Düsseldorfer Boiler-Room - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 15.02.04 15:15:34 von
neuester Beitrag 09.03.07 17:41:00 von
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@ all:
Die Spiele sind eröffnet!
Schönen Sonntag - bis bald.
Grüsse
Die Spiele sind eröffnet!
Schönen Sonntag - bis bald.
Grüsse
So dann kommen wir mal dazu:
Ich finde SchwarzPharma sehr interesant da am Mittwoch die Zahlen kommen
Schade nur das die USA morgen zuhaben deshalb wir wohl morgen nicht viel passieren.
Und immer daran denken in Japan geht die Sonne auf
Ich finde SchwarzPharma sehr interesant da am Mittwoch die Zahlen kommen
Schade nur das die USA morgen zuhaben deshalb wir wohl morgen nicht viel passieren.
Und immer daran denken in Japan geht die Sonne auf
Servus Nachbarn
..auf meiner WL für next week bleibt SOW nach den guten Zahlen und dem schönen Chart Weiter klar Long als Witwen Papier die IKB.
SRZ kommt auch druff. Als Nebenwerte beachtenswert MME und evtl. Zock ETV . Den rest bringt die Woche....
US morgen zu, wohl mal wieder 20 Punkte Range bei uns. Wie tief fällt der VDAX noch?
Schönen Sonntach,
gruß aus der schönen Nachbarstadt
..auf meiner WL für next week bleibt SOW nach den guten Zahlen und dem schönen Chart Weiter klar Long als Witwen Papier die IKB.
SRZ kommt auch druff. Als Nebenwerte beachtenswert MME und evtl. Zock ETV . Den rest bringt die Woche....
US morgen zu, wohl mal wieder 20 Punkte Range bei uns. Wie tief fällt der VDAX noch?
Schönen Sonntach,
gruß aus der schönen Nachbarstadt
Soweit zu pushern
Sueddeutsche Zeitung
13.02.2004
Filz, Tipps und eine Kursexplosion
Firmenmantel der Realtos AG verbirgt manche Seltsamkeit
Von Stefan Loipfinger
und Hannes Nickl
Auch nach dem unrühmlichen Ende des Neuen Marktes sind in Deut-schland noch
Kurswunder möglich. So ist die Notierung der Realtos Grund- und Beteiligungs
AG seit Mitte 2002 von 35 Cent auf mittlerweile knapp 30 Euro gestiegen.
Zwischenzeitlich kostete das Papier sogar mehr als 40 Euro. Allerdings
erinnern einige Begleitumstände der Hausse an diverse Skandalfälle in dem
früheren Wachstumssegment.
Bislang hat von dem Kursfeuerwerk im Wesentlichen nur einer profitiert:
Peter Zimmermann, Chef der „Starnberger 5-Seen Land Vermögensbetreuungs AG“
(SV). Die SV ist eine Gesellschaft, die unter anderem mit
Vermögensverwaltung sowie Vermittlung und Initiierung von
Beteiligungsmodellen befasst ist. Zimmermann hielt mittelbar bereits fast 86
Prozent an Realtos, als die Hauptversammlung der Gesellschaft im vergangenen
Dezember beschloss, dass die SV in Realtos eingebracht wird. Seine
Realtos-Titel – notiert im Freiverkehr an der Stuttgarter und Münchner
Börse – hatte Zimmermann nach eigener Aussage zum Kurs von jeweils etwa 40
Cent erworben.
Die neue Gesellschaft, deren Chef seit Jahresanfang Zimmermann ist, soll
noch im laufenden Jahr an den geregelten Markt wechseln. Doch schon die
Mehrheitsverhältnisse bei Realtos könnten Anleger skeptisch stimmen – der
Streubesitz vor dem Einbringungsbeschluss im Dezember betrug lediglich knapp
14 Prozent oder 181 000 Aktien. Angesichts dieser geringen Zahlen können
bereits bei niedrigen Umsätzen extreme Kursschwankungen entstehen.
Noch seltsamer ist: Realtos ist ein börsennotierter Firmenmantel ohne
operative Geschäfte und ohne nennenswertes Vermögen (und bleibt dies auch,
so lange die SV-Einbringung nicht ins Handelsregister eingetragen ist).
Dennoch hat die „Münchener Wirtschaftsprüfungsgesellschaft GmbH“ einen Wert
von rund 53 Millionen Euro für Realtos ermittelt, zusätzlich für die SV
einen Wert von gut 35 Millionen Euro. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
gehört zur Münchener Steuerrevisions- und Treuhand GmbH, zu deren Partnern
der Jurist Klaus Senft zählt. Dieser arbeitet mit seiner
Rechtsanwaltskanzlei schon seit Jahren mit der SV zusammen. Außerdem ist
Senft der Aufsichtsratsvorsitzende von Realtos. Stellvertreter ist sein
Sozius Ronald Gundlach, der gleichzeitig Aufsichtsratsvorsitzender der SV
ist. Senft erklärte in einer schriftlichen Stellungnahme, er sehe in dieser
Konstellation keinen potenziellen Interessenskonflikt.
Pikant ist auch, wer noch einen nennenswerten Anteil an der SV besitzt.
Hinter dem unscheinbaren Namen der Loyr-Stiftung, die an der SV zu sechs
Prozent beteiligt ist und nach Einbringung in die Realtos daran den gleichen
Anteil halten soll, verbirgt sich Florian Homm – eine zweifelhafte
Berühmtheit in der Investmentszene. Homm fungiert als Manager eines Hedge
Fonds namens Absolute Return Europe mit Sitz auf den Cayman Islands. Dessen
prominenteste Opfer waren in den vergangenen Jahren die Firmen WCM, MLP und
Sixt. Ein schweizerisches Analysehaus, an dem Homm maßgeblich beteiligt sein
soll, hatte die Konzerne durch die Veröffentlichung angeblicher Fakten, die
extrem negativ waren, unter Druck gesetzt. Die folgenden Kursabstürze soll
sich der Fonds von Homm durch vorherige Leerverkäufe der jeweiligen Aktien
zu Nutze gemacht haben.
Analystenstudien spielen auch im Falle von Realtos eine unrühmliche Rolle –
nicht aus dem Umfeld Homms, sondern der GSC Research GmbH, die sich als
unabhängiges Analysehaus bezeichnet. Realtos ließ im Dezember von GSC eine
Studie über sich erstellen, in der es unter anderem heißt, selbst nach der
Kursexplosion gebe es „langfristig noch deutliches Kurspotenzial“. Eine
explizite Empfehlung für den Titel blieb bei dieser Gelegenheit aus. Das
holte die Anlagezeitschrift Nebenwerte Insider nach. Dort wurde eine
Kaufempfehlung für die Realtos-Aktie abgegeben. Chefredakteur des Blattes
ist ausgerechnet GSC-Geschäftsführer Matthias Schrade. Er sehe, sagt Schrade
auf Anfrage der SZ, keinerlei Problem in dieser Personalunion.
Zweifelhafte Doppelfunktion
Ähnlich bunt durcheinander geht es bei dem Finanzmagazin Mein Geld. Die
Zeitschrift bezeichnete die Realtos-Aktie 2003 als „Geheimtipp des Jahres“.
Zum Redaktionsteam von Mein Geld gehört nach Angaben des Blattes eine
Nathalie Kalac. Doch nach Angaben von SV-Chef Zimmermann arbeitet Kalac
„ausschließlich und zu 100 Prozent“ als Anlageberaterin – in seiner Firma.
Ähnliche Doppelfunktionen anderer Personen hatten nach dem Platzen der Blase
am Neuen Markt für einigen Ärger gesorgt. So hatte Sascha Opel,
stellvertretender Chefredakteur des Anlegerblattes Der Aktionär, in der
Zeitschrift Aktien empfohlen und die selben Papiere einem Fonds zum Kauf
angedient, deren Berater er war. Die Kurse der meisten Titel schmierten
anschließend ab. Und viele der Anleger, die diesen Tipps gefolgt waren oder
in dem Fonds investiert hatten, verloren in dem verwirrenden Zusammenspiel
eine Menge Geld.
Sueddeutsche Zeitung
13.02.2004
Filz, Tipps und eine Kursexplosion
Firmenmantel der Realtos AG verbirgt manche Seltsamkeit
Von Stefan Loipfinger
und Hannes Nickl
Auch nach dem unrühmlichen Ende des Neuen Marktes sind in Deut-schland noch
Kurswunder möglich. So ist die Notierung der Realtos Grund- und Beteiligungs
AG seit Mitte 2002 von 35 Cent auf mittlerweile knapp 30 Euro gestiegen.
Zwischenzeitlich kostete das Papier sogar mehr als 40 Euro. Allerdings
erinnern einige Begleitumstände der Hausse an diverse Skandalfälle in dem
früheren Wachstumssegment.
Bislang hat von dem Kursfeuerwerk im Wesentlichen nur einer profitiert:
Peter Zimmermann, Chef der „Starnberger 5-Seen Land Vermögensbetreuungs AG“
(SV). Die SV ist eine Gesellschaft, die unter anderem mit
Vermögensverwaltung sowie Vermittlung und Initiierung von
Beteiligungsmodellen befasst ist. Zimmermann hielt mittelbar bereits fast 86
Prozent an Realtos, als die Hauptversammlung der Gesellschaft im vergangenen
Dezember beschloss, dass die SV in Realtos eingebracht wird. Seine
Realtos-Titel – notiert im Freiverkehr an der Stuttgarter und Münchner
Börse – hatte Zimmermann nach eigener Aussage zum Kurs von jeweils etwa 40
Cent erworben.
Die neue Gesellschaft, deren Chef seit Jahresanfang Zimmermann ist, soll
noch im laufenden Jahr an den geregelten Markt wechseln. Doch schon die
Mehrheitsverhältnisse bei Realtos könnten Anleger skeptisch stimmen – der
Streubesitz vor dem Einbringungsbeschluss im Dezember betrug lediglich knapp
14 Prozent oder 181 000 Aktien. Angesichts dieser geringen Zahlen können
bereits bei niedrigen Umsätzen extreme Kursschwankungen entstehen.
Noch seltsamer ist: Realtos ist ein börsennotierter Firmenmantel ohne
operative Geschäfte und ohne nennenswertes Vermögen (und bleibt dies auch,
so lange die SV-Einbringung nicht ins Handelsregister eingetragen ist).
Dennoch hat die „Münchener Wirtschaftsprüfungsgesellschaft GmbH“ einen Wert
von rund 53 Millionen Euro für Realtos ermittelt, zusätzlich für die SV
einen Wert von gut 35 Millionen Euro. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
gehört zur Münchener Steuerrevisions- und Treuhand GmbH, zu deren Partnern
der Jurist Klaus Senft zählt. Dieser arbeitet mit seiner
Rechtsanwaltskanzlei schon seit Jahren mit der SV zusammen. Außerdem ist
Senft der Aufsichtsratsvorsitzende von Realtos. Stellvertreter ist sein
Sozius Ronald Gundlach, der gleichzeitig Aufsichtsratsvorsitzender der SV
ist. Senft erklärte in einer schriftlichen Stellungnahme, er sehe in dieser
Konstellation keinen potenziellen Interessenskonflikt.
Pikant ist auch, wer noch einen nennenswerten Anteil an der SV besitzt.
Hinter dem unscheinbaren Namen der Loyr-Stiftung, die an der SV zu sechs
Prozent beteiligt ist und nach Einbringung in die Realtos daran den gleichen
Anteil halten soll, verbirgt sich Florian Homm – eine zweifelhafte
Berühmtheit in der Investmentszene. Homm fungiert als Manager eines Hedge
Fonds namens Absolute Return Europe mit Sitz auf den Cayman Islands. Dessen
prominenteste Opfer waren in den vergangenen Jahren die Firmen WCM, MLP und
Sixt. Ein schweizerisches Analysehaus, an dem Homm maßgeblich beteiligt sein
soll, hatte die Konzerne durch die Veröffentlichung angeblicher Fakten, die
extrem negativ waren, unter Druck gesetzt. Die folgenden Kursabstürze soll
sich der Fonds von Homm durch vorherige Leerverkäufe der jeweiligen Aktien
zu Nutze gemacht haben.
Analystenstudien spielen auch im Falle von Realtos eine unrühmliche Rolle –
nicht aus dem Umfeld Homms, sondern der GSC Research GmbH, die sich als
unabhängiges Analysehaus bezeichnet. Realtos ließ im Dezember von GSC eine
Studie über sich erstellen, in der es unter anderem heißt, selbst nach der
Kursexplosion gebe es „langfristig noch deutliches Kurspotenzial“. Eine
explizite Empfehlung für den Titel blieb bei dieser Gelegenheit aus. Das
holte die Anlagezeitschrift Nebenwerte Insider nach. Dort wurde eine
Kaufempfehlung für die Realtos-Aktie abgegeben. Chefredakteur des Blattes
ist ausgerechnet GSC-Geschäftsführer Matthias Schrade. Er sehe, sagt Schrade
auf Anfrage der SZ, keinerlei Problem in dieser Personalunion.
Zweifelhafte Doppelfunktion
Ähnlich bunt durcheinander geht es bei dem Finanzmagazin Mein Geld. Die
Zeitschrift bezeichnete die Realtos-Aktie 2003 als „Geheimtipp des Jahres“.
Zum Redaktionsteam von Mein Geld gehört nach Angaben des Blattes eine
Nathalie Kalac. Doch nach Angaben von SV-Chef Zimmermann arbeitet Kalac
„ausschließlich und zu 100 Prozent“ als Anlageberaterin – in seiner Firma.
Ähnliche Doppelfunktionen anderer Personen hatten nach dem Platzen der Blase
am Neuen Markt für einigen Ärger gesorgt. So hatte Sascha Opel,
stellvertretender Chefredakteur des Anlegerblattes Der Aktionär, in der
Zeitschrift Aktien empfohlen und die selben Papiere einem Fonds zum Kauf
angedient, deren Berater er war. Die Kurse der meisten Titel schmierten
anschließend ab. Und viele der Anleger, die diesen Tipps gefolgt waren oder
in dem Fonds investiert hatten, verloren in dem verwirrenden Zusammenspiel
eine Menge Geld.
@ tandoori:
die geschichte stink zum himmel, vor allem gibt´s zu viele "zufälle" und überkreuzungen bei realtos
hat man doch schon mal gesehen - pos-mails und konsorten...
ich freue mich zu hören, dass wir uns bei einem der
nächsten boardtreffen sehen werden.
bis dahin & g.t.
die geschichte stink zum himmel, vor allem gibt´s zu viele "zufälle" und überkreuzungen bei realtos
hat man doch schon mal gesehen - pos-mails und konsorten...
ich freue mich zu hören, dass wir uns bei einem der
nächsten boardtreffen sehen werden.
bis dahin & g.t.
sorry, das mit dem boardtreffen sollte @ yesyesyo
Servus 2good
bin schon gespannt.
Zu der Story realtos. Da läuft sicherlich etwas merkwürdiges ab, aber der Artikel wurde dem SZ Schreiberling wohl von einem wo Mitglied gesteckt. Schaut mal in die realtos sräds.
Kann mir fast nicht vorstellen, dass die Story 100%ig stimmt. Zuviele Beteiligte. Dennoch Vorsicht angebracht. Freitag eine Quickie mit denen gehabt. Wäre mal interessant was von einem SV AG Kunden zu hören....
Gruß
bin schon gespannt.
Zu der Story realtos. Da läuft sicherlich etwas merkwürdiges ab, aber der Artikel wurde dem SZ Schreiberling wohl von einem wo Mitglied gesteckt. Schaut mal in die realtos sräds.
Kann mir fast nicht vorstellen, dass die Story 100%ig stimmt. Zuviele Beteiligte. Dennoch Vorsicht angebracht. Freitag eine Quickie mit denen gehabt. Wäre mal interessant was von einem SV AG Kunden zu hören....
Gruß
Was auch noch was ein könnte sind die Zahlen von Boss am Donnerstag(heute auch nen Artikel in der Euro am Sonntag.
Und Dienstag ganz wichtig "Sex an the City" die neuen Folgen
Und Dienstag ganz wichtig "Sex an the City" die neuen Folgen
Jo,
auf den Sex in der Stadt freu ich mich auch schon
kleine vorschau....
auf den Sex in der Stadt freu ich mich auch schon
kleine vorschau....
Ja Dienstag ist bei mir Abends Börsenfrei Und ich glaube die Staffeln sind bei mir strong Buy ohne Limit
Kleine Bemerkung am Rande zu realtos man(n) sollte die Seite von Flomm einnehmen den er hat ein glückliches händchen
Habe mich aber selber mit dem Wert nicht beschäftigt aber mit MLP und WCM gute Geschäfte gemacht weil er nen guten Riecher oder was auch immer gehabt hat
Kleine Bemerkung am Rande zu realtos man(n) sollte die Seite von Flomm einnehmen den er hat ein glückliches händchen
Habe mich aber selber mit dem Wert nicht beschäftigt aber mit MLP und WCM gute Geschäfte gemacht weil er nen guten Riecher oder was auch immer gehabt hat
Technotrans ist und bleibt interesant nur sollte man auf die drohende Schulter Kopf Schulter formation achten
Schöne Grüße an die alte Heimat und den Rhein
Schöne Grüße an die alte Heimat und den Rhein
ftd.de, Sa, 14.2.2004, 15:08
Marktausblick: Euro nimmt Rekordhoch in Angriff
Von Wolfram Trost, Thorsten Kramer und Christian Schwalb
Der Euro wird nach Ansicht vieler Devisenexperten erneut die Marke von 1,29 $ in Angriff nehmen und damit ein neues Rekordhoch markieren. Das britische Pfund dürfte seinen Höhenflug fortsetzen. An den Aktien- und Rentenmärkten geht es seitwärts weiter.
"Fundamental spricht alles für eine weitere Befestigung des Euro", sagte Jan Koczwara, Devisenhändler bei Helaba Trust. Zwar stoße die Einheitswährung bei 1,29 $ auf einen heftigen Widerstand. Die Chancen, dass sie diese Hürde nimmt, seien in dieser Woche aber gut. "Der Markt will 1,29 $ sehen und dann die Marke von 1,30 $ in Angriff nehmen", meint auch Eugen Keller, Devisenstratege beim Bankhaus Metzler. Die Erklärung der G7-Finanzminister und Notenbankchefs auf ihrem Treffen in Florida am vorletzten Wochenende habe den Euro nicht schwächen können. Außerdem hätten die US-Konjunkturdaten die recht hohen Erwartungen der Investoren nicht immer erfüllt, was den Dollar zuletzt ebenfalls belastet hätte.
So brach am Freitag der von der Universität Michigan berechnete Index für das Verbrauchervertrauen im Februar von 103,8 auf 93,1 Punkte ein, während Volkswirte 103 Punkte prognostiziert hatten. Außerdem stieg das Handelsbilanzdefizit im Dezember von 38,4 Mrd. $ auf 42,5 Mrd. $. Volkswirte hatten ein Defizit von 40 Mrd. $ erwartet.
Der Euro reagierte darauf mit einem Anstieg bis auf 1,2896 $ und knackte damit fast sein historisches Hoch bei 1,2898 $, dass er vor einem Monat erreicht hatte. Bei 1,30 $ werde die Luft für weitere Euro-Gewinne aber dünn, sagte Keller, da dann wieder mögliche Interventionen der Europäischen Zentralbank diskutiert würden. Schon im Handelsverlauf drückten Spekulationen über mögliche Interventionen den Euro wieder deutlich unter 1,28 $.
Eindeutiger sei die Lage beim britischen Pfund, das in der vergangenen Woche weiter kräftig gestiegen ist. Gegenüber dem Dollar kletterte es um 3,6 Cent auf 1,8839 $ und gegenüber dem Euro um 2,5 Cent auf 1,4792 Euro. Schon Ende vergangenen Jahres erreichte das Pfund bei 1,74 $ den höchsten Stand seit Oktober 1992. "Auf dem Pfund lastet kein politischer Druck und es profitiert vom Renditevorsprung, den britische Anleihen gegenüber Dollar- und Euro-Papieren bieten", sagte Keller. In England liegt der Leitzins bei 4,0 Prozent, in der Euro-Zone bei 2,0 Prozent, in den USA bei 1,0 Prozent. Zehnjährige britische Staatsanleihen bieten eine Rendite von 4,76 Prozent, Bundesanleihen von 4,10 Prozent und US-Treasuries von 4,05 Prozent.
Zurückhaltung am Aktienmarkt
Den Aktienmärkten bleibt der Optimismus grundsätzlich erhalten, aber die Zeit der großen Sprünge scheint vorbei zu sein. "Unter den Anlegern ist eine große Zurückhaltung spürbar", sagte Stefan Mitropoulos, Aktienstratege der Bankgesellschaft Berlin. Besonders deutlich ist das am deutschen Aktienmarkt erkennbar, wo die Schwankungen derzeit so niedrig sind wie zuletzt im Sommer 2001. Der Dax-Volatilitätsindex (VDax), ein Gradmesser für die erwarteten Schwankungen des Dax, notierte am Freitag bei 18,42 Prozent. Anfang Oktober vergangenen Jahres lag der VDax noch bei rund 30 Prozent.
"Ich erwarte, dass die Märkte ihre Seitwärtsbewegung fortsetzen, um Luft zu holen für einen neuen Anstieg", sagte Markus Steinbeis, Stratege bei Activest. Der Aufwärtstrend sei aber intakt. Immerhin seien viele institutionelle Investoren und Privatanleger immer noch nicht oder kaum am Aktienmarkt engagiert. Zudem sei der europäische Markt in der Breite noch nicht teuer.
Freitagsverluste verhagelten Dax-Wochenbilanz
Die kräftigen Verluste vom Freitag vermasselten dem Dax die Wochenbilanz. Er stieg um 0,3 Prozent auf 4057,05 Punkte. Der Stoxx 50 gewann 0,9 Prozent auf 2713,71 Zähler. An der Wall Street kletterte der S&P 500 um 0,3 Prozent auf 1145,81 Punkte und der Nasdaq Composite gab um 0,5 Prozent auf 2053,56 Zähler nach. In Tokio legte der Nikkei 225 um 0,9 Prozent auf 10.557,69 Punkte zu.
Während in den USA die Berichtssaison allmählich abebbt, richtet sich in Europa das Interesse weiterhin auf die Unternehmensergebnisse. "Die Anleger werden wie schon zuletzt bei Nokia und Ericsson eine klare Trennlinie ziehen zwischen denjenigen Unternehmen, die die erwarteten Ergebnisse erfüllen, und denjenigen Unternehmen, die enttäuschen", sagte Stratege Steinbeis.
Den Anfang macht am Montag Sanofi-Synthelabo. Mit guten Geschäftszahlen und einem optimistischen Ausblick könnte der französische Pharmakonzern seine Chancen beim Übernahmeversuch des deutsch-französischen Konkurrenten Aventis steigern. Am Mittwoch veröffentlichen Commerzbank und Volkswagen ihre Zahlen, am Donnerstag sind der Elektrokonzern ABB, der Stahlriese Arcelor, der Versicherer ING, der Ölkonzern Total sowie die Royal Bank of Scotland an der Reihe.
Seitwärtshandel an der Wall Street
Auch an der Wall Street stellen sich die Investoren auf einen Seitwärtshandel ein. "Für eine neue Aufwärtsbewegung bräuchte der Handel neue Impulse durch Unternehmensergebnisse," sagte Kevin Caron, Stratege bei Ryan, Beck & Co.: "Ich rechne vor allem im zweiten Quartal und im zweiten Halbjahr wieder mit mehr Zug nach oben." Das Potenzial im laufenden Quartal hält Caron für weitgehend ausgeschöpft.
Auf eine vorübergehende Beruhigung am Markt hat sich auch Paul Nolte von Hindale Associates eingestellt. "Jetzt, wo die Ertragssaison zu Ende geht, dürfte der Handel dem Muster `ein Schritt vor - einer zurück` folgen." Die Anleger werden ihr Interesse jetzt zwangsläufig wieder den konjunkturellen Daten zuwenden, glaubt Nolte, der den Aktienmarkt aus technischer Sicht für "etwas überkauft" hält.
Konjunkturdaten im Blickpunkt
Etwas anderes wird auch den Bondinvestoren nicht übrig bleiben, denn Reden wichtiger Politiker oder Notenbanker stehen nicht auf der Agenda, und der Auktionskalender ist nur am Donnerstag nennenswert gefüllt. Dann stockt Frankreich Anleihen auf, darunter drei an die Euro-Inflation gekoppelte Papiere. Zusammen mit Aufstockungen in Spanien und Irland summiert sich das Emissionsvolumen auf knapp 10 Mrd. Euro.
Auf ein schnelleres Wirtschaftswachstum in den USA dürften neben der Industrieproduktion auch die Frühindikatoren hindeuten. Nachdem der Index vom Conference Board im Dezember noch um 0,2 Prozent geklettert war, glauben die Experten im Januar an eine Expansion um 0,5 Prozent. Dagegen erwarten sie von den beiden regionalen Konjunkturbarometern, dem New York Empire State Index und dem Indikator der Notenbank von Philadelphia, jeweils leichte Rückschritte.
Die niedrige Inflation trägt wesentlich dazu bei, dass die Zinsen niedrig bleiben. Daran wird sich nach Einschätzung der Analysten vorerst nichts ändern. "Die Renditen werden sich auf ihren niedrigen Niveaus halten", sagte Peter Müller, Rentenstratege der Commerzbank.
Marktausblick: Euro nimmt Rekordhoch in Angriff
Von Wolfram Trost, Thorsten Kramer und Christian Schwalb
Der Euro wird nach Ansicht vieler Devisenexperten erneut die Marke von 1,29 $ in Angriff nehmen und damit ein neues Rekordhoch markieren. Das britische Pfund dürfte seinen Höhenflug fortsetzen. An den Aktien- und Rentenmärkten geht es seitwärts weiter.
"Fundamental spricht alles für eine weitere Befestigung des Euro", sagte Jan Koczwara, Devisenhändler bei Helaba Trust. Zwar stoße die Einheitswährung bei 1,29 $ auf einen heftigen Widerstand. Die Chancen, dass sie diese Hürde nimmt, seien in dieser Woche aber gut. "Der Markt will 1,29 $ sehen und dann die Marke von 1,30 $ in Angriff nehmen", meint auch Eugen Keller, Devisenstratege beim Bankhaus Metzler. Die Erklärung der G7-Finanzminister und Notenbankchefs auf ihrem Treffen in Florida am vorletzten Wochenende habe den Euro nicht schwächen können. Außerdem hätten die US-Konjunkturdaten die recht hohen Erwartungen der Investoren nicht immer erfüllt, was den Dollar zuletzt ebenfalls belastet hätte.
So brach am Freitag der von der Universität Michigan berechnete Index für das Verbrauchervertrauen im Februar von 103,8 auf 93,1 Punkte ein, während Volkswirte 103 Punkte prognostiziert hatten. Außerdem stieg das Handelsbilanzdefizit im Dezember von 38,4 Mrd. $ auf 42,5 Mrd. $. Volkswirte hatten ein Defizit von 40 Mrd. $ erwartet.
Der Euro reagierte darauf mit einem Anstieg bis auf 1,2896 $ und knackte damit fast sein historisches Hoch bei 1,2898 $, dass er vor einem Monat erreicht hatte. Bei 1,30 $ werde die Luft für weitere Euro-Gewinne aber dünn, sagte Keller, da dann wieder mögliche Interventionen der Europäischen Zentralbank diskutiert würden. Schon im Handelsverlauf drückten Spekulationen über mögliche Interventionen den Euro wieder deutlich unter 1,28 $.
Eindeutiger sei die Lage beim britischen Pfund, das in der vergangenen Woche weiter kräftig gestiegen ist. Gegenüber dem Dollar kletterte es um 3,6 Cent auf 1,8839 $ und gegenüber dem Euro um 2,5 Cent auf 1,4792 Euro. Schon Ende vergangenen Jahres erreichte das Pfund bei 1,74 $ den höchsten Stand seit Oktober 1992. "Auf dem Pfund lastet kein politischer Druck und es profitiert vom Renditevorsprung, den britische Anleihen gegenüber Dollar- und Euro-Papieren bieten", sagte Keller. In England liegt der Leitzins bei 4,0 Prozent, in der Euro-Zone bei 2,0 Prozent, in den USA bei 1,0 Prozent. Zehnjährige britische Staatsanleihen bieten eine Rendite von 4,76 Prozent, Bundesanleihen von 4,10 Prozent und US-Treasuries von 4,05 Prozent.
Zurückhaltung am Aktienmarkt
Den Aktienmärkten bleibt der Optimismus grundsätzlich erhalten, aber die Zeit der großen Sprünge scheint vorbei zu sein. "Unter den Anlegern ist eine große Zurückhaltung spürbar", sagte Stefan Mitropoulos, Aktienstratege der Bankgesellschaft Berlin. Besonders deutlich ist das am deutschen Aktienmarkt erkennbar, wo die Schwankungen derzeit so niedrig sind wie zuletzt im Sommer 2001. Der Dax-Volatilitätsindex (VDax), ein Gradmesser für die erwarteten Schwankungen des Dax, notierte am Freitag bei 18,42 Prozent. Anfang Oktober vergangenen Jahres lag der VDax noch bei rund 30 Prozent.
"Ich erwarte, dass die Märkte ihre Seitwärtsbewegung fortsetzen, um Luft zu holen für einen neuen Anstieg", sagte Markus Steinbeis, Stratege bei Activest. Der Aufwärtstrend sei aber intakt. Immerhin seien viele institutionelle Investoren und Privatanleger immer noch nicht oder kaum am Aktienmarkt engagiert. Zudem sei der europäische Markt in der Breite noch nicht teuer.
Freitagsverluste verhagelten Dax-Wochenbilanz
Die kräftigen Verluste vom Freitag vermasselten dem Dax die Wochenbilanz. Er stieg um 0,3 Prozent auf 4057,05 Punkte. Der Stoxx 50 gewann 0,9 Prozent auf 2713,71 Zähler. An der Wall Street kletterte der S&P 500 um 0,3 Prozent auf 1145,81 Punkte und der Nasdaq Composite gab um 0,5 Prozent auf 2053,56 Zähler nach. In Tokio legte der Nikkei 225 um 0,9 Prozent auf 10.557,69 Punkte zu.
Während in den USA die Berichtssaison allmählich abebbt, richtet sich in Europa das Interesse weiterhin auf die Unternehmensergebnisse. "Die Anleger werden wie schon zuletzt bei Nokia und Ericsson eine klare Trennlinie ziehen zwischen denjenigen Unternehmen, die die erwarteten Ergebnisse erfüllen, und denjenigen Unternehmen, die enttäuschen", sagte Stratege Steinbeis.
Den Anfang macht am Montag Sanofi-Synthelabo. Mit guten Geschäftszahlen und einem optimistischen Ausblick könnte der französische Pharmakonzern seine Chancen beim Übernahmeversuch des deutsch-französischen Konkurrenten Aventis steigern. Am Mittwoch veröffentlichen Commerzbank und Volkswagen ihre Zahlen, am Donnerstag sind der Elektrokonzern ABB, der Stahlriese Arcelor, der Versicherer ING, der Ölkonzern Total sowie die Royal Bank of Scotland an der Reihe.
Seitwärtshandel an der Wall Street
Auch an der Wall Street stellen sich die Investoren auf einen Seitwärtshandel ein. "Für eine neue Aufwärtsbewegung bräuchte der Handel neue Impulse durch Unternehmensergebnisse," sagte Kevin Caron, Stratege bei Ryan, Beck & Co.: "Ich rechne vor allem im zweiten Quartal und im zweiten Halbjahr wieder mit mehr Zug nach oben." Das Potenzial im laufenden Quartal hält Caron für weitgehend ausgeschöpft.
Auf eine vorübergehende Beruhigung am Markt hat sich auch Paul Nolte von Hindale Associates eingestellt. "Jetzt, wo die Ertragssaison zu Ende geht, dürfte der Handel dem Muster `ein Schritt vor - einer zurück` folgen." Die Anleger werden ihr Interesse jetzt zwangsläufig wieder den konjunkturellen Daten zuwenden, glaubt Nolte, der den Aktienmarkt aus technischer Sicht für "etwas überkauft" hält.
Konjunkturdaten im Blickpunkt
Etwas anderes wird auch den Bondinvestoren nicht übrig bleiben, denn Reden wichtiger Politiker oder Notenbanker stehen nicht auf der Agenda, und der Auktionskalender ist nur am Donnerstag nennenswert gefüllt. Dann stockt Frankreich Anleihen auf, darunter drei an die Euro-Inflation gekoppelte Papiere. Zusammen mit Aufstockungen in Spanien und Irland summiert sich das Emissionsvolumen auf knapp 10 Mrd. Euro.
Auf ein schnelleres Wirtschaftswachstum in den USA dürften neben der Industrieproduktion auch die Frühindikatoren hindeuten. Nachdem der Index vom Conference Board im Dezember noch um 0,2 Prozent geklettert war, glauben die Experten im Januar an eine Expansion um 0,5 Prozent. Dagegen erwarten sie von den beiden regionalen Konjunkturbarometern, dem New York Empire State Index und dem Indikator der Notenbank von Philadelphia, jeweils leichte Rückschritte.
Die niedrige Inflation trägt wesentlich dazu bei, dass die Zinsen niedrig bleiben. Daran wird sich nach Einschätzung der Analysten vorerst nichts ändern. "Die Renditen werden sich auf ihren niedrigen Niveaus halten", sagte Peter Müller, Rentenstratege der Commerzbank.
Guten Abend
Heut ist Sonntag, da hab ich noch keine Ideen. Obwohl ich hab China immer im Gedächtnis.
Mal sehen, was morgen kocht
Good luck
sowhat
Heut ist Sonntag, da hab ich noch keine Ideen. Obwohl ich hab China immer im Gedächtnis.
Mal sehen, was morgen kocht
Good luck
sowhat
Moin zusammen
guten Start in die neue Woche
guten Start in die neue Woche
also ich bin schon länger MRVT long:
http://bigcharts.marketwatch.com/quickchart/quickchart.asp?s…
Guckt es euch mal an!!
allerdings lag mein Einstige bei USD 10! *gg* vor ein paar Jahren. Guckt euch mal einen langfrist Chart an und dann das Gap. Ein Tag vorher bin ich long gegangen :-)))
http://bigcharts.marketwatch.com/quickchart/quickchart.asp?s…
Guckt es euch mal an!!
allerdings lag mein Einstige bei USD 10! *gg* vor ein paar Jahren. Guckt euch mal einen langfrist Chart an und dann das Gap. Ein Tag vorher bin ich long gegangen :-)))
Servus rocco
perfektes timing
gap schluss
Telegate sollte man im Auge behalten
perfektes timing
gap schluss
Telegate sollte man im Auge behalten
Hallo zusammen von der Rückenmasssage zu Euch alles very long trade finde ich Grenkeleasing sehr interesant....Tja der Handes ist heute wa slustlos finde ich bis auf die EAMS push versuche Aber immer daran denken in Japan geht die Sonne auf
Nabend zusammen,
Berliner Effektenbank bringt diese Zahlen. Vermute gute Zahlen.
Und dann natürlich diese Woche NTHR. Bin morgen u.a. deshalb unterwegs und rechne mit News, die den Markt bewegen werden.
Good luck
sowhat
Berliner Effektenbank bringt diese Zahlen. Vermute gute Zahlen.
Und dann natürlich diese Woche NTHR. Bin morgen u.a. deshalb unterwegs und rechne mit News, die den Markt bewegen werden.
Good luck
sowhat
Morgen zusammen, aus meiner Sicht könnte es ein guter Tag werden die Vorgaben aus Asien sind gut und USA sin auch wieder dabei. Interesant is morgen da Schwarz Pharma zahlen bringt hoffe mal auf nen Kurssprung. Also gute Geschäfte Euch allen heute
Sehe ich genaus so Lintorfer und der Tradingbrief von w:o auch Schwarz Pharma: Kaufen!
Schwarz Pharma: Kursphantasie durch Produktpipeline und Übernahmespekulationen
Die Übernahmeschlacht zwischen Sanofi-Synthelabo und Aventis hat den Fokus des öffentlichen Interesses auf die Pharmabranche gelenkt. Über kurz oder lang wird damit ein Wert für Aufmerksamkeit sorgen, der bereits 2002 und 2003 für Aufsehen gesorgt hat: Schwarz Pharma.
Eine Achterbahnfahrt, wie sie an der Börse nicht oft vorkommt, hat die Aktie zunächst von 10 auf 40 Euro in die Höhe getrieben, ein Absturz auf weniger als 17 Euro folgte. Das ist nicht nur für Pharma-Titel sehr ungewöhnlich.
Doch Schwarz Pharma steht vor einem Comeback. Den ersten Schritt hat der Anteilsschein bereits vollzogen: Mit aktuell 26 Euro hat die Aktie gegenüber den Vorjahrestiefs bereits einen erheblichen Kursgewinn erzielt, den größten Teil davon im laufenden Jahr. Eine positive Studie aus dem Hause der Deutschen Bank mit einem außergewöhnlich zu nennenden Kursziel von 40 Euro hat die Kursrakete gezündet. Andere Experten-Einschätzungen sind ebenfalls positiv, in ihren Kurszielen allerdings zurückhaltender.
Mit Blick auf die fundamentalen Daten wundert der Optimismus der Analysten nur auf den ersten Blick: Schwarz Pharma wird nach übereinstimmender Meinung im laufenden Jahr starke Einbußen bei Umsatz und Ertrag hinnehmen müssen. Die Konsensschätzung des Gewinns je Aktie für 2004 liegt bei durchschnittlich 1,09 Euro – für 2003 werden noch mit durchschnittlich 2,93 Euro gerechnet. Das KGV für das laufende Jahr liegt damit bei 23,5, was einem stattlichen Aufschlag gegenüber dem Branchenschnitt gleichkommt. Allerdings sind diese News bekannt und im Kurs eingepreist.
Der Optimismus speist sich dagegen aus drei Gründen. Zum einen ist das vergangene Jahr eine Sondersituation gewesen. Das Nachahmerpräparat (Generikum) Omeprazol hat zunächst für explodierende Einnahmen und Gewinne gesorgt. Ein Gerichtsentscheid hatte Schwarz Pharma im Gegensatz zu zahlreichen Konkurrenten in die Lage versetzt Omeprazol auf dem Markt einzuführen. Einige Wettbewerber haben allerdings ohne rechtliche Absicherung ihre eigenen Präparate auf den Markt geworfen. Die Folge: Die hoch fliegende Phantasie ist rasch geplatzt.
Hinter dem Getöse um Omeprazol sind die beiden anderen Faktoren, die Schwarz Pharma zu einem hoch interessanten Unternehmen machen, nahezu unbemerkt geblieben: Die Gesellschaft verfügt über eine reizvolle Produktpipeline, die bereits recht kurzfristig für positive Schlagzeilen sorgen könnte. Mittel- und Langfristig schlummern hier Potenziale, die sich nach Schätzungen von Analysten auf rund ein Milliarde Euro Umsatz summieren - vorausgesetzt natürlich, dass die laufenden klinischen Studien zum Erfolg führen und die Zulassungen durch die Behörden erfolgen. Hier liegt ein wichtiger Risikofaktor, der beachtet werden sollte: Scheitert ein Projekt, wird sich das stark negativ auf den Kurs auswirken.
Schwarz Pharma weist aktuell einen Börsenwert von rund 1,2 Mrd. Euro auf. Wenn auch die potenzielle Markteinführung der umsatzträchtigen Medikamente erst 2005 bis 2007 erwartet wird, so werden bereits positive Nachrichten zu den klinischen Projekten für Kursimpulse sorgen können. Der dritte Faktor könnte zudem recht kurzfristig für kräftige Zuwächse sorgen: Die interessante Pipeline könnte Übernahmegelüste geweckt haben. Die Kombination aus geringem Börsenwert und gut gefüllter Entwicklungspipeline macht Schwarz Pharma zu einem interessanten Akquisitionsobjekt für jene Konzerne, die ihr Wachstum durch Zukäufe sichern müssen. Womit wir wieder beim Ausgangspunkt wären: Die Übernahmeschlacht um Aventis belegt zu deutlich, dass in der Branche großes Interesse an lukrativen Zukäufen herrscht.
Fazit:
Insgesamt hat Schwarz Pharma sämtliche Zutaten eines lohnenden Investments, kurz- wie mittelfristig. Die gut gefüllte Projektpipeline bildet den fundamentalen Kern für Kursphantasie und die Übernahmephantasie bietet zusätzliches Potential. Wir empfehlen die Aktie daher zum Kauf.
Schwarz Pharma: Kursphantasie durch Produktpipeline und Übernahmespekulationen
Die Übernahmeschlacht zwischen Sanofi-Synthelabo und Aventis hat den Fokus des öffentlichen Interesses auf die Pharmabranche gelenkt. Über kurz oder lang wird damit ein Wert für Aufmerksamkeit sorgen, der bereits 2002 und 2003 für Aufsehen gesorgt hat: Schwarz Pharma.
Eine Achterbahnfahrt, wie sie an der Börse nicht oft vorkommt, hat die Aktie zunächst von 10 auf 40 Euro in die Höhe getrieben, ein Absturz auf weniger als 17 Euro folgte. Das ist nicht nur für Pharma-Titel sehr ungewöhnlich.
Doch Schwarz Pharma steht vor einem Comeback. Den ersten Schritt hat der Anteilsschein bereits vollzogen: Mit aktuell 26 Euro hat die Aktie gegenüber den Vorjahrestiefs bereits einen erheblichen Kursgewinn erzielt, den größten Teil davon im laufenden Jahr. Eine positive Studie aus dem Hause der Deutschen Bank mit einem außergewöhnlich zu nennenden Kursziel von 40 Euro hat die Kursrakete gezündet. Andere Experten-Einschätzungen sind ebenfalls positiv, in ihren Kurszielen allerdings zurückhaltender.
Mit Blick auf die fundamentalen Daten wundert der Optimismus der Analysten nur auf den ersten Blick: Schwarz Pharma wird nach übereinstimmender Meinung im laufenden Jahr starke Einbußen bei Umsatz und Ertrag hinnehmen müssen. Die Konsensschätzung des Gewinns je Aktie für 2004 liegt bei durchschnittlich 1,09 Euro – für 2003 werden noch mit durchschnittlich 2,93 Euro gerechnet. Das KGV für das laufende Jahr liegt damit bei 23,5, was einem stattlichen Aufschlag gegenüber dem Branchenschnitt gleichkommt. Allerdings sind diese News bekannt und im Kurs eingepreist.
Der Optimismus speist sich dagegen aus drei Gründen. Zum einen ist das vergangene Jahr eine Sondersituation gewesen. Das Nachahmerpräparat (Generikum) Omeprazol hat zunächst für explodierende Einnahmen und Gewinne gesorgt. Ein Gerichtsentscheid hatte Schwarz Pharma im Gegensatz zu zahlreichen Konkurrenten in die Lage versetzt Omeprazol auf dem Markt einzuführen. Einige Wettbewerber haben allerdings ohne rechtliche Absicherung ihre eigenen Präparate auf den Markt geworfen. Die Folge: Die hoch fliegende Phantasie ist rasch geplatzt.
Hinter dem Getöse um Omeprazol sind die beiden anderen Faktoren, die Schwarz Pharma zu einem hoch interessanten Unternehmen machen, nahezu unbemerkt geblieben: Die Gesellschaft verfügt über eine reizvolle Produktpipeline, die bereits recht kurzfristig für positive Schlagzeilen sorgen könnte. Mittel- und Langfristig schlummern hier Potenziale, die sich nach Schätzungen von Analysten auf rund ein Milliarde Euro Umsatz summieren - vorausgesetzt natürlich, dass die laufenden klinischen Studien zum Erfolg führen und die Zulassungen durch die Behörden erfolgen. Hier liegt ein wichtiger Risikofaktor, der beachtet werden sollte: Scheitert ein Projekt, wird sich das stark negativ auf den Kurs auswirken.
Schwarz Pharma weist aktuell einen Börsenwert von rund 1,2 Mrd. Euro auf. Wenn auch die potenzielle Markteinführung der umsatzträchtigen Medikamente erst 2005 bis 2007 erwartet wird, so werden bereits positive Nachrichten zu den klinischen Projekten für Kursimpulse sorgen können. Der dritte Faktor könnte zudem recht kurzfristig für kräftige Zuwächse sorgen: Die interessante Pipeline könnte Übernahmegelüste geweckt haben. Die Kombination aus geringem Börsenwert und gut gefüllter Entwicklungspipeline macht Schwarz Pharma zu einem interessanten Akquisitionsobjekt für jene Konzerne, die ihr Wachstum durch Zukäufe sichern müssen. Womit wir wieder beim Ausgangspunkt wären: Die Übernahmeschlacht um Aventis belegt zu deutlich, dass in der Branche großes Interesse an lukrativen Zukäufen herrscht.
Fazit:
Insgesamt hat Schwarz Pharma sämtliche Zutaten eines lohnenden Investments, kurz- wie mittelfristig. Die gut gefüllte Projektpipeline bildet den fundamentalen Kern für Kursphantasie und die Übernahmephantasie bietet zusätzliches Potential. Wir empfehlen die Aktie daher zum Kauf.
Morgen zusammen, schauen wir mal was der tag bringt in Japan kaum was passiert naja wurde vorweggenommen hm ein paar punkte plus fände ich besser aber egal Nach den guten Zahlen von Quiagen bin ich auf die von Schwarz gespannt aber das jetzt wieder soviele zum kauf raten hm ich weiß nicht ob das für den Kurs gut ist.............Also guten Start in den Tag
Na geht doch DGAP-Ad hoc: SCHWARZ PHARMA mit guten Zahlen, vorläufiger Bericht 2003
18.02.2004
Ad-hoc-Mitteilung übermittelt durch die DGAP.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
--------------------------------------------------------------------------------
In 2003 stiegen der Umsatz auf von 963,7 Mio. EURO auf 1.496,3 Mio. EURO und das
Konzernergebnis von 48,4 Mio. EURO auf 132,5 Mio. EURO.
Das Betriebsergebnis erreichte 260,5 Mio. EURO nach 74,9 Mio. EURO und das
Ergebnis vor Steuern stieg auf 270,5 Mio. EURO (80,4 Mio. EURO).
Das Ergebnis je Aktie betrug 2003 2,94 EURO. (1,10 EURO) und die vorgeschlagene
Dividende beläuft sich auf 0,60 EURO je Aktie (0,60 EURO)
In der Forschung haben zwei weitere Projekte die letzte klinische
Entwicklungsstufe erreicht (Phase III) und ein neues Projekt ist hinzugekommen.
Der Zulassungsantrag für das Parkinson-Pflaster Rotigotin CDS wird im 3. Quartal
2004 gestellt. Alle weiteren Entwicklungsprojekte in den Indikationen
Neurologie und Urologie laufen plangemäß.
Der Ausbau des US-Geschäfts kommt gut voran. Für die USA entwickelt SCHWARZ
PHARMA kurzfristig Arzneimittel, die mit einem etablierten Wirkstoff durch ihre
innovative Formulierung oder Darreichung Patienten einen Zusatznutzen bieten.
Die Markteinführung der ersten Produkte ist für 2004 geplant. Damit wird auch
die Markteinführung der Forschungsprodukte vorbereitet.
Ausblick: Schwarze Zahlen trotz erhöhtem F&E-Budget: Für 2004 zeichnet sich ein
rückläufiger Umsatz auf 800 bis 850 Mio. EUR und eine entsprechende Auswirkung
auf das Jahresergebnis ab. Hinzukommen werden Markteinführungskosten für US-
Produkte und insbesondere die Steigerung des Forschungs- und
Entwicklungsbudgets. Insgesamt erwartet SCHWARZ PHARMA einen marginal positiven
Jahresüberschuss 2004.
Mehr Informationen erhalten Sie im Internet: http://www.schwarzpharma.com
Ende der Ad-hoc-Mitteilung (c)DGAP 18.02.2004
Informationen und Erläuterungen des Emittenten zu dieser Ad-hoc-Mitteilung:
" Mit den vorgelegten Zahlen haben wir unsere Erwartungen vom Oktober 2003
übertroffen," kommentiert Patrick Schwarz-Schütte, Vorstandsvorsit-zender der
SCHWARZ PHARMA AG. " Darüber hinaus sind wir mit der Weiterentwicklung unserer
Forschungsaktivitäten sehr zufrieden. Die Zulassungsanträge für das Parkinson-
Pflaster wollen wir im dritten Quartal 2004 stellen. In den USA, dem wichtigsten
Pharmamarkt der Welt, werden wir weiter investieren. Insbesondere wollen wir in
den Bereichen Urologie und Neurologie unsere Präsenz verstärken. Auf Europa
sehen wir dagegen mit großen Sorgen. In unserem Heimatmarkt Deutschland herrscht
ein innovationsfeindliches Klima. Der jüngst von der Regierung verordnete
Zwangsrabatt von 16% ist der beste Beweis dafür."
--------------------------------------------------------------------------------
WKN: 722190; ISIN: DE0007221905; Index: MDAX
18.02.2004
Ad-hoc-Mitteilung übermittelt durch die DGAP.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
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In 2003 stiegen der Umsatz auf von 963,7 Mio. EURO auf 1.496,3 Mio. EURO und das
Konzernergebnis von 48,4 Mio. EURO auf 132,5 Mio. EURO.
Das Betriebsergebnis erreichte 260,5 Mio. EURO nach 74,9 Mio. EURO und das
Ergebnis vor Steuern stieg auf 270,5 Mio. EURO (80,4 Mio. EURO).
Das Ergebnis je Aktie betrug 2003 2,94 EURO. (1,10 EURO) und die vorgeschlagene
Dividende beläuft sich auf 0,60 EURO je Aktie (0,60 EURO)
In der Forschung haben zwei weitere Projekte die letzte klinische
Entwicklungsstufe erreicht (Phase III) und ein neues Projekt ist hinzugekommen.
Der Zulassungsantrag für das Parkinson-Pflaster Rotigotin CDS wird im 3. Quartal
2004 gestellt. Alle weiteren Entwicklungsprojekte in den Indikationen
Neurologie und Urologie laufen plangemäß.
Der Ausbau des US-Geschäfts kommt gut voran. Für die USA entwickelt SCHWARZ
PHARMA kurzfristig Arzneimittel, die mit einem etablierten Wirkstoff durch ihre
innovative Formulierung oder Darreichung Patienten einen Zusatznutzen bieten.
Die Markteinführung der ersten Produkte ist für 2004 geplant. Damit wird auch
die Markteinführung der Forschungsprodukte vorbereitet.
Ausblick: Schwarze Zahlen trotz erhöhtem F&E-Budget: Für 2004 zeichnet sich ein
rückläufiger Umsatz auf 800 bis 850 Mio. EUR und eine entsprechende Auswirkung
auf das Jahresergebnis ab. Hinzukommen werden Markteinführungskosten für US-
Produkte und insbesondere die Steigerung des Forschungs- und
Entwicklungsbudgets. Insgesamt erwartet SCHWARZ PHARMA einen marginal positiven
Jahresüberschuss 2004.
Mehr Informationen erhalten Sie im Internet: http://www.schwarzpharma.com
Ende der Ad-hoc-Mitteilung (c)DGAP 18.02.2004
Informationen und Erläuterungen des Emittenten zu dieser Ad-hoc-Mitteilung:
" Mit den vorgelegten Zahlen haben wir unsere Erwartungen vom Oktober 2003
übertroffen," kommentiert Patrick Schwarz-Schütte, Vorstandsvorsit-zender der
SCHWARZ PHARMA AG. " Darüber hinaus sind wir mit der Weiterentwicklung unserer
Forschungsaktivitäten sehr zufrieden. Die Zulassungsanträge für das Parkinson-
Pflaster wollen wir im dritten Quartal 2004 stellen. In den USA, dem wichtigsten
Pharmamarkt der Welt, werden wir weiter investieren. Insbesondere wollen wir in
den Bereichen Urologie und Neurologie unsere Präsenz verstärken. Auf Europa
sehen wir dagegen mit großen Sorgen. In unserem Heimatmarkt Deutschland herrscht
ein innovationsfeindliches Klima. Der jüngst von der Regierung verordnete
Zwangsrabatt von 16% ist der beste Beweis dafür."
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WKN: 722190; ISIN: DE0007221905; Index: MDAX
Moin Lintorfer
GW zu SRZ. Sind ja schon gut vorgelaufen die Tage.
Aber der Ausblick ... Abwarten was der Markt macht.
War ja gestern Börse bei der Serie auch ein großes Thema
Schönen Tach
GW zu SRZ. Sind ja schon gut vorgelaufen die Tage.
Aber der Ausblick ... Abwarten was der Markt macht.
War ja gestern Börse bei der Serie auch ein großes Thema
Schönen Tach
Leider wie erwartet reagiert. Hoffe bist raus
Gruß
Gruß
Habe mich heut mal engagiert in WKN 743475, nachdem VW zuletzt so arg gelitten hat...
Markus
Markus
Tja der ausblick so ein Müll hm halte noch nen Teil etwas ging getsern raus etwas heute morgen zur eröffnung und tja mal abwarten also 26 will ich nochmal sehen
Moin zusammen
...viel Spaß beim Karneval.
Gruß
P.S. WCM
...viel Spaß beim Karneval.
Gruß
P.S. WCM
Helau,
wünsch ich auch
Bei NTHR WKN 157768 ist alles Klar. Nächste Woche dürfte es rund gehen
Helau
Sowhat
wünsch ich auch
Bei NTHR WKN 157768 ist alles Klar. Nächste Woche dürfte es rund gehen
Helau
Sowhat
@ all:
MOIN & HELAU!
wünsche allen Karnevalisten ein paar schöne Tage und allen anderen, dass sie heil aus der Nummer rauskommen...
bis bals und g.t.
MOIN & HELAU!
wünsche allen Karnevalisten ein paar schöne Tage und allen anderen, dass sie heil aus der Nummer rauskommen...
bis bals und g.t.
@ sowhat:
NTHR WKN 157768 hört sich gut an
ist der ausblick ist unverändert rosig
checke gerade meinen sparstrumpf
bis bald & g.t.
NTHR WKN 157768 hört sich gut an
ist der ausblick ist unverändert rosig
checke gerade meinen sparstrumpf
bis bald & g.t.
Morgen zusammen, die vorgaben sind für shortis gut aber der Rest Hm warten wir es ab auch japan läßt uns im Sog der wallstreet im Stich. Naja glaube es wird ein ruhiger handel bis die Amis heute dazu kommen mit abschlägen im Dax. ALso gute Trades...........
Moin
allle schon nüchtern
Spezialwerte laufen auch so.
Schönen Tach....
allle schon nüchtern
Spezialwerte laufen auch so.
Schönen Tach....
Moin, Moin, oh, oh
2Good. Kracher nächste Woche!
Good luck
sowhat
2Good. Kracher nächste Woche!
Good luck
sowhat
tach auch,
@ sowhat: hab´ich mir gedacht - spiele auch mit
schönes, langes we an alle
g.t.
@ sowhat: hab´ich mir gedacht - spiele auch mit
schönes, langes we an alle
g.t.
Auf in die neue Woche wünsche allen viel Erfolg und gute Trades Wünsche auchviel Spaß beim Karneval Hoffe das der Euro wieder was stärker wird und Japan uns mit freundlcihen Kursen auf den Rosenmontag einstimmt. Also Sage nur "Girl i trade it all" frei nach P.Diddy
interesant ist auch Thread: KST HV beschlieest Liquidation
Also Japan mag ich
interesanter Wert
Was mir etwas Angst macht fast jeder redet nur noch das es steigt............Mein Bauchgefühl sagt mir das es bald nach unten geht den wer soll noch kaufen Oder sehe ich die Sache zu negativ
tach auch,
@ #39: sehe ich auch so - alle reden wieder nur von steigenden kursen, neuen hochs etc. und einstiegschancen, daher bin ich mir weiter treu:
einen pessimisten kann man höchstens positiv überraschen.
schönen rosenmontag und weiterhin viel spass @ all
g.t.
@ #39: sehe ich auch so - alle reden wieder nur von steigenden kursen, neuen hochs etc. und einstiegschancen, daher bin ich mir weiter treu:
einen pessimisten kann man höchstens positiv überraschen.
schönen rosenmontag und weiterhin viel spass @ all
g.t.
Guten Abend
Lintorfer,
ging doch schon los im DAX heute
Einen schönen abend,
gruß yyo
P.S. Sentiment:
Date
Published Percent
Bullish Percent
Bearish
2/18 59.2 17.3
2/11 56.6 19.2
2/4 57 19
1/28 55 19
1/21 55.4 19.8
1/14 56.4 18.8
1/7 57.3 20.4
12/31 58.3 19.4
12/24 58.3 19.4
12/17 57.6 21.2
Lintorfer,
ging doch schon los im DAX heute
Einen schönen abend,
gruß yyo
P.S. Sentiment:
Date
Published Percent
Bullish Percent
Bearish
2/18 59.2 17.3
2/11 56.6 19.2
2/4 57 19
1/28 55 19
1/21 55.4 19.8
1/14 56.4 18.8
1/7 57.3 20.4
12/31 58.3 19.4
12/24 58.3 19.4
12/17 57.6 21.2
Tja trade nur noch nach meinen Bauchgefühl werde wohl morgen mit einer kleinen Position long starten wenn japan im plus schließt.
Nicht gerdae schlecht mein Bauch gefühl
Hoffe wie immer auf Japan und
Hoffe wie immer auf Japan und
Glaube beim Bauchgefühl bin ich was besser als du Linti
MAn sollte nächste Woch mal auf
Am Dienstag gibt es zahlen
MAn sollte nächste Woch mal auf
Am Dienstag gibt es zahlen
Morgen zusammen, ja Grenke ist äußerst interesant und für unsere Autotitelhalter am Dienstag gibt es in den USA die Absatzzahlen der Autoindustrie im Februar. Dazu am Mittwoch Beige Book sowie deb Einkaufsmanagerindex ISM. Donnerstag EZb Sitzung und in den USA Auftragseingänge Industrie Januar und Freitag in den USA dioe Arbeitslosenquate Feb. boah was für ne Woche
Only for Linti
ftd.de, So, 29.2.2004, 2:00
Strategie-Interview: Trendwende oder Strohfeuer in Japan?
Lilian Haag, Fondsmanagerin des DWS-Japan-Fonds und im Land der aufgehenden Sonne geboren, spricht über Japans starkes Wachstum und ihren vorsichtigen Optimismus gegenüber dem Aufschwung der japanischen Volkswirtschaft.
Lilian Haag, DWS-Fondsmanagerin
FTD: Nippons Wirtschaft ist im vierten Quartal um sieben Prozent gewachsen. Trendwende oder nur ein weiteres Strohfeuer?
Haag: Das ist die Gretchenfrage. In den vergangenen zwölf Jahren hat es drei Aufschwünge gegeben, die nach kurzer Zeit wieder wegbrachen und in der Folge sogar zu neuen Tiefstständen an den Börsen führten. Von daher ist eine gewisse Skepsis angebracht. Andererseits muss man auch sagen, dass die japanische Wirtschaft derzeit viel besser dasteht als irgendwann in den vergangenen Jahren. Es könnte sich also diesmal wirklich um die Wende, und damit um einen dauerhaften Aufschwung handeln.
FTD: Wovon hängt das ab?
Haag: Etwa 70 Prozent des derzeitigen Wachstums sind zyklischer Natur. Das heißt, Japan geht es vor allem deshalb gut, weil der Rest der Welt, allen voran die USA und Asien, stark wachsen und dem entsprechend viele japanische Produkte kaufen. Sollte diese Nachfrage einbrechen, dürfte das für die japanische Wirtschaft schlimme Folgen haben. Natürlich haben sich auch die strukturellen Bedingungen im Land verbessert, das wird am Beispiel der Banken deutlich. Deren faule Kredite sind längst nicht mehr so gravierend wie vor einigen Jahren. Was natürlich auch daran liegt, dass es vielen Unternehmen derzeit wieder besser geht, und bereits verloren geglaubte Kredite doch noch zurückgezahlt werden.
FTD: Wie ist es um die Überkreuzbeteiligungen der Banken bestellt, die viele Interessenkonflikte in sich bergen?
Haag: Die Regierung ist sehr aktiv auf diesem Gebiet und treibt die Entflechtung der Kreditinstitute voran, indem sie dafür sorgt, dass die horrende Zahl an Überkreuzbeteiligungen zurückgefahren wird. Die Banken und die anderen Unternehmen öffnen sich damit zwangsläufig einem neuen Aktionärskreis, der daran interessiert ist, dass die Firmen gute Ergebnisse abliefern.
FTD: Bei einigen hat das schon funktioniert.
Haag: Die guten Zahlen, die einige Banken jetzt vorgelegt haben, kamen aber nur deshalb zustande, weil die Kreditinstitute ihre Beteiligungen mittlerweile mit dem Marktwert in den Büchern stehen haben müssen. Das brachte ihnen durch die stark gestiegene Kurse gute Buchgewinne ein. Das heißt im Umkehrschluss aber auch, dass die Banken wieder Verluste machen, falls die Kurse der Beteiligungen sinken. Alles in allem kann man also sagen dass der Aufschwung in Japan noch ein kleines und empfindliches Pflänzchen ist.
FTD: Nicht alle profitieren vom derzeitigen Wachstum wie das Beispiel Mitsubishi zeigt.
Haag: Mitsubishi ist ein echtes Problem, aber nicht erst seit kurzem. Der Autobauer ist seit Jahren Schlusslicht in Sachen Unternehmensführung und Produktpalette. Dabei machen andere es vor, Toyota etwa. Mittlerweile die Nummer zwei in den USA, mit der richtigen Strategie und attraktiven neuen Modellen.
FTD: Was können Investoren erwarten? Ist jetzt die Zeit zum Einstieg gekommen, oder ist es dafür bereits zu spät?
Haag: Mit wehenden Fahnen muss man nicht in den Markt. Ein guter Teil der positiven Entwicklung ist bereits in den Kursen eingepreist. Jetzt muss sich zeigen, ob der Aufschwung auf tönernen Füßen steht, oder ob die strukturelle Komponente trägt. Auf lange Sicht bin ich positiv gestimmt, aber Rückschläge sind durchaus drin.
Das Interview führte Martin Diekmann für die Financial Times Deutschland.
ftd.de, So, 29.2.2004, 2:00
Strategie-Interview: Trendwende oder Strohfeuer in Japan?
Lilian Haag, Fondsmanagerin des DWS-Japan-Fonds und im Land der aufgehenden Sonne geboren, spricht über Japans starkes Wachstum und ihren vorsichtigen Optimismus gegenüber dem Aufschwung der japanischen Volkswirtschaft.
Lilian Haag, DWS-Fondsmanagerin
FTD: Nippons Wirtschaft ist im vierten Quartal um sieben Prozent gewachsen. Trendwende oder nur ein weiteres Strohfeuer?
Haag: Das ist die Gretchenfrage. In den vergangenen zwölf Jahren hat es drei Aufschwünge gegeben, die nach kurzer Zeit wieder wegbrachen und in der Folge sogar zu neuen Tiefstständen an den Börsen führten. Von daher ist eine gewisse Skepsis angebracht. Andererseits muss man auch sagen, dass die japanische Wirtschaft derzeit viel besser dasteht als irgendwann in den vergangenen Jahren. Es könnte sich also diesmal wirklich um die Wende, und damit um einen dauerhaften Aufschwung handeln.
FTD: Wovon hängt das ab?
Haag: Etwa 70 Prozent des derzeitigen Wachstums sind zyklischer Natur. Das heißt, Japan geht es vor allem deshalb gut, weil der Rest der Welt, allen voran die USA und Asien, stark wachsen und dem entsprechend viele japanische Produkte kaufen. Sollte diese Nachfrage einbrechen, dürfte das für die japanische Wirtschaft schlimme Folgen haben. Natürlich haben sich auch die strukturellen Bedingungen im Land verbessert, das wird am Beispiel der Banken deutlich. Deren faule Kredite sind längst nicht mehr so gravierend wie vor einigen Jahren. Was natürlich auch daran liegt, dass es vielen Unternehmen derzeit wieder besser geht, und bereits verloren geglaubte Kredite doch noch zurückgezahlt werden.
FTD: Wie ist es um die Überkreuzbeteiligungen der Banken bestellt, die viele Interessenkonflikte in sich bergen?
Haag: Die Regierung ist sehr aktiv auf diesem Gebiet und treibt die Entflechtung der Kreditinstitute voran, indem sie dafür sorgt, dass die horrende Zahl an Überkreuzbeteiligungen zurückgefahren wird. Die Banken und die anderen Unternehmen öffnen sich damit zwangsläufig einem neuen Aktionärskreis, der daran interessiert ist, dass die Firmen gute Ergebnisse abliefern.
FTD: Bei einigen hat das schon funktioniert.
Haag: Die guten Zahlen, die einige Banken jetzt vorgelegt haben, kamen aber nur deshalb zustande, weil die Kreditinstitute ihre Beteiligungen mittlerweile mit dem Marktwert in den Büchern stehen haben müssen. Das brachte ihnen durch die stark gestiegene Kurse gute Buchgewinne ein. Das heißt im Umkehrschluss aber auch, dass die Banken wieder Verluste machen, falls die Kurse der Beteiligungen sinken. Alles in allem kann man also sagen dass der Aufschwung in Japan noch ein kleines und empfindliches Pflänzchen ist.
FTD: Nicht alle profitieren vom derzeitigen Wachstum wie das Beispiel Mitsubishi zeigt.
Haag: Mitsubishi ist ein echtes Problem, aber nicht erst seit kurzem. Der Autobauer ist seit Jahren Schlusslicht in Sachen Unternehmensführung und Produktpalette. Dabei machen andere es vor, Toyota etwa. Mittlerweile die Nummer zwei in den USA, mit der richtigen Strategie und attraktiven neuen Modellen.
FTD: Was können Investoren erwarten? Ist jetzt die Zeit zum Einstieg gekommen, oder ist es dafür bereits zu spät?
Haag: Mit wehenden Fahnen muss man nicht in den Markt. Ein guter Teil der positiven Entwicklung ist bereits in den Kursen eingepreist. Jetzt muss sich zeigen, ob der Aufschwung auf tönernen Füßen steht, oder ob die strukturelle Komponente trägt. Auf lange Sicht bin ich positiv gestimmt, aber Rückschläge sind durchaus drin.
Das Interview führte Martin Diekmann für die Financial Times Deutschland.
Meine Favoriten für die laufende Woche sind:
Volkswagen
BMW
auf Sicht von zwei Wochen:
Degussa
Henkel
Dt. Post
Das ganze ist rein technisch orientiert, aufgrund eines Market Scanns, den ich auf Wochenbasis erstelle. Das Potential dürfte im Bereich von 6-7% liegen bei einer Eintrittswahrscheinlichkeit >60%. Es empfehlen sich ggf. kleine Callpositionen (aufgrund der noch niederigen Volatilität) und gute Nerven ;-)
Grüsse Thomas
Volkswagen
BMW
auf Sicht von zwei Wochen:
Degussa
Henkel
Dt. Post
Das ganze ist rein technisch orientiert, aufgrund eines Market Scanns, den ich auf Wochenbasis erstelle. Das Potential dürfte im Bereich von 6-7% liegen bei einer Eintrittswahrscheinlichkeit >60%. Es empfehlen sich ggf. kleine Callpositionen (aufgrund der noch niederigen Volatilität) und gute Nerven ;-)
Grüsse Thomas
Ich setze weiter auf Japan mal sehen wie morgen auf machen
Heute ist der Tag von Grenkeleasing
KALENDER - Deutschland - Unternehmenstermine bis 29. März
[02 Mar 2004 - 07:00]
ALLE ZEITANGABEN IN GMT
Weitere ausführliche Terminübersichten erhalten Sie unter:
Wirtschaft/Firmen [GER/DIARY]
HV-Kalender <HVKALENDER>
Börseneinführungen <GER/IPO>
Politik/Vermischtes [GEG/DIARY]
Top-Termin-Übersichten erhalten Sie per Doppelklick auf
folgende Codes in Klammern:
Politik/Vermischtes [GEG/TOP]
Wirtschaft/Firmen [GER/TOP]
Datum GMT Firmenname RIC Ereignis Prognose Typ
----------------------------------------------------------------
(NOTE: Alle Angaben in Mio. EUR).
02/03 Beate Uhse AG <USEG.DE> YEAR PRE
02/03 0930 Beate Uhse AG <USEG.DE> NEWSCONF
04/03 MAN AG <MANG.DE> DIVIDEND
04/03 0900 MAN AG <MANG.DE> YEAR PRE 248 R PRETAX
05/03 Escada AG <ESCG.DE> YEAR
05/03 Escada AG <ESCG.DE> ANALYSTS
05/03 Escada AG <ESCG.DE> NEWSCONF
05/03 Schering AG <SCHG.DE> YEARFIN
05/03 0915 Schering AG <SCHG.DE> NEWSCONF
09/03 Degussa AG <DGXG.DE> YEAR
09/03 Deutsche Post <DPWGn.DE> YEAR
AG
09/03 Lufthansa <LHAG.F> TRAFFIC
09/03 MLP AG <MLPG.DE> YEAR PRE
09/03 T-Online <TOIGn.DE> YEAR
09/03 T-Online <TOIGn.DE> NEWSCONF
09/03 Volkswagen AG <VOWG.DE> NEWSCONF
09/03 1000 Deutsche Post <DPWGn.DE> NEWSCONF
AG
09/03 1400 Degussa AG <DGXG.DE> ANALYSTS
10/03 Adidas-Salomon <ADSG.DE> ANALYSTS
AG
10/03 Adidas-Salomon <ADSG.DE> NEWSCONF
AG
10/03 Adidas-Salomon <ADSG.DE> YEARFIN
AG
10/03 AMB Generali <AMBG.DE> NEWSCONF
Holding AG
10/03 Deutsche <DTEGn.DE> YEAR
Telekom AG
10/03 Deutsche <DTEGn.DE> NEWSCONF
Telekom AG
10/03 Deutsche <DTEGn.DE> YEAR PRE
Telekom AG
10/03 E.ON AG <EONG.DE> YEAR
10/03 E.ON AG <EONG.DE> NEWSCONF
11/03 Aixtron AG <AIXG.DE> YEAR
11/03 AMB Generali <AMBG.DE> ANALYSTS
Holding AG
11/03 K+S AG <SDFG.DE> YEAR
11/03 K+S AG <SDFG.DE> ANALYSTS
11/03 K+S AG <SDFG.DE> NEWSCONF
11/03 Salzgitter AG <SZGG.DE> YEAR PRE
12/03 Comdirect Bank <CDBG.DE> YEAR
AG
12/03 Fraport AG <FRAG.DE> TRAFFIC
16/03 DAB Bank AG <DRNG.DE> YEAR
16/03 Mobilcom AG <MOBG.DE> YEAR
16/03 Mobilcom AG <MOBG.DE> NEWSCONF
16/03 SGL Carbon AG <SGCG.DE> YEAR
16/03 SGL Carbon AG <SGCG.DE> ANALYSTS
16/03 SGL Carbon AG <SGCG.DE> NEWSCONF
17/03 Balda AG <BADG.DE> NEWSCONF
17/03 BASF AG <BASF.DE> YEAR
17/03 BASF AG <BASF.DE> ANALYSTS
17/03 Bayerische <BMWG.DE> YEAR
Motoren Werke
AG
17/03 Bayerische <BMWG.DE> NEWSCONF
Motoren Werke
AG
17/03 Medion AG <MDNG.DE> YEAR
17/03 Munich Re <MUVGn.DE> YEAR PRE
18/03 Allianz AG <ALVG.DE> YEAR
Holding
18/03 Allianz AG <ALVG.DE> NEWSCONF
Holding
18/03 Altana AG <ALTG.DE> YEAR
18/03 Bayer AG <BAYG.DE> YEAR
18/03 Techem AG <TNHG.DE> AGM
18/03 0830 Celesio AG <CLSG.DE> YEAR
18/03 0830 Celesio AG <CLSG.DE> NEWSCONF
18/03 0900 Altana AG <ALTG.DE> NEWSCONF
18/03 0900 Bayer AG <BAYG.DE> NEWSCONF
18/03 1400 Altana AG <ALTG.DE> ANALYSTS
19/03 HVB Group <HVMG.DE> YEAR
19/03 HVB Group <HVMG.DE> NEWSCONF
23/03 Karstadtquelle <KARG.DE> YEAR
23/03 Karstadtquelle <KARG.DE> ANALYSTS
23/03 LEONI AG <LEOGn.DE> YEAR
23/03 LEONI AG <LEOGn.DE> ANALYSTS
23/03 LEONI AG <LEOGn.DE> NEWSCONF
23/03 Wella AG <WADG.DE> YEAR
23/03 0900 KarstadtQuelle <KARG.DE> NEWSCONF
AG
24/03 Douglas <DOHG.DE> AGM
Holding AG
24/03 Linde AG <LING.DE> YEAR
24/03 Linde AG <LING.DE> ANALYSTS
24/03 Linde AG <LING.DE> NEWSCONF
24/03 Vossloh AG <VOSG.DE> YEAR
25/03 AWD Holding AG <AWDG.DE> NEWSCONF
25/03 HeidelbergCement <HEIG.DE> YEAR
AG
25/03 HeidelbergCement <HEIG.DE> ANALYSTS
AG
25/03 Lufthansa <LHAG.F> YEAR
25/03 Lufthansa <LHAG.F> NEWSCONF
25/03 Zapf Creation <ZPFG.DE> NEWSCONF
AG
25/03 0830 HeidelbergCement <HEIG.DE> NEWSCONF
AG
25/03 0930 United <EIEGn.DE> YEAR
Internet & Co
KGaA
26/03 Loewe AG <LOEG.DE> NEWSCONF
26/03 Merck KGaA <MRCG.DE> AGM
29/03 Hannover Re <HNRGn.DE> YEAR
29/03 Hannover Re <HNRGn.DE> NEWSCONF
29/03 Rheinmetall AG <RHMG.DE> YEAR
29/03 Rheinmetall AG <RHMG.DE> NEWSCONF
Ergebnisart; H1 = 1. Halbjahr
H2 = 2. Halbjahr
Q1 = 1. Quartal
Q2 = 2. Quartal
Q3 = 3. Quartal
Q4 = 4. Quartal
YEAR = Gesamtjahr
YEAR PRE = vorläufiges Gesamtjahr
AGM = Hauptversammlung (HV)
EGM = außerordentliche HV
ANALYSTS = Analysten- o. Telefonkonferenz
NEWSCONF = Bilanz-PK
R = Von Reuters befragte Analysten
B = Von Barra befragte Analysten
M = Von Multexbefragte Analysten
Prognosetypen; EBIT
OPER(Betriebsergebnis)
PTAX (Vorsteuerergebnis)
NET (Überschuss)
PRE-X (vor Sonderposten)
nfa
Redaktion Frankfurt +49 69 75651347
KALENDER - Deutschland - Unternehmenstermine bis 29. März
[02 Mar 2004 - 07:00]
ALLE ZEITANGABEN IN GMT
Weitere ausführliche Terminübersichten erhalten Sie unter:
Wirtschaft/Firmen [GER/DIARY]
HV-Kalender <HVKALENDER>
Börseneinführungen <GER/IPO>
Politik/Vermischtes [GEG/DIARY]
Top-Termin-Übersichten erhalten Sie per Doppelklick auf
folgende Codes in Klammern:
Politik/Vermischtes [GEG/TOP]
Wirtschaft/Firmen [GER/TOP]
Datum GMT Firmenname RIC Ereignis Prognose Typ
----------------------------------------------------------------
(NOTE: Alle Angaben in Mio. EUR).
02/03 Beate Uhse AG <USEG.DE> YEAR PRE
02/03 0930 Beate Uhse AG <USEG.DE> NEWSCONF
04/03 MAN AG <MANG.DE> DIVIDEND
04/03 0900 MAN AG <MANG.DE> YEAR PRE 248 R PRETAX
05/03 Escada AG <ESCG.DE> YEAR
05/03 Escada AG <ESCG.DE> ANALYSTS
05/03 Escada AG <ESCG.DE> NEWSCONF
05/03 Schering AG <SCHG.DE> YEARFIN
05/03 0915 Schering AG <SCHG.DE> NEWSCONF
09/03 Degussa AG <DGXG.DE> YEAR
09/03 Deutsche Post <DPWGn.DE> YEAR
AG
09/03 Lufthansa <LHAG.F> TRAFFIC
09/03 MLP AG <MLPG.DE> YEAR PRE
09/03 T-Online <TOIGn.DE> YEAR
09/03 T-Online <TOIGn.DE> NEWSCONF
09/03 Volkswagen AG <VOWG.DE> NEWSCONF
09/03 1000 Deutsche Post <DPWGn.DE> NEWSCONF
AG
09/03 1400 Degussa AG <DGXG.DE> ANALYSTS
10/03 Adidas-Salomon <ADSG.DE> ANALYSTS
AG
10/03 Adidas-Salomon <ADSG.DE> NEWSCONF
AG
10/03 Adidas-Salomon <ADSG.DE> YEARFIN
AG
10/03 AMB Generali <AMBG.DE> NEWSCONF
Holding AG
10/03 Deutsche <DTEGn.DE> YEAR
Telekom AG
10/03 Deutsche <DTEGn.DE> NEWSCONF
Telekom AG
10/03 Deutsche <DTEGn.DE> YEAR PRE
Telekom AG
10/03 E.ON AG <EONG.DE> YEAR
10/03 E.ON AG <EONG.DE> NEWSCONF
11/03 Aixtron AG <AIXG.DE> YEAR
11/03 AMB Generali <AMBG.DE> ANALYSTS
Holding AG
11/03 K+S AG <SDFG.DE> YEAR
11/03 K+S AG <SDFG.DE> ANALYSTS
11/03 K+S AG <SDFG.DE> NEWSCONF
11/03 Salzgitter AG <SZGG.DE> YEAR PRE
12/03 Comdirect Bank <CDBG.DE> YEAR
AG
12/03 Fraport AG <FRAG.DE> TRAFFIC
16/03 DAB Bank AG <DRNG.DE> YEAR
16/03 Mobilcom AG <MOBG.DE> YEAR
16/03 Mobilcom AG <MOBG.DE> NEWSCONF
16/03 SGL Carbon AG <SGCG.DE> YEAR
16/03 SGL Carbon AG <SGCG.DE> ANALYSTS
16/03 SGL Carbon AG <SGCG.DE> NEWSCONF
17/03 Balda AG <BADG.DE> NEWSCONF
17/03 BASF AG <BASF.DE> YEAR
17/03 BASF AG <BASF.DE> ANALYSTS
17/03 Bayerische <BMWG.DE> YEAR
Motoren Werke
AG
17/03 Bayerische <BMWG.DE> NEWSCONF
Motoren Werke
AG
17/03 Medion AG <MDNG.DE> YEAR
17/03 Munich Re <MUVGn.DE> YEAR PRE
18/03 Allianz AG <ALVG.DE> YEAR
Holding
18/03 Allianz AG <ALVG.DE> NEWSCONF
Holding
18/03 Altana AG <ALTG.DE> YEAR
18/03 Bayer AG <BAYG.DE> YEAR
18/03 Techem AG <TNHG.DE> AGM
18/03 0830 Celesio AG <CLSG.DE> YEAR
18/03 0830 Celesio AG <CLSG.DE> NEWSCONF
18/03 0900 Altana AG <ALTG.DE> NEWSCONF
18/03 0900 Bayer AG <BAYG.DE> NEWSCONF
18/03 1400 Altana AG <ALTG.DE> ANALYSTS
19/03 HVB Group <HVMG.DE> YEAR
19/03 HVB Group <HVMG.DE> NEWSCONF
23/03 Karstadtquelle <KARG.DE> YEAR
23/03 Karstadtquelle <KARG.DE> ANALYSTS
23/03 LEONI AG <LEOGn.DE> YEAR
23/03 LEONI AG <LEOGn.DE> ANALYSTS
23/03 LEONI AG <LEOGn.DE> NEWSCONF
23/03 Wella AG <WADG.DE> YEAR
23/03 0900 KarstadtQuelle <KARG.DE> NEWSCONF
AG
24/03 Douglas <DOHG.DE> AGM
Holding AG
24/03 Linde AG <LING.DE> YEAR
24/03 Linde AG <LING.DE> ANALYSTS
24/03 Linde AG <LING.DE> NEWSCONF
24/03 Vossloh AG <VOSG.DE> YEAR
25/03 AWD Holding AG <AWDG.DE> NEWSCONF
25/03 HeidelbergCement <HEIG.DE> YEAR
AG
25/03 HeidelbergCement <HEIG.DE> ANALYSTS
AG
25/03 Lufthansa <LHAG.F> YEAR
25/03 Lufthansa <LHAG.F> NEWSCONF
25/03 Zapf Creation <ZPFG.DE> NEWSCONF
AG
25/03 0830 HeidelbergCement <HEIG.DE> NEWSCONF
AG
25/03 0930 United <EIEGn.DE> YEAR
Internet & Co
KGaA
26/03 Loewe AG <LOEG.DE> NEWSCONF
26/03 Merck KGaA <MRCG.DE> AGM
29/03 Hannover Re <HNRGn.DE> YEAR
29/03 Hannover Re <HNRGn.DE> NEWSCONF
29/03 Rheinmetall AG <RHMG.DE> YEAR
29/03 Rheinmetall AG <RHMG.DE> NEWSCONF
Ergebnisart; H1 = 1. Halbjahr
H2 = 2. Halbjahr
Q1 = 1. Quartal
Q2 = 2. Quartal
Q3 = 3. Quartal
Q4 = 4. Quartal
YEAR = Gesamtjahr
YEAR PRE = vorläufiges Gesamtjahr
AGM = Hauptversammlung (HV)
EGM = außerordentliche HV
ANALYSTS = Analysten- o. Telefonkonferenz
NEWSCONF = Bilanz-PK
R = Von Reuters befragte Analysten
B = Von Barra befragte Analysten
M = Von Multexbefragte Analysten
Prognosetypen; EBIT
OPER(Betriebsergebnis)
PTAX (Vorsteuerergebnis)
NET (Überschuss)
PRE-X (vor Sonderposten)
nfa
Redaktion Frankfurt +49 69 75651347
mama.com (US-Ticker: MAMA)wurde soeben in der Telebörse erwähnt. Ist heute aber wohl "etwas" zu gut gelaufen und nun zu hoch bewertet. Werde leerverkaufen und ein paar Tage oder Wochen abwarten
Markus
Markus
Morgen zusammen,
USA schließen auf den Tiefs Japan bewegt sich nicht Hm mal schauen was der Dax bringt. Und Holzi Grenke ist cool
USA schließen auf den Tiefs Japan bewegt sich nicht Hm mal schauen was der Dax bringt. Und Holzi Grenke ist cool
Interesant dürfte auch Masterflex sein
tach @ all,
kleine info von sowhat: 801479 beobachten - montag soll eine kaufempfehlung in dt. kommen;
@ holzweg: der 18.03. wird wohl ziemlich bitter, 1-2 milliarden verlust der dreba 2003; fanden die aktionäre bei der letzten meldung schon nicht wirklich komisch, aber wird vielleicht vorerst normalität... zumindest bis sich (überhaupt) ein käufer findet.
auf bald und g.t.
kleine info von sowhat: 801479 beobachten - montag soll eine kaufempfehlung in dt. kommen;
@ holzweg: der 18.03. wird wohl ziemlich bitter, 1-2 milliarden verlust der dreba 2003; fanden die aktionäre bei der letzten meldung schon nicht wirklich komisch, aber wird vielleicht vorerst normalität... zumindest bis sich (überhaupt) ein käufer findet.
auf bald und g.t.
Moin zusammen, also Japan wieder im Plus tja ist schön aber ich erstmal raus Gute Geschäfte
Wünsche Euch allen einne guten Start in die Woche und denkt an unsere Treffen am Samstag den 13.03.2004 um 20:00 im scotti
Auch von mir einen guten Start in eine entspannte Woche
...der Frühling kommt
...der Frühling kommt
Rückblick letzte Woche:
BMW kann man glattstellen
VW kann auch diese Woche noch gehalten werden (neues Longsignal)
Degussa
Henkel
Dt. Post
würde ich in der laufenden Woche glattstellen, es gibt keine neuen Signale bei diesen Titeln. Gelaufen ist ohnehin nur Degussa, Henkel und Dt. Post dümpeln noch vor sich hin.
In Summe ergeben sich im Dax für diese Woche keine neuen Kaufsignale aus meiner Abfrage auf Wochenbasis. Ich persönlich würde daher Positionen abbauen und bis auf weiteres Cash halten.
BMW kann man glattstellen
VW kann auch diese Woche noch gehalten werden (neues Longsignal)
Degussa
Henkel
Dt. Post
würde ich in der laufenden Woche glattstellen, es gibt keine neuen Signale bei diesen Titeln. Gelaufen ist ohnehin nur Degussa, Henkel und Dt. Post dümpeln noch vor sich hin.
In Summe ergeben sich im Dax für diese Woche keine neuen Kaufsignale aus meiner Abfrage auf Wochenbasis. Ich persönlich würde daher Positionen abbauen und bis auf weiteres Cash halten.
Hm USA auf den downs geschlossen nicht gerade gut für die jungs auf der longseite
Moin Holzweg
nöö, runter mit dem Zeugs
nöö, runter mit dem Zeugs
Tja ist going down Sag mal Linti was nettes bei den Specialwerten am Start
Moin Moin, tja fast alles im roten Bereich Naja schauen wir mal wann der rebound kommt halte cash und warte noch was ab. Interesant ist immer noch WET und ich hoffe weiter auf walter ag aber scheint zu dauern
Bin mal gespannt wie weit es heut enoch nach unten gehen wird hoffe auf nen kurzfristigen rebound warte mal die eröffnung ab......also gute trades wir sehen uns morgen
Moin Jungs,
deckt euch mit NTHR ein!! Nächste Woche gehts wirklich ab.
See you soon
sowhat
deckt euch mit NTHR ein!! Nächste Woche gehts wirklich ab.
See you soon
sowhat
Morgen zusammen, ich persünlich meine der Markt hat noch was Luft nach oben und werde wenn heute nichts an news kommt mal wieder auf long gehen auf den TecDax
Also Japan läßt hoffen aus mehr schön im plus naja schauen wir mal was hier um 9:00 passiert
TRIPOLIS/KAIRO (dpa-AFX) - Die Occidental Petroleum Corp. ist als
erster
amerikanischer Ölkonzern nach 18 Jahren wieder nach Libyen zurückgekehrt.
Der
Vorstandsvorsitzende Ray Irani kündigte am Montag in der Hauptstadt
Tripolis
die Wiedereröffnung des Occidental-Büros an und sprach von einer "sehr
bedeutenden" amerikanisch-libyschen Zusammenarbeit im Öl-Sektor.
Gleichzeitig
versprach er, seine Firma werde vor allem einheimische Arbeiter, Techniker
und
Experten beschäftigen.
Möglich geworden war die Rückkehr des Konzerns, der gemeinsam mit
anderen
amerikanischen Ölfirmen 1986 wegen der US-Sanktionen die Arbeit in Libyen
hatte einstellen müssen, durch das derzeitige politische Tauwetter zwischen
Washington und Tripolis. Dies war durch die Bereitschaft von Staatschef
Muammar el Gaddafi, seine Programme zur Entwicklung von
Massenvernichtungswaffen einzustellen, und durch seine Abkehr vom Terrorismus
ausgelöst worden. dpa sh/abc/DP/sit
erster
amerikanischer Ölkonzern nach 18 Jahren wieder nach Libyen zurückgekehrt.
Der
Vorstandsvorsitzende Ray Irani kündigte am Montag in der Hauptstadt
Tripolis
die Wiedereröffnung des Occidental-Büros an und sprach von einer "sehr
bedeutenden" amerikanisch-libyschen Zusammenarbeit im Öl-Sektor.
Gleichzeitig
versprach er, seine Firma werde vor allem einheimische Arbeiter, Techniker
und
Experten beschäftigen.
Möglich geworden war die Rückkehr des Konzerns, der gemeinsam mit
anderen
amerikanischen Ölfirmen 1986 wegen der US-Sanktionen die Arbeit in Libyen
hatte einstellen müssen, durch das derzeitige politische Tauwetter zwischen
Washington und Tripolis. Dies war durch die Bereitschaft von Staatschef
Muammar el Gaddafi, seine Programme zur Entwicklung von
Massenvernichtungswaffen einzustellen, und durch seine Abkehr vom Terrorismus
ausgelöst worden. dpa sh/abc/DP/sit
It´s going down
TORONTO (dpa-AFX) - Der kanadische Telekomausrüster Nortel Networks
<NT.NYS> <NNT.FSE> hat nach Problemen in der Buchhaltung Finanzvorstand
Douglas Beatty und den Controller Michael Gollogly beurlaubt.
Übergangsweise
würden William Kerr beziehungsweise MaryAnne Pahapill die Aufgaben mit
sofortiger Wirkung übernehmen, teilte der Konzern am Montag mit. Beatty
und
Gollogly würden bis zum Abschluss der Untersuchungen durch die
Bilanzprüfer
nicht im Dienst sein.
Die Bilanzprüfer untersuchen derzeit die Umstände, die eine
Berichtigung
der Bilanz für das abgelaufene Geschäftsjahr notwendig machen könnten.
Nortel
hat die Veröffentlichung der endgültigen Zahlen für 2003 auf unbestimmte
Zeit
verschoben. Grund sei die anhaltende Überprüfung der
Buchhaltung./jkr/she/fn
TORONTO (dpa-AFX) - Der kanadische Telekomausrüster Nortel Networks
<NT.NYS> <NNT.FSE> hat nach Problemen in der Buchhaltung Finanzvorstand
Douglas Beatty und den Controller Michael Gollogly beurlaubt.
Übergangsweise
würden William Kerr beziehungsweise MaryAnne Pahapill die Aufgaben mit
sofortiger Wirkung übernehmen, teilte der Konzern am Montag mit. Beatty
und
Gollogly würden bis zum Abschluss der Untersuchungen durch die
Bilanzprüfer
nicht im Dienst sein.
Die Bilanzprüfer untersuchen derzeit die Umstände, die eine
Berichtigung
der Bilanz für das abgelaufene Geschäftsjahr notwendig machen könnten.
Nortel
hat die Veröffentlichung der endgültigen Zahlen für 2003 auf unbestimmte
Zeit
verschoben. Grund sei die anhaltende Überprüfung der
Buchhaltung./jkr/she/fn
BRÜSSEL (dpa-AFX) - Dem französischen Autohersteller Peugeot <PUG.PSE>
<PEU.FSE> droht ein EU-Kartellverfahren wegen vermuteten Marktmissbrauchs
im
Autohandel. EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti will nach dpa-Informationen
vom Montag auch weiterhin beim Autohandel durchgreifen, obwohl er vor
wenigen
Monaten im Fall Volkswagen vor dem höchsten EU-Gericht eine Schlappe
einsteckte. Bei dem zum französischen PSA-Konzern gehörenden Hersteller
Peugeot ging es bei den EU-Vorermittlungen vor allem um den Autoverkauf in
den
Niederlanden. Der dortige Markt gilt in der EU als vergleichsweise
preiswert./cb/DP/sf
<PEU.FSE> droht ein EU-Kartellverfahren wegen vermuteten Marktmissbrauchs
im
Autohandel. EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti will nach dpa-Informationen
vom Montag auch weiterhin beim Autohandel durchgreifen, obwohl er vor
wenigen
Monaten im Fall Volkswagen vor dem höchsten EU-Gericht eine Schlappe
einsteckte. Bei dem zum französischen PSA-Konzern gehörenden Hersteller
Peugeot ging es bei den EU-Vorermittlungen vor allem um den Autoverkauf in
den
Niederlanden. Der dortige Markt gilt in der EU als vergleichsweise
preiswert./cb/DP/sf
MOSKAU (dpa-AFX) - Russland hat seine Rohölexporte zum Jahresbeginn
deutlich gesteigert. An Länder außerhalb der Gemeinschaft Unabhängiger
Staaten
(GUS) gingen im Januar dieses Jahres 15,1 Millionen Tonnen, wie das
Staatliche
Zollkomitee Russlands am Montag mitteilte. Die Exporte stiegen damit um
12,4
Prozent im Vergleich Januar 2003. Russland zählt neben Saudi-Arabien zu
den
größten Erdölexporteuren weltweit./am/DP/sf
deutlich gesteigert. An Länder außerhalb der Gemeinschaft Unabhängiger
Staaten
(GUS) gingen im Januar dieses Jahres 15,1 Millionen Tonnen, wie das
Staatliche
Zollkomitee Russlands am Montag mitteilte. Die Exporte stiegen damit um
12,4
Prozent im Vergleich Januar 2003. Russland zählt neben Saudi-Arabien zu
den
größten Erdölexporteuren weltweit./am/DP/sf
Mit den guten Vorgaben aus den USA und Japan kann man fast nur short gehen Naja warten wir die Eröffnung ab. Also gute Trades
Moin zusammen
Aus Berlin:
Das Warten auf neue Börsenkandidaten hat bald ein Ende. X-Fab und
Siltronic stehen in den Startlöchern. Es war heute zu lesen, dass der
neue Börsenkandidat Siltronic zumindest im Handel per Erscheinen auf
positiveres Interesse stoße als X-FAB. Die aktuelle Taxe liegt eher
am oberen Rand der Bookbuilding-Spanne. Der Markt sei derzeit noch
etwas vorsichtig und taste sich an den neuen Kandidaten heran, wurde
ein Händler zitiert.
Good luck
sowhat
Aus Berlin:
Das Warten auf neue Börsenkandidaten hat bald ein Ende. X-Fab und
Siltronic stehen in den Startlöchern. Es war heute zu lesen, dass der
neue Börsenkandidat Siltronic zumindest im Handel per Erscheinen auf
positiveres Interesse stoße als X-FAB. Die aktuelle Taxe liegt eher
am oberen Rand der Bookbuilding-Spanne. Der Markt sei derzeit noch
etwas vorsichtig und taste sich an den neuen Kandidaten heran, wurde
ein Händler zitiert.
Good luck
sowhat
Eine Weisheit am morgen
Einstein sucht einen neuen Assistenten.
Frage an den ersten:" IQ ?"
Antwort:" 200 "
Einstein: "Da könnten wir zusammen philosophieren"
Frage an den zweiten:" IQ ?"
Antwort:" 100 "
Einstein: "Da können wir zusammen ins Theater"
Frage an den dritten:" IQ ?"
Antwort:" 50 "
Einstein: " HowistheMarket ?"
Einstein sucht einen neuen Assistenten.
Frage an den ersten:" IQ ?"
Antwort:" 200 "
Einstein: "Da könnten wir zusammen philosophieren"
Frage an den zweiten:" IQ ?"
Antwort:" 100 "
Einstein: "Da können wir zusammen ins Theater"
Frage an den dritten:" IQ ?"
Antwort:" 50 "
Einstein: " HowistheMarket ?"
Schade oder
Chiphersteller X-Fab sagt Börsengang ab
Mangelnde Nachfrage verhindert erste Emission seit 2002 in Deutschland
Ihre Meinung zum Thema...
Der bereits mit Pannen gestartete Börsengang des Erfurter Chipherstellers X-Fab wird mangels Nachfrage abgesagt. Wie gestern Abend aus Londoner Finanzkreisen verlautete, sei das Marktumfeld besonders nach den Terroanschlägen in Madrid " nicht gerade förderlich" gewesen. Deswegen werde das Initial Public Offering (IPO) " auf unbestimmte Zeit" verschoben. Gestern war das Orderbuch für die Aktien - wie im Börsenprospekt vorgesehen - geschlossen worden. Am Freitag wollte X-Fab als erster Börsengang in Deutschland seit dem Jahr 2002 seine Notierung in Frankfurt aufnehmen. Das berichtet die `Financial Times Deutschland` in ihrer Mittwochsausgabe.
Die Absage dürfte die Wiederbelebungsversuche des im vergangenen Jahr zum Erliegen gekommen IPO-Marktes erschweren. Der Chipausrüster Siltronic wird nun aller Voraussicht nach der erste Börsenaspirant. Das Unternehmen hat seinen Gang ans Parkett für den 26. März angekündigt.
X-Fabs Börsengang war von Anfang an von Pannen und scharfer Kritik des Kapitalmarktes begleitet. Wegen der hohen Bewertung war die Commerzbank aus dem Konsortium ausgestiegen, das von der ING Investment Banking angeführt wird. Dies führte dazu, dass X-Fab einen Tag vor Beginn der Zeichnungsfrist keinen Börsen-Prospekt vorlegen konnte, der die rechtlichen Details einer Notierung enthalten muss.
Bereits im vorbörslichen Handel bei Lang & Schwarz verlief der Handel schleppend. Auf der Käuferseite fiel der Kurs zeitweise unter 10 Euro und damit unter die Zeichnungsspanne von 10 Euro bis 14 Euro. Von Seiten institutioneller Investoren war in den vergangenen Tagen kaum Interesse an einer Zeichnung der neuen Aktien zu hören gewesen.
Vor allem das intransparente Netzwerk aus Verflechtungen war den Investoren bei X-Fab übel aufgestoßen. So ist der Mehrheitseigner, die belgische Beteiligungsgesellschaft Elex, gleichzeitig Besitzer von X-Fabs größtem Kunden Melexis, der für 40 Prozent der Umsätze des Erfurter Chipherstellers verantwortlich ist. Ein weiterer Vorwurf: Der Börsengang diene vor allem dem Mehrheitsaktionär, da der Erlös aus dem Börsengang vor allem in die Kasse von Elex fließt und nicht dem Emittenten zukommt. Das einst aus dem DDR-Halbleiterkombinat VEB Mikroelektronik hervorgegangene Unternehmen wollte durch den Börsengang bis zu 63 Mio. Euro frisches Kapital einsammeln. (ck)
[ Dienstag, 16.03.2004, 21:41 ]
Chiphersteller X-Fab sagt Börsengang ab
Mangelnde Nachfrage verhindert erste Emission seit 2002 in Deutschland
Ihre Meinung zum Thema...
Der bereits mit Pannen gestartete Börsengang des Erfurter Chipherstellers X-Fab wird mangels Nachfrage abgesagt. Wie gestern Abend aus Londoner Finanzkreisen verlautete, sei das Marktumfeld besonders nach den Terroanschlägen in Madrid " nicht gerade förderlich" gewesen. Deswegen werde das Initial Public Offering (IPO) " auf unbestimmte Zeit" verschoben. Gestern war das Orderbuch für die Aktien - wie im Börsenprospekt vorgesehen - geschlossen worden. Am Freitag wollte X-Fab als erster Börsengang in Deutschland seit dem Jahr 2002 seine Notierung in Frankfurt aufnehmen. Das berichtet die `Financial Times Deutschland` in ihrer Mittwochsausgabe.
Die Absage dürfte die Wiederbelebungsversuche des im vergangenen Jahr zum Erliegen gekommen IPO-Marktes erschweren. Der Chipausrüster Siltronic wird nun aller Voraussicht nach der erste Börsenaspirant. Das Unternehmen hat seinen Gang ans Parkett für den 26. März angekündigt.
X-Fabs Börsengang war von Anfang an von Pannen und scharfer Kritik des Kapitalmarktes begleitet. Wegen der hohen Bewertung war die Commerzbank aus dem Konsortium ausgestiegen, das von der ING Investment Banking angeführt wird. Dies führte dazu, dass X-Fab einen Tag vor Beginn der Zeichnungsfrist keinen Börsen-Prospekt vorlegen konnte, der die rechtlichen Details einer Notierung enthalten muss.
Bereits im vorbörslichen Handel bei Lang & Schwarz verlief der Handel schleppend. Auf der Käuferseite fiel der Kurs zeitweise unter 10 Euro und damit unter die Zeichnungsspanne von 10 Euro bis 14 Euro. Von Seiten institutioneller Investoren war in den vergangenen Tagen kaum Interesse an einer Zeichnung der neuen Aktien zu hören gewesen.
Vor allem das intransparente Netzwerk aus Verflechtungen war den Investoren bei X-Fab übel aufgestoßen. So ist der Mehrheitseigner, die belgische Beteiligungsgesellschaft Elex, gleichzeitig Besitzer von X-Fabs größtem Kunden Melexis, der für 40 Prozent der Umsätze des Erfurter Chipherstellers verantwortlich ist. Ein weiterer Vorwurf: Der Börsengang diene vor allem dem Mehrheitsaktionär, da der Erlös aus dem Börsengang vor allem in die Kasse von Elex fließt und nicht dem Emittenten zukommt. Das einst aus dem DDR-Halbleiterkombinat VEB Mikroelektronik hervorgegangene Unternehmen wollte durch den Börsengang bis zu 63 Mio. Euro frisches Kapital einsammeln. (ck)
[ Dienstag, 16.03.2004, 21:41 ]
Die Vorgaben sind gut Mal schauen wie es weitergeht Und immer an WET denken
Wirbel um SIG-Abgänge
Rochade wirft Fragen auf – Mit Käufen zuwarten
Von Flavia Ludin
«Ich habe noch viel zu tun», antwortete Roman Boutellier Ende Januar auf die Frage, was ihn nach Abschluss der strategischen Konzentration von SIG auf zwei Geschäftsbereiche an seinem Amt noch reize. Als anstehende Herausforderung nannte er die Lenkung der Investitionen in der Division SIG Combibloc, die schrittweise Steigerung der Rentabilität von SIG Beverages und die Herbeiführung einer intensiveren Zusammenarbeit der beiden Divisionen (vgl. FuW Nr. 8 vom 31.Januar).
Nun tritt Boutellier ab, ohne sich der bevorstehenden Bewährungsprobe zu stellen. Das Verhalten passt nicht zu einem Sportler, der in der Freizeit den Ehrgeiz findet, als passionierter Bergsteiger die höchsten Gipfel zu erklimmen. Dass er im Verwaltungsrat (VR) der auf Verpackungstechnik spezialisierten Industriegruppe bleibt, ist ein geringer Trost und scheint uns im Licht der jüngsten Entwicklungen eher ein vorübergehendes resp. taktisches Manöver als ein Zeichen seiner Verbundenheit mit SIG zu sein. Will die Taktik Stabilität und Ruhe signalisieren, an denen es intern in Wirklichkeit mangelt?
Amtsmüde? «Auf keinen Fall!»
Die Frage ist erlaubt, zumal Boutelliers Abgang überrascht. Erklärte er noch vor sechs Wochen, «auf keinen Fall» amtsmüde zu sein, begründet er sein Ausscheiden heute damit, schon beim Amtsantritt im Jahr 1999 nicht beabsichtigt zu haben, länger als fünf bis sechs Jahre in der Industrie zu bleiben. Boutellier sprach gegenüber «Finanz und Wirtschaft» davon, eine Stelle in Aussicht zu haben, für die er bis zur Generalversammlung die Zusicherung erwarte. Die Bekanntgabe seines Weggangs sei nun wegen der Kündigung von Ulf Berg und zur Dementierung von Gerüchten vorgezogen worden.
Ist Boutellier zu glauben, müsste er sich ab der zweiten Jahreshälfte einer nicht-industriellen Herausforderung zuwenden. Kehrt der ehemalige Professor für Technologiemanagement an der Universität St.Gallen (HSG) sowie Vorsitzender des HSG-Instituts für Technologiemanagement ins universitäre Leben zurück? Die Chancen dafür stehen nicht schlecht, zumal sich sein Abstecher in die Industrie gemäss eigener Argumentation – durch Zeitablauf – erledigt hat. Die Geschäftsleitung in einem anderen Industriekonzern ist insofern ausgeschlossen und würde nicht nur Boutelliers Glaubwürdigkeit schaden.
Alarmierend wäre ein solches Verhalten auch für die SIG-Aktionäre, zumal es bestätigte, dass die internen Unstimmigkeiten weitaus grösser sind – oder waren – als angenommen. Dass es sie im VR gegeben hat, streitet Boutellier nicht ab. Mit dem Rücktritt von VR-Präsident Willy Kissling (vgl. FuW Nr. 19 vom 10.März) oder einem Machtkampf habe seine Kündigung indes nichts zu tun. Er habe sich bereits im letzten Jahr für einen neuen Karriereschritt entschieden und seine Nachfolge entsprechend vorbereitet.
Informationspolitik befremdet
In Boutelliers Fussstapfen tritt Rolf-Dieter Rademacher, der SIG Combibloc seit März 2000 leitet und das strategische Konzept unterstützt. Für SIG Beverages spricht gemäss Rademacher, dass das Pet-Geschäft weltweit stärker als das Kartongeschäft wächst. Um diesen Vorteil zu nutzen, muss sich SIG allerdings in denjenigen Regionen positionieren, in denen die Marktentwicklung stattfindet. Die Geschäftsleitung und der VR von SIG lokalisieren sie gemäss Boutellier nach «sehr intensiven und harten Diskussionen» in China.
Ob SIG tatsächlich am Pet-Geschäft festhält, wird sich in den kommenden Monaten weisen. Immerhin könnte das kurze Gastspiel von Berg auch noch andere Gründe als die Berufung zu Sulzer gehabt haben. Vielleicht hat sich ihm offenbart, dass sein Posten, wegen der angestrebten Zusammenarbeit von Combibloc und Beverages, dereinst überflüssig würde.
Seine Nachfolge bleibt vorerst offen, da gemäss Boutellier die Führungsstruktur von SIG vereinfacht und die divisionale Gliederung an die neue Strategie angepasst werden soll. Weil letztere schon seit Juli 2003 beschlossen ist, stellt sich die Frage, weshalb Berg überhaupt erst eingestellt wurde. Solange diese und andere Rätsel bestehen, raten wir vom Kauf der Aktien ab. Die Informationspolitik von SIG befremdet und schafft kein Vertrauen.
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SIG und die Transparenz
Corporate governance heisst das neue Schlagwort
In zahlreichen Geschäftsberichten von Schweizer Unternehmen wird dieses Thema seitenweise behandelt. Was die Diskussion zur Corporate governance bisher konkret gebracht hat, ist mir nach wie vor nicht klar. Noch bin ich nicht überzeugt, ob das Ganze nicht einfach ein Feigenblatt für die Gesellschaften und ihre Führungskräfte ist. Man tut so als ob, handelt in Realität aber nicht anders als früher. Unter Corporate governance verstehe ich unter anderem mehr Transparenz und damit mehr Einblick in die Funktionsweise einer Unternehmensleitung. Leider muss ich feststellen, dass, wenn es am Kopf eines Unternehmens stinkt, die Eigentümer, also die Aktionäre, im Ungewissen belassen werden, wo denn nun die Meinungsverschiedenheiten liegen und weshalb bestimmte Führungspersonen ausscheiden und andere nicht.
Das jüngste Beispiel liefert die Industriegesellschaft SIG. An der Bilanz-PK erfahren die Medienvertreter, dass der erst seit einem Jahr als VR-Präsident amtierende Willy Kissling zurücktritt, angeblich weil er das VR-Präsidium der Forbo übernimmt und dort viel zu tun hat. Über die wahren Gründe seines Ausscheidens schweigt der auf vielen VR-Hochzeiten tanzende Kissling. Auch VR-Delegierter und Konzernleiter Roman Boutellier bleibt stumm. Nichts deutet darauf hin, dass er wenige Tage nach Kissling seinen Job ebenfalls quittiert. Wiederum hat der Verwaltungsrat – in dem ausser Kissling und Boutellier immerhin Namen auftauchen wie Martin Huber, Noch-VR-Präsident Georg Fischer, Andreas Koopmann, Konzernchef Bobst, Dave Schnell, Mehrfach-VR und ehemaliger Finanzchef Swisscom, sowie Leonardo Vannotti, u.a. VR-Präsident Sulzer – dem Aktionär nichts zu sagen. Man schweigt und möchte, statt ehrlich zu informieren, die Geschichte lieber aussitzen.
Als Aktionär dieses Unternehmens müsste mich die Wut ob solcher Missachtung der Informationspflichten packen. Aber was könnte ich tun? Entweder mit den Füssen abstimmen und die Titel verkaufen oder an der Generalversammlung vom 30.März meinem Unmut Ausdruck verleihen. Einem solchen Verwaltungsrat gehört ein Denkzettel verpasst. Denn nur dann besteht die Chance, dass im Gremium ein Lernprozess in Gang gesetzt wird. Es ist allerdings beschämend, dass es überhaupt so weit kommen muss und die doch so erfahrenen Verwaltungsräte auf diese Weise gemassregelt werden müssen.
Ich dachte immer, mit der hochgelobten Corporate governance werde vieles besser. Vermutlich habe ich mich getäuscht. Fortan werde ich verstärkt darauf achten, wo SIG-Verwaltungsräte sonst noch ein Mandat ausüben. Denn es ist nicht anzunehmen, dass ihr Verhalten andernorts ein offeneres und aktionärsfreundlicheres Muster aufweist als in der SIG.
Finanz und Wirtschaft vom 17. März 2004
Rochade wirft Fragen auf – Mit Käufen zuwarten
Von Flavia Ludin
«Ich habe noch viel zu tun», antwortete Roman Boutellier Ende Januar auf die Frage, was ihn nach Abschluss der strategischen Konzentration von SIG auf zwei Geschäftsbereiche an seinem Amt noch reize. Als anstehende Herausforderung nannte er die Lenkung der Investitionen in der Division SIG Combibloc, die schrittweise Steigerung der Rentabilität von SIG Beverages und die Herbeiführung einer intensiveren Zusammenarbeit der beiden Divisionen (vgl. FuW Nr. 8 vom 31.Januar).
Nun tritt Boutellier ab, ohne sich der bevorstehenden Bewährungsprobe zu stellen. Das Verhalten passt nicht zu einem Sportler, der in der Freizeit den Ehrgeiz findet, als passionierter Bergsteiger die höchsten Gipfel zu erklimmen. Dass er im Verwaltungsrat (VR) der auf Verpackungstechnik spezialisierten Industriegruppe bleibt, ist ein geringer Trost und scheint uns im Licht der jüngsten Entwicklungen eher ein vorübergehendes resp. taktisches Manöver als ein Zeichen seiner Verbundenheit mit SIG zu sein. Will die Taktik Stabilität und Ruhe signalisieren, an denen es intern in Wirklichkeit mangelt?
Amtsmüde? «Auf keinen Fall!»
Die Frage ist erlaubt, zumal Boutelliers Abgang überrascht. Erklärte er noch vor sechs Wochen, «auf keinen Fall» amtsmüde zu sein, begründet er sein Ausscheiden heute damit, schon beim Amtsantritt im Jahr 1999 nicht beabsichtigt zu haben, länger als fünf bis sechs Jahre in der Industrie zu bleiben. Boutellier sprach gegenüber «Finanz und Wirtschaft» davon, eine Stelle in Aussicht zu haben, für die er bis zur Generalversammlung die Zusicherung erwarte. Die Bekanntgabe seines Weggangs sei nun wegen der Kündigung von Ulf Berg und zur Dementierung von Gerüchten vorgezogen worden.
Ist Boutellier zu glauben, müsste er sich ab der zweiten Jahreshälfte einer nicht-industriellen Herausforderung zuwenden. Kehrt der ehemalige Professor für Technologiemanagement an der Universität St.Gallen (HSG) sowie Vorsitzender des HSG-Instituts für Technologiemanagement ins universitäre Leben zurück? Die Chancen dafür stehen nicht schlecht, zumal sich sein Abstecher in die Industrie gemäss eigener Argumentation – durch Zeitablauf – erledigt hat. Die Geschäftsleitung in einem anderen Industriekonzern ist insofern ausgeschlossen und würde nicht nur Boutelliers Glaubwürdigkeit schaden.
Alarmierend wäre ein solches Verhalten auch für die SIG-Aktionäre, zumal es bestätigte, dass die internen Unstimmigkeiten weitaus grösser sind – oder waren – als angenommen. Dass es sie im VR gegeben hat, streitet Boutellier nicht ab. Mit dem Rücktritt von VR-Präsident Willy Kissling (vgl. FuW Nr. 19 vom 10.März) oder einem Machtkampf habe seine Kündigung indes nichts zu tun. Er habe sich bereits im letzten Jahr für einen neuen Karriereschritt entschieden und seine Nachfolge entsprechend vorbereitet.
Informationspolitik befremdet
In Boutelliers Fussstapfen tritt Rolf-Dieter Rademacher, der SIG Combibloc seit März 2000 leitet und das strategische Konzept unterstützt. Für SIG Beverages spricht gemäss Rademacher, dass das Pet-Geschäft weltweit stärker als das Kartongeschäft wächst. Um diesen Vorteil zu nutzen, muss sich SIG allerdings in denjenigen Regionen positionieren, in denen die Marktentwicklung stattfindet. Die Geschäftsleitung und der VR von SIG lokalisieren sie gemäss Boutellier nach «sehr intensiven und harten Diskussionen» in China.
Ob SIG tatsächlich am Pet-Geschäft festhält, wird sich in den kommenden Monaten weisen. Immerhin könnte das kurze Gastspiel von Berg auch noch andere Gründe als die Berufung zu Sulzer gehabt haben. Vielleicht hat sich ihm offenbart, dass sein Posten, wegen der angestrebten Zusammenarbeit von Combibloc und Beverages, dereinst überflüssig würde.
Seine Nachfolge bleibt vorerst offen, da gemäss Boutellier die Führungsstruktur von SIG vereinfacht und die divisionale Gliederung an die neue Strategie angepasst werden soll. Weil letztere schon seit Juli 2003 beschlossen ist, stellt sich die Frage, weshalb Berg überhaupt erst eingestellt wurde. Solange diese und andere Rätsel bestehen, raten wir vom Kauf der Aktien ab. Die Informationspolitik von SIG befremdet und schafft kein Vertrauen.
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SIG und die Transparenz
Corporate governance heisst das neue Schlagwort
In zahlreichen Geschäftsberichten von Schweizer Unternehmen wird dieses Thema seitenweise behandelt. Was die Diskussion zur Corporate governance bisher konkret gebracht hat, ist mir nach wie vor nicht klar. Noch bin ich nicht überzeugt, ob das Ganze nicht einfach ein Feigenblatt für die Gesellschaften und ihre Führungskräfte ist. Man tut so als ob, handelt in Realität aber nicht anders als früher. Unter Corporate governance verstehe ich unter anderem mehr Transparenz und damit mehr Einblick in die Funktionsweise einer Unternehmensleitung. Leider muss ich feststellen, dass, wenn es am Kopf eines Unternehmens stinkt, die Eigentümer, also die Aktionäre, im Ungewissen belassen werden, wo denn nun die Meinungsverschiedenheiten liegen und weshalb bestimmte Führungspersonen ausscheiden und andere nicht.
Das jüngste Beispiel liefert die Industriegesellschaft SIG. An der Bilanz-PK erfahren die Medienvertreter, dass der erst seit einem Jahr als VR-Präsident amtierende Willy Kissling zurücktritt, angeblich weil er das VR-Präsidium der Forbo übernimmt und dort viel zu tun hat. Über die wahren Gründe seines Ausscheidens schweigt der auf vielen VR-Hochzeiten tanzende Kissling. Auch VR-Delegierter und Konzernleiter Roman Boutellier bleibt stumm. Nichts deutet darauf hin, dass er wenige Tage nach Kissling seinen Job ebenfalls quittiert. Wiederum hat der Verwaltungsrat – in dem ausser Kissling und Boutellier immerhin Namen auftauchen wie Martin Huber, Noch-VR-Präsident Georg Fischer, Andreas Koopmann, Konzernchef Bobst, Dave Schnell, Mehrfach-VR und ehemaliger Finanzchef Swisscom, sowie Leonardo Vannotti, u.a. VR-Präsident Sulzer – dem Aktionär nichts zu sagen. Man schweigt und möchte, statt ehrlich zu informieren, die Geschichte lieber aussitzen.
Als Aktionär dieses Unternehmens müsste mich die Wut ob solcher Missachtung der Informationspflichten packen. Aber was könnte ich tun? Entweder mit den Füssen abstimmen und die Titel verkaufen oder an der Generalversammlung vom 30.März meinem Unmut Ausdruck verleihen. Einem solchen Verwaltungsrat gehört ein Denkzettel verpasst. Denn nur dann besteht die Chance, dass im Gremium ein Lernprozess in Gang gesetzt wird. Es ist allerdings beschämend, dass es überhaupt so weit kommen muss und die doch so erfahrenen Verwaltungsräte auf diese Weise gemassregelt werden müssen.
Ich dachte immer, mit der hochgelobten Corporate governance werde vieles besser. Vermutlich habe ich mich getäuscht. Fortan werde ich verstärkt darauf achten, wo SIG-Verwaltungsräte sonst noch ein Mandat ausüben. Denn es ist nicht anzunehmen, dass ihr Verhalten andernorts ein offeneres und aktionärsfreundlicheres Muster aufweist als in der SIG.
Finanz und Wirtschaft vom 17. März 2004
Valora macht reinen Tisch
Verlust nach Goodwillabschreiber – Dividende bleibt
Von Wolfgang Gamma
Ausserordentliche Rückstellungen und eine Bereinigung der Bilanz um zu hohe Goodwillwerte haben in der Rechnung 2003 des Handels- und Dienstleistungskonzerns Valora einen Verlust von 106 Mio. Fr. zur Folge. Nach sechs Monaten hatte Valora noch einen Gewinn zwischen 75 und 80 Mio. Fr. prognostiziert. Das Reinemachen wurde durch die teure Expansionsstrategie notwendig, die der im Juni 2003 abgesetzte Konzernchef verfochten hatte. Da die operativen Eckdaten dagegen trotz schwacher Konjunktur mit den Erwartungen und Vorgaben übereinstimmten, soll eine unveränderte Dividende von 9 Fr. je Aktie ausgeschüttet werden. Im laufenden Jahr erwartet das erneuerte Management ein besseres operatives Ergebnis.
Der Umsatz hat sich in der zweiten Jahreshälfte in allen Konzernbereichen erfreulich entwickelt – auch im Detailhandel. Der Rückstand von 2,4% nach sechs Monaten wurde fast aufgeholt, sodass noch ein Minus von 0,8% auf 3,02 Mrd. Fr. im Vergleich zum Vorjahr verblieb. Der Verlust von 106 Mio. Fr. wird dem Eigenkapital verrechnet, was Valora dank einer Eigenkapitaldecke von 49,3% (per Mitte 2003) ohne Problem verkraftet. Das wird vom Verhalten der Aktionäre bestätigt: Die Titel hielten sich trotz des happigen Konzernverlusts.
Das Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebita) beträgt 144 Mio. Fr. (–15%). Ende August stellte Valora einen Ebita zwischen 145 und 150 Mio. Fr. in Aussicht. Abschreibungen, Rückstellungen und Bewertungskorrekturen beanspruchen 220 Mio. Fr. Der grösste Brocken (172 Mio. Fr.) entfällt auf die Berichtigung von Goodwillposten in der Bilanz. Sie betreffen in der Hauptsache die Division Valora Imaging (Fotolabo) sowie Beteiligungen in Deutschland, wo der Wert der Bahnhofbuchläden auf Null abgeschrieben wurde, und Dänemark. Nähere Angaben wird Valora erst an der Bilanzpressekonferenz am 7.April machen.
Wie lange mit Fotolabo?
Das Ausmass überrascht, denn vor einem halben Jahr bezifferte Valora den ausserordentlichen Goodwillabschreibungsbedarf auf höchstens 15 Mio. Fr. Das Reinemachen erleichtert dem seit Juni 2003 amtierenden Konzernchef Peter Wüst die Umsetzung der Fokussierungsstrategie, in der die Bildverarbeitung eine neue Rolle spielen könnte.
Fotolabo war im Februar 1999 für geschätzte 450 Mio. Fr. übernommen worden und hat Valora meist einen guten Cash-flow gebracht. Während das Geschäft nur gut 220 Mio. Fr. oder 8% zum Konzernumsatz beiträgt, bringt es 25% des Ebita ein. Im Sommer 2003 bekannte sich Wüst zum Standbein Bildverarbeitung, das in den letzten Jahren unter CEO Reto Hartmann nicht mehr zum Kerngeschäft gehört hatte. Ob die (Goodwill-)Aufräumaktion auf einen Verkauf der ganzen Sparte hindeutet, liess Wüst am Dienstag offen. «Ein Verkauf ist auf mittlere Frist nicht auszuschliessen, wenn der Preis stimmt», skizzierte er seine Position. Aktuell sei Valora weder auf Käufersuche noch in Verhandlungen. Auf der Verkaufsliste steht erst der Bereich Professional (30 Mio. Fr. Umsatz).
Grösste Herausforderung für Valora Imaging ist der Siegeszug der Digitalfotografie, die die herkömmliche Fotografie bedrängt. Imaging fasst die digitalen Dienstleistungen als New Photographic Services zusammen, die in diesem Jahr bereits 15% zum Divisionsumsatz beitragen sollen (2002: 6%, 2003: 9%). Dieser dürfte nach dem Verkauf des Geschäftsfelds Professional noch 200 Mio. Fr. erreichen. Die Ebita-Marge von 18% soll auch nachher erzielt werden.
Margenschwund gebremst
Für den ganzen Konzern betrug die Ebita-Marge im letzten Jahr 4,8% (Vorjahr 5,5). Die Erosion konnte somit gebremst werden. Mit Blick auf die höheren Umsätze im Januar und Februar erwartet Wüst für dieses Jahr eine Margenverbesserung. Der Cash-flow wird unter Einschluss verschiedener Devestitionserlöse auf über 200 Mio. Fr. prognostiziert. Er wird zu einem grossen Teil für das Aktienrückkaufprogramm verwendet.
In unserer unveränderten Schätzung von 26 Fr. Gewinn je Aktie sind weder allfällige Verkaufserlöse noch die Gewinnverdichtung durch den Aktienrückkauf berücksichtigt. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis von 12 ist deshalb und auch in der Betrachtung über einen Zeitraum von fünf Jahren als günstig einzustufen.
Finanz und Wirtschaft vom 17. März 2004
Verlust nach Goodwillabschreiber – Dividende bleibt
Von Wolfgang Gamma
Ausserordentliche Rückstellungen und eine Bereinigung der Bilanz um zu hohe Goodwillwerte haben in der Rechnung 2003 des Handels- und Dienstleistungskonzerns Valora einen Verlust von 106 Mio. Fr. zur Folge. Nach sechs Monaten hatte Valora noch einen Gewinn zwischen 75 und 80 Mio. Fr. prognostiziert. Das Reinemachen wurde durch die teure Expansionsstrategie notwendig, die der im Juni 2003 abgesetzte Konzernchef verfochten hatte. Da die operativen Eckdaten dagegen trotz schwacher Konjunktur mit den Erwartungen und Vorgaben übereinstimmten, soll eine unveränderte Dividende von 9 Fr. je Aktie ausgeschüttet werden. Im laufenden Jahr erwartet das erneuerte Management ein besseres operatives Ergebnis.
Der Umsatz hat sich in der zweiten Jahreshälfte in allen Konzernbereichen erfreulich entwickelt – auch im Detailhandel. Der Rückstand von 2,4% nach sechs Monaten wurde fast aufgeholt, sodass noch ein Minus von 0,8% auf 3,02 Mrd. Fr. im Vergleich zum Vorjahr verblieb. Der Verlust von 106 Mio. Fr. wird dem Eigenkapital verrechnet, was Valora dank einer Eigenkapitaldecke von 49,3% (per Mitte 2003) ohne Problem verkraftet. Das wird vom Verhalten der Aktionäre bestätigt: Die Titel hielten sich trotz des happigen Konzernverlusts.
Das Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebita) beträgt 144 Mio. Fr. (–15%). Ende August stellte Valora einen Ebita zwischen 145 und 150 Mio. Fr. in Aussicht. Abschreibungen, Rückstellungen und Bewertungskorrekturen beanspruchen 220 Mio. Fr. Der grösste Brocken (172 Mio. Fr.) entfällt auf die Berichtigung von Goodwillposten in der Bilanz. Sie betreffen in der Hauptsache die Division Valora Imaging (Fotolabo) sowie Beteiligungen in Deutschland, wo der Wert der Bahnhofbuchläden auf Null abgeschrieben wurde, und Dänemark. Nähere Angaben wird Valora erst an der Bilanzpressekonferenz am 7.April machen.
Wie lange mit Fotolabo?
Das Ausmass überrascht, denn vor einem halben Jahr bezifferte Valora den ausserordentlichen Goodwillabschreibungsbedarf auf höchstens 15 Mio. Fr. Das Reinemachen erleichtert dem seit Juni 2003 amtierenden Konzernchef Peter Wüst die Umsetzung der Fokussierungsstrategie, in der die Bildverarbeitung eine neue Rolle spielen könnte.
Fotolabo war im Februar 1999 für geschätzte 450 Mio. Fr. übernommen worden und hat Valora meist einen guten Cash-flow gebracht. Während das Geschäft nur gut 220 Mio. Fr. oder 8% zum Konzernumsatz beiträgt, bringt es 25% des Ebita ein. Im Sommer 2003 bekannte sich Wüst zum Standbein Bildverarbeitung, das in den letzten Jahren unter CEO Reto Hartmann nicht mehr zum Kerngeschäft gehört hatte. Ob die (Goodwill-)Aufräumaktion auf einen Verkauf der ganzen Sparte hindeutet, liess Wüst am Dienstag offen. «Ein Verkauf ist auf mittlere Frist nicht auszuschliessen, wenn der Preis stimmt», skizzierte er seine Position. Aktuell sei Valora weder auf Käufersuche noch in Verhandlungen. Auf der Verkaufsliste steht erst der Bereich Professional (30 Mio. Fr. Umsatz).
Grösste Herausforderung für Valora Imaging ist der Siegeszug der Digitalfotografie, die die herkömmliche Fotografie bedrängt. Imaging fasst die digitalen Dienstleistungen als New Photographic Services zusammen, die in diesem Jahr bereits 15% zum Divisionsumsatz beitragen sollen (2002: 6%, 2003: 9%). Dieser dürfte nach dem Verkauf des Geschäftsfelds Professional noch 200 Mio. Fr. erreichen. Die Ebita-Marge von 18% soll auch nachher erzielt werden.
Margenschwund gebremst
Für den ganzen Konzern betrug die Ebita-Marge im letzten Jahr 4,8% (Vorjahr 5,5). Die Erosion konnte somit gebremst werden. Mit Blick auf die höheren Umsätze im Januar und Februar erwartet Wüst für dieses Jahr eine Margenverbesserung. Der Cash-flow wird unter Einschluss verschiedener Devestitionserlöse auf über 200 Mio. Fr. prognostiziert. Er wird zu einem grossen Teil für das Aktienrückkaufprogramm verwendet.
In unserer unveränderten Schätzung von 26 Fr. Gewinn je Aktie sind weder allfällige Verkaufserlöse noch die Gewinnverdichtung durch den Aktienrückkauf berücksichtigt. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis von 12 ist deshalb und auch in der Betrachtung über einen Zeitraum von fünf Jahren als günstig einzustufen.
Finanz und Wirtschaft vom 17. März 2004
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Moin zusammen, die Vorgaben sind gut mein Bauchgefühl sagt weiter long, war aber gestern auf nen Treffen der VTAD und da sagte mir der Referent es geht wieder nach unten hm was wohl stimmt sage mal der Markt hat recht mehr zu dem ref. unter www.boersenwendepunkte.de
Guten Morgen zusammen
Augenmerk heute auf NTHR. Wird ein Freudenfest IVNE geht nächste Woche ab !
Good luck
sowhat
Augenmerk heute auf NTHR. Wird ein Freudenfest IVNE geht nächste Woche ab !
Good luck
sowhat
Morgen zusammen, die Vorgaben sind ja durchwachsen liegt es daran das heute Hexensabbat ist
Aus meiner Sicht ist die Masterflex immer noch interesant wenn auch sei was runtergegangen ist.
Ferner Spekuliere ich bei WET
Aus meiner Sicht ist die Masterflex immer noch interesant wenn auch sei was runtergegangen ist.
Ferner Spekuliere ich bei WET
TOKIO (dpa-AFX) - Japans Anleger haben in der vergangenen Woche (bis
12.
März) deutlich mehr ausländische Wertpapiere verkauft als gekauft. Netto
verkauften japanische Investoren für 1,308 Billionen Yen ausländische
Wertpapiere, teilte das japanische Finanzministerium am Donnerstag in Tokio
mit. Dies waren für Aktien 200,7 Milliarden Yen und 1,108 Billionen Yen für
Anleihen.
Vor allem Banken und Versicherungen seien an den massiven Verkäufen von
ausländischen Wertpapieren beteiligt, sagten Experten. Repatriierungen
hatten
in den vergangen Tagen zu einem deutlichen Anstieg des Wechselkurses des
Yen
zum Dollar <JPYUS.FX1> geführt.
Gleichzeitig kauften ausländische Anleger netto japanische Wertpapiere
für
152,2 Milliarden Yen. Dabei entfielen auf Aktien 129,6 Milliarden Yen und
auf
Anleihen 22,6 Milliarden Yen./nt/FX/js/ari
12.
März) deutlich mehr ausländische Wertpapiere verkauft als gekauft. Netto
verkauften japanische Investoren für 1,308 Billionen Yen ausländische
Wertpapiere, teilte das japanische Finanzministerium am Donnerstag in Tokio
mit. Dies waren für Aktien 200,7 Milliarden Yen und 1,108 Billionen Yen für
Anleihen.
Vor allem Banken und Versicherungen seien an den massiven Verkäufen von
ausländischen Wertpapieren beteiligt, sagten Experten. Repatriierungen
hatten
in den vergangen Tagen zu einem deutlichen Anstieg des Wechselkurses des
Yen
zum Dollar <JPYUS.FX1> geführt.
Gleichzeitig kauften ausländische Anleger netto japanische Wertpapiere
für
152,2 Milliarden Yen. Dabei entfielen auf Aktien 129,6 Milliarden Yen und
auf
Anleihen 22,6 Milliarden Yen./nt/FX/js/ari
Kuoni präsentiert sich in verbesserter Form
Gutes Ergebnis in schwierigem Jahr – Kosten weiter gesenkt – Buchungszahlen steigen – Aktien sind attraktiv
Von Beat D. Hebeisen
Die Hoffnung von Hans Lerch hat sich diese Woche nicht erfüllt. Der Konzernleiter rechnete damit, dass der Aktienkurs von Kuoni, nach der Presse- und Analystenkonferenz vom Donnerstag, bis zum Abend um rund 5% gegen 460 Fr. avancieren würde. Doch das Gegenteil tritt ein: Der Kurs fällt um 3 Fr. Lerch ist leicht enttäuscht. Offenbar konnte er die Investoren mit seinen Ausführungen nicht überzeugen.
Seit den Attentaten vom 11. September 2001 entwickelt sich das Reisegeschäft unbefriedigend. 2002 hatte Kuoni einen Umsatzrückgang von 8% zu verkraften. Im letzten Jahr gingen die Einnahmen infolge des Irakkriegs und der Lungenkrankheit Sars um weitere 12% zurück. In einem der «schwierigsten Jahre in der Tourismusindustrie» (Lerch) schaffte Kuoni im operativen Geschäft einen Überschuss von 20,5 Mio. Fr. Dazu kommen die Buchgewinne von 44,1 Mio. Fr. aus dem Verkauf der Sparte Geschäftsreisen. Vom Konzerngewinn von 64,6 (26,2) Mio. Fr. wird eine auf 7 (3) Fr. erhöhte Dividende je Namenaktie B ausgeschüttet. Der Verkauf der Sparte Geschäftsreisen füllte die Kasse mit 130 Mio. Fr. Ein Teil davon wurde für die Rückzahlung eines Bankdarlehens von 70 Mio. Fr. verwendet.
Alle Sparten im Gewinn
Kuoni reagierte mit weiteren Kostensenkungen von 31 Mio. Fr. auf das garstige Umfeld in der Branche. Binnen zwei Jahren wurden damit Einsparungen von 131 Mio. Fr. erzielt. Weitere Verbesserungen sind gemäss Lerch kaum mehr möglich. Im Falle eines erneuten Rückgangs der Nachfrage müsste tiefer in die Struktur eingegriffen werden. Zur Diskussion stünde dann wohl ein weiterer Abbau im Wiederverkauf.
In den einzelnen Sparten brachte der Reisekonzern ein befriedigendes Resultat zu Stande. Keine der sechs Geschäftseinheiten schnitt rot ab. Der Betriebsgewinn vor Goodwillabschreibungen (Ebita) sank in den Einheiten Schweiz (–27%) und Grossbritannien/Nordamerika (–14%). Die Division Europa legte dagegen um 113% zu. Ein eindrucksvoller Turnaround gelang in Skandinavien. Es fiel kein Verlust mehr an, und der Ebita konnte um 23,2 Mio. auf 9 Mio. Fr. verbessert werden. Verwaltungsratspräsident Andreas Schmid ist zufrieden mit dem «soliden» Abschluss des Reisemarktleaders. Das Unternehmen sei in den letzten zwei Jahren fit getrimmt worden und verfüge jetzt auch in einem gehaltenen Markt über eine gute Position, konstatiert er.
In den letzten Wochen verzeichnete Kuoni nach dem schwierigen Vorjahr eine deutliche Belebung der Nachfrage. Der Buchungsstand erhöhte sich in Skandinavien mit plus 30% am deutlichsten. Es folgen Frankreich (+29%) und die Schweiz (+18%). Die Schweizer Tochter hat Anfang Jahr eine Preisoffensive gestartet. Lerch sieht die Aktion nicht als Antwort auf den Marktanteilsgewinn von Mitbewerber Hotelplan im letzten Jahr. Kuoni wolle vielmehr mit «aggressiv kalkulierten» Preisen die Kunden zum Frühbuchen animieren, um dadurch den Anteil an den bescheidene Margen aufweisenden Last-minute-Angeboten reduzieren zu können. Die ersten Resultate sind erfreulich. Der Buchungsstand für die Sommersaison übertrifft die Erwartungen.
Geschäft nicht ohne Risiken
Die Aussichten für das laufende Jahr sind, trotz guten Anzeichen, noch etwas diffus. «Finanz und Wirtschaft» rechnet mit einer Gewinnsteigerung (ohne Sonderfaktoren) um 140% auf 50 Mio. Fr. Dieser Wert liegt deutlich unter dem Mittel der Jahre 1997 bis 2000 von 99 Mio. Fr. Für den Investor ist der Blick ins Jahr 2005 massgebend. Ab diesem Jahr wird der Goodwill gemäss den IFRS-Richtlinien nicht mehr regelmässig abgeschrieben, sondern jährlich auf Werthaltigkeit (Impairment-Test) überprüft. Der Gewinn steigt dadurch von geschätzten 80 auf 120 Mio. Fr. Das lässt auf eine Erhöhung der Dividende auf 13 Fr. je Aktie B schliessen. Lerch ist über die neuen Rechnungslegungsvorschriften wenig erfreut. Weil Kuoni an der Ausschüttungsquote festzuhalten gedenke, erhöhe sich die Dividendenssumme um bis zu 15 Mio. Fr., und das ohne Verbesserung der operativen Rahmenbedingungen.
Die Investoren könnten noch anderweitig profitieren. Der Konzern verfügte per Ende 2003 über flüssige Mittel von 617 Mio. Fr. Die Mittel sind für Akquisitionen reserviert. Lässt sich kein geeigneter Übernahmenkandidat zu einem vertretbaren Preis finden, wird ein Teil der Mittel in irgendeiner Form an die Aktionäre ausgeschüttet. Kuoni ist fit und für den nächsten Aufschwung gerüstet. Das sind gute Argumente für ein Engagement in den Aktien des Reiseorganisators. Allerdings sind die Risiken dieser Branche nicht ausser Acht zu lassen. Jeder Terroranschlag, jede neue Krankheit beeinträchtigt das Geschäft.
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Abgrenzungsprobleme im VR des Joint venture belasteten
TUI-Abenteuer kostet Kuoni 20 Mio. Fr.
Kuoni verkauft die Beteiligung von 49% an TUI Suisse per sofort an das deutsche Mutterhaus. Kuoni hatte 1999 für das Minderheitspaket 30 Mio. Fr. hingeblättert. Das war damals für die Beteiligungen an den Marken und dem Vertriebsnetz von Vögele und Imholz ein vertretbarer Preis. Das Investment hat sich trotzdem nicht gelohnt. TUI kauft das Aktienpaket nun für rund 15 Mio. Fr. zurück. Zur Mindererlös addieren sich die für Kuoni aufgelaufenen Verlustanteile in der Grössenordnung von 6 bis 8 Mio. Fr. Somit errechnet sich für das Unternehmen ein Minusbetrag von über 20 Mio. Fr.
Das ist indes nur die eine Seite. Kuoni profitierte durch das Joint venture vom Vertriebsnetz der TUI. Dank der Zusammenarbeit verbesserte sich die Auslastung auf den Flugzeugen der Kuoni-Tochter Edelweiss Air. Konzernleiter Hans Lerch und Finanzchef Max E. Katz bestätigen zudem unisono, dass ohne die Partnerschaft mit TUI das Langstreckenflugzeug Airbus A330 nie gekauft worden wäre. Mit der Unterstützung von TUI konnte Kuoni in den letzten Jahren erfolgreich verschiedene Langstreckendestinationen aufbauen.
In den letzten Monaten akzentuierten sich die Probleme im Verwaltungsrat des Gemeinschaftsunternehmens TUI Suisse. Gemäss Lerch sei es für die Kuoni-Vertreter zunehmend schwierig geworden, die Interessen von TUI und den Kuoni-Aktionären unter einen Hut zu bringen. Die Zusammenarbeit wird jedoch nicht vollends aufgekündigt. Kuoni Reisen Schweiz und TUI Suisse wollen die Kooperation über die Edelweiss Air, die Riu-Hotels von TUI sowie den gegenseitigen Vertrieb fortsetzen.DH
Finanz und Wirtschaft vom 20. März 2004
Gutes Ergebnis in schwierigem Jahr – Kosten weiter gesenkt – Buchungszahlen steigen – Aktien sind attraktiv
Von Beat D. Hebeisen
Die Hoffnung von Hans Lerch hat sich diese Woche nicht erfüllt. Der Konzernleiter rechnete damit, dass der Aktienkurs von Kuoni, nach der Presse- und Analystenkonferenz vom Donnerstag, bis zum Abend um rund 5% gegen 460 Fr. avancieren würde. Doch das Gegenteil tritt ein: Der Kurs fällt um 3 Fr. Lerch ist leicht enttäuscht. Offenbar konnte er die Investoren mit seinen Ausführungen nicht überzeugen.
Seit den Attentaten vom 11. September 2001 entwickelt sich das Reisegeschäft unbefriedigend. 2002 hatte Kuoni einen Umsatzrückgang von 8% zu verkraften. Im letzten Jahr gingen die Einnahmen infolge des Irakkriegs und der Lungenkrankheit Sars um weitere 12% zurück. In einem der «schwierigsten Jahre in der Tourismusindustrie» (Lerch) schaffte Kuoni im operativen Geschäft einen Überschuss von 20,5 Mio. Fr. Dazu kommen die Buchgewinne von 44,1 Mio. Fr. aus dem Verkauf der Sparte Geschäftsreisen. Vom Konzerngewinn von 64,6 (26,2) Mio. Fr. wird eine auf 7 (3) Fr. erhöhte Dividende je Namenaktie B ausgeschüttet. Der Verkauf der Sparte Geschäftsreisen füllte die Kasse mit 130 Mio. Fr. Ein Teil davon wurde für die Rückzahlung eines Bankdarlehens von 70 Mio. Fr. verwendet.
Alle Sparten im Gewinn
Kuoni reagierte mit weiteren Kostensenkungen von 31 Mio. Fr. auf das garstige Umfeld in der Branche. Binnen zwei Jahren wurden damit Einsparungen von 131 Mio. Fr. erzielt. Weitere Verbesserungen sind gemäss Lerch kaum mehr möglich. Im Falle eines erneuten Rückgangs der Nachfrage müsste tiefer in die Struktur eingegriffen werden. Zur Diskussion stünde dann wohl ein weiterer Abbau im Wiederverkauf.
In den einzelnen Sparten brachte der Reisekonzern ein befriedigendes Resultat zu Stande. Keine der sechs Geschäftseinheiten schnitt rot ab. Der Betriebsgewinn vor Goodwillabschreibungen (Ebita) sank in den Einheiten Schweiz (–27%) und Grossbritannien/Nordamerika (–14%). Die Division Europa legte dagegen um 113% zu. Ein eindrucksvoller Turnaround gelang in Skandinavien. Es fiel kein Verlust mehr an, und der Ebita konnte um 23,2 Mio. auf 9 Mio. Fr. verbessert werden. Verwaltungsratspräsident Andreas Schmid ist zufrieden mit dem «soliden» Abschluss des Reisemarktleaders. Das Unternehmen sei in den letzten zwei Jahren fit getrimmt worden und verfüge jetzt auch in einem gehaltenen Markt über eine gute Position, konstatiert er.
In den letzten Wochen verzeichnete Kuoni nach dem schwierigen Vorjahr eine deutliche Belebung der Nachfrage. Der Buchungsstand erhöhte sich in Skandinavien mit plus 30% am deutlichsten. Es folgen Frankreich (+29%) und die Schweiz (+18%). Die Schweizer Tochter hat Anfang Jahr eine Preisoffensive gestartet. Lerch sieht die Aktion nicht als Antwort auf den Marktanteilsgewinn von Mitbewerber Hotelplan im letzten Jahr. Kuoni wolle vielmehr mit «aggressiv kalkulierten» Preisen die Kunden zum Frühbuchen animieren, um dadurch den Anteil an den bescheidene Margen aufweisenden Last-minute-Angeboten reduzieren zu können. Die ersten Resultate sind erfreulich. Der Buchungsstand für die Sommersaison übertrifft die Erwartungen.
Geschäft nicht ohne Risiken
Die Aussichten für das laufende Jahr sind, trotz guten Anzeichen, noch etwas diffus. «Finanz und Wirtschaft» rechnet mit einer Gewinnsteigerung (ohne Sonderfaktoren) um 140% auf 50 Mio. Fr. Dieser Wert liegt deutlich unter dem Mittel der Jahre 1997 bis 2000 von 99 Mio. Fr. Für den Investor ist der Blick ins Jahr 2005 massgebend. Ab diesem Jahr wird der Goodwill gemäss den IFRS-Richtlinien nicht mehr regelmässig abgeschrieben, sondern jährlich auf Werthaltigkeit (Impairment-Test) überprüft. Der Gewinn steigt dadurch von geschätzten 80 auf 120 Mio. Fr. Das lässt auf eine Erhöhung der Dividende auf 13 Fr. je Aktie B schliessen. Lerch ist über die neuen Rechnungslegungsvorschriften wenig erfreut. Weil Kuoni an der Ausschüttungsquote festzuhalten gedenke, erhöhe sich die Dividendenssumme um bis zu 15 Mio. Fr., und das ohne Verbesserung der operativen Rahmenbedingungen.
Die Investoren könnten noch anderweitig profitieren. Der Konzern verfügte per Ende 2003 über flüssige Mittel von 617 Mio. Fr. Die Mittel sind für Akquisitionen reserviert. Lässt sich kein geeigneter Übernahmenkandidat zu einem vertretbaren Preis finden, wird ein Teil der Mittel in irgendeiner Form an die Aktionäre ausgeschüttet. Kuoni ist fit und für den nächsten Aufschwung gerüstet. Das sind gute Argumente für ein Engagement in den Aktien des Reiseorganisators. Allerdings sind die Risiken dieser Branche nicht ausser Acht zu lassen. Jeder Terroranschlag, jede neue Krankheit beeinträchtigt das Geschäft.
