DAX:Funktioniert die Charttechnik überhaupt noch? - 500 Beiträge pro Seite
neuester Beitrag 04.04.04 01:26:56 von
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15:00 Uhr · wallstreetONLINE Redaktion |
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Langfristige Charts verzerren die wahre Kursentwicklung
Inhaltsverzeichnis
Charttechnik vor dem Aus
Funktioniert die Charttechnik beim Dax überhaupt noch?
Die längere Pause führt analytisch dazu, dass die Indizes (im speziellen hier der Dax) komplett neu bearbeitet werden, ohne auf vergangene Analyseergebnisse zurückzugreifen. Als Analyst ist es zwingend notwendig in der Lage zu sein, seine Ergebnisse von einem Tag auf den anderen um 180 Grad zu verändern - sofern die vorliegenden Informationen dies implizieren (was in der Realität nicht immer gelingt).
Dieses In-Frage-Stellen der Analyseergebnisse und -methoden sollte in Abständen auch im übergeordneten Zusammenhang stattfinden. Die klassischen Plausibilitätsprobleme der technischen Analysen sind selbst nicht lösbar. Seit längerem beschäftigen mich bezüglich des Dax zwei Kernprobleme der langfristigen Chartanalyse, die meines Wissens bisher weder erkannt noch untersucht wurden:
1) Dürfen historische Kursverläufe hinsichtlich der starken Veränderung bei Zusammensetzung und Gewichtung der Indizes überhaupt noch als Input verwendet werden?
2) In wieweit verfälschen die historischen Unterschiede in den Handelszeiten (bis Mitte 90-er Jahre: 4h vs. 2003 über 11h) Ergebnisse der klassischen Chartanalyse in der visuellen Darstellung bei konstanter Zeitachse?
Das zweite Problem ist eher technischer Natur und betrifft die sehr langfristige Chartdarstellung im Tages- und Wochenbereich. Es gibt bereits verwendbare Lösungsansätze. Jedoch sind die Auswirkungen auf die Ergebnisse von Prognosen eher marginal und kann daher als akademische Problemstellung abgestempelt werden.
Untersucht werden soll im Folgenden das erste Problem. Verwendet man langfristige Kursverläufe (>12-24 Monate) werden Trendkanäle, Unterstützungen, Fibonacci-Verhältnisse usw. anhand historischer Preise ermittelt, die als Input für die laufende Analyse verwendet werden.
Konkrete Problemstellung
Konkrete Problemstellung
Um es kurz und knapp auszudrücken erhalten beim Dax diejenigen Aktien eine hohe Gewichtung, die eine hohe Marktkapitalisierung nach dem Freefloat besitzen. Dies impliziert, sofern man von Neuemissionen einmal absieht, dass je mehr eine Aktie steigt (absolut und relativ zu den anderen Werten) deren Gewichtung ebenfalls steigen wird.
Bsp: Eine Aktie X outperformed über mehrere Jahre den Markt. Die höheren Kurse führen zu eine höheren Marktkapitalisierung und regelmäßig zu einer höheren Gewichtung im Index, was letztlich bedeutet, dass die positive Performance des Index überproportional von X abhängt. Plötzlich kommt es zu schnellen und überproportionalen Kursverlusten bei X. Die neue, geringere Index-Gewichtung greift aber auf Grund der mittelfristigen Mittelwertbildung erst wenn die Aktie bereits im Keller ist und der Index ebenfalls dadurch deutlich eingebüsst hat.
Das Problem ist offensichtlich: Angenommen die Aktie X würden nun wieder sehr schnell steigen und das alte Top erreichen. Da die Anpassung des Index immer \\"hinterherhinkt\\" wird der Index bei certeris paribus NICHT beim alten Top stehen.
Konkret hatte die Deutsche Telekom 1999 eine Gewichtung von 15% im Dax, momentan nur 8.25%. Ein Grossteil der Verluste der DTE haben direkt zu den Abgaben beim Dax geführt. Würde die Telekom nun schnell deutlich steigen, könnte sie selbst wenn sie die vergangenen Verluste aufholt, die entsprechenden Index-Verluste beim Dax nicht wieder wett machen. (Die gleichen informationsökonomischen Überlegung kann man im übrigen anstellen bei einer antizipierten Veränderung der Zusammensetzung des Dax (Neuaufnahme von Werten), da es öffentliche, selbstbindende Regeln gibt)
Empirische Überprüfung & Fazit
Empirische Überprüfung
Es ist nicht so trivial eine eindeutige Bestätigung für dieses Problem zu finden, da nicht zuletzt die certeris-paribus-Annahme in der Realität nicht gilt. Aber man kann solche Fragen beantworten: Wie hätte sich der Dax entwickelt, wenn sich an der Zusammensetzung/Gewichtung seit 1999 nicht geändert hätte?
Die in den folgenden Tabellen (nur Ergebnisse) vorliegende Berechnung kann deshalb nur als Approximation verstanden werden. Dennoch kann man einen Eindruck gewinnen, wie stark sich die diskutierte Problematik auf die Indexentwicklung auswirkt.
