch eine nationalistische Äußerung, sondern eine in der Wirtschaft weitgehend anerkannte Tatsache, die sich durch viele Beispiele belegen lässt.
      Fazit: Hier hat Plambeck durchaus Chancen, aber auch beträchtliche Risiken. Ein Geschäft in Größenordnung des wegbrechenden deutschen On Shore Marktes ist jedoch auf absehbare Zeit nicht zu erwarten. Erste Umsätze sind für 2004 geplant.

      Ergänzung vom 21.12.2003: Hier gibt es aktuelle Meldungen, dass für die ersten beiden Parks in Frankreich über jeweils 10 MW Leistung Baugenehmigungen vorliegen. Diese Meldungen sind als
      positiv einzuschätzen, da Plambeck nach jahrelangem Gerede über Auslandsprojekte erstmalig konkrete Projekte vorzuweisen hat. Der zu erwartende Gesamt-Umsatz aus den beiden Projekten dürfte um 30 Mio Euro betragen. Wann diese Umsätze anfallen ist noch offen. Im besten Falle 2004, nach meiner Einschätzung eher 2005. Die Einbrüche im deutschen Windmarkt aus 2003 können die gemeldeten Projekte jedoch noch bei weitem nicht ausgleichen.



      Off Shore:
      Die Partnerschaft mit E2 ist für PNE sicherlich eine positive Nachricht. Wurde bisher über Off Shore nur geredet und die Plantermine nach hinten verschoben, gibt es jetzt konkrete Termine und Zahlen und einen leistungsfähigen Partner.
      Risiken aufgrund der neuen Technik und erhöhter Wartungskosten auf See sind durchaus gegeben, der neue Partner kann hier sicherlich positiv wirken.
      Erstmals sind auch konkrete Berechnungen über die Umsatzauswirkungen für PNE möglich.
      Bis 2006 sollen in einem Joint Venture (JV) mit E2 insgesamt 77 Mühlen mit einem Investitionsvolumen von 550 Millionen Euro installiert werden (nach anderer Interpretation soll mit der Realisierung in 2006 begonnen werden). PNE hält 50% am JV.
      Überschlägig könnte das bedeuten, auf PNE kommt bis einschließlich 2006 ein zusätzliches Umsatzvolumen von 50% von 550 Mio = 275 Mio. Euro = etwa 90 Mio per anno zu.
      Allerdings behauptet Sal.Oppenheim nach einer Konferenz mit PNE,. PNE könne nach eigenen Aussagen insgesamt nur mit 55 Mio Zahlungen in 2006 rechnen. Diese Zahl wäre plausibel, wenn man sie als Projektierervergütung in Höhe von ca. 10 % vom Projektvolumen ansehen würde und würde Sinn machen, da E2 die gesamte Finanzierung des Parks alleine trägt. In beiden Fällen dürfte die Liquiditäts- und Gewinnauswirkung für PNE jedoch in etwa gleich sein.

      SSP:
      SSP ist eine bei Übernahme von ca. 50% durch Plambeck für 22 Mio Euro Mitte diesen Jahres noch umsatzlose Firma, die neuartige Flügel für Windräder herstellen soll.
      Angeblich soll die Firma in 2004 ca. 15 Mio. und im Folgejahr bereits 50 Mio. Umsatz machen. Diese anspruchsvolle Planung könnte dennoch erreichbar sein, wenn Plambeck seine Lieferanten verpflichtet, zumindest für den eigenen Bedarf die eigenen Flügel einzusetzen. Allerdings wäre das eher als ein Geschäft ‚Rechte Tasche, Linke Tasche’ anzusehen, da Plambeck damit im Endeffekt seine eigenen Flügel kauft.
      Die Tauglichkeit seiner Flügel für den langfristigen hat SSP bisher auch noch nicht unter Beweis stellen können.
      Aber selbst die von Plambeck prognostizierten anspruchsvollen Planzahlen für SSP für die nächsten Jahre können den bereits erlittenen Umsatzeinbruch bei PNE nicht wettmachen.
      Zusätzlich ist zu berücksichtigen, dass PNE erst ca. die Hälfte der Anteile an SSP besitzt, und für den Erwerb des Restes (Wieder von der Holding, also dem Hauptaktionär) noch mal erhebliche Mittel wird aufbringen müssen. Für eine dann Umsatz generierende Firma ist dann sicherlich sogar mehr zu zahlen, als für die erste Hälfte des Anteils.