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Abgrenzungsprobleme im VR des Joint venture belasteten
TUI-Abenteuer kostet Kuoni 20 Mio. Fr.
Kuoni verkauft die Beteiligung von 49% an TUI Suisse per sofort an das deutsche Mutterhaus. Kuoni hatte 1999 für das Minderheitspaket 30 Mio. Fr. hingeblättert. Das war damals für die Beteiligungen an den Marken und dem Vertriebsnetz von Vögele und Imholz ein vertretbarer Preis. Das Investment hat sich trotzdem nicht gelohnt. TUI kauft das Aktienpaket nun für rund 15 Mio. Fr. zurück. Zur Mindererlös addieren sich die für Kuoni aufgelaufenen Verlustanteile in der Grössenordnung von 6 bis 8 Mio. Fr. Somit errechnet sich für das Unternehmen ein Minusbetrag von über 20 Mio. Fr.
Das ist indes nur die eine Seite. Kuoni profitierte durch das Joint venture vom Vertriebsnetz der TUI. Dank der Zusammenarbeit verbesserte sich die Auslastung auf den Flugzeugen der Kuoni-Tochter Edelweiss Air. Konzernleiter Hans Lerch und Finanzchef Max E. Katz bestätigen zudem unisono, dass ohne die Partnerschaft mit TUI das Langstreckenflugzeug Airbus A330 nie gekauft worden wäre. Mit der Unterstützung von TUI konnte Kuoni in den letzten Jahren erfolgreich verschiedene Langstreckendestinationen aufbauen.
In den letzten Monaten akzentuierten sich die Probleme im Verwaltungsrat des Gemeinschaftsunternehmens TUI Suisse. Gemäss Lerch sei es für die Kuoni-Vertreter zunehmend schwierig geworden, die Interessen von TUI und den Kuoni-Aktionären unter einen Hut zu bringen. Die Zusammenarbeit wird jedoch nicht vollends aufgekündigt. Kuoni Reisen Schweiz und TUI Suisse wollen die Kooperation über die Edelweiss Air, die Riu-Hotels von TUI sowie den gegenseitigen Vertrieb fortsetzen.DH
Finanz und Wirtschaft vom 20. März 2004
Geberit kennt das Geheimnis des Gewinntreibers
Rekordergebnis – Dividende wird erhöht – Akquisition von Mapress sofort wertsteigernd – Pflichtstoff fürs Portfolio
Von Manfred Rösch
Hut ab: Seit 1998 hat Geberit den Gewinn pro Aktie im Durchschnitt jährlich rund 35% gesteigert. Eine solche Beschleunigung müsste der Markt mit einer hohen Bewertung abgelten. Gemessen an der etwas aus der Mode gekommenen Peg ratio, die das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) in Relation zum erwarteten jährlichen Gewinnwachstum setzt, ist das nicht der Fall. Für 2004 errechnet sich auf der Grundlage unserer Schätzung eine Peg von weniger als 1, was nach der Faustregel Unterbewertung anzeigt. Der Kursfortschritt seit dem Börsengang – Geberit wurden Mitte 1999 zu 330 Fr. unters Publikum gebracht – verlief bisher gemächlicher als die eindrückliche Gewinnsteigerung.
Kann Geberit die Kadenz halten, besteht Raum für eine KGV-Ausweitung und für eine Performance, die den Gesamtmarkt auch künftig übertreffen wird. 2004 wird der Umsatz auf etwa 1,87 Mrd. Fr. springen, weil die rückwirkend auf Anfang Jahr erworbene Mapress das Volumen etwa ein Viertel erhöhen wird und die Gruppe überdies aus eigener Kraft wiederum im Zielband von 6 bis 8% wachsen wird. Seit einem Jahrzehnt hält Geberit die betriebliche Gewinnmarge (vor Abschreibungen und Goodwillamortisation, Ebitda) auf durchschnittlich 23,2%. Dieses Jahr wird die Spanne gehalten; wegen erster Synergie-Effekte aus dem Zusammenschluss mit Mapress ist selbst eine leichte Ausdehnung denkbar.
Integrieren vor Akquirieren
Hingegen wird sich die Akquisition in der Rechnung 2004 mit höherem Amortisations- und Finanzaufwand niederschlagen. Wir halten an unserer Schätzung von 43 Fr. Gewinn je Aktie fest. Ab 2005 wird der Goodwill höchstwahrscheinlich nicht mehr fortlaufend, sondern nur noch im Bedarfsfall abgeschrieben werden, was 2005 den Gewinn je Titel einmalig überproportional heben dürfte. 2003 betrug der Gewinn pro Aktie bereinigt um Amortisationen auf Goodwill 43.75 Fr. Wir wagen für 2005 eine Schätzung von 62 Fr. je Titel.
Die möglichst schlanke Integration von Mapress, Spezialistin für Metallrohr- und Entwässerungssysteme, ist dieses Jahr der Arbeitsschwerpunkt. Das Sortiment von Mapress (Geberit hatte mit 373 Mio. Euro für die vormalige Mannesmann-Tochter knapp das Siebenfache des Ebitda bezahlt) ergänzt die Palette von Geberit. Mapress erwirtschaftet seit Jahren Ebitda-Margen auf dem hohen Niveau der neuen Mutter. Weil die Transaktion mit flüssigen Mitteln und Krediten finanziert wurde, steigt nun die Verschuldung vorübergehend markant, doch bereits Ende dieses Jahres wird das Gearing (Nettoschulden im Verhältnis zum Eigenkapital) dank der hohen Ertragskraft auf ungefähr 75% sinken und die Eigenkapitalquote solide 40% wieder übertreffen. Geschäftsführer Günter Kelm erwartet, dass der Zuzug von Mapress, Akquisitionseffekte eingerechnet, von Anfang an wertsteigernd wirkt. In den nächsten zwei bis drei Jahren wird Geberit keine grösseren Akquisitionen ins Auge fassen.
Für 2004 legt die Gesellschaft einen Rekordausweis vor, der die Schätzungen der Marktbeobachter übertrifft und nahezu makellos ist. «Solche Zahlen präsentieren sich fast von selbst», sagt Günter Kelm – dem ist, ausser dem Verweis auf nebenstehende Tabelle, fast nichts hinzuzufügen. In der Rechnung neutralisierten sich 11,6 Mio. Fr. Sonderabschreibungen auf Anlagen und die Aufhebung von Steuerrückstellungen von 11,3 Mio. Fr. In Franken betrug das innere Wachstum 6,2%, zusammengesetzt aus 4,6% Mengensteigerung, 0,2% Preiserhöhung und 1,4% Wechselkurseffekt (für zwei Drittel des Absatzes verrechnet Geberit Euro). Mit 4,1% akquisitorischem Zuschuss wuchs Geberit 10,3% in Rechnungswährung. In Landeswährung erreichte die Geschäftsausweitung gesamthaft 9%, wovon 4,8 Prozentpunkte organisch waren. Einzig in den USA ergab sich akquisitionsbereinigt ein Rückgang.
Ein wesentlicher Volumentreiber ist die hohe Innovationsrate: Gut ein Drittel des Umsatzes hat Geberit mit neuen oder weiterentwickelten Erzeugnissen erwirtschaftet. Dieser Anteil dürfte auch heuer 30% überschreiten. Sanitätssysteme stehen für knapp zwei Drittel des Geschäfts, Rohrleitungssysteme für ein Drittel.
Attraktive Rendite
Nach einem verhaltenen ersten Semester hat sich der Markt im zweiten Halbjahr belebt, vor allem im vierten Quartal. Dieses Momentum hält im laufenden Jahr bislang an. Zumindest das erste Quartal 2004 wird gut abschliessen; Kelm, kein Freund von Überschwang, hält den gegenwärtigen Geschäftsgang für «ermutigend». Lombard Odier Darier Hentsch erhöht das Kursziel auf 740 von 710, Pictet auf 815 von 700.
Die Aktionäre partizipieren am Gewinnfortschritt mit einer Dividendenaufstockung von 21% auf 17 Fr. (Vorjahr: 5 Fr. plus 9 Fr. Nennwertrückzahlung). Die Titel sind mit 2,5% Rendite auch für ertragsorientierte Anleger interessant. Wer nach Value-Perlen unter den Mid caps sucht, kommt an Geberit ohnehin nicht vorbei.
Finanz und Wirtschaft vom 20. März 2004
Rekordergebnis – Dividende wird erhöht – Akquisition von Mapress sofort wertsteigernd – Pflichtstoff fürs Portfolio
Von Manfred Rösch
Hut ab: Seit 1998 hat Geberit den Gewinn pro Aktie im Durchschnitt jährlich rund 35% gesteigert. Eine solche Beschleunigung müsste der Markt mit einer hohen Bewertung abgelten. Gemessen an der etwas aus der Mode gekommenen Peg ratio, die das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) in Relation zum erwarteten jährlichen Gewinnwachstum setzt, ist das nicht der Fall. Für 2004 errechnet sich auf der Grundlage unserer Schätzung eine Peg von weniger als 1, was nach der Faustregel Unterbewertung anzeigt. Der Kursfortschritt seit dem Börsengang – Geberit wurden Mitte 1999 zu 330 Fr. unters Publikum gebracht – verlief bisher gemächlicher als die eindrückliche Gewinnsteigerung.
Kann Geberit die Kadenz halten, besteht Raum für eine KGV-Ausweitung und für eine Performance, die den Gesamtmarkt auch künftig übertreffen wird. 2004 wird der Umsatz auf etwa 1,87 Mrd. Fr. springen, weil die rückwirkend auf Anfang Jahr erworbene Mapress das Volumen etwa ein Viertel erhöhen wird und die Gruppe überdies aus eigener Kraft wiederum im Zielband von 6 bis 8% wachsen wird. Seit einem Jahrzehnt hält Geberit die betriebliche Gewinnmarge (vor Abschreibungen und Goodwillamortisation, Ebitda) auf durchschnittlich 23,2%. Dieses Jahr wird die Spanne gehalten; wegen erster Synergie-Effekte aus dem Zusammenschluss mit Mapress ist selbst eine leichte Ausdehnung denkbar.
Integrieren vor Akquirieren
Hingegen wird sich die Akquisition in der Rechnung 2004 mit höherem Amortisations- und Finanzaufwand niederschlagen. Wir halten an unserer Schätzung von 43 Fr. Gewinn je Aktie fest. Ab 2005 wird der Goodwill höchstwahrscheinlich nicht mehr fortlaufend, sondern nur noch im Bedarfsfall abgeschrieben werden, was 2005 den Gewinn je Titel einmalig überproportional heben dürfte. 2003 betrug der Gewinn pro Aktie bereinigt um Amortisationen auf Goodwill 43.75 Fr. Wir wagen für 2005 eine Schätzung von 62 Fr. je Titel.
Die möglichst schlanke Integration von Mapress, Spezialistin für Metallrohr- und Entwässerungssysteme, ist dieses Jahr der Arbeitsschwerpunkt. Das Sortiment von Mapress (Geberit hatte mit 373 Mio. Euro für die vormalige Mannesmann-Tochter knapp das Siebenfache des Ebitda bezahlt) ergänzt die Palette von Geberit. Mapress erwirtschaftet seit Jahren Ebitda-Margen auf dem hohen Niveau der neuen Mutter. Weil die Transaktion mit flüssigen Mitteln und Krediten finanziert wurde, steigt nun die Verschuldung vorübergehend markant, doch bereits Ende dieses Jahres wird das Gearing (Nettoschulden im Verhältnis zum Eigenkapital) dank der hohen Ertragskraft auf ungefähr 75% sinken und die Eigenkapitalquote solide 40% wieder übertreffen. Geschäftsführer Günter Kelm erwartet, dass der Zuzug von Mapress, Akquisitionseffekte eingerechnet, von Anfang an wertsteigernd wirkt. In den nächsten zwei bis drei Jahren wird Geberit keine grösseren Akquisitionen ins Auge fassen.
Für 2004 legt die Gesellschaft einen Rekordausweis vor, der die Schätzungen der Marktbeobachter übertrifft und nahezu makellos ist. «Solche Zahlen präsentieren sich fast von selbst», sagt Günter Kelm – dem ist, ausser dem Verweis auf nebenstehende Tabelle, fast nichts hinzuzufügen. In der Rechnung neutralisierten sich 11,6 Mio. Fr. Sonderabschreibungen auf Anlagen und die Aufhebung von Steuerrückstellungen von 11,3 Mio. Fr. In Franken betrug das innere Wachstum 6,2%, zusammengesetzt aus 4,6% Mengensteigerung, 0,2% Preiserhöhung und 1,4% Wechselkurseffekt (für zwei Drittel des Absatzes verrechnet Geberit Euro). Mit 4,1% akquisitorischem Zuschuss wuchs Geberit 10,3% in Rechnungswährung. In Landeswährung erreichte die Geschäftsausweitung gesamthaft 9%, wovon 4,8 Prozentpunkte organisch waren. Einzig in den USA ergab sich akquisitionsbereinigt ein Rückgang.
Ein wesentlicher Volumentreiber ist die hohe Innovationsrate: Gut ein Drittel des Umsatzes hat Geberit mit neuen oder weiterentwickelten Erzeugnissen erwirtschaftet. Dieser Anteil dürfte auch heuer 30% überschreiten. Sanitätssysteme stehen für knapp zwei Drittel des Geschäfts, Rohrleitungssysteme für ein Drittel.
Attraktive Rendite
Nach einem verhaltenen ersten Semester hat sich der Markt im zweiten Halbjahr belebt, vor allem im vierten Quartal. Dieses Momentum hält im laufenden Jahr bislang an. Zumindest das erste Quartal 2004 wird gut abschliessen; Kelm, kein Freund von Überschwang, hält den gegenwärtigen Geschäftsgang für «ermutigend». Lombard Odier Darier Hentsch erhöht das Kursziel auf 740 von 710, Pictet auf 815 von 700.
Die Aktionäre partizipieren am Gewinnfortschritt mit einer Dividendenaufstockung von 21% auf 17 Fr. (Vorjahr: 5 Fr. plus 9 Fr. Nennwertrückzahlung). Die Titel sind mit 2,5% Rendite auch für ertragsorientierte Anleger interessant. Wer nach Value-Perlen unter den Mid caps sucht, kommt an Geberit ohnehin nicht vorbei.
Finanz und Wirtschaft vom 20. März 2004
ftd.de, Fr, 19.3.2004, 16:20, aktualisiert: Fr, 19.3.2004, 22:25
US-Börsen: Indizes schließen deutlich schwächer
Von Meike Schreiber, Frankfurt
Die Unsicherheit ist an die Aktienmärkte zurückgekehrt: Die maßgeblichen Indizes an der Wall Street weiteten ihre Verluste aus und schlossen den zweiten Tag in Folge schwächer.
S&P-500, Nasdaq und Dow Jones gingen jeweils mit einem Minus von 1,1 Prozent aus dem Handel. Da keine wichtigen Konjunkturdaten anlagen, stand der Markt im Zeichen des vierfachen Verfalls-Termins von Options- und Terminkontrakten. Am Verfallstermin versuchen die Marktteilnehmer, den Markt in die Richtung ihrer Wetten zu beeinflussen, was zu starken Schwankungen bei einzelnen Aktien führt, ohne, dass es dafür fundamentale Nachrichten gibt.
Für Zurückhaltung bei den Anlegern sorgte allerdings die Unsicherheit, ob pakistanische Truppen eines der Führungsmitglieder der Al-Kaida-Organisation des Moslemextremisten Osama Bin Laden fassen können. Am Vortag hatte die Meldung, der Stellvertreter des Al-Kaida-Chefs sei eingekesselt, die US-Aktienmärkte deutlich gestützt. Börsianern zufolge dämpfte zudem eine Bombendrohung gegen Schulen in Washington die Stimmung an den Aktienmärkten.
Gegen den Trend legten die Titel von Adobe zu. Die Aktien des US-Softwarekonzerns schlossen 9,5 Prozent über dem Vortag. Das Unternehmen hatte am Vorabend nach Börsenschluss für das erste Geschäftsquartal einen Gewinn- und Umsatzrekord gemeldet.
Leicht im Minus schlossen Nike, die mit einem Abschlag von 0,1 Prozent aus dem Handel gingen. Der US-Sportartikelhersteller übertraf mit einem Gewinnwachstum von 60 Prozent im abgelaufenen Quartal die Analystenprognosen. Die Papiere hatten allerdings in den vergangenen Tagen stark zugelegt.
Microsoft weiten Verluste aus
Zur Belastung für die Indizes wurden Technologiewerte. Zu den schwächsten Aktien unter den Blue Chips gehörten United Technologies (minus 2,7 Prozent), die am Vortag ihre Gewinnprognose für das laufende Jahr bekräftigt hatten. Hewlett Packard und Intel verloren zwei und 2,3 Prozent. Fester präsentierten sich Eastman Kodak und McDonalds, die 0,8 und 0,7 Prozent zulegten.
Microsoft-Aktien fielen um weitere 1,0 Prozent. Bereits am Vortag hatten die Papiere stark nachgegeben, nachdem Wettbewerbskommissar Mario Monti eine Geldstrafe gegen Microsoft vorgeschlagen hatte. Die EU-Kommission wirft dem weltgrößten Softwarekonzern vor, sein Betriebssystem Windows nur in Kombination mit dem Multimediaprogramm Media Player anzubieten. Nach den gescheiterten Verhandlungen mit der EU wird sich Microsoft gegen ein Bußgeld gerichtlich zu Wehr setzen.
US-Börsen: Indizes schließen deutlich schwächer
Von Meike Schreiber, Frankfurt
Die Unsicherheit ist an die Aktienmärkte zurückgekehrt: Die maßgeblichen Indizes an der Wall Street weiteten ihre Verluste aus und schlossen den zweiten Tag in Folge schwächer.
S&P-500, Nasdaq und Dow Jones gingen jeweils mit einem Minus von 1,1 Prozent aus dem Handel. Da keine wichtigen Konjunkturdaten anlagen, stand der Markt im Zeichen des vierfachen Verfalls-Termins von Options- und Terminkontrakten. Am Verfallstermin versuchen die Marktteilnehmer, den Markt in die Richtung ihrer Wetten zu beeinflussen, was zu starken Schwankungen bei einzelnen Aktien führt, ohne, dass es dafür fundamentale Nachrichten gibt.
Für Zurückhaltung bei den Anlegern sorgte allerdings die Unsicherheit, ob pakistanische Truppen eines der Führungsmitglieder der Al-Kaida-Organisation des Moslemextremisten Osama Bin Laden fassen können. Am Vortag hatte die Meldung, der Stellvertreter des Al-Kaida-Chefs sei eingekesselt, die US-Aktienmärkte deutlich gestützt. Börsianern zufolge dämpfte zudem eine Bombendrohung gegen Schulen in Washington die Stimmung an den Aktienmärkten.
Gegen den Trend legten die Titel von Adobe zu. Die Aktien des US-Softwarekonzerns schlossen 9,5 Prozent über dem Vortag. Das Unternehmen hatte am Vorabend nach Börsenschluss für das erste Geschäftsquartal einen Gewinn- und Umsatzrekord gemeldet.
Leicht im Minus schlossen Nike, die mit einem Abschlag von 0,1 Prozent aus dem Handel gingen. Der US-Sportartikelhersteller übertraf mit einem Gewinnwachstum von 60 Prozent im abgelaufenen Quartal die Analystenprognosen. Die Papiere hatten allerdings in den vergangenen Tagen stark zugelegt.
Microsoft weiten Verluste aus
Zur Belastung für die Indizes wurden Technologiewerte. Zu den schwächsten Aktien unter den Blue Chips gehörten United Technologies (minus 2,7 Prozent), die am Vortag ihre Gewinnprognose für das laufende Jahr bekräftigt hatten. Hewlett Packard und Intel verloren zwei und 2,3 Prozent. Fester präsentierten sich Eastman Kodak und McDonalds, die 0,8 und 0,7 Prozent zulegten.
Microsoft-Aktien fielen um weitere 1,0 Prozent. Bereits am Vortag hatten die Papiere stark nachgegeben, nachdem Wettbewerbskommissar Mario Monti eine Geldstrafe gegen Microsoft vorgeschlagen hatte. Die EU-Kommission wirft dem weltgrößten Softwarekonzern vor, sein Betriebssystem Windows nur in Kombination mit dem Multimediaprogramm Media Player anzubieten. Nach den gescheiterten Verhandlungen mit der EU wird sich Microsoft gegen ein Bußgeld gerichtlich zu Wehr setzen.
ftd.de, Fr, 19.3.2004, 12:37, aktualisiert: Fr, 19.3.2004, 19:40
MDax & TecDax-Schlussbericht: KarstadtQuelle gerät unter Druck
Von Thorsten Kramer und Meike Schreiber, Frankfurt
Die deutschen Nebenwerte sind leichter aus dem Handel gegangen. Unter den vielen Aktien mit Kursverlusten waren die Papiere des Handelskonzern KarstadtQuelle.
Der MDax schloss 0,6 Prozent niedriger bei 4634,34 Zählern, der TecDax rutschte ins Minus und ging mit einem Abschlag von 0,9 Prozent bei 577,64 Punkten aus dem Handel.
Freuen konnten sich die Anleger von Celesio. Die Titel des Pharmahändlers verteuerten sich um 3,1 Prozent auf 43,25 Euro. Die Investmentbank UBS hatte die Titel des Pharmahändlers von "Neutral" auf "Kaufen" hochgestuft. Das Kursziel betrage 51 Euro. Celesio – ehemals Gehe - hatte am Donnerstag für 2003 einen Rekordwert beim Vorsteuergewinn von währungsbereinigt 373,8 Mio. Euro ausgewiesen und ein zweistelliges Wachstum beim Vorsteuergewinn für 2004 prognostiziert.
Ebenfalls fester zeigten sich Medion, die mit einem Plus von 1,1 Prozent aus dem Handel gingen. Der Elektronikdienstleister steigt beim österreichischen Computerhersteller Gericom ein. Das gaben die Unternehmen am Freitag bekannt. Medion übernimmt demnach 24,9 Prozent des Gericom-Grundkapitals (10,9 Mio. Euro) von der Oberlehner Deutschland Beteiligungsgesellschaft. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Medion vermarktet für Handelskonzerne wie Aldi und Tchibo Produkte aus den Bereichen Multimedia, Unterhaltungselektronik und Kommunikationstechnik. Die Gericom-Aktie schoss um 10,3 Prozent nach oben. Das ist der höchste Stand seit vier Monaten.
Nike hilft Puma-Aktie auf die Sprünge
Puma schlossen 3,4 Prozent fester. Der Sportartikelhersteller profitierte wie die im Dax gelisteten Adidas-Papiere von positiven Geschäftszahlen des amerikanischen Konkurrenten Nike. Der US-Sportartikelhersteller übertraf mit einem Gewinnwachstum von 60 Prozent im abgelaufenen Quartal die Analystenprognosen.
Im roten Bereich der MDax-Kursliste landeten KarstadtQuelle (minus 1,7 Prozent auf 18,23 Euro). Europas größter Warenhaus- und Versandhandelskonzern hat wegen der anhaltenden Konsumschwäche im vergangenen Jahr weniger verdient. Mit seinem Jahresüberschuss von 108 Mio. Euro verfehlte das Unternehmen die Erwartungen der Analysten deutlich. Die Aktionäre sollen trotz des Gewinnrückgangs eine unveränderte Dividende von 0,71 Euro je Aktie bekommen. Zum Ausblick auf das laufende Jahr machte das Unternehmen keine Angaben.
SCM Microsystems und Pfeiffer führen TecDax an
Im TecDax führten SCM Microsystems und Pfeiffer Vacuum die Gewinnerliste an. Die Titel verbesserte sich um 3,6 und 3,2 Prozent. Auf der Verliererseite standen Lion Bioscience und Singulus, die jeweils 6,1 und 6,8 Prozent nachgaben.
Abwärts ging es auch für Freenet (minus vier Prozent). Der Internet- und Telekomanbieter erwägt nach eigenen Angaben einen Aktiensplitt, um den Aktienkurs für Kleinanleger attraktiver zu machen.
MDax & TecDax-Schlussbericht: KarstadtQuelle gerät unter Druck
Von Thorsten Kramer und Meike Schreiber, Frankfurt
Die deutschen Nebenwerte sind leichter aus dem Handel gegangen. Unter den vielen Aktien mit Kursverlusten waren die Papiere des Handelskonzern KarstadtQuelle.
Der MDax schloss 0,6 Prozent niedriger bei 4634,34 Zählern, der TecDax rutschte ins Minus und ging mit einem Abschlag von 0,9 Prozent bei 577,64 Punkten aus dem Handel.
Freuen konnten sich die Anleger von Celesio. Die Titel des Pharmahändlers verteuerten sich um 3,1 Prozent auf 43,25 Euro. Die Investmentbank UBS hatte die Titel des Pharmahändlers von "Neutral" auf "Kaufen" hochgestuft. Das Kursziel betrage 51 Euro. Celesio – ehemals Gehe - hatte am Donnerstag für 2003 einen Rekordwert beim Vorsteuergewinn von währungsbereinigt 373,8 Mio. Euro ausgewiesen und ein zweistelliges Wachstum beim Vorsteuergewinn für 2004 prognostiziert.
Ebenfalls fester zeigten sich Medion, die mit einem Plus von 1,1 Prozent aus dem Handel gingen. Der Elektronikdienstleister steigt beim österreichischen Computerhersteller Gericom ein. Das gaben die Unternehmen am Freitag bekannt. Medion übernimmt demnach 24,9 Prozent des Gericom-Grundkapitals (10,9 Mio. Euro) von der Oberlehner Deutschland Beteiligungsgesellschaft. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Medion vermarktet für Handelskonzerne wie Aldi und Tchibo Produkte aus den Bereichen Multimedia, Unterhaltungselektronik und Kommunikationstechnik. Die Gericom-Aktie schoss um 10,3 Prozent nach oben. Das ist der höchste Stand seit vier Monaten.
Nike hilft Puma-Aktie auf die Sprünge
Puma schlossen 3,4 Prozent fester. Der Sportartikelhersteller profitierte wie die im Dax gelisteten Adidas-Papiere von positiven Geschäftszahlen des amerikanischen Konkurrenten Nike. Der US-Sportartikelhersteller übertraf mit einem Gewinnwachstum von 60 Prozent im abgelaufenen Quartal die Analystenprognosen.
Im roten Bereich der MDax-Kursliste landeten KarstadtQuelle (minus 1,7 Prozent auf 18,23 Euro). Europas größter Warenhaus- und Versandhandelskonzern hat wegen der anhaltenden Konsumschwäche im vergangenen Jahr weniger verdient. Mit seinem Jahresüberschuss von 108 Mio. Euro verfehlte das Unternehmen die Erwartungen der Analysten deutlich. Die Aktionäre sollen trotz des Gewinnrückgangs eine unveränderte Dividende von 0,71 Euro je Aktie bekommen. Zum Ausblick auf das laufende Jahr machte das Unternehmen keine Angaben.
SCM Microsystems und Pfeiffer führen TecDax an
Im TecDax führten SCM Microsystems und Pfeiffer Vacuum die Gewinnerliste an. Die Titel verbesserte sich um 3,6 und 3,2 Prozent. Auf der Verliererseite standen Lion Bioscience und Singulus, die jeweils 6,1 und 6,8 Prozent nachgaben.
Abwärts ging es auch für Freenet (minus vier Prozent). Der Internet- und Telekomanbieter erwägt nach eigenen Angaben einen Aktiensplitt, um den Aktienkurs für Kleinanleger attraktiver zu machen.
ftd.de, Fr, 19.3.2004, 8:15, aktualisiert: Fr, 19.3.2004, 18:30
Dax & Stoxx-Schlussbericht: Dax fällt entgegen dem Trend
Von Thorsten Kramer und Meike Schreiber, Frankfurt
Europas Leitindizes haben zum Wochenschluss unterschiedliche Richtungen eingeschlagen. Während der Dax schwächer schloss, herrschte an den übrigen Börsen freundliche Stimmung.
In der Spitze stieg der deutsche Leitindex um ein Prozent, ging dann jedoch 0,2 Prozent schwächer aus dem Handel. Börsianer begründeten die Schwankungen vor allem mit dem am Freitag stattfindenden Verfallstermin ("Hexensabbat") auf Futures und Optionen an der Terminbörse Eurex. Die Marktteilnehmer versuchen am Verfallstermin, den Markt in die Richtung ihrer Wetten zu beeinflussen, was zu starken Schwankungen bei einzelnen Aktien führen kann.
Die Stimmung am Markt sei nach wie vor nervös, sagte der Händler einer deutschen Großbank. Am Vortag hatte einer Terrorwarnung kurzfristig Druck auf die Kurs ausgeübt. "Nach wie vor sind die Anleger von negativen Nachrichten schnell elektrisiert", sagte der Händler. Es sei daher gut möglich, dass der Dax in den nächsten Tagen durch die psychologisch und charttechnisch wichtige Marke von 3800 Punkten falle und dann bis auf 3650 Zähler bröckele.
An den übrigen europäischen Märkten herrschte am Freitag nichtsdestotrotz freundliche Stimmung: Der Auswahlindex Stoxx 50 drehte ins Plus und schloss 0,4 Prozent über dem Vortag. Der britische FTSE-100 stieg um 0,5 Prozent und der französische CAC-40 gewann 0,7 Prozent.
HVB stärkster Dax-Wert
Zweitstärkster Wert im Dax waren die Titel der HypoVereinsbank (HVB), die unter anderem dank Analystenlobs 1,6 Prozent fester schlossen. Goldman Sachs hatte den Wert auf "In-line" heraufgestuft. Ein Händler verwies auch auf Deckungskäufe von Hedge Funds. Zudem hat die HVB am Freitag die größte Kapitalerhöhung in ihrer Geschichte abgeschlossen. Die neuen Aktien werden zum Garantiepreis der Emissionsbanken von 14 Euro ausgegeben. Bezogen auf den Schlusskurs vom Donnerstag bedeutet dies einen Abschlag von etwa 16 Prozent. Der HVB fließen rund 3 Mrd. Euro zu
Im Plus schloss auch Adidas-Salomon. Der Sportartikelhersteller profitierte ebenso wie die im MDax gelisteten Puma-Papiere von positiven Geschäftszahlen des amerikanischen Konkurrenten Nike und gewann 1,2 Prozent. Der US-Sportartikelhersteller übertraf mit einem Gewinnwachstum von 60 Prozent im abgelaufenen Quartal die Analystenprognosen.
SAP gingen mit einem Plus von 1,5 Prozent aus dem Markt. Der Amerika-Chef von Europas größtem Software-Hersteller hatte in einem Reuters-Interview für 2004 ein zweistelliges prozentuales US-Umsatzwachstum in Aussicht gestellt. Im vergangenen Jahr hatte das US-Geschäft um 25 Prozent zugelegt.
Gegen den Trend verbilligten sich die Titel der Allianz um ein Prozent. Die Analysten von JP Morgan hatten am Morgen die Schätzung für den Gewinn je Aktie des Allfinanzkonzerns heruntergenommen. Allianz hatte am Donnerstag Bilanzzahlen vorgelegt. Die Deutsche Lufthansa und Bayer lagen mit einem Minus von jeweils 1,9 und zwei Prozent unter Vortag am Ende der Verliererliste.
Heraufstufungen bewegen die Kurse
Positive Analysteneinschätzungen schoben an der Börse in London die Papiere von MMO2 (plus drei Prozent) an. Die Analysten von Morgan Stanley hatten MMO2 wegen der guten Aussichten für Mobilfunkunternehmen auf "Übergewichten" hochgestuft.
Ciba übernimmt für 475 Mio. Euro das Papiergeschäft der finnischen Raisio Chemicals. Der Schweizer Spezialchemiekonzern rechnet ab dem kommendem Jahr mit einem Gewinnbeitrag. Raisio erzielte 2003 einen Umsatz von 422 Mio. Euro. Der Abschluss der Transaktion, die noch von den Behörden genehmigt werden muss, wird für das zweite oder dritte Quartal 2004 erwartet. Die Ciba-Aktie fiel um 1,2 Prozent.
Der Euro-Kurs fiel deutlich unter 1,24 $. Am Abend kostete die europäische Gemeinschaftswährung 1,2262 $.
Dax & Stoxx-Schlussbericht: Dax fällt entgegen dem Trend
Von Thorsten Kramer und Meike Schreiber, Frankfurt
Europas Leitindizes haben zum Wochenschluss unterschiedliche Richtungen eingeschlagen. Während der Dax schwächer schloss, herrschte an den übrigen Börsen freundliche Stimmung.
In der Spitze stieg der deutsche Leitindex um ein Prozent, ging dann jedoch 0,2 Prozent schwächer aus dem Handel. Börsianer begründeten die Schwankungen vor allem mit dem am Freitag stattfindenden Verfallstermin ("Hexensabbat") auf Futures und Optionen an der Terminbörse Eurex. Die Marktteilnehmer versuchen am Verfallstermin, den Markt in die Richtung ihrer Wetten zu beeinflussen, was zu starken Schwankungen bei einzelnen Aktien führen kann.
Die Stimmung am Markt sei nach wie vor nervös, sagte der Händler einer deutschen Großbank. Am Vortag hatte einer Terrorwarnung kurzfristig Druck auf die Kurs ausgeübt. "Nach wie vor sind die Anleger von negativen Nachrichten schnell elektrisiert", sagte der Händler. Es sei daher gut möglich, dass der Dax in den nächsten Tagen durch die psychologisch und charttechnisch wichtige Marke von 3800 Punkten falle und dann bis auf 3650 Zähler bröckele.
An den übrigen europäischen Märkten herrschte am Freitag nichtsdestotrotz freundliche Stimmung: Der Auswahlindex Stoxx 50 drehte ins Plus und schloss 0,4 Prozent über dem Vortag. Der britische FTSE-100 stieg um 0,5 Prozent und der französische CAC-40 gewann 0,7 Prozent.
HVB stärkster Dax-Wert
Zweitstärkster Wert im Dax waren die Titel der HypoVereinsbank (HVB), die unter anderem dank Analystenlobs 1,6 Prozent fester schlossen. Goldman Sachs hatte den Wert auf "In-line" heraufgestuft. Ein Händler verwies auch auf Deckungskäufe von Hedge Funds. Zudem hat die HVB am Freitag die größte Kapitalerhöhung in ihrer Geschichte abgeschlossen. Die neuen Aktien werden zum Garantiepreis der Emissionsbanken von 14 Euro ausgegeben. Bezogen auf den Schlusskurs vom Donnerstag bedeutet dies einen Abschlag von etwa 16 Prozent. Der HVB fließen rund 3 Mrd. Euro zu
Im Plus schloss auch Adidas-Salomon. Der Sportartikelhersteller profitierte ebenso wie die im MDax gelisteten Puma-Papiere von positiven Geschäftszahlen des amerikanischen Konkurrenten Nike und gewann 1,2 Prozent. Der US-Sportartikelhersteller übertraf mit einem Gewinnwachstum von 60 Prozent im abgelaufenen Quartal die Analystenprognosen.
SAP gingen mit einem Plus von 1,5 Prozent aus dem Markt. Der Amerika-Chef von Europas größtem Software-Hersteller hatte in einem Reuters-Interview für 2004 ein zweistelliges prozentuales US-Umsatzwachstum in Aussicht gestellt. Im vergangenen Jahr hatte das US-Geschäft um 25 Prozent zugelegt.
Gegen den Trend verbilligten sich die Titel der Allianz um ein Prozent. Die Analysten von JP Morgan hatten am Morgen die Schätzung für den Gewinn je Aktie des Allfinanzkonzerns heruntergenommen. Allianz hatte am Donnerstag Bilanzzahlen vorgelegt. Die Deutsche Lufthansa und Bayer lagen mit einem Minus von jeweils 1,9 und zwei Prozent unter Vortag am Ende der Verliererliste.
Heraufstufungen bewegen die Kurse
Positive Analysteneinschätzungen schoben an der Börse in London die Papiere von MMO2 (plus drei Prozent) an. Die Analysten von Morgan Stanley hatten MMO2 wegen der guten Aussichten für Mobilfunkunternehmen auf "Übergewichten" hochgestuft.
Ciba übernimmt für 475 Mio. Euro das Papiergeschäft der finnischen Raisio Chemicals. Der Schweizer Spezialchemiekonzern rechnet ab dem kommendem Jahr mit einem Gewinnbeitrag. Raisio erzielte 2003 einen Umsatz von 422 Mio. Euro. Der Abschluss der Transaktion, die noch von den Behörden genehmigt werden muss, wird für das zweite oder dritte Quartal 2004 erwartet. Die Ciba-Aktie fiel um 1,2 Prozent.
Der Euro-Kurs fiel deutlich unter 1,24 $. Am Abend kostete die europäische Gemeinschaftswährung 1,2262 $.
ftd.de, Fr, 19.3.2004, 17:00
Interseroh rückt dem Grünen Punkt zu Leibe
Von Michael Gassmann, Düsseldorf
Der Entsorger Interseroh plant den Aufbau eines zweiten flächendeckenden Systems zur Entsorgung gebrauchter Verkaufsverpackungen. Bisher arbeitet das Duale System Deutschland (DSD) mit seinem Label "Der Grüne Punkt" auf diesem Sektor fast monopolartig.
"Es ist unser Ziel, noch im laufenden Jahr ein flächendeckendes System in der Bundesrepublik zu errichten", sagte Interseroh-Vorstandsmitglied Michael Mevissen der Financial Times Deutschland. Das Bundeskartellamt dringt seit einigen Jahren auf mehr Wettbewerb in diesem Markt. Das DSD gibt derzeit rund 95 Prozent aller Entsorgungsdienstleistungen für Verkaufsverpackungen wie beispielsweise Joghurtbecher oder Pizzaschachteln in Auftrag. Eine Ausnahme gibt es nur in Teilgebieten Hessens. Die Wettbewerbsbehörde will das Monopol bis maximal 2006 tolerieren.
DSD-Chef Hans-Peter Repnik geht anders als sein Vorgänger auf die Forderungen ein. Ein Sprecher sagte am Donnerstag, das Duale System sei auf Wettbewerber eingestellt.
Für die Konsumenten wird der Unterschied zwischen DSD und Interseroh zunächst nicht erkennbar. "In der Anfangszeit wird der Grüne Punkt überall weiterverwendet", sagte der Interseroh-Vorstand. Mittelfristig solle auch das blaue, ovale Firmenlogo auf den Verpackungen der Vertragspartner erscheinen.
Zehn Prozent Marktanteil angepeilt
Interseroh habe mit Kartellamt und DSD über seinen Einstieg in die Erfassung und Verwertung von Verkaufsverpackungen gesprochen, sagte Mevissen. Er rechne nicht mit Einwänden der Behörde. Bisher konzentriert sich das 1991 gegründete Kölner Unternehmen auf gebrauchte Transportverpackungen, etwa Paletten oder Behälter. Außerdem vermarktet Interseroh jährlich fünf Millionen Tonnen Rohstoffe wie Metalle, Altpapier oder Altholz etwa für Biomasse-Kraftwerke.
Die Hamburger Umweltbehörde hat Interseroh die Zulassung als Systembetreiber für die Erfassung und Verwertung von Verkaufsverpackungen bereits erteilt, gab Interseroh am Donnerstag bekannt. Ein weiterer Antrag laufe im Saarland. In den Ländern Bremen, Bayern, Berlin-Brandenburg, Hessen und Baden-Württemberg stehe das Unternehmen vor der Antragstellung, sagte Mevissen.
"Falls wir die Genehmigungen rechtzeitig erhalten, rechnen wir für Ende 2004 mit einem Marktanteil von fünf Prozent. Ende 2005 erwarten wir etwa zehn Prozent Anteil", so Mevissen. Eine einseitige Konzentration auf besonders attraktive Regionen schloss er aus: "Wir betreiben keine Rosinenpickerei."
Interseroh setzt darauf, dass Lebensmittelindustrie und Getränkeabfüller die Existenz eines zweiten großen Anbieters begrüßen, der die Erfüllung ihrer gesetzlichen Verwertungspflichten aus der Verpackungsverordnung garantieren kann.
Großer Wechselwille vermutet
"Es gibt einen großen Wechselwillen", glaubt der Vorstand. Sein Unternehmen verfüge über das gesetzlich verlangte flächendeckende System, die notwendigen EDV-Systeme sowie Erfahrungen in der Vertragsabwicklung und Organisation.
Anfangs werde Interseroh die DSD-Strukturen mitbenutzen, sagte Mevissen. Auf entsprechende Klauseln in den Verträgen zwischen DSD und den regionalen Entsorgern vor Ort hatte das Bundeskartellamt hingewirkt. Mit der Lebensmittelindustrie und den Abfüllern würden die regionalen Teilmengen der jeweiligen Entsorger abgerechnet.
Mevissen glaubt, dass Interseroh sich auf Wettbewerbsvorteile in bestimmten Sektoren stützen kann, etwa bei der Aufbereitung von Kunststoffen. "Wir werden günstigere Angebote machen können", sagte er.
Neben den Mitbenutzungsverträgen ist eine so genannte Abstimmungserklärung mit den Kommunen Voraussetzung für eine Genehmigung durch die Landesbehörden. Dort muss Interseroh neben DSD als Systemanbieter genannt werden. Die Abstimmung mit zahlreichen Kommunen laufe derzeit, so Mevissen.
--------------------------------------------------------------------------------
Großer Schritt
Wagnis Inteseroh-Chef Werner Kook wagt sich mit dem Aufbau der Konkurrenz zum Grünen Punkt weit vor.
Neuland Bisher entsorgt Interseroh Transportverpackungen bei Firmen.
Basis Die 1991 gegründete Interseroh setzte 2002.650 Mio. Euro um und erzielte 11,4 Mio. Euro Nettogewinn.
Interseroh rückt dem Grünen Punkt zu Leibe
Von Michael Gassmann, Düsseldorf
Der Entsorger Interseroh plant den Aufbau eines zweiten flächendeckenden Systems zur Entsorgung gebrauchter Verkaufsverpackungen. Bisher arbeitet das Duale System Deutschland (DSD) mit seinem Label "Der Grüne Punkt" auf diesem Sektor fast monopolartig.
"Es ist unser Ziel, noch im laufenden Jahr ein flächendeckendes System in der Bundesrepublik zu errichten", sagte Interseroh-Vorstandsmitglied Michael Mevissen der Financial Times Deutschland. Das Bundeskartellamt dringt seit einigen Jahren auf mehr Wettbewerb in diesem Markt. Das DSD gibt derzeit rund 95 Prozent aller Entsorgungsdienstleistungen für Verkaufsverpackungen wie beispielsweise Joghurtbecher oder Pizzaschachteln in Auftrag. Eine Ausnahme gibt es nur in Teilgebieten Hessens. Die Wettbewerbsbehörde will das Monopol bis maximal 2006 tolerieren.
DSD-Chef Hans-Peter Repnik geht anders als sein Vorgänger auf die Forderungen ein. Ein Sprecher sagte am Donnerstag, das Duale System sei auf Wettbewerber eingestellt.
Für die Konsumenten wird der Unterschied zwischen DSD und Interseroh zunächst nicht erkennbar. "In der Anfangszeit wird der Grüne Punkt überall weiterverwendet", sagte der Interseroh-Vorstand. Mittelfristig solle auch das blaue, ovale Firmenlogo auf den Verpackungen der Vertragspartner erscheinen.
Zehn Prozent Marktanteil angepeilt
Interseroh habe mit Kartellamt und DSD über seinen Einstieg in die Erfassung und Verwertung von Verkaufsverpackungen gesprochen, sagte Mevissen. Er rechne nicht mit Einwänden der Behörde. Bisher konzentriert sich das 1991 gegründete Kölner Unternehmen auf gebrauchte Transportverpackungen, etwa Paletten oder Behälter. Außerdem vermarktet Interseroh jährlich fünf Millionen Tonnen Rohstoffe wie Metalle, Altpapier oder Altholz etwa für Biomasse-Kraftwerke.
Die Hamburger Umweltbehörde hat Interseroh die Zulassung als Systembetreiber für die Erfassung und Verwertung von Verkaufsverpackungen bereits erteilt, gab Interseroh am Donnerstag bekannt. Ein weiterer Antrag laufe im Saarland. In den Ländern Bremen, Bayern, Berlin-Brandenburg, Hessen und Baden-Württemberg stehe das Unternehmen vor der Antragstellung, sagte Mevissen.
"Falls wir die Genehmigungen rechtzeitig erhalten, rechnen wir für Ende 2004 mit einem Marktanteil von fünf Prozent. Ende 2005 erwarten wir etwa zehn Prozent Anteil", so Mevissen. Eine einseitige Konzentration auf besonders attraktive Regionen schloss er aus: "Wir betreiben keine Rosinenpickerei."
Interseroh setzt darauf, dass Lebensmittelindustrie und Getränkeabfüller die Existenz eines zweiten großen Anbieters begrüßen, der die Erfüllung ihrer gesetzlichen Verwertungspflichten aus der Verpackungsverordnung garantieren kann.
Großer Wechselwille vermutet
"Es gibt einen großen Wechselwillen", glaubt der Vorstand. Sein Unternehmen verfüge über das gesetzlich verlangte flächendeckende System, die notwendigen EDV-Systeme sowie Erfahrungen in der Vertragsabwicklung und Organisation.
Anfangs werde Interseroh die DSD-Strukturen mitbenutzen, sagte Mevissen. Auf entsprechende Klauseln in den Verträgen zwischen DSD und den regionalen Entsorgern vor Ort hatte das Bundeskartellamt hingewirkt. Mit der Lebensmittelindustrie und den Abfüllern würden die regionalen Teilmengen der jeweiligen Entsorger abgerechnet.
Mevissen glaubt, dass Interseroh sich auf Wettbewerbsvorteile in bestimmten Sektoren stützen kann, etwa bei der Aufbereitung von Kunststoffen. "Wir werden günstigere Angebote machen können", sagte er.
Neben den Mitbenutzungsverträgen ist eine so genannte Abstimmungserklärung mit den Kommunen Voraussetzung für eine Genehmigung durch die Landesbehörden. Dort muss Interseroh neben DSD als Systemanbieter genannt werden. Die Abstimmung mit zahlreichen Kommunen laufe derzeit, so Mevissen.
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Großer Schritt
Wagnis Inteseroh-Chef Werner Kook wagt sich mit dem Aufbau der Konkurrenz zum Grünen Punkt weit vor.
Neuland Bisher entsorgt Interseroh Transportverpackungen bei Firmen.
Basis Die 1991 gegründete Interseroh setzte 2002.650 Mio. Euro um und erzielte 11,4 Mio. Euro Nettogewinn.
ftd.de, Fr, 19.3.2004, 7:30
Studie: Psychologische Barrieren bremsen private Vorsorge
Von Thorsten Kramer, Frankfurt
Innere Hemmnisse hindern die Mehrheit der Deutschen daran, die eigenen Finanzen zu planen. Selbst Männer und Frauen mit höherem Einkommen und höherer Bildung befassen sich oft nicht im notwendigen Umfang mit privater Vorsorge.
Das sind die Ergebnisse der Untersuchung "Psychologie des Geldes", die von der Commerzbank veröffentlicht wurde. Vor dem Hintergrund der enorm wachsenden Bedeutung von finanzieller Eigenverantwortung besäßen diese Erkenntnisse hohe Brisanz, sagte Stefan Hradil. Er ist Professor am Institut für Soziologie der Universität Mainz und Mitglied des Commerzbank-Ideenlabors, das als Initiator hinter der Analyse steht.
Laut Commerzbank gebe es im Einzelfall unterschiedliche Gründe dafür, dass sich die Deutschen nicht um ihr Geld kümmern. Die Komplexität vieler Finanzprodukte verursache Unsicherheit, und Geld werde gesellschaftlich tabuisiert. Zudem habe Finanzwissen einen schlechten Ruf.
Wie stark sich diese Hemmschwellen auswirken, sei eine Frage des Typs. Der so genannte "Resignierte" ignoriere Geldangelegenheiten komplett. Auf der anderen Seite stehe der "Ambitionierte", für den Geld Mittel zur Selbstbestätigung ist.
Acht verschiedene Geldtypen
Die Commerzbank-Studie benennt die Ursachen für das schwach ausgeprägte Finanzwissen der Deutschen, das inzwischen von mehreren Untersuchungen bewiesen worden ist. Im vergangenen Sommer deckte eine frühere Studie der bank bereits erhebliche Bildungslücken in Finanzfragen auf. Vor allem bei der Geldanlage zeigten sich große Defizite.
Ende Januar stützten auch die Ergebnisse einer Postbank-Umfrage diese These. Am vergangenen Dienstag kam eine Studie der Bertelsmann Stiftung zu derselben Kernaussage. "Diese Wissenslücken gefährden die individuelle Absicherung für das Alter, weil jemand, der wenig Ahnung von Finanzen hat, die notwendigen Entscheidungen aufschiebt", sagte der Autor der Studie, Johannes Leinert.
Heraus aus der Nische
"Das Thema persönliche Finanzen muss aus diesem gesellschaftlichen Schattendasein heraus", sagte Professor Hradil. Er forderte dazu auf, regelmäßig in der Familie und öffentlich über Geld zu sprechen. Zudem sei es notwendig, die Thematik in den Schulunterricht zu integrieren.
Um einen Beitrag zur Steigerung der finanziellen Allgemeinbildung zu leisten, arbeitet die Commerzbank zurzeit an einem so genannten "Kanon der allgemeinen Finanzbildung". Er soll Anhaltspunkte geben für das notwendige Finanzwissen und Basis zur Verankerung finanzieller Inhalte im Bildungswesen sein. "In einem Symposium im Sommer dieses Jahres werden wir den Entwurf mit Experten aus Wissenschaft und Politik diskutieren", sagte Thomas Henrich von der Commerzbank.
Studie: Psychologische Barrieren bremsen private Vorsorge
Von Thorsten Kramer, Frankfurt
Innere Hemmnisse hindern die Mehrheit der Deutschen daran, die eigenen Finanzen zu planen. Selbst Männer und Frauen mit höherem Einkommen und höherer Bildung befassen sich oft nicht im notwendigen Umfang mit privater Vorsorge.
Das sind die Ergebnisse der Untersuchung "Psychologie des Geldes", die von der Commerzbank veröffentlicht wurde. Vor dem Hintergrund der enorm wachsenden Bedeutung von finanzieller Eigenverantwortung besäßen diese Erkenntnisse hohe Brisanz, sagte Stefan Hradil. Er ist Professor am Institut für Soziologie der Universität Mainz und Mitglied des Commerzbank-Ideenlabors, das als Initiator hinter der Analyse steht.
Laut Commerzbank gebe es im Einzelfall unterschiedliche Gründe dafür, dass sich die Deutschen nicht um ihr Geld kümmern. Die Komplexität vieler Finanzprodukte verursache Unsicherheit, und Geld werde gesellschaftlich tabuisiert. Zudem habe Finanzwissen einen schlechten Ruf.
Wie stark sich diese Hemmschwellen auswirken, sei eine Frage des Typs. Der so genannte "Resignierte" ignoriere Geldangelegenheiten komplett. Auf der anderen Seite stehe der "Ambitionierte", für den Geld Mittel zur Selbstbestätigung ist.
Acht verschiedene Geldtypen
Die Commerzbank-Studie benennt die Ursachen für das schwach ausgeprägte Finanzwissen der Deutschen, das inzwischen von mehreren Untersuchungen bewiesen worden ist. Im vergangenen Sommer deckte eine frühere Studie der bank bereits erhebliche Bildungslücken in Finanzfragen auf. Vor allem bei der Geldanlage zeigten sich große Defizite.
Ende Januar stützten auch die Ergebnisse einer Postbank-Umfrage diese These. Am vergangenen Dienstag kam eine Studie der Bertelsmann Stiftung zu derselben Kernaussage. "Diese Wissenslücken gefährden die individuelle Absicherung für das Alter, weil jemand, der wenig Ahnung von Finanzen hat, die notwendigen Entscheidungen aufschiebt", sagte der Autor der Studie, Johannes Leinert.
Heraus aus der Nische
"Das Thema persönliche Finanzen muss aus diesem gesellschaftlichen Schattendasein heraus", sagte Professor Hradil. Er forderte dazu auf, regelmäßig in der Familie und öffentlich über Geld zu sprechen. Zudem sei es notwendig, die Thematik in den Schulunterricht zu integrieren.
Um einen Beitrag zur Steigerung der finanziellen Allgemeinbildung zu leisten, arbeitet die Commerzbank zurzeit an einem so genannten "Kanon der allgemeinen Finanzbildung". Er soll Anhaltspunkte geben für das notwendige Finanzwissen und Basis zur Verankerung finanzieller Inhalte im Bildungswesen sein. "In einem Symposium im Sommer dieses Jahres werden wir den Entwurf mit Experten aus Wissenschaft und Politik diskutieren", sagte Thomas Henrich von der Commerzbank.
moin @all,
GAINSCO
Die Gesellschaft arbeitet als Kfz-Sach- und Unfallversicherer, ist aber auch im Bereich betrieblicher Versicherungen tätig. Tätigkeitsschwerpunkt in allen Sparten ist der Heimatmarkt in Florida. Und genau dieser stark regionalen Focussierung ist wohl zuzuschreiben, dass die Gesellschaft von den Analysten und vom Markt lange einfach kaum zur Kenntnis genommen wurde. Dabei hat es der Titel in sich: Die Gewinne stiegen in 2003 von USD 122`000 im Q1 auf USD 1 Mio. im Q3. Kaum jemand hat es gemerkt. Jetzt hat GAINSCO die Zahlen vom Q4 vorgelegt und die waren noch besser: Gut USD 1.5 Mio. hat man im letzten Quartal verdient, im Gesamtjahr 2003 insgesamt damit rund USD 3.5 Mio.! Davon mussten jetzt zwar zunächst rückständige Zahlungen an Vorzugsaktionäre beglichen werden. Doch unabhängig davon scheint die Gesellschaft jetzt voll durchzustarten. Bei einer Market Cap von 17 Mio. USD ist GAINSCO ein Winzling, den kaum jemand kennt. Wenn es sich aber im Markt herumzusprechen beginnt, dass eine Gesellschaft mit USD 17 Mio. Market Cap gut USD 3.5 Mio. verdient hat – Tendenz extrem stark steigend – dürfte sich das schnell ändern! Auf unserer Tageshotline konnten wir Sie am 12. März bei der Vorlage der Zahlen brandaktuell auf den Titel hinweisen. Da lagen die Notierungen noch bei USD 0.60 – in den letzten Tagen begann die Notierung immer kräftiger auf neue Jahreshochs von zuletzt USD 0.85 anzuspringen! Der Titel wandert mit sofortiger Wirkung in unser Musterdepot! (WKN 885 445, Kurs aktuell EUR 0.65, Reuters GNAC)
quelle: BÖRSE INSIDE Verlag GmbH
GAINSCO
Die Gesellschaft arbeitet als Kfz-Sach- und Unfallversicherer, ist aber auch im Bereich betrieblicher Versicherungen tätig. Tätigkeitsschwerpunkt in allen Sparten ist der Heimatmarkt in Florida. Und genau dieser stark regionalen Focussierung ist wohl zuzuschreiben, dass die Gesellschaft von den Analysten und vom Markt lange einfach kaum zur Kenntnis genommen wurde. Dabei hat es der Titel in sich: Die Gewinne stiegen in 2003 von USD 122`000 im Q1 auf USD 1 Mio. im Q3. Kaum jemand hat es gemerkt. Jetzt hat GAINSCO die Zahlen vom Q4 vorgelegt und die waren noch besser: Gut USD 1.5 Mio. hat man im letzten Quartal verdient, im Gesamtjahr 2003 insgesamt damit rund USD 3.5 Mio.! Davon mussten jetzt zwar zunächst rückständige Zahlungen an Vorzugsaktionäre beglichen werden. Doch unabhängig davon scheint die Gesellschaft jetzt voll durchzustarten. Bei einer Market Cap von 17 Mio. USD ist GAINSCO ein Winzling, den kaum jemand kennt. Wenn es sich aber im Markt herumzusprechen beginnt, dass eine Gesellschaft mit USD 17 Mio. Market Cap gut USD 3.5 Mio. verdient hat – Tendenz extrem stark steigend – dürfte sich das schnell ändern! Auf unserer Tageshotline konnten wir Sie am 12. März bei der Vorlage der Zahlen brandaktuell auf den Titel hinweisen. Da lagen die Notierungen noch bei USD 0.60 – in den letzten Tagen begann die Notierung immer kräftiger auf neue Jahreshochs von zuletzt USD 0.85 anzuspringen! Der Titel wandert mit sofortiger Wirkung in unser Musterdepot! (WKN 885 445, Kurs aktuell EUR 0.65, Reuters GNAC)
quelle: BÖRSE INSIDE Verlag GmbH
Nur so als Info aus Köln
BERLIN (dpa-AFX) - Die Deutsche Wirtschaft ist nach Ansicht von
Allianz-Chefvolkswirt Michael Heise nicht gut auf die am 1. Mai
bevorstehende
Osterweiterung der EU vorbereitet: "Sie hat sich weder hinreichend auf den
intensiveren Wettbewerbsdruck, noch auf die zu erwartende
Zuwanderungswelle
eingestellt", sagte Heise im Interview der "Berliner Zeitung"
(Wochenendausgabe).
"Die Zuwanderungswelle wird wohl erst mit Verzögerung einsetzen. Aber
sie
wird kommen, darauf können Sie sich verlassen", so der Ökonom. Zur
Begründung
sagte Heise: "Die Einkommensunterschiede zu den Oststaaten sind viel
größer
als bei der Süderweiterung der EU. Zudem gibt es eine traditionelle
Neigung
der Menschen, vom Osten in den Westen zu gehen", sagte der
Allianz-Chefvolkswirt.
Der Beitritt der zehn neuen Staaten komme aber zum richtigen Zeitpunkt. Es
gemacht,
mit der Aufnahme zu warten, bis alles optimal ist. Das wäre dann der Sankt
Nimmerleinstag", so Heise. Sobald die Voraussetzungen erfüllt seien, sollten
die neuen EU-Staaten auch in die Euro-Zone aufgenommen werden. Insgesamt biete
der EU-Beitritt der zehn neuen Staaten auch den Deutschen Chancen auf einen
steigenden Wohlstand.
"Die Integration dieser Länder wird einen stärkeren Standort- und
Systemwettbewerb in Europa erzeugen", sagte der Allianz-Chefvolkswirt. "Die
Politik muss sich hier eklatante Versäumnisse ankreiden lassen. Die
Osterweiterung wird hier für eine heilsame Korrektur sorgen". Die neuen
Bundesländern drohten allerdings zu Verlierern der EU-Erweiterung zu werden.
"Die Entwicklung im Osten ist wirklich dramatisch", sagte Heise. Hier könne
der Druck auf den Arbeitsmarkt noch größer werden. Die Region müsse deshalb
nach innovativen Wegen suchen, um neue Investoren anzulocken./sf
BERLIN (dpa-AFX) - Die Deutsche Wirtschaft ist nach Ansicht von
Allianz-Chefvolkswirt Michael Heise nicht gut auf die am 1. Mai
bevorstehende
Osterweiterung der EU vorbereitet: "Sie hat sich weder hinreichend auf den
intensiveren Wettbewerbsdruck, noch auf die zu erwartende
Zuwanderungswelle
eingestellt", sagte Heise im Interview der "Berliner Zeitung"
(Wochenendausgabe).
"Die Zuwanderungswelle wird wohl erst mit Verzögerung einsetzen. Aber
sie
wird kommen, darauf können Sie sich verlassen", so der Ökonom. Zur
Begründung
sagte Heise: "Die Einkommensunterschiede zu den Oststaaten sind viel
größer
als bei der Süderweiterung der EU. Zudem gibt es eine traditionelle
Neigung
der Menschen, vom Osten in den Westen zu gehen", sagte der
Allianz-Chefvolkswirt.
Der Beitritt der zehn neuen Staaten komme aber zum richtigen Zeitpunkt. Es
gemacht,
mit der Aufnahme zu warten, bis alles optimal ist. Das wäre dann der Sankt
Nimmerleinstag", so Heise. Sobald die Voraussetzungen erfüllt seien, sollten
die neuen EU-Staaten auch in die Euro-Zone aufgenommen werden. Insgesamt biete
der EU-Beitritt der zehn neuen Staaten auch den Deutschen Chancen auf einen
steigenden Wohlstand.
"Die Integration dieser Länder wird einen stärkeren Standort- und
Systemwettbewerb in Europa erzeugen", sagte der Allianz-Chefvolkswirt. "Die
Politik muss sich hier eklatante Versäumnisse ankreiden lassen. Die
Osterweiterung wird hier für eine heilsame Korrektur sorgen". Die neuen
Bundesländern drohten allerdings zu Verlierern der EU-Erweiterung zu werden.
"Die Entwicklung im Osten ist wirklich dramatisch", sagte Heise. Hier könne
der Druck auf den Arbeitsmarkt noch größer werden. Die Region müsse deshalb
nach innovativen Wegen suchen, um neue Investoren anzulocken./sf
Zitterbörse: Wo jetzt die neuen Chancen liegen (EuramS)
Nach dem Terror von Madrid sind die Anleger hochgradig nervös. Die Bullen machen erst mal Pause, doch auch der Bär scheint schnell gezähmt. Wo jetzt die neuen Chancen liegen
von Stephan Bauer
Irgendwo in Nordfrankreich, neben den Gleisen der Bahnverbindung Paris-London, lag am vergangenen Donnerstag ein Plastikkanister. Ein Rentner teilte dies einem Dorfgendarmen mit. Der Polizist löste Bomben-alarm aus, der Bahnverkehr wurde unterbrochen. Kurz darauf gingen an den Aktienmärkten die Kurse in Deckung. Der Kanister war harmlos, doch der Fehlalarm machte deutlich, wie hypernervös die Börsianer derzeit sind. Denn nach den Al-Kaida-Bomben von Madrid fragten Investoren in der vergangenen Woche: Droht eine Terrorwelle in Europa? Stoppt die Gewalt den Konjunkturaufschwung?
Ein Konjunktur-Barometer sank vergangene Woche erst mal unter null: "Der Aufschwung schwächelt", signalisiert der Index der Konjunkturerwartungen, den das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) r! egelmäßig veröffentlicht. "Es bestehen Zweifel, ob die Dynamik der Erholung anhält", äußerte sich ZEW-Präsident Wolfgang Franz, nachdem der Index nun mehr zum dritten Mal gefallen war.
Die Anleger reagierten nervös, der DAX taumelte in Richtung 3800 Punkte. Auch gute Zahlen von BASF und ein positiver Ausblick des Autobauers BMW hellten die Stimmung nur vorübergehend auf. Nach einem kurzen Zwischenhoch herrschten zum Wochenschluss wieder Nervosität und Unsicherheit auf dem Bösenparkett. Hat der Spanien-Terror nun ähnliche Auswirkungen wie die Anschläge von New York? Nein, sagt Nobert Walter, Chef-Volkswirt der Deutschen Bank: "Die Attentate in den USA trafen die Konjunktur im Abschwung." Jetzt aber ist in Asien und den USA eine kräftige Erholung im Gange. Und: "Inzwischen haben sich die Menschen an den Terror in der Welt ein Stück weit gewöhnt", sagt Martin Hüfner, ChefVolkswirt der HypoVereinsbank. Sein Fazit: "Die Wirkung der Attentate auf die Konjunktur wird gering sein."! Bleibt festzuhalten, dass die Wirtschaft auch in Europa wächst, wenn auch nicht im Eiltempo. Hüfner: "Wir gehen immer noch von 1,6 Prozent Wachstum im laufenden Jahr aus." Madrid, so der Schluss vieler Experten, war nur der Verstärker eines Trends: Die Märkte korrigieren ihre übersteigerten Erwartungen im Hinblick auf das Wirtschaftswachstum.
Was konkret droht: weiterhin eingetrübte Stimmungsindikatoren, wie der Ifo-Geschäftsklima-Index am kommenden Freitag. Der dürfte nach den Analysten von JP Morgan wegen des Attentats schwächer ausfallen. Für die Märkte heißt das: Die Schaukelbörse ist wieder da. Und dazu gehören auch Abwärtsbewegungen. "Wir können durchaus auch die 3600 Punkte im DAX sehen. Der Markt dürfte bis Jahresende in einer breiten Spanne zwischen 3600 und 4200 Punkten schwanken", erwartet Berndt Fernow, Aktienstratege der Landesbank BadenWürttemberg. Der Grund: "Der Markt ist im vergangenen Jahr schon sehr gut gelaufen. Jetzt prüfen Börsianer die neuen Bewertung! en", meint Fernow.
Für Anleger bieten sich dennoch beste Chancen. Wer vorsichtig ist, sollte den Anteil an defensiven Aktien im Depot erhöhen . Mit Discountzertifikaten profitieren Anleger von der gestiegenen Volatilität der Märkte (siehe Kasten Seite 12 oben). Auch reinrassigen Bullen bietet das kühlere Börsenklima eine Fülle von Möglichkeiten: Es locken kurzfristige Trades und auch fundamental begründete Gelegenheiten. Wenn der Bär auch drohend seine Klauen zeigt: Mit Kalkül lässt sich die Bestie zähmen. «
Wärmendes für kühlere Börsentage
Ein klassisches Muster: Kaum stürzen die Märkte wegen des Terrors, kommt Schwung in den Goldpreis. Immerhin rund vier Prozent gewann das Edelmetall seit dem Anschlag. Nur ein kurzes Aufflackern? Nein, denn "Gold ist als Langfristanlage attraktiv", findet Jens Ehrhardt, Vermögensverwalter aus München. Sein Argument: "Die Korrektur beim Goldpreis ist weitgehend abgeschlossen." Die Nachfrage in Indien oder China dürfte zudem weiter hoch! bleiben. Beim Kauf als krisenfeste Depot-Beimischung zu beachten: Das Metall notiert in Dollar. Sicherheit gegen einen weiter schwächelnden Dollar bieten etwa währungsgesicherte Zertifikate (Quanto-Zertifikat, Tabelle).Die weltweite Rohstoff-Hausse macht auch defensive, weil konjunktur-unabhängige Aktien anziehend. Beispiel Energiewerte: Rohöl ist sehr teuer, das Fass notiert bei gut 33 Dollar. Für 2004 rechneten Analysten aber mit einem gegenüber dem Vorjahr deutlich sinkenden Durch-schnittspreis. Die Folge: Die Gewinnschätzungen für die Ölkonzerne dürften zu niedrig angesetzt sein. "Wir rechnen daher mit positiven Überraschungen", sagt Roland Ziegler, Aktienstratege der BHF ING-Bank. Hohe Dividendenrenditen machen die Aktien der Multis zusätzlich attraktiv. Und: "Ölwerte sind im Vergleich zu Versorgern oder Telekoms, die auch als defensiv gelten, unempfindlich gegen Zinserhöhungen", sagt Ziegler. Der Grund: Ölriesen wie BP oder die italienische ENI haben keine hohen Schulde! n. Ein Vorteil, da in den nächsten sechs bis zwölf Monaten mit höheren Leitzinsen gerechnet wird.
Zunehmendes Interesse haben Anlagestrategen inzwischen wieder an Pharmatiteln. Auch die Aktien der Pillendreher gelten als defensiv: Sie verdienen ihr Geld unabhängig von den Läufen der Konjunktur - Medikamente werden eben immer gebraucht. "Die Branche wird künftig mit sieben bis zehn Prozent jährlich beim Gewinn wachsen und damit stärker als der Gesamtmarkt", sagt Ziegler. Sein Favorit: AstraZeneca. Die Briten gehören, wie die Schweizer Roche, auch zu den Favoriten der Deutschen Bank. Grund: die gut gefüllte Produkt-Pipeline.
Anleihen in sehr luftigen Höhen
Fluchtpunkt Anleihen. Wie schon vor dem Irak-Krieg stürzten sich die Anleger nach dem Attentat von Madrid auf festverzinsliche Wertpapiere. Effekt: Die Anleihekurse stiegen stark (siehe Grafik), und im Gegenzug kamen die Renditen zurück. Beispiel Umlaufrendite (also die Durchschnittsrendite umlaufender Anleihen): Innerha! lb von fünf Tagen ging’s von 3,77 auf 3,58 Prozent abwärts. Doch Vorsicht: Der vermeintlich so sichere Hafen Anleihen kann nur eine temporäre Rückzugsmöglichkeit sein. Denn: "Nach dem jüngsten Renditerückgang sind die Rentenmärkte mittlerweile recht teuer", urteilt die WGZ-Bank in ihrer neuesten Analyse. Grund: Mit Konjunkturdaten, die weiter eine Expansion in den USA, aber auch in Euro-Land signalisieren, und einer zunehmend günstigeren Beschäftigungssituation in den USA dürften die Renditen bereits in den nächsten Monaten wieder nach oben drehen. Oder anders gesagt: Die Anleihekurse werden wieder sinken. Wer also jetzt in Anleihen einsteigen will, ist wohl zu spät dran.
Interessant ist, dass die Rentenmärkte diesem Szenario "Konjunkturerholung" noch nicht recht trauen wollen, die Anleihen immer wieder kleinere Rallys hinlegen und sich die Kurse in Schwindel erregenden Höhen befinden. Doch das Damoklesschwert Zinserhöhung hängt zumindest in den USA über dem Markt - u! nd wehe es fällt. Die Wetten laufen schon, wann Notenbankchef Alan Greenspan an der Zinsschraube dreht, auch wenn er diese Woche wieder betonte, die Zinsen niedrig halten zu wollen. Allerdings muss auch ein Greenspan die Fundamentaldaten im Auge behalten. Wie auch seine Kollegen in England und Australien. Denn die hoben bereits den Leitzins an, um gegen eine drohende Inflation vorzusorgen.Und auch wenn ein Zinsschritt so schnell nicht kommt: Mit bestenfalls stagnierenden Kursen und mickrigen Zinsen wird man als Anleger auch nicht glücklich. Martin Blümel
Schaukel-Zertifikate
Schaukelbörse, starke Kursschwankungen im DAX - so manchem Anleger treibt das den Schweiß auf die Stirn. Doch ein Grund für die Flucht ins renditemagere Sparbuch ist das noch lange nicht. Ganz im Gegenteil: Mit Discountzertifikaten profitieren Anleger sogar von der größeren Volatilität des Marktes. Denn per DAX-Discounter gibt es den DAX mit Rabatt. Je größer aber die Volatilität des Marktes, desto! größer fällt dieser Preisnachlass auf den zu Grunde liegenden Indexstand aus.
Das entscheidende Kriterium bei der Auswahl ist der Cap - die Grenze, die auch der maximalen Auszahlung am Ende der Laufzeit entspricht. Es gilt: Je niedriger der Cap, desto geringer die Maximalrendite, desto größer aber ist die Sicherheit durch den Rabatt. Ein Beispiel: Der Discounter mit Cap 3500 etwa bietet einen Rabatt von rund 23 Prozent auf den aktuellen DAX-Stand, denn er kostet etwa 29,40 Euro (was 2940 Punkten entspricht). Am Ende der Laufzeit gibt es maximal einen Betrag von 35 Euro ins Depot, die Rendite liegt dann bei 19 Prozent. Ein DAX unter 3500 Punkten hieße, es gibt weniger Geld.«
Wetten mit Köpfchen
Um es den Bullen aus Leidenschaft gleich zu sagen: Die besten Zeiten liegen vorerst hinter uns. Der DAX war seit dem Tief im März 2003 etwa 90 Prozent gelaufen - Zeit für eine Pause. Das sagt auch die Statistik: "Bullenmärkte laufen im Schnitt zwischen 70 und 90 Prozent, bevor di! e Korrektur kommt", sagt Reza-Darius Montasser, Chef-Analyst beim Bankhaus Reuschel. Erfahrene Anleger wie Vermögensverwalter Jens Ehrhardt sehen die Hausse erst einmal gestoppt: "Ich rechne in den nächsten Monaten mit einem DAX zwischen 3600 und 4100 Punkten. Es geht seitwärts." Den Madrid-Terror hält Ehrhardt hingegen nicht für marktbestimmend. Entscheidend für den Profi: "Woher kommen die positiven Impulse für den Markt? Ich sehe keine", sagt Ehrhardt.Und doch gibt es Kaufgelegenheiten. Etwa die Versorgerwerte, die nach der jüngsten Korrektur ein attraktives Kursniveau aufweisen. "Jetzt ist eine E.ON wieder kaufenswert", sagt Ehrhardt. Er schätzt die hohe Dividendenrendite der Düsseldorfer.Viel Anklang finden derzeit auch die Stahlwerte. Die Preise ziehen an, bedingt durch eine anhaltend hohe Nachfrage in Asien, speziell in China. Die französische Arcelor ist die weltweite Nummer 1 in der Branche und Favorit der BHF ING-Bank. "Wir glauben an die Sonderkonjunktur des Sektor! s. Zudem gefällt uns das große Sparpotenzial des frisch fusionierten Konzerns", sagt Stratege Roland Ziegler.
Risikofreudige sollten Tourismus-Aktien wie TUI oder die Airlines ins Visier nehmen. Diese Werte wurden nach dem Attentat in Madrid massiv verkauft, bieten aber gleichzeitig ein hohes Erholungspotenzial. Ein hohes Risiko gehen Anleger dabei mit der Aktie des Tourismusriesen TUI ein. "Die haben ziemlich viele Schulden", warnt Vermögensverwalter Ehrhardt. Aber auch Charme: Schließlich meldet die Branche wieder steigende Buchungen. Und TUI hat mit dem anstehenden Börsengang der Schifffahrtstochter Hapag-Lloyd einen Phantasie-Bringer an Bord. Die Lufthansa-Aktie gilt als solider. Ein gutes Management und eine gesündere Bilanz weisen die Lufthansa als die derzeit etwas weniger riskante Wette aus.Bei den ebenfalls stark unter Druck geratenen Technologie-Aktien scheiden sich die Geister: "Schon gut gelaufen", lautet das allgemeine Credo. Nur vereinzelt können Chips und Co n! och überzeugen. Samsung etwa gilt als recht günstig. Zudem rollen die Koreaner einen Wachstumsmarkt nach dem anderen auf: nach Speicherchips und Handys sind jetzt Flachbildschirme dran. Auch die niederländische Philips hat Qualitäten. Vor kurzem verblüffte Vorstand Gerard Kleisterlee Analysten mit unerwartet hohem Gewinn. Bei beiden Aktien sollte sich ein Einstieg zu den jetzt günstigeren Kursen auszahlen
Nach dem Terror von Madrid sind die Anleger hochgradig nervös. Die Bullen machen erst mal Pause, doch auch der Bär scheint schnell gezähmt. Wo jetzt die neuen Chancen liegen
von Stephan Bauer
Irgendwo in Nordfrankreich, neben den Gleisen der Bahnverbindung Paris-London, lag am vergangenen Donnerstag ein Plastikkanister. Ein Rentner teilte dies einem Dorfgendarmen mit. Der Polizist löste Bomben-alarm aus, der Bahnverkehr wurde unterbrochen. Kurz darauf gingen an den Aktienmärkten die Kurse in Deckung. Der Kanister war harmlos, doch der Fehlalarm machte deutlich, wie hypernervös die Börsianer derzeit sind. Denn nach den Al-Kaida-Bomben von Madrid fragten Investoren in der vergangenen Woche: Droht eine Terrorwelle in Europa? Stoppt die Gewalt den Konjunkturaufschwung?
Ein Konjunktur-Barometer sank vergangene Woche erst mal unter null: "Der Aufschwung schwächelt", signalisiert der Index der Konjunkturerwartungen, den das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) r! egelmäßig veröffentlicht. "Es bestehen Zweifel, ob die Dynamik der Erholung anhält", äußerte sich ZEW-Präsident Wolfgang Franz, nachdem der Index nun mehr zum dritten Mal gefallen war.
Die Anleger reagierten nervös, der DAX taumelte in Richtung 3800 Punkte. Auch gute Zahlen von BASF und ein positiver Ausblick des Autobauers BMW hellten die Stimmung nur vorübergehend auf. Nach einem kurzen Zwischenhoch herrschten zum Wochenschluss wieder Nervosität und Unsicherheit auf dem Bösenparkett. Hat der Spanien-Terror nun ähnliche Auswirkungen wie die Anschläge von New York? Nein, sagt Nobert Walter, Chef-Volkswirt der Deutschen Bank: "Die Attentate in den USA trafen die Konjunktur im Abschwung." Jetzt aber ist in Asien und den USA eine kräftige Erholung im Gange. Und: "Inzwischen haben sich die Menschen an den Terror in der Welt ein Stück weit gewöhnt", sagt Martin Hüfner, ChefVolkswirt der HypoVereinsbank. Sein Fazit: "Die Wirkung der Attentate auf die Konjunktur wird gering sein."! Bleibt festzuhalten, dass die Wirtschaft auch in Europa wächst, wenn auch nicht im Eiltempo. Hüfner: "Wir gehen immer noch von 1,6 Prozent Wachstum im laufenden Jahr aus." Madrid, so der Schluss vieler Experten, war nur der Verstärker eines Trends: Die Märkte korrigieren ihre übersteigerten Erwartungen im Hinblick auf das Wirtschaftswachstum.
Was konkret droht: weiterhin eingetrübte Stimmungsindikatoren, wie der Ifo-Geschäftsklima-Index am kommenden Freitag. Der dürfte nach den Analysten von JP Morgan wegen des Attentats schwächer ausfallen. Für die Märkte heißt das: Die Schaukelbörse ist wieder da. Und dazu gehören auch Abwärtsbewegungen. "Wir können durchaus auch die 3600 Punkte im DAX sehen. Der Markt dürfte bis Jahresende in einer breiten Spanne zwischen 3600 und 4200 Punkten schwanken", erwartet Berndt Fernow, Aktienstratege der Landesbank BadenWürttemberg. Der Grund: "Der Markt ist im vergangenen Jahr schon sehr gut gelaufen. Jetzt prüfen Börsianer die neuen Bewertung! en", meint Fernow.
Für Anleger bieten sich dennoch beste Chancen. Wer vorsichtig ist, sollte den Anteil an defensiven Aktien im Depot erhöhen . Mit Discountzertifikaten profitieren Anleger von der gestiegenen Volatilität der Märkte (siehe Kasten Seite 12 oben). Auch reinrassigen Bullen bietet das kühlere Börsenklima eine Fülle von Möglichkeiten: Es locken kurzfristige Trades und auch fundamental begründete Gelegenheiten. Wenn der Bär auch drohend seine Klauen zeigt: Mit Kalkül lässt sich die Bestie zähmen. «
Wärmendes für kühlere Börsentage
Ein klassisches Muster: Kaum stürzen die Märkte wegen des Terrors, kommt Schwung in den Goldpreis. Immerhin rund vier Prozent gewann das Edelmetall seit dem Anschlag. Nur ein kurzes Aufflackern? Nein, denn "Gold ist als Langfristanlage attraktiv", findet Jens Ehrhardt, Vermögensverwalter aus München. Sein Argument: "Die Korrektur beim Goldpreis ist weitgehend abgeschlossen." Die Nachfrage in Indien oder China dürfte zudem weiter hoch! bleiben. Beim Kauf als krisenfeste Depot-Beimischung zu beachten: Das Metall notiert in Dollar. Sicherheit gegen einen weiter schwächelnden Dollar bieten etwa währungsgesicherte Zertifikate (Quanto-Zertifikat, Tabelle).Die weltweite Rohstoff-Hausse macht auch defensive, weil konjunktur-unabhängige Aktien anziehend. Beispiel Energiewerte: Rohöl ist sehr teuer, das Fass notiert bei gut 33 Dollar. Für 2004 rechneten Analysten aber mit einem gegenüber dem Vorjahr deutlich sinkenden Durch-schnittspreis. Die Folge: Die Gewinnschätzungen für die Ölkonzerne dürften zu niedrig angesetzt sein. "Wir rechnen daher mit positiven Überraschungen", sagt Roland Ziegler, Aktienstratege der BHF ING-Bank. Hohe Dividendenrenditen machen die Aktien der Multis zusätzlich attraktiv. Und: "Ölwerte sind im Vergleich zu Versorgern oder Telekoms, die auch als defensiv gelten, unempfindlich gegen Zinserhöhungen", sagt Ziegler. Der Grund: Ölriesen wie BP oder die italienische ENI haben keine hohen Schulde! n. Ein Vorteil, da in den nächsten sechs bis zwölf Monaten mit höheren Leitzinsen gerechnet wird.
Zunehmendes Interesse haben Anlagestrategen inzwischen wieder an Pharmatiteln. Auch die Aktien der Pillendreher gelten als defensiv: Sie verdienen ihr Geld unabhängig von den Läufen der Konjunktur - Medikamente werden eben immer gebraucht. "Die Branche wird künftig mit sieben bis zehn Prozent jährlich beim Gewinn wachsen und damit stärker als der Gesamtmarkt", sagt Ziegler. Sein Favorit: AstraZeneca. Die Briten gehören, wie die Schweizer Roche, auch zu den Favoriten der Deutschen Bank. Grund: die gut gefüllte Produkt-Pipeline.
Anleihen in sehr luftigen Höhen
Fluchtpunkt Anleihen. Wie schon vor dem Irak-Krieg stürzten sich die Anleger nach dem Attentat von Madrid auf festverzinsliche Wertpapiere. Effekt: Die Anleihekurse stiegen stark (siehe Grafik), und im Gegenzug kamen die Renditen zurück. Beispiel Umlaufrendite (also die Durchschnittsrendite umlaufender Anleihen): Innerha! lb von fünf Tagen ging’s von 3,77 auf 3,58 Prozent abwärts. Doch Vorsicht: Der vermeintlich so sichere Hafen Anleihen kann nur eine temporäre Rückzugsmöglichkeit sein. Denn: "Nach dem jüngsten Renditerückgang sind die Rentenmärkte mittlerweile recht teuer", urteilt die WGZ-Bank in ihrer neuesten Analyse. Grund: Mit Konjunkturdaten, die weiter eine Expansion in den USA, aber auch in Euro-Land signalisieren, und einer zunehmend günstigeren Beschäftigungssituation in den USA dürften die Renditen bereits in den nächsten Monaten wieder nach oben drehen. Oder anders gesagt: Die Anleihekurse werden wieder sinken. Wer also jetzt in Anleihen einsteigen will, ist wohl zu spät dran.
Interessant ist, dass die Rentenmärkte diesem Szenario "Konjunkturerholung" noch nicht recht trauen wollen, die Anleihen immer wieder kleinere Rallys hinlegen und sich die Kurse in Schwindel erregenden Höhen befinden. Doch das Damoklesschwert Zinserhöhung hängt zumindest in den USA über dem Markt - u! nd wehe es fällt. Die Wetten laufen schon, wann Notenbankchef Alan Greenspan an der Zinsschraube dreht, auch wenn er diese Woche wieder betonte, die Zinsen niedrig halten zu wollen. Allerdings muss auch ein Greenspan die Fundamentaldaten im Auge behalten. Wie auch seine Kollegen in England und Australien. Denn die hoben bereits den Leitzins an, um gegen eine drohende Inflation vorzusorgen.Und auch wenn ein Zinsschritt so schnell nicht kommt: Mit bestenfalls stagnierenden Kursen und mickrigen Zinsen wird man als Anleger auch nicht glücklich. Martin Blümel
Schaukel-Zertifikate
Schaukelbörse, starke Kursschwankungen im DAX - so manchem Anleger treibt das den Schweiß auf die Stirn. Doch ein Grund für die Flucht ins renditemagere Sparbuch ist das noch lange nicht. Ganz im Gegenteil: Mit Discountzertifikaten profitieren Anleger sogar von der größeren Volatilität des Marktes. Denn per DAX-Discounter gibt es den DAX mit Rabatt. Je größer aber die Volatilität des Marktes, desto! größer fällt dieser Preisnachlass auf den zu Grunde liegenden Indexstand aus.
Das entscheidende Kriterium bei der Auswahl ist der Cap - die Grenze, die auch der maximalen Auszahlung am Ende der Laufzeit entspricht. Es gilt: Je niedriger der Cap, desto geringer die Maximalrendite, desto größer aber ist die Sicherheit durch den Rabatt. Ein Beispiel: Der Discounter mit Cap 3500 etwa bietet einen Rabatt von rund 23 Prozent auf den aktuellen DAX-Stand, denn er kostet etwa 29,40 Euro (was 2940 Punkten entspricht). Am Ende der Laufzeit gibt es maximal einen Betrag von 35 Euro ins Depot, die Rendite liegt dann bei 19 Prozent. Ein DAX unter 3500 Punkten hieße, es gibt weniger Geld.«
Wetten mit Köpfchen
Um es den Bullen aus Leidenschaft gleich zu sagen: Die besten Zeiten liegen vorerst hinter uns. Der DAX war seit dem Tief im März 2003 etwa 90 Prozent gelaufen - Zeit für eine Pause. Das sagt auch die Statistik: "Bullenmärkte laufen im Schnitt zwischen 70 und 90 Prozent, bevor di! e Korrektur kommt", sagt Reza-Darius Montasser, Chef-Analyst beim Bankhaus Reuschel. Erfahrene Anleger wie Vermögensverwalter Jens Ehrhardt sehen die Hausse erst einmal gestoppt: "Ich rechne in den nächsten Monaten mit einem DAX zwischen 3600 und 4100 Punkten. Es geht seitwärts." Den Madrid-Terror hält Ehrhardt hingegen nicht für marktbestimmend. Entscheidend für den Profi: "Woher kommen die positiven Impulse für den Markt? Ich sehe keine", sagt Ehrhardt.Und doch gibt es Kaufgelegenheiten. Etwa die Versorgerwerte, die nach der jüngsten Korrektur ein attraktives Kursniveau aufweisen. "Jetzt ist eine E.ON wieder kaufenswert", sagt Ehrhardt. Er schätzt die hohe Dividendenrendite der Düsseldorfer.Viel Anklang finden derzeit auch die Stahlwerte. Die Preise ziehen an, bedingt durch eine anhaltend hohe Nachfrage in Asien, speziell in China. Die französische Arcelor ist die weltweite Nummer 1 in der Branche und Favorit der BHF ING-Bank. "Wir glauben an die Sonderkonjunktur des Sektor! s. Zudem gefällt uns das große Sparpotenzial des frisch fusionierten Konzerns", sagt Stratege Roland Ziegler.
Risikofreudige sollten Tourismus-Aktien wie TUI oder die Airlines ins Visier nehmen. Diese Werte wurden nach dem Attentat in Madrid massiv verkauft, bieten aber gleichzeitig ein hohes Erholungspotenzial. Ein hohes Risiko gehen Anleger dabei mit der Aktie des Tourismusriesen TUI ein. "Die haben ziemlich viele Schulden", warnt Vermögensverwalter Ehrhardt. Aber auch Charme: Schließlich meldet die Branche wieder steigende Buchungen. Und TUI hat mit dem anstehenden Börsengang der Schifffahrtstochter Hapag-Lloyd einen Phantasie-Bringer an Bord. Die Lufthansa-Aktie gilt als solider. Ein gutes Management und eine gesündere Bilanz weisen die Lufthansa als die derzeit etwas weniger riskante Wette aus.Bei den ebenfalls stark unter Druck geratenen Technologie-Aktien scheiden sich die Geister: "Schon gut gelaufen", lautet das allgemeine Credo. Nur vereinzelt können Chips und Co n! och überzeugen. Samsung etwa gilt als recht günstig. Zudem rollen die Koreaner einen Wachstumsmarkt nach dem anderen auf: nach Speicherchips und Handys sind jetzt Flachbildschirme dran. Auch die niederländische Philips hat Qualitäten. Vor kurzem verblüffte Vorstand Gerard Kleisterlee Analysten mit unerwartet hohem Gewinn. Bei beiden Aktien sollte sich ein Einstieg zu den jetzt günstigeren Kursen auszahlen
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Siemens <SIE.ETR> will keine Stellung zu
Finanzmarktgerüchten nehmen, wonach der Münchner Konzern angeblich an dem
französischen Telekomzulieferer Alcatel <PCGE.PSE> <CGE.ETR> interessiert
ist.
"Wir kommentieren grundsätzlich keine Marktgerüchte", sagte eine
Sprecherin am Freitag in München. Zuvor hatten Spekulationen die Runde
gemacht, Siemens könnte zur Finanzierung einer möglichen Alcatel-Übernahme
eine Anleihe über 11 Milliarden Euro ausgeben.
Siemens-Chef Heinrich von Pierer hatte am Vortag auf der Computermesse
CeBIT in Hannover bekräftigt, dass der Konzern Interesse an Zukäufen und
eine
gut gefüllte Kasse habe. Konkret sei jedoch nichts./ari/fn
Finanzmarktgerüchten nehmen, wonach der Münchner Konzern angeblich an dem
französischen Telekomzulieferer Alcatel <PCGE.PSE> <CGE.ETR> interessiert
ist.
"Wir kommentieren grundsätzlich keine Marktgerüchte", sagte eine
Sprecherin am Freitag in München. Zuvor hatten Spekulationen die Runde
gemacht, Siemens könnte zur Finanzierung einer möglichen Alcatel-Übernahme
eine Anleihe über 11 Milliarden Euro ausgeben.
Siemens-Chef Heinrich von Pierer hatte am Vortag auf der Computermesse
CeBIT in Hannover bekräftigt, dass der Konzern Interesse an Zukäufen und
eine
gut gefüllte Kasse habe. Konkret sei jedoch nichts./ari/fn
Könnte nen Zock mal wert sein
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Gläubigerbanken der insolvenzgefährdeteten
Senator Entertainment AG <SMN.ETR> erwägen einem Presebericht zufolge einen
Rangrücktritt für ihre Forderungen. "Das ist eine mögliche Lösung, die wir
jetzt prüfen werden", zitiert die "Frankfurter Allgemeine Zeitung"
(Freitagausgabe) aus dem Kreis der Gläubigerbanken. Dadurch solle versucht
werden, zumindest das kurzfristige Überleben des angeschlagenen Berliner
Filmunternehmens zu sichern.
Durch den Rangrücktritt würden die Forderungen der Banken in der
Senator-Bilanz insolvenzrechtlich nicht mehr als Fremd-, sondern als
Eigenkapital gebucht. Senator hatte am gestrigen Donnerstag mitgeteilt,
dass
wegen hoher Abschreibungen auf das Filmvermögen und
Unternehmensbeteiligungen
im vergangenen Jahr das Grundkapital komplett aufgezehrt wurde./mag/tav/af
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Gläubigerbanken der insolvenzgefährdeteten
Senator Entertainment AG <SMN.ETR> erwägen einem Presebericht zufolge einen
Rangrücktritt für ihre Forderungen. "Das ist eine mögliche Lösung, die wir
jetzt prüfen werden", zitiert die "Frankfurter Allgemeine Zeitung"
(Freitagausgabe) aus dem Kreis der Gläubigerbanken. Dadurch solle versucht
werden, zumindest das kurzfristige Überleben des angeschlagenen Berliner
Filmunternehmens zu sichern.
Durch den Rangrücktritt würden die Forderungen der Banken in der
Senator-Bilanz insolvenzrechtlich nicht mehr als Fremd-, sondern als
Eigenkapital gebucht. Senator hatte am gestrigen Donnerstag mitgeteilt,
dass
wegen hoher Abschreibungen auf das Filmvermögen und
Unternehmensbeteiligungen
im vergangenen Jahr das Grundkapital komplett aufgezehrt wurde./mag/tav/af
CHART-KOLUMNE: Gute Chance auf eine Doppelbodenbildung
FRANKFURT - Nach einer Erholung zur Wochenmitte, bei der die international wichtigsten Aktienindizes ihre jüngsten Abwärtsimpulse in ihrem Ausmaß nur gering korrigierten (es wurden in den meisten Fällen nur die errechneten Minimumkorrekturen ausgeschöpft), setzte im Handelsverlauf vom letzten Donnerstag erneut Abgabedruck ein und zwang die Kurse wieder in Richtung ihrer aktuell gültigen Bewegungstiefs.
In den US-Aktienindizes fiel diese Entwicklung jedoch weit unkritischer aus als in Europas Vergleichsindizes. Nachdem wir auch hier am Donnerstag zunächst deutlich tiefere Kurse sahen, konnte sich die Nachfrageseite in der zweiten Handelshälfte wieder behaupten, was unter dem Strich nur noch zu marginalen Kursverlusten führte und Tageskörper hervorbrachte, welche grob unter die Kategorie " Kaufsignal" fallen. Im Ergebnis daraus ergab sich eine Entwicklungsaussicht, auf die wir noch im folgenden genauer eingehen werden.
Achtung im japanischen Nikkei 225 (Nachrichten) : sehen wir uns den Tageschart an, ist es nicht ausgeschlossen, dass wir auch hier eine neue ausgeprägte Widerstandsebene im Bereich um 11643 / 11647 Indexpunkte sehen, welche die obere " Begrenzung2 einer kleinen Doppelspitze bildet. Umgelegt auf den Wochenchart sollte eine Entfaltung dieser Doppelspitze ein wiederholtes Scheitern des jüngsten Ausbruchs über das technisch wichtige Kursniveau um 11238 / 11160 nach sich ziehen. In der Konsequenz sollten auch strategisch aufgebaute Long-Positionen jetzt engmaschig per Stop-Kurs abgesichert werden.
Achten Sie jetzt bitte auch auf die Entwicklung im Hang Seng Index, der innerhalb seines Kursverlaufes derzeit die bereits mehrfach angesprochene Unterstützung im Bereich um 12877 / 12740 antestet. Bisher liegt uns ein so genannter kleiner Kreisel vor, was zumindest noch eine gute Chance darstellt, dass dieses Niveau als Unterstützung hält und somit eine Basis verstärkt, von der aus ein Kursanstieg erfolgen könnte. In der Konsequenz wäre hier und jetzt sogar eine taktische Long-Spekulation zu überlegen, mit einem Stop-Kurs knapp unterhalb der 12740 (entspräche auch dem Tagestief vom letzten Freitag).
Auf der Rentenseite können sich bisher die Kurse der beurteilten Renten-Futures nicht weiter auf der Oberseite entfalten. Die sich ausbildenden Widerstände bleiben somit für uns technisch relevant und stellen Stop-Kurs-Niveaus für potentielle Short-Positionierungen dar. Diese Widerstände leiten sich im Juni-Kontrakt Bund-Future im Bereich um 116.50 her, im US-T-Bond-Future (10 Jahre) liegt dieser im Bereich um 116*27 / 116*35, im US-T-Bond-Future (30 Jahre) liegt dieser im Bereich um 115*29 / 116*11 (beide Niveaus auf den Juni-Kontrakt bezogen).
Der USD zeigte am letzten Donnerstag eine fortgesetzte Schwäche, die sich schon seit gut zwei Wochen besonders gegenüber dem japanischen YEN zeigt und sich mit steigender Schwungkraft entfaltet. Gegenüber dem EURO ist ein solches Entwicklungsverhalten noch nicht auffällig, dennoch setzte sich auch am gestrigen Handelstag die Nachfrage nach EURO verstärkt durch und stellt im Kursverhältnis EURO / USD nun wieder bald die obere Bereichsbegrenzung der jüngst ausgebildeten Konsolidierungs- / Schiebezone bei 1.2460 in Frage.
ERWARTUNGSHALTUNG FÜR DIE AKTIENSEITE:
Mit der Entwicklung vom Freitag, besonders mit Blick auf die letzten Handelsstunden in den USA, haben wir aktuell eine überaus interessante Phase in den einzelnen Aktienindizes vorliegen, die uns im gewissen Sinne zum Umdenken zwingt:
(1) nachdem die letzte Reaktion auf den vorangegangenen Kursabschwung in der Mehrzahl der beurteilten europäischen und US-amerikanischen Aktienindizes im allgemeinen nur das errechnete minimale Korrekturpotential ausschöpfte (und auch dies zum Teil nur überaus knapp), unterstellten wir zunächst mit einer statistischen Erwartungshaltung von etwa 67 Prozent, dass wir neue Bewegungstiefs in den Kursverläufen sehen werden;
(2) diese 67 Prozent Trefferquote basieren auf einer statistischen Testreihe, welche wir im Kursverlauf des DAX (Xetra: ^GDAXI - Nachrichten) durchführten und in Erwartung einer ähnlichen Entwicklung auch auf andere Indizes übertrugen; wir müssen an dieser Stelle jedoch darauf hinweisen, dass uns für die anderen Indizes keine getesteten und somit belegbaren Ergebnisse zur Untermauerung dieser Erwartungshaltung vorliegen; weiterhin gilt festzuhalten, dass ein " neues Bewegungstief" bereits mit einem Indexpunkt unterhalb des vorangegangenen Tiefs erfolgt ist und somit in einer solchen Situation bereits die getroffene Erwartungshaltung als erfüllt gelten würde;
(3) auf der anderen Seite zeigt uns die Entwicklung in den US-Börsen vom Donnerstag einen noch immer vorhandenen Nachfrageüberhang, der sich zumindest auf dem aktuellen Kursniveau das Zepter nicht aus der Hand zu nehmen scheinen lässt; damit kommt folgender Punkt zum Tragen: selbst ein Kursrückfall, der nicht oder nur marginal unter das laufende Bewegungstief fällt und dann stoppt, sollte eine gute Basis für einen erneuten Kursanstieg bieten und somit zu einem möglicherweise tragfähigen " kleinen" Doppelboden werden;
(4) beide Entwicklungsszenarien (Doppelboden oder Wideraufnahme des Abwärtstrends) sind aus aktueller Sicht wahrscheinlich, wir würden Ersteres aktuell jedoch leicht überbewerten.
IN DER KONSEQUENZ HIESSE DAS:
- bestehende Short-Positionen bleiben bestehen, jedoch engmaschig abgesichert; konservativ eingestellte Marktteilnehmer gehen Long bei überspringen der jeweils letzten Mittwochhochs (dies wären die oberen Grenzen potentieller kleiner Doppelböden); aggressiv ausgerichtete Trader gehen taktisch long innerhalb der Spanne Mittwochshoch und Bewegungstief, mit einem grundsätzlich ersten Stop-Kurs knapp unterhalb der jeweiligen Bewegungstiefs.
Bestehen noch strategische Short-Positionen, sind diese aktuell unsere " Polster" für die Unterseite, zudem diese ja auch per Stop-Kurs mittlerweile so abgesichert sind, dass wir im Falle des Ausstoppens Profit machen. Zusätzliche Short-Positionen stehen für uns (mit Blick auf die gestrige Entwicklung in den USA) aktuell jedoch nicht mehr auf der Agenda. Viel interessanter erscheint uns jetzt und hier wieder die Long-Seite.
DAX Widerstände: 3902 / 3920 (u), 3960 (u), 4150 / 4173 (ü), 4483 (Orientierungsmarke); Unterstützungen: 3778 / 3775 (u), 3692 (O), 3576 (O);°
Aktuelle Korrekturpotentiale, bezogen auf den jüngsten Abwärtsimpuls:
3905 / 3924 Minimumkorrektur 3970Normalkorrektur 4016 / 4035Maximumkorrektur°
Die oben getroffene, allgemeine Aussage, wollen wir jetzt am DAX konkret mit Zahlen unterlegen, wobei wir zunächst den technischen Rahmen abstecken. Sehen wir uns den Tageschart an, liegt unser Hauptaugenmerk auf dem jüngsten Abwärtsimpuls, der vor zwei Wochen zum Bruch der jüngsten Konsolidierungszone führte. Am bisherigen " Ende" dieses Abwärtsimpulses haben wir aus unserer Sicht heraus (und mit Verweis auf die jüngste Entwicklung des Nachfrageverhältnisses in den US-Märkten) eine gute Chance, eine Stabilisierung zu erleben, die sich entweder in Form einer neuen Konsolidierungszone manifestieren wird, oder zu einem neuen Aufwärtsimpuls führt.
Unterstellen wir die Ausbildung einer neuen Konsolidierungszone, wären die erwarteten, bisher angenommenen Begrenzungen um 3778 / 3775 auf der Unterseite und 3902 / 3920 auf der Oberseite.
Gießen wir es in Zahlen, um es zu konkretisieren:
- wir sind strategisch noch immer Short, der Stop-Kurs hierfür liegt bei 3924; hier führen wir eine Stop-Kursanpassung erst durch, wenn es zu einem neuen Bewegungstief kommen sollte, sprich: einem Kurs unter 3775 Indexpunkten;
- im FDAX definieren wir jetzt die potentiellen Begrenzungen der Konsolidierungszone wie folgt: 3904 auf der Oberseite und 3776 auf der Unterseite; innerhalb dieser beiden Kursniveaus unterstellen wir jetzt eine eher neutrale Marktspanne; löst sich der FDAX von seinem Tief ab und überspringt die 3904, liegt uns im Sinne der Definition ein Umkehrmuster vor, mit den " Beinchen" um 3795 und 3776 und der Trigger-Linie bei 3904;
- prallt der Kurs auf der Oberseite ab, würde sich deren Widerstandscharakter erhöhen und wir müssten die Aussicht auf die vorläufige Fortsetzung einer Schiebezone präferieren;
- in der praktischen Konsequenz orientieren wir uns jetzt auf der Long-Seite: zum einen wäre der Bereich um 3904 der erste Trigger (Signalniveau), bei dessen Überwindung eine Trading-Long-Position angedacht werden könnte;
- interessant wäre auch der Aufbau eines Trading-Longs innerhalb der Spanne (je tiefer, desto besser), da wir ja aktuell unterstellen, dass die Long-Seite derzeit wohl die wahrscheinlichere Entwicklungsrichtung darstellen sollte (und hier begründen wir dieses Umdenken erneut mit dem Verweis auf die gestrige Entwicklung in den US-Börsen);
- erster Stop-Kurs bleibt vorerst der Bereich knapp unter der 3776 im FDAX, eine Anpassung diskutieren wir im Tageskommentar.
EUROSTOXX 50
Widerstände:2822 (u), 2854 (u), 2965 (u), 3193 (Orientierungsmarke); Unterstützungen: 2729 (u), 2677 (O), 2640 (O), 2605 (O), 2530 (O)°
Korrekturpotentiale, bezogen auf den jüngsten Aufwärtsimpuls:
2806 / 2818 Minimumkorrektur 2846 Normalkorrektur 2874 / 2885 Maximumkorrektur°
Die charttechnische Ausrichtung des EUROSTOXX 50 ähnelt der des DAX. Auch hier sahen wir lediglich eine Minimumkorrektur, bezogen auf den vorangegangenen Abwärtsimpuls, per Donnerstag dann erneut eine Abschwächung in die Nähe des bisherigen Bewegungstiefs und damit auch die Chance auf (a) Trendfortsetzung, (b) Konsolidierungszone oder (c) kleiner Doppelboden.
Wir präferieren aktuell auch hier eine gute Chance auf eine Doppelbodenbildung, was aber heißt: der Kurs müsste sich schnell nach oben hin ablösen und die 2830 FESX-Punkte überspringen, um noch als kleiner Doppelboden durchzugehen.
--- Von Uwe Wagner ---
FRANKFURT - Nach einer Erholung zur Wochenmitte, bei der die international wichtigsten Aktienindizes ihre jüngsten Abwärtsimpulse in ihrem Ausmaß nur gering korrigierten (es wurden in den meisten Fällen nur die errechneten Minimumkorrekturen ausgeschöpft), setzte im Handelsverlauf vom letzten Donnerstag erneut Abgabedruck ein und zwang die Kurse wieder in Richtung ihrer aktuell gültigen Bewegungstiefs.
In den US-Aktienindizes fiel diese Entwicklung jedoch weit unkritischer aus als in Europas Vergleichsindizes. Nachdem wir auch hier am Donnerstag zunächst deutlich tiefere Kurse sahen, konnte sich die Nachfrageseite in der zweiten Handelshälfte wieder behaupten, was unter dem Strich nur noch zu marginalen Kursverlusten führte und Tageskörper hervorbrachte, welche grob unter die Kategorie " Kaufsignal" fallen. Im Ergebnis daraus ergab sich eine Entwicklungsaussicht, auf die wir noch im folgenden genauer eingehen werden.
Achtung im japanischen Nikkei 225 (Nachrichten) : sehen wir uns den Tageschart an, ist es nicht ausgeschlossen, dass wir auch hier eine neue ausgeprägte Widerstandsebene im Bereich um 11643 / 11647 Indexpunkte sehen, welche die obere " Begrenzung2 einer kleinen Doppelspitze bildet. Umgelegt auf den Wochenchart sollte eine Entfaltung dieser Doppelspitze ein wiederholtes Scheitern des jüngsten Ausbruchs über das technisch wichtige Kursniveau um 11238 / 11160 nach sich ziehen. In der Konsequenz sollten auch strategisch aufgebaute Long-Positionen jetzt engmaschig per Stop-Kurs abgesichert werden.
Achten Sie jetzt bitte auch auf die Entwicklung im Hang Seng Index, der innerhalb seines Kursverlaufes derzeit die bereits mehrfach angesprochene Unterstützung im Bereich um 12877 / 12740 antestet. Bisher liegt uns ein so genannter kleiner Kreisel vor, was zumindest noch eine gute Chance darstellt, dass dieses Niveau als Unterstützung hält und somit eine Basis verstärkt, von der aus ein Kursanstieg erfolgen könnte. In der Konsequenz wäre hier und jetzt sogar eine taktische Long-Spekulation zu überlegen, mit einem Stop-Kurs knapp unterhalb der 12740 (entspräche auch dem Tagestief vom letzten Freitag).
Auf der Rentenseite können sich bisher die Kurse der beurteilten Renten-Futures nicht weiter auf der Oberseite entfalten. Die sich ausbildenden Widerstände bleiben somit für uns technisch relevant und stellen Stop-Kurs-Niveaus für potentielle Short-Positionierungen dar. Diese Widerstände leiten sich im Juni-Kontrakt Bund-Future im Bereich um 116.50 her, im US-T-Bond-Future (10 Jahre) liegt dieser im Bereich um 116*27 / 116*35, im US-T-Bond-Future (30 Jahre) liegt dieser im Bereich um 115*29 / 116*11 (beide Niveaus auf den Juni-Kontrakt bezogen).
Der USD zeigte am letzten Donnerstag eine fortgesetzte Schwäche, die sich schon seit gut zwei Wochen besonders gegenüber dem japanischen YEN zeigt und sich mit steigender Schwungkraft entfaltet. Gegenüber dem EURO ist ein solches Entwicklungsverhalten noch nicht auffällig, dennoch setzte sich auch am gestrigen Handelstag die Nachfrage nach EURO verstärkt durch und stellt im Kursverhältnis EURO / USD nun wieder bald die obere Bereichsbegrenzung der jüngst ausgebildeten Konsolidierungs- / Schiebezone bei 1.2460 in Frage.
ERWARTUNGSHALTUNG FÜR DIE AKTIENSEITE:
Mit der Entwicklung vom Freitag, besonders mit Blick auf die letzten Handelsstunden in den USA, haben wir aktuell eine überaus interessante Phase in den einzelnen Aktienindizes vorliegen, die uns im gewissen Sinne zum Umdenken zwingt:
(1) nachdem die letzte Reaktion auf den vorangegangenen Kursabschwung in der Mehrzahl der beurteilten europäischen und US-amerikanischen Aktienindizes im allgemeinen nur das errechnete minimale Korrekturpotential ausschöpfte (und auch dies zum Teil nur überaus knapp), unterstellten wir zunächst mit einer statistischen Erwartungshaltung von etwa 67 Prozent, dass wir neue Bewegungstiefs in den Kursverläufen sehen werden;
(2) diese 67 Prozent Trefferquote basieren auf einer statistischen Testreihe, welche wir im Kursverlauf des DAX (Xetra: ^GDAXI - Nachrichten) durchführten und in Erwartung einer ähnlichen Entwicklung auch auf andere Indizes übertrugen; wir müssen an dieser Stelle jedoch darauf hinweisen, dass uns für die anderen Indizes keine getesteten und somit belegbaren Ergebnisse zur Untermauerung dieser Erwartungshaltung vorliegen; weiterhin gilt festzuhalten, dass ein " neues Bewegungstief" bereits mit einem Indexpunkt unterhalb des vorangegangenen Tiefs erfolgt ist und somit in einer solchen Situation bereits die getroffene Erwartungshaltung als erfüllt gelten würde;
(3) auf der anderen Seite zeigt uns die Entwicklung in den US-Börsen vom Donnerstag einen noch immer vorhandenen Nachfrageüberhang, der sich zumindest auf dem aktuellen Kursniveau das Zepter nicht aus der Hand zu nehmen scheinen lässt; damit kommt folgender Punkt zum Tragen: selbst ein Kursrückfall, der nicht oder nur marginal unter das laufende Bewegungstief fällt und dann stoppt, sollte eine gute Basis für einen erneuten Kursanstieg bieten und somit zu einem möglicherweise tragfähigen " kleinen" Doppelboden werden;
(4) beide Entwicklungsszenarien (Doppelboden oder Wideraufnahme des Abwärtstrends) sind aus aktueller Sicht wahrscheinlich, wir würden Ersteres aktuell jedoch leicht überbewerten.
IN DER KONSEQUENZ HIESSE DAS:
- bestehende Short-Positionen bleiben bestehen, jedoch engmaschig abgesichert; konservativ eingestellte Marktteilnehmer gehen Long bei überspringen der jeweils letzten Mittwochhochs (dies wären die oberen Grenzen potentieller kleiner Doppelböden); aggressiv ausgerichtete Trader gehen taktisch long innerhalb der Spanne Mittwochshoch und Bewegungstief, mit einem grundsätzlich ersten Stop-Kurs knapp unterhalb der jeweiligen Bewegungstiefs.
Bestehen noch strategische Short-Positionen, sind diese aktuell unsere " Polster" für die Unterseite, zudem diese ja auch per Stop-Kurs mittlerweile so abgesichert sind, dass wir im Falle des Ausstoppens Profit machen. Zusätzliche Short-Positionen stehen für uns (mit Blick auf die gestrige Entwicklung in den USA) aktuell jedoch nicht mehr auf der Agenda. Viel interessanter erscheint uns jetzt und hier wieder die Long-Seite.
DAX Widerstände: 3902 / 3920 (u), 3960 (u), 4150 / 4173 (ü), 4483 (Orientierungsmarke); Unterstützungen: 3778 / 3775 (u), 3692 (O), 3576 (O);°
Aktuelle Korrekturpotentiale, bezogen auf den jüngsten Abwärtsimpuls:
3905 / 3924 Minimumkorrektur 3970Normalkorrektur 4016 / 4035Maximumkorrektur°
Die oben getroffene, allgemeine Aussage, wollen wir jetzt am DAX konkret mit Zahlen unterlegen, wobei wir zunächst den technischen Rahmen abstecken. Sehen wir uns den Tageschart an, liegt unser Hauptaugenmerk auf dem jüngsten Abwärtsimpuls, der vor zwei Wochen zum Bruch der jüngsten Konsolidierungszone führte. Am bisherigen " Ende" dieses Abwärtsimpulses haben wir aus unserer Sicht heraus (und mit Verweis auf die jüngste Entwicklung des Nachfrageverhältnisses in den US-Märkten) eine gute Chance, eine Stabilisierung zu erleben, die sich entweder in Form einer neuen Konsolidierungszone manifestieren wird, oder zu einem neuen Aufwärtsimpuls führt.
Unterstellen wir die Ausbildung einer neuen Konsolidierungszone, wären die erwarteten, bisher angenommenen Begrenzungen um 3778 / 3775 auf der Unterseite und 3902 / 3920 auf der Oberseite.
Gießen wir es in Zahlen, um es zu konkretisieren:
- wir sind strategisch noch immer Short, der Stop-Kurs hierfür liegt bei 3924; hier führen wir eine Stop-Kursanpassung erst durch, wenn es zu einem neuen Bewegungstief kommen sollte, sprich: einem Kurs unter 3775 Indexpunkten;
- im FDAX definieren wir jetzt die potentiellen Begrenzungen der Konsolidierungszone wie folgt: 3904 auf der Oberseite und 3776 auf der Unterseite; innerhalb dieser beiden Kursniveaus unterstellen wir jetzt eine eher neutrale Marktspanne; löst sich der FDAX von seinem Tief ab und überspringt die 3904, liegt uns im Sinne der Definition ein Umkehrmuster vor, mit den " Beinchen" um 3795 und 3776 und der Trigger-Linie bei 3904;
- prallt der Kurs auf der Oberseite ab, würde sich deren Widerstandscharakter erhöhen und wir müssten die Aussicht auf die vorläufige Fortsetzung einer Schiebezone präferieren;
- in der praktischen Konsequenz orientieren wir uns jetzt auf der Long-Seite: zum einen wäre der Bereich um 3904 der erste Trigger (Signalniveau), bei dessen Überwindung eine Trading-Long-Position angedacht werden könnte;
- interessant wäre auch der Aufbau eines Trading-Longs innerhalb der Spanne (je tiefer, desto besser), da wir ja aktuell unterstellen, dass die Long-Seite derzeit wohl die wahrscheinlichere Entwicklungsrichtung darstellen sollte (und hier begründen wir dieses Umdenken erneut mit dem Verweis auf die gestrige Entwicklung in den US-Börsen);
- erster Stop-Kurs bleibt vorerst der Bereich knapp unter der 3776 im FDAX, eine Anpassung diskutieren wir im Tageskommentar.
EUROSTOXX 50
Widerstände:2822 (u), 2854 (u), 2965 (u), 3193 (Orientierungsmarke); Unterstützungen: 2729 (u), 2677 (O), 2640 (O), 2605 (O), 2530 (O)°
Korrekturpotentiale, bezogen auf den jüngsten Aufwärtsimpuls:
2806 / 2818 Minimumkorrektur 2846 Normalkorrektur 2874 / 2885 Maximumkorrektur°
Die charttechnische Ausrichtung des EUROSTOXX 50 ähnelt der des DAX. Auch hier sahen wir lediglich eine Minimumkorrektur, bezogen auf den vorangegangenen Abwärtsimpuls, per Donnerstag dann erneut eine Abschwächung in die Nähe des bisherigen Bewegungstiefs und damit auch die Chance auf (a) Trendfortsetzung, (b) Konsolidierungszone oder (c) kleiner Doppelboden.
Wir präferieren aktuell auch hier eine gute Chance auf eine Doppelbodenbildung, was aber heißt: der Kurs müsste sich schnell nach oben hin ablösen und die 2830 FESX-Punkte überspringen, um noch als kleiner Doppelboden durchzugehen.
--- Von Uwe Wagner ---
ftd.de, So, 21.3.2004, 10:00
Geldgeber halten sich vor dem EU-Beitritt zurück
Von Hubert Beyerle
Im vergangenen Jahr ist weniger Kapital aus dem Ausland nach Osteuropa geflossen. Die Investitionen sind aber womöglich nur aufgeschoben.
Gleichzeitig mit dem Beitritt Tschechiens zur EU wird das Land um einen schwergewichtigen Investor reicher werden. Der Logistikkonzern DHL wird im Mai sein neues europäisches IT-Zentrum in Prag eröffnen. Ab dann wird von dort aus die gesamte europäische Informationstechnik des Unternehmens verwaltet werden. 500 neue Jobs sollen entstehen.
Gut ausgebildete und flexible Arbeitskräfte, eine verlässliche Telekommunikation und gute Luftverkehrsverbindungen hatten das Unternehmen bewogen, seinen IT-Standort von Großbritannien und der Schweiz nach Prag zu verlagern. Das Marktforschungsunternehmen Gartner geht davon aus, dass westliche Unternehmen Mitteleuropa in der Zukunft verstärkt als Standort für ihre IT nutzen werden.
Direktinvestitionen spielen eine Schlüsselrolle für die wirtschaftliche Dynamik. Sie bringen neues Kapital und vor allem das technische und unternehmerische Know-how ins Land. Im vergangenen Jahr flossen in die acht kontinentalen Beitrittsländer fast 10 Mrd. Euro, wie das Wiener Institut für internationale Wirtschaftsvergleiche (WIIW) ermittelte. Im laufenden Jahr könnten es mehr als 11 Mrd. Euro werden. Den größten Schwung hat 2003 Tschechien mit 4 Mrd. Euro abbekommen, die Slowakei lag mit 600 Mio. Euro noch deutlich darunter.
Direktinvestitionen spielen Schlüsselrolle
Deutsche Investitionen machen in Tschechien mit rund 30 Prozent den Löwenanteil aus. Größter Einzelinvestor ist dort die deutsche RWE Gas. Der Energiekonzern kaufte den tschechischen Energieversorger Transgas für 4,1 Mrd. Euro. In Polen kommt das meiste ausländische Kapital aus Frankreich. Die größten deutschen Einzelinvestoren dort sind nach Angaben der staatlichen Investitionsagentur mit jeweils etwas über 1 Mrd. Euro die HypoVereinsbank und der Handelskonzern Metro. Der führte 2002 allein in Polen 77 Geschäfte. Sein französischer Konkurrent Carrefour betreibt im Land 82 Supermärkte.
Ob der Geldstrom in den kommenden Jahren anhalten wird, ist allerdings äußerst fraglich. Tatsächlich sind die Auslandsinvestitionen in die acht Beitrittsländer Osteuropas vergangenes Jahr regelrecht eingebrochen. Im Jahr 2002 waren sie mit 22,6 Mrd. Euro noch doppelt so hoch wie 2003. In Ungarn zum Beispiel wurde 2003 so wenig investiert, dass per Saldo mehr Kapital abfloss, als ins Land hineinkam.
Ausländisches Kapital tut Not
Die Experten streiten sich noch, ob es sich um ein einmaliges Phänomen handelt oder ob es einen Trend markiert. Sollte der Zufluss ausländischen Kapitals dauerhaft nachlassen, wäre das aus zwei Gründen ein ernstes Problem. Einerseits würde die Arbeitsproduktivität langsamer steigen, weil weniger neue, ausländische Technik zum Einsatz käme. Zum Anderen aber muss das allgegenwärtige Defizit in der Leistungsbilanz dann vermehrt mit Schulden finanziert werden. Das ist heikel, weil Anleihen und Kredite schneller abgezogen werden können als Direktinvestitionen.
Sollte die Entwicklung 2003 tatsächlich einen Trend setzen, wäre das ein Grund zur Sorge. Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass es sich lediglich um einen Ausreißer handelt. Die Investitionen könnten nur aufgeschoben sein, vermutet Hubert Gabrisch vom Institut für Wirtschaftsforschung in Halle. "Die Unternehmen warten zunächst ab, bis sie eine größere Sicherheit über die zukünftigen Bedingungen haben", sagt der Experte. Denn im Laufe des Jahres entscheide sich, wann mit dem Beitritt zur Euro-Zone zu rechnen sei. "Dann ist damit zu rechnen, dass die Investitionen wieder anziehen."
Mehr echte Neuinvestitionen
Allerdings dürfte der Geldfluss in eine Reihe von Branchen mit großer Sicherheit abebben. Investoren steckten ihr Geld vor allem in bestehende Produktionsstätten des Automobilsektors, der Lebensmittelindustrie und in Banken - und zwar vor allem im Rahmen der großen Privatisierungswellen. Ende der 90er Jahre war die Privatisierung in den großen Ländern aber weitgehend abgeschlossen. In Polen flossen bislang 22 Prozent, in Tschechien 28 Prozent der Auslandsinvestitionen in den Finanzsektor. Das Kapital wurde meist in Einkäufe von zuvor staatlichen Banken gesteckt. Die sind aber inzwischen fast alle privatisiert.
Einkäufe dieser Art dürften daher seltener werden, echte Neuinvestitionen dagegen zunehmen, erwarten Ökonomen. Anreize für ausländische Unternehmen, einen Standort im Osten zu errichten, gibt es genug. Noch sind die Löhne in den Beitrittsländern niedrig, was auf absehbare Zeit ein wichtiger Standortvorteil sein wird. Die Kosten je Arbeitsstunde lagen nach Angaben des Europäischen Statistikamtes Eurostat im Jahr 2000 in Tschechien bei 3,90 Euro, in Polen bei 4,48 Euro. Zum Vergleich: In Deutschland kostet die durchschnittliche Stunde einschließlich Nebenkosten 26,54 Euro.
Die Osteuropäer dürfen guter Hoffnung sein. Denn einiges deutet darauf hin, dass die Investitionen aus dem Ausland in Zukunft sogar noch steigen. Die Erfahrung zeigt, dass Volkswirtschaften mit steigendem Wohlstand auch mehr Direktinvestitionen anziehen. Allerdings nur dann , wenn die Wettbewerbsfähigkeit nicht zu sehr belastet wird, etwa durch einen starken Anstieg der Lohnkosten.
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Geld aus dem Ausland
Tschechiens Anziehungskraft
Neues Kapital Direktinvestitionen bringen die Wirtschaft in den osteuropäischen Beitrittsländern auf Touren. Sie verschaffen ihr neues Kapital sowie technisches und unternehmerisches Know-how. Im vergangenen Jahr sind insgesamt rund 10 Mrd. Euro geflossen.
Nutznießer Den größten Schwung hat 2003 Tschechien abbekommen mit 4020 Euro pro Einwohner, gefolgt von Estland mit 3997 Euro pro Einwohner.
Geldgeber halten sich vor dem EU-Beitritt zurück
Von Hubert Beyerle
Im vergangenen Jahr ist weniger Kapital aus dem Ausland nach Osteuropa geflossen. Die Investitionen sind aber womöglich nur aufgeschoben.
Gleichzeitig mit dem Beitritt Tschechiens zur EU wird das Land um einen schwergewichtigen Investor reicher werden. Der Logistikkonzern DHL wird im Mai sein neues europäisches IT-Zentrum in Prag eröffnen. Ab dann wird von dort aus die gesamte europäische Informationstechnik des Unternehmens verwaltet werden. 500 neue Jobs sollen entstehen.
Gut ausgebildete und flexible Arbeitskräfte, eine verlässliche Telekommunikation und gute Luftverkehrsverbindungen hatten das Unternehmen bewogen, seinen IT-Standort von Großbritannien und der Schweiz nach Prag zu verlagern. Das Marktforschungsunternehmen Gartner geht davon aus, dass westliche Unternehmen Mitteleuropa in der Zukunft verstärkt als Standort für ihre IT nutzen werden.
Direktinvestitionen spielen eine Schlüsselrolle für die wirtschaftliche Dynamik. Sie bringen neues Kapital und vor allem das technische und unternehmerische Know-how ins Land. Im vergangenen Jahr flossen in die acht kontinentalen Beitrittsländer fast 10 Mrd. Euro, wie das Wiener Institut für internationale Wirtschaftsvergleiche (WIIW) ermittelte. Im laufenden Jahr könnten es mehr als 11 Mrd. Euro werden. Den größten Schwung hat 2003 Tschechien mit 4 Mrd. Euro abbekommen, die Slowakei lag mit 600 Mio. Euro noch deutlich darunter.
Direktinvestitionen spielen Schlüsselrolle
Deutsche Investitionen machen in Tschechien mit rund 30 Prozent den Löwenanteil aus. Größter Einzelinvestor ist dort die deutsche RWE Gas. Der Energiekonzern kaufte den tschechischen Energieversorger Transgas für 4,1 Mrd. Euro. In Polen kommt das meiste ausländische Kapital aus Frankreich. Die größten deutschen Einzelinvestoren dort sind nach Angaben der staatlichen Investitionsagentur mit jeweils etwas über 1 Mrd. Euro die HypoVereinsbank und der Handelskonzern Metro. Der führte 2002 allein in Polen 77 Geschäfte. Sein französischer Konkurrent Carrefour betreibt im Land 82 Supermärkte.
Ob der Geldstrom in den kommenden Jahren anhalten wird, ist allerdings äußerst fraglich. Tatsächlich sind die Auslandsinvestitionen in die acht Beitrittsländer Osteuropas vergangenes Jahr regelrecht eingebrochen. Im Jahr 2002 waren sie mit 22,6 Mrd. Euro noch doppelt so hoch wie 2003. In Ungarn zum Beispiel wurde 2003 so wenig investiert, dass per Saldo mehr Kapital abfloss, als ins Land hineinkam.
Ausländisches Kapital tut Not
Die Experten streiten sich noch, ob es sich um ein einmaliges Phänomen handelt oder ob es einen Trend markiert. Sollte der Zufluss ausländischen Kapitals dauerhaft nachlassen, wäre das aus zwei Gründen ein ernstes Problem. Einerseits würde die Arbeitsproduktivität langsamer steigen, weil weniger neue, ausländische Technik zum Einsatz käme. Zum Anderen aber muss das allgegenwärtige Defizit in der Leistungsbilanz dann vermehrt mit Schulden finanziert werden. Das ist heikel, weil Anleihen und Kredite schneller abgezogen werden können als Direktinvestitionen.
Sollte die Entwicklung 2003 tatsächlich einen Trend setzen, wäre das ein Grund zur Sorge. Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass es sich lediglich um einen Ausreißer handelt. Die Investitionen könnten nur aufgeschoben sein, vermutet Hubert Gabrisch vom Institut für Wirtschaftsforschung in Halle. "Die Unternehmen warten zunächst ab, bis sie eine größere Sicherheit über die zukünftigen Bedingungen haben", sagt der Experte. Denn im Laufe des Jahres entscheide sich, wann mit dem Beitritt zur Euro-Zone zu rechnen sei. "Dann ist damit zu rechnen, dass die Investitionen wieder anziehen."
Mehr echte Neuinvestitionen
Allerdings dürfte der Geldfluss in eine Reihe von Branchen mit großer Sicherheit abebben. Investoren steckten ihr Geld vor allem in bestehende Produktionsstätten des Automobilsektors, der Lebensmittelindustrie und in Banken - und zwar vor allem im Rahmen der großen Privatisierungswellen. Ende der 90er Jahre war die Privatisierung in den großen Ländern aber weitgehend abgeschlossen. In Polen flossen bislang 22 Prozent, in Tschechien 28 Prozent der Auslandsinvestitionen in den Finanzsektor. Das Kapital wurde meist in Einkäufe von zuvor staatlichen Banken gesteckt. Die sind aber inzwischen fast alle privatisiert.
Einkäufe dieser Art dürften daher seltener werden, echte Neuinvestitionen dagegen zunehmen, erwarten Ökonomen. Anreize für ausländische Unternehmen, einen Standort im Osten zu errichten, gibt es genug. Noch sind die Löhne in den Beitrittsländern niedrig, was auf absehbare Zeit ein wichtiger Standortvorteil sein wird. Die Kosten je Arbeitsstunde lagen nach Angaben des Europäischen Statistikamtes Eurostat im Jahr 2000 in Tschechien bei 3,90 Euro, in Polen bei 4,48 Euro. Zum Vergleich: In Deutschland kostet die durchschnittliche Stunde einschließlich Nebenkosten 26,54 Euro.
Die Osteuropäer dürfen guter Hoffnung sein. Denn einiges deutet darauf hin, dass die Investitionen aus dem Ausland in Zukunft sogar noch steigen. Die Erfahrung zeigt, dass Volkswirtschaften mit steigendem Wohlstand auch mehr Direktinvestitionen anziehen. Allerdings nur dann , wenn die Wettbewerbsfähigkeit nicht zu sehr belastet wird, etwa durch einen starken Anstieg der Lohnkosten.
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Geld aus dem Ausland
Tschechiens Anziehungskraft
Neues Kapital Direktinvestitionen bringen die Wirtschaft in den osteuropäischen Beitrittsländern auf Touren. Sie verschaffen ihr neues Kapital sowie technisches und unternehmerisches Know-how. Im vergangenen Jahr sind insgesamt rund 10 Mrd. Euro geflossen.
Nutznießer Den größten Schwung hat 2003 Tschechien abbekommen mit 4020 Euro pro Einwohner, gefolgt von Estland mit 3997 Euro pro Einwohner.
moin zusammen - gleich läuft die wdh. von malaysia
@holzweg:
habe ich auch auf meiner wl, könnte bei einigung einiges einbringen - hast du nähere infos zu geplanten projekten,
falls die sanierung gelingt - da müsste doch noch ein filmchen in der mache sein
allen noch einen schönen sonntag und guten wochenstart
g.t.
@holzweg:
habe ich auch auf meiner wl, könnte bei einigung einiges einbringen - hast du nähere infos zu geplanten projekten,
falls die sanierung gelingt - da müsste doch noch ein filmchen in der mache sein
allen noch einen schönen sonntag und guten wochenstart
g.t.
ftd.de, Sa, 20.3.2004, 16:00
Börsenausblick: Börsianer geben sich verhalten optimistisch
Von S. Sachs, T. Bayer, S. Jommersbach und C. Schwalb
Die Unsicherheit hat den Aktienmarkt im Griff - auch wenn die Strategen wieder vorsichtig positiver werden. Konjunktur- und Unternehmensdaten geraten zunehmend in den Blickpunkt.
Nach den kräftigen Kursausschlägen der Vorwoche, die hauptsächlich durch neue Terrormeldungen genährt wurden, dürfen Konjunktur- und Unternehmensdaten langsam wieder die Oberhand gewinnen. Allerdings werden sich die Kursbewegungen in vergleichsweise engen Spannen abspielen, so die einhellige Meinung.
Am Devisenmarkt zeigt sich das gleiche Bild - Unsicherheit dominiert und belastet den Dollar. Bei den Anleihen hingegen gehen die meisten Experten von einer Seitwärtsbewegung aus. Das Potential für weitere Kurssteigerungen sei weitgehend ausgereizt. Am Ölmarkt kommt es darauf an, ob die Spekulanten weiter bereit sein werden, den Preis nach oben zu treiben. Einzelne Strategen halten ein zumindest kurzfristiges Überschießen des Ölpreises auf 40 $ durchaus für vorstellbar.
Terrorangst dominierte
Die vergangene Woche beendeten die großen Aktienindizes durchweg im Minus. Die Börsen standen unter dem Schock der Anschläge von Madrid. Zudem machte sich nach Hinweisen auf die Urheberschaft des Terrornetzes al-Kaida die Angst breit, weitere Anschläge könnten folgen. Positiv war jedoch, dass der Dax die wichtige Unterstützungslinie bei 3800 Punkten nicht nach unten durchbrach. Der Index lag im Wochenvergleich 2,5 Prozent im Minus, der Stoxx50 verlor 2,3 Prozent. In den USA das gleiche Bild: Der Dow Jones gab 0,5 Prozent ab, während der Nasdaq Composite 2,2 Prozent und der S&P 500 rund ein Prozent verloren.
In dieser Woche könnte es anders laufen. "Durch die anstehenden Konjunkturdaten wird es weiter nach oben gehen", gibt sich Michael Köhler, Stratege bei der Landesbank Rheinland-Pfalz, optimistisch. Sollte es zu keinen neuen Terroranschlägen kommen, dürften Unternehmens- und Wirtschaftsdaten schnell wieder das Interesse des Marktes auf sich ziehen. Der Stratege glaubt, dass der Dax diese Woche wieder in Richtung der 3900 Punkte klettern wird.
Dreifacher Verfallstag hat Druck aus dem Markt genommen
Auch Britta Paech, Aktienstrategin bei MM Warburg, erwartet diese Woche Kursgewinne für den Dax. "Eine technische Woche liegt vor uns", sagte die Expertin. "Der Markt ist momentan überverkauft, nachdem die Investoren bei 4150 Punkten kalte Füße bekamen und wichtige Frühindikatoren aus den USA sehr negativ ausgelegt wurden." Zusätzlich seien am Freitag vergangener Woche am dreifachen Verfallstag der Terminbörse Eurex Optionen und Futures abgelaufen. Damit sei der Druck aus dem Markt genommen.
Paech rechnet mit einem Anstieg des Dax auf 3960 Punkte, angetrieben vom Technologie-Sektor. Die Konjunkturdaten aus den USA - Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter, Daten zum privaten Konsum und das Verbrauchervertrauen der Universität Michigan - haben ihrer Einschätzung nach keinen Einfluss auf den Dax. "Vielleicht können wir in den US-Daten einen leichten Dreh zum Positiven bekommen. Trotzdem entfalten sie keinen Impuls, da der Markt bereits eine Verbesserung erwartet." Auch Karstadt und Metro, die diese Woche Zahlen vorlegen, werden laut Paech keine Impulse geben können.
Vertrauen kommt langsam zurück
Bernd Meyer, Aktienstratege bei der Deutschen Bank, erwartet von den Konjunkturveröffentlichungen zumindest leichte Impulse. "Diese Daten spielen eine wichtige Rolle", sagte Meyer. "Sie können den Anlegern, die momentan noch Terrorangst haben, ein gewisses Maß an Vertrauen zurück geben und für einen leichten Aufschwung am Aktienmarkt sorgen."
John Wilson von Morgan Keegan hat dagegen noch seine Zweifel, wie schnell das Vertrauen an die Märkte zurückkehren wird. "Bisher ist es schwer zu sagen, ob der Markt seine Nervosität langsam in den Griff bekommt", sagte Wilson, Er hält den Aktienmarkt vorerst noch für anfällig und nur schwer berechenbar. "Wir brauchen erst einmal wieder stabil hohe Handelsvolumina, um einen echten Trend absehen zu können."
Hilflosigkeit im Devisenmarkt
Der Devisenmarkt ist nach Einschätzung von Marktteilnehmern derzeit von Hilflosigkeit geprägt. Die steigende Terrorangst verschärft die Unsicherheit der Investoren. Die Kursausschläge sind massiv, aber dennoch kristallisiert sich kein klarer Trend heraus. Insbesondere der Euro bewegt sich seit zehn Tagen in einer vergleichsweise engen Handelsspanne von nur 3 US-Cent. Am späten Freitag notierte die Einheitswährung bei 1,2288 $. Einzig der Yen bricht aus diesem Muster aus. Die japanische Währung hat zum Greenback in den vergangenen zehn Handelstagen kontinuierlich aufgewertet - getrieben durch nachlassende Interventionen der Notenbank des Landes. Zum Wochenschluss kostete ein Dollar 106,67 Yen.
Für diese Woche tun sich Strategen folglich auch mit klaren Prognosen schwer - einzig die mittelfristige Richtung scheint klar zu sein: Mit dem Dollar geht es weiter abwärts. Die Investmentbank Lehman Brothers empfahl ihren Kunden Ende vergangener Woche, die US-Devise zu verkaufen. Die Aussicht, dass eine Zinsanhebung der Notenbank Federal Reserve (Fed) "noch einige Zeit auf sich warten lassen dürfe", spricht nach Ansicht der Experten gegen Dollar-Engagements. Auch Hans-Guenter Redeker, Leiter Währungsstrategie bei BNP Paribas, ist für den Greenback negativ gestimmt. "Es ist zwar nicht ausgeschlossen, dass es für den Euro noch einmal zu einem Rückschlag kommt. Tiefere Kurse sollten aber zum Aufbau von Kaufpositionen genutzt werden."
Yen setzt Aufwärtsbewegung fort zu
Auch der Yen wird seine Aufwärtsbewegung fortsetzten. Je näher das Fiskaljahresende am 31. März rückt, umso schwieriger wird es für die Bank of Japan, der Kursrally des Yen durch Interventionen am Devisenmarkt Einhalt zu gebieten. Denn viele japanische Firmen tauschen aktuell ihre ausländischen Erlöse in die heimische Währung zurück, um am Bilanzstichtag gut da zu stehen. Redeker sieht es als wahrscheinlich an, dass ein neuer Test des Februar-Tiefs bei 105,20 Yen pro Dollar sehr bald wieder auf der Agenda stehen könnte.
Am Anleihemarkt bleiben die Renditen niedrig - insbesondere da eine Zinsanhebung der Fed in immer weitere Ferne zu rücken scheint. "Die Renditen bleiben länger niedrig als vielfach erwartet und haben kurzfristig sogar Spielraum nach unten", sagte Kornelius Purps, Anleihestratege der HypoVereinsbank. Auch Peter Fertig von Dresdner Kleinwort Wasserstein ist optimistisch gestimmt. Schwächere Kurse sollten zum Einstieg genutzt werden: "Renditen nahe vier Prozent bei US-Treasuries und Bundesanleihen sehen wir als Kaufgelegenheiten an." Am späten Freitag rentierten zehnjährige Bunds bei rund 3,90 Prozent. Die Rendite ihrer US-Pendants stand bei etwa 3,80 Prozent.
Börsenausblick: Börsianer geben sich verhalten optimistisch
Von S. Sachs, T. Bayer, S. Jommersbach und C. Schwalb
Die Unsicherheit hat den Aktienmarkt im Griff - auch wenn die Strategen wieder vorsichtig positiver werden. Konjunktur- und Unternehmensdaten geraten zunehmend in den Blickpunkt.
Nach den kräftigen Kursausschlägen der Vorwoche, die hauptsächlich durch neue Terrormeldungen genährt wurden, dürfen Konjunktur- und Unternehmensdaten langsam wieder die Oberhand gewinnen. Allerdings werden sich die Kursbewegungen in vergleichsweise engen Spannen abspielen, so die einhellige Meinung.
Am Devisenmarkt zeigt sich das gleiche Bild - Unsicherheit dominiert und belastet den Dollar. Bei den Anleihen hingegen gehen die meisten Experten von einer Seitwärtsbewegung aus. Das Potential für weitere Kurssteigerungen sei weitgehend ausgereizt. Am Ölmarkt kommt es darauf an, ob die Spekulanten weiter bereit sein werden, den Preis nach oben zu treiben. Einzelne Strategen halten ein zumindest kurzfristiges Überschießen des Ölpreises auf 40 $ durchaus für vorstellbar.
Terrorangst dominierte
Die vergangene Woche beendeten die großen Aktienindizes durchweg im Minus. Die Börsen standen unter dem Schock der Anschläge von Madrid. Zudem machte sich nach Hinweisen auf die Urheberschaft des Terrornetzes al-Kaida die Angst breit, weitere Anschläge könnten folgen. Positiv war jedoch, dass der Dax die wichtige Unterstützungslinie bei 3800 Punkten nicht nach unten durchbrach. Der Index lag im Wochenvergleich 2,5 Prozent im Minus, der Stoxx50 verlor 2,3 Prozent. In den USA das gleiche Bild: Der Dow Jones gab 0,5 Prozent ab, während der Nasdaq Composite 2,2 Prozent und der S&P 500 rund ein Prozent verloren.
In dieser Woche könnte es anders laufen. "Durch die anstehenden Konjunkturdaten wird es weiter nach oben gehen", gibt sich Michael Köhler, Stratege bei der Landesbank Rheinland-Pfalz, optimistisch. Sollte es zu keinen neuen Terroranschlägen kommen, dürften Unternehmens- und Wirtschaftsdaten schnell wieder das Interesse des Marktes auf sich ziehen. Der Stratege glaubt, dass der Dax diese Woche wieder in Richtung der 3900 Punkte klettern wird.
Dreifacher Verfallstag hat Druck aus dem Markt genommen
Auch Britta Paech, Aktienstrategin bei MM Warburg, erwartet diese Woche Kursgewinne für den Dax. "Eine technische Woche liegt vor uns", sagte die Expertin. "Der Markt ist momentan überverkauft, nachdem die Investoren bei 4150 Punkten kalte Füße bekamen und wichtige Frühindikatoren aus den USA sehr negativ ausgelegt wurden." Zusätzlich seien am Freitag vergangener Woche am dreifachen Verfallstag der Terminbörse Eurex Optionen und Futures abgelaufen. Damit sei der Druck aus dem Markt genommen.
Paech rechnet mit einem Anstieg des Dax auf 3960 Punkte, angetrieben vom Technologie-Sektor. Die Konjunkturdaten aus den USA - Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter, Daten zum privaten Konsum und das Verbrauchervertrauen der Universität Michigan - haben ihrer Einschätzung nach keinen Einfluss auf den Dax. "Vielleicht können wir in den US-Daten einen leichten Dreh zum Positiven bekommen. Trotzdem entfalten sie keinen Impuls, da der Markt bereits eine Verbesserung erwartet." Auch Karstadt und Metro, die diese Woche Zahlen vorlegen, werden laut Paech keine Impulse geben können.
Vertrauen kommt langsam zurück
Bernd Meyer, Aktienstratege bei der Deutschen Bank, erwartet von den Konjunkturveröffentlichungen zumindest leichte Impulse. "Diese Daten spielen eine wichtige Rolle", sagte Meyer. "Sie können den Anlegern, die momentan noch Terrorangst haben, ein gewisses Maß an Vertrauen zurück geben und für einen leichten Aufschwung am Aktienmarkt sorgen."
John Wilson von Morgan Keegan hat dagegen noch seine Zweifel, wie schnell das Vertrauen an die Märkte zurückkehren wird. "Bisher ist es schwer zu sagen, ob der Markt seine Nervosität langsam in den Griff bekommt", sagte Wilson, Er hält den Aktienmarkt vorerst noch für anfällig und nur schwer berechenbar. "Wir brauchen erst einmal wieder stabil hohe Handelsvolumina, um einen echten Trend absehen zu können."
Hilflosigkeit im Devisenmarkt
Der Devisenmarkt ist nach Einschätzung von Marktteilnehmern derzeit von Hilflosigkeit geprägt. Die steigende Terrorangst verschärft die Unsicherheit der Investoren. Die Kursausschläge sind massiv, aber dennoch kristallisiert sich kein klarer Trend heraus. Insbesondere der Euro bewegt sich seit zehn Tagen in einer vergleichsweise engen Handelsspanne von nur 3 US-Cent. Am späten Freitag notierte die Einheitswährung bei 1,2288 $. Einzig der Yen bricht aus diesem Muster aus. Die japanische Währung hat zum Greenback in den vergangenen zehn Handelstagen kontinuierlich aufgewertet - getrieben durch nachlassende Interventionen der Notenbank des Landes. Zum Wochenschluss kostete ein Dollar 106,67 Yen.
Für diese Woche tun sich Strategen folglich auch mit klaren Prognosen schwer - einzig die mittelfristige Richtung scheint klar zu sein: Mit dem Dollar geht es weiter abwärts. Die Investmentbank Lehman Brothers empfahl ihren Kunden Ende vergangener Woche, die US-Devise zu verkaufen. Die Aussicht, dass eine Zinsanhebung der Notenbank Federal Reserve (Fed) "noch einige Zeit auf sich warten lassen dürfe", spricht nach Ansicht der Experten gegen Dollar-Engagements. Auch Hans-Guenter Redeker, Leiter Währungsstrategie bei BNP Paribas, ist für den Greenback negativ gestimmt. "Es ist zwar nicht ausgeschlossen, dass es für den Euro noch einmal zu einem Rückschlag kommt. Tiefere Kurse sollten aber zum Aufbau von Kaufpositionen genutzt werden."
Yen setzt Aufwärtsbewegung fort zu
Auch der Yen wird seine Aufwärtsbewegung fortsetzten. Je näher das Fiskaljahresende am 31. März rückt, umso schwieriger wird es für die Bank of Japan, der Kursrally des Yen durch Interventionen am Devisenmarkt Einhalt zu gebieten. Denn viele japanische Firmen tauschen aktuell ihre ausländischen Erlöse in die heimische Währung zurück, um am Bilanzstichtag gut da zu stehen. Redeker sieht es als wahrscheinlich an, dass ein neuer Test des Februar-Tiefs bei 105,20 Yen pro Dollar sehr bald wieder auf der Agenda stehen könnte.
Am Anleihemarkt bleiben die Renditen niedrig - insbesondere da eine Zinsanhebung der Fed in immer weitere Ferne zu rücken scheint. "Die Renditen bleiben länger niedrig als vielfach erwartet und haben kurzfristig sogar Spielraum nach unten", sagte Kornelius Purps, Anleihestratege der HypoVereinsbank. Auch Peter Fertig von Dresdner Kleinwort Wasserstein ist optimistisch gestimmt. Schwächere Kurse sollten zum Einstieg genutzt werden: "Renditen nahe vier Prozent bei US-Treasuries und Bundesanleihen sehen wir als Kaufgelegenheiten an." Am späten Freitag rentierten zehnjährige Bunds bei rund 3,90 Prozent. Die Rendite ihrer US-Pendants stand bei etwa 3,80 Prozent.