Tabelle1: Veränderungen der Aktien-Gewichte im Dax
Tabelle2: Simulierte Dax-Stände bei fixierten historischen Gewichten
Zwei wichtige Erkenntnisse
Dass die Gewichtungsgeschichte tatsächlich Auswirkungen auf den Dax-Verlauf und somit auch auf die Charttechnik hat, zeigt die Tabelle 2. Ein Dax von 1999 ohne weitere Veränderungen würde zum Jahresschluss über 300 Punkte oder knapp 10% tiefer stehen. Bei der Zusammensetzung Ende 2001 wären es sogar knapp 20%!
Das Spiel kann man aber auch umkehren. Unterstellt man, dass in kürze die einzelnen Dax-Aktien genauso hoch stünden, wie beim Alltimehigh vom März 2000, steht der Dax nicht bei 8.065 (Close 07.03.00), sondern über 1000 Punkte höher! Dabei sind noch nicht einmal die Performance-Anteile, wie z.B. Dividenden oder Bezugsrechte berücksichtigt. Die rechnerischen Werte am Jahrestief (14.03.03) können der Tabelle entnommen werden.
Ergebnis: JA, bei Verwendung der langfristigen historischen Kursdaten gibt es signifikante Verzerrungen.
Fazit: harttechnik weiterhin verwendbar, aber...
... es ist höchste Vorsicht geboten, wenn man langfristige Tages- und Wochencharts untersucht. Sofern man die klassische self-fulfilling-prophecy-These ablehnt, sollten beim Dax langfristige Trends, Unterstützungen, Retracements o.ä. sehr großzügig ausgelegt werden. Es ist daher widersinnig wichtige Preisbereich womöglich noch mit Nachkommastellen zu berechnen. Das dadurch die Praktikabilität stark sinkt lässt sich nicht vermeiden. Bei künftigen Analysen muss dieser Sachverhalt auf jeden Fall im Hinterkopf behalten werden.
Vorbemerkung
Nach einer längeren Pause wird es an dieser Stelle wieder in gewohnter Frequentierung Chartanalysen zum Dax geben. Der Schwerpunkt wird von meiner Seite weiterhin auf die Analysetechnik der Elliottwaves liegen.
Um Missverständnissen vorzubeugen sei zum wiederholten Male daraufhin gewiesen, dass deren Ergebnisse isoliert (oft) nur wenig brauchbarer sind, als eine isolierte markttechnische Analyse. Es ist somit auf jeden Fall empfehlenswert weitere Analysetechniken (seien es klassische Charttechnik, visuelle Charttypen (P&F, Candles usw.), Markttechnik, Zyklen usw.) zu verwenden. Dadurch können zum einen die Stärken der Elliottwaves besser genutzt und Fehl-"Signale" teilweise gefiltert werden.
Im Rahmen der hier publizierten technischen Analysen werden andere Analysetechniken teilweise mit eingebaut, aber nur am Rande behandelt, da nicht zuletzt der Arbeits- und Textumfang zu groß würde. Es sollte jedoch kein Problem darstellen entsprechende Informationen bei Kollegen (z.B. auch hier auf w:o) zu erhalten.
Bemerkungen und Anfragen sind ab sofort wieder per Email unter M.Onischka@gmx.de möglich. Eine zeitnahe Beantwortung wird angestrebt kann aber nicht immer gewährleistet werden.
Einen erfolgreiches neues Jahr 2004 wünscht
Mathias Onischka
Zunächst mal ein: " Hallo und willkommen zurück ! "
Dazu , wie im allgemeinen, einen guten Rutsch ins neue Jahr
und ein darauf folgendes gutes und zufriedenstellendes Jahr 2004 !
Grüße
Gut herr Onischka
The Best of W: O
Gruß
biomira
und einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Grüße
freue mich, sie wieder lesen zu können, wellcome back...
gruss und guten rutsch
kc
Ich wünsche ebenfalls viel Glück und Erfolg im 2004 und freue mich schon auf ihre neuen EW-Analysen.
greetz ksky
www.k-sky.com
Schön Sie wieder lesen zu dürfen.
Wünsche ebenfalls
Für 2004 Gesundheit - Erfolg - Glück
Gruss: TEUREO
Im nächsten Jahr aber bitte gleich eine Analyse, warum Ihr EW - Szenario für die US-Indices 2003 nicht annähernd aufgegangen ist.
Gruß Frank
wie schön Sie wieder hier zu lesen.
Habe Sie schon lange vermisst.
Ihnen eine gutes u. erfolgreiches 2004.
Hoffentlich beschäftigen Sie sich nicht nur mit dem Dax,
Ihre Nasdaq-Analysen waren sehr interessant. Da der Dax nur als Anhängsel den amerikanischen Indicees nachläuft,
war mir Ihre Meinung zur Entwicklung des Nasdaq100 sehr
wichtig.
