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    EyePoint Pharmaceuticals (vorher: PSIVIDA) startet durch !! (Seite 1281)

    eröffnet am 29.01.04 09:28:54 von
    neuester Beitrag 23.12.23 12:39:57 von
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      Avatar
      schrieb am 30.01.04 07:37:15
      Beitrag Nr. 59 ()
      Wie so oft wird aber das schlechte erstmal übersehen, und bis die dann endlich so weit sind, sind die Aktien hoffentlich schon längst mit viel Gewinn verkauft :rolleyes:
      Aber mal im Ernst: Warum weigern sich wohl die Versicherungen, mögliche Strahlenschäden durch Handys zu versichern ?? Das ist genauso wenig erforscht, aber wer hat heutzutage KEIN Handy ???
      Avatar
      schrieb am 30.01.04 07:33:39
      Beitrag Nr. 58 ()
      Guten Morgen
      Hier nun das Orderbuch aus Australien.
      # Volume Bid--- Offer Volume #
      1 3 88,500 0.97--- 0.98 30,318 1 1
      2 3 26,000 0.96--- 0.99 50,000 3 2
      3 4 68,627 0.95--- 1.00 264,515 7 3
      4 3 23,700 0.94--- 1.01 151,500 4 4
      5 2 60,645 0.93--- 1.02 80,000 3 5
      6 5 174,045 0.91--- 1.03 90,000 3 6
      7 2 23,500 0.90--- 1.04 83,000 5 7
      8 6 65,669 0.89--- 1.05 333,670 11 8
      9 1 10,000 0.88--- 1.06 50,000 1 9
      10 2 18,000 0.86-- 1.07 100,000 1 10
      Der Kurs
      Last Traded Code Buy Sell Last Change % Open High Low Volume Value
      4:25pm PSD 0.97 0.98 0.98 -0.01 -1% 1.04 1.05 0.96 7,381,816 $7,451,158
      Es waren sehr hohe umsätze.
      MFG Reimund
      Avatar
      schrieb am 29.01.04 21:11:55
      Beitrag Nr. 57 ()
      In der monatlich erscheinenden Schriftreihe "Galvanotechnik", die sich insbesondere mit Oberflächentechnik, innovativen und neuen Ideen, Mikrosystemtechnik und seit etwa einem Jahr intensiver auch mit Nanotechnologie beschäftigt, finden sich immer wieder interessante Beiträge zum Thema.
      So wurde in der Ausgabe vom Oktober 2003 auch einmal eine kontroverse Seite vorgestellt: der Einfluss von nanometergroßen Partikeln auf unsere Gesundheit und die damit verbundenen Risiken. Bedenklich dabei war, daß es in dieser Hinsicht bislang wenige Erkenntnisse gibt. Es wurde erwähnt, daß Partikel, die eingeatmet werden, Entzündungen hervorrufen können und dies in umso stärkerem Maße, je kleiner die Partikel sind (Tierversuch).
      Werde versuchen, den Artikel zu scannen und hier einzustellen.

      Bei allem Optimismus für die technologischen Novitäten sollte man demnach auch Risiken ins Kalkül ziehen.
      Aber das hatten wir bei früheren, bahnbrechenden Techniken ja auch schon.
      Trotzdem: wo viel Licht, da ist viel Schatten.

      Gruß
      Phear
      Avatar
      schrieb am 29.01.04 20:49:29
      Beitrag Nr. 56 ()
      @Reimund


      thx für die seite. aber ich kann nirgendwo die bid und ask ordertiefe sehen. wo is`n das?


      Hack
      Avatar
      schrieb am 29.01.04 20:39:31
      Beitrag Nr. 55 ()
      Zur Untermauerung meiner Behauptung, daß Biosilikon eine große Zukunft hat, hier nochmal ein link und nachfolgend der enthaltene, äußerst informative Bericht (wurde aber schon mal bei W : O gepostet und wurde vermutlich von www.nanoinvest.de entdeckt):

      http://www.frankfurterfinance.de/archiv/2004/psivida.htm

      Ist etwas länger, aber enthält wohl alles Wichtige.
      Viel Spaß beim Lesen.

      Vom 05.01.2004


      --------------------------------------------------------------------------------


      INTERVIEW
      Gavin Rezos vom Nanotechnologieunternehmen pSiVida


      MANAGER
      Herr Rezos, was sind Ihre persönlichen Karrierestationen? Sie sind von Hause aus Jurist.

      Ich habe Jura in Westaustralien studiert und verfüge über eine Zulassung als Rechtsanwalt für Westaustralien, England und Neusüdwales. Ich war in London tätig, bin von Jura zum Investmentbanking gekommen und arbeitete bei HBSC, einem der weltgrößten Finanzservice-Unternehmen. Ich war in den Regionen Europa, Australasien, Mittlerer Osten und Lateinamerika und verfüge mit den verschiedenen Bereichen Telekommunikation, Bergbau und Biotechnologie sowie den mannigfaltigen Aspekten des Bankwesens über ein vielfältiges Erfahrungsspektrum. Ich verließ HBSC, um nach Australien zurückzukehren. Ich habe den Nutzen der Biotechnologie für die Allgemeinheit erkannt, und mir wurde der Unterschied zu anderen Branchen bewusst.

      Ihr Management ist ziemlich erfahren in der Biotechnologie, und pSiVida hat vorzügliche Kontakte in die Biotechnologie- und Pharmaindustrie. Könnten Sie uns etwas über Ihr Management-Team verraten? Wie ist es entstanden? Insbesondere würden wir gerne mehr über den Vorstand wissen, über Ihren Research & Commercialisation Director Dr. Roger Aston, Ihren Non-Executive Chairman Dr. Roger Brimblecombe und Ihren Chief Scientific Officer Professor Leigh Canham, der der Erfinder und die Autorität in Sachen poröses Silizium ist.

      Ich war auf der Suche nach Geschäftspartnern in dieser hochinteressanten Technologie und traf auf Dr. Roger Aston. Roger ist ehemaliger Vorstandsvorsitzender bei Peptech Ltd. sowie ehemaliger Direktor des Cambridge Antibody Technology - eines der erfolgreichsten Biotechnologie-Unternehmen in Großbritannien. Die britische Regierung hat Roger Aston um Unterstützung dabei gebeten, nach den marktfähigen Biotech-Bereichen in der ehemaligen Defence Evaluation and Research Agency (DERA) und heutigen QinetiQ Ausschau zu halten. Mit Roger Aston [Director Research & Commercialisation pSiVida und CEO pSiMedica, Anm. der Redaktion] haben wir also große Biotech-Vermarktungserfahrung im Vorstand. Er hat mich Dr. Roger Brimblecombe vorgestellt. Dr. Roger Brimblecombe war Mitglied im Vorstand des Weltpharmaunternehmens Smith Kline And French Research und bringt damit die Pharmaerfahrung mit ein. Er ist ebenfalls Vorstandsmitglied von MVM Ventures, ein Wagniskapitalunternehmen und Teil des UK Medical Research Council. Er ist im Vorstand von Vertex Pharmaceuticals Inc. in den USA und überdies auch auf weiteren, kleineren Posten aktiv. Der Vorstand hat Erfahrung auf dem internationalen Kapitalmarkt, in der Pharmaindustrie und im Bereich Biotech. Ganz entscheidend für uns ist auch der Chief Scientific Officer von pSiMedica, Professor Leigh Canham. Er ist der Erfinder des porösen Siliziums bzw. BioSilicon™. Er ist einer der bekanntesten Physikwissenschaftler in Großbritannien und hat QinetiQ verlassen, um sich voll auf dieses Projekt zu konzentrieren. Eine weitere Entdeckung neben der, dass poröses Silizium Licht abgibt, ist, dass es sich im menschlichen Körper auflöst [beides Entdeckungen von Prof. Canham 1990 bzw. 1995, Anm. der Redaktion]. Das ist die Basis für pSiVida. Eine weitere wichtige Person ist Dr. Anna Kluczewska für die Produktentwicklung. Sie war Global Product Manager in der Konzernzentrale bei Baxter BioSurgery und war dort zuständig für die Lizenzen und Produkteinführung des kompletten Produktportfolios. Mit ihrer breiten medizinischen Erfahrung unter anderem als Zahnärztin sowie Ärztin für orale plastische und erneuernde Chirurgie hat sie das nötige Feingefühl bei klinischen Tests und Analysen und hat den Nutzen der Produkte für den ärztlichen Gebrauch immer fest im Blick. Das ist soweit das Management Team. Wir haben auch erfahrene Mitarbeiter, die speziell für Lizenzen zuständig sind. Unsere Mitarbeiter kommen aus aller Welt, und viele aus Großbritannien.

      "Der Vorstand hat Erfahrung auf dem internationalen Kapitalmarkt, in der Pharmaindustrie und im Bereich Biotech."


      BRANCHE

      Es gibt in der Öffentlichkeit noch einige Unkenntnis, was den Bereich der Nanotechnologie angeht. Worum geht es bei der Nanotechnologie?