@2good sorry nähere Infos habe ich nicht ist eher ein Bauchgefühl und die Erfahrung am Markt Aber wer weiß ob ich die immer noch habe
Was auch interesant wird ist FRITZ NOLS GLOBAL EQUITY SERVICES AG. Aber Vorishct ist nur zum zocken
Mehr dazu in
Thread: _______Cashperle Nols 9 euro pro Aktie
Mehr dazu in
Thread: _______Cashperle Nols 9 euro pro Aktie
Interesant für morgen NL0000208205
Guten Abend zusammen
Morgen auf diese beiden achten, könnte heftig werden
Wünsche allen einen fröhlicher Start in die neue Woche und gute Geschäfte
SoWhat
Morgen auf diese beiden achten, könnte heftig werden
Wünsche allen einen fröhlicher Start in die neue Woche und gute Geschäfte
SoWhat
Guten Morgen,
die beiden Orderbücher in Berlin sehen schonmal klasse aus
Good luck
sowhat
die beiden Orderbücher in Berlin sehen schonmal klasse aus
Good luck
sowhat
lintorfer meinte, ich soll mich auch mal wider melden :-)
ich kann nur sagen, dass ich immer noch auf meinem MRVT sitze... sollten aber die 4 USD fallen sieht es wieder gut aus für ein gap close.
zu erinnerung:
die aktie hatte ein down gap von USD 10 auf USD 2 und ich war long ... das ist jetzt schon ein paar jährchen her, aber vielleicht wirds noch mal was
mfg
beim nächsten boardtreffen bin ich leider nicht da, aber wir sehen uns!
ich kann nur sagen, dass ich immer noch auf meinem MRVT sitze... sollten aber die 4 USD fallen sieht es wieder gut aus für ein gap close.
zu erinnerung:
die aktie hatte ein down gap von USD 10 auf USD 2 und ich war long ... das ist jetzt schon ein paar jährchen her, aber vielleicht wirds noch mal was
mfg
beim nächsten boardtreffen bin ich leider nicht da, aber wir sehen uns!
Thanx roccosystems Wir freuen uns über jeden Beitrag auch gerne €/$
So wer mit mir ABN gekauft hat sollte nun mit Stops arbeiten
Mein persönlicher ist bei 5,08
So wer mit mir ABN gekauft hat sollte nun mit Stops arbeiten
Mein persönlicher ist bei 5,08
Meine Alternative wenn der Dax die 3732 schaft
Wenn er nicht aus geknockt worden ist
Wenn er nicht aus geknockt worden ist
Interview Floriam Homm, Hedge-Fonds Manager
TradeCentre: Herr Homm, seit rund einem Jahr befinden sich die Börsen wieder in Aufwärtsstimmung. In den jüngsten Tagen endete die Rallye jedoch abrupt. Ist die Party schon vorbei oder befinden wir uns lediglich in einer krafttankenden Verschnaufpause?
Florian Homm: Es gibt noch Leben an der Börse. Wir haben noch ein Potenzial von zehn bis 15 Prozent nach oben in den wichtigsten Indizes. Dann sinkt das Chance/Risiko-Verhältnis jedoch. Ich wäre dann extrem vorsichtig. In der Leitbörse in Amerika sehen wir dann absolute Höchststände. Wir wären dann stark überteuert und befänden uns in einem Territorium, was vergleichbar ist mit dem März 2000. Ich zumindest sehe da keinen Spielraum mehr. Wir sehen jetzt schon massive Abverkäufe von Insidern. Zudem haben sich in Europa und in den USA schon viele Unternehmen von ihren fairen fundamentalen Bewertung deutlich entfernt. Außerdem, ich darf jetzt gar nicht so böse sein, sind alle Börsenbriefe hyperbullish. Das ist ein Contraindikator. In verschiedenen Einzeltiteln sind durchaus noch 50 Prozent und mehr drin. Wir finden auch noch granatenmäßig interessante Firmen. Aber für den Gesamtmarkt bin ich nicht so bullish. Wir haben keine Impulse mehr von den Steuerentlastungen in den USA. Diese Wachstumskiste ist im zweiten Halbjahr weg. Hier müsste die Wirtschaft genug Eigendynamik haben, um weiterhin die Bewertung zu rechtfertigen. An dieser Stelle bin ich eher verhalten.
TradeCentre: Sie managen drei verschiedene Hedge-Fonds. Zu welcher Art von Hedge-Fonds ordnen Sie sich ein und welche Strategien verfolgen Sie?
Florian Homm: Wir haben drei Hedge-Fonds. Alle sind Long/Short ausgerichtet. Wir machen die ganze Klaviatur. Zum Beispiel Vorzüge und Stämme, Arbitrage, Sondersituationen, Übernahmen, Pleiten und Spiele innerhalb einer Branche, wo wir die eine Aktie stark unterbewertet finden und die andere fair bewertet. Als Beispiel, was wir lange gemacht haben: Short auf Banco Santander und Long auf Banco Bilbao Vizcaya.
TradeCentre: Wie hoch ist Ihr verwaltetes Volumen derzeit? Wie waren die Zuwachsraten im vergangenen Jahr und welche Performance haben Sie in 2003 gezeigt?
Florian Homm: In der Gruppe liegt das Volumen bei rund einer halben Milliarde Euro. Unsere Zuwachsraten waren mit circa 200 Millionen Euro in 2003 sehr ordentlich. Die Performance für unsere Kunden in unserem Europafonds lag netto seit dem letzten März bei 60 Prozent gegenüber einem Minus von circa 20 Prozent im Eurostoxx Index. Unser ARE Fonds (Absolut Return Europe) war im ersten Jahr (2002) der beste Hedge-Fonds von 300. Mit 28,8 Prozent Plus gegenüber einem Verlust von rund 30 Prozent an den Börsen. In 2003 waren es 21,6 Prozent. Zudem gab es keinen Monat mit Verlust. Wir haben die Volatilität einer Art zehnjährigen Bundesanleihe mit einem 60 prozentigen verbundenen Return. Der zweite ist unser EC-Fonds (European Catalyst Fund) und ist ein bisschen aggressiver. Den Fonds gibt es erst seit fünf Monaten. Der liegt in der Zeit bei rund 25 Prozent Plus gegenüber circa 14 Prozent in den Indizes. Unseren Dritten und kleinsten Fonds gibt es seit Anfang 2004 und ist ein Germany Fund. Bisher liegt das Kursplus bei 15 Prozent. Die Börsen haben in diesem Zeitraum eher verloren. Alle drei Fonds laufen also extrem gut.
TradeCentre: In Deutschland sind nunmehr auch Hedge-Fonds für Privatanleger zugelassen. Diverse Institute wittern schon jetzt ein großes Geschäft. Haben Sie in Deutschland was spezielles vor oder waren Sie bereits bei Dach-Fonds Managern vorstellig?
Florian Homm: Nein, wir haben keine Marketing Abteilung und haben noch nie Werbung gemacht. Die Kunden sind zum Teil mit mir sehr langfristig engagiert. Bei uns kommt das Geld rein, weil wir eine gute Performance haben. Wir überlegen uns aber, ob es nicht Sinn ergibt, mit smarten Dachfonds Strukturen was zu machen. Uns liegen ein paar Anfragen vor. Schließlich bin ich einer der wenigen Hedge-Fonds Manager und vielleicht sogar der erfolgreichste, deutsche Hedge-Fonds Manager. Vielleicht ist es sinnvoll was in Deutschland zu machen. Über Details kann ich aber noch nicht sprechen.
TradeCentre: Kennen Sie Dr. Jan Viebig? Er ist der neue Hedge-Fonds-Experte der Deutschen Bank Fondstocher und steht nun für absolute Erträge made by DWS. Fürchten Sie die Marktmacht und das Wissen von Dr. Viebig?
Florian Homm: Vom Namen her habe ich ein bisschen was dazu gelesen. Ich wünsche der Deutschen Bank mit dem Herrn Viebig und seinen Bemühungen extrem viel Erfolg. Es hat sich aber statistisch ergeben, dass alle Großbanken, die sich direkt, also mit eigenen Managern und Portfolios in diesem Bereich tummeln, eher versagen. Das Hedge-Fonds Geschäft ist ein extremes Spezialistengeschäft. Es gibt kaum Großkonzerne, die das bewältigen können. Die Marktführer in dem Bereich sind fast alle ausschließlich Spezialisten. Von 100 Fondsmanagern schaffen nur 15 den Index. Von diesen 15 sind eventuell zwei als Hedge-Fonds Manager geeignet. Bei den Nostro-Händlern machen vielleicht 20 von 100 sehr gute Gewinne. Nehmen Sie von denen vielleicht acht. Die Chance, dass Sie einen guten Hedge-Fonds Manager produzieren liegt bei circa fünf Prozent. Das Hedge-Fonds Geschäft ist total anders als das „normale Geschäft“ und auch viel komplexer und schwieriger. Wir arbeiten in der Kaiserdisziplin des Asset-Managements und sie ist wirklich saumäßig schwer. Sie müssen mit beiden Hirnhälften arbeiten und müssen ständig auch schlechte Sachen finden. Die Konkurrenz ist ebenfalls knallhart. Kurz: Ein toughes Geschäft und eine Monsteraufgabe für die Deutsche Bank. Ich bin ja einer der Pioniere des europäischen Hedge-Fonds Geschäfts. Begonnen habe ich damit in 1993 und habe in 1995 mein Lehrgeld bezahlt. Und für einen ganz normalen Fondsmanager ist ein Hedge-Fonds ein Alptraum. Zusätzlich benötigen Sie ein sehr hungriges Team. Aber wie gesagt, ich wünsche Herrn Viebig alles Gute. Die Chancen erfolgreich zu sein, liegen aber nur bei fünf Prozent.
TradeCentre: In Deutschland sind Sie vor allem als „Shortseller oder Plattmacher“, „Kurskiller“ oder „Der Zerleger von Mallorca“ bekannt. Können Sie sich mit diesen Bezeichnungen anfreunden?
Florian Homm: Ach, ich bin schon so viele Sachen genannt worden. Es ist Okay und ist ja auch irgendwo sportlich. Man soll sich auch nicht so ernst nehmen. Wenn ich mir meinen psychologischen Körperbau anschaue, dann sehe ich da noch viele Kampfnarben. Für die Presse ist das natürlich spannender als Fresenius bei 20 Euro zu kaufen oder zu empfehlen. Wir haben zum Beispiel bei Indus sechs Prozent gekauft. Das Unternehmen hat das niedrigste KGV in Deutschland und die höchste Dividendenrendite. Für viele ist Indus nicht spannend. Nach meiner Einschätzung kann die Firma in 2004 ihren Ertrag fast verdoppeln. Bei PGAM haben wir zehn Prozent des Unternehmens gekauft. Wir haben bei Teleplan ebenfalls circa zehn Prozent des Unternehmens gekauft. Diese Meldungen sind für das Gros der Presse wahrscheinlich nicht sonderlich spannend. Spannender ist es für die Leute sicherlich, wenn MLP oder eine WCM sich um 90 Prozent im Kurs reduziert. Aber wir müssen nun mal auf beiden Seiten Geld verdienen. Das haben wir in 2002, 2003 und auch dieses Jahr schon bewiesen. Mir ist es eigentlich auch egal, ob der Markt steigt oder fällt. Wir brauchen lediglich knackige Ideen. Kauf oder Leerverkauf.
TradeCentre: Sie haben MLP vor kurzem 34 Fragen zugesendet. Wurden diese Fragen zufriedenstellend beantwortet und muss das Unternehmen erneut vor Ihren Attacken zittern?
Florian Homm: Leider wurde nur die Hälfte beantwortet. Das vor kurzem veröffentlichte Zahlenwerk war etwas schwächlich. Das vierte Quartal war sogar äußerst schlapp, was das organische Wachstum angeht, wenn man die Sondereffekte mal raus rechnet. Überhaupt kamen die Zahlen zum größten Teil aus Sondererträgen. Vom Stuhl gehauen haben mich die Zahlen jedenfalls nicht. Die Aktie ist auch von 21 in kurzer Zeit auf unter 15 Euro gefallen. Es gibt eben sehr viel Skepsis und Ermittlungen des Staatsanwaltes. Die Fragen waren mittelprächtig beantwortet. Aber man bemüht sich immerhin mit mir einen Dialog zu finden – und das nicht nur über das BaFin. Lächerlich übrigens, dass eine Firma gleich zum BaFin rennt: „Mir hat einer 34 Fragen gestellt, helft mir!“ So peinlich kann es kommen. Andererseits habe ich den Hörer in die Hand genommen und gesagt: „Jungs, wenn ihr wollt könnt ihr vorbeikommen und mir erklären, warum Euer Unternehmen bei zehnmal Buchwert und fünfmal Prämien-Einnahmen ein besonders guter Kauf sein soll“. Es gibt einen Kurs, wo man die Aktie massiv shorten muss und irgendwo auch ein Niveau, wo man sie kaufen kann. Zittern muss vor mir gar keiner. Auch MLP nicht. Wir haben doch Unternehmen, die wir super finden. Und wenn die Leute Angst haben, dann haben sie vermutlich nicht ausreichend Selbstvertrauen oder haben wirklich Dreck am Stecken.
TradeCentre: In der jüngsten Zeit haben Sie Positionen in Comtrade aufgebaut. Erwarten Sie eine ähnlich erfolgreiche Entwicklung wie bei Matchnet, die Sie bereits zu Kursen von 1,50 Euro als einer der ersten Institutionellen gekauft haben?
Florian Homm: Comtrade ist für mich ein massiver Turnaround. Wir haben einen Anteil von 29,5 Prozent an der Firma gekauft. Ich glaube nicht, dass wir wie bei Matchnet einen Versechsfacher sehen. Einen Verdreifacher halte ich für möglich. Das Unternehmen kann in 2004 um die 30 Cent verdienen. 2005 eventuell eine Verdopplung auf circa 60 Cent. Die Belegschaft wurde grob halbiert, der alte Vorstand wurde aussortiert, weil dort nicht alles geordnet oder gut strukturiert geführt worden ist. Der Freefloat hat sich erhöht, die Aktie hat mittlerweile für einen Smallcap eine gute Liquidität. Die ganzen Vergleichsunternehmen, wie zum Beispiel GrenkeLeasing, auch ein sehr gutes Unternehmen, sind drei mal höher bewertet. Ich sehe bei Comtrade, dass sie auch Großaufträge bekommen. Manchmal fühlt man sich auf weiter Flur alleine. Das war bei Matchnet so. Bei Comtrade ist es ähnlich oder auch bei PGAM. Wir graben gerne kleine Juwelen aus. Manchmal auch größere. Wie zum Beispiel Indus.
TradeCentre: Welche Werte zählen auf der Long- und auf der Shortseite aktuell zu Ihren Favoriten?
Florian Homm: Auf der Shortseite muss ich vorsichtig sein. Sonst krieg ich gleich einen Klagebrief von irgendwelchen Firmen, die mir schon drohen, bevor ich den Namen überhaupt in den Mund genommen habe. Außerdem möchten wir nicht erzählen, dass wir short gehen, wenn die Position noch nicht komplett abgeschlossen ist. Wir sind auf jeden Fall an zwei signifikanten Shortideen dran. Warten Sie ab. Sie brauchen schließlich für das nächste Interview Stoff. Bis dahin halte ich mich zurück.
Long gefällt mir PGAM sehr gut. Das KGV liegt bei 3,8 für 2005 bei Wachstumsraten von 30 Prozent. Zudem ist die Firma ein Übernahmekandidat. PGAM ist zwar ein Autozulieferer. Aber sie machen 80 Prozent ihrer Gewinne mit der Ausrüstung von Panzerfahrzeugen und Personenkraftwagen.
Sehr gut gefällt mir auch MWG Biotech. Aber leider versteht die Unternehmensführung sehr wenig vom Kapitalmarkt. Operativ hat das Management den Laden gut saniert. Weniger positiv ist, dass der Vorstand keine Aktien des Unternehmens hält. Wahrscheinlich sitzt die Firma aber auf einer Goldmiene. Nehmen Sie zum Beispiel Illumina aus den USA. Die werden mit dem sechsfachen Buchwert und dem zehnfachen Umsatz bewertet. Und unsere traurige MWG Biotech, wo das Management sehr stolz darauf ist, dass sich die Aktie jetzt endlich erholt hat, wird gerade mal mit dem 1,4-fachen Buchwert und knapp 1,5-fachen Umsatz bewertet. Da ist derartig viel Musik drin. Und es gibt Gerüchte, dass hier extrem hohes Auftragspotenzial besteht. Ich denke, da ist auch was dran. Mir gefällt das konservative Vorgehen des Managements bezüglich der Zahlen. Nur das Verständnis für den Kapitalmarkt ist nicht ausgreift.
TradeCentre: Wie viel Geld muss ein Anleger mitbringen, um in Ihre Fonds investieren zu können?
Florian Homm: Die Deutschen dürfen ja leider nur in Hedge-Fonds investieren, die im Dachfonds-Format sind. Im Ausland lebende Menschen können ab einem Betrag von 100.000 Euro bei uns investieren. Nähere Informationen sind unter www.fmlimited.com erhältlich.
TradeCentre: Was treibt den Mensch Florian Homm an, der sich nach 20 Jahren Börse eigentlich nichts mehr beweisen müsste, immer noch täglich wie ein Hamster im Laufrad der Kapitalmärkte zu sprinten?
Florian Homm: Das ist wirklich eine nette Frage. Ich habe 14 große Auszeichnungen gewonnen. Von bester US-Manager, bester Europa-Manager, bester Mischfondsmanager bis zu bester Hedge-Fonds Manager. Was mich wirklich bewegt ist, dass dieser Antritt jeden Morgen einen wach hält. Wenn man ein bisschen Anspruch darauf legt, dass man noch fit ist, sollte man dies nicht nur mit dem Körper, sondern auch mit den Gehirnzellen so halten. Man stellt sich besonders der Konkurrenz und man lebt dadurch intensiver. Aber ich selbst mache nicht mehr so viele Firmen wie früher, da ich noch eine Familie habe.
Herr Homm, wir bedanken uns für das ausführliche Gespräch und wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg.
Florian Homm machte seinen MBA an der Harvard University und gründete bereits mit 18 Jahren seine erste Investmentcompany. Nach seinem Abschluss an der Harvard Business School trat er als Analyst Fidelity bei. Nach Zwischenstation bei Julius Bär wurde er 1992 Managing Partner von Tweedy Brown Europe GmbH. Gegen Ende 1993 gründete Florian Homm die Value Management & Research AG, die 1998 an der FSE gelistet wurde und im Jahre 2000 eine Marktkapitalisierung von fast 500 Millionen Euro aufwies. Der mit mehreren Investment Awards ausgezeichnete Homm ist unter anderem auch im „Who is who“ in Europa aufgeführt. 2001 gründete er zusammen mit Ulrich Angersbach die FM Fund Management Limited, die die drei europäischen Hedge-Fonds, Absolute Return Europe Fund, European Catalyst Fund und Absolute Germany Fund, verwaltet.
Quelle wwwtradecentre.de
TradeCentre: Herr Homm, seit rund einem Jahr befinden sich die Börsen wieder in Aufwärtsstimmung. In den jüngsten Tagen endete die Rallye jedoch abrupt. Ist die Party schon vorbei oder befinden wir uns lediglich in einer krafttankenden Verschnaufpause?
Florian Homm: Es gibt noch Leben an der Börse. Wir haben noch ein Potenzial von zehn bis 15 Prozent nach oben in den wichtigsten Indizes. Dann sinkt das Chance/Risiko-Verhältnis jedoch. Ich wäre dann extrem vorsichtig. In der Leitbörse in Amerika sehen wir dann absolute Höchststände. Wir wären dann stark überteuert und befänden uns in einem Territorium, was vergleichbar ist mit dem März 2000. Ich zumindest sehe da keinen Spielraum mehr. Wir sehen jetzt schon massive Abverkäufe von Insidern. Zudem haben sich in Europa und in den USA schon viele Unternehmen von ihren fairen fundamentalen Bewertung deutlich entfernt. Außerdem, ich darf jetzt gar nicht so böse sein, sind alle Börsenbriefe hyperbullish. Das ist ein Contraindikator. In verschiedenen Einzeltiteln sind durchaus noch 50 Prozent und mehr drin. Wir finden auch noch granatenmäßig interessante Firmen. Aber für den Gesamtmarkt bin ich nicht so bullish. Wir haben keine Impulse mehr von den Steuerentlastungen in den USA. Diese Wachstumskiste ist im zweiten Halbjahr weg. Hier müsste die Wirtschaft genug Eigendynamik haben, um weiterhin die Bewertung zu rechtfertigen. An dieser Stelle bin ich eher verhalten.
TradeCentre: Sie managen drei verschiedene Hedge-Fonds. Zu welcher Art von Hedge-Fonds ordnen Sie sich ein und welche Strategien verfolgen Sie?
Florian Homm: Wir haben drei Hedge-Fonds. Alle sind Long/Short ausgerichtet. Wir machen die ganze Klaviatur. Zum Beispiel Vorzüge und Stämme, Arbitrage, Sondersituationen, Übernahmen, Pleiten und Spiele innerhalb einer Branche, wo wir die eine Aktie stark unterbewertet finden und die andere fair bewertet. Als Beispiel, was wir lange gemacht haben: Short auf Banco Santander und Long auf Banco Bilbao Vizcaya.
TradeCentre: Wie hoch ist Ihr verwaltetes Volumen derzeit? Wie waren die Zuwachsraten im vergangenen Jahr und welche Performance haben Sie in 2003 gezeigt?
Florian Homm: In der Gruppe liegt das Volumen bei rund einer halben Milliarde Euro. Unsere Zuwachsraten waren mit circa 200 Millionen Euro in 2003 sehr ordentlich. Die Performance für unsere Kunden in unserem Europafonds lag netto seit dem letzten März bei 60 Prozent gegenüber einem Minus von circa 20 Prozent im Eurostoxx Index. Unser ARE Fonds (Absolut Return Europe) war im ersten Jahr (2002) der beste Hedge-Fonds von 300. Mit 28,8 Prozent Plus gegenüber einem Verlust von rund 30 Prozent an den Börsen. In 2003 waren es 21,6 Prozent. Zudem gab es keinen Monat mit Verlust. Wir haben die Volatilität einer Art zehnjährigen Bundesanleihe mit einem 60 prozentigen verbundenen Return. Der zweite ist unser EC-Fonds (European Catalyst Fund) und ist ein bisschen aggressiver. Den Fonds gibt es erst seit fünf Monaten. Der liegt in der Zeit bei rund 25 Prozent Plus gegenüber circa 14 Prozent in den Indizes. Unseren Dritten und kleinsten Fonds gibt es seit Anfang 2004 und ist ein Germany Fund. Bisher liegt das Kursplus bei 15 Prozent. Die Börsen haben in diesem Zeitraum eher verloren. Alle drei Fonds laufen also extrem gut.
TradeCentre: In Deutschland sind nunmehr auch Hedge-Fonds für Privatanleger zugelassen. Diverse Institute wittern schon jetzt ein großes Geschäft. Haben Sie in Deutschland was spezielles vor oder waren Sie bereits bei Dach-Fonds Managern vorstellig?
Florian Homm: Nein, wir haben keine Marketing Abteilung und haben noch nie Werbung gemacht. Die Kunden sind zum Teil mit mir sehr langfristig engagiert. Bei uns kommt das Geld rein, weil wir eine gute Performance haben. Wir überlegen uns aber, ob es nicht Sinn ergibt, mit smarten Dachfonds Strukturen was zu machen. Uns liegen ein paar Anfragen vor. Schließlich bin ich einer der wenigen Hedge-Fonds Manager und vielleicht sogar der erfolgreichste, deutsche Hedge-Fonds Manager. Vielleicht ist es sinnvoll was in Deutschland zu machen. Über Details kann ich aber noch nicht sprechen.
TradeCentre: Kennen Sie Dr. Jan Viebig? Er ist der neue Hedge-Fonds-Experte der Deutschen Bank Fondstocher und steht nun für absolute Erträge made by DWS. Fürchten Sie die Marktmacht und das Wissen von Dr. Viebig?
Florian Homm: Vom Namen her habe ich ein bisschen was dazu gelesen. Ich wünsche der Deutschen Bank mit dem Herrn Viebig und seinen Bemühungen extrem viel Erfolg. Es hat sich aber statistisch ergeben, dass alle Großbanken, die sich direkt, also mit eigenen Managern und Portfolios in diesem Bereich tummeln, eher versagen. Das Hedge-Fonds Geschäft ist ein extremes Spezialistengeschäft. Es gibt kaum Großkonzerne, die das bewältigen können. Die Marktführer in dem Bereich sind fast alle ausschließlich Spezialisten. Von 100 Fondsmanagern schaffen nur 15 den Index. Von diesen 15 sind eventuell zwei als Hedge-Fonds Manager geeignet. Bei den Nostro-Händlern machen vielleicht 20 von 100 sehr gute Gewinne. Nehmen Sie von denen vielleicht acht. Die Chance, dass Sie einen guten Hedge-Fonds Manager produzieren liegt bei circa fünf Prozent. Das Hedge-Fonds Geschäft ist total anders als das „normale Geschäft“ und auch viel komplexer und schwieriger. Wir arbeiten in der Kaiserdisziplin des Asset-Managements und sie ist wirklich saumäßig schwer. Sie müssen mit beiden Hirnhälften arbeiten und müssen ständig auch schlechte Sachen finden. Die Konkurrenz ist ebenfalls knallhart. Kurz: Ein toughes Geschäft und eine Monsteraufgabe für die Deutsche Bank. Ich bin ja einer der Pioniere des europäischen Hedge-Fonds Geschäfts. Begonnen habe ich damit in 1993 und habe in 1995 mein Lehrgeld bezahlt. Und für einen ganz normalen Fondsmanager ist ein Hedge-Fonds ein Alptraum. Zusätzlich benötigen Sie ein sehr hungriges Team. Aber wie gesagt, ich wünsche Herrn Viebig alles Gute. Die Chancen erfolgreich zu sein, liegen aber nur bei fünf Prozent.
TradeCentre: In Deutschland sind Sie vor allem als „Shortseller oder Plattmacher“, „Kurskiller“ oder „Der Zerleger von Mallorca“ bekannt. Können Sie sich mit diesen Bezeichnungen anfreunden?
Florian Homm: Ach, ich bin schon so viele Sachen genannt worden. Es ist Okay und ist ja auch irgendwo sportlich. Man soll sich auch nicht so ernst nehmen. Wenn ich mir meinen psychologischen Körperbau anschaue, dann sehe ich da noch viele Kampfnarben. Für die Presse ist das natürlich spannender als Fresenius bei 20 Euro zu kaufen oder zu empfehlen. Wir haben zum Beispiel bei Indus sechs Prozent gekauft. Das Unternehmen hat das niedrigste KGV in Deutschland und die höchste Dividendenrendite. Für viele ist Indus nicht spannend. Nach meiner Einschätzung kann die Firma in 2004 ihren Ertrag fast verdoppeln. Bei PGAM haben wir zehn Prozent des Unternehmens gekauft. Wir haben bei Teleplan ebenfalls circa zehn Prozent des Unternehmens gekauft. Diese Meldungen sind für das Gros der Presse wahrscheinlich nicht sonderlich spannend. Spannender ist es für die Leute sicherlich, wenn MLP oder eine WCM sich um 90 Prozent im Kurs reduziert. Aber wir müssen nun mal auf beiden Seiten Geld verdienen. Das haben wir in 2002, 2003 und auch dieses Jahr schon bewiesen. Mir ist es eigentlich auch egal, ob der Markt steigt oder fällt. Wir brauchen lediglich knackige Ideen. Kauf oder Leerverkauf.
TradeCentre: Sie haben MLP vor kurzem 34 Fragen zugesendet. Wurden diese Fragen zufriedenstellend beantwortet und muss das Unternehmen erneut vor Ihren Attacken zittern?
Florian Homm: Leider wurde nur die Hälfte beantwortet. Das vor kurzem veröffentlichte Zahlenwerk war etwas schwächlich. Das vierte Quartal war sogar äußerst schlapp, was das organische Wachstum angeht, wenn man die Sondereffekte mal raus rechnet. Überhaupt kamen die Zahlen zum größten Teil aus Sondererträgen. Vom Stuhl gehauen haben mich die Zahlen jedenfalls nicht. Die Aktie ist auch von 21 in kurzer Zeit auf unter 15 Euro gefallen. Es gibt eben sehr viel Skepsis und Ermittlungen des Staatsanwaltes. Die Fragen waren mittelprächtig beantwortet. Aber man bemüht sich immerhin mit mir einen Dialog zu finden – und das nicht nur über das BaFin. Lächerlich übrigens, dass eine Firma gleich zum BaFin rennt: „Mir hat einer 34 Fragen gestellt, helft mir!“ So peinlich kann es kommen. Andererseits habe ich den Hörer in die Hand genommen und gesagt: „Jungs, wenn ihr wollt könnt ihr vorbeikommen und mir erklären, warum Euer Unternehmen bei zehnmal Buchwert und fünfmal Prämien-Einnahmen ein besonders guter Kauf sein soll“. Es gibt einen Kurs, wo man die Aktie massiv shorten muss und irgendwo auch ein Niveau, wo man sie kaufen kann. Zittern muss vor mir gar keiner. Auch MLP nicht. Wir haben doch Unternehmen, die wir super finden. Und wenn die Leute Angst haben, dann haben sie vermutlich nicht ausreichend Selbstvertrauen oder haben wirklich Dreck am Stecken.
TradeCentre: In der jüngsten Zeit haben Sie Positionen in Comtrade aufgebaut. Erwarten Sie eine ähnlich erfolgreiche Entwicklung wie bei Matchnet, die Sie bereits zu Kursen von 1,50 Euro als einer der ersten Institutionellen gekauft haben?
Florian Homm: Comtrade ist für mich ein massiver Turnaround. Wir haben einen Anteil von 29,5 Prozent an der Firma gekauft. Ich glaube nicht, dass wir wie bei Matchnet einen Versechsfacher sehen. Einen Verdreifacher halte ich für möglich. Das Unternehmen kann in 2004 um die 30 Cent verdienen. 2005 eventuell eine Verdopplung auf circa 60 Cent. Die Belegschaft wurde grob halbiert, der alte Vorstand wurde aussortiert, weil dort nicht alles geordnet oder gut strukturiert geführt worden ist. Der Freefloat hat sich erhöht, die Aktie hat mittlerweile für einen Smallcap eine gute Liquidität. Die ganzen Vergleichsunternehmen, wie zum Beispiel GrenkeLeasing, auch ein sehr gutes Unternehmen, sind drei mal höher bewertet. Ich sehe bei Comtrade, dass sie auch Großaufträge bekommen. Manchmal fühlt man sich auf weiter Flur alleine. Das war bei Matchnet so. Bei Comtrade ist es ähnlich oder auch bei PGAM. Wir graben gerne kleine Juwelen aus. Manchmal auch größere. Wie zum Beispiel Indus.
TradeCentre: Welche Werte zählen auf der Long- und auf der Shortseite aktuell zu Ihren Favoriten?
Florian Homm: Auf der Shortseite muss ich vorsichtig sein. Sonst krieg ich gleich einen Klagebrief von irgendwelchen Firmen, die mir schon drohen, bevor ich den Namen überhaupt in den Mund genommen habe. Außerdem möchten wir nicht erzählen, dass wir short gehen, wenn die Position noch nicht komplett abgeschlossen ist. Wir sind auf jeden Fall an zwei signifikanten Shortideen dran. Warten Sie ab. Sie brauchen schließlich für das nächste Interview Stoff. Bis dahin halte ich mich zurück.
Long gefällt mir PGAM sehr gut. Das KGV liegt bei 3,8 für 2005 bei Wachstumsraten von 30 Prozent. Zudem ist die Firma ein Übernahmekandidat. PGAM ist zwar ein Autozulieferer. Aber sie machen 80 Prozent ihrer Gewinne mit der Ausrüstung von Panzerfahrzeugen und Personenkraftwagen.
Sehr gut gefällt mir auch MWG Biotech. Aber leider versteht die Unternehmensführung sehr wenig vom Kapitalmarkt. Operativ hat das Management den Laden gut saniert. Weniger positiv ist, dass der Vorstand keine Aktien des Unternehmens hält. Wahrscheinlich sitzt die Firma aber auf einer Goldmiene. Nehmen Sie zum Beispiel Illumina aus den USA. Die werden mit dem sechsfachen Buchwert und dem zehnfachen Umsatz bewertet. Und unsere traurige MWG Biotech, wo das Management sehr stolz darauf ist, dass sich die Aktie jetzt endlich erholt hat, wird gerade mal mit dem 1,4-fachen Buchwert und knapp 1,5-fachen Umsatz bewertet. Da ist derartig viel Musik drin. Und es gibt Gerüchte, dass hier extrem hohes Auftragspotenzial besteht. Ich denke, da ist auch was dran. Mir gefällt das konservative Vorgehen des Managements bezüglich der Zahlen. Nur das Verständnis für den Kapitalmarkt ist nicht ausgreift.
TradeCentre: Wie viel Geld muss ein Anleger mitbringen, um in Ihre Fonds investieren zu können?
Florian Homm: Die Deutschen dürfen ja leider nur in Hedge-Fonds investieren, die im Dachfonds-Format sind. Im Ausland lebende Menschen können ab einem Betrag von 100.000 Euro bei uns investieren. Nähere Informationen sind unter www.fmlimited.com erhältlich.
TradeCentre: Was treibt den Mensch Florian Homm an, der sich nach 20 Jahren Börse eigentlich nichts mehr beweisen müsste, immer noch täglich wie ein Hamster im Laufrad der Kapitalmärkte zu sprinten?
Florian Homm: Das ist wirklich eine nette Frage. Ich habe 14 große Auszeichnungen gewonnen. Von bester US-Manager, bester Europa-Manager, bester Mischfondsmanager bis zu bester Hedge-Fonds Manager. Was mich wirklich bewegt ist, dass dieser Antritt jeden Morgen einen wach hält. Wenn man ein bisschen Anspruch darauf legt, dass man noch fit ist, sollte man dies nicht nur mit dem Körper, sondern auch mit den Gehirnzellen so halten. Man stellt sich besonders der Konkurrenz und man lebt dadurch intensiver. Aber ich selbst mache nicht mehr so viele Firmen wie früher, da ich noch eine Familie habe.
Herr Homm, wir bedanken uns für das ausführliche Gespräch und wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg.
Florian Homm machte seinen MBA an der Harvard University und gründete bereits mit 18 Jahren seine erste Investmentcompany. Nach seinem Abschluss an der Harvard Business School trat er als Analyst Fidelity bei. Nach Zwischenstation bei Julius Bär wurde er 1992 Managing Partner von Tweedy Brown Europe GmbH. Gegen Ende 1993 gründete Florian Homm die Value Management & Research AG, die 1998 an der FSE gelistet wurde und im Jahre 2000 eine Marktkapitalisierung von fast 500 Millionen Euro aufwies. Der mit mehreren Investment Awards ausgezeichnete Homm ist unter anderem auch im „Who is who“ in Europa aufgeführt. 2001 gründete er zusammen mit Ulrich Angersbach die FM Fund Management Limited, die die drei europäischen Hedge-Fonds, Absolute Return Europe Fund, European Catalyst Fund und Absolute Germany Fund, verwaltet.
Quelle wwwtradecentre.de
Guten Morgen,
interessantes Interview. Gern gelesen.
Hoffe ihr tradet fleissig die IVNE. Heute sollte man wieder long dabei sein.
Good luck
sowhat
interessantes Interview. Gern gelesen.
Hoffe ihr tradet fleissig die IVNE. Heute sollte man wieder long dabei sein.
Good luck
sowhat
Moin Moin, sag mal Linti wann siehst du die dax marke um long zugehen Ich glaube es geht erstmal weiter in den Süden
Mahlzeit
Also wenn ich das wüßte wäre ich Wahrsager und nicht Trader Hoffe auf diese Woche wenn nicht tja wird der Trade nichts
Also wenn ich das wüßte wäre ich Wahrsager und nicht Trader Hoffe auf diese Woche wenn nicht tja wird der Trade nichts
So Masterflexzahlen kommen am 28.04.04 versuche auch selber da zu sein Hoffe ihr habt die Turbos auch gehabt
Moin,
IVNE Weiter traden. Zahlen sind noch nicht draussen, die sorgen für weiteren Kursschub.
Good luck
sowhat
IVNE Weiter traden. Zahlen sind noch nicht draussen, die sorgen für weiteren Kursschub.
Good luck
sowhat
Nikkei etwas im Plus Ach ja Turbo-Long bin ich raus ! (Wenn soll auch mit wenig zufriedensein und nicht zu gierig werden )
Interesant dürfte auch Bau-Verein zu Hamburg sein
Mehr dazu auch in Thread: Wie hoch wird das (2.) Übernahmeangebot für den Bau-Verein zu Hamburg sein?
Mehr dazu auch in Thread: Wie hoch wird das (2.) Übernahmeangebot für den Bau-Verein zu Hamburg sein?
moin zusammen,
@lintorfer: denke auch, dass der deal mit tag gut ist.
hatte ich seit platow-empfehlung auf meiner wl, zusätzlich hat homm den wert namentlich in seinem letzten interview erwähnt :
MWG BIOTECH AG (Xetra)
WKN: 730010 Symbol: NWU Branche: Biotechnologie Gütertyp: Genomics, Bioinformatik Land: Deutschland
g.t.
@lintorfer: denke auch, dass der deal mit tag gut ist.
hatte ich seit platow-empfehlung auf meiner wl, zusätzlich hat homm den wert namentlich in seinem letzten interview erwähnt :
MWG BIOTECH AG (Xetra)
WKN: 730010 Symbol: NWU Branche: Biotechnologie Gütertyp: Genomics, Bioinformatik Land: Deutschland
g.t.
vom derzeitigen niveau betrachtet interessant, da substanziell gut - zudem ist der übernahmegedanke einmal angedacht gewesen:
ADLINK INTERNET MEDIA AG (Frankfurt)
WKN: 549015 Symbol: LKI Branche: Internet Gütertyp: Internet Dienstleistung Land: Deutschland
g.t.
ADLINK INTERNET MEDIA AG (Frankfurt)
WKN: 549015 Symbol: LKI Branche: Internet Gütertyp: Internet Dienstleistung Land: Deutschland
g.t.
Novartis-CFO Raymund Breu zu Aventis
«Forest Labs ist das Modell»
—— Herr Breu, Novartis reibt sich am französischen Staat.
Unsere Studie über den Zusammenschluss mit Aventis hat ergeben, dass eine Kombination beider Unternehmen wertvermehrend wäre und in den Bereichen Krebs, Diabetes und kardiovaskuläre Produkte Vorteile bringen würde. Es müsste deshalb im Sinn des Marktes sein, wenn wir eine Offerte für Aventis machen würden. Es ist aber klar, dass die kritische Haltung der französischen Regierung, wie sie letzte Woche zu vernehmen war, das Risiko eines solchen Zusammenschlusses massiv erhöht.
—— René Fourtou, früherer Aventis-Chef und heutiger VR-Vizepräsident, hat sich für das Zusammengehen mit Novartis ausgesprochen.
Wir werden nur in die nächste Phase gehen, wenn uns Verwaltungsrat und Geschäftsleitung von Aventis eine formelle Einladung für eine Offerte unterbreiten. Und die zweite Bedingung ist, dass die Regierung sagt, sie werde in dieser Sache die Marktkräfte spielen lassen und eine neutrale Haltung einnehmen.
—— Novartis will freie Hand in der Umsetzung der Synergien.
Nein, wir wollen zuerst einmal den Aventis-Aktionären die Möglichkeit einer freien Wahl geben. Die Aventis-Eigentümer sollen entscheiden, welches das bessere Angebot ist.
—— Aber Novartis muss im Fall einer Offerte bekannt geben, wo Synergien genutzt werden können und wo eingespart und abgebaut werden muss.
Natürlich, dann muss ein solcher Plan vorgelegt werden. In den letzten Tagen ist ja durchgesickert, dass eine mögliche Lösung wäre, nicht zu den Kernaktivitäten gehörende Produkte und Tätigkeiten in ein separates Unternehmen einzubringen und dieses auszugliedern.
—— Was wären das für Bereiche?
Kleine und spezialisierte Medikamente sowie Präparate, die bald den Patentschutz verlieren. Diese Produkte können, richtig geführt, durchaus sehr erfolgreich am Markt operieren.
—— Das Ziel wäre eine Gesellschaft, die möglichst kostengünstig produziert?
Nein, der Kostenaspekt steht nicht im Vordergrund. Unser Vorbild wäre eher das amerikanische Unternehmen Forest Labs, das nicht so sehr auf eigene Forschung setzt, sondern auf geschicktes Einlizenzieren, gutes Marketing und Nischenprodukte mit einem Umsatz von 100 bis 500 Mio. Fr.
—— Wie gross könnte dieses Unternehmen etwa sein?
Das ist noch nicht ausdiskutiert. Der Vorteil einer solchen Lösung wäre aber, dass viele Arbeitsplätze in Deutschland und Frankreich erhalten blieben.
—— Wie das?
Weil ein neues Unternehmen eigene Strukturen braucht und sich selbständig entwickeln kann.
—— Wäre dieses neu zu gründende Unternehmen dann französisch oder deutsch?
Das ist alles noch nicht bestimmt. Wir haben bisher noch keine Verhandlungen mit Aventis geführt.
—— Aber Sie hatten Kontakt mit Aventis-Leuten?
Wir haben mit Aventis-Leuten im Rahmen der Machbarkeitsstudie gesprochen, es gab aber keinerlei Preisdiskussionen.
Interview: Andreas Meier
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Aventis bestätigt Diskussionen mit Novartis
Paris wartet auf Novartis-Offerte
Wie schnell wird Novartis von der Primadonna zum «Chevalier blanc»? In der am Dienstagnachmittag veröffentlichten Stellungnahme (vgl. Interview) macht das Schweizer Pharmaunternehmen ein Gegenangebot für Aventis von einer formellen Einladung des Aufsichtsrats und einer neutralen Position der französischen Regierung abhängig. Nicht auf germanisch-direkte, sondern auf lateinisch-indirekte Art wurden diese Bedingungen bereits erfüllt. Aventis-Vizepräsident Jean-René Fourtou, der als ehemaliger Präsident von Rhône-Poulenc das Unternehmen mit Hoechst zusammenführte und damit Aventis begründete, hat via «Finanz und Wirtschaft» die Hand ausgestreckt: Er bezeichnete eine Fusion von Aventis und Novartis als «bessere» Lösung im vergleich zu einem Zusammenschluss von Aventis und Sanofi.
Was die geforderte neutrale Position der französischen Regierung betrifft, rennt Novartis wohl ebenfalls offene Türen ein. Die Äusserungen von Premierminister Jean-Pierre Raffarin mitten im Wahlkampf sollten nicht überbewertet werden und sind im Wahlkontext zu sehen. Raffarin hatte mit Verweis auf die «nationalen Interessen» Frankreichs ausländische Mitspieler vor einer Intervention gewarnt. Fourtou hatte Raffarin das Recht auf eine Intervention nicht abgesprochen, gleichzeitig jedoch betont, eine Fusion von Aventis und einem anderen Unternehmen als Sanofi sei «keine Katastrophe». Auch hier sollte der Einfluss von Fourtou nicht unterschätzt werden. Als er im Sommer 2002 als Sanierer von Vivendi eingesetzt wurde, geschah das mit dem aktiven Support des politischen und wirtschaftlichen Establishments in Paris. Er verhinderte, dass Vivendi in die falschen (sprich ausländischen) Hände geriet – und ist deshalb jetzt der richtige Mann, um für eine internationale Lösung zu plädieren, zumal er ja auch federführend in der Gründung des deutsch-französischen Unternehmens Aventis war.
Am Dienstagabend bestätigte Aventis, dass Gespräche, wenn auch nicht formelle Verhandlungen über einen Zusammenschluss mit Novartis geführt werden: «Wir bestätigen, dass uns die Novartis- Ansichten über einen gegenseitigen Schulterschluss präsentiert wurden. Wir studieren dieses Projekt und planen weitere Diskussionen mit Novartis. Wir bestätigen, dass noch keine formellen Verhandlungen lanciert wurden», erklärte Aventis-Sprecherin Corinne Hoff der «Finanz und Wirtschaft». In Paris wird davon ausgegangen, dass ein allfälliges Angebot nach der zweiten Runde der Regionalwahlen eingereicht wird. Der Aventis-Aufsichtsrat soll am 2.April tagen.
TW, Paris
Finanz und Wirtschaft vom 24. März 2004
«Forest Labs ist das Modell»
—— Herr Breu, Novartis reibt sich am französischen Staat.
Unsere Studie über den Zusammenschluss mit Aventis hat ergeben, dass eine Kombination beider Unternehmen wertvermehrend wäre und in den Bereichen Krebs, Diabetes und kardiovaskuläre Produkte Vorteile bringen würde. Es müsste deshalb im Sinn des Marktes sein, wenn wir eine Offerte für Aventis machen würden. Es ist aber klar, dass die kritische Haltung der französischen Regierung, wie sie letzte Woche zu vernehmen war, das Risiko eines solchen Zusammenschlusses massiv erhöht.
—— René Fourtou, früherer Aventis-Chef und heutiger VR-Vizepräsident, hat sich für das Zusammengehen mit Novartis ausgesprochen.
Wir werden nur in die nächste Phase gehen, wenn uns Verwaltungsrat und Geschäftsleitung von Aventis eine formelle Einladung für eine Offerte unterbreiten. Und die zweite Bedingung ist, dass die Regierung sagt, sie werde in dieser Sache die Marktkräfte spielen lassen und eine neutrale Haltung einnehmen.
—— Novartis will freie Hand in der Umsetzung der Synergien.
Nein, wir wollen zuerst einmal den Aventis-Aktionären die Möglichkeit einer freien Wahl geben. Die Aventis-Eigentümer sollen entscheiden, welches das bessere Angebot ist.
—— Aber Novartis muss im Fall einer Offerte bekannt geben, wo Synergien genutzt werden können und wo eingespart und abgebaut werden muss.
Natürlich, dann muss ein solcher Plan vorgelegt werden. In den letzten Tagen ist ja durchgesickert, dass eine mögliche Lösung wäre, nicht zu den Kernaktivitäten gehörende Produkte und Tätigkeiten in ein separates Unternehmen einzubringen und dieses auszugliedern.
—— Was wären das für Bereiche?
Kleine und spezialisierte Medikamente sowie Präparate, die bald den Patentschutz verlieren. Diese Produkte können, richtig geführt, durchaus sehr erfolgreich am Markt operieren.
—— Das Ziel wäre eine Gesellschaft, die möglichst kostengünstig produziert?
Nein, der Kostenaspekt steht nicht im Vordergrund. Unser Vorbild wäre eher das amerikanische Unternehmen Forest Labs, das nicht so sehr auf eigene Forschung setzt, sondern auf geschicktes Einlizenzieren, gutes Marketing und Nischenprodukte mit einem Umsatz von 100 bis 500 Mio. Fr.
—— Wie gross könnte dieses Unternehmen etwa sein?
Das ist noch nicht ausdiskutiert. Der Vorteil einer solchen Lösung wäre aber, dass viele Arbeitsplätze in Deutschland und Frankreich erhalten blieben.
—— Wie das?
Weil ein neues Unternehmen eigene Strukturen braucht und sich selbständig entwickeln kann.
—— Wäre dieses neu zu gründende Unternehmen dann französisch oder deutsch?
Das ist alles noch nicht bestimmt. Wir haben bisher noch keine Verhandlungen mit Aventis geführt.
—— Aber Sie hatten Kontakt mit Aventis-Leuten?
Wir haben mit Aventis-Leuten im Rahmen der Machbarkeitsstudie gesprochen, es gab aber keinerlei Preisdiskussionen.
Interview: Andreas Meier
--------------------------------------------------------------------------------
Aventis bestätigt Diskussionen mit Novartis
Paris wartet auf Novartis-Offerte
Wie schnell wird Novartis von der Primadonna zum «Chevalier blanc»? In der am Dienstagnachmittag veröffentlichten Stellungnahme (vgl. Interview) macht das Schweizer Pharmaunternehmen ein Gegenangebot für Aventis von einer formellen Einladung des Aufsichtsrats und einer neutralen Position der französischen Regierung abhängig. Nicht auf germanisch-direkte, sondern auf lateinisch-indirekte Art wurden diese Bedingungen bereits erfüllt. Aventis-Vizepräsident Jean-René Fourtou, der als ehemaliger Präsident von Rhône-Poulenc das Unternehmen mit Hoechst zusammenführte und damit Aventis begründete, hat via «Finanz und Wirtschaft» die Hand ausgestreckt: Er bezeichnete eine Fusion von Aventis und Novartis als «bessere» Lösung im vergleich zu einem Zusammenschluss von Aventis und Sanofi.
Was die geforderte neutrale Position der französischen Regierung betrifft, rennt Novartis wohl ebenfalls offene Türen ein. Die Äusserungen von Premierminister Jean-Pierre Raffarin mitten im Wahlkampf sollten nicht überbewertet werden und sind im Wahlkontext zu sehen. Raffarin hatte mit Verweis auf die «nationalen Interessen» Frankreichs ausländische Mitspieler vor einer Intervention gewarnt. Fourtou hatte Raffarin das Recht auf eine Intervention nicht abgesprochen, gleichzeitig jedoch betont, eine Fusion von Aventis und einem anderen Unternehmen als Sanofi sei «keine Katastrophe». Auch hier sollte der Einfluss von Fourtou nicht unterschätzt werden. Als er im Sommer 2002 als Sanierer von Vivendi eingesetzt wurde, geschah das mit dem aktiven Support des politischen und wirtschaftlichen Establishments in Paris. Er verhinderte, dass Vivendi in die falschen (sprich ausländischen) Hände geriet – und ist deshalb jetzt der richtige Mann, um für eine internationale Lösung zu plädieren, zumal er ja auch federführend in der Gründung des deutsch-französischen Unternehmens Aventis war.
Am Dienstagabend bestätigte Aventis, dass Gespräche, wenn auch nicht formelle Verhandlungen über einen Zusammenschluss mit Novartis geführt werden: «Wir bestätigen, dass uns die Novartis- Ansichten über einen gegenseitigen Schulterschluss präsentiert wurden. Wir studieren dieses Projekt und planen weitere Diskussionen mit Novartis. Wir bestätigen, dass noch keine formellen Verhandlungen lanciert wurden», erklärte Aventis-Sprecherin Corinne Hoff der «Finanz und Wirtschaft». In Paris wird davon ausgegangen, dass ein allfälliges Angebot nach der zweiten Runde der Regionalwahlen eingereicht wird. Der Aventis-Aufsichtsrat soll am 2.April tagen.
TW, Paris
Finanz und Wirtschaft vom 24. März 2004
Ascom hat das Gröbste hinter sich gebracht
Verlust deutlich abgebaut – Kerngeschäfte schreiben schwarze Zahlen – Eigenmittelbasis noch dünn
Von Peter Morf
Die Chancen stehen gut, dass 2003 als Geburtsjahr der neuen Ascom in die Geschichte eingehen wird, obwohl erneut ein Verlust verbucht werden musste. Die finanzielle Lage wurde stabilisiert (vgl. Interview), und in den Kerngeschäften wurden weitere Fortschritte erzielt. Das Überleben des Unternehmens scheint gesichert zu sein. Damit nimmt eine über 15 Jahre alte Leidensgeschichte, in deren Verlauf überforderte Managements und Verwaltungsräte Hunderte von Millionen Franken in den Sand gesetzt hatten, endlich ihr Ende.
Weichenstellungen
Was Juhani Anttila, Verwaltungsratspräsident und bis Ende Mai gleichzeitig Konzernchef, im Fall von Swisslog nicht gelungen ist, hat er für Ascom bewerkstelligt: Er hat das Unternehmen finanziell saniert und es operativ auf eine tragfähige Basis gestellt. Im Berichtsjahr gelangen mit den Verkäufen der verlustträchtigen Geschäftsbereiche PBX sowie Energy Systems, der Veräusserung von Immobilien sowie dem gegen Ende Jahr von einer ausserordentlichen GV bewilligten Kapitalschnitt (vgl. FuW Nr. 97 vom 6. Dezember) entscheidende Weichenstellungen.
Wie bereits angekündigt, erlitt Ascom nochmals einen Verlust. Er fiel jedoch mit knapp 68 Mio. Fr. weit unter dem Vorjahresniveau von 281 Mio. Fr. aus. Der Umsatz ist im Wesentlichen devestitionsbedingt um ein Viertel geschrumpft. Das Defizit ist den zwei veräusserten Geschäftsbereichen sowie den in den Cooperations zusammengefassten, nicht zum Kernbereich gehörenden Aktivitäten (Manufacturing und Payphones) anzulasten, die einen operativen Fehlbetrag von 32 Mio. Fr. produzierten.
Erfreulich sind dagegen die in den vier Kerngeschäften realisierten operativen Fortschritte. Erstmals schrieben alle Bereiche schwarze Zahlen. Allerdings ergaben sich dabei noch erhebliche Unterschiede. Am besten schnitten die Wireless Solutions (drahtlose Kommunikationslösungen in house) mit einem operativen Überschuss von 33 Mio. Fr. ab, entsprechend einer Marge von 12%. Es folgen die Security Solutions (sichere Kommunikation und Alarmierung) mit 11 Mio. Fr. (7%), Network Integration (Systemintegration im Sprach-, Daten- und Videobereich) mit 10 Mio. (3%) sowie Transport Revenue (Gebühreneinzugssysteme für den öffentlichen Verkehr) mit 7 Mio. Fr. (3%). Transport Revenue schaffte den Turnaround, noch vor Jahresfrist erarbeitete die Sparte ein Defizit von 28 Mio. Fr.
Zu 18% eigenfinanziert
Der im Dezember beschlossene Kapitalschnitt ermöglichte die dringend notwendige Aufstockung des Eigenkapitals, das nach Verlusten in den zwei Vorjahren von zusammen fast 680 Mio. Fr. arg ramponiert war. Nach dem Kapitalschnitt beträgt die Eigenkapitalquote nun 18,3%. Rudolf Hadorn, Finanzchef und ab Juni neuer CEO, schwebt als Zielgrösse eine Eigenkapitalquote von rund 25% vor.
Gleichzeitig gelang es, die Nettoverschuldung nicht nur vollständig abzubauen, sondern eine Nettoliquidität von 55 Mio. Fr. zu bilden. Dieser Erfolg – vor Jahresfrist beliefen sich die Schulden noch auf 264 Mio. Fr. – ist auf die Devestitionen, Immobilienverkäufe und die Kapitalerhöhung zurückzuführen. Damit hat Ascom in kurzer Zeit deutlich an unternehmerischem Handlungsspielraum gewonnen.
Hadorn und Anttila haben sich vorgenommen, im laufenden Jahr die Probleme in den Bereichen Manufacturing und Payphones zu lösen, sprich möglichst zu devestieren. Die in diesen Bereichen noch anfallenden Verluste und Restrukturierungskosten sind dafür verantwortlich, dass im laufenden Jahr, trotz weiterer anvisierter operativer Fortschritte, nicht viel mehr als eine «schwarze Null» realisiert werden kann. Erst 2005 sollte auf Gruppenebene wieder ein Gewinn möglich werden.
Obligationär und Aktionär können aufatmen. Die Rückzahlung der ausstehenden Anleihe im Frühjahr 2005 scheint gesichert zu sein, und der Aktionär darf, nachdem von ihm erhebliche Opfer verlangt worden sind, wieder auf besser Zeiten hoffen. Die operativen Fortschritte in den Kerngeschäften zeigen, dass sich Ascom auf dem richtigen Weg befindet. Die Börse teilt diese Einschätzung und hat die Titel deutlich höher eingestuft. In Anbetracht der nach wie vor schwachen Ertragslage setzen Engagements eine erhöhte Risikobereitschaft voraus. Aber immerhin, Anttila hat es auf den Punkt gebracht: «Ascoms Zukunft hat begonnen.»
--------------------------------------------------------------------------------
Verwaltungsratspräsident Juhani Anttila
«Finanziell eine stabile Lage erreicht»
—— Herr Anttila, Ihr Rücktritt als Konzernchef und der Rückzug auf das VR-Präsidium kam überraschend. Was sind die Gründe für diesen Schritt?
Wir haben im Dezember 2002 bekannt gegeben, dass wir die Ämter des VR-Präsidenten und des CEO wieder trennen, sobald sich die Lage der Ascom stabilisiert hat. Eine solche Ämterkumulation lässt sich nur in einer ausserordentlichen Situation rechtfertigen. Unsere Fortschritte waren schneller als geplant, darum machen wir die Trennung jetzt.
—— Hat der neue Grossaktionär Tito Tettamanti auf diesen Entscheid Einfluss genommen?
Nein, wir haben das im Verwaltungsrat diskutiert und entschieden. Wir pflegen gute Kontakte zu unseren Grossaktionären und nehmen Anregungen auf.
—— Bedeutet dieser Schritt, dass das Überleben der Ascom gesichert ist?
Mit einer Nettoliquidität von 55 Mio. Fr. haben wir finanziell eine stabile Lage erreicht. Es bleibt noch viel zu tun, aber wir kehren in diesen Monaten in eine normale unternehmerische Situation zurück.
—— Wie lautet Ihre Prognose für das laufende und das kommende Jahr?
Wir wollen 2004 schwarze Zahlen erreichen und sind zuversichtlich, dass uns das gelingt.
—— Ist die Rückzahlung der ausstehenden Anleihe im Frühjahr 2005 gesichert?
Ja, aus heutiger Sicht ist sie gesichert.
—— Wo sehen sie die faire Bewertung der Ascom-Aktien?
Wenn wir das Problem der nicht zum Kerngeschäft gehörenden Bereiche lösen, die Kostensenkungen greifen und die Profitabilität in den Kerngeschäften steigt, wird die Bewertung diesen Fortschritten folgen.
Interview: PM
Finanz und Wirtschaft vom 24. März 2004
Verlust deutlich abgebaut – Kerngeschäfte schreiben schwarze Zahlen – Eigenmittelbasis noch dünn
Von Peter Morf
Die Chancen stehen gut, dass 2003 als Geburtsjahr der neuen Ascom in die Geschichte eingehen wird, obwohl erneut ein Verlust verbucht werden musste. Die finanzielle Lage wurde stabilisiert (vgl. Interview), und in den Kerngeschäften wurden weitere Fortschritte erzielt. Das Überleben des Unternehmens scheint gesichert zu sein. Damit nimmt eine über 15 Jahre alte Leidensgeschichte, in deren Verlauf überforderte Managements und Verwaltungsräte Hunderte von Millionen Franken in den Sand gesetzt hatten, endlich ihr Ende.
Weichenstellungen
Was Juhani Anttila, Verwaltungsratspräsident und bis Ende Mai gleichzeitig Konzernchef, im Fall von Swisslog nicht gelungen ist, hat er für Ascom bewerkstelligt: Er hat das Unternehmen finanziell saniert und es operativ auf eine tragfähige Basis gestellt. Im Berichtsjahr gelangen mit den Verkäufen der verlustträchtigen Geschäftsbereiche PBX sowie Energy Systems, der Veräusserung von Immobilien sowie dem gegen Ende Jahr von einer ausserordentlichen GV bewilligten Kapitalschnitt (vgl. FuW Nr. 97 vom 6. Dezember) entscheidende Weichenstellungen.
Wie bereits angekündigt, erlitt Ascom nochmals einen Verlust. Er fiel jedoch mit knapp 68 Mio. Fr. weit unter dem Vorjahresniveau von 281 Mio. Fr. aus. Der Umsatz ist im Wesentlichen devestitionsbedingt um ein Viertel geschrumpft. Das Defizit ist den zwei veräusserten Geschäftsbereichen sowie den in den Cooperations zusammengefassten, nicht zum Kernbereich gehörenden Aktivitäten (Manufacturing und Payphones) anzulasten, die einen operativen Fehlbetrag von 32 Mio. Fr. produzierten.
Erfreulich sind dagegen die in den vier Kerngeschäften realisierten operativen Fortschritte. Erstmals schrieben alle Bereiche schwarze Zahlen. Allerdings ergaben sich dabei noch erhebliche Unterschiede. Am besten schnitten die Wireless Solutions (drahtlose Kommunikationslösungen in house) mit einem operativen Überschuss von 33 Mio. Fr. ab, entsprechend einer Marge von 12%. Es folgen die Security Solutions (sichere Kommunikation und Alarmierung) mit 11 Mio. Fr. (7%), Network Integration (Systemintegration im Sprach-, Daten- und Videobereich) mit 10 Mio. (3%) sowie Transport Revenue (Gebühreneinzugssysteme für den öffentlichen Verkehr) mit 7 Mio. Fr. (3%). Transport Revenue schaffte den Turnaround, noch vor Jahresfrist erarbeitete die Sparte ein Defizit von 28 Mio. Fr.
Zu 18% eigenfinanziert
Der im Dezember beschlossene Kapitalschnitt ermöglichte die dringend notwendige Aufstockung des Eigenkapitals, das nach Verlusten in den zwei Vorjahren von zusammen fast 680 Mio. Fr. arg ramponiert war. Nach dem Kapitalschnitt beträgt die Eigenkapitalquote nun 18,3%. Rudolf Hadorn, Finanzchef und ab Juni neuer CEO, schwebt als Zielgrösse eine Eigenkapitalquote von rund 25% vor.
Gleichzeitig gelang es, die Nettoverschuldung nicht nur vollständig abzubauen, sondern eine Nettoliquidität von 55 Mio. Fr. zu bilden. Dieser Erfolg – vor Jahresfrist beliefen sich die Schulden noch auf 264 Mio. Fr. – ist auf die Devestitionen, Immobilienverkäufe und die Kapitalerhöhung zurückzuführen. Damit hat Ascom in kurzer Zeit deutlich an unternehmerischem Handlungsspielraum gewonnen.
Hadorn und Anttila haben sich vorgenommen, im laufenden Jahr die Probleme in den Bereichen Manufacturing und Payphones zu lösen, sprich möglichst zu devestieren. Die in diesen Bereichen noch anfallenden Verluste und Restrukturierungskosten sind dafür verantwortlich, dass im laufenden Jahr, trotz weiterer anvisierter operativer Fortschritte, nicht viel mehr als eine «schwarze Null» realisiert werden kann. Erst 2005 sollte auf Gruppenebene wieder ein Gewinn möglich werden.
Obligationär und Aktionär können aufatmen. Die Rückzahlung der ausstehenden Anleihe im Frühjahr 2005 scheint gesichert zu sein, und der Aktionär darf, nachdem von ihm erhebliche Opfer verlangt worden sind, wieder auf besser Zeiten hoffen. Die operativen Fortschritte in den Kerngeschäften zeigen, dass sich Ascom auf dem richtigen Weg befindet. Die Börse teilt diese Einschätzung und hat die Titel deutlich höher eingestuft. In Anbetracht der nach wie vor schwachen Ertragslage setzen Engagements eine erhöhte Risikobereitschaft voraus. Aber immerhin, Anttila hat es auf den Punkt gebracht: «Ascoms Zukunft hat begonnen.»
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Verwaltungsratspräsident Juhani Anttila
«Finanziell eine stabile Lage erreicht»
—— Herr Anttila, Ihr Rücktritt als Konzernchef und der Rückzug auf das VR-Präsidium kam überraschend. Was sind die Gründe für diesen Schritt?
Wir haben im Dezember 2002 bekannt gegeben, dass wir die Ämter des VR-Präsidenten und des CEO wieder trennen, sobald sich die Lage der Ascom stabilisiert hat. Eine solche Ämterkumulation lässt sich nur in einer ausserordentlichen Situation rechtfertigen. Unsere Fortschritte waren schneller als geplant, darum machen wir die Trennung jetzt.
—— Hat der neue Grossaktionär Tito Tettamanti auf diesen Entscheid Einfluss genommen?
Nein, wir haben das im Verwaltungsrat diskutiert und entschieden. Wir pflegen gute Kontakte zu unseren Grossaktionären und nehmen Anregungen auf.
—— Bedeutet dieser Schritt, dass das Überleben der Ascom gesichert ist?
Mit einer Nettoliquidität von 55 Mio. Fr. haben wir finanziell eine stabile Lage erreicht. Es bleibt noch viel zu tun, aber wir kehren in diesen Monaten in eine normale unternehmerische Situation zurück.
—— Wie lautet Ihre Prognose für das laufende und das kommende Jahr?
Wir wollen 2004 schwarze Zahlen erreichen und sind zuversichtlich, dass uns das gelingt.
—— Ist die Rückzahlung der ausstehenden Anleihe im Frühjahr 2005 gesichert?
Ja, aus heutiger Sicht ist sie gesichert.
—— Wo sehen sie die faire Bewertung der Ascom-Aktien?
Wenn wir das Problem der nicht zum Kerngeschäft gehörenden Bereiche lösen, die Kostensenkungen greifen und die Profitabilität in den Kerngeschäften steigt, wird die Bewertung diesen Fortschritten folgen.
Interview: PM
Finanz und Wirtschaft vom 24. März 2004
HAMBURG (dpa-AFX) - In die Verhandlungen über den Verkauf maßgeblicher
Anteile an dem Medienunternehmen Viva Media AG <VVM.ETR> ist nach
Informationen der "Financial Times Deutschland" (Mittwochausgabe) Bewegung
gekommen. Der US-Medienkonzern Viacom <VIA.B.NYS> <VICB.FSE> sowie die
Saban
Capital Group würden derzeit mit den Viva-Aktionären, darunter Time Warner
<TWX.NYS> <AOL.FSE> und Universal International Music, über einen Kauf
ihrer
Pakete sprechen. Das schreibt die Zeitung unter Berufung auf informierte
Kreise.
"Es gibt Gespräche", wird ein mit den Verhandlungen Vertrauter
zitiert. An
anderer Stelle hieß es: "Es gibt eine Verkaufsbereitschaft der
wesentlichen
Investoren." Konkrete Preisvorstellungen werden derzeit aber noch nicht
verhandelt, heißt es.
"Der Vorstand beteiligt sich nicht an Spekulationen", sagte Dieter Gorny,
Vorstandsvorsitzender des Medienunternehmens mit seinen beiden TV-Sendern und
der Produktionsgesellschaft Brainpool, der Zeitung./rw/mw/yh/
Anteile an dem Medienunternehmen Viva Media AG <VVM.ETR> ist nach
Informationen der "Financial Times Deutschland" (Mittwochausgabe) Bewegung
gekommen. Der US-Medienkonzern Viacom <VIA.B.NYS> <VICB.FSE> sowie die
Saban
Capital Group würden derzeit mit den Viva-Aktionären, darunter Time Warner
<TWX.NYS> <AOL.FSE> und Universal International Music, über einen Kauf
ihrer
Pakete sprechen. Das schreibt die Zeitung unter Berufung auf informierte
Kreise.
"Es gibt Gespräche", wird ein mit den Verhandlungen Vertrauter
zitiert. An
anderer Stelle hieß es: "Es gibt eine Verkaufsbereitschaft der
wesentlichen
Investoren." Konkrete Preisvorstellungen werden derzeit aber noch nicht
verhandelt, heißt es.
"Der Vorstand beteiligt sich nicht an Spekulationen", sagte Dieter Gorny,
Vorstandsvorsitzender des Medienunternehmens mit seinen beiden TV-Sendern und
der Produktionsgesellschaft Brainpool, der Zeitung./rw/mw/yh/
FRANKFURT (dpa-AFX) - In Kooperation mit Online-Banken und
Finanzportalen
stellt die Deutsche Börse <DB1.ETR> einen Monat lang ihre
Echtzeit-Handelsdaten Privatanlegern kostenlos zur Verfügung. Die Daten
könnten vom 1. April bis zum 31. Mai 2004 abgerufen werden, teilte der
Börsenbetreiber am Mittwoch in Frankfurt mit.
Auf folgenden Internetseiten fänden sich die Echtzeit-Handelsdaten:
b.i.s
börsen-informations-systeme <BSJ.ETR>, Comdirect bank AG <COM.ETR>, der zu
BNP
Paribas SA <PBNP.PSE> <BNP.FSE> Cortal Consors, Finanztreff sowie Onvista
AG
<ONV.ETR>.
Anleger erhalten in diesem Monat die folgenden Echtzeit-Handelsdaten
kostenlos: Xetra, inklusive Exchange Trades Funds, Parkett Frankfurt, Xetra
US
Stars, Xetra European Stars, Eurex, Eurex US, die Indizes der Deutschen Börse,
darunter DAX <DAX.ETR>, MDAX <MDAX.ETR>, TecDAX <TDXP.ETR> und SDAX, sowie
alle STOXX-Indizes. Angezeigt werden für jedes Wertpapier: bestes Kaufangebot
bestes Verkaufsangebot sowie die nächsten Kauf- und Verkaufsangebote jeweils
inklusive Volumen, außerdem Preis und Volumen des letzten Geschäfts./ck/zb
Finanzportalen
stellt die Deutsche Börse <DB1.ETR> einen Monat lang ihre
Echtzeit-Handelsdaten Privatanlegern kostenlos zur Verfügung. Die Daten
könnten vom 1. April bis zum 31. Mai 2004 abgerufen werden, teilte der
Börsenbetreiber am Mittwoch in Frankfurt mit.
Auf folgenden Internetseiten fänden sich die Echtzeit-Handelsdaten:
b.i.s
börsen-informations-systeme <BSJ.ETR>, Comdirect bank AG <COM.ETR>, der zu
BNP
Paribas SA <PBNP.PSE> <BNP.FSE> Cortal Consors, Finanztreff sowie Onvista
AG
<ONV.ETR>.
Anleger erhalten in diesem Monat die folgenden Echtzeit-Handelsdaten
kostenlos: Xetra, inklusive Exchange Trades Funds, Parkett Frankfurt, Xetra
US
Stars, Xetra European Stars, Eurex, Eurex US, die Indizes der Deutschen Börse,
darunter DAX <DAX.ETR>, MDAX <MDAX.ETR>, TecDAX <TDXP.ETR> und SDAX, sowie
alle STOXX-Indizes. Angezeigt werden für jedes Wertpapier: bestes Kaufangebot
bestes Verkaufsangebot sowie die nächsten Kauf- und Verkaufsangebote jeweils
inklusive Volumen, außerdem Preis und Volumen des letzten Geschäfts./ck/zb
Morgen in Osten geht die Sonne auf Tja und ich habe keinen call Naja schauen wir mal was der heutige Tag uns noch bringt gute Trades
Moin,
wo grab ihr den solche Aktien aus? Bauverein zu Hamburg Wie gut, das ich von deutschen Aktien wenig Ahnung habe Mir reichen meine ehemaligen Belegschaftaktien der Deutschen Bank und mein Lieblinksstück Berliner Zoo mit Aquarium, mit letzterer kann ich umsonst in den Zoo
Happy trades
sowhat
wo grab ihr den solche Aktien aus? Bauverein zu Hamburg Wie gut, das ich von deutschen Aktien wenig Ahnung habe Mir reichen meine ehemaligen Belegschaftaktien der Deutschen Bank und mein Lieblinksstück Berliner Zoo mit Aquarium, mit letzterer kann ich umsonst in den Zoo
Happy trades
sowhat
Bauverein Hamburg ist deshlab interesant wg SQ und ich erwarte 10€ pro Stück
PALO ALTO/SALT LAKE CITY (dpa-AFX) - Der weltgrößte PC-Hersteller
Hewlett-Packard <HPQ.NYS> <HWP.FSE> will noch im Laufe dieses Jahres PCs
weltweit zusammen mit dem Betriebssystem Linux anbieten. HP habe mit dem
Software-Anbieter Novell <NOVL.NAS> <NVL.FSE> vereinbart, das
Betriebssystem
Novell Suse Linux auf ausgewählten HP-Compaq-Computersystemen anzubieten,
teilte die beiden Unternehmen am Mittwochabend mit.
Die Entscheidung ist ein Rückschlag für Microsoft <MSFT.NAS> <MSF.FSE>
und
sein Betriebsystem Windows, das HP bislang auf seinen PCs installiert
hatte.
Bereits vergangene Woche hatte HP bekannt gegeben, Linux-Software auch auf
für
Asien bestimmte PCs zu installieren.
Linux ist eine so genannte Open-Source-Software, deren Quellcode im
Unterschied zu Windows offen zugänglich ist, so dass Programmierer die
Software weiter entwickeln können. Bisher war Linux im PC-Bereich nur schwach
vertreten./mag/af/she
Hewlett-Packard <HPQ.NYS> <HWP.FSE> will noch im Laufe dieses Jahres PCs
weltweit zusammen mit dem Betriebssystem Linux anbieten. HP habe mit dem
Software-Anbieter Novell <NOVL.NAS> <NVL.FSE> vereinbart, das
Betriebssystem
Novell Suse Linux auf ausgewählten HP-Compaq-Computersystemen anzubieten,
teilte die beiden Unternehmen am Mittwochabend mit.
Die Entscheidung ist ein Rückschlag für Microsoft <MSFT.NAS> <MSF.FSE>
und
sein Betriebsystem Windows, das HP bislang auf seinen PCs installiert
hatte.
Bereits vergangene Woche hatte HP bekannt gegeben, Linux-Software auch auf
für
Asien bestimmte PCs zu installieren.
Linux ist eine so genannte Open-Source-Software, deren Quellcode im
Unterschied zu Windows offen zugänglich ist, so dass Programmierer die
Software weiter entwickeln können. Bisher war Linux im PC-Bereich nur schwach
vertreten./mag/af/she
Interesante Geschichte
RAHDEN/BERLIN (dpa-AFX) - Schlagzeilen hat Lars Windhorst schon immer
gern
gemacht. In den 90er Jahren galt er als "deutscher Bill Gates" und ging mit
Kanzler Kohl schon als 19-Jähriger auf Asienreise. Vor dreieinhalb Jahren
eröffnete er ein Büro an Berlins Nobeladresse Potsdamer Platz und sorgte
für
Erstaunen, als Hollywood- Star Michael Douglas dem Aufzug entstieg. Heute
klopfen Polit- und Filmgrößen nicht mehr so oft bei dem Ostwestfalen an.
Umso
häufiger steht die Staatsanwaltschaft vor der Tür.
Betrugsvorwürfe, Insolvenzgerüchte, Zwangsversteigerungen,
gerichtlicher
Ärger mit früheren Angestellten - schon seit einiger Zeit bläst dem heute
27-Jährigen der Wind ins Gesicht. Aktuell geht es um einen möglichen
Millionenbetrug: Windhorst soll sich bei dem Hamburger Unternehmer Ulrich
Marseille im Jahr 2001 ein Darlehen von rund zehn Millionen Euro
erschwindelt
haben. Angeblich habe er das Geld gebraucht, um die Windhorst New Technologies
(WNT) AG an die Börse zu bringen. Stattdessen aber habe er das Geld benutzt,
um anderen Gläubigern seine Schulden zu bezahlen, schreibt das
Nachrichtenmagazin
"Focus" in seiner neuesten Ausgabe.
ZWEI MILLIONEN DOLLAR GELIEHEN
Schon im vergangenen Jahr gab es Ärger für Windhorst. Er hatte sich von
zwei marokkanischen Geschäftsleuten zwei Millionen US-Dollar geliehen,
angeblich, um das Geld in eine neue Aktiengesellschaft zu stecken. Stattdessen
flossen die Mittel in ein anderes Unternehmen von Windhorst. Vor einem Jahr
verurteilte ihn das Landgericht Bielefeld zur Rückzahlung des Geldes zuzüglich
Zinsen. In der Folge wurden Zwangsvollstreckungen von Grundstücken und
Gebäuden angeordnet.
Mittlerweile ermittelt die Berliner Staatsanwaltschaft gegen Windhorst und
ließ dessen Privatwohnung und die Berliner Geschäftsräume durchsuchen. 20
Umzugskartons mit Unterlagen wurden beschlagnahmt. Allein die Auswertung kann
nach Angaben eines Behördensprechers mehrere Monate dauern. Windhorst selber
ist
derzeit auf Tauchstation. Eine Mitarbeiterin in seinem Berliner Büro richtet
neugierigen Fragern aus, es gebe "keine Chance", mit Lars Windhorst zu reden.
Vor einem Jahr war er noch deutlich auskunftsfreudiger und sprach im "Spiegel"
von einem kalkulierbaren Schuldenabbau.
FRÜHER START ALS UNTERNEHMER
Seine Karriere startete Windhorst in der Kleinstadt Rahden in der
nördlichsten Ecke Nordrhein-Westfalens. Dort, im Kreis Minden- Lübbecke,
gründete er noch als Schüler sein erstes Unternehmen und baute in der Garage
des Vaters Computer zusammen. Im Rekord-Tempo gründete Windhorst
Tochter-Firmen. 1996 gehörten rund 20 Unternehmen aus dem In- und Ausland zu
seiner Holding. "Schon mit elf Jahren habe ich unter der Schulbank regelmäßig
Wirtschaftszeitungen studiert. Ich war fasziniert von den Ideen und Denkweisen
großer Unternehmer in Deutschland", ließ er sich seinerzeit in den Medien
zitieren.
Damals arbeiteten mehrere hundert Menschen für Windhorst, der Umsatz
pendelte angeblich bei 150 Millionen Euro. Im November 1995 begleitete er den
damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) auf einer Reise durch Vietnam. Zu
dieser Zeit ließ er eine Firmenzentrale in seiner Heimatstadt Rahden bauen und
machte mit Plänen für einen 200 Meter hohen Büroturm in der vietnamesischen
Metropole Ho-Tschi-Minh- Stadt von sich reden. Die Asien-Krise machte ihm
einen Strich durch die Rechnung.
Die meisten seiner Pläne sind inzwischen Geschichte. In Rahden ließ er die
Windhorst Electronics GmbH aus dem Handelsregister streichen, die restlichen
30 Mitarbeiter erhielten die Kündigung. Dabei kam es vor eineinhalb Jahren zu
einem Streit wegen Abfindungszahlungen. Am Amtsgericht Minden einigten sich
Windhorst und seine früheren Mitarbeiter damals auf einen Vergleich. Auch
dieses eine Schlagzeile - aber der frühere Glanz ist abgeblättert./eks/DP/tav
---Von Elmar Stephan, dpa---
RAHDEN/BERLIN (dpa-AFX) - Schlagzeilen hat Lars Windhorst schon immer
gern
gemacht. In den 90er Jahren galt er als "deutscher Bill Gates" und ging mit
Kanzler Kohl schon als 19-Jähriger auf Asienreise. Vor dreieinhalb Jahren
eröffnete er ein Büro an Berlins Nobeladresse Potsdamer Platz und sorgte
für
Erstaunen, als Hollywood- Star Michael Douglas dem Aufzug entstieg. Heute
klopfen Polit- und Filmgrößen nicht mehr so oft bei dem Ostwestfalen an.
Umso
häufiger steht die Staatsanwaltschaft vor der Tür.
Betrugsvorwürfe, Insolvenzgerüchte, Zwangsversteigerungen,
gerichtlicher
Ärger mit früheren Angestellten - schon seit einiger Zeit bläst dem heute
27-Jährigen der Wind ins Gesicht. Aktuell geht es um einen möglichen
Millionenbetrug: Windhorst soll sich bei dem Hamburger Unternehmer Ulrich
Marseille im Jahr 2001 ein Darlehen von rund zehn Millionen Euro
erschwindelt
haben. Angeblich habe er das Geld gebraucht, um die Windhorst New Technologies
(WNT) AG an die Börse zu bringen. Stattdessen aber habe er das Geld benutzt,
um anderen Gläubigern seine Schulden zu bezahlen, schreibt das
Nachrichtenmagazin
"Focus" in seiner neuesten Ausgabe.
ZWEI MILLIONEN DOLLAR GELIEHEN
Schon im vergangenen Jahr gab es Ärger für Windhorst. Er hatte sich von
zwei marokkanischen Geschäftsleuten zwei Millionen US-Dollar geliehen,
angeblich, um das Geld in eine neue Aktiengesellschaft zu stecken. Stattdessen
flossen die Mittel in ein anderes Unternehmen von Windhorst. Vor einem Jahr
verurteilte ihn das Landgericht Bielefeld zur Rückzahlung des Geldes zuzüglich
Zinsen. In der Folge wurden Zwangsvollstreckungen von Grundstücken und
Gebäuden angeordnet.
Mittlerweile ermittelt die Berliner Staatsanwaltschaft gegen Windhorst und
ließ dessen Privatwohnung und die Berliner Geschäftsräume durchsuchen. 20
Umzugskartons mit Unterlagen wurden beschlagnahmt. Allein die Auswertung kann
nach Angaben eines Behördensprechers mehrere Monate dauern. Windhorst selber
ist
derzeit auf Tauchstation. Eine Mitarbeiterin in seinem Berliner Büro richtet
neugierigen Fragern aus, es gebe "keine Chance", mit Lars Windhorst zu reden.
Vor einem Jahr war er noch deutlich auskunftsfreudiger und sprach im "Spiegel"
von einem kalkulierbaren Schuldenabbau.
FRÜHER START ALS UNTERNEHMER
Seine Karriere startete Windhorst in der Kleinstadt Rahden in der
nördlichsten Ecke Nordrhein-Westfalens. Dort, im Kreis Minden- Lübbecke,
gründete er noch als Schüler sein erstes Unternehmen und baute in der Garage
des Vaters Computer zusammen. Im Rekord-Tempo gründete Windhorst
Tochter-Firmen. 1996 gehörten rund 20 Unternehmen aus dem In- und Ausland zu
seiner Holding. "Schon mit elf Jahren habe ich unter der Schulbank regelmäßig
Wirtschaftszeitungen studiert. Ich war fasziniert von den Ideen und Denkweisen
großer Unternehmer in Deutschland", ließ er sich seinerzeit in den Medien
zitieren.
Damals arbeiteten mehrere hundert Menschen für Windhorst, der Umsatz
pendelte angeblich bei 150 Millionen Euro. Im November 1995 begleitete er den
damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) auf einer Reise durch Vietnam. Zu
dieser Zeit ließ er eine Firmenzentrale in seiner Heimatstadt Rahden bauen und
machte mit Plänen für einen 200 Meter hohen Büroturm in der vietnamesischen
Metropole Ho-Tschi-Minh- Stadt von sich reden. Die Asien-Krise machte ihm
einen Strich durch die Rechnung.
Die meisten seiner Pläne sind inzwischen Geschichte. In Rahden ließ er die
Windhorst Electronics GmbH aus dem Handelsregister streichen, die restlichen
30 Mitarbeiter erhielten die Kündigung. Dabei kam es vor eineinhalb Jahren zu
einem Streit wegen Abfindungszahlungen. Am Amtsgericht Minden einigten sich
Windhorst und seine früheren Mitarbeiter damals auf einen Vergleich. Auch
dieses eine Schlagzeile - aber der frühere Glanz ist abgeblättert./eks/DP/tav
---Von Elmar Stephan, dpa---
Guten Morgen,
heute letzte Möglichkeit sich in Deutschland billige NTHR zu besorgen
Happy trading
sowhat
heute letzte Möglichkeit sich in Deutschland billige NTHR zu besorgen
Happy trading
sowhat
An Swatch Group gefällt nicht nur das dicke Polster
Viertbestes Ergebnis – 32% mehr Dividende – Vor erneutem Aktienrückkauf – Zuversichtlicher Ausblick – Kursspielraum nicht ausgereizt
Von Peter Schuppli
Das Ergebnis des Uhren-, Schmuck- und Technologiekonzerns Swatch Group im ersten Jahr nach dem Wechsel an der Spitze der Konzernleitung ist bemerkenswert. Dank einer unerwartet guten zweiten Jahreshälfte schaffte die Unternehmensgruppe unter Führung des neuen CEO Nick Hayek einen Umsatz, der nur wegen negativer Währungseffekte das Vorjahresniveau um 2% unterschritt. Auch der Gewinn verfehlte mit 492 Mio. Fr. das Vorjahresresultat nur um Haaresbreite. Es stellt das viertbeste Ergebnis in der achtzehnjährigen Geschichte der Swatch Group (entstanden 1985 aus der Fusion von SSIH und Asuag) dar.
Streubesitz schrumpft
Überraschend und unter Abkehr von der früher praktizierten rigiden Ausschüttungspolitik will Hauptaktionär Hayek sen. (er bestimmt faktisch, wie viel vom Gewinn ausbezahlt werden soll) gegen 85 Mio. Fr. Dividende oder 32% mehr als im Vorjahr entrichten. Die Ausschüttungsquote (Pay-out ratio) steigt dadurch von 13,6 auf 17,3%, womit aber auch angedeutet ist, dass Swatch Group nicht das Füllhorn über die Aktionäre ausleert. Andere gutgehende Konzerne zahlen 25 bis 35% des Gewinns aus. Die von Hayek seit je favorisierte Gewinnthesaurierung hat dazu geführt, dass die Gesellschaft traditionell eine überdurchschnittlich hohe Eigenfinanzierung aufweist und Investitionen wie Akquisitionen ohne Hilfe der Banken finanzieren kann.
Die Eigenmittelquote von mehr als 71% (74) – sie sank wegen der Emission einer Wandelanleihe von 412 Mio. Fr., die in der Bilanz unter Fremdkapital geführt wird – ermöglicht es, zum vierten Mal seit 1998 eigene Aktien zurückzukaufen. Das bewirkt zwar eine Gewinnverdichtung, andererseits schrumpft der Streubesitz (Free float) erneut. Für institutionelle Investoren ergibt sich dadurch eine «dumme» Situation: Der sinkende Free float erschwert den Aufbau einer grösseren Position in einem Titel, der zum Swiss Market Index gehört in einer Zeit, in der das Unternehmen daran ist, Margen, Betriebsgewinn und Konzernüberschuss zu steigern.
Die Zeichen, dass 2004 für Swatch Group ein erfreuliches Jahr wird, stehen gut. Die Nachfragebelebung der letzten Monate 2003 hat nicht nachgelassen. Das permanente Kostenbewusstsein der Konzernleitung, die Produktinnovationen, der fortgesetzte Ausbau des eigenen Verkaufsnetzes usw. werden sich deshalb umso stärker im Ergebnis niederschlagen. Offenbar ist es Nick Hayek zuzuschreiben, dass grosses Gewicht auf das Retailgeschäft gelegt wird. Unter anderem übernahm Swatch Group im Flughafen Charles de Gaulle in Paris in verschiedenen Terminals sechs Läden. Ferner wurde in Dubai ein Repräsentationsbüro eröffnet, womit der Bedeutung des Mittleren Ostens für Luxusprodukte Rechnung getragen wurde. Im Schmuckbereich werden die Kollektionen von Breguet, Omega und Swatch ergänzt durch eine cK-Linie. Dagegen lässt das von Hayek jun. vor Jahresfrist angesprochene Projekt mit Microsoft (vgl. FuW Nr. 16 vom 26. Februar 2003) weiter auf sich warten. Noch ist nichts spruchreif.
Während das Uhrensegment die operative Marge im letzten Jahr noch steigerte (von 17,3 auf 17,7%), erlitt die Sparte Uhren, Uhrwerke und Komponentenproduktion einen Rückschlag. Die Umsatzausfälle im ersten Semester drückten auf das Betriebsergebnis und liessen die Ebit-Marge von 6,6 auf 2,7% fallen. Eine Besserung ist jedoch in Sicht, die Auftragsbücher der produzierenden Töchter zeigen ab April 2004 eine spürbare Belebung der Nachfrage. Steigendes Volumen bedeutet gleichzeitig Verbesserung der Margen.
Nur 8,2 Mrd. Fr. wert?
Erstaunlich gut hat sich die Sparte Elektronische Systeme erholt, die den Betriebsgewinn um 12% verbesserte und die operative Marge von 11,2 auf 12,5% ausweitete. Der Zuwachs spiegelt die Aufhellung in der Halbleiterbranche sowie die gesteigerten Absatzzahlen in der Mobiltelefonie. Swatch Group erwartet, dass die Marge weiter steigt, da der Preisdruck auf die Komponenten nachlassen dürfte.
Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 17 werden die Aktien unter dem Durchschnitt der letzten sechs Jahre (19) bewertet, aber gleich wie die Titel von Richemont. Wir ziehen Swatch Group vor, weil die Gesellschaft weiter Marktanteile gewinnt, einen hohen freien Cash-flow generiert, die Produkte einen hohen Bekannheitsgrad geniessen und die Ausschüttungspolitik verstärkt die Bedürfnisse der Publikumsaktionäre berücksichtigt. Am Umstand, dass der addierte Wert der Einzelteile (Sum of the parts) von Swatch Group deutlich höher ist als die Börsenkapitalisierung von 8,2 Mrd. Fr., hat sich nichts geändert.
Finanz und Wirtschaft vom 27. März 2004
Viertbestes Ergebnis – 32% mehr Dividende – Vor erneutem Aktienrückkauf – Zuversichtlicher Ausblick – Kursspielraum nicht ausgereizt
Von Peter Schuppli
Das Ergebnis des Uhren-, Schmuck- und Technologiekonzerns Swatch Group im ersten Jahr nach dem Wechsel an der Spitze der Konzernleitung ist bemerkenswert. Dank einer unerwartet guten zweiten Jahreshälfte schaffte die Unternehmensgruppe unter Führung des neuen CEO Nick Hayek einen Umsatz, der nur wegen negativer Währungseffekte das Vorjahresniveau um 2% unterschritt. Auch der Gewinn verfehlte mit 492 Mio. Fr. das Vorjahresresultat nur um Haaresbreite. Es stellt das viertbeste Ergebnis in der achtzehnjährigen Geschichte der Swatch Group (entstanden 1985 aus der Fusion von SSIH und Asuag) dar.
Streubesitz schrumpft
Überraschend und unter Abkehr von der früher praktizierten rigiden Ausschüttungspolitik will Hauptaktionär Hayek sen. (er bestimmt faktisch, wie viel vom Gewinn ausbezahlt werden soll) gegen 85 Mio. Fr. Dividende oder 32% mehr als im Vorjahr entrichten. Die Ausschüttungsquote (Pay-out ratio) steigt dadurch von 13,6 auf 17,3%, womit aber auch angedeutet ist, dass Swatch Group nicht das Füllhorn über die Aktionäre ausleert. Andere gutgehende Konzerne zahlen 25 bis 35% des Gewinns aus. Die von Hayek seit je favorisierte Gewinnthesaurierung hat dazu geführt, dass die Gesellschaft traditionell eine überdurchschnittlich hohe Eigenfinanzierung aufweist und Investitionen wie Akquisitionen ohne Hilfe der Banken finanzieren kann.
Die Eigenmittelquote von mehr als 71% (74) – sie sank wegen der Emission einer Wandelanleihe von 412 Mio. Fr., die in der Bilanz unter Fremdkapital geführt wird – ermöglicht es, zum vierten Mal seit 1998 eigene Aktien zurückzukaufen. Das bewirkt zwar eine Gewinnverdichtung, andererseits schrumpft der Streubesitz (Free float) erneut. Für institutionelle Investoren ergibt sich dadurch eine «dumme» Situation: Der sinkende Free float erschwert den Aufbau einer grösseren Position in einem Titel, der zum Swiss Market Index gehört in einer Zeit, in der das Unternehmen daran ist, Margen, Betriebsgewinn und Konzernüberschuss zu steigern.
Die Zeichen, dass 2004 für Swatch Group ein erfreuliches Jahr wird, stehen gut. Die Nachfragebelebung der letzten Monate 2003 hat nicht nachgelassen. Das permanente Kostenbewusstsein der Konzernleitung, die Produktinnovationen, der fortgesetzte Ausbau des eigenen Verkaufsnetzes usw. werden sich deshalb umso stärker im Ergebnis niederschlagen. Offenbar ist es Nick Hayek zuzuschreiben, dass grosses Gewicht auf das Retailgeschäft gelegt wird. Unter anderem übernahm Swatch Group im Flughafen Charles de Gaulle in Paris in verschiedenen Terminals sechs Läden. Ferner wurde in Dubai ein Repräsentationsbüro eröffnet, womit der Bedeutung des Mittleren Ostens für Luxusprodukte Rechnung getragen wurde. Im Schmuckbereich werden die Kollektionen von Breguet, Omega und Swatch ergänzt durch eine cK-Linie. Dagegen lässt das von Hayek jun. vor Jahresfrist angesprochene Projekt mit Microsoft (vgl. FuW Nr. 16 vom 26. Februar 2003) weiter auf sich warten. Noch ist nichts spruchreif.
Während das Uhrensegment die operative Marge im letzten Jahr noch steigerte (von 17,3 auf 17,7%), erlitt die Sparte Uhren, Uhrwerke und Komponentenproduktion einen Rückschlag. Die Umsatzausfälle im ersten Semester drückten auf das Betriebsergebnis und liessen die Ebit-Marge von 6,6 auf 2,7% fallen. Eine Besserung ist jedoch in Sicht, die Auftragsbücher der produzierenden Töchter zeigen ab April 2004 eine spürbare Belebung der Nachfrage. Steigendes Volumen bedeutet gleichzeitig Verbesserung der Margen.
Nur 8,2 Mrd. Fr. wert?
Erstaunlich gut hat sich die Sparte Elektronische Systeme erholt, die den Betriebsgewinn um 12% verbesserte und die operative Marge von 11,2 auf 12,5% ausweitete. Der Zuwachs spiegelt die Aufhellung in der Halbleiterbranche sowie die gesteigerten Absatzzahlen in der Mobiltelefonie. Swatch Group erwartet, dass die Marge weiter steigt, da der Preisdruck auf die Komponenten nachlassen dürfte.
Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 17 werden die Aktien unter dem Durchschnitt der letzten sechs Jahre (19) bewertet, aber gleich wie die Titel von Richemont. Wir ziehen Swatch Group vor, weil die Gesellschaft weiter Marktanteile gewinnt, einen hohen freien Cash-flow generiert, die Produkte einen hohen Bekannheitsgrad geniessen und die Ausschüttungspolitik verstärkt die Bedürfnisse der Publikumsaktionäre berücksichtigt. Am Umstand, dass der addierte Wert der Einzelteile (Sum of the parts) von Swatch Group deutlich höher ist als die Börsenkapitalisierung von 8,2 Mrd. Fr., hat sich nichts geändert.
Finanz und Wirtschaft vom 27. März 2004
Swisscom löst Versprechen (fast) ein
Bestes Betriebsergebnis seit dem IPO – Gewinnverdichtung statt Barausschüttung
Von Michael Romer
Swisscom ist dem Ruf einer Geldmaschine wieder einmal gerecht geworden. Der grösste Schweizer Telefonnetzbetreiber hat diese Woche mit dem per Ende 2003 über den Erwartungen liegenden Bestand an überschüssigen flüssigen Mitteln überrascht. Das 5% höhere und damit beste Betriebsergebnis seit dem Initial public offering (IPO) 1998, ausserordentlich tiefe Steuerzahlungen, eine Sonderdividende der tschechischen Beteiligung Cesky Telecom und deren anschliessender Verkauf sowie die geringere Schuldentilgung sind die Gründe, weshalb sich der Equity Free Cash-flow (EFCF) auf 2,9 (1,1) Mrd. Fr. beinahe verdreifacht hat.
Dieser Wert ist für Anleger bedeutender als der Gewinn. Gemäss der 2002 geänderten Ausschüttungspolitik zahlt Swisscom den Aktionären jeweils jährlich den gesamten EFCF (Investitionen und Akquisitionen ausgenommen) zurück. Für 2003 entspricht das pro Namenpapier einem Betrag von 44 Fr. oder, gemessen am Aktienkurs, einer Ausschüttungsrendite von über 10%. Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung vom 27.April vor, vom EFCF 861 Mio. Fr. als ordentliche Dividende (oder 13 Fr. je Titel) sowie 2 Mrd. Fr. über Aktienrückkäufe den Aktionären zukommen zu lassen.
Swisscom hält damit das Versprechen der hohen (Bar-)Ausschüttungsrendite auch diesmal – zumindest fast: Im Gegensatz zum letzten Aktienrückkauf (2002) sollen keine Gratis-Put-Optionen mehr ausgegeben, sondern ab Mai bis Ende Dezember eine zweite Handelslinie eingerichtet werden. Die als Kaufargument geltende hohe Barrendite mutiert damit zu einer indirekten Rendite.
Debitel-Verkauf vor Abschluss
Seit Wochen wartet der Markt auf den Verkauf der deutschen Finanzbeteiligung Debitel. Jens Alder, Chief Executive Officer (CEO) von Swisscom, sagte dazu Mitte Februar im Interview mit «Finanz und Wirtschaft» kurz, falls Offerten für Debitel vorliegen würden, wolle er nicht, dass Dritte davon Kenntnis hätten. Offenbar hat er seine Meinung geändert. Erstmals wurde öffentlich bestätigt, dass Swisscom (exklusive) Verkaufsgespräche für den Mobiltelefondienstleister führt. Das deutet auf einen bevorstehenden Abschluss hin.
Bedeckt hält sich Swisscom, was den Interessenten betrifft. Es dürfte sich jedoch um die britische Private-equity-Gesellschaft Permira handeln. Erklärungsbedürftig ist deshalb die Rolle des Swisscom-Verwaltungsrats Richard Roy, der sich im Geschäftsbericht 2003 als Berater von Permira outet. Welche Interessen er wohl in den Verhandlungen von Swisscom mit dem kolportierten Käufer vertritt?
Schwache Argumente für einen möglichst hohen Verkaufspreis liefert Swisscom mit einer (weiteren) Wertberichtigung im Berichtsjahr in Höhe von 280 Mio. Fr. auf dem Debitel-Goodwill. Die ab 1999 für 4,3 Mrd. Fr. aufgebaute 93%-Beteiligung steht noch mit 848 Mio. Fr. in den Büchern. Das entspricht 6.60 Euro je Debitel-Aktie. Gemessen am aktuellen Börsenkurs von über 10 Euro sollte ein Buchgewinn realisierbar sein. Allerdings wird Swisscom im Fall einer Veräusserung im Eigenkapital bereits abgezogene kumulierte Währungsverluste (Debitel wird in Euro geführt) von 221 Mio. Fr. erfolgs-, aber nicht liquiditätswirksam ausbuchen müssen. Insgesamt müsste sie 8 Euro je Debitel-Papier lösen, um einen Buchverlust zu vermeiden.
Günstiger als andere Telecoms
Alder ist für das laufende Jahr vorsichtig optimistisch. Ohne Debitel soll der Heimumsatz unverändert um 10 Mrd. Fr. pendeln. Der Ebitda wird im Vergleich zu 2003 mit 4,3 Mrd. Fr. dagegen tiefer prognostiziert. Die Erwartung fusst nicht auf der Annahme eines schlechteren Geschäftsgangs der Bereiche Fixnet und Mobile, sondern berücksichtigt den Wegfall der vorteilhaften Sondereffekte des Vorjahres. Wir rechnen mit einem etwas höheren Ebitda, weil Swisscom eher konservativ budgetiert. Das ist in dem von uns geschätzten Gewinn von 1,655 Mrd. Fr. bzw. 25 Fr. je Aktie für 2004 enthalten. Für 2005 erhöhen wir die Prognose von 27 auf 29 Fr. – wegen der zu erwartenden Verdichtung des Gewinns pro Titel von bis zu 8%. Für 2005 errechnet sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 14. Swisscom sind damit ähnlich bewertet wie die Aktien der dänischen TDC Group oder der niederländischen KPN (je 15). Sie sind aber teurer als die Titel von Telekom Austria (KGV 20), an der Swisscom nach wie vor interessiert ist. Der EFCF wird 2004 etwa das Vorjahresniveau erreichen – vorausgesetzt, Debitel wird mindestens zu Buchwert verkauft.
Investoren dürfen deshalb für 2004 eine ähnliche Ausschüttung erwarten. Swisscom gehören wenigstens bis dahin ins Depot dividendenorientierter Anleger. Danach wird sich weisen, ob der Konzern die drohende Öffnung der Haushaltanschlüsse über neue Wachstumsinitiativen im Fest- und im Mobilnetz ausgleichen kann.
--------------------------------------------------------------------------------
Absolute oder indirekte Rendite
Die von Swisscom gewählte Form des Aktienrückkaufs über eine zweite Handelslinie ist für einen Schweizer Privatanleger ungünstig. Im Gegensatz zum institutionellen Aktionär muss er die Differenz zwischen Verkaufspreis und Nominalwert der Papiere (1 Fr.) als Einkommen versteuern. Im vorangegangenen Swisscom-Aktienrückkauf über Gratis-Put-Optionen war das nicht der Fall: Jeder Aktionär kann sie an der Börse veräussern, was als steuerfreier Kapitalgewinn gilt. Finanzchef Ueli Dietiker bestreitet jedoch, dass die aktuelle Variante für bestimmte Aktionärsgruppen nachteilig ist: «Die Gewinnverdichtung pro Aktie ist über eine zweite Handelslinie höher, weil wir keine Put-Prämie bezahlen müssen.» Weil die Gratis-Option eingespart wird, lassen sich mehr Titel zurückkaufen, wodurch der Gewinn pro Aktie (GpA) rascher steigt. Dietiker erwartet eine Gewinnverdichtung von 7 bis 8%. Der dividendenorientierte Anleger – und von diesen zählt Swisscom viele – hätte jedoch die direkte Bar- der indirekten Rendite vorgezogen. Nun muss er darauf vertrauen, dass am Markt über einen höheren GpA die Swisscom-Kurse steigen. Das wird erst passieren, wenn ersichtlich ist, ob das Rückkaufprogramm genutzt wird und das Volumen der angedienten Papiere, die an der GV 2005 vernichtet werden, die anvisierten 2 Mrd. Fr. ausschöpft. Die Zeichen stehen zumindest dafür gut: Der Bund, mit 63% grösster Swisscom-Aktionär, wird sich mindestens proportional beteiligen. Inklusive Dividende erhält er dieses Jahr von Swisscom somit rund 1,8 Mrd. Fr.
Ro
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Telekom Austria hat ihre Hausaufgaben erledigt
Dividende belegt Kehrtwende
Telekom Austria (TA) präsentierte am Mittwoch ein besseres Ergebnis 2003 als erwartet. Der konsolidierte Überschuss stieg um mehr als das Zehnfache auf 134,2 (12,8) Mio. Euro. Das Ebitda (Ertrag vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) wurde auf 1,51 Mrd. Euro (+3,1%), das Ebit (operatives Ergebnis) dank höherer Profitabilität und tieferer Abschreibungen auf 370 Mio. Euro (+35%) verbessert, obwohl der Umsatz nur 1,6% auf 3,97 Mrd. Euro erhöht werden konnte. Die Nettoverschuldung wurde um 600 Mio. auf 2,64 Mrd. Euro abgebaut. Erstmals wird eine Dividende von 0.13 Euro ausgeschüttet.
Obwohl der Festnetzbereich unter anhaltendem Preisverfall litt, wurde der Umsatzrückgang verringert (–2,8% auf 2,2 Mrd. Euro), das Betriebsergebnis verbessert (+70% auf –34 Mio. Euro) und der Marktanteil von 55% dank 20% neuer Internet-Kunden (+50% in der Breitbandtechnologie ADSL) stabil gehalten. Auch die 100%-Tochter Mobilkom Austria, die mit 727 Mio. Euro (+12%) rund die Hälfte des Ebitda und das gesamte Gruppen-Ebit erwirtschaftete, verteidigte ihren Anteil von 43% im umkämpften, gesättigten österreichischen Markt. Die Töchter in Slowenien und Kroatien trugen 21% zum Umsatz und Ergebnis bei.
Für 2004 erwartet Generaldirektor Heinz Sundt im Festnetzbereich eine weitere Verlangsamung des Umsatzrückgangs und erstmals ein positives Betriebsergebnis. Denn man konzentriere sich verstärkt auf Breitbandkommunikation und innovative Technologien. Im Mobiltelefonbereich rechnet er mit einem gehaltenen Geschäft im Heimmarkt und wachsenden Beiträgen der Auslandtöchter. Insgesamt kündigte er für die Gruppe eine «substanzielle Steigerung des Jahresüberschusses um mehr als 10%» an.
Die Expansion der Mobilkom nach Südosteuropa soll fortgesetzt werden. In Serbien und Bosnien zögert man derzeit aus politischen Gründen. Die 2003 abgebrochenen Gespräche über eine mehrheitliche Übernahme der bulgarischen Mobiltel will man wegen des ungebrochenen strategischen Interesses zur Jahresmitte wieder aufnehmen. Südosteuropa gilt grundsätzlich als Kernregion für Akquisitionen. Expansionsmöglichkeiten in den Nahen Osten wolle man sich aber nicht entgehen lassen – wie in den Oman, der gemäss Mobilkom-Vorstand Boris Nemsic «wegen seiner geringen Marktdurchdringung sehr interessant ist». Auch die Vereinigten Arabischen Emirate oder Katar seien attraktive Märkte.
Weil der Cash-flow ausreichend Polster für Akquisitionen zulässt, wird TA knapp 5% des Aktienkapitals über die Börse zurückkaufen. Damit bleibt gesichert, dass der Anteil des Hauptaktionärs ÖIAG (47,2 inklusive 5% Umtauschanleihe) nicht wieder die 50%-Marke übersteigt. Der Aktienrückkauf sollte die TA-Titel, die seit dem Börsengang Ende 2000 um knapp 30% gestiegen waren, weiter beflügeln. «Das wäre im Interesse der ÖIAG», meint Erste-Bank-Analyst Konrad Sveceny, «weil sie ab Ende Mai weitere Anteile verkaufen darf».
Der Zeitpunkt für einen weiteren Rückzug der staatlichen Beteiligungsgesellschaft ist günstig, weil Telecomwerte derzeit gefragt sind und die Aktien aus fundamentaler Sicht bis zu 20% Kurspotenzial haben. Die ÖIAG liess vor kurzem durchblicken, dass sie sich für einen strategischen Käufer einen Preis inklusive Paketzuschlag von 15 bis 16 Euro je Aktie vorstellt. Swisscom dürfte diesen hohen Preis ihren Aktionären kaum schmackhaft machen können. Die ÖIAG wird also wahrscheinlich den Weg über die Börse wählen. Bis Sommer dürfte die Höhe der Tranche feststehen. Vor dem Ablauf der Legislaturperiode, Ende 2006, soll der gesamte Staatsanteil an TA abgestossen sein.
EMB, Wien
Finanz und Wirtschaft vom 27. März 2004
Bestes Betriebsergebnis seit dem IPO – Gewinnverdichtung statt Barausschüttung
Von Michael Romer
Swisscom ist dem Ruf einer Geldmaschine wieder einmal gerecht geworden. Der grösste Schweizer Telefonnetzbetreiber hat diese Woche mit dem per Ende 2003 über den Erwartungen liegenden Bestand an überschüssigen flüssigen Mitteln überrascht. Das 5% höhere und damit beste Betriebsergebnis seit dem Initial public offering (IPO) 1998, ausserordentlich tiefe Steuerzahlungen, eine Sonderdividende der tschechischen Beteiligung Cesky Telecom und deren anschliessender Verkauf sowie die geringere Schuldentilgung sind die Gründe, weshalb sich der Equity Free Cash-flow (EFCF) auf 2,9 (1,1) Mrd. Fr. beinahe verdreifacht hat.
Dieser Wert ist für Anleger bedeutender als der Gewinn. Gemäss der 2002 geänderten Ausschüttungspolitik zahlt Swisscom den Aktionären jeweils jährlich den gesamten EFCF (Investitionen und Akquisitionen ausgenommen) zurück. Für 2003 entspricht das pro Namenpapier einem Betrag von 44 Fr. oder, gemessen am Aktienkurs, einer Ausschüttungsrendite von über 10%. Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung vom 27.April vor, vom EFCF 861 Mio. Fr. als ordentliche Dividende (oder 13 Fr. je Titel) sowie 2 Mrd. Fr. über Aktienrückkäufe den Aktionären zukommen zu lassen.
Swisscom hält damit das Versprechen der hohen (Bar-)Ausschüttungsrendite auch diesmal – zumindest fast: Im Gegensatz zum letzten Aktienrückkauf (2002) sollen keine Gratis-Put-Optionen mehr ausgegeben, sondern ab Mai bis Ende Dezember eine zweite Handelslinie eingerichtet werden. Die als Kaufargument geltende hohe Barrendite mutiert damit zu einer indirekten Rendite.
Debitel-Verkauf vor Abschluss
Seit Wochen wartet der Markt auf den Verkauf der deutschen Finanzbeteiligung Debitel. Jens Alder, Chief Executive Officer (CEO) von Swisscom, sagte dazu Mitte Februar im Interview mit «Finanz und Wirtschaft» kurz, falls Offerten für Debitel vorliegen würden, wolle er nicht, dass Dritte davon Kenntnis hätten. Offenbar hat er seine Meinung geändert. Erstmals wurde öffentlich bestätigt, dass Swisscom (exklusive) Verkaufsgespräche für den Mobiltelefondienstleister führt. Das deutet auf einen bevorstehenden Abschluss hin.
Bedeckt hält sich Swisscom, was den Interessenten betrifft. Es dürfte sich jedoch um die britische Private-equity-Gesellschaft Permira handeln. Erklärungsbedürftig ist deshalb die Rolle des Swisscom-Verwaltungsrats Richard Roy, der sich im Geschäftsbericht 2003 als Berater von Permira outet. Welche Interessen er wohl in den Verhandlungen von Swisscom mit dem kolportierten Käufer vertritt?
Schwache Argumente für einen möglichst hohen Verkaufspreis liefert Swisscom mit einer (weiteren) Wertberichtigung im Berichtsjahr in Höhe von 280 Mio. Fr. auf dem Debitel-Goodwill. Die ab 1999 für 4,3 Mrd. Fr. aufgebaute 93%-Beteiligung steht noch mit 848 Mio. Fr. in den Büchern. Das entspricht 6.60 Euro je Debitel-Aktie. Gemessen am aktuellen Börsenkurs von über 10 Euro sollte ein Buchgewinn realisierbar sein. Allerdings wird Swisscom im Fall einer Veräusserung im Eigenkapital bereits abgezogene kumulierte Währungsverluste (Debitel wird in Euro geführt) von 221 Mio. Fr. erfolgs-, aber nicht liquiditätswirksam ausbuchen müssen. Insgesamt müsste sie 8 Euro je Debitel-Papier lösen, um einen Buchverlust zu vermeiden.
Günstiger als andere Telecoms
Alder ist für das laufende Jahr vorsichtig optimistisch. Ohne Debitel soll der Heimumsatz unverändert um 10 Mrd. Fr. pendeln. Der Ebitda wird im Vergleich zu 2003 mit 4,3 Mrd. Fr. dagegen tiefer prognostiziert. Die Erwartung fusst nicht auf der Annahme eines schlechteren Geschäftsgangs der Bereiche Fixnet und Mobile, sondern berücksichtigt den Wegfall der vorteilhaften Sondereffekte des Vorjahres. Wir rechnen mit einem etwas höheren Ebitda, weil Swisscom eher konservativ budgetiert. Das ist in dem von uns geschätzten Gewinn von 1,655 Mrd. Fr. bzw. 25 Fr. je Aktie für 2004 enthalten. Für 2005 erhöhen wir die Prognose von 27 auf 29 Fr. – wegen der zu erwartenden Verdichtung des Gewinns pro Titel von bis zu 8%. Für 2005 errechnet sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 14. Swisscom sind damit ähnlich bewertet wie die Aktien der dänischen TDC Group oder der niederländischen KPN (je 15). Sie sind aber teurer als die Titel von Telekom Austria (KGV 20), an der Swisscom nach wie vor interessiert ist. Der EFCF wird 2004 etwa das Vorjahresniveau erreichen – vorausgesetzt, Debitel wird mindestens zu Buchwert verkauft.
Investoren dürfen deshalb für 2004 eine ähnliche Ausschüttung erwarten. Swisscom gehören wenigstens bis dahin ins Depot dividendenorientierter Anleger. Danach wird sich weisen, ob der Konzern die drohende Öffnung der Haushaltanschlüsse über neue Wachstumsinitiativen im Fest- und im Mobilnetz ausgleichen kann.
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Absolute oder indirekte Rendite
Die von Swisscom gewählte Form des Aktienrückkaufs über eine zweite Handelslinie ist für einen Schweizer Privatanleger ungünstig. Im Gegensatz zum institutionellen Aktionär muss er die Differenz zwischen Verkaufspreis und Nominalwert der Papiere (1 Fr.) als Einkommen versteuern. Im vorangegangenen Swisscom-Aktienrückkauf über Gratis-Put-Optionen war das nicht der Fall: Jeder Aktionär kann sie an der Börse veräussern, was als steuerfreier Kapitalgewinn gilt. Finanzchef Ueli Dietiker bestreitet jedoch, dass die aktuelle Variante für bestimmte Aktionärsgruppen nachteilig ist: «Die Gewinnverdichtung pro Aktie ist über eine zweite Handelslinie höher, weil wir keine Put-Prämie bezahlen müssen.» Weil die Gratis-Option eingespart wird, lassen sich mehr Titel zurückkaufen, wodurch der Gewinn pro Aktie (GpA) rascher steigt. Dietiker erwartet eine Gewinnverdichtung von 7 bis 8%. Der dividendenorientierte Anleger – und von diesen zählt Swisscom viele – hätte jedoch die direkte Bar- der indirekten Rendite vorgezogen. Nun muss er darauf vertrauen, dass am Markt über einen höheren GpA die Swisscom-Kurse steigen. Das wird erst passieren, wenn ersichtlich ist, ob das Rückkaufprogramm genutzt wird und das Volumen der angedienten Papiere, die an der GV 2005 vernichtet werden, die anvisierten 2 Mrd. Fr. ausschöpft. Die Zeichen stehen zumindest dafür gut: Der Bund, mit 63% grösster Swisscom-Aktionär, wird sich mindestens proportional beteiligen. Inklusive Dividende erhält er dieses Jahr von Swisscom somit rund 1,8 Mrd. Fr.
Ro
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Telekom Austria hat ihre Hausaufgaben erledigt
Dividende belegt Kehrtwende
Telekom Austria (TA) präsentierte am Mittwoch ein besseres Ergebnis 2003 als erwartet. Der konsolidierte Überschuss stieg um mehr als das Zehnfache auf 134,2 (12,8) Mio. Euro. Das Ebitda (Ertrag vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) wurde auf 1,51 Mrd. Euro (+3,1%), das Ebit (operatives Ergebnis) dank höherer Profitabilität und tieferer Abschreibungen auf 370 Mio. Euro (+35%) verbessert, obwohl der Umsatz nur 1,6% auf 3,97 Mrd. Euro erhöht werden konnte. Die Nettoverschuldung wurde um 600 Mio. auf 2,64 Mrd. Euro abgebaut. Erstmals wird eine Dividende von 0.13 Euro ausgeschüttet.
Obwohl der Festnetzbereich unter anhaltendem Preisverfall litt, wurde der Umsatzrückgang verringert (–2,8% auf 2,2 Mrd. Euro), das Betriebsergebnis verbessert (+70% auf –34 Mio. Euro) und der Marktanteil von 55% dank 20% neuer Internet-Kunden (+50% in der Breitbandtechnologie ADSL) stabil gehalten. Auch die 100%-Tochter Mobilkom Austria, die mit 727 Mio. Euro (+12%) rund die Hälfte des Ebitda und das gesamte Gruppen-Ebit erwirtschaftete, verteidigte ihren Anteil von 43% im umkämpften, gesättigten österreichischen Markt. Die Töchter in Slowenien und Kroatien trugen 21% zum Umsatz und Ergebnis bei.
Für 2004 erwartet Generaldirektor Heinz Sundt im Festnetzbereich eine weitere Verlangsamung des Umsatzrückgangs und erstmals ein positives Betriebsergebnis. Denn man konzentriere sich verstärkt auf Breitbandkommunikation und innovative Technologien. Im Mobiltelefonbereich rechnet er mit einem gehaltenen Geschäft im Heimmarkt und wachsenden Beiträgen der Auslandtöchter. Insgesamt kündigte er für die Gruppe eine «substanzielle Steigerung des Jahresüberschusses um mehr als 10%» an.
Die Expansion der Mobilkom nach Südosteuropa soll fortgesetzt werden. In Serbien und Bosnien zögert man derzeit aus politischen Gründen. Die 2003 abgebrochenen Gespräche über eine mehrheitliche Übernahme der bulgarischen Mobiltel will man wegen des ungebrochenen strategischen Interesses zur Jahresmitte wieder aufnehmen. Südosteuropa gilt grundsätzlich als Kernregion für Akquisitionen. Expansionsmöglichkeiten in den Nahen Osten wolle man sich aber nicht entgehen lassen – wie in den Oman, der gemäss Mobilkom-Vorstand Boris Nemsic «wegen seiner geringen Marktdurchdringung sehr interessant ist». Auch die Vereinigten Arabischen Emirate oder Katar seien attraktive Märkte.
Weil der Cash-flow ausreichend Polster für Akquisitionen zulässt, wird TA knapp 5% des Aktienkapitals über die Börse zurückkaufen. Damit bleibt gesichert, dass der Anteil des Hauptaktionärs ÖIAG (47,2 inklusive 5% Umtauschanleihe) nicht wieder die 50%-Marke übersteigt. Der Aktienrückkauf sollte die TA-Titel, die seit dem Börsengang Ende 2000 um knapp 30% gestiegen waren, weiter beflügeln. «Das wäre im Interesse der ÖIAG», meint Erste-Bank-Analyst Konrad Sveceny, «weil sie ab Ende Mai weitere Anteile verkaufen darf».
Der Zeitpunkt für einen weiteren Rückzug der staatlichen Beteiligungsgesellschaft ist günstig, weil Telecomwerte derzeit gefragt sind und die Aktien aus fundamentaler Sicht bis zu 20% Kurspotenzial haben. Die ÖIAG liess vor kurzem durchblicken, dass sie sich für einen strategischen Käufer einen Preis inklusive Paketzuschlag von 15 bis 16 Euro je Aktie vorstellt. Swisscom dürfte diesen hohen Preis ihren Aktionären kaum schmackhaft machen können. Die ÖIAG wird also wahrscheinlich den Weg über die Börse wählen. Bis Sommer dürfte die Höhe der Tranche feststehen. Vor dem Ablauf der Legislaturperiode, Ende 2006, soll der gesamte Staatsanteil an TA abgestossen sein.
EMB, Wien
Finanz und Wirtschaft vom 27. März 2004
NEU DELHI (dpa-AFX) - Die indische Regierung platzt vor den am 20.
April
beginnenden Parlamentswahlen fast vor Selbstbewusstsein: Erst verkündete
sie
stolz "Indien glänzt", dann wurde gar der Slogan "Supermacht Indien"
erwogen.
Gemeint ist das vor allem wirtschaftlich. Indien wartet in jüngster Zeit
mit
Erfolgen auf, von denen manch europäischer Staaten nur träumen kann. Das
Land,
so meinen indische wie ausländische Ökonomen und Politiker, könnte aus dem
Schatten Chinas heraustreten.
Das Wirtschaftswachstum in dem bis Ende März andauernden Finanzjahr
erreicht nach Regierungsschätzungen 8,1 Prozent - nur knapp hinter China.
Die
Devisenreserven sind auf mehr als 100 Milliarden Dollar gestiegen. Die
Zinsen
fielen auf den niedrigsten Stand seit Jahrzehnten. Der Mittelschicht
gehören
nach Schätzungen inzwischen 200 bis 300 Millionen der rund 1,1 Milliarde
Inder
an - ein gigantischer Markt, auf den immer mehr Unternehmen aus dem Westen mit
ihren Produkten drängen.
MEHR ALS EIN LAND MIT HEILIGEN KÜHEN
Dass Indien mehr als ein rückständiges Land mit heiligen Kühen ist, haben
viele Deutsche erst bei der Green-Card-Debatte wahrgenommen. Dabei ist Indien
nicht nur zu einem IT-Zentrum geworden. Firmen vor allem in den USA und
Großbritannien, aber auch in Deutschland, lagern Arbeit auf den Subkontinent
aus. Der "Outsourcing"-Vorteil des Billiglohnlands: Angehörige der gebildeten
indischen Mittelschicht sprechen meist fließend Englisch.
So verkaufen Inder am Telefon Waren in den USA oder mahnen säumige Kunden
in Großbritannien an, auch Anrufe englischsprachiger Lufthansa-Kunden landen
in einem indischen Callcenter. Indische Arbeitskräfte sind nicht nur billig,
ihre Qualifikation wird in vielen Bereichen immer besser. Als
Hoffnungsbranchen gelten auch Autozulieferer- sowie Pharmaindustrie und
Biotechnologie.
INDIEN KÖNNTE DEUTSCHLAND ÜBERHOLEN
Beim Bruttoinlandsprodukt, zu dem Schluss kommt eine Untersuchung der
Experten von Goldman Sachs, könnte Indien Deutschland im Jahr 2025 überholen.
2050 könnte das Land den dritten Platz der Weltwirtschaft nach China und den
USA erobert haben. Kaum verwunderlich, dass von depressiver deutscher Stimmung
in der Wirtschaft Indiens nichts zu spüren ist - sie sprüht vor Optimismus.
"Wir haben die kolonialen Komplexe abgelegt", sagt Anand Mahindra,
Eigentümer einer der großen indischen Autofirmen und Vorsitzender des
Industrieverbandes CII. Indiens Wirtschaft, bis Anfang der 90er Jahre am
sozialistischen Gängelband des Staates, habe sich verändert. "Sie ist nicht
mehr selbstgefällig, sondern wettbewerbsfähig."
PRODI: `FANTASTISCHES WACHSTUM`
EU-Kommissionspräsident Romano Prodi bescheinigte der indischen Wirtschaft
unlängst ein "fantastisches" Wachstum. Der CSU-Chef und bayerische
Ministerpräsident Edmund Stoiber registrierte bei seinem Indien-Besuch einen
"Hunger nach Erfolg" - und warnte: "In Indien erwächst den Europäern ein
riesiger Konkurrent, und zwar nicht nur im IT-Bereich." Der "Wachstumszug
Indien" sei losgefahren. "Wir müssen aufspringen."
Doch Indien glänzt längst nicht überall. Die Wirtschaft wächst, die Zahl
der Arbeitsplätze aber kaum. Dabei nimmt die Bevölkerung Indiens, das nach
Prognosen in nicht allzu ferner Zukunft China als bevölkerungsreichstes Land
ablösen wird, immer weiter zu - schon jetzt ist fast jeder zweite Inder unter
21 Jahre alt.
INSELN DES WOHLSTANDS
Was erschaffen wird, sind Inseln des Wohlstands. Auf dem Land ist von dem
neuen Indien aber kaum etwas zu spüren, zwei Drittel der Inder leben unter
teils erdrückenden Bedingungen von der Landwirtschaft - jedes Jahr nehmen sich
Bauern das Leben, weil sie die fälligen Kredite nicht mehr bedienen können.
Ein Viertel der Inder lebt unterhalb der Armutsgrenze, fast die Hälfte
aller Inder kann weder lesen noch schreiben. Sie werden kaum die Chance haben,
am Wohlstand der Mittelschicht teilzuhaben. Trotzdem: Der von der
hindu-nationalistischen Regierung beschworene "Feelgood-Factor", der
Wohlfühl-Faktor, verfängt. Alle Prognosen deuten darauf hin, dass der indische
Ministerpräsident auch nach der Wahl Atal Behari Vajpayee heißen
wird./cy/DP/tav
---Von Can Merey, dpa---
April
beginnenden Parlamentswahlen fast vor Selbstbewusstsein: Erst verkündete
sie
stolz "Indien glänzt", dann wurde gar der Slogan "Supermacht Indien"
erwogen.
Gemeint ist das vor allem wirtschaftlich. Indien wartet in jüngster Zeit
mit
Erfolgen auf, von denen manch europäischer Staaten nur träumen kann. Das
Land,
so meinen indische wie ausländische Ökonomen und Politiker, könnte aus dem
Schatten Chinas heraustreten.
Das Wirtschaftswachstum in dem bis Ende März andauernden Finanzjahr
erreicht nach Regierungsschätzungen 8,1 Prozent - nur knapp hinter China.
Die
Devisenreserven sind auf mehr als 100 Milliarden Dollar gestiegen. Die
Zinsen
fielen auf den niedrigsten Stand seit Jahrzehnten. Der Mittelschicht
gehören
nach Schätzungen inzwischen 200 bis 300 Millionen der rund 1,1 Milliarde
Inder
an - ein gigantischer Markt, auf den immer mehr Unternehmen aus dem Westen mit
ihren Produkten drängen.
MEHR ALS EIN LAND MIT HEILIGEN KÜHEN
Dass Indien mehr als ein rückständiges Land mit heiligen Kühen ist, haben
viele Deutsche erst bei der Green-Card-Debatte wahrgenommen. Dabei ist Indien
nicht nur zu einem IT-Zentrum geworden. Firmen vor allem in den USA und
Großbritannien, aber auch in Deutschland, lagern Arbeit auf den Subkontinent
aus. Der "Outsourcing"-Vorteil des Billiglohnlands: Angehörige der gebildeten
indischen Mittelschicht sprechen meist fließend Englisch.
So verkaufen Inder am Telefon Waren in den USA oder mahnen säumige Kunden
in Großbritannien an, auch Anrufe englischsprachiger Lufthansa-Kunden landen
in einem indischen Callcenter. Indische Arbeitskräfte sind nicht nur billig,
ihre Qualifikation wird in vielen Bereichen immer besser. Als
Hoffnungsbranchen gelten auch Autozulieferer- sowie Pharmaindustrie und
Biotechnologie.
INDIEN KÖNNTE DEUTSCHLAND ÜBERHOLEN
Beim Bruttoinlandsprodukt, zu dem Schluss kommt eine Untersuchung der
Experten von Goldman Sachs, könnte Indien Deutschland im Jahr 2025 überholen.
2050 könnte das Land den dritten Platz der Weltwirtschaft nach China und den
USA erobert haben. Kaum verwunderlich, dass von depressiver deutscher Stimmung
in der Wirtschaft Indiens nichts zu spüren ist - sie sprüht vor Optimismus.
"Wir haben die kolonialen Komplexe abgelegt", sagt Anand Mahindra,
Eigentümer einer der großen indischen Autofirmen und Vorsitzender des
Industrieverbandes CII. Indiens Wirtschaft, bis Anfang der 90er Jahre am
sozialistischen Gängelband des Staates, habe sich verändert. "Sie ist nicht
mehr selbstgefällig, sondern wettbewerbsfähig."
PRODI: `FANTASTISCHES WACHSTUM`
EU-Kommissionspräsident Romano Prodi bescheinigte der indischen Wirtschaft
unlängst ein "fantastisches" Wachstum. Der CSU-Chef und bayerische
Ministerpräsident Edmund Stoiber registrierte bei seinem Indien-Besuch einen
"Hunger nach Erfolg" - und warnte: "In Indien erwächst den Europäern ein
riesiger Konkurrent, und zwar nicht nur im IT-Bereich." Der "Wachstumszug
Indien" sei losgefahren. "Wir müssen aufspringen."
Doch Indien glänzt längst nicht überall. Die Wirtschaft wächst, die Zahl
der Arbeitsplätze aber kaum. Dabei nimmt die Bevölkerung Indiens, das nach
Prognosen in nicht allzu ferner Zukunft China als bevölkerungsreichstes Land
ablösen wird, immer weiter zu - schon jetzt ist fast jeder zweite Inder unter
21 Jahre alt.
INSELN DES WOHLSTANDS
Was erschaffen wird, sind Inseln des Wohlstands. Auf dem Land ist von dem
neuen Indien aber kaum etwas zu spüren, zwei Drittel der Inder leben unter
teils erdrückenden Bedingungen von der Landwirtschaft - jedes Jahr nehmen sich
Bauern das Leben, weil sie die fälligen Kredite nicht mehr bedienen können.
Ein Viertel der Inder lebt unterhalb der Armutsgrenze, fast die Hälfte
aller Inder kann weder lesen noch schreiben. Sie werden kaum die Chance haben,
am Wohlstand der Mittelschicht teilzuhaben. Trotzdem: Der von der
hindu-nationalistischen Regierung beschworene "Feelgood-Factor", der
Wohlfühl-Faktor, verfängt. Alle Prognosen deuten darauf hin, dass der indische
Ministerpräsident auch nach der Wahl Atal Behari Vajpayee heißen
wird./cy/DP/tav
---Von Can Merey, dpa---
Die Finanzen des Osama bin Laden
Mit professionellem Geldmanagement und Schattenbanken finanziert sich der
internationaleTerrorismus / Von Johann-Günther König
Alle Aktivitäten, die den Transfer und die Wäsche von schmutzigem, grauem,
schmierigem, schwarzem und geraubtem Geld beinhalten, sind finanzkriminell.
Finanzkriminalität hat viele Facetten. Spätestens seit Beginn der 1970er
Jahre gibt es einen wachsenden, internationalisierten illegalen Weltmarkt,
der im wesentlichen von der organisierten Kriminalität geprägt wird und auf
ein effektives Geldwäschesystem zurückgreift.
Das auf maximale Profiterzielung ausgerichtete Geschäft der organisierten
Kriminalität hat es bislang verstanden, der zunehmend intensivierten und
international koordinierten Geldwäschebekämpfung mit immer neuen
Gegenstrategien zu begegnen. Es bedient sich dafür der globalisierten
offiziellen und informellen Finanzmärkte und ihrer vielfältigen Produkte,
nutzt die bis heute kaum regulierten Offshore-Zentren ebenso wie das in
manchen Ländern nach wie vor geschützte Bankgeheimnis.
Neben braven Bürgern, die ,nur` Steuern hinterziehen und enorme Fluchtgelder
erzeugen, und gut beleumdeten Politikern, die Schmiergelder und ,Spenden`
transferieren, machen sich seit längerem auch terroristische Organisationen
bzw. Netzwerke wie Al Qaeda Methoden der organisierten Kriminalität zu
eigen, installieren verdeckte Geldkreisläufe und ziehen vermutlich Profite
aus Insidergeschäften.
Eine der wichtigsten Waffen des Terrors ist Geld. Ohne ausreichende, quasi
geordnete Finanzen hätten die Selbstmordattentäter vom 11. September 2001
wie auch die für das Massaker von Madrid am 11. März 2004 verantwortlichen
Bombenleger keine falschen Dokumente und Waffen beschaffen, keine privaten
Flugschulen besuchen, nicht in Hotels übernachten, keine Flug- und
Bahntickets buchen und sich auch nicht jahrelang als Geschäftsleute und
Studenten in westlichen Ländern aufhalten können.
Spanien ist offenbar eines der Rückzugsgebiete islamistischer Extremisten
und Sitz von Al-Qaeda-Zellen. So konnten im April 2002 zwei
Finanzspezialisten festgenommen werden, die Al Qaeda unterstützt haben
sollen: der spanische Unternehmer Abu Talha, dem vorgeworfen wird, in seinen
Bau- und Immobilienfirmen Gelder für Terroristen gewaschen zu haben, und der
Algerier Ahmed Brahim, dessen Sportboot-Unternehmen die Terror-Kassen
geführt haben soll.
"Die Terroranschläge vom 11. September 2001 und die seitdem hervorgekommenen
Informationen zeigen," vermerkt der Kapitalmarktspezialist Werner Böhm, "daß
die verantwortliche Terrororganisation und ihre Führer hochprofessionell und
effizient arbeiten. Sie haben die Methoden des feindlichen Systems genutzt,
um den Krieg gegen dieses System zu finanzieren. Es muß, so tragisch das
klingen mag, diese kriegerische Leistung als genial anerkannt werden." Wie
aber nutzen Terrororganisationen - nicht zuletzt Al Qaeda - die "Methoden
des feindlichen Systems" für ihre Finanzierung?
Große Finanzkraft?
Welche Organisation hinter den terroristischen Anschlägen vom 11.9.01 und
11.3.04 steckt, ist bis heute nicht stichhaltig und zweifelsfrei bewiesen.
War es die 1989 von Osama Bin Laden in Jaji gegründete Al Qaeda (,Die
Basis`)? Wir wissen es nicht. Sicher ist, daß die wohl als virtuelle
Netzwerkorganisation geführte, weltweit Zellen und ,Schläfer` unterhaltene
Al Qaeda eine von mehreren hochgefährlichen terroristischen Organisationen
ist. Was aber wissen wir über die Finanzquellen und Finanzierungsmethoden
terroristischer Organisationen?
Die 1989 von Osama Bin Laden in Jaji gegründete Al Qaeda (,Die Basis`)
funktioniert vermutlich wie eine virtuelle Netzwerkorganisation. Netzwerk
meint nach dem Subsidiaritätsprinzip lose gekoppelte Aktivitäten, die zwar
einer zentralen Überzeugung folgen, aber - schon aus Tarnungsgründen -
überwiegend von lokalen Ebenen entschieden und durchgeführt werden. Nach
Birger P. Priddat verbindet die Al-Qaeda-Organisation "die Gewandheit und
Innovationsfähigkeit von fanatisierten Ingenieurintelligenzen mit der
mittelalterlichen wahhabitischen Islamvereinfachung". Georg Elwert
bezeichnet sie als eine "Vertrauensorganisation", deren Netzwerk auf
"spendenträchtige symbolische Gewalt" und den "Handel mit ideologischen
Gütern" spezialisiert ist und deren Zellen nur ausgesuchte und überprüfte
Personen als Mitglied aufnehmen. Die schätzungsweise drei- bis sechstausend
Mitglieder (bzw. Schläfer) zählende Organisation unterhält Beziehungen zu
Dschihad-Gruppen, hat an bis zu sechzig strategisch wichtigen Orten der Welt
Anlaufstationen und sorgt dafür, daß einzelne Netzwerkabteilungen bzw.
Attentäter autonom handeln und nicht in direkten Kontakt mit anderen
Abteilungen kommen können. Die Begrenzung des Risikos, daß ,Schläfer` zu
schnell entdeckt werden, hat Vorrang.
Osama Bin Laden, der im Rahmen seiner terroristischen ,Karriere` zunächst
als Hilfstruppenführer der CIA tätig war und in den 1990er Jahren in
Afghanistan zum Warlord avancierte, hat von Anfang an viel Wert auf ein
professionelles Finanzmanagement gelegt. Als er auf Seiten der Mudschahedin
gegen die sowjetischen Truppen kämpfte, pflegte er bereits Verbindungen zu
einer größeren Anzahl von Geldgebern und Finanzexperten. Der sich auf eigene
Forschungsergebnisse stützende Wissenschaftler Georg Elwert erhellt, daß
"heute alle Kriegsherren, über die wir Genaueres wissen, eigene Markt- und
Finanzexperten" beschäftigen, und fährt fort: "Sie beobachten die Märkte,
diversifizieren die Handelspartner und legen das Geld lukrativ an. Bei den
Tamil-Rebellen Sri Lankas und Al Qaeda haben wir Einblicke. Das Kapital wird
nicht nur in Gewaltmitteln - Truppen und Waffen - angelegt. Investitionen im
Transportgewerbe oder Investmentfonds ermöglichen es, die Organisation auch
über Flauten hinweg flüssig zu halten. Wer so genannte Schurkenstaaten als
zentrale Finanzplätze vermutet, irrt wahrscheinlich. Das Wenige, was wir
präzise wissen - vor allem über Kriegsherren aus Somalia und dem Kaukasus
(zum Teil Partner von Al Qaeda) ist, daß sie relativ konventionelle
Finanzplätze auf der arabischen Halbinsel, in Nordamerika, Liechtenstein und
Zypern bevorzugen. Ähnlich der Organisierten Kriminalität suchen sie die
Sicherheit eines ordentlichen Wirtschaftsrechts."
Aus den vielfältigen, zum Teil sehr widersprüchlichen Informationen, die von
Geheimdienstmitarbeiten, Terrorismus-Experten und Journalisten nach den
Anschlägen auf die USA speziell über Bin Laden sowie Al Qaedas Finanzquellen
und Finanzierungsmethoden mitgeteilt wurden, läßt sich kein seriöses Dossier
erstellen. Nach Angaben amerikanischer Behörden waren Bin Laden und die Al
Qaeda von Anfang an finanziell gut ausgestattet, nicht zuletzt durch
einträchtige Börsengeschäfte. William Wechsler, der unter der Regierung
Clinton eine Kommission zur Untersuchung der Geldquellen der
Terrororganisation leitete, ist davon überzeugt, daß die Finanztransaktionen
der Al Qaeda inzwischen "erstaunliche Ausmaße angenommen" haben und
überwiegend über den islamischen Bankensektor und über Offshore-Zentren
abgewickelt werden.
Der Auf- und Ausbau der finanziellen Basis von Al Qaeda, die kostenträchtige
Anlage von geheimen Ausbildungslagern für Terroristen und die Waffenkäufe
sowie die Etablierung gut abgesicherter Kommunikationsstrukturen erfolgten
sowohl durch Gelder aus dem persönlichen Vermögen Bin Ladens, als durch den
Betrieb diverser legaler Wirtschaftsunternehmen und illegaler Praktiken.
Hinzu kamen - und kommen? - größere ,Spenden` von arabischen Kaufleuten und
islamistischen Wohltätigkeitsvereinen.
Blutige Spenden
Die Mehrzahl der islamischen Wohlfahrtsverbände hat den Zweck, den Armen und
Mittellosen zu helfen. Die vor allem mit Spendengeldern aus den Golfstaaten
wirtschaftenden Hilfsorganisationen dienen darüber hinaus verschiedenen
Terrororganisationen und zweifellos auch Al Qaeda als Finanzquelle. Viele
saudische Geschäftsleute betrachten es als religiöse Verpflichtung,
islamische Wohlfahrtverbände zu unterstützen. Täglich stellen sie circa 1,5
Millionen US-Dollar für sie zur Verfügung. Als mit Al Qaeda verbunden gelten
bzw. galten beispielsweise die Mercy International Relief Agency, die
International Islamic Relief Organisation (IIRO) und die Human Concern
International. Auch der International Islamic Charitable Organisation (IICO)
und der Islamischen Weltliga (Rabita) und ihren Hilfsorganisationen wird
unterstellt, daß sie Gelder an terroristische Gruppen weiterleiten. Das
SAAR-Netzwerk (dahinter steht Sulaiman bin Abdul al-Rajhi, Firmenpatriarch
der saudischen al-Rajhi-Bank) soll über den Safa Group`s Humana Charitable
Trust auch zur Finanzierung von Terroranschlägen beitragen.
Der Ökonom Friedrich Schneider schätzte 2001, daß Bin Laden und die Al Qaeda
über ein Vermögen von etwa fünf Milliarden US-Dollar und über ein
Jahresbudget von bis zu 50 Millionen US-Dollar verfügen. Seiner Meinung nach
ist die Al Qaeda in ihrer Finanzkraft allen anderen bekannten
Untergrundorganisationen weit überlegen. Aus welchem Mischungsverhältnis von
legalen wie illegalen Geschäften und Zuwendungen sich die Al-Qaeda-Einnahmen
zusammensetzen, ist nicht bekannt. Osama Bin Ladens persönliches Vermögen
dürfte mindestens 25 Millionen US-Dollar betragen (diese Summe hat das
US-Außenministerium auch für seine Ergreifung ausgelobt). Konten unterhält
der Terrorist im Nahen und Mittleren Osten, in den USA, in Hongkong,
Malaysia und London. Einige wurden nach dem 11.9. eingefroren, weil sie ihm
bzw. seinen Gefolgsleuten eindeutig zugeordnet werden konnten. In Ländern,
die keine strenge Bankenkontrolle durchführen - etwa Dubai mit seinem
blühenden Gold- und Geldmarkt, aber auch die Vereinigten Arabischen Emirate
und der türkische Nordteil Zyperns - werden sicher noch zahlreiche
Bankverbindungen von Bin Laden genutzt, wahrscheinlich unter den Namen gut
getarnter Hintermänner.
Woher der größte Teil der circa 500 000 US-Dollar stammt, die die Attentäter
bei der Vorbereitung der Anschläge auf World Trade Center und Pentagon
ausgaben, konnte von den Finanzermittlern bis heute nicht umfassend
aufgeklärt werden. Sie gehen davon aus, daß die Männer, die die Flugzeuge
entführten, mindestens 238 000 US-Dollar in zahlreichen kleinen Beträgen aus
den Vereinigten Arabischen Emiraten überwiesen bekamen. Zur Erinnerung: Der
Attentäter Mohammed Salameh, der mit einem Komplizen im Februar 1993 eine
große Explosion in der Tiefgarage des World Trade Center ausgelöst hatte,
war mit Spenden einer pakistanischen Firma finanziert worden, die "heiliges
Wasser" aus Mekka importierte. Die Täter hingegen, die 1998 die Anschläge
auf die US-Botschaften in Nairobi und Daressalem verübten, hatten sich vor
ihrer Festnahme in den USA und Kanada mit Diebstählen und Kreditkartenbetrug
durchgeschlagen.
Viele Al-Qaeda-Zellen sind in finanzieller Hinsicht wohl überwiegend
Selbstversorger und benötigen zum Unterhalt der ,Schläfer` keine großen
Summen. Von dingfest gemachten Al-Qaeda-Mitgliedern wollen die Ermittler
erfahren haben, daß bei geplanten größeren Aktionen Geldkuriere zum Einsatz
kommen (System "fliegender Koffer").
Terror-Banking
Dem Strafrechtler Mark Pieth zufolge gibt es für den Kapitaltransfer in
vielen Terrororganisationen ein abgestuftes System. Seiner Auffassung nach
haben die auf die Ideologie eingeschworenen - potentiellen - Attentäter
keine große Kenntnis vom Umgang mit Finanzen. Sie werden in der Regel von
Financiers im Libanon oder auf Zypern betreut, die als Mittelsmänner Gelder
für terroristische Zwecke übernehmen, um sie dann in das offizielle
Finanzsystem einzuschleusen. Das Einschleusen wiederum übernehmen Berater,
Treuhänder, Steueranwälte oder Wirtschaftsprüfer, die mit den Banken, etwa
unter dem Vorwand, Steuersparmodelle zu entwickeln, spezielle
Geldanlagekonditionen aushandeln. Daß die Finanzexperten der Terroristen
insbesondere die Dienste von diskreten Offshore-Instituten nutzen, liegt
nahe. Die Bezeichnung offshore bedeutet eigentlich ,auf See`. Für die
Ökonomen sind Offshore-Zentren Hoheitsgebiete, die sich nicht oder nur
teilweise den internationalen Vereinbarungen, Reglementierungen und
Institutionen unterworfen haben. Eine ganze Reihe dieser Offshore-Plätze
haben sich in den vergangenen Jahrzehnten zu fast vorschriftsfreien Zentren
internationaler Versicherungs-, Bank- und (innovativer)
Finanzierungsdienstleistungen mit angeschlossener Steuervergünstigung
entwickelt - insbesondere die Cayman Islands, die Bahamas, Bermudas, die
Kanalinseln, die Isle of Man, Monaco, Gibraltar, Zypern und Madeira, jüngst
auch Ungarn und andere mehr. Zahlreiche Finanzinstitute in den Steueroasen
wurden nicht zuletzt im Hinblick auf mögliche Geldwäsche- oder andere
kriminelle Geschäfte gegründet.
Ein großes Problem für die Ermittler sind insbesondere die altbewährten
Überweisungstechniken der asiatischen und arabisch-moslemischen Welt, die
sich Al Qaeda und andere Terrororganisationen, aber auch Drogen- und
Schwarzhändler sowie korrupte Politiker zu Nutze machen. Das international
als "Underground banking" bezeichnete informelle Finanzierungssystem - je
nach Kulturkreis auch Hawala-, Shop- oder Hundi-Banking genannt -
funktioniert ohne schriftliche Belege und beruht ausschließlich auf dem
gegenseitigem Vertrauen der Beteiligten. Beträge, die an einer als normales
Geschäft getarnten Stelle unter Verwendung etwa eines Codewortes eingezahlt
werden, kommen andernorts nach einem Anruf oder Fax bei Nennung des gleichen
Codes zur Auszahlung - weltweit. Namen und Adressen spielen keine Rolle,
zudem sind die Kommissionen der Händler gering. Hawalas existieren völlig
außerhalb der Bankenregulierung, und sind selbst dort, wo sie einer
Zulassung bedürfen, nur schwer zu kontrollieren.
Weil die Finanzströme des Underground banking überwiegend außerhalb des
offiziellen Geldmarktsystems zirkulieren und dabei einschlägige
Meldeverfahren und andere Finanzmarktkontrollen umgehen, sind Schätzungen
über ihre Größenordnung sehr schwierig. In Pakistan beispielsweise dürften
dem Finanzminister Shaukut Aziz zufolge jährlich zwischen zwei und fünf
Milliarden US-Dollar über Hawala bewegt werden - die Devisenbeträge, die das
staatlich kontrollierte Bankensystem durchlaufen, sind erheblich niedriger.
Für Indien geht die OECD davon aus, daß bis zu fünfzig Prozent der
Finanzströme durch Hawalas laufen. Sogenannte ,Money Transmitter` stellen
ein weiteres Element des eher informellen Finanzsystems dar. Diese auf
schnelle Geldtransfers ins Ausland spezialisierten Dienstleister werden
anstelle von Banken häufig zur Abwicklung finanzieller Transaktionen in die
USA und Südamerika eingesetzt. (Bis 1999 unterlagen sie in Deutschland, wie
auch die Wechselstuben, nur der Gewerbeaufsicht.)
Ob die im November 2001 erfolgten "Schläge" der US-Fahnder gegen die
Finanznetzwerke al Taqwa (ein Verbund aus Briefkastenfirmen) und al Barakaat
das Fließen illegaler Finanzströme zumindest erschwert haben, ist
zweifelhaft. Sichergestellt bzw. eingefroren wurden bei den Razzien die
Vermögenswerte von 62 Personen und Organisationen in Höhe von 26 Millionen
US-Dollar. Al Barakaat ist nach US-Erkenntnissen ein Unternehmensgeflecht
mit Niederlassungen in mehr als vierzig Ländern und wurde 1989 von einem
engen Vertrauten Osama Bin Ladens gegründet. In den USA nutzten Tausende von
Einwanderern das System, um über einen Mittelsmann ihre Familien in den
Heimatländern mit Geld in Landeswährung zu versorgen. Auf dem umgekehrten
Weg soll Bin Laden seine weltweit operierenden Terrorzellen mit
Finanzmitteln versorgt haben. Al Barakaat, meinen die Ermittler, leistete
für Al Qaeda zusätzlich Kommunikations- und Geldwäschedienstleistungen.
Terror-Spekulanten?
Der als Betriebswirt ausgebildete Bin Laden erfreut sich auch deshalb des
Rufs eines fähigen Finanzmanagers der islamischen Kampfbewegung, weil er und
seine engen Mitarbeiter sich wohl bestens auf Börsengeschäfte verstehen. Nur
wenige Stunden nachdem die Twin Towers des World Trade Centers in sich
zusammengestürzt waren, kursierten an der Wall Street bereits Gerüchte über
Insidergeschäfte. In der Tat informierten wenig später mehrere US-Börsen die
Aufsichtsbehörde SEC über verdächtige Finanztransaktionen im Optionshandel.
Eine Studie des israelischen Institute for Counterterrorism sieht es als
bewiesen an, daß Insidergeschäfte erfolgten. So wurden in den Tagen vor dem
Anschlag ungewöhnlich hohe Umsätze mit Put-Optionen verzeichnet, und zwar
insbesondere von vier Unternehmen, die den Analysten zuvor weder negative
Informationen vermittelt noch alarmierende Ad-hoc-Meldungen veröffentlicht
hatten: United-Airlines, American Airlines, Morgan Stanley und Merill Lynch.
Maschinen der beiden Fluggesellschaften sind am 11. September bekanntlich
entführt und zerstört worden; die beiden Investmentbanken hatten für viele
ihrer Abteilungen Büroflächen im WTC und in einem direkten Nachbargebäude
gemietet.
Optionen sind an Börsen handelbare Rechte. Sie verkörpern das Recht, eine
Aktie an einem fixierten, in der Zukunft liegenden Tag vom Vertragspartner
zu kaufen oder an ihn zu verkaufen. Der Handel mit Optionen ist mit einem
deutlich geringeren Mitteleinsatz als etwa bei Aktien möglich. Freilich
haben sie den Nachteil, daß sie verfallen - und der Wetteinsatz verloren
ist - wenn sie nicht ausgeübt werden können. Mit Put-Optionen spekuliert man
auf fallende Märkte, erwirbt also mit dem Kauf das Recht, dem
Vertragspartner die Aktien an einem fixierten Tag in der Zukunft zu einem
festgelegten Preis zu verkaufen. Der Gewinn resultiert - bei fallenden
Kursen - aus der Differenz zwischen dem niedrigeren Börsenkurs und dem
höheren Ausübungspreis.
Nach den Anschlägen stürzten die Aktienwerte der genannten vier
US-Unternehmen heftig ab. Die Käufer der Put-Optionen erzielten dadurch
erhebliche Spekulationsgewinne - schätzungsweise 16 Millionen US-Dollar.
Aber wer waren die vermutlich mit Insiderwissen ausgestatteten Spekulanten?
Die US-Börsenaufsicht nahm sofort Ermittlungen auf und teilte der
Öffentlichkeit mit, man werde die Käufer finden, "wo immer sie auch sind".
Bislang hat die SEC jedoch noch keinen der Auftraggeber benannt. Kenner der
Finanzindustrie wundert das nicht. Die Möglichkeiten professioneller
Anleger, beispielsweise über die Nutzung von Offshore-Finanzzentren
(Papier-)Spuren so zu verwischen, daß niemand ihre Identität feststellen
kann, sind vielfältig und effektiv. Denn in den Offshore-Zentren, so heißt
es in einer UN-Studie, "verschwinden die Pfade des Geldes", werden
Verbindungen "verdunkelt" und stoßen Ermittlungen "auf so große Hindernisse,
daß sie zumeist aufgegeben werden". Sollten eines Tages die Urheber der
verdächtigen Options-Geschäfte doch festgestellt werden, und wären das dann
zweifelsfrei Mitglieder und -wisser von Bin Laden bzw. der Al Qaeda, liefe
das auf einen besseren Schuldbeweis hinaus als all das, was bisher gegen die
Terrororganisation vorgebracht wurde.
Im übrigen ließ sich im September 2001 - wie auch jetzt im März 2004 - für
zuvor von den Urhebern der Terroranschläge gebriefte ,Investoren` weltweit
ein Milliarden-Spekulationsgeschäft an den Börsenplätzen machen. Sie mußten
nur auf Baisse setzen. Nachdem die US-Börsen 2001 (die nach dem Anschlag für
einige Tage geschlossen worden waren) wieder eröffnet hatten, tendierten die
Kurse ja - voraussehbar - sofort deutlich nach unten. Auch nach dem Massaker
von Madrid gingen die Kurse, wenn auch nicht so drastisch, zunächst bergab.
Die Tatsache, daß viele Hedge-Fonds von der sich nach den Anschlägen stark
verschärfenden Baisse profitierten - mit oder ohne Beteiligung den
Terroristen nahestehender Kreise - liegt in der Natur des Geschäfts. Weil
die meisten Fonds in Steueroasen bzw. Offshore-Zentren angesiedelt sind, ist
es sehr schwer, einzelne Investoren und Auftraggeber aufzuspüren. Sie
verfügen über diverse Tarnadressen und wissen die Diskretion der
Fonds-Manager zu schätzen.
Ermittlungsprobleme
Bemerkenswerterweise erbrachte die bislang größte Insider-Untersuchung in
Europa keine Beweise für Aktivitäten an den Wertpapiermärkten, die eindeutig
mit Terroristen und ihren Financiers in Zusammenhang gebracht werden können.
So untersuchte das in der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
(BAFin) aufgegangene Bundesamt für Wertpapieraufsicht nach eigener Aussage
das Geschehen an den deutschen Finanzplätzen zwar sehr intensiv und in
Zusammenarbeit mit dem Bundeskriminalamt und den Handelsüberwachungsstellen
der Börsen. Bald darauf stand für die Behörde jedoch fest: "Die Annahme, daß
Täter oder Mitwisser vor den Anschlägen in nennenswertem Umfang Leerverkäufe
getätigt haben, hat sich allerdings nicht bestätigt." Die europäischen
Ermittler stellten zwar "ungewöhnliche Transaktionen" an verschiedenen
Börsen im Zusammenhang mit den Terroranschlägen fest, betonten aber
zugleich, "daß diese Geschäfte nicht notwendigerweise ungesetzlich" waren.
"Sie könnten aus legitimen Gründen vorgenommen worden sein", kommentierte
der Ausschuß der europäischen Aufsichtsbehörden (CESR) das Geschehen. Der
Ausschuß fragt übrigens, ob Spekulationsgeschäfte von Terroristen oder deren
Mitwissern als Marktmanipulation oder als Insiderhandel gewertet werden
sollen, und drängt auf eine klarere Definition dieser Tatbestände. Er
fordert einen besseren Zugang zu den Daten der Börsenbetreiber, um
Leerverkäufe leichter identifizieren zu können und eine bessere Kooperation
der national zuständigen Aufsichtsbehörden untereinander.
Der Anti-Terror-Kampf an der Finanzfront erweist sich für die Fahnder als
äußerst schwierig und komplex. Zwar haben inzwischen hundertfünfzig Länder
Maßnahmen zugesagt, mit denen Terrorgelder blockiert werden sollen, und
arbeitet die OECD-Arbeitsgruppe gegen Geldwäsche (FATF) einschlägige neue
Richtlinien aus. Die analytische Entflechtung legaler und illegaler
Geschäfte, legitimer Spenden und illegitimer direkter Finanzhilfen für
Terrorgruppen scheint jedoch die Fähigkeit, wenn nicht sogar den Willen,
vieler Behörden im Nahen und Mittleren Osten, in vielen ehemaligen
Ostblockländern sowie in anderen strukturell benachteiligten Ländern der
Welt zu übersteigen.
Der nach den Terroranschlägen auf die USA von George W. Bush angekündigte
"Schlag gegen die finanziellen Grundlagen" der Gewalttäter und ihrer
Helfershelfer erweist sich bisher als Schlag ins Wasser. Die
Ermittlungsbehörden können die Spur terroristischer oder organisiert
krimineller Gelder im internationalen Finanzsystem schon deshalb schwer
verfolgen, weil sie dazu eine ungeahnt hohe Zahl von Konten überprüfen
müssen, die von Tausenden von Treuhändern, Wirtschaftsprüfern, Anwälten und
anderen Helfershelfern angelegt werden und worden sind. Wenn beispielsweise
von einem den Banken bekannten Treuhänder in Panama ein Transfer getätigt
wird, der über renommierte Institute in Hongkong, London und Zürich geleitet
und schließlich in Luxemburg einer dort ansässigen Holding-Gesellschaft
gutgeschrieben wird - was passiert dann? Der Reihe nach: Erst einmal nichts.
Denn weder muß der Transfer gemeldet werden, noch hätte irgend jemand
Zweifel an der Seriosität der beteiligten Finanzinstitute. Möchte jemand,
daß etwas passiert, dann kann er im Glücksfall den Transfer bis zu seinem
Ursprung zurückverfolgen - also bis zum Treuhänder in Panama. Der Treuhänder
würde vielleicht auch den Namen des Auftraggebers nennen. Nur könnte es sich
dabei um eine Person handeln, die eine Fiktion ist.
Um zumindest ansatzweise zu verhindern, daß Finanzdienstleistungen für
verbrecherische Zwecke mißbraucht werden, müßte weltweit eine verläßliche
Identifizierung der Kunden und wirtschaftlich Berechtigten gewährleistet
sein. Solange sich jedoch Länder wie beispielsweise Rußland und Iran nicht
an den FATF-Standards zur Bekämpfung der Geldwäsche beteiligen, bleiben
große Schwachstellen im System bestehen. (Die im Rahmen der OECD tätige
Financial Action Task Force on Money Laundering, kurz FATF, ist die
wichtigste internationale Institution zur Bekämpfung der Geldwäsche. Sie
überwacht - mit einigen wenigen Mitarbeitern - die Umsetzung ihrer
Empfehlungen in den Mitgliedländern, aktualisiert den Erkenntnisstand über
die sich wandelnden Methoden der Geldwäscher in ihren Annual Reports und
veranstaltet Seminare.)
Geld fließt, die Regulierung holpert
Die Finanzmärkte und ihre Akteure bilden das Steuerungs- und Nervenzentrum
der zunehmend liberalisierten und deregulierten kapitalistischen
Marktwirtschaften. Die Händler entscheiden, wo die (Flucht-)Gelder und
Ersparnisse investiert, und wohin sie wann - und immer kurzfristiger -
transferiert werden. Die Geldmärkte, die nach klassischem Dogma die
profitabelsten und damit nützlichsten Investitionen finanzieren sollen,
finanzieren vor allem sich selbst. Überschlägigen Schätzungen zufolge hat
die Menge an verfügbarem, nicht an die Realwirtschaft gebundenem Kapital
gegenwärtig ein Volumen von rund 80 000 Milliarden US-Dollar. Was für ein
Wetteinsatz. Die Finanzinstitute erwirtschaften mit ihren Eigengeschäften
hohe Gewinne aus der Kursentwicklung an den Devisenmärkten und steigern sie
noch, indem sie zugleich den international agierenden Wirtschaftsunternehmen
genau die Derivate maßschneidern, die diese benötigen, um sich gegen
unerwartete Kursentwicklungen abzusichern.
Finanzkriminalität besteht im Kern darin, systematisch finanzielle Spuren zu
verwischen und Geldflüsse zu verdunkeln bzw. Gelder zu waschen. Als Akteure
bzw. Täter kommen alle in Betracht, die zwecks Kontoeröffnung Scheinfirmen
gründen oder in Wirtschaftsunternehmen bzw. im Finanzsystem selbst für
entsprechende Schalterstellungen und Umleitungsvorkehrungen sorgen. Zudem
ist es keinesfalls Zufall, daß die Inbetriebnahme und der Ausbau verdeckter
Geldkreisläufe bis heute von politischer Seite nicht energisch behindert
wurde. So weigerte sich US-Präsident Bush noch im Juni 2000, eine
internationale Konvention der OECD gegen Offshore-Plätze zu unterstützen,
weil das US-Finanzkapital um seine profitablen Geschäfte fürchtet. Die
transnational agierenden nordamerikanischen Finanzkonzerne, aber auch die
britischen und japanischen, halten - etwa im Rahmen ihres ,Asset
managements`, der Vermögensberatung für reiche Privatanleger - ihren Kunden
nur zu gern die Möglichkeit offen, in Steueroasen bzw. in für Ausländer
eigens zugelassenen inländischen Bankfilialen den Reichtum unbehelligt vom
zuständigen Fiskus zu mehren.
Weltweit müssen Bestechungs- und Schwarzgelder, zu waschende und gewaschene
Gelder für organisiert wie nichtorganisiert wirtschafts-, gewaltkriminell
und terroristische Vorhaben, nicht zu vergessen die Gelder von
Kapitalflüchtlingen und Steuerhinterziehern, relativ ungehindert fließen und
versteckt angelegt werden können, um verfügbar zu sein. Allein im
internationalen Drogenhandel werden nach UN-Schätzungen jährlich mehr als
400 Milliarden US-Dollar umgesetzt - das entspricht gut einem Zehntel des
gesamten Welthandels bzw. ungefähr den Ausgaben der Weltbevölkerung für
Nahrungsmittel. Der größte Teil dieser Drogengelder verschwindet den
UN-Drogenexperten zufolge im "Bermudadreieck der Offshore-Finanzwelt".
Die durch ungesetzliche, verbrecherische Handlungen zustande kommenden
internationalen Zahlungsströme, Kapitalsammel- und Anlageformen haben einen
erheblichen Umfang. Der internationale Währungsfonds vermutet, daß sich
jährlich circa 600 bis 1500 Milliarden US-Dollar krimineller Herkunft in den
internationalen Finanzströmen bewegen (wobei die große Schätzbandbreite
zeigt, wie erfolgreich sich die Urheber dieser kriminellen Finanzströme
bislang den einschlägigen Kontrollen und Nachforschungsmethoden entziehen).
Unter Einbeziehung von Schattenwirtschaft und Steuerhinterziehung fallen
heutzutage bis zu zwanzig Prozent des Welt-Bruttosozialprodukts als
schmutziges Geld an. Wieviel davon den Terrororganisationen zugute kommt,
wissen wir nicht.
Aussichtsloser Kampf?
Finanzkriminalität, so scheint es, ist heutzutage im wesentlichen ein
Phänomen der mangelnden bzw. halbherzigen Kontrolle von Institutionen und
Strukturen der internationalen Geld- und Kapitalmärkte. Die von Land zu Land
zum Teil sehr stark divergierenden Aufsichtseinrichtungen (etwa
Kreditwesen-, Börsen- und Wertpapieraufsicht) und rechtlichen
Rahmenbedingungen (beispielsweise für Bank- und Firmengründungen) bieten
eine kaum überschaubare Grauzone für finanzkriminelle Aktivitäten. Nicht
zuletzt die EU-Mitgliedsländer tun sich mehr als schwer mit einer auch nur
ansatzweisen Angleichung des ungemein fragmentierten Regulierungssystems.
Finanzexperten beklagen gar, die Regulierer eines EU-Landes führten schon
deshalb spezielle Klauseln ein, weil sie ihren europäischen Kollegen nicht
vertrauten. Zudem fehlt ein einheitliches Rechts- und Strafrechtssystem -
wenn beispielsweise ein französischer Bilanzprüfer im Vereinigten Königreich
Dokumente vernichtet, stellt sich die Frage, wer dafür die Verantwortung
übernimmt und in welcher Sprache das geschieht. (Jeder Versuch, die Regeln
der Finanzmärkte, des Börsen-, Banken- und Versicherungswesens ein Stück zu
harmonisieren, muß in der EU von den nationalen Regierungen zunächst einmal
gebilligt werden.)
Die international vernetzte Finanzkriminalität ist schwer zu bekämpfen. Der
Einsatz von und der Umgang mit den immer vielfältigeren und komplexeren
(derivaten) Finanzprodukten und Instrumenten - ganz zu schweigen von den
Manipulationsmöglichkeiten mit den unzähligen, international divergierenden
Rechnungslegungsvorschriften des Finanzwesens - erschwert die Unterscheidung
legaler von illegalen Geldströmen erheblich. Ganz zu schweigen vom
sogenannten Fluchtkapital, also von Geldern, die von den Steuerflüchtigen in
aller Welt bevorzugt dort ,in Sicherheit` gebracht werden, wo das
Bankgeheimnis groß geschrieben wird - in der Schweiz allemal, in Luxemburg,
aber zunehmend vor allem in Steuerparadiesen bzw. Offshore-Zentren.
Natürlich muß und soll auch das Fluchtkapital ,arbeiten` und sich nicht
untätig in Tresoren stapeln. Es fließt zu einem nicht geringen Teil via
,Private Banking` den Hedge-Fonds zu. Und, so betont der
Wirtschaftshistoriker Wolfgang Hafner: "Ist das Kapital erst einmal
eingeschleust und nicht beanstandet worden, so gilt es als ,sauber`. Ebenso
der Anleger, auch wenn er später größere Kapitalbeträge überweist. Denn ist
der Kunde eines Hedge-Fonds oder einer Bank einmal als ,sauber` deklariert
worden, so wird die Herkunft des Kapitals auch zu einem späteren Zeitpunkt
nicht mehr hinterfragt."
Die Transaktionen illegaler und halblegaler Gelder erfolgen, wie gezeigt
wurde, in zwei Weltfinanzsystemen: im marktwirtschaftlich verfaßten,
weitgehend liberalisierten offiziellen sowie im - seit Jahrhunderten im
Orient und Asien etablierten - inoffiziellen. Ersteres besteht aus den
internationalen Finanzmärkten und wächst seit Mitte der 1980er Jahre
schneller als Welthandel und Weltproduktion, letzteres nennt sich
"Underground banking", beruht auf einer einfachen Überweisungstechnik und
verzichtet auf jedwede Konten- und Buchführung. (In Deutschland sind die
häufig in Reisebüros, Dönerbuden oder Import/Export-Firmen angesiedelten,
nicht angemeldeten Geldstuben bzw. Schattenbanken verboten. Das Bundesamt
für Kreditwesen leitete allein im Jahr 2000 immerhin rund fünfhundert
Verfahren gegen vermutlich illegal arbeitende Geldhändler ein. Nicht nur im
berüchtigten Berliner Stadtteil Kreuzberg sind jedoch nach wie vor illegale
Hawala-,Bankiers` aktiv.)
Entscheidend ist, daß in beiden Systemen die Ermittlung krimineller Gelder
schwierig ist und nur sporadisch gelingt. Nach Berechnungen der Bank für
internationalen Zahlungsausgleich vagabundieren täglich bis zu 1500
Milliarden US-Dollar durch die internationalen Finanzmärkte. Schon weil
ihnen nur zu einem Bruchteil realwirtschaftliche Transaktionen zu Grunde
liegen - weit überwiegend handelt es sich um finanzinnovative Geschäfte mit
derivaten Produkten und den Handel mit Devisen und Wertpapieren - ist die
Ermittlung illegaler Gelder aufgrund mangelnder internationaler
Aufsichtsstrukturen bestenfalls ein Sisyphusunterfangen. Die Geldwäscher,
soviel ist sicher, haben sich auf die mittlerweile fast weltweit
eingeführten Anti-Geldwäschegesetze eingestellt und passen ihre Methoden
systematisch an. (Über die finanzinnovativen Modi Operandi der Geldwäsche
liegen noch keine differenzierten Untersuchungen vor. Einen Ansatz liefert
Wolfgang Hafner in seinem Buch Im Schatten der Derivate. Konkrete Beweise
bzw. ausreichende Indizien dafür, daß die Geldwäscher verstärkt den
Derivatehandel - und zudem die Dienste renommierter Banken - nutzen, kann
aber auch er nicht beibringen.)
Finanzkriminalität ist ein fester Bestandteil des globalisierten formellen
und informellen Finanzsystems, und die Akteure verfügen über hochgradig
spezielles Wissen für die Durchführung ihrer Transaktionen und
Geldwäschereien, um Gelder für weitere gesetzwidrige Zwecke zu akquirieren
oder sie für den Endverbrauch zu legalisieren. Dafür nutzen sie neben
Schattenbanksystemen sämtliche Strukturen und Institutionen der
internationalen Finanzmärkte, und zwar vor allem die politisch bislang
gewollten bzw. geduldeten, auch verniedlichend als Steueroasen bezeichneten
Offshore-Zentren. Solange die internationale Politik sich nicht zu einer
Schließung der Offshore-Zentren durchringen kann, wird folglich der Kampf
gegen die Terror-Finanzierung mehr Mundwerk als entschlossenes Handeln sein.
Sie unterliegen bis heute keiner bzw. lediglich einer unverbindlichen
Finanzaufsicht, gewähren ein fast absolutes Bankgeheimnis und fördern die
Etablierung wirksam verschleiernder Briefkastenfirmen sowie von Stiftungs-
und Treuhandkonstruktionen, die Anlegern von steuerhinterzogenen oder
,schmutzigen` Geldern eine nahezu perfekte Anonymisierung ermöglichen. Auch
den Terroristen bzw. ihren Finanzexperten.
Die Hoffnung jedenfalls, mit nationalstaatlich-gesetzgeberischem Aktionismus
könne zu Zeiten globalisierter Finanzmärkte den Terroristen nachhaltig der
Geldhahn abgedreht werden, ist zweifellos trügerisch.
Die Transaktionen illegaler und halblegaler Gelder erfolgen, wie gezeigt
wurde, in zwei Weltfinanzsystemen: im marktwirtschaftlich verfaßten,
weitgehend liberalisierten offiziellen sowie im - seit Jahrhunderten im
Orient und Asien etablierten - inoffiziellen. Ersteres besteht aus den
internationalen Finanzmärkten und wächst seit Mitte der 1980er Jahre
schneller als Welthandel und Weltproduktion, letzteres nennt sich
"Underground banking", beruht auf einer einfachen Überweisungstechnik und
verzichtet auf jedwede Konten- und Buchführung. (In Deutschland sind die
häufig in Reisebüros, Dönerbuden oder Import/Export-Firmen angesiedelten,
nicht angemeldeten Geldstuben bzw. Schattenbanken verboten. Das Bundesamt
für Kreditwesen leitete allein im Jahr 2000 immerhin rund fünfhundert
Verfahren gegen vermutlich illegal arbeitende Geldhändler ein. Nicht nur im
berüchtigten Berliner Stadtteil Kreuzberg sind jedoch nach wie vor illegale
Hawala-,Bankiers` aktiv.)
Entscheidend ist, daß in beiden Systemen die Ermittlung krimineller Gelder
schwierig ist und nur sporadisch gelingt. Nach Berechnungen der Bank für
internationalen Zahlungsausgleich vagabundieren täglich bis zu 1500
Milliarden US-Dollar durch die internationalen Finanzmärkte. Schon weil
ihnen nur zu einem Bruchteil realwirtschaftliche Transaktionen zu Grunde
liegen - weit überwiegend handelt es sich um finanzinnovative Geschäfte mit
derivaten Produkten und den Handel mit Devisen und Wertpapieren - ist die
Ermittlung illegaler Gelder aufgrund mangelnder internationaler
Aufsichtsstrukturen bestenfalls ein Sisyphusunterfangen. Die Geldwäscher,
soviel ist sicher, haben sich auf die mittlerweile fast weltweit
eingeführten Anti-Geldwäschegesetze eingestellt und passen ihre Methoden
systematisch an. (Über die finanzinnovativen Modi Operandi der Geldwäsche
liegen noch keine differenzierten Untersuchungen vor. Einen Ansatz liefert
Wolfgang Hafner in seinem Buch Im Schatten der Derivate. Konkrete Beweise
bzw. ausreichende Indizien dafür, daß die Geldwäscher verstärkt den
Derivatehandel - und zudem die Dienste renommierter Banken - nutzen, kann
aber auch er nicht beibringen.)
Finanzkriminalität ist ein fester Bestandteil des globalisierten formellen
und informellen Finanzsystems, und die Akteure verfügen über hochgradig
spezielles Wissen für die Durchführung ihrer Transaktionen und
Geldwäschereien, um Gelder für weitere gesetzwidrige Zwecke zu akquirieren
oder sie für den Endverbrauch zu legalisieren. Dafür nutzen sie neben
Schattenbanksystemen sämtliche Strukturen und Institutionen der
internationalen Finanzmärkte, und zwar vor allem die politisch bislang
gewollten bzw. geduldeten, auch verniedlichend als Steueroasen bezeichneten
Offshore-Zentren. Solange die internationale Politik sich nicht zu einer
Schließung der Offshore-Zentren durchringen kann, wird folglich der Kampf
gegen die Terror-Finanzierung mehr Mundwerk als entschlossenes Handeln sein.
Sie unterliegen bis heute keiner bzw. lediglich einer unverbindlichen
Finanzaufsicht, gewähren ein fast absolutes Bankgeheimnis und fördern die
Etablierung wirksam verschleiernder Briefkastenfirmen sowie von Stiftungs-
und Treuhandkonstruktionen, die Anlegern von steuerhinterzogenen oder
,schmutzigen` Geldern eine nahezu perfekte Anonymisierung ermöglichen. Auch
den Terroristen bzw. ihren Finanzexperten.
Die Hoffnung jedenfalls, mit nationalstaatlich-gesetzgeberischem Aktionismus
könne zu Zeiten globalisierter Finanzmärkte den Terroristen nachhaltig der
Geldhahn abgedreht werden, ist zweifellos trügerisch.
[ document info ]
Copyright © Frankfurter Rundschau online 2004
Dokument erstellt am 26.03.2004 um 16:24:02 Uhr
Erscheinungsdatum 27.03.2004
Mit professionellem Geldmanagement und Schattenbanken finanziert sich der
internationaleTerrorismus / Von Johann-Günther König
Alle Aktivitäten, die den Transfer und die Wäsche von schmutzigem, grauem,
schmierigem, schwarzem und geraubtem Geld beinhalten, sind finanzkriminell.
Finanzkriminalität hat viele Facetten. Spätestens seit Beginn der 1970er
Jahre gibt es einen wachsenden, internationalisierten illegalen Weltmarkt,
der im wesentlichen von der organisierten Kriminalität geprägt wird und auf
ein effektives Geldwäschesystem zurückgreift.
Das auf maximale Profiterzielung ausgerichtete Geschäft der organisierten
Kriminalität hat es bislang verstanden, der zunehmend intensivierten und
international koordinierten Geldwäschebekämpfung mit immer neuen
Gegenstrategien zu begegnen. Es bedient sich dafür der globalisierten
offiziellen und informellen Finanzmärkte und ihrer vielfältigen Produkte,
nutzt die bis heute kaum regulierten Offshore-Zentren ebenso wie das in
manchen Ländern nach wie vor geschützte Bankgeheimnis.
Neben braven Bürgern, die ,nur` Steuern hinterziehen und enorme Fluchtgelder
erzeugen, und gut beleumdeten Politikern, die Schmiergelder und ,Spenden`
transferieren, machen sich seit längerem auch terroristische Organisationen
bzw. Netzwerke wie Al Qaeda Methoden der organisierten Kriminalität zu
eigen, installieren verdeckte Geldkreisläufe und ziehen vermutlich Profite
aus Insidergeschäften.
Eine der wichtigsten Waffen des Terrors ist Geld. Ohne ausreichende, quasi
geordnete Finanzen hätten die Selbstmordattentäter vom 11. September 2001
wie auch die für das Massaker von Madrid am 11. März 2004 verantwortlichen
Bombenleger keine falschen Dokumente und Waffen beschaffen, keine privaten
Flugschulen besuchen, nicht in Hotels übernachten, keine Flug- und
Bahntickets buchen und sich auch nicht jahrelang als Geschäftsleute und
Studenten in westlichen Ländern aufhalten können.
Spanien ist offenbar eines der Rückzugsgebiete islamistischer Extremisten
und Sitz von Al-Qaeda-Zellen. So konnten im April 2002 zwei
Finanzspezialisten festgenommen werden, die Al Qaeda unterstützt haben
sollen: der spanische Unternehmer Abu Talha, dem vorgeworfen wird, in seinen
Bau- und Immobilienfirmen Gelder für Terroristen gewaschen zu haben, und der
Algerier Ahmed Brahim, dessen Sportboot-Unternehmen die Terror-Kassen
geführt haben soll.
"Die Terroranschläge vom 11. September 2001 und die seitdem hervorgekommenen
Informationen zeigen," vermerkt der Kapitalmarktspezialist Werner Böhm, "daß
die verantwortliche Terrororganisation und ihre Führer hochprofessionell und
effizient arbeiten. Sie haben die Methoden des feindlichen Systems genutzt,
um den Krieg gegen dieses System zu finanzieren. Es muß, so tragisch das
klingen mag, diese kriegerische Leistung als genial anerkannt werden." Wie
aber nutzen Terrororganisationen - nicht zuletzt Al Qaeda - die "Methoden
des feindlichen Systems" für ihre Finanzierung?
Große Finanzkraft?
Welche Organisation hinter den terroristischen Anschlägen vom 11.9.01 und
11.3.04 steckt, ist bis heute nicht stichhaltig und zweifelsfrei bewiesen.
War es die 1989 von Osama Bin Laden in Jaji gegründete Al Qaeda (,Die
Basis`)? Wir wissen es nicht. Sicher ist, daß die wohl als virtuelle
Netzwerkorganisation geführte, weltweit Zellen und ,Schläfer` unterhaltene
Al Qaeda eine von mehreren hochgefährlichen terroristischen Organisationen
ist. Was aber wissen wir über die Finanzquellen und Finanzierungsmethoden
terroristischer Organisationen?
Die 1989 von Osama Bin Laden in Jaji gegründete Al Qaeda (,Die Basis`)
funktioniert vermutlich wie eine virtuelle Netzwerkorganisation. Netzwerk
meint nach dem Subsidiaritätsprinzip lose gekoppelte Aktivitäten, die zwar
einer zentralen Überzeugung folgen, aber - schon aus Tarnungsgründen -
überwiegend von lokalen Ebenen entschieden und durchgeführt werden. Nach
Birger P. Priddat verbindet die Al-Qaeda-Organisation "die Gewandheit und
Innovationsfähigkeit von fanatisierten Ingenieurintelligenzen mit der
mittelalterlichen wahhabitischen Islamvereinfachung". Georg Elwert
bezeichnet sie als eine "Vertrauensorganisation", deren Netzwerk auf
"spendenträchtige symbolische Gewalt" und den "Handel mit ideologischen
Gütern" spezialisiert ist und deren Zellen nur ausgesuchte und überprüfte
Personen als Mitglied aufnehmen. Die schätzungsweise drei- bis sechstausend
Mitglieder (bzw. Schläfer) zählende Organisation unterhält Beziehungen zu
Dschihad-Gruppen, hat an bis zu sechzig strategisch wichtigen Orten der Welt
Anlaufstationen und sorgt dafür, daß einzelne Netzwerkabteilungen bzw.
Attentäter autonom handeln und nicht in direkten Kontakt mit anderen
Abteilungen kommen können. Die Begrenzung des Risikos, daß ,Schläfer` zu
schnell entdeckt werden, hat Vorrang.
Osama Bin Laden, der im Rahmen seiner terroristischen ,Karriere` zunächst
als Hilfstruppenführer der CIA tätig war und in den 1990er Jahren in
Afghanistan zum Warlord avancierte, hat von Anfang an viel Wert auf ein
professionelles Finanzmanagement gelegt. Als er auf Seiten der Mudschahedin
gegen die sowjetischen Truppen kämpfte, pflegte er bereits Verbindungen zu
einer größeren Anzahl von Geldgebern und Finanzexperten. Der sich auf eigene
Forschungsergebnisse stützende Wissenschaftler Georg Elwert erhellt, daß
"heute alle Kriegsherren, über die wir Genaueres wissen, eigene Markt- und
Finanzexperten" beschäftigen, und fährt fort: "Sie beobachten die Märkte,
diversifizieren die Handelspartner und legen das Geld lukrativ an. Bei den
Tamil-Rebellen Sri Lankas und Al Qaeda haben wir Einblicke. Das Kapital wird
nicht nur in Gewaltmitteln - Truppen und Waffen - angelegt. Investitionen im
Transportgewerbe oder Investmentfonds ermöglichen es, die Organisation auch
über Flauten hinweg flüssig zu halten. Wer so genannte Schurkenstaaten als
zentrale Finanzplätze vermutet, irrt wahrscheinlich. Das Wenige, was wir
präzise wissen - vor allem über Kriegsherren aus Somalia und dem Kaukasus
(zum Teil Partner von Al Qaeda) ist, daß sie relativ konventionelle
Finanzplätze auf der arabischen Halbinsel, in Nordamerika, Liechtenstein und
Zypern bevorzugen. Ähnlich der Organisierten Kriminalität suchen sie die
Sicherheit eines ordentlichen Wirtschaftsrechts."
Aus den vielfältigen, zum Teil sehr widersprüchlichen Informationen, die von
Geheimdienstmitarbeiten, Terrorismus-Experten und Journalisten nach den
Anschlägen auf die USA speziell über Bin Laden sowie Al Qaedas Finanzquellen
und Finanzierungsmethoden mitgeteilt wurden, läßt sich kein seriöses Dossier
erstellen. Nach Angaben amerikanischer Behörden waren Bin Laden und die Al
Qaeda von Anfang an finanziell gut ausgestattet, nicht zuletzt durch
einträchtige Börsengeschäfte. William Wechsler, der unter der Regierung
Clinton eine Kommission zur Untersuchung der Geldquellen der
Terrororganisation leitete, ist davon überzeugt, daß die Finanztransaktionen
der Al Qaeda inzwischen "erstaunliche Ausmaße angenommen" haben und
überwiegend über den islamischen Bankensektor und über Offshore-Zentren
abgewickelt werden.
Der Auf- und Ausbau der finanziellen Basis von Al Qaeda, die kostenträchtige
Anlage von geheimen Ausbildungslagern für Terroristen und die Waffenkäufe
sowie die Etablierung gut abgesicherter Kommunikationsstrukturen erfolgten
sowohl durch Gelder aus dem persönlichen Vermögen Bin Ladens, als durch den
Betrieb diverser legaler Wirtschaftsunternehmen und illegaler Praktiken.
Hinzu kamen - und kommen? - größere ,Spenden` von arabischen Kaufleuten und
islamistischen Wohltätigkeitsvereinen.
Blutige Spenden
Die Mehrzahl der islamischen Wohlfahrtsverbände hat den Zweck, den Armen und
Mittellosen zu helfen. Die vor allem mit Spendengeldern aus den Golfstaaten
wirtschaftenden Hilfsorganisationen dienen darüber hinaus verschiedenen
Terrororganisationen und zweifellos auch Al Qaeda als Finanzquelle. Viele
saudische Geschäftsleute betrachten es als religiöse Verpflichtung,
islamische Wohlfahrtverbände zu unterstützen. Täglich stellen sie circa 1,5
Millionen US-Dollar für sie zur Verfügung. Als mit Al Qaeda verbunden gelten
bzw. galten beispielsweise die Mercy International Relief Agency, die
International Islamic Relief Organisation (IIRO) und die Human Concern
International. Auch der International Islamic Charitable Organisation (IICO)
und der Islamischen Weltliga (Rabita) und ihren Hilfsorganisationen wird
unterstellt, daß sie Gelder an terroristische Gruppen weiterleiten. Das
SAAR-Netzwerk (dahinter steht Sulaiman bin Abdul al-Rajhi, Firmenpatriarch
der saudischen al-Rajhi-Bank) soll über den Safa Group`s Humana Charitable
Trust auch zur Finanzierung von Terroranschlägen beitragen.
Der Ökonom Friedrich Schneider schätzte 2001, daß Bin Laden und die Al Qaeda
über ein Vermögen von etwa fünf Milliarden US-Dollar und über ein
Jahresbudget von bis zu 50 Millionen US-Dollar verfügen. Seiner Meinung nach
ist die Al Qaeda in ihrer Finanzkraft allen anderen bekannten
Untergrundorganisationen weit überlegen. Aus welchem Mischungsverhältnis von
legalen wie illegalen Geschäften und Zuwendungen sich die Al-Qaeda-Einnahmen
zusammensetzen, ist nicht bekannt. Osama Bin Ladens persönliches Vermögen
dürfte mindestens 25 Millionen US-Dollar betragen (diese Summe hat das
US-Außenministerium auch für seine Ergreifung ausgelobt). Konten unterhält
der Terrorist im Nahen und Mittleren Osten, in den USA, in Hongkong,
Malaysia und London. Einige wurden nach dem 11.9. eingefroren, weil sie ihm
bzw. seinen Gefolgsleuten eindeutig zugeordnet werden konnten. In Ländern,
die keine strenge Bankenkontrolle durchführen - etwa Dubai mit seinem
blühenden Gold- und Geldmarkt, aber auch die Vereinigten Arabischen Emirate
und der türkische Nordteil Zyperns - werden sicher noch zahlreiche
Bankverbindungen von Bin Laden genutzt, wahrscheinlich unter den Namen gut
getarnter Hintermänner.
Woher der größte Teil der circa 500 000 US-Dollar stammt, die die Attentäter
bei der Vorbereitung der Anschläge auf World Trade Center und Pentagon
ausgaben, konnte von den Finanzermittlern bis heute nicht umfassend
aufgeklärt werden. Sie gehen davon aus, daß die Männer, die die Flugzeuge
entführten, mindestens 238 000 US-Dollar in zahlreichen kleinen Beträgen aus
den Vereinigten Arabischen Emiraten überwiesen bekamen. Zur Erinnerung: Der
Attentäter Mohammed Salameh, der mit einem Komplizen im Februar 1993 eine
große Explosion in der Tiefgarage des World Trade Center ausgelöst hatte,
war mit Spenden einer pakistanischen Firma finanziert worden, die "heiliges
Wasser" aus Mekka importierte. Die Täter hingegen, die 1998 die Anschläge
auf die US-Botschaften in Nairobi und Daressalem verübten, hatten sich vor
ihrer Festnahme in den USA und Kanada mit Diebstählen und Kreditkartenbetrug
durchgeschlagen.
Viele Al-Qaeda-Zellen sind in finanzieller Hinsicht wohl überwiegend
Selbstversorger und benötigen zum Unterhalt der ,Schläfer` keine großen
Summen. Von dingfest gemachten Al-Qaeda-Mitgliedern wollen die Ermittler
erfahren haben, daß bei geplanten größeren Aktionen Geldkuriere zum Einsatz
kommen (System "fliegender Koffer").
Terror-Banking
Dem Strafrechtler Mark Pieth zufolge gibt es für den Kapitaltransfer in
vielen Terrororganisationen ein abgestuftes System. Seiner Auffassung nach
haben die auf die Ideologie eingeschworenen - potentiellen - Attentäter
keine große Kenntnis vom Umgang mit Finanzen. Sie werden in der Regel von
Financiers im Libanon oder auf Zypern betreut, die als Mittelsmänner Gelder
für terroristische Zwecke übernehmen, um sie dann in das offizielle
Finanzsystem einzuschleusen. Das Einschleusen wiederum übernehmen Berater,
Treuhänder, Steueranwälte oder Wirtschaftsprüfer, die mit den Banken, etwa
unter dem Vorwand, Steuersparmodelle zu entwickeln, spezielle
Geldanlagekonditionen aushandeln. Daß die Finanzexperten der Terroristen
insbesondere die Dienste von diskreten Offshore-Instituten nutzen, liegt
nahe. Die Bezeichnung offshore bedeutet eigentlich ,auf See`. Für die
Ökonomen sind Offshore-Zentren Hoheitsgebiete, die sich nicht oder nur
teilweise den internationalen Vereinbarungen, Reglementierungen und
Institutionen unterworfen haben. Eine ganze Reihe dieser Offshore-Plätze
haben sich in den vergangenen Jahrzehnten zu fast vorschriftsfreien Zentren
internationaler Versicherungs-, Bank- und (innovativer)
Finanzierungsdienstleistungen mit angeschlossener Steuervergünstigung
entwickelt - insbesondere die Cayman Islands, die Bahamas, Bermudas, die
Kanalinseln, die Isle of Man, Monaco, Gibraltar, Zypern und Madeira, jüngst
auch Ungarn und andere mehr. Zahlreiche Finanzinstitute in den Steueroasen
wurden nicht zuletzt im Hinblick auf mögliche Geldwäsche- oder andere
kriminelle Geschäfte gegründet.
Ein großes Problem für die Ermittler sind insbesondere die altbewährten
Überweisungstechniken der asiatischen und arabisch-moslemischen Welt, die
sich Al Qaeda und andere Terrororganisationen, aber auch Drogen- und
Schwarzhändler sowie korrupte Politiker zu Nutze machen. Das international
als "Underground banking" bezeichnete informelle Finanzierungssystem - je
nach Kulturkreis auch Hawala-, Shop- oder Hundi-Banking genannt -
funktioniert ohne schriftliche Belege und beruht ausschließlich auf dem
gegenseitigem Vertrauen der Beteiligten. Beträge, die an einer als normales
Geschäft getarnten Stelle unter Verwendung etwa eines Codewortes eingezahlt
werden, kommen andernorts nach einem Anruf oder Fax bei Nennung des gleichen
Codes zur Auszahlung - weltweit. Namen und Adressen spielen keine Rolle,
zudem sind die Kommissionen der Händler gering. Hawalas existieren völlig
außerhalb der Bankenregulierung, und sind selbst dort, wo sie einer
Zulassung bedürfen, nur schwer zu kontrollieren.
Weil die Finanzströme des Underground banking überwiegend außerhalb des
offiziellen Geldmarktsystems zirkulieren und dabei einschlägige
Meldeverfahren und andere Finanzmarktkontrollen umgehen, sind Schätzungen
über ihre Größenordnung sehr schwierig. In Pakistan beispielsweise dürften
dem Finanzminister Shaukut Aziz zufolge jährlich zwischen zwei und fünf
Milliarden US-Dollar über Hawala bewegt werden - die Devisenbeträge, die das
staatlich kontrollierte Bankensystem durchlaufen, sind erheblich niedriger.
Für Indien geht die OECD davon aus, daß bis zu fünfzig Prozent der
Finanzströme durch Hawalas laufen. Sogenannte ,Money Transmitter` stellen
ein weiteres Element des eher informellen Finanzsystems dar. Diese auf
schnelle Geldtransfers ins Ausland spezialisierten Dienstleister werden
anstelle von Banken häufig zur Abwicklung finanzieller Transaktionen in die
USA und Südamerika eingesetzt. (Bis 1999 unterlagen sie in Deutschland, wie
auch die Wechselstuben, nur der Gewerbeaufsicht.)
Ob die im November 2001 erfolgten "Schläge" der US-Fahnder gegen die
Finanznetzwerke al Taqwa (ein Verbund aus Briefkastenfirmen) und al Barakaat
das Fließen illegaler Finanzströme zumindest erschwert haben, ist
zweifelhaft. Sichergestellt bzw. eingefroren wurden bei den Razzien die
Vermögenswerte von 62 Personen und Organisationen in Höhe von 26 Millionen
US-Dollar. Al Barakaat ist nach US-Erkenntnissen ein Unternehmensgeflecht
mit Niederlassungen in mehr als vierzig Ländern und wurde 1989 von einem
engen Vertrauten Osama Bin Ladens gegründet. In den USA nutzten Tausende von
Einwanderern das System, um über einen Mittelsmann ihre Familien in den
Heimatländern mit Geld in Landeswährung zu versorgen. Auf dem umgekehrten
Weg soll Bin Laden seine weltweit operierenden Terrorzellen mit
Finanzmitteln versorgt haben. Al Barakaat, meinen die Ermittler, leistete
für Al Qaeda zusätzlich Kommunikations- und Geldwäschedienstleistungen.
Terror-Spekulanten?
Der als Betriebswirt ausgebildete Bin Laden erfreut sich auch deshalb des
Rufs eines fähigen Finanzmanagers der islamischen Kampfbewegung, weil er und
seine engen Mitarbeiter sich wohl bestens auf Börsengeschäfte verstehen. Nur
wenige Stunden nachdem die Twin Towers des World Trade Centers in sich
zusammengestürzt waren, kursierten an der Wall Street bereits Gerüchte über
Insidergeschäfte. In der Tat informierten wenig später mehrere US-Börsen die
Aufsichtsbehörde SEC über verdächtige Finanztransaktionen im Optionshandel.
Eine Studie des israelischen Institute for Counterterrorism sieht es als
bewiesen an, daß Insidergeschäfte erfolgten. So wurden in den Tagen vor dem
Anschlag ungewöhnlich hohe Umsätze mit Put-Optionen verzeichnet, und zwar
insbesondere von vier Unternehmen, die den Analysten zuvor weder negative
Informationen vermittelt noch alarmierende Ad-hoc-Meldungen veröffentlicht
hatten: United-Airlines, American Airlines, Morgan Stanley und Merill Lynch.
Maschinen der beiden Fluggesellschaften sind am 11. September bekanntlich
entführt und zerstört worden; die beiden Investmentbanken hatten für viele
ihrer Abteilungen Büroflächen im WTC und in einem direkten Nachbargebäude
gemietet.
Optionen sind an Börsen handelbare Rechte. Sie verkörpern das Recht, eine
Aktie an einem fixierten, in der Zukunft liegenden Tag vom Vertragspartner
zu kaufen oder an ihn zu verkaufen. Der Handel mit Optionen ist mit einem
deutlich geringeren Mitteleinsatz als etwa bei Aktien möglich. Freilich
haben sie den Nachteil, daß sie verfallen - und der Wetteinsatz verloren
ist - wenn sie nicht ausgeübt werden können. Mit Put-Optionen spekuliert man
auf fallende Märkte, erwirbt also mit dem Kauf das Recht, dem
Vertragspartner die Aktien an einem fixierten Tag in der Zukunft zu einem
festgelegten Preis zu verkaufen. Der Gewinn resultiert - bei fallenden
Kursen - aus der Differenz zwischen dem niedrigeren Börsenkurs und dem
höheren Ausübungspreis.
Nach den Anschlägen stürzten die Aktienwerte der genannten vier
US-Unternehmen heftig ab. Die Käufer der Put-Optionen erzielten dadurch
erhebliche Spekulationsgewinne - schätzungsweise 16 Millionen US-Dollar.
Aber wer waren die vermutlich mit Insiderwissen ausgestatteten Spekulanten?
Die US-Börsenaufsicht nahm sofort Ermittlungen auf und teilte der
Öffentlichkeit mit, man werde die Käufer finden, "wo immer sie auch sind".
Bislang hat die SEC jedoch noch keinen der Auftraggeber benannt. Kenner der
Finanzindustrie wundert das nicht. Die Möglichkeiten professioneller
Anleger, beispielsweise über die Nutzung von Offshore-Finanzzentren
(Papier-)Spuren so zu verwischen, daß niemand ihre Identität feststellen
kann, sind vielfältig und effektiv. Denn in den Offshore-Zentren, so heißt
es in einer UN-Studie, "verschwinden die Pfade des Geldes", werden
Verbindungen "verdunkelt" und stoßen Ermittlungen "auf so große Hindernisse,
daß sie zumeist aufgegeben werden". Sollten eines Tages die Urheber der
verdächtigen Options-Geschäfte doch festgestellt werden, und wären das dann
zweifelsfrei Mitglieder und -wisser von Bin Laden bzw. der Al Qaeda, liefe
das auf einen besseren Schuldbeweis hinaus als all das, was bisher gegen die
Terrororganisation vorgebracht wurde.
Im übrigen ließ sich im September 2001 - wie auch jetzt im März 2004 - für
zuvor von den Urhebern der Terroranschläge gebriefte ,Investoren` weltweit
ein Milliarden-Spekulationsgeschäft an den Börsenplätzen machen. Sie mußten
nur auf Baisse setzen. Nachdem die US-Börsen 2001 (die nach dem Anschlag für
einige Tage geschlossen worden waren) wieder eröffnet hatten, tendierten die
Kurse ja - voraussehbar - sofort deutlich nach unten. Auch nach dem Massaker
von Madrid gingen die Kurse, wenn auch nicht so drastisch, zunächst bergab.
Die Tatsache, daß viele Hedge-Fonds von der sich nach den Anschlägen stark
verschärfenden Baisse profitierten - mit oder ohne Beteiligung den
Terroristen nahestehender Kreise - liegt in der Natur des Geschäfts. Weil
die meisten Fonds in Steueroasen bzw. Offshore-Zentren angesiedelt sind, ist
es sehr schwer, einzelne Investoren und Auftraggeber aufzuspüren. Sie
verfügen über diverse Tarnadressen und wissen die Diskretion der
Fonds-Manager zu schätzen.
Ermittlungsprobleme
Bemerkenswerterweise erbrachte die bislang größte Insider-Untersuchung in
Europa keine Beweise für Aktivitäten an den Wertpapiermärkten, die eindeutig
mit Terroristen und ihren Financiers in Zusammenhang gebracht werden können.
So untersuchte das in der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
(BAFin) aufgegangene Bundesamt für Wertpapieraufsicht nach eigener Aussage
das Geschehen an den deutschen Finanzplätzen zwar sehr intensiv und in
Zusammenarbeit mit dem Bundeskriminalamt und den Handelsüberwachungsstellen
der Börsen. Bald darauf stand für die Behörde jedoch fest: "Die Annahme, daß
Täter oder Mitwisser vor den Anschlägen in nennenswertem Umfang Leerverkäufe
getätigt haben, hat sich allerdings nicht bestätigt." Die europäischen
Ermittler stellten zwar "ungewöhnliche Transaktionen" an verschiedenen
Börsen im Zusammenhang mit den Terroranschlägen fest, betonten aber
zugleich, "daß diese Geschäfte nicht notwendigerweise ungesetzlich" waren.
"Sie könnten aus legitimen Gründen vorgenommen worden sein", kommentierte
der Ausschuß der europäischen Aufsichtsbehörden (CESR) das Geschehen. Der
Ausschuß fragt übrigens, ob Spekulationsgeschäfte von Terroristen oder deren
Mitwissern als Marktmanipulation oder als Insiderhandel gewertet werden
sollen, und drängt auf eine klarere Definition dieser Tatbestände. Er
fordert einen besseren Zugang zu den Daten der Börsenbetreiber, um
Leerverkäufe leichter identifizieren zu können und eine bessere Kooperation
der national zuständigen Aufsichtsbehörden untereinander.
Der Anti-Terror-Kampf an der Finanzfront erweist sich für die Fahnder als
äußerst schwierig und komplex. Zwar haben inzwischen hundertfünfzig Länder
Maßnahmen zugesagt, mit denen Terrorgelder blockiert werden sollen, und
arbeitet die OECD-Arbeitsgruppe gegen Geldwäsche (FATF) einschlägige neue
Richtlinien aus. Die analytische Entflechtung legaler und illegaler
Geschäfte, legitimer Spenden und illegitimer direkter Finanzhilfen für
Terrorgruppen scheint jedoch die Fähigkeit, wenn nicht sogar den Willen,
vieler Behörden im Nahen und Mittleren Osten, in vielen ehemaligen
Ostblockländern sowie in anderen strukturell benachteiligten Ländern der
Welt zu übersteigen.
Der nach den Terroranschlägen auf die USA von George W. Bush angekündigte
"Schlag gegen die finanziellen Grundlagen" der Gewalttäter und ihrer
Helfershelfer erweist sich bisher als Schlag ins Wasser. Die
Ermittlungsbehörden können die Spur terroristischer oder organisiert
krimineller Gelder im internationalen Finanzsystem schon deshalb schwer
verfolgen, weil sie dazu eine ungeahnt hohe Zahl von Konten überprüfen
müssen, die von Tausenden von Treuhändern, Wirtschaftsprüfern, Anwälten und
anderen Helfershelfern angelegt werden und worden sind. Wenn beispielsweise
von einem den Banken bekannten Treuhänder in Panama ein Transfer getätigt
wird, der über renommierte Institute in Hongkong, London und Zürich geleitet
und schließlich in Luxemburg einer dort ansässigen Holding-Gesellschaft
gutgeschrieben wird - was passiert dann? Der Reihe nach: Erst einmal nichts.
Denn weder muß der Transfer gemeldet werden, noch hätte irgend jemand
Zweifel an der Seriosität der beteiligten Finanzinstitute. Möchte jemand,
daß etwas passiert, dann kann er im Glücksfall den Transfer bis zu seinem
Ursprung zurückverfolgen - also bis zum Treuhänder in Panama. Der Treuhänder
würde vielleicht auch den Namen des Auftraggebers nennen. Nur könnte es sich
dabei um eine Person handeln, die eine Fiktion ist.
Um zumindest ansatzweise zu verhindern, daß Finanzdienstleistungen für
verbrecherische Zwecke mißbraucht werden, müßte weltweit eine verläßliche
Identifizierung der Kunden und wirtschaftlich Berechtigten gewährleistet
sein. Solange sich jedoch Länder wie beispielsweise Rußland und Iran nicht
an den FATF-Standards zur Bekämpfung der Geldwäsche beteiligen, bleiben
große Schwachstellen im System bestehen. (Die im Rahmen der OECD tätige
Financial Action Task Force on Money Laundering, kurz FATF, ist die
wichtigste internationale Institution zur Bekämpfung der Geldwäsche. Sie
überwacht - mit einigen wenigen Mitarbeitern - die Umsetzung ihrer
Empfehlungen in den Mitgliedländern, aktualisiert den Erkenntnisstand über
die sich wandelnden Methoden der Geldwäscher in ihren Annual Reports und
veranstaltet Seminare.)
Geld fließt, die Regulierung holpert
Die Finanzmärkte und ihre Akteure bilden das Steuerungs- und Nervenzentrum
der zunehmend liberalisierten und deregulierten kapitalistischen
Marktwirtschaften. Die Händler entscheiden, wo die (Flucht-)Gelder und
Ersparnisse investiert, und wohin sie wann - und immer kurzfristiger -
transferiert werden. Die Geldmärkte, die nach klassischem Dogma die
profitabelsten und damit nützlichsten Investitionen finanzieren sollen,
finanzieren vor allem sich selbst. Überschlägigen Schätzungen zufolge hat
die Menge an verfügbarem, nicht an die Realwirtschaft gebundenem Kapital
gegenwärtig ein Volumen von rund 80 000 Milliarden US-Dollar. Was für ein
Wetteinsatz. Die Finanzinstitute erwirtschaften mit ihren Eigengeschäften
hohe Gewinne aus der Kursentwicklung an den Devisenmärkten und steigern sie
noch, indem sie zugleich den international agierenden Wirtschaftsunternehmen
genau die Derivate maßschneidern, die diese benötigen, um sich gegen
unerwartete Kursentwicklungen abzusichern.
Finanzkriminalität besteht im Kern darin, systematisch finanzielle Spuren zu
verwischen und Geldflüsse zu verdunkeln bzw. Gelder zu waschen. Als Akteure
bzw. Täter kommen alle in Betracht, die zwecks Kontoeröffnung Scheinfirmen
gründen oder in Wirtschaftsunternehmen bzw. im Finanzsystem selbst für
entsprechende Schalterstellungen und Umleitungsvorkehrungen sorgen. Zudem
ist es keinesfalls Zufall, daß die Inbetriebnahme und der Ausbau verdeckter
Geldkreisläufe bis heute von politischer Seite nicht energisch behindert
wurde. So weigerte sich US-Präsident Bush noch im Juni 2000, eine
internationale Konvention der OECD gegen Offshore-Plätze zu unterstützen,
weil das US-Finanzkapital um seine profitablen Geschäfte fürchtet. Die
transnational agierenden nordamerikanischen Finanzkonzerne, aber auch die
britischen und japanischen, halten - etwa im Rahmen ihres ,Asset
managements`, der Vermögensberatung für reiche Privatanleger - ihren Kunden
nur zu gern die Möglichkeit offen, in Steueroasen bzw. in für Ausländer
eigens zugelassenen inländischen Bankfilialen den Reichtum unbehelligt vom
zuständigen Fiskus zu mehren.
Weltweit müssen Bestechungs- und Schwarzgelder, zu waschende und gewaschene
Gelder für organisiert wie nichtorganisiert wirtschafts-, gewaltkriminell
und terroristische Vorhaben, nicht zu vergessen die Gelder von
Kapitalflüchtlingen und Steuerhinterziehern, relativ ungehindert fließen und
versteckt angelegt werden können, um verfügbar zu sein. Allein im
internationalen Drogenhandel werden nach UN-Schätzungen jährlich mehr als
400 Milliarden US-Dollar umgesetzt - das entspricht gut einem Zehntel des
gesamten Welthandels bzw. ungefähr den Ausgaben der Weltbevölkerung für
Nahrungsmittel. Der größte Teil dieser Drogengelder verschwindet den
UN-Drogenexperten zufolge im "Bermudadreieck der Offshore-Finanzwelt".
Die durch ungesetzliche, verbrecherische Handlungen zustande kommenden
internationalen Zahlungsströme, Kapitalsammel- und Anlageformen haben einen
erheblichen Umfang. Der internationale Währungsfonds vermutet, daß sich
jährlich circa 600 bis 1500 Milliarden US-Dollar krimineller Herkunft in den
internationalen Finanzströmen bewegen (wobei die große Schätzbandbreite
zeigt, wie erfolgreich sich die Urheber dieser kriminellen Finanzströme
bislang den einschlägigen Kontrollen und Nachforschungsmethoden entziehen).
Unter Einbeziehung von Schattenwirtschaft und Steuerhinterziehung fallen
heutzutage bis zu zwanzig Prozent des Welt-Bruttosozialprodukts als
schmutziges Geld an. Wieviel davon den Terrororganisationen zugute kommt,
wissen wir nicht.
Aussichtsloser Kampf?
Finanzkriminalität, so scheint es, ist heutzutage im wesentlichen ein
Phänomen der mangelnden bzw. halbherzigen Kontrolle von Institutionen und
Strukturen der internationalen Geld- und Kapitalmärkte. Die von Land zu Land
zum Teil sehr stark divergierenden Aufsichtseinrichtungen (etwa
Kreditwesen-, Börsen- und Wertpapieraufsicht) und rechtlichen
Rahmenbedingungen (beispielsweise für Bank- und Firmengründungen) bieten
eine kaum überschaubare Grauzone für finanzkriminelle Aktivitäten. Nicht
zuletzt die EU-Mitgliedsländer tun sich mehr als schwer mit einer auch nur
ansatzweisen Angleichung des ungemein fragmentierten Regulierungssystems.
Finanzexperten beklagen gar, die Regulierer eines EU-Landes führten schon
deshalb spezielle Klauseln ein, weil sie ihren europäischen Kollegen nicht
vertrauten. Zudem fehlt ein einheitliches Rechts- und Strafrechtssystem -
wenn beispielsweise ein französischer Bilanzprüfer im Vereinigten Königreich
Dokumente vernichtet, stellt sich die Frage, wer dafür die Verantwortung
übernimmt und in welcher Sprache das geschieht. (Jeder Versuch, die Regeln
der Finanzmärkte, des Börsen-, Banken- und Versicherungswesens ein Stück zu
harmonisieren, muß in der EU von den nationalen Regierungen zunächst einmal
gebilligt werden.)
Die international vernetzte Finanzkriminalität ist schwer zu bekämpfen. Der
Einsatz von und der Umgang mit den immer vielfältigeren und komplexeren
(derivaten) Finanzprodukten und Instrumenten - ganz zu schweigen von den
Manipulationsmöglichkeiten mit den unzähligen, international divergierenden
Rechnungslegungsvorschriften des Finanzwesens - erschwert die Unterscheidung
legaler von illegalen Geldströmen erheblich. Ganz zu schweigen vom
sogenannten Fluchtkapital, also von Geldern, die von den Steuerflüchtigen in
aller Welt bevorzugt dort ,in Sicherheit` gebracht werden, wo das
Bankgeheimnis groß geschrieben wird - in der Schweiz allemal, in Luxemburg,
aber zunehmend vor allem in Steuerparadiesen bzw. Offshore-Zentren.
Natürlich muß und soll auch das Fluchtkapital ,arbeiten` und sich nicht
untätig in Tresoren stapeln. Es fließt zu einem nicht geringen Teil via
,Private Banking` den Hedge-Fonds zu. Und, so betont der
Wirtschaftshistoriker Wolfgang Hafner: "Ist das Kapital erst einmal
eingeschleust und nicht beanstandet worden, so gilt es als ,sauber`. Ebenso
der Anleger, auch wenn er später größere Kapitalbeträge überweist. Denn ist
der Kunde eines Hedge-Fonds oder einer Bank einmal als ,sauber` deklariert
worden, so wird die Herkunft des Kapitals auch zu einem späteren Zeitpunkt
nicht mehr hinterfragt."
Die Transaktionen illegaler und halblegaler Gelder erfolgen, wie gezeigt
wurde, in zwei Weltfinanzsystemen: im marktwirtschaftlich verfaßten,
weitgehend liberalisierten offiziellen sowie im - seit Jahrhunderten im
Orient und Asien etablierten - inoffiziellen. Ersteres besteht aus den
internationalen Finanzmärkten und wächst seit Mitte der 1980er Jahre
schneller als Welthandel und Weltproduktion, letzteres nennt sich
"Underground banking", beruht auf einer einfachen Überweisungstechnik und
verzichtet auf jedwede Konten- und Buchführung. (In Deutschland sind die
häufig in Reisebüros, Dönerbuden oder Import/Export-Firmen angesiedelten,
nicht angemeldeten Geldstuben bzw. Schattenbanken verboten. Das Bundesamt
für Kreditwesen leitete allein im Jahr 2000 immerhin rund fünfhundert
Verfahren gegen vermutlich illegal arbeitende Geldhändler ein. Nicht nur im
berüchtigten Berliner Stadtteil Kreuzberg sind jedoch nach wie vor illegale
Hawala-,Bankiers` aktiv.)
Entscheidend ist, daß in beiden Systemen die Ermittlung krimineller Gelder
schwierig ist und nur sporadisch gelingt. Nach Berechnungen der Bank für
internationalen Zahlungsausgleich vagabundieren täglich bis zu 1500
Milliarden US-Dollar durch die internationalen Finanzmärkte. Schon weil
ihnen nur zu einem Bruchteil realwirtschaftliche Transaktionen zu Grunde
liegen - weit überwiegend handelt es sich um finanzinnovative Geschäfte mit
derivaten Produkten und den Handel mit Devisen und Wertpapieren - ist die
Ermittlung illegaler Gelder aufgrund mangelnder internationaler
Aufsichtsstrukturen bestenfalls ein Sisyphusunterfangen. Die Geldwäscher,
soviel ist sicher, haben sich auf die mittlerweile fast weltweit
eingeführten Anti-Geldwäschegesetze eingestellt und passen ihre Methoden
systematisch an. (Über die finanzinnovativen Modi Operandi der Geldwäsche
liegen noch keine differenzierten Untersuchungen vor. Einen Ansatz liefert
Wolfgang Hafner in seinem Buch Im Schatten der Derivate. Konkrete Beweise
bzw. ausreichende Indizien dafür, daß die Geldwäscher verstärkt den
Derivatehandel - und zudem die Dienste renommierter Banken - nutzen, kann
aber auch er nicht beibringen.)
Finanzkriminalität ist ein fester Bestandteil des globalisierten formellen
und informellen Finanzsystems, und die Akteure verfügen über hochgradig
spezielles Wissen für die Durchführung ihrer Transaktionen und
Geldwäschereien, um Gelder für weitere gesetzwidrige Zwecke zu akquirieren
oder sie für den Endverbrauch zu legalisieren. Dafür nutzen sie neben
Schattenbanksystemen sämtliche Strukturen und Institutionen der
internationalen Finanzmärkte, und zwar vor allem die politisch bislang
gewollten bzw. geduldeten, auch verniedlichend als Steueroasen bezeichneten
Offshore-Zentren. Solange die internationale Politik sich nicht zu einer
Schließung der Offshore-Zentren durchringen kann, wird folglich der Kampf
gegen die Terror-Finanzierung mehr Mundwerk als entschlossenes Handeln sein.
Sie unterliegen bis heute keiner bzw. lediglich einer unverbindlichen
Finanzaufsicht, gewähren ein fast absolutes Bankgeheimnis und fördern die
Etablierung wirksam verschleiernder Briefkastenfirmen sowie von Stiftungs-
und Treuhandkonstruktionen, die Anlegern von steuerhinterzogenen oder
,schmutzigen` Geldern eine nahezu perfekte Anonymisierung ermöglichen. Auch
den Terroristen bzw. ihren Finanzexperten.
Die Hoffnung jedenfalls, mit nationalstaatlich-gesetzgeberischem Aktionismus
könne zu Zeiten globalisierter Finanzmärkte den Terroristen nachhaltig der
Geldhahn abgedreht werden, ist zweifellos trügerisch.
Die Transaktionen illegaler und halblegaler Gelder erfolgen, wie gezeigt
wurde, in zwei Weltfinanzsystemen: im marktwirtschaftlich verfaßten,
weitgehend liberalisierten offiziellen sowie im - seit Jahrhunderten im
Orient und Asien etablierten - inoffiziellen. Ersteres besteht aus den
internationalen Finanzmärkten und wächst seit Mitte der 1980er Jahre
schneller als Welthandel und Weltproduktion, letzteres nennt sich
"Underground banking", beruht auf einer einfachen Überweisungstechnik und
verzichtet auf jedwede Konten- und Buchführung. (In Deutschland sind die
häufig in Reisebüros, Dönerbuden oder Import/Export-Firmen angesiedelten,
nicht angemeldeten Geldstuben bzw. Schattenbanken verboten. Das Bundesamt
für Kreditwesen leitete allein im Jahr 2000 immerhin rund fünfhundert
Verfahren gegen vermutlich illegal arbeitende Geldhändler ein. Nicht nur im
berüchtigten Berliner Stadtteil Kreuzberg sind jedoch nach wie vor illegale
Hawala-,Bankiers` aktiv.)
Entscheidend ist, daß in beiden Systemen die Ermittlung krimineller Gelder
schwierig ist und nur sporadisch gelingt. Nach Berechnungen der Bank für
internationalen Zahlungsausgleich vagabundieren täglich bis zu 1500
Milliarden US-Dollar durch die internationalen Finanzmärkte. Schon weil
ihnen nur zu einem Bruchteil realwirtschaftliche Transaktionen zu Grunde
liegen - weit überwiegend handelt es sich um finanzinnovative Geschäfte mit
derivaten Produkten und den Handel mit Devisen und Wertpapieren - ist die
Ermittlung illegaler Gelder aufgrund mangelnder internationaler
Aufsichtsstrukturen bestenfalls ein Sisyphusunterfangen. Die Geldwäscher,
soviel ist sicher, haben sich auf die mittlerweile fast weltweit
eingeführten Anti-Geldwäschegesetze eingestellt und passen ihre Methoden
systematisch an. (Über die finanzinnovativen Modi Operandi der Geldwäsche
liegen noch keine differenzierten Untersuchungen vor. Einen Ansatz liefert
Wolfgang Hafner in seinem Buch Im Schatten der Derivate. Konkrete Beweise
bzw. ausreichende Indizien dafür, daß die Geldwäscher verstärkt den
Derivatehandel - und zudem die Dienste renommierter Banken - nutzen, kann
aber auch er nicht beibringen.)
Finanzkriminalität ist ein fester Bestandteil des globalisierten formellen
und informellen Finanzsystems, und die Akteure verfügen über hochgradig
spezielles Wissen für die Durchführung ihrer Transaktionen und
Geldwäschereien, um Gelder für weitere gesetzwidrige Zwecke zu akquirieren
oder sie für den Endverbrauch zu legalisieren. Dafür nutzen sie neben
Schattenbanksystemen sämtliche Strukturen und Institutionen der
internationalen Finanzmärkte, und zwar vor allem die politisch bislang
gewollten bzw. geduldeten, auch verniedlichend als Steueroasen bezeichneten
Offshore-Zentren. Solange die internationale Politik sich nicht zu einer
Schließung der Offshore-Zentren durchringen kann, wird folglich der Kampf
gegen die Terror-Finanzierung mehr Mundwerk als entschlossenes Handeln sein.
Sie unterliegen bis heute keiner bzw. lediglich einer unverbindlichen
Finanzaufsicht, gewähren ein fast absolutes Bankgeheimnis und fördern die
Etablierung wirksam verschleiernder Briefkastenfirmen sowie von Stiftungs-
und Treuhandkonstruktionen, die Anlegern von steuerhinterzogenen oder
,schmutzigen` Geldern eine nahezu perfekte Anonymisierung ermöglichen. Auch
den Terroristen bzw. ihren Finanzexperten.
Die Hoffnung jedenfalls, mit nationalstaatlich-gesetzgeberischem Aktionismus
könne zu Zeiten globalisierter Finanzmärkte den Terroristen nachhaltig der
Geldhahn abgedreht werden, ist zweifellos trügerisch.
[ document info ]
Copyright © Frankfurter Rundschau online 2004
Dokument erstellt am 26.03.2004 um 16:24:02 Uhr
Erscheinungsdatum 27.03.2004
Moin
NTHR Newws werdet ihr sicher gesehen haben Montag könnte IVNE wieder von sich rden machen
Schönen Sonntag allen
sowhat
NTHR Newws werdet ihr sicher gesehen haben Montag könnte IVNE wieder von sich rden machen
Schönen Sonntag allen
sowhat
CHART-KOLUMNE: Sekundäre Abwärtstrends dominieren weiter
Wichtigste technische Entwicklungen am letzten Donnerstag im Überblick:
- herausragendes Ergebnis in den US-Wachstumswerte-Indizes NASDAQ Comp. und NASDAQ 100; beide Indizes legten nach einem schwächeren Wochenstart am Donnerstag um mehr als drei Prozent zu und lösten sich damit nachhaltig von ihren bisherigen Bewegungstiefs; charttechnisch gesehen, sind die laufenden Abwärtstrends noch immer gültig und werden bisher auch markttechnisch bestätigt; wir gehen aber davon aus, dass zum Wochenende hin die Richtungsfilter von short-set-up auf neutral wechseln werden; über den Kombinationsindikator (Kombination aus RSI Kurve und Bollinger-Band als flexible Begrenzung zwischen Extrem- und neutralem Niveau), wird beiden NASDAQ´s jedoch kurzfristig ein deutlich überkauftes Niveau ausgewiesen;
- technisch überaus interessant ist die Freitags - Entwicklung im japanischen Nikkei 225 (Nachrichten) , der ein weiteres mal mit Kurslücke eröffnete und damit zügig über die bisher gültige Begrenzung der angedachten Konsolidierungszone sprang; beachten Sie hierbei bitte, dass der Index damit im Sinne der Dow Theorie seinen primären Aufwärtstrend als erstes Börsenbarometer nach Beginn der jüngsten Reaktion fortsetzt; mit der Überwindung der 11643 Indexpunkte markiert der Nikkei 225 ein neues Bewegungs- und Jahreshoch; nächste Orientierungs- / Zielmarke ist der Bereich um 12081, resultierend aus Mai 2002;
- alle übrigen beurteilten Aktienindizes beeindruckten am letzten Donnerstag ebenfalls und konnten zum Teil deutlich zulegen; auffallend ist hierbei folgender Sachverhalt: bezogen auf ihre jungen sekundären Abwärtstrends, ausgehend von den letzten Hochs Anfang März, korrigierten die Kursverläufe noch nicht ihre errechneten minimalen Korrekturpotentiale, jedoch bezogen auf ihre jüngsten und bisher letzten abwärts ausgerichteten Bewegungsimpulse, korrigierten die meisten der von uns beurteilten Aktienindizes in der Regel per Donnerstag sogar ihre maximalen Reaktionspotrentale; daraus ziehen wir folgende Schlussfolgerung: das abwärts ausgerichtete Risikopotential ist weiterhin sehr hoch, was wir auch als Rechtfertigung für ein Festhalten an bestehenden strategischen Short-Positionen nehmen; hinzu kommt, dass diese ohnehin weit im Plus liegen und wir somit keinen Handlungszwang haben; im kurzfristigen Zeitfenster signalisiert die jüngste Entwicklung jedoch, das der Druck auf der Unterseite wohl deutlich zurück gegangen ist und wir somit für die nächsten Tage eher mit einer Stabilisierung als mit einer raschen Fortsetzung der sekundären Abwärtstrends rechnen; in der Konsequenz bedeutet dies:
(1) wir halten an eventuell bestehenden strategischen Short-Positionen fest, sichern diese jedoch weiterhin oberhalb ihrer errechneten minimalen Reaktionspotentiale per Stop-Kurs ab;
(2) wir nehmen aktuell keine weiteren Short-Positionen mit hinzu, d.h. es erfolgt kein Ausbau der Short-Seite;
(3) wir konzentrieren uns darauf, eher auf der Long-Seite interessante Einstiegsmöglichkeiten zu nutzen;
(4) DENNOCH: die bestehenden SHORT-Positionen sind Stand hier und jetzt noch immer in Impulsrichtung ausgerichtet, LONG-Positionen weisen lediglich in Korrekturrichtung und behalten somit ihren spekulativen Trading-Charakter (!!!);
- auf der Seite der Renten-Futures zeigt sich zum Wochenende hin ein eher gemischtes Bild: während beide beurteilten US-T-Bond-Futures, bezogen auf den 10 und den 30 jährigen T-Bond weiterhin innerhalb einer Konsolidierungszone verharren und somit kurzfristig unverändert neutralen Charakter tragen (strategisch bleiben sie bullish), konnte der Bund-Future im Handelsverlauf vom Donnerstag seinen Aufwärtsimpuls fortsetzen und per Tageshoch und per Schlusskurs neue Bewegungs- und Jahreshochs markieren; wir halten weiterhin an unserer optimistischen Erwartungshaltung fest;
- mit einem vergleichsweise kräftigen Abschlag rutschte der EURO im Handelsverlauf vom Dienstag aus seiner (über nahezu drei Wochen gültigen) Konsolidierungszone nach unten hin weg und unterschritt in diesem Zusammenhang deren untere Begrenzung bei etwa 1.2166 USD; dieses Niveau entspricht der unteren Bereichsbegrenzung im engeren Sinne (nächst tiefere Unterstützung und Bereichsbegrenzung im weiteren Sinne wäre die 1.2061 USD); beachten Sie dennoch, dass die analytisch höhere Bedeutung dem Unterstützungsniveau um 1.2166 USD zukommt, was somit die gestrige Entwicklung in ihrer Bedeutung durchaus aufwertet;
- ACHTUNG im Öl-Preis; nachdem noch in der Vorwoche in beiden beurteilten Öl-Sorten (Brent Crude Oil und WTI Cushing Spot) neue Jahreshochs markiert und in diesem Zusammenhang auch das Jahreshoch von 2003 erreicht wurde, sehen wir aktuell technische Reaktionen, die zum Teil recht heftig verlaufen; damit werden die potentiellen Widerstände, abgeleitet von den Niveaus der Vorjahreshochs, analytisch bestätigt und gewinnen an Bedeutung;
Allgemeines Fazit für die Aktienseite:
Die technische Ausgangslage bleibt zum Wochenende hin zumindest strategisch unverändert zu den Aussagen und Beurteilungen der letzten Handelswoche, lediglich im kurzfristigen / taktischen Zeitfenster ändert sich das Bild ein wenig:
(1) es dominieren aktuell noch immer sekundäre Abwärtstrends;
(2) die per Mittwoch eingeleitete und am Donnerstag erfolgte Aufwärtsreaktion ist und bleibt bisher eine technische Korrekturbewegung;
(3) interessant ist hierbei lediglich, dass diese Kursbewegung zu einer Verbesserung der allgemeinen markttechnischen Verfassung der Aktienmärkte beiträgt und somit besonders im kurzfristigen Zeitfenster ein Umdenken zwingend ist;
(4) somit gilt: wir halten es ab jetzt wieder für weniger wahrscheinlich, dass sich die Kurse kurzfristig mit Schwung auf der Unterseite weiter abschwächen; vielmehr erwarten wir jetzt den Beginn einer weiterreichenden Stabilisierung, wobei sich in Kürze zeigen muss, wie und in welcher Form sie sich ausbilden wird;
In der Konsequenz, bezogen auf unsere Kernindizes bedeutet dies: die Trading-Long-Seite wird wieder interessant.
DAX
Widerstände: 3902 / 3920 (u), 3960 (u), 4150 / 4173 (ü), Unterstützungen: 3692 (O), 3576 (O);
Aktuelle Korrekturpotentiale, bezogen auf den jüngsten Abwärtsimpuls:
3850 / 3874 Minimumkorrektur 3925 Normalkorrektur 3985 / 4007 Maximumkorrektur
Mit einem deutlichen Kursplus konnte sich der DAX (Xetra: ^GDAXI - Nachrichten) am Donnerstag von seinem Bewegungstief ablösen und damit die erwartete Reaktion einleiten. Im Ergebnis überwand der Index die bereits zur Orientierungsmarke abgeschwächte Widerstandszone im Bereich um 3775 / 3778, so dass wir diese per Freitag aus unserer analytischen Betrachtung herausnehmen. Somit wäre jetzt das nächst höher liegende Widerstandsniveau der Bereich um 3902 / 3920 Indexpunkte.
Charttechnisch liegt uns weiterhin ein sekundärer Abwärtstrend im DAX vor, markttechnisch hat sich dessen Verfassung besonders mit Blick auf die Entwicklung von Donnerstag erheblich verbessert. Über die trendfolgenden Indikatoren, in Kombination zueinander zusammengefasst, um diese als Richtungsfilter zu nutzen, wird uns Freitag morgen zwar noch ein short-set-up ausgewiesen, dies wird sich jedoch mit der Markteröffnung am Freitag ändern, dann wird das vorliegende set-up von aktuell " short" auf " neutral" wechseln.
Wichtig ist für uns jetzt folgende grundsätzliche Frage: wie weit wird die Reaktion reichen und wie gross ist das kurzfristige Risiko, dass sich der sekundäre Abwärtstrend weiter fortsetzen wird ?
Zunächst können wir von folgenden Fakten ausgehen:
(1) bezogen auf den gesamten sekundären Abwärtstrend, ausgehend von den Kurshochs Anfang März, hat der DAX per Donnerstag sein minimales Korrekturpotential noch nicht ausgeschöpft; unter diesen Gesichtspunkten hätten wir somit noch immer eine statistische Wahrscheinlichkeit von 65 bis jetzt 68 Prozent, dass nach Abschluss der Reaktion der Abwärtstrend wieder aufgenommen wird und in ein neues Bewegungstief mündet;
(2) dieser Sachverhalt rechtfertigt unser Festhalten an der bestehenden strategischen Short-Position mit unverändertem Stop-Kurs bei 3874 in der Kasse bzw. 3895 im FDAX (Juni-Kontrakt); der Eröffnungskurs dieser Position liegt (umgerechnet auf den Juni-Kontrakt) bei 3985 FDAX-Punkten;
(3) im kurzfristigen Zeitfenster und bezogen auf den jüngsten Abwärtsimpuls (bisherige letzte Phase des sekundären Abwärtstrends) korrigierte der DAX am Donnerstag das errechnete maximale Korrekturpotential, somit steht einer 65 bis 68 prozentigen, strategischen Wahrscheinlichkeit eines neuen Bewegungstiefs eine höhere kurzfristige Stabilisierungschance gegenüber;
(4) in der Konsequenz werden wir kurzfristig nicht mehr durch weitere Positionierungen Short gehen, d.h., es wird vorerst keinen Ausbau des bestehenden Shorts geben; im Gegenteil, wir werden jetzt interessante Einstiege auf der Long-Seite nutzen;
EUROSTOXX 50
Widerstände: 2822 (u), 2854 (u), 2965 (u), 3193 (Orientierungsmarke); Unterstützungen: 2677 (O), 2640 (O), 2605 (O), 2530 (O);
Korrekturpotentiale, bezogen auf den jüngsten Aufwärtsimpuls:
2779 / 2793 Minimumkorrektur 2826 Normalkorrektur 2859 / 2872 Maximumkorrektur
Die charttechnische Einschätzung des Kursverlaufes des EUROSTOXX 50 bleibt angelehnt an die Aussagen im DAX. Auch hier dominiert ein sekundärer Abwärtstrend, der in seiner Gesamtheit (ausgehend von den Kursständen Anfang März) bisher noch nicht im Minimum korrigiert wurde. Im kurzfristigen Zeitfenster wurde der jüngste Abwärtsimpuls, ausgehend vom letzten Reaktionshoch der Vorwoche, im Gegensatz zum DAX jedoch erst etwas mehr als " normal" korrigiert. In der Konsequenz halten wir es hier durchaus für wahrscheinlich, dass noch Indexkurse um 2728 / 2736 " drin sein sollten" .
--- Von Uwe Wagner ---
Wichtigste technische Entwicklungen am letzten Donnerstag im Überblick:
- herausragendes Ergebnis in den US-Wachstumswerte-Indizes NASDAQ Comp. und NASDAQ 100; beide Indizes legten nach einem schwächeren Wochenstart am Donnerstag um mehr als drei Prozent zu und lösten sich damit nachhaltig von ihren bisherigen Bewegungstiefs; charttechnisch gesehen, sind die laufenden Abwärtstrends noch immer gültig und werden bisher auch markttechnisch bestätigt; wir gehen aber davon aus, dass zum Wochenende hin die Richtungsfilter von short-set-up auf neutral wechseln werden; über den Kombinationsindikator (Kombination aus RSI Kurve und Bollinger-Band als flexible Begrenzung zwischen Extrem- und neutralem Niveau), wird beiden NASDAQ´s jedoch kurzfristig ein deutlich überkauftes Niveau ausgewiesen;
- technisch überaus interessant ist die Freitags - Entwicklung im japanischen Nikkei 225 (Nachrichten) , der ein weiteres mal mit Kurslücke eröffnete und damit zügig über die bisher gültige Begrenzung der angedachten Konsolidierungszone sprang; beachten Sie hierbei bitte, dass der Index damit im Sinne der Dow Theorie seinen primären Aufwärtstrend als erstes Börsenbarometer nach Beginn der jüngsten Reaktion fortsetzt; mit der Überwindung der 11643 Indexpunkte markiert der Nikkei 225 ein neues Bewegungs- und Jahreshoch; nächste Orientierungs- / Zielmarke ist der Bereich um 12081, resultierend aus Mai 2002;
- alle übrigen beurteilten Aktienindizes beeindruckten am letzten Donnerstag ebenfalls und konnten zum Teil deutlich zulegen; auffallend ist hierbei folgender Sachverhalt: bezogen auf ihre jungen sekundären Abwärtstrends, ausgehend von den letzten Hochs Anfang März, korrigierten die Kursverläufe noch nicht ihre errechneten minimalen Korrekturpotentiale, jedoch bezogen auf ihre jüngsten und bisher letzten abwärts ausgerichteten Bewegungsimpulse, korrigierten die meisten der von uns beurteilten Aktienindizes in der Regel per Donnerstag sogar ihre maximalen Reaktionspotrentale; daraus ziehen wir folgende Schlussfolgerung: das abwärts ausgerichtete Risikopotential ist weiterhin sehr hoch, was wir auch als Rechtfertigung für ein Festhalten an bestehenden strategischen Short-Positionen nehmen; hinzu kommt, dass diese ohnehin weit im Plus liegen und wir somit keinen Handlungszwang haben; im kurzfristigen Zeitfenster signalisiert die jüngste Entwicklung jedoch, das der Druck auf der Unterseite wohl deutlich zurück gegangen ist und wir somit für die nächsten Tage eher mit einer Stabilisierung als mit einer raschen Fortsetzung der sekundären Abwärtstrends rechnen; in der Konsequenz bedeutet dies:
(1) wir halten an eventuell bestehenden strategischen Short-Positionen fest, sichern diese jedoch weiterhin oberhalb ihrer errechneten minimalen Reaktionspotentiale per Stop-Kurs ab;
(2) wir nehmen aktuell keine weiteren Short-Positionen mit hinzu, d.h. es erfolgt kein Ausbau der Short-Seite;
(3) wir konzentrieren uns darauf, eher auf der Long-Seite interessante Einstiegsmöglichkeiten zu nutzen;
(4) DENNOCH: die bestehenden SHORT-Positionen sind Stand hier und jetzt noch immer in Impulsrichtung ausgerichtet, LONG-Positionen weisen lediglich in Korrekturrichtung und behalten somit ihren spekulativen Trading-Charakter (!!!);
- auf der Seite der Renten-Futures zeigt sich zum Wochenende hin ein eher gemischtes Bild: während beide beurteilten US-T-Bond-Futures, bezogen auf den 10 und den 30 jährigen T-Bond weiterhin innerhalb einer Konsolidierungszone verharren und somit kurzfristig unverändert neutralen Charakter tragen (strategisch bleiben sie bullish), konnte der Bund-Future im Handelsverlauf vom Donnerstag seinen Aufwärtsimpuls fortsetzen und per Tageshoch und per Schlusskurs neue Bewegungs- und Jahreshochs markieren; wir halten weiterhin an unserer optimistischen Erwartungshaltung fest;
- mit einem vergleichsweise kräftigen Abschlag rutschte der EURO im Handelsverlauf vom Dienstag aus seiner (über nahezu drei Wochen gültigen) Konsolidierungszone nach unten hin weg und unterschritt in diesem Zusammenhang deren untere Begrenzung bei etwa 1.2166 USD; dieses Niveau entspricht der unteren Bereichsbegrenzung im engeren Sinne (nächst tiefere Unterstützung und Bereichsbegrenzung im weiteren Sinne wäre die 1.2061 USD); beachten Sie dennoch, dass die analytisch höhere Bedeutung dem Unterstützungsniveau um 1.2166 USD zukommt, was somit die gestrige Entwicklung in ihrer Bedeutung durchaus aufwertet;
- ACHTUNG im Öl-Preis; nachdem noch in der Vorwoche in beiden beurteilten Öl-Sorten (Brent Crude Oil und WTI Cushing Spot) neue Jahreshochs markiert und in diesem Zusammenhang auch das Jahreshoch von 2003 erreicht wurde, sehen wir aktuell technische Reaktionen, die zum Teil recht heftig verlaufen; damit werden die potentiellen Widerstände, abgeleitet von den Niveaus der Vorjahreshochs, analytisch bestätigt und gewinnen an Bedeutung;
Allgemeines Fazit für die Aktienseite:
Die technische Ausgangslage bleibt zum Wochenende hin zumindest strategisch unverändert zu den Aussagen und Beurteilungen der letzten Handelswoche, lediglich im kurzfristigen / taktischen Zeitfenster ändert sich das Bild ein wenig:
(1) es dominieren aktuell noch immer sekundäre Abwärtstrends;
(2) die per Mittwoch eingeleitete und am Donnerstag erfolgte Aufwärtsreaktion ist und bleibt bisher eine technische Korrekturbewegung;
(3) interessant ist hierbei lediglich, dass diese Kursbewegung zu einer Verbesserung der allgemeinen markttechnischen Verfassung der Aktienmärkte beiträgt und somit besonders im kurzfristigen Zeitfenster ein Umdenken zwingend ist;
(4) somit gilt: wir halten es ab jetzt wieder für weniger wahrscheinlich, dass sich die Kurse kurzfristig mit Schwung auf der Unterseite weiter abschwächen; vielmehr erwarten wir jetzt den Beginn einer weiterreichenden Stabilisierung, wobei sich in Kürze zeigen muss, wie und in welcher Form sie sich ausbilden wird;
In der Konsequenz, bezogen auf unsere Kernindizes bedeutet dies: die Trading-Long-Seite wird wieder interessant.
DAX
Widerstände: 3902 / 3920 (u), 3960 (u), 4150 / 4173 (ü), Unterstützungen: 3692 (O), 3576 (O);
Aktuelle Korrekturpotentiale, bezogen auf den jüngsten Abwärtsimpuls:
3850 / 3874 Minimumkorrektur 3925 Normalkorrektur 3985 / 4007 Maximumkorrektur
Mit einem deutlichen Kursplus konnte sich der DAX (Xetra: ^GDAXI - Nachrichten) am Donnerstag von seinem Bewegungstief ablösen und damit die erwartete Reaktion einleiten. Im Ergebnis überwand der Index die bereits zur Orientierungsmarke abgeschwächte Widerstandszone im Bereich um 3775 / 3778, so dass wir diese per Freitag aus unserer analytischen Betrachtung herausnehmen. Somit wäre jetzt das nächst höher liegende Widerstandsniveau der Bereich um 3902 / 3920 Indexpunkte.
Charttechnisch liegt uns weiterhin ein sekundärer Abwärtstrend im DAX vor, markttechnisch hat sich dessen Verfassung besonders mit Blick auf die Entwicklung von Donnerstag erheblich verbessert. Über die trendfolgenden Indikatoren, in Kombination zueinander zusammengefasst, um diese als Richtungsfilter zu nutzen, wird uns Freitag morgen zwar noch ein short-set-up ausgewiesen, dies wird sich jedoch mit der Markteröffnung am Freitag ändern, dann wird das vorliegende set-up von aktuell " short" auf " neutral" wechseln.
Wichtig ist für uns jetzt folgende grundsätzliche Frage: wie weit wird die Reaktion reichen und wie gross ist das kurzfristige Risiko, dass sich der sekundäre Abwärtstrend weiter fortsetzen wird ?
Zunächst können wir von folgenden Fakten ausgehen:
(1) bezogen auf den gesamten sekundären Abwärtstrend, ausgehend von den Kurshochs Anfang März, hat der DAX per Donnerstag sein minimales Korrekturpotential noch nicht ausgeschöpft; unter diesen Gesichtspunkten hätten wir somit noch immer eine statistische Wahrscheinlichkeit von 65 bis jetzt 68 Prozent, dass nach Abschluss der Reaktion der Abwärtstrend wieder aufgenommen wird und in ein neues Bewegungstief mündet;
(2) dieser Sachverhalt rechtfertigt unser Festhalten an der bestehenden strategischen Short-Position mit unverändertem Stop-Kurs bei 3874 in der Kasse bzw. 3895 im FDAX (Juni-Kontrakt); der Eröffnungskurs dieser Position liegt (umgerechnet auf den Juni-Kontrakt) bei 3985 FDAX-Punkten;
(3) im kurzfristigen Zeitfenster und bezogen auf den jüngsten Abwärtsimpuls (bisherige letzte Phase des sekundären Abwärtstrends) korrigierte der DAX am Donnerstag das errechnete maximale Korrekturpotential, somit steht einer 65 bis 68 prozentigen, strategischen Wahrscheinlichkeit eines neuen Bewegungstiefs eine höhere kurzfristige Stabilisierungschance gegenüber;
(4) in der Konsequenz werden wir kurzfristig nicht mehr durch weitere Positionierungen Short gehen, d.h., es wird vorerst keinen Ausbau des bestehenden Shorts geben; im Gegenteil, wir werden jetzt interessante Einstiege auf der Long-Seite nutzen;
EUROSTOXX 50
Widerstände: 2822 (u), 2854 (u), 2965 (u), 3193 (Orientierungsmarke); Unterstützungen: 2677 (O), 2640 (O), 2605 (O), 2530 (O);
Korrekturpotentiale, bezogen auf den jüngsten Aufwärtsimpuls:
2779 / 2793 Minimumkorrektur 2826 Normalkorrektur 2859 / 2872 Maximumkorrektur
Die charttechnische Einschätzung des Kursverlaufes des EUROSTOXX 50 bleibt angelehnt an die Aussagen im DAX. Auch hier dominiert ein sekundärer Abwärtstrend, der in seiner Gesamtheit (ausgehend von den Kursständen Anfang März) bisher noch nicht im Minimum korrigiert wurde. Im kurzfristigen Zeitfenster wurde der jüngste Abwärtsimpuls, ausgehend vom letzten Reaktionshoch der Vorwoche, im Gegensatz zum DAX jedoch erst etwas mehr als " normal" korrigiert. In der Konsequenz halten wir es hier durchaus für wahrscheinlich, dass noch Indexkurse um 2728 / 2736 " drin sein sollten" .
--- Von Uwe Wagner ---
ftd.de, Fr, 26.3.2004, 15:00
Inside Business: Mit Pricing den Gewinnturbo einschalten
Von Axel Gloger
Untersuchungen zeigen: Dax-Konzerne könnten ihre Rendite um 47 Prozent steigern, wenn sie ihre Preise um ein einziges Prozent anheben würden.
Die Zutaten für die Fünf-Minuten-Terrine sind immer die gleichen: eine Hand voll Nudeln, Trockenkräuter, etwas Saucenpulver. Dennoch gibt es Unterschiede beim Preis: 1,09 Euro nimmt der nächste Supermarkt. Deutlich teurer ist das Näpfchen an der Tankstelle um die Ecke: Hier bezahlt der Kunde 1,50 Euro - ohne mit der Wimper zu zucken.
Dasselbe Produkt mit 35 Prozent Aufschlag - die Tankstelle schafft das dank gezielter Preisstrategie. Obwohl auch die Fertigmahlzeit vom Zapfsäulen-Laden am Ende nur so satt macht wie die aus dem Supermarkt, gilt: Kunden zahlen 41 Cent mehr, weil die Tankstelle besser erreichbar und rund um die Uhr geöffnet ist.
Preisprämien kassieren, das ist eine Strategie, die für viele Unternehmen den Weg zu mehr Rendite und Wachstum verspricht: Die Ware für zahlungsbereite Kunden teurer machen, so lautet die Vorgehensweise.
Preiswunder im Joghurtbecher
Beispiel Yakult. Das japanische Unternehmen hat das Preiswunder im Joghurtbecher geschaffen: 258 Prozent mehr als der Durchschnitt des Marktes kann Yakult für die gleiche Menge Joghurt verlangen, so eine Studie von Hermann Diller, Professor für Betriebswirtschaft an der Universität Erlangen-Nürnberg, für die GfK.
Der Trick: Das Milchprodukt wendet sich an Kunden, die bereit sind, für Wohlbefinden deutlich mehr zu bezahlen als für einen gewöhnlichen Ehrmann-Joghurt. Das Geschäft mit dieser Preisstrategie läuft prächtig: 25 Millionen Kunden greifen jeden Tag nach den Hochpreis-Fläschchen, Tendenz steigend.
Andere Unternehmen haben hier ihre Chancen für gezielte Preisstrategie ("Pricing") noch nicht ausgeschöpft. Darauf deutet eine Untersuchung der Unternehmensberatung Simon Kucher & Partners hin: Gelänge es deutschen Konzernen, die Preise um nur ein Prozent anzuheben, stiege ihre Rendite um 47 Prozent, fanden die Berater aus Bonn bei einer Untersuchung der Dax-30-Unternehmen heraus. Würde beispielsweise ThyssenKrupp seine Preise nur um zwei Prozent erhöhen, könnten auf der nächsten Hauptversammlung die Sektkorken knallen. Denn um 101 Prozent stiege dadurch die Rendite. Der Reisekonzern TUI könnte mit dem Schritt seine Umsatzrendite um 92 Prozent hochfahren.
Rendite-Fressern auf der Spur
Kleine Ursache - große Wirkung: "Um die Rendite zur Blüte zu treiben, müssten nicht einmal die Listenpreise erhöht werden", rät Hermann Simon, Chairman von Simon Kucher, den Konzernen. Oft würde es ausreichen, den Rendite-Fressern auf die Spur zu kommen. Denn hier haben viele Unternehmen ein Problem. Zwar gibt es sauber kalkulierte Preislisten, aber diese sind oft nicht das Papier wert, auf dem sie gedruckt sind: Kaum ein Preis wird eingehalten. "Die gängige Praxis: Es gibt zu viele Rabatte, Rückvergütungen, Skonti und andere verdeckte Preisnachlässe", beschreibt Pricing-Forscher Diller seine Beobachtung.
Viele der Rabatte sind überflüssig. "Der Kunde würde häufig auch ohne Nachlass kaufen", mahnt Unternehmensberater Simon. Nur gelte es dann, mehr Disziplin walten zu lassen: Verkauf und Vertrieb gehen zu oft den Weg des geringsten Widerstandes. Sie kaufen sich das schnelle "Ja" des Kunden mit eilig gewährten Abschlägen. "Das ist tödlich für die Rendite - besonders im margenschwachen Industriegeschäft", sagt der Bonner Pricing-Spezialist.
Hochpreiskunden besser abschöpfen
Die Alternative heißt: den Wert des Produktes besser erklären. Am Nutzen orientierte Argumentation von Marketing und Vertrieb hilft, den Kunden zu überzeugen - auch ohne Rabatte. Um das zu erreichen, muss sich die Vorgehensweise im Vertrieb ändern. Noch seien die Hälfte aller Außendienstler reine Preisverkäufer, sagt Simon. Hier könnte eine Gegenmaßnahme ansetzen. Mit Prämien werden die Verkäufer belohnt, die ohne Preisnachlass verkaufen.
Zudem sollten Hochpreiskunden besser abgeschöpft werden. "Es lohnt sich, die Preise zu differenzieren", sagt der Bonner Consultant. Wer nicht von jedem Kunden den Einheitspreis nimmt, kann Umsatz und Rendite steigern. Dieses Konzept funktioniert nicht nur bei der 5-Minuten-Terrine an der Tankstelle. Auch die Billigflieger verfahren nach diesem Muster. Günstige Tickets bekommt nur, wer sehr lange im Voraus bucht und bezahlt. Ein Kunde, der schnell noch einen Flug für übermorgen buchen will, signalisiert: "Mein Bedarf ist dringend". Die Folge: Hier langen die vermeintlichen Discounter kräftig zu - und sorgen so für hohe Deckungsbeiträge und Gewinne.
Inside Business: Mit Pricing den Gewinnturbo einschalten
Von Axel Gloger
Untersuchungen zeigen: Dax-Konzerne könnten ihre Rendite um 47 Prozent steigern, wenn sie ihre Preise um ein einziges Prozent anheben würden.
Die Zutaten für die Fünf-Minuten-Terrine sind immer die gleichen: eine Hand voll Nudeln, Trockenkräuter, etwas Saucenpulver. Dennoch gibt es Unterschiede beim Preis: 1,09 Euro nimmt der nächste Supermarkt. Deutlich teurer ist das Näpfchen an der Tankstelle um die Ecke: Hier bezahlt der Kunde 1,50 Euro - ohne mit der Wimper zu zucken.
Dasselbe Produkt mit 35 Prozent Aufschlag - die Tankstelle schafft das dank gezielter Preisstrategie. Obwohl auch die Fertigmahlzeit vom Zapfsäulen-Laden am Ende nur so satt macht wie die aus dem Supermarkt, gilt: Kunden zahlen 41 Cent mehr, weil die Tankstelle besser erreichbar und rund um die Uhr geöffnet ist.
Preisprämien kassieren, das ist eine Strategie, die für viele Unternehmen den Weg zu mehr Rendite und Wachstum verspricht: Die Ware für zahlungsbereite Kunden teurer machen, so lautet die Vorgehensweise.
Preiswunder im Joghurtbecher
Beispiel Yakult. Das japanische Unternehmen hat das Preiswunder im Joghurtbecher geschaffen: 258 Prozent mehr als der Durchschnitt des Marktes kann Yakult für die gleiche Menge Joghurt verlangen, so eine Studie von Hermann Diller, Professor für Betriebswirtschaft an der Universität Erlangen-Nürnberg, für die GfK.
Der Trick: Das Milchprodukt wendet sich an Kunden, die bereit sind, für Wohlbefinden deutlich mehr zu bezahlen als für einen gewöhnlichen Ehrmann-Joghurt. Das Geschäft mit dieser Preisstrategie läuft prächtig: 25 Millionen Kunden greifen jeden Tag nach den Hochpreis-Fläschchen, Tendenz steigend.
Andere Unternehmen haben hier ihre Chancen für gezielte Preisstrategie ("Pricing") noch nicht ausgeschöpft. Darauf deutet eine Untersuchung der Unternehmensberatung Simon Kucher & Partners hin: Gelänge es deutschen Konzernen, die Preise um nur ein Prozent anzuheben, stiege ihre Rendite um 47 Prozent, fanden die Berater aus Bonn bei einer Untersuchung der Dax-30-Unternehmen heraus. Würde beispielsweise ThyssenKrupp seine Preise nur um zwei Prozent erhöhen, könnten auf der nächsten Hauptversammlung die Sektkorken knallen. Denn um 101 Prozent stiege dadurch die Rendite. Der Reisekonzern TUI könnte mit dem Schritt seine Umsatzrendite um 92 Prozent hochfahren.
Rendite-Fressern auf der Spur
Kleine Ursache - große Wirkung: "Um die Rendite zur Blüte zu treiben, müssten nicht einmal die Listenpreise erhöht werden", rät Hermann Simon, Chairman von Simon Kucher, den Konzernen. Oft würde es ausreichen, den Rendite-Fressern auf die Spur zu kommen. Denn hier haben viele Unternehmen ein Problem. Zwar gibt es sauber kalkulierte Preislisten, aber diese sind oft nicht das Papier wert, auf dem sie gedruckt sind: Kaum ein Preis wird eingehalten. "Die gängige Praxis: Es gibt zu viele Rabatte, Rückvergütungen, Skonti und andere verdeckte Preisnachlässe", beschreibt Pricing-Forscher Diller seine Beobachtung.
Viele der Rabatte sind überflüssig. "Der Kunde würde häufig auch ohne Nachlass kaufen", mahnt Unternehmensberater Simon. Nur gelte es dann, mehr Disziplin walten zu lassen: Verkauf und Vertrieb gehen zu oft den Weg des geringsten Widerstandes. Sie kaufen sich das schnelle "Ja" des Kunden mit eilig gewährten Abschlägen. "Das ist tödlich für die Rendite - besonders im margenschwachen Industriegeschäft", sagt der Bonner Pricing-Spezialist.
Hochpreiskunden besser abschöpfen
Die Alternative heißt: den Wert des Produktes besser erklären. Am Nutzen orientierte Argumentation von Marketing und Vertrieb hilft, den Kunden zu überzeugen - auch ohne Rabatte. Um das zu erreichen, muss sich die Vorgehensweise im Vertrieb ändern. Noch seien die Hälfte aller Außendienstler reine Preisverkäufer, sagt Simon. Hier könnte eine Gegenmaßnahme ansetzen. Mit Prämien werden die Verkäufer belohnt, die ohne Preisnachlass verkaufen.
Zudem sollten Hochpreiskunden besser abgeschöpft werden. "Es lohnt sich, die Preise zu differenzieren", sagt der Bonner Consultant. Wer nicht von jedem Kunden den Einheitspreis nimmt, kann Umsatz und Rendite steigern. Dieses Konzept funktioniert nicht nur bei der 5-Minuten-Terrine an der Tankstelle. Auch die Billigflieger verfahren nach diesem Muster. Günstige Tickets bekommt nur, wer sehr lange im Voraus bucht und bezahlt. Ein Kunde, der schnell noch einen Flug für übermorgen buchen will, signalisiert: "Mein Bedarf ist dringend". Die Folge: Hier langen die vermeintlichen Discounter kräftig zu - und sorgen so für hohe Deckungsbeiträge und Gewinne.
Ron Sommer
"Es sind viele Tränen geflossen"
stern: Herr Sommer, Sie sind braun gebrannt wie eh und je. Wie geht es
Ihnen?
Ron Sommer: Das ist meine Natur, ich werde schnell braun. Es reicht schon,
wenn ich eine Stunde Ski fahre. Aber danke, es geht mir gut. Ich freue mich,
Sie wiederzusehen.
Sie mussten im Juli 2002 als Chef der Deutschen Telekom zurücktreten.
Seither haben Sie sich nicht mehr öffentlich geäußert. Was haben Sie in den
vergangenen 20 Monaten gemacht?
Also, ich habe mich nicht aufs Pensionärsdasein vorbereitet, wenn Sie das
meinen. Dazu fühle ich mich zu jung. Meine Batterien sind gut geladen. In
den ersten Monaten habe ich mich vor allem gefreut, mehr Zeit für meine
Familie zu haben.
Ihre Frau und Ihre zwei Söhne waren das gar nicht mehr gewohnt.
Die hatten sogar ein bisschen Angst davor. Mein jüngster Sohn hat gesagt:
Was machen wir mit dem Papa den ganzen Tag zu Hause? Als er merkte, dass ich
nicht nur daheim herumsitze, sondern die Zeit aktiv nutze, war er beruhigt.
Als Konzernchef hat man für alles eine helfende Hand.
Mussten Sie erst wieder lernen, sich im Alltag zurechtzufinden?
Dank meiner Familie und vieler Kollegen glaube ich, nie die Bodenhaftung
verloren zu haben. Außerdem hat meine Frau damals gesagt: Jetzt bauen wir
ein "Down to earth"-Programm für dich. Wenn ich als Telekom-Chef in London
am Flughafen ankam, stand eine Limousine bereit. Meine Frau hat nach meinem
Rücktritt gesagt: Raus aus dem Flughafen, ab in die U-Bahn! Sie war dann
sehr erstaunt, als sie merkte, dass ich den Weg kannte. Wenn wir es damals
bei der Telekom wirklich eilig hatten, haben wir in London schon mal die
Bahn genommen.
Waren Sie erleichtert, dass der Druck weg war?
Diese Erleichterung habe ich nie gesucht. Ich habe mich nie darüber beklagt,
dass die Nacht nicht mehr als fünf Stunden hatte. Dass ich jetzt sieben
Stunden schlafen kann, ist für mich kein Genuss.
Wie haben Sie die neue Freizeit genutzt?
So viel Freizeit war es gar nicht. Ich habe mir einen Traum erfüllt und das
Fliegen gelernt. Den Privatpilotenschein habe ich schon, zum
Instrumentenschein fehlt mir noch eine Prüfung. Außerdem wollte ich
eigentlich mein Golf-Handicap verbessern, aber ich bin ein miserabler
Spieler. Und es war mehr Zeit fürs Gebirge. Wir haben ein Haus in
Österreich, von dort und von zu Hause habe ich dann nach ein paar Monaten
mehr und mehr von Freizeit auf Arbeit umgeschaltet.
Sie beraten den russischen Mischkonzern AFK Sistema und die US-Anlagefirma
Blackstone ...
... außerdem sitze ich im Aufsichtsrat der Münchener Rück - ein
hochspannendes Unternehmen, Weltmarktführer unter den Rückversicherungen.
Und ich berate in verschiedenen Ländern weitere Unternehmen und,
unentgeltlich, Politiker. Ich habe mich Zeit meines Berufslebens mit
Innovationen und der Entwicklung von Märkten befasst, und das tue ich auch
weiter. Es ist unendlich spannend zu sehen, was etwa in Russland gerade
passiert. Und ich freue mich, meine Erfahrungen hier einbringen zu können.
Sie waren sieben Jahre lang Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom und
haben in dieser Zeit eine Behörde auf Weltkonzern getrimmt. Im Juli 2002
mussten Sie gehen. Kanzler Gerhard Schröder ließ Sie ebenso fallen wie der
Aufsichtsratschef Hans-Dietrich Winkhaus, weil ...
... an diesen Spekulationen möchte ich mich nicht beteiligen. Für mich war
wesentlicher, dass die Arbeitnehmerseite hinter mir stand. Die haben für
mich demonstriert, obwohl ich in den sieben Jahren als Telekom-Chef 100.000
Stellen abbauen musste. Das war ein sehr emotionales Erlebnis.
Sie mussten gehen, weil der Aktienkurs der Telekom im Keller war und
Schröder die drei Millionen Anleger als Wähler brauchte.
Es ist sicher nicht auszuschließen, dass Wahltaktik eine Rolle gespielt
haben könnte.
Warum so vorsichtig? BDI-Chef Michael Rogowski hat damals gesagt: "Der
Prozess der Ablösung war schlimm, der Umgang mit Ron Sommer auch."
Es gibt keinen Grund, Herrn Rogowski zu widersprechen.
Gab es eine Aussprache mit dem Kanzler?
Nein.
Wann war klar, dass Sie gehen mussten?
Richtig klar war es erst am letzten Tag, am 16. Juli 2002. Auch da gab es
noch sehr geteilte Auffassungen unter meinen engsten Mitarbeitern und auch
in meiner Familie. Mein ältester Sohn sagte am Telefon: Wirf das Handtuch,
wir gehen nach Amerika. Der jüngere sagte: Kämpfen und gewinnen!
Um 17.49 Uhr an diesem Tag haben Sie Ihren Rücktritt bekannt gegeben. Wie
haben Sie den Rest des Abends verbracht?
Ich habe mich von den engsten Weggefährten bei einem Glas Wein
verabschiedet. Es war ein eigenartiges Fest. Es war wie nach einem
Begräbnis, es sind viele Tränen geflossen, dennoch war es eine sehr warme
Atmosphäre.
Bei der Telekom hat es nach Ihrem Ausscheiden keinen Kurswechsel gegeben.
Sehen Sie das als Bestätigung für Ihre Strategie?
Mich freut es, dass alle Strategien aufgegangen sind, vor allem Voicestream.
Der Zukauf war goldrichtig, er ist der große Wachstumstreiber. Die Telekom
ist dank T-Mobile eines der wenigen deutschen Unternehmen, die es geschafft
haben, sich in den USA erfolgreich zu etablieren. Wenn ich dort im
hintersten Winkel das Radio anmache, klingt der Telekom-Werbejingle heraus.
Ich war kürzlich mit einigen amerikanischen Kollegen in den Rocky Mountains.
Neun von zehn hatten ein T-Mobile-Blackberry-Gerät in der Hand. Einer hatte
ein anderes, das funktionierte nicht. Da kamen die neun zu mir und sagten:
Thank you, Ron.
Mit Ihrem Namen verknüpft sich heute in der Öffentlichkeit nicht so sehr der
Umbau der Telekom als vielmehr das Aktiendesaster, bei dem Millionen
T-Aktionäre ihr Erspartes verloren haben. Schmerzt Sie das?
Heute weiß jeder, dass alle, die in Aktien investiert haben, in dieser Zeit
Geld verloren haben. Natürlich fühle ich mit meinen Aktionären. Aber meine
Aufgabe war es, das Unternehmen umzubauen und erfolgreich an der Börse zu
platzieren. Das ist gelungen. Schauen Sie sich an, was aus der guten alten
Telefonpost in meiner Zeit geworden ist: das modernste
Telekommunikationsunternehmen weltweit. Mit einer sehr attraktiven
Mobilfunktochter in den USA und vielen Aktivitäten in wachstumsstarken
Regionen Mittel- und Osteuropas. Alles unter der Marke des T. Eine Perle der
deutschen Wirtschaft! Ich behaupte, dass kein anderes
Telekommunikationsunternehmen heute so gut aufgestellt ist. Und keiner hätte
uns diesen Wandel zugetraut. Ich fühle mich aber insofern verantwortlich,
als ich dazu beigetragen habe, dass die Menschen in Aktien anlegen - was
auch weiterhin richtig ist -, und leider nicht erkennen konnte, dass die
Börsen verrückt spielten. Niemand hat diese Blase rechtzeitig erkannt. Da
können sich alle kritisch prüfen: Banker, Analysten und auch Journalisten.
Haben Sie es nicht auch genossen, eine Zeit lang der Popstar der deutschen
Wirtschaft zu sein, Held der Kleinaktionäre?
Ich habe nie die Öffentlichkeit gesucht. Nennen Sie mir eine Party oder ein
Social-Event, das ich besucht hätte. Allerdings war Öffentlichkeit ein Teil
meines Jobs. Wenn Sie aus einer Behörde ein spannendes Unternehmen machen
wollen, muss das mit einer Seele einhergehen. Da muss ein Mensch sein, dem
man vertraut. Es war meine Aufgabe, mich vor das Unternehmen und vor die
Mitarbeiter zu stellen. Ich habe mich auch in schwierigen Zeiten niemals
versteckt.
Der Aufsichtsrat hat für Sie und Ihre Vorstandskollegen noch ein
Aktienoptionsprogramm aufgelegt, als alle schon unter den Verlusten litten.
Im Vergleich zu anderen Unternehmen haben Telekom-Vorstände nie zu den
Spitzenverdienern gezählt. Aber das ist eine der typischen Neidgeschichten,
die wir in Deutschland so lieben. Statt zu überlegen, wie es vorangehen
kann, analysieren wir die Probleme der Vergangenheit - so lange, bis alle
frustriert sind und nichts mehr geht. Bei der Maut erleben wir gerade
dasselbe.
Die Lkw-Maut wird doch nicht kaputtdiskutiert, sie funktioniert einfach
nicht.
Da läuft in der Diskussion manches falsch. Es ist doch vollkommen richtig,
dass dieses Thema als Public-Private-Partnership angegangen wurde. Und es
ist richtig, dass ein Land wie Deutschland auf eine zukunftsweisende Technik
setzt, auch wenn es nicht einfach ist. So viele Gebiete haben wir nicht, auf
denen wir weltweit führend sind. Die Telekommunikation und die
Informationstechnik zählen dazu. Allerdings müssen dann auch alle ehrlich
dazu stehen und nicht - aus wahltaktischen Motiven - einen unrealistischen
Zeitpunkt für die Einführung des Mautsystems nennen. Da hätte man den
Wählern sagen müssen: Das System ist die Zukunft, es wird ein
Exportschlager, auf ein paar Monate kommt es nicht an. Es wäre besser
gewesen, wenn die Telekom deutlich früher die Führung übernommen hätte.
Der neue Mobilfunkstandard UMTS galt auch als Zukunftsprojekt. Als
Telekom-Chef haben Sie rund 17 Milliarden Mark nur für die Lizenz
ausgegeben. Doch die Einführung verzögert sich.
Breitbandigkeit wird auch im Mobilfunk, genau wie im Festnetz, die Zukunft
bedeuten. Die vielen selbstverständlichen Anwendungen im Festnetz können wir
heute nur dank ISDN und DSL nutzen. Das Gleiche wird in zunehmendem Maße
auch für den Mobilfunk gelten. Es wäre fahrlässig und unternehmerisch
unverantwortlich gewesen, die T-Mobile aus einer derartigen
Zukunftstechnologie auszuschließen. Das wäre mit Sicherheit auch zulasten
des Standortes Deutschland gegangen.
Deutschland steckt in einer schweren Wirtschaftskrise. Was sehen Sie als
Ursache dafür?
Es gibt zu viele Menschen, die nur nach hinten sehen, die versuchen,
überkommene Systeme zu bewahren, statt etwas Neues zu wagen. Wir können High
Tech, darin liegt unsere Zukunft - warum reden wir das Neue dann immer
schlecht?
Wie erklären Sie Ihren amerikanischen Kollegen bei der Anlagefirma
Blackstone, warum sie in Deutschland investieren sollten?
Das ist eine gute Frage - die Amerikaner könnten es sich ohne weiteres
leisten, gar nicht nach Deutschland zu kommen. Ihnen steht die Welt offen,
und da gibt es viele Kandidaten, die weniger Probleme haben als die
Deutschen. Ich werbe trotzdem dafür, dass sie ihre Investitionen in
Deutschland tätigen, weil es hier hervorragende Unternehmen zu derzeit sehr
vernünftigen Preisen gibt. Und weil ich ihnen auch manche Sorge nehmen kann.
Viele Amerikaner haben zum Beispiel Angst vor der Mitbestimmung. Bei der
Telekom haben wir gezeigt, wie man im Dialog mit der Arbeitnehmerseite ein
erfolgreiches Unternehmen hinbekommt. Trotzdem: An weiteren Reformen kommt
Deutschland nicht vorbei.
Haben Sie Vertrauen, dass die rot-grüne Regierung die nötigen Reformen
umsetzen kann?
Ich sehe viele richtige Ansätze, aber vermisse eine stringente Führung.
Gerade, wenn man Dinge angeht, die für viele Menschen schmerzhaft sind, muss
man den Mut haben, die Probleme offen und ehrlich zu benennen und einen
klaren Kurs zu verfolgen. Wenn wir die Deutsche Bundespost in ein weltweit
bedeutendes Dienstleistungsunternehmen umbauen konnten, dann wüsste ich
nicht, warum wir Deutschland nicht zu einem führenden High-Tech-Land machen
könnten. Wer stattdessen ständig wackelt, verunsichert nur. Es gibt da einen
schönen Witz: Das irische Parlament diskutiert die Umstellung von Links- auf
Rechtsverkehr. Die einen sind dafür, die anderen dagegen. Da meldet sich
einer und sagt: "Ich habe einen Kompromissvorschlag: Wir testen den
Rechtsverkehr erst mal nur mit den Lastautos."
Sie sind ein wohlhabender Mann, Ihre Abfindung bei der Telekom betrug elf
Millionen Euro. Warum arbeiten Sie überhaupt noch?
Lassen Sie uns nicht über die Höhe meiner Abfindung spekulieren. Geld war
nie mein Hauptantrieb. Mein Hauptantrieb war und ist, Innovationen
voranzutreiben und Märkte zu entwickeln.
Wird es Ron Sommer als Manager in verantwortlicher Position noch einmal
geben?
Das könnte ich mir vorstellen, es muss aber nicht sein. Neue Aufgaben kamen
in meinem Leben glücklicherweise immer von selbst, ich musste nie danach
suchen. Ich fühle mich sehr wohl, wie es ist, aber ich bin für alles offen.
Die Zukunft bringt eh immer Überraschungen.
Alexander Kühn, Frank Thomsen
"Es sind viele Tränen geflossen"
stern: Herr Sommer, Sie sind braun gebrannt wie eh und je. Wie geht es
Ihnen?
Ron Sommer: Das ist meine Natur, ich werde schnell braun. Es reicht schon,
wenn ich eine Stunde Ski fahre. Aber danke, es geht mir gut. Ich freue mich,
Sie wiederzusehen.
Sie mussten im Juli 2002 als Chef der Deutschen Telekom zurücktreten.
Seither haben Sie sich nicht mehr öffentlich geäußert. Was haben Sie in den
vergangenen 20 Monaten gemacht?
Also, ich habe mich nicht aufs Pensionärsdasein vorbereitet, wenn Sie das
meinen. Dazu fühle ich mich zu jung. Meine Batterien sind gut geladen. In
den ersten Monaten habe ich mich vor allem gefreut, mehr Zeit für meine
Familie zu haben.
Ihre Frau und Ihre zwei Söhne waren das gar nicht mehr gewohnt.
Die hatten sogar ein bisschen Angst davor. Mein jüngster Sohn hat gesagt:
Was machen wir mit dem Papa den ganzen Tag zu Hause? Als er merkte, dass ich
nicht nur daheim herumsitze, sondern die Zeit aktiv nutze, war er beruhigt.
Als Konzernchef hat man für alles eine helfende Hand.
Mussten Sie erst wieder lernen, sich im Alltag zurechtzufinden?
Dank meiner Familie und vieler Kollegen glaube ich, nie die Bodenhaftung
verloren zu haben. Außerdem hat meine Frau damals gesagt: Jetzt bauen wir
ein "Down to earth"-Programm für dich. Wenn ich als Telekom-Chef in London
am Flughafen ankam, stand eine Limousine bereit. Meine Frau hat nach meinem
Rücktritt gesagt: Raus aus dem Flughafen, ab in die U-Bahn! Sie war dann
sehr erstaunt, als sie merkte, dass ich den Weg kannte. Wenn wir es damals
bei der Telekom wirklich eilig hatten, haben wir in London schon mal die
Bahn genommen.
Waren Sie erleichtert, dass der Druck weg war?
Diese Erleichterung habe ich nie gesucht. Ich habe mich nie darüber beklagt,
dass die Nacht nicht mehr als fünf Stunden hatte. Dass ich jetzt sieben
Stunden schlafen kann, ist für mich kein Genuss.
Wie haben Sie die neue Freizeit genutzt?
So viel Freizeit war es gar nicht. Ich habe mir einen Traum erfüllt und das
Fliegen gelernt. Den Privatpilotenschein habe ich schon, zum
Instrumentenschein fehlt mir noch eine Prüfung. Außerdem wollte ich
eigentlich mein Golf-Handicap verbessern, aber ich bin ein miserabler
Spieler. Und es war mehr Zeit fürs Gebirge. Wir haben ein Haus in
Österreich, von dort und von zu Hause habe ich dann nach ein paar Monaten
mehr und mehr von Freizeit auf Arbeit umgeschaltet.
Sie beraten den russischen Mischkonzern AFK Sistema und die US-Anlagefirma
Blackstone ...
... außerdem sitze ich im Aufsichtsrat der Münchener Rück - ein
hochspannendes Unternehmen, Weltmarktführer unter den Rückversicherungen.
Und ich berate in verschiedenen Ländern weitere Unternehmen und,
unentgeltlich, Politiker. Ich habe mich Zeit meines Berufslebens mit
Innovationen und der Entwicklung von Märkten befasst, und das tue ich auch
weiter. Es ist unendlich spannend zu sehen, was etwa in Russland gerade
passiert. Und ich freue mich, meine Erfahrungen hier einbringen zu können.
Sie waren sieben Jahre lang Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom und
haben in dieser Zeit eine Behörde auf Weltkonzern getrimmt. Im Juli 2002
mussten Sie gehen. Kanzler Gerhard Schröder ließ Sie ebenso fallen wie der
Aufsichtsratschef Hans-Dietrich Winkhaus, weil ...
... an diesen Spekulationen möchte ich mich nicht beteiligen. Für mich war
wesentlicher, dass die Arbeitnehmerseite hinter mir stand. Die haben für
mich demonstriert, obwohl ich in den sieben Jahren als Telekom-Chef 100.000
Stellen abbauen musste. Das war ein sehr emotionales Erlebnis.
Sie mussten gehen, weil der Aktienkurs der Telekom im Keller war und
Schröder die drei Millionen Anleger als Wähler brauchte.
Es ist sicher nicht auszuschließen, dass Wahltaktik eine Rolle gespielt
haben könnte.
Warum so vorsichtig? BDI-Chef Michael Rogowski hat damals gesagt: "Der
Prozess der Ablösung war schlimm, der Umgang mit Ron Sommer auch."
Es gibt keinen Grund, Herrn Rogowski zu widersprechen.
Gab es eine Aussprache mit dem Kanzler?
Nein.
Wann war klar, dass Sie gehen mussten?
Richtig klar war es erst am letzten Tag, am 16. Juli 2002. Auch da gab es
noch sehr geteilte Auffassungen unter meinen engsten Mitarbeitern und auch
in meiner Familie. Mein ältester Sohn sagte am Telefon: Wirf das Handtuch,
wir gehen nach Amerika. Der jüngere sagte: Kämpfen und gewinnen!
Um 17.49 Uhr an diesem Tag haben Sie Ihren Rücktritt bekannt gegeben. Wie
haben Sie den Rest des Abends verbracht?
Ich habe mich von den engsten Weggefährten bei einem Glas Wein
verabschiedet. Es war ein eigenartiges Fest. Es war wie nach einem
Begräbnis, es sind viele Tränen geflossen, dennoch war es eine sehr warme
Atmosphäre.
Bei der Telekom hat es nach Ihrem Ausscheiden keinen Kurswechsel gegeben.
Sehen Sie das als Bestätigung für Ihre Strategie?
Mich freut es, dass alle Strategien aufgegangen sind, vor allem Voicestream.
Der Zukauf war goldrichtig, er ist der große Wachstumstreiber. Die Telekom
ist dank T-Mobile eines der wenigen deutschen Unternehmen, die es geschafft
haben, sich in den USA erfolgreich zu etablieren. Wenn ich dort im
hintersten Winkel das Radio anmache, klingt der Telekom-Werbejingle heraus.
Ich war kürzlich mit einigen amerikanischen Kollegen in den Rocky Mountains.
Neun von zehn hatten ein T-Mobile-Blackberry-Gerät in der Hand. Einer hatte
ein anderes, das funktionierte nicht. Da kamen die neun zu mir und sagten:
Thank you, Ron.
Mit Ihrem Namen verknüpft sich heute in der Öffentlichkeit nicht so sehr der
Umbau der Telekom als vielmehr das Aktiendesaster, bei dem Millionen
T-Aktionäre ihr Erspartes verloren haben. Schmerzt Sie das?
Heute weiß jeder, dass alle, die in Aktien investiert haben, in dieser Zeit
Geld verloren haben. Natürlich fühle ich mit meinen Aktionären. Aber meine
Aufgabe war es, das Unternehmen umzubauen und erfolgreich an der Börse zu
platzieren. Das ist gelungen. Schauen Sie sich an, was aus der guten alten
Telefonpost in meiner Zeit geworden ist: das modernste
Telekommunikationsunternehmen weltweit. Mit einer sehr attraktiven
Mobilfunktochter in den USA und vielen Aktivitäten in wachstumsstarken
Regionen Mittel- und Osteuropas. Alles unter der Marke des T. Eine Perle der
deutschen Wirtschaft! Ich behaupte, dass kein anderes
Telekommunikationsunternehmen heute so gut aufgestellt ist. Und keiner hätte
uns diesen Wandel zugetraut. Ich fühle mich aber insofern verantwortlich,
als ich dazu beigetragen habe, dass die Menschen in Aktien anlegen - was
auch weiterhin richtig ist -, und leider nicht erkennen konnte, dass die
Börsen verrückt spielten. Niemand hat diese Blase rechtzeitig erkannt. Da
können sich alle kritisch prüfen: Banker, Analysten und auch Journalisten.
Haben Sie es nicht auch genossen, eine Zeit lang der Popstar der deutschen
Wirtschaft zu sein, Held der Kleinaktionäre?
Ich habe nie die Öffentlichkeit gesucht. Nennen Sie mir eine Party oder ein
Social-Event, das ich besucht hätte. Allerdings war Öffentlichkeit ein Teil
meines Jobs. Wenn Sie aus einer Behörde ein spannendes Unternehmen machen
wollen, muss das mit einer Seele einhergehen. Da muss ein Mensch sein, dem
man vertraut. Es war meine Aufgabe, mich vor das Unternehmen und vor die
Mitarbeiter zu stellen. Ich habe mich auch in schwierigen Zeiten niemals
versteckt.
Der Aufsichtsrat hat für Sie und Ihre Vorstandskollegen noch ein
Aktienoptionsprogramm aufgelegt, als alle schon unter den Verlusten litten.
Im Vergleich zu anderen Unternehmen haben Telekom-Vorstände nie zu den
Spitzenverdienern gezählt. Aber das ist eine der typischen Neidgeschichten,
die wir in Deutschland so lieben. Statt zu überlegen, wie es vorangehen
kann, analysieren wir die Probleme der Vergangenheit - so lange, bis alle
frustriert sind und nichts mehr geht. Bei der Maut erleben wir gerade
dasselbe.
Die Lkw-Maut wird doch nicht kaputtdiskutiert, sie funktioniert einfach
nicht.
Da läuft in der Diskussion manches falsch. Es ist doch vollkommen richtig,
dass dieses Thema als Public-Private-Partnership angegangen wurde. Und es
ist richtig, dass ein Land wie Deutschland auf eine zukunftsweisende Technik
setzt, auch wenn es nicht einfach ist. So viele Gebiete haben wir nicht, auf
denen wir weltweit führend sind. Die Telekommunikation und die
Informationstechnik zählen dazu. Allerdings müssen dann auch alle ehrlich
dazu stehen und nicht - aus wahltaktischen Motiven - einen unrealistischen
Zeitpunkt für die Einführung des Mautsystems nennen. Da hätte man den
Wählern sagen müssen: Das System ist die Zukunft, es wird ein
Exportschlager, auf ein paar Monate kommt es nicht an. Es wäre besser
gewesen, wenn die Telekom deutlich früher die Führung übernommen hätte.
Der neue Mobilfunkstandard UMTS galt auch als Zukunftsprojekt. Als
Telekom-Chef haben Sie rund 17 Milliarden Mark nur für die Lizenz
ausgegeben. Doch die Einführung verzögert sich.
Breitbandigkeit wird auch im Mobilfunk, genau wie im Festnetz, die Zukunft
bedeuten. Die vielen selbstverständlichen Anwendungen im Festnetz können wir
heute nur dank ISDN und DSL nutzen. Das Gleiche wird in zunehmendem Maße
auch für den Mobilfunk gelten. Es wäre fahrlässig und unternehmerisch
unverantwortlich gewesen, die T-Mobile aus einer derartigen
Zukunftstechnologie auszuschließen. Das wäre mit Sicherheit auch zulasten
des Standortes Deutschland gegangen.
Deutschland steckt in einer schweren Wirtschaftskrise. Was sehen Sie als
Ursache dafür?
Es gibt zu viele Menschen, die nur nach hinten sehen, die versuchen,
überkommene Systeme zu bewahren, statt etwas Neues zu wagen. Wir können High
Tech, darin liegt unsere Zukunft - warum reden wir das Neue dann immer
schlecht?
Wie erklären Sie Ihren amerikanischen Kollegen bei der Anlagefirma
Blackstone, warum sie in Deutschland investieren sollten?
Das ist eine gute Frage - die Amerikaner könnten es sich ohne weiteres
leisten, gar nicht nach Deutschland zu kommen. Ihnen steht die Welt offen,
und da gibt es viele Kandidaten, die weniger Probleme haben als die
Deutschen. Ich werbe trotzdem dafür, dass sie ihre Investitionen in
Deutschland tätigen, weil es hier hervorragende Unternehmen zu derzeit sehr
vernünftigen Preisen gibt. Und weil ich ihnen auch manche Sorge nehmen kann.
Viele Amerikaner haben zum Beispiel Angst vor der Mitbestimmung. Bei der
Telekom haben wir gezeigt, wie man im Dialog mit der Arbeitnehmerseite ein
erfolgreiches Unternehmen hinbekommt. Trotzdem: An weiteren Reformen kommt
Deutschland nicht vorbei.
Haben Sie Vertrauen, dass die rot-grüne Regierung die nötigen Reformen
umsetzen kann?
Ich sehe viele richtige Ansätze, aber vermisse eine stringente Führung.
Gerade, wenn man Dinge angeht, die für viele Menschen schmerzhaft sind, muss
man den Mut haben, die Probleme offen und ehrlich zu benennen und einen
klaren Kurs zu verfolgen. Wenn wir die Deutsche Bundespost in ein weltweit
bedeutendes Dienstleistungsunternehmen umbauen konnten, dann wüsste ich
nicht, warum wir Deutschland nicht zu einem führenden High-Tech-Land machen
könnten. Wer stattdessen ständig wackelt, verunsichert nur. Es gibt da einen
schönen Witz: Das irische Parlament diskutiert die Umstellung von Links- auf
Rechtsverkehr. Die einen sind dafür, die anderen dagegen. Da meldet sich
einer und sagt: "Ich habe einen Kompromissvorschlag: Wir testen den
Rechtsverkehr erst mal nur mit den Lastautos."
Sie sind ein wohlhabender Mann, Ihre Abfindung bei der Telekom betrug elf
Millionen Euro. Warum arbeiten Sie überhaupt noch?
Lassen Sie uns nicht über die Höhe meiner Abfindung spekulieren. Geld war
nie mein Hauptantrieb. Mein Hauptantrieb war und ist, Innovationen
voranzutreiben und Märkte zu entwickeln.
Wird es Ron Sommer als Manager in verantwortlicher Position noch einmal
geben?
Das könnte ich mir vorstellen, es muss aber nicht sein. Neue Aufgaben kamen
in meinem Leben glücklicherweise immer von selbst, ich musste nie danach
suchen. Ich fühle mich sehr wohl, wie es ist, aber ich bin für alles offen.
Die Zukunft bringt eh immer Überraschungen.
Alexander Kühn, Frank Thomsen
Masterflex immer noch interesant schon wg dem meeting
Bauverein Hamburg gut wg SQ
WET hm mein Liebling
Walter wg SQ dauert aber noch
Grenkeleasing strong buy
Holsten Nachbesserung von Carlsberg erwart ebzw hoffe ich
So und morgen HV von Fritz Nols warten wir ab was passiert.............
Bauverein Hamburg gut wg SQ
WET hm mein Liebling
Walter wg SQ dauert aber noch
Grenkeleasing strong buy
Holsten Nachbesserung von Carlsberg erwart ebzw hoffe ich
So und morgen HV von Fritz Nols warten wir ab was passiert.............
@Lintorfer: Meinst Du die Walter AG aus Tübingen? Was bedeutet SQ?
Danke!
Danke!
Meine die Walter AG WKN 775290 SQ = Squeeze-Out
Sergio Marchionne, Konzernchef von SGS, über die Aktionärin Worms, die Expansionsstrategie und die Anforderungen an die Branche
«Der Konsolidierungsprozess ist nicht aufzuhalten»
Das Warenprüf- und Inspektionsunternehmen SGS kündigte Ende 2003 die Ausgabe einer Wandelanleihe an. Sie soll dem Unternehmen den finanziellen Spielraum für eine grössere Akquisition geben. Die für März vorgesehene Plazierung lässt indes weiter auf sich warten. Konzernchef Sergio Marchionne sieht angesichts des anhaltend tiefen Zinsniveaus und der leichten Kursschwäche der SGS-Titel keine Eile: Kleinere Übernahmen können aus eigener Kraft finanziert werden. Am Fernziel, in der sich abzeichnenden Konsolidierung der Branche an vorderster Stelle mitzuwirken, hält der Italo-Kanadier fest. Kursbelastend wirkten Spekulationen, wonach die zu 23% beteiligte Worms, hinter der die Familie Agnelli steht, das Aktienpaket abstossen wolle.
—— Herr Marchionne, im Dezember 2003 haben die Aktionäre von SGS der Schaffung von bedingtem und genehmigtem Kapital zugestimmt. Die daraus resultierende Ausgabe einer Wandelanleihe haben Sie für März in Aussicht gestellt. Weshalb die Verzögerung?
Wir holten die Zustimmung der Aktionäre frühzeitig ein, um für allfällige Akquisitionen rasch bereit zu sein. Seit Ende 2003 sind die Zinsen tief. Das Zinsumfeld und die Verfassung der Aktienmärkte bestimmen den Zeitpunkt der Ausgabe einer Anleihe ebenso wie die Notwendigkeit, Geld in die Kasse zu bekommen. SGS verfügt gegenwärtig über genügend Mittel. Wir haben angekündigt, bis Mitte Jahr die Hälfte unseres Bargelds von fast 500 Mio.Fr. für Akquisitionen zu verwenden. Wir werden sie bereits Mitte Jahr eingesetzt haben. Um mehr Mittel aufzunehmen können wir warten, bis auch die externen Rahmenbedingungen stimmen oder Anzeichen eines sich verändernden Zinsumfelds sichtbar werden.
—— Welche Rolle spielen die Spekulationen um einen Ausstieg der SGS-Hauptaktionärin Worms. Hat sich dadurch der Druck auf den SGS-Aktienkurs verstärkt?
Direkt ist SGS nicht betroffen, denn die Diskussion dreht sich um die Zusammensetzung des Aktionariats von Worms und nicht um deren Beteiligungsstrategie. Das Management hat erneut bestätigt, dass SGS für Worms eine strategische Beteiligung darstellt. Für unsere Kapitalmarkttransaktion wie auch die Kursentwicklung unsererseits sind das dennoch unerfreuliche Nebengeräusche.
—— Ihre Besorgnis hält sich demnach in Grenzen?
Die Worms-Frage hat überhaupt keinen Einfluss auf unser Geschäft. In den ersten zwei Monaten haben wir unsere Budgetziele erfüllt. Wir sind auf gutem Weg, die Ziele einer operativen Rendite von 16% und eines Umsatzes von 3 Mrd. Fr. 2005 zu erreichen. In der Umsetzung der Akquisitionsstrategie kommen wir voran.
—— Welchen Hintergrund haben denn die Spekulationen?
Es geht um die Kapitalstruktur von Worms. Der Hauptaktionärin Ifil-Holding der Familie Agnelli und der Aktionärin AGF werden nachgesagt, ihre Anteile an die Familie Worms veräussern zu wollen. Müsste sich das Unternehmen verschulden, um die Partner auszukaufen, könnte ein Verkauf von Aktiven, darunter das SGS-Aktienpaket, die Verschuldung reduzieren. Worms hat sich dafür bis Ende April Zeit gegeben.
—— Geht es nicht auch um die finanzielle Situation der Agnellis und deren finanziellem Bedarf für den Wiederaufbau von Fiat?
Das müssen Sie die Agnellis bzw. die Ifil-Leute fragen. Meines Wissens hat das nichts damit zu tun. Fiat sollte auf dem besten Weg zur Besserung sein. Ich halte eine Intervention der Aktionäre für unnötig.
—— Ihre Akquisitionsstrategie war dieses Jahr erfolgreicher als zuvor; Sie haben bisher drei Unternehmen erworben und den Kauf eines weiteren in Aussicht gestellt. Weshalb ist SGS zurückhaltend mit detaillierten Angaben über die Neuzugänge?
Sie werden Zahlen sehen, wenn wir über den Integrationsfortschritt berichten. Alle Objekte, die wir erworben haben – der Kauf des deutschen Institut Fresenius Taunusstein ist seit einer Woche unter Dach –, waren private Gesellschaften. Es besteht also keine Notwendigkeit, Details bekannt zu geben. Aus unserer Berichterstattung werden Sie aber ersehen, welchen Anteil an der Umsatz- und Ertragsentwicklung die Akquisitionen haben.
—— Gemäss früheren Angaben ist die Einkaufstour von SGS damit noch nicht abgeschlossen. Werden Sie weitere Unternehmen kaufen?
Auf jeden Fall. Unternehmen werden in den kommenden Monaten zu SGS stossen. Unser Netzwerk kann die Neuzugänge rasch integrieren. Nehmen Sie als Beispiel das Institut Fresenius Taunusstein, am Tag nach der Vertragsunterzeichnung fand bereits das erste Integrationstreffen statt. Das deutsche Unternehmen ist schwerpunktmässig in den zukunftsträchtigen Bereichen Life sciences und Automotive tätig.
—— Wann werden die Neuzugänge erstmals einen Gewinnbeitrag leisten?
Sofort. Es gehört zu unseren Akquisitionskriterien, dass die Gesellschaft im ersten Geschäftsjahr Ertrag abwirft.
—— Welche andern Kriterien sind ausschlaggebend?
Die Frage lautet, wie sich ein Neuzugang auf das laufende Geschäft auswirkt. Die Gesellschaft muss zur Strategie passen und eine Integration ohne grosse Umstände erlauben. SGS als Ganzes muss durch die Übernahme gestärkt werden. Meine Aufgabe ist nicht die eines Portfoliomanagers – das entspricht auch nicht meinen Stärken. Mein Job ist der eines operativen Leiters.
—— Ist es schwierig ein geeignetes Akquisitionsobjekt zu finden, oder scheitern die Verhandlungen vor allem am Preis?
Es ist vorgekommen, dass wir wegen unterschiedlichen Preisvorstellungen Verhandlungen abgebrochen haben. Doch das ist eher selten. Im Vergleich zu früher, als SGS noch sehr mit internen Hausaufgaben beschäftigt war, ist die Angebotspalette gewachsen. Einerseits sind wir zu einem attraktiven Partner geworden, andererseits gehen unsere Leute mit einem geschulten Auge auf die Suche nach passenden Gesellschaften.
—— Das heisst, Sie kündigen bald weitere Akquisitionen an?
Wir stehen erst am Beginn eines Prozesses. In den nächsten zwölf Monaten werden sich genug Übernahmewillige bemerkbar machen, um uns auf Trab zu halten.
—— Wie viele Neuzugänge kann SGS verkraften?
Wir haben im laufenden Jahr drei erwähnenswerte Akquisitionen durchgezogen und eine weitere angekündigt. Reichen die Kräfte zur Integration von zwölf solchen Gesellschaften pro Jahr aus, ist das ein forsches Tempo.
—— Kommen für Sie auch grössere Neuerwerbungen in Frage?
Auf jeden Fall.
—— Führen Sie bereits Verhandlungen?
Nein. Tatsache ist allerdings, dass das Warenprüf- und Inspektionsgeschäft von der Grösse, das heisst von Skaleneffekten profitiert. Wäre SGS doppelt so gross und besässe das Unternehmen die gleiche Ertragskraft, ergäbe das ein enormes Wachstumspotenzial.
—— Die jüngsten Akquisitionen galten Bereichen wie Öl und Gas, in denen Ihr Hauptkonkurrent Intertek Schwächen zeigt. Bereiten Sie damit eine Fusion vor, die möglichst wenig Überlappungen aufweist?
Die Stärken von Intertek in den Bereichen Consumer Testing und Electronical Testing habe ich stets bewundert. Wir haben in diesen Sparten viel gelernt. Deshalb können wir Intertek nun auch auf diesen Feldern ernsthaft herausfordern. Für grosse Zusammenschlüsse reicht der Wille nur eines Partners nicht aus – oder bildhaft gesprochen: Tango tanzt sich nur zu zweit. Feindliche Übernahmen sind äusserst selten erfolgreich. Das gilt auch in unserer Branche. Sobald die wichtigen Wettbewerber den Stellenwert der Skaleneffekte erkennen, wird ein Konsolidierungsprozess unter den Grossen nicht aufzuhalten sein.
—— Wann wird der Prozess beginnen?
Den Zeitpunkt kann ich nicht voraussagen. Wie ich aus meiner Erfahrung mit dem Versuch der Dreierfusion von Alcan, Pechiney und Alusuisse weiss, gibt es unaufhaltsame Prozesse. Kommen sie in Gang, stehen zwei Rollen zur Auswahl, die Führungs- und die Opferrolle. SGS ist heute gross und stark genug, um nicht die Opferrolle übernehmen zu müssen. Als Marktführer haben wir sogar die Verpflichtung, Veränderungen in Gang zu setzen, die dem Wohl der Branche dienen. Ob der Prozess ein halbes, zwei Jahre oder länger dauert, kann ich nicht sagen. Dieses Fernziel dürfen wir nicht aus den Augen verlieren, wenn wir uns auf die Erfüllung der für 2005 gesteckten Ziele konzentrieren.
—— Sind Ihre Konkurrenten Intertek oder Bureau Veritas in ihren Überlegungen noch nicht so weit?
Schwer zu sagen. Bisher bin ich der einzige, der die Ansicht über den Konsolidierungsprozess öffentlich äussert. Daher vermute ich, dass sie noch nicht so weit sind.
—— Diskutieren Sie nicht mit ihnen darüber?
Wir sehen uns regelmässig, doch wurde diese Frage noch nie thematisiert. Aus der Erfahrungen mit Alusuisse weiss ich, dass der Prozess rein zufällig ins Rollen kommen kann.
—— Wenn die Konsolidierung noch lange auf sich warten lässt, halten Sie dann SGS die Treue?
Es ist mein Wunsch, die Chance zu erhalten, mindestens die ersten wichtigen Schritte der Konsolidierung mit SGS zu gehen. Aus heutiger Sicht habe ich keinen Grund, das Unternehmen zu einem früheren Zeitpunkt zu verlassen. Ich mag die Aufgabe, die Leute und die Atmosphäre. Doch ich werde kaum bis zur Pensionierung SGS-Chef bleiben.
—— Ändern Sie Ihre Meinung, falls Sie einen Anruf aus Turin erhalten und die Familie Agnelli Ihnen die Möglichkeit eröffnet, als Fiat-Chef der Eröffnung der Olympischen Winterspiele 2006 beizuwohnen?
Ein solcher Ruf ist nur vor dem Hintergrund denkbar, dass die Verantwortlichen mit dem jetzigen Fiat-Chef und seiner Leistung nicht zufrieden sind. Giuseppe Marchio hat in dem Jahr an der Spitze des Autokonzerns gute Arbeit geleistet, und es bleibt noch viel zu tun.
—— Dennoch, würden Sie sich über einen Anruf freuen?
Klar wäre ein solcher Anruf schmeichelhaft. Das gilt aber generell, wenn Sie von einem bedeutenden Konzern eine Anfrage erhalten. Es gibt keine Anhaltspunkte, die eine Anfrage aus Turin erwarten lassen. Das Management wurde erst vor kurzem geändert. Die neuen Leute brauchen Zeit, um ihre Arbeit zu erledigen. Sie sind alle engagiert und arbeiten hart.
—— Zurück zu SGS, was stimmt Sie zuversichtlich, dass Sie die ehrgeizigen Ziele für 2005 erreichen?
Allein durch organisches Wachstum liegt das Ziel einer Betriebsrendite von 16% in Reichweite. Unsere Anstrengungen, Prozesse und Abläufe zu optimieren, sind noch nicht abgeschlossen. Den Akquisitionsprozess wird das nicht beeinträchtigen. Unsere Organisation kann sowohl finanziell als auch operativ Neuzugänge absorbieren.
—— Als CEO von SGS haben Sie eine unkonventionelle Geschäftsführung in Form eines breiten Leitungsgremiums implementiert. Welche Erfahrungen haben Sie damit gemacht?
Ausgezeichnete. Ich kann nicht sagen, ob ihrer Ausarbeitung Glück oder Intelligenz Pate stand. Ein Operations council mit 29 Mitgliedern ist zwar keine einfache Organisationsform, aber der einzige Weg die heutige SGS zu führen. Der Konzern ist zu gross – sowohl geografisch als auch mit Blick auf die Geschäftsfelder ist er zu breit, um von einem schlanken Gremium mit lediglich fünf Mitgliedern geführt zu werden.
—— Wie oft trifft sich die Geschäftsleitung?
Etwa alle sechs Wochen. Dazwischen gibt es mindestens zwei Telefonkonferenzen und selbstverständlich häufige Kontakte unter den einzelnen Mitgliedern oder mit mir. Alles basiert auf absoluter Transparenz und lässt auch Raum für die einzelnen Charakteren. In diesem System obliegt es dem CEO, die Verbindungen und eine gesunde Spannung aufrecht zu erhalten.
—— Ihre Aufgabe hat offenbar Ähnlichkeiten mit der eines Orchesterleiters. Fällt der Dirigent aus, muss der erste Geiger einspringen. Gibt es einen?
Darüber, dass ich einmal ausfallen könnte, sorge ich mich heute mehr als früher. Wir müssen sicherstellen, dass jemand übernehmen könnte. Die Nachfolgeregelung ist ein wichtiges Thema im Verwaltungsrat.
—— Wer ist bestimmt, für Sie einzuspringen?
Das geht nur den Verwaltungsrat etwas an. Doch eine Person ist dafür bestimmt.
—— Weshalb erfährt man nichts über den zweiten starken Mann in der SGS?
Weil eine Ablösung zurzeit kein Thema ist. Ich habe meinen Rücktritt nicht angekündigt. Für die Aktionäre ist es wichtig, dass es einen gut funktionierenden Verwaltungsrat gibt. Denn die Wahl eines geeigneten Firmenchefs ist die Aufgabe des Verwaltungsrats.
—— Was sind die grössten Herausforderungen für SGS in den kommenden Jahren?
Wir müssen unsere weltweite Führungsposition verteidigen, um unsere Rolle in der Entwicklung der Industrie zu spielen. Wir dürfen uns davon nicht ablenken lassen.
—— Was könnte Sie ablenken?
Zum Beispiel uns zu fest auf eine Konsolidierung zu versteifen. Wir müssen geduldig sein, wenn es darum geht, allfällige Partner von den Vorteilen einer erweiterten SGS zu überzeugen. Das setzt Reife unseres Unternehmens voraus. Hauruckübungen sind fehl am Platz.
—— Was tun Sie, um die Führungsposition zu verteidigen?
Darin sind wir uns im Management einig: Die Führungsrolle können wir nur durch qualitative Topleistung verteidigen. Wenn wir dieses Ziel aus den Augen verlieren, ist unser Spitzenrang in Gefahr – einschliesslich meiner Position.
Interview: Wolfgang Gamma und Corina Drack
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Sergio M. – ein Manager mit bewegter Vergangenheit
In zehn Jahren hat der als Macher bekannte Sergio Marchionne in der Schweizer Industrielandschaft einiges bewegt. Nicht immer war seine teils unzimperlich vorangetriebene Politik aber von Erfolg gekrönt. Seine erste Stelle in der Schweiz trat er 1994 als Finanzchef von Alusuisse-Lonza (Algroup) an. Der 1952 geborene Kanadier mit italienischen Wurzeln – er ist Doppelbürger – kam vom Verpackungsunternehmen Lawson Mardon, das von Algroup übernommen wurde. Studien in Rechts- und Finanzwissenschaften (LLB, MBA), aber auch in Kunst und Philosophie zählten zu seinem Werdegang. Zum Algroup-Konzernchef aufgestiegen, erlitt er 1999 eine Niederlage, als die Fusion mit dem deutschen Mischkonzern Viag (Wurzel des heutigen Versorgers Eon) in letzter Minute scheiterte. Wenig später kam aus kartellrechtlichen Gründen der Zusammenschluss Algroups mit Alcan und Pechiney nicht zu Stande. Als Alcan und Algroup im Oktober 2000 fusionierten, verzichtete Marchionne auf den angebotenen Sitz im Verwaltungsrat – der ersehnte Posten als operativer Chef war ihm nicht zugesprochen worden. Dafür sicherte er sich die operative Führung des von Algroup abgespaltenen Chemieunternehmens Lonza, die er bis Januar 2002 innehatte. Überraschend wechselte er im Februar 2002 an die SGS-Konzernspitze. Der Umbau des Warenprüfkonzerns trägt seine Handschrift. Dem Konsolidierungsprozess der Branche möchte er ebenfalls seinen Stempel aufdrücken. Im Unterschied zu früher wisse er heute, dass solche Prozesse nicht forciert werden dürfen, merkt er nicht ohne Selbstkritik an. «Ich bin ruhiger geworden und verstehe es, auf den richtigen Zeitpunkt zu warten», sagt er. Mit Lonza ist Marchionne als VR-Präsident (seit Oktober 2002) verbunden. In dieser Funktion blitzte im Januar sein zeitweilen impulsives Temperament auf, als er den Konzernchef nach ungenügenden Leistungen zuerst in der Öffentlichkeit fallen liess. Weitere Aufsichtsmandate übt der als Autoliebhaber bekannte Vater von zwei Kindern für Serono und Fiat aus. Ga
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«Lonza ist stark genug allein zu bestehen»
Anderen Herausforderungen sieht sich Sergio Marchionne als Verwaltungsratspräsident im Chemiekonzern Lonza gegenüber. Nicht exekutive Aufgaben warten, sondern die Neubesetzung ebendieser Hauptrolle sowie der Abschluss der strategischen Neuausrichtung.
—— In Lonza haben Sie als VR-Präsident eine ganz andere Aufgabe. Lässt sich Ihr Führungsstil von SGS auf Lonza übertragen?
Nein, Lonza braucht eine andere Führungsstruktur. Das ergibt sich allein aus dem ganz anderen Geschäftscharakter. Die Einheiten der Lonza haben alle ihre Eigenheiten auf den jeweiligen Märkten. Die Besonderheit von SGS ist die breite geografische Präsenz und die in weiten Teilen gleichen Anforderungen für die einzelnen Geschäftsfelder.
—— Wie weit sind Sie in der Suche nach einem neuen Chief Executive Officer von Lonza?
Wir sind mitten im Auswahlverfahren.
—— Stammen die Kandidaten von aussen oder sehen Sie auch intern aussichtsreiche Bewerbungen?
Es sind externe Bewerber. Ich hoffe, den neuen Chef noch vor oder an der Präsentation der Halbjahresresultate vorstellen zu können.
—— Werden Sie danach als Verwaltungsratspräsident zurücktreten?
Grundsätzlich ist es ungünstig, vom CEO-Posten ins VR-Präsidium zu wechseln. Die Gefahr ist gross, dass man sich weiterhin ins operative Geschäft einmischt. Wenn wir die Führung neu bestellt haben und Lonza auf gutem Weg ist, braucht es meine Dienste nicht länger. An meinen anderen Verwaltungsratsmandaten – Fiat und Serono – möchte ich jedoch festhalten. Das ist vom Zeitaufwand her durchaus vertretbar.
—— Hat die Änderung, dass die Grossaktionärin Ems-Chemie in Lonza nurmehr eine Finanzbeteiligung sieht, einen Einfluss?
Nein. Lonza hat die Aufgaben unabhängig von der Aktionärsstruktur zu lösen. Ich verstehe, dass das neue Ems-Chemie-Management andere Prioritäten setzt.
—— Was sind die grössten Herausforderungen für Lonza?
In einem Markt, der einen Strukturwandel hinter sich hat, konkurrenzfähig zu bleiben. Wir reagierten nicht rasch genug auf den Wechsel, haben aber in den vergangenen zwölf Monaten hoffentlich die richtigen Massnahmen eingeleitet. Die Biotech-Produktionskapazitäten, in die Lonza 250 Mio.$ investiert hat, werden im dritten Quartal dieses Jahres in Betrieb gehen. Sie sind für eine lange Zeit ausgelastet. Die Probleme stellen sich im Chemieteil, der am meisten gelitten hat. Die Konkurrenz wurde härter, als die Nachfrage der Pharmaunternehmen abnahm. Das brachte Lonza in die ungewohnte Position, mit mehr Anbietern um ein stagnierendes Geschäft kämpfen zu müssen, das zudem den Charakter eines Massengeschäfts annahm. Dass dazu auch von der Führung andere Fähigkeiten verlangt sind, haben wir lange nicht erkannt.
—— Wann haben Sie das erkannt?
Sie meinen, ob diese Entwicklung bereits sichtbar war, als ich noch Konzernchef war? Bevor ich das Amt Anfang 2002 abgab, verfügte das Unternehmen über ganz andere Auftragsbücher. Damals gab es keine freien Kapazitäten. Nur kurze Zeit später standen die Anlagen für alle überraschend unbenützt herum. Wir wussten dem Nachfrageeinbruch nichts entgegenzusetzen.
—— Wird es Lonza allein schaffen oder mit Partnern?
Lonza ist gross und stark genug, um allein zu bestehen. Die Produktionsanlagen sind technologisch auf dem neuesten Stand. Wir sind absolut konkurrenzfähig. Dennoch wird 2004 ein Übergangsjahr.
—— Wird die Wirtschaftserholung den nötigen Rückenwind geben?
Der Pharmabereich lässt sich von den Konjunkturschwankungen nicht beeinflussen. Der Rest wird von der Wirtschaftsentwicklung profitieren. Dort stellen wir eine Erholung fest. Interview: Ga/CD
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SGS haben Aufpreis eingebüsst
Nach der Neuausrichtung verfolgt der Warenprüf- und Inspektionskonzern SGS eine ehrgeizige Wachstumsstrategie. Das für 2005 gesteckte Umsatzziel wurde zwar vor einem halben Jahr von 3,2 auf 3 Mrd. Fr. revidiert, gleichzeitig wurde aber die Messlatte für den Ertrag erhöht. Konzernchef Sergio Marchionne hat sich eine betriebliche Rendite von 16% zum Ziel gesetzt, die er auch ohne Akquisitionen erreichen will. Damit würde SGS ertragsmässig zur britischen Intertek aufschliessen. Im zweiten Halbjahr 2003 betrug die Betriebsmarge 12,7%. In der Umsatzentwicklung (+7% in Landeswährung auf 2,45 Mrd. Fr.) lag SGS noch deutlich unter dem mittelfristigen Ziel eines jährlichen internen Wachstums um 10%.
Im Januar und Februar entwickelte sich das Geschäft in den meisten Bereichen erfreulich. Zweistellige Wachstumsraten verzeichneten die Sparten Öl, Gas und Chemie sowie Consumer Testing und Trade Assurance (Regierungsgeschäfte). Schwierigkeiten bekundeten die Bereiche Landwirtschaft und Automotive, die die schlechte Verfassung des US-Automarktes zu spüren bekamen.
Die Kadenz in der Akquisitionsstrategie wurde in den vergangenen Monaten erhöht. Die Mittel für weitere Käufe sind ebenso vorhanden wie die organisatorischen Möglichkeiten zur Integration neuer Geschäftseinheiten. Jüngstes Beispiel ist das deutsche Institut Fresenius Taunusstein.
Die Aktien SGS tendieren seit Anfang Jahr seitwärts bzw. leicht abwärts. Das erstaunt nach den kräftigen Avancen in den letzten zwei Jahre nicht weiter. Kursbelastend waren zudem die Bereitschaft zu einer zunächst für März angekündigten Wandelanleihe (Gewinnverwässerung!) sowie die Diskussionen um die Pläne der Grossaktionärin von SGS, die französisch-italienische Beteiligungsgesellschaft Worms.
Der Bewertungsvorsprung gegenüber den Aktien von Intertek hat sich inzwischen verringert. Am Montag wurden SGS ex Dividende gehandelt. Der Kursverlust war geringer als die Ausschüttung. Auf der Basis eines geschätzten Gewinns 2004 von 36 Fr. je Aktie sind die Valoren mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 19 (Intertek 17) bewertet. Die Konsolidierungsphase dürfte noch etwas anhalten. Bestätigen sich die Ertragsfortschritte und stellen sich die Akquisitionserfolge wie gewünscht ein, müssten mittelfristig weitere Kursfortschritte die Folge sein. Ga
Finanz und Wirtschaft vom 31. März 2004
«Der Konsolidierungsprozess ist nicht aufzuhalten»
Das Warenprüf- und Inspektionsunternehmen SGS kündigte Ende 2003 die Ausgabe einer Wandelanleihe an. Sie soll dem Unternehmen den finanziellen Spielraum für eine grössere Akquisition geben. Die für März vorgesehene Plazierung lässt indes weiter auf sich warten. Konzernchef Sergio Marchionne sieht angesichts des anhaltend tiefen Zinsniveaus und der leichten Kursschwäche der SGS-Titel keine Eile: Kleinere Übernahmen können aus eigener Kraft finanziert werden. Am Fernziel, in der sich abzeichnenden Konsolidierung der Branche an vorderster Stelle mitzuwirken, hält der Italo-Kanadier fest. Kursbelastend wirkten Spekulationen, wonach die zu 23% beteiligte Worms, hinter der die Familie Agnelli steht, das Aktienpaket abstossen wolle.
—— Herr Marchionne, im Dezember 2003 haben die Aktionäre von SGS der Schaffung von bedingtem und genehmigtem Kapital zugestimmt. Die daraus resultierende Ausgabe einer Wandelanleihe haben Sie für März in Aussicht gestellt. Weshalb die Verzögerung?
Wir holten die Zustimmung der Aktionäre frühzeitig ein, um für allfällige Akquisitionen rasch bereit zu sein. Seit Ende 2003 sind die Zinsen tief. Das Zinsumfeld und die Verfassung der Aktienmärkte bestimmen den Zeitpunkt der Ausgabe einer Anleihe ebenso wie die Notwendigkeit, Geld in die Kasse zu bekommen. SGS verfügt gegenwärtig über genügend Mittel. Wir haben angekündigt, bis Mitte Jahr die Hälfte unseres Bargelds von fast 500 Mio.Fr. für Akquisitionen zu verwenden. Wir werden sie bereits Mitte Jahr eingesetzt haben. Um mehr Mittel aufzunehmen können wir warten, bis auch die externen Rahmenbedingungen stimmen oder Anzeichen eines sich verändernden Zinsumfelds sichtbar werden.
—— Welche Rolle spielen die Spekulationen um einen Ausstieg der SGS-Hauptaktionärin Worms. Hat sich dadurch der Druck auf den SGS-Aktienkurs verstärkt?
Direkt ist SGS nicht betroffen, denn die Diskussion dreht sich um die Zusammensetzung des Aktionariats von Worms und nicht um deren Beteiligungsstrategie. Das Management hat erneut bestätigt, dass SGS für Worms eine strategische Beteiligung darstellt. Für unsere Kapitalmarkttransaktion wie auch die Kursentwicklung unsererseits sind das dennoch unerfreuliche Nebengeräusche.
—— Ihre Besorgnis hält sich demnach in Grenzen?
Die Worms-Frage hat überhaupt keinen Einfluss auf unser Geschäft. In den ersten zwei Monaten haben wir unsere Budgetziele erfüllt. Wir sind auf gutem Weg, die Ziele einer operativen Rendite von 16% und eines Umsatzes von 3 Mrd. Fr. 2005 zu erreichen. In der Umsetzung der Akquisitionsstrategie kommen wir voran.
—— Welchen Hintergrund haben denn die Spekulationen?
Es geht um die Kapitalstruktur von Worms. Der Hauptaktionärin Ifil-Holding der Familie Agnelli und der Aktionärin AGF werden nachgesagt, ihre Anteile an die Familie Worms veräussern zu wollen. Müsste sich das Unternehmen verschulden, um die Partner auszukaufen, könnte ein Verkauf von Aktiven, darunter das SGS-Aktienpaket, die Verschuldung reduzieren. Worms hat sich dafür bis Ende April Zeit gegeben.
—— Geht es nicht auch um die finanzielle Situation der Agnellis und deren finanziellem Bedarf für den Wiederaufbau von Fiat?
Das müssen Sie die Agnellis bzw. die Ifil-Leute fragen. Meines Wissens hat das nichts damit zu tun. Fiat sollte auf dem besten Weg zur Besserung sein. Ich halte eine Intervention der Aktionäre für unnötig.
—— Ihre Akquisitionsstrategie war dieses Jahr erfolgreicher als zuvor; Sie haben bisher drei Unternehmen erworben und den Kauf eines weiteren in Aussicht gestellt. Weshalb ist SGS zurückhaltend mit detaillierten Angaben über die Neuzugänge?
Sie werden Zahlen sehen, wenn wir über den Integrationsfortschritt berichten. Alle Objekte, die wir erworben haben – der Kauf des deutschen Institut Fresenius Taunusstein ist seit einer Woche unter Dach –, waren private Gesellschaften. Es besteht also keine Notwendigkeit, Details bekannt zu geben. Aus unserer Berichterstattung werden Sie aber ersehen, welchen Anteil an der Umsatz- und Ertragsentwicklung die Akquisitionen haben.
—— Gemäss früheren Angaben ist die Einkaufstour von SGS damit noch nicht abgeschlossen. Werden Sie weitere Unternehmen kaufen?
Auf jeden Fall. Unternehmen werden in den kommenden Monaten zu SGS stossen. Unser Netzwerk kann die Neuzugänge rasch integrieren. Nehmen Sie als Beispiel das Institut Fresenius Taunusstein, am Tag nach der Vertragsunterzeichnung fand bereits das erste Integrationstreffen statt. Das deutsche Unternehmen ist schwerpunktmässig in den zukunftsträchtigen Bereichen Life sciences und Automotive tätig.
—— Wann werden die Neuzugänge erstmals einen Gewinnbeitrag leisten?
Sofort. Es gehört zu unseren Akquisitionskriterien, dass die Gesellschaft im ersten Geschäftsjahr Ertrag abwirft.
—— Welche andern Kriterien sind ausschlaggebend?
Die Frage lautet, wie sich ein Neuzugang auf das laufende Geschäft auswirkt. Die Gesellschaft muss zur Strategie passen und eine Integration ohne grosse Umstände erlauben. SGS als Ganzes muss durch die Übernahme gestärkt werden. Meine Aufgabe ist nicht die eines Portfoliomanagers – das entspricht auch nicht meinen Stärken. Mein Job ist der eines operativen Leiters.
—— Ist es schwierig ein geeignetes Akquisitionsobjekt zu finden, oder scheitern die Verhandlungen vor allem am Preis?
Es ist vorgekommen, dass wir wegen unterschiedlichen Preisvorstellungen Verhandlungen abgebrochen haben. Doch das ist eher selten. Im Vergleich zu früher, als SGS noch sehr mit internen Hausaufgaben beschäftigt war, ist die Angebotspalette gewachsen. Einerseits sind wir zu einem attraktiven Partner geworden, andererseits gehen unsere Leute mit einem geschulten Auge auf die Suche nach passenden Gesellschaften.
—— Das heisst, Sie kündigen bald weitere Akquisitionen an?
Wir stehen erst am Beginn eines Prozesses. In den nächsten zwölf Monaten werden sich genug Übernahmewillige bemerkbar machen, um uns auf Trab zu halten.
—— Wie viele Neuzugänge kann SGS verkraften?
Wir haben im laufenden Jahr drei erwähnenswerte Akquisitionen durchgezogen und eine weitere angekündigt. Reichen die Kräfte zur Integration von zwölf solchen Gesellschaften pro Jahr aus, ist das ein forsches Tempo.
—— Kommen für Sie auch grössere Neuerwerbungen in Frage?
Auf jeden Fall.
—— Führen Sie bereits Verhandlungen?
Nein. Tatsache ist allerdings, dass das Warenprüf- und Inspektionsgeschäft von der Grösse, das heisst von Skaleneffekten profitiert. Wäre SGS doppelt so gross und besässe das Unternehmen die gleiche Ertragskraft, ergäbe das ein enormes Wachstumspotenzial.
—— Die jüngsten Akquisitionen galten Bereichen wie Öl und Gas, in denen Ihr Hauptkonkurrent Intertek Schwächen zeigt. Bereiten Sie damit eine Fusion vor, die möglichst wenig Überlappungen aufweist?
Die Stärken von Intertek in den Bereichen Consumer Testing und Electronical Testing habe ich stets bewundert. Wir haben in diesen Sparten viel gelernt. Deshalb können wir Intertek nun auch auf diesen Feldern ernsthaft herausfordern. Für grosse Zusammenschlüsse reicht der Wille nur eines Partners nicht aus – oder bildhaft gesprochen: Tango tanzt sich nur zu zweit. Feindliche Übernahmen sind äusserst selten erfolgreich. Das gilt auch in unserer Branche. Sobald die wichtigen Wettbewerber den Stellenwert der Skaleneffekte erkennen, wird ein Konsolidierungsprozess unter den Grossen nicht aufzuhalten sein.
—— Wann wird der Prozess beginnen?
Den Zeitpunkt kann ich nicht voraussagen. Wie ich aus meiner Erfahrung mit dem Versuch der Dreierfusion von Alcan, Pechiney und Alusuisse weiss, gibt es unaufhaltsame Prozesse. Kommen sie in Gang, stehen zwei Rollen zur Auswahl, die Führungs- und die Opferrolle. SGS ist heute gross und stark genug, um nicht die Opferrolle übernehmen zu müssen. Als Marktführer haben wir sogar die Verpflichtung, Veränderungen in Gang zu setzen, die dem Wohl der Branche dienen. Ob der Prozess ein halbes, zwei Jahre oder länger dauert, kann ich nicht sagen. Dieses Fernziel dürfen wir nicht aus den Augen verlieren, wenn wir uns auf die Erfüllung der für 2005 gesteckten Ziele konzentrieren.
—— Sind Ihre Konkurrenten Intertek oder Bureau Veritas in ihren Überlegungen noch nicht so weit?
Schwer zu sagen. Bisher bin ich der einzige, der die Ansicht über den Konsolidierungsprozess öffentlich äussert. Daher vermute ich, dass sie noch nicht so weit sind.
—— Diskutieren Sie nicht mit ihnen darüber?
Wir sehen uns regelmässig, doch wurde diese Frage noch nie thematisiert. Aus der Erfahrungen mit Alusuisse weiss ich, dass der Prozess rein zufällig ins Rollen kommen kann.
—— Wenn die Konsolidierung noch lange auf sich warten lässt, halten Sie dann SGS die Treue?
Es ist mein Wunsch, die Chance zu erhalten, mindestens die ersten wichtigen Schritte der Konsolidierung mit SGS zu gehen. Aus heutiger Sicht habe ich keinen Grund, das Unternehmen zu einem früheren Zeitpunkt zu verlassen. Ich mag die Aufgabe, die Leute und die Atmosphäre. Doch ich werde kaum bis zur Pensionierung SGS-Chef bleiben.
—— Ändern Sie Ihre Meinung, falls Sie einen Anruf aus Turin erhalten und die Familie Agnelli Ihnen die Möglichkeit eröffnet, als Fiat-Chef der Eröffnung der Olympischen Winterspiele 2006 beizuwohnen?
Ein solcher Ruf ist nur vor dem Hintergrund denkbar, dass die Verantwortlichen mit dem jetzigen Fiat-Chef und seiner Leistung nicht zufrieden sind. Giuseppe Marchio hat in dem Jahr an der Spitze des Autokonzerns gute Arbeit geleistet, und es bleibt noch viel zu tun.
—— Dennoch, würden Sie sich über einen Anruf freuen?
Klar wäre ein solcher Anruf schmeichelhaft. Das gilt aber generell, wenn Sie von einem bedeutenden Konzern eine Anfrage erhalten. Es gibt keine Anhaltspunkte, die eine Anfrage aus Turin erwarten lassen. Das Management wurde erst vor kurzem geändert. Die neuen Leute brauchen Zeit, um ihre Arbeit zu erledigen. Sie sind alle engagiert und arbeiten hart.
—— Zurück zu SGS, was stimmt Sie zuversichtlich, dass Sie die ehrgeizigen Ziele für 2005 erreichen?
Allein durch organisches Wachstum liegt das Ziel einer Betriebsrendite von 16% in Reichweite. Unsere Anstrengungen, Prozesse und Abläufe zu optimieren, sind noch nicht abgeschlossen. Den Akquisitionsprozess wird das nicht beeinträchtigen. Unsere Organisation kann sowohl finanziell als auch operativ Neuzugänge absorbieren.
—— Als CEO von SGS haben Sie eine unkonventionelle Geschäftsführung in Form eines breiten Leitungsgremiums implementiert. Welche Erfahrungen haben Sie damit gemacht?
Ausgezeichnete. Ich kann nicht sagen, ob ihrer Ausarbeitung Glück oder Intelligenz Pate stand. Ein Operations council mit 29 Mitgliedern ist zwar keine einfache Organisationsform, aber der einzige Weg die heutige SGS zu führen. Der Konzern ist zu gross – sowohl geografisch als auch mit Blick auf die Geschäftsfelder ist er zu breit, um von einem schlanken Gremium mit lediglich fünf Mitgliedern geführt zu werden.
—— Wie oft trifft sich die Geschäftsleitung?
Etwa alle sechs Wochen. Dazwischen gibt es mindestens zwei Telefonkonferenzen und selbstverständlich häufige Kontakte unter den einzelnen Mitgliedern oder mit mir. Alles basiert auf absoluter Transparenz und lässt auch Raum für die einzelnen Charakteren. In diesem System obliegt es dem CEO, die Verbindungen und eine gesunde Spannung aufrecht zu erhalten.
—— Ihre Aufgabe hat offenbar Ähnlichkeiten mit der eines Orchesterleiters. Fällt der Dirigent aus, muss der erste Geiger einspringen. Gibt es einen?
Darüber, dass ich einmal ausfallen könnte, sorge ich mich heute mehr als früher. Wir müssen sicherstellen, dass jemand übernehmen könnte. Die Nachfolgeregelung ist ein wichtiges Thema im Verwaltungsrat.
—— Wer ist bestimmt, für Sie einzuspringen?
Das geht nur den Verwaltungsrat etwas an. Doch eine Person ist dafür bestimmt.
—— Weshalb erfährt man nichts über den zweiten starken Mann in der SGS?
Weil eine Ablösung zurzeit kein Thema ist. Ich habe meinen Rücktritt nicht angekündigt. Für die Aktionäre ist es wichtig, dass es einen gut funktionierenden Verwaltungsrat gibt. Denn die Wahl eines geeigneten Firmenchefs ist die Aufgabe des Verwaltungsrats.
—— Was sind die grössten Herausforderungen für SGS in den kommenden Jahren?
Wir müssen unsere weltweite Führungsposition verteidigen, um unsere Rolle in der Entwicklung der Industrie zu spielen. Wir dürfen uns davon nicht ablenken lassen.
—— Was könnte Sie ablenken?
Zum Beispiel uns zu fest auf eine Konsolidierung zu versteifen. Wir müssen geduldig sein, wenn es darum geht, allfällige Partner von den Vorteilen einer erweiterten SGS zu überzeugen. Das setzt Reife unseres Unternehmens voraus. Hauruckübungen sind fehl am Platz.
—— Was tun Sie, um die Führungsposition zu verteidigen?
Darin sind wir uns im Management einig: Die Führungsrolle können wir nur durch qualitative Topleistung verteidigen. Wenn wir dieses Ziel aus den Augen verlieren, ist unser Spitzenrang in Gefahr – einschliesslich meiner Position.
Interview: Wolfgang Gamma und Corina Drack
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Sergio M. – ein Manager mit bewegter Vergangenheit
In zehn Jahren hat der als Macher bekannte Sergio Marchionne in der Schweizer Industrielandschaft einiges bewegt. Nicht immer war seine teils unzimperlich vorangetriebene Politik aber von Erfolg gekrönt. Seine erste Stelle in der Schweiz trat er 1994 als Finanzchef von Alusuisse-Lonza (Algroup) an. Der 1952 geborene Kanadier mit italienischen Wurzeln – er ist Doppelbürger – kam vom Verpackungsunternehmen Lawson Mardon, das von Algroup übernommen wurde. Studien in Rechts- und Finanzwissenschaften (LLB, MBA), aber auch in Kunst und Philosophie zählten zu seinem Werdegang. Zum Algroup-Konzernchef aufgestiegen, erlitt er 1999 eine Niederlage, als die Fusion mit dem deutschen Mischkonzern Viag (Wurzel des heutigen Versorgers Eon) in letzter Minute scheiterte. Wenig später kam aus kartellrechtlichen Gründen der Zusammenschluss Algroups mit Alcan und Pechiney nicht zu Stande. Als Alcan und Algroup im Oktober 2000 fusionierten, verzichtete Marchionne auf den angebotenen Sitz im Verwaltungsrat – der ersehnte Posten als operativer Chef war ihm nicht zugesprochen worden. Dafür sicherte er sich die operative Führung des von Algroup abgespaltenen Chemieunternehmens Lonza, die er bis Januar 2002 innehatte. Überraschend wechselte er im Februar 2002 an die SGS-Konzernspitze. Der Umbau des Warenprüfkonzerns trägt seine Handschrift. Dem Konsolidierungsprozess der Branche möchte er ebenfalls seinen Stempel aufdrücken. Im Unterschied zu früher wisse er heute, dass solche Prozesse nicht forciert werden dürfen, merkt er nicht ohne Selbstkritik an. «Ich bin ruhiger geworden und verstehe es, auf den richtigen Zeitpunkt zu warten», sagt er. Mit Lonza ist Marchionne als VR-Präsident (seit Oktober 2002) verbunden. In dieser Funktion blitzte im Januar sein zeitweilen impulsives Temperament auf, als er den Konzernchef nach ungenügenden Leistungen zuerst in der Öffentlichkeit fallen liess. Weitere Aufsichtsmandate übt der als Autoliebhaber bekannte Vater von zwei Kindern für Serono und Fiat aus. Ga
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«Lonza ist stark genug allein zu bestehen»
Anderen Herausforderungen sieht sich Sergio Marchionne als Verwaltungsratspräsident im Chemiekonzern Lonza gegenüber. Nicht exekutive Aufgaben warten, sondern die Neubesetzung ebendieser Hauptrolle sowie der Abschluss der strategischen Neuausrichtung.
—— In Lonza haben Sie als VR-Präsident eine ganz andere Aufgabe. Lässt sich Ihr Führungsstil von SGS auf Lonza übertragen?
Nein, Lonza braucht eine andere Führungsstruktur. Das ergibt sich allein aus dem ganz anderen Geschäftscharakter. Die Einheiten der Lonza haben alle ihre Eigenheiten auf den jeweiligen Märkten. Die Besonderheit von SGS ist die breite geografische Präsenz und die in weiten Teilen gleichen Anforderungen für die einzelnen Geschäftsfelder.
—— Wie weit sind Sie in der Suche nach einem neuen Chief Executive Officer von Lonza?
Wir sind mitten im Auswahlverfahren.
—— Stammen die Kandidaten von aussen oder sehen Sie auch intern aussichtsreiche Bewerbungen?
Es sind externe Bewerber. Ich hoffe, den neuen Chef noch vor oder an der Präsentation der Halbjahresresultate vorstellen zu können.
—— Werden Sie danach als Verwaltungsratspräsident zurücktreten?
Grundsätzlich ist es ungünstig, vom CEO-Posten ins VR-Präsidium zu wechseln. Die Gefahr ist gross, dass man sich weiterhin ins operative Geschäft einmischt. Wenn wir die Führung neu bestellt haben und Lonza auf gutem Weg ist, braucht es meine Dienste nicht länger. An meinen anderen Verwaltungsratsmandaten – Fiat und Serono – möchte ich jedoch festhalten. Das ist vom Zeitaufwand her durchaus vertretbar.
—— Hat die Änderung, dass die Grossaktionärin Ems-Chemie in Lonza nurmehr eine Finanzbeteiligung sieht, einen Einfluss?
Nein. Lonza hat die Aufgaben unabhängig von der Aktionärsstruktur zu lösen. Ich verstehe, dass das neue Ems-Chemie-Management andere Prioritäten setzt.
—— Was sind die grössten Herausforderungen für Lonza?
In einem Markt, der einen Strukturwandel hinter sich hat, konkurrenzfähig zu bleiben. Wir reagierten nicht rasch genug auf den Wechsel, haben aber in den vergangenen zwölf Monaten hoffentlich die richtigen Massnahmen eingeleitet. Die Biotech-Produktionskapazitäten, in die Lonza 250 Mio.$ investiert hat, werden im dritten Quartal dieses Jahres in Betrieb gehen. Sie sind für eine lange Zeit ausgelastet. Die Probleme stellen sich im Chemieteil, der am meisten gelitten hat. Die Konkurrenz wurde härter, als die Nachfrage der Pharmaunternehmen abnahm. Das brachte Lonza in die ungewohnte Position, mit mehr Anbietern um ein stagnierendes Geschäft kämpfen zu müssen, das zudem den Charakter eines Massengeschäfts annahm. Dass dazu auch von der Führung andere Fähigkeiten verlangt sind, haben wir lange nicht erkannt.
—— Wann haben Sie das erkannt?
Sie meinen, ob diese Entwicklung bereits sichtbar war, als ich noch Konzernchef war? Bevor ich das Amt Anfang 2002 abgab, verfügte das Unternehmen über ganz andere Auftragsbücher. Damals gab es keine freien Kapazitäten. Nur kurze Zeit später standen die Anlagen für alle überraschend unbenützt herum. Wir wussten dem Nachfrageeinbruch nichts entgegenzusetzen.
—— Wird es Lonza allein schaffen oder mit Partnern?
Lonza ist gross und stark genug, um allein zu bestehen. Die Produktionsanlagen sind technologisch auf dem neuesten Stand. Wir sind absolut konkurrenzfähig. Dennoch wird 2004 ein Übergangsjahr.
—— Wird die Wirtschaftserholung den nötigen Rückenwind geben?
Der Pharmabereich lässt sich von den Konjunkturschwankungen nicht beeinflussen. Der Rest wird von der Wirtschaftsentwicklung profitieren. Dort stellen wir eine Erholung fest. Interview: Ga/CD
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SGS haben Aufpreis eingebüsst
Nach der Neuausrichtung verfolgt der Warenprüf- und Inspektionskonzern SGS eine ehrgeizige Wachstumsstrategie. Das für 2005 gesteckte Umsatzziel wurde zwar vor einem halben Jahr von 3,2 auf 3 Mrd. Fr. revidiert, gleichzeitig wurde aber die Messlatte für den Ertrag erhöht. Konzernchef Sergio Marchionne hat sich eine betriebliche Rendite von 16% zum Ziel gesetzt, die er auch ohne Akquisitionen erreichen will. Damit würde SGS ertragsmässig zur britischen Intertek aufschliessen. Im zweiten Halbjahr 2003 betrug die Betriebsmarge 12,7%. In der Umsatzentwicklung (+7% in Landeswährung auf 2,45 Mrd. Fr.) lag SGS noch deutlich unter dem mittelfristigen Ziel eines jährlichen internen Wachstums um 10%.
Im Januar und Februar entwickelte sich das Geschäft in den meisten Bereichen erfreulich. Zweistellige Wachstumsraten verzeichneten die Sparten Öl, Gas und Chemie sowie Consumer Testing und Trade Assurance (Regierungsgeschäfte). Schwierigkeiten bekundeten die Bereiche Landwirtschaft und Automotive, die die schlechte Verfassung des US-Automarktes zu spüren bekamen.
Die Kadenz in der Akquisitionsstrategie wurde in den vergangenen Monaten erhöht. Die Mittel für weitere Käufe sind ebenso vorhanden wie die organisatorischen Möglichkeiten zur Integration neuer Geschäftseinheiten. Jüngstes Beispiel ist das deutsche Institut Fresenius Taunusstein.
Die Aktien SGS tendieren seit Anfang Jahr seitwärts bzw. leicht abwärts. Das erstaunt nach den kräftigen Avancen in den letzten zwei Jahre nicht weiter. Kursbelastend waren zudem die Bereitschaft zu einer zunächst für März angekündigten Wandelanleihe (Gewinnverwässerung!) sowie die Diskussionen um die Pläne der Grossaktionärin von SGS, die französisch-italienische Beteiligungsgesellschaft Worms.
Der Bewertungsvorsprung gegenüber den Aktien von Intertek hat sich inzwischen verringert. Am Montag wurden SGS ex Dividende gehandelt. Der Kursverlust war geringer als die Ausschüttung. Auf der Basis eines geschätzten Gewinns 2004 von 36 Fr. je Aktie sind die Valoren mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 19 (Intertek 17) bewertet. Die Konsolidierungsphase dürfte noch etwas anhalten. Bestätigen sich die Ertragsfortschritte und stellen sich die Akquisitionserfolge wie gewünscht ein, müssten mittelfristig weitere Kursfortschritte die Folge sein. Ga
Finanz und Wirtschaft vom 31. März 2004
Man spricht vom «Rückkauf» der Banca del Gottardo durch Swiss Life Holding
Wieso wechselt Gottardo von den Versicherten zur Holding?
Von Anne-Marie Nega-Ledermann
Für die Aktionäre der Swiss Life, aber auch für Analysten und Journalisten ist der jüngste Entscheid des Lebensversicherers in Sachen Banca del Gottardo auf Anhieb unverständlich. Man war seit 1999, als die damalige Rentenanstalt die Gottardo kaufte und von der Börse nahm, der Meinung, das Tessiner Institut gehöre dem Konzern und somit auch den Swiss-Life-Aktionären. Seit dem Abbruch der Exklusivverhandlungen über den Verkauf der Bank (am 17.Februar) war mehr oder weniger klar, dass die Swiss Life die Bank behalten würde. Doch nun legt die Swiss Life Holding den Plan vor, die Gotthardbank ihrer eigenen Tochter Rentenanstalt abzukaufen – für 1,34 Mrd. Fr.! Finanziert werden soll der Transfer mit Eigenkapital bis zu 250 Mio., einer Kapitalerhöhung um 800 Mio. und einer Wandelanleihe bis 350 Mio. Fr. Und weil man schon den Kapitalmarkt beansprucht, soll zugleich Fremdkapital aufgenommen werden, «um in einem Jahr auslaufendes Fremdkapital im Wert von maximal 450 Mio. Fr. abzulösen».
Warum dieser «Rückkauf»? Er bezweckt die Auslösung der Bank aus dem Sicherungsfonds der Swiss Life – also dem Fonds, der als Garantie für die Ansprüche der Versicherungsnehmer dient. Die Bank war seinerzeit offensichtlich mit Mitteln aus diesem Fonds erworben worden, was bisher kaum je klar kommuniziert worden war. Diese Sachlage ist insofern von Bedeutung, als zu Änderungen im Sicherungsfonds – stellvertretend für die Versicherungsnehmer – das Aufsichtsamt ein Wörtchen mitzureden hat. Das geht im konkreten Fall so weit, dass das BPV für den gemäss Dörig «unwahrscheinlichen Fall» eines Weiterverkaufs der Gottardo durch die Swiss Life Holding verlangt – sofern der Verkauf in den nächsten drei Jahren durchgeführt würde –, dass 50% des allenfalls realisierten Gewinns dem Sicherungsfonds zukommen. Von einer allfälligen Verlustbeteiligung des Sicherungsfonds will das BPV hingegen nichts wissen. Da der Anlageertrag des Sicherungsfonds in der technischen Rechnung eines Versicherers einkommensseitig ein grosses Gewicht hat, will künftig ausser dem Aufsichtsamt auch der Gesetzgeber noch mehr mitreden (vgl. FuW vom 27.März, Seite 19). Vom Überschuss sollen die Versicherungsnehmer 90%, der Risikokapitalgeber 10% erhalten (Stichwort Legal quote).
Würde die Gotthard Bank im Sicherungsfonds, wo sie mit 1,25 Mrd. Fr. figuriert, verbleiben, würden ihre Ausschüttungen nach dem Prinzip 90:10 auch weiterhin nur zu einem geringen Teil den Swiss-Life-Aktionären zugute kommen. Der Transfer in die Holding liegt daher, so argumentiert die Swiss-Life-Führung, im Interesse der Swiss-Life-Aktionäre. Auch die Versicherungsnehmer haben ihren Vorteil davon, direkt in Form des Verkaufserlöses, indirekt, indem eine wenig liquide Anlage durch ein liquides diversifiziertes Portfolio ersetzt werden kann.
Der Kaufpreis von 1,34 Mrd. Fr. entspricht dem auf Basis von neutralen Bewertungen ermittelten Fair value. Die Differenz zu dem früher von der Swiss Life statuierten Verkaufspreis (1,5 Mrd. Fr.) erklärte CEO Rolf Dörig mit dem Aufpreis für das Synergiepotenzial, das ein dritter Käufer hätte bezahlen müssen. Das soll nun aber nicht heissen, dass zwischen Gotthard Bank und Swiss Life keine Synergien zu realisieren wären. Vielmehr will die Swiss-Life-Leitung, zusammen mit dem Bank-Management, «den Wert der Bank weiter steigern», wie Dörig erklärte. Das verstärkte Interesse der Swiss Life an der Gottardo belegt auch die Absicht, ausser CFO Bruno Pfister neu Martin Senn, Chief Investment Officer, sowie VR-Vizepräsident Gerold Bührer in den Bank-Verwaltungsrat zu delegieren.
Die Bank, die 2003 einen Gewinn von 85 Mio. Fr. erwirtschaftet hat, budgetiert für 2004 einen 19% höheren Gewinn vor Steuern von 112 Mio. Fr. Gottardo-CEO Guido Netzer erkennt seinerseits zusätzliche Möglichkeiten der Zusammenarbeit. Es gebe Bereiche, die es sich näher anzuschauen lohne. Die auf drei Sparten aufbauende Strategie soll aber nicht radikal umgestellt werden. Die Bank ist stolz auf das Erreichte, die Due-diligence-Prüfungen hätten ergeben, dass ihr Kreditportefeuille sehr gut sei. Es gebe ihr zudem das Know-how in der Offerierung spezifischer Kreditprodukte für eine ausländische Kundschaft. Die dritte Sparte, das Private banking, soll vor allem im Bereich Onshore weiter ausgebaut werden. Innerhalb der letzten zwei Jahre sei der Anteil Onshore am gesamten Private banking von 15 auf 35% erhöht worden. Das Eigenkapital enthalte ein solides Polster, das erlaube, die Ausbaupläne selbst zu finanzieren.
Die Swiss-Life-Aktien reagierten noch am Dienstag mit einem zeitweise prozentual zweistelligen Abschlag. Darin kommt ausser der Enttäuschung über ein nochmaliges Ausbleiben einer Dividende vor allem die Vorwegnahme des Verwässerungseffekts zum Ausdruck, den die geplante Kapitalerhöhung sowie die Wandelanleihe bewirken werden. Das Ausmass lässt sich gemäss CFO Bruno Pfister kaum beziffern, da auch die genauen Konditionen noch nicht bekannt sind. Begleitet wird die Transaktion durch Goldman Sachs und UBS. Über die Bereitstellung des notwendigen Kapitals sollen die Aktionäre an der GV vom 18.Mai befinden.
Keinen Anlass zu Veränderungen sieht die Ratingagentur Standard & Poor’s. Sie belässt ihr Langfristrating auf A– mit negativem Ausblick. Darin spiegeln sich vorab Bedenken wegen des herausfordernden Umfelds (Verpolitisierung im Kollektivgeschäft, vgl. auch Seite 21) im Kernmarkt der Swiss Life.
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Swiss Life bewegt sich zwischen Markt und Politik
Rückkehr in die Gewinnzone – Deutlich verbesserte Transparenz – Strategieanpassungen
Von Daniel Cavelti und
Anne-Marie Nega-Ledermann
Die Spekulationen sind beendet. Die Swiss Life will an der Banca del Gottardo festhalten. Nicht diese Meldung, sondern die dafür notwendige mehrstufige Mittelaufnahme löste einen Abgabedruck aus. Die Aktien Swiss Life verloren zeitweise über 11% (vgl. Seite 2). Die Swiss Life Holding wird die Bank von der Versicherungsgesellschaft Rentenanstalt erwerben. Wegen der Transaktion – die Kapitalerhöhung muss an der GV vom 18. Mai von den Aktionären noch genehmigt werden – fällt die Dividende wiederum aus.
Neben der erklärungsbedürftigen Transaktion, die einen weiteren Schritt in der Bereinigung der Gruppenstruktur darstellt, ging der gute Abschluss an der Börse fast unter. Nach zwei Verlustjahren – 2002 wurde mit einem Rekordverlust von 1,7 Mrd. Fr. abgeschlossen – schrieb der grösste Schweizer Lebensversicherer 2003 wieder einen Gewinn von 233 Mio. Fr. Die Analysten rechneten mit nur 170 Mio. Fr.
Vorsprung auf Zielvorgaben
Der im September 2002 gestartete Turnaround kommt zügig voran. Beachtenswert ist zudem die hohe Transparenz, die der Konzern in seiner Rechnung vorlegt. Nicht nur werden die Ergebnisse der einzelnen Segmente – Leben (Kern), Leben Übrige, Nichtleben, Private Banking, Investment Management – präsentiert, sondern auch die der einzelnen Leben-Märkte. Nach einem Verlust von 801 Mio. Fr. im Vorjahr resultierte ein operativer Gewinn von 557 Mio. Fr. Den Vorgaben, 1500 Stellen bis Ende 2004 zu streichen und die Kosten um 515 Mio. Fr. zu drücken, ist CEO Rolf Dörig ein Jahr voraus: Bis Ende 2003 fielen 1800 Stellen weg und 532 Mio. Fr. wurden eingespart.
Im Leben-Kerngeschäft, das die Märkte Schweiz, Frankreich, Deutschland, Niederlande und Belgien/Luxemburg umfasst und mit dem 85% der Prämien verdient werden, resultierte nach einem Verlust von über einer halben Milliarde Franken im Vorjahr ein operativer Gewinn von 341 Mio. Fr., wobei alle Märkte in den schwarzen Zahlen sind. In dem mit 41% des Prämienvolumens wichtigsten Markt, der Schweiz, liegt der Gewinn mit 76 Mio. Fr. aber weit unter dem in den Auslandmärkten.
Zu hoher Anteil BVG-Geschäft
Das Schweizer Geschäft macht noch immer Probleme: Das Prämienvolumen brach 19% ein, im Einzel-Leben halbierte sich das Geschäft mit Einmaleinlagen (vgl. Tabelle). Rückläufig entwickelt sich auch das Kollektivgeschäft, dessen Prämieneinnahmen, wegen vorsichtiger Zeichnungspolitik und Abgängen von 1250 Verträgen 13,8% auf 4,9 Mrd. Fr. zurückfielen. Die Entwicklung führte zu einem Anstieg des schlecht rentierenden Kollektivgeschäfts an den Prämieneinnahmen Schweiz auf 75%!
Da sich die Swiss Life gegenüber den Versicherten als sozialer Partner zeigt, wurden die Überschüsse bisher nicht gekürzt. Im technischen Geschäft verblieb dem Kollektivbereich ein leichter Verlust (–3,7 Mio. Fr.), während das Einzelgeschäft mit fast 110 Mio. Fr. in den schwarzen Zahlen schloss. Korrekturen brachten vorab das Anlageergebnis und die Reservenverstärkungen: Unter dem Strich resultierte ein statutarisches Ergebnis von insgesamt 145,3 Mio. Fr., bestehend aus einem Verlust im Einzelleben (–20,1 Mio. Fr.) und einem Gewinn im Kollektivleben (165,4 Mio. Fr.).
Paul Müller, zuständig für den Markt Schweiz, sparte denn auch nicht mit Kritik an den regulatorischen Rahmenbedingungen, die ab 1. April noch verschärft werden. Dennoch will die Swiss Life ihren eigenständigen Weg vorerst weitergehen: Für 2005 wird weiterhin eine Vollversicherung angeboten, wobei der Umwandlungssatz (geschlechtsneutral!) über vier Jahre auf 5,835% gesenkt werden soll.
In der Bilanz konnte das Eigenkapital um 19% oder 800 Mio. Fr. auf knapp 5 Mrd. Fr. gesteigert werden, wozu die operativen Verbesserungen fast 700 Mio. Fr. beitrugen. Die Solvabilität des Stammhauses blieb praktisch unverändert (179%). Nach der erwähnten Mittelaufnahme – sie wird überraschenderweise nicht von der CSFB organisiert – bestehe auf absehbare Zeit keine Absicht, weitere zusätzliche Mittel am Kapitalmarkt zu beschaffen, versicherte CEO Rolf Dörig.
Im Verbleib der Gotthard Bank im Konzern sowie in der Produktpolitik ist eine Anpassung der Strategie zu erkennen. Die zusätzlichen Ertragstreiber (Bank, Investment Management, Auslandgeschäft) müssen mehr zur Steigerung der Gesamtprofitabilität beitragen. Das Roe-Ziel von 10% bis 2005/06 wird aufrechterhalten. Im nächsten Jahr sollen die Dividendenzahlungen wieder aufgenommen werden, und zwar mit 25 bis 30% des Gewinns. Das macht – trotz der anstehenden Verwässerung – die Titel für mittelfristig orientierte Anleger wieder kaufenswert.
Finanz und Wirtschaft vom 31. März 2004
Wieso wechselt Gottardo von den Versicherten zur Holding?
Von Anne-Marie Nega-Ledermann
Für die Aktionäre der Swiss Life, aber auch für Analysten und Journalisten ist der jüngste Entscheid des Lebensversicherers in Sachen Banca del Gottardo auf Anhieb unverständlich. Man war seit 1999, als die damalige Rentenanstalt die Gottardo kaufte und von der Börse nahm, der Meinung, das Tessiner Institut gehöre dem Konzern und somit auch den Swiss-Life-Aktionären. Seit dem Abbruch der Exklusivverhandlungen über den Verkauf der Bank (am 17.Februar) war mehr oder weniger klar, dass die Swiss Life die Bank behalten würde. Doch nun legt die Swiss Life Holding den Plan vor, die Gotthardbank ihrer eigenen Tochter Rentenanstalt abzukaufen – für 1,34 Mrd. Fr.! Finanziert werden soll der Transfer mit Eigenkapital bis zu 250 Mio., einer Kapitalerhöhung um 800 Mio. und einer Wandelanleihe bis 350 Mio. Fr. Und weil man schon den Kapitalmarkt beansprucht, soll zugleich Fremdkapital aufgenommen werden, «um in einem Jahr auslaufendes Fremdkapital im Wert von maximal 450 Mio. Fr. abzulösen».
Warum dieser «Rückkauf»? Er bezweckt die Auslösung der Bank aus dem Sicherungsfonds der Swiss Life – also dem Fonds, der als Garantie für die Ansprüche der Versicherungsnehmer dient. Die Bank war seinerzeit offensichtlich mit Mitteln aus diesem Fonds erworben worden, was bisher kaum je klar kommuniziert worden war. Diese Sachlage ist insofern von Bedeutung, als zu Änderungen im Sicherungsfonds – stellvertretend für die Versicherungsnehmer – das Aufsichtsamt ein Wörtchen mitzureden hat. Das geht im konkreten Fall so weit, dass das BPV für den gemäss Dörig «unwahrscheinlichen Fall» eines Weiterverkaufs der Gottardo durch die Swiss Life Holding verlangt – sofern der Verkauf in den nächsten drei Jahren durchgeführt würde –, dass 50% des allenfalls realisierten Gewinns dem Sicherungsfonds zukommen. Von einer allfälligen Verlustbeteiligung des Sicherungsfonds will das BPV hingegen nichts wissen. Da der Anlageertrag des Sicherungsfonds in der technischen Rechnung eines Versicherers einkommensseitig ein grosses Gewicht hat, will künftig ausser dem Aufsichtsamt auch der Gesetzgeber noch mehr mitreden (vgl. FuW vom 27.März, Seite 19). Vom Überschuss sollen die Versicherungsnehmer 90%, der Risikokapitalgeber 10% erhalten (Stichwort Legal quote).
Würde die Gotthard Bank im Sicherungsfonds, wo sie mit 1,25 Mrd. Fr. figuriert, verbleiben, würden ihre Ausschüttungen nach dem Prinzip 90:10 auch weiterhin nur zu einem geringen Teil den Swiss-Life-Aktionären zugute kommen. Der Transfer in die Holding liegt daher, so argumentiert die Swiss-Life-Führung, im Interesse der Swiss-Life-Aktionäre. Auch die Versicherungsnehmer haben ihren Vorteil davon, direkt in Form des Verkaufserlöses, indirekt, indem eine wenig liquide Anlage durch ein liquides diversifiziertes Portfolio ersetzt werden kann.
Der Kaufpreis von 1,34 Mrd. Fr. entspricht dem auf Basis von neutralen Bewertungen ermittelten Fair value. Die Differenz zu dem früher von der Swiss Life statuierten Verkaufspreis (1,5 Mrd. Fr.) erklärte CEO Rolf Dörig mit dem Aufpreis für das Synergiepotenzial, das ein dritter Käufer hätte bezahlen müssen. Das soll nun aber nicht heissen, dass zwischen Gotthard Bank und Swiss Life keine Synergien zu realisieren wären. Vielmehr will die Swiss-Life-Leitung, zusammen mit dem Bank-Management, «den Wert der Bank weiter steigern», wie Dörig erklärte. Das verstärkte Interesse der Swiss Life an der Gottardo belegt auch die Absicht, ausser CFO Bruno Pfister neu Martin Senn, Chief Investment Officer, sowie VR-Vizepräsident Gerold Bührer in den Bank-Verwaltungsrat zu delegieren.
Die Bank, die 2003 einen Gewinn von 85 Mio. Fr. erwirtschaftet hat, budgetiert für 2004 einen 19% höheren Gewinn vor Steuern von 112 Mio. Fr. Gottardo-CEO Guido Netzer erkennt seinerseits zusätzliche Möglichkeiten der Zusammenarbeit. Es gebe Bereiche, die es sich näher anzuschauen lohne. Die auf drei Sparten aufbauende Strategie soll aber nicht radikal umgestellt werden. Die Bank ist stolz auf das Erreichte, die Due-diligence-Prüfungen hätten ergeben, dass ihr Kreditportefeuille sehr gut sei. Es gebe ihr zudem das Know-how in der Offerierung spezifischer Kreditprodukte für eine ausländische Kundschaft. Die dritte Sparte, das Private banking, soll vor allem im Bereich Onshore weiter ausgebaut werden. Innerhalb der letzten zwei Jahre sei der Anteil Onshore am gesamten Private banking von 15 auf 35% erhöht worden. Das Eigenkapital enthalte ein solides Polster, das erlaube, die Ausbaupläne selbst zu finanzieren.
Die Swiss-Life-Aktien reagierten noch am Dienstag mit einem zeitweise prozentual zweistelligen Abschlag. Darin kommt ausser der Enttäuschung über ein nochmaliges Ausbleiben einer Dividende vor allem die Vorwegnahme des Verwässerungseffekts zum Ausdruck, den die geplante Kapitalerhöhung sowie die Wandelanleihe bewirken werden. Das Ausmass lässt sich gemäss CFO Bruno Pfister kaum beziffern, da auch die genauen Konditionen noch nicht bekannt sind. Begleitet wird die Transaktion durch Goldman Sachs und UBS. Über die Bereitstellung des notwendigen Kapitals sollen die Aktionäre an der GV vom 18.Mai befinden.
Keinen Anlass zu Veränderungen sieht die Ratingagentur Standard & Poor’s. Sie belässt ihr Langfristrating auf A– mit negativem Ausblick. Darin spiegeln sich vorab Bedenken wegen des herausfordernden Umfelds (Verpolitisierung im Kollektivgeschäft, vgl. auch Seite 21) im Kernmarkt der Swiss Life.
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Swiss Life bewegt sich zwischen Markt und Politik
Rückkehr in die Gewinnzone – Deutlich verbesserte Transparenz – Strategieanpassungen
Von Daniel Cavelti und
Anne-Marie Nega-Ledermann
Die Spekulationen sind beendet. Die Swiss Life will an der Banca del Gottardo festhalten. Nicht diese Meldung, sondern die dafür notwendige mehrstufige Mittelaufnahme löste einen Abgabedruck aus. Die Aktien Swiss Life verloren zeitweise über 11% (vgl. Seite 2). Die Swiss Life Holding wird die Bank von der Versicherungsgesellschaft Rentenanstalt erwerben. Wegen der Transaktion – die Kapitalerhöhung muss an der GV vom 18. Mai von den Aktionären noch genehmigt werden – fällt die Dividende wiederum aus.
Neben der erklärungsbedürftigen Transaktion, die einen weiteren Schritt in der Bereinigung der Gruppenstruktur darstellt, ging der gute Abschluss an der Börse fast unter. Nach zwei Verlustjahren – 2002 wurde mit einem Rekordverlust von 1,7 Mrd. Fr. abgeschlossen – schrieb der grösste Schweizer Lebensversicherer 2003 wieder einen Gewinn von 233 Mio. Fr. Die Analysten rechneten mit nur 170 Mio. Fr.
Vorsprung auf Zielvorgaben
Der im September 2002 gestartete Turnaround kommt zügig voran. Beachtenswert ist zudem die hohe Transparenz, die der Konzern in seiner Rechnung vorlegt. Nicht nur werden die Ergebnisse der einzelnen Segmente – Leben (Kern), Leben Übrige, Nichtleben, Private Banking, Investment Management – präsentiert, sondern auch die der einzelnen Leben-Märkte. Nach einem Verlust von 801 Mio. Fr. im Vorjahr resultierte ein operativer Gewinn von 557 Mio. Fr. Den Vorgaben, 1500 Stellen bis Ende 2004 zu streichen und die Kosten um 515 Mio. Fr. zu drücken, ist CEO Rolf Dörig ein Jahr voraus: Bis Ende 2003 fielen 1800 Stellen weg und 532 Mio. Fr. wurden eingespart.
Im Leben-Kerngeschäft, das die Märkte Schweiz, Frankreich, Deutschland, Niederlande und Belgien/Luxemburg umfasst und mit dem 85% der Prämien verdient werden, resultierte nach einem Verlust von über einer halben Milliarde Franken im Vorjahr ein operativer Gewinn von 341 Mio. Fr., wobei alle Märkte in den schwarzen Zahlen sind. In dem mit 41% des Prämienvolumens wichtigsten Markt, der Schweiz, liegt der Gewinn mit 76 Mio. Fr. aber weit unter dem in den Auslandmärkten.
Zu hoher Anteil BVG-Geschäft
Das Schweizer Geschäft macht noch immer Probleme: Das Prämienvolumen brach 19% ein, im Einzel-Leben halbierte sich das Geschäft mit Einmaleinlagen (vgl. Tabelle). Rückläufig entwickelt sich auch das Kollektivgeschäft, dessen Prämieneinnahmen, wegen vorsichtiger Zeichnungspolitik und Abgängen von 1250 Verträgen 13,8% auf 4,9 Mrd. Fr. zurückfielen. Die Entwicklung führte zu einem Anstieg des schlecht rentierenden Kollektivgeschäfts an den Prämieneinnahmen Schweiz auf 75%!
Da sich die Swiss Life gegenüber den Versicherten als sozialer Partner zeigt, wurden die Überschüsse bisher nicht gekürzt. Im technischen Geschäft verblieb dem Kollektivbereich ein leichter Verlust (–3,7 Mio. Fr.), während das Einzelgeschäft mit fast 110 Mio. Fr. in den schwarzen Zahlen schloss. Korrekturen brachten vorab das Anlageergebnis und die Reservenverstärkungen: Unter dem Strich resultierte ein statutarisches Ergebnis von insgesamt 145,3 Mio. Fr., bestehend aus einem Verlust im Einzelleben (–20,1 Mio. Fr.) und einem Gewinn im Kollektivleben (165,4 Mio. Fr.).
Paul Müller, zuständig für den Markt Schweiz, sparte denn auch nicht mit Kritik an den regulatorischen Rahmenbedingungen, die ab 1. April noch verschärft werden. Dennoch will die Swiss Life ihren eigenständigen Weg vorerst weitergehen: Für 2005 wird weiterhin eine Vollversicherung angeboten, wobei der Umwandlungssatz (geschlechtsneutral!) über vier Jahre auf 5,835% gesenkt werden soll.
In der Bilanz konnte das Eigenkapital um 19% oder 800 Mio. Fr. auf knapp 5 Mrd. Fr. gesteigert werden, wozu die operativen Verbesserungen fast 700 Mio. Fr. beitrugen. Die Solvabilität des Stammhauses blieb praktisch unverändert (179%). Nach der erwähnten Mittelaufnahme – sie wird überraschenderweise nicht von der CSFB organisiert – bestehe auf absehbare Zeit keine Absicht, weitere zusätzliche Mittel am Kapitalmarkt zu beschaffen, versicherte CEO Rolf Dörig.
Im Verbleib der Gotthard Bank im Konzern sowie in der Produktpolitik ist eine Anpassung der Strategie zu erkennen. Die zusätzlichen Ertragstreiber (Bank, Investment Management, Auslandgeschäft) müssen mehr zur Steigerung der Gesamtprofitabilität beitragen. Das Roe-Ziel von 10% bis 2005/06 wird aufrechterhalten. Im nächsten Jahr sollen die Dividendenzahlungen wieder aufgenommen werden, und zwar mit 25 bis 30% des Gewinns. Das macht – trotz der anstehenden Verwässerung – die Titel für mittelfristig orientierte Anleger wieder kaufenswert.
Finanz und Wirtschaft vom 31. März 2004
Hier mal ein leckerer Genußschein. Die Ausschüttung schmeckt sicher gut
Confiserie Lauenstein verwöhnt Anleger/Genussschein mit „Trüffelzins“
Um zart schmelzende Genüsse dreht sich bei der Confiserie Lauenstein alles. Was liegt da näher, als die anstehenden Investitionen in das weitere solide Wachstum mit der Herausgabe von Genussscheinen zu realisieren? Auch die Verzinsung ist äußerst attraktiv: der Anleger kann jährlich wählen zwischen normaler Kapitalverzinsung und dem leckeren „Trüffelzins“. Seit fast vierzig Jahren fertigen die Chocolatiers in der Fischbachsmühle im romantischen Lauenstein einzigartige Pralinen- und Trüffelspezialitäten. Nur beste Zutaten wie belgische Schokolade nach eigener Rezeptur, reines Lübecker Marzipan, französische Walnüsse oder frische Butter und Sahne aus Oberfranken sowie edle Brände verwandeln sich in liebevoller Handarbeit zu zart schmelzenden Kostbarkeiten für Genießer in aller Welt.Der geschäftsführende Gesellschafter Thomas Luger, seit 1993 beteiligt, forciert die Ausweitung des Kundenkreises: Lauensteiner findet man im Süßwaren-Fachhandel und Premium-Warenhäusern wie dem KaDeWe, in vielen exklusiven Hotels und Airlines werden sie gereicht. Auch viele Unternehmen vom Mittelständler bis hin zu DaimlerChrysler verwöhnen ihre Kunden mit den süßen Kreationen, individualisiert mit dem Firmenlogo oder einer besonderen Verpackung.Die Fischbachsmühle selbst ist mit ihrer „gläsernen Produktion“ und dem Werksverkauf im Frankenwald ein Magnet für Besucher und Touristen. Im Betrachtungszeitraum ab 1993 wurden am Fuße der Burg Lauenstein kontinuierlich gute betriebliche Ergebnisse erzielt, die zur Stärkung der Kapitalbasis und zu Investitionen in das Anlagevermögen genutzt wurden.Mit dem Lauensteiner Genussschein möchte die Confiserie Burg Lauenstein GmbH die Grundlage für ein weiteres wirtschaftliches Wachstum schaffen. Investitionen in die Firmenimmobilie, Anlage von Kundenparkplätzen und Vergrößerung der Verkaufsflächen sowie die nachfragegerechte Ergänzung des Sortiments und die Erschließung neuer Märkte schaffen die Basis für eine ertragssteigernde Ausweitung der Geschäftstätigkeit bei gleichzeitigem Erhalt und Pflege der traditionell überlieferten Chocolatierskunst.Die erforderlichen Mittel möchte die Confiserie nicht ausschließlich durch Eigen- und Fremdkapital aufbringen, sondern zusätzlich bankenunabhängig als privates Genussrechtskapital. So können sich Freunde edler Schokolade nicht nur an den Produkten des Hauses, sondern auch an einer langfristigen, guten Verzinsung ihrer Wertanlage erfreuen.Die Confiserie Lauenstein gibt in einer limitierten Tranche 2000 Genussscheine mit einem Nennwert von 500 Euro heraus. Die Mindesteinlage beträgt 2.000 Euro, dies entspricht 4 Genussscheinen, zu einem Ausgabekurs von 100% zzgl. einmaliger Abschlussgebühr von 75 Euro je Zeichnung.Für die Verzinsung kann jährlich aus zwei Varianten gewählt werden: die Kapitalverzinsung beträgt 4,5% des Nennwerts jährlich zum Jahresende. Doch echte Genießer wählen den „Trüffelzins“: Diese attraktive Variante bringt 8,5% Rendite, die bereits im Januar auf dem Kundenkonto gutgeschrieben wird. Schon bei der Mindesteinlage von 2.000 Euro kann dann im Laufe des Jahres im Gegenwert von 170 Euro bestellt werden – zum selbst Genießen oder Verschenken. Viele weitere Vorteile sprechen für die genussreiche Geldanlage: z.B. die jährliche Zusendung von Kostmustern und Neuheiten, ein persönlicher Ansprechpartner als Kundenbetreuer oder die portofreie Bestellung schon ab 35 Euro.Übrigens ist auch der Genussschein selbst eine außergewöhnliche Präsentidee. Denn das Wertpapier ist mit Zustimmung der Confiserie jederzeit übertragbar. Warum also statt der Schachtel feiner Lauensteiner Trüffel nicht einmal ein ganzes Stück Lauenstein verschenken – mit dem jährlichen Anrecht auf viele leckere Trüffel und Pralinen.Mit diesem Finanzierungsinstrument geht die Confiserie aus dem Frankenwald neue Wege in der Kapitalbeschaffung. Wer sich mit dem Gedanken an eine Zeichnung trägt, sollte sich mit einer Schachtel erlesener Trüffel zurückziehen, um für seine Entscheidung die Lauensteiner Genussschein-Broschüre in Ruhe zu studieren. So wird zum ersten Mal deutlich, warum der Genussschein seinen Namen zu Recht trägt.Die ersten Genießer haben sich schon entschieden: über 120 Wertpapiere sind bereits gezeichnet – und die meisten Anleger wählten den „Trüffelzins“.
Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann geben Sie auf nachfolgendem Link Ihre Adresse ein und wir senden Ihnen die Genussscheinbroschüre zu. susanne.wachter@confiserie-lauenstein.de
Confiserie Lauenstein verwöhnt Anleger/Genussschein mit „Trüffelzins“
Um zart schmelzende Genüsse dreht sich bei der Confiserie Lauenstein alles. Was liegt da näher, als die anstehenden Investitionen in das weitere solide Wachstum mit der Herausgabe von Genussscheinen zu realisieren? Auch die Verzinsung ist äußerst attraktiv: der Anleger kann jährlich wählen zwischen normaler Kapitalverzinsung und dem leckeren „Trüffelzins“. Seit fast vierzig Jahren fertigen die Chocolatiers in der Fischbachsmühle im romantischen Lauenstein einzigartige Pralinen- und Trüffelspezialitäten. Nur beste Zutaten wie belgische Schokolade nach eigener Rezeptur, reines Lübecker Marzipan, französische Walnüsse oder frische Butter und Sahne aus Oberfranken sowie edle Brände verwandeln sich in liebevoller Handarbeit zu zart schmelzenden Kostbarkeiten für Genießer in aller Welt.Der geschäftsführende Gesellschafter Thomas Luger, seit 1993 beteiligt, forciert die Ausweitung des Kundenkreises: Lauensteiner findet man im Süßwaren-Fachhandel und Premium-Warenhäusern wie dem KaDeWe, in vielen exklusiven Hotels und Airlines werden sie gereicht. Auch viele Unternehmen vom Mittelständler bis hin zu DaimlerChrysler verwöhnen ihre Kunden mit den süßen Kreationen, individualisiert mit dem Firmenlogo oder einer besonderen Verpackung.Die Fischbachsmühle selbst ist mit ihrer „gläsernen Produktion“ und dem Werksverkauf im Frankenwald ein Magnet für Besucher und Touristen. Im Betrachtungszeitraum ab 1993 wurden am Fuße der Burg Lauenstein kontinuierlich gute betriebliche Ergebnisse erzielt, die zur Stärkung der Kapitalbasis und zu Investitionen in das Anlagevermögen genutzt wurden.Mit dem Lauensteiner Genussschein möchte die Confiserie Burg Lauenstein GmbH die Grundlage für ein weiteres wirtschaftliches Wachstum schaffen. Investitionen in die Firmenimmobilie, Anlage von Kundenparkplätzen und Vergrößerung der Verkaufsflächen sowie die nachfragegerechte Ergänzung des Sortiments und die Erschließung neuer Märkte schaffen die Basis für eine ertragssteigernde Ausweitung der Geschäftstätigkeit bei gleichzeitigem Erhalt und Pflege der traditionell überlieferten Chocolatierskunst.Die erforderlichen Mittel möchte die Confiserie nicht ausschließlich durch Eigen- und Fremdkapital aufbringen, sondern zusätzlich bankenunabhängig als privates Genussrechtskapital. So können sich Freunde edler Schokolade nicht nur an den Produkten des Hauses, sondern auch an einer langfristigen, guten Verzinsung ihrer Wertanlage erfreuen.Die Confiserie Lauenstein gibt in einer limitierten Tranche 2000 Genussscheine mit einem Nennwert von 500 Euro heraus. Die Mindesteinlage beträgt 2.000 Euro, dies entspricht 4 Genussscheinen, zu einem Ausgabekurs von 100% zzgl. einmaliger Abschlussgebühr von 75 Euro je Zeichnung.Für die Verzinsung kann jährlich aus zwei Varianten gewählt werden: die Kapitalverzinsung beträgt 4,5% des Nennwerts jährlich zum Jahresende. Doch echte Genießer wählen den „Trüffelzins“: Diese attraktive Variante bringt 8,5% Rendite, die bereits im Januar auf dem Kundenkonto gutgeschrieben wird. Schon bei der Mindesteinlage von 2.000 Euro kann dann im Laufe des Jahres im Gegenwert von 170 Euro bestellt werden – zum selbst Genießen oder Verschenken. Viele weitere Vorteile sprechen für die genussreiche Geldanlage: z.B. die jährliche Zusendung von Kostmustern und Neuheiten, ein persönlicher Ansprechpartner als Kundenbetreuer oder die portofreie Bestellung schon ab 35 Euro.Übrigens ist auch der Genussschein selbst eine außergewöhnliche Präsentidee. Denn das Wertpapier ist mit Zustimmung der Confiserie jederzeit übertragbar. Warum also statt der Schachtel feiner Lauensteiner Trüffel nicht einmal ein ganzes Stück Lauenstein verschenken – mit dem jährlichen Anrecht auf viele leckere Trüffel und Pralinen.Mit diesem Finanzierungsinstrument geht die Confiserie aus dem Frankenwald neue Wege in der Kapitalbeschaffung. Wer sich mit dem Gedanken an eine Zeichnung trägt, sollte sich mit einer Schachtel erlesener Trüffel zurückziehen, um für seine Entscheidung die Lauensteiner Genussschein-Broschüre in Ruhe zu studieren. So wird zum ersten Mal deutlich, warum der Genussschein seinen Namen zu Recht trägt.Die ersten Genießer haben sich schon entschieden: über 120 Wertpapiere sind bereits gezeichnet – und die meisten Anleger wählten den „Trüffelzins“.
Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann geben Sie auf nachfolgendem Link Ihre Adresse ein und wir senden Ihnen die Genussscheinbroschüre zu. susanne.wachter@confiserie-lauenstein.de
Geld und Brief
Wenig Grosse in Novartis und Aventis
Die beiden Pharmaunternehmen weisen in hohem Masse zersplitterte Aktionärsstrukturen auf und haben deshalb kaum organisierten Druck von dieser Seite zu befürchten. Aventis kennt mit Kuwait Petroleum zwar einen Grossaktionär, aber der hat (bisher) grosse Loyalität zum Management an den Tag gelegt. Kuwait ist schon seit den Achtzigerjahren Aktionär und hat auch Einsitz im Verwaltungsrat. Auch im Fall von Novartis ist der grösste unternehmensunabhängige Aktionär (mit 2,75%) die Sandoz-Stiftung, die aber ebenfalls Teil des Novartis-VR ist. Die restlichen Aktionäre haben durchweg eine Beteiligung von unter 3% (sieht man von J.P. Morgan Chase ab, die aber nicht Aktionärin ist, sondern als Verwahrerin der in New York kotierten Novartis-Aktien fungiert) und sind allesamt Anlagefonds oder Versicherungsgesellschaften. Fonds opponieren in der Regel nicht aktiv, sondern stimmen «mit den Füssen» ab. Das heisst, sie verkaufen die Aktien, wenn ihnen die Strategie des Managements nicht passt.
AM
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Aventis für Verhandlungen mit Novartis
Eine Bedingung von Novartis erfüllt – Nun kommt es auf Politik an
Der Aufsichtsrat der vom französischen Pharmaunternehmen Sanofi-Synthélabo bedrängten französisch-deutschen Pharmagruppe Aventis hat sich an seiner Sitzung am Freitagabend für Fusionsverhandlungen mit dem Schweizer Konkurrenten Novartis ausgesprochen. Damit ist eine Bedingung der Schweizer Gruppe für solche Verhandlungen erfüllt. Was die zweite Forderung von Novartis – die Neutralität der französischen Regierung – betrifft, so richten sich nun alle Augen auf den neuen französischen Wirtschaftsminister Nicolas Sarkozy.
Die Aufsichtsratsmitglieder wurden über die bisherigen Gespräche informiert und haben sich nun erwartungsgemäss für formelle Verhandlungen mit Novartis ausgesprochen. Die Annäherung an Novartis ist jedoch nicht die einzige Abwehrstrategie von Aventis. Gleichzeitig sollen die Diskussionen mit den Aufsichtsbehörde in Frankreich und Deutschland weitergeführt werden.
Noch offen ist, ob die französische Regierung ihre bislang ablehnende Haltung gegenüber Novartis aufgeben wird. Die Änderungen im französischen Kabinett sprechen dafür. Premierminister Jean-Pierre Raffarin wurde zwar in seinem Amt bestätigt. Dem neuen Wirtschaftsminister Nicolas Sarkozy wird jedoch zugetraut, dass er in seiner Frage eine liberalere und weniger nationalistische Haltung als sein Vorgänger einnehmen wird. Dazu kommt, dass Sarkozy Nachbar und guter Freund von Aventis-Vizepräsident Jean-René Fourtou ist, der sich in der «FuW» schon am 20. März für eine Annäherung mit Novartis ausgesprochen hatte.
TW, Paris
Finanz und Wirtschaft vom 3. April 2004
Wenig Grosse in Novartis und Aventis
Die beiden Pharmaunternehmen weisen in hohem Masse zersplitterte Aktionärsstrukturen auf und haben deshalb kaum organisierten Druck von dieser Seite zu befürchten. Aventis kennt mit Kuwait Petroleum zwar einen Grossaktionär, aber der hat (bisher) grosse Loyalität zum Management an den Tag gelegt. Kuwait ist schon seit den Achtzigerjahren Aktionär und hat auch Einsitz im Verwaltungsrat. Auch im Fall von Novartis ist der grösste unternehmensunabhängige Aktionär (mit 2,75%) die Sandoz-Stiftung, die aber ebenfalls Teil des Novartis-VR ist. Die restlichen Aktionäre haben durchweg eine Beteiligung von unter 3% (sieht man von J.P. Morgan Chase ab, die aber nicht Aktionärin ist, sondern als Verwahrerin der in New York kotierten Novartis-Aktien fungiert) und sind allesamt Anlagefonds oder Versicherungsgesellschaften. Fonds opponieren in der Regel nicht aktiv, sondern stimmen «mit den Füssen» ab. Das heisst, sie verkaufen die Aktien, wenn ihnen die Strategie des Managements nicht passt.
AM
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Aventis für Verhandlungen mit Novartis
Eine Bedingung von Novartis erfüllt – Nun kommt es auf Politik an
Der Aufsichtsrat der vom französischen Pharmaunternehmen Sanofi-Synthélabo bedrängten französisch-deutschen Pharmagruppe Aventis hat sich an seiner Sitzung am Freitagabend für Fusionsverhandlungen mit dem Schweizer Konkurrenten Novartis ausgesprochen. Damit ist eine Bedingung der Schweizer Gruppe für solche Verhandlungen erfüllt. Was die zweite Forderung von Novartis – die Neutralität der französischen Regierung – betrifft, so richten sich nun alle Augen auf den neuen französischen Wirtschaftsminister Nicolas Sarkozy.
Die Aufsichtsratsmitglieder wurden über die bisherigen Gespräche informiert und haben sich nun erwartungsgemäss für formelle Verhandlungen mit Novartis ausgesprochen. Die Annäherung an Novartis ist jedoch nicht die einzige Abwehrstrategie von Aventis. Gleichzeitig sollen die Diskussionen mit den Aufsichtsbehörde in Frankreich und Deutschland weitergeführt werden.
Noch offen ist, ob die französische Regierung ihre bislang ablehnende Haltung gegenüber Novartis aufgeben wird. Die Änderungen im französischen Kabinett sprechen dafür. Premierminister Jean-Pierre Raffarin wurde zwar in seinem Amt bestätigt. Dem neuen Wirtschaftsminister Nicolas Sarkozy wird jedoch zugetraut, dass er in seiner Frage eine liberalere und weniger nationalistische Haltung als sein Vorgänger einnehmen wird. Dazu kommt, dass Sarkozy Nachbar und guter Freund von Aventis-Vizepräsident Jean-René Fourtou ist, der sich in der «FuW» schon am 20. März für eine Annäherung mit Novartis ausgesprochen hatte.
TW, Paris
Finanz und Wirtschaft vom 3. April 2004
Man spricht von der erneuten Reorganisation des Zurich-Konzerns
Zurich strebt weitere Verbesserung der Rendite an
Von Daniel Cavelti
Vor achtzehn Monaten, nach dem Abgang von Rolf Hüppi und einem grossen Vertrauensverlust des Konzerns in Anlegerkreisen, startete Zurich-Chef James Schiro ein aggressives Gewinnverbesserungsprogramm. Unter Schiro wurden die Kosten gedrückt, Töchter und Unternehmensteile abgestossen und die Bilanz gestärkt. Nach zwei Verlustjahren schrieb die Zurich Financial Services 2003 wieder einen Gewinn von 2,1 Mrd.$. Am Freitag startete der Amerikaner in London die «zweite Phase».
Ab 2004 sollen die Kosten nochmals um jährlich mindestens 200 Mio.$ gedrückt werden. Die Zurich plane aber nicht, «massiv» Stellen zu streichen, sagte Schiro. Das Ziel einer operativen Eigenkapitalrendite von 12%, ohne Kapitalgewinne gerechnet, bestätigte er. 2003 hat sich die Rendite auf 9,3% fast verdoppelt.
Die Frage ist, ob Schiro die Renditevorgabe schafft, wenn die Prämiensätze sinken im zyklischen Schadenversicherungsgeschäft, mit dem rund 70% der Prämien verdient werden. Noch profitiert die Zurich vom «harten» Markt: Seit 2001 steigen die Prämien. Der Markt schwächt sich aber ab, im US-Unternehmensgeschäft kommen die Prämien unter Druck. Die Zurich als Nummer zwei dieser Sparte in den USA ist exponiert. Fallen die Gewinne im Schadengeschäft tiefer aus – 2003 wurden 1,9 Mrd.$ verdient – muss das Lebengeschäft profitabler werden.
Nachdem die Zurich vor drei Monaten den Abgang von Sandy Leitch gemeldet hatte – der Brite war für Grossbritannien, einer der drei Schlüsselmärkte, verantwortlich – wurde das Europa-Geschäft vor einem Monat umgruppiert, Grossbritannien mit der Geschäftseinheit Kontinentaleuropa zusammengelegt. Die Umgruppierung war, wie sich jetzt zeigt, ein erster Schritt, die Zurich nach den Worten Schiros integrierter und schlanker zu machen. Grosse Finanzkonzerne, meinte er am Analystentag, müssten funktional organisiert und vom Corporate Center aus gesteuert werden.
Was heisst das in der Praxis? In Grossbritannien wird das Lebengeschäft restrukturiert. Die Zurich, mit Allied Dunbar und Eagle Star die Nummer sieben, plant, die Versicherer zusammenzulegen und im Markt unter dem Namen Zurich aufzutreten. Das schlecht rentierende Zurich Advice Network, dass 3800 Agenten zählt, soll mit einem «neuen Geschäftsmodell» profitabler werden. Die Versicherungsagenten sollen nicht nur Drittprodukte vertreiben – die Agenten sollen sich nach Schiros Plänen am Network der Zurich beteiligen. Ein späterer Börsengang sei «eine Option». Die Zurich werde «finanzielle Disziplin» verfolgen und durch den Ausstieg aus unrentablen Geschäften Kapital freisetzen. Unter dem Strich will der Konzern im Lebengeschäft 100 Mio.$ einsparen.
Nochmals 100 Mio.$ sollen im Schadenversicherungsgeschäft gespart werden. Und schliesslich: Die Zurich gruppiert (wieder!) um, und zwar in folgende vier Geschäftssegmente: Globales Grosskundengeschäft (die Zurich ist mit einem Prämienvolumen von 7 Mrd. $ weltweit die Nummer zwei), europäisches Personen- und Firmengeschäft (10,3 Mrd. $ Prämien), US-Personengeschäft (Farmers) und US-Firmengeschäft (Farmers plus Zurich, 4 Mrd.$ Prämien). Chef des globalen Grosskundengeschäfts wird per sofort Geoff Riddell. Der 48-jährige Ex-AIG-Manager war seit Ende 2002 CEO des britischen Schadenversicherungsgeschäfts.
Im US-Personengeschäft setzt die Zurich auf die US-Managementgesellschaft Farmers. Die Kapitalbasis («Surplus») des nicht konsolidierten Versicherers Farmers Exchanges soll in den nächsten drei Jahren mit einem Gewinnverbesserungsprogramm um insgesamt 1 Mrd.$ verstärkt werden (um 400 Mio.$ im Jahr 2004). Die Zurich kassiert im Durchschnitt eine Managementgebühr von 12 bis 13% der Prämien. Eine stärkere Kapitalisierung ist Voraussetzung, um mehr Geschäft zu zeichnen. Zeichnet Farmers Exchanges mehr, kassiert die Zurich mehr.
Die Börse reagierte mit einem beachtlichen Sprung auf die Präsentation. Binnen zwei Tagen legten die Titel 6,8% zu. Offensichtlich vermochten Schiro und sein Management team – darunter Paul van de Geijn, Chef Leben, und Axel Lehmann, Chef Europa –, die Investoren erneut zu überzeugen. Zurich sollte mit den geplanten Kosteneinsparungen 2004 eine zweistellige Eigenkapitalrendite erzielen. Ob damit das mittelfristig gesetzte Ziel von 12% bereits erreicht wird, ist aber nicht sicher. Die Titel haben weiteres Potenzial.
Finanz und Wirtschaft vom 3. April 2004
Zurich strebt weitere Verbesserung der Rendite an
Von Daniel Cavelti
Vor achtzehn Monaten, nach dem Abgang von Rolf Hüppi und einem grossen Vertrauensverlust des Konzerns in Anlegerkreisen, startete Zurich-Chef James Schiro ein aggressives Gewinnverbesserungsprogramm. Unter Schiro wurden die Kosten gedrückt, Töchter und Unternehmensteile abgestossen und die Bilanz gestärkt. Nach zwei Verlustjahren schrieb die Zurich Financial Services 2003 wieder einen Gewinn von 2,1 Mrd.$. Am Freitag startete der Amerikaner in London die «zweite Phase».
Ab 2004 sollen die Kosten nochmals um jährlich mindestens 200 Mio.$ gedrückt werden. Die Zurich plane aber nicht, «massiv» Stellen zu streichen, sagte Schiro. Das Ziel einer operativen Eigenkapitalrendite von 12%, ohne Kapitalgewinne gerechnet, bestätigte er. 2003 hat sich die Rendite auf 9,3% fast verdoppelt.
Die Frage ist, ob Schiro die Renditevorgabe schafft, wenn die Prämiensätze sinken im zyklischen Schadenversicherungsgeschäft, mit dem rund 70% der Prämien verdient werden. Noch profitiert die Zurich vom «harten» Markt: Seit 2001 steigen die Prämien. Der Markt schwächt sich aber ab, im US-Unternehmensgeschäft kommen die Prämien unter Druck. Die Zurich als Nummer zwei dieser Sparte in den USA ist exponiert. Fallen die Gewinne im Schadengeschäft tiefer aus – 2003 wurden 1,9 Mrd.$ verdient – muss das Lebengeschäft profitabler werden.
Nachdem die Zurich vor drei Monaten den Abgang von Sandy Leitch gemeldet hatte – der Brite war für Grossbritannien, einer der drei Schlüsselmärkte, verantwortlich – wurde das Europa-Geschäft vor einem Monat umgruppiert, Grossbritannien mit der Geschäftseinheit Kontinentaleuropa zusammengelegt. Die Umgruppierung war, wie sich jetzt zeigt, ein erster Schritt, die Zurich nach den Worten Schiros integrierter und schlanker zu machen. Grosse Finanzkonzerne, meinte er am Analystentag, müssten funktional organisiert und vom Corporate Center aus gesteuert werden.
Was heisst das in der Praxis? In Grossbritannien wird das Lebengeschäft restrukturiert. Die Zurich, mit Allied Dunbar und Eagle Star die Nummer sieben, plant, die Versicherer zusammenzulegen und im Markt unter dem Namen Zurich aufzutreten. Das schlecht rentierende Zurich Advice Network, dass 3800 Agenten zählt, soll mit einem «neuen Geschäftsmodell» profitabler werden. Die Versicherungsagenten sollen nicht nur Drittprodukte vertreiben – die Agenten sollen sich nach Schiros Plänen am Network der Zurich beteiligen. Ein späterer Börsengang sei «eine Option». Die Zurich werde «finanzielle Disziplin» verfolgen und durch den Ausstieg aus unrentablen Geschäften Kapital freisetzen. Unter dem Strich will der Konzern im Lebengeschäft 100 Mio.$ einsparen.
Nochmals 100 Mio.$ sollen im Schadenversicherungsgeschäft gespart werden. Und schliesslich: Die Zurich gruppiert (wieder!) um, und zwar in folgende vier Geschäftssegmente: Globales Grosskundengeschäft (die Zurich ist mit einem Prämienvolumen von 7 Mrd. $ weltweit die Nummer zwei), europäisches Personen- und Firmengeschäft (10,3 Mrd. $ Prämien), US-Personengeschäft (Farmers) und US-Firmengeschäft (Farmers plus Zurich, 4 Mrd.$ Prämien). Chef des globalen Grosskundengeschäfts wird per sofort Geoff Riddell. Der 48-jährige Ex-AIG-Manager war seit Ende 2002 CEO des britischen Schadenversicherungsgeschäfts.
Im US-Personengeschäft setzt die Zurich auf die US-Managementgesellschaft Farmers. Die Kapitalbasis («Surplus») des nicht konsolidierten Versicherers Farmers Exchanges soll in den nächsten drei Jahren mit einem Gewinnverbesserungsprogramm um insgesamt 1 Mrd.$ verstärkt werden (um 400 Mio.$ im Jahr 2004). Die Zurich kassiert im Durchschnitt eine Managementgebühr von 12 bis 13% der Prämien. Eine stärkere Kapitalisierung ist Voraussetzung, um mehr Geschäft zu zeichnen. Zeichnet Farmers Exchanges mehr, kassiert die Zurich mehr.
Die Börse reagierte mit einem beachtlichen Sprung auf die Präsentation. Binnen zwei Tagen legten die Titel 6,8% zu. Offensichtlich vermochten Schiro und sein Management team – darunter Paul van de Geijn, Chef Leben, und Axel Lehmann, Chef Europa –, die Investoren erneut zu überzeugen. Zurich sollte mit den geplanten Kosteneinsparungen 2004 eine zweistellige Eigenkapitalrendite erzielen. Ob damit das mittelfristig gesetzte Ziel von 12% bereits erreicht wird, ist aber nicht sicher. Die Titel haben weiteres Potenzial.
Finanz und Wirtschaft vom 3. April 2004
CHART-KOLUMNE: Nächst höhere Widerstandsebene um 3960
FRANKFURT - Wichtigste technische Entwicklungen der Vorwocheim Überblick: - der deutsche Aktienindex DAX übersprang im Handelsverlauf vom Donnerstag die definierte Widerstandszone im Bereich um 3902 / 3920, deutlicher noch den Widerstand im FDAX bei 3925; damit ist das Szenario einer Konsolidierung in den ungefähren Grenzen um 3900 und 3700 hinfällig;
- zumindest mit deutlichen Einschränkungen können wir eine allgemeine charttechnische Verbesserung der Gesamtsituation auch im EuroSTOXX 50 unterstellen, auch wenn hier die potentielle obere Widerstandsbegrenzung um 2822 nur punktgenau angehandelt wurde;
- der schweizer Swiss-Market-Index (SMI) erreichte mit einer erneuten Beschleunigung des Aufwärtsimpulses am Donnerstag Nachmittag seine Widerstandsmarke um 5718 Indexpunkte, in den übrigen von uns beurteilten europäischen Aktienindizes setzte sich der Aufwärtsimpuls ebenfalls fort;
- neue Bewegungsimpulse auch in den US-amerikanischen Aktienindizes; damit wird zumindest bisher auch hier der laufende Aufwärtsimpuls fortgesetzt und somit technisch bestätigt;
- ACHTUNG im NASDAQ ; hier wurde per Donnerstag Abend die obere Trendbegrenzungslinie des charttechnisch definierten, seit Anfang Februar gültigen Abwärtstrends erreicht und per Schlusskurs bereits marginal überwunden;
- im japanischen Nikkei -225-Index setzt sich die seit einer Woche laufende Konsolidierung oberhalb des jüngsten Ausbruchsniveaus bei 11643 Indexpunkten fort; damit gilt der japanische Index weiterhin als " stark" , baut jedoch schrittweise Schwungkraft ab;
- differenziertes Bild in den beurteilten Renten-Futures (!!); sehen wir uns den Kursverlauf des Bund-Future Juni-Kontrakt an, stabilisiert sich dieser weiterhin oberhalb der 115.50, dem neu definierten Unterstützungsniveau; die jeweils deutlich ausgebildeten Lunten in den Kerzenkörpern der letzten Handelstage signalisieren Nachfrageüberhänge ab dem neu definierten Widerstandsniveau; die derzeit charttechnisch relevanten Kursniveaus sind die Bereiche um 115.57 auf der Unterseite und 116.81 auf der Oberseite;
- in den US-T-Bond-Futures (10 und 30 Jahre) ist das Risiko einer fortgesetzten Kursabschwächung unserer Ansicht nach höher als im Bund-Future einzustufen; in beiden Futures stehen die aktuell gültigen Trendbegrenzungslinien zur Disposition, einschließlich der aktuell gültigen Unterstützungsniveaus um 114*45 im 10 jährigen T-Bond-Future, bzw. um 113*06 im 30 jährigen T-Bond-Future;
- alle drei Renten-Futures bewegen sich aktuell noch immer oberhalb ihrer derzeit gültigen Unterstützungsniveaus und Trendbegrenzungslinien; aus Sicht der Markttechnik wird jedoch eine zunehmende Gefährdung des Trendbestandes signalisiert, somit muss mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit mit einer Fortsetzung des Abschwungs gerechnet werden; nächst tiefer liegende potentielle Unterstützungsebene im Bund-Future liegt bei etwa 115; im 10 jährigen T-Bond-Future wäre die nächst tiefer liegende Zielmarke der Bereich um 114*20, darunter die 112*59; im 30 jährigen US-T-Bond-Future wäre dies der Bereich um 110*29;
- im Wechselkursverhältnis EURO / USD nähert sich der EURO wieder der oberen Bereichsbegrenzung um 1.2435 / 1.2460 USD an, untere Begrenzung noch immer 1.2061 / 1.2051 USD; innerhalb dieser Chartmarken gilt der EURO / USD weiterhin als technisch mittelfristig neutral;
- im USD / YEN sehen wir am Freitag eine technische Reaktion auf den jüngsten, kräftigen Kursrückgang der letzten Handelstage; grundsätzlich gilt hier jedoch: der übergeordnete Abwärtstrend ist weiterhin hochdynamisch intakt, sinnvolle Unterstützungen auf der Unterseite lassen sich aktuell nicht herleiten;
INTERNATIONALE AKTIENINDIZES
Mit dem Kursanstieg in der zweiten Tageshälfte vom letzten Donnerstag, verbesserte sich das allgemeine Chartbild in den international wichtigsten Aktienindizes. In immer mehr Börsenbarometern setzt sich der laufende Aufwärtsimpuls weiter fort und die als potentiell gültigen oberen Begrenzungen einer angenommenen Konsolidierungszone werden überwunden.
Aus statistischer Sicht sinkt damit zumindest das Risiko neuer Jahrestiefs in absehbarer Zeit, eine tatsächliche Erschöpfung der laufenden Aufwärtsimpulse ist aktuell noch nicht abzuschätzen.
In der Konsequenz daraus sind wir jetzt in unseren Kern-Indizes DAX und EUROSTOXX 50 long positioniert: im Future auf den EUROSTOXX 50 ohnehin, hier halten wir einen Trading-Long-Bestand seit dem 25. März ab 2692 FESX Punkten, im FDAX wurden wir am Donnerstag im Handelsverlauf mit Überspringen der 3925 FDAX Punkte in den Markt gehoben.
DAX
Widerstände:3960 (u), 4151 / 4175 (ü); 3920 / 3902 (0 - steht zur Disposition), 4150 / 4173 (ü), Unterstützungen: 3692 (u), 3576 (O);°
Aktuelle Korrekturpotentiale, bezogen auf den jüngsten Aufwärtsimpuls:
3849 / 3837 Minimumkorrektur 3809 Normalkorrektur 3781 / 3770Maximumkorrektur°
Mit einem kräftigen Kursanstieg in der zweiten Tageshälfte, setzte der DAX am letzten Donnerstag seinen jüngsten Aufwärtsimpuls fort und überwand seine bisher gültige Widerstandsebene im Bereich um 3902 / 3920 (im FDAX übersprang der Kursverlauf die Hürde um 3925). Damit liegt uns weiterhin ein intakter Aufwärtsimpuls vor, der die statistische Wahrscheinlichkeit einer raschen Wideraufnahme eines nachhaltigen Kursrückganges mit einem neuen Jahrestief deutlich reduziert.
Ordnen wir die aktuelle Kursbewegung in das Gesamtbild ein, so erwarten wir oberhalb der 3920 die nächst höhere Widerstandsebene um 3960. Darüber wäre zumindest aus charttechnischer Sicht der Weg in Richtung 4151 / 4175 wieder frei von alten, herleitbaren Widerständen.
Auf der Unterseite steht nun noch immer der Bereich um 3920 / 3902 zur Disposition, dessen Überwindung per Freitag bestätigt werden muss.
Passen wir die bisherigen Bewegungsschübe in ihre Korrekturverhältnisse ein, so können wir zunächst festhalten, dass der DAX im Bezug auf seinen vorangegangenen Abwärtsimpuls, ausgehend vom 03. bis zum 24. März, als das bisherige Bewegungs- und Jahrestief markiert wurde, fast punktgenau das normale Korrekturpotential ausgeschöpft hat. Damit sollte die Wahrscheinlichkeit für eine rasche Wideraufnahme des sekundären Abwärtstrends mit einem neuen Jahrestief in Folge auf rund 50 Prozent gefallen sein.
Bezogen auf den nun laufenden Aufwärtsimpuls passten wir die aktuell gültigen Korrekturpotentiale auf der Unterseite ebenfalls an. Hier werden wir, in Abhängigkeit neuer Reaktionen, an Hand der dann realisierten Ausmaße an Kursrückgängen eine Indikation dafür erhalten, wie stark sich hier und jetzt die Dynamik im laufenden Erholungsprozess gestaltet.
EUROSTOXX 50
Widerstände: 2822 (u), 2854 (u), 2965 (u), 3193 (Orientierungsmarke); Unterstützungen: 2640 (O), 2605 (O), 2530 (O)°
Korrekturpotentiale, bezogen auf den jüngsten Aufwärtsimpuls:
2776 / 2769 Minimumkorrektur 2752Normalkorrektur 2735 / 2729Maximumkorrektur°
Der EUROSTOXX 50 nahm am Donnerstag seinen laufenden Aufwärtsimpuls ebenfalls wieder auf und schob sich im Hoch punktgenau an die aktuell gültige Widerstandshürde bei 2822 Indexpunkten. Der FESX übersprang in der Spitze die analytische Widerstandsmarke bei 2787.
Gelingt dem Index die Überwindung der laufenden Widerstandsebene bei 2822, wäre das nächst höhere, analytisch herleitbare Widerstandsniveau der Bereich um 2854 Indexpunkte. Darüber wäre auch hier der Weg in Richtung der bisherigen Jahreshochs wieder frei.
Markttechnisch fällt im EUROSTOXX 50 ein deutlicher Dynamik-Rückgang auf der Unterseite auf, was uns (im Zusammenhang mit dem bisherigen Ausmaß der Aufwärtsbewegung) auch hier unterstellen lässt, dass die Wahrscheinlichkeit einer Wideraufnahme des Abschwungs mit neuem Jahrestief auch hier deutlich gefallen ist.
--- Von Uwe Wagner ---
FRANKFURT - Wichtigste technische Entwicklungen der Vorwocheim Überblick: - der deutsche Aktienindex DAX übersprang im Handelsverlauf vom Donnerstag die definierte Widerstandszone im Bereich um 3902 / 3920, deutlicher noch den Widerstand im FDAX bei 3925; damit ist das Szenario einer Konsolidierung in den ungefähren Grenzen um 3900 und 3700 hinfällig;
- zumindest mit deutlichen Einschränkungen können wir eine allgemeine charttechnische Verbesserung der Gesamtsituation auch im EuroSTOXX 50 unterstellen, auch wenn hier die potentielle obere Widerstandsbegrenzung um 2822 nur punktgenau angehandelt wurde;
- der schweizer Swiss-Market-Index (SMI) erreichte mit einer erneuten Beschleunigung des Aufwärtsimpulses am Donnerstag Nachmittag seine Widerstandsmarke um 5718 Indexpunkte, in den übrigen von uns beurteilten europäischen Aktienindizes setzte sich der Aufwärtsimpuls ebenfalls fort;
- neue Bewegungsimpulse auch in den US-amerikanischen Aktienindizes; damit wird zumindest bisher auch hier der laufende Aufwärtsimpuls fortgesetzt und somit technisch bestätigt;
- ACHTUNG im NASDAQ ; hier wurde per Donnerstag Abend die obere Trendbegrenzungslinie des charttechnisch definierten, seit Anfang Februar gültigen Abwärtstrends erreicht und per Schlusskurs bereits marginal überwunden;
- im japanischen Nikkei -225-Index setzt sich die seit einer Woche laufende Konsolidierung oberhalb des jüngsten Ausbruchsniveaus bei 11643 Indexpunkten fort; damit gilt der japanische Index weiterhin als " stark" , baut jedoch schrittweise Schwungkraft ab;
- differenziertes Bild in den beurteilten Renten-Futures (!!); sehen wir uns den Kursverlauf des Bund-Future Juni-Kontrakt an, stabilisiert sich dieser weiterhin oberhalb der 115.50, dem neu definierten Unterstützungsniveau; die jeweils deutlich ausgebildeten Lunten in den Kerzenkörpern der letzten Handelstage signalisieren Nachfrageüberhänge ab dem neu definierten Widerstandsniveau; die derzeit charttechnisch relevanten Kursniveaus sind die Bereiche um 115.57 auf der Unterseite und 116.81 auf der Oberseite;
- in den US-T-Bond-Futures (10 und 30 Jahre) ist das Risiko einer fortgesetzten Kursabschwächung unserer Ansicht nach höher als im Bund-Future einzustufen; in beiden Futures stehen die aktuell gültigen Trendbegrenzungslinien zur Disposition, einschließlich der aktuell gültigen Unterstützungsniveaus um 114*45 im 10 jährigen T-Bond-Future, bzw. um 113*06 im 30 jährigen T-Bond-Future;
- alle drei Renten-Futures bewegen sich aktuell noch immer oberhalb ihrer derzeit gültigen Unterstützungsniveaus und Trendbegrenzungslinien; aus Sicht der Markttechnik wird jedoch eine zunehmende Gefährdung des Trendbestandes signalisiert, somit muss mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit mit einer Fortsetzung des Abschwungs gerechnet werden; nächst tiefer liegende potentielle Unterstützungsebene im Bund-Future liegt bei etwa 115; im 10 jährigen T-Bond-Future wäre die nächst tiefer liegende Zielmarke der Bereich um 114*20, darunter die 112*59; im 30 jährigen US-T-Bond-Future wäre dies der Bereich um 110*29;
- im Wechselkursverhältnis EURO / USD nähert sich der EURO wieder der oberen Bereichsbegrenzung um 1.2435 / 1.2460 USD an, untere Begrenzung noch immer 1.2061 / 1.2051 USD; innerhalb dieser Chartmarken gilt der EURO / USD weiterhin als technisch mittelfristig neutral;
- im USD / YEN sehen wir am Freitag eine technische Reaktion auf den jüngsten, kräftigen Kursrückgang der letzten Handelstage; grundsätzlich gilt hier jedoch: der übergeordnete Abwärtstrend ist weiterhin hochdynamisch intakt, sinnvolle Unterstützungen auf der Unterseite lassen sich aktuell nicht herleiten;
INTERNATIONALE AKTIENINDIZES
Mit dem Kursanstieg in der zweiten Tageshälfte vom letzten Donnerstag, verbesserte sich das allgemeine Chartbild in den international wichtigsten Aktienindizes. In immer mehr Börsenbarometern setzt sich der laufende Aufwärtsimpuls weiter fort und die als potentiell gültigen oberen Begrenzungen einer angenommenen Konsolidierungszone werden überwunden.
Aus statistischer Sicht sinkt damit zumindest das Risiko neuer Jahrestiefs in absehbarer Zeit, eine tatsächliche Erschöpfung der laufenden Aufwärtsimpulse ist aktuell noch nicht abzuschätzen.
In der Konsequenz daraus sind wir jetzt in unseren Kern-Indizes DAX und EUROSTOXX 50 long positioniert: im Future auf den EUROSTOXX 50 ohnehin, hier halten wir einen Trading-Long-Bestand seit dem 25. März ab 2692 FESX Punkten, im FDAX wurden wir am Donnerstag im Handelsverlauf mit Überspringen der 3925 FDAX Punkte in den Markt gehoben.
DAX
Widerstände:3960 (u), 4151 / 4175 (ü); 3920 / 3902 (0 - steht zur Disposition), 4150 / 4173 (ü), Unterstützungen: 3692 (u), 3576 (O);°
Aktuelle Korrekturpotentiale, bezogen auf den jüngsten Aufwärtsimpuls:
3849 / 3837 Minimumkorrektur 3809 Normalkorrektur 3781 / 3770Maximumkorrektur°
Mit einem kräftigen Kursanstieg in der zweiten Tageshälfte, setzte der DAX am letzten Donnerstag seinen jüngsten Aufwärtsimpuls fort und überwand seine bisher gültige Widerstandsebene im Bereich um 3902 / 3920 (im FDAX übersprang der Kursverlauf die Hürde um 3925). Damit liegt uns weiterhin ein intakter Aufwärtsimpuls vor, der die statistische Wahrscheinlichkeit einer raschen Wideraufnahme eines nachhaltigen Kursrückganges mit einem neuen Jahrestief deutlich reduziert.
Ordnen wir die aktuelle Kursbewegung in das Gesamtbild ein, so erwarten wir oberhalb der 3920 die nächst höhere Widerstandsebene um 3960. Darüber wäre zumindest aus charttechnischer Sicht der Weg in Richtung 4151 / 4175 wieder frei von alten, herleitbaren Widerständen.
Auf der Unterseite steht nun noch immer der Bereich um 3920 / 3902 zur Disposition, dessen Überwindung per Freitag bestätigt werden muss.
Passen wir die bisherigen Bewegungsschübe in ihre Korrekturverhältnisse ein, so können wir zunächst festhalten, dass der DAX im Bezug auf seinen vorangegangenen Abwärtsimpuls, ausgehend vom 03. bis zum 24. März, als das bisherige Bewegungs- und Jahrestief markiert wurde, fast punktgenau das normale Korrekturpotential ausgeschöpft hat. Damit sollte die Wahrscheinlichkeit für eine rasche Wideraufnahme des sekundären Abwärtstrends mit einem neuen Jahrestief in Folge auf rund 50 Prozent gefallen sein.
Bezogen auf den nun laufenden Aufwärtsimpuls passten wir die aktuell gültigen Korrekturpotentiale auf der Unterseite ebenfalls an. Hier werden wir, in Abhängigkeit neuer Reaktionen, an Hand der dann realisierten Ausmaße an Kursrückgängen eine Indikation dafür erhalten, wie stark sich hier und jetzt die Dynamik im laufenden Erholungsprozess gestaltet.
EUROSTOXX 50
Widerstände: 2822 (u), 2854 (u), 2965 (u), 3193 (Orientierungsmarke); Unterstützungen: 2640 (O), 2605 (O), 2530 (O)°
Korrekturpotentiale, bezogen auf den jüngsten Aufwärtsimpuls:
2776 / 2769 Minimumkorrektur 2752Normalkorrektur 2735 / 2729Maximumkorrektur°
Der EUROSTOXX 50 nahm am Donnerstag seinen laufenden Aufwärtsimpuls ebenfalls wieder auf und schob sich im Hoch punktgenau an die aktuell gültige Widerstandshürde bei 2822 Indexpunkten. Der FESX übersprang in der Spitze die analytische Widerstandsmarke bei 2787.
Gelingt dem Index die Überwindung der laufenden Widerstandsebene bei 2822, wäre das nächst höhere, analytisch herleitbare Widerstandsniveau der Bereich um 2854 Indexpunkte. Darüber wäre auch hier der Weg in Richtung der bisherigen Jahreshochs wieder frei.
Markttechnisch fällt im EUROSTOXX 50 ein deutlicher Dynamik-Rückgang auf der Unterseite auf, was uns (im Zusammenhang mit dem bisherigen Ausmaß der Aufwärtsbewegung) auch hier unterstellen lässt, dass die Wahrscheinlichkeit einer Wideraufnahme des Abschwungs mit neuem Jahrestief auch hier deutlich gefallen ist.
--- Von Uwe Wagner ---
UBS mischt die Schweizer Stromszene neu auf
Grossbank hält Mehrheit an Motor-Columbus – Chance für Stromgruppe West? – Kursfantasie schwindet
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Von Michael Romer
Die Gewichte in der Schweizer Stromlandschaft haben sich Ende letzter Woche bedeutend verschoben. Überraschend hat die Grossbank UBS von der deutschen RWE ein 20%-Paket (101200 Inhaberaktien zu 3700 Fr.) der Motor-Columbus (MC) übernommen und avancierte damit zum neuen Mehrheitsaktionär (56%) dieser Stromholding. Im Kaufpreis von 420 Mio. Fr. enthalten sind zudem 1,23% an Atel (37253 Namenaktien zu 1220 Fr.). Damit geht MC als letzte von Ausländern dominierte Elektrizitätsgruppe in einheimische Kontrolle. Als Folge wird die Grossbank im zweiten Quartal 2004 rund 5,3 Mrd. Fr. (Strom-)- Umsatz voll konsolidieren. Weiter wird sie verpflichtet, den Aktionären der MC-Kernbeteiligung Atel eine Übernahmeofferte zu unterbreiten. Über ein Kaufangebot an die freien Aktionäre der Atel-Tochter Sopracenerina (vgl. Grafik) wird die Übernahmekommission noch befinden.
Die Schritte lassen vermuten, dass im Strompoker «übergeordnete nationale Interessen» eine Rolle spielten. Urs Rinderknecht, Leiter Beteiligungen der UBS und gleichzeitig MC-Verwaltungsrat, stellt gegenüber «Finanz und Wirtschaft» klar, dass das Engagement für die Bank keinen strategischen Charakter hat und nur von vorübergehender Natur ist. UBS übernimmt damit als Finanzinvestor die Verantwortung, die seit zehn Jahren blockierte Situation im Aktionariat der Motor-Columbus und Atel zu bereinigen und die Karten neu zu verteilen. Dabei wird eine schweizerisch dominierte Partnerschaft mit ausländischer Minderheitsbeteiligung angestrebt (vgl. Interview), eine internationale Lösung aber nicht völlig ausgeschlossen.
Auch EOS stand bereit
Auslöser für die Bewegung im Schweizer Strommarkt war die Bereitschaft der RWE zum Verkauf. Der deutsche Konzern wollte die Beteiligung im Rahmen einer Portfoliobereinigung und zwecks Schuldenabbau veräussern, wie Sprecher Sebastian Ackermann gegenüber «Finanz und Wirtschaft» ausführt. Die 1996 von der damaligen SBG zu 2600 Fr. je MC-Aktie erworbene Beteiligung wurde für 3700 Fr. und somit mit Buchgewinn wieder an die UBS verkauft. Die Deutschen hatten sich mit dem ehemaligen französischen Partner im MC-Aktionariat längst überworfen. Ein Verkauf an den Konkurrenten kam nicht in Frage. EDF, die wie UBS bis Ende 2006 gemäss Konsortialvertrag ein Vorkaufsrecht besitzt, hatte das Nachsehen. Die UBS dagegen sicherte sich den Wert der eigenen Beteiligung für einen späteren Verkauf.
Die vor zwei Wochen still vollzogene Übernahme eines 10%-MC-Pakets der Deutschen Bank durch die Westschweizer EOS Holding (vgl. FuW Nr. 23 vom 24. März) dürfte die jüngste Transaktion beschleunigt haben. EOS hatte sich ebenfalls um die von RWE gehaltenen Titel bemüht, wie EOS-Generaldirektor Hans Schweickardt gegenüber «Finanz und Wirtschaft» bestätigt. Aus Sicht der Deutschen aber schien «die Zeit dafür noch nicht reif» zu sein. Vermutlich irritierte die von EOS bekundete Absicht, die Zusammenarbeit mit EDF zu intensivieren. Schweickardt versucht solche Bedenken zu zerstreuen mit dem Hinweis, dass die von Westschweizer Kantonen kontrollierte und nicht kotierte Gruppe «nur» vertragliche Banden zu EDF unterhalte und nicht wie MC oder die Berner BKW FMB Energie (BKW) ausländische Investoren im Aktionariat habe. «Eine Mehrheitsbeteiligung an MC liesse sich von EOS eigenfinanzieren», bekräftigt er das ungebrochene Interesse. Dennoch würde es EOS vorziehen, die Mehrheit an MC zusammen mit BKW, Partner innerhalb der Stromgruppe West, zu übernehmen. BKW-Direktionspräsident Kurt Rohrbach will nichts überstürzen. «Wir werden genau prüfen, ob BKW als künftiger Partner von Atel in Frage kommt.» Diesbezüglich fanden bisher weder Kontakte zur UBS noch zu EOS statt. BKW muss zuerst die Zustimmung der grössten Einzelaktionäre, dem Kanton Bern (53%) und der deutschen Eon (20%), einholen. Um nicht eine neue Blockade zwischen Franzosen und Deutschen in MC zu provozieren, wird entscheidend sein, wie sich Eon zu einem Engagement stellt.
Zurückhaltend gibt sich bislang die um Axpo gebildete Stromgruppe Ost. Wie Kommunikationsverantwortlicher Hansjörg Schnetzer verlauten lässt, würde die Entwicklung genau verfolgt. Sollte sich eine Plazierung unter den Westpartnern nicht arrangieren lassen, müsste UBS mit Axpo an einen Tisch sitzen. Wettbewerbsrechtliche Fragen sprechen allerdings gegen einen Einstieg. Axpo würde durch die Kontrolle an MC resp. Atel auf einen Schlag 70% des Schweizer Atomkraftwerkparks kontrollieren.
Gewinne realisieren
Über die Entwicklung erfreut sind die Atel-Kleinaktionäre Elektra Birseck und Elektra Baselland, die zusammen über 20% der Oltner halten. Sie hegen indes geringe Verkaufsabsichten und werden das UBS-Pflichtübernahmeangebot von 1230 Fr. je Atel-Aktie kaum annehmen. Die Atel-Beteiligung hat für die regionalen Versorger Anlagecharakter. In einer allfälligen Neuordnung um MC wollen sich dennoch beide aktiv beteiligen. Eine Mehrheitsbeteiligung kommt wegen der limitierten Finanzmittel nicht in Frage.
Nachdem die Aktien Motor-Columbus letzte Woche ein neues Allzeithöchst markierten und mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis 2005 von 15 den Bewertungsabschlag zur Kernbeteiligung Atel geschlossen haben, sind weitere nennenswerte Kursfortschritte von beiden Valoren in naher Zukunft kaum mehr zu erwarten. Publikumsaktionären sei deshalb empfohlen, Gewinne nach den bemerkenswerten Kursgewinnen zu realisieren. Im Fall von Atel bietet sich an, das leicht unter dem Börsenkurs angesetzte Übernahmeangebot zu akzeptieren. Es garantiert einen Ausstieg ohne Abschlag. Ein Verkauf eines grösseren Bestands über die Börse birgt wegen der Marktenge das Risiko eines Discounts. Ein besseres, eine Prämie aufweisendes Übernahmeangebot eines neuen Motor-Columbus- und/oder Atel-Besitzers erscheint derzeit unwahrscheinlich. Es gilt das Sprichwort mit dem Spatz in der Hand.
--------------------------------------------------------------------------------
Urs Rinderknecht,
Leiter UBS Beteiligungen
«EOS und BKW sinnvoll»
—— Herr Rinderknecht, hat UBS das 20%-Paket von RWE an Motor-
Columbus im Einverständnis von EDF erhalten?
Diverse Beurteilungen innerhalb des Konsortialvertrags der drei Parteien waren notwendig. Auf Grund dessen konnte RWE das Paket uns anbieten.
—— Was geschieht nun mit dem bis Ende 2006 laufenden Aktionärsbindungsvertrag zwischen UBS und EDF?
Es gibt verschiedene Varianten. Der Vertrag kann weiterbestehen, modifiziert oder neu aufgesetzt werden. Das hat zurzeit wenig Priorität. Der Aufbau einer partnerschaftlichen Situation mit EDF steht im Vordergrund.
—— Was geschieht mit der Holding Motor-Columbus? Wird sie, wie die Watt innerhalb der Axpo, eliminiert?
Überhaupt nicht. Es ist denkbar, dass der Beteiligungsholding mit den kommenden Veränderungen neues Leben eingehaucht wird.
—— Wird das Motor-Columbus-Paket schrittweise reduziert? Oder käme ein Aktientausch mit Atel in Frage?
Ich kann das derzeit noch nicht kommentieren, da verschiedenste Varianten denkbar sind.
—— Wird an der Kotierung von Motor-Columbus und Atel festgehalten?
Daran soll sich im Moment nichts ändern. Beide bleiben an der Börse. Alles andere wäre zurzeit Spekulation.
—— UBS vertritt in der Neuordnung auch nationale Interessen. Für Motor-Columbus soll nicht einfach der Meistbietende berücksichtigen werden. Sind EOS und BKW als Mitglieder der Stromgruppe West Kaufkandidaten?
Unser Wille ist es, etwas Neues zu gestalten. Deshalb sind wir für alle, welche die Interessen der Schweizer Energielandschaft vertreten. Eine Lösung mit EOS und BKW wäre doch sinnvoll, zumal EDF historisch ihr natürlicher Industriepartner ist. Eine schweizerisch dominierte Lösung ziehen wir einer internationalen vor, obwohl sie noch nicht ganz auszuschliessen ist.
—— Welchen Zeitplan verfolgen Sie für den Verkauf der Strombeteiligung?
Wir beabsichtigen zügig voranzugehen. Ob das wenige Monate oder zwei bis drei Jahre dauert, kann ich abschliessend nicht beurteilen. Dazu gilt es noch politische und wettbewerbsrechtliche Fragen zu klären. Wir haben ein Interesse, bis spätestens zur Marktöffnung die Umsetzung abzuschliessen.
Interview: Ro
Finanz und Wirtschaft vom 7. April 2004
Grossbank hält Mehrheit an Motor-Columbus – Chance für Stromgruppe West? – Kursfantasie schwindet
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Von Michael Romer
Die Gewichte in der Schweizer Stromlandschaft haben sich Ende letzter Woche bedeutend verschoben. Überraschend hat die Grossbank UBS von der deutschen RWE ein 20%-Paket (101200 Inhaberaktien zu 3700 Fr.) der Motor-Columbus (MC) übernommen und avancierte damit zum neuen Mehrheitsaktionär (56%) dieser Stromholding. Im Kaufpreis von 420 Mio. Fr. enthalten sind zudem 1,23% an Atel (37253 Namenaktien zu 1220 Fr.). Damit geht MC als letzte von Ausländern dominierte Elektrizitätsgruppe in einheimische Kontrolle. Als Folge wird die Grossbank im zweiten Quartal 2004 rund 5,3 Mrd. Fr. (Strom-)- Umsatz voll konsolidieren. Weiter wird sie verpflichtet, den Aktionären der MC-Kernbeteiligung Atel eine Übernahmeofferte zu unterbreiten. Über ein Kaufangebot an die freien Aktionäre der Atel-Tochter Sopracenerina (vgl. Grafik) wird die Übernahmekommission noch befinden.
Die Schritte lassen vermuten, dass im Strompoker «übergeordnete nationale Interessen» eine Rolle spielten. Urs Rinderknecht, Leiter Beteiligungen der UBS und gleichzeitig MC-Verwaltungsrat, stellt gegenüber «Finanz und Wirtschaft» klar, dass das Engagement für die Bank keinen strategischen Charakter hat und nur von vorübergehender Natur ist. UBS übernimmt damit als Finanzinvestor die Verantwortung, die seit zehn Jahren blockierte Situation im Aktionariat der Motor-Columbus und Atel zu bereinigen und die Karten neu zu verteilen. Dabei wird eine schweizerisch dominierte Partnerschaft mit ausländischer Minderheitsbeteiligung angestrebt (vgl. Interview), eine internationale Lösung aber nicht völlig ausgeschlossen.
Auch EOS stand bereit
Auslöser für die Bewegung im Schweizer Strommarkt war die Bereitschaft der RWE zum Verkauf. Der deutsche Konzern wollte die Beteiligung im Rahmen einer Portfoliobereinigung und zwecks Schuldenabbau veräussern, wie Sprecher Sebastian Ackermann gegenüber «Finanz und Wirtschaft» ausführt. Die 1996 von der damaligen SBG zu 2600 Fr. je MC-Aktie erworbene Beteiligung wurde für 3700 Fr. und somit mit Buchgewinn wieder an die UBS verkauft. Die Deutschen hatten sich mit dem ehemaligen französischen Partner im MC-Aktionariat längst überworfen. Ein Verkauf an den Konkurrenten kam nicht in Frage. EDF, die wie UBS bis Ende 2006 gemäss Konsortialvertrag ein Vorkaufsrecht besitzt, hatte das Nachsehen. Die UBS dagegen sicherte sich den Wert der eigenen Beteiligung für einen späteren Verkauf.
Die vor zwei Wochen still vollzogene Übernahme eines 10%-MC-Pakets der Deutschen Bank durch die Westschweizer EOS Holding (vgl. FuW Nr. 23 vom 24. März) dürfte die jüngste Transaktion beschleunigt haben. EOS hatte sich ebenfalls um die von RWE gehaltenen Titel bemüht, wie EOS-Generaldirektor Hans Schweickardt gegenüber «Finanz und Wirtschaft» bestätigt. Aus Sicht der Deutschen aber schien «die Zeit dafür noch nicht reif» zu sein. Vermutlich irritierte die von EOS bekundete Absicht, die Zusammenarbeit mit EDF zu intensivieren. Schweickardt versucht solche Bedenken zu zerstreuen mit dem Hinweis, dass die von Westschweizer Kantonen kontrollierte und nicht kotierte Gruppe «nur» vertragliche Banden zu EDF unterhalte und nicht wie MC oder die Berner BKW FMB Energie (BKW) ausländische Investoren im Aktionariat habe. «Eine Mehrheitsbeteiligung an MC liesse sich von EOS eigenfinanzieren», bekräftigt er das ungebrochene Interesse. Dennoch würde es EOS vorziehen, die Mehrheit an MC zusammen mit BKW, Partner innerhalb der Stromgruppe West, zu übernehmen. BKW-Direktionspräsident Kurt Rohrbach will nichts überstürzen. «Wir werden genau prüfen, ob BKW als künftiger Partner von Atel in Frage kommt.» Diesbezüglich fanden bisher weder Kontakte zur UBS noch zu EOS statt. BKW muss zuerst die Zustimmung der grössten Einzelaktionäre, dem Kanton Bern (53%) und der deutschen Eon (20%), einholen. Um nicht eine neue Blockade zwischen Franzosen und Deutschen in MC zu provozieren, wird entscheidend sein, wie sich Eon zu einem Engagement stellt.
Zurückhaltend gibt sich bislang die um Axpo gebildete Stromgruppe Ost. Wie Kommunikationsverantwortlicher Hansjörg Schnetzer verlauten lässt, würde die Entwicklung genau verfolgt. Sollte sich eine Plazierung unter den Westpartnern nicht arrangieren lassen, müsste UBS mit Axpo an einen Tisch sitzen. Wettbewerbsrechtliche Fragen sprechen allerdings gegen einen Einstieg. Axpo würde durch die Kontrolle an MC resp. Atel auf einen Schlag 70% des Schweizer Atomkraftwerkparks kontrollieren.
Gewinne realisieren
Über die Entwicklung erfreut sind die Atel-Kleinaktionäre Elektra Birseck und Elektra Baselland, die zusammen über 20% der Oltner halten. Sie hegen indes geringe Verkaufsabsichten und werden das UBS-Pflichtübernahmeangebot von 1230 Fr. je Atel-Aktie kaum annehmen. Die Atel-Beteiligung hat für die regionalen Versorger Anlagecharakter. In einer allfälligen Neuordnung um MC wollen sich dennoch beide aktiv beteiligen. Eine Mehrheitsbeteiligung kommt wegen der limitierten Finanzmittel nicht in Frage.
Nachdem die Aktien Motor-Columbus letzte Woche ein neues Allzeithöchst markierten und mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis 2005 von 15 den Bewertungsabschlag zur Kernbeteiligung Atel geschlossen haben, sind weitere nennenswerte Kursfortschritte von beiden Valoren in naher Zukunft kaum mehr zu erwarten. Publikumsaktionären sei deshalb empfohlen, Gewinne nach den bemerkenswerten Kursgewinnen zu realisieren. Im Fall von Atel bietet sich an, das leicht unter dem Börsenkurs angesetzte Übernahmeangebot zu akzeptieren. Es garantiert einen Ausstieg ohne Abschlag. Ein Verkauf eines grösseren Bestands über die Börse birgt wegen der Marktenge das Risiko eines Discounts. Ein besseres, eine Prämie aufweisendes Übernahmeangebot eines neuen Motor-Columbus- und/oder Atel-Besitzers erscheint derzeit unwahrscheinlich. Es gilt das Sprichwort mit dem Spatz in der Hand.
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Urs Rinderknecht,
Leiter UBS Beteiligungen
«EOS und BKW sinnvoll»
—— Herr Rinderknecht, hat UBS das 20%-Paket von RWE an Motor-
Columbus im Einverständnis von EDF erhalten?
Diverse Beurteilungen innerhalb des Konsortialvertrags der drei Parteien waren notwendig. Auf Grund dessen konnte RWE das Paket uns anbieten.
—— Was geschieht nun mit dem bis Ende 2006 laufenden Aktionärsbindungsvertrag zwischen UBS und EDF?
Es gibt verschiedene Varianten. Der Vertrag kann weiterbestehen, modifiziert oder neu aufgesetzt werden. Das hat zurzeit wenig Priorität. Der Aufbau einer partnerschaftlichen Situation mit EDF steht im Vordergrund.
—— Was geschieht mit der Holding Motor-Columbus? Wird sie, wie die Watt innerhalb der Axpo, eliminiert?
Überhaupt nicht. Es ist denkbar, dass der Beteiligungsholding mit den kommenden Veränderungen neues Leben eingehaucht wird.
—— Wird das Motor-Columbus-Paket schrittweise reduziert? Oder käme ein Aktientausch mit Atel in Frage?
Ich kann das derzeit noch nicht kommentieren, da verschiedenste Varianten denkbar sind.
—— Wird an der Kotierung von Motor-Columbus und Atel festgehalten?
Daran soll sich im Moment nichts ändern. Beide bleiben an der Börse. Alles andere wäre zurzeit Spekulation.
—— UBS vertritt in der Neuordnung auch nationale Interessen. Für Motor-Columbus soll nicht einfach der Meistbietende berücksichtigen werden. Sind EOS und BKW als Mitglieder der Stromgruppe West Kaufkandidaten?
Unser Wille ist es, etwas Neues zu gestalten. Deshalb sind wir für alle, welche die Interessen der Schweizer Energielandschaft vertreten. Eine Lösung mit EOS und BKW wäre doch sinnvoll, zumal EDF historisch ihr natürlicher Industriepartner ist. Eine schweizerisch dominierte Lösung ziehen wir einer internationalen vor, obwohl sie noch nicht ganz auszuschliessen ist.
—— Welchen Zeitplan verfolgen Sie für den Verkauf der Strombeteiligung?
Wir beabsichtigen zügig voranzugehen. Ob das wenige Monate oder zwei bis drei Jahre dauert, kann ich abschliessend nicht beurteilen. Dazu gilt es noch politische und wettbewerbsrechtliche Fragen zu klären. Wir haben ein Interesse, bis spätestens zur Marktöffnung die Umsetzung abzuschliessen.
Interview: Ro
Finanz und Wirtschaft vom 7. April 2004
Lindt & Sprüngli ist der Inbegriff von Kontinuität
Gewinn in fünf Jahren um 75% gesteigert – Höherer Dividendenanteil – Auch 2004 hat sich gut angelassen <%= ImageTagTxt %>
Von Arno Schmocker
Es fällt schwer, das Ergebnis 2003 von Lindt & Sprüngli nicht mit Begeisterung zu kommentieren. Der Gewinn nahm um ein Fünftel zu, begünstigt durch eine tiefere Steuerrate und ein besseres Finanzergebnis. Das Unternehmen kann es sich ohne weiteres leisten, den – nach wie vor geringen – Anteil des ausgeschütteten Gewinns weiter zu erhöhen. Das wichtige Ostergeschäft hat gut begonnen. Aller Voraussicht nach wird der Gewinn auch dieses Jahr mit einer zweistelligen Rate steigen.
Das in der ingesamt stagnierenden Schokoladebranche herausragende Resultat ist keine Eintagsfliege. In den letzten sieben Jahren hat Lindt & Sprüngli den Gewinn je Titel im Durchschnitt um 13% erhöht. In fünf Jahren hat sich der Überschuss 75% ausgeweitet. Basis des Erfolgs ist ein sehr gutes organisches Umsatzwachstum in der Grössenordnung von 6 bis 8%, eine Folge der Konzentration auf das wachsende Premium-Segment und bewiesener Innovationskraft. Dazu kommt eine stete Verminderung (in Prozent des Umsatzes) des grössten Kostenblocks, der Personalkosten. Die sich ausweitende Marge erlaubt es der Gruppe im Vorfeld des entscheidenden Weihnachtsgeschäfts jeweils, die Ausgaben für die Pflege der Marke Lindt und den Vertrieb aufzustocken – was wiederum das organische Wachstum ankurbelt.
In der Beurteilung nicht zu vernachlässigen ist die gute Arbeit der Finanzabteilung. Das Nettofinanzergebnis ist seit dem Jahr 2000 im Trend rückläufig, im vergangenen Jahr verbesserte es sich um 9 Mio. Fr. Zuvor hatte sich Lindt & Sprüngli gegen den Dollarzerfall abgesichert. Die damit verbundenen Hedging-Kosten fallen nun dahin. Ausserdem ist die Steuerrate seit 1999 von hohen 39 auf 32% zurückgeführt worden. Das hat mit der geografischen Verteilung der Gewinne zu tun, hat doch das Gewicht der USA (dort bestehen steuerlich nutzbare Verlustvorträge) zu-, das von Hochsteuerländern wie Deutschland und Italien hingegen abgenommen.
Bald wieder ein Split fällig
Lindt & Sprüngli ist in einer beneidenswerten finanziellen Lage und von kreditgebenden Banken weitgehend unabhängig. Dank des hohen freien Cash-flow von 100 Mio. Fr. wurde die Nettoverschuldung im letzten Jahr auf 59 (140) Mio. Fr. gekappt. Der Anteil des Eigenkapitals an der Bilanz nahm erneut fünf Prozentpunkte auf 45% zu. Ungeachtet der konservativen Grundhaltung in finanzieller Hinsicht wird sich das Unternehmen ziemlich bald Gedanken darüber machen müssen, ob die Ausschüttungsquote nicht deutlicher heraufzusetzen und/oder Titel zurückzukaufen und zu vernichten wären. Ernst Tanner, VR-Präsident und Konzernleiter, würde überschüssige Mittel am liebsten in operatives Wachstum, sprich Akquisitionen, investieren. Anbieter im Premium-Segment, die ins Profil von Lindt & Sprüngli passten, seien allerdings rar, betonte Tanner nicht zum ersten Mal.
Die Aktien und Partizipationsscheine der Gruppe haben die Entwicklung der Resultate mitvollzogen. Sie sind bald wieder so viel wert wie vor elf Jahren – nachdem sie im Jahr 2000 im Verhältnis eins zu fünf aufgeteilt worden sind. Für die nächsten elf Jahre wagen wir keine Gewinnprognose zu stellen, auf zwei hinaus schon. Das wichtige Ostergeschäft sei in allen Ländern viel versprechend angelaufen, sagte Tanner. Das Umsatzwachstum in Lokalwährungen dürfte sich 2004 in der angestrebten Bandbreite von 5 bis 7% bewegen. Dazu wird Lindt & Sprüngli im Gegensatz zu den Vorjahren vermutlich von einem günstigen Währungseffekt profitieren. Wir gehen von einer Umsatzzunahme von 9 bis 10%, einem Zuwachs des Betriebsergebnisses von 10 bis 12% und einer Gewinnsteigerung von 15% aus. Zur abnehmenden Steuerrate und einem besseren Finanzergebnis kommen eher sinkende Materialpreise, die erfahrungsgemäss erst mit Verzögerung, wenn überhaupt, an die Konsumenten weitergereicht werden. Für 2005 erwarten wir ein Gewinnwachstum, das sich näher an der Entwicklung der operativen Leistung orientieren wird.
Titel gehören ins Portefeuille
Bedeutendster Gewinntreiber der Gruppe bleiben die USA, nach Deutschland der zweitgrösste Einzelmarkt und zugleich noch deutlich unter dem Rentabilitätsdurchschnitt. Lindt & Sprüngli ist mit bald hundert eigenen Läden, der 1998 zugekauften Ghirardelli sowie dem Eintritt bei Grossverteilern gut positioniert, um an dem 9 bis 10% pro Jahr wachsenden Markt für Premium-Schokolade in den Vereinigten Staaten zu partizipieren. Im letzten Jahr wuchs der Umsatz 10,6%. Es wurden zum ersten Mal landesweit Fernsehspots für Lindor-Kugeln ausgestrahlt, dieses Jahr folgt eine Kampagne für die in San Francisco domizilierte Ghirardelli.
Wir sehen mithin keinen Anlass, von unserer Kaufempfehlung abzurücken. Lindt & Sprüngli bieten auf absehbare Zeit eine seltene Mischung von grosser Sicherheit und ansehnlichen Kurssteigerungen pro Jahr. Das Unternehmen kultiviert Kontinuität, auch in der Führung. Der erste Wechsel im oberen Management seit 1995 geschah aus Altersgründen. Das auf den ersten Blick recht hohe Kurs-Gewinn-Verhältnis von 18 (2004) und 16 (2005) sollte den Anleger nicht von einem Kauf abhalten. Lindt & Sprüngli sind den Preis wert.
Finanz und Wirtschaft vom 7. April 2004
Gewinn in fünf Jahren um 75% gesteigert – Höherer Dividendenanteil – Auch 2004 hat sich gut angelassen <%= ImageTagTxt %>
Von Arno Schmocker
Es fällt schwer, das Ergebnis 2003 von Lindt & Sprüngli nicht mit Begeisterung zu kommentieren. Der Gewinn nahm um ein Fünftel zu, begünstigt durch eine tiefere Steuerrate und ein besseres Finanzergebnis. Das Unternehmen kann es sich ohne weiteres leisten, den – nach wie vor geringen – Anteil des ausgeschütteten Gewinns weiter zu erhöhen. Das wichtige Ostergeschäft hat gut begonnen. Aller Voraussicht nach wird der Gewinn auch dieses Jahr mit einer zweistelligen Rate steigen.
Das in der ingesamt stagnierenden Schokoladebranche herausragende Resultat ist keine Eintagsfliege. In den letzten sieben Jahren hat Lindt & Sprüngli den Gewinn je Titel im Durchschnitt um 13% erhöht. In fünf Jahren hat sich der Überschuss 75% ausgeweitet. Basis des Erfolgs ist ein sehr gutes organisches Umsatzwachstum in der Grössenordnung von 6 bis 8%, eine Folge der Konzentration auf das wachsende Premium-Segment und bewiesener Innovationskraft. Dazu kommt eine stete Verminderung (in Prozent des Umsatzes) des grössten Kostenblocks, der Personalkosten. Die sich ausweitende Marge erlaubt es der Gruppe im Vorfeld des entscheidenden Weihnachtsgeschäfts jeweils, die Ausgaben für die Pflege der Marke Lindt und den Vertrieb aufzustocken – was wiederum das organische Wachstum ankurbelt.
In der Beurteilung nicht zu vernachlässigen ist die gute Arbeit der Finanzabteilung. Das Nettofinanzergebnis ist seit dem Jahr 2000 im Trend rückläufig, im vergangenen Jahr verbesserte es sich um 9 Mio. Fr. Zuvor hatte sich Lindt & Sprüngli gegen den Dollarzerfall abgesichert. Die damit verbundenen Hedging-Kosten fallen nun dahin. Ausserdem ist die Steuerrate seit 1999 von hohen 39 auf 32% zurückgeführt worden. Das hat mit der geografischen Verteilung der Gewinne zu tun, hat doch das Gewicht der USA (dort bestehen steuerlich nutzbare Verlustvorträge) zu-, das von Hochsteuerländern wie Deutschland und Italien hingegen abgenommen.
Bald wieder ein Split fällig
Lindt & Sprüngli ist in einer beneidenswerten finanziellen Lage und von kreditgebenden Banken weitgehend unabhängig. Dank des hohen freien Cash-flow von 100 Mio. Fr. wurde die Nettoverschuldung im letzten Jahr auf 59 (140) Mio. Fr. gekappt. Der Anteil des Eigenkapitals an der Bilanz nahm erneut fünf Prozentpunkte auf 45% zu. Ungeachtet der konservativen Grundhaltung in finanzieller Hinsicht wird sich das Unternehmen ziemlich bald Gedanken darüber machen müssen, ob die Ausschüttungsquote nicht deutlicher heraufzusetzen und/oder Titel zurückzukaufen und zu vernichten wären. Ernst Tanner, VR-Präsident und Konzernleiter, würde überschüssige Mittel am liebsten in operatives Wachstum, sprich Akquisitionen, investieren. Anbieter im Premium-Segment, die ins Profil von Lindt & Sprüngli passten, seien allerdings rar, betonte Tanner nicht zum ersten Mal.
Die Aktien und Partizipationsscheine der Gruppe haben die Entwicklung der Resultate mitvollzogen. Sie sind bald wieder so viel wert wie vor elf Jahren – nachdem sie im Jahr 2000 im Verhältnis eins zu fünf aufgeteilt worden sind. Für die nächsten elf Jahre wagen wir keine Gewinnprognose zu stellen, auf zwei hinaus schon. Das wichtige Ostergeschäft sei in allen Ländern viel versprechend angelaufen, sagte Tanner. Das Umsatzwachstum in Lokalwährungen dürfte sich 2004 in der angestrebten Bandbreite von 5 bis 7% bewegen. Dazu wird Lindt & Sprüngli im Gegensatz zu den Vorjahren vermutlich von einem günstigen Währungseffekt profitieren. Wir gehen von einer Umsatzzunahme von 9 bis 10%, einem Zuwachs des Betriebsergebnisses von 10 bis 12% und einer Gewinnsteigerung von 15% aus. Zur abnehmenden Steuerrate und einem besseren Finanzergebnis kommen eher sinkende Materialpreise, die erfahrungsgemäss erst mit Verzögerung, wenn überhaupt, an die Konsumenten weitergereicht werden. Für 2005 erwarten wir ein Gewinnwachstum, das sich näher an der Entwicklung der operativen Leistung orientieren wird.
Titel gehören ins Portefeuille
Bedeutendster Gewinntreiber der Gruppe bleiben die USA, nach Deutschland der zweitgrösste Einzelmarkt und zugleich noch deutlich unter dem Rentabilitätsdurchschnitt. Lindt & Sprüngli ist mit bald hundert eigenen Läden, der 1998 zugekauften Ghirardelli sowie dem Eintritt bei Grossverteilern gut positioniert, um an dem 9 bis 10% pro Jahr wachsenden Markt für Premium-Schokolade in den Vereinigten Staaten zu partizipieren. Im letzten Jahr wuchs der Umsatz 10,6%. Es wurden zum ersten Mal landesweit Fernsehspots für Lindor-Kugeln ausgestrahlt, dieses Jahr folgt eine Kampagne für die in San Francisco domizilierte Ghirardelli.
Wir sehen mithin keinen Anlass, von unserer Kaufempfehlung abzurücken. Lindt & Sprüngli bieten auf absehbare Zeit eine seltene Mischung von grosser Sicherheit und ansehnlichen Kurssteigerungen pro Jahr. Das Unternehmen kultiviert Kontinuität, auch in der Führung. Der erste Wechsel im oberen Management seit 1995 geschah aus Altersgründen. Das auf den ersten Blick recht hohe Kurs-Gewinn-Verhältnis von 18 (2004) und 16 (2005) sollte den Anleger nicht von einem Kauf abhalten. Lindt & Sprüngli sind den Preis wert.
Finanz und Wirtschaft vom 7. April 2004
Fred Schmid
Steuerparadies BRD
Die Gesamtbelastung des Kapitals ist in Deutschland so niedrig wie in keinem
anderen Land der EU
Um den Sachverstand ist es beim »Sachverständigenrat zur Begutachtung der
gesamtwirtschaftlichen Entwicklung« nicht gut bestellt:
Die »durchschnittliche Steuerbelastung für Unternehmen« setzen die »Fünf
Weisen« für Deutschland mit 37,2 Prozent an, um danach eine steuerliche
Spitzenbelastung im Rahmen der EU zu konstatieren. Die Zahlen mögen stimmen,
wenn man die formellen Steuersätze - 25 Prozent Körperschaftsteuer und etwa
12 bis 13 Prozent Gewerbeertragsteuer - addiert. In keinem anderen
Industrieland der Welt sind jedoch die Steuervermeidungsmöglichkeiten und
damit die Diskrepanz zwischen nominalen und realen Steuersätzen so groß wie
in Deutschland. Die effektive Besteuerung von Konzerngewinnen macht nur
einen Bruchteil der nominalen Steuersätze aus. Die EU-Kommission kommt denn
auch zu einem ganz anderen Ergebnis. Mitte vergangenen Jahres legte sie eine
vergleichende Betrachtung der steuerlichen Belastung
der »Produktionsfaktoren Kapital und Arbeit« vor. Dem »Produktionsfaktor
Kapital« wurden dabei Gewinn- und Ertragsteuern sowie Vermögen- und
Grundsteuern zugerechnet. Die Daten widerlegen die Mär von der hohen
Besteuerung von Unternehmen und Kapital in Deutschland. Mit 22,6 Prozent
Gesamtbelastung ist Deutschland - mit Ausnahme des Sonderfalls
Griechenland - das EU-Mitgliedsland mit der niedrigsten Steuerbelastung des
Faktors Kapital unter allen fünfzehn Mitgliedsländern. Es liegt weit unter
dem EU-Durchschnitt von 29,8 Prozent.
Dagegen wird der Faktor Arbeit in Deutschland mit 39,9 Prozent
überdurchschnittlich im Rahmen der EU (37,0 Prozent) durch Steuern und
Sozialabgaben belastet. In diesem »Steuersatz« auf Arbeit sind die
Sozialabgaben enthalten, die den abhängig Beschäftigten wie Lohnsteuern
abgezogen werden.
Betrachtet man das gesamte Steueraufkommen in der BRD, dann leisten
Konzerne, Unternehmer, Aktionäre und Reiche einen außerordentlich kleinen
Beitrag zur Finanzierung öffentlicher Daseinsvorsorge. Im Zuge der
Unternehmenssteuerreform 2000/2001 der SPD-Grünen-Regierung sank ihr Anteil
am Steueraufkommen auf das historische Tief von 11,6 Prozent (siehe Grafik
rechts). Rechnet man die Konzernsubventionen, öffentlichen Aufträge und
Beratungsverträge, Rüstungs- und Forschungsgelder sowie staatliche
Zinszahlungen an Banken und Geldvermögende dagegen, dann plündern sie die
Staatskassen um ein Vielfaches dessen, was sie an Steueralmosen abgeben.
20 Jahre Umverteilung
Der Anteil der Gewinnsteuern an den Steuereinnahmen des Fiskus war 2003
weniger als halb so groß wie im Jahr 1980. Anders herum: Würden die
Gewinnsteuern heute den gleichen Anteil am Steueraufkommen erbringen wie ein
knappes Vierteljahrhundert davor, dann hätte das Steuermehreinnahmen von 62
Milliarden Euro im Jahr zur Folge. Die soziale Sicherung ist nicht an ihre
Finanzierungsgrenzen gestoßen, weil die Bürger den »Sozialstaat
überforderten«, sondern weil Gier und Geiz der Besitzenden die Staatskassen
ausraubten. Über die staatliche Steuerpolitik erfolgte in den vergangenen
zwanzig Jahren eine gigantische Umverteilung von unten nach oben.
Lohnsteuerzahler und Verbraucher wurden im Zuge dieser Umverteilungspolitik
zu den alleinigen Melkkühen des Fiskus. Aus ihnen wurden im Jahr 2003 80
Prozent des Steueraufkommens herausgepreßt, 18 Prozentpunkte mehr als im
Jahr 1980. Die restlichen Stufen der hochgejubelten Steuerreform - 2004 und
2005 - werden die Schieflage zwischen Masseneinkommen und höheren bzw.
Gewinneinkommen noch verstärken. Ein Durchschnittsverdiener mit einem
Jahresverdienst von 30 000 Euro wird 2004 mit 484 Euro und 2005 mit weiteren
160 Euro im Jahr entlastet, aber nur, wenn er nicht zur Arbeit pendeln muß,
kein Eigenheim baut und auch sonst nicht gegenfinanziert wird. Als Otto
Normalverbraucher wird ihm jedoch ein weit höherer Betrag durch Verteuerung
der Zigaretten (Tabaksteuer) und Gesundheitskosten wieder aus der Tasche
gezogen. Kein Wunder, daß von der Steuerreform bislang keinerlei Nachfrage-
und Konjunkturimpulse ausgegangen sind und auch nicht zu erwarten sind.
Von Stufe zwei und drei der »Jahrhundertsteuerreform« (Eichel) profitieren
primär die Spitzenverdiener mit einem hohen Sättigungsgrad beim Konsum und
einer »Sparneigung« bzw. Spekulationslust, die bei zusätzlichen Einkommen
fast hundert Prozent erreicht. Bis zum Jahr 2005 wird der Spitzensteuersatz
auf 42 Prozent gesenkt, die vierte Absenkung seit Schröders
Regierungsantritt. Jahrzehntelang davor blieb er unverändert auf einer Höhe
von 53 Prozent. Deutschlands teuerste Topmanager Josef Ackermann, Boß der
Deutschen Bank, und Daimler-Chef Jürgen Schrempp mit jeweils elf Millionen
Euro Jahres»verdienst« sparen dann ab 2005 pro Kopf circa 1,2 Millionen Euro
Steuern im Vergleich zum Tarif 1999. Inwiefern dadurch die Konjunktur
stimuliert und Arbeitsplätze geschaffen werden sollen, bleibt ein Geheimnis
der SPD-Grünen-Koalition. Die Folge ist vielmehr, daß eine weitere
Steuerquelle, die »veranlagte Einkommensteuer«, aus der im Jahr 2000
immerhin noch zwölf Milliarden Euro in die Staatskassen sprudelten,
endgültig versiegen dürfte (siehe obere Grafik rechts).
Gewinnsteuern sind »out«
Bei den Gewinnsteuern der Kapitalgesellschaften (AG und GmbH) -
Körperschaftsteuer und anteilige Gewerbeertragsteuer - ist das bereits der
Fall. »Kapitalgesellschaften leisten in ihrer Gesamtheit überhaupt keinen
Beitrag mehr zur Staatsfinanzierung«, stellte der international renommierte
Steuerexperte Professor Lorenz Jarass, selbst Mitglied der Kommission zur
Reform der Unternehmenssteuern fest. 2001 mußten die Finanzämter sogar per
Saldo 0,4 Milliarden mehr an die Konzerne zurückzahlen als sie an
Körperschaftsteuern einnahmen. Großkonzerne wie Bayer, RWE, Dresdner Bank,
Vodafone und Telekom erhielten dreistellige Millionenbeträge
zurückerstattet. In der Siemens-AG-Bilanz, die im wesentlichen das
Inlandsgeschäft des Elektromultis ausweist, liest man folgendes Kuriosum:
Gewinn vor Steuern: 680 Millionen Euro; Jahresüberschuß (Gewinn nach
Steuern): 1 009 Millionen Euro. 329 Millionen Euro, über ein Drittel, hatte
der Fiskus zum Inlandskonzerngewinn beigesteuert.
Finanzminister Eichel machte für den Steuerschwund die lahmende Konjunktur
und die damit einhergehende, verschlechterte Gewinnsituation verantwortlich.
Das Gegenteil ist richtig. Wie das Institut für sozial-ökologische
Wirtschaftsforschung (isw) in seiner jüngst erschienenen »Bilanz 2003 -
Ausblick 2004« nachweist, lagen die Profite der Kapitalgesellschaften in
jedem der Jahre 2001 bis 2003 höher als im Boomjahr 2000. Das
Körperschaftsteueraufkommen hätte also steigen müssen und nicht sinken
dürfen. Der Steuerausfall allein bei dieser Steuer betrug jedoch in den drei
Jahren zusammen 60 Milliarden Euro im Vergleich zum Jahr 2000. Auch der
Ausfall an Gewerbesteuer - rund zehn Milliarden Euro in drei Jahren - geht
größtenteils auf das Konto der Kapitalgesellschaften. Die Ursache dafür
liegt in den zahlreichen neuen Entlastungen im Rahmen der
Unternehmenssteuerreform - Senkung Steuersatz, Steuerfreiheit
Veräußerungsgewinne, steuerfreie Auflösung von stillen Reserven für
Ausschüttungen, unbegrenzter Verlustvortrag - bei Beibehaltung der alten
legalen und halblegalen Steuervermeidungsmöglichkeiten (siehe dazu
isw-report 55, Staat-Steuer-Daseinsvorsorge).
Die üppigen Steuergeschenke an Konzerne feiert die Bundesregierung auch noch
als politische Großtat. Bundeskanzler Schröder: »Wir haben unmittelbar nach
Amtsübernahme eine Steuerreform gemacht, die sich sehen lassen kann. Sie
brachte die Steuerbelastung der deutschen Unternehmen eher ins untere
Drittel des europäischen Geleitzugs.«
Steuerreform für die Shareholder
Die Steuerexperten Professor Lorenz Jarass und Professor Gustav M. Obermair
sind dem Steuergebaren der Konzerne nachgegangen und haben die »Geheimnisse
der Unternehmenssteuern« in ihrem gleichnamigen Buch enthüllt. Das Ergebnis
ihrer Untersuchungen offenbart einen sozialpolitischen Skandal allerersten
Ranges: Während die Besteuerung der Gewinne der Kapitalgesellschaften (AG
und GmbH) mit Körperschaftsteuer und Gewerbeertragsteuer von 16 Prozent
Mitte der 90er Jahre auf 21 Prozent 1999/2000 leicht zulegte, sackte sie in
den Folgejahren aufgrund der Steuerreform der Bundesregierung radikal auf
acht bzw. neun Prozent ab (siehe Tabelle oben). Selbst im Jahr 2003, als die
Körperschaftsteuer wieder leicht anstieg, war die prozentuale Besteuerung
von Millionen- und Milliardengewinnen der Konzerne nur etwa halb so groß wie
die eines Durchschnittsverdieners mit 30 000 Euro Jahreseinkommen (22,6
Prozent bei einem Ledigen ohne Kinder).
Während der Staat trotz der Gewinne der Kapitalgesellschaften immer weniger
Steuern erhielt, wurden die Shareholder immer fürstlicher bedient. Der
Anteil der ausgeschütteten Dividenden stieg von 36 Prozent im Jahre 1995 auf
knapp 50 Prozent in den vergangenen drei Jahren. Siemens zum Beispiel
steigerte seinen Inlandsgewinn (AG-Bilanz) im vergangenen Geschäftsjahr um
56 Prozent auf 1062 Millionen. Der Konzern zahlte auch wieder Ertragsteuern,
Körperschaft- und Gewerbesteuer: Insgesamt ganze 44 Millionen - das sind
vier Prozent des Gewinns. An die Inlandsaktionäre schüttete der Elektromulti
jedoch etwa ein halbe Milliarde Euro an Dividenden aus. Es stimmt schon, was
der Chefkommentator des Handelsblattes bereits im Jahr eins nach der
Steuerreform feststellte: »Im internationalen Vergleich ist Deutschland eine
Steueroase - Kapitalgesellschaften leisten en bloc überhaupt keinen Beitrag
mehr zur Staatsfinanzierung. Die Steuerlast, über die die deutsche
Wirtschaft immer noch klagt, ist eher ein Phantomschmerz. Die steuerlichen
Verhältnisse sind nicht mehr so, wie sie öffentlich noch dargestellt
werden.«
Steuerparadies BRD
Die Gesamtbelastung des Kapitals ist in Deutschland so niedrig wie in keinem
anderen Land der EU
Um den Sachverstand ist es beim »Sachverständigenrat zur Begutachtung der
gesamtwirtschaftlichen Entwicklung« nicht gut bestellt:
Die »durchschnittliche Steuerbelastung für Unternehmen« setzen die »Fünf
Weisen« für Deutschland mit 37,2 Prozent an, um danach eine steuerliche
Spitzenbelastung im Rahmen der EU zu konstatieren. Die Zahlen mögen stimmen,
wenn man die formellen Steuersätze - 25 Prozent Körperschaftsteuer und etwa
12 bis 13 Prozent Gewerbeertragsteuer - addiert. In keinem anderen
Industrieland der Welt sind jedoch die Steuervermeidungsmöglichkeiten und
damit die Diskrepanz zwischen nominalen und realen Steuersätzen so groß wie
in Deutschland. Die effektive Besteuerung von Konzerngewinnen macht nur
einen Bruchteil der nominalen Steuersätze aus. Die EU-Kommission kommt denn
auch zu einem ganz anderen Ergebnis. Mitte vergangenen Jahres legte sie eine
vergleichende Betrachtung der steuerlichen Belastung
der »Produktionsfaktoren Kapital und Arbeit« vor. Dem »Produktionsfaktor
Kapital« wurden dabei Gewinn- und Ertragsteuern sowie Vermögen- und
Grundsteuern zugerechnet. Die Daten widerlegen die Mär von der hohen
Besteuerung von Unternehmen und Kapital in Deutschland. Mit 22,6 Prozent
Gesamtbelastung ist Deutschland - mit Ausnahme des Sonderfalls
Griechenland - das EU-Mitgliedsland mit der niedrigsten Steuerbelastung des
Faktors Kapital unter allen fünfzehn Mitgliedsländern. Es liegt weit unter
dem EU-Durchschnitt von 29,8 Prozent.
Dagegen wird der Faktor Arbeit in Deutschland mit 39,9 Prozent
überdurchschnittlich im Rahmen der EU (37,0 Prozent) durch Steuern und
Sozialabgaben belastet. In diesem »Steuersatz« auf Arbeit sind die
Sozialabgaben enthalten, die den abhängig Beschäftigten wie Lohnsteuern
abgezogen werden.
Betrachtet man das gesamte Steueraufkommen in der BRD, dann leisten
Konzerne, Unternehmer, Aktionäre und Reiche einen außerordentlich kleinen
Beitrag zur Finanzierung öffentlicher Daseinsvorsorge. Im Zuge der
Unternehmenssteuerreform 2000/2001 der SPD-Grünen-Regierung sank ihr Anteil
am Steueraufkommen auf das historische Tief von 11,6 Prozent (siehe Grafik
rechts). Rechnet man die Konzernsubventionen, öffentlichen Aufträge und
Beratungsverträge, Rüstungs- und Forschungsgelder sowie staatliche
Zinszahlungen an Banken und Geldvermögende dagegen, dann plündern sie die
Staatskassen um ein Vielfaches dessen, was sie an Steueralmosen abgeben.
20 Jahre Umverteilung
Der Anteil der Gewinnsteuern an den Steuereinnahmen des Fiskus war 2003
weniger als halb so groß wie im Jahr 1980. Anders herum: Würden die
Gewinnsteuern heute den gleichen Anteil am Steueraufkommen erbringen wie ein
knappes Vierteljahrhundert davor, dann hätte das Steuermehreinnahmen von 62
Milliarden Euro im Jahr zur Folge. Die soziale Sicherung ist nicht an ihre
Finanzierungsgrenzen gestoßen, weil die Bürger den »Sozialstaat
überforderten«, sondern weil Gier und Geiz der Besitzenden die Staatskassen
ausraubten. Über die staatliche Steuerpolitik erfolgte in den vergangenen
zwanzig Jahren eine gigantische Umverteilung von unten nach oben.
Lohnsteuerzahler und Verbraucher wurden im Zuge dieser Umverteilungspolitik
zu den alleinigen Melkkühen des Fiskus. Aus ihnen wurden im Jahr 2003 80
Prozent des Steueraufkommens herausgepreßt, 18 Prozentpunkte mehr als im
Jahr 1980. Die restlichen Stufen der hochgejubelten Steuerreform - 2004 und
2005 - werden die Schieflage zwischen Masseneinkommen und höheren bzw.
Gewinneinkommen noch verstärken. Ein Durchschnittsverdiener mit einem
Jahresverdienst von 30 000 Euro wird 2004 mit 484 Euro und 2005 mit weiteren
160 Euro im Jahr entlastet, aber nur, wenn er nicht zur Arbeit pendeln muß,
kein Eigenheim baut und auch sonst nicht gegenfinanziert wird. Als Otto
Normalverbraucher wird ihm jedoch ein weit höherer Betrag durch Verteuerung
der Zigaretten (Tabaksteuer) und Gesundheitskosten wieder aus der Tasche
gezogen. Kein Wunder, daß von der Steuerreform bislang keinerlei Nachfrage-
und Konjunkturimpulse ausgegangen sind und auch nicht zu erwarten sind.
Von Stufe zwei und drei der »Jahrhundertsteuerreform« (Eichel) profitieren
primär die Spitzenverdiener mit einem hohen Sättigungsgrad beim Konsum und
einer »Sparneigung« bzw. Spekulationslust, die bei zusätzlichen Einkommen
fast hundert Prozent erreicht. Bis zum Jahr 2005 wird der Spitzensteuersatz
auf 42 Prozent gesenkt, die vierte Absenkung seit Schröders
Regierungsantritt. Jahrzehntelang davor blieb er unverändert auf einer Höhe
von 53 Prozent. Deutschlands teuerste Topmanager Josef Ackermann, Boß der
Deutschen Bank, und Daimler-Chef Jürgen Schrempp mit jeweils elf Millionen
Euro Jahres»verdienst« sparen dann ab 2005 pro Kopf circa 1,2 Millionen Euro
Steuern im Vergleich zum Tarif 1999. Inwiefern dadurch die Konjunktur
stimuliert und Arbeitsplätze geschaffen werden sollen, bleibt ein Geheimnis
der SPD-Grünen-Koalition. Die Folge ist vielmehr, daß eine weitere
Steuerquelle, die »veranlagte Einkommensteuer«, aus der im Jahr 2000
immerhin noch zwölf Milliarden Euro in die Staatskassen sprudelten,
endgültig versiegen dürfte (siehe obere Grafik rechts).
Gewinnsteuern sind »out«
Bei den Gewinnsteuern der Kapitalgesellschaften (AG und GmbH) -
Körperschaftsteuer und anteilige Gewerbeertragsteuer - ist das bereits der
Fall. »Kapitalgesellschaften leisten in ihrer Gesamtheit überhaupt keinen
Beitrag mehr zur Staatsfinanzierung«, stellte der international renommierte
Steuerexperte Professor Lorenz Jarass, selbst Mitglied der Kommission zur
Reform der Unternehmenssteuern fest. 2001 mußten die Finanzämter sogar per
Saldo 0,4 Milliarden mehr an die Konzerne zurückzahlen als sie an
Körperschaftsteuern einnahmen. Großkonzerne wie Bayer, RWE, Dresdner Bank,
Vodafone und Telekom erhielten dreistellige Millionenbeträge
zurückerstattet. In der Siemens-AG-Bilanz, die im wesentlichen das
Inlandsgeschäft des Elektromultis ausweist, liest man folgendes Kuriosum:
Gewinn vor Steuern: 680 Millionen Euro; Jahresüberschuß (Gewinn nach
Steuern): 1 009 Millionen Euro. 329 Millionen Euro, über ein Drittel, hatte
der Fiskus zum Inlandskonzerngewinn beigesteuert.
Finanzminister Eichel machte für den Steuerschwund die lahmende Konjunktur
und die damit einhergehende, verschlechterte Gewinnsituation verantwortlich.
Das Gegenteil ist richtig. Wie das Institut für sozial-ökologische
Wirtschaftsforschung (isw) in seiner jüngst erschienenen »Bilanz 2003 -
Ausblick 2004« nachweist, lagen die Profite der Kapitalgesellschaften in
jedem der Jahre 2001 bis 2003 höher als im Boomjahr 2000. Das
Körperschaftsteueraufkommen hätte also steigen müssen und nicht sinken
dürfen. Der Steuerausfall allein bei dieser Steuer betrug jedoch in den drei
Jahren zusammen 60 Milliarden Euro im Vergleich zum Jahr 2000. Auch der
Ausfall an Gewerbesteuer - rund zehn Milliarden Euro in drei Jahren - geht
größtenteils auf das Konto der Kapitalgesellschaften. Die Ursache dafür
liegt in den zahlreichen neuen Entlastungen im Rahmen der
Unternehmenssteuerreform - Senkung Steuersatz, Steuerfreiheit
Veräußerungsgewinne, steuerfreie Auflösung von stillen Reserven für
Ausschüttungen, unbegrenzter Verlustvortrag - bei Beibehaltung der alten
legalen und halblegalen Steuervermeidungsmöglichkeiten (siehe dazu
isw-report 55, Staat-Steuer-Daseinsvorsorge).
Die üppigen Steuergeschenke an Konzerne feiert die Bundesregierung auch noch
als politische Großtat. Bundeskanzler Schröder: »Wir haben unmittelbar nach
Amtsübernahme eine Steuerreform gemacht, die sich sehen lassen kann. Sie
brachte die Steuerbelastung der deutschen Unternehmen eher ins untere
Drittel des europäischen Geleitzugs.«
Steuerreform für die Shareholder
Die Steuerexperten Professor Lorenz Jarass und Professor Gustav M. Obermair
sind dem Steuergebaren der Konzerne nachgegangen und haben die »Geheimnisse
der Unternehmenssteuern« in ihrem gleichnamigen Buch enthüllt. Das Ergebnis
ihrer Untersuchungen offenbart einen sozialpolitischen Skandal allerersten
Ranges: Während die Besteuerung der Gewinne der Kapitalgesellschaften (AG
und GmbH) mit Körperschaftsteuer und Gewerbeertragsteuer von 16 Prozent
Mitte der 90er Jahre auf 21 Prozent 1999/2000 leicht zulegte, sackte sie in
den Folgejahren aufgrund der Steuerreform der Bundesregierung radikal auf
acht bzw. neun Prozent ab (siehe Tabelle oben). Selbst im Jahr 2003, als die
Körperschaftsteuer wieder leicht anstieg, war die prozentuale Besteuerung
von Millionen- und Milliardengewinnen der Konzerne nur etwa halb so groß wie
die eines Durchschnittsverdieners mit 30 000 Euro Jahreseinkommen (22,6
Prozent bei einem Ledigen ohne Kinder).
Während der Staat trotz der Gewinne der Kapitalgesellschaften immer weniger
Steuern erhielt, wurden die Shareholder immer fürstlicher bedient. Der
Anteil der ausgeschütteten Dividenden stieg von 36 Prozent im Jahre 1995 auf
knapp 50 Prozent in den vergangenen drei Jahren. Siemens zum Beispiel
steigerte seinen Inlandsgewinn (AG-Bilanz) im vergangenen Geschäftsjahr um
56 Prozent auf 1062 Millionen. Der Konzern zahlte auch wieder Ertragsteuern,
Körperschaft- und Gewerbesteuer: Insgesamt ganze 44 Millionen - das sind
vier Prozent des Gewinns. An die Inlandsaktionäre schüttete der Elektromulti
jedoch etwa ein halbe Milliarde Euro an Dividenden aus. Es stimmt schon, was
der Chefkommentator des Handelsblattes bereits im Jahr eins nach der
Steuerreform feststellte: »Im internationalen Vergleich ist Deutschland eine
Steueroase - Kapitalgesellschaften leisten en bloc überhaupt keinen Beitrag
mehr zur Staatsfinanzierung. Die Steuerlast, über die die deutsche
Wirtschaft immer noch klagt, ist eher ein Phantomschmerz. Die steuerlichen
Verhältnisse sind nicht mehr so, wie sie öffentlich noch dargestellt
werden.«
ftd.de, Fr, 9.4.2004, 8:00
Geldanlage: Heute eine Villa, morgen eine Insel
Von Miriam Beul
Ausländer strömen scharenweise in das Scheichtum Dubai und machen mit Immobilien dort gute Geschäfte. Seitdem Josef Kleindienst eine Lizenz vom Hamburger Franchise-Makler Engel & Völkers für das Scheichtum Dubai erworben hat, kann er sich vor Anfragen kaum retten.
Elegante Hochhaus-Appartements, feudale Villen, selbst Ferienparadiese im Meer gehen weg wie warme Semmeln. Zwar existieren Zehntausende Wohn- und Ferienimmobilien bislang nur auf dem Papier. Doch der Handel mit ihnen blüht.
Viele der 6000 Feriendomizile, die allein auf den künstlichen Inselgruppen "The Palm 1" und "The Palm 2" entstehen, wechseln bereits zum zweiten oder dritten Mal den Besitzer. "Wer jetzt verkauft, ist schon im Plus", sagt Kleindienst. Renditen im dreistelligen Bereich sind keine Seltenheit. Elf Inseltransaktionen hat sein Team abgewickelt. Dabei schütten haushohe Bagger den Sand für das Dorf im Golf gerade erst auf.
Der Immobilienmarkt Dubais entwickelt sich rasanter als jeder andere auf der Welt. Die Projekte sind spektakulärer, die Risikobereitschaft der Investoren nirgendwo so groß wie hier, im modernsten und tolerantesten der sieben Scheichtümer, die sich 1971 zu den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) zusammenschlossen.
Knappes Öl
Dabei kommt der Bauboom nicht von ungefähr. Dem Scheichtum geht das Öl aus, schneller als seinen Nachbarn. Zusammengenommen können die Vereinigten Emirate noch etwa 150 Jahre lang schwarzes Gold fördern, Dubai vielleicht noch 20 . "Wir setzen auf Erdgas, Handel, Tourismus und Immobilien", sagt Natalie Bogdanova, Salesmanagerin bei Emaar Properties PJSC, dem größten Bauträger im mittleren Osten.
Seit Frühjahr 2002 können entsprechend einem Dekret des Kronprinzen Sheikh Mohammed Bin Rashid Al Maktoum auch Ausländer so genannte "free hold properties" und damit volles Eigentum erwerben. 365 Sonnentage im Jahr, kristallklares Wasser und eine atemberaubende Einkaufs- und Feizeitkultur locken seitdem Investoren aus aller Welt an. Die völlige Befreiung von allen Steuern und Erleichterungen bei der Finanzierung von Immobilieninvestments sorgen für zusätzliche Attraktivität.
Ausländer können bis zu 70 Prozent einer Projektsumme über lokale Banken finanzieren. Bis zu 90 Prozent sind für Inhaber einer Aufenthaltserlaubnis möglich. Die Zinsen betragen 6,5 Prozent, sind aber verhandelbar. "Auf eigene Faust sollten Ausländer aber auf keinen Fall tätig werden. Ohne das Vertrauen eines Einheimischen funktioniert nämlich kein Geschäft", warnt Geschäftsmann und Dubai-Kenner Sigi Gruber.
Hoher Ausländeranteil
Wohlstand, moderne Schulen und eine zeitgemäße medizinische Versorgung lassen die Einwohnerzahlen Dubais auch künftig weiter in die Höhe schnellen. Wohnraum für Ausländer muss also her, deren Anteil an der Gesamtbevölkerung bei 80 Prozent liegt. Allein in den Wolkenkratzern der "Dubai Marina", des größten künstlichen Hafens der Welt, werden in wenigen Jahren 60.000 Menschen leben.
Die "Jumeirah Beach Residence", eine weiteres Großvorhaben, bereichert Boomtown Dubai um 36 Wohntürme mit 6500 Wohneinheiten. 641 opulente Villen entwickelt Emaar Properties derzeit einige Kilometer vom quirligen Küstenstreifen entfernt, in den "Emirates Hills". Scheichfamilien und wohlhabende Geschäftsleute unterhalten in der künstlichen Garten- und Golfplatzlandschaft ihren Wochenendwohnsitz.
Hier betreut Josef Kleindienst deutschsprachige Investoren für Emaar. Begebenheiten wie die folgende sind für ihn keine Seltenheit: Ein deutscher Architekt erwarb in den "Emirates Hills" ein Grundstück im Wert von 4 Mio. Arabic Emirates Dirham (3,673 Dirham = 1 $). 20 Prozent des Kaufpreises werden als Anzahlung sofort fällig, in diesem Fall also 800.000 Dirham. Für den anschließend geplanten Bau einer Villa mit 1000 Quadratmeter Wohnfläche beliefen sich die Gesamtkosten auf 8 Mio. Dirham.
Noch vor Baubeginn hatte der Architekt seine Villa an einen englischen Geschäftsmann veräußert, der ihm 9,6 Mio. Dirham dafür bot - 800.000 Dirham sofort, den Rest je nach Baufortschritt. Unterm Strich blieb ein Gewinn von 1,6 Mio. Dirham oder 200 Prozent - steuerfrei, da zwischen Deutschland und Dubai ein Doppelbesteuerungsabkommen besteht. "Investoren sollten in diesem Goldgräbermarkt trotzdem langfristig denken", warnt Kleindienst. Andernfalls riskiere man, viel Geld zu verlieren.
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Nützlich zu wissen
Spitzenlagen am Golf
Dubai hat knapp 1000.000 Einwohner. 800.000 davon sind Ausländer. Von diesen wiederum zählen rund 60.000 zu den hoch qualifizierten und gut bezahlten Expatriates aus Europa. Das durchschnittliche Bevölkerungswachstum liegt bei sieben Prozent im Jahr. 2004 werden rund 70.000 Menschen neu nach Dubai ziehen.
Bei Wohnimmobilien gibt es traditionell keine Überkapazitäten. Einheimische bekommen vom Scheichtum Land für den Hausbau geschenkt. Es fehlen somit vor allem Wohnungen für ausländische Arbeitskräfte und Feriengäste. Laut UBS sind Mietwohnungen auf Grund des geringen Angebots ebenso teuer wie vergleichbare Objekte in Genf, Lugano oder Miami. In Frankfurt oder Zürich kostet Wohnraum derzeit weniger als am Golf.
Villen und Luxus-Appartements sind daher gefragte Anlageobjekte. Doch gerade für Ausländer gilt die Devise: nichts ohne meinen Makler.
Weitere Informationen unter:
Engel & Völkers Dubai
Telefon: 00971/4/3916405
E-Mail: josef.kleindienst@engelvoelkers.com
Internet: www.engelvoelkers.com.
Geldanlage: Heute eine Villa, morgen eine Insel
Von Miriam Beul
Ausländer strömen scharenweise in das Scheichtum Dubai und machen mit Immobilien dort gute Geschäfte. Seitdem Josef Kleindienst eine Lizenz vom Hamburger Franchise-Makler Engel & Völkers für das Scheichtum Dubai erworben hat, kann er sich vor Anfragen kaum retten.
Elegante Hochhaus-Appartements, feudale Villen, selbst Ferienparadiese im Meer gehen weg wie warme Semmeln. Zwar existieren Zehntausende Wohn- und Ferienimmobilien bislang nur auf dem Papier. Doch der Handel mit ihnen blüht.
Viele der 6000 Feriendomizile, die allein auf den künstlichen Inselgruppen "The Palm 1" und "The Palm 2" entstehen, wechseln bereits zum zweiten oder dritten Mal den Besitzer. "Wer jetzt verkauft, ist schon im Plus", sagt Kleindienst. Renditen im dreistelligen Bereich sind keine Seltenheit. Elf Inseltransaktionen hat sein Team abgewickelt. Dabei schütten haushohe Bagger den Sand für das Dorf im Golf gerade erst auf.
Der Immobilienmarkt Dubais entwickelt sich rasanter als jeder andere auf der Welt. Die Projekte sind spektakulärer, die Risikobereitschaft der Investoren nirgendwo so groß wie hier, im modernsten und tolerantesten der sieben Scheichtümer, die sich 1971 zu den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) zusammenschlossen.
Knappes Öl
Dabei kommt der Bauboom nicht von ungefähr. Dem Scheichtum geht das Öl aus, schneller als seinen Nachbarn. Zusammengenommen können die Vereinigten Emirate noch etwa 150 Jahre lang schwarzes Gold fördern, Dubai vielleicht noch 20 . "Wir setzen auf Erdgas, Handel, Tourismus und Immobilien", sagt Natalie Bogdanova, Salesmanagerin bei Emaar Properties PJSC, dem größten Bauträger im mittleren Osten.
Seit Frühjahr 2002 können entsprechend einem Dekret des Kronprinzen Sheikh Mohammed Bin Rashid Al Maktoum auch Ausländer so genannte "free hold properties" und damit volles Eigentum erwerben. 365 Sonnentage im Jahr, kristallklares Wasser und eine atemberaubende Einkaufs- und Feizeitkultur locken seitdem Investoren aus aller Welt an. Die völlige Befreiung von allen Steuern und Erleichterungen bei der Finanzierung von Immobilieninvestments sorgen für zusätzliche Attraktivität.
Ausländer können bis zu 70 Prozent einer Projektsumme über lokale Banken finanzieren. Bis zu 90 Prozent sind für Inhaber einer Aufenthaltserlaubnis möglich. Die Zinsen betragen 6,5 Prozent, sind aber verhandelbar. "Auf eigene Faust sollten Ausländer aber auf keinen Fall tätig werden. Ohne das Vertrauen eines Einheimischen funktioniert nämlich kein Geschäft", warnt Geschäftsmann und Dubai-Kenner Sigi Gruber.
Hoher Ausländeranteil
Wohlstand, moderne Schulen und eine zeitgemäße medizinische Versorgung lassen die Einwohnerzahlen Dubais auch künftig weiter in die Höhe schnellen. Wohnraum für Ausländer muss also her, deren Anteil an der Gesamtbevölkerung bei 80 Prozent liegt. Allein in den Wolkenkratzern der "Dubai Marina", des größten künstlichen Hafens der Welt, werden in wenigen Jahren 60.000 Menschen leben.
Die "Jumeirah Beach Residence", eine weiteres Großvorhaben, bereichert Boomtown Dubai um 36 Wohntürme mit 6500 Wohneinheiten. 641 opulente Villen entwickelt Emaar Properties derzeit einige Kilometer vom quirligen Küstenstreifen entfernt, in den "Emirates Hills". Scheichfamilien und wohlhabende Geschäftsleute unterhalten in der künstlichen Garten- und Golfplatzlandschaft ihren Wochenendwohnsitz.
Hier betreut Josef Kleindienst deutschsprachige Investoren für Emaar. Begebenheiten wie die folgende sind für ihn keine Seltenheit: Ein deutscher Architekt erwarb in den "Emirates Hills" ein Grundstück im Wert von 4 Mio. Arabic Emirates Dirham (3,673 Dirham = 1 $). 20 Prozent des Kaufpreises werden als Anzahlung sofort fällig, in diesem Fall also 800.000 Dirham. Für den anschließend geplanten Bau einer Villa mit 1000 Quadratmeter Wohnfläche beliefen sich die Gesamtkosten auf 8 Mio. Dirham.
Noch vor Baubeginn hatte der Architekt seine Villa an einen englischen Geschäftsmann veräußert, der ihm 9,6 Mio. Dirham dafür bot - 800.000 Dirham sofort, den Rest je nach Baufortschritt. Unterm Strich blieb ein Gewinn von 1,6 Mio. Dirham oder 200 Prozent - steuerfrei, da zwischen Deutschland und Dubai ein Doppelbesteuerungsabkommen besteht. "Investoren sollten in diesem Goldgräbermarkt trotzdem langfristig denken", warnt Kleindienst. Andernfalls riskiere man, viel Geld zu verlieren.
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Nützlich zu wissen
Spitzenlagen am Golf
Dubai hat knapp 1000.000 Einwohner. 800.000 davon sind Ausländer. Von diesen wiederum zählen rund 60.000 zu den hoch qualifizierten und gut bezahlten Expatriates aus Europa. Das durchschnittliche Bevölkerungswachstum liegt bei sieben Prozent im Jahr. 2004 werden rund 70.000 Menschen neu nach Dubai ziehen.
Bei Wohnimmobilien gibt es traditionell keine Überkapazitäten. Einheimische bekommen vom Scheichtum Land für den Hausbau geschenkt. Es fehlen somit vor allem Wohnungen für ausländische Arbeitskräfte und Feriengäste. Laut UBS sind Mietwohnungen auf Grund des geringen Angebots ebenso teuer wie vergleichbare Objekte in Genf, Lugano oder Miami. In Frankfurt oder Zürich kostet Wohnraum derzeit weniger als am Golf.
Villen und Luxus-Appartements sind daher gefragte Anlageobjekte. Doch gerade für Ausländer gilt die Devise: nichts ohne meinen Makler.
Weitere Informationen unter:
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ftd.de, Fr, 9.4.2004, 14:00
Finanzplatz Deutschland: Privatbanken buhlen um das große Geld
Von Henrike Roßbach
Es gibt sie noch, die feinen Privatbankhäuser. Und sie bieten Banking mit einer dicken Patina aus Stil und Tradition - wenn auch nur für einen handverlesenen Kundenkreis.
Wo sind die großen Namen hin?
Bethmann, Rothschild, Oppenheim oder Metzler - bei diesen Namen denken viele an Patrizierhäuser und dynastische Familienstammbäume. Die großen Namen der Privatbankiers klingen nach Kaiserreich und Mäzenatentum, die heutige Bankenwelt dagegen nach EC-Automat, Warteschlange und Dispo-Kredit.
Noch 33 Institute führt der Bundesverband deutscher Banken unter dem Etikett "Privatbankiers". Aber ihre Definition ist unscharf. Viele sind nicht mehr unabhängig. Sie firmieren zwar unter dem traditionsreichen Namen, gehören aber institutionellen Teilhabern oder sind bei Großbanken untergeschlüpft. Toni Pierenkemper, Professor für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Universität Köln, kennt die wechselvolle Geschichte der Privatbankiers. Im 18. Jahrhundert legten sie den Grundstein für das Bankwesen. "Die meisten sind aus Handelshäusern entstanden", sagt Pierenkemper. Kaufleute steckten ohnehin in Finanzgeschäften "und haben dann gemerkt, dass damit viel mehr zu verdienen ist".
Blütezeit im 19. Jahrhundert
Staatskredite für die Fürstenhäuser waren ein lukratives Geschäft. Ihre Blütezeit erlebten die deutschen Bankiers aber im 19. Jahrhundert, als die Industrialisierung in Schwung kam. Verkehr und Infrastruktur mussten finanziert werden. Als Finanzier der ersten Stunde spielten die Privatbanken eine wichtige Rolle für die wirtschaftliche Entwicklung der Republik. "Sie stießen aber auch relativ schnell an ihre Grenzen", sagt der Wissenschaftler. Denn das Kapital der Bankiers war ihr Familienvermögen und damit begrenzt. Der Markt verlangte nach mehr. Nachdem die Konzessionspflicht für Aktiengesellschaften 1870 aufgehoben wurde, begann deshalb die Ära der großen Aktienbanken. Die Privatbankiers verloren an Einfluss.
Auch heute ist ihr Hauptproblem beinahe dasselbe wie vor 200 Jahren. Viele haben nur eine relativ dünne Eigenkapitaldecke. Sie können deshalb nicht in der gleichen Liga spielen wie die Großbanken und sind durch Übernahmen gefährdet. Eine Ausnahme ist das Kölner Privatbankhaus Sal. Oppenheim. Gleich hinter den drei Herren vom Empfang im Kölner Stammhaus hängt der Firmengründer in Öl, Salomon Oppenheim junior. Viel Gold umgibt ihn im Foyer, wie sich das gehört für ein feines Haus. 215 Jahre Unternehmensgeschichte hinterlassen ihre Spuren.
Sal. Oppenheim ist Nummer eins
Auf dem Kaffeegeschirr prangt das Familienwappen, an der Wand hängt der Stammbaum. Mit einem verwalteten Vermögen von etwa 60 Mrd. Euro ist das Bankhaus die Nummer eins der deutschen Branche. Gegen die Begehrlichkeiten der Konkurrenz hat man sich mit 1 Mrd. Euro Eigenkapital gewappnet. "Diese Unabhängigkeit zu bewahren ist eine uns selbst auferlegte Verpflichtung, die wir nun schon in der siebten Generation unserer familiengeführten Bank erfüllen", sagt Matthias Graf von Krockow, Sprecher der Gesellschafter. "Unabhängigkeit bedeutet für uns, frei zu sein von jeglichen Konzern- oder sonstigen Interessen. Das unterscheidet uns am deutlichsten von unseren Mitbewebern."
Aus dem Bankhaus ist ein Konzern mit 1470 Mitarbeitern geworden. Um den Kunden noch mehr Investitionsmöglichkeiten zu bieten, kaufte die Bank sich Ende Februar mit 25 Prozent bei der IVG Immobilien AG ein. Doch trotz aller Neuerungen haben im Hause Sal. Oppenheim die Begriffsklassiker wie Disziplin, Diskretion und Kontrolle Hochkonjunktur. Mit ihnen erklärt man, warum sich die Bank seit ihrer Gründung als "Commissions- und Wechselgeschäft" durch den 17-jährigen Salomon Oppenheim 1789 halten konnte. Keine Fehler zu machen wie die anderen großen Namen, das ist die Prämisse.
Privatkundengeschäft als Kultur
Die Kundenauswahl der Privatbank ist hochselektiv - erst im Millionenbereich wird ein Kunde interessant. Sal. Oppenheim sieht das Privatkundengeschäft als Kultur, nicht als profane Dienstleistung. "Nicht nur im Private Banking sind partnerschaftliche Geschäftsbeziehungen und Kontinuität in der Kundenbetreuung wesentliche Eckpfeiler unserer auf Individualität ausgelegten Vermögensverwaltung", sagt Christopher Freiherr von Oppenheim, verantwortlich für das Private Banking. Ähnliche Worte findet auch Jörg Engelbrecht Cramer von Hauck & Aufhäuser Privatbankiers. Die Frankfurter Bank ist mit 15 Mrd. Euro betreutem Vermögen im Gegensatz zu Sal. Oppenheim eher im Mittelfeld der Privatbanken angesiedelt.
Trotzdem ist Cramer davon überzeugt, dass Hauck & Aufhäuser Zukunft haben. "Wir sind eine Boutique, kein Supermarkt", sagt er. "Die meisten Banken werden zu Fabriken, wir verfolgen das gegenteilige Geschäftsmodell." Das gefalle den Kunden. Und dann fallen wieder die Worte Disziplin, Bescheidenheit, Vertrauen und Expansion mit Augenmaß, um 208 Jahre Geschichte zu erklären.
Wettbewerb wird härter
Die Privatbanken - auch wenn es weniger geworden sind - haben also noch ihren Platz im deutschen Bankenwesen. Und sie wollen ihn verteidigen, mit dem Florett, nicht mit Klauen und Zähnen. Aber im Privatkundengeschäft wird die Luft dünner, das geht aus einer Studie der Wirtschaftsprüfer von PriceWaterhouse Coopers aus dem Sommer 2003 hervor. Die Mehrheit der befragten Vermögensverwalter rechnet zwar damit, dass die Zahl der Superreichen mit einem Vermögen von mehr als 50 Mio. $ steigen werde. Auch im Bereich ab 5 Mio. $ erscheinen die Aussichten gut.
Allerdings gehören nur 17 Prozent der Privatkunden in diese Gruppen. Viel zahlreicher sind die 500.000-$-Kunden. Da rechnen aber nur wenige Banker mit Wachstum. Die Folge: Die Banken werden sich verstärkt der goldene Spitze der Vermögenspyramide zuwenden. Der Wettbewerb um die kleine Zielgruppe der Privatbankiers wird härter.
Finanzplatz Deutschland: Privatbanken buhlen um das große Geld
Von Henrike Roßbach
Es gibt sie noch, die feinen Privatbankhäuser. Und sie bieten Banking mit einer dicken Patina aus Stil und Tradition - wenn auch nur für einen handverlesenen Kundenkreis.
Wo sind die großen Namen hin?
Bethmann, Rothschild, Oppenheim oder Metzler - bei diesen Namen denken viele an Patrizierhäuser und dynastische Familienstammbäume. Die großen Namen der Privatbankiers klingen nach Kaiserreich und Mäzenatentum, die heutige Bankenwelt dagegen nach EC-Automat, Warteschlange und Dispo-Kredit.
Noch 33 Institute führt der Bundesverband deutscher Banken unter dem Etikett "Privatbankiers". Aber ihre Definition ist unscharf. Viele sind nicht mehr unabhängig. Sie firmieren zwar unter dem traditionsreichen Namen, gehören aber institutionellen Teilhabern oder sind bei Großbanken untergeschlüpft. Toni Pierenkemper, Professor für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Universität Köln, kennt die wechselvolle Geschichte der Privatbankiers. Im 18. Jahrhundert legten sie den Grundstein für das Bankwesen. "Die meisten sind aus Handelshäusern entstanden", sagt Pierenkemper. Kaufleute steckten ohnehin in Finanzgeschäften "und haben dann gemerkt, dass damit viel mehr zu verdienen ist".
Blütezeit im 19. Jahrhundert
Staatskredite für die Fürstenhäuser waren ein lukratives Geschäft. Ihre Blütezeit erlebten die deutschen Bankiers aber im 19. Jahrhundert, als die Industrialisierung in Schwung kam. Verkehr und Infrastruktur mussten finanziert werden. Als Finanzier der ersten Stunde spielten die Privatbanken eine wichtige Rolle für die wirtschaftliche Entwicklung der Republik. "Sie stießen aber auch relativ schnell an ihre Grenzen", sagt der Wissenschaftler. Denn das Kapital der Bankiers war ihr Familienvermögen und damit begrenzt. Der Markt verlangte nach mehr. Nachdem die Konzessionspflicht für Aktiengesellschaften 1870 aufgehoben wurde, begann deshalb die Ära der großen Aktienbanken. Die Privatbankiers verloren an Einfluss.
Auch heute ist ihr Hauptproblem beinahe dasselbe wie vor 200 Jahren. Viele haben nur eine relativ dünne Eigenkapitaldecke. Sie können deshalb nicht in der gleichen Liga spielen wie die Großbanken und sind durch Übernahmen gefährdet. Eine Ausnahme ist das Kölner Privatbankhaus Sal. Oppenheim. Gleich hinter den drei Herren vom Empfang im Kölner Stammhaus hängt der Firmengründer in Öl, Salomon Oppenheim junior. Viel Gold umgibt ihn im Foyer, wie sich das gehört für ein feines Haus. 215 Jahre Unternehmensgeschichte hinterlassen ihre Spuren.
Sal. Oppenheim ist Nummer eins
Auf dem Kaffeegeschirr prangt das Familienwappen, an der Wand hängt der Stammbaum. Mit einem verwalteten Vermögen von etwa 60 Mrd. Euro ist das Bankhaus die Nummer eins der deutschen Branche. Gegen die Begehrlichkeiten der Konkurrenz hat man sich mit 1 Mrd. Euro Eigenkapital gewappnet. "Diese Unabhängigkeit zu bewahren ist eine uns selbst auferlegte Verpflichtung, die wir nun schon in der siebten Generation unserer familiengeführten Bank erfüllen", sagt Matthias Graf von Krockow, Sprecher der Gesellschafter. "Unabhängigkeit bedeutet für uns, frei zu sein von jeglichen Konzern- oder sonstigen Interessen. Das unterscheidet uns am deutlichsten von unseren Mitbewebern."
Aus dem Bankhaus ist ein Konzern mit 1470 Mitarbeitern geworden. Um den Kunden noch mehr Investitionsmöglichkeiten zu bieten, kaufte die Bank sich Ende Februar mit 25 Prozent bei der IVG Immobilien AG ein. Doch trotz aller Neuerungen haben im Hause Sal. Oppenheim die Begriffsklassiker wie Disziplin, Diskretion und Kontrolle Hochkonjunktur. Mit ihnen erklärt man, warum sich die Bank seit ihrer Gründung als "Commissions- und Wechselgeschäft" durch den 17-jährigen Salomon Oppenheim 1789 halten konnte. Keine Fehler zu machen wie die anderen großen Namen, das ist die Prämisse.
Privatkundengeschäft als Kultur
Die Kundenauswahl der Privatbank ist hochselektiv - erst im Millionenbereich wird ein Kunde interessant. Sal. Oppenheim sieht das Privatkundengeschäft als Kultur, nicht als profane Dienstleistung. "Nicht nur im Private Banking sind partnerschaftliche Geschäftsbeziehungen und Kontinuität in der Kundenbetreuung wesentliche Eckpfeiler unserer auf Individualität ausgelegten Vermögensverwaltung", sagt Christopher Freiherr von Oppenheim, verantwortlich für das Private Banking. Ähnliche Worte findet auch Jörg Engelbrecht Cramer von Hauck & Aufhäuser Privatbankiers. Die Frankfurter Bank ist mit 15 Mrd. Euro betreutem Vermögen im Gegensatz zu Sal. Oppenheim eher im Mittelfeld der Privatbanken angesiedelt.
Trotzdem ist Cramer davon überzeugt, dass Hauck & Aufhäuser Zukunft haben. "Wir sind eine Boutique, kein Supermarkt", sagt er. "Die meisten Banken werden zu Fabriken, wir verfolgen das gegenteilige Geschäftsmodell." Das gefalle den Kunden. Und dann fallen wieder die Worte Disziplin, Bescheidenheit, Vertrauen und Expansion mit Augenmaß, um 208 Jahre Geschichte zu erklären.
Wettbewerb wird härter
Die Privatbanken - auch wenn es weniger geworden sind - haben also noch ihren Platz im deutschen Bankenwesen. Und sie wollen ihn verteidigen, mit dem Florett, nicht mit Klauen und Zähnen. Aber im Privatkundengeschäft wird die Luft dünner, das geht aus einer Studie der Wirtschaftsprüfer von PriceWaterhouse Coopers aus dem Sommer 2003 hervor. Die Mehrheit der befragten Vermögensverwalter rechnet zwar damit, dass die Zahl der Superreichen mit einem Vermögen von mehr als 50 Mio. $ steigen werde. Auch im Bereich ab 5 Mio. $ erscheinen die Aussichten gut.
Allerdings gehören nur 17 Prozent der Privatkunden in diese Gruppen. Viel zahlreicher sind die 500.000-$-Kunden. Da rechnen aber nur wenige Banker mit Wachstum. Die Folge: Die Banken werden sich verstärkt der goldene Spitze der Vermögenspyramide zuwenden. Der Wettbewerb um die kleine Zielgruppe der Privatbankiers wird härter.
ftd.de, Sa, 10.4.2004, 10:00
Portfolio: Vermögensverwalter haben das Thema Krise abgehakt
Von Christoph Hus
Die Vermögensverwalter im Ranking des Finanzdienstleisters Firstfive haben die Gewinne in ihren Musterdepots in den vergangenen Wochen weiter gesteigert. Die Dr. Meus Vermögensverwaltung erreicht jetzt eine Rendite von 87,02 Prozent binnen Jahresfrist.
Damit konnte sie das Ergebnis ihres Depots deutlich verbessern. Vor zwei Monaten hatte das Plus 66,49 Prozent betragen. Mit dem Anstieg der Rendite konnte Dr. Meus den Spitzenplatz verteidigen, obwohl auch die anderen Vermögensverwalter ihre Gewinne teils stark ausgeweitet haben. Die aktuellen Zahlen untermauern noch einmal, dass die Krise in den Depots mit hohem Aktienanteil zu Ende ist. Während der Börsen-Baisse hatten zeitweise alle Depots im Firstfive-Ranking im Minus notiert und teilweise hohe zweistellige Verluste eingefahren. Erst seit rund einem Jahr können die Spitzenreiter ihren Kunden wieder Gewinne vorweisen.
Der Finanzdienstleister Firstfive untersucht monatlich die Rendite von 125 Depots europäischer Vermögensverwalter. In der Gruppe der dynamischen Depots muss der Aktienanteil langfristig mindestens 80 Prozent betragen. Auswahlkriterium ist weiterhin eine Mindestanlagesumme von 500.000 Euro.
Hinter der Dr. Meus Vermögensverwaltung belegt im aktuellen Ranking Commerzbank Private Banking Platz zwei. Das Depot der Großbank schaffte es auf ein Plus von 5,99 Prozent. Es folgen der Londoner Vermögensverwalter Albrecht von Witzleben auf Platz drei mit 53,99 Prozent Rendite, die Dresdner Bank mit 49,55 Prozent und Thielemann & Kolonko mit 44,56 Prozent Gewinn. Auf den ersten beiden Plätzen hat sich die Reihenfolge damit nicht verändert. Thielemann & Kolonko verteidigte Rang fünf. Albrecht von Witzleben ist erst im aktuellen Ranking wieder in die Gruppe der dynamischen Depots aufgenommen worden, nachdem sich der Aktienanteil in seinem Portfolio wieder erhöht hat. Die Dresdner Bank verbesserte sich im Vergleich zum Vormonat von Rank sechs auf Platz vier.
Erfolgsrezept: Nerven
Oliver Meus, der das Siegerdepot der Dr. Meus Vermögensverwaltung verantwortet, konzentriert sich bei der Aktienauswahl auf Europa und Nordamerika. In den vergangenen Monaten hat er vor allem mit solchen Papieren große Kursgewinne erzielt, die er am Ende der Börsenbaisse günstig gekauft hatte. "Man muss eben den Nerv haben zu kaufen, wenn alle anderen nicht mehr kaufen", beschreibt Meus sein Erfolgsrezept. Die meisten Aktien hält der Vermögensverwalter über mehrere Jahre. Ein häufiges Umschichten des Depots gibt es bei ihm nicht. Wenn sich eine Aktie nicht gut entwickelt, ist Meus aber konsequent. "Was nicht gut läuft, wird eliminiert."
Momentan sieht er den Aktienmarkt nicht vor einer Trendwende, eine erneute Baisse-Phase hält er für unwahrscheinlich. Deshalb hat Meus auch anders als manche Konkurrenten keine großen Barbestände aufgebaut, der Anteil der Liquidität in seinem Depot beträgt nur 0,7 Prozent.
Ähnlich wie bei Meus dominieren auch im Depot des Zweitplatzierten Commerzbank Private Banking Titel von Banken und Versicherungen. Ihr Anteil beträgt hier rund 34 Prozent. Es folgen mit weitem Abstand Aktien von Elektronikherstellern mit knapp 13 Prozent und Papiere von Versorgern mit rund zehn Prozent.
Auch der drittplatzierte Albrecht von Witzleben setzt mit rund 33P rozent den Schwerpunkt auf Aktien von Finanzdienstleistern. Eine weitere große Position in seinem Depot sind mit rund 16 Prozent Titel von Automobilherstellern.
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Top 5 und Siegerdepot
Sieger setzt verstärkt auf Tech-Aktien
Behauptet Der Spitzenreiterunter den dynamischen Depots hat den Gewinn in den vergangenen Wochen deutlich ausgebaut. Dr. Meus Vermögensverwaltung schraubte die Rendite auf 87,02 Prozent hoch. Ende Januar hatte sie noch bei 66,49 Prozent gelegen.
Aufgeholt Auch die Verfolger, angeführt von Commerzbank Private Banking, konnten ihre Renditen zum Teil deutlich ausbauen. Zurück gekehrt in die Gruppe der dynamischen Depots ist der Vermögensverwalter Albrecht von Witzleben. Er landete gleich auf Rang drei.
Gewinne klettern weiter
Ausgebaut Der Sieger setzt noch stärker auf Unternehmen der Informationstechnik. Im Februar hatte deren Anteil am Depot 21,5 Prozent betragen, aktuell liegt er bei 26,43 Prozent. Auch Aktien von Finanzdienstleistern hat Dr. Meus in den vergangenen Wochen dazu gekauft.
Optimistisch Der Erstplatzierte konzentriert sich auf Aktien aus Europa und Nordamerika. Dort sucht er nach unterbewerteten Titeln, die Aufwärtspotenzial haben. Die Liquidität im Depot ist gering, mit einer Trendwende am Aktienmarkt rechnet der Spitzenreiter nicht.
ermittelt von firstfive
Portfolio: Vermögensverwalter haben das Thema Krise abgehakt
Von Christoph Hus
Die Vermögensverwalter im Ranking des Finanzdienstleisters Firstfive haben die Gewinne in ihren Musterdepots in den vergangenen Wochen weiter gesteigert. Die Dr. Meus Vermögensverwaltung erreicht jetzt eine Rendite von 87,02 Prozent binnen Jahresfrist.
Damit konnte sie das Ergebnis ihres Depots deutlich verbessern. Vor zwei Monaten hatte das Plus 66,49 Prozent betragen. Mit dem Anstieg der Rendite konnte Dr. Meus den Spitzenplatz verteidigen, obwohl auch die anderen Vermögensverwalter ihre Gewinne teils stark ausgeweitet haben. Die aktuellen Zahlen untermauern noch einmal, dass die Krise in den Depots mit hohem Aktienanteil zu Ende ist. Während der Börsen-Baisse hatten zeitweise alle Depots im Firstfive-Ranking im Minus notiert und teilweise hohe zweistellige Verluste eingefahren. Erst seit rund einem Jahr können die Spitzenreiter ihren Kunden wieder Gewinne vorweisen.
Der Finanzdienstleister Firstfive untersucht monatlich die Rendite von 125 Depots europäischer Vermögensverwalter. In der Gruppe der dynamischen Depots muss der Aktienanteil langfristig mindestens 80 Prozent betragen. Auswahlkriterium ist weiterhin eine Mindestanlagesumme von 500.000 Euro.
Hinter der Dr. Meus Vermögensverwaltung belegt im aktuellen Ranking Commerzbank Private Banking Platz zwei. Das Depot der Großbank schaffte es auf ein Plus von 5,99 Prozent. Es folgen der Londoner Vermögensverwalter Albrecht von Witzleben auf Platz drei mit 53,99 Prozent Rendite, die Dresdner Bank mit 49,55 Prozent und Thielemann & Kolonko mit 44,56 Prozent Gewinn. Auf den ersten beiden Plätzen hat sich die Reihenfolge damit nicht verändert. Thielemann & Kolonko verteidigte Rang fünf. Albrecht von Witzleben ist erst im aktuellen Ranking wieder in die Gruppe der dynamischen Depots aufgenommen worden, nachdem sich der Aktienanteil in seinem Portfolio wieder erhöht hat. Die Dresdner Bank verbesserte sich im Vergleich zum Vormonat von Rank sechs auf Platz vier.
Erfolgsrezept: Nerven
Oliver Meus, der das Siegerdepot der Dr. Meus Vermögensverwaltung verantwortet, konzentriert sich bei der Aktienauswahl auf Europa und Nordamerika. In den vergangenen Monaten hat er vor allem mit solchen Papieren große Kursgewinne erzielt, die er am Ende der Börsenbaisse günstig gekauft hatte. "Man muss eben den Nerv haben zu kaufen, wenn alle anderen nicht mehr kaufen", beschreibt Meus sein Erfolgsrezept. Die meisten Aktien hält der Vermögensverwalter über mehrere Jahre. Ein häufiges Umschichten des Depots gibt es bei ihm nicht. Wenn sich eine Aktie nicht gut entwickelt, ist Meus aber konsequent. "Was nicht gut läuft, wird eliminiert."
Momentan sieht er den Aktienmarkt nicht vor einer Trendwende, eine erneute Baisse-Phase hält er für unwahrscheinlich. Deshalb hat Meus auch anders als manche Konkurrenten keine großen Barbestände aufgebaut, der Anteil der Liquidität in seinem Depot beträgt nur 0,7 Prozent.
Ähnlich wie bei Meus dominieren auch im Depot des Zweitplatzierten Commerzbank Private Banking Titel von Banken und Versicherungen. Ihr Anteil beträgt hier rund 34 Prozent. Es folgen mit weitem Abstand Aktien von Elektronikherstellern mit knapp 13 Prozent und Papiere von Versorgern mit rund zehn Prozent.
Auch der drittplatzierte Albrecht von Witzleben setzt mit rund 33P rozent den Schwerpunkt auf Aktien von Finanzdienstleistern. Eine weitere große Position in seinem Depot sind mit rund 16 Prozent Titel von Automobilherstellern.
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Top 5 und Siegerdepot
Sieger setzt verstärkt auf Tech-Aktien
Behauptet Der Spitzenreiterunter den dynamischen Depots hat den Gewinn in den vergangenen Wochen deutlich ausgebaut. Dr. Meus Vermögensverwaltung schraubte die Rendite auf 87,02 Prozent hoch. Ende Januar hatte sie noch bei 66,49 Prozent gelegen.
Aufgeholt Auch die Verfolger, angeführt von Commerzbank Private Banking, konnten ihre Renditen zum Teil deutlich ausbauen. Zurück gekehrt in die Gruppe der dynamischen Depots ist der Vermögensverwalter Albrecht von Witzleben. Er landete gleich auf Rang drei.
Gewinne klettern weiter
Ausgebaut Der Sieger setzt noch stärker auf Unternehmen der Informationstechnik. Im Februar hatte deren Anteil am Depot 21,5 Prozent betragen, aktuell liegt er bei 26,43 Prozent. Auch Aktien von Finanzdienstleistern hat Dr. Meus in den vergangenen Wochen dazu gekauft.
Optimistisch Der Erstplatzierte konzentriert sich auf Aktien aus Europa und Nordamerika. Dort sucht er nach unterbewerteten Titeln, die Aufwärtspotenzial haben. Die Liquidität im Depot ist gering, mit einer Trendwende am Aktienmarkt rechnet der Spitzenreiter nicht.
ermittelt von firstfive
klar, das letzte Jahr war klar ein Bullen-Jahr!
CHART-KOLUMNE: Neue Ausgangslage nach Kursrückschlägen
Technischer Wochenkommentar vom 08. April 2004 - Allgemeine Beurteilung
Internationale Aktienindizes
Nach einem recht kräftigen Wochenbeginn, konnten die meisten der beurteilten international wichtigen Aktienindizes ihren Aufwärtsimpuls nicht fortsetzen und gingen in eine, bisher nicht ungewöhnliche technische Reaktion über. Vom bisherigen Ausmaß her, halten sich diese laufenden Reaktionen im Grunde in Grenzen, somit gefährden sie zumindest bisher den Bestand der jungen Aufwärtstrends seit Ende März nicht.
Somit können wir aktuell festhalten, die meisten der von uns analysierten Aktienindizes befinden sich in intakten sekundären Aufwärtstrends, die noch am Freitag letzter Woche, nach Veröffentlichung US-amerikanischer Wirtschaftsdaten, einen kräftigen Impuls auf der Kaufseite erfuhren und sich damit über die letzten sinnvollen Widerstände vor den aktuell gültigen Jahreshochs schoben. Aus markttechnischer Sicht wird diese Entwicklung im Grunde bestätigt, wobei im kurzfristigen Zeitfenster die laufende Reaktion mit einem Abbau der leicht überkauften Marktverfassung einhergeht. Mittelfristig liegen uns noch immer so genannte long-set-up´s als mathematisch definierte Aufwärtstrends vor.
Erwartungshaltung: grundsätzlich halten wir die Aktienmärkte zunächst als weitestgehend abgesichert auf der Unterseite. Der bisherige Verlauf des jüngsten sekundären Aufwärtstrends, sowie dessen Ausmaß gegenüber dem Abschwung der ersten Märzhälfte, lassen zumindest aus statistischer Sicht eine solche Erwartungshaltung als gerechtfertigt gelten. Hinzu kommt, dass die Kursrückgänge der letzten zwei Tage ihre errechneten minimalen Korrekturpotentiale, bezogen auf den laufenden Sekundärtrend, noch nicht ausgeschöpft haben. Solange dieser Sachverhalt erhalten bleibt, sind die statistischen Chancen auf eine Fortsetzung des Aufschwungs in Richtung der Jahreshochs mit durchschnittlich über 60 Prozent bisheriger Trefferquote anzusetzen.
Im kurzfristigen Zeitfenster liegt unser Augenmerk auf der laufenden technischen Korrektur der letzten zwei Handelstage. Unter Trading-Gesichtspunkten eingegangene taktische Long-Positionen sollten im Zuge der letzten zwei Handelstage entweder geschlossen, bzw. engmaschig per Stop-Kurs abgesichert worden sein. Aus strategischem Blickwinkel heraus, rechtfertigt sich ein Festhalten am Long-Bestand solange, wie die laufende Reaktion das jeweils errechnete minimale Reaktionspotential, bezogen auf den laufenden Sekundärtrend, nicht unterschreitet.
DAX Widerstände: 4151 / 4175 (ü); Unterstützungen: 3920 / 3902 (u), 3692 (u), 3576 (O); °
Sehen wir uns den Kursverlauf des deutschen Aktienindex DAX an, so liegt uns seit den letzten Handelstagen im März ein intakter sekundärer Aufwärtstrend vor, der von seinem bisherigen Ausmaß her mehr ist, als nur eine technische Korrekturbewegung auf die vorangegangenen Kursverluste. Mit dem Überspringen der charttechnischen Hürde bei 3902 / 3920 Ende März, verbesserte sich im Kursverlauf die Ausgangssituation dahingehend, dass auch ein erneutes Erreichen der bisherigen Jahreshochs im Zuge des laufenden Sekundärtrends durchaus realistisch sein kann. Weitere sinnvolle Widerstände vor Erreichen der 4150 / 4173 lassen sich aus dem bisherigen Kursverlauf nicht wirklich herleiten, somit wäre zumindest aus analytischer Sicht der Weg nach oben hin frei. Lediglich das jüngste Hoch bei 4065 Indexpunkten, welches sich am Dienstag ausbildete, kann als potentiell neue, bisher unbestätigte Widerstandshürde definiert werden.
Viel wichtiger erscheint uns jedoch, wie tief der am Dienstag eingeleitete Reaktionsprozess tatsächlich trägt. Stabilisiert sich dieser oberhalb der 3900 Indexpunkte, läge uns eine minimale Kurskorrektur, bezogen auf die bisherige Wegstrecke des sekundären Aufwärtstrends vor. Statistische Auswertungen von Korrekturverläufen im DAX zeigen hierbei, dass nach Abschluss von Reaktionen innerhalb dieses Ausmaßes eine Wideraufnahme der Impulsbewegung mit anschließendem neuen Bewegungshoch (hier mit einem Kurs oberhalb des Dienstagshochs bei 4065 Indexpunkten) mit einer Trefferquote von 65 bis 67 Prozent erfolgt.
Sehen wir uns den DAX aus markttechnischer Sicht an, liegt uns aktuell weiterhin ein so genanntes long-set-up vor, eine Trendrichtungsdefinition auf Basis verschiedener trendfolgender Indikatoren. Hier gilt jedoch, dass nur eine rasche, unmittelbar erfolgende Kurserholung einen Wechsel zu einer neutralen Trendausrichtung auf Tagesbasis verhindern könnte.
Im Zuge des jüngsten Kursanstieges, signalisierte ein Kombinationsindikator ein leicht überkauftes Niveau des deutschen Aktienindex. Durch die laufende Reaktion der letzten zwei Handelstage wurde diese Marktverfassung abgebaut, womit diese Kursreaktion bisher nicht ungewöhnlich ist und den laufenden Trend zumindest bisher nicht in seinem Bestand gefährdet. Kritisch wird es erst bei einem Unterschreiten der 3900 bzw. bei einem sich zeitlich in die Länge ziehenden Reaktionsverlaufes, bei dem der aktuell laufende Sekundärtrend viel an Kraft verlieren würde.
In der Konsequenz lassen sich für den DAX aktuell zwei Szenarien herleiten:
(ERSTENS) stabilisiert sich das deutsche Börsenbarometer oberhalb der 3900, liegt die Chance auf eine Fortsetzung der laufenden, aufwärts ausgerichteten Impulsbewegung bei bisherigen 65 bis 67 Prozent Trefferquote. Dies setzt jedoch voraus, dass der Abschluss der Reaktion, einschließlich einer Wideraufnahme der Aufwärtsbewegung spätestens in den nächsten zwei, höchstens drei Tagen erfolgen sollte.
(ZWEITENS) anderenfalls verliert der Kursverlauf deutlich an Schwungkraft und wir rechnen dann mit einer beginnenden Konsolidierung, welche wir ursprünglich unterhalb der 3900 Indexpunkte erwartet hatten. Als potentielle Obergrenze der dann erwarteten Konsolidierungszone definieren wir aktuell die 4065, die untere Begrenzung lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abschätzen.
Eine Wideraufnahme eines Abwärtstrends mit neuen Kurstiefs unterhalb der 3700 halten wir aus aktueller Sicht innerhalb eines überschaubaren Zeitfensters für wenig wahrscheinlich. Diese Aussage begründen wir mit dem bisherigen Ausmaß des jüngsten sekundären Aufwärtstrends im Bezug auf den vorangegangenen, abwärts ausgerichteten Bewegungsimpuls.
--- von Uwe Wagner ---
Technischer Wochenkommentar vom 08. April 2004 - Allgemeine Beurteilung
Internationale Aktienindizes
Nach einem recht kräftigen Wochenbeginn, konnten die meisten der beurteilten international wichtigen Aktienindizes ihren Aufwärtsimpuls nicht fortsetzen und gingen in eine, bisher nicht ungewöhnliche technische Reaktion über. Vom bisherigen Ausmaß her, halten sich diese laufenden Reaktionen im Grunde in Grenzen, somit gefährden sie zumindest bisher den Bestand der jungen Aufwärtstrends seit Ende März nicht.
Somit können wir aktuell festhalten, die meisten der von uns analysierten Aktienindizes befinden sich in intakten sekundären Aufwärtstrends, die noch am Freitag letzter Woche, nach Veröffentlichung US-amerikanischer Wirtschaftsdaten, einen kräftigen Impuls auf der Kaufseite erfuhren und sich damit über die letzten sinnvollen Widerstände vor den aktuell gültigen Jahreshochs schoben. Aus markttechnischer Sicht wird diese Entwicklung im Grunde bestätigt, wobei im kurzfristigen Zeitfenster die laufende Reaktion mit einem Abbau der leicht überkauften Marktverfassung einhergeht. Mittelfristig liegen uns noch immer so genannte long-set-up´s als mathematisch definierte Aufwärtstrends vor.
Erwartungshaltung: grundsätzlich halten wir die Aktienmärkte zunächst als weitestgehend abgesichert auf der Unterseite. Der bisherige Verlauf des jüngsten sekundären Aufwärtstrends, sowie dessen Ausmaß gegenüber dem Abschwung der ersten Märzhälfte, lassen zumindest aus statistischer Sicht eine solche Erwartungshaltung als gerechtfertigt gelten. Hinzu kommt, dass die Kursrückgänge der letzten zwei Tage ihre errechneten minimalen Korrekturpotentiale, bezogen auf den laufenden Sekundärtrend, noch nicht ausgeschöpft haben. Solange dieser Sachverhalt erhalten bleibt, sind die statistischen Chancen auf eine Fortsetzung des Aufschwungs in Richtung der Jahreshochs mit durchschnittlich über 60 Prozent bisheriger Trefferquote anzusetzen.
Im kurzfristigen Zeitfenster liegt unser Augenmerk auf der laufenden technischen Korrektur der letzten zwei Handelstage. Unter Trading-Gesichtspunkten eingegangene taktische Long-Positionen sollten im Zuge der letzten zwei Handelstage entweder geschlossen, bzw. engmaschig per Stop-Kurs abgesichert worden sein. Aus strategischem Blickwinkel heraus, rechtfertigt sich ein Festhalten am Long-Bestand solange, wie die laufende Reaktion das jeweils errechnete minimale Reaktionspotential, bezogen auf den laufenden Sekundärtrend, nicht unterschreitet.
DAX Widerstände: 4151 / 4175 (ü); Unterstützungen: 3920 / 3902 (u), 3692 (u), 3576 (O); °
Sehen wir uns den Kursverlauf des deutschen Aktienindex DAX an, so liegt uns seit den letzten Handelstagen im März ein intakter sekundärer Aufwärtstrend vor, der von seinem bisherigen Ausmaß her mehr ist, als nur eine technische Korrekturbewegung auf die vorangegangenen Kursverluste. Mit dem Überspringen der charttechnischen Hürde bei 3902 / 3920 Ende März, verbesserte sich im Kursverlauf die Ausgangssituation dahingehend, dass auch ein erneutes Erreichen der bisherigen Jahreshochs im Zuge des laufenden Sekundärtrends durchaus realistisch sein kann. Weitere sinnvolle Widerstände vor Erreichen der 4150 / 4173 lassen sich aus dem bisherigen Kursverlauf nicht wirklich herleiten, somit wäre zumindest aus analytischer Sicht der Weg nach oben hin frei. Lediglich das jüngste Hoch bei 4065 Indexpunkten, welches sich am Dienstag ausbildete, kann als potentiell neue, bisher unbestätigte Widerstandshürde definiert werden.
Viel wichtiger erscheint uns jedoch, wie tief der am Dienstag eingeleitete Reaktionsprozess tatsächlich trägt. Stabilisiert sich dieser oberhalb der 3900 Indexpunkte, läge uns eine minimale Kurskorrektur, bezogen auf die bisherige Wegstrecke des sekundären Aufwärtstrends vor. Statistische Auswertungen von Korrekturverläufen im DAX zeigen hierbei, dass nach Abschluss von Reaktionen innerhalb dieses Ausmaßes eine Wideraufnahme der Impulsbewegung mit anschließendem neuen Bewegungshoch (hier mit einem Kurs oberhalb des Dienstagshochs bei 4065 Indexpunkten) mit einer Trefferquote von 65 bis 67 Prozent erfolgt.
Sehen wir uns den DAX aus markttechnischer Sicht an, liegt uns aktuell weiterhin ein so genanntes long-set-up vor, eine Trendrichtungsdefinition auf Basis verschiedener trendfolgender Indikatoren. Hier gilt jedoch, dass nur eine rasche, unmittelbar erfolgende Kurserholung einen Wechsel zu einer neutralen Trendausrichtung auf Tagesbasis verhindern könnte.
Im Zuge des jüngsten Kursanstieges, signalisierte ein Kombinationsindikator ein leicht überkauftes Niveau des deutschen Aktienindex. Durch die laufende Reaktion der letzten zwei Handelstage wurde diese Marktverfassung abgebaut, womit diese Kursreaktion bisher nicht ungewöhnlich ist und den laufenden Trend zumindest bisher nicht in seinem Bestand gefährdet. Kritisch wird es erst bei einem Unterschreiten der 3900 bzw. bei einem sich zeitlich in die Länge ziehenden Reaktionsverlaufes, bei dem der aktuell laufende Sekundärtrend viel an Kraft verlieren würde.
In der Konsequenz lassen sich für den DAX aktuell zwei Szenarien herleiten:
(ERSTENS) stabilisiert sich das deutsche Börsenbarometer oberhalb der 3900, liegt die Chance auf eine Fortsetzung der laufenden, aufwärts ausgerichteten Impulsbewegung bei bisherigen 65 bis 67 Prozent Trefferquote. Dies setzt jedoch voraus, dass der Abschluss der Reaktion, einschließlich einer Wideraufnahme der Aufwärtsbewegung spätestens in den nächsten zwei, höchstens drei Tagen erfolgen sollte.
(ZWEITENS) anderenfalls verliert der Kursverlauf deutlich an Schwungkraft und wir rechnen dann mit einer beginnenden Konsolidierung, welche wir ursprünglich unterhalb der 3900 Indexpunkte erwartet hatten. Als potentielle Obergrenze der dann erwarteten Konsolidierungszone definieren wir aktuell die 4065, die untere Begrenzung lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abschätzen.
Eine Wideraufnahme eines Abwärtstrends mit neuen Kurstiefs unterhalb der 3700 halten wir aus aktueller Sicht innerhalb eines überschaubaren Zeitfensters für wenig wahrscheinlich. Diese Aussage begründen wir mit dem bisherigen Ausmaß des jüngsten sekundären Aufwärtstrends im Bezug auf den vorangegangenen, abwärts ausgerichteten Bewegungsimpuls.
--- von Uwe Wagner ---
So und nun mal Thema WerbungThread: An alle Aktionäre - Wichtig!
Mal schauen wie es in den USA heute weitergeht
Masterflex begeistert mich ja
Bauverein zu Hamburg abwarten und Tee trinken
Walter abwarten und Minze trinken
WET i love it
Grenkeleasing schaut selber
Holsten abwarten
Fritz Nols sieht mies aus
Mal schauen wie es in den USA heute weitergeht
Masterflex begeistert mich ja
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Walter abwarten und Minze trinken
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Grenkeleasing schaut selber
Holsten abwarten
Fritz Nols sieht mies aus
Indien begibt sich auf die Spuren von China
Dank günstiger Monsune blüht die Wirtschaft auf - Vor den Parlamentswahlen ruhig - Traditionsreiche Börse
Von Thomas Pentsy
Indra sei Dank. Im hinduistischen Götterreich ist Indra Herr des Regens und der Fruchtbarkeit. Ist er wohlwollend gesinnt, blüht die Wirtschaft dank reichlich gefallenen Monsuns wie im Schlussquartal 2003 auf: ein Plus von 10,4% - in diesem Zeitabschnitt wuchs in Asien keine Wirtschaft schneller, selbst in China (+9,9%) nicht. Rund 43% des Wachstumsschubs entfielen auf den Agrarsektor. Alles deutet darauf hin, dass das Land das fürs Fiskaljahr 2003/04 (per Ende März) angepeilte Wachstum des Bruttoinlandprodukts (BIP) von 8,5% übertrifft.
Für die regierende NDA-Koalition um die hindu-nationalistische Bharatiya Janta Party (BJP) kommt der Aufschwung wie bestellt. Vom 20. April bis 10. Mai finden an vier Stichtagen in der weltweit grössten Demokratie vorgezogene Parlamentswahlen statt (vgl. FuW Nr. 19 vom 10. März). Dank der Wirtschaftsblüte zeichnet sich ein Sieg der NDA ab. Er dürfte eine erneute Welle von Wirtschaftsreformen und Privatisierungen auslösen, ein Kick, den das Land braucht, um das angestrebte Wachstum von mehr als 8% über die nächsten Jahre zu halten.
In Städten wie Bombay und Neu-Delhi hat die florierende Konjunktur das Selbstbewusstsein der Wirtschaftslenker gestärkt - nicht zuletzt weil sich inzwischen auch Indien wie das restliche Asien an den China-Zug gehängt hat, zum Vorteil beider Länder. Angedeutet hatte sich das schon voriges Jahr, als Indiens Ministerpräsident Atal Bihari Vajpayee die Volksrepublik besuchte. Es war die erste Reise eines indischen Premiers zum historischen Rivalen seit gut einer Dekade (vgl. FuW Nr. 52 vom 2. Juli 2003). Auch mit Erzfeind Pakistan schreitet die Annäherung voran. Erstmals seit 1989, als der Kaschmirkonflikt neu entflammte, treffen sich Indien und Pakistan zu einer mehrwöchigen Cricket-Tournee - ein Spektakel, das trotz weiterhin ungelöster Grundproblematik mehr fruchtet als alle bisherigen Initiativen.
«Feel good» verspüren seit kurzem auch die Investoren an der Börse von Bombay, einem der traditionsreichsten Aktienmärkte in Asien überhaupt. Der Sensitive-Index, kurz Sensex genannt, tendiert seit zwei Wochen wieder nach oben, vielleicht auch deshalb, weil Indiens Cricket-Team die erste Serie gegen Pakistan gewonnen hat und in der zweiten in Führung liegt. Schon im vergangenen Jahr hatte der dreissig Aktien zusammenfassende Leitindex mit einer kräftigen Avance von 73% geglänzt. Im Januar und Februar jedoch hatte es Kursrückschläge abgesetzt. Die Anleger nahmen Gewinne mit und schufen Liquidität für anstehende Aktienemissionen. Die Flut von Neuemissionen und Beteiligungsverkäufen der Regierung musste erst verdaut werden.
«India Shining»
Doch obgleich sich die BJP mit ihrer Werbekampagne «India Shining» im Aufschwung sonnt, ist nicht alles eitel Sonnenschein, was strahlt. «India Shining»? Für die Städte und die IT-Parks mag das stimmen. Im Finanzjahr 2003 hat der Dienstleistungssektor zum ersten Mal mehr als 50% des BIP erwirtschaftet. Sonst ist das Wachstum entlang dem Ganges vor allem darum so hoch, weil im Jahr zuvor die «Regengötter» Urlaub nahmen. Mit 25% trägt die Agrarwirtschaft wesentlich mehr zum BIP bei als beispielsweise in China. 60% der Inder sind von der Landwirtschaft abhängig. Fällt der Monsun spärlich, sinkt ihre Kaufkraft und welkt das BIP-Wachstum wie 2002 auf 4,3%. Im neuen Fiskaljahr wird der günstige Basiseffekt der Agrarwirtschaft wegfallen.
Das Haushaltdefizit im Fiskaljahr 2003, trotz zuletzt leichter Verbesserung seit Jahren ein chronisches Loch, beträgt rund 10% des BIP. Ohne Steuerreform und Privatisierungserlöse zeichnet sich vorläufig keine wesentliche Besserung ab. Doch der Reformmotor ist wegen des Wahlkampfs ins Stottern gekommen. Umso mehr braucht das Land nun eine stabile Regierung für die Fortsetzung der Reformagenda. Eingeleitet wurde sie 1991 von der grössten Oppositionspartei des Landes, dem National Congress. «India Shining» hängt auch ganz davon ab, auf welcher Seite des Einkommensgefälles man steht. Je nach Schätzung leben 20 bis 30% der Inder unter der Armutsgrenze. Trotz Jobauslagerung durch westliche Unternehmen steigt in Indien die Arbeitslosigkeit.
Ein ungleiches Paar
Der Vergleich mit China ist naheliegend. Vajpayee sprach voriges Jahr im Reich der Mitte gar von «zwei gleichen Nachbarn». Vor zwanzig Jahren mag das gestimmt haben. Aber heute? China gilt als die neue Wirtschaftssupermacht, um Indien ist es vergleichsweise still.
In den vergangenen zwanzig Jahren ist China fast doppelt so schnell gewachsen wie Indien. Die Gesamtkapitalisierung chinesischer Aktien inklusive der in Hongkong gehandelten Red chips und H-Titel ist fast dreimal so hoch wie die der indischen. Die Volksrepublik zieht rekordhohe ausländische Direktinvestitionen an, mehr als 50 Mrd. $ pro Jahr. Als Weltfabrik exportiert sie Waren und Güter für 365 Mrd. $, im Ausland kaufte sie 2003 für 413 Mrd. $ ein. Wer an der Börse die China-Karte spielen will, braucht eigentlich gar keine chinesischen Papiere. Auch Rohstoffwerte wie BHP Billiton in Australien oder Stahltitel wie Posco in Südkorea zum Beispiel werden vom China-Fieber getrieben.
Indien aber ist 57 Jahre nach Unabhängigkeit von der britischen Krone noch immer ein weitgehend geschlossener, binnenwirtschaftlich orientierter Schwellenmarkt - als Treibstoff an den globalen Aktienmärkten fällt es mehr oder weniger aus. Es erhält aus dem Ausland magere 6 Mrd. $ Direktinvestitionen, die Exporte belaufen sich auf rund 65 Mrd. $, die Importe auf weniger als 70 Mrd. $. Auch punkto Infrastruktur und Marktdurchdringung von Fernsehern, Autos und Telefonen hinkt der Elefant dem Drachen weit hinterher. Das zeigt umgekehrt aber, welchen Nachholbedarf das Land hat.
Was spricht für Indien? Es hat einen weit besser entwickelten Kapitalmarkt und ein fortschrittlicheres Bankwesen als China (vgl. Leitartikel). Anders als in China finanzieren Indiens Banken Staatskonzerne nicht direkt. Sie kaufen und handeln vor allem mit Regierungsanleihen, der Staat wirkt so als Puffer. In Schanghai und Shenzhen sind mehr als zwei Drittel der kotierten Gesellschaften Staatskonzerne. Vielfach sind sie hoch verschuldet und verlustreich. Auf die vier grossen chinesischen Finanzinstitute Bank of China, China Construction Bank, Industrial & Commercial Bank of China sowie Agricultural Bank of China entfallen fast 70% der in der Volksrepublik vergebenen Kredite.
Gut entwickelter Kapitalmarkt
Chinas Finanzinstitute schieben daher rekordhohe notleidende Kredite vor sich her, geschätzte 500 Mrd. $. Indiens Banken dagegen sind meist solide finanziert und umsichtiger in ihrer Kreditpolitik. Mit 12% steht das Kreditwachstum auch auf gesünderen Füssen als in China (+21%). Die Verschuldung indischer Unternehmen allgemein hat sich zuletzt zurückgebildet. Eine demographische Zeitbombe wie das Reich der Mitte braucht Indien auch nicht zu befürchten. Mehr als die Hälfte der Inder ist jünger als 25 Jahre.
In der Wertschöpfungskette steht Indien dank der Sprachvorteile des Englischen höher als China. Vor allem die Software- und IT-Dienstleistungsbranche erweist sich mit Zugpferden wie Infosys Technologies und Wipro als wichtiger Wachstumsmotor. Outsourcing-Bestrebungen westlicher Unternehmen werden diesen Trend weiter unterstützen. Pharmakonzerne wie Ranbaxy und Dr. Reddy`s produzieren ebenfalls erfolgreich für den globalen Generikamarkt.
Wegen der günstigen Monsune wird für 2004 in Indien mit einer anhaltend robusten Inlandnachfrage gerechnet. Damit sollten sich die Unternehmensgewinne weiter verbessern. Das BIP-Wachstum wird sich längerfristig um 7% einpendeln. Indien steht also in einigen Punkten besser da als China, wo sich das Wunder zwar fortsetzen wird, aber Industriezweige wie Auto, Stahl und Bau überhitzt sind und eine landesweit massive Energieknappheit die Produktion drosselt. Indien braucht sich nicht im Schatten von China zu verstecken. Der Elefant muss sich jetzt bloss erheben.
finanzundwirtschaft.net
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Dank günstiger Monsune blüht die Wirtschaft auf - Vor den Parlamentswahlen ruhig - Traditionsreiche Börse
Von Thomas Pentsy
Indra sei Dank. Im hinduistischen Götterreich ist Indra Herr des Regens und der Fruchtbarkeit. Ist er wohlwollend gesinnt, blüht die Wirtschaft dank reichlich gefallenen Monsuns wie im Schlussquartal 2003 auf: ein Plus von 10,4% - in diesem Zeitabschnitt wuchs in Asien keine Wirtschaft schneller, selbst in China (+9,9%) nicht. Rund 43% des Wachstumsschubs entfielen auf den Agrarsektor. Alles deutet darauf hin, dass das Land das fürs Fiskaljahr 2003/04 (per Ende März) angepeilte Wachstum des Bruttoinlandprodukts (BIP) von 8,5% übertrifft.
Für die regierende NDA-Koalition um die hindu-nationalistische Bharatiya Janta Party (BJP) kommt der Aufschwung wie bestellt. Vom 20. April bis 10. Mai finden an vier Stichtagen in der weltweit grössten Demokratie vorgezogene Parlamentswahlen statt (vgl. FuW Nr. 19 vom 10. März). Dank der Wirtschaftsblüte zeichnet sich ein Sieg der NDA ab. Er dürfte eine erneute Welle von Wirtschaftsreformen und Privatisierungen auslösen, ein Kick, den das Land braucht, um das angestrebte Wachstum von mehr als 8% über die nächsten Jahre zu halten.
In Städten wie Bombay und Neu-Delhi hat die florierende Konjunktur das Selbstbewusstsein der Wirtschaftslenker gestärkt - nicht zuletzt weil sich inzwischen auch Indien wie das restliche Asien an den China-Zug gehängt hat, zum Vorteil beider Länder. Angedeutet hatte sich das schon voriges Jahr, als Indiens Ministerpräsident Atal Bihari Vajpayee die Volksrepublik besuchte. Es war die erste Reise eines indischen Premiers zum historischen Rivalen seit gut einer Dekade (vgl. FuW Nr. 52 vom 2. Juli 2003). Auch mit Erzfeind Pakistan schreitet die Annäherung voran. Erstmals seit 1989, als der Kaschmirkonflikt neu entflammte, treffen sich Indien und Pakistan zu einer mehrwöchigen Cricket-Tournee - ein Spektakel, das trotz weiterhin ungelöster Grundproblematik mehr fruchtet als alle bisherigen Initiativen.
«Feel good» verspüren seit kurzem auch die Investoren an der Börse von Bombay, einem der traditionsreichsten Aktienmärkte in Asien überhaupt. Der Sensitive-Index, kurz Sensex genannt, tendiert seit zwei Wochen wieder nach oben, vielleicht auch deshalb, weil Indiens Cricket-Team die erste Serie gegen Pakistan gewonnen hat und in der zweiten in Führung liegt. Schon im vergangenen Jahr hatte der dreissig Aktien zusammenfassende Leitindex mit einer kräftigen Avance von 73% geglänzt. Im Januar und Februar jedoch hatte es Kursrückschläge abgesetzt. Die Anleger nahmen Gewinne mit und schufen Liquidität für anstehende Aktienemissionen. Die Flut von Neuemissionen und Beteiligungsverkäufen der Regierung musste erst verdaut werden.
«India Shining»
Doch obgleich sich die BJP mit ihrer Werbekampagne «India Shining» im Aufschwung sonnt, ist nicht alles eitel Sonnenschein, was strahlt. «India Shining»? Für die Städte und die IT-Parks mag das stimmen. Im Finanzjahr 2003 hat der Dienstleistungssektor zum ersten Mal mehr als 50% des BIP erwirtschaftet. Sonst ist das Wachstum entlang dem Ganges vor allem darum so hoch, weil im Jahr zuvor die «Regengötter» Urlaub nahmen. Mit 25% trägt die Agrarwirtschaft wesentlich mehr zum BIP bei als beispielsweise in China. 60% der Inder sind von der Landwirtschaft abhängig. Fällt der Monsun spärlich, sinkt ihre Kaufkraft und welkt das BIP-Wachstum wie 2002 auf 4,3%. Im neuen Fiskaljahr wird der günstige Basiseffekt der Agrarwirtschaft wegfallen.
Das Haushaltdefizit im Fiskaljahr 2003, trotz zuletzt leichter Verbesserung seit Jahren ein chronisches Loch, beträgt rund 10% des BIP. Ohne Steuerreform und Privatisierungserlöse zeichnet sich vorläufig keine wesentliche Besserung ab. Doch der Reformmotor ist wegen des Wahlkampfs ins Stottern gekommen. Umso mehr braucht das Land nun eine stabile Regierung für die Fortsetzung der Reformagenda. Eingeleitet wurde sie 1991 von der grössten Oppositionspartei des Landes, dem National Congress. «India Shining» hängt auch ganz davon ab, auf welcher Seite des Einkommensgefälles man steht. Je nach Schätzung leben 20 bis 30% der Inder unter der Armutsgrenze. Trotz Jobauslagerung durch westliche Unternehmen steigt in Indien die Arbeitslosigkeit.
Ein ungleiches Paar
Der Vergleich mit China ist naheliegend. Vajpayee sprach voriges Jahr im Reich der Mitte gar von «zwei gleichen Nachbarn». Vor zwanzig Jahren mag das gestimmt haben. Aber heute? China gilt als die neue Wirtschaftssupermacht, um Indien ist es vergleichsweise still.
In den vergangenen zwanzig Jahren ist China fast doppelt so schnell gewachsen wie Indien. Die Gesamtkapitalisierung chinesischer Aktien inklusive der in Hongkong gehandelten Red chips und H-Titel ist fast dreimal so hoch wie die der indischen. Die Volksrepublik zieht rekordhohe ausländische Direktinvestitionen an, mehr als 50 Mrd. $ pro Jahr. Als Weltfabrik exportiert sie Waren und Güter für 365 Mrd. $, im Ausland kaufte sie 2003 für 413 Mrd. $ ein. Wer an der Börse die China-Karte spielen will, braucht eigentlich gar keine chinesischen Papiere. Auch Rohstoffwerte wie BHP Billiton in Australien oder Stahltitel wie Posco in Südkorea zum Beispiel werden vom China-Fieber getrieben.
Indien aber ist 57 Jahre nach Unabhängigkeit von der britischen Krone noch immer ein weitgehend geschlossener, binnenwirtschaftlich orientierter Schwellenmarkt - als Treibstoff an den globalen Aktienmärkten fällt es mehr oder weniger aus. Es erhält aus dem Ausland magere 6 Mrd. $ Direktinvestitionen, die Exporte belaufen sich auf rund 65 Mrd. $, die Importe auf weniger als 70 Mrd. $. Auch punkto Infrastruktur und Marktdurchdringung von Fernsehern, Autos und Telefonen hinkt der Elefant dem Drachen weit hinterher. Das zeigt umgekehrt aber, welchen Nachholbedarf das Land hat.
Was spricht für Indien? Es hat einen weit besser entwickelten Kapitalmarkt und ein fortschrittlicheres Bankwesen als China (vgl. Leitartikel). Anders als in China finanzieren Indiens Banken Staatskonzerne nicht direkt. Sie kaufen und handeln vor allem mit Regierungsanleihen, der Staat wirkt so als Puffer. In Schanghai und Shenzhen sind mehr als zwei Drittel der kotierten Gesellschaften Staatskonzerne. Vielfach sind sie hoch verschuldet und verlustreich. Auf die vier grossen chinesischen Finanzinstitute Bank of China, China Construction Bank, Industrial & Commercial Bank of China sowie Agricultural Bank of China entfallen fast 70% der in der Volksrepublik vergebenen Kredite.
Gut entwickelter Kapitalmarkt
Chinas Finanzinstitute schieben daher rekordhohe notleidende Kredite vor sich her, geschätzte 500 Mrd. $. Indiens Banken dagegen sind meist solide finanziert und umsichtiger in ihrer Kreditpolitik. Mit 12% steht das Kreditwachstum auch auf gesünderen Füssen als in China (+21%). Die Verschuldung indischer Unternehmen allgemein hat sich zuletzt zurückgebildet. Eine demographische Zeitbombe wie das Reich der Mitte braucht Indien auch nicht zu befürchten. Mehr als die Hälfte der Inder ist jünger als 25 Jahre.
In der Wertschöpfungskette steht Indien dank der Sprachvorteile des Englischen höher als China. Vor allem die Software- und IT-Dienstleistungsbranche erweist sich mit Zugpferden wie Infosys Technologies und Wipro als wichtiger Wachstumsmotor. Outsourcing-Bestrebungen westlicher Unternehmen werden diesen Trend weiter unterstützen. Pharmakonzerne wie Ranbaxy und Dr. Reddy`s produzieren ebenfalls erfolgreich für den globalen Generikamarkt.
Wegen der günstigen Monsune wird für 2004 in Indien mit einer anhaltend robusten Inlandnachfrage gerechnet. Damit sollten sich die Unternehmensgewinne weiter verbessern. Das BIP-Wachstum wird sich längerfristig um 7% einpendeln. Indien steht also in einigen Punkten besser da als China, wo sich das Wunder zwar fortsetzen wird, aber Industriezweige wie Auto, Stahl und Bau überhitzt sind und eine landesweit massive Energieknappheit die Produktion drosselt. Indien braucht sich nicht im Schatten von China zu verstecken. Der Elefant muss sich jetzt bloss erheben.
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Mit mehr als 5500 Aktien ist die Börse Bombay nach der New York Stock Exchange der zweitgrösste Aktienmarkt weltweit. Trotz der letztjährigen Hausse (+73% gemessen am Sensex) sind indische Titel weiter attraktiv bewertet. Sie werden mit einem KGV von 14 für das laufende Jahr gehandelt. Nach unten scheint der Aktienmarkt gut abgestützt zu sein, weil sich die Unternehmensgewinne dank des günstigen Monsuns dieses Jahr weiter verbessern werden. Die indische Börse ist aus der Ferne aber nur schwer erreichbar und für ausländische Direktengagements praktisch nicht zugänglich. Wer in indische Aktien investieren will, macht das darum am besten mit Hilfe von Fonds.
Verschiedene Aktienfonds decken die Börse Bombay ab. Die Schweizer Investmentgesellschaft Naissance Capital zum Beispiel legt zusammen mit Tata Asset Management aus Indien am 15. April den Naissance India Fund auf. Einer der grössten Indien-Fonds ist der HSBC GIF Indian Equity, ein offener Fonds, der breit diversifiziert anlegt und ein Vermögen von mehr als 1,4 Mrd. $ verwaltet. Geführt wird er von Sanjiv Duggal, der ihn seit seiner Auflegung im Jahr 1996 unterstützt. Im März 2002 siedelte Duggal als Chief Investment Officer von London nach Bombay über. Der Indian Equity hat seit seiner Lancierung annualisiert mehr als 24% an Wert zugelegt und sich 2003 um 117% verteuert.
Herr Duggal, China gilt als die neue wirtschaftliche Supermacht. Wie sehen die Aussichten für Indien aus, das mehr oder weniger eine gleich grosse Bevölkerung hat?
Indien wird langfristig ein Wachstumsmotor in Asien sein. Für das laufende Jahr erwarten wir eine BIP-Zunahme von rund 8%. Längerfristig wird hierzu wie in China vor allem die Mittelschicht beitragen. Sie stellt gegenwärtig ein Fünftel der Bevölkerung und wächst sowohl in Grösse als auch in Kaufkraft. Die robuste Inlandnachfrage unterstützt das wirtschaftliche Wachstum und macht Indien als geschlossenen Markt weitgehend unabhängig von den globalen Zyklen. Auch die Demographie spielt eine entscheidende Rolle: Rund 35% der Inder sind jünger als 15 Jahre und gar 55% jünger als 25 Jahre.
Über die vergangenen zwanzig Jahre hat China ein fast doppelt so hohes Wirtschaftswachstum erreicht wie Indien. Was kann Indien von China lernen?
Beide Länder profitieren voneinander. China eilt immer noch der Ruf einer Arbeitsgesellschaft voraus, die auf Massenfertigung spezialisiert ist. Die indische Wirtschaft dagegen ist höher diversifiziert, hat besser ausgebildete Arbeitskräfte, deren Lohnkosten auch niedrig sind. Die meisten indischen Wirtschaftszweige sind auf den globalen Wettbewerb gut vorbereitet. Das gilt besonders für den Sektor Informationstechnologie und die Generikahersteller. Indien besitzt traditionell eine gute Unternehmerkultur und verfügt über viele Dienstleister, die ihr Geschäft von zu Hause aus betreiben. Dieses Unternehmertum findet man in China seltener. Ausserdem unterstützt das etablierte und funktionierende Rechtssystem nach britischem Vorbild die weltweit grösste Demokratie und damit nachhaltiges Wachstum.
Peking sträubt sich, Indiens Hoheit über den Bundesstaat Arunachal Pradesh anzuerkennen. Behindert das die Wirtschaftsbeziehungen?
Die politischen und wirtschaftlichen Verflechtungen zwischen beiden Staaten werden enger. Eine Diskussion über Arunachal Pradesh sollte keine wirtschaftlichen Konflikte nach sich ziehen.
Wie entwickelt sich der Friedensprozess mit Pakistan? Der Kaschmir-Konflikt ist schon seit Jahren ein Risikofaktor, der ausländische Anleger von Engagements in Bombay abhält.
Seit mehreren Monaten gibt es keine Spannungen mehr, und die Beziehungen zu Pakistan schreiten voran. Der Besuch des indischen Kricket-Teams in Pakistan sorgte für beste politische Stimmung und wurde in Indien wie Pakistan zum grossen Medienereignis.
Indiens Wirtschaft steht und fällt mit dem Monsun. Schlecht gelaunte Regengötter könnten im neuen Fiskaljahr das BIP-Wachstum unter 5% drücken. Muss Neu-Delhi die Landwirtschaft weiter reformieren, um ein Wachstum um die 8% aufrechterhalten zu können?
Noch vor 30 Jahren hat die Landwirtschaft rund 50% zum Wirtschaftswachstum beigetragen, heute sind es nur noch 20%. Ihr Einfluss schrumpft deutlich und wird auch in Zukunft weiter nachlassen. Allerdings sind rund 60% der Bevölkerung von der Landwirtschaft abhängig. Vom Wirtschaftsaufschwung profitieren momentan besonders die Städte und ihre Bewohner. Das wird sich aber mit fortschreitender Industrialisierung ändern.
Nach Indien fliessen deutlich weniger ausländische Investitionen als in die meisten anderen asiatischen Länder. Was muss die Regierung unternehmen, um mehr ausländische Investoren anzulocken?
Die eingeleiteten politischen, wirtschaftlichen und infrastrukturellen Reformen schaffen gute Voraussetzungen für ausländische Investoren. Erst vor kurzem hat die Regierung ein Investitionspaket von 12 Mrd. $ beschlossen, um die Infrastruktur zu verbessern. Das wird auch eine bessere Logistik nach sich ziehen. Klar ist aber auch: Indien steht an der Schwelle vom Entwicklungsland zur Industrienation. Insofern wird das Wirtschaftswachstum in Zukunft hoch bleiben. Im Moment werden rund 14% des indischen Aktienmarktes durch Ausländer beeinflusst, im Gegensatz zu 20% in China und 40% in Korea.
Im April und Mai finden Parlamentswahlen statt. Die Märkte favorisieren einen Sieg der NDA-Koalition um die Baharatiya Janata Party. Das lässt viel Raum für Enttäuschungen.
Der Markt wird sich vor den Wahlen kaum gross bewegen. Wenn die Wahlen so ausfallen, wie wir das erwarten, eröffnen sich gute Einstiegschancen, weil dann die Reformen weitergeführt werden. Die Reformagenda wird sich entsprechend günstig auf das Klima am Aktienmarkt auswirken. Wir erwarten, dass die Regierung unter Ministerpräsident Vajpayee im Amt bleiben wird.
Viele Investoren führen Indiens Stop-and-go-Reformprozess darauf zurück, dass es zu viele Wahlen gibt.
Das wichtigste politische Instrument für Indien ist die Kontinuität. Sie würde von der NDA-Koalition durch die Fortführung der Reformen und wirtschaftspolitischen Massnahmen nach der Wahl sicherlich gewährleistet.
Am indischen Aktienmarkt reiht sich ein IPO an das andere. Ist der Fondszufluss gross genug, um den IPO-Boom zu absorbieren?
Die zahlreichen Publikumsöffnungen sind ein Zeichen, dass der Kapitalmarkt gut funktioniert. Der HSBC Indian Equity Fund verzeichnet seit seiner Gründung einen kontinuierlichen Nettomittelzufluss, der sich im Laufe des vergangenen Jahres sogar verstärkt hat. Grundsätzlich schliessen wir nicht aus, auch in IPO zu investieren. Aus rechtlichen Gründen dürfen wir allerdings nichts über unsere Engagements sagen.
Es gibt derzeit kaum tief bewertete Sektoren an der Börse Bombay, zumindest nicht im historischen Vergleich. Weshalb sollen Investoren jetzt noch einsteigen?
Die Aktienbewertungen sind mit einem KGV von 14 bis 15 für das laufende Jahr immer noch attraktiv. Ausserdem ist der Return on equity mit rund 20% einer der rentabelsten weltweit. Wenn wir von einem vergleichbaren Monsun wie 2003 ausgehen, werden die Primär- und Sekundärsektoren auch 2004 profitieren.
Der Zugang zum indischen Aktienmarkt ist für Ausländer sehr schwer. Wie sollen Sie am besten in Indien investieren?
Ausländische Anleger sollten das Fachwissen von Fondsmanagern nutzen, die vor Ort sitzen und einen engen Kontakt zu den ansässigen Unternehmen haben.
Welche Aktien favorisiert der HSBC Indian Equity?
Der Fonds wird seine Übergewichtung in den Bereichen Pharmazeutika, Telecom und konjunkturabhängige Konsumgüter beibehalten. Wir erwarten, besonders von der Liberalisierung des Telekommunikationsmarktes zu profitieren, weil dieser Sektor wettbewerbsfähiger und dadurch für in- wie ausländische Investoren interessanter wird. Zurzeit haben weniger als 4% der Inder Zugang zu einem Telefon, weshalb sich in diesem Segment längerfristig enorme Wachstumsmöglichkeiten eröffnen. Zu den Top picks unseres Fonds gehören Standardwerte wie Hindustan Petroleum, Ranbaxy Laboratories, Infosys Technologies und Dr. Reddy`s.
Interview: Thomas Pentsy
Verschiedene Aktienfonds decken die Börse Bombay ab. Die Schweizer Investmentgesellschaft Naissance Capital zum Beispiel legt zusammen mit Tata Asset Management aus Indien am 15. April den Naissance India Fund auf. Einer der grössten Indien-Fonds ist der HSBC GIF Indian Equity, ein offener Fonds, der breit diversifiziert anlegt und ein Vermögen von mehr als 1,4 Mrd. $ verwaltet. Geführt wird er von Sanjiv Duggal, der ihn seit seiner Auflegung im Jahr 1996 unterstützt. Im März 2002 siedelte Duggal als Chief Investment Officer von London nach Bombay über. Der Indian Equity hat seit seiner Lancierung annualisiert mehr als 24% an Wert zugelegt und sich 2003 um 117% verteuert.
Herr Duggal, China gilt als die neue wirtschaftliche Supermacht. Wie sehen die Aussichten für Indien aus, das mehr oder weniger eine gleich grosse Bevölkerung hat?
Indien wird langfristig ein Wachstumsmotor in Asien sein. Für das laufende Jahr erwarten wir eine BIP-Zunahme von rund 8%. Längerfristig wird hierzu wie in China vor allem die Mittelschicht beitragen. Sie stellt gegenwärtig ein Fünftel der Bevölkerung und wächst sowohl in Grösse als auch in Kaufkraft. Die robuste Inlandnachfrage unterstützt das wirtschaftliche Wachstum und macht Indien als geschlossenen Markt weitgehend unabhängig von den globalen Zyklen. Auch die Demographie spielt eine entscheidende Rolle: Rund 35% der Inder sind jünger als 15 Jahre und gar 55% jünger als 25 Jahre.
Über die vergangenen zwanzig Jahre hat China ein fast doppelt so hohes Wirtschaftswachstum erreicht wie Indien. Was kann Indien von China lernen?
Beide Länder profitieren voneinander. China eilt immer noch der Ruf einer Arbeitsgesellschaft voraus, die auf Massenfertigung spezialisiert ist. Die indische Wirtschaft dagegen ist höher diversifiziert, hat besser ausgebildete Arbeitskräfte, deren Lohnkosten auch niedrig sind. Die meisten indischen Wirtschaftszweige sind auf den globalen Wettbewerb gut vorbereitet. Das gilt besonders für den Sektor Informationstechnologie und die Generikahersteller. Indien besitzt traditionell eine gute Unternehmerkultur und verfügt über viele Dienstleister, die ihr Geschäft von zu Hause aus betreiben. Dieses Unternehmertum findet man in China seltener. Ausserdem unterstützt das etablierte und funktionierende Rechtssystem nach britischem Vorbild die weltweit grösste Demokratie und damit nachhaltiges Wachstum.
Peking sträubt sich, Indiens Hoheit über den Bundesstaat Arunachal Pradesh anzuerkennen. Behindert das die Wirtschaftsbeziehungen?
Die politischen und wirtschaftlichen Verflechtungen zwischen beiden Staaten werden enger. Eine Diskussion über Arunachal Pradesh sollte keine wirtschaftlichen Konflikte nach sich ziehen.
Wie entwickelt sich der Friedensprozess mit Pakistan? Der Kaschmir-Konflikt ist schon seit Jahren ein Risikofaktor, der ausländische Anleger von Engagements in Bombay abhält.
Seit mehreren Monaten gibt es keine Spannungen mehr, und die Beziehungen zu Pakistan schreiten voran. Der Besuch des indischen Kricket-Teams in Pakistan sorgte für beste politische Stimmung und wurde in Indien wie Pakistan zum grossen Medienereignis.
Indiens Wirtschaft steht und fällt mit dem Monsun. Schlecht gelaunte Regengötter könnten im neuen Fiskaljahr das BIP-Wachstum unter 5% drücken. Muss Neu-Delhi die Landwirtschaft weiter reformieren, um ein Wachstum um die 8% aufrechterhalten zu können?
Noch vor 30 Jahren hat die Landwirtschaft rund 50% zum Wirtschaftswachstum beigetragen, heute sind es nur noch 20%. Ihr Einfluss schrumpft deutlich und wird auch in Zukunft weiter nachlassen. Allerdings sind rund 60% der Bevölkerung von der Landwirtschaft abhängig. Vom Wirtschaftsaufschwung profitieren momentan besonders die Städte und ihre Bewohner. Das wird sich aber mit fortschreitender Industrialisierung ändern.
Nach Indien fliessen deutlich weniger ausländische Investitionen als in die meisten anderen asiatischen Länder. Was muss die Regierung unternehmen, um mehr ausländische Investoren anzulocken?
Die eingeleiteten politischen, wirtschaftlichen und infrastrukturellen Reformen schaffen gute Voraussetzungen für ausländische Investoren. Erst vor kurzem hat die Regierung ein Investitionspaket von 12 Mrd. $ beschlossen, um die Infrastruktur zu verbessern. Das wird auch eine bessere Logistik nach sich ziehen. Klar ist aber auch: Indien steht an der Schwelle vom Entwicklungsland zur Industrienation. Insofern wird das Wirtschaftswachstum in Zukunft hoch bleiben. Im Moment werden rund 14% des indischen Aktienmarktes durch Ausländer beeinflusst, im Gegensatz zu 20% in China und 40% in Korea.
Im April und Mai finden Parlamentswahlen statt. Die Märkte favorisieren einen Sieg der NDA-Koalition um die Baharatiya Janata Party. Das lässt viel Raum für Enttäuschungen.
Der Markt wird sich vor den Wahlen kaum gross bewegen. Wenn die Wahlen so ausfallen, wie wir das erwarten, eröffnen sich gute Einstiegschancen, weil dann die Reformen weitergeführt werden. Die Reformagenda wird sich entsprechend günstig auf das Klima am Aktienmarkt auswirken. Wir erwarten, dass die Regierung unter Ministerpräsident Vajpayee im Amt bleiben wird.
Viele Investoren führen Indiens Stop-and-go-Reformprozess darauf zurück, dass es zu viele Wahlen gibt.
Das wichtigste politische Instrument für Indien ist die Kontinuität. Sie würde von der NDA-Koalition durch die Fortführung der Reformen und wirtschaftspolitischen Massnahmen nach der Wahl sicherlich gewährleistet.
Am indischen Aktienmarkt reiht sich ein IPO an das andere. Ist der Fondszufluss gross genug, um den IPO-Boom zu absorbieren?
Die zahlreichen Publikumsöffnungen sind ein Zeichen, dass der Kapitalmarkt gut funktioniert. Der HSBC Indian Equity Fund verzeichnet seit seiner Gründung einen kontinuierlichen Nettomittelzufluss, der sich im Laufe des vergangenen Jahres sogar verstärkt hat. Grundsätzlich schliessen wir nicht aus, auch in IPO zu investieren. Aus rechtlichen Gründen dürfen wir allerdings nichts über unsere Engagements sagen.
Es gibt derzeit kaum tief bewertete Sektoren an der Börse Bombay, zumindest nicht im historischen Vergleich. Weshalb sollen Investoren jetzt noch einsteigen?
Die Aktienbewertungen sind mit einem KGV von 14 bis 15 für das laufende Jahr immer noch attraktiv. Ausserdem ist der Return on equity mit rund 20% einer der rentabelsten weltweit. Wenn wir von einem vergleichbaren Monsun wie 2003 ausgehen, werden die Primär- und Sekundärsektoren auch 2004 profitieren.
Der Zugang zum indischen Aktienmarkt ist für Ausländer sehr schwer. Wie sollen Sie am besten in Indien investieren?
Ausländische Anleger sollten das Fachwissen von Fondsmanagern nutzen, die vor Ort sitzen und einen engen Kontakt zu den ansässigen Unternehmen haben.
Welche Aktien favorisiert der HSBC Indian Equity?
Der Fonds wird seine Übergewichtung in den Bereichen Pharmazeutika, Telecom und konjunkturabhängige Konsumgüter beibehalten. Wir erwarten, besonders von der Liberalisierung des Telekommunikationsmarktes zu profitieren, weil dieser Sektor wettbewerbsfähiger und dadurch für in- wie ausländische Investoren interessanter wird. Zurzeit haben weniger als 4% der Inder Zugang zu einem Telefon, weshalb sich in diesem Segment längerfristig enorme Wachstumsmöglichkeiten eröffnen. Zu den Top picks unseres Fonds gehören Standardwerte wie Hindustan Petroleum, Ranbaxy Laboratories, Infosys Technologies und Dr. Reddy`s.
Interview: Thomas Pentsy
Der Wert schreit ja fast schon short
Beim Silber bin ich auch der Ansicht. Habe gestern mal nen Kontrakt in USA verkauft...
MACE gerade in USA -32 %, aber lässt sich bei IB nicht shorten
Naja aber die Idee war gut oder
Auch nicht schlecht vorallen der Umsatz
Heilungserfolge in Japan
Von Helmut Becker Tokio
Vor einem Jahr schien Japans Finanzplatz endgültig durch seine Fundamente zu brechen. Zwölf Monate später notiert der Nikkei-Leitindex 50% höher. Seit sechsunddreissig Handelstagen bewegen sich die Tagesumsätze am japanischen Hauptmarkt jenseits von einer Billion Yen (12 Mrd. Fr.), ein Novum in der Geschichte der japanischen Börse. Die Zuversicht scheint trotz des Kursrutsches zur Wochenmitte keine Grenzen zu kennen; vor allem Grossbanktitel legen eine Dynamik vor, die die schwindende Schar eingefleischter Skeptiker bereits an eine Spekulationsblase erinnert. Die Aktien Mizuho Holdings zum Beispiel kosten bereits wieder 57% mehr als zu Jahresbeginn. Wer sie im April 2003 ins Portfolio zu nehmen gewagt hatte, verbucht einen Gewinn von 360%. Selbst die nie zum Ausverkauf stehenden Valoren der Mitsubishi Tokyo Financial Group erfreuen mit einer Kursavance von 22% seit Jahresbeginn sowie 58% seit Ultimo 2002.
Die steile Hausse der Bankaktien, die in den letzten Tagen auch Titel von Regionalbanken und Nichtbankfinanzhäusern erreichte, spiegelt das Vertrauen in den Konjunkturaufschwung in Japan, wobei sich der Optimismus vor allem aus der Börsenhausse selbst nährt. Die Spirale vor einem Jahr aus manifester Börsenschwäche und dadurch in Existenznöte gebrachten Banken, deren Gefährdung jede Hoffnung auf eine Wirtschaftsbesserung zu vernichten drohte, hat sich längst zu einem machtvollen Wohlstandskreislauf gemausert, dessen Motor die Genesung der Hochfinanz ist. Dafür gab die feste Börse samt haussierenden Bankaktien die ersten Impulse.
Robuste Erholung
In gewisser Weise erinnert diese Haltung an die wilde Spekulationsphase der zweiten Hälfte der Achtzigerjahre, als die Hausse mit der Hausse begründet wurde und die Realwirtschaft zur Randerscheinung der Börse degradiert wurde. Doch davon trennen den Kabutocho und die Konjunkturentwicklung diesmal und bisher noch Welten. Der Optimismus basiert auf Fakten, die sich jedoch ohne den freundlichen Aktienmarkt und vor allem die rekordhohen Nettokäufe aus dem Ausland in den letzten zwölf Monaten von gut 14 Bio. Yen oder 170 Mrd. Fr. nicht so schnell und nachhaltig manifestiert hätten.
Die grandiosen Kursgewinne der Mega- und Grossbanktitel haben den sieben Hochfinanzadressen diesmal nicht nur Aktienbuchgewinne auf ihr inzwischen massiv abgebautes Beteiligungsportfolio von 3,3 Bio. Yen nach Verlusten von 1,2 Bio. Yen ein Jahr zuvor in die Kassen gespült. Ihre Aktienkapitalisierung wuchs in der Geschäftsperiode bis Ende März massiv um 250% auf über 23 Bio. Yen, verglichen mit einem Zuwachs von 130 Bio. Yen der Kapitalisierung des Hauptmarktes. Doch das ist nicht das einzige Polster zwischen Abgrund und Aufstieg der Branche. Denn sie wird erstmals seit elf Jahren im soeben beendeten Geschäftsjahr operativ mehr erwirtschaftet haben, als sie auf Kredite wertberichtigen muss. Sie steht sogar an der Schwelle zur Aufwärtskorrektur der Bonität besonders wackliger Kreditkundschaft wie mancher Adressen der Bauwirtschaft, aber auch von Firmen, bei denen die von den Banken begleitete Sanierung erste Früchte trägt.
Auch im Falle der sicherungsübereigneten Immobilien sinkt zumindest für die Hochfinanz der Zwang zu Abschreibungen wegen nicht mehr fallender Immobilienpreise in Ballungsräumen. Mit dem in der Luft liegenden Ende der Deflation wird sich dieser positive Trend verstärken. Das wiederum signalisiert, dass Banktitel vorderhand attraktiv bleiben, was nebenbei der Erfahrung an anderen Börsenplätzen entspricht, die, nachdem sie eine akute Bankenkrise überwunden hatten, eine fulminante Hausse dieser Titel erlebten.
Banken atmen auf
Da trifft es sich gut, dass auch die den Banken eng verbundenen Lebensversicherer vom Segen der Börsenhausse profitiert haben und ihr Aktienportfolio aktiv und expansiv pflegen können. Allein die neun führenden Lebensversicherer dürften diesmal dank Aktienbuchgewinnen von 4,9 Bio. Yen gegenüber saldierten Verlusten von 0,37 Bio. Yen ein Jahr zuvor der Börse neue Impulse geben - und ausserdem ihre seit Jahren massiv gesenkten Ausschüttungsgarantien vereinzelt erhöhen.
Umfeld und Klima am Kabutocho und in der Wirtschaft zeigen sich so robust, dass man selbstbewusst von einer Chance zur Verringerung der Korrelation zu Wallstreet spricht. Der Phönix Japan schlägt mit den Flügeln. Denn wenn die Banken, deren Rating zur Wochenmitte von Fitch heraufgesetzt wurde, die Fesseln ihrer Problemkredite und ihrer allzu dürftigen Eigenkapitaldecke abgestreift haben, können sie den sich verfestigenden Konjunkturaufschwung besser als jemals in den vergangenen sieben, acht Jahren durch Kredite finanzieren. Im jüngsten Geschäftsjahr sank die Zahl der Firmeninsolvenzen in Japan 17%, das Volumen der Insolvenzschulden sogar 20% auf «nur» noch 10,67 Bio. Yen oder 130 Mrd. Fr. Gegenüber der Vergleichszahl vor drei Jahren von 26 Bio. Yen bedeutet das einen Rückgang um 59% auf ein als normal und erträglich zu wertendes Niveau der Auslese.
Das beruhigt nicht nur die Kreditwirtschaft, sondern auch die Arbeitnehmer, die das Ende der Sorge um Arbeitsplatzverluste durch Restrukturierung oder Insolvenz sehen und Einkommensverbesserungen erwarten dürfen. Damit sollte sich die Konsumnachfrage beleben und das letzte Hindernis für das dann auch amtlich bescheinigte Ende der Deflation beseitigen.
Der Erzeugerpreisindex war im März erstmals seit 44 Monaten im Zwölfmonatsvergleich gestiegen (+0,2%) - trotz des festen Yens. Der Konsumentenpreisindex ist im Februar nicht mehr gefallen und dürfte im März und April ebenfalls ein Indiz für den Abschied von der Deflation sein. Die leichte Yen-Abschwächung in dieser Woche ohne künstliche Dollar-Stützung durch Tokio fördert den Preisauftrieb in Japan. Die Aufmerksamkeit am Finanzplatz Tokio richtet sich bereits auf die Frage, wann die Bank von Japan von ihrer extrem expansiven Geldpolitik abrückt und ob ein Zinsanstieg nicht Rauhreif auf den Konjunkturfrühling legen könnte. Immerhin rentieren zehnjährigen Staatsanleihen mit 1,495% bereits mehr als doppelt so viel wie Anfang April 2003 mit damals 0,7%. Ausserdem steigt die Kapitalnachfrage des überschuldeten Zentralstaats.
Der heute schon am langen Ende zur Schwäche neigende Bondmarkt mahnt alle Anleger zur Vorsicht wegen der zukünftigen Gefahr steigender Buchverluste von Obligationen. Dazu zählt natürlich die Bank von Japan selbst, die Staatsanleihen von 100 Bio. Yen oder 1200 Mrd. Fr. übernommen hat und durch ihre Dollarkäufe auf zusätzlichen Verlusten sitzt, die sie aber erst bei Realisierung ausweisen muss. Der Appetit der Privatbanken, die 90 Bio. Yen öffentliche Anleihen im Portfolio führen, dürfte ebenfalls gezügelt sein.
Dass die Yen-Zinsen - ausser den Geldmarktsätzen - aufwärts tendieren, steht ausser Frage. Offen ist nur, wann auch die Bank von Japan ihre Politik zu ändern gezwungen sein wird. Die Antwort fällt vergleichsweise leicht. Im Oktober wird die Notenbank ihre Konjunktureinschätzung für das Fiskaljahr ab April 2005 vorlegen, und darin könnten sich erste Anhaltspunkte befinden, oder mit anderen Worten: In diesem Jahr wird sich geldpolitisch grundsätzlich nichts ändern.
Aufschwung bis 2006?
Das signalisiert ein volles Jahr geringer Kapitalkosten mit üppigster Liquidität durch eine langsam wieder funktionsfähige Kreditwirtschaft. Die Coupons für neue Staatsanleihen werden steigen und die Zinslast des Staates erhöhen, der heute insgesamt weniger Schuldzins zahlt als 1990, als die Staatsfinanzen noch intakt waren. Aber die Steuereinnahmen wachsen konjunkturbedingt ebenfalls. Ausserdem erleichtert eine bessere Verzinsung die Lage für die Assekuranz und die Sparer, denn 95% aller Gläubiger öffentlicher Schulden sind Inländer. Steigende Kapitalmarktzinsen bedrohen deshalb auch 2005 den Konjunkturaufschwung noch nicht.
Der Test steht erst bevor, wenn die Mehrwertsteuer von gegenwärtig nur 5% erhöht werden muss. Bis dahin, bis voraussichtlich 2006, darf sich der Phönix Japan uneingeschränkt über die Erfolge in der Heilung der japanischen Krankheit freuen.
finanzundwirtschaft.net
Von Helmut Becker Tokio
Vor einem Jahr schien Japans Finanzplatz endgültig durch seine Fundamente zu brechen. Zwölf Monate später notiert der Nikkei-Leitindex 50% höher. Seit sechsunddreissig Handelstagen bewegen sich die Tagesumsätze am japanischen Hauptmarkt jenseits von einer Billion Yen (12 Mrd. Fr.), ein Novum in der Geschichte der japanischen Börse. Die Zuversicht scheint trotz des Kursrutsches zur Wochenmitte keine Grenzen zu kennen; vor allem Grossbanktitel legen eine Dynamik vor, die die schwindende Schar eingefleischter Skeptiker bereits an eine Spekulationsblase erinnert. Die Aktien Mizuho Holdings zum Beispiel kosten bereits wieder 57% mehr als zu Jahresbeginn. Wer sie im April 2003 ins Portfolio zu nehmen gewagt hatte, verbucht einen Gewinn von 360%. Selbst die nie zum Ausverkauf stehenden Valoren der Mitsubishi Tokyo Financial Group erfreuen mit einer Kursavance von 22% seit Jahresbeginn sowie 58% seit Ultimo 2002.
Die steile Hausse der Bankaktien, die in den letzten Tagen auch Titel von Regionalbanken und Nichtbankfinanzhäusern erreichte, spiegelt das Vertrauen in den Konjunkturaufschwung in Japan, wobei sich der Optimismus vor allem aus der Börsenhausse selbst nährt. Die Spirale vor einem Jahr aus manifester Börsenschwäche und dadurch in Existenznöte gebrachten Banken, deren Gefährdung jede Hoffnung auf eine Wirtschaftsbesserung zu vernichten drohte, hat sich längst zu einem machtvollen Wohlstandskreislauf gemausert, dessen Motor die Genesung der Hochfinanz ist. Dafür gab die feste Börse samt haussierenden Bankaktien die ersten Impulse.
Robuste Erholung
In gewisser Weise erinnert diese Haltung an die wilde Spekulationsphase der zweiten Hälfte der Achtzigerjahre, als die Hausse mit der Hausse begründet wurde und die Realwirtschaft zur Randerscheinung der Börse degradiert wurde. Doch davon trennen den Kabutocho und die Konjunkturentwicklung diesmal und bisher noch Welten. Der Optimismus basiert auf Fakten, die sich jedoch ohne den freundlichen Aktienmarkt und vor allem die rekordhohen Nettokäufe aus dem Ausland in den letzten zwölf Monaten von gut 14 Bio. Yen oder 170 Mrd. Fr. nicht so schnell und nachhaltig manifestiert hätten.
Die grandiosen Kursgewinne der Mega- und Grossbanktitel haben den sieben Hochfinanzadressen diesmal nicht nur Aktienbuchgewinne auf ihr inzwischen massiv abgebautes Beteiligungsportfolio von 3,3 Bio. Yen nach Verlusten von 1,2 Bio. Yen ein Jahr zuvor in die Kassen gespült. Ihre Aktienkapitalisierung wuchs in der Geschäftsperiode bis Ende März massiv um 250% auf über 23 Bio. Yen, verglichen mit einem Zuwachs von 130 Bio. Yen der Kapitalisierung des Hauptmarktes. Doch das ist nicht das einzige Polster zwischen Abgrund und Aufstieg der Branche. Denn sie wird erstmals seit elf Jahren im soeben beendeten Geschäftsjahr operativ mehr erwirtschaftet haben, als sie auf Kredite wertberichtigen muss. Sie steht sogar an der Schwelle zur Aufwärtskorrektur der Bonität besonders wackliger Kreditkundschaft wie mancher Adressen der Bauwirtschaft, aber auch von Firmen, bei denen die von den Banken begleitete Sanierung erste Früchte trägt.
Auch im Falle der sicherungsübereigneten Immobilien sinkt zumindest für die Hochfinanz der Zwang zu Abschreibungen wegen nicht mehr fallender Immobilienpreise in Ballungsräumen. Mit dem in der Luft liegenden Ende der Deflation wird sich dieser positive Trend verstärken. Das wiederum signalisiert, dass Banktitel vorderhand attraktiv bleiben, was nebenbei der Erfahrung an anderen Börsenplätzen entspricht, die, nachdem sie eine akute Bankenkrise überwunden hatten, eine fulminante Hausse dieser Titel erlebten.
Banken atmen auf
Da trifft es sich gut, dass auch die den Banken eng verbundenen Lebensversicherer vom Segen der Börsenhausse profitiert haben und ihr Aktienportfolio aktiv und expansiv pflegen können. Allein die neun führenden Lebensversicherer dürften diesmal dank Aktienbuchgewinnen von 4,9 Bio. Yen gegenüber saldierten Verlusten von 0,37 Bio. Yen ein Jahr zuvor der Börse neue Impulse geben - und ausserdem ihre seit Jahren massiv gesenkten Ausschüttungsgarantien vereinzelt erhöhen.
Umfeld und Klima am Kabutocho und in der Wirtschaft zeigen sich so robust, dass man selbstbewusst von einer Chance zur Verringerung der Korrelation zu Wallstreet spricht. Der Phönix Japan schlägt mit den Flügeln. Denn wenn die Banken, deren Rating zur Wochenmitte von Fitch heraufgesetzt wurde, die Fesseln ihrer Problemkredite und ihrer allzu dürftigen Eigenkapitaldecke abgestreift haben, können sie den sich verfestigenden Konjunkturaufschwung besser als jemals in den vergangenen sieben, acht Jahren durch Kredite finanzieren. Im jüngsten Geschäftsjahr sank die Zahl der Firmeninsolvenzen in Japan 17%, das Volumen der Insolvenzschulden sogar 20% auf «nur» noch 10,67 Bio. Yen oder 130 Mrd. Fr. Gegenüber der Vergleichszahl vor drei Jahren von 26 Bio. Yen bedeutet das einen Rückgang um 59% auf ein als normal und erträglich zu wertendes Niveau der Auslese.
Das beruhigt nicht nur die Kreditwirtschaft, sondern auch die Arbeitnehmer, die das Ende der Sorge um Arbeitsplatzverluste durch Restrukturierung oder Insolvenz sehen und Einkommensverbesserungen erwarten dürfen. Damit sollte sich die Konsumnachfrage beleben und das letzte Hindernis für das dann auch amtlich bescheinigte Ende der Deflation beseitigen.
Der Erzeugerpreisindex war im März erstmals seit 44 Monaten im Zwölfmonatsvergleich gestiegen (+0,2%) - trotz des festen Yens. Der Konsumentenpreisindex ist im Februar nicht mehr gefallen und dürfte im März und April ebenfalls ein Indiz für den Abschied von der Deflation sein. Die leichte Yen-Abschwächung in dieser Woche ohne künstliche Dollar-Stützung durch Tokio fördert den Preisauftrieb in Japan. Die Aufmerksamkeit am Finanzplatz Tokio richtet sich bereits auf die Frage, wann die Bank von Japan von ihrer extrem expansiven Geldpolitik abrückt und ob ein Zinsanstieg nicht Rauhreif auf den Konjunkturfrühling legen könnte. Immerhin rentieren zehnjährigen Staatsanleihen mit 1,495% bereits mehr als doppelt so viel wie Anfang April 2003 mit damals 0,7%. Ausserdem steigt die Kapitalnachfrage des überschuldeten Zentralstaats.
Der heute schon am langen Ende zur Schwäche neigende Bondmarkt mahnt alle Anleger zur Vorsicht wegen der zukünftigen Gefahr steigender Buchverluste von Obligationen. Dazu zählt natürlich die Bank von Japan selbst, die Staatsanleihen von 100 Bio. Yen oder 1200 Mrd. Fr. übernommen hat und durch ihre Dollarkäufe auf zusätzlichen Verlusten sitzt, die sie aber erst bei Realisierung ausweisen muss. Der Appetit der Privatbanken, die 90 Bio. Yen öffentliche Anleihen im Portfolio führen, dürfte ebenfalls gezügelt sein.
Dass die Yen-Zinsen - ausser den Geldmarktsätzen - aufwärts tendieren, steht ausser Frage. Offen ist nur, wann auch die Bank von Japan ihre Politik zu ändern gezwungen sein wird. Die Antwort fällt vergleichsweise leicht. Im Oktober wird die Notenbank ihre Konjunktureinschätzung für das Fiskaljahr ab April 2005 vorlegen, und darin könnten sich erste Anhaltspunkte befinden, oder mit anderen Worten: In diesem Jahr wird sich geldpolitisch grundsätzlich nichts ändern.
Aufschwung bis 2006?
Das signalisiert ein volles Jahr geringer Kapitalkosten mit üppigster Liquidität durch eine langsam wieder funktionsfähige Kreditwirtschaft. Die Coupons für neue Staatsanleihen werden steigen und die Zinslast des Staates erhöhen, der heute insgesamt weniger Schuldzins zahlt als 1990, als die Staatsfinanzen noch intakt waren. Aber die Steuereinnahmen wachsen konjunkturbedingt ebenfalls. Ausserdem erleichtert eine bessere Verzinsung die Lage für die Assekuranz und die Sparer, denn 95% aller Gläubiger öffentlicher Schulden sind Inländer. Steigende Kapitalmarktzinsen bedrohen deshalb auch 2005 den Konjunkturaufschwung noch nicht.
Der Test steht erst bevor, wenn die Mehrwertsteuer von gegenwärtig nur 5% erhöht werden muss. Bis dahin, bis voraussichtlich 2006, darf sich der Phönix Japan uneingeschränkt über die Erfolge in der Heilung der japanischen Krankheit freuen.
finanzundwirtschaft.net
ftd.de, Fr, 16.4.2004, 17:13
Merck: Übernahmegerüchte beflügeln Pharmawerte
Das Darmstädter Pharma- und Spezialchemieunternehmen Merck ist Branchenkreisen zufolge in Gesprächen über eine Übernahme im generischen oder pharmazeutischen Sektor. Zuvor hatte es an anderer Stelle in der Branche zudem geheißen, mit dem Generikahersteller Stada führe Merck keine Gespräche.
In den Kreisen hieß es, Merck befinde sich in einer eingehenden Unternehmensprüfung mit einigen Firmen. Eine Übernahme könnte im generischen Bereich oder bei ethischen Produkten, also verschreibungspflichtigen Medikamenten, erfolgen. Merck lehnte eine Stellungnahme ab. Das Unternehmen wird voraussichtlich am 29. April über den Geschäftsverlauf des ersten Quartals 2004 berichten.
Zu Spekulationen am Kapitalmarkt, Merck habe Interesse an Stada erfuhr Reuters aus Branchenkreisen: "Merck befindet sich nicht in Gesprächen, weil der Fokus im Generikageschäft bei Merck anders ist, als der von Stada." Die Unternehmen hätten unterschiedliche Ziele. Stada - Deutschlands drittgrößter Hersteller von Nachahmermedikamenten - konzentriere sich auf den deutschen Markt. Dies sei kein Gebiet, auf das sich Merck konzentriere. "Es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit für eine Transaktion mit einer anderen Firma in Europa außerhalb Deutschlands oder in Asien", hieß es weiter. Merck hatte auch dazu einen Kommentar abgelehnt.
Pharma-Titel ziehen an
Zuvor hatten Gerüchte über ein Kaufinteresse von Merck an Stada am Kapitalmarkt den Aktien der im MDax gelisteten Unternehmen kräftig Auftrieb gegeben. Merck-Aktien lagen am Abend 5,3 Prozent im Plus bei 44,23 Euro, Stada-Papiere legten zeitweise mehr als vier Prozent zu und notierten am Abend noch knapp ein Prozent im Plus bei 43,98 Euro. Ein Stada-Sprecher sagte, Marktgerüchte kommentiere das Unternehmen nicht.
Merck hatte im Februar nach dem Verkauf seiner Laborsparte mitgeteilt, das Unternehmen werde sich nach Akquisitionsmöglichkeiten bei Generika und Lizenzen für verschreibungspflichtige Medikamente umsehen. Zudem hatte der Börsenbrief "Actien-Börse" über Akquisitionsmöglichkeiten spekuliert, die für Merck in Frage kommen könnten.
Neben Stada wurde auch der Monheimer Arzneimittelhersteller Schwarz Pharma als potenzielles Akquisitionsziel genannt. Ein Sprecherin von Schwarz Pharma verwies darauf, dass zwei Drittel der Konzern-Anteile im Familienbesitz seien und dort auch bleiben würden. Die im MDax gelistete Schwarz-Pharma-Aktie zog zeitweise um mehr als fünf Prozent an. Am Abend lag die Aktie noch 3,4 Prozent im Plus bei 24,84 Euro.
Merck: Übernahmegerüchte beflügeln Pharmawerte
Das Darmstädter Pharma- und Spezialchemieunternehmen Merck ist Branchenkreisen zufolge in Gesprächen über eine Übernahme im generischen oder pharmazeutischen Sektor. Zuvor hatte es an anderer Stelle in der Branche zudem geheißen, mit dem Generikahersteller Stada führe Merck keine Gespräche.
In den Kreisen hieß es, Merck befinde sich in einer eingehenden Unternehmensprüfung mit einigen Firmen. Eine Übernahme könnte im generischen Bereich oder bei ethischen Produkten, also verschreibungspflichtigen Medikamenten, erfolgen. Merck lehnte eine Stellungnahme ab. Das Unternehmen wird voraussichtlich am 29. April über den Geschäftsverlauf des ersten Quartals 2004 berichten.
Zu Spekulationen am Kapitalmarkt, Merck habe Interesse an Stada erfuhr Reuters aus Branchenkreisen: "Merck befindet sich nicht in Gesprächen, weil der Fokus im Generikageschäft bei Merck anders ist, als der von Stada." Die Unternehmen hätten unterschiedliche Ziele. Stada - Deutschlands drittgrößter Hersteller von Nachahmermedikamenten - konzentriere sich auf den deutschen Markt. Dies sei kein Gebiet, auf das sich Merck konzentriere. "Es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit für eine Transaktion mit einer anderen Firma in Europa außerhalb Deutschlands oder in Asien", hieß es weiter. Merck hatte auch dazu einen Kommentar abgelehnt.
Pharma-Titel ziehen an
Zuvor hatten Gerüchte über ein Kaufinteresse von Merck an Stada am Kapitalmarkt den Aktien der im MDax gelisteten Unternehmen kräftig Auftrieb gegeben. Merck-Aktien lagen am Abend 5,3 Prozent im Plus bei 44,23 Euro, Stada-Papiere legten zeitweise mehr als vier Prozent zu und notierten am Abend noch knapp ein Prozent im Plus bei 43,98 Euro. Ein Stada-Sprecher sagte, Marktgerüchte kommentiere das Unternehmen nicht.
Merck hatte im Februar nach dem Verkauf seiner Laborsparte mitgeteilt, das Unternehmen werde sich nach Akquisitionsmöglichkeiten bei Generika und Lizenzen für verschreibungspflichtige Medikamente umsehen. Zudem hatte der Börsenbrief "Actien-Börse" über Akquisitionsmöglichkeiten spekuliert, die für Merck in Frage kommen könnten.
Neben Stada wurde auch der Monheimer Arzneimittelhersteller Schwarz Pharma als potenzielles Akquisitionsziel genannt. Ein Sprecherin von Schwarz Pharma verwies darauf, dass zwei Drittel der Konzern-Anteile im Familienbesitz seien und dort auch bleiben würden. Die im MDax gelistete Schwarz-Pharma-Aktie zog zeitweise um mehr als fünf Prozent an. Am Abend lag die Aktie noch 3,4 Prozent im Plus bei 24,84 Euro.
ftd.de, Sa, 17.4.2004, 14:00
Derivate: Glänzende Aussichten für Rohstoffe
Von Martin Diekmann
Gold ist spätestens seit seinem andauernden Höhenflug im Fokus der Anleger. 50 Prozent beträgt der Wertzuwachs auf Sicht von drei Jahren, und ein Ende des Aufwärtstrends ist nach Expertenmeinung nicht in Sicht.
Das gilt auch für andere Rohstoffe wie Öl, Leicht- und Edelmetalle, die vom anziehenden Wirtschaftswachstum und der stark gestiegenen Nachfrage in den Emerging Markets Asiens, allen voran Indien und China, profitieren.
Ein Trend, der anhalten sollte, schließlich ist der wirtschaftliche Hunger Chinas noch lange nicht gestillt. Ein mittel- und langfristiges Investment in Rohstoffe sollte sich deshalb auszahlen. Für Zertifikate-Anleger ist die Auswahl im Rohstoffbereich groß. Die meisten Investoren dürften mit einem einfachen Partizipationszertifikat, etwa dem "Gold Open End" der Deutschen Bank, gut fahren. Das Papier ist jedoch nicht währungsgesichert.
25 Rohstoffe in einem Papier
Eine solche Absicherung bietet beispielsweise die Commerzbank mit dem XAU-Zertifikat. Allerdings liegt der Spread, also die Differenz zwischen An- und Verkaufskurs, mit 0,66 Prozent deutlich über dem des währungsungesicherten Deutsche-Bank-Papiers (0,25 Prozent).
Wer auf mehrere Rohstoffe in einem Zertifikat setzen will, für den dürfte das währungsgesicherte Dow-Jones-AIG-Commodity-Index-Bonuszertifikat eine gute Wahl sein. Es bildet 25 verschiedene Rohstoffe - von Gold über Öl bis zu Kaffee, Kakao und Weizen - ab. Der eingebaute Bonusmechanismus sorgt für einen Sicherheitspuffer von 33 Prozent. Sofern der Index innerhalb der nächsten sechs Jahre niemals tiefer ins Minus rutscht, sind knapp 20 Prozent Bonus sicher. An darüber hinausgehenden Anstiegen der Rohstoffpreise ist der Anleger trotzdem vollständig und unbegrenzt beteiligt.
Aktien und Rohstoffe entwickeln sich unterschiedlich
Im Gegensatz zu Aktienfonds investieren Rohstoffzertifikate direkt über Futures in einzelne Rohstoffe, was sie zu einer interessanten Alternative macht. Die oft als Rohstofffonds bezeichneten Produkte sind nämlich genau genommen Rohstoff-Aktienfonds, die grundsätzlich nur in Aktien investieren dürfen. Diese weisen aber eine ganz andere Entwicklung auf als die zugrunde liegenden Rohstoffe. Einzig die Kursentwicklung der Goldproduzenten korreliert in den meisten Fällen direkt mit der Entwicklung des Goldpreises.
Von Investments in einzelne Rohstoffe mittels Zertifikat ist - abgesehen von Gold - abzuraten. Andere Rohstoffe wie beispielsweise Palladium oder vor allem Agrarprodukte wie Kakao und Zucker sind in ihren Kursbewegungen nur sehr schwer einzuschätzen und deshalb für Kleinanleger ungeeignet.
Derivate: Glänzende Aussichten für Rohstoffe
Von Martin Diekmann
Gold ist spätestens seit seinem andauernden Höhenflug im Fokus der Anleger. 50 Prozent beträgt der Wertzuwachs auf Sicht von drei Jahren, und ein Ende des Aufwärtstrends ist nach Expertenmeinung nicht in Sicht.
Das gilt auch für andere Rohstoffe wie Öl, Leicht- und Edelmetalle, die vom anziehenden Wirtschaftswachstum und der stark gestiegenen Nachfrage in den Emerging Markets Asiens, allen voran Indien und China, profitieren.
Ein Trend, der anhalten sollte, schließlich ist der wirtschaftliche Hunger Chinas noch lange nicht gestillt. Ein mittel- und langfristiges Investment in Rohstoffe sollte sich deshalb auszahlen. Für Zertifikate-Anleger ist die Auswahl im Rohstoffbereich groß. Die meisten Investoren dürften mit einem einfachen Partizipationszertifikat, etwa dem "Gold Open End" der Deutschen Bank, gut fahren. Das Papier ist jedoch nicht währungsgesichert.
25 Rohstoffe in einem Papier
Eine solche Absicherung bietet beispielsweise die Commerzbank mit dem XAU-Zertifikat. Allerdings liegt der Spread, also die Differenz zwischen An- und Verkaufskurs, mit 0,66 Prozent deutlich über dem des währungsungesicherten Deutsche-Bank-Papiers (0,25 Prozent).
Wer auf mehrere Rohstoffe in einem Zertifikat setzen will, für den dürfte das währungsgesicherte Dow-Jones-AIG-Commodity-Index-Bonuszertifikat eine gute Wahl sein. Es bildet 25 verschiedene Rohstoffe - von Gold über Öl bis zu Kaffee, Kakao und Weizen - ab. Der eingebaute Bonusmechanismus sorgt für einen Sicherheitspuffer von 33 Prozent. Sofern der Index innerhalb der nächsten sechs Jahre niemals tiefer ins Minus rutscht, sind knapp 20 Prozent Bonus sicher. An darüber hinausgehenden Anstiegen der Rohstoffpreise ist der Anleger trotzdem vollständig und unbegrenzt beteiligt.
Aktien und Rohstoffe entwickeln sich unterschiedlich
Im Gegensatz zu Aktienfonds investieren Rohstoffzertifikate direkt über Futures in einzelne Rohstoffe, was sie zu einer interessanten Alternative macht. Die oft als Rohstofffonds bezeichneten Produkte sind nämlich genau genommen Rohstoff-Aktienfonds, die grundsätzlich nur in Aktien investieren dürfen. Diese weisen aber eine ganz andere Entwicklung auf als die zugrunde liegenden Rohstoffe. Einzig die Kursentwicklung der Goldproduzenten korreliert in den meisten Fällen direkt mit der Entwicklung des Goldpreises.
Von Investments in einzelne Rohstoffe mittels Zertifikat ist - abgesehen von Gold - abzuraten. Andere Rohstoffe wie beispielsweise Palladium oder vor allem Agrarprodukte wie Kakao und Zucker sind in ihren Kursbewegungen nur sehr schwer einzuschätzen und deshalb für Kleinanleger ungeeignet.
ftd.de, Sa, 17.4.2004, 16:00
Börsenausblick: Strategen sehen Trend zur Konsolidierung
Von I. Höhmann, W. Trost, T. Kramer, Frankfurt, H. Buchter, New York
Die hohen Erwartungen an Firmengewinne bergen in der kommenden Woche Rückschlagpotenzial für Aktien. Am Anleihemarkt erwarten Experten eine leichte Erholung.
Die jüngsten Spekulationen über eine baldige Leitzinserhöhung in den USA werden die Märkte in dieser Woche fesseln. Anlagestrategen erwarten allerdings, dass US-Notenbankchef Alan Greenspan vor dem Senat und Repräsentantenhaus am Dienstag und Mittwoch seine abwartende Haltung in den Vordergrund rückt. Dies dürfte die Finanzmärkte beruhigen. An den Börsen rechnen die Experten deshalb mit einer Fortsetzung des Seitwärtstrends der vergangenen Tage, am Renten- und Devisenmarkt erwarten sie eine Erholung.
In der vergangenen Handelswoche tendierten die Aktienmärkte in Europa und den USA per saldo wenig verändert. Der Dax gewann 0,5 Prozent, der Stoxx 50 stieg um 0,3 Prozent. An der Wall Street verlor der breite S&P 500 0,4 Prozent. Einzig der technologielastige Nasdaq Composite fiel nach dem enttäuschenden Ausblick des Chipkonzerns Intel deutlich um 2,Prozent.
Greenspan soll Zinssorgen entkräften
An dieser insgesamt ausgeglichenen Tendenz wird sich nach Einschätzung von Richard Zellmann, Stratege von Helaba Trust, nichts Grundlegendes verändern. "Die nach den positiven Konjunkturdaten von vielen Marktteilnehmern stark in den Vordergrund geschobene Sorge um eine Zinsanhebung in den USA wird Fed-Chef Alan Greenspan wahrscheinlich entkräften", sagte er.
In den Fokus rücke deshalb wieder die Berichtssaison. "Aufgrund der hohen Erwartungen an die Unternehmen und die seit Mitte März starke Performance der Aktien besteht allerdings entsprechend großes Rückschlagpotenzial", sagte Stefan Serret, Leiter Portfoliomanagement bei der SEB. Falle der Dax durch die wichtige technische Unterstützung bei 3960 Punkten, dürften Verkäufe einsetzen. Das Potenzial nach oben sei hingegen begrenzt.
Autokonzerne prägen Bilanzreigen
In den USA haben inzwischen mehr als 70 der im S&P 500 gelisteten Konzerne ihre Bilanzen für das erste Vierteljahr veröffentlicht. Nach Berechnungen von Helaba Trust lagen die Ergebnisse bislang im Schnitt um 1,8 Prozent unter den Prognosen. In dieser Woche legen unter anderem die Autokonzerne General Motors am Dienstag und Ford am Mittwoch Bilanzzahlen vor. Im Mittelpunkt steht aber Microsoft. Von den Daten des Softwareriesen dürfte am Donnerstag nach Einschätzung von Händlern - wie schon bei Intel - ein wichtiges Signal an die Märkte ausgehen.
In Deutschland eröffnen Infineon am Mittwoch und SAP am Donnerstag die Berichtssaison. Bei Infineon achtet der Markt unter anderem darauf, ob sich der Anstieg der Speicherchippreise positiv auf die Gewinne ausgewirkt hat. Die Aktienstrategen von Commerzbank Securities stufen die Aussichten für die deutschen Firmen im Vergleich zu den US-Konzernen aber nicht so optimistisch ein. Die Erwartung an das Gewinnwachstum sei insgesamt sehr ambitioniert, zumal der hohe Euro-Kurs Exporte in den Dollarraum erschwert habe.
Erholung am Rentenmarkt
Am Rentenmarkt sehen Strategen die Chance auf eine kleine Erholung, nachdem die Anleihekurse in den vergangenen drei Wochen unter die Räder gekommen waren. Die Renditen, die sich gegenläufig zu den Kursen bewegen, sind in den USA im zehnjährigen Bereich immerhin um rund 80 Basispunkte nach oben geklettert. Einen derart dynamischen Renditeanstieg hatte es zuletzt nur im Juni vergangenen Jahres gegeben.
"Eine technische Korrektur hat sich eigentlich angekündigt, sie hatte aber wegen der anhaltend guten US-Konjunkturdaten keine Chance", sagte Ralf Welge, Leiter Zinsstrategie bei Commerzbank Securities. Das könne sich nun ändern. Schließlich seien im März die Industrieproduktion, die Kapazitätsauslastung und das Verbrauchervertrauen der Universität von Michigan schwächer ausgefallen als von Analysten erwartet.
Da in dieser Woche keine wichtigen Konjunkturdaten auf der Agenda stehen, haben die Investoren Zeit, die Konjunkturlage und das Marktgeschehen zu analysieren. Die bis Freitag sehr guten Daten seien möglicherweise überzeichnet, sagte Welge. "Der März war sehr warm, der wärmste März der vergangenen 100 Jahre, und die sehr kalten Monate Januar und Februar haben eine Menge Wirtschaftsaktivität aufgestaut", begründete der Experte.
An schlechte Nachrichten gewöhnt
"Die erwartete leichte Erholung am Rentenmarkt dürfte vor allem Anleihen mit kürzeren Laufzeiten betreffen", sagte Monique Wong, Rentenstrategin bei UBS. Einziges Risiko in dieser Woche berge der deutsche Geschäftsklimaindex des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), der am Dienstag veröffentlicht wird. "Die Investoren sind an schlechte Konjunkturdaten aus der Euro-Zone gewöhnt. Wenn der ZEW-Index überraschend steigt, kann das die Anleihen etwas belasten", sagte Wong. Das Potenzial für fallende Kurse sei aber begrenzt, da auch sehr wenig neues Anleihe-Angebot an den Markt komme.
Auch am Devisenmarkt konzentrieren sich die Marktteilnehmer auf die US-Konjunktur und die damit verbundene Diskussion um steigende Leitzinsen. Höhere Zinsen in Amerika machen US-Anleihen attraktiver, was die Nachfrage nach Dollar erhöht und den Euro entsprechend belastet.
Gegenreaktion am Devisenmarkt
Der Gouverneur der Notenbank des Bezirks Richmond, Alfred Broaddus, sagte aber am Freitag, dass die US-Notenbank Fed "noch ein ganzes Stück" von einer Zinserhöhung entfernt sei. Der Euro stieg daraufhin wieder über die Marke von 1,20 $. "Der Markt hatte schon fast 100 Basispunkte einer Zinserhöhung bis zum Jahresende eingepreist", sagte Sabrina Jacobs, Devisenstrategin bei Dresdner Kleinwort Wasserstein. "Der schlechte Michigan-Index und die schwachen Industriedaten haben jetzt zu einer Gegenreaktion geführt."
Sie erwartet, dass sich der Euro in dieser Woche zunächst zwischen 1,20 und 1,21 $ bewegen wird. "Eine Zinserhöhung in den USA ist unwahrscheinlicher geworden, deshalb sehe ich kein Aufwärtspotenzial für den Dollar", sagte Matthias Grabbe, Leiter Devisensales bei der ING BHF-Bank. Attraktiv sei vor allem das britische Pfund. "Nach den jüngsten herben Kursverlusten hat sich nun ein Boden gebildet", sagte Grabbe. Auch andere Hochzinswährungen wie der australische Dollar und der Neuseeland-Dollar hätten Aufwärtspotenzial.
Geduldige US-Notenbank
Eine ähnliche Einschätzung wie Devisenhändler Grabbe vertritt Richard Berner, Volkswirt bei Morgan Stanley. Angesichts der weiterhin historisch niedrigen Inflation und des weiterhin herrschenden Kapazitätenüberhangs geht er davon aus, dass sich die Fed weiterhin geduldig zeigt. "Wir bleiben bei unserer Vorhersage, dass die Fed eher im Dezember als im September die Zinsen anziehen wird."
Selbst wenn die Notenbank bereits im Sommer aktiv werden sollte, ist das nicht unbedingt Gift für den Aktienmarkt. Eine Statistik der DZ Bank belegt, dass der Dax drei Monaten vor und nach den beiden vergangenen Zinswenden in Europa 1988 und 1999 jeweils deutlich zulegen konnte.
Zudem, so lautet das Fazit von M.M. Warburg, sei anders als 1994 in den USA nicht "mit einer Salve von Zinserhöhungen" zu rechnen, sondern nur mit einer graduellen Verschärfung der Geldpolitik. "Aktien dürften somit von der Bewertung her attraktiv bleiben", sagte Chefvolkswirt Carsten Klude.
Chancen für Aktien
Sam Stovall, Chefstratege von Standard & Poor`s, rechnet im Sommer mit neuen Jahreshöchstständen der Indizes. "Wir gehen davon aus, dass die Investoren nach wie vor attraktivere Chancen in Aktien sehen", sagte er, zumal die Liquidität weiterhin hoch ist und attraktive Anlagealternativen fehlen.
Einen Strich könnten den Anlegern neue Terroranschläge oder eine Zuspitzung der Lage in Nahost oder Irak machen. "Die geopolitischen Risiken sind latent vorhanden und entsprechend in den Risikoprämien berücksichtigt", sagte ein Marktteilnehmer. Dies schütze die Börsen aber nicht vor starken Auswirkungen wie nach den folgenschweren Bombenanschlägen von Madrid, selbst wenn bereits ein "gewisser Gewöhnungseffekt" eingesetzt habe.
Börsenausblick: Strategen sehen Trend zur Konsolidierung
Von I. Höhmann, W. Trost, T. Kramer, Frankfurt, H. Buchter, New York
Die hohen Erwartungen an Firmengewinne bergen in der kommenden Woche Rückschlagpotenzial für Aktien. Am Anleihemarkt erwarten Experten eine leichte Erholung.
Die jüngsten Spekulationen über eine baldige Leitzinserhöhung in den USA werden die Märkte in dieser Woche fesseln. Anlagestrategen erwarten allerdings, dass US-Notenbankchef Alan Greenspan vor dem Senat und Repräsentantenhaus am Dienstag und Mittwoch seine abwartende Haltung in den Vordergrund rückt. Dies dürfte die Finanzmärkte beruhigen. An den Börsen rechnen die Experten deshalb mit einer Fortsetzung des Seitwärtstrends der vergangenen Tage, am Renten- und Devisenmarkt erwarten sie eine Erholung.
In der vergangenen Handelswoche tendierten die Aktienmärkte in Europa und den USA per saldo wenig verändert. Der Dax gewann 0,5 Prozent, der Stoxx 50 stieg um 0,3 Prozent. An der Wall Street verlor der breite S&P 500 0,4 Prozent. Einzig der technologielastige Nasdaq Composite fiel nach dem enttäuschenden Ausblick des Chipkonzerns Intel deutlich um 2,Prozent.
Greenspan soll Zinssorgen entkräften
An dieser insgesamt ausgeglichenen Tendenz wird sich nach Einschätzung von Richard Zellmann, Stratege von Helaba Trust, nichts Grundlegendes verändern. "Die nach den positiven Konjunkturdaten von vielen Marktteilnehmern stark in den Vordergrund geschobene Sorge um eine Zinsanhebung in den USA wird Fed-Chef Alan Greenspan wahrscheinlich entkräften", sagte er.
In den Fokus rücke deshalb wieder die Berichtssaison. "Aufgrund der hohen Erwartungen an die Unternehmen und die seit Mitte März starke Performance der Aktien besteht allerdings entsprechend großes Rückschlagpotenzial", sagte Stefan Serret, Leiter Portfoliomanagement bei der SEB. Falle der Dax durch die wichtige technische Unterstützung bei 3960 Punkten, dürften Verkäufe einsetzen. Das Potenzial nach oben sei hingegen begrenzt.
Autokonzerne prägen Bilanzreigen
In den USA haben inzwischen mehr als 70 der im S&P 500 gelisteten Konzerne ihre Bilanzen für das erste Vierteljahr veröffentlicht. Nach Berechnungen von Helaba Trust lagen die Ergebnisse bislang im Schnitt um 1,8 Prozent unter den Prognosen. In dieser Woche legen unter anderem die Autokonzerne General Motors am Dienstag und Ford am Mittwoch Bilanzzahlen vor. Im Mittelpunkt steht aber Microsoft. Von den Daten des Softwareriesen dürfte am Donnerstag nach Einschätzung von Händlern - wie schon bei Intel - ein wichtiges Signal an die Märkte ausgehen.
In Deutschland eröffnen Infineon am Mittwoch und SAP am Donnerstag die Berichtssaison. Bei Infineon achtet der Markt unter anderem darauf, ob sich der Anstieg der Speicherchippreise positiv auf die Gewinne ausgewirkt hat. Die Aktienstrategen von Commerzbank Securities stufen die Aussichten für die deutschen Firmen im Vergleich zu den US-Konzernen aber nicht so optimistisch ein. Die Erwartung an das Gewinnwachstum sei insgesamt sehr ambitioniert, zumal der hohe Euro-Kurs Exporte in den Dollarraum erschwert habe.
Erholung am Rentenmarkt
Am Rentenmarkt sehen Strategen die Chance auf eine kleine Erholung, nachdem die Anleihekurse in den vergangenen drei Wochen unter die Räder gekommen waren. Die Renditen, die sich gegenläufig zu den Kursen bewegen, sind in den USA im zehnjährigen Bereich immerhin um rund 80 Basispunkte nach oben geklettert. Einen derart dynamischen Renditeanstieg hatte es zuletzt nur im Juni vergangenen Jahres gegeben.
"Eine technische Korrektur hat sich eigentlich angekündigt, sie hatte aber wegen der anhaltend guten US-Konjunkturdaten keine Chance", sagte Ralf Welge, Leiter Zinsstrategie bei Commerzbank Securities. Das könne sich nun ändern. Schließlich seien im März die Industrieproduktion, die Kapazitätsauslastung und das Verbrauchervertrauen der Universität von Michigan schwächer ausgefallen als von Analysten erwartet.
Da in dieser Woche keine wichtigen Konjunkturdaten auf der Agenda stehen, haben die Investoren Zeit, die Konjunkturlage und das Marktgeschehen zu analysieren. Die bis Freitag sehr guten Daten seien möglicherweise überzeichnet, sagte Welge. "Der März war sehr warm, der wärmste März der vergangenen 100 Jahre, und die sehr kalten Monate Januar und Februar haben eine Menge Wirtschaftsaktivität aufgestaut", begründete der Experte.
An schlechte Nachrichten gewöhnt
"Die erwartete leichte Erholung am Rentenmarkt dürfte vor allem Anleihen mit kürzeren Laufzeiten betreffen", sagte Monique Wong, Rentenstrategin bei UBS. Einziges Risiko in dieser Woche berge der deutsche Geschäftsklimaindex des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), der am Dienstag veröffentlicht wird. "Die Investoren sind an schlechte Konjunkturdaten aus der Euro-Zone gewöhnt. Wenn der ZEW-Index überraschend steigt, kann das die Anleihen etwas belasten", sagte Wong. Das Potenzial für fallende Kurse sei aber begrenzt, da auch sehr wenig neues Anleihe-Angebot an den Markt komme.
Auch am Devisenmarkt konzentrieren sich die Marktteilnehmer auf die US-Konjunktur und die damit verbundene Diskussion um steigende Leitzinsen. Höhere Zinsen in Amerika machen US-Anleihen attraktiver, was die Nachfrage nach Dollar erhöht und den Euro entsprechend belastet.
Gegenreaktion am Devisenmarkt
Der Gouverneur der Notenbank des Bezirks Richmond, Alfred Broaddus, sagte aber am Freitag, dass die US-Notenbank Fed "noch ein ganzes Stück" von einer Zinserhöhung entfernt sei. Der Euro stieg daraufhin wieder über die Marke von 1,20 $. "Der Markt hatte schon fast 100 Basispunkte einer Zinserhöhung bis zum Jahresende eingepreist", sagte Sabrina Jacobs, Devisenstrategin bei Dresdner Kleinwort Wasserstein. "Der schlechte Michigan-Index und die schwachen Industriedaten haben jetzt zu einer Gegenreaktion geführt."
Sie erwartet, dass sich der Euro in dieser Woche zunächst zwischen 1,20 und 1,21 $ bewegen wird. "Eine Zinserhöhung in den USA ist unwahrscheinlicher geworden, deshalb sehe ich kein Aufwärtspotenzial für den Dollar", sagte Matthias Grabbe, Leiter Devisensales bei der ING BHF-Bank. Attraktiv sei vor allem das britische Pfund. "Nach den jüngsten herben Kursverlusten hat sich nun ein Boden gebildet", sagte Grabbe. Auch andere Hochzinswährungen wie der australische Dollar und der Neuseeland-Dollar hätten Aufwärtspotenzial.
Geduldige US-Notenbank
Eine ähnliche Einschätzung wie Devisenhändler Grabbe vertritt Richard Berner, Volkswirt bei Morgan Stanley. Angesichts der weiterhin historisch niedrigen Inflation und des weiterhin herrschenden Kapazitätenüberhangs geht er davon aus, dass sich die Fed weiterhin geduldig zeigt. "Wir bleiben bei unserer Vorhersage, dass die Fed eher im Dezember als im September die Zinsen anziehen wird."
Selbst wenn die Notenbank bereits im Sommer aktiv werden sollte, ist das nicht unbedingt Gift für den Aktienmarkt. Eine Statistik der DZ Bank belegt, dass der Dax drei Monaten vor und nach den beiden vergangenen Zinswenden in Europa 1988 und 1999 jeweils deutlich zulegen konnte.
Zudem, so lautet das Fazit von M.M. Warburg, sei anders als 1994 in den USA nicht "mit einer Salve von Zinserhöhungen" zu rechnen, sondern nur mit einer graduellen Verschärfung der Geldpolitik. "Aktien dürften somit von der Bewertung her attraktiv bleiben", sagte Chefvolkswirt Carsten Klude.
Chancen für Aktien
Sam Stovall, Chefstratege von Standard & Poor`s, rechnet im Sommer mit neuen Jahreshöchstständen der Indizes. "Wir gehen davon aus, dass die Investoren nach wie vor attraktivere Chancen in Aktien sehen", sagte er, zumal die Liquidität weiterhin hoch ist und attraktive Anlagealternativen fehlen.
Einen Strich könnten den Anlegern neue Terroranschläge oder eine Zuspitzung der Lage in Nahost oder Irak machen. "Die geopolitischen Risiken sind latent vorhanden und entsprechend in den Risikoprämien berücksichtigt", sagte ein Marktteilnehmer. Dies schütze die Börsen aber nicht vor starken Auswirkungen wie nach den folgenschweren Bombenanschlägen von Madrid, selbst wenn bereits ein "gewisser Gewöhnungseffekt" eingesetzt habe.
Hypothekenbanken
Gefährliche Geldmaschinen
Fannie Mae und Freddie Mac sind die größten Hypothekenbanken der Welt. Jetzt
kommen erste Zweifel an ihrer Seriosität auf
Von Heike Buchter
Wohnsiedlung in Pleasant Valley in Arizona
Foto: Alex S. MacLean/Das Fotoarchiv
Wie Ginger Rogers und Fred Astaire werden die beiden fast immer in einem
Atemzug genannt: Fannie Mae und Freddie Mac. Dahinter verbirgt sich jedoch
nicht leichte Muse, sondern komplexe Finanzakrobatik. Fannie Mae und Freddie
Mac sind die größten Hypothekenbanken der Welt. Sie halten oder garantieren
rund 42 Prozent aller Hypothekendarlehen der Vereinigten Staaten und 75
Prozent aller Darlehen auf Einfamilienhäuser - zusammen rund vier Billionen
Dollar. Die beiden Institute haben Anleihen und Schuldverschreibungen in
Höhe von 2,4 Billionen Dollar ausgereicht. Das entspricht einem Viertel des
Bruttoinlandsproduktes der USA, der größten Volkswirtschaft der Welt. Nur
ein Schuldner hat sich weltweit mehr Kapital geborgt: der US-Schatzmeister
selbst. 3,6 Billionen Dollar in Staatsanleihen haben die Staaten ausstehen.
Kein Wunder, dass in Washington die Alarmglocken schrillten, als sich
herausstellte, dass bei beiden Giganten die Buchhaltung nicht ganz
zuverlässlich zu sein scheint. So musste Freddie Mac im vergangenen Jahr
einräumen, fünf Milliarden Dollar mehr Gewinn gemacht zu haben als
ursprünglich ausgewiesen. Ein Gewinn, über den sich deshalb niemand so recht
freuen mochte. Die Chefetage musste daraufhin gehen. Jetzt berichtet die
Aufsichtsbehörde, dass Schwester Fannie Mae möglicherweise zwischen 2000 und
2003 rund sieben Milliarden Dollar Verlust eingefahren hat - von dem
offenbar bislang niemand etwas gewusst haben will.
Zwar sind sich die Experten uneins, ob es sich tatsächlich um unzulässige
Buchungen handelt und wie schwerwiegend die Angelegenheit ist. Doch John
Snow ging schon einmal auf Distanz. George Bushs Finanzminister sagte bei
einer Versammlung amerikanischer Kommunalbanker, die beiden Riesen seien
keineswegs "too big to fail" - nicht zu groß, um zusammenzubrechen. Der
Runde blieb daraufhin erst einmal der Bissen im Hals stecken. Denn
eigentlich gehen die Marktteilnehmer weltweit davon aus, dass Uncle Sam
hinter Fannie und Freddie steht. Im Klartext: Die Finanzmärkte sind
überzeugt, dass - sollte eines der Institute zusammenbrechen - die
US-Steuerzahler einspringen.
Snows Mahnungen kamen keine zwei Wochen nachdem Alan Greenspan
höchstpersönlich gewarnt hatte. Der US-Notenbankchef, der für seinen
orakelhaften Stil bekannt ist, wurde überraschend deutlich. "Die Notenbank
ist besorgt über das Wachstum und das Ausmaß der Hypothekenportfolios bei
den öffentlich-rechtlichen Instituten", sagte er. Besonders die wachsende
Rolle der beiden auf den Derivatemärkten beunruhigt ihn. Greenspans Angst:
Wackeln die beiden Riesen, löst das ein weltweites Beben in den
Finanzmärkten aus.
Dabei müsste Greenspan eigentlich ein starker Befürworter von Fannie und
Freddie sein. Denn ihnen verdankt er ein Gutteil seines Erfolges. Greenspan
setzte in den Krisenjahren auf die US-Verbraucher, um die US-Wirtschaft vor
dem Abrutschen in eine handfeste Depression zu bewahren. "Greenspan beißt
die Hand, die ihn füttert", bemerkte bissig ein Lobbyist der amerikanischen
Hausbaubranche. 80 Prozent der amerikanischen Wirtschaft werden vom Konsum
getrieben. Greenspan senkte die Leitzinsen auf ein historisch niedriges
Niveau. Das macht Hypotheken spottbillig. Viele Hausbesitzer nutzen die
Gelegenheit, lösen ihre ursprüngliche Hypothek ab und nehmen eine neue,
häufig höhere auf. So münzen sie ihr Eigenheim in Bares um und gehen auf
Shopping-Tour: ein neues Bad, eine Yacht oder 14 Tage Karibik.
Hypothekendarlehen in Rekordhöhe von 3,8 Billionen Dollar reichten Banken
und Finanzdienstleister allein im vergangenen Jahr aus. Rund 66 Prozent
davon dienten der Refinanzierung. Der stete Geldstrom verhinderte, dass die
USA im Gegensatz zu Deutschland nach dem Platzen der Spekulationsblase in
eine Rezession sanken. Und er lies die Geldmaschinen Fannie und Freddie auf
Hochtouren laufen.
Doch nicht nur Alan Greenspan fürchtet nun, dass die beiden Institute Opfer
ihres eigenen Erfolges werden könnten. Das liegt an ihrem Geschäftsmodell.
Weder Fannie noch Freddie vergeben Kredite direkt an Hausbesitzer. Ihre vom
Kongress gegebene Aufgabe ist es, den privaten Banken die Hypotheken
abzunehmen - einen zweiten Markt für die Darlehen zu schaffen. Das Geld für
ihre Operation besorgen sich Fannie und Freddie am Kapitalmarkt. Der Trick
dabei ist, dass dank der von den Marktteilnehmern angenommenen staatlichen
Garantie die Kosten der Geldbeschaffung für Fannie und Freddie geringer sind
als für private Wettbewerber. Der Unterschied beträgt je nach Schätzung 0,30
bis 0,40 Prozentpunkte.
Doch die beiden haben auch ein gewaltiges Risiko. Sie reichen langfristige
Kredite aus und finanzieren sich selbst günstiger über kürzere Laufzeiten.
Solange die Zinsen sinken, ist das kein Problem - anders bei steigenden
Zinsen. Um sich gegen dieses Risiko abzusichern, setzen Fannie und Freddie
Zins-Derivate ein. Bei Fannie etwa wuchs der Nominalwert für Derivate allein
im vergangenen Jahr um 384 Milliarden Dollar auf 1041 Milliarden Dollar -
nach Schätzungen rund 5 Prozent des Gesamtmarktes.
Fannie und Freddie zählen inzwischen zu den größten Akteuren im
Derivatemarkt. Derivate - gemeint sind hier Futures und Optionen - sind
Finanzinstrumente, mit denen sich Marktteilnehmer gegen Risiken absichern.
Für die Kontrakte muss es immer auch einen Vertragspartner geben. Gegenparts
von Fannie Mae und Freddie Mac sind internationale Großbanken: JP Morgan,
Bank of America und Citigroup. Auch die Deutsche Bank gehört zu den großen
Playern. "Weil sie bei den beiden öffentlich-rechtlichen Instituten von
einer Staatsgarantie ausgehen, stellen die Banken keine Sicherheiten bei
diesen Kontrakten, wie sie es bei privaten Gegenparts tun würden", sagt Bert
Ely, ein langjähriger Kritiker von Fannie und Freddie. Ely - der für sich in
Anspruch nimmt, die amerikanische Sparkassenkrise von 1980 vorhergesagt zu
haben, die den US-Steuerzahler rund 175 Milliarden Dollar kostete - hält das
System grundsätzlich für fehlerhaft.
Mit Sorge beobachten Experten auch die Konzentration auf eine Hand voll
Mitspielern. Patrick Parkinson, stellvertretender Direktor der Abteilung
Analyse und Statistik der US-Notenbank, zeigte sich auf einer
Branchenkonferenz in Chicago Ende März besorgt über das wachsende Risiko,
das die Großbanken akzeptieren. Er fragte sich öffentlich, wie der Markt
reagieren würde, sollte einer der Beteiligten in Schwierigkeiten geraten.
Freddie-Mac-Sprecher Douglas Robinson wiegelt ab. "Wir haben unsere
Derivate-Gegenparts ständig auf dem Kontrollmonitor", sagte er. Die
Skeptiker bezweifeln, dass das wirklich ausreicht. "Alles hängt davon ab,
dass die Risikomanager bei Fannie und Freddie immer richtig liegen", warnt
Alan Greenspan. Er fordert deshalb, die Kapitalmindesteinlage bei Fannie und
Freddie hochzusetzen und so deren Wachstum zu bremsen.
Denn fällt nur ein Stein in dem hoch komplexen Zusammenspiel, könnte das
einen Dominoeffekt auslösen, der das internationale Finanzsystem nachhaltig
erschüttert. Die Bonds öffentlich-rechtlicher US-Institute - von denen
Freddie und Fannie den größten Teil darstellen - sind bei Zentralbanken und
privaten Kreditinstituten weltweit beliebt und werden wie Staatspapiere
behandelt. Im Januar floss von den 100 Milliarden Dollar an ausländischem
Kapital, das in den USA investiert wurde, rund ein Viertel in die
öffentlich-rechtlichen Anleihen. Wie groß das deutsche Engagement insgesamt
ist, lässt sich mangels statistischer Erfassung und wegen der
Geheimhaltungspflicht der Zentralbanken kaum erfassen. Freddie Mac reichte
nach eigenen Angaben allein im Jahr 2000 von Bonds in Höhe von 45 Milliarden
Euro rund 7 Prozent an deutsche Investoren aus. Rund 9 Prozent der 35
Milliarden Dollarbonds desselben Jahres gingen ebenfalls nach Deutschland.
Seither hat sich der Schuldenberg der beiden Institute rasant vermehrt.
In unguter Erinnerung ist die Krise, die der Zusammenbruch des als absolut
krisensicher geltenden Hedgefonds Long-Term Capital Management 1998
auslöste. LTC hatte sich auf dem Derivatemarkt verspekuliert. Über Nacht
mussten Zentralbanken und private Kreditinstitute Milliarden in das
Finanzsystem pumpen, um dessen Kollaps zu vermeiden. Marktteilnehmer betonen
zwar, dass sich die Verhältnisse seither verändert hätten. Die Beteiligten
am Derivatemarkt hätten viel mehr Erfahrungen und Kenntnisse. Auch die
komplexen Vorgänge bei Freddie und Fannie schrecken sie nicht mehr.
"Negative Schlagzeilen lösen zwar weiterhin eine Zinsreaktion aus, aber der
Markt ist viel stabiler geworden, weil die Teilnehmer mehr über die beiden
Institute wissen als noch ein oder zwei Jahre zuvor", sagt James Rhodes, der
zuständige Anleihe-Analyst bei ABN Amro. Auch die Rating-Agenturen sehen
keinerlei Grund zur Beunruhigung. "Die Institute verfügen über ein
exzellentes Geschäftsmodell", lobt John Kriz, Analyst bei Moody`s. Die
Agentur hat ein "triple A" an die beiden vergeben, die beste
Bonitätsbewertung für Banken. Zwar geht auch Kriz davon aus, dass im Zweifel
der amerikanische Staat einspringen würde. Aber er ist auch so überzeugt,
dass Fannie und Freddie "sound and safe" - sicher und stabil - und gut
gemanaged sind. Freddie-Sprecher Robinson beruhigt, sein Institut sei
ausgelegt, eine zehnjährige Depression überstehen zu können.
Doch obwohl Wirtschaftsfachleute wie Notenbankchef Alan Greenspan für mehr
Kontrolle von Fannie und Freddy plädieren, wird sich wohl auf absehbare Zeit
nicht viel ändern. "Alle sechs Sekunden übernehmen wir eine Hypothek",
prahlt Freddie Mac auf der Internet-Seite. Ihnen sei es zu verdanken, dass
58 Millionen Amerikaner ein eigenes Heim hätten, behauptet Fannie Mae. Die
Botschaft verbreiten sie in rührenden TV-Spots. Für Politiker ist es ein
glattes Parkett. Wer will sich schon dafür stark machen, dass Hypotheken
eigentlich teurer sein sollten? In einem Wahljahr ist das so wahrscheinlich
wie ein Plädoyer für höhere Benzinpreise. Erik Eisenstein, Analyst bei der
Rating-Agentur Standard and Poor`s, geht deshalb auch nicht von
grundlegenden Änderungen aus. "Letztlich würden sie gegen den amerikanischem
Traum stimmen", sagt er. "Und wer will das schon?"
(c) DIE ZEIT 15.04.2004 Nr.17
Gefährliche Geldmaschinen
Fannie Mae und Freddie Mac sind die größten Hypothekenbanken der Welt. Jetzt
kommen erste Zweifel an ihrer Seriosität auf
Von Heike Buchter
Wohnsiedlung in Pleasant Valley in Arizona
Foto: Alex S. MacLean/Das Fotoarchiv
Wie Ginger Rogers und Fred Astaire werden die beiden fast immer in einem
Atemzug genannt: Fannie Mae und Freddie Mac. Dahinter verbirgt sich jedoch
nicht leichte Muse, sondern komplexe Finanzakrobatik. Fannie Mae und Freddie
Mac sind die größten Hypothekenbanken der Welt. Sie halten oder garantieren
rund 42 Prozent aller Hypothekendarlehen der Vereinigten Staaten und 75
Prozent aller Darlehen auf Einfamilienhäuser - zusammen rund vier Billionen
Dollar. Die beiden Institute haben Anleihen und Schuldverschreibungen in
Höhe von 2,4 Billionen Dollar ausgereicht. Das entspricht einem Viertel des
Bruttoinlandsproduktes der USA, der größten Volkswirtschaft der Welt. Nur
ein Schuldner hat sich weltweit mehr Kapital geborgt: der US-Schatzmeister
selbst. 3,6 Billionen Dollar in Staatsanleihen haben die Staaten ausstehen.
Kein Wunder, dass in Washington die Alarmglocken schrillten, als sich
herausstellte, dass bei beiden Giganten die Buchhaltung nicht ganz
zuverlässlich zu sein scheint. So musste Freddie Mac im vergangenen Jahr
einräumen, fünf Milliarden Dollar mehr Gewinn gemacht zu haben als
ursprünglich ausgewiesen. Ein Gewinn, über den sich deshalb niemand so recht
freuen mochte. Die Chefetage musste daraufhin gehen. Jetzt berichtet die
Aufsichtsbehörde, dass Schwester Fannie Mae möglicherweise zwischen 2000 und
2003 rund sieben Milliarden Dollar Verlust eingefahren hat - von dem
offenbar bislang niemand etwas gewusst haben will.
Zwar sind sich die Experten uneins, ob es sich tatsächlich um unzulässige
Buchungen handelt und wie schwerwiegend die Angelegenheit ist. Doch John
Snow ging schon einmal auf Distanz. George Bushs Finanzminister sagte bei
einer Versammlung amerikanischer Kommunalbanker, die beiden Riesen seien
keineswegs "too big to fail" - nicht zu groß, um zusammenzubrechen. Der
Runde blieb daraufhin erst einmal der Bissen im Hals stecken. Denn
eigentlich gehen die Marktteilnehmer weltweit davon aus, dass Uncle Sam
hinter Fannie und Freddie steht. Im Klartext: Die Finanzmärkte sind
überzeugt, dass - sollte eines der Institute zusammenbrechen - die
US-Steuerzahler einspringen.
Snows Mahnungen kamen keine zwei Wochen nachdem Alan Greenspan
höchstpersönlich gewarnt hatte. Der US-Notenbankchef, der für seinen
orakelhaften Stil bekannt ist, wurde überraschend deutlich. "Die Notenbank
ist besorgt über das Wachstum und das Ausmaß der Hypothekenportfolios bei
den öffentlich-rechtlichen Instituten", sagte er. Besonders die wachsende
Rolle der beiden auf den Derivatemärkten beunruhigt ihn. Greenspans Angst:
Wackeln die beiden Riesen, löst das ein weltweites Beben in den
Finanzmärkten aus.
Dabei müsste Greenspan eigentlich ein starker Befürworter von Fannie und
Freddie sein. Denn ihnen verdankt er ein Gutteil seines Erfolges. Greenspan
setzte in den Krisenjahren auf die US-Verbraucher, um die US-Wirtschaft vor
dem Abrutschen in eine handfeste Depression zu bewahren. "Greenspan beißt
die Hand, die ihn füttert", bemerkte bissig ein Lobbyist der amerikanischen
Hausbaubranche. 80 Prozent der amerikanischen Wirtschaft werden vom Konsum
getrieben. Greenspan senkte die Leitzinsen auf ein historisch niedriges
Niveau. Das macht Hypotheken spottbillig. Viele Hausbesitzer nutzen die
Gelegenheit, lösen ihre ursprüngliche Hypothek ab und nehmen eine neue,
häufig höhere auf. So münzen sie ihr Eigenheim in Bares um und gehen auf
Shopping-Tour: ein neues Bad, eine Yacht oder 14 Tage Karibik.
Hypothekendarlehen in Rekordhöhe von 3,8 Billionen Dollar reichten Banken
und Finanzdienstleister allein im vergangenen Jahr aus. Rund 66 Prozent
davon dienten der Refinanzierung. Der stete Geldstrom verhinderte, dass die
USA im Gegensatz zu Deutschland nach dem Platzen der Spekulationsblase in
eine Rezession sanken. Und er lies die Geldmaschinen Fannie und Freddie auf
Hochtouren laufen.
Doch nicht nur Alan Greenspan fürchtet nun, dass die beiden Institute Opfer
ihres eigenen Erfolges werden könnten. Das liegt an ihrem Geschäftsmodell.
Weder Fannie noch Freddie vergeben Kredite direkt an Hausbesitzer. Ihre vom
Kongress gegebene Aufgabe ist es, den privaten Banken die Hypotheken
abzunehmen - einen zweiten Markt für die Darlehen zu schaffen. Das Geld für
ihre Operation besorgen sich Fannie und Freddie am Kapitalmarkt. Der Trick
dabei ist, dass dank der von den Marktteilnehmern angenommenen staatlichen
Garantie die Kosten der Geldbeschaffung für Fannie und Freddie geringer sind
als für private Wettbewerber. Der Unterschied beträgt je nach Schätzung 0,30
bis 0,40 Prozentpunkte.
Doch die beiden haben auch ein gewaltiges Risiko. Sie reichen langfristige
Kredite aus und finanzieren sich selbst günstiger über kürzere Laufzeiten.
Solange die Zinsen sinken, ist das kein Problem - anders bei steigenden
Zinsen. Um sich gegen dieses Risiko abzusichern, setzen Fannie und Freddie
Zins-Derivate ein. Bei Fannie etwa wuchs der Nominalwert für Derivate allein
im vergangenen Jahr um 384 Milliarden Dollar auf 1041 Milliarden Dollar -
nach Schätzungen rund 5 Prozent des Gesamtmarktes.
Fannie und Freddie zählen inzwischen zu den größten Akteuren im
Derivatemarkt. Derivate - gemeint sind hier Futures und Optionen - sind
Finanzinstrumente, mit denen sich Marktteilnehmer gegen Risiken absichern.
Für die Kontrakte muss es immer auch einen Vertragspartner geben. Gegenparts
von Fannie Mae und Freddie Mac sind internationale Großbanken: JP Morgan,
Bank of America und Citigroup. Auch die Deutsche Bank gehört zu den großen
Playern. "Weil sie bei den beiden öffentlich-rechtlichen Instituten von
einer Staatsgarantie ausgehen, stellen die Banken keine Sicherheiten bei
diesen Kontrakten, wie sie es bei privaten Gegenparts tun würden", sagt Bert
Ely, ein langjähriger Kritiker von Fannie und Freddie. Ely - der für sich in
Anspruch nimmt, die amerikanische Sparkassenkrise von 1980 vorhergesagt zu
haben, die den US-Steuerzahler rund 175 Milliarden Dollar kostete - hält das
System grundsätzlich für fehlerhaft.
Mit Sorge beobachten Experten auch die Konzentration auf eine Hand voll
Mitspielern. Patrick Parkinson, stellvertretender Direktor der Abteilung
Analyse und Statistik der US-Notenbank, zeigte sich auf einer
Branchenkonferenz in Chicago Ende März besorgt über das wachsende Risiko,
das die Großbanken akzeptieren. Er fragte sich öffentlich, wie der Markt
reagieren würde, sollte einer der Beteiligten in Schwierigkeiten geraten.
Freddie-Mac-Sprecher Douglas Robinson wiegelt ab. "Wir haben unsere
Derivate-Gegenparts ständig auf dem Kontrollmonitor", sagte er. Die
Skeptiker bezweifeln, dass das wirklich ausreicht. "Alles hängt davon ab,
dass die Risikomanager bei Fannie und Freddie immer richtig liegen", warnt
Alan Greenspan. Er fordert deshalb, die Kapitalmindesteinlage bei Fannie und
Freddie hochzusetzen und so deren Wachstum zu bremsen.
Denn fällt nur ein Stein in dem hoch komplexen Zusammenspiel, könnte das
einen Dominoeffekt auslösen, der das internationale Finanzsystem nachhaltig
erschüttert. Die Bonds öffentlich-rechtlicher US-Institute - von denen
Freddie und Fannie den größten Teil darstellen - sind bei Zentralbanken und
privaten Kreditinstituten weltweit beliebt und werden wie Staatspapiere
behandelt. Im Januar floss von den 100 Milliarden Dollar an ausländischem
Kapital, das in den USA investiert wurde, rund ein Viertel in die
öffentlich-rechtlichen Anleihen. Wie groß das deutsche Engagement insgesamt
ist, lässt sich mangels statistischer Erfassung und wegen der
Geheimhaltungspflicht der Zentralbanken kaum erfassen. Freddie Mac reichte
nach eigenen Angaben allein im Jahr 2000 von Bonds in Höhe von 45 Milliarden
Euro rund 7 Prozent an deutsche Investoren aus. Rund 9 Prozent der 35
Milliarden Dollarbonds desselben Jahres gingen ebenfalls nach Deutschland.
Seither hat sich der Schuldenberg der beiden Institute rasant vermehrt.
In unguter Erinnerung ist die Krise, die der Zusammenbruch des als absolut
krisensicher geltenden Hedgefonds Long-Term Capital Management 1998
auslöste. LTC hatte sich auf dem Derivatemarkt verspekuliert. Über Nacht
mussten Zentralbanken und private Kreditinstitute Milliarden in das
Finanzsystem pumpen, um dessen Kollaps zu vermeiden. Marktteilnehmer betonen
zwar, dass sich die Verhältnisse seither verändert hätten. Die Beteiligten
am Derivatemarkt hätten viel mehr Erfahrungen und Kenntnisse. Auch die
komplexen Vorgänge bei Freddie und Fannie schrecken sie nicht mehr.
"Negative Schlagzeilen lösen zwar weiterhin eine Zinsreaktion aus, aber der
Markt ist viel stabiler geworden, weil die Teilnehmer mehr über die beiden
Institute wissen als noch ein oder zwei Jahre zuvor", sagt James Rhodes, der
zuständige Anleihe-Analyst bei ABN Amro. Auch die Rating-Agenturen sehen
keinerlei Grund zur Beunruhigung. "Die Institute verfügen über ein
exzellentes Geschäftsmodell", lobt John Kriz, Analyst bei Moody`s. Die
Agentur hat ein "triple A" an die beiden vergeben, die beste
Bonitätsbewertung für Banken. Zwar geht auch Kriz davon aus, dass im Zweifel
der amerikanische Staat einspringen würde. Aber er ist auch so überzeugt,
dass Fannie und Freddie "sound and safe" - sicher und stabil - und gut
gemanaged sind. Freddie-Sprecher Robinson beruhigt, sein Institut sei
ausgelegt, eine zehnjährige Depression überstehen zu können.
Doch obwohl Wirtschaftsfachleute wie Notenbankchef Alan Greenspan für mehr
Kontrolle von Fannie und Freddy plädieren, wird sich wohl auf absehbare Zeit
nicht viel ändern. "Alle sechs Sekunden übernehmen wir eine Hypothek",
prahlt Freddie Mac auf der Internet-Seite. Ihnen sei es zu verdanken, dass
58 Millionen Amerikaner ein eigenes Heim hätten, behauptet Fannie Mae. Die
Botschaft verbreiten sie in rührenden TV-Spots. Für Politiker ist es ein
glattes Parkett. Wer will sich schon dafür stark machen, dass Hypotheken
eigentlich teurer sein sollten? In einem Wahljahr ist das so wahrscheinlich
wie ein Plädoyer für höhere Benzinpreise. Erik Eisenstein, Analyst bei der
Rating-Agentur Standard and Poor`s, geht deshalb auch nicht von
grundlegenden Änderungen aus. "Letztlich würden sie gegen den amerikanischem
Traum stimmen", sagt er. "Und wer will das schon?"
(c) DIE ZEIT 15.04.2004 Nr.17
Holsten wird spannend
WET
Masterflex hoffe da kommt nun schwung rein
Walter Hm Umsatz aber es geht nach unten abwarten meine ich
Grenkeleasing
und mein Liebliengswert braucht noch was
WET
Masterflex hoffe da kommt nun schwung rein
Walter Hm Umsatz aber es geht nach unten abwarten meine ich
Grenkeleasing
und mein Liebliengswert braucht noch was
Aus der FTD vom 22.4.2004
Ölmarkt: Preise trotzen enttäuschenden US-Lagerdaten
Von Tobias Bayer, New York
Trotz enttäuschender US-Lagerdaten haben die Ölpreise weiter nachgegeben. Analysten zeigten sich enttäuscht, sie hatten mit einem stärkeren Lageraufbau gerechnet.
Bevor das US-Energieministerium (DOE) einen Anstieg der Rohölvorräte um 0,2 Millionen auf 295,6 Millionen Barrel (ein Barrel entspricht 159 Liter) vermeldete, waren die Notierungen aus technischen Gründen zeitweise um mehr als einen Dollar eingebrochen. Analysten hatten mit einem Lageraufbau von 2,4 Millionen Barrel gerechnet und zeigten sich angesichts der DOE-Zahlen enttäuscht. Nach der Veröffentlichung legten die Preise folglich wieder zu, blieben aber unter Vortagesniveau.
In London fiel der Preis für Nordseeöl der Sorte Brent zur Lieferung im Juni bis 20 Uhr MESZ um 56 Cent auf 32,55 $ pro Barrel. In New York verbilligte sich WTI-Rohöl zur Lieferung im Juni um 68 Cent auf 35,82 $. Experten weisen darauf hin, dass auf Grund starker Nachfrage aus den USA und Fernost die Versorgungslage kritisch bleibe. Das dürfte weiter für hohe Notierungen sorgen.
"Jeder hat damit gerechnet, dass die Vorräte kräftig zulegen. Die DOE-Zahlen haben dann schon überrascht", sagte Mike Fitzpatrick, Händler beim New Yorker Brokerhaus Fimat. Er geht trotz der jüngsten Preisrückgänge nicht von einer Trendwende aus. "Die Fundamentaldaten, die die Preise hochgetrieben haben, gelten immer noch. Die Angst vor einer Benzinknappheit ist noch nicht verschwunden", sagte Fitzpatrick.
Auch Edward Morse, Ölexperte beim Brokerhaus Hetco, glaubt nicht, dass die Zeit der hohen Preise vorbei ist. "Die Nachfrage nach Öl ist sehr stark. Gleichzeitig sind die Produktionskapazitäten begrenzt. Die US-Rohölvorräte sind mit 296 Millionen immer noch 19 Millionen Barrel unter dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre", sagte Morse.
Ölmarkt: Preise trotzen enttäuschenden US-Lagerdaten
Von Tobias Bayer, New York
Trotz enttäuschender US-Lagerdaten haben die Ölpreise weiter nachgegeben. Analysten zeigten sich enttäuscht, sie hatten mit einem stärkeren Lageraufbau gerechnet.
Bevor das US-Energieministerium (DOE) einen Anstieg der Rohölvorräte um 0,2 Millionen auf 295,6 Millionen Barrel (ein Barrel entspricht 159 Liter) vermeldete, waren die Notierungen aus technischen Gründen zeitweise um mehr als einen Dollar eingebrochen. Analysten hatten mit einem Lageraufbau von 2,4 Millionen Barrel gerechnet und zeigten sich angesichts der DOE-Zahlen enttäuscht. Nach der Veröffentlichung legten die Preise folglich wieder zu, blieben aber unter Vortagesniveau.
In London fiel der Preis für Nordseeöl der Sorte Brent zur Lieferung im Juni bis 20 Uhr MESZ um 56 Cent auf 32,55 $ pro Barrel. In New York verbilligte sich WTI-Rohöl zur Lieferung im Juni um 68 Cent auf 35,82 $. Experten weisen darauf hin, dass auf Grund starker Nachfrage aus den USA und Fernost die Versorgungslage kritisch bleibe. Das dürfte weiter für hohe Notierungen sorgen.
"Jeder hat damit gerechnet, dass die Vorräte kräftig zulegen. Die DOE-Zahlen haben dann schon überrascht", sagte Mike Fitzpatrick, Händler beim New Yorker Brokerhaus Fimat. Er geht trotz der jüngsten Preisrückgänge nicht von einer Trendwende aus. "Die Fundamentaldaten, die die Preise hochgetrieben haben, gelten immer noch. Die Angst vor einer Benzinknappheit ist noch nicht verschwunden", sagte Fitzpatrick.
Auch Edward Morse, Ölexperte beim Brokerhaus Hetco, glaubt nicht, dass die Zeit der hohen Preise vorbei ist. "Die Nachfrage nach Öl ist sehr stark. Gleichzeitig sind die Produktionskapazitäten begrenzt. Die US-Rohölvorräte sind mit 296 Millionen immer noch 19 Millionen Barrel unter dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre", sagte Morse.
Ammerland (ots) - Die Starnberger 5-Seen-Land Vermögensbetreuungs
AG (SV) sowie die Realtos Grund- und Beteiligung AG (Realtos) (WKN
720580), beide mit Sitz in Ammerland am Starnberger See, teilen mit,
dass die Einbringung der SV AG in die Realtos AG weiterhin nach Plan
verläuft. Bereits am 30.12.2003 wurde auf der außerordentlichen
Hauptversammlung der Realtos Grund- und Beteiligung AG in München die
Einbringung beschlossen. Entgegen den in den letzten Wochen
kursierenden Gerüchten haben alle Aktionäre der SV AG (Stand
30.12.2003), also Peter M. Zimmermann (64,48%), Norisfonta
Beteiligungs Gesellschaft mbH (25,70%), Loyr - Stiftung (6,00%), Karl
Fix - Stiftung (2,00%), Viscardi Ventures GmbH (1,09%) sowie Wessel
Management AG (0,73%), der Einbringung zugestimmt und erhalten für 13
SV-Aktien nun drei Realtos-Aktien. Dadurch wird sich das Grundkapital
der Realtos AG mit Vollzug der Kapitalerhöhung von 1.254.810 auf
2.085.637 Euro, eingeteilt in ebenso viele Aktien, erhöhen. Die
Anteile der Loyr - Stiftung an der SV AG in Höhe von 6% gehen mit
Vollzug der Einbringung auf Peter M. Zimmermann über; dessen Anteil
an der SV AG erhöht sich damit auf 70,48 %.
Durch die Einbringung in den im Freiverkehr der Börsen München,
Stuttgart und Berlin/Bremen gehandelten Börsenmantel vollzieht die SV
AG mittelbar ihren Börsengang ("Cold IPO"). Mit Vollzug der
Kapitalerhöhung durch Sacheinlage wird die Realtos AG insgesamt 100%
der Aktien an der SV AG halten. Die Sitzverlegung von Meckenbeuren
nach Ammerland verläuft wie geplant und dürfte nach Aussagen des
zuständigen Notariats in der nächsten Woche eingetragen sein. Andreas
Greiner, der Peter M. Zimmermann während dessen Abwesenheit seit dem
01. April 2004 vertreten hat, wurde vom Aufsichtsrat als Mitglied des
Vorstands der Starnberger 5-Seen-Land Vermögensbetreuungs AG sowie
der Realtos Grund- und Beteiligung AG am 08. April 2004 wieder
abberufen.
Die Unternehmensgruppe Starnberger 5-Seen-Land Vermögensbetreuung:
Die Starnberger 5-Seen-Land Vermögensbetreuungs AG ist eines der
führenden privaten Finanzdienstleistungsunternehmen in Deutschland.
Das Unternehmen wurde Ende 1994 ursprünglich in der Rechtsform einer
GmbH mit Sitz in Starnberg gegründet. Anfang 1997 erfolgte die
Umwandlung in eine GmbH & Co. KG. Mit einem weiteren Schritt der
Umstrukturierung des im August 2002 in eine Aktiengesellschaft
umgewandelten Unternehmens wurde der Börsengang eingeleitet. Am
30.12.2003 hat die Hauptversammlung der Realtos Grund- und
Beteiligungs AG die Einbringung der Starnberger 5-Seen-Land
Vermögensbetreuungs AG beschlossen, der Vollzug wird derzeit
betrieben. Die Unternehmensgruppe ist schwerpunktmäßig auf die
Betreuung von Privatkunden und institutioneller Kapitalanleger
(Stiftungen, Vereine, Firmen) spezialisiert und ist für diese sowohl
an den nationalen als auch an den internationalen Wertpapier- und
Devisenmärkten tätig. Zusätzlich bietet die Unternehmensgruppe eine
breite Palette an rendite- und steuerorientierten Produkten an. Die
Starnberger 5-Seen-Land Vermögensverwaltungs GmbH verfügt über eine
Erlaubnis nach § 32 Kreditwesengesetz (KWG) und fungiert gemäß den
gesetzlichen Bestimmungen des KWG als Finanzdienstleistungsinstitut
i.S.d. § 1 Abs. 1a Satz 1 KWG und als
Wertpapierdienstleistungsunternehmen i.S.d. § 2 Abs. 4
Wertpapierhandelsgesetz. Diese Erlaubnis umfasst die Bereiche der
Anlagevermittlung gemäß § 1 Abs. 1a Satz 2 Nr. 1 KWG, die
Abschlussvermittlung gemäß § 1 Abs. 1a Satz 2 Nr. 2 KWG sowie die
Finanzportfolioverwaltung gemäß § 1 Abs. 1a Satz 2 Nr. 3 KWG.
Langjährige Erfahrung in Beratung und Betreuung von Kapitalanlegern,
eine eigene Produktlinie, Kompetenz und Intuition machen das
Unternehmen einzigartig am deutschen Kapital-Anlagemarkt.
ots Originaltext: Starnberger 5-Seen-Land Vermögensbetreuungs AG
Im Internet recherchierbar: http://www.presseportal.de
Pressekontakt:
Starnberger 5-Seen-Land Vermögensbetreuungs AG
Antonia Perkovic (Unternehmenskommunikation)
Höhenweg 12
D - 82541 Ammerland
Tel.: +49 (0) 8177 / 929-210
Fax: +49 (0) 8177 / 929-299
E-Mail: ap@sv-ag.com
Web: www.sv-ag.com
AG (SV) sowie die Realtos Grund- und Beteiligung AG (Realtos) (WKN
720580), beide mit Sitz in Ammerland am Starnberger See, teilen mit,
dass die Einbringung der SV AG in die Realtos AG weiterhin nach Plan
verläuft. Bereits am 30.12.2003 wurde auf der außerordentlichen
Hauptversammlung der Realtos Grund- und Beteiligung AG in München die
Einbringung beschlossen. Entgegen den in den letzten Wochen
kursierenden Gerüchten haben alle Aktionäre der SV AG (Stand
30.12.2003), also Peter M. Zimmermann (64,48%), Norisfonta
Beteiligungs Gesellschaft mbH (25,70%), Loyr - Stiftung (6,00%), Karl
Fix - Stiftung (2,00%), Viscardi Ventures GmbH (1,09%) sowie Wessel
Management AG (0,73%), der Einbringung zugestimmt und erhalten für 13
SV-Aktien nun drei Realtos-Aktien. Dadurch wird sich das Grundkapital
der Realtos AG mit Vollzug der Kapitalerhöhung von 1.254.810 auf
2.085.637 Euro, eingeteilt in ebenso viele Aktien, erhöhen. Die
Anteile der Loyr - Stiftung an der SV AG in Höhe von 6% gehen mit
Vollzug der Einbringung auf Peter M. Zimmermann über; dessen Anteil
an der SV AG erhöht sich damit auf 70,48 %.
Durch die Einbringung in den im Freiverkehr der Börsen München,
Stuttgart und Berlin/Bremen gehandelten Börsenmantel vollzieht die SV
AG mittelbar ihren Börsengang ("Cold IPO"). Mit Vollzug der
Kapitalerhöhung durch Sacheinlage wird die Realtos AG insgesamt 100%
der Aktien an der SV AG halten. Die Sitzverlegung von Meckenbeuren
nach Ammerland verläuft wie geplant und dürfte nach Aussagen des
zuständigen Notariats in der nächsten Woche eingetragen sein. Andreas
Greiner, der Peter M. Zimmermann während dessen Abwesenheit seit dem
01. April 2004 vertreten hat, wurde vom Aufsichtsrat als Mitglied des
Vorstands der Starnberger 5-Seen-Land Vermögensbetreuungs AG sowie
der Realtos Grund- und Beteiligung AG am 08. April 2004 wieder
abberufen.
Die Unternehmensgruppe Starnberger 5-Seen-Land Vermögensbetreuung:
Die Starnberger 5-Seen-Land Vermögensbetreuungs AG ist eines der
führenden privaten Finanzdienstleistungsunternehmen in Deutschland.
Das Unternehmen wurde Ende 1994 ursprünglich in der Rechtsform einer
GmbH mit Sitz in Starnberg gegründet. Anfang 1997 erfolgte die
Umwandlung in eine GmbH & Co. KG. Mit einem weiteren Schritt der
Umstrukturierung des im August 2002 in eine Aktiengesellschaft
umgewandelten Unternehmens wurde der Börsengang eingeleitet. Am
30.12.2003 hat die Hauptversammlung der Realtos Grund- und
Beteiligungs AG die Einbringung der Starnberger 5-Seen-Land
Vermögensbetreuungs AG beschlossen, der Vollzug wird derzeit
betrieben. Die Unternehmensgruppe ist schwerpunktmäßig auf die
Betreuung von Privatkunden und institutioneller Kapitalanleger
(Stiftungen, Vereine, Firmen) spezialisiert und ist für diese sowohl
an den nationalen als auch an den internationalen Wertpapier- und
Devisenmärkten tätig. Zusätzlich bietet die Unternehmensgruppe eine
breite Palette an rendite- und steuerorientierten Produkten an. Die
Starnberger 5-Seen-Land Vermögensverwaltungs GmbH verfügt über eine
Erlaubnis nach § 32 Kreditwesengesetz (KWG) und fungiert gemäß den
gesetzlichen Bestimmungen des KWG als Finanzdienstleistungsinstitut
i.S.d. § 1 Abs. 1a Satz 1 KWG und als
Wertpapierdienstleistungsunternehmen i.S.d. § 2 Abs. 4
Wertpapierhandelsgesetz. Diese Erlaubnis umfasst die Bereiche der
Anlagevermittlung gemäß § 1 Abs. 1a Satz 2 Nr. 1 KWG, die
Abschlussvermittlung gemäß § 1 Abs. 1a Satz 2 Nr. 2 KWG sowie die
Finanzportfolioverwaltung gemäß § 1 Abs. 1a Satz 2 Nr. 3 KWG.
Langjährige Erfahrung in Beratung und Betreuung von Kapitalanlegern,
eine eigene Produktlinie, Kompetenz und Intuition machen das
Unternehmen einzigartig am deutschen Kapital-Anlagemarkt.
ots Originaltext: Starnberger 5-Seen-Land Vermögensbetreuungs AG
Im Internet recherchierbar: http://www.presseportal.de
Pressekontakt:
Starnberger 5-Seen-Land Vermögensbetreuungs AG
Antonia Perkovic (Unternehmenskommunikation)
Höhenweg 12
D - 82541 Ammerland
Tel.: +49 (0) 8177 / 929-210
Fax: +49 (0) 8177 / 929-299
E-Mail: ap@sv-ag.com
Web: www.sv-ag.com
DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Die Deutsche Bank <DBK.ETR> will in Kürze einen
russischen Pensionsfonds aufbauen. Eine Lizenz zum Verwalten russischer
Rentengelder werde jetzt beantragt, sagte Bank-Vorstand Tessen von
Heydebreck
dem "Handelsblatt" (Donnerstagausgabe). Zugleich baue die Bank die
Vermögensverwaltung für reiche Russen aus.
Über die Beteiligung von 40 Prozent an der United Financial Group (UFG)
in
Moskau sollen dem Bericht zufolge auch andere russische Verbraucher
erreicht
werden. Zudem würden in Russland von Herbst an zunächst vier Fonds der
Tochter
DWS vertreiben werden. Dafür gründe die DWS dort eine Kapitalgesellschaft.
Neuland könne die Deutsche Bank betreten, wenn sie erstmals
Rubel-Anleihen
auflege, sagte von Heydebreck. Das sei in Russland im Moment ein
Riesenmarkt.
Denn immer mehr russische Firmen wollten auch Kredite in Rubeln./he/sit
russischen Pensionsfonds aufbauen. Eine Lizenz zum Verwalten russischer
Rentengelder werde jetzt beantragt, sagte Bank-Vorstand Tessen von
Heydebreck
dem "Handelsblatt" (Donnerstagausgabe). Zugleich baue die Bank die
Vermögensverwaltung für reiche Russen aus.
Über die Beteiligung von 40 Prozent an der United Financial Group (UFG)
in
Moskau sollen dem Bericht zufolge auch andere russische Verbraucher
erreicht
werden. Zudem würden in Russland von Herbst an zunächst vier Fonds der
Tochter
DWS vertreiben werden. Dafür gründe die DWS dort eine Kapitalgesellschaft.
Neuland könne die Deutsche Bank betreten, wenn sie erstmals
Rubel-Anleihen
auflege, sagte von Heydebreck. Das sei in Russland im Moment ein
Riesenmarkt.
Denn immer mehr russische Firmen wollten auch Kredite in Rubeln./he/sit
ftd.de, Fr, 23.4.2004, 16:00
Portfolio: Kühlen Kopf bewahren bei der Fondsauswahl
Von Martin Diekmann
Mit einer 14-Punkte-Liste hilft die amerikanische Rating-Agentur Morningstar Anlegern bei der Fondsauswahl. Nur wer sich über seine Ziele im Klaren ist, kann kluge Entscheidungen treffen.
Es gibt Erfahrungen, die hat jeder Fondsinteressierte bereits gemacht. Etwa, dass die richtige Fondsauswahl ähnlich schwierig ist wie die berühmte Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Die amerikanische Rating-Agentur Morningstar hat nun einen 14-Punkte-Plan entwickelt, mit dem die Fondsauswahl zum Kinderspiel werden soll.
Ganz oben auf der Liste steht die Aufforderung an Investoren, sich über ihre Investmentziele klar zu werden. Dabei gilt es, eine Grundregel zu beachten: Je jünger ein Investor, und je länger der Zeitpunkt entfernt ist, an dem er das investierte Geld benötigt, desto höher sollte der Aktienanteil im Depot sein, denn diese bieten neben besseren Renditechancen leider auch höhere Risiken.
Entscheidung für einen Anlagestil
Von großer Bedeutung ist zu wissen, welcher Anlagestil verfolgt wird. Wachstumsorientierte Growth-Fonds sind eher für Aufwärtstrends, wertorientierte Value-Fonds dagegen eher für unsichere Märkte geeignet. Aber auch die Zahl der verschiedenen Gesellschaften, in die ein Fonds investiert, ist aussagekräftig. Schließlich entwickelt ein Fonds, der nur auf 30 verschiedene Aktien setzt, eine ganz andere Dynamik als einer, der 200 Unternehmen im Portfolio hat.
Da der Erfolg mit dem Manager steht und fällt, sollte man sich über diesen möglichst umfassend informieren. Daneben ist natürlich die Performance bei der Auswahl von großer Bedeutung, aber die Wertentwicklung ist nicht alles. Das ausgewählte Produkt muss auch zur eigenen Risikoneigung passen, und das prüft man mit Hilfe der so genannten Kennzahlen zu Volatilität, Sharpe Ratio, Alpha und Beta.
Erstere misst die Schwankungsbreite eines Fonds, die Sharpe Ratio zeigt an, ob die jeweils gewählte Anlagestrategie auch entsprechende Erträge abwirft. Je höher die Zahl, desto mehr Rendite hat der Manager erzielt. Anhand des Alphas kann man erkennen, ob ein Fondsmanager auch auf die richtigen Einzelaktien setzt. Die Kennziffer misst den Teil der Rendite, der nicht mit der allgemeinen Marktentwicklung zu erklären ist, sondern lediglich auf der gelungenen Auswahl von Aktien beruht. Je höher das Alpha, desto erfolgreicher ist der Fondsmanager.
Wie aggressiv ist der Fondsmanager?
Das Beta schließlich ermöglicht eine Aussage über die Aggressivität eines Managers. Bei einem Beta von eins sind die Kursänderungen des Fonds mit denen seines Vergleichsindex vergleichbar, bei einem Wert von 1,1 können Anleger damit rechnen, dass der Fonds bei einem Indexplus von einem Prozent gleich um zehn Prozent zulegen wird, da der Manager einen wachstumsorientierten Anlagestil verfolgt.
Bevor man sich zu einem Investment entschließt, lohnt es sich durchaus, die Kosten der verschiedenen Produkte miteinander zu vergleichen. Zwar ist jede Fondsgesellschaft dazu verpflichtet, die laufenden jährlichen Managementgebühren auszuweisen, dazu kommen aber noch Transaktions- und Werbungskosten, sowie in immer mehr Fällen eine erfolgsabhängige Vergütung. Die Kosten lassen sich jedoch kaum vom Anleger nachvollziehen. Abhilfe könnte die so genannte Total Expense Ratio (TER) schaffen, die sämtliche anfallende Kosten (außer der erfolgsabhängigen Vergütung) in einer Summe zusammenfasst. Leider - und vielleicht gerade deshalb - bieten bislang die wenigsten Gesellschaften diesen Service an. Wenn trotz aller Vorkehrungen alles drunter und drüber geht, haben die Spezialisten noch einen abschließenden Tipp: Bewahren Sie einen kühlen Kopf in turbulenten Märkten!
Portfolio: Kühlen Kopf bewahren bei der Fondsauswahl
Von Martin Diekmann
Mit einer 14-Punkte-Liste hilft die amerikanische Rating-Agentur Morningstar Anlegern bei der Fondsauswahl. Nur wer sich über seine Ziele im Klaren ist, kann kluge Entscheidungen treffen.
Es gibt Erfahrungen, die hat jeder Fondsinteressierte bereits gemacht. Etwa, dass die richtige Fondsauswahl ähnlich schwierig ist wie die berühmte Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Die amerikanische Rating-Agentur Morningstar hat nun einen 14-Punkte-Plan entwickelt, mit dem die Fondsauswahl zum Kinderspiel werden soll.
Ganz oben auf der Liste steht die Aufforderung an Investoren, sich über ihre Investmentziele klar zu werden. Dabei gilt es, eine Grundregel zu beachten: Je jünger ein Investor, und je länger der Zeitpunkt entfernt ist, an dem er das investierte Geld benötigt, desto höher sollte der Aktienanteil im Depot sein, denn diese bieten neben besseren Renditechancen leider auch höhere Risiken.
Entscheidung für einen Anlagestil
Von großer Bedeutung ist zu wissen, welcher Anlagestil verfolgt wird. Wachstumsorientierte Growth-Fonds sind eher für Aufwärtstrends, wertorientierte Value-Fonds dagegen eher für unsichere Märkte geeignet. Aber auch die Zahl der verschiedenen Gesellschaften, in die ein Fonds investiert, ist aussagekräftig. Schließlich entwickelt ein Fonds, der nur auf 30 verschiedene Aktien setzt, eine ganz andere Dynamik als einer, der 200 Unternehmen im Portfolio hat.
Da der Erfolg mit dem Manager steht und fällt, sollte man sich über diesen möglichst umfassend informieren. Daneben ist natürlich die Performance bei der Auswahl von großer Bedeutung, aber die Wertentwicklung ist nicht alles. Das ausgewählte Produkt muss auch zur eigenen Risikoneigung passen, und das prüft man mit Hilfe der so genannten Kennzahlen zu Volatilität, Sharpe Ratio, Alpha und Beta.
Erstere misst die Schwankungsbreite eines Fonds, die Sharpe Ratio zeigt an, ob die jeweils gewählte Anlagestrategie auch entsprechende Erträge abwirft. Je höher die Zahl, desto mehr Rendite hat der Manager erzielt. Anhand des Alphas kann man erkennen, ob ein Fondsmanager auch auf die richtigen Einzelaktien setzt. Die Kennziffer misst den Teil der Rendite, der nicht mit der allgemeinen Marktentwicklung zu erklären ist, sondern lediglich auf der gelungenen Auswahl von Aktien beruht. Je höher das Alpha, desto erfolgreicher ist der Fondsmanager.
Wie aggressiv ist der Fondsmanager?
Das Beta schließlich ermöglicht eine Aussage über die Aggressivität eines Managers. Bei einem Beta von eins sind die Kursänderungen des Fonds mit denen seines Vergleichsindex vergleichbar, bei einem Wert von 1,1 können Anleger damit rechnen, dass der Fonds bei einem Indexplus von einem Prozent gleich um zehn Prozent zulegen wird, da der Manager einen wachstumsorientierten Anlagestil verfolgt.
Bevor man sich zu einem Investment entschließt, lohnt es sich durchaus, die Kosten der verschiedenen Produkte miteinander zu vergleichen. Zwar ist jede Fondsgesellschaft dazu verpflichtet, die laufenden jährlichen Managementgebühren auszuweisen, dazu kommen aber noch Transaktions- und Werbungskosten, sowie in immer mehr Fällen eine erfolgsabhängige Vergütung. Die Kosten lassen sich jedoch kaum vom Anleger nachvollziehen. Abhilfe könnte die so genannte Total Expense Ratio (TER) schaffen, die sämtliche anfallende Kosten (außer der erfolgsabhängigen Vergütung) in einer Summe zusammenfasst. Leider - und vielleicht gerade deshalb - bieten bislang die wenigsten Gesellschaften diesen Service an. Wenn trotz aller Vorkehrungen alles drunter und drüber geht, haben die Spezialisten noch einen abschließenden Tipp: Bewahren Sie einen kühlen Kopf in turbulenten Märkten!
ftd.de, Fr, 23.4.2004, 16:15
US-Börsenschluss: Hightechs trotzen den Zinsängsten
Von Joachim Dreykluft, Frankfurt
Während die Standardwerte ihre Vortagesgewinne nur leicht ausgebaut haben, gab es an der Nasdaq deutliche Aufschläge. Vor allem Microsoft beeindruckte.
Der Dow Jones schloss 0,1 Prozent höher bei 10.472,84 Punkten, beim S&P 500 betrug der Aufschlag ebenfalls 0,1 Prozent auf 1140,60 Zähler. Deutlicher nach oben ging es beim Nasdaq Composite, der 0,8 Prozent auf 2049,77 Punkte stieg. Vor allem die Zahlen von Microsoft beflügelten die Techbranche. Bei den Biotechs sorgte Amgen für positive Akzente. Unter den schwächeren Werten im Dow notierte der Aluminiumhersteller Alcoa mit einem Abschlag von 1,2 Prozent. Hintergrund sind niedrigere Aluminiumpreise. Caterpillar gaben mit einem Minus von 2,5 Prozent fast die gesamten Gewinne des Vortages wieder ab. General Motors stiegen um 0,6 Prozent, Anlass war hier die Meldung vom Rückzug bei DaimlerChrysler (plus 4,7 Prozent) aus dem Engagement bei der japanischen Mitsubishi Motors.
Überraschend starke Auftragseingänge aus der Industrie trugen ihren Teil dazu bei, dass das Thema Zinsen bei den Börsianern auf der Tagesordnung blieb: "Es wird noch ein steiniger Weg, bis der Markt sich wirklich an die Idee steigender Zinsen gewöhnt. Die stärkeren Umsatz- und Gewinnzahlen zeigen, wie gut das Wachstum ist. Das heißt aber gleichzeitig, dass irgendwann die Zinsen steigen müssten", sagte Ozan Akcin, Chefstratege bei Puglisi & Co. Während die Aktien aber ihre kräftigen Gewinne vom Donnerstag dennoch ausbauten, gaben die Kurse am Anleihenmarkt kräftig nach. Der Future auf zehnjährige Bundesanleihen sank um 0,8 Prozent. Der Dollar reagiert mit einem deutlichen Anstieg.
Microsoft-Zahlen überzeugen
Die Aktie des weltgrößten Softwareherstellers Microsoft legte um 6,1 Prozent zu. Anlass waren vor allem Umsatzzahlen. Die Erlöse legten im abgelaufenen Quartal um 17 Prozent zu auf 9,2 Mrd. $. Anders sah es jedoch beim Gewinn aus, der auf 1,3 Mrd. $ sank. Dies lag jedoch in erster Linie an einem Rechtsstreit mit Sun Microsystems, der inzwischen beigelegt ist. Analysten äußerten sich positiv. So bezeichnete Clark Chang von Fulcrum Global Partners die Zahlen bei PC- und Serversoftware als "phänomenal. Das ist der Motor für das Ergebnis."
Der ehemals notorisch defizitäre Onlinehänder Amazon hat im ersten Quartal netto 111,1 Mio. $ oder 26 Cent pro Aktie verdient. Erwartet hatten die Analysten im Durchschnitt 19 Cent. Amazon meldete am späten Donnerstagabend außerdem, dass der Umsatz mit 1,5 Mrd. $ gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund 50 Prozent zugelegt hat. Zum ersten Mal in der Firmengeschichte sei mehr als die Hälfte des Umsatzes außerhalb der USA erzielt worden, teilte das Management um Jeff Bezos mit. Die bisherige Umsatzprognose für das gesamte laufende Geschäftsjahr nahm er um rund vier Prozent auf 6,2 bis 6,7 Mrd. $ nach oben. Die Aktie gab dennoch 5,3 Prozent und damit einen Teil der Vortagesgewinne wieder ab.
Amgen knapp über den Erwartungen
Positiv war die Marktreaktion auch auf Zahlen der größten Biotechnologiefirma der Welt, Amgen. Der Gewinn pro Aktie betrug, bereinigt um Akquisitionsaufwendungen, 57 Cent, Analysten hatten nur mit 56 Cent gerechnet. Vor einem Jahr waren es 37 Cent. Dennoch gab es auch negative Stimmen, zum Beispiel von Sena Lund von Cathay Financial: "Anleger haben langfristig Bedenken, dass Amgen ein Elefant wird und Schwierigkeiten beim weiteren Wachstum bekommt." Das Papier legte um 2,1 Prozent zu.
Zweistellig ging es für Corning nach oben. Der Hersteller von optischen Komponenten für die Telekomindustrie überraschte mit einem Gewinn von 4 Cent pro Aktie und einem Umsatzanstieg um 13 Prozent auf 844 Mio. $. Für das laufende Quartal stellte das Management einen weiteren Umsatz- und Gewinnanstieg in Aussicht. Pro Aktie soll der Gewinn zwischen 7 und 9 Cents liegen. Analysten rechneten im Durchschnitt bislang mit 6 Cent. Die Aktie legte um 18,3 Prozent zu.
Zeitung: Börsengang von Google kommt in Gang
Auf Interesse stieß bei Börsianern außerdem die Meldung des "Wall Street Journal", dass die Internet-Suchmaschine Google in den kommenden Tagen Details zum geplanten Börsengang bekannt geben will. Hintergrund sei, dass das Unternehmen in der kommenden Woche nach einer Auflage der Börsenaufsicht SEC ohnehin gezwungen sei, Geschäftsdaten zu veröffentlichen. Gerüchte um einen Börsengang gibt es bereits seit Oktober 2003. Laut Bankenkreisen könnte Google eine Marktkapitalisierung von rund 25 Mrd. $ erzielen. Zum Vergleich: Amazon bringt es auf 20 Mrd. $, Yahoo auf 38 Mrd. $ und Ebay ist mit 54 Mrd. $ deutlich schwerer als etwa DaimlerChrysler mit 44 Mrd. $.
US-Börsenschluss: Hightechs trotzen den Zinsängsten
Von Joachim Dreykluft, Frankfurt
Während die Standardwerte ihre Vortagesgewinne nur leicht ausgebaut haben, gab es an der Nasdaq deutliche Aufschläge. Vor allem Microsoft beeindruckte.
Der Dow Jones schloss 0,1 Prozent höher bei 10.472,84 Punkten, beim S&P 500 betrug der Aufschlag ebenfalls 0,1 Prozent auf 1140,60 Zähler. Deutlicher nach oben ging es beim Nasdaq Composite, der 0,8 Prozent auf 2049,77 Punkte stieg. Vor allem die Zahlen von Microsoft beflügelten die Techbranche. Bei den Biotechs sorgte Amgen für positive Akzente. Unter den schwächeren Werten im Dow notierte der Aluminiumhersteller Alcoa mit einem Abschlag von 1,2 Prozent. Hintergrund sind niedrigere Aluminiumpreise. Caterpillar gaben mit einem Minus von 2,5 Prozent fast die gesamten Gewinne des Vortages wieder ab. General Motors stiegen um 0,6 Prozent, Anlass war hier die Meldung vom Rückzug bei DaimlerChrysler (plus 4,7 Prozent) aus dem Engagement bei der japanischen Mitsubishi Motors.
Überraschend starke Auftragseingänge aus der Industrie trugen ihren Teil dazu bei, dass das Thema Zinsen bei den Börsianern auf der Tagesordnung blieb: "Es wird noch ein steiniger Weg, bis der Markt sich wirklich an die Idee steigender Zinsen gewöhnt. Die stärkeren Umsatz- und Gewinnzahlen zeigen, wie gut das Wachstum ist. Das heißt aber gleichzeitig, dass irgendwann die Zinsen steigen müssten", sagte Ozan Akcin, Chefstratege bei Puglisi & Co. Während die Aktien aber ihre kräftigen Gewinne vom Donnerstag dennoch ausbauten, gaben die Kurse am Anleihenmarkt kräftig nach. Der Future auf zehnjährige Bundesanleihen sank um 0,8 Prozent. Der Dollar reagiert mit einem deutlichen Anstieg.
Microsoft-Zahlen überzeugen
Die Aktie des weltgrößten Softwareherstellers Microsoft legte um 6,1 Prozent zu. Anlass waren vor allem Umsatzzahlen. Die Erlöse legten im abgelaufenen Quartal um 17 Prozent zu auf 9,2 Mrd. $. Anders sah es jedoch beim Gewinn aus, der auf 1,3 Mrd. $ sank. Dies lag jedoch in erster Linie an einem Rechtsstreit mit Sun Microsystems, der inzwischen beigelegt ist. Analysten äußerten sich positiv. So bezeichnete Clark Chang von Fulcrum Global Partners die Zahlen bei PC- und Serversoftware als "phänomenal. Das ist der Motor für das Ergebnis."
Der ehemals notorisch defizitäre Onlinehänder Amazon hat im ersten Quartal netto 111,1 Mio. $ oder 26 Cent pro Aktie verdient. Erwartet hatten die Analysten im Durchschnitt 19 Cent. Amazon meldete am späten Donnerstagabend außerdem, dass der Umsatz mit 1,5 Mrd. $ gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund 50 Prozent zugelegt hat. Zum ersten Mal in der Firmengeschichte sei mehr als die Hälfte des Umsatzes außerhalb der USA erzielt worden, teilte das Management um Jeff Bezos mit. Die bisherige Umsatzprognose für das gesamte laufende Geschäftsjahr nahm er um rund vier Prozent auf 6,2 bis 6,7 Mrd. $ nach oben. Die Aktie gab dennoch 5,3 Prozent und damit einen Teil der Vortagesgewinne wieder ab.
Amgen knapp über den Erwartungen
Positiv war die Marktreaktion auch auf Zahlen der größten Biotechnologiefirma der Welt, Amgen. Der Gewinn pro Aktie betrug, bereinigt um Akquisitionsaufwendungen, 57 Cent, Analysten hatten nur mit 56 Cent gerechnet. Vor einem Jahr waren es 37 Cent. Dennoch gab es auch negative Stimmen, zum Beispiel von Sena Lund von Cathay Financial: "Anleger haben langfristig Bedenken, dass Amgen ein Elefant wird und Schwierigkeiten beim weiteren Wachstum bekommt." Das Papier legte um 2,1 Prozent zu.
Zweistellig ging es für Corning nach oben. Der Hersteller von optischen Komponenten für die Telekomindustrie überraschte mit einem Gewinn von 4 Cent pro Aktie und einem Umsatzanstieg um 13 Prozent auf 844 Mio. $. Für das laufende Quartal stellte das Management einen weiteren Umsatz- und Gewinnanstieg in Aussicht. Pro Aktie soll der Gewinn zwischen 7 und 9 Cents liegen. Analysten rechneten im Durchschnitt bislang mit 6 Cent. Die Aktie legte um 18,3 Prozent zu.
Zeitung: Börsengang von Google kommt in Gang
Auf Interesse stieß bei Börsianern außerdem die Meldung des "Wall Street Journal", dass die Internet-Suchmaschine Google in den kommenden Tagen Details zum geplanten Börsengang bekannt geben will. Hintergrund sei, dass das Unternehmen in der kommenden Woche nach einer Auflage der Börsenaufsicht SEC ohnehin gezwungen sei, Geschäftsdaten zu veröffentlichen. Gerüchte um einen Börsengang gibt es bereits seit Oktober 2003. Laut Bankenkreisen könnte Google eine Marktkapitalisierung von rund 25 Mrd. $ erzielen. Zum Vergleich: Amazon bringt es auf 20 Mrd. $, Yahoo auf 38 Mrd. $ und Ebay ist mit 54 Mrd. $ deutlich schwerer als etwa DaimlerChrysler mit 44 Mrd. $.
ftd.de, Fr, 23.4.2004, 12:16, aktualisiert: Fr, 23.4.2004, 18:11
MDax & TecDax-Schlussbericht: MDax kurz vor neuem Allzeithoch
Von Joachim Dreykluft und Thorsten Kramer, Frankfurt
Große Gewinne bei SGL Carbon und Leoni haben den Index auf den höchsten Stand seit November 2000 geschoben. Beim bisherigen Zugpferd Puma kam es allerdings zu Gewinnmitnahmen.
Der MDax schloss 1,2 Prozent höher bei 5039,52 Punkten und notierte damit erstmals seit November 2000 wieder über 5000 Zählern. Bis zum damals erreichten Allzeithoch fehlten dem Index nur noch rund 40 Punkte oder 0,8 Prozent. Dass die Nebenwerte weiter besser laufen als die im Dax versammelten Blue Chips erklärte Chefhändler Ascan Iredi von der Postbank so: "Das ist ein Zeichen, dass man eher defensiv anlegen möchte und Dividendenrendite kauft." Der TecDax stieg um 1,1 Prozent auf 614,12 Punkte.
Leoni kletterten um sechs Prozent und waren damit größter Gewinner im MDax. Software verteuerten sich im TecDax um 5,7 Prozent. Das Unternehmen profitierte damit weiterhin von seinen guten Quartalsdaten. Software verzeichnete trotz gesunkener Umsätze im ersten Quartal einen Gewinnsprung. Analysten sagten, das mit deutlichem Abstand hinter SAP zweitgrößte deutsche Softwarehaus habe die Gewinnerwartungen deutlich übertroffen. Noch besser mit einem Plus von 7,1 Prozent entwickelten sich SGL Carbon nach den Verlusten der Vortage.
SGL-Chef stellt Gewinnsprung in Aussicht
Zweitgrößter Gewinner im MDax war SGL Carbon mit einem Aufschlag von 5,2 Prozent. Der Hersteller von Grafitelektroden stellte für das erste Quartal ein deutliches Gewinnplus in Aussicht "Wir erwarten, dass der Betriebsgewinn im ersten Quartal um rund 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zunimmt", sagte Vorstandschef Robert Koehler der Agentur Reuters. Im Vorjahreszeitraum verdiente SGL Carbon 5 Mio. Euro einschließlich eines Sonderertrags aus dem Verkauf einer Tochterfirma.
AWD verbesserten sich um 1,5 Prozent. Der Konkurrent Deutsche Vermögensberatung hatte am Vortag für das Jahr 2003 ein Rekordergebnis gemeldet und stellte für 2004 erneut ein zweistelliges Wachstum in Aussicht. MLP drehten dagegen im Handelsverlauf ins Minus und schlossen 1,3 Prozent leichter.
Analysten erwarten gutes Quartal bei Merck
Merck verteuerten sich um 3,3 Prozent. Der Pharma- und Spezialchemiekonzern verzeichnete nach Einschätzung von Analysten im ersten Quartal ein stabiles Betriebsergebnis. Zwar sei das Pharmageschäft eher schwach gewesen, die hohe Nachfrage nach Flüssigkristallen in der Chemiesparte habe das aber ausgleichen können. Merck, das älteste Pharmaunternehmen der Welt, will am 29. April Zahlen zur Geschäftsentwicklung im ersten Quartal veröffentlichen.
Gegen den Trend fielen Puma um 2,1 Prozent und waren damit schwächster MDaxler. "Offenbar nehmen einige Anleger die enttäuschenden Reebok-Zahlen zum Anlass, um Gewinne mit zunehmen", sagte ein Händler. Reebok verzeichnete zwar im abgelaufenen Quartal bei Umsatz und Gewinn Zuwächse, blieb aber hinter den Erwartungen zurück. Die Puma-Aktien hatten seit Jahresbeginn mehr als 50 Prozent an Wert gewonnen und waren 2003 der beste Nebenwert der klassischen Branchen.
MDax & TecDax-Schlussbericht: MDax kurz vor neuem Allzeithoch
Von Joachim Dreykluft und Thorsten Kramer, Frankfurt
Große Gewinne bei SGL Carbon und Leoni haben den Index auf den höchsten Stand seit November 2000 geschoben. Beim bisherigen Zugpferd Puma kam es allerdings zu Gewinnmitnahmen.
Der MDax schloss 1,2 Prozent höher bei 5039,52 Punkten und notierte damit erstmals seit November 2000 wieder über 5000 Zählern. Bis zum damals erreichten Allzeithoch fehlten dem Index nur noch rund 40 Punkte oder 0,8 Prozent. Dass die Nebenwerte weiter besser laufen als die im Dax versammelten Blue Chips erklärte Chefhändler Ascan Iredi von der Postbank so: "Das ist ein Zeichen, dass man eher defensiv anlegen möchte und Dividendenrendite kauft." Der TecDax stieg um 1,1 Prozent auf 614,12 Punkte.
Leoni kletterten um sechs Prozent und waren damit größter Gewinner im MDax. Software verteuerten sich im TecDax um 5,7 Prozent. Das Unternehmen profitierte damit weiterhin von seinen guten Quartalsdaten. Software verzeichnete trotz gesunkener Umsätze im ersten Quartal einen Gewinnsprung. Analysten sagten, das mit deutlichem Abstand hinter SAP zweitgrößte deutsche Softwarehaus habe die Gewinnerwartungen deutlich übertroffen. Noch besser mit einem Plus von 7,1 Prozent entwickelten sich SGL Carbon nach den Verlusten der Vortage.
SGL-Chef stellt Gewinnsprung in Aussicht
Zweitgrößter Gewinner im MDax war SGL Carbon mit einem Aufschlag von 5,2 Prozent. Der Hersteller von Grafitelektroden stellte für das erste Quartal ein deutliches Gewinnplus in Aussicht "Wir erwarten, dass der Betriebsgewinn im ersten Quartal um rund 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zunimmt", sagte Vorstandschef Robert Koehler der Agentur Reuters. Im Vorjahreszeitraum verdiente SGL Carbon 5 Mio. Euro einschließlich eines Sonderertrags aus dem Verkauf einer Tochterfirma.
AWD verbesserten sich um 1,5 Prozent. Der Konkurrent Deutsche Vermögensberatung hatte am Vortag für das Jahr 2003 ein Rekordergebnis gemeldet und stellte für 2004 erneut ein zweistelliges Wachstum in Aussicht. MLP drehten dagegen im Handelsverlauf ins Minus und schlossen 1,3 Prozent leichter.
Analysten erwarten gutes Quartal bei Merck
Merck verteuerten sich um 3,3 Prozent. Der Pharma- und Spezialchemiekonzern verzeichnete nach Einschätzung von Analysten im ersten Quartal ein stabiles Betriebsergebnis. Zwar sei das Pharmageschäft eher schwach gewesen, die hohe Nachfrage nach Flüssigkristallen in der Chemiesparte habe das aber ausgleichen können. Merck, das älteste Pharmaunternehmen der Welt, will am 29. April Zahlen zur Geschäftsentwicklung im ersten Quartal veröffentlichen.
Gegen den Trend fielen Puma um 2,1 Prozent und waren damit schwächster MDaxler. "Offenbar nehmen einige Anleger die enttäuschenden Reebok-Zahlen zum Anlass, um Gewinne mit zunehmen", sagte ein Händler. Reebok verzeichnete zwar im abgelaufenen Quartal bei Umsatz und Gewinn Zuwächse, blieb aber hinter den Erwartungen zurück. Die Puma-Aktien hatten seit Jahresbeginn mehr als 50 Prozent an Wert gewonnen und waren 2003 der beste Nebenwert der klassischen Branchen.
ftd.de, Fr, 23.4.2004, 8:13, aktualisiert: Fr, 23.4.2004, 18:30
Dax & Stoxx-Schlussbericht: Dax-Jahreshoch kommt in Sichtweite
Von Joachim Dreykluft und Thorsten Kramer, Frankfurt
Kräftige Gewinne bei DaimlerChrysler haben den Dax über 4100 Punkte gehoben. In Schweden fiel Ericsson nach Quartalszahlen dagegen tief ins Minus.
Der Dax kletterte um 1,1 Prozent auf 4103,62 Punkte und näherte sich damit seinem Jahreshoch bei 4175 Zählern. Der Auswahlindex Stoxx 50 gewann 0,4 Prozent, der französische CAC-40 0,7 Prozent. Am Nachmittag waren allerdings erneut Zinsängste aus Richtung USA aufgekommen, da der dortige Auftragseingang bei langlebigen Gütern unerwartet stark gestiegen war. Das belastete in Europa vor allem den britischen Aktienmarkt, der FTSE schloss minimal unter Vortagesstand.
Händler erwarten nun, dass der Dax zügig ein neues Jahreshoch in Angriff nehmen wird: "Ich denke schon, dass der Ausbruch nach oben gelingen könnte", sagte Mathias Erlemann von der Landesbank Baden-Württemberg. Raed Mustafa von der BW-Bank schätzte die Lage so ein: "Es muss sich nun zeigen, ob wir die Kraft haben, über 4175 zu kommen. Das Thema Zinsen wird immer wieder gespielt. Persönlich glaube ich, dass US-Notenbankchef Greenspan wegen der US-Präsidentschaftswahlen in der ersten Jahreshälfte nichts machen wird."
DaimlerChrysler steigt bei Mitsubishi aus
In den Mittelpunkt des Interesses drängte die Aktie von DaimlerChrysler. Sie reagierte mit einem Kurssprung von 5,7 Prozent auf die überraschende Ankündigung des deutsch-amerikanischen Konzerns, er stoppe sein Engagement beim angeschlagenen japanischen Partner Mitsubishi Motors (MMC).
Daimler hatte am Vorabend nach einer von Teilnehmern als dramatisch bezeichneten Aufsichtsratssitzung angekündigt, man werde nicht an der geplanten Kapitalerhöhung von Mitsubishi teilnehmen und die weitere finanzielle Unterstützung für das Unternehmen einstellen. Der Kapitalbedarf von Mitsubishi liegt bei umgerechnet bis zu 3,5 Mrd. Euro. Daimler hätte gemäß der Höhe seiner Beteiligung 37 Prozent dieser Summe aufbringen müssen.
Finanzchef Manfred Gentz sagte allerdings in einer Telefonkonferenz, zurzeit suche man keinen Käufer für das Mitsubishi-Aktienpaket. Die Entscheidung über einen Verkauf der Aktien hänge sehr stark davon ab, wie die anderen Aktionäre über die Zukunft des japanischen Autobauers entscheiden würden.
Händler berichteten, im Handelsverlauf sei das Gerücht aufgekommen, Vorstandschef Jürgen Schrempp sei zurückgetreten. Dies habe ganz kurz für einen Kursanstieg gesorgt, habe sich aber schnell als "Quatsch" herausgestellt.
Die Analysten der WestLB stuften DaimlerChrysler von "Underperform" um zwei Stufen auf "Outperform" hoch. Dresdner Kleinwort Wasserstein setzten die Aktie auf "Kaufen" herauf. Das gleiche Anlageurteil gab es von der DZ-Bank. Skeptischer äußerte sich Merck Finck & Co. Durch den Ausstieg bei Mitsubishi gerate die Strategie gemeinsamer Plattformen bei Chrysler, Mitsubishi und Smart in Gefahr. Sie beließen die Aktie auf "Halten".
Deutsche Bank kauft zu
Im Dax zogen auch Deutsche Bank (plus 1,1 Prozent) deutlich an. Die Bank ist größter Aktionär bei DaimlerChrysler. Das Institut kaufte außerdem nach eigenen Angaben 8,27 Prozent der Anteile der südkoreanischen Koram Bank. Erst vor wenigen Wochen hatte die Citigroup damit begonnen, Anteile an der Bank zu übernehmen. Im Schlepptau von DaimlerChrysler stiegen BMW um 1,9 Prozent.
Infineon schlossen mit einem Verlust von 0,5 Prozent. Der Münchener Chipkonzern will seine Kapazitäten im US-Werk Richmond mehr als verdoppeln und hierfür eine 1 Mrd. $ investieren. Vor dem Hintergrund des seit Mitte 2003 laufenden Aufschwungs in der Halbleiterbranche hatten zuletzt auch Konkurrenten wie Samsung, AMD oder Micron die Ausweitung ihrer Produktion angekündigt. "Ich halte das Timing für fragwürdig", sagte ein Analyst. Es sei gut möglich, dass sich das Investment letztlich als prozyklisch herausstelle. "Die Investition wird das Ergebnis von Infineon auf 18 Monate eher belasten."
Gewinnmitnahmen bei Ericsson
Der schwedische Telekommunikationsausrüster Ericsson steigerte seinen Gewinn im ersten Quartal stärker als erwartet. Zugleich erhöhte das Unternehmen am Freitag seine Prognose für das Wachstum des Mobilfunkmarktes im Gesamtjahr. Ericsson hatte Anfang des Monats die Prognose für seine Gewinnspanne nach oben revidiert und damit eine Rally seiner Aktie ausgelöst, die auch andere europäische Technologiewerte mitzog. Gewinnmitnahmen, die sich nach Eröffnung des US-Handels auffällig verstärkten, drückten Ericsson um 6,6 Prozent ins Minus.
Volvo stiegen dagegen um 3,7 Prozent. Der weltweit zweitgrößte Lastwagen-Hersteller konnte im ersten Quartal seinen Vorsteuergewinn mehr als verdreifachen und übertraf die Erwartungen deutlich.
Der Euro rutschte deutlich ab, nachdem in den USA die Daten zu den Auftragseingängen veröffentlicht wurden. Zuletzt notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,1815 $
Dax & Stoxx-Schlussbericht: Dax-Jahreshoch kommt in Sichtweite
Von Joachim Dreykluft und Thorsten Kramer, Frankfurt
Kräftige Gewinne bei DaimlerChrysler haben den Dax über 4100 Punkte gehoben. In Schweden fiel Ericsson nach Quartalszahlen dagegen tief ins Minus.
Der Dax kletterte um 1,1 Prozent auf 4103,62 Punkte und näherte sich damit seinem Jahreshoch bei 4175 Zählern. Der Auswahlindex Stoxx 50 gewann 0,4 Prozent, der französische CAC-40 0,7 Prozent. Am Nachmittag waren allerdings erneut Zinsängste aus Richtung USA aufgekommen, da der dortige Auftragseingang bei langlebigen Gütern unerwartet stark gestiegen war. Das belastete in Europa vor allem den britischen Aktienmarkt, der FTSE schloss minimal unter Vortagesstand.
Händler erwarten nun, dass der Dax zügig ein neues Jahreshoch in Angriff nehmen wird: "Ich denke schon, dass der Ausbruch nach oben gelingen könnte", sagte Mathias Erlemann von der Landesbank Baden-Württemberg. Raed Mustafa von der BW-Bank schätzte die Lage so ein: "Es muss sich nun zeigen, ob wir die Kraft haben, über 4175 zu kommen. Das Thema Zinsen wird immer wieder gespielt. Persönlich glaube ich, dass US-Notenbankchef Greenspan wegen der US-Präsidentschaftswahlen in der ersten Jahreshälfte nichts machen wird."
DaimlerChrysler steigt bei Mitsubishi aus
In den Mittelpunkt des Interesses drängte die Aktie von DaimlerChrysler. Sie reagierte mit einem Kurssprung von 5,7 Prozent auf die überraschende Ankündigung des deutsch-amerikanischen Konzerns, er stoppe sein Engagement beim angeschlagenen japanischen Partner Mitsubishi Motors (MMC).
Daimler hatte am Vorabend nach einer von Teilnehmern als dramatisch bezeichneten Aufsichtsratssitzung angekündigt, man werde nicht an der geplanten Kapitalerhöhung von Mitsubishi teilnehmen und die weitere finanzielle Unterstützung für das Unternehmen einstellen. Der Kapitalbedarf von Mitsubishi liegt bei umgerechnet bis zu 3,5 Mrd. Euro. Daimler hätte gemäß der Höhe seiner Beteiligung 37 Prozent dieser Summe aufbringen müssen.
Finanzchef Manfred Gentz sagte allerdings in einer Telefonkonferenz, zurzeit suche man keinen Käufer für das Mitsubishi-Aktienpaket. Die Entscheidung über einen Verkauf der Aktien hänge sehr stark davon ab, wie die anderen Aktionäre über die Zukunft des japanischen Autobauers entscheiden würden.
Händler berichteten, im Handelsverlauf sei das Gerücht aufgekommen, Vorstandschef Jürgen Schrempp sei zurückgetreten. Dies habe ganz kurz für einen Kursanstieg gesorgt, habe sich aber schnell als "Quatsch" herausgestellt.
Die Analysten der WestLB stuften DaimlerChrysler von "Underperform" um zwei Stufen auf "Outperform" hoch. Dresdner Kleinwort Wasserstein setzten die Aktie auf "Kaufen" herauf. Das gleiche Anlageurteil gab es von der DZ-Bank. Skeptischer äußerte sich Merck Finck & Co. Durch den Ausstieg bei Mitsubishi gerate die Strategie gemeinsamer Plattformen bei Chrysler, Mitsubishi und Smart in Gefahr. Sie beließen die Aktie auf "Halten".
Deutsche Bank kauft zu
Im Dax zogen auch Deutsche Bank (plus 1,1 Prozent) deutlich an. Die Bank ist größter Aktionär bei DaimlerChrysler. Das Institut kaufte außerdem nach eigenen Angaben 8,27 Prozent der Anteile der südkoreanischen Koram Bank. Erst vor wenigen Wochen hatte die Citigroup damit begonnen, Anteile an der Bank zu übernehmen. Im Schlepptau von DaimlerChrysler stiegen BMW um 1,9 Prozent.
Infineon schlossen mit einem Verlust von 0,5 Prozent. Der Münchener Chipkonzern will seine Kapazitäten im US-Werk Richmond mehr als verdoppeln und hierfür eine 1 Mrd. $ investieren. Vor dem Hintergrund des seit Mitte 2003 laufenden Aufschwungs in der Halbleiterbranche hatten zuletzt auch Konkurrenten wie Samsung, AMD oder Micron die Ausweitung ihrer Produktion angekündigt. "Ich halte das Timing für fragwürdig", sagte ein Analyst. Es sei gut möglich, dass sich das Investment letztlich als prozyklisch herausstelle. "Die Investition wird das Ergebnis von Infineon auf 18 Monate eher belasten."
Gewinnmitnahmen bei Ericsson
Der schwedische Telekommunikationsausrüster Ericsson steigerte seinen Gewinn im ersten Quartal stärker als erwartet. Zugleich erhöhte das Unternehmen am Freitag seine Prognose für das Wachstum des Mobilfunkmarktes im Gesamtjahr. Ericsson hatte Anfang des Monats die Prognose für seine Gewinnspanne nach oben revidiert und damit eine Rally seiner Aktie ausgelöst, die auch andere europäische Technologiewerte mitzog. Gewinnmitnahmen, die sich nach Eröffnung des US-Handels auffällig verstärkten, drückten Ericsson um 6,6 Prozent ins Minus.
Volvo stiegen dagegen um 3,7 Prozent. Der weltweit zweitgrößte Lastwagen-Hersteller konnte im ersten Quartal seinen Vorsteuergewinn mehr als verdreifachen und übertraf die Erwartungen deutlich.
Der Euro rutschte deutlich ab, nachdem in den USA die Daten zu den Auftragseingängen veröffentlicht wurden. Zuletzt notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,1815 $
Daimler-Chrysler entzieht MMC die Unterstützung
Von Christian Braun
«Vorstand und Aufsichtsrat von Daimler-Chrysler haben in einer ausserordentlichen Sitzung beschlossen, an der von Mitsubishi Motors Corporation (MMC) geplanten Kapitalerhöhung nicht teilzunehmen sowie die weitere finanzielle Unterstützung für MMC einzustellen.» Die am Donnerstag nach Börsenschluss verbreitete Meldung erregt gleich in mehrfacher Hinsicht Aufsehen: Sie bedeutet einen herben Rückschlag für die Strategie, Daimler-Chrysler zu einem weltumspannenden Automobilhersteller zu formen, sie signalisiert Misstrauen gegenüber dem Vorstandsvorsitzenden Jürgen Schrempp, und sie ist ein Hammerschlag für Mitsubishi Motors, den schwer angeschlagenen Partner des deutschen Konzerns (vgl. Seite 35).
Ob die 37%-Beteiligung von Daimler-Chrysler an dem japanischen Anbieter verkauft werde, sei noch nicht entschieden, erklärte Finanzvorstand Manfred Gentz an der Telefonkonferenz von Freitag. Derzeit suche der Vorstand nicht nach einem Käufer. Die Beteiligung an MMC wurde in den Jahren 2000 (34%) und 2001 (3,3%) erstanden und hat den Konzern knapp 2,5 Mrd. gekostet. Heute ist sie gemessen an der Marktkapitalisierung noch rund 133 Mrd. Yen oder gut 1 Mrd. wert.
Manfred Gentz betonte allerdings, es gebe derzeit keinen Anlass, die MMC-Beteiligung abzuschreiben. Das Ende der finanziellen Unterstützung würde Bilanz und Ergebnis kurzfristig nicht belasten. Behält Daimler-Chrysler den Anteil, würde er durch die Kapitalerhöhung verwässert werden, wodurch der Konzern sein Vetorecht für Entscheide des Führungsgremiums (Board) verlieren würde.
Der überraschende Entscheid des Stuttgarter Konzerns mutet wie eine Notbremsung an. Vor allem in Japan wird davon ausgegangen, dass der Entscheid, die finanzielle Unterstützung für MMC einzustellen, auf den Widerstand der Deutschen Bank und der Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat zurückzuführen sei. Die Deutsche Bank ist mit einer Beteiligung von 11,8% der grösste Aktionär von Daimler-Chrysler. Weitere Zuschüsse für das japanische Sorgenkind und ein Mitziehen an dessen Kapitalerhöhung hätten einen grossen finanziellen Einsatz verlangt, der die ohnehin angegriffene Substanz des deutschen Konzerns weiter geschwächt hätte.
Die für die Kapitalerhöhung nötigen Voraussetzungen will MMC an der ausserordentlichen Aktionärsversammlung vom 30. April einholen. Dabei geht es um die Erhöhung der maximal emittierbaren Anzahl Aktien und das Recht, Vorzugsaktien - Titel ohne Stimmrecht - auszugeben, was Daimler-Chrysler durchaus entgegengekommen wäre und auf ein stärkeres Engagement hindeutete (vgl. FuW Nr. 30 vom 17. April). Ende April will MMC zudem den mittelfristigen Geschäftsplan vorstellen, der mit tatkräftiger Unterstützung des Grossaktionärs entstanden ist.
Gemäss diesem Plan wären erhebliche finanzielle Ressourcen erforderlich, um eine nachhaltige Sanierung von MMC sicherzustellen, heisst es aus Stuttgart. Die Bereitschaft, diese Ressourcen aufzubringen, war offenbar nicht im erforderlichen Umfang vorhanden. Japanische Medien sprechen von 700 Mrd. Yen oder knapp 5,5 Mrd. . Gemeinsam mit den Aktionären aus dem Mitsubishi-Konglomerat will sich Daimler-Chrysler bemüht haben, eine solide Finanzstruktur herbeizuführen. «Dabei konnte keine Lösung gefunden werden, die zu einem für Daimler-Chrysler akzeptablen Ergebnis führt.»
Die Absage an MMC ist als Rückschlag für Konzernchef Jürgen Schrempp zu werten, steht er doch für die vom Konzern verfolgte Strategie des weltumspannenden Konzerns. In der Umsetzung dieser Vision hat er sich allerdings verrannt und sowohl mit der amerikanischen Chrysler Group als auch mit Mitsubishi Motors gravierende Fehler gemacht, die den Gesellschaftern grossen Schaden zugefügt haben. An der Aktionärsversammlung vom 7. Februar haben diese ihrer Unzufriedenheit damit Ausdruck verliehen, dass sie Vorstand und Aufsichtsrat von Daimler-Chrysler mit nur 88,5 und 87,3% entlastet haben - ein ausgesprochen schlechtes Resultat (vgl. FuW Nr. 28 vom 10. April). Da nun der Stuttgarter Konzern eingestehen muss, gescheitert zu sein, ist die Position des Vorstandsvorsitzenden noch mehr geschwächt - sein Rückhalt scheint zu bröckeln.
Wird nun alles besser? An der Börse überwogen die bejahenden Stimmen: Die Daimler-Titel zogen am Freitag 6,2% auf 38.31 an, während MMC einen Viertel auf 241 Yen verloren. Der Kurssprung spiegelt, dass mit der Absage an MMC erhebliche finanzielle Belastungen verhindert wurden. Die entscheidende Frage lautet jedoch: Was passiert mit den Kooperationen auf der Produktebene? Gelingt es Daimler-Chrysler, MMC langfristig als Partner für synergieschaffende Kooperationen mit Chrysler und Smart zu halten? Nur wenn die Antwort darauf ja lautet, ist Entwarnung angesagt.
Denn das Synergiepotenzial mit Mercedes-Benz, Premiummarke und Herzstück des Konzerns, ist sowohl für Chrysler als auch für Smart beschränkt. Zwar sagte Tom La Sorda, designierter Chief Operating Officer des US-Herstellers, Chrysler werde weiterhin mit Mitsubishi Motors kooperieren. Dazu dürften allerdings auch die Japaner und, sollte es so weit kommen, der Käufer der 37%-Beteiligung der Deutschen etwas zu sagen haben. Ohne einen Kooperationspartner aus dem Massensegment wie MMC macht das Festhalten an der Chrysler-Group für Daimler-Chrysler jedenfalls wenig Sinn. Solange die Kooperationsfrage nicht geklärt ist, spricht wenig für die Aktien von Daimler-Chrysler.
finanzundwirtschaft.net
Von Christian Braun
«Vorstand und Aufsichtsrat von Daimler-Chrysler haben in einer ausserordentlichen Sitzung beschlossen, an der von Mitsubishi Motors Corporation (MMC) geplanten Kapitalerhöhung nicht teilzunehmen sowie die weitere finanzielle Unterstützung für MMC einzustellen.» Die am Donnerstag nach Börsenschluss verbreitete Meldung erregt gleich in mehrfacher Hinsicht Aufsehen: Sie bedeutet einen herben Rückschlag für die Strategie, Daimler-Chrysler zu einem weltumspannenden Automobilhersteller zu formen, sie signalisiert Misstrauen gegenüber dem Vorstandsvorsitzenden Jürgen Schrempp, und sie ist ein Hammerschlag für Mitsubishi Motors, den schwer angeschlagenen Partner des deutschen Konzerns (vgl. Seite 35).
Ob die 37%-Beteiligung von Daimler-Chrysler an dem japanischen Anbieter verkauft werde, sei noch nicht entschieden, erklärte Finanzvorstand Manfred Gentz an der Telefonkonferenz von Freitag. Derzeit suche der Vorstand nicht nach einem Käufer. Die Beteiligung an MMC wurde in den Jahren 2000 (34%) und 2001 (3,3%) erstanden und hat den Konzern knapp 2,5 Mrd. gekostet. Heute ist sie gemessen an der Marktkapitalisierung noch rund 133 Mrd. Yen oder gut 1 Mrd. wert.
Manfred Gentz betonte allerdings, es gebe derzeit keinen Anlass, die MMC-Beteiligung abzuschreiben. Das Ende der finanziellen Unterstützung würde Bilanz und Ergebnis kurzfristig nicht belasten. Behält Daimler-Chrysler den Anteil, würde er durch die Kapitalerhöhung verwässert werden, wodurch der Konzern sein Vetorecht für Entscheide des Führungsgremiums (Board) verlieren würde.
Der überraschende Entscheid des Stuttgarter Konzerns mutet wie eine Notbremsung an. Vor allem in Japan wird davon ausgegangen, dass der Entscheid, die finanzielle Unterstützung für MMC einzustellen, auf den Widerstand der Deutschen Bank und der Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat zurückzuführen sei. Die Deutsche Bank ist mit einer Beteiligung von 11,8% der grösste Aktionär von Daimler-Chrysler. Weitere Zuschüsse für das japanische Sorgenkind und ein Mitziehen an dessen Kapitalerhöhung hätten einen grossen finanziellen Einsatz verlangt, der die ohnehin angegriffene Substanz des deutschen Konzerns weiter geschwächt hätte.
Die für die Kapitalerhöhung nötigen Voraussetzungen will MMC an der ausserordentlichen Aktionärsversammlung vom 30. April einholen. Dabei geht es um die Erhöhung der maximal emittierbaren Anzahl Aktien und das Recht, Vorzugsaktien - Titel ohne Stimmrecht - auszugeben, was Daimler-Chrysler durchaus entgegengekommen wäre und auf ein stärkeres Engagement hindeutete (vgl. FuW Nr. 30 vom 17. April). Ende April will MMC zudem den mittelfristigen Geschäftsplan vorstellen, der mit tatkräftiger Unterstützung des Grossaktionärs entstanden ist.
Gemäss diesem Plan wären erhebliche finanzielle Ressourcen erforderlich, um eine nachhaltige Sanierung von MMC sicherzustellen, heisst es aus Stuttgart. Die Bereitschaft, diese Ressourcen aufzubringen, war offenbar nicht im erforderlichen Umfang vorhanden. Japanische Medien sprechen von 700 Mrd. Yen oder knapp 5,5 Mrd. . Gemeinsam mit den Aktionären aus dem Mitsubishi-Konglomerat will sich Daimler-Chrysler bemüht haben, eine solide Finanzstruktur herbeizuführen. «Dabei konnte keine Lösung gefunden werden, die zu einem für Daimler-Chrysler akzeptablen Ergebnis führt.»
Die Absage an MMC ist als Rückschlag für Konzernchef Jürgen Schrempp zu werten, steht er doch für die vom Konzern verfolgte Strategie des weltumspannenden Konzerns. In der Umsetzung dieser Vision hat er sich allerdings verrannt und sowohl mit der amerikanischen Chrysler Group als auch mit Mitsubishi Motors gravierende Fehler gemacht, die den Gesellschaftern grossen Schaden zugefügt haben. An der Aktionärsversammlung vom 7. Februar haben diese ihrer Unzufriedenheit damit Ausdruck verliehen, dass sie Vorstand und Aufsichtsrat von Daimler-Chrysler mit nur 88,5 und 87,3% entlastet haben - ein ausgesprochen schlechtes Resultat (vgl. FuW Nr. 28 vom 10. April). Da nun der Stuttgarter Konzern eingestehen muss, gescheitert zu sein, ist die Position des Vorstandsvorsitzenden noch mehr geschwächt - sein Rückhalt scheint zu bröckeln.
Wird nun alles besser? An der Börse überwogen die bejahenden Stimmen: Die Daimler-Titel zogen am Freitag 6,2% auf 38.31 an, während MMC einen Viertel auf 241 Yen verloren. Der Kurssprung spiegelt, dass mit der Absage an MMC erhebliche finanzielle Belastungen verhindert wurden. Die entscheidende Frage lautet jedoch: Was passiert mit den Kooperationen auf der Produktebene? Gelingt es Daimler-Chrysler, MMC langfristig als Partner für synergieschaffende Kooperationen mit Chrysler und Smart zu halten? Nur wenn die Antwort darauf ja lautet, ist Entwarnung angesagt.
Denn das Synergiepotenzial mit Mercedes-Benz, Premiummarke und Herzstück des Konzerns, ist sowohl für Chrysler als auch für Smart beschränkt. Zwar sagte Tom La Sorda, designierter Chief Operating Officer des US-Herstellers, Chrysler werde weiterhin mit Mitsubishi Motors kooperieren. Dazu dürften allerdings auch die Japaner und, sollte es so weit kommen, der Käufer der 37%-Beteiligung der Deutschen etwas zu sagen haben. Ohne einen Kooperationspartner aus dem Massensegment wie MMC macht das Festhalten an der Chrysler-Group für Daimler-Chrysler jedenfalls wenig Sinn. Solange die Kooperationsfrage nicht geklärt ist, spricht wenig für die Aktien von Daimler-Chrysler.
finanzundwirtschaft.net
Höhere Einfuhrpreise rechtfertigen keine Zinserhöhung
Begrenzte Wirkung auf die gesamtwirtschaftliche Teuerung - Konjunkturforscher setzen auf steigende Nachfrage - Die Margen sinken
Von Andreas Neinhaus
Die Schweiz gehört zu den Staaten, die von der derzeitigen Rohstoffpreishausse an den Weltmärkten am meisten betroffen sein sollten. Das Land verfügt über keine eigenen Rohstoffe - nimmt man einmal Steine und Erden, den reichen Waldbestand sowie riesige Trinkwasservorräte aus, um die uns die Welt beneidet. Öl, Erz, Kohle, Edelmetalle - nichts davon ist in hiesigen Böden oder Bergen zu finden, und alles muss folglich aus dem Ausland eingeführt werden. Und dennoch passieren pro Tag durchschnittlich nur 28 000 Tonnen an Rohwaren (ohne Brennstoffe und Nahrungsmittel) die Grenze. Das ist ein Drittel weniger, als 1990 registriert wurde, und macht gerademal 6% des Importwerts des Schweizer Güterhandel aus, selbst wenn Brennstoffe hinzugerechnet werden.
Deshalb ist die Schweiz jedoch nicht gegen eine importierte Teuerung gefeit. Die Rohstoffhausse erreicht unser Land indirekt über den Kauf von Grundstoffen und Halbfabrikaten, zu deren Herstellung die verteuerten Rohstoffe verwendet wurden. Diese Anbieter sitzen vorwiegend im europäischen Ausland. So stammten aus der Europäischen Union (EU) 88% der im vergangenen Jahr importierten Metalle, 86% der erworbenen chemischen Erzeugnisse sowie immerhin noch 77% der Textil- und Bekleidungsimporte.
Lücke im Importpreisindex
Die dortigen Hersteller scheinen die Preisaufschläge im Einkauf immer häufiger an die industriellen Abnehmer aus der Schweiz weiterzugeben. Und diese sind bestrebt, die Kostenaufschläge soweit als möglich auf die Verkaufspreise zu überwälzen. Es versteht sich von selbst, dass zweistellige Preisexplosionen, wie sie in einigen Metallwaren zu verzeichnen sind, irgendwann zu Lasten der Verkaufsmenge gehen. Zunächst beissen die Endabnehmer zwar noch die Zähne zusammen und zahlen in den laufenden Geschäften den Zuschlag. Aber künftig könnten Aufträge unter diesen Bedingungen spärlicher fliessen. Deshalb sind solche Preisspitzen nicht harmlos. Die Schweizer Konjunktur befindet sich am Anfang einer viel versprechenden Erholung und kann Belastungen dieser Art nicht vertragen.
Bislang halten sie sich allerdings noch in Grenzen. Die wichtigsten Inflationsindizes des Landes sind im März gegenüber dem Vorjahr gefallen (vgl. Tabelle «monetäre Wirtschaft»). Das gilt auch für den vom Bundesamt für Statistik (BFS) ermittelten Importpreisindex. Er legte allerdings 0,6% gegenüber dem Vormonat zu, vor allem weil Erdöl-, Stahl- und Metallprodukte (Blei, Zinn, Zink) durchschnittlich 10% teurer wurden. Da der Dollar gegenüber dem Franken schwach notiert, wird die Erhöhung der Preise von Rohstoffen, die fast alle in der US-Währung gehandelt werden, abgedämpft.
Dennoch dürfte der Schweizer Importindex die tatsächliche Teuerungsentwicklung etwas unterschätzen. Was kaum bekannt ist: Von den Hunderten in die Schweiz eingeführten chemischen Erzeugnissen, die ein Fünftel des Importvolumens ausmachen, werden nur die Preise von fünf erhoben, wie Sprengstoff, Kunststoff oder einige Chemiefasern. Weil das zu wenige sind, verzichtet das BFS darauf, die Preise chemischer Erzeugnisse (einschliesslich Pharma) im Importpreisindex aufzuführen. Die zweitgrösste Importwarenkategorie - nach den Informatikprodukten - fehlt daher im Schweizer Einfuhrpreisindex.
Dabei haben sich chemische Grundstoffe verteuert, nicht zuletzt wegen des Ölpreisanstiegs. Sie werden in zahlreichen Verbrauchsindustrien wie der Verpackungsbranche gebraucht. Es ist also anzunehmen, dass die Schweizer Importpreisstatistik etwas düsterer aussähe, würde der Importpreisindex keine Lücken aufweisen. Der Index für die Einkaufspreise, den der Verband für Materialwirtschaft ermittelt, notiert denn auch auf dem höchsten Stand seit Januar 2001.
Die Folgen des Kostenschubs werden unterschiedlich bewertet. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hält an ihrem expansiven Kurs fest und teilt den Banken in Wertpapierpensionsgeschäften (Repos) nach wie vor Liquidität zu einem Satz von 0,11% zu. Allerdings ist die Geldmenge im März weniger kräftig gewachsen als im Vorjahr. Janwillem Acket von Bank Julius Bär widerspricht dem sehr zuversichtlichen Inflationsbild der SNB. Er geht davon aus, dass die Schweizer Unternehmen die Preiserhöhungen zwar zunächst durch Produktivitätsgewinne ausgleichen werden. Ähnlich argumentiert Thorsten Hock von der Zürcher Kantonalbank: Der Kostendruck gehe zu Lasten der Gewinnmargen, weil höhere Verkaufspreise nicht durchzusetzen seien.
Chancen für Exporteure
Acket erwartet allerdings, dass später höhere Import- und Produktionskosten die Teuerung in der Schweiz durchaus in Gang bringen werden. Nach seiner Berechnung wird die Durchschnittsteuerung nächstes Jahr 1,4% betragen - nicht 1%, wie die SNB voraussagt oder 0,4%, wie der Weltwährungsfonds kalkuliert (vgl. nebenstehenden Textkasten). Die SNB werde im September das Zielband des Dreimonatslibors, an dem sie ihre Zinspolitik ausrichtet, von 0 bis 0,75 auf 0,25 bis 1,25% erhöhen und ausweiten. Das entspricht einer Erhöhung von 0,5 Prozentpunkten (Pp). Mit einem zweiten Schritt um 0,5 Pp könne sie sich dann bis zum Frühjahr 2005 Zeit lassen angesichts der trotz allem nicht beunruhigenden Lage an der Preisfront.
Alois Bischofberger, Chefökonom der Credit Suisse, erinnert daran, dass der Teuerungsanstieg in den Rohwaren auch Ausdruck der kräftigen Konjunkturdynamik in anderen Weltregionen sei, die wiederum die Exportchancen für Schweizer Unternehmen eröffne. Die inländischen Konsumentenpreise seien stabil. So sei zuletzt die Teuerung der Dienstleistungen weniger gestiegen als früher - ein Zeichen zunehmenden Wettbewerbs, aber auch der Zurückhaltung vieler Konsumenten. Bischofberger erwartet, dass die SNB erst Ende Jahr an der Zinsschraube drehen wird, rund ein Vierteljahr nach dem US-Fed.
finanzundwirtschaft.net
Begrenzte Wirkung auf die gesamtwirtschaftliche Teuerung - Konjunkturforscher setzen auf steigende Nachfrage - Die Margen sinken
Von Andreas Neinhaus
Die Schweiz gehört zu den Staaten, die von der derzeitigen Rohstoffpreishausse an den Weltmärkten am meisten betroffen sein sollten. Das Land verfügt über keine eigenen Rohstoffe - nimmt man einmal Steine und Erden, den reichen Waldbestand sowie riesige Trinkwasservorräte aus, um die uns die Welt beneidet. Öl, Erz, Kohle, Edelmetalle - nichts davon ist in hiesigen Böden oder Bergen zu finden, und alles muss folglich aus dem Ausland eingeführt werden. Und dennoch passieren pro Tag durchschnittlich nur 28 000 Tonnen an Rohwaren (ohne Brennstoffe und Nahrungsmittel) die Grenze. Das ist ein Drittel weniger, als 1990 registriert wurde, und macht gerademal 6% des Importwerts des Schweizer Güterhandel aus, selbst wenn Brennstoffe hinzugerechnet werden.
Deshalb ist die Schweiz jedoch nicht gegen eine importierte Teuerung gefeit. Die Rohstoffhausse erreicht unser Land indirekt über den Kauf von Grundstoffen und Halbfabrikaten, zu deren Herstellung die verteuerten Rohstoffe verwendet wurden. Diese Anbieter sitzen vorwiegend im europäischen Ausland. So stammten aus der Europäischen Union (EU) 88% der im vergangenen Jahr importierten Metalle, 86% der erworbenen chemischen Erzeugnisse sowie immerhin noch 77% der Textil- und Bekleidungsimporte.
Lücke im Importpreisindex
Die dortigen Hersteller scheinen die Preisaufschläge im Einkauf immer häufiger an die industriellen Abnehmer aus der Schweiz weiterzugeben. Und diese sind bestrebt, die Kostenaufschläge soweit als möglich auf die Verkaufspreise zu überwälzen. Es versteht sich von selbst, dass zweistellige Preisexplosionen, wie sie in einigen Metallwaren zu verzeichnen sind, irgendwann zu Lasten der Verkaufsmenge gehen. Zunächst beissen die Endabnehmer zwar noch die Zähne zusammen und zahlen in den laufenden Geschäften den Zuschlag. Aber künftig könnten Aufträge unter diesen Bedingungen spärlicher fliessen. Deshalb sind solche Preisspitzen nicht harmlos. Die Schweizer Konjunktur befindet sich am Anfang einer viel versprechenden Erholung und kann Belastungen dieser Art nicht vertragen.
Bislang halten sie sich allerdings noch in Grenzen. Die wichtigsten Inflationsindizes des Landes sind im März gegenüber dem Vorjahr gefallen (vgl. Tabelle «monetäre Wirtschaft»). Das gilt auch für den vom Bundesamt für Statistik (BFS) ermittelten Importpreisindex. Er legte allerdings 0,6% gegenüber dem Vormonat zu, vor allem weil Erdöl-, Stahl- und Metallprodukte (Blei, Zinn, Zink) durchschnittlich 10% teurer wurden. Da der Dollar gegenüber dem Franken schwach notiert, wird die Erhöhung der Preise von Rohstoffen, die fast alle in der US-Währung gehandelt werden, abgedämpft.
Dennoch dürfte der Schweizer Importindex die tatsächliche Teuerungsentwicklung etwas unterschätzen. Was kaum bekannt ist: Von den Hunderten in die Schweiz eingeführten chemischen Erzeugnissen, die ein Fünftel des Importvolumens ausmachen, werden nur die Preise von fünf erhoben, wie Sprengstoff, Kunststoff oder einige Chemiefasern. Weil das zu wenige sind, verzichtet das BFS darauf, die Preise chemischer Erzeugnisse (einschliesslich Pharma) im Importpreisindex aufzuführen. Die zweitgrösste Importwarenkategorie - nach den Informatikprodukten - fehlt daher im Schweizer Einfuhrpreisindex.
Dabei haben sich chemische Grundstoffe verteuert, nicht zuletzt wegen des Ölpreisanstiegs. Sie werden in zahlreichen Verbrauchsindustrien wie der Verpackungsbranche gebraucht. Es ist also anzunehmen, dass die Schweizer Importpreisstatistik etwas düsterer aussähe, würde der Importpreisindex keine Lücken aufweisen. Der Index für die Einkaufspreise, den der Verband für Materialwirtschaft ermittelt, notiert denn auch auf dem höchsten Stand seit Januar 2001.
Die Folgen des Kostenschubs werden unterschiedlich bewertet. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hält an ihrem expansiven Kurs fest und teilt den Banken in Wertpapierpensionsgeschäften (Repos) nach wie vor Liquidität zu einem Satz von 0,11% zu. Allerdings ist die Geldmenge im März weniger kräftig gewachsen als im Vorjahr. Janwillem Acket von Bank Julius Bär widerspricht dem sehr zuversichtlichen Inflationsbild der SNB. Er geht davon aus, dass die Schweizer Unternehmen die Preiserhöhungen zwar zunächst durch Produktivitätsgewinne ausgleichen werden. Ähnlich argumentiert Thorsten Hock von der Zürcher Kantonalbank: Der Kostendruck gehe zu Lasten der Gewinnmargen, weil höhere Verkaufspreise nicht durchzusetzen seien.
Chancen für Exporteure
Acket erwartet allerdings, dass später höhere Import- und Produktionskosten die Teuerung in der Schweiz durchaus in Gang bringen werden. Nach seiner Berechnung wird die Durchschnittsteuerung nächstes Jahr 1,4% betragen - nicht 1%, wie die SNB voraussagt oder 0,4%, wie der Weltwährungsfonds kalkuliert (vgl. nebenstehenden Textkasten). Die SNB werde im September das Zielband des Dreimonatslibors, an dem sie ihre Zinspolitik ausrichtet, von 0 bis 0,75 auf 0,25 bis 1,25% erhöhen und ausweiten. Das entspricht einer Erhöhung von 0,5 Prozentpunkten (Pp). Mit einem zweiten Schritt um 0,5 Pp könne sie sich dann bis zum Frühjahr 2005 Zeit lassen angesichts der trotz allem nicht beunruhigenden Lage an der Preisfront.
Alois Bischofberger, Chefökonom der Credit Suisse, erinnert daran, dass der Teuerungsanstieg in den Rohwaren auch Ausdruck der kräftigen Konjunkturdynamik in anderen Weltregionen sei, die wiederum die Exportchancen für Schweizer Unternehmen eröffne. Die inländischen Konsumentenpreise seien stabil. So sei zuletzt die Teuerung der Dienstleistungen weniger gestiegen als früher - ein Zeichen zunehmenden Wettbewerbs, aber auch der Zurückhaltung vieler Konsumenten. Bischofberger erwartet, dass die SNB erst Ende Jahr an der Zinsschraube drehen wird, rund ein Vierteljahr nach dem US-Fed.
finanzundwirtschaft.net
Tradinghouse: "Uns gibt es noch"
Der Daytrading-Dienstleister leidet unter der mangelnden Risikobereitschaft der Anleger...
Daytrading hatte sich in den Boomzeiten am Aktienmarkt fast zu einem Volkssport entwickelt. Entsprechend groß war die Zahl derjenigen, die eine entsprechende Ausbildung und Handelsplätze anboten. Davon sind nach dem Börsen-Crash der vergangenen Jahre nur noch wenige übriggeblieben. Dazu gehört der Branchen-Pionier, die inzwischen börsennotierte trading-house.net aus Berlin. Wir sprachen mit Gründer und Alleinvorstand Rafael S. Müller über die aktuelle Situation des Unternehmens.
Instock:
Wieso gelingt es Ihnen eigentlich nicht, profitabel zu arbeiten?
Müller:
Wir sind in hohem Maße von der Entwicklung an der Börse und dem daraus resultierenden Verhalten unserer Kunden abhängig. Steigende Kurse an der Börse bedeuten auch steigende Umsätze. Das zeigt sich bereits in diesem Jahr. Kaum boomt die Börse etwas, ziehen auch bei uns die Umsätze an. Jetzt geht es eher seitwärts und so ist auch unsere Entwicklung.
Instock:
Diese Abhängigkeit von steigenden Börsenkursen ist unverständlich, schließlich können Ihre Kunden auch bei fallenden Kursen Gewinne erzielen. Können Sie das Ihren Kunden nicht richtig vermitteln?
Müller:
Das ist nicht das Problem. Unsere Kunden gehen aber lieber bei steigenden Kursen long als umgekehrt. Das heißt nicht, dass unsere Kunden nicht die Möglichkeiten der Leerverkäufe nutzen. Aber sie sind in schlechten Marktsituationen einfach weniger risikobereit. Für uns bedeutet das, dass sich der Umsatz pro Händler in schlechten Börsenzeiten durchaus halbiert.
Instock:
Ist auch die Kundenzahl so dramatisch rückläufig?
Müller:
Nein, wir haben gegenüber der Boomphase im Jahr 1999 einen Kundenbestand von etwas weniger als 80 Prozent, die aber weniger handeln als in den Boomzeiten.
Instock:
Dann ist es Ihnen nicht gelungen, in ausreichendem Maß Neukunden zu gewinnen?
Müller:
Die Leute sitzen zum Teil noch auf ihren Verlusten. In solcher Situation bewegen sich die Leute einfach nicht. Sie schauen sich ja nicht einmal ihr Depot an.
Instock:
Dann haben Sie das Ziel ihres Börsengangs – mehr Publicity gleich mehr Kunden – verfehlt?
Müller:
Nein, das haben wir nicht verfehlt. Das können wir gar nicht verfehlt haben, weil es uns noch gibt, weil wir trotz des schlechten Umfeldes noch immer eine schwarze Null schreiben. Andere sind in dieser Zeit pleite gegangen.
Instock:
Trotz der vielbeschworenen schwarzen Null kreist der Pleitegeier immer wieder über der trading-house.net. Nun soll eine Kapitalerhöhung für frisches Geld sorgen. Wofür wollen Sie das Geld ausgeben?
Müller:
Ausgeben wollen wir es gar nicht. Wir werden mit dem frischen Kapital unsere Bilanz ausgleichen und mit dem Rest ein kleines finanzielles Polster aufbauen. Damit kommen wir in eine Position, wie wir sie komfortabler noch nicht erlebt haben. Wir schreiben dann nicht nur eine schwarze Null, wir haben dann sogar eine Sicherheit in der Hinterhand.
Instock:
Sie wollen mit dem Unternehmen umziehen, vor allem um weitere Kosten zu sparen. Wie hoch wird die Ersparnis ausfallen?
Müller:
Für das laufende Geschäftsjahr 2003/04 hat das keine Auswirkungen mehr. Allerdings wird sich das 2004/05 in unseren Zahlen schon niederschlagen. Die niedrigere Miete macht ungefähr 10 Prozent unseres Umsatzes aus. Allerdings ist das nur ein geringer Effekt. Wir starten dann richtig durch, wenn auch die Börse wieder anzieht.
Instock:
Und Sie Neukunden gewinnen. Dazu sollen ja auch die steigende Zahl von Börsenbriefen dienen, die sie herausgeben beziehungsweise herausgeben wollen. Gibt es schon erste Neukunden, die auf diesem Weg akquiriert wurden?
Müller:
Ja, wir konnten so schon einige Kunden gewinnen.
Instock:
Die Börsenbriefe werden alle im Hause produziert, sprich geschrieben. Bleibt da bei insgesamt fünf Fachleuten überhaupt noch Zeit, sich intensiv um die eigentlichen Händler und deren Betreuung zu kümmern, wie Sie es ja immer versprechen?
Müller:
Die Briefe, derzeit sind es vier, sind nicht so aufwendig. Einer wird beispielsweise vollelektronisch erstellt und verschickt. Einen anderen schreibe ich selber. Der erscheint so drei bis viermal im Monat und ich benötige jeweils eine Stunde dafür. Das geht mit Sicherheit nicht zu Lasten unserer Kundenbetreuung.
Instock:
Auf Ihrer Hauptversammlung war die Rede davon, dass demnächst ein zweiter Vorstand berufen werden soll. Warum gerade jetzt?
Müller:
Da ist etwas nicht ganz richtig angekommen. Hierbei handelt es sich lediglich um eine mittel- bis langfristige Planung. Auch ich möchte nicht ewig alleine die Verantwortung für das Unternehmen tragen. Doch aktuell ist da nichts geplant. Das wäre auch kaum möglich, angesichts unserer Kassenlage. Aber wenn ein Investor kommt, sind wir auch auf einen solchen Schritt vorbereitet.
Instock:
Wie aus Ihrem Geschäftsbericht hervorgeht, soll noch in diesem Geschäftsjahr die Satzung der trading-house.net geändert werden. Warum das?
Müller:
Das ist mehr eine Formalie. Als die Satzung aufgestellt wurde, waren wir noch keine Publikumsgesellschaft. Auch sonst haben sich einige Dinge geändert, die es erforderliche machen, die Satzung den neuen Gegebenheiten anzupassen.
Link: http://www.instock.de?section=Nachrichten&id=10141017
Donnerstag, 22.04.2004, 11:51
© 2004 instock
Der Daytrading-Dienstleister leidet unter der mangelnden Risikobereitschaft der Anleger...
Daytrading hatte sich in den Boomzeiten am Aktienmarkt fast zu einem Volkssport entwickelt. Entsprechend groß war die Zahl derjenigen, die eine entsprechende Ausbildung und Handelsplätze anboten. Davon sind nach dem Börsen-Crash der vergangenen Jahre nur noch wenige übriggeblieben. Dazu gehört der Branchen-Pionier, die inzwischen börsennotierte trading-house.net aus Berlin. Wir sprachen mit Gründer und Alleinvorstand Rafael S. Müller über die aktuelle Situation des Unternehmens.
Instock:
Wieso gelingt es Ihnen eigentlich nicht, profitabel zu arbeiten?
Müller:
Wir sind in hohem Maße von der Entwicklung an der Börse und dem daraus resultierenden Verhalten unserer Kunden abhängig. Steigende Kurse an der Börse bedeuten auch steigende Umsätze. Das zeigt sich bereits in diesem Jahr. Kaum boomt die Börse etwas, ziehen auch bei uns die Umsätze an. Jetzt geht es eher seitwärts und so ist auch unsere Entwicklung.
Instock:
Diese Abhängigkeit von steigenden Börsenkursen ist unverständlich, schließlich können Ihre Kunden auch bei fallenden Kursen Gewinne erzielen. Können Sie das Ihren Kunden nicht richtig vermitteln?
Müller:
Das ist nicht das Problem. Unsere Kunden gehen aber lieber bei steigenden Kursen long als umgekehrt. Das heißt nicht, dass unsere Kunden nicht die Möglichkeiten der Leerverkäufe nutzen. Aber sie sind in schlechten Marktsituationen einfach weniger risikobereit. Für uns bedeutet das, dass sich der Umsatz pro Händler in schlechten Börsenzeiten durchaus halbiert.
Instock:
Ist auch die Kundenzahl so dramatisch rückläufig?
Müller:
Nein, wir haben gegenüber der Boomphase im Jahr 1999 einen Kundenbestand von etwas weniger als 80 Prozent, die aber weniger handeln als in den Boomzeiten.
Instock:
Dann ist es Ihnen nicht gelungen, in ausreichendem Maß Neukunden zu gewinnen?
Müller:
Die Leute sitzen zum Teil noch auf ihren Verlusten. In solcher Situation bewegen sich die Leute einfach nicht. Sie schauen sich ja nicht einmal ihr Depot an.
Instock:
Dann haben Sie das Ziel ihres Börsengangs – mehr Publicity gleich mehr Kunden – verfehlt?
Müller:
Nein, das haben wir nicht verfehlt. Das können wir gar nicht verfehlt haben, weil es uns noch gibt, weil wir trotz des schlechten Umfeldes noch immer eine schwarze Null schreiben. Andere sind in dieser Zeit pleite gegangen.
Instock:
Trotz der vielbeschworenen schwarzen Null kreist der Pleitegeier immer wieder über der trading-house.net. Nun soll eine Kapitalerhöhung für frisches Geld sorgen. Wofür wollen Sie das Geld ausgeben?
Müller:
Ausgeben wollen wir es gar nicht. Wir werden mit dem frischen Kapital unsere Bilanz ausgleichen und mit dem Rest ein kleines finanzielles Polster aufbauen. Damit kommen wir in eine Position, wie wir sie komfortabler noch nicht erlebt haben. Wir schreiben dann nicht nur eine schwarze Null, wir haben dann sogar eine Sicherheit in der Hinterhand.
Instock:
Sie wollen mit dem Unternehmen umziehen, vor allem um weitere Kosten zu sparen. Wie hoch wird die Ersparnis ausfallen?
Müller:
Für das laufende Geschäftsjahr 2003/04 hat das keine Auswirkungen mehr. Allerdings wird sich das 2004/05 in unseren Zahlen schon niederschlagen. Die niedrigere Miete macht ungefähr 10 Prozent unseres Umsatzes aus. Allerdings ist das nur ein geringer Effekt. Wir starten dann richtig durch, wenn auch die Börse wieder anzieht.
Instock:
Und Sie Neukunden gewinnen. Dazu sollen ja auch die steigende Zahl von Börsenbriefen dienen, die sie herausgeben beziehungsweise herausgeben wollen. Gibt es schon erste Neukunden, die auf diesem Weg akquiriert wurden?
Müller:
Ja, wir konnten so schon einige Kunden gewinnen.
Instock:
Die Börsenbriefe werden alle im Hause produziert, sprich geschrieben. Bleibt da bei insgesamt fünf Fachleuten überhaupt noch Zeit, sich intensiv um die eigentlichen Händler und deren Betreuung zu kümmern, wie Sie es ja immer versprechen?
Müller:
Die Briefe, derzeit sind es vier, sind nicht so aufwendig. Einer wird beispielsweise vollelektronisch erstellt und verschickt. Einen anderen schreibe ich selber. Der erscheint so drei bis viermal im Monat und ich benötige jeweils eine Stunde dafür. Das geht mit Sicherheit nicht zu Lasten unserer Kundenbetreuung.
Instock:
Auf Ihrer Hauptversammlung war die Rede davon, dass demnächst ein zweiter Vorstand berufen werden soll. Warum gerade jetzt?
Müller:
Da ist etwas nicht ganz richtig angekommen. Hierbei handelt es sich lediglich um eine mittel- bis langfristige Planung. Auch ich möchte nicht ewig alleine die Verantwortung für das Unternehmen tragen. Doch aktuell ist da nichts geplant. Das wäre auch kaum möglich, angesichts unserer Kassenlage. Aber wenn ein Investor kommt, sind wir auch auf einen solchen Schritt vorbereitet.
Instock:
Wie aus Ihrem Geschäftsbericht hervorgeht, soll noch in diesem Geschäftsjahr die Satzung der trading-house.net geändert werden. Warum das?
Müller:
Das ist mehr eine Formalie. Als die Satzung aufgestellt wurde, waren wir noch keine Publikumsgesellschaft. Auch sonst haben sich einige Dinge geändert, die es erforderliche machen, die Satzung den neuen Gegebenheiten anzupassen.
Link: http://www.instock.de?section=Nachrichten&id=10141017
Donnerstag, 22.04.2004, 11:51
© 2004 instock
Guten Morgen,
möchte mich mal bei allen bedanken, die hier posten. Ist mein zweiter Klick, wenn ich die Kiste anmache.
Allen einen guten Wochenstart und erfolgreiche Geschäfte
sowhat
PS: Meine Wochenfavoriten:
IVNE
NTHR
CMCA
SRLE
möchte mich mal bei allen bedanken, die hier posten. Ist mein zweiter Klick, wenn ich die Kiste anmache.
Allen einen guten Wochenstart und erfolgreiche Geschäfte
sowhat
PS: Meine Wochenfavoriten:
IVNE
NTHR
CMCA
SRLE
Moin Moin, auch wenn ich etwas im Stress bun klicke ich auch jeden Tag hier rein mag ja Düsseldorf und solange Linti hier postet weiß ich auch welche Nebenwerte gut sind Thanx wg Masterflex gehst du eigentlich hin ?
Aus der FTD vom 27.4.2004
Renten und Devisen: Euro macht nach Fünf-Monats-Tief deutlich Boden gut
Der Euro befand sich in einem Wechselbad der Gefühle. Im frühen Handel rutschte er auf den tiefsten Stand seit fünf Monaten.
Die Einheitswährung erreichte zwischenzeitlich 1,1761 $. Die Erwartung eines schwachen Ifo-Geschäftsklimaindex aus Deutschland hatte den Euro auf Talfahrt geschickt. Doch dann kam es ganz anders: der Ifo-Index für April übertraf mit 96,3 Punkten die Prognosen der Volkswirte deutlich, der Euro schoss folglich kräftig nach oben, verlor aber bei Kursen um 1,1880 $ an Schwung.
Händler zeigten sich überrascht, dass die Einheitswährung nicht noch einmal deutlich an Fahrt zulegte, nachdem sie zwischenzeitlich die Marke von 1,1860 $ überwunden hatte. Allerdings hielten sich auch hartnäckig Gerüchte im Markt, regionale Zentralbanken aus der Euro-Zone hätten bei Kursen um 1,1875 $ massive Verkaufsaufträge platziert. "Ob jetzt tatsächlich kräftige Verkäufe den Euro gedrückt haben oder ob alleine die Gerüchte darüber ausgereicht haben, ist letztendlich egal", kommentierte ein Händler. "Wichtig ist, dass sich damit das Umfeld für eine deutlichere Aufwärtskorrektur wieder eingetrübt hat."
Gegen 20 Uhr MESZ notierte die Einheitswährung bei 1,1852 $. Am späten Freitag hatte der Euro noch bei 1,1843 $ gelegen. Der Yen konnte den gesamten Tag über leicht zulegen. Ein Dollar verbilligte sich von 108,97 Yen am Freitag bis zum frühen Abend auf 108,74 Yen.
Die Anleihemärkte in den USA und der Euro-Zone entwickelten sich am Montag gegensätzlich. In der Euro-Zone drückte der unerwartete Anstieg des Ifo-Index die Bonds leicht nach unten. Der Bund-Future verlor zwei Stellen auf 113,84 Punkte. In den USA hingegen beflügelte die Spekulation die Anleihekurse, eine schnelle Zinsanhebung der US-Notenbank Fed werde langfristig für niedrigere Inflation und langsameres Wachstum sorgen - ein gutes Umfeld für Bonds.
Renten und Devisen: Euro macht nach Fünf-Monats-Tief deutlich Boden gut
Der Euro befand sich in einem Wechselbad der Gefühle. Im frühen Handel rutschte er auf den tiefsten Stand seit fünf Monaten.
Die Einheitswährung erreichte zwischenzeitlich 1,1761 $. Die Erwartung eines schwachen Ifo-Geschäftsklimaindex aus Deutschland hatte den Euro auf Talfahrt geschickt. Doch dann kam es ganz anders: der Ifo-Index für April übertraf mit 96,3 Punkten die Prognosen der Volkswirte deutlich, der Euro schoss folglich kräftig nach oben, verlor aber bei Kursen um 1,1880 $ an Schwung.
Händler zeigten sich überrascht, dass die Einheitswährung nicht noch einmal deutlich an Fahrt zulegte, nachdem sie zwischenzeitlich die Marke von 1,1860 $ überwunden hatte. Allerdings hielten sich auch hartnäckig Gerüchte im Markt, regionale Zentralbanken aus der Euro-Zone hätten bei Kursen um 1,1875 $ massive Verkaufsaufträge platziert. "Ob jetzt tatsächlich kräftige Verkäufe den Euro gedrückt haben oder ob alleine die Gerüchte darüber ausgereicht haben, ist letztendlich egal", kommentierte ein Händler. "Wichtig ist, dass sich damit das Umfeld für eine deutlichere Aufwärtskorrektur wieder eingetrübt hat."
Gegen 20 Uhr MESZ notierte die Einheitswährung bei 1,1852 $. Am späten Freitag hatte der Euro noch bei 1,1843 $ gelegen. Der Yen konnte den gesamten Tag über leicht zulegen. Ein Dollar verbilligte sich von 108,97 Yen am Freitag bis zum frühen Abend auf 108,74 Yen.
Die Anleihemärkte in den USA und der Euro-Zone entwickelten sich am Montag gegensätzlich. In der Euro-Zone drückte der unerwartete Anstieg des Ifo-Index die Bonds leicht nach unten. Der Bund-Future verlor zwei Stellen auf 113,84 Punkte. In den USA hingegen beflügelte die Spekulation die Anleihekurse, eine schnelle Zinsanhebung der US-Notenbank Fed werde langfristig für niedrigere Inflation und langsameres Wachstum sorgen - ein gutes Umfeld für Bonds.
Ja bin morgen da nur am Donnerstag nich in FFM Und immer an den Bauverein zu Hamburg denken
Auch intersant dürfte PEH WERTPAPIER AG sein.
Kann mich auch nur den Worten von SoWhat anschließen Thanx für alle Eure Beiträge auch wenn noch nicht alle bei uns im Scottis waren aber das läßt sich ja ändern
Kann mich auch nur den Worten von SoWhat anschließen Thanx für alle Eure Beiträge auch wenn noch nicht alle bei uns im Scottis waren aber das läßt sich ja ändern
Moin,
jo der Bauverein. Keine Stücke zu bekommen
Achte diese Woche auf SGGV, Kennnummer A0B9TQ Bln und FFM
Good luck
sowhat
jo der Bauverein. Keine Stücke zu bekommen
Achte diese Woche auf SGGV, Kennnummer A0B9TQ Bln und FFM
Good luck
sowhat
Auch interesant finde ich
Guten Morgen
SGGV wird wohl weiterlaufen:
801479 Investnet da kommt ein Rebound
Good luck
sowhat
SGGV wird wohl weiterlaufen:
801479 Investnet da kommt ein Rebound
Good luck
sowhat
PARIS (dpa-AFX) - Die Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC)
könnte nach Einschätzung von Experten die Preisspanne für Rohöl bei ihrem
Treffen am 21. Mai in Amsterdam erhöhen. Die Ölminister des Kartells wollen
die Gültigkeit der Preisspanne von 22 bis 28 Dollar je Barrel (159 Liter)
während des Treffens diskutieren, sagte der Energieminister von Katar,
Abdullah Al-Attiya, während einer Ölkonferenz in Paris. Allerdings konnte
Al-Attiya keine konkreten Angaben zu einem möglichen neuen Preisband der
OPEC
machen.
könnte nach Einschätzung von Experten die Preisspanne für Rohöl bei ihrem
Treffen am 21. Mai in Amsterdam erhöhen. Die Ölminister des Kartells wollen
die Gültigkeit der Preisspanne von 22 bis 28 Dollar je Barrel (159 Liter)
während des Treffens diskutieren, sagte der Energieminister von Katar,
Abdullah Al-Attiya, während einer Ölkonferenz in Paris. Allerdings konnte
Al-Attiya keine konkreten Angaben zu einem möglichen neuen Preisband der
OPEC
machen.
30.04.2004
von Thomas Godt
Der Vorstand der Düsseldorfer Effecten-Spiegel AG, Bolko Hoffmann, hat viele Gesichter. Auf der Hauptversammlung präsentierte er sich seinen Aktionären erneut als der Investor schlechthin. In seiner Rede zur Lage des Unternehmens fiel oft der Name Warren Buffett. Zu Recht?
Das entscheidet wie immer der Markt. Am Tag der Hauptversammlung fiel der Kurs der Stammaktie jedenfalls auf 15,20 Euro. Im Vergleich zum Vortag ein Minus von knapp zwei Prozent, die Vorzüge bei mehr als mageren Umsätzen konnten dagegen leicht zulegen und notierten bei 10,65 Euro. Allerdings nicht weit entfernt vom Allzeittief, das bei 10,35 Euro liegt.
Fehlgeschlagene Investments
Bei EM.TV sei er angeblich " quasi plusminusnull" und meint damit den Umtausch von alten EM.TV-Aktien in die der neuen EM.TV. " Solche Arbitrage-Geschäfte kann natürlich nur ein Profi wie ich erfolgreich durchziehen" - matter Beifall der Gemeinde. Ein Aktionär sagt leise zu seinem Nachbarn: " Irgendwie ist das Vertrauen weg, und seine Politik mit dem Schill in Hamburg, na ja."
Zurück zu Hoffmann, der vor der Umstellung haufenweise EM.TV-Aktien auf den Markt geworfen hat, immerhin hatte er zum Stichtag 31.12. mehr als sieben Prozent, und nach der Umstellung hat er wieder zugelangt. Billiger natürlich als andere. Überhaupt: " Einstandsverbilligung" ist das zweite Wort des Tages. 800.000 Stück EM.TV neu befinden sich nunmehr im Bestand des Meisters, es sollen noch 200.000 dazu kommen.
Strategiewechsel? Auf keinen Fall!
Die Bitte eines Aktionärs, doch die Anlagestrategie einmal zu bedenken, und eventuell eine neue anzuwenden, wischt Hoffmann nuschelnd vom Tisch. Seine Strategie beruhe auf drei Säulen, belehrt er: erstens suche er wie Warren Buffett unterbewertete Unternehmen und steige dort ein, zweitens kümmere er sich um Turnaround-Kandidaten, hierbei gehe er betont spekulativ vor und drittens suche er nach Beteiligungen und dazu gehöre die Hunzinger Informations AG.
Doch es gibt noch eine Säule, und das sind die so genannten Prozess-Aktien. Dazu zählt Hoffmann die Restquoten der Commerzbank von 1870 und die I.G. Farben Liquis.
Hoffmann springt in seinen Antworten auf die wenigen kritischen Fragen hin und her, erwähnt jüdische Anwälte, die Allmacht der Banken, die die deutsche Justiz im Griff hätten, antwortet auf konkrete Fragen ausweichend. " Nageln Sie mich jetzt nicht fest." Der Spruch des Tages.
Zu Beginn der Veranstaltung hatte er für das Unternehmen rosige Zeiten in Aussicht gestellt, auf die konkrete Frage nach der Dividende für das laufende Jahr sagte er allerdings eher das Gegenteil. " Ich werde hier nichts versprechen, keiner weiß, wie es an der Börse weitergeht, außerdem komme ich doch gar nicht kursschonend raus." Damit meinte er beispielsweise sein Engagement in Audi-Aktien. Hier spekuliert er darauf, dass er spätestens im Jahr 2006 den VW-Konzern zu einem Abfindungsangebot zwingen kann. Er spricht davon, dass es von VW ein Angebot an die Familie Porsche von mehr als 400 Euro je Aktie gegeben habe. Das wäre ein netter Batzen, denn an Audi hält die Effecten-Spiegel AG 0,5 Prozent.
Doch soweit ist es noch nicht. An Rückschlägen sind nicht seine Nase oder sein Gespür schuld, an Rückschlägen, wie bei der Pleite von Commerce One, sind andere schuld. Bei Commerce One ist der Schuldige die deutsche SAP. " Wer hätte denn gedacht, dass SAP die Tochter fallen lässt?" Mehr sagt er nicht.
Auftritt Hunzinger
Doch er sagt noch was, ja er muss was sagen. Er schießt sich auf Moritz Hunzinger ein. " Hunzinger lügt, sobald der das Maul aufmacht" , entfährt es ihm, nachdem Motitz Hunzinger, der geschasste Vorstandschef der Hunzinger Informations AG seinen Auftritt gehabt hatte.
Mehr als eine halbe Stunde musste MH, wie er auch genannt wird, mit seinen Stimmkarten winken, bis ihm endlich das Wort erteilt wurde. Ein erstaunlicher Auftritt, denn MH bot den Aktionären die Friedenspfeife an. " Meine Geschäftsführung war sauber, man kann über alles reden." Die Replik von Hoffmann lässt ahnen, dass der mittlerweile schmutzige Kleinkrieg von ihm weitergeführt werden wird. " Hunzinger hat Waffen" , erzählt er den Aktionären, dazu läuft ein Verfahren. Hoffmann, so scheint es, hat sich in der Sache Hunzinger Informations AG in eine Sackgasse manövriert, aus der er alleine nicht mehr heraus kommt. Mag die Beteiligung für die Effecten-Spiegel AG noch so sinnvoll sein, Gerichtsverfahren kosten Zeit, Kraft und Geld. Geld dürfte nicht das Problem sein, doch Zeit und Kraft scheinen dem Investor zu schwinden. Aschfahl war sein Gesicht, als Hunzinger auftrat, danach war Hoffmann noch unkonzentrierter als vorher.
" Hoffmann ist eben anders" , kommentierte eine der Damen, die sich um die Aktionäre kümmerten. " Hoffmann hält da nicht viel von" , auf die Frage, warum eine börsennotierte AG keinen vernünftigen Internet-Auftritt hat. Investor-Relations? Fehlanzeige. Ein deutscher Warren Buffett ginge mit seinen Investoren anders um, wie der echte Warren Buffett eben. Am Wochenende ist das große Treffen der Buffett-Gemeinde in Omaha, vielleicht sollte sich Bolko Hoffmann eine Eintrittskarte für fünf Dollar kaufen und dort zuschauen.
von Thomas Godt
Der Vorstand der Düsseldorfer Effecten-Spiegel AG, Bolko Hoffmann, hat viele Gesichter. Auf der Hauptversammlung präsentierte er sich seinen Aktionären erneut als der Investor schlechthin. In seiner Rede zur Lage des Unternehmens fiel oft der Name Warren Buffett. Zu Recht?
Das entscheidet wie immer der Markt. Am Tag der Hauptversammlung fiel der Kurs der Stammaktie jedenfalls auf 15,20 Euro. Im Vergleich zum Vortag ein Minus von knapp zwei Prozent, die Vorzüge bei mehr als mageren Umsätzen konnten dagegen leicht zulegen und notierten bei 10,65 Euro. Allerdings nicht weit entfernt vom Allzeittief, das bei 10,35 Euro liegt.
Fehlgeschlagene Investments
Bei EM.TV sei er angeblich " quasi plusminusnull" und meint damit den Umtausch von alten EM.TV-Aktien in die der neuen EM.TV. " Solche Arbitrage-Geschäfte kann natürlich nur ein Profi wie ich erfolgreich durchziehen" - matter Beifall der Gemeinde. Ein Aktionär sagt leise zu seinem Nachbarn: " Irgendwie ist das Vertrauen weg, und seine Politik mit dem Schill in Hamburg, na ja."
Zurück zu Hoffmann, der vor der Umstellung haufenweise EM.TV-Aktien auf den Markt geworfen hat, immerhin hatte er zum Stichtag 31.12. mehr als sieben Prozent, und nach der Umstellung hat er wieder zugelangt. Billiger natürlich als andere. Überhaupt: " Einstandsverbilligung" ist das zweite Wort des Tages. 800.000 Stück EM.TV neu befinden sich nunmehr im Bestand des Meisters, es sollen noch 200.000 dazu kommen.
Strategiewechsel? Auf keinen Fall!
Die Bitte eines Aktionärs, doch die Anlagestrategie einmal zu bedenken, und eventuell eine neue anzuwenden, wischt Hoffmann nuschelnd vom Tisch. Seine Strategie beruhe auf drei Säulen, belehrt er: erstens suche er wie Warren Buffett unterbewertete Unternehmen und steige dort ein, zweitens kümmere er sich um Turnaround-Kandidaten, hierbei gehe er betont spekulativ vor und drittens suche er nach Beteiligungen und dazu gehöre die Hunzinger Informations AG.
Doch es gibt noch eine Säule, und das sind die so genannten Prozess-Aktien. Dazu zählt Hoffmann die Restquoten der Commerzbank von 1870 und die I.G. Farben Liquis.
Hoffmann springt in seinen Antworten auf die wenigen kritischen Fragen hin und her, erwähnt jüdische Anwälte, die Allmacht der Banken, die die deutsche Justiz im Griff hätten, antwortet auf konkrete Fragen ausweichend. " Nageln Sie mich jetzt nicht fest." Der Spruch des Tages.
Zu Beginn der Veranstaltung hatte er für das Unternehmen rosige Zeiten in Aussicht gestellt, auf die konkrete Frage nach der Dividende für das laufende Jahr sagte er allerdings eher das Gegenteil. " Ich werde hier nichts versprechen, keiner weiß, wie es an der Börse weitergeht, außerdem komme ich doch gar nicht kursschonend raus." Damit meinte er beispielsweise sein Engagement in Audi-Aktien. Hier spekuliert er darauf, dass er spätestens im Jahr 2006 den VW-Konzern zu einem Abfindungsangebot zwingen kann. Er spricht davon, dass es von VW ein Angebot an die Familie Porsche von mehr als 400 Euro je Aktie gegeben habe. Das wäre ein netter Batzen, denn an Audi hält die Effecten-Spiegel AG 0,5 Prozent.
Doch soweit ist es noch nicht. An Rückschlägen sind nicht seine Nase oder sein Gespür schuld, an Rückschlägen, wie bei der Pleite von Commerce One, sind andere schuld. Bei Commerce One ist der Schuldige die deutsche SAP. " Wer hätte denn gedacht, dass SAP die Tochter fallen lässt?" Mehr sagt er nicht.
Auftritt Hunzinger
Doch er sagt noch was, ja er muss was sagen. Er schießt sich auf Moritz Hunzinger ein. " Hunzinger lügt, sobald der das Maul aufmacht" , entfährt es ihm, nachdem Motitz Hunzinger, der geschasste Vorstandschef der Hunzinger Informations AG seinen Auftritt gehabt hatte.
Mehr als eine halbe Stunde musste MH, wie er auch genannt wird, mit seinen Stimmkarten winken, bis ihm endlich das Wort erteilt wurde. Ein erstaunlicher Auftritt, denn MH bot den Aktionären die Friedenspfeife an. " Meine Geschäftsführung war sauber, man kann über alles reden." Die Replik von Hoffmann lässt ahnen, dass der mittlerweile schmutzige Kleinkrieg von ihm weitergeführt werden wird. " Hunzinger hat Waffen" , erzählt er den Aktionären, dazu läuft ein Verfahren. Hoffmann, so scheint es, hat sich in der Sache Hunzinger Informations AG in eine Sackgasse manövriert, aus der er alleine nicht mehr heraus kommt. Mag die Beteiligung für die Effecten-Spiegel AG noch so sinnvoll sein, Gerichtsverfahren kosten Zeit, Kraft und Geld. Geld dürfte nicht das Problem sein, doch Zeit und Kraft scheinen dem Investor zu schwinden. Aschfahl war sein Gesicht, als Hunzinger auftrat, danach war Hoffmann noch unkonzentrierter als vorher.
" Hoffmann ist eben anders" , kommentierte eine der Damen, die sich um die Aktionäre kümmerten. " Hoffmann hält da nicht viel von" , auf die Frage, warum eine börsennotierte AG keinen vernünftigen Internet-Auftritt hat. Investor-Relations? Fehlanzeige. Ein deutscher Warren Buffett ginge mit seinen Investoren anders um, wie der echte Warren Buffett eben. Am Wochenende ist das große Treffen der Buffett-Gemeinde in Omaha, vielleicht sollte sich Bolko Hoffmann eine Eintrittskarte für fünf Dollar kaufen und dort zuschauen.
Bieter: Telco Holding S.à.r.l.; Zielgesellschaft: debitel AG
WpÜG-Mitteilung übermittelt durch die DGAP.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Bieter verantwortlich.
----------------------------------------------------------------------------
--
Veröffentlichung der Entscheidung zur Abgabe eines Übernahmeangebotes gemäß
10 Abs. 1 i.V.m. §§ 29 Abs. 1, 34 des Wertpapiererwerbs- und
Übernahmegesetz
Bieter:
Telco Holding S.à.r.l.
174, route de Longwy
L-1940 Luxemburg
Zielgesellschaft:
debitel AG
Gropiusplatz 10
70563 Stuttgart
Deutschland
eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichts Stuttgart unter HRB 19835
ISIN: DE 0005408009
Die Angebotsunterlage wird im Internet unter folgender Adresse veröffentlicht:
http://www.telco-holding.com
Informationen zum Bieter:
Telco Holding S.à.r.l., 174, route de Longwy, L-1940 Luxemburg, hat am 29.
April 2004 entschieden, den Aktionären der debitel AG, Stuttgart, im Wege
eines freiwilligen öffentlichen Übernahmeangebotes anzubieten, ihre auf den
Inhaber lautenden Stückaktien der debitel AG mit einem auf die einzelne Aktie
entfallenden anteiligen Betrag des Grundkapitals von EUR 1,00 (ISIN:
DE0005408009) zu einem Preis von EUR 11,00 je Aktie in bar und im übrigen zu
den in der Angebotsunterlage noch mitzuteilenden Bestimmungen und Bedingungen
zu erwerben.
Telco Holding S.à.r.l. hat am 29. April 2004 mit einer Tochtergesellschaft der
Swisscom AG, der Swisscom Fixnet AG, Bern, und der Swisscom AG, Bern, einen
Anteilskaufvertrag (nachfolgend der "Anteilskaufvertrag") zum Erwerb aller
Anteile der Swisscom (Netherlands) B.V., Hoofdorp, geschlossen. Die Swisscom
(Netherlands) B.V. hält mittelbar insgesamt 95 % der ausgegebenen Aktien der
debitel AG. Durch den Anteilskaufvertrag, dessen Vollzug unter bestimmten
Bedingungen steht, hat sich Telco Holding S.à.r.l. daher mittelbar bereits 95
% der ausgegebenen Aktien der debitel AG gesichert.
Das Übernahmeangebot der Telco Holding S.à.r.l. wird unter der Bedingung des
Vollzuges des Anteilskaufvertrages stehen. Die sonstigen Bedingungen und
Bestimmungen des Übernahmeangebots werden in der Angebotsunterlage mitgeteilt,
die im Internet unter http://www.telco-holding.com veröffentlicht werden wird.
Hinter der Telco Holding S.à.r.l. stehen Fonds, die von Permira beraten
werden. Permira ist ein führendes europäisches Private Equity Haus, das seit
1985 in mehr als 260 Transaktionen als Berater von verschiedenen Fonds tätig
war. In den vergangenen drei Jahren schlossen diese von Permira beratenen
Fonds 12 Transaktionen mit einem Gesamt-Transaktionsvolumen von mehr als 16
Milliarden Euro ab.
Luxemburg, den 29. April 2004
Telco Holding S.à.r.l.
Ende der Mitteilung (c)DGAP 30.04.2004
------------------------------------------------------------------------------
-- Notiert: debitel AG: Amtlicher Markt in Frankfurt (Prime Standard),
Freiverkehr in Berlin-Bremen, Düsseldorf, Hamburg, Hannover, München und
Stuttgart
WpÜG-Mitteilung übermittelt durch die DGAP.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Bieter verantwortlich.
----------------------------------------------------------------------------
--
Veröffentlichung der Entscheidung zur Abgabe eines Übernahmeangebotes gemäß
10 Abs. 1 i.V.m. §§ 29 Abs. 1, 34 des Wertpapiererwerbs- und
Übernahmegesetz
Bieter:
Telco Holding S.à.r.l.
174, route de Longwy
L-1940 Luxemburg
Zielgesellschaft:
debitel AG
Gropiusplatz 10
70563 Stuttgart
Deutschland
eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichts Stuttgart unter HRB 19835
ISIN: DE 0005408009
Die Angebotsunterlage wird im Internet unter folgender Adresse veröffentlicht:
http://www.telco-holding.com
Informationen zum Bieter:
Telco Holding S.à.r.l., 174, route de Longwy, L-1940 Luxemburg, hat am 29.
April 2004 entschieden, den Aktionären der debitel AG, Stuttgart, im Wege
eines freiwilligen öffentlichen Übernahmeangebotes anzubieten, ihre auf den
Inhaber lautenden Stückaktien der debitel AG mit einem auf die einzelne Aktie
entfallenden anteiligen Betrag des Grundkapitals von EUR 1,00 (ISIN:
DE0005408009) zu einem Preis von EUR 11,00 je Aktie in bar und im übrigen zu
den in der Angebotsunterlage noch mitzuteilenden Bestimmungen und Bedingungen
zu erwerben.
Telco Holding S.à.r.l. hat am 29. April 2004 mit einer Tochtergesellschaft der
Swisscom AG, der Swisscom Fixnet AG, Bern, und der Swisscom AG, Bern, einen
Anteilskaufvertrag (nachfolgend der "Anteilskaufvertrag") zum Erwerb aller
Anteile der Swisscom (Netherlands) B.V., Hoofdorp, geschlossen. Die Swisscom
(Netherlands) B.V. hält mittelbar insgesamt 95 % der ausgegebenen Aktien der
debitel AG. Durch den Anteilskaufvertrag, dessen Vollzug unter bestimmten
Bedingungen steht, hat sich Telco Holding S.à.r.l. daher mittelbar bereits 95
% der ausgegebenen Aktien der debitel AG gesichert.
Das Übernahmeangebot der Telco Holding S.à.r.l. wird unter der Bedingung des
Vollzuges des Anteilskaufvertrages stehen. Die sonstigen Bedingungen und
Bestimmungen des Übernahmeangebots werden in der Angebotsunterlage mitgeteilt,
die im Internet unter http://www.telco-holding.com veröffentlicht werden wird.
Hinter der Telco Holding S.à.r.l. stehen Fonds, die von Permira beraten
werden. Permira ist ein führendes europäisches Private Equity Haus, das seit
1985 in mehr als 260 Transaktionen als Berater von verschiedenen Fonds tätig
war. In den vergangenen drei Jahren schlossen diese von Permira beratenen
Fonds 12 Transaktionen mit einem Gesamt-Transaktionsvolumen von mehr als 16
Milliarden Euro ab.
Luxemburg, den 29. April 2004
Telco Holding S.à.r.l.
Ende der Mitteilung (c)DGAP 30.04.2004
------------------------------------------------------------------------------
-- Notiert: debitel AG: Amtlicher Markt in Frankfurt (Prime Standard),
Freiverkehr in Berlin-Bremen, Düsseldorf, Hamburg, Hannover, München und
Stuttgart
ftd.de, Sa, 1.5.2004, 12:32
Saban plant weitere Zukäufe in Deutschland
Der US-Medieninvestor Haim Saban will sein Engagement im deutschen Medienmarkt ausbauen. In einem "Spiegel"-Interview äußerte der neue Pro-Sieben-Sat-1-Eigner auch Interesse am Kauf des Kölner Musiksenders Viva.
Ferner will Saban nach Angaben des Nachrichtenmagazins "für jedes Fußballrecht und generell jedes Sportrecht bieten, das geschäftlich Sinn macht". Als Beispiele nannte der Chef der Saban Capital Group die Rechte an der Fußball-Weltmeisterschaft 2006, den Olympischen Spielen 2010 und 2012 sowie der Champions League von der Saison 2006 an. "Wer wie wir auf dem deutschen Fernsehmarkt wachsen will und den Sport außer Acht lässt, macht seinen Job nicht richtig", zitierte der "Spiegel" Saban. Für diese Aufgabe und weitere Akquisitionen hätten er und seine Partner "auch das notwendige Kleingeld."
Einige Anteilseigner des Kölner Medienunternehmens Viva führen bereits Verkaufsgespräche mit der Saban Capital Group und dem US-Medienkonzern Viacom. Viva hatte im vergangenen Jahr ein Minus von 42 Mio. Euro erwirtschaftet. Zwar hatte der Musiksender eine Programmoffensive gestartet, um wieder zu dem Konkurrenten MTV aufzuschließen. Im Vorfeld der Zuschauermessung durch die GfK hatten die Kölner jedoch deutlich ihre Werbepreise gesenkt. Personalwechsel an wichtigen Schaltstellen innerhalb des Unternehmens sorgten für Unruhe. Die Viva-Eigner Time Warner und der Musikkonzern Universal International Music sowie einige weitere Anteilseigner gelten als verkaufsbereit.
Saban plant weitere Zukäufe in Deutschland
Der US-Medieninvestor Haim Saban will sein Engagement im deutschen Medienmarkt ausbauen. In einem "Spiegel"-Interview äußerte der neue Pro-Sieben-Sat-1-Eigner auch Interesse am Kauf des Kölner Musiksenders Viva.
Ferner will Saban nach Angaben des Nachrichtenmagazins "für jedes Fußballrecht und generell jedes Sportrecht bieten, das geschäftlich Sinn macht". Als Beispiele nannte der Chef der Saban Capital Group die Rechte an der Fußball-Weltmeisterschaft 2006, den Olympischen Spielen 2010 und 2012 sowie der Champions League von der Saison 2006 an. "Wer wie wir auf dem deutschen Fernsehmarkt wachsen will und den Sport außer Acht lässt, macht seinen Job nicht richtig", zitierte der "Spiegel" Saban. Für diese Aufgabe und weitere Akquisitionen hätten er und seine Partner "auch das notwendige Kleingeld."
Einige Anteilseigner des Kölner Medienunternehmens Viva führen bereits Verkaufsgespräche mit der Saban Capital Group und dem US-Medienkonzern Viacom. Viva hatte im vergangenen Jahr ein Minus von 42 Mio. Euro erwirtschaftet. Zwar hatte der Musiksender eine Programmoffensive gestartet, um wieder zu dem Konkurrenten MTV aufzuschließen. Im Vorfeld der Zuschauermessung durch die GfK hatten die Kölner jedoch deutlich ihre Werbepreise gesenkt. Personalwechsel an wichtigen Schaltstellen innerhalb des Unternehmens sorgten für Unruhe. Die Viva-Eigner Time Warner und der Musikkonzern Universal International Music sowie einige weitere Anteilseigner gelten als verkaufsbereit.
ftd.de, Sa, 1.5.2004, 16:52
Neue Pläne für große deutsche Zeppeline
Von Gerhard Hegmann, München
Im Mai sollen erstmals konkrete Einzelheiten für Entwicklung, Bau und Betrieb eines großen deutschen Zeppelin-Luftschiffs für über 40 Passagiere vorgestellt werden. Zwölf Großluftschiffe sollen zehn europäische Städte in einem Rundkurs verbinden.
"Wir haben jetzt den Geschäftsplan fertig gestellt und können mit konkreten Zahlen auf Investorensuche gehen", sagt Wolfgang von Zeppelin (68), Vorsitzender des Fördervereins Zeppelin-Tourismus in Friedrichshafen auf Anfrage. Die Details des Projekts mit dem Namen Zeppelin Europe Tours (ZET) sollen auf der Internationalen Luftfahrtausstellung in Berlin im Mai vorgestellt werden.
Die gesamten Investitions- und Entwicklungskosten werden auf rund 420 Mio. Euro veranschlagt. Der Kapitalbedarf wird auf 393 Mio. Euro beziffert, weil es während der Aufbauphase bereits Einnahmen gebe. Es sei mit einer vierjährigen Entwicklungsphase und dann mit einer vierjährigen Bauphase der Luftschiffe zu rechnen. In neun Jahren könnte dann der volle Geschäftsbetrieb laufen. Gut 900 Arbeitsplätze könnten mit dem Projekt geschaffen werden.
Zeppelin-Enthusiasten bleiben hoffnungsfroh
Der Zeppelin-Förderverein mit 1200 Mitgliedern gilt als Sammelbecken von Enthusiasten, die an der Zeppelin-Idee festhalten und wieder eine Zukunft für Luftschiffe sehen. So entwickelte und baute die 1993 gegründete Zeppelin Luftschifftechnik GmbH einen Zeppelin NT (Neue Technologie), der 1997 erstmals flog. Mit 75 Meter Länge, und 8200 Kubikmeter Volumen ist es das zur Zeit größte Luftschiff der Welt. Von den insgesamt drei bisher gebauten NT-Luftschiffen wurde jüngst ein Exemplar nach Japan verkauft. Trotz zahlreicher Ideen über neue Luftschiffe seit dem Ende der Ära der Großluftschiffe im zweiten Weltkrieg ist der Zeppelin NT eines der wenigen aktuell betriebenen großen Modelle. Für militärische Anwendungen entwickelt Lockheed Martin (USA) derzeit eine riesige unbemannte, hochfliegende Luftschiff-Überwachungsplattform.
Das geplante größere deutsche ZET-Luftschiff mit 125 Meter Länge und 50.000 Kubikmeter Volumen für 40 Passagiere soll auf der Basis des deutschen Zeppelin NT für 12 Passagiere entwickelt werden, sagt von Zeppelin. Die reinen Entwicklungskosten werden mit 124 Mio. Euro veranschlagt. Mit der Zeppelin Luftschifftechnik als Hersteller des NT-Modells gebe es eine Absichtserklärung für den Bau. Als Investoren des Projektes seien Touristik- oder Luftfahrtunternehmen, Werbefirmen oder Vergnügungsparkbetreiber denkbar. Das Finanzierungskonzept sieht vor, die Investitionen über die zehn Landes- und Start-Standorte der Rundreise, wie Kopenhagen, Hamburg, Amsterdam, Brüssel, London, Paris, Straßburg, Friedrichshafen, Dresden und Berlin mit jeweils gut 36 Mio. Euro zu verteilen. Der kalkulierte Stundenpreis für die Rundreise mit dem Zeppelin ZET liege bei etwa 200 Euro.
Unterschied zu Cargolifter: "Wir fangen nicht bei Null an"
Im Unterschied zu den vielen visionären oder bereits gescheiterten Luftschiffprojekten, wie dem Bau des Lastenluftschiffs Cargolifter, sieht der Vorsitzende des Zeppelin-Fördervereins einen wesentlichen Vorteil: Sein Projekt baue auf der bereits vorhandenen Technik des NT-Modells auf und kombiniere es mit einem erfolgversprechenden Betreiberkonzept. "Der Unterschied zu Cargolifter ist, dass wir nicht von Null ein Großluftschiff mit 260 Meter Länge bauen wollen", sagt von Zeppelin.
Die ehemals für den Bau von Luftschiffen gebaute Cargolifter-Halle in der Nähe von Berlin wird derzeit als ein Tropen-Erlebnispark umgebaut, der im Herbst eröffnet werden soll. Am Samstag (1. Mai) werden zum letzten Mal die Hallentore geöffnet. Das börsennotierte Unternehmen Cargolifter hatte am 7. Juni 2002 Insolvenz angemeldet, weil trotz gut 300 Mio. Euro Investitionen von über 70.000 Kleinaktionären noch über 400 Mio. Euro zum Bau des geplanten fliegenden Krans fehlten.
Ermittlungen gegen Cargolifter-Management im Sommer abgeschlossen
Wie die Potsdamer Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Wirtschaftsdelikte auf FTD-Anfrage jüngst mitteilte, soll voraussichtlich bis zum Sommer das Ermittlungsverfahren gegen das Cargolifter-Management wegen des Anfangsverdachts der Insolvenzverschleppung beendet sein. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft lehnte jeden Kommentar zum Ausgang der Verfahrens ab. Die lange Zeitdauer bis zum Abschluss der Ermittlungen wird mit dem komplexen Sachverhalt begründet.
Nach den Vorstellungen des Cargolifter-Insolvenzverwalters Rolf-Dieter Mönning soll auf dem Gelände in der Nähe der riesigen Ex-Luftschiffhalle ein Leichter-als-Luft-Zentrum entstehen. Noch in diesem Jahr soll mit dem Bau einer Werfthalle begonnen werden, heißt es in einem Schlussdokument des Insolvenzverwalters zur Schlüsselübergabe an den künftigen Betreiber Tropical Island für die riesige Halle. Das Wirtschaftsministeriums von Brandenburg führte auch Vorgespräche für die Fortsetzug der Luftschiffaktivitäten an dem Standort. Nach einer Studie des Ex-Airbus-Deutschland-Entwicklungschefs und Ex-Cargolifter-Vorstandes Wolfgang Schneider könnte ein Höhenplattform-Demonstrator für Kommunikations- oder Überwachungszwecke dort gebaut werden. Insolvenzverwalter Mönning nennt als beteiligte Firmen beispielsweise die EADS Space Transportation, Skyship Criuse Switzerland oder das britische Unternehmen ATG. EADS Space Transportation-Präsident Josef Kind sagte der FTD jedoch jüngst, dass sich sich Unternehmen "definitiv nicht am am Bau oder dem operativen Betrieb von Luftschiffen beteiligen wird".
Neue Pläne für große deutsche Zeppeline
Von Gerhard Hegmann, München
Im Mai sollen erstmals konkrete Einzelheiten für Entwicklung, Bau und Betrieb eines großen deutschen Zeppelin-Luftschiffs für über 40 Passagiere vorgestellt werden. Zwölf Großluftschiffe sollen zehn europäische Städte in einem Rundkurs verbinden.
"Wir haben jetzt den Geschäftsplan fertig gestellt und können mit konkreten Zahlen auf Investorensuche gehen", sagt Wolfgang von Zeppelin (68), Vorsitzender des Fördervereins Zeppelin-Tourismus in Friedrichshafen auf Anfrage. Die Details des Projekts mit dem Namen Zeppelin Europe Tours (ZET) sollen auf der Internationalen Luftfahrtausstellung in Berlin im Mai vorgestellt werden.
Die gesamten Investitions- und Entwicklungskosten werden auf rund 420 Mio. Euro veranschlagt. Der Kapitalbedarf wird auf 393 Mio. Euro beziffert, weil es während der Aufbauphase bereits Einnahmen gebe. Es sei mit einer vierjährigen Entwicklungsphase und dann mit einer vierjährigen Bauphase der Luftschiffe zu rechnen. In neun Jahren könnte dann der volle Geschäftsbetrieb laufen. Gut 900 Arbeitsplätze könnten mit dem Projekt geschaffen werden.
Zeppelin-Enthusiasten bleiben hoffnungsfroh
Der Zeppelin-Förderverein mit 1200 Mitgliedern gilt als Sammelbecken von Enthusiasten, die an der Zeppelin-Idee festhalten und wieder eine Zukunft für Luftschiffe sehen. So entwickelte und baute die 1993 gegründete Zeppelin Luftschifftechnik GmbH einen Zeppelin NT (Neue Technologie), der 1997 erstmals flog. Mit 75 Meter Länge, und 8200 Kubikmeter Volumen ist es das zur Zeit größte Luftschiff der Welt. Von den insgesamt drei bisher gebauten NT-Luftschiffen wurde jüngst ein Exemplar nach Japan verkauft. Trotz zahlreicher Ideen über neue Luftschiffe seit dem Ende der Ära der Großluftschiffe im zweiten Weltkrieg ist der Zeppelin NT eines der wenigen aktuell betriebenen großen Modelle. Für militärische Anwendungen entwickelt Lockheed Martin (USA) derzeit eine riesige unbemannte, hochfliegende Luftschiff-Überwachungsplattform.
Das geplante größere deutsche ZET-Luftschiff mit 125 Meter Länge und 50.000 Kubikmeter Volumen für 40 Passagiere soll auf der Basis des deutschen Zeppelin NT für 12 Passagiere entwickelt werden, sagt von Zeppelin. Die reinen Entwicklungskosten werden mit 124 Mio. Euro veranschlagt. Mit der Zeppelin Luftschifftechnik als Hersteller des NT-Modells gebe es eine Absichtserklärung für den Bau. Als Investoren des Projektes seien Touristik- oder Luftfahrtunternehmen, Werbefirmen oder Vergnügungsparkbetreiber denkbar. Das Finanzierungskonzept sieht vor, die Investitionen über die zehn Landes- und Start-Standorte der Rundreise, wie Kopenhagen, Hamburg, Amsterdam, Brüssel, London, Paris, Straßburg, Friedrichshafen, Dresden und Berlin mit jeweils gut 36 Mio. Euro zu verteilen. Der kalkulierte Stundenpreis für die Rundreise mit dem Zeppelin ZET liege bei etwa 200 Euro.
Unterschied zu Cargolifter: "Wir fangen nicht bei Null an"
Im Unterschied zu den vielen visionären oder bereits gescheiterten Luftschiffprojekten, wie dem Bau des Lastenluftschiffs Cargolifter, sieht der Vorsitzende des Zeppelin-Fördervereins einen wesentlichen Vorteil: Sein Projekt baue auf der bereits vorhandenen Technik des NT-Modells auf und kombiniere es mit einem erfolgversprechenden Betreiberkonzept. "Der Unterschied zu Cargolifter ist, dass wir nicht von Null ein Großluftschiff mit 260 Meter Länge bauen wollen", sagt von Zeppelin.
Die ehemals für den Bau von Luftschiffen gebaute Cargolifter-Halle in der Nähe von Berlin wird derzeit als ein Tropen-Erlebnispark umgebaut, der im Herbst eröffnet werden soll. Am Samstag (1. Mai) werden zum letzten Mal die Hallentore geöffnet. Das börsennotierte Unternehmen Cargolifter hatte am 7. Juni 2002 Insolvenz angemeldet, weil trotz gut 300 Mio. Euro Investitionen von über 70.000 Kleinaktionären noch über 400 Mio. Euro zum Bau des geplanten fliegenden Krans fehlten.
Ermittlungen gegen Cargolifter-Management im Sommer abgeschlossen
Wie die Potsdamer Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Wirtschaftsdelikte auf FTD-Anfrage jüngst mitteilte, soll voraussichtlich bis zum Sommer das Ermittlungsverfahren gegen das Cargolifter-Management wegen des Anfangsverdachts der Insolvenzverschleppung beendet sein. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft lehnte jeden Kommentar zum Ausgang der Verfahrens ab. Die lange Zeitdauer bis zum Abschluss der Ermittlungen wird mit dem komplexen Sachverhalt begründet.
Nach den Vorstellungen des Cargolifter-Insolvenzverwalters Rolf-Dieter Mönning soll auf dem Gelände in der Nähe der riesigen Ex-Luftschiffhalle ein Leichter-als-Luft-Zentrum entstehen. Noch in diesem Jahr soll mit dem Bau einer Werfthalle begonnen werden, heißt es in einem Schlussdokument des Insolvenzverwalters zur Schlüsselübergabe an den künftigen Betreiber Tropical Island für die riesige Halle. Das Wirtschaftsministeriums von Brandenburg führte auch Vorgespräche für die Fortsetzug der Luftschiffaktivitäten an dem Standort. Nach einer Studie des Ex-Airbus-Deutschland-Entwicklungschefs und Ex-Cargolifter-Vorstandes Wolfgang Schneider könnte ein Höhenplattform-Demonstrator für Kommunikations- oder Überwachungszwecke dort gebaut werden. Insolvenzverwalter Mönning nennt als beteiligte Firmen beispielsweise die EADS Space Transportation, Skyship Criuse Switzerland oder das britische Unternehmen ATG. EADS Space Transportation-Präsident Josef Kind sagte der FTD jedoch jüngst, dass sich sich Unternehmen "definitiv nicht am am Bau oder dem operativen Betrieb von Luftschiffen beteiligen wird".
ftd.de, Sa, 1.5.2004, 15:53
Börsenausblick: Börsianer fürchten Woche der Wahrheit
Von Dirk Benninghoff, Sebastian Sachs und Heike Buchter
Trotz einer Vielzahl an wichtigen Terminen und Daten dürften die Aktienmärkte in dieser Woche kaum aus ihren aktuellen Handelsspannen ausbrechen. Wohin die Reise des Euro geht, ist offen.
Nachdem überwiegend gute Quartalszahlen die Börsen zuletzt zumeist kalt ließen, gehen die Strategen skeptisch in die neue Woche - zumal drei Zentralbanksitzungen und die Freitag erscheinenden US-Arbeitsmarktdaten die Ängste vor Zinserhöhungen verstärken könnten. Wohin die Reise des Euro geht, ist offen: Zahlreiche Konjunkturdaten aus den USA weisen ihm den Weg. An den Rentenmärkten warten die Akteure gespannt auf die US-Arbeitsmarktdaten.
Die vergangene Woche begann hoffnungsvoll, die Aktienmärkte schalteten aber schnell den Rückwärtsgang ein. Der Dax verlor 2,9 Prozent. Noch Anfang der Woche war er auf dem Weg zu neuen Jahreshochs, doch letztendlich fehlten die Umsätze, die den Index in Richtung 4175 Punkte hätten treiben können. So scheitere der Dax zum wiederholten Male im Bereich von 4150 und gab danach stark ab - ein bekanntes Muster aus den vergangenen Monaten. Der europäische Stoxx 50 verlor 2,5 Prozent. In den USA büßte der Dow Jones 2,4 Prozent ein, der S&P-500 2,9 Prozent und der Nasdaq Composite 6,3 Prozent.
Ratlose Strategen
Die Aktienstrategen sind derzeit ratlos. Vielen geht es so, wie den Experten der HSH Nordbank. "Exzellente Unternehmensergebnisse, insbesondere aus den USA, ziehen aufgrund übersteigerter Erwartungen häufig sogar nachhaltige Gewinnmitnahmen nach sich", schreibt die Bank und kommt zu dem ernüchternden Schluss: "So richtig weiß niemand mehr, warum eigentlich noch gekauft werden soll."
Ein Blick in die USA gibt der Bank Recht. Dort werden die Gewinne nach Angaben des Finanzdatendienstleisters Thomson Financial im ersten Quartal um 26 Prozent wachsen. Anfang des Jahres hatten Analysten nur mit 13,4 Prozent gerechnet. Die Kurse fielen dennoch.
"Verkehrte Welt"
"Verkehrte Welt", urteilt M.M Warburg. "Die Aktienmärkte werden derzeit anscheinend weniger von Fakten, sondern vielmehr von Stimmungen dominiert." Die Bank sieht den Schlüssel bei den Hightech-Werten. Die Schwäche der Technologieunternehmen im allgemeinen und die der Halbleiterwerte im speziellen sei besonders deshalb überraschend, weil die meisten Unternehmen positive Zahlen vorlegen konnten. So seien die Hightechs so günstig bewertet wie selten zuvor.
Vielmehr als die Quartalszahlen haben die Börsianer zuletzt die Themen Geopolitik, wo die neue Eskalation im Irak in der vergangenen Woche die Wall Street belastete, und Zinsangst bewegt. Die Marktteilnehmer hätten sich mit den veränderten Zinsaussichten noch nicht "angefreundet", meint die Bankgesellschaft Berlin. Sie sieht derzeit keine Antriebsfaktoren für die Märkte. Selbst die meist optimistische Bankgesellschaft fürchtet daher, dass der Test der Märztiefstände bevorsteht.
Goldman-Sachs-Stratege Peter Oppenheimer stimmt in den Tenor der Skeptiker mit ein. Es sei allerdings völlig normal, dass die Kurse im zweiten Jahr nach einem Bärenmarkt seitwärts verliefen. Auch die Anfälligkeit gegenüber exogenen Schocks wie Terroranschlägen sei in diesem Zeitraum üblich. "Es ist wahrscheinlich, dass die Aktien in ihrer Handelsspanne bleiben", glaubt Oppenheimer daher. Er erwartet eine Zinserhöhung in den USA frühestens im August.
Quartalszahlen treten in den Hintergrund
Sorgen bereitet den Marktteilnehmern auch die Entwicklung in China. Peking versucht eine Überhitzung zu verhindern und tritt auf die Wachstumsbremse. In den westlichen Volkswirtschaften weckt das Ängste vor einer harten Landung, unter der auch der Rest der Welt leiden würde.
Die Quartalszahlen treten da in den Hintergrund. In dieser Woche legen aus dem Dax Continental (Dienstag), Adidas-Salomon und BMW (Mittwoch), Deutsche Börse und Fresenius Medical Care (Donnerstag) sowie von den ausländischen Blue Chips unter anderen die Schweizer Großbanken UBS (Dienstag) und Credit Suisse (Mittwoch) ihre Zahlen vor.
Die Woche der Notenbanker
Wichtiger sind die Sitzungen der Notenbanken, die sich am Dienstag (Fed) und Donnerstag (EZB sowie Bank of England) treffen. Bei den Konjunkturdaten ragen neben den Zahlen zum US-Arbeitsmarkt die amerikanischen Einkaufsmanagerindizes für die Industrie und die Dienstleistungen (Montag und Donnerstag) heraus. Auch die Auftragseingänge der US-Industrie, die am Montag verkündet werden, sind von Bedeutung.
Für den Anleihemarkt dürfte die anstehende "bombastische Datenwoche" nach Einschätzung von Ralf Welge, Anleihestratege der Commerzbank, "richtungsbestimmend" sein. Immerhin hatten die positiven Arbeitsmarktzahlen vom März den Startschuss für den aktuellen Bärenmarkt bei den Bonds gegeben. Die Rendite zehnjähriger US-Treasuries ist seit Veröffentlichung der Daten um rund 65 Basispunkte in die Höhe geschossen. Vergleichbare Bundesanleihen rentierten in diesem Zeitraum 25 Basispunkte höher. Sollten die Zahlen für den April überraschend gut ausfallen, dürften sie der Fed-Sitzung den Rang ablaufen - darin sind sich die Experten einig. Ein starker Zuwachs der neu geschaffenen Stellen dürfte zudem die Furcht vor einer Fed-Zinserhöhung im Juni kräftig beleben.
Bei der US-Notenbank werde es darauf ankommen, ob sie eine Umformulierung ihres Statements vornimmt, um sich mehr Aktionsspielraum zu verschaffen, so Welge. Vergangenen Monat hatte die Fed noch einen Passus verwendet, sie könne "geduldig" sein. Fed-Beobachter erwarten jetzt, dass sie ihre Wortwahl ändern oder die Passage gänzlich streichen wird. "Es kommt wieder völlig auf die Interpretation der Fed-Aussagen an" , sagte Welge. Bisher implizieren die Terminkontrakte am US-Geldmarkt noch eine Zinsanhebung der US-Notenbank im August.
Eurokurs hängt an der Fed-Entscheidung
Für den Euro, der vergangene Woche eine kleine Zwischenrally bis auf Kurse um 1,20 $ an den Tag gelegt hatte, hängt ebenfalls alles von den anstehenden Daten und der Fed-Entscheidung ab. Generell sehen Strategen die große Gefahr eines Rückschlags - allerdings bleiben sie mit ihren Prognosen vorsichtig.
Weiter abwärts gehen dürfte es auf jeden Fall für den Yen. Nach Einschätzung von Paul Mackel, Devisenstratege von ABN Amro, könnte sich ein Dollar durchaus auf 112,70 Yen verteuern - das Niveau, das die japanische Währung nach dem G7-Treffen im September erreicht hatte. Vergangenen Freitag kostete der Greenback rund 110,30 Yen. Grund für den Pessimismus ist vor allem die Sorge über China. Mackel: "Wenn Anleger die asiatische Wachstumsstory in Frage stellen, wird das dem Yen zusätzlich schaden."
© 2004 Financial Times Deutschland
Börsenausblick: Börsianer fürchten Woche der Wahrheit
Von Dirk Benninghoff, Sebastian Sachs und Heike Buchter
Trotz einer Vielzahl an wichtigen Terminen und Daten dürften die Aktienmärkte in dieser Woche kaum aus ihren aktuellen Handelsspannen ausbrechen. Wohin die Reise des Euro geht, ist offen.
Nachdem überwiegend gute Quartalszahlen die Börsen zuletzt zumeist kalt ließen, gehen die Strategen skeptisch in die neue Woche - zumal drei Zentralbanksitzungen und die Freitag erscheinenden US-Arbeitsmarktdaten die Ängste vor Zinserhöhungen verstärken könnten. Wohin die Reise des Euro geht, ist offen: Zahlreiche Konjunkturdaten aus den USA weisen ihm den Weg. An den Rentenmärkten warten die Akteure gespannt auf die US-Arbeitsmarktdaten.
Die vergangene Woche begann hoffnungsvoll, die Aktienmärkte schalteten aber schnell den Rückwärtsgang ein. Der Dax verlor 2,9 Prozent. Noch Anfang der Woche war er auf dem Weg zu neuen Jahreshochs, doch letztendlich fehlten die Umsätze, die den Index in Richtung 4175 Punkte hätten treiben können. So scheitere der Dax zum wiederholten Male im Bereich von 4150 und gab danach stark ab - ein bekanntes Muster aus den vergangenen Monaten. Der europäische Stoxx 50 verlor 2,5 Prozent. In den USA büßte der Dow Jones 2,4 Prozent ein, der S&P-500 2,9 Prozent und der Nasdaq Composite 6,3 Prozent.
Ratlose Strategen
Die Aktienstrategen sind derzeit ratlos. Vielen geht es so, wie den Experten der HSH Nordbank. "Exzellente Unternehmensergebnisse, insbesondere aus den USA, ziehen aufgrund übersteigerter Erwartungen häufig sogar nachhaltige Gewinnmitnahmen nach sich", schreibt die Bank und kommt zu dem ernüchternden Schluss: "So richtig weiß niemand mehr, warum eigentlich noch gekauft werden soll."
Ein Blick in die USA gibt der Bank Recht. Dort werden die Gewinne nach Angaben des Finanzdatendienstleisters Thomson Financial im ersten Quartal um 26 Prozent wachsen. Anfang des Jahres hatten Analysten nur mit 13,4 Prozent gerechnet. Die Kurse fielen dennoch.
"Verkehrte Welt"
"Verkehrte Welt", urteilt M.M Warburg. "Die Aktienmärkte werden derzeit anscheinend weniger von Fakten, sondern vielmehr von Stimmungen dominiert." Die Bank sieht den Schlüssel bei den Hightech-Werten. Die Schwäche der Technologieunternehmen im allgemeinen und die der Halbleiterwerte im speziellen sei besonders deshalb überraschend, weil die meisten Unternehmen positive Zahlen vorlegen konnten. So seien die Hightechs so günstig bewertet wie selten zuvor.
Vielmehr als die Quartalszahlen haben die Börsianer zuletzt die Themen Geopolitik, wo die neue Eskalation im Irak in der vergangenen Woche die Wall Street belastete, und Zinsangst bewegt. Die Marktteilnehmer hätten sich mit den veränderten Zinsaussichten noch nicht "angefreundet", meint die Bankgesellschaft Berlin. Sie sieht derzeit keine Antriebsfaktoren für die Märkte. Selbst die meist optimistische Bankgesellschaft fürchtet daher, dass der Test der Märztiefstände bevorsteht.
Goldman-Sachs-Stratege Peter Oppenheimer stimmt in den Tenor der Skeptiker mit ein. Es sei allerdings völlig normal, dass die Kurse im zweiten Jahr nach einem Bärenmarkt seitwärts verliefen. Auch die Anfälligkeit gegenüber exogenen Schocks wie Terroranschlägen sei in diesem Zeitraum üblich. "Es ist wahrscheinlich, dass die Aktien in ihrer Handelsspanne bleiben", glaubt Oppenheimer daher. Er erwartet eine Zinserhöhung in den USA frühestens im August.
Quartalszahlen treten in den Hintergrund
Sorgen bereitet den Marktteilnehmern auch die Entwicklung in China. Peking versucht eine Überhitzung zu verhindern und tritt auf die Wachstumsbremse. In den westlichen Volkswirtschaften weckt das Ängste vor einer harten Landung, unter der auch der Rest der Welt leiden würde.
Die Quartalszahlen treten da in den Hintergrund. In dieser Woche legen aus dem Dax Continental (Dienstag), Adidas-Salomon und BMW (Mittwoch), Deutsche Börse und Fresenius Medical Care (Donnerstag) sowie von den ausländischen Blue Chips unter anderen die Schweizer Großbanken UBS (Dienstag) und Credit Suisse (Mittwoch) ihre Zahlen vor.
Die Woche der Notenbanker
Wichtiger sind die Sitzungen der Notenbanken, die sich am Dienstag (Fed) und Donnerstag (EZB sowie Bank of England) treffen. Bei den Konjunkturdaten ragen neben den Zahlen zum US-Arbeitsmarkt die amerikanischen Einkaufsmanagerindizes für die Industrie und die Dienstleistungen (Montag und Donnerstag) heraus. Auch die Auftragseingänge der US-Industrie, die am Montag verkündet werden, sind von Bedeutung.
Für den Anleihemarkt dürfte die anstehende "bombastische Datenwoche" nach Einschätzung von Ralf Welge, Anleihestratege der Commerzbank, "richtungsbestimmend" sein. Immerhin hatten die positiven Arbeitsmarktzahlen vom März den Startschuss für den aktuellen Bärenmarkt bei den Bonds gegeben. Die Rendite zehnjähriger US-Treasuries ist seit Veröffentlichung der Daten um rund 65 Basispunkte in die Höhe geschossen. Vergleichbare Bundesanleihen rentierten in diesem Zeitraum 25 Basispunkte höher. Sollten die Zahlen für den April überraschend gut ausfallen, dürften sie der Fed-Sitzung den Rang ablaufen - darin sind sich die Experten einig. Ein starker Zuwachs der neu geschaffenen Stellen dürfte zudem die Furcht vor einer Fed-Zinserhöhung im Juni kräftig beleben.
Bei der US-Notenbank werde es darauf ankommen, ob sie eine Umformulierung ihres Statements vornimmt, um sich mehr Aktionsspielraum zu verschaffen, so Welge. Vergangenen Monat hatte die Fed noch einen Passus verwendet, sie könne "geduldig" sein. Fed-Beobachter erwarten jetzt, dass sie ihre Wortwahl ändern oder die Passage gänzlich streichen wird. "Es kommt wieder völlig auf die Interpretation der Fed-Aussagen an" , sagte Welge. Bisher implizieren die Terminkontrakte am US-Geldmarkt noch eine Zinsanhebung der US-Notenbank im August.
Eurokurs hängt an der Fed-Entscheidung
Für den Euro, der vergangene Woche eine kleine Zwischenrally bis auf Kurse um 1,20 $ an den Tag gelegt hatte, hängt ebenfalls alles von den anstehenden Daten und der Fed-Entscheidung ab. Generell sehen Strategen die große Gefahr eines Rückschlags - allerdings bleiben sie mit ihren Prognosen vorsichtig.
Weiter abwärts gehen dürfte es auf jeden Fall für den Yen. Nach Einschätzung von Paul Mackel, Devisenstratege von ABN Amro, könnte sich ein Dollar durchaus auf 112,70 Yen verteuern - das Niveau, das die japanische Währung nach dem G7-Treffen im September erreicht hatte. Vergangenen Freitag kostete der Greenback rund 110,30 Yen. Grund für den Pessimismus ist vor allem die Sorge über China. Mackel: "Wenn Anleger die asiatische Wachstumsstory in Frage stellen, wird das dem Yen zusätzlich schaden."
© 2004 Financial Times Deutschland
ftd.de, Fr, 30.4.2004, 16:16, aktualisiert: Fr, 30.4.2004, 22:12
US-Börsenschluss: Nasdaq beschleunigt Talfahrt
Von Thorsten Kramer, Frankfurt
An den US-Aktienmärkten haben die Technologiewerte ihre Kursrückgänge am fünften Tag in Folge fortgesetzt. Auch die Standardwerte gaben nach.
Der Dow Jones fiel um 0,5 Prozent auf 10.225,57 Punkte, der Nasdaq Composite sackte um zwei Prozent auf 1920,15 Zähler ab. Zinserhöhungsängste hätten die guten Unternehmenszahlen in den Hintergrund gedrängt, sagte ein Analyst. Die jüngsten Konjunkturstatistiken hätten einen stärkeren Preisanstieg gezeigt als erwartet. Damit wachse die Wahrscheinlichkeit, dass die Notenbank Fed die Zinsen in naher Zukunft erhöhen werde.
Von den am Freitag veröffentlichten Konjunkturdaten habe der Markt unterschiedliche Signale erhalten, hieß es weiter. Während der Chicagoer Einkaufsmanager-Index ein unerwartet starkes Geschäftswachstum im Verarbeitenden Gewerbe des Großraums Chicago zeigte, fiel das Vertrauen der Verbraucher in die wirtschaftliche Entwicklung ihres Landes. Auch die Konsumausgaben waren schwächer als erwartet.
Procter & Gamble verloren 0,2 Prozent. Der weltweit führende Konsumgüterkonzern wies für sein drittes Geschäftsquartal einen um 20 Prozent höheren Gewinn aus. Der Umsatz stieg um 22 Prozent auf rund 13 Mrd. $. Das Unternehmen begründete die positive Geschäftsentwicklung hauptsächlich mit Zuwächsen bei den führenden Marken. Auch die Übernahme des deutschen Haarpflegemittelherstellers Wella im September vergangenen Jahres habe zum Gewinn beigetragen.
Electronic Arts rückten um 1,6 Prozent vor. Der weltgrößte Hersteller und Vertreiber von Computerspielen steigerte im abgelaufenen Geschäftsjahr Gewinn und Umsatz beträchtlich und blickt optimistisch auf das Jahr 2004/05. Dabei ist das Wachstum in Europa und Deutschland mittlerweile deutlich stärker als im Heimatmarkt.
Der zweitgrößte US-Ölkonzern ChevronTexaco gab vor Handelsbeginn einen Gewinnsprung für das abgelaufende Quartal um ein Drittel bekannt. Die Papiere des Unternehmens lagen 1,3 Prozent im Plus. Noch stärker zogen Biogen Idec (plus 3,5 Prozent) nach Bekanntgabe von Quartalszahlen an.
Der Kurs von Winn-Dixie Stores stieg um 1,9 Prozent, nachdem die Einzelhandelskette angekündigt hatte, dass sie 106 Geschäfte schließen und bis zu 10.000 Stellen abbbauen will.
US-Börsenschluss: Nasdaq beschleunigt Talfahrt
Von Thorsten Kramer, Frankfurt
An den US-Aktienmärkten haben die Technologiewerte ihre Kursrückgänge am fünften Tag in Folge fortgesetzt. Auch die Standardwerte gaben nach.
Der Dow Jones fiel um 0,5 Prozent auf 10.225,57 Punkte, der Nasdaq Composite sackte um zwei Prozent auf 1920,15 Zähler ab. Zinserhöhungsängste hätten die guten Unternehmenszahlen in den Hintergrund gedrängt, sagte ein Analyst. Die jüngsten Konjunkturstatistiken hätten einen stärkeren Preisanstieg gezeigt als erwartet. Damit wachse die Wahrscheinlichkeit, dass die Notenbank Fed die Zinsen in naher Zukunft erhöhen werde.
Von den am Freitag veröffentlichten Konjunkturdaten habe der Markt unterschiedliche Signale erhalten, hieß es weiter. Während der Chicagoer Einkaufsmanager-Index ein unerwartet starkes Geschäftswachstum im Verarbeitenden Gewerbe des Großraums Chicago zeigte, fiel das Vertrauen der Verbraucher in die wirtschaftliche Entwicklung ihres Landes. Auch die Konsumausgaben waren schwächer als erwartet.
Procter & Gamble verloren 0,2 Prozent. Der weltweit führende Konsumgüterkonzern wies für sein drittes Geschäftsquartal einen um 20 Prozent höheren Gewinn aus. Der Umsatz stieg um 22 Prozent auf rund 13 Mrd. $. Das Unternehmen begründete die positive Geschäftsentwicklung hauptsächlich mit Zuwächsen bei den führenden Marken. Auch die Übernahme des deutschen Haarpflegemittelherstellers Wella im September vergangenen Jahres habe zum Gewinn beigetragen.
Electronic Arts rückten um 1,6 Prozent vor. Der weltgrößte Hersteller und Vertreiber von Computerspielen steigerte im abgelaufenen Geschäftsjahr Gewinn und Umsatz beträchtlich und blickt optimistisch auf das Jahr 2004/05. Dabei ist das Wachstum in Europa und Deutschland mittlerweile deutlich stärker als im Heimatmarkt.
Der zweitgrößte US-Ölkonzern ChevronTexaco gab vor Handelsbeginn einen Gewinnsprung für das abgelaufende Quartal um ein Drittel bekannt. Die Papiere des Unternehmens lagen 1,3 Prozent im Plus. Noch stärker zogen Biogen Idec (plus 3,5 Prozent) nach Bekanntgabe von Quartalszahlen an.
Der Kurs von Winn-Dixie Stores stieg um 1,9 Prozent, nachdem die Einzelhandelskette angekündigt hatte, dass sie 106 Geschäfte schließen und bis zu 10.000 Stellen abbbauen will.
ftd.de, Fr, 30.4.2004, 12:38, aktualisiert: Fr, 30.4.2004, 17:59
MDax & TecDax-Schlussbericht: Schwarz profitiert von Glaxo
Von Mark Böschen und Thorsten Kramer, Frankfurt
Die Nebenwerteindizes an der Frankfurter Börse sind zum Wochenschluss wenig verändert aus dem Handel gegangen. Die Papiere von Pfeiffer Vacuum und Schwarz Pharma waren stark gefragt, SCM Microsystems standen unter Druck.
Der MDax schloss 0,2 Prozent höher bei 4974,56 Punkten. Der TecDax sank leicht um 0,2 Prozent auf 583,66 Stellen.
Die Pharma-Werte im MDax profitierten von positiven Branchennachrichten bei GlaxoSmithKline, AstraZeneca und Sanofi-Synthelabo. Als Reaktion darauf legten Stada Arzneimittel (plus 1,4 Prozent) und Schwarz Pharma (plus 3,9 Prozent) deutlich zu.
Die Karstadt-Aktie stieg um 1,7 Prozent, nachdem der Metro-Konzern den Ausblick für das laufende Jahr bestätigt hatte.
United Internet im Plus
Für freundliche Stimmung bei Internet-Unternehmen in einem insgesamt schwächeren TecDax sorgte der angekündigte Börsengang von Google. Der Betreiber des E-Mail-Dienstes GMX, United Internet, gewann zwei Prozent.
Das Software- und Beratungshaus IDS Scheer steigerte im ersten Quartal dank der Zukäufe im Ausland den operativen Gewinn um 26 Prozent. Die Aktie stieg um 0,3 Prozent.
Pfeiffer Vacuum legten um 4,5 Prozent zu, nachdem der Pumpenhersteller eine stabile Ebit-Marge bei steigenden Umsätzen gemeldet hatte. Ohne dass Nachrichten vorlagen, stiegen Mobilcom um zwei Prozent.
Schwach tendierten Hugo Boss. Das Unternehmen hatte am Donnerstag für das erste Quartal einen stagnierenden Gewinn gemeldet. Die Aktien verbilligten sich um 2,4 Prozent.
SCM bleibt in den roten Zahlen
Die größten Verlierer bei den Technologiewerten litten unter schlechten Quartalszahlen. SCM Microsystems verloren vier Prozent. Der IT-Sicherheitsspezialist meldete einen operativen Verlust von Januar bis März und sagte, er werde im laufenden Jahr nicht aus den roten Zahlen kommen.
Der Kurs des Telekom- und Internetdienstleisters Teles sank um weitere 3,9 Prozent, nachdem er am Donnerstag einen deutlichen Gewinnrückgang in den ersten drei Monaten gemeldet hatte. Ohne dass Nachrichten vorlagen, verloren FJH 2,4 Prozent und Aixtron 2,2 Prozent.
MDax & TecDax-Schlussbericht: Schwarz profitiert von Glaxo
Von Mark Böschen und Thorsten Kramer, Frankfurt
Die Nebenwerteindizes an der Frankfurter Börse sind zum Wochenschluss wenig verändert aus dem Handel gegangen. Die Papiere von Pfeiffer Vacuum und Schwarz Pharma waren stark gefragt, SCM Microsystems standen unter Druck.
Der MDax schloss 0,2 Prozent höher bei 4974,56 Punkten. Der TecDax sank leicht um 0,2 Prozent auf 583,66 Stellen.
Die Pharma-Werte im MDax profitierten von positiven Branchennachrichten bei GlaxoSmithKline, AstraZeneca und Sanofi-Synthelabo. Als Reaktion darauf legten Stada Arzneimittel (plus 1,4 Prozent) und Schwarz Pharma (plus 3,9 Prozent) deutlich zu.
Die Karstadt-Aktie stieg um 1,7 Prozent, nachdem der Metro-Konzern den Ausblick für das laufende Jahr bestätigt hatte.
United Internet im Plus
Für freundliche Stimmung bei Internet-Unternehmen in einem insgesamt schwächeren TecDax sorgte der angekündigte Börsengang von Google. Der Betreiber des E-Mail-Dienstes GMX, United Internet, gewann zwei Prozent.
Das Software- und Beratungshaus IDS Scheer steigerte im ersten Quartal dank der Zukäufe im Ausland den operativen Gewinn um 26 Prozent. Die Aktie stieg um 0,3 Prozent.
Pfeiffer Vacuum legten um 4,5 Prozent zu, nachdem der Pumpenhersteller eine stabile Ebit-Marge bei steigenden Umsätzen gemeldet hatte. Ohne dass Nachrichten vorlagen, stiegen Mobilcom um zwei Prozent.
Schwach tendierten Hugo Boss. Das Unternehmen hatte am Donnerstag für das erste Quartal einen stagnierenden Gewinn gemeldet. Die Aktien verbilligten sich um 2,4 Prozent.
SCM bleibt in den roten Zahlen
Die größten Verlierer bei den Technologiewerten litten unter schlechten Quartalszahlen. SCM Microsystems verloren vier Prozent. Der IT-Sicherheitsspezialist meldete einen operativen Verlust von Januar bis März und sagte, er werde im laufenden Jahr nicht aus den roten Zahlen kommen.
Der Kurs des Telekom- und Internetdienstleisters Teles sank um weitere 3,9 Prozent, nachdem er am Donnerstag einen deutlichen Gewinnrückgang in den ersten drei Monaten gemeldet hatte. Ohne dass Nachrichten vorlagen, verloren FJH 2,4 Prozent und Aixtron 2,2 Prozent.
ftd.de, Fr, 30.4.2004, 8:22, aktualisiert: Fr, 30.4.2004, 18:06
Dax & Stoxx-Schlussbericht: Daimler drückt Dax unter 4000 Punkte
Von Joachim Dreykluft und Thorsten Kramer, Frankfurt
Europas Aktienmärkte haben sich mit teils deutlichen Verlusten ins Wochenende verabschiedet. DaimlerChrysler und Deutsche Bank gaben stark nach, Pharmawerte waren gefragt.
Obwohl die hiesigen Quartalsergebnisse meist über den Erwartungen lagen, rutschte der Deutsche Aktienindex unter die Marke von 4000 Punkten. Zuletzt war es ein Minus von 0,6 Prozent auf 3985,21 Punkte. Der Pariser CAC-40 notierte 0,4 Prozent tiefer, beim FTSE-100 in London ging es um 0,7 Prozent nach unten. Der Stoxx 50 gab um ein Prozent nach.
GlaxoSmithKline im Aufwind
Vor allem Pharmawerte stützten die Börsen in London und Paris. Die vor der Übernahme durch Sanofi (plus 3,9 Prozent) stehende Aventis stieg um 2,7 Prozent, nachdem Morgan Stanley sie als "hochattraktive Anlagemöglichkeit" bezeichnet hatte.
GlaxoSmithKline und AstraZeneca waren mit Aufschlägen von 0,9 und 1,3 Prozent unter den Gewinnern im Stoxx 50. Dem Pharmatrend folgten im Dax Altana, FMC und Schering, die zwischen 1,3 und 1,9 Prozent zulegten.
In Deutschland war die Deutsche Bank (minus 2,2 Prozent) nach Vorlage der Bilanzzahlen zweitgrößter Verlierer, obwohl das Kreditinstitut mit seinem Quartalsgewinn die Analystenerwartungen übertroffen hatte. Die Bank hält nach eigenen Angaben ihr Ziel, den Vorsteuergewinn auf 6,5 Mrd. Euro zu steigern, in diesem Jahr für unrealistisch.
DaimlerChrysler verbilligten sich um 2,5 Prozent. Die Aktie war bereits am Donnerstagabend in New York unter Druck geraten, nachdem der Aufsichtsrat beschlossen hatte, dass Jürgen Schrempp weiter Vorstandschef bleibt.
Bei Volkswagen ist der Gewinn im ersten Quartal - wie von Vorstandschef Bernd Pischetsrieder auf der Hauptversammlung bereits angekündigt - kräftig eingebrochen. Er ging nach Steuern um 87 Prozent auf 26 Mio. Euro zurück. Die Aktie notierte zuletzt 0,4 Prozent fester. Das lag nicht nur daran, dass die Aktionäre auf die schlechten Nachrichten vorbereitet waren. Mut machte außerdem die Aussage, dass der Absatz beim wichtigsten Modell Golf wieder deutlich anzieht.
Metro bestätigt Prognose für das Gesamtjahr
Metro (plus 0,4 Prozent) schlug ebenfalls die Erwartungen der Analysten. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen legte um 27 Prozent auf 426 Mio. Euro zu. Analysten hatten dem Handelskonzern lediglich ein Wachstum von 18 Prozent zugetraut. Für das Gesamtjahr bestätigte das Unternehmen die bisherige Prognose eines Anstiegs des Gewinns je Aktie um sechs bis zehn Prozent.
Infineon verkauft sein Glasfaserkomponenten-Geschäft an das US-Unternehmen Finisar. Der Kaufpreis beträgt 263 Mio. $ in Aktien, gaben beide Unternehmen am späten Donnerstagabend bekannt. Demnach wird Infineon nach Abschluss der Transaktion einen Anteil von 38 Prozent an der US-Firma halten. Durch den Verkauf entstehe das größte ausschließlich auf optische Komponenten spezialisierte Unternehmen der Welt, hieß es in der Mitteilung. Infineon-Papiere fielen um 1,2 Prozent.
Die Credit Suisse (plus 2,7 Prozent) legte Zahlen deutlich über denen des Vorjahreszeitraums vor. Im ersten Quartal verdiente der Schweizer Finanzkonzern nach vorläufigen Zahlen 1,8 Mrd. Franken. Vor einem Jahr waren es 279 Mio. Euro. Einen Ausblick gab es jedoch nicht. Er soll mit dem ausführlichen Quartalsbericht am kommenden Mittwoch veröffentlicht werden.
Der Euro näherte sich nach den schwachen US-Daten wieder der Marke von 1,20 $ und notierte zuletzt bei 1,1973 $.
Dax & Stoxx-Schlussbericht: Daimler drückt Dax unter 4000 Punkte
Von Joachim Dreykluft und Thorsten Kramer, Frankfurt
Europas Aktienmärkte haben sich mit teils deutlichen Verlusten ins Wochenende verabschiedet. DaimlerChrysler und Deutsche Bank gaben stark nach, Pharmawerte waren gefragt.
Obwohl die hiesigen Quartalsergebnisse meist über den Erwartungen lagen, rutschte der Deutsche Aktienindex unter die Marke von 4000 Punkten. Zuletzt war es ein Minus von 0,6 Prozent auf 3985,21 Punkte. Der Pariser CAC-40 notierte 0,4 Prozent tiefer, beim FTSE-100 in London ging es um 0,7 Prozent nach unten. Der Stoxx 50 gab um ein Prozent nach.
GlaxoSmithKline im Aufwind
Vor allem Pharmawerte stützten die Börsen in London und Paris. Die vor der Übernahme durch Sanofi (plus 3,9 Prozent) stehende Aventis stieg um 2,7 Prozent, nachdem Morgan Stanley sie als "hochattraktive Anlagemöglichkeit" bezeichnet hatte.
GlaxoSmithKline und AstraZeneca waren mit Aufschlägen von 0,9 und 1,3 Prozent unter den Gewinnern im Stoxx 50. Dem Pharmatrend folgten im Dax Altana, FMC und Schering, die zwischen 1,3 und 1,9 Prozent zulegten.
In Deutschland war die Deutsche Bank (minus 2,2 Prozent) nach Vorlage der Bilanzzahlen zweitgrößter Verlierer, obwohl das Kreditinstitut mit seinem Quartalsgewinn die Analystenerwartungen übertroffen hatte. Die Bank hält nach eigenen Angaben ihr Ziel, den Vorsteuergewinn auf 6,5 Mrd. Euro zu steigern, in diesem Jahr für unrealistisch.
DaimlerChrysler verbilligten sich um 2,5 Prozent. Die Aktie war bereits am Donnerstagabend in New York unter Druck geraten, nachdem der Aufsichtsrat beschlossen hatte, dass Jürgen Schrempp weiter Vorstandschef bleibt.
Bei Volkswagen ist der Gewinn im ersten Quartal - wie von Vorstandschef Bernd Pischetsrieder auf der Hauptversammlung bereits angekündigt - kräftig eingebrochen. Er ging nach Steuern um 87 Prozent auf 26 Mio. Euro zurück. Die Aktie notierte zuletzt 0,4 Prozent fester. Das lag nicht nur daran, dass die Aktionäre auf die schlechten Nachrichten vorbereitet waren. Mut machte außerdem die Aussage, dass der Absatz beim wichtigsten Modell Golf wieder deutlich anzieht.
Metro bestätigt Prognose für das Gesamtjahr
Metro (plus 0,4 Prozent) schlug ebenfalls die Erwartungen der Analysten. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen legte um 27 Prozent auf 426 Mio. Euro zu. Analysten hatten dem Handelskonzern lediglich ein Wachstum von 18 Prozent zugetraut. Für das Gesamtjahr bestätigte das Unternehmen die bisherige Prognose eines Anstiegs des Gewinns je Aktie um sechs bis zehn Prozent.
Infineon verkauft sein Glasfaserkomponenten-Geschäft an das US-Unternehmen Finisar. Der Kaufpreis beträgt 263 Mio. $ in Aktien, gaben beide Unternehmen am späten Donnerstagabend bekannt. Demnach wird Infineon nach Abschluss der Transaktion einen Anteil von 38 Prozent an der US-Firma halten. Durch den Verkauf entstehe das größte ausschließlich auf optische Komponenten spezialisierte Unternehmen der Welt, hieß es in der Mitteilung. Infineon-Papiere fielen um 1,2 Prozent.
Die Credit Suisse (plus 2,7 Prozent) legte Zahlen deutlich über denen des Vorjahreszeitraums vor. Im ersten Quartal verdiente der Schweizer Finanzkonzern nach vorläufigen Zahlen 1,8 Mrd. Franken. Vor einem Jahr waren es 279 Mio. Euro. Einen Ausblick gab es jedoch nicht. Er soll mit dem ausführlichen Quartalsbericht am kommenden Mittwoch veröffentlicht werden.
Der Euro näherte sich nach den schwachen US-Daten wieder der Marke von 1,20 $ und notierte zuletzt bei 1,1973 $.
ftd.de, Sa, 1.5.2004, 10:00
Portfolio: US-Energieaktien zählen zu den Spitzenperformern
Von Edgar Ortega
Öl- und Erdgasaktien weisen im laufenden Jahr die beste Performance unter den Branchen im S&P-500-Index auf. Und sie dürften ihre Spitzenposition verteidigen, denn höhere Energiepreise bringen das Gewinnwachstum auf Touren.
Amerada Hess, fünftgrößter US-Ölkonzern und BJ Services, viertgrößter Anbieter von Ölfeld-Dienstleistungen, führen die Rally an. Mehr als die Hälfte der Energiefirmen werden diese Woche ihr Quartalsergebnis melden. Einer der Gründe für die gute Performance sei die Fehleinschätzung der Ölpreisentwicklung, sagt Warren Hastings, Analyst bei Becker Capital in Portland. Der Ölpreis hat sich seit Jahresbeginn um zwölf Prozent verteuert, für Erdgas ging es in den letzten zwei Monaten 8,7 Prozent aufwärts. Wegen der anhaltenden Konflikte in Irak und der Spannungen zwischen Israel und den Palästinensern zeigten sich Händler besorgt, dass die Ölversorgung unterbrochen werden könnte.
Anfang des Jahres hatten Analysten noch damit gerechnet, dass die Gewinne der Energieunternehmen 2004 durchschnittlich 20 Prozent fallen werden, wie eine Umfrage von Thomson Financial ergab. Inzwischen haben sie ihre Prognosen revidiert und rechnen mit einem Anstieg von drei Prozent. Der Aktienkurs von ChevronTexaco etwa ist in den vergangenen fünf Monaten um 22 Prozent geklettert, nachdem Analysten ihre Gewinnprognosen angehoben haben. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) liegt bei 14, nach 15 im Dezember. "Energieaktien sind ein Schnäppchen, gemessen an den tatsächlichen Rohstoffpreisen", so Analyst Hastings.
Einige Ölaktien sind bereits relativ hoch bewertet. So kommt Schlumberger, der zweitgrößte Ölfelddienstleister, auf ein KGV von 30, Smith International, Nummer vier der Branche,auf 31. Bei Valero Energy hingegen beträgt das KGV lediglich zehn. Die drittgrößte US-Raffinerie gibt am Mittwoch Zahlen heraus. Analysten gehen davon aus, dass Valero vor dem profitabelsten Jahr seiner 24-jährigen Geschichte steht, nachdem der Benzinpreis noch schneller gestiegen ist als der für Rohöl.
© 2004 Financial Times Deutschland
Portfolio: US-Energieaktien zählen zu den Spitzenperformern
Von Edgar Ortega
Öl- und Erdgasaktien weisen im laufenden Jahr die beste Performance unter den Branchen im S&P-500-Index auf. Und sie dürften ihre Spitzenposition verteidigen, denn höhere Energiepreise bringen das Gewinnwachstum auf Touren.
Amerada Hess, fünftgrößter US-Ölkonzern und BJ Services, viertgrößter Anbieter von Ölfeld-Dienstleistungen, führen die Rally an. Mehr als die Hälfte der Energiefirmen werden diese Woche ihr Quartalsergebnis melden. Einer der Gründe für die gute Performance sei die Fehleinschätzung der Ölpreisentwicklung, sagt Warren Hastings, Analyst bei Becker Capital in Portland. Der Ölpreis hat sich seit Jahresbeginn um zwölf Prozent verteuert, für Erdgas ging es in den letzten zwei Monaten 8,7 Prozent aufwärts. Wegen der anhaltenden Konflikte in Irak und der Spannungen zwischen Israel und den Palästinensern zeigten sich Händler besorgt, dass die Ölversorgung unterbrochen werden könnte.
Anfang des Jahres hatten Analysten noch damit gerechnet, dass die Gewinne der Energieunternehmen 2004 durchschnittlich 20 Prozent fallen werden, wie eine Umfrage von Thomson Financial ergab. Inzwischen haben sie ihre Prognosen revidiert und rechnen mit einem Anstieg von drei Prozent. Der Aktienkurs von ChevronTexaco etwa ist in den vergangenen fünf Monaten um 22 Prozent geklettert, nachdem Analysten ihre Gewinnprognosen angehoben haben. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) liegt bei 14, nach 15 im Dezember. "Energieaktien sind ein Schnäppchen, gemessen an den tatsächlichen Rohstoffpreisen", so Analyst Hastings.
Einige Ölaktien sind bereits relativ hoch bewertet. So kommt Schlumberger, der zweitgrößte Ölfelddienstleister, auf ein KGV von 30, Smith International, Nummer vier der Branche,auf 31. Bei Valero Energy hingegen beträgt das KGV lediglich zehn. Die drittgrößte US-Raffinerie gibt am Mittwoch Zahlen heraus. Analysten gehen davon aus, dass Valero vor dem profitabelsten Jahr seiner 24-jährigen Geschichte steht, nachdem der Benzinpreis noch schneller gestiegen ist als der für Rohöl.
© 2004 Financial Times Deutschland
Mal sehen was die nächste Woche bringt bei den Nebenwerten Also gute Trades Euch allen.
Die EU-Erweiterung: Der Sprung nach Osten (EuramS)
Der Sprung nach Osten
Seit gestern hat die Europäische Union zehn Mitgliedsstaaten mehr. In einer Serie beleuchtet EURO wichtige Facetten der Erweiterung für Börsianer. Diese Woche: Chancen und Risiken für DAX-Konzerne.
von Stefan Beste, Euro am Sonntag 18/04
Zufall oder nicht? Als die Staats-Chefs der Europäischen Union gestern offiziell die Erweiterung um zehn Länder zelebrierten, eröffnete gleichzeitig der Autokonzern BMW eine neue Tochterfirma in Ungarn. Es ist die zweite in den Beitrittsländern. Seit Jahren schon unterhalten die Bayern eine Vertriebsgesellschaft im größten der zehn Länder, in Polen.
Das Ziel ist klar: Der Absatz der bayerischen Nobelkarossen in den Staaten des ehemaligen Ostblocks soll gesteigert werden. "Derzeit beträgt der Anteil der Premiummarken auf den Automärkten der Beitrittsländern lediglich fünf Prozent. Im EU-Schnitt sind es 30 Prozent. Kein Wunder, dass sich BMW von der Erweiterung Vorteile erhofft: "Wir glauben, dass wir am Ende des Tages mehr Autos verkaufen können", sagt ein Unternehmenssprecher. Der Fall BMW ist typisch. Während viele Deutsche die EU-Erweiterung mit Sorge beobachten, haben sich die Konzerne längst darauf eingestellt. "Es passiert am 1. Mai überhaupt nichts", versuchte EU-Erweiterungskommissar Günther Verheugen die Bedenkenträger im Vorfeld zu beruhigen. Die deutsche Wirtschaft stehe seit zehn Jahren mit den Beitrittsländern im Wettbewerb und habe sich "phantastisch behauptet", so Verheugen.
Die Chancen der Erweiterung übersteigen die Risiken. Das glauben zumindest die meisten großen börsennotierten Konzerne, wie eine Umfrage von EURO am Sonntag zeigt. Danach begreifen die Aktiengesellschaften die Aufnahme von zehn neuen Ländern vor allem als Möglichkeit, mittel- und langfristig neue Märkte zu erschließen. Dagegen spielen Befürchtungen, etwa die Sorge um neue Konkurrenz aus Billiglohnländern, nur eine untergeordnete Rolle – wenn überhaupt.
Beispiel Bayer: Der Konzern unterhält seit Jahren in allen Beitrittsländern außer Malta eigene Gesellschaften und Repräsentanzen. "Die EU-Osterweiterung ist damit für unser Unternehmen quasi vollzogen", heißt es von Frimenseite. Der Beitrittstermin als solcher habe keine weiteren Auswirkungen auf den Geschäftsverlauf. Ohnehin sollte man die Bedeutung des Geschäfts mit den zehn neuen EU-Mitgliedern nicht überschätzen. Noch ist ihr wirtschaftliches Gewicht eher gering. Auf sie entfallen gerade mal fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts der nun 25 Länder umfassenden EU – das entspricht der Wirtschaftskraft der Niederlande. Der Anteil an der Gesamtbevölkerung beläuft sich auf 16 Prozent. Auch das Pro-Kopf-Einkommen bleibt niedrig. Zwar ist es in den letzten zehn Jahren – gemessen am EU-Durchschnitt – von 42 auch 49 Prozent gestiegen. Nur Zypern und Slowenien schaffen gerade mal so das Niveau der schwächsten alten EU-Länder Griechenland und Portugal, die auf knapp 70 Prozent des Durchschnitts kommen.
Bei den DAX-Konzernen liegt der Geschäftsanteil mit den neuen Ländern daher meist im niedrigen einstelligen Prozentbereich. An der Spitze der DAX-Unternehmen, die sich an der Umfrage beteiligt haben, rangiert der Mischkonzern Linde mit einem Umsatzanteil von 6,9 Prozent, gefolgt von der Deutschen Telekom. Bei kleineren Firmen kann der Anteil jedoch erheblich höher sein. Der Autozulieferer Beru bringt es beispielsweise auf elf Prozent.
Dafür birgt der Markt noch enormes Potenzial: Klaus Schrüfer, Chef-Anlagestratege der SEB Bank, rechnet für die kommenden Jahre mit einem Wachstum der Neulinge von vier bis fünf Prozent. Allein von 2000 bis 2003 sei der Anteil der deutschen Exporte in die Beitrittsländer von zehn auf zwölf Prozent gestiegen. "Das starke Wachstum dort bedeutet auch steigende Nachfrage für deutsche Unternehmen", sagt Schrüfer. Ein Effekt, der auch Investmentprofis nicht verborgen geblieben ist: "Osteuropa ist für uns eine Wachstumsstory, die wir aber lieber über westeuropäische Unternehmen mit starker Ostpräsenz spielen", sagt etwa John Hatterly, Globalstratege von M& G, einer der führenden Fondsgesellschaften in Großbritannien.
Ein Blick auf die Aktivitäten der DAX-Konzerne kann also lohnen. Beispiel Allianz: Der Versicherer ist mit einem Marktanteil von gut zehn Prozent in den osteuropäischen Beitrittsländern bereits die Nummer2. Untern den internationalen Versicherern nimmt er sogar die Spitzenposition ein. Das Risiko, frühzeitig in die Wachstumsmärkte der Ex-Ostblockstaaten investiert zu haben, hat sich längst ausgezahlt. "Das Geschäft wächst nicht nur rasant, sondern ist auch sehr profitabel, sagt Vorstandsmitglied Werner Zedelius, der für Wachstumsmärkte verantwortlich ist. Im Jahr 2003 lag die Eigenkapitalrendite der Allianz in dieser Region bei beachtlichen 30 Prozent. Und der Beitritt zur Europäischen Union dürfte das Wachstumspotenzial weiter erhöhen, meint Zedelius.
Auch die Deutsche Telekom hat sich in den Beitrittsländern frühzeitig ein starkes Standbein aufgebaut. Der Konzern besitzt Mehrheitsbeteiligungen in Tschechien, der Slowakei und Ungarn und ist mit 49 Prozent an der polnischen Mobilfunkfirma PTC beteiligt. Ein Versuch, das Unternehmen vollständig zu übernehmen, scheiterte im vergangenen Jahr. Beispiele für Osteuropa-Aktivitäten gibt es viele im DAX: Der Energiekonzern RWE ist der größte Gasversorger Tschechiens und die Nummer2 in der Energieversorgung Ungarns. MAN baut seit Jahren in Polen Busse und Komponenten und betreibt mit "Star" sogar eine eigene Lkw-Ostmarke. Die HypoVereinsbank ist über ihre Tochter, die Bank Austria, in Ungarn und Polen stark vertreten. Und natürlich Volkswagen. Die Wolfsburger haben sich 1991 durch die Übernahme des tschechischen Autobauers Skoda die Marktführerschaft in Osteuropa gesichert. Zudem produziert VW wegen des niedrigen Lohnniveaus auch dort. Der Konzern beschäftigt 50000 Mitarbeiter in den neuen EU-Ländern – 15 Prozent der Gesamtbelegschaft.
Ähnlich ist die Relation mit 16 Prozent beim Autozulieferer Continental, bei dem im Osten 11129 Menschen in Lohn und Brot stehen. Tendenz steigend. Allerdings konzentriert sich Conti bei seinen Investitionen zunehmend auf die Länder der zweiten Beitrittswelle, die im Jahr 2007 zur EU stoßen sollen. In Rumänien, wo der Konzern bereits zwei Werke hat, soll bis Ende des Jahres ein weiteres entstehen.
Besonders Polen und Ungarn haben es den Unternehmen angetan. Aus gutem Grund: Polen ist mit 38 Millionen Menschen der Riese unter den EU-Neulingen. Das große Interesse an Ungarn hat dagegen eher historische Gründe. Das Land war schon zu Zeiten des Kommunismus dem Westen gegenüber aufgeschlossener als andere. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs lag es daher für viele Unternehmen nahe, dort den ersten Schritt zu wagen.
So war der Waschmittel- und Klebstoffproduzent einer der ersten, der das Potenzial im Osten erkannt hat: Bereits vor dem Fall des Eisernen Vorhangs gründete Henkel in Ungarn ein Joint Venture. Und Polen ist heute einer der wichtigsten Märkte des Konzerns. Ein Sprecher: "Wirtschaftlich ist die Erweiterung für uns schon abgeschlossen." Die Mehrheit der Unternehmen rechnet hingegen damit, dass sich durch die Erweiterung neue Vorteile ergeben könnten. Neben zusätzlichen Wachstumsmöglichkeiten erhoffen sich viele einen zusätzlichen Schub durch vereinheitlichte rechtliche Rahmenbedingungen oder den Wegfall von Zollformalitäten. "Wir betrachten die EU-Erweiterung nicht als Bedrohung, sondern sehen darin zusätzliche Chancen", heißt es darum nicht nur bei Siemens, mit 16000 Mitarbeitern und einem Umsatzanteil von drei Prozent ein weiteres DAX-Schwergewicht in den Beitrittsländern. Deutschlands Großkonzerne sind fit für die Erweiterung.
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Die neuen Länder sind unsere Chance
Das Anwachsen der Europäischen Union um zehn Länder wirft viele Fragen auf. Hilft oder schadet es dem wirtschaftlich angeschlagenen Deutschland? EURO sprach darüber mit Wolfgang Schäuble (61), dem europapolitischen Experten der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag.
EURO: Herr Schäuble, ist Deutschland für die EU-Erweiterung gerüstet? SCHÄUBLE: Darauf muss man zwei Antworten geben. Einerseits findet die Osterweiterung in einer schwierigen Situation statt. Deutschland hat dringenden Reformbedarf. Das sieht man schon daran, dass unser Pro-Kopf-Einkommen jüngst unter EU-Durchschnitt lag.
EURO: Und die gute Nachricht?
SCHÄUBLE: Als das Land in der Mitte Europas werden wir durch die Erweiterung mittelfristig gestärkt.
EURO: Der Außenhandelsverband frohlockt, deutsche Firmen seien im Wettbewerb in der Pole-Position. Sehen Sie das auch so? Schäuble: Natürlich. Die neuen Länder sind ja unsere Nachbarn – nicht die Spaniens oder Großbritanniens. Das ist unsere Chance.
EURO: Im Gegensatz zur Wirtschaft sind viele Bürger skeptisch. Sie befürchten, dass mit den Milliardenhilfen im Osten Arbeitsplätze entstehen, die hier wegfallen. Was sagen Sie dazu?
Schäuble: Die Bedenken sind nachvollziehbar. Aber dieser Prozess ist Ausdruck der Globalisierung, nicht der EU-Erweiterung. Und er hat damit zu tun, dass wir heute zwar oft teurer, aber nicht mehr besser als andere sind. Dieses Problem muss die Politik lösen.
EURO: Ein Arbeiter in der Automobilindustrie kann aber kaum mit seinem Kollegen in der Slowakei konkurrieren. Deswegen verlagert die Industrie ja die Jobs dorthin.
SCHÄUBLE: Lohnkosten sind heute nur noch ein Faktor unter vielen. Wir müssen in vielen anderen Punkten wettbewerbsfähig werden – dann können wir uns auch höhere Löhne leisten. Das haben wir früher auch geschafft. Nur eines wird nicht funktionieren: dass wir teurer und schlechter sind als die anderen.
EURO: Sehen Sie die Gefahr, dass Fehler, die im Zuge der Wiedervereinigung gemacht wurden, nun wiederholt werden könnten?
Schäuble: Ja, es gibt eine Parallele, die mir Sorgen macht. Die Bundesrepublik hat die Wiedervereinigung nicht als Chance begriffen, sich selbst zu verändern. Stattdessen haben wir alle unsere Regulierungen auf die DDR übertragen. Ich konnte mich mit meinen Vorschlägen hierzu damals nicht durchsetzen. Jetzt, nach über zehn Jahren, redet man wieder über Sonderwirtschaftszonen.
EURO: Was heißt das im Hinblick auf die neuen EU-Länder?
Schäuble: Vielleicht wäre es besser gewesen, statt alle neuen Länder zur Übernahme der EU-Regelungen zu verpflichten, sich umgekehrt zu fragen: Brauchen wir alle Regelungen, die Brüssel bisher vorgibt? Ich glaube, auch hier ist Entbürokratisierung und Deregulierung nötig und möglich.
EURO: Wo liegt das größte Problem?
Schäuble: Es wäre eine klare Kompetenzabgrenzung nötig. Wir brauchen ein starkes Europa für alle Probleme, die wir nur europäisch lösen können. Aber alles, was in nationaler Verantwortung gelöst werden kann, muss nicht von Brüssel einheitlich reguliert werden.
EURO: Sehen Sie Chancen dafür?
Schäuble: Wenig. Die rot-grüne Bundesregierung schafft es ja noch nicht mal, die einheitliche Abwicklung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe über die Kommunen zu regeln.
EURO: Luxemburgs Ministerpräsident Claude Juncker glaubt, die Erweiterung werde gerade "in Ostdeutschland Arbeit und Prosperität schaffen". Teilen Sie diesen Optimismus?
SCHÄUBLE: Ja, den teile ich. Mittelfristig kommen die östlichen Länder, einschließlich der bayerischen Grenzgebiete, in eine neue Zentrallage. Ich habe das vor Jahrzehnten in meiner eigenen Heimat in der Nähe Straßburgs erlebt. Auch dort waren wir Grenzgebiet zum einstigen "Erbfeind" Frankreich. Durch die europäische Einigung hat gerade das Oberrheingebiet sehr gewonnen. Das wird für den Osten Deutschlands mittelfristig genauso gelten.
EURO: Dort sehen sich die Menschen momentan aber durch Ost-Billiglöhne bedroht.
SCHÄUBLE: Dieses Problem haben sie, seit der Eiserne Vorhang die Länder nicht mehr hermetisch abschirmt. Aber in dem Maß, in dem sich der Osten entwickelt, werden die Lohnkostenunterschiede geringer. Das war übrigens beim EU-Beitritt Spaniens und Portugals auch so.
EURO: Werden per saldo durch die EU-Osterweiterung bei uns Arbeitsplätze geschaffen oder vernichtet werden?
SCHÄUBLE: Ich bin davon überzeugt, dass mehr Arbeitsplätze geschaffen werden, weil ein größeres Europa mehr Wachstum und Dynamik bedeutet. Die Voraussetzung für mehr Arbeitsplätze in Deutschland sind aber Reformen in der Wirtschafts-, Steuer- und Sozialpolitik.
EURO: Was spricht gegen eine Steuerharmonisierung in der EU?
SCHÄUBLE: Grundsätzlich ist der Wettbewerb verschiedener Modelle das effizientere Prinzip, weil er die besseren Lösungen ausfindig macht.
Der Sprung nach Osten
Seit gestern hat die Europäische Union zehn Mitgliedsstaaten mehr. In einer Serie beleuchtet EURO wichtige Facetten der Erweiterung für Börsianer. Diese Woche: Chancen und Risiken für DAX-Konzerne.
von Stefan Beste, Euro am Sonntag 18/04
Zufall oder nicht? Als die Staats-Chefs der Europäischen Union gestern offiziell die Erweiterung um zehn Länder zelebrierten, eröffnete gleichzeitig der Autokonzern BMW eine neue Tochterfirma in Ungarn. Es ist die zweite in den Beitrittsländern. Seit Jahren schon unterhalten die Bayern eine Vertriebsgesellschaft im größten der zehn Länder, in Polen.
Das Ziel ist klar: Der Absatz der bayerischen Nobelkarossen in den Staaten des ehemaligen Ostblocks soll gesteigert werden. "Derzeit beträgt der Anteil der Premiummarken auf den Automärkten der Beitrittsländern lediglich fünf Prozent. Im EU-Schnitt sind es 30 Prozent. Kein Wunder, dass sich BMW von der Erweiterung Vorteile erhofft: "Wir glauben, dass wir am Ende des Tages mehr Autos verkaufen können", sagt ein Unternehmenssprecher. Der Fall BMW ist typisch. Während viele Deutsche die EU-Erweiterung mit Sorge beobachten, haben sich die Konzerne längst darauf eingestellt. "Es passiert am 1. Mai überhaupt nichts", versuchte EU-Erweiterungskommissar Günther Verheugen die Bedenkenträger im Vorfeld zu beruhigen. Die deutsche Wirtschaft stehe seit zehn Jahren mit den Beitrittsländern im Wettbewerb und habe sich "phantastisch behauptet", so Verheugen.
Die Chancen der Erweiterung übersteigen die Risiken. Das glauben zumindest die meisten großen börsennotierten Konzerne, wie eine Umfrage von EURO am Sonntag zeigt. Danach begreifen die Aktiengesellschaften die Aufnahme von zehn neuen Ländern vor allem als Möglichkeit, mittel- und langfristig neue Märkte zu erschließen. Dagegen spielen Befürchtungen, etwa die Sorge um neue Konkurrenz aus Billiglohnländern, nur eine untergeordnete Rolle – wenn überhaupt.
Beispiel Bayer: Der Konzern unterhält seit Jahren in allen Beitrittsländern außer Malta eigene Gesellschaften und Repräsentanzen. "Die EU-Osterweiterung ist damit für unser Unternehmen quasi vollzogen", heißt es von Frimenseite. Der Beitrittstermin als solcher habe keine weiteren Auswirkungen auf den Geschäftsverlauf. Ohnehin sollte man die Bedeutung des Geschäfts mit den zehn neuen EU-Mitgliedern nicht überschätzen. Noch ist ihr wirtschaftliches Gewicht eher gering. Auf sie entfallen gerade mal fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts der nun 25 Länder umfassenden EU – das entspricht der Wirtschaftskraft der Niederlande. Der Anteil an der Gesamtbevölkerung beläuft sich auf 16 Prozent. Auch das Pro-Kopf-Einkommen bleibt niedrig. Zwar ist es in den letzten zehn Jahren – gemessen am EU-Durchschnitt – von 42 auch 49 Prozent gestiegen. Nur Zypern und Slowenien schaffen gerade mal so das Niveau der schwächsten alten EU-Länder Griechenland und Portugal, die auf knapp 70 Prozent des Durchschnitts kommen.
Bei den DAX-Konzernen liegt der Geschäftsanteil mit den neuen Ländern daher meist im niedrigen einstelligen Prozentbereich. An der Spitze der DAX-Unternehmen, die sich an der Umfrage beteiligt haben, rangiert der Mischkonzern Linde mit einem Umsatzanteil von 6,9 Prozent, gefolgt von der Deutschen Telekom. Bei kleineren Firmen kann der Anteil jedoch erheblich höher sein. Der Autozulieferer Beru bringt es beispielsweise auf elf Prozent.
Dafür birgt der Markt noch enormes Potenzial: Klaus Schrüfer, Chef-Anlagestratege der SEB Bank, rechnet für die kommenden Jahre mit einem Wachstum der Neulinge von vier bis fünf Prozent. Allein von 2000 bis 2003 sei der Anteil der deutschen Exporte in die Beitrittsländer von zehn auf zwölf Prozent gestiegen. "Das starke Wachstum dort bedeutet auch steigende Nachfrage für deutsche Unternehmen", sagt Schrüfer. Ein Effekt, der auch Investmentprofis nicht verborgen geblieben ist: "Osteuropa ist für uns eine Wachstumsstory, die wir aber lieber über westeuropäische Unternehmen mit starker Ostpräsenz spielen", sagt etwa John Hatterly, Globalstratege von M& G, einer der führenden Fondsgesellschaften in Großbritannien.
Ein Blick auf die Aktivitäten der DAX-Konzerne kann also lohnen. Beispiel Allianz: Der Versicherer ist mit einem Marktanteil von gut zehn Prozent in den osteuropäischen Beitrittsländern bereits die Nummer2. Untern den internationalen Versicherern nimmt er sogar die Spitzenposition ein. Das Risiko, frühzeitig in die Wachstumsmärkte der Ex-Ostblockstaaten investiert zu haben, hat sich längst ausgezahlt. "Das Geschäft wächst nicht nur rasant, sondern ist auch sehr profitabel, sagt Vorstandsmitglied Werner Zedelius, der für Wachstumsmärkte verantwortlich ist. Im Jahr 2003 lag die Eigenkapitalrendite der Allianz in dieser Region bei beachtlichen 30 Prozent. Und der Beitritt zur Europäischen Union dürfte das Wachstumspotenzial weiter erhöhen, meint Zedelius.
Auch die Deutsche Telekom hat sich in den Beitrittsländern frühzeitig ein starkes Standbein aufgebaut. Der Konzern besitzt Mehrheitsbeteiligungen in Tschechien, der Slowakei und Ungarn und ist mit 49 Prozent an der polnischen Mobilfunkfirma PTC beteiligt. Ein Versuch, das Unternehmen vollständig zu übernehmen, scheiterte im vergangenen Jahr. Beispiele für Osteuropa-Aktivitäten gibt es viele im DAX: Der Energiekonzern RWE ist der größte Gasversorger Tschechiens und die Nummer2 in der Energieversorgung Ungarns. MAN baut seit Jahren in Polen Busse und Komponenten und betreibt mit "Star" sogar eine eigene Lkw-Ostmarke. Die HypoVereinsbank ist über ihre Tochter, die Bank Austria, in Ungarn und Polen stark vertreten. Und natürlich Volkswagen. Die Wolfsburger haben sich 1991 durch die Übernahme des tschechischen Autobauers Skoda die Marktführerschaft in Osteuropa gesichert. Zudem produziert VW wegen des niedrigen Lohnniveaus auch dort. Der Konzern beschäftigt 50000 Mitarbeiter in den neuen EU-Ländern – 15 Prozent der Gesamtbelegschaft.
Ähnlich ist die Relation mit 16 Prozent beim Autozulieferer Continental, bei dem im Osten 11129 Menschen in Lohn und Brot stehen. Tendenz steigend. Allerdings konzentriert sich Conti bei seinen Investitionen zunehmend auf die Länder der zweiten Beitrittswelle, die im Jahr 2007 zur EU stoßen sollen. In Rumänien, wo der Konzern bereits zwei Werke hat, soll bis Ende des Jahres ein weiteres entstehen.
Besonders Polen und Ungarn haben es den Unternehmen angetan. Aus gutem Grund: Polen ist mit 38 Millionen Menschen der Riese unter den EU-Neulingen. Das große Interesse an Ungarn hat dagegen eher historische Gründe. Das Land war schon zu Zeiten des Kommunismus dem Westen gegenüber aufgeschlossener als andere. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs lag es daher für viele Unternehmen nahe, dort den ersten Schritt zu wagen.
So war der Waschmittel- und Klebstoffproduzent einer der ersten, der das Potenzial im Osten erkannt hat: Bereits vor dem Fall des Eisernen Vorhangs gründete Henkel in Ungarn ein Joint Venture. Und Polen ist heute einer der wichtigsten Märkte des Konzerns. Ein Sprecher: "Wirtschaftlich ist die Erweiterung für uns schon abgeschlossen." Die Mehrheit der Unternehmen rechnet hingegen damit, dass sich durch die Erweiterung neue Vorteile ergeben könnten. Neben zusätzlichen Wachstumsmöglichkeiten erhoffen sich viele einen zusätzlichen Schub durch vereinheitlichte rechtliche Rahmenbedingungen oder den Wegfall von Zollformalitäten. "Wir betrachten die EU-Erweiterung nicht als Bedrohung, sondern sehen darin zusätzliche Chancen", heißt es darum nicht nur bei Siemens, mit 16000 Mitarbeitern und einem Umsatzanteil von drei Prozent ein weiteres DAX-Schwergewicht in den Beitrittsländern. Deutschlands Großkonzerne sind fit für die Erweiterung.
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Die neuen Länder sind unsere Chance
Das Anwachsen der Europäischen Union um zehn Länder wirft viele Fragen auf. Hilft oder schadet es dem wirtschaftlich angeschlagenen Deutschland? EURO sprach darüber mit Wolfgang Schäuble (61), dem europapolitischen Experten der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag.
EURO: Herr Schäuble, ist Deutschland für die EU-Erweiterung gerüstet? SCHÄUBLE: Darauf muss man zwei Antworten geben. Einerseits findet die Osterweiterung in einer schwierigen Situation statt. Deutschland hat dringenden Reformbedarf. Das sieht man schon daran, dass unser Pro-Kopf-Einkommen jüngst unter EU-Durchschnitt lag.
EURO: Und die gute Nachricht?
SCHÄUBLE: Als das Land in der Mitte Europas werden wir durch die Erweiterung mittelfristig gestärkt.
EURO: Der Außenhandelsverband frohlockt, deutsche Firmen seien im Wettbewerb in der Pole-Position. Sehen Sie das auch so? Schäuble: Natürlich. Die neuen Länder sind ja unsere Nachbarn – nicht die Spaniens oder Großbritanniens. Das ist unsere Chance.
EURO: Im Gegensatz zur Wirtschaft sind viele Bürger skeptisch. Sie befürchten, dass mit den Milliardenhilfen im Osten Arbeitsplätze entstehen, die hier wegfallen. Was sagen Sie dazu?
Schäuble: Die Bedenken sind nachvollziehbar. Aber dieser Prozess ist Ausdruck der Globalisierung, nicht der EU-Erweiterung. Und er hat damit zu tun, dass wir heute zwar oft teurer, aber nicht mehr besser als andere sind. Dieses Problem muss die Politik lösen.
EURO: Ein Arbeiter in der Automobilindustrie kann aber kaum mit seinem Kollegen in der Slowakei konkurrieren. Deswegen verlagert die Industrie ja die Jobs dorthin.
SCHÄUBLE: Lohnkosten sind heute nur noch ein Faktor unter vielen. Wir müssen in vielen anderen Punkten wettbewerbsfähig werden – dann können wir uns auch höhere Löhne leisten. Das haben wir früher auch geschafft. Nur eines wird nicht funktionieren: dass wir teurer und schlechter sind als die anderen.
EURO: Sehen Sie die Gefahr, dass Fehler, die im Zuge der Wiedervereinigung gemacht wurden, nun wiederholt werden könnten?
Schäuble: Ja, es gibt eine Parallele, die mir Sorgen macht. Die Bundesrepublik hat die Wiedervereinigung nicht als Chance begriffen, sich selbst zu verändern. Stattdessen haben wir alle unsere Regulierungen auf die DDR übertragen. Ich konnte mich mit meinen Vorschlägen hierzu damals nicht durchsetzen. Jetzt, nach über zehn Jahren, redet man wieder über Sonderwirtschaftszonen.
EURO: Was heißt das im Hinblick auf die neuen EU-Länder?
Schäuble: Vielleicht wäre es besser gewesen, statt alle neuen Länder zur Übernahme der EU-Regelungen zu verpflichten, sich umgekehrt zu fragen: Brauchen wir alle Regelungen, die Brüssel bisher vorgibt? Ich glaube, auch hier ist Entbürokratisierung und Deregulierung nötig und möglich.
EURO: Wo liegt das größte Problem?
Schäuble: Es wäre eine klare Kompetenzabgrenzung nötig. Wir brauchen ein starkes Europa für alle Probleme, die wir nur europäisch lösen können. Aber alles, was in nationaler Verantwortung gelöst werden kann, muss nicht von Brüssel einheitlich reguliert werden.
EURO: Sehen Sie Chancen dafür?
Schäuble: Wenig. Die rot-grüne Bundesregierung schafft es ja noch nicht mal, die einheitliche Abwicklung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe über die Kommunen zu regeln.
EURO: Luxemburgs Ministerpräsident Claude Juncker glaubt, die Erweiterung werde gerade "in Ostdeutschland Arbeit und Prosperität schaffen". Teilen Sie diesen Optimismus?
SCHÄUBLE: Ja, den teile ich. Mittelfristig kommen die östlichen Länder, einschließlich der bayerischen Grenzgebiete, in eine neue Zentrallage. Ich habe das vor Jahrzehnten in meiner eigenen Heimat in der Nähe Straßburgs erlebt. Auch dort waren wir Grenzgebiet zum einstigen "Erbfeind" Frankreich. Durch die europäische Einigung hat gerade das Oberrheingebiet sehr gewonnen. Das wird für den Osten Deutschlands mittelfristig genauso gelten.
EURO: Dort sehen sich die Menschen momentan aber durch Ost-Billiglöhne bedroht.
SCHÄUBLE: Dieses Problem haben sie, seit der Eiserne Vorhang die Länder nicht mehr hermetisch abschirmt. Aber in dem Maß, in dem sich der Osten entwickelt, werden die Lohnkostenunterschiede geringer. Das war übrigens beim EU-Beitritt Spaniens und Portugals auch so.
EURO: Werden per saldo durch die EU-Osterweiterung bei uns Arbeitsplätze geschaffen oder vernichtet werden?
SCHÄUBLE: Ich bin davon überzeugt, dass mehr Arbeitsplätze geschaffen werden, weil ein größeres Europa mehr Wachstum und Dynamik bedeutet. Die Voraussetzung für mehr Arbeitsplätze in Deutschland sind aber Reformen in der Wirtschafts-, Steuer- und Sozialpolitik.
EURO: Was spricht gegen eine Steuerharmonisierung in der EU?
SCHÄUBLE: Grundsätzlich ist der Wettbewerb verschiedener Modelle das effizientere Prinzip, weil er die besseren Lösungen ausfindig macht.
Zock der Woche aus meiner sicht
CBB Holding WKN 544400
Spekulativ aber was kann man verlieren zur Zeit nur 6 Cent pro Aktie aber mein Ziel sind 35 Cent
Aber nur mit Limit oder NIE BESTENS !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
CBB Holding WKN 544400
Spekulativ aber was kann man verlieren zur Zeit nur 6 Cent pro Aktie aber mein Ziel sind 35 Cent
Aber nur mit Limit oder NIE BESTENS !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
So die Aktien kommen so hoffe ich an laufen
In eigener Sache:
Whnainsn, oedr??
Gmäeß eneir Sutide eneir elgnihcesn Uvinisterät ist es nchit witihcg, in wlecehr Rneflogheie die Bstachuebn in eneim Wrot snid, das Ezniige, was wcthiig ist, ist, daß der estre und der leztte Bstabchue an der ritihcegn Pstoiion snid. Der Rset knan ein ttoaelr Bsinoldn sien, tedztorm knan man ihn onhe Pemoblre lseen. Das ist so, wiel wir nciht jeedn Bstachuebn enzelin leesn, snderon das Wrot als gseatems.
In eigener Sache:
Whnainsn, oedr??
Gmäeß eneir Sutide eneir elgnihcesn Uvinisterät ist es nchit witihcg, in wlecehr Rneflogheie die Bstachuebn in eneim Wrot snid, das Ezniige, was wcthiig ist, ist, daß der estre und der leztte Bstabchue an der ritihcegn Pstoiion snid. Der Rset knan ein ttoaelr Bsinoldn sien, tedztorm knan man ihn onhe Pemoblre lseen. Das ist so, wiel wir nciht jeedn Bstachuebn enzelin leesn, snderon das Wrot als gseatems.
FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Großbanken wollen sich zu Spekulationen
über einen möglichen Kauf der Postbank nicht äußern. "Kein Kommentar" hieß
es
auf Anfrage am Mittwoch bei Deutscher Bank <DBK.ETR>, Dresdner Bank
<ALV.ETR>
und HypoVereinsbank <HVM.ETR>. Nach Angaben der "WirtschaftsWoche"
sondiert
das Finanzministerium schon seit mehreren Wochen einen Verkauf der
Postbank an
eine deutsche Großbank.
Bei einem Verkauf würde der geplante Postbank-Börsengang, welcher der
größte in Deutschland seit dreieinhalb Jahren wäre, nicht stattfinden. Die
Postbank, an der der Bund und die bundeseigene KfW-Bankengruppe über die
Deutsche Post <DPW.ETR> mehrheitlich beteiligt sind, solle nur dann an die
Börse gebracht werden, wenn Verkaufsverhandlungen scheitern, schreibt das
Magazin.
FINANZMINISTERIUM DEMENTIERT SONDIERUNGSGESPRÄCHE
Das Finanzministerium wies die Darstellung zurück. Derartige
Sondierungsgespräche seien ihm nicht bekannt, erklärte ein Sprecher. Bekannt
sei, dass die Deutsche Post überlege, die Postbank über einen Börsengang zu
veräußern. Dies sei eine Strategie, die vom Bund begrüßt werde, hieß es
weiter. Der Sprecher der Deutschen Post, Martin Dopychai, nannte den Bericht
"reine Spekulation". Der noch vor der Sommerpause angepeilte Börsengang der
Postbank "läuft exakt wie geplant".
Analysten zeigten sich im Hinblick auf den Bericht der "WirtschaftsWoche"
skeptisch. "Die Erwartungshaltung für diesen großen Börsengang, von dem sich
viele einen Schub für den Finanzplatz Deutschland versprechen, steigt täglich.
"Die Vorbereitungen sind im vollen Gang, einen Verkauf hätte man früher
angehen müssen", sagte ein Analyst einer deutschen Bank in Frankfurt.
`POSTBANK FÜR ANDERE BANKEN ATTRAKTIV`
Andere Experten betonen allerdings, dass es für die Postbank, stünde sie
wirklich zum Verkauf, viele Interessenten gäbe. Viele Großbanken hätten zu
wenige Kundeneinlagen und ein schlechtes Kreditportfolio. Die Postbank mit
ihren zwölf Millionen Kunden und einem erfolgreichen Geschäftsmodell wäre "ein
Gesundheitstrunk" für einige Banken, sagte ein Analyst einer französischen
Großbank. So hatte HVB-Chef Dieter Rampl erst Anfang April in einem Interview
gesagt, dass die "Postbank mit Sicherheit ein interessanter Partner" wäre,
"und zwar für jede deutsche Bank." "Von der Vertriebskraft, von der Kundenzahl
und deren Einlagen her gesehen wäre sie attraktiv", sagte Rampl./sit/she/aa
über einen möglichen Kauf der Postbank nicht äußern. "Kein Kommentar" hieß
es
auf Anfrage am Mittwoch bei Deutscher Bank <DBK.ETR>, Dresdner Bank
<ALV.ETR>
und HypoVereinsbank <HVM.ETR>. Nach Angaben der "WirtschaftsWoche"
sondiert
das Finanzministerium schon seit mehreren Wochen einen Verkauf der
Postbank an
eine deutsche Großbank.
Bei einem Verkauf würde der geplante Postbank-Börsengang, welcher der
größte in Deutschland seit dreieinhalb Jahren wäre, nicht stattfinden. Die
Postbank, an der der Bund und die bundeseigene KfW-Bankengruppe über die
Deutsche Post <DPW.ETR> mehrheitlich beteiligt sind, solle nur dann an die
Börse gebracht werden, wenn Verkaufsverhandlungen scheitern, schreibt das
Magazin.
FINANZMINISTERIUM DEMENTIERT SONDIERUNGSGESPRÄCHE
Das Finanzministerium wies die Darstellung zurück. Derartige
Sondierungsgespräche seien ihm nicht bekannt, erklärte ein Sprecher. Bekannt
sei, dass die Deutsche Post überlege, die Postbank über einen Börsengang zu
veräußern. Dies sei eine Strategie, die vom Bund begrüßt werde, hieß es
weiter. Der Sprecher der Deutschen Post, Martin Dopychai, nannte den Bericht
"reine Spekulation". Der noch vor der Sommerpause angepeilte Börsengang der
Postbank "läuft exakt wie geplant".
Analysten zeigten sich im Hinblick auf den Bericht der "WirtschaftsWoche"
skeptisch. "Die Erwartungshaltung für diesen großen Börsengang, von dem sich
viele einen Schub für den Finanzplatz Deutschland versprechen, steigt täglich.
"Die Vorbereitungen sind im vollen Gang, einen Verkauf hätte man früher
angehen müssen", sagte ein Analyst einer deutschen Bank in Frankfurt.
`POSTBANK FÜR ANDERE BANKEN ATTRAKTIV`
Andere Experten betonen allerdings, dass es für die Postbank, stünde sie
wirklich zum Verkauf, viele Interessenten gäbe. Viele Großbanken hätten zu
wenige Kundeneinlagen und ein schlechtes Kreditportfolio. Die Postbank mit
ihren zwölf Millionen Kunden und einem erfolgreichen Geschäftsmodell wäre "ein
Gesundheitstrunk" für einige Banken, sagte ein Analyst einer französischen
Großbank. So hatte HVB-Chef Dieter Rampl erst Anfang April in einem Interview
gesagt, dass die "Postbank mit Sicherheit ein interessanter Partner" wäre,
"und zwar für jede deutsche Bank." "Von der Vertriebskraft, von der Kundenzahl
und deren Einlagen her gesehen wäre sie attraktiv", sagte Rampl./sit/she/aa
ftd.de, Mi, 5.5.2004, 9:52, aktualisiert: Mi, 5.5.2004, 14:52
Allianz: Sorgenkind Dresdner ist aus dem Gröbsten raus
Der Finanzkonzern Allianz hat im ersten Quartal 2004 seine Ergebnisse kräftig gesteigert. Auch das Sorgenkind Dresdner Bank hat erstmals seit anderthalb Jahren wieder einen Gewinn abgeliefert.
Der weltweit größte Versicherungskonzern erzielte nach am Mittwoch vorgelegten vorläufigen Zahlen einen Gewinn von rund 650 Mio. Euro nach Steuern. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres war noch ein Verlust von 546 Mio. Euro angefallen. Die Beitragseinnahmen im Versicherungsgeschäft bis Ende März lagen mit rund 25 Mrd. Euro etwa auf Vorjahresniveau. Bereinigt um Währungs- und Konsolidierungseffekte legten die Einnahmen um etwa drei Prozent zu. Im Bankgeschäft kehrte die Dresdner Bank in die schwarzen Zahlen zurück: Das operative Ergebnis beträgt den Angaben zufolge 170 Mio. Euro. Auch nach Steuern werde ein positives Ergebnis ausgewiesen - nach einem Verlust von 353 Mio. Euro im Vorjahresquartal.
Diekmann: "Wir liefern, was wir versprochen haben"
Die Ergebnisse des ersten Quartals schrieben den positiven Trend des Vorjahres fort, sagte Allianz-Chef Michael Diekmann. Alle Segmente hätten zur Verbesserung der Profitabilität beigetragen. "Wir liefern, was wir versprochen haben", sagte Diekmann. Die Veröffentlichung der vorläufigen Zahlen zur Hauptversammlung am Mittwoch kam überraschend, die Bekanntgabe des kompletten Quartalberichts ist für 14. Mai vorgesehen.
Zu dem deutlichen Gewinn im ersten Quartal trug nach Angaben des Konzerns auch das günstige Kapitalmarktumfeld bei. Im Bankgeschäft seien die Aufwendungen und die Risikovorsorge deutlich gesenkt worden, teilte die Allianz mit. In der Sach- und Unfallversicherung ging die Schaden-Kosten-Quote, also das Verhältnis aus Aufwendungen für Schäden sowie Kosten und den Prämieneinnahmen, auf unter 96 Prozent nach 97,7 Prozent im Vorjahr zurück. Bei Quoten unter 100 Prozent sind die Aufwendungen für Schäden und Kosten alleine durch die Prämieneinnahmen gedeckt.
Andreas Schäfer, Fondsmanager bei Activest, sagte der Nachrichtenagentur Reuters: "Auf den ersten Blick sehen die Zahlen ziemlich gut aus." Schäfer wertete auch die bessere Entwicklung der Banksparte als positiv.
© 2004 Financial Times Deutschland
Allianz: Sorgenkind Dresdner ist aus dem Gröbsten raus
Der Finanzkonzern Allianz hat im ersten Quartal 2004 seine Ergebnisse kräftig gesteigert. Auch das Sorgenkind Dresdner Bank hat erstmals seit anderthalb Jahren wieder einen Gewinn abgeliefert.
Der weltweit größte Versicherungskonzern erzielte nach am Mittwoch vorgelegten vorläufigen Zahlen einen Gewinn von rund 650 Mio. Euro nach Steuern. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres war noch ein Verlust von 546 Mio. Euro angefallen. Die Beitragseinnahmen im Versicherungsgeschäft bis Ende März lagen mit rund 25 Mrd. Euro etwa auf Vorjahresniveau. Bereinigt um Währungs- und Konsolidierungseffekte legten die Einnahmen um etwa drei Prozent zu. Im Bankgeschäft kehrte die Dresdner Bank in die schwarzen Zahlen zurück: Das operative Ergebnis beträgt den Angaben zufolge 170 Mio. Euro. Auch nach Steuern werde ein positives Ergebnis ausgewiesen - nach einem Verlust von 353 Mio. Euro im Vorjahresquartal.
Diekmann: "Wir liefern, was wir versprochen haben"
Die Ergebnisse des ersten Quartals schrieben den positiven Trend des Vorjahres fort, sagte Allianz-Chef Michael Diekmann. Alle Segmente hätten zur Verbesserung der Profitabilität beigetragen. "Wir liefern, was wir versprochen haben", sagte Diekmann. Die Veröffentlichung der vorläufigen Zahlen zur Hauptversammlung am Mittwoch kam überraschend, die Bekanntgabe des kompletten Quartalberichts ist für 14. Mai vorgesehen.
Zu dem deutlichen Gewinn im ersten Quartal trug nach Angaben des Konzerns auch das günstige Kapitalmarktumfeld bei. Im Bankgeschäft seien die Aufwendungen und die Risikovorsorge deutlich gesenkt worden, teilte die Allianz mit. In der Sach- und Unfallversicherung ging die Schaden-Kosten-Quote, also das Verhältnis aus Aufwendungen für Schäden sowie Kosten und den Prämieneinnahmen, auf unter 96 Prozent nach 97,7 Prozent im Vorjahr zurück. Bei Quoten unter 100 Prozent sind die Aufwendungen für Schäden und Kosten alleine durch die Prämieneinnahmen gedeckt.
Andreas Schäfer, Fondsmanager bei Activest, sagte der Nachrichtenagentur Reuters: "Auf den ersten Blick sehen die Zahlen ziemlich gut aus." Schäfer wertete auch die bessere Entwicklung der Banksparte als positiv.
© 2004 Financial Times Deutschland
ftd.de, Mi, 5.5.2004, 14:23
Ölpreis wird zur Belastung für die Konjunktur
Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement hat den hohen Ölpreis als Problem für den konjunkturellen Aufschwung bezeichnet, dessen Auswirkungen bislang aber noch nicht bemerkbar seien. Der Ölpreis nähert sich mit großen Schritten der 40-$-Marke.
"Das ist ein Problem, das ist gar keine Frage", sagte Clement am Mittwoch in Berlin auf die Frage nach seiner Einschätzung des Ölpreises. "Wir haben einen Boom der Weltwirtschaft, und bisher ist nicht erkennbar, dass dieser Boom behindert wird." Er setze darauf, dass von den Beteiligten alles getan werde, die Rohstoffversorgung preislich so zu gestalten, dass die Weltwirtschaft nicht abgebremst werde. "Niemand kann ein Interesse daran haben", sagte der Minister.
Der Ölpreis steigt seit Wochen rasant an und hatte am Dienstag den höchsten Stand seit mehr als 13 Jahren erreicht. Am Mittwoch kostete das Barrel (156 Liter) der Sorte Brent fast 36 $. Experten führen die Teuerung auf die Furcht vor einer Verknappung der Ölversorgung nach den jüngsten Anschlägen im Nahen Osten sowie auf anhaltend niedrige Lagerbestände in den USA zurück. Anzeichen für eine Entspannung kann die Internationale Energieagentur (IEA) vorerst nicht erkennen. Nach Einschätzung von Finanzexperten wird ein hoher Ölpreis den ohnehin geringen Konjunkturoptimismus mittelfristig dämpfen und die Finanzmärkte damit belasten.
Auch der Preis für Öl der Opec klettert weiter: Ein Barrel Öl der Opec-Länder kostete am Dienstag 34,71 $, nach 34,13 $ am Montag, wie die Organisation der Erdöl exportierenden Länder (Opec) am Mittwoch in Wien mitteilte. Im Schnitt der vorigen Woche waren es noch 33,25 $ gewesen. Die Opec produziert etwa ein Drittel des weltweiten Rohöls.
Auch Opec-Öl wird teurer
Im März betrug der Durchschnittspreis für ein Barrel Opec-Öl 32,05 $, nach 29,65 $ im Februar und 30,33 $ im Januar. Im Gesamtjahr 2003 lag er bei 28,10 $. Die Opec ermittelt den Durchschnittspreis aus sieben verschiedenen Sorten der Mitgliedsländer.
Am Montag war der Benzinpreis in Deutschland auf ein Rekordhoch von 1,20 Euro für den Liter Super gestiegen. Auch in den USA hat der Benzinpreis mit 1,84 $ pro Gallone (3,7 Liter) einen Höchststand erreicht.
Forderungen der Autoindustrie und von Verbänden nach Senkung der Ökosteuer wurden von der Regierungs-Koalition am Mittwoch zurückgewiesen. Es gebe keinen Grund für gesetzgeberische Maßnahmen bei Benzinpreisen, "erst recht nicht bei der Ökosteuer", hieß es im Finanzministerium. Die Ökosteuer sei erst vor kurzem durch das Bundesverfassungsgericht bestätigt worden. "Es gibt keinen Handlungsbedarf." Der SPD zufolge kann Steuerpolitik nicht vom aktuellen Marktpreis abhängig gemacht werden.
Engpass bei Raffinerien
Den deutlich schnelleren Anstieg der Benzinpreise gegenüber dem Ölpreis führen Experten auf einen Engpass bei Raffinerien zurück, die Benzin herstellen. Die Automobilindustrie kritisiert, an den hohen Benzinpreisen zeige sich die ganze Last der Ökosteuer. Der Automobilclub AvD forderte eine Senkung der Ökosteuer.
Der Benzinpreis an der Tankstelle besteht zu rund 70 Prozent aus Steuern und Abgaben. Die Mineralöl- und Ökosteuern betragen fest 65,5 Cent je Liter und verändern sich nicht, wenn Preise steigen. Auf Preis und Steuern werden 16 Prozent Mehrwertsteuer berechnet. Um den Benzinpreis auf einen Euro je Liter zu senken - wie teils gefordert - müsste der Staat auf rund 13 Mrd. Euro Einnahmen verzichten.
Nach den Worten von SPD-Fraktionsvize Joachim Poß "kann die Steuerpolitik nicht davon abhängig gemacht werden, ob ein Steuer belastetes Gut mal einen hohen und mal einen niedrigen Marktpreis hat". Der Preis richte sich auch bei Mineralöl nach Angebot und Nachfrage. Eine Steuersenkung würde daher nicht zu einem niedrigeren Benzinpreis führen, sondern zu höheren Konzern-Gewinnen. Poß verwies darauf, dass Union und FDP Anfang der 90er Jahre die Mineralölsteuer drastisch erhöht hätten. Die Ökosteuer habe zudem zur Stabilisierung der Lohnnebenkosten beigetragen.
© 2004 Financial Times Deutschland
Ölpreis wird zur Belastung für die Konjunktur
Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement hat den hohen Ölpreis als Problem für den konjunkturellen Aufschwung bezeichnet, dessen Auswirkungen bislang aber noch nicht bemerkbar seien. Der Ölpreis nähert sich mit großen Schritten der 40-$-Marke.
"Das ist ein Problem, das ist gar keine Frage", sagte Clement am Mittwoch in Berlin auf die Frage nach seiner Einschätzung des Ölpreises. "Wir haben einen Boom der Weltwirtschaft, und bisher ist nicht erkennbar, dass dieser Boom behindert wird." Er setze darauf, dass von den Beteiligten alles getan werde, die Rohstoffversorgung preislich so zu gestalten, dass die Weltwirtschaft nicht abgebremst werde. "Niemand kann ein Interesse daran haben", sagte der Minister.
Der Ölpreis steigt seit Wochen rasant an und hatte am Dienstag den höchsten Stand seit mehr als 13 Jahren erreicht. Am Mittwoch kostete das Barrel (156 Liter) der Sorte Brent fast 36 $. Experten führen die Teuerung auf die Furcht vor einer Verknappung der Ölversorgung nach den jüngsten Anschlägen im Nahen Osten sowie auf anhaltend niedrige Lagerbestände in den USA zurück. Anzeichen für eine Entspannung kann die Internationale Energieagentur (IEA) vorerst nicht erkennen. Nach Einschätzung von Finanzexperten wird ein hoher Ölpreis den ohnehin geringen Konjunkturoptimismus mittelfristig dämpfen und die Finanzmärkte damit belasten.
Auch der Preis für Öl der Opec klettert weiter: Ein Barrel Öl der Opec-Länder kostete am Dienstag 34,71 $, nach 34,13 $ am Montag, wie die Organisation der Erdöl exportierenden Länder (Opec) am Mittwoch in Wien mitteilte. Im Schnitt der vorigen Woche waren es noch 33,25 $ gewesen. Die Opec produziert etwa ein Drittel des weltweiten Rohöls.
Auch Opec-Öl wird teurer
Im März betrug der Durchschnittspreis für ein Barrel Opec-Öl 32,05 $, nach 29,65 $ im Februar und 30,33 $ im Januar. Im Gesamtjahr 2003 lag er bei 28,10 $. Die Opec ermittelt den Durchschnittspreis aus sieben verschiedenen Sorten der Mitgliedsländer.
Am Montag war der Benzinpreis in Deutschland auf ein Rekordhoch von 1,20 Euro für den Liter Super gestiegen. Auch in den USA hat der Benzinpreis mit 1,84 $ pro Gallone (3,7 Liter) einen Höchststand erreicht.
Forderungen der Autoindustrie und von Verbänden nach Senkung der Ökosteuer wurden von der Regierungs-Koalition am Mittwoch zurückgewiesen. Es gebe keinen Grund für gesetzgeberische Maßnahmen bei Benzinpreisen, "erst recht nicht bei der Ökosteuer", hieß es im Finanzministerium. Die Ökosteuer sei erst vor kurzem durch das Bundesverfassungsgericht bestätigt worden. "Es gibt keinen Handlungsbedarf." Der SPD zufolge kann Steuerpolitik nicht vom aktuellen Marktpreis abhängig gemacht werden.
Engpass bei Raffinerien
Den deutlich schnelleren Anstieg der Benzinpreise gegenüber dem Ölpreis führen Experten auf einen Engpass bei Raffinerien zurück, die Benzin herstellen. Die Automobilindustrie kritisiert, an den hohen Benzinpreisen zeige sich die ganze Last der Ökosteuer. Der Automobilclub AvD forderte eine Senkung der Ökosteuer.
Der Benzinpreis an der Tankstelle besteht zu rund 70 Prozent aus Steuern und Abgaben. Die Mineralöl- und Ökosteuern betragen fest 65,5 Cent je Liter und verändern sich nicht, wenn Preise steigen. Auf Preis und Steuern werden 16 Prozent Mehrwertsteuer berechnet. Um den Benzinpreis auf einen Euro je Liter zu senken - wie teils gefordert - müsste der Staat auf rund 13 Mrd. Euro Einnahmen verzichten.
Nach den Worten von SPD-Fraktionsvize Joachim Poß "kann die Steuerpolitik nicht davon abhängig gemacht werden, ob ein Steuer belastetes Gut mal einen hohen und mal einen niedrigen Marktpreis hat". Der Preis richte sich auch bei Mineralöl nach Angebot und Nachfrage. Eine Steuersenkung würde daher nicht zu einem niedrigeren Benzinpreis führen, sondern zu höheren Konzern-Gewinnen. Poß verwies darauf, dass Union und FDP Anfang der 90er Jahre die Mineralölsteuer drastisch erhöht hätten. Die Ökosteuer habe zudem zur Stabilisierung der Lohnnebenkosten beigetragen.
© 2004 Financial Times Deutschland
Berlin (dpa-AFX) - Die finanzpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion,
Christine Scheel, hat eine mögliche Haushaltslücke von 18 Milliarden Euro
im
laufenden Jahr bestätigt. "Wir haben eine Haushaltslücke von etwa 18
Milliarden Euro, das ist ein Riesenproblem für dieses Jahr", sagte Scheel
am
Mittwoch im ARD-"Morgenmagazin". Für 2005 seien 15 Milliarden Euro "in der
Schätzung".
Eine Mehrwertsteuererhöhung und auch eine höhere Neuverschuldung lehnte
Scheel in diesem Zusammenhang ab. Es müsse beim "Dreiklang" von
Konsolidierung, Strukturreform und Investitionen "in Bereiche, wo es
sinnvoll
ist" bleiben./lm/DP/jha/
Christine Scheel, hat eine mögliche Haushaltslücke von 18 Milliarden Euro
im
laufenden Jahr bestätigt. "Wir haben eine Haushaltslücke von etwa 18
Milliarden Euro, das ist ein Riesenproblem für dieses Jahr", sagte Scheel
am
Mittwoch im ARD-"Morgenmagazin". Für 2005 seien 15 Milliarden Euro "in der
Schätzung".
Eine Mehrwertsteuererhöhung und auch eine höhere Neuverschuldung lehnte
Scheel in diesem Zusammenhang ab. Es müsse beim "Dreiklang" von
Konsolidierung, Strukturreform und Investitionen "in Bereiche, wo es
sinnvoll
ist" bleiben./lm/DP/jha/
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Spekulationen um die zukünftigen
Mehrheitsverhältnisse bei der Postbank schwellen weiter an. Der
Mutterkonzern
Deutsche Post <DPW.ETR> präsentierte am Donnerstag in Bonn die Pläne für
einen
Börsengang der Tochter am 21. Juni. Doch viele Finanzexperten fragen sich,
ob
das IPO überhaupt zustande kommt und wer zukünftig bei der Postbank die
Zügel
in der Hand hält. Unterschiedliche Szenarien schwirren durch die
aufgeschreckte Finanzwelt, die sich von dem Börsengang ein Signal für den
Kapitalmarkt erhofft, da es die erste gewichtige Börseneinführung in
Deutschland seit gut drei Jahren wäre.
Das erste Szenario ist der vollständige Verkauf der Postbank an eine
deutsche Großbank noch vor dem Börsengang, der damit hinfällig würde. So
berichtete die "Wirtschaftswoche" am Mittwoch unter Berufung auf einen
beteiligten Banker, dass das Finanzministerium schon seit Wochen einen Verkauf
der Postbank an eine deutsche Großbank sondiere. Die geplante Börsennotierung
der Postbank solle für die Bundesregierung angeblich "nur die zweitbeste
Lösung"
sein. An der Postbank sind der Bund und die bundeseigene KfW-Bankengruppe über
die Deutsche Post mehrheitlich beteiligt.
Ein weiteres Szenario ist die Beteiligung einer Großbank. Die "Financial
Times Deutschland" schreibt am Donnerstag unter Berufung auf Finanzkreise,
dass die Deutsche Bank <DBK.ETR> sich möglicherweise bei dem Börsengang in
einem ersten Schritt mit knapp 20 Prozent an der Postbank beteiligen und sich
für später die Option auf die komplette Übernahme sichern wolle. Die Deutsche
Bank habe bereits einen Brief an die Bundesregierung geschrieben. Mit ihrem
Ansinnen sei sie dort nicht grundsätzlich auf Ablehnung gestoßen. Die Bank
wollte den Bericht nicht kommentieren.
POST HÄLT AN BÖRSENPLÄNEN FEST UND WILL MEHRHEIT BEHALTEN
Das dritte Szenario kommt von der Post selbst und lautet: Die offiziellen
Pläne werden wie angekündigt durchgezogen. Post-Vorstandschef Klaus Zumwinkel
dementierte auf der Hauptversammlung des Konzerns am Donnerstag die Berichte
über einen angeblich angestrebten Verkauf der Postbank. Die Deutsche Post als
Eigner wolle auch "auf Dauer" eine Mehrheit an der Postbank behalten, sagte
Zumwinkel in Köln. Auf die Frage, ob es Gespräche mit der Deutschen Bank zur
Übernahme eines großen Aktienpakets gebe, sagte Zumwinkel: "Nein".
Postbank-Vorstandschef Wulf von Schimmelmann sagte, es sei zur Zeit "nicht
erkennbar", dass beim Börsengang der Bank ein Großaktionär bereit stehe.
Die meisten von dpa-AFX befragte Analysten gehen davon aus, dass der
Börsengang stattfindet. "Die Erwartungshaltung für diesen großen Börsengang,
von dem sich viele einen Schub für den Finanzplatz Deutschland versprechen,
steigt täglich. Die Vorbereitungen sind im vollen Gang, einen Verkauf vor dem
Börsendebüt hätte man früher angehen müssen", sagte ein Analyst einer
deutschen Bank in Frankfurt.
Dass jedoch ein Großinvestor einsteigt, halten viele Experten für möglich
und betonen, dass es für die Postbank, stünden sie oder Teile von ihr wirklich
zum Verkauf, viele Interessenten gäbe. Viele Großbanken hätten zu wenige
Kundeneinlagen und ein schlechtes Kreditportfolio. Die Postbank mit ihren 11,5
Millionen Kunden und einem erfolgreichen Geschäftsmodell wäre "ein
Gesundheitstrunk" für einige Banken, sagte ein Analyst einer französischen
Großbank. HVB-Chef Dieter Rampl hatte erst Anfang April in einem Interview
gesagt, dass die "Postbank mit Sicherheit ein interessanter Partner" wäre,
"und zwar für jede deutsche Bank." "Von der Vertriebskraft, von der Kundenzahl
und deren Einlagen her gesehen wäre sie attraktiv."
BUNDESREGIERUNG UNTERSTÜTZT FUSIONEN
Angeheizt wurde die Spekulationen zusätzlich von der Bundesregierung.
Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) forderte am Mittwoch die privaten
Großbanken in Deutschland zu raschen Fusionen auf. Der Konsolidierungsprozess
bei den Privatbanken müsse "endlich ernsthaft" begonnen werden, und zwar
"möglichst noch im ersten Halbjahr". Es müsse "in Deutschland und aus
Deutschland heraus ein global ernst zu nehmendes Institut" geben. Ein zweites
müsse mindestens europäisch aufgestellt sein./sit/rw/kro
--- Von Simon Thiel, dpa-AFX ---
Mehrheitsverhältnisse bei der Postbank schwellen weiter an. Der
Mutterkonzern
Deutsche Post <DPW.ETR> präsentierte am Donnerstag in Bonn die Pläne für
einen
Börsengang der Tochter am 21. Juni. Doch viele Finanzexperten fragen sich,
ob
das IPO überhaupt zustande kommt und wer zukünftig bei der Postbank die
Zügel
in der Hand hält. Unterschiedliche Szenarien schwirren durch die
aufgeschreckte Finanzwelt, die sich von dem Börsengang ein Signal für den
Kapitalmarkt erhofft, da es die erste gewichtige Börseneinführung in
Deutschland seit gut drei Jahren wäre.
Das erste Szenario ist der vollständige Verkauf der Postbank an eine
deutsche Großbank noch vor dem Börsengang, der damit hinfällig würde. So
berichtete die "Wirtschaftswoche" am Mittwoch unter Berufung auf einen
beteiligten Banker, dass das Finanzministerium schon seit Wochen einen Verkauf
der Postbank an eine deutsche Großbank sondiere. Die geplante Börsennotierung
der Postbank solle für die Bundesregierung angeblich "nur die zweitbeste
Lösung"
sein. An der Postbank sind der Bund und die bundeseigene KfW-Bankengruppe über
die Deutsche Post mehrheitlich beteiligt.
Ein weiteres Szenario ist die Beteiligung einer Großbank. Die "Financial
Times Deutschland" schreibt am Donnerstag unter Berufung auf Finanzkreise,
dass die Deutsche Bank <DBK.ETR> sich möglicherweise bei dem Börsengang in
einem ersten Schritt mit knapp 20 Prozent an der Postbank beteiligen und sich
für später die Option auf die komplette Übernahme sichern wolle. Die Deutsche
Bank habe bereits einen Brief an die Bundesregierung geschrieben. Mit ihrem
Ansinnen sei sie dort nicht grundsätzlich auf Ablehnung gestoßen. Die Bank
wollte den Bericht nicht kommentieren.
POST HÄLT AN BÖRSENPLÄNEN FEST UND WILL MEHRHEIT BEHALTEN
Das dritte Szenario kommt von der Post selbst und lautet: Die offiziellen
Pläne werden wie angekündigt durchgezogen. Post-Vorstandschef Klaus Zumwinkel
dementierte auf der Hauptversammlung des Konzerns am Donnerstag die Berichte
über einen angeblich angestrebten Verkauf der Postbank. Die Deutsche Post als
Eigner wolle auch "auf Dauer" eine Mehrheit an der Postbank behalten, sagte
Zumwinkel in Köln. Auf die Frage, ob es Gespräche mit der Deutschen Bank zur
Übernahme eines großen Aktienpakets gebe, sagte Zumwinkel: "Nein".
Postbank-Vorstandschef Wulf von Schimmelmann sagte, es sei zur Zeit "nicht
erkennbar", dass beim Börsengang der Bank ein Großaktionär bereit stehe.
Die meisten von dpa-AFX befragte Analysten gehen davon aus, dass der
Börsengang stattfindet. "Die Erwartungshaltung für diesen großen Börsengang,
von dem sich viele einen Schub für den Finanzplatz Deutschland versprechen,
steigt täglich. Die Vorbereitungen sind im vollen Gang, einen Verkauf vor dem
Börsendebüt hätte man früher angehen müssen", sagte ein Analyst einer
deutschen Bank in Frankfurt.
Dass jedoch ein Großinvestor einsteigt, halten viele Experten für möglich
und betonen, dass es für die Postbank, stünden sie oder Teile von ihr wirklich
zum Verkauf, viele Interessenten gäbe. Viele Großbanken hätten zu wenige
Kundeneinlagen und ein schlechtes Kreditportfolio. Die Postbank mit ihren 11,5
Millionen Kunden und einem erfolgreichen Geschäftsmodell wäre "ein
Gesundheitstrunk" für einige Banken, sagte ein Analyst einer französischen
Großbank. HVB-Chef Dieter Rampl hatte erst Anfang April in einem Interview
gesagt, dass die "Postbank mit Sicherheit ein interessanter Partner" wäre,
"und zwar für jede deutsche Bank." "Von der Vertriebskraft, von der Kundenzahl
und deren Einlagen her gesehen wäre sie attraktiv."
BUNDESREGIERUNG UNTERSTÜTZT FUSIONEN
Angeheizt wurde die Spekulationen zusätzlich von der Bundesregierung.
Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) forderte am Mittwoch die privaten
Großbanken in Deutschland zu raschen Fusionen auf. Der Konsolidierungsprozess
bei den Privatbanken müsse "endlich ernsthaft" begonnen werden, und zwar
"möglichst noch im ersten Halbjahr". Es müsse "in Deutschland und aus
Deutschland heraus ein global ernst zu nehmendes Institut" geben. Ein zweites
müsse mindestens europäisch aufgestellt sein./sit/rw/kro
--- Von Simon Thiel, dpa-AFX ---
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Schutzvereinigung der Kapitalanleger (SdK)
hat
wenige Tage vor dem geplanten Börsengang der Mitteldeutschen Fahrradwerke
MIFA
die Anleger vor einer Zeichnung der Aktien gewarnt. "Einige
Versprechungen,
die das Management von MIFA in der Vergangenheit gemacht hat, finden sich
im
offiziellen Verkaufsprospekt zum Börsengang nicht wieder und werden nun
völlig
anders dargestellt", sagte ein Sprecher der Schutzgemeinschaft am
Donnerstag
der Wirtschaftsnachrichtenagentur dpa-AFX in München.
Die Sdk kritisiere konkret, dass der Erlös aus dem Börsengang laut
Prospekt zum Großteil nicht wie bisher angekündigt für neue Investitionen,
sondern für die Tilgung von Bankverbindlichkeiten verwendet werden soll.
Zudem
haben ebenfalls laut Prospekt einige Banken bereits angeküdigt, bestehende
Kreditlinien zurückzuführen und nicht wieder aufleben zu lassen. "Das
alleine
reicht schon aus, um unsere frühere Kaufempfehlung zurückzunehmen", sagte der
SdK-Sprecher.
Beim ersten Börsengang in Deutschland seit eineinhalb Jahren sollen
zwischen kommenden Montag und Freitag 1,5 Millionen Aktien zum Preis von
jeweils 9,25 Euro zum Kauf angeboten werden. Davon stammen 500.000 Aktien von
den Altaktionären und eine Million Aktien aus einer Kapitalerhöhung. Dem
Unternehmen fließen dadurch 9,25 Millionen Euro zu. Der Streubesitzanteil
liegt dann bei 25 Prozent. Am 17. Mai soll der Handel am geregelten Markt der
Frankfurter Börse aufgenommen werden.
Die MIFA produzierte im vergangenen Jahr mit 422 Mitarbeitern rund 535.000
Fahrräder und ist damit einer der größten Fahrrad-Produzenten in Deutschland.
Für 2004 hält das Unternehmen einen Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von
7,8 Millionen Euro für möglich (2003: 5,58 Mio). Geplant sei, 40 bis 50
Prozent der künftigen Ergebnisse an die Aktionäre auszuschütten. Die Kapazität
der Fahrradfabrik in Sangerhausen in Sachsen-Anhalt liegt bei rund einer
Million Fahrrädern./af/tav
hat
wenige Tage vor dem geplanten Börsengang der Mitteldeutschen Fahrradwerke
MIFA
die Anleger vor einer Zeichnung der Aktien gewarnt. "Einige
Versprechungen,
die das Management von MIFA in der Vergangenheit gemacht hat, finden sich
im
offiziellen Verkaufsprospekt zum Börsengang nicht wieder und werden nun
völlig
anders dargestellt", sagte ein Sprecher der Schutzgemeinschaft am
Donnerstag