Wünsche ein gesundes neues jahr.
regina2
@#8
Szenario 2003 für US nicht aufgegangen?
Sonntag, 29. Dezember 2002 | 20:00 Uhr [Artikel versenden] [Artikel drucken] [zurück]
EW - Nasdaq100: Zielzone bei 920/930 wartet
Fortsetzung des Abwärtstrends wahrscheinlich
UPDATE Elliottwellen-Analyse Nasdaq100-Index
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Wenig überraschend setzte der NDX in den vergangenen Wochen die
Abwärtskorrektur fort. Das größere Kursziel von 920/930 Punkte ist immer noch
unberührt geblieben. Bereits kurz vor Weihnachten startete die nächste
kurzfristige Abwärtswelle.
Mittelfristig: Hier gibt es vorerst keine Veränderungen. Der Anstieg bis zum
Dezember-Top war klar korrektiv - ein wichtiger Hinweis dafür, dass es sich nur
um eine mittelfristige Bearmarket-Rallye handelt. Da aber im Oktober ein
vollständiger Impulszyklus beendet wurde, sollte die Rallye möglichst bis in das
Frühjahr 2003 fortgesetzt werden. Deshalb erhält der aktuelle Downmove auch nur
das Label als Welle B, so dass im Januar mit einem signifikantem Tief gerechnet
werden kann. Im Zuge der dann folgenden Welle C sind Gewinne bis in den oberen
1.200-er Bereich durchaus realistisch.
So lange der NDX in den nächsten Wochen weiterhin oberhalb von 880 Punkte
bleibt, muss das Alternativ-Szenario noch nicht näher betrachtet werden. Dieses
sieht den Index nämlich immer noch in einer komplexen Korrektur seit dem
Allzeithoch. Im Oktober (ggf. Anfang August) endete die Subwave (B) eines
zweiten Zigzag. Im Rahmen der dann noch ausstehenden Welle (C) sind weitere
Abgaben bis in den oberen 600-er Bereich die Folge.
--------------------------------------------------------------------------------
Daily-Chart NDX:
danach die kurzfrist-Analyse.
Als beim Stand von ca 1000 das Zwischentief auf 920/930 angesagt, danach Anstieg auf 1200.
Das Zwischentief kam dann bei 938.
Im März hat er dann auf gut 1300 erhöht.
Nur ging der move dann unter kleinen Reaktionen bis jetzt über 1400 weiter.
Sein ALternativszenario mit Tief Richtung obere 600 wollte er unter 880 aktivieren, die kamen aber nicht mehr.
Also Frank67, ich finde die Jahresausblicksanalyse von Onischka top. Nicht annähernd aufgegangen?
Wer weiß das schon.
Aber ein bißchen Distanz zur Charttechnik und weniger Gläubigkeit können dann eher den Blick für das Wesentliche freimachen.
Distanz meint aber auch, daß man seinem System treu bleibt, aber vor den Widersprüchen und Fehleinschätzungen nicht die Augen verschließt, sondern sie irgendwie integriert.
Betrachtet man den diesjährigen Dax-Wochenchart:
(wie die Zukunft wird, weiß man nicht) Gewinn hat derjenige gemacht, der sich an die allerdümmste und allerplatteste Weisheit gehalten hatte: the trend is your friend - bis er aufhört!
Auf Wochenbasis hatte keine einzige Korrektur ein größeres Ausmaß als 50 Prozent erreicht. Auf Schlußkursbasis wurde sogar nie das 38er Korrekturniveau unterschritten. (Bezogen auf die Phasen März bis Juni und Juni bis September). Ausnahme: Betrachtet man die Märzwochen als Phase wurde hier einzig und einmal im Tief eine 62er Korrektur durchgeführt, auf Schlußbasis betrachtet, war es dann wieder nur eine 38er Korrektur gewesen.
Damit wurden zwar keine Einstiegssignale generiert, wer aber fest daran gehalten hatte, ist im Markt geblieben und hat die Stürme auf den Webseiten überlebt.
Es sei an den führenden Techniker Herrn Wagner erinnert, der sich von der oben beschriebenen Märzphase mit der im Tief 62er Korrektur und auf Schlußbasis 38er Korrektur hatte foppen lassen und erst nach 3000 - wenn nicht später - zu ersten zaghaften longeinstiegen nach seinem System kam - weil er an einem (1) ! Tag einen bullishen Tagesverlauf mit Intradayreversal nicht im Programm hatte!
Als alle Welt das Ende der Nasdaq im Spätherbst verkündete, wies der ADX beim NDX und Dow Werte unter 20 auf, so daß man unbesorgt auf richtungsloses Seitwärtsgeplänkel schließen konnte ohne Handlungsbedarf!
Mittlerweile hat sich der ADX beim Dow auf sensationelle 78 hochgearbeitet, die nur noch vom Anstieg 99 getoppt werden - und der NDX wie und vor allem der Dow haben neue Höhen erreicht!
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