      Einfach gesagt geht es bei dieser Technologie um alles, was kleiner als 10-9 m oder 100.000-fach dünner als ein menschliches Haar ist. Was aber Nanotechnologie so besonders macht, ist, dass wenn man von massereichen Strukturen zu diesen winzigen Größen übergeht, man sich von der klassischen Physik entfernt und sich in die Quantenphysik begibt. Was für das Verständnis absolut wichtig ist, es handelt sich nicht nur um eine weitere Miniaturisierung. Im Gegensatz zur Mikrotechnologie muss in der Nanotechnologie mit sich ständig veränderndem Verhalten der Substanzen gerechnet werden.

      Das geht auf die Heisenberg`sche Unschärfetheorie zurück...

      Genau. Was den Aufstieg der Nanotechnologie bewirkt hat, ist das Ergebnis der verbesserten Computertechnologie. Heute können wir wirklich erkennen, was sich in der Nanowelt abspielt. Vorher hatten wir es mit unerklärlichen Phänomenen zu tun. Uns stehen heute Nahfeldmikroskope und die entsprechende Rechnerleistung zur Verfügung. Die Hoffnung ist zum einen, mit dem Bottom-Up-Ansatz bestimmte Strukturen zu erzeugen. Dabei führen Sie Atome wie Lego-Bausteine zusammen. Dies ist allerdings eine sehr aufwendige und kostspielige Vorgehensweise, die nur für die Produktion sehr geringer Mengen geeignet ist und derzeit nicht kommerziell angewendet wird. Hier stehen wir noch völlig am Anfang. Zum anderen können Sie aber auf dem Top-Down-Wege eine Oberfläche nutzen und diese modifizieren und darauf Hohlräume erzeugen. Die BioSilicon™-Technologie zählt zu den zuletzt genannten Methoden.

      "Heute können wir wirklich erkennen, was sich in der Nanowelt abspielt. Vorher hatten wir es mit unerklärlichen Phänomenen zu tun."

      Was sind die heute realisierten Anwendungen der Nanotechnologie?

      Marktfähige Anwendungen gibt es momentan in verschiedenen Bereichen. Sie können zum Beispiel chemische Reaktionen vereinfachen, wo sie ansonsten große Anlagen benötigen. Es gibt Bekleidung, deren Oberseite ein Gewebe aufweist, dessen Poren so klein sind, dass kein Wasser eindringen kann, so dass Flüssigkeiten einfach abperlen. Es werden Baumaterialien erzeugt, die wie Marmor aussehen und eine sehr hohe Festigkeit aufweisen, aber federleicht sind. Der Kernbereich der Nanotechnologie liegt jedoch im Gesundheitssektor. Dies gilt im Bezug auf Marktfähigkeit, Anwendungen und Zeithorizont. Insbesondere die gezielte Pharmakotherapie ist der Bereich, in dem wir stark involviert sind. Daneben gibt es viele weitere Anwendungen im medizinischen Bereich, die in wenigen Jahren marktreif sein werden.

      Auf die medizinischen Bereiche der Nanotechnologie werden wir gleich noch eingehender zu sprechen kommen. Vorab wäre es noch interessant zu erfahren, wo Sie international die besten Voraussetzungen für Nanotechnologiefirmen und deren Forschung sehen.

      In unserem Fall der Plattform- und Siliziumtechnologie arbeiten wir mit führenden Forschungslaboren zusammen, egal in welchem Land sie sich befinden mögen. Denn wir benötigen für unsere Forschungen die entsprechende Ausrüstung und kooperieren daher sowohl mit Biotech-Unternehmen als auch mit Universitäten. In der Nanotechnologie benötigt man große und teure Ausrüstung sowie entsprechende Materialien und leistungsfähige Computer. QinetiQ verfügt über derartige Voraussetzungen. Dort gibt es den von uns benötigten 75 Mio. £ teuren Reinraum sowie Materialien für die Charakterisierung und Spektroskopie. Wir haben dort ganz in der Nähe ein Labor. Wir arbeiten übrigens auch mit dem Forschungszentrum in Jülich zusammen, wo es besagte Voraussetzungen ebenfalls gibt.

      Welche staatlichen Programme zur Förderung der Nanoindustrie gibt es und welche Unterstützung erfährt pSiVida?

      Generell ist die Nanotechnologie eine der wenigen Gebiete in den letzten 50 Jahren, in denen die USA nicht die Führung übernommen hat. Andere Nationen haben ihre Förderprogramme bereits vor fünf oder sechs Jahren anlaufen lassen. Im Jahr 1999 hat Bill Clinton zusammen mit dem Kongress der Nanotechnologie jährlich 474 Mio. USD zugesichert. Präsident George W. Bush hat diese Summe auf jeweils 800 Mio. USD erhöht. In Europa gab es über vier Jahre hinweg jeweils 1,4 Mrd. Euro. Japan verausgabt 600 bis 700 Mio. USD pro Jahr für diesen Bereich und Kanada 120 Mio. USD. Australien betrachtet die Nanotechnologie als den Kernbereich der förderungswürdigen Forschungsgebiete. China hat ca. 380 Forschungseinrichtungen bzw. Projekte. Die USA ist also etwa nur mit 30% in der Nanotechnologie involviert. pSiVida erhält staatliche Förderprogramme in allen Ländern, in denen wir vertreten sind. Außerdem halten wir Ausschau nach weiterer Unterstützung. Die britische Regierung macht uns diesbezüglich Angebote, so wie Singapur - und vielleicht gibt es in Kürze weitere Mittel auch von der US Regierung.

      "Der Grund für dieses große Marktpotenzial von 200 Mrd. USD ist, dass so viele Anwendungsmöglichkeiten existieren. Allein die gezielte Pharmakotherapie verspricht ein Marktpotenzial von 26 Mrd. USD, das jedes Jahr um zwei Prozent wächst."

      Der Grund für dieses große Marktpotenzial von 200 Mrd. USD ist, dass so viele Anwendungsmöglichkeiten existieren. Allein die gezielte Pharmakotherapie verspricht ein Marktpotenzial von 26 Mrd. USD.

      Unsere Hauptplattform ist die retardierte gezielte Pharmakotherapie [slow-release, Anm. der Red.], aber wir haben auch Anwendungen in der Orthopädie, im Tissue Engineering [Nachzüchten von Gewebe oder Organen, Anm. der Red.] im Wachstum von Nervenzellen oder in der Bionik und Diagnostik. Der Grund für dieses große Marktpotenzial von 200 Mrd. USD ist, dass so viele Anwendungsmöglichkeiten existieren. Allein die gezielte Pharmakotherapie verspricht ein Marktpotenzial von 26 Mrd. USD, das jedes Jahr um zwei Prozent wächst. Auf diesem Markt gibt es Wettbewerber mit langsamer Medikamentenverabreichung, die Polymere verwenden. Wenn dabei die Verabreichungsdauer von zwei auf vier Wochen verlängert werden soll, muss die Konkurrenz eine neue Chemikalie entwerfen, die das komplette, langwierige Genehmigungsverfahren durchlaufen muss. Unser Produkt lässt sich entsprechend einstellen und ist bedeutend vielseitiger. Es gibt weitere Firmen, die größeres Silizium verwenden, welches sich jedoch nicht im Körper auflöst und daher Probleme bereitet. Niemand außer pSiVida kann nanostrukturiertes Silizium auf oder im Körper verwenden, da wir die Patente hierfür besitzen.

      Wie sehen Sie Ihre Konkurrenz im weiteren Sinne? In welchen Bereichen können die Produkte von pSiVida existierende Produkte ersetzen?

      Im weiteren Sinne können wir in der Medikamentenverabreichung eine Reihe von Systemen ersetzen, die auf chemischen Einheiten aufbauen. Wir bieten ein leistungsfähiges Substitut im Bereich der gezielten Verabreichung in Krebstumore. In der Orthopädie können wir neue Produkte anbieten und Prothesen mit einer Siliziumschicht überziehen. Im Bereich Stammzellen können wir im Moment ganz konkret verbesserte Lösungen anbieten. In der Diagnostik haben wir das Potenzial, mit Sensoren unter der Haut simple Bluttests zu ersetzen. Diese Art der Diagnostik ist dabei günstig, zuverlässig und einfach einsetzbar.


      UNTERNEHMEN

      Woher kommt der Name pSiVida?

      Das "p" in pSiVida steht für porös. Das "Si" ist die chemische Abkürzung für Silizium und Vida ist das Wort für Leben. [Die Aussprache des Firmennamens erfolgt analog zum englischen "psychology". Das "p" wird nicht ausgesprochen. Anm. der Red.]

      Wie viele Aktien sind im Umlauf und wie hoch ist die Marktkapitalisierung derzeit?

      Zur Zeit haben wir 125 Mio. Aktien im Umlauf, zu ca. 0,54 AUD [Australische Dollar, Anm. der Red.]. Die Marktkapitalisierung beträgt derzeit also 70 Mio. AUD, was in etwa 50 Mio. Euro entspricht.

      Können Sie uns etwas über die kurzfristige Finanzsituation von pSiVida mitteilen?