      Fazit

      Es ist möglich aber nicht sicher, dass Offshore, Frankreich und SSP den Umsatzeinbruch des laufenden Jahres in 2004 ausgleichen können und danach ein mögliches weitere Sinken von Onshore Deutschland ausgleichen.
      Die Unsicherheiten liegen in der noch widersprüchlichen Nachrichtenlage zum tatsächlichen Beginn und Ende der Umsetzung des Offshore-Projektes und dessen Umsatzauswirkung, der noch nicht bewiesenen Marktreife der SSP-Flügel und dem bisher nur spekulativen möglichen Umsatz in Frankreich in 2004.

      Bewertung

      Bis vor gut 2 Wochen, hat Plambeck selbst auf seinen Internet-Seiten einen Buchwert von mehr als 12 Euro zitiert. Dieser Buchwert basierte auf einer Aktienanzahl von etwa 13,7 Mio und einem Buchwert der knapp 80 Mio. immaterielle Firmenwerte enthielt (noch aus der Übernahme von Norderland).
      Seit knapp 2 Wochen redet Plambeck selbst von einem Buchwert von gut 5,3 Euro. Dieser Buchwert je Aktie basiert auf einer Aktienanzahl von knapp 20 Mio (gegenüber o.g. 13,7 Mio erhöht um ca. 550.000 Aktiendividende für 2002 und 5,5 Mio. Für die SSP Übernahme) und einem Buchwert, der sowohl um die immateriellen Firmenwerte der ehemaligen Norderland AG, als auch um die immateriellen Firmenwerte der Mitte des Jahres für 22 Mio. in Aktien (5,5 Mio bewertet zu 4 Euro) übernommenen ca. 50% an SSP bereinigt ist.
      (Zur Erläuterung: Immaterieller Firmenwert ist der Preis, den eine übernehmende Firma, in diesem Falle PNE, bei einer Übernahme mehr bezahlt, als die übernommene Firma gemäß Buchwert eigentlich wert ist)

      Plambeck hat in der Vergangenheit regelmäßig erhebliche Kapitalerhöhungen (tw. unter Ausschluss des Bezugsrechtes der Altaktionäre) vorgenommen.
      Führte die Übernahme von Norderland per solch einer Erhöhung noch zu einem erheblichen Mehrumsatz in den Folgejahren, wurde bereits die KE in 2002 weitgehend für die Übernahme des Bürogebäudes von der Plambeck-Gruppe verwendet und nicht zum Ausbau des Geschäftes.
      Dieser Erwerb war nicht umstritten, da der Kaufpreis für das Gebäude im Endeffekt an den Grossaktionär geflossen ist, und durchaus als überhöht angesehen werden kann.
      Die jüngste wesentliche KE wurde vollständig wie oben ausgeführt für den Erwerb von 50% der umsatzlosen SSP verwendet.
      Die Übernahme führte zu einer weitestgehenden Abstrafung der Bewertungen durch die Analysten und die Investoren. Nach verbreiteter Ansicht war der Kaufpreis wesentlich zu hoch, der zudem noch auch hier über die Plambeck Holding (nicht zu PNE gehörig) fast vollständig direkt an den Grossaktionär Norbert Plambeck floss.

      Die beiden letztgenannten Kapitalerhöhungen haben das Kapital erheblich verwässert, dem Unternehmen liquide Mittel entzogen den Anteil des Grossaktionärs erhöht aber darüber hinaus keine direkte positive Umsatzauswirkung gehabt.

      Morgen wird es eine weiter Genehmigung für eine weitere KE in einer für PNE nie dagewesenen Größenordnung geben. Diese bedeutet mindestens etwa eine Verdoppelung der Zahl der Aktien. Über die Wandelanleihe kann es, je nach Bezugspreis, bis zu einer geschätzten knappen Verdreifachung gehen.
      In der Vergangenheit sind diese Genehmigungen immer binnen 12-18 Monaten auch tatsächlich zur Kapitalerhöhung genutzt worden.
      Ein Teil dieser KE wird sicherlich zum Erwerb der restlichen 50% an SSP verwendet werden (dafür existiert eine Option im Kaufvertrag). Dabei wird der Rest an SSP sicherlich nicht billiger erworben werden, als es die ersten 50% wurden, wie oben ausgeführt.

      Gehen wir nur von einem unveränderten Kaufpreis von 22 Mio aus, müssten hierfür mehr als 7,3 Mio Aktien ausgegeben werden, die wiederum fast vollständig an die Holding also NP flössen.
      Allein durch diese Maßnahme sänke der Buchwert für die Aktie von etwa 5,30 auf etwa 3,90 für dann etwas mehr als 27 Mio. Aktien.
      Man müsste nur um den gleichen Gewinn je Aktie wie dieses Jahr auszuweisen (von SAP.Opp. geschätzt 24 Cent) , den Gewinn insgesamt um mehr als 30% erhöhen und käme dann erst beim derzeitigen Kurs auf ein KGV von 13.
      Und damit wäre erst höchstens ein Drittel der morgen genehmigten Kapitalerhöhung ausgeschöpft.

      Schöpfte man die gesamten mindestens etwa 20 Mio. neue Aktien für solche Geschäfte aus, fiele der Buchwert auf ca. 2,60 und man müsste den Gewinn um mehr als 100% steigern, nur um das aktuelle KGV von 13 beizubehalten.:eek:

      Ergänzung vom 21.12.2003: Tatsächlich ist am 4.11. nicht nur eine KE-Genehmigung von knapp 10 Mio Aktien und eine Genehmigung einer Wandelanleihe im Volumen von weiteren 100 Mio beschlossen worden, sondern zusätzlich ein Genussscheinkapital von weiteren 100 Mio. Das ist insgesamt eine Genehmigung zur Ver- 4,5-5 fachung des aktuellen Kapitals (bei aktuellen Kursen) mit entsprechender Gewinnverwässerung.

      Möget ihr alle selbst entscheiden !


      Gruss Piscator
      Avatar
      schrieb am 21.12.03 17:56:14
      Beitrag Nr. 2 ()
      @pis

      nettes posting!!!

      zur info:

      EEG: bisher wurde die Vergütung um 1,5% p.a. gesenkt. Für einen errichteten WP gilt die im Jahr der Inbetriebnahme gültige Einspeisevergütung. Die Dauer dieser Regelung (max. 20 Jahre)ist abhängig von einer Gegenüberstellung der Einspeisung des WP (lt. Windgutachten) und dem Referenzertragswert lt. WEA-Hersteller. Hierfür gibt es eine Berechnungsformel.

      Daher haben sich auch windschwache Standorte als Fonds gerechnet (mit Excel ist viel möglich)...
      Avatar
      schrieb am 30.12.03 11:29:41
      Beitrag Nr. 3 ()
      Ehrlich gesagt ich habe lange nicht mehr so einen blitzsauberen Abwärtstrend gesehen wie bei Plambeck.

      So ein blitzsauberes Ding seit 20 Euro.

      Wenn der Trend gebrochen wird bin ich auch dabei.

      Ich glaube Windenergie könnte für 2 HJ 2004 interessant werden.

      Das werde ich mal genauer beobachten.
      Avatar
      schrieb am 25.03.04 10:01:14
      Beitrag Nr. 4 ()
      @all

      Wie bin ich doch beschimpft worden, dass die Genehmigung zur KE, Wandelanleihe (und später Genusskapital) nicht gleichbedeutend mit deren Durchführung sei, wie ich das suggeriert habe.
      Auch die Liebe Plambeck IR, hat sich damit mit ausdrücklichem Bezug auf meine Person zitieren lassen.
      Und nun ?

      Binnen kürzester Frist sind 2 Massnahmen bereits durchgezogen, die de fakto ca. als eine Verdoppelung des Kapitals vor der Genehmigung am 4.11.2003 bedeuten.

      Wie schrieb ich in meinem Thread: 8 Thesen zu Plambeck Neue Energien am 5.11.2003.

      "These 8.) 2006 wird die vorhandene Aktienanzahl bei PNE plus die über Wandelanleihe per Bezugsrecht auszugebende Zahl bei mindestens 50 Mio. Aktien (eher drüber) liegen."
      Derzeit liegen wir bei ca. 30 Mio Aktien direkt und per WA plus ca 12. Mio wenn man das Genussscheinkapital zu aktuellen Kursen in Aktien umrechnet.
      Also insgesamt ca. 42 Mio gewinnberechtigtes Kapital, von dem die Aktionäre zuletzt bedient werden.

      Auch viele von den Pro`s bereits als zu negativ apostrophierten Aussagen aus meiner #1 (wie z.B. die Gewinnschätzung von 24 Cent für 2003) sind von der Realität noch negativ übertroffen worden.:(

      Auch wenn es einerseits schön ist, selbst eine realistische Einschätzung gehabt zu haben, ist es doch andererseits frustrierend, dass eine so vorhersagbare und und aus meiner Sicht offensichtlich die Aktionäre benachteiligende Vorgehensweise nicht verhindert werden konnte.:mad:

      Gruss Piscator
      Avatar
      schrieb am 25.03.04 11:54:56
      Beitrag Nr. 5 ()
      Ein Unternehmen dessen IR nichts Besseres zu tun hat als in w:o rumzusurfen verdient keine Aufmerksamkeit.;) Trotzdem find ichs toll wie verbissen piscator hier für die gerechte Sache kämpft. Respekt!

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      Avatar
      schrieb am 25.03.04 12:09:22
      Beitrag Nr. 6 ()
      ...bei einigen Unternehmen wären die USER z.B. von WO dankbar, wenn sich deren IR auch mal in öffentlichen Foren bemühen würde..

      PS: Verbissenheit schadet, denn damit bleibt die Neutralität auf der Strecke...und ausgewogen wollen wir doch sein, oder??:D
      Avatar
      schrieb am 25.03.04 14:36:32
      Beitrag Nr. 7 ()
      Eine einzige Mistfirma diese Plambeck. Jeder Cent den man hineinsteckt ist verloren, wetten?

      Die wollen doch nur abzocken, in der Gewissheit, dass ihr Konzept nie gewinnbringend aufgehen wird.
      Avatar
      schrieb am 25.03.04 14:44:34
      Beitrag Nr. 8 ()
      ..sag das mal den Dänen von E2...die werden das sicher gerne in ihre kooperation einfließen lassen...geht ja nur um Milliarden ...da wirst Du sicher Recht haben..:laugh: ;)
      Avatar
      schrieb am 25.03.04 19:27:18
      Beitrag Nr. 9 ()
      8 Minuten Reaktionszeit, Zzottilein, du warst schon mal schneller. :laugh:
      Daß PNE2 nicht wie andere (z.B. Siltronic) auf bessere Zeiten für seine "Kapitalmaßnahmen" wartet, liegt sicher daran, daß es aus Sicht der Unternehmensleitung keine besseren Zeiten mehr für diese Maßnahmen geben wird.
      Der PNE2-Aktionär wird geschröpft, daß es eine wahre Freude ist. Aber das Dilemma, entweder immer weiter Geld zuzuschießen oder gewinnanteilsmäßig extrem verwässert zu werden, ist bei PNE2 genauso wie bei Cargolifter. Beide Varianten führen zum Totalverlust, da es ja gar keinen Gewinn gibt und geben wird, sondern die Verluste, v.a. durch üble Tricks hervorgerufen, das Kapital nach und nach aufzehren.
      Gute Nacht!
      Avatar
      schrieb am 25.03.04 20:37:59
      Beitrag Nr. 10 ()
      ...jedem Tierchen sein "Pläsierchen....:rolleyes:

      Glaubst Du eigentlich Deine Posts??:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 26.03.04 05:13:33
      Beitrag Nr. 11 ()
      @Piscator

      ..wenn du dich jetzt fragst warum Plambeck seine Parks vorher verkauft und nicht schon immer selber betrieben hat weil dies ja soooo gewinnträchtig ist,da liegt das daran , das man nach Lösungen sucht in einem stagnierenden Markt zu überleben. Man muss halt jetzt auch darauf ausweichen Anlagen selbst zu betreiben um Rendite zu erzielen. Früher war das halt nicht notwendig bzw. gehörte nicht zum Geschäftsmodell (Kerngeschäft).

      Ich finde die Erweiterung der Wertschöpfung besser als ein ewig langes warten auf einen Aufschwung der Branche sie in 1 Jahr oder auch erst in 5 Jahren kommen kann. so hat man wenigstens einen relativ konstanten cashflow aus der Einspeisung zu erwarten.

      Als beispiel nehm ich mal den Grosshandel: Metro liefert an viele kleine Einzelhändler und erzielt daraus eine gewisse Marge. Trotzdem tritt der Grosshändler mit Töchtern wie REWE als Endanbieter auf wodurch die Marge natürlich natürlich steigt, solange die Fixkosten im Griff bleiben.

      Schafft es Plambeck die Parks effizient zu bewirtschaften, Wartungskosten (die man bei einem Verkauf der Parks nicht hätte) niedrig zu halten ,so ist das sicher ein gutes Geschäft. Vor allem weil man die Wartungsarbeiten intern verrechnen kann. Ein Windparkabnehmer (Verkauf der parks) müsste sicher für Wartung mehr löhnen als Plambeck für seine eigenen Parks an Kosten verbuchen muss.

      Man nennt das Synergieeffekte. Die Auslastung im Gesamtkonzern ist einfach höher.

      Solange wie die Einspeisevergütungen so hoch sind ist das sicher ein lohnendes Geschäft und gut kalkulierbar. Wenn das Kapital mit 7% p.a verzinsen muss (an die Zeichner der Genussscheine) und der Betrieb der parks 15% p.a. Rendite bringt bleiben 8% im Unternehmen hängen. Nach Kosten für den Betrieb (Wartung...) bleiben vielleicht 5% als Gewinn übrig. Bei einem Volumen von 40 Mio€ sind das immerhin 2 Mio€ die man so erstmal erwirtschaften muss...

      ..immernoch besser als die fertig entwickelten (und vielleicht schwer verkäuflichen) Parks abzuschreiben. So projektiert man wenigstens nicht am Markt vorbei , denn der Markt ist da , in Form einer recht sicheren und
      GARANTIERTEN Einspeisevergütung.

      Deshalb: positiver Schritt von Plambeck
      Avatar
      schrieb am 20.09.04 14:55:37
      Beitrag Nr. 12 ()
      #7
      Wie wahr, wie wahr :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 21.03.05 10:04:47
      Beitrag Nr. 13 ()
      #10
      Wer vergleicht denn hier PNE2 mit MS?
      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 21.09.05 11:19:04
      Beitrag Nr. 14 ()
      Thread: Solarzellen und Windkraft. Welche Aktie jetzt kaufen..?

      ... auf den thread link klicken und #1 bis #4 "geniessen " :)
      Avatar
      schrieb am 15.03.06 17:00:35
      Beitrag Nr. 15 ()
      Netzer, da sieht man auch, welche Art "Anleger" sich schon wieder die Finger verbrennen will. Die NE-Blase ist ja schon sooo lange her :rolleyes:
      Aber Politiker wie Schröder werden auch immer wiedergewählt (ob es zum Wahlsieg reicht, ist eine zweite Frage), da sind die gebrochenen Wahlversprechen der Vergangenheit vom Wahlvolk auch sämtlich vergessen.


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