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    ADR´s : Probleme und Erfahrungen mit osteuropäischen ADR-Programmen - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 03.02.04 15:04:57 von
    neuester Beitrag 26.11.04 15:35:52 von
    Beiträge: 9
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      schrieb am 03.02.04 15:04:57
      Beitrag Nr. 1 ()
      Schätzungsweise halten mehr als 90% der Osteuropa/Russland-"Aktionäre" hier im W:0-Board keine originalen Papiere, sondern Stücke aus von Banken aufgelegten ADR-Programmen.
      Kann man sich dabei aber wirklich sicher fühlen oder bestehen tatsächliche Risiken z.B bei Insolvenz der Bank, die das ADR-Programm führt?
      Ich habe von einer Vielzahl von Problemen gehört, die mit dem Umtausch der ADRs verbunden waren. Beispiel dafür ist Tyumentelecom. Das Problem ist, dass die Banken das ADR Programm stoppen können, wann ihnen gerade danach ist. Ein Beispiel habe ich unten noch aufgeführt.

      Erstmal eine kleine Info:

      ADR / American Depository Receipts

      ADRs sind von US-amerikanischen Banken ausgegebene Hinterlegungsscheine für nichtamerikanische Aktien. Sie werden anstelle der Aktien selbst an US-Börsen gehandelt.
      ADR sind Hinterlegungsscheine, die das Eigentum von Aktien verbriefen. Ein ADR kann sich auf nur eine, auf mehrere und auch lediglich auf einen Aktienbruchteil beziehen, wie z. B. das ADR der SAP-Aktie, das sich nur auf einen 1/12 Teil dieses Wertpapiers bezieht.

      Ein Beispiel eines ADR-Falles, der sehr negativ für die Betroffenen ausgegangen ist:

      Die Vorgeschichte:
      Am 11. Februar wurden die Central Norseman ADR-Besitzer über die Barabfindung ihrer Anteile informiert. Die am 22. März erfolgte Zahlung von 0,216 $/ Central Norseman ADR lag dann um 51,9 % unter dem fairen Wert der Central Norseman ADRs. Bei einem Kurs der Croesus Mining von 0,47 A$ entsprach der Wert eines Central Norseman ADRs etwa 0,63 A$ (0,328 $). Die Bank of New York gab an, die erhaltenen Croesus Aktien zu diesem Kurs verkauft zu haben. Dieser Vorgang der weit unter dem fairen Gegenwert liegenden Barabfindung wird von uns als Betrug der Bank of New York an den Besitzern der Central Norseman ADRs bewertet.
      Den Vorgang um die Abwicklung des ADR-Programms der Central Norseman, der wohl einmalig in der Börsengeschichte ist, beurteilten wir als Zeichen von Auflösungserscheinungen führender New Yorker Banken. Daß diese Banken auf primitive Weise Kleinaktionäre betrügen, zeigt eindrucksvoll auf, wie unmittelbar diese Institute von der Pleite bedroht sein müssen. Im Fall der Central Norseman handelt sich um die Bank of New York, die Citibank und den Morgan Guaranty Trust, die zu den weltweit führenden Investmentbanken gerechnet werden.

      Am 11. Februar wurde den Central Norseman ADR-Besitzern mitgeteilt, daß das ADR-Programm zum 17. Januar eingestellt wurde. Die Information über die Einstellung des ADR-Programms wurde den ADR-Besitzern also erst mit einer Zeitverzögerung von mehr als 3 Wochen mitgeteilt. Weiterhin wurde mitgeteilt, daß ein Umtausch in die Originalaktien nicht mehr möglich ist. Bis zum 22. März sind dann weitere 6 Wochen vergangen, in denen die Aktionäre der Central Norseman ADRs keine Chance hatten, ihre Aktien zu verkaufen und keinerlei Informationen über die Höhe und den Zeitpunkt der angekündigten Barabfindung bekamen.