      Im Oktober 2003 hatten wir konsolidiert 9,6 Mio. AUD an Barvermögen. Die Ausgaben betragen monatlich 380.000 AUD. Weil wir mit einem zusätzlichen Wissenschaftler für Kommerzialisierung eine neue Einstellung vorgenommen haben, werden sich die monatlichen Ausgaben erhöhen. Wir können mit gewissem Stolz ein Verhältnis des Postens Forschung und Entwicklung zu den Gesamtausgaben von 84% vorweisen. Außerdem haben wir mit dem Risikokapitalgeber Global Emerging Markets in New York einen nicht genutzten Kreditspielraum von 7,5 Mio. AUD.

      "Das Material des BioSilicon™ muss man sich wie eine Honigwabe vorstellen. Auf dem Träger platzieren wir das Medikament, das für eine vorher festlegbare Dauer wirken soll. Die Wände dieser Honigwabe bestehen aus Silizium in Nanogröße."

      Der Frankfurter Finance Newsletter hat auch einige Mediziner unter seinen Lesern. Könnten Sie uns die faszinierenden Anwendungen erläutern, die mit BioSilicon™ möglich sind, z. B. gezielte Pharmakotherapie, Injektionen ohne Nadel, Injektionen oder Implantate mit Polymeren etc.?

      Das Material des BioSilicon™ muss man sich wie eine Honigwabe vorstellen. Auf dem Träger platzieren wir das Medikament, das für eine vorher festlegbare Dauer wirken soll. Die Wände dieser Honigwabe bestehen aus Silizium in Nanogröße. Das Silizium kann in dieser Form vom Körper abgebaut werden. Silizium ist nach Sauerstoff das zweithäufigste Element auf der Erde und als Kieselsäure [Säure von Siliciumdioxid, Anm. der Red.] in abgewandelter Form in unseren Nahrungsmitteln vorhanden, z. B. im Mineralwasser, das wir hier während unseres Gespräches trinken. Der menschliche Organismus benötigt Silizium als essenzielles Spurenelement, das mit der Nahrung dem menschlichen Körper immer wieder zugeführt werden muss. Für die Pharmakotherapie können wir Einheiten in verschiedenen Formen herstellen und sie mit Medikamenten bestücken. Die Produkte können entweder geschluckt, inhaliert oder injiziert werden. Der Hauptbereich, in dem wir arbeiten, ist die Brachytherapie ["brachy" = geringer Abstand (griechisch), Anm. der Red.]. Bei dieser Methode ist es das Ziel, die Bestrahlungs- oder Chemotherapie direkt am Tumor durchzuführen, anstatt mit erheblichen Nebeneffekten den gesamten Körper zu behandeln und zu belasten. Derzeitige Brachytherapien werden mit dem Isotop Yttrium 90 durchgeführt. Yttrium 90 hat aber eine weite räumliche Strahlungsabgabe und die Halbwertszeit beträgt nur 64 Stunden. In der Praxis bedeutet dies, Sie haben nur 64 Stunden, um Yttrium 90 vom Reaktor zum Patienten zu schaffen; der Patient muss in einen aufwendig versiegelten Raum und die Radioaktivität bei der Behandlung tötet auch gesunde Zellen ab. Mit unserer Technologie kommen wir dem Ideal der Brachytherapie bedeutend näher. Wir verwenden poröses Silizium, bestücken es mit Phosphor, führen es in den Reaktor und erhalten 32P BioSilicon™. Die Silizium-Einheit ist mit dem radioaktiven Material Phosphor-32 (32P) bestückt, das eine Halbwertszeit von zwei Wochen hat, und kann in den Tumor injiziert werden. Die Strahlung hat eine Reichweite von 8 mm und der Arzt kann bei der Behandlung neben dem Krebspatienten stehen. Die Einsatzmöglichkeiten zur Heilung sind nicht auf bestimmte Krebsarten beschränkt und es können auch chemische Substanzen mit BioSilicon™ verabreicht werden.

      Aber pSiVida hat noch weitere strategische Betätigungsfelder...

      Unsere anderen Anwendungen liegen auch in der Orthopädie. Wir haben zum Beispiel Schultergelenke aus Titan und BioSilicon™ erzeugt. BioSilicon™ kann dabei mit einem Wachstumsmedikament versehen werden, damit der Knochen besser anwächst. Der Knochen wächst durch die Honigwabenstruktur. Und Sie können das BioSilicon™ so einstellen, dass es dieselbe Elektroelastizität wie der umgebende Knochen hat. Im Bereich Tissue Engineering bieten wir ein Gerüst für die Züchtung von Zellen, einschließlich Stammzellen. Wir arbeiten an der Stammzellenforschung und Wundheilung zusammen mit Cytomatrix in den USA, in Australien und im General Hospital in Singapur. In Bezug auf neurale Schnittstellen und Bionik, wo wir ebenfalls entsprechende Patente aufweisen können, sind Kooperationen mit Chipherstellern anvisiert. Kontakt zu solchen Firmen benötigen wir auch für eine andere Technologie, an der wir arbeiten - einem Chip mit Medikamentenreservoir, der eine Diagnose stellt und Berechnungen ausführt, um das Medikament im Reservoirbehältnis automatisch kontrolliert abgeben zu können. In der Diagnostik entwickeln wir ein Implantat, welches z. B. wiederkehrenden Krebs oder Antigene im Körper anzeigt und mit einem Laserpin außerhalb des Körpers gelesen werden kann. Das winzige Implantat wird subkutan bzw. zwischen die Hautschichten platziert und arbeitet als Sensor der dort vorhandenen Gewebeflüssigkeit. Dass das Implantat Informationen signalisiert, gelingt nur wegen der besonderen Eigenschaften des nanostrukturierten Siliziums selbst, das wie eine Art Spiegel wirkt.

      "BioSilicon™ hat in der Tat ein überwältigend breites Anwendungsspektrum. pSiVida allerdings hat sich zunächst auf die gezielte Pharmakotherapie mit langsamem Wirkungseintritt spezialisiert - insbesondere im Bereich der Krebs- bzw. Brachytherapie."

      Obwohl es erstaunlich viele Anwendungsbereiche für BioSilicon™ gibt, hat sich das Management-Team doch zunächst für eine strenge Fokussierung auf die Brachytherapie entschlossen. Könnten Sie uns im Detail erläutern, welche Überlegungen hierfür entscheidend waren?

      BioSilicon™ hat in der Tat ein überwältigend breites Anwendungsspektrum. pSiVida allerdings hat sich zunächst auf die gezielte Pharmakotherapie mit langsamem Wirkungseintritt [slow-release, Anm. der Red.] spezialisiert - insbesondere im Bereich der Krebs- bzw. Brachytherapie. Produkte zur Krebsbehandlung können schneller zur Marktreife geführt werden. Krebs ist eine lebensbedrohliche Krankheit, die aufwendige Behandlungen notwendig macht. Jede Therapieform, die die Lebensqualität entscheidend erhöht, die Lebenszeit deutlich verlängert oder die Krankheit heilt, kann von den zuständigen Behörden beschleunigt für den Einsatz freigegeben werden. Krebstherapien für die Behandlung von Patienten, die nur noch wenige Monate zu leben haben, können auch bereits nach der Phase IIb der klinischen Tests vermarktet werden und nicht erst nach Phase IV. Die Strategie des Managements ist es, mit der Brachytherapie frühzeitig erste Umsätze zu erzielen, um eine solide Basis für die kommenden anderen Produkte der gezielten Pharmakotherapie zu schaffen. Die frühen Versuche bestätigen darüber hinaus die Anwendbarkeit auch für andere Bereiche. Die grundlegende Technologie der Medikamentenzufuhr ist dieselbe und wird auch für weitere Applikationen und Therapien erprobt und erweitert. Außerdem ist der hinsichtlich zahlreicher Krebsarten vergleichsweise kleine Markt für Brachytherapie besonders aufgrund der ungeeigneten vorhandenen Behandlungsmöglichkeiten sehr vielversprechend. Die Brachytherapie gehört zu den Märkten mit den größten Wachstumsraten und 32P BioSilicon™ hat dabei gegenwärtig gewaltige Wettbewerbsvorteile gegenüber den Konkurrenzprodukten.

      Sie haben eben von den Möglichkeiten gesprochen. Was sind Ihre ersten Produkte? Wie sehen die zeitlichen Planungen aus?

      Bezüglich der Produkte und Umsätze haben wir zwei Strategien. Die eine ist, Lizenzen zu vergeben, und die andere, unsere eigenen Produkte zu entwickeln. Die ersten Umsätze werden voraussichtlich zum einen mit der Lizensierung an große Pharmaunternehmen generiert. Dabei werden wir nicht die komplette Technologie aus der Hand geben. Wir erwarten eine Vorauszahlung, nach der das Pharmaunternehmen sein eigenes Produkt mit unserer Technologie entwickelt und durch das Genehmigungsverfahren schickt. Ist das Produkt auf dem Markt, erhalten wir Lizenzgebühren. Zum anderen werden wir Umsätze mit unserem Produkt in der Brachytherapie erzielen, für das wir selbst Tests durchführen und durch das Genehmigungsverfahren gehen. Die klinischen Tests für unser Brachytherapie-Produkt werden im März 2004 in der Phase IIa sein, die Phase IIb wird Ende 2004 abgeschlossen sein. Wir werden vielleicht auch die Phase III durchlaufen. Da es sich hier um ein Produkt für Krebspatienten im Endstadium handelt, sind die Versuche weniger aufwendig, so dass wir sie selbst finanzieren können. Wir wurden für dieses Produkt bereits von großen Pharmaunternehmen angesprochen. In der Brachytherapie werden wir aber Haupteigner bleiben und eher die Distributionsmöglichkeiten nutzen, als zu lizensieren. Für unser Brachytherapieprodukt 32P wird es 2005 erste Umsätze geben. Ab 2006 erhalten wir die CE-Zertifizierung für Europa und können dann dort distribuieren.

      Haben Sie eine Vorstellung über das Marktpotenzial für das Brachytherapieprodukt 32P?

      Der Markt für Brachytherapie liegt derzeit bei 500 Mio. USD und wird bis ins Jahr 2005 auf 1 Mrd. Dollar anwachsen. Dies ist ein schnell wachsender Markt mit sehr hohen Gewinnspannen. Die derzeitigen Wettbewerber Nycomed Amersham und Sirtex berechnen ca. 18.000 Euro für eine Behandlung. Es gibt genügend Krebspatienten im fortgeschrittenen Stadium, denen wir unser Produkt anbieten können.

      Wo sehen Sie die Vorteile gegenüber den Konkurrenzprodukten?

      Ich glaube, unser Potenzial für Brachytherapie ist enorm, weil die derzeitigen Wettbewerber aufgrund ihrer Verfahren Lizenzen jeweils nur für eine bestimmte Krebsart besitzen. 32P ist für die Behandlung von Krebs erheblich leistungsfähiger als Yttrium 90. Die Brachytherapy Society befindet 32P als das Mittel der Wahl. Uns ist die Verwendung von 32P technisch möglich, der Konkurrenz nicht. Hier unterscheiden wir uns daher positiv von unseren Wettbewerbern und können sogar noch unterschiedliche Tumore behandeln, ohne weitere, kostspielige Genehmigungsverfahren durchlaufen zu müssen!

      "Weil pSiVida so viele Möglichkeiten hat und der Markt so groß, unsere Kapitalbasis im Vergleich dazu relativ aber gering ist, wird uns jede Lizenzeinnahme einen kräftigen Schub nach vorne geben."

      Wenn dieses Produkt erfolgreich wird, kann pSiVida verstärkt viel Kapital in seine weiteren Projekte investieren ...

      Weil pSiVida so viele Möglichkeiten hat und der Markt so groß, unsere Kapitalbasis im Vergleich dazu relativ aber gering ist, wird uns jede Lizenzeinnahme einen kräftigen Schub nach vorne geben. Wenn die Ergebnisse der klinischen Tests vorliegen und die ersten Lizenzeinnahmen fließen, werden die Auswirkungen auf die Unternehmung von großer Bedeutung sein. Aber im Laufe der Zeit werden wir im Lauf eines Wachstumsprozess eine ganze Reihe von Produkten vorweisen können und über verschiedene Einnahmeströme verfügen.

      pSiVida führt teure medizinische Forschungen durch. Wann, glauben Sie, wird pSiVida Gewinne erwirtschaften?

      Eine gute Frage. Bei der Frage, wann wir Gewinne erzielen werden, müssen Sie berücksichtigen, dass in der Biotechnologie in den Anfangsstadien enorme Abschreibungen und Kosten entstehen. Die Gewinne werden also später kommen. Umsätze erzielen wir von 2004 an in nennenswertem Umfang. Die Frage der Gewinne hängt auch davon ab, wie viel wir in die Entwicklung unserer Technologien reinvestieren. Wir wollen unseren Kapitalwert vor allem von pSiMedica erhöhen und bei pSiVida erwarten wir ab 2007 Gewinne. Bei pSiMedica ist die Hauptplattform der Pharmakotherapie angesiedelt. pSiVida wird das Diagnostikgeschäft behalten, das mit weniger Kosten in der Entwicklung verbunden ist.

      Das Unternehmen verfügt über zahlreiche Patente. Wie viele sind es derzeit genau?

      Wir haben im Moment 17 Patentfamilien, 6 gewährte Patente und 77 internationale Patentanwendungen. Diese wurden im Jahr 2000 zunächst in den USA angemeldet. Unsere Patente sind auch auf den Hauptmärkten Europa und Australien angemeldet. Unsere Position in Bezug auf Patente ist ausgezeichnet. Das gesamte geistige Eigentum ist lizenzfrei und vor allem erhalten wir im Patentschutz Unterstützung von der britischen Regierung.

      "Da wir für die britische Regierung Patente schützen, können wir die Nanotechnologieanlagen von QinetiQ zu sehr günstigen Konditionen nutzen."

      pSiVida kontrolliert pSiMedica Ltd. mit einem Besitzanteil von zusammengerechnet rund 53%. Der andere Hauptinvestor ist QinetiQ - ein großes Unternehmen mit 12.500 Mitarbeitern. Wie kam es zur strategischen Teilhaberschaft von QinetiQ und pSivida an pSiMedica?

      QinetiQ ist die ehemalige Defence Evaluation and Research Agency (DERA) der britischen Regierung. Man hat den geheimen Teil bei der heutigen Defence Science and Technology Laboratory belassen und mit dem anderen Teil für die Entwicklung marktfähiger Produkte das teilprivatisierte Unternehmen QinetiQ gegründet. Der Hauptanteilseigner ist die britische Regierung mit 67%. Der andere Besitzer ist der mit 10 Mrd. Dollar vermutlich weltweit größte Risikokapitalgeber, die Carlyle Group. Dort hat man mit dem ehemaligen Chairman John Major und Beratern wie A. Baker und George Bush senior vorzügliche Beziehungen in die Politik rund um den Globus. Die Firmengeschichte von QinitiQ umfasst unter anderem die Entwicklung des Flüssigkristalldisplays, der Wärmebildkamera, des Sonargerätes sowie zuletzt zum Beispiel auch der besonders hitzeunempfindlichen optischen Sensorfaser. QinetiQ ist mit 8.500 Wissenschaftlern und 14 Standorten innerhalb Großbritanniens die größte Forschungsinstitution in Europa. Die BioSilicon™-Technologie wurde von Prof. Canham entwickelt, als er bei QinetiQ war. Weil QinetiQ privatisiert wurde, wollte die britische Regierung einige Spin-Off-Technologien entstehen sehen. Da wir für die britische Regierung Patente schützen, können wir die Nanotechnologieanlagen von QinetiQ zu sehr günstigen Konditionen nutzen.

      pSiMedica hat die Vision biokompatibler medizinischer Implantate. Was sind die derzeitigen Aktivitäten von pSiMedica? Warum wird das strategische Investment in pSiMedica nicht in pSiVida integriert?

      Der Grund dafür ist, dass die britische Regierung mit QinetiQ in pSiMedica investiert bleiben will. Sie will diese wertvolle Technologie nicht verkaufen oder lizensieren, damit die regionalen Innovationen und Patente dort geschützt bleiben. Sowohl QinetiQ als auch pSiVida haben in pSiMedica investiert. pSiVida ist eine australische Unternehmung. pSiMedica wird weiterhin den Geschäftsbereich der Medikamente entwickeln. pSiVida wird sich auf die höhermargigen und schneller marktfähigen Produkte konzentrieren. Eine Möglichkeit ist, dass pSiMedica an der AIM in London gelistet wird und dann schließlich in den USA. Eine andere Alternative ist die Verschmelzung von pSiMedica und pSivida mit einer Börsenlistung in den USA als ein zusammengeschlossenes Unternehmen.

      Nach unserer Information sind Sie als der Managing Director der größte Anteilseigner von pSiVida. Wo sind Ihre Investoren beheimatet, und welche Pläne gibt es bezüglich der deutschen Investoren?

      Im Moment beträgt mein persönlicher Aktienanteil, wenn man die Optionen miteinbezieht, etwas unter 10%. Das Management insgesamt hält knapp 20%. 40% der größten Anteilseigner besitzen 65% der Aktien. Wir haben Aktionäre in den USA, in Japan und in Singapur und sind damit recht international. Die Aktionäre sind auf 35 verschiedene Länder verteilt. Wir haben institutionelle Aktienbesitzer in Großbritannien und mit der Union Investment auch in Deutschland. Weitere große deutsche Fonds sind bereits an uns herangetreten. Auch mit unserem Forschungsengagement in Jülich sind wir für deutsche Investoren attraktiv. Aktionäre der pSiVida sind große institutionelle Investoren und stark engagierte Einzelpersonen sowie eine breitere Zahl kleinerer Aktionäre. Der Handel mit Aktien von pSiVida ist sehr liquide. Der Umsatz beträgt ca. 15 Mio. AUD jeden Monat. Also wechselt monatlich 19-20% der Unternehmung den Besitzer. Wir sind an der Börse in Australien gelistet und aufgrund der zahlreichen Anfragen aus Deutschland seit kurzem auch in Frankfurt. Unsere Internetpräsenz wird regelmäßig aktualisiert und wir kommunizieren regelmäßig unsere Unternehmensnachrichten. Denn wir haben verstanden, dass eine gute Informationstätigkeit am ehesten dazu beiträgt, Aktienbesitzer zu gewinnen und zu halten. Wir entwickeln einiges an deutschem Informationsmaterial. Es gab verschiedene TV-Beiträge über pSiVida in Großbritannien, Singapur und Australien. Mit der Zeit wird sicherlich auch das deutsche Fernsehen auf uns aufmerksam.

      Gruß
      Phear

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      Avatar
      schrieb am 29.01.04 20:38:36
      Beitrag Nr. 54 ()
      Zur Untermauerung meiner Behauptung, daß Biosilikon eine große Zukunft hat, hier nochmal ein link und nachfolgend der enthaltene, äußerst informative Bericht (wurde aber schon mal bei W : O gepostet und wurde vermutlich von www.nanoinvest.de entdeckt):

      http://www.frankfurterfinance.de/archiv/2004/psivida.htm

      Ist etwas länger, aber enthält wohl alles Wichtige.
      Viel Spaß beim Lesen.

      Vom 05.01.2004


      --------------------------------------------------------------------------------


      INTERVIEW
      Gavin Rezos vom Nanotechnologieunternehmen pSiVida


      MANAGER
      Herr Rezos, was sind Ihre persönlichen Karrierestationen? Sie sind von Hause aus Jurist.

      Ich habe Jura in Westaustralien studiert und verfüge über eine Zulassung als Rechtsanwalt für Westaustralien, England und Neusüdwales. Ich war in London tätig, bin von Jura zum Investmentbanking gekommen und arbeitete bei HBSC, einem der weltgrößten Finanzservice-Unternehmen. Ich war in den Regionen Europa, Australasien, Mittlerer Osten und Lateinamerika und verfüge mit den verschiedenen Bereichen Telekommunikation, Bergbau und Biotechnologie sowie den mannigfaltigen Aspekten des Bankwesens über ein vielfältiges Erfahrungsspektrum. Ich verließ HBSC, um nach Australien zurückzukehren. Ich habe den Nutzen der Biotechnologie für die Allgemeinheit erkannt, und mir wurde der Unterschied zu anderen Branchen bewusst.

      Ihr Management ist ziemlich erfahren in der Biotechnologie, und pSiVida hat vorzügliche Kontakte in die Biotechnologie- und Pharmaindustrie. Könnten Sie uns etwas über Ihr Management-Team verraten? Wie ist es entstanden? Insbesondere würden wir gerne mehr über den Vorstand wissen, über Ihren Research & Commercialisation Director Dr. Roger Aston, Ihren Non-Executive Chairman Dr. Roger Brimblecombe und Ihren Chief Scientific Officer Professor Leigh Canham, der der Erfinder und die Autorität in Sachen poröses Silizium ist.

      Ich war auf der Suche nach Geschäftspartnern in dieser hochinteressanten Technologie und traf auf Dr. Roger Aston. Roger ist ehemaliger Vorstandsvorsitzender bei Peptech Ltd. sowie ehemaliger Direktor des Cambridge Antibody Technology - eines der erfolgreichsten Biotechnologie-Unternehmen in Großbritannien. Die britische Regierung hat Roger Aston um Unterstützung dabei gebeten, nach den marktfähigen Biotech-Bereichen in der ehemaligen Defence Evaluation and Research Agency (DERA) und heutigen QinetiQ Ausschau zu halten. Mit Roger Aston [Director Research & Commercialisation pSiVida und CEO pSiMedica, Anm. der Redaktion] haben wir also große Biotech-Vermarktungserfahrung im Vorstand. Er hat mich Dr. Roger Brimblecombe vorgestellt. Dr. Roger Brimblecombe war Mitglied im Vorstand des Weltpharmaunternehmens Smith Kline And French Research und bringt damit die Pharmaerfahrung mit ein. Er ist ebenfalls Vorstandsmitglied von MVM Ventures, ein Wagniskapitalunternehmen und Teil des UK Medical Research Council. Er ist im Vorstand von Vertex Pharmaceuticals Inc. in den USA und überdies auch auf weiteren, kleineren Posten aktiv. Der Vorstand hat Erfahrung auf dem internationalen Kapitalmarkt, in der Pharmaindustrie und im Bereich Biotech. Ganz entscheidend für uns ist auch der Chief Scientific Officer von pSiMedica, Professor Leigh Canham. Er ist der Erfinder des porösen Siliziums bzw. BioSilicon™. Er ist einer der bekanntesten Physikwissenschaftler in Großbritannien und hat QinetiQ verlassen, um sich voll auf dieses Projekt zu konzentrieren. Eine weitere Entdeckung neben der, dass poröses Silizium Licht abgibt, ist, dass es sich im menschlichen Körper auflöst [beides Entdeckungen von Prof. Canham 1990 bzw. 1995, Anm. der Redaktion]. Das ist die Basis für pSiVida. Eine weitere wichtige Person ist Dr. Anna Kluczewska für die Produktentwicklung. Sie war Global Product Manager in der Konzernzentrale bei Baxter BioSurgery und war dort zuständig für die Lizenzen und Produkteinführung des kompletten Produktportfolios. Mit ihrer breiten medizinischen Erfahrung unter anderem als Zahnärztin sowie Ärztin für orale plastische und erneuernde Chirurgie hat sie das nötige Feingefühl bei klinischen Tests und Analysen und hat den Nutzen der Produkte für den ärztlichen Gebrauch immer fest im Blick. Das ist soweit das Management Team. Wir haben auch erfahrene Mitarbeiter, die speziell für Lizenzen zuständig sind. Unsere Mitarbeiter kommen aus aller Welt, und viele aus Großbritannien.

      "Der Vorstand hat Erfahrung auf dem internationalen Kapitalmarkt, in der Pharmaindustrie und im Bereich Biotech."


      BRANCHE

      Es gibt in der Öffentlichkeit noch einige Unkenntnis, was den Bereich der Nanotechnologie angeht. Worum geht es bei der Nanotechnologie?

      Einfach gesagt geht es bei dieser Technologie um alles, was kleiner als 10-9 m oder 100.000-fach dünner als ein menschliches Haar ist. Was aber Nanotechnologie so besonders macht, ist, dass wenn man von massereichen Strukturen zu diesen winzigen Größen übergeht, man sich von der klassischen Physik entfernt und sich in die Quantenphysik begibt. Was für das Verständnis absolut wichtig ist, es handelt sich nicht nur um eine weitere Miniaturisierung. Im Gegensatz zur Mikrotechnologie muss in der Nanotechnologie mit sich ständig veränderndem Verhalten der Substanzen gerechnet werden.

      Das geht auf die Heisenberg`sche Unschärfetheorie zurück...

      Genau. Was den Aufstieg der Nanotechnologie bewirkt hat, ist das Ergebnis der verbesserten Computertechnologie. Heute können wir wirklich erkennen, was sich in der Nanowelt abspielt. Vorher hatten wir es mit unerklärlichen Phänomenen zu tun. Uns stehen heute Nahfeldmikroskope und die entsprechende Rechnerleistung zur Verfügung. Die Hoffnung ist zum einen, mit dem Bottom-Up-Ansatz bestimmte Strukturen zu erzeugen. Dabei führen Sie Atome wie Lego-Bausteine zusammen. Dies ist allerdings eine sehr aufwendige und kostspielige Vorgehensweise, die nur für die Produktion sehr geringer Mengen geeignet ist und derzeit nicht kommerziell angewendet wird. Hier stehen wir noch völlig am Anfang. Zum anderen können Sie aber auf dem Top-Down-Wege eine Oberfläche nutzen und diese modifizieren und darauf Hohlräume erzeugen. Die BioSilicon™-Technologie zählt zu den zuletzt genannten Methoden.

      "Heute können wir wirklich erkennen, was sich in der Nanowelt abspielt. Vorher hatten wir es mit unerklärlichen Phänomenen zu tun."

      Was sind die heute realisierten Anwendungen der Nanotechnologie?

      Marktfähige Anwendungen gibt es momentan in verschiedenen Bereichen. Sie können zum Beispiel chemische Reaktionen vereinfachen, wo sie ansonsten große Anlagen benötigen. Es gibt Bekleidung, deren Oberseite ein Gewebe aufweist, dessen Poren so klein sind, dass kein Wasser eindringen kann, so dass Flüssigkeiten einfach abperlen. Es werden Baumaterialien erzeugt, die wie Marmor aussehen und eine sehr hohe Festigkeit aufweisen, aber federleicht sind. Der Kernbereich der Nanotechnologie liegt jedoch im Gesundheitssektor. Dies gilt im Bezug auf Marktfähigkeit, Anwendungen und Zeithorizont. Insbesondere die gezielte Pharmakotherapie ist der Bereich, in dem wir stark involviert sind. Daneben gibt es viele weitere Anwendungen im medizinischen Bereich, die in wenigen Jahren marktreif sein werden.

      Auf die medizinischen Bereiche der Nanotechnologie werden wir gleich noch eingehender zu sprechen kommen. Vorab wäre es noch interessant zu erfahren, wo Sie international die besten Voraussetzungen für Nanotechnologiefirmen und deren Forschung sehen.

      In unserem Fall der Plattform- und Siliziumtechnologie arbeiten wir mit führenden Forschungslaboren zusammen, egal in welchem Land sie sich befinden mögen. Denn wir benötigen für unsere Forschungen die entsprechende Ausrüstung und kooperieren daher sowohl mit Biotech-Unternehmen als auch mit Universitäten. In der Nanotechnologie benötigt man große und teure Ausrüstung sowie entsprechende Materialien und leistungsfähige Computer. QinetiQ verfügt über derartige Voraussetzungen. Dort gibt es den von uns benötigten 75 Mio. £ teuren Reinraum sowie Materialien für die Charakterisierung und Spektroskopie. Wir haben dort ganz in der Nähe ein Labor. Wir arbeiten übrigens auch mit dem Forschungszentrum in Jülich zusammen, wo es besagte Voraussetzungen ebenfalls gibt.

      Welche staatlichen Programme zur Förderung der Nanoindustrie gibt es und welche Unterstützung erfährt pSiVida?

      Generell ist die Nanotechnologie eine der wenigen Gebiete in den letzten 50 Jahren, in denen die USA nicht die Führung übernommen hat. Andere Nationen haben ihre Förderprogramme bereits vor fünf oder sechs Jahren anlaufen lassen. Im Jahr 1999 hat Bill Clinton zusammen mit dem Kongress der Nanotechnologie jährlich 474 Mio. USD zugesichert. Präsident George W. Bush hat diese Summe auf jeweils 800 Mio. USD erhöht. In Europa gab es über vier Jahre hinweg jeweils 1,4 Mrd. Euro. Japan verausgabt 600 bis 700 Mio. USD pro Jahr für diesen Bereich und Kanada 120 Mio. USD. Australien betrachtet die Nanotechnologie als den Kernbereich der förderungswürdigen Forschungsgebiete. China hat ca. 380 Forschungseinrichtungen bzw. Projekte. Die USA ist also etwa nur mit 30% in der Nanotechnologie involviert. pSiVida erhält staatliche Förderprogramme in allen Ländern, in denen wir vertreten sind. Außerdem halten wir Ausschau nach weiterer Unterstützung. Die britische Regierung macht uns diesbezüglich Angebote, so wie Singapur - und vielleicht gibt es in Kürze weitere Mittel auch von der US Regierung.

      "Der Grund für dieses große Marktpotenzial von 200 Mrd. USD ist, dass so viele Anwendungsmöglichkeiten existieren. Allein die gezielte Pharmakotherapie verspricht ein Marktpotenzial von 26 Mrd. USD, das jedes Jahr um zwei Prozent wächst."

      Der Grund für dieses große Marktpotenzial von 200 Mrd. USD ist, dass so viele Anwendungsmöglichkeiten existieren. Allein die gezielte Pharmakotherapie verspricht ein Marktpotenzial von 26 Mrd. USD.

      Unsere Hauptplattform ist die retardierte gezielte Pharmakotherapie [slow-release, Anm. der Red.], aber wir haben auch Anwendungen in der Orthopädie, im Tissue Engineering [Nachzüchten von Gewebe oder Organen, Anm. der Red.] im Wachstum von Nervenzellen oder in der Bionik und Diagnostik. Der Grund für dieses große Marktpotenzial von 200 Mrd. USD ist, dass so viele Anwendungsmöglichkeiten existieren. Allein die gezielte Pharmakotherapie verspricht ein Marktpotenzial von 26 Mrd. USD, das jedes Jahr um zwei Prozent wächst. Auf diesem Markt gibt es Wettbewerber mit langsamer Medikamentenverabreichung, die Polymere verwenden. Wenn dabei die Verabreichungsdauer von zwei auf vier Wochen verlängert werden soll, muss die Konkurrenz eine neue Chemikalie entwerfen, die das komplette, langwierige Genehmigungsverfahren durchlaufen muss. Unser Produkt lässt sich entsprechend einstellen und ist bedeutend vielseitiger. Es gibt weitere Firmen, die größeres Silizium verwenden, welches sich jedoch nicht im Körper auflöst und daher Probleme bereitet. Niemand außer pSiVida kann nanostrukturiertes Silizium auf oder im Körper verwenden, da wir die Patente hierfür besitzen.

      Wie sehen Sie Ihre Konkurrenz im weiteren Sinne? In welchen Bereichen können die Produkte von pSiVida existierende Produkte ersetzen?

      Im weiteren Sinne können wir in der Medikamentenverabreichung eine Reihe von Systemen ersetzen, die auf chemischen Einheiten aufbauen. Wir bieten ein leistungsfähiges Substitut im Bereich der gezielten Verabreichung in Krebstumore. In der Orthopädie können wir neue Produkte anbieten und Prothesen mit einer Siliziumschicht überziehen. Im Bereich Stammzellen können wir im Moment ganz konkret verbesserte Lösungen anbieten. In der Diagnostik haben wir das Potenzial, mit Sensoren unter der Haut simple Bluttests zu ersetzen. Diese Art der Diagnostik ist dabei günstig, zuverlässig und einfach einsetzbar.


      UNTERNEHMEN

      Woher kommt der Name pSiVida?

      Das "p" in pSiVida steht für porös. Das "Si" ist die chemische Abkürzung für Silizium und Vida ist das Wort für Leben. [Die Aussprache des Firmennamens erfolgt analog zum englischen "psychology". Das "p" wird nicht ausgesprochen. Anm. der Red.]

      Wie viele Aktien sind im Umlauf und wie hoch ist die Marktkapitalisierung derzeit?

      Zur Zeit haben wir 125 Mio. Aktien im Umlauf, zu ca. 0,54 AUD [Australische Dollar, Anm. der Red.]. Die Marktkapitalisierung beträgt derzeit also 70 Mio. AUD, was in etwa 50 Mio. Euro entspricht.

      Können Sie uns etwas über die kurzfristige Finanzsituation von pSiVida mitteilen?

      Im Oktober 2003 hatten wir konsolidiert 9,6 Mio. AUD an Barvermögen. Die Ausgaben betragen monatlich 380.000 AUD. Weil wir mit einem zusätzlichen Wissenschaftler für Kommerzialisierung eine neue Einstellung vorgenommen haben, werden sich die monatlichen Ausgaben erhöhen. Wir können mit gewissem Stolz ein Verhältnis des Postens Forschung und Entwicklung zu den Gesamtausgaben von 84% vorweisen. Außerdem haben wir mit dem Risikokapitalgeber Global Emerging Markets in New York einen nicht genutzten Kreditspielraum von 7,5 Mio. AUD.

      "Das Material des BioSilicon™ muss man sich wie eine Honigwabe vorstellen. Auf dem Träger platzieren wir das Medikament, das für eine vorher festlegbare Dauer wirken soll. Die Wände dieser Honigwabe bestehen aus Silizium in Nanogröße."

      Der Frankfurter Finance Newsletter hat auch einige Mediziner unter seinen Lesern. Könnten Sie uns die faszinierenden Anwendungen erläutern, die mit BioSilicon™ möglich sind, z. B. gezielte Pharmakotherapie, Injektionen ohne Nadel, Injektionen oder Implantate mit Polymeren etc.?

      Das Material des BioSilicon™ muss man sich wie eine Honigwabe vorstellen. Auf dem Träger platzieren wir das Medikament, das für eine vorher festlegbare Dauer wirken soll. Die Wände dieser Honigwabe bestehen aus Silizium in Nanogröße. Das Silizium kann in dieser Form vom Körper abgebaut werden. Silizium ist nach Sauerstoff das zweithäufigste Element auf der Erde und als Kieselsäure [Säure von Siliciumdioxid, Anm. der Red.] in abgewandelter Form in unseren Nahrungsmitteln vorhanden, z. B. im Mineralwasser, das wir hier während unseres Gespräches trinken. Der menschliche Organismus benötigt Silizium als essenzielles Spurenelement, das mit der Nahrung dem menschlichen Körper immer wieder zugeführt werden muss. Für die Pharmakotherapie können wir Einheiten in verschiedenen Formen herstellen und sie mit Medikamenten bestücken. Die Produkte können entweder geschluckt, inhaliert oder injiziert werden. Der Hauptbereich, in dem wir arbeiten, ist die Brachytherapie ["brachy" = geringer Abstand (griechisch), Anm. der Red.]. Bei dieser Methode ist es das Ziel, die Bestrahlungs- oder Chemotherapie direkt am Tumor durchzuführen, anstatt mit erheblichen Nebeneffekten den gesamten Körper zu behandeln und zu belasten. Derzeitige Brachytherapien werden mit dem Isotop Yttrium 90 durchgeführt. Yttrium 90 hat aber eine weite räumliche Strahlungsabgabe und die Halbwertszeit beträgt nur 64 Stunden. In der Praxis bedeutet dies, Sie haben nur 64 Stunden, um Yttrium 90 vom Reaktor zum Patienten zu schaffen; der Patient muss in einen aufwendig versiegelten Raum und die Radioaktivität bei der Behandlung tötet auch gesunde Zellen ab. Mit unserer Technologie kommen wir dem Ideal der Brachytherapie bedeutend näher. Wir verwenden poröses Silizium, bestücken es mit Phosphor, führen es in den Reaktor und erhalten 32P BioSilicon™. Die Silizium-Einheit ist mit dem radioaktiven Material Phosphor-32 (32P) bestückt, das eine Halbwertszeit von zwei Wochen hat, und kann in den Tumor injiziert werden. Die Strahlung hat eine Reichweite von 8 mm und der Arzt kann bei der Behandlung neben dem Krebspatienten stehen. Die Einsatzmöglichkeiten zur Heilung sind nicht auf bestimmte Krebsarten beschränkt und es können auch chemische Substanzen mit BioSilicon™ verabreicht werden.

      Aber pSiVida hat noch weitere strategische Betätigungsfelder...

      Unsere anderen Anwendungen liegen auch in der Orthopädie. Wir haben zum Beispiel Schultergelenke aus Titan und BioSilicon™ erzeugt. BioSilicon™ kann dabei mit einem Wachstumsmedikament versehen werden, damit der Knochen besser anwächst. Der Knochen wächst durch die Honigwabenstruktur. Und Sie können das BioSilicon™ so einstellen, dass es dieselbe Elektroelastizität wie der umgebende Knochen hat. Im Bereich Tissue Engineering bieten wir ein Gerüst für die Züchtung von Zellen, einschließlich Stammzellen. Wir arbeiten an der Stammzellenforschung und Wundheilung zusammen mit Cytomatrix in den USA, in Australien und im General Hospital in Singapur. In Bezug auf neurale Schnittstellen und Bionik, wo wir ebenfalls entsprechende Patente aufweisen können, sind Kooperationen mit Chipherstellern anvisiert. Kontakt zu solchen Firmen benötigen wir auch für eine andere Technologie, an der wir arbeiten - einem Chip mit Medikamentenreservoir, der eine Diagnose stellt und Berechnungen ausführt, um das Medikament im Reservoirbehältnis automatisch kontrolliert abgeben zu können. In der Diagnostik entwickeln wir ein Implantat, welches z. B. wiederkehrenden Krebs oder Antigene im Körper anzeigt und mit einem Laserpin außerhalb des Körpers gelesen werden kann. Das winzige Implantat wird subkutan bzw. zwischen die Hautschichten platziert und arbeitet als Sensor der dort vorhandenen Gewebeflüssigkeit. Dass das Implantat Informationen signalisiert, gelingt nur wegen der besonderen Eigenschaften des nanostrukturierten Siliziums selbst, das wie eine Art Spiegel wirkt.

      "BioSilicon™ hat in der Tat ein überwältigend breites Anwendungsspektrum. pSiVida allerdings hat sich zunächst auf die gezielte Pharmakotherapie mit langsamem Wirkungseintritt spezialisiert - insbesondere im Bereich der Krebs- bzw. Brachytherapie."

      Obwohl es erstaunlich viele Anwendungsbereiche für BioSilicon™ gibt, hat sich das Management-Team doch zunächst für eine strenge Fokussierung auf die Brachytherapie entschlossen. Könnten Sie uns im Detail erläutern, welche Überlegungen hierfür entscheidend waren?

      BioSilicon™ hat in der Tat ein überwältigend breites Anwendungsspektrum. pSiVida allerdings hat sich zunächst auf die gezielte Pharmakotherapie mit langsamem Wirkungseintritt [slow-release, Anm. der Red.] spezialisiert - insbesondere im Bereich der Krebs- bzw. Brachytherapie. Produkte zur Krebsbehandlung können schneller zur Marktreife geführt werden. Krebs ist eine lebensbedrohliche Krankheit, die aufwendige Behandlungen notwendig macht. Jede Therapieform, die die Lebensqualität entscheidend erhöht, die Lebenszeit deutlich verlängert oder die Krankheit heilt, kann von den zuständigen Behörden beschleunigt für den Einsatz freigegeben werden. Krebstherapien für die Behandlung von Patienten, die nur noch wenige Monate zu leben haben, können auch bereits nach der Phase IIb der klinischen Tests vermarktet werden und nicht erst nach Phase IV. Die Strategie des Managements ist es, mit der Brachytherapie frühzeitig erste Umsätze zu erzielen, um eine solide Basis für die kommenden anderen Produkte der gezielten Pharmakotherapie zu schaffen. Die frühen Versuche bestätigen darüber hinaus die Anwendbarkeit auch für andere Bereiche. Die grundlegende Technologie der Medikamentenzufuhr ist dieselbe und wird auch für weitere Applikationen und Therapien erprobt und erweitert. Außerdem ist der hinsichtlich zahlreicher Krebsarten vergleichsweise kleine Markt für Brachytherapie besonders aufgrund der ungeeigneten vorhandenen Behandlungsmöglichkeiten sehr vielversprechend. Die Brachytherapie gehört zu den Märkten mit den größten Wachstumsraten und 32P BioSilicon™ hat dabei gegenwärtig gewaltige Wettbewerbsvorteile gegenüber den Konkurrenzprodukten.

      Sie haben eben von den Möglichkeiten gesprochen. Was sind Ihre ersten Produkte? Wie sehen die zeitlichen Planungen aus?

      Bezüglich der Produkte und Umsätze haben wir zwei Strategien. Die eine ist, Lizenzen zu vergeben, und die andere, unsere eigenen Produkte zu entwickeln. Die ersten Umsätze werden voraussichtlich zum einen mit der Lizensierung an große Pharmaunternehmen generiert. Dabei werden wir nicht die komplette Technologie aus der Hand geben. Wir erwarten eine Vorauszahlung, nach der das Pharmaunternehmen sein eigenes Produkt mit unserer Technologie entwickelt und durch das Genehmigungsverfahren schickt. Ist das Produkt auf dem Markt, erhalten wir Lizenzgebühren. Zum anderen werden wir Umsätze mit unserem Produkt in der Brachytherapie erzielen, für das wir selbst Tests durchführen und durch das Genehmigungsverfahren gehen. Die klinischen Tests für unser Brachytherapie-Produkt werden im März 2004 in der Phase IIa sein, die Phase IIb wird Ende 2004 abgeschlossen sein. Wir werden vielleicht auch die Phase III durchlaufen. Da es sich hier um ein Produkt für Krebspatienten im Endstadium handelt, sind die Versuche weniger aufwendig, so dass wir sie selbst finanzieren können. Wir wurden für dieses Produkt bereits von großen Pharmaunternehmen angesprochen. In der Brachytherapie werden wir aber Haupteigner bleiben und eher die Distributionsmöglichkeiten nutzen, als zu lizensieren. Für unser Brachytherapieprodukt 32P wird es 2005 erste Umsätze geben. Ab 2006 erhalten wir die CE-Zertifizierung für Europa und können dann dort distribuieren.

      Haben Sie eine Vorstellung über das Marktpotenzial für das Brachytherapieprodukt 32P?

      Der Markt für Brachytherapie liegt derzeit bei 500 Mio. USD und wird bis ins Jahr 2005 auf 1 Mrd. Dollar anwachsen. Dies ist ein schnell wachsender Markt mit sehr hohen Gewinnspannen. Die derzeitigen Wettbewerber Nycomed Amersham und Sirtex berechnen ca. 18.000 Euro für eine Behandlung. Es gibt genügend Krebspatienten im fortgeschrittenen Stadium, denen wir unser Produkt anbieten können.

      Wo sehen Sie die Vorteile gegenüber den Konkurrenzprodukten?

      Ich glaube, unser Potenzial für Brachytherapie ist enorm, weil die derzeitigen Wettbewerber aufgrund ihrer Verfahren Lizenzen jeweils nur für eine bestimmte Krebsart besitzen. 32P ist für die Behandlung von Krebs erheblich leistungsfähiger als Yttrium 90. Die Brachytherapy Society befindet 32P als das Mittel der Wahl. Uns ist die Verwendung von 32P technisch möglich, der Konkurrenz nicht. Hier unterscheiden wir uns daher positiv von unseren Wettbewerbern und können sogar noch unterschiedliche Tumore behandeln, ohne weitere, kostspielige Genehmigungsverfahren durchlaufen zu müssen!

      "Weil pSiVida so viele Möglichkeiten hat und der Markt so groß, unsere Kapitalbasis im Vergleich dazu relativ aber gering ist, wird uns jede Lizenzeinnahme einen kräftigen Schub nach vorne geben."

      Wenn dieses Produkt erfolgreich wird, kann pSiVida verstärkt viel Kapital in seine weiteren Projekte investieren ...

      Weil pSiVida so viele Möglichkeiten hat und der Markt so groß, unsere Kapitalbasis im Vergleich dazu relativ aber gering ist, wird uns jede Lizenzeinnahme einen kräftigen Schub nach vorne geben. Wenn die Ergebnisse der klinischen Tests vorliegen und die ersten Lizenzeinnahmen fließen, werden die Auswirkungen auf die Unternehmung von großer Bedeutung sein. Aber im Laufe der Zeit werden wir im Lauf eines Wachstumsprozess eine ganze Reihe von Produkten vorweisen können und über verschiedene Einnahmeströme verfügen.

      pSiVida führt teure medizinische Forschungen durch. Wann, glauben Sie, wird pSiVida Gewinne erwirtschaften?

      Eine gute Frage. Bei der Frage, wann wir Gewinne erzielen werden, müssen Sie berücksichtigen, dass in der Biotechnologie in den Anfangsstadien enorme Abschreibungen und Kosten entstehen. Die Gewinne werden also später kommen. Umsätze erzielen wir von 2004 an in nennenswertem Umfang. Die Frage der Gewinne hängt auch davon ab, wie viel wir in die Entwicklung unserer Technologien reinvestieren. Wir wollen unseren Kapitalwert vor allem von pSiMedica erhöhen und bei pSiVida erwarten wir ab 2007 Gewinne. Bei pSiMedica ist die Hauptplattform der Pharmakotherapie angesiedelt. pSiVida wird das Diagnostikgeschäft behalten, das mit weniger Kosten in der Entwicklung verbunden ist.

      Das Unternehmen verfügt über zahlreiche Patente. Wie viele sind es derzeit genau?

      Wir haben im Moment 17 Patentfamilien, 6 gewährte Patente und 77 internationale Patentanwendungen. Diese wurden im Jahr 2000 zunächst in den USA angemeldet. Unsere Patente sind auch auf den Hauptmärkten Europa und Australien angemeldet. Unsere Position in Bezug auf Patente ist ausgezeichnet. Das gesamte geistige Eigentum ist lizenzfrei und vor allem erhalten wir im Patentschutz Unterstützung von der britischen Regierung.

      "Da wir für die britische Regierung Patente schützen, können wir die Nanotechnologieanlagen von QinetiQ zu sehr günstigen Konditionen nutzen."

      pSiVida kontrolliert pSiMedica Ltd. mit einem Besitzanteil von zusammengerechnet rund 53%. Der andere Hauptinvestor ist QinetiQ - ein großes Unternehmen mit 12.500 Mitarbeitern. Wie kam es zur strategischen Teilhaberschaft von QinetiQ und pSivida an pSiMedica?

      QinetiQ ist die ehemalige Defence Evaluation and Research Agency (DERA) der britischen Regierung. Man hat den geheimen Teil bei der heutigen Defence Science and Technology Laboratory belassen und mit dem anderen Teil für die Entwicklung marktfähiger Produkte das teilprivatisierte Unternehmen QinetiQ gegründet. Der Hauptanteilseigner ist die britische Regierung mit 67%. Der andere Besitzer ist der mit 10 Mrd. Dollar vermutlich weltweit größte Risikokapitalgeber, die Carlyle Group. Dort hat man mit dem ehemaligen Chairman John Major und Beratern wie A. Baker und George Bush senior vorzügliche Beziehungen in die Politik rund um den Globus. Die Firmengeschichte von QinitiQ umfasst unter anderem die Entwicklung des Flüssigkristalldisplays, der Wärmebildkamera, des Sonargerätes sowie zuletzt zum Beispiel auch der besonders hitzeunempfindlichen optischen Sensorfaser. QinetiQ ist mit 8.500 Wissenschaftlern und 14 Standorten innerhalb Großbritanniens die größte Forschungsinstitution in Europa. Die BioSilicon™-Technologie wurde von Prof. Canham entwickelt, als er bei QinetiQ war. Weil QinetiQ privatisiert wurde, wollte die britische Regierung einige Spin-Off-Technologien entstehen sehen. Da wir für die britische Regierung Patente schützen, können wir die Nanotechnologieanlagen von QinetiQ zu sehr günstigen Konditionen nutzen.

      pSiMedica hat die Vision biokompatibler medizinischer Implantate. Was sind die derzeitigen Aktivitäten von pSiMedica? Warum wird das strategische Investment in pSiMedica nicht in pSiVida integriert?

      Der Grund dafür ist, dass die britische Regierung mit QinetiQ in pSiMedica investiert bleiben will. Sie will diese wertvolle Technologie nicht verkaufen oder lizensieren, damit die regionalen Innovationen und Patente dort geschützt bleiben. Sowohl QinetiQ als auch pSiVida haben in pSiMedica investiert. pSiVida ist eine australische Unternehmung. pSiMedica wird weiterhin den Geschäftsbereich der Medikamente entwickeln. pSiVida wird sich auf die höhermargigen und schneller marktfähigen Produkte konzentrieren. Eine Möglichkeit ist, dass pSiMedica an der AIM in London gelistet wird und dann schließlich in den USA. Eine andere Alternative ist die Verschmelzung von pSiMedica und pSivida mit einer Börsenlistung in den USA als ein zusammengeschlossenes Unternehmen.

      Nach unserer Information sind Sie als der Managing Director der größte Anteilseigner von pSiVida. Wo sind Ihre Investoren beheimatet, und welche Pläne gibt es bezüglich der deutschen Investoren?

      Im Moment beträgt mein persönlicher Aktienanteil, wenn man die Optionen miteinbezieht, etwas unter 10%. Das Management insgesamt hält knapp 20%. 40% der größten Anteilseigner besitzen 65% der Aktien. Wir haben Aktionäre in den USA, in Japan und in Singapur und sind damit recht international. Die Aktionäre sind auf 35 verschiedene Länder verteilt. Wir haben institutionelle Aktienbesitzer in Großbritannien und mit der Union Investment auch in Deutschland. Weitere große deutsche Fonds sind bereits an uns herangetreten. Auch mit unserem Forschungsengagement in Jülich sind wir für deutsche Investoren attraktiv. Aktionäre der pSiVida sind große institutionelle Investoren und stark engagierte Einzelpersonen sowie eine breitere Zahl kleinerer Aktionäre. Der Handel mit Aktien von pSiVida ist sehr liquide. Der Umsatz beträgt ca. 15 Mio. AUD jeden Monat. Also wechselt monatlich 19-20% der Unternehmung den Besitzer. Wir sind an der Börse in Australien gelistet und aufgrund der zahlreichen Anfragen aus Deutschland seit kurzem auch in Frankfurt. Unsere Internetpräsenz wird regelmäßig aktualisiert und wir kommunizieren regelmäßig unsere Unternehmensnachrichten. Denn wir haben verstanden, dass eine gute Informationstätigkeit am ehesten dazu beiträgt, Aktienbesitzer zu gewinnen und zu halten. Wir entwickeln einiges an deutschem Informationsmaterial. Es gab verschiedene TV-Beiträge über pSiVida in Großbritannien, Singapur und Australien. Mit der Zeit wird sicherlich auch das deutsche Fernsehen auf uns aufmerksam.

      Gruß
      Phear
      Avatar
      schrieb am 29.01.04 20:36:52
      Beitrag Nr. 53 ()
      @Reimund: Vielen Dank für den Link und deine Infos! Denkst du gar nicht daran, hier auf Dauer dabei zu sein?

      Gruß,
      Carpman
      Avatar
      schrieb am 29.01.04 20:21:34
      Beitrag Nr. 52 ()
      ...nicht nur das überschreiten des 9-jährigen ath spricht für sich,sondern auch der super newsflow und das phänomenale geschäftsmodell...

      :lick:
      Avatar
      schrieb am 29.01.04 19:44:37
      Beitrag Nr. 51 ()
      Mich würde interessieren, WER da große Pakete, so über 10K kauft.
      Ich halte es für sehr wahrscheinlich, daß sich Großinvestoren derzeit die Arbitrage zwischen AUS und D ausnutzen; ob sich aber allein deshalb der Kurs nach oben bewegt...keine Ahnung.
      Die Tatsache, daß ein Allzeithoch überschrittenwurde, das schon über neun Jahre Bestand hatte und diese wahrlich hohen Volumina sprechen für weiter steigende Kurse - mit eventuellen Kurskorrekturen. What goes up, must come down.

      Ich überlege gerade, daß die Market Cap gerade mal ca 70 Millionen Euro beträgt.
      Biosilicon hat eine große Zukunft.

      Es würde mich nicht überraschen, wenn heut locker der australische Dollar nachhaltig genommen wird.

      :cool:

      Grüße
      Phear
      Avatar
      schrieb am 29.01.04 19:38:58
      Beitrag Nr. 50 ()
      @ yunior
      Lösche Order in Frankfurt und kaufe in München.
      Bekommst du ganz sicher.
      ASK ist 0,68 und liegen 17500 garantierte stücke.
      MFG Reimund
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