      Wir haben jetzt nach vielen vergeblichen Telefonaten und schließlich nach schriftlicher Aufforderung die Geschäftsbedingungen für das ADR-Programm erhalten. Eine Begutachtung der Bedingungen des ADR-Programms zeigt, daß es keine sinnvolle Möglichkeit für eine Klage gibt. In den Bedingungen des Programms gibt es eine Klausel die besagt, daß die Halter der ADR, also in diesem Fall die Bank of New York, Informationen nur an die United States Securities and Exchange Commission (SEC) in Washington weitergeben muß (Gesetz von 1934). Die Besitzer der ADR haben nach diesem Gesetz die Möglichkeit, sich bei der SEC regelmäßig über die Entwicklung der Gesellschaft zu informieren und neue Veröffentlichungen abzufragen. Eine Weitergabe der Informationen an die Besitzer der ADR durch die SEC ist nicht vorgesehen.

      Da es für den deutschen Anleger völlig unpraktikabel ist, sich täglich über eventuelle Meldungen über die Gesellschaften bei der SEC zu informieren, richtet sich der Vorwurf an das Bundesaufsichtsamt für den Wertpapierhandel, die diese ADR-Konstruktion in Deutschland zum Handel zugelassen hat.

      Da diese ADR-Konstruktion zu schweren Verlusten bei den Besitzern der Central Norseman ADRs führte, werden wir in Zukunft dringend davor warnen, ADRs zu kaufen und darauf drängen, daß die Originalaktien zum Handel in Deutschland zugelassen werden.
      Autor: Martin Siegel


      Wäre schön, wenn einige ihre Erfahrungen hier reinschreiben könnten. Ach ja: So lange man nicht betroffen ist, hat man leicht lachen;)
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      schrieb am 05.02.04 18:39:33
      Beitrag Nr. 2 ()
      Kann mir einer sagen, was speziell aus Chernogorneft geworden ist:confused:

      Danke:)
      Avatar
      schrieb am 05.02.04 18:41:11
      Beitrag Nr. 3 ()
      Wer von euch handelt direkt in Russland?
      Welchen Broker könnt ihr empfehlen?

      Bis jetzt kenne ich nur Aton-line. Kann da zufällig jemand Erfahrungen berichten:confused:

      Danke:)
      Avatar
      schrieb am 05.02.04 19:23:23
      Beitrag Nr. 4 ()
      Handle über die EYP, eine der vom Ostinvestor empfohlenen Banken.

      Allerbeste Erfahrungen - Kann ich nur empfehlen!
      Leider etwas hohe Depotgebühren.

      Dafür bieten die bald auch Ordern in Bulgarien, evtl. auch Ukraine an.
      Avatar
      schrieb am 05.02.04 19:59:11
      Beitrag Nr. 5 ()
      Ich habe über eine Raiffeisenbank Aktien in Moskau gekauft, hat problemlos funktioniert (Ausführungsanzeige 5 Minuten nach Order-Eingabe), geht aber nicht Online sondern nur in der Bank.

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      Avatar
      schrieb am 05.02.04 20:06:43
      Beitrag Nr. 6 ()
      Chernogorneft stehen in Moskau bei 0,45 USD Geld zu 1,40 USD Brief

      http://www.rts.ru/index.cfm?id=2758&n=1

      CHGZ = Chernogorneft
      Avatar
      schrieb am 06.11.04 21:25:52
      !
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      Avatar
      schrieb am 06.11.04 21:44:08
      Beitrag Nr. 8 ()
      Ich habe den Thread wieder freischalten lassen, vielleicht interessant im Zusammenhang mit der Kapitalerhöhung bei Nizned Tube...

      Es geht eben nicht immer gut:confused::rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 26.11.04 15:35:52
      Beitrag Nr. 9 ()
      Hier ein Bericht aus der FAZ:

      ADRs/GDRs
      Kapitalerhöhung bei NPR zeigt die Risiken


      27. Oktober 2004 Viele Anleger sind der Überzeugung, mit dem Kauf eines ADR/GDR an einer deutschen Börse hätten sie mehr Sicherheit als beim Kauf der Originalaktie. Da ein ADR/GDR jedoch völlig auf dem Underlying (der Originalaktie) beruht, repräsentiert ein ADR/GDR dieselben Länder- und Unternehmensrisiken wie die zugrunde gelegte Aktie.


      In der Regel kommen sogar noch zusätzliche Risiken hinzu, wie sich aktuell am Beispiel der Kapitalerhöhung bei der ukrainischen Gesellschaft NPR Nizhnedneprovsky Tube Rolling Plant zeigt. (1 ADR repräsentiert hier sechs Originalaktien. ISIN der ADR: US65486R1068)

      Das Unternehmen führte eine Kapitalerhöhung durch. Stichtag war der 27.08.04. Wer zu diesem Zeitpunkt NPR-Aktien besaß, darf an der Kapitalerhöhung teilnehmen. Es werden 1,2 Milliarden neue Aktien emittiert, das heißt der Kapitalerhöhungsfaktor liegt bei 22,2696: Die Anzahl der Aktien steigt von 53.885.000 auf 1.253.885.000. Ergo bekommt jeder Aktionär die Möglichkeit, pro alter NPR-Aktie 22,2696 neue zu kaufen. Diese neuen Aktien werden den Altaktionären zum Nominalwert (0,25 UAH, umgerechnet 0,047 US$) angeboten.

      ADR-Programm oder wie aus einem Gewinn ein Verlust wird

      Nachfolgend die Rechnung für einen Aktionär, der 10.000 Originalaktien in Kiew gekauft hat. Wir nehmen die Kurse einen Tag vor dem Stichtag und runden für diese Berechnung der Einfachheit halber auf 1,00 Dollar. (Die Aktie notierte recht volatil in einer Bandbreite von 0,97 zu 1,10 Dollar)

      Originalaktien: 1. Kapitaleinsatz für 10.000 Aktien = 10.000 Dollar. 2. Kapitaleinsatz für Teilnahme an der Kapitalerhöhung zum Bezug von 222.696 neuen Aktien: 222.696 x 0,047Dollar = 10.467 Dollar. 3. Ergibt insgesamt einen Kapitaleinsatz von 20.467 Dollar und eine gesamte Aktienzahl von 232.696 Aktien. 4. Aktueller Kurs der Aktien in Kiew: 0,20 Dollar. Ergibt einen Kurswert von 46.539 Dollar oder einen Gewinn von rund 130 Prozent.

      ADRs: Da die Ukraine wie viele andere sogenannte Emerging Markets den Handel mit Bezugsrechten nicht kennt, haben die ADRs auf NPR Nizhnedneprovsky Tube Rolling Plant keine Möglichkeit, an der Kapitalerhöhung teilzunehmen. Der Anleger kann auch nicht davon auszugehen, daß die Bezugsrechte veräußert werden und der ADR-Besitzer eine Entschädigung erhält. Beim aktuellen Kurs von 1,10 Euro je ADR würde der ADR-Besitzer in diesem Beispiel einen Verlust von rund 77 Prozent erleiden.

      In einem gemeinsames Engagement mit mehreren ukrainischen Brokerhäusern konnten wir in diesem speziellem Fall in intensiven Gesprächen vor Ort erreichen, daß seitens des Emittenten (Bank of New York) und des den ADRs zugrundeliegenden Unternehmens nach einer für ADR-Besitzer akzeptablen Lösung gesucht wird.

      Nach derzeitigem Informationsstand wird die Frist für die Teilnahme an der Kapitalerhöhung der ADRs verlängert. Mit viel gutem Willen aller Beteiligten könnte es gelingen, daß die ADR-Besitzer teilnehmen dürfen und so von einem schmerzlichen Verlust verschont bleiben.


      Stefan Laxhuber, Experte für Emerging Markets und Herausgeber des Börsenbriefes Der Ostinvestor®

      http://www.faz.net/s/RubAB17CCFA6E02477F954F0FA04BA819BD/Doc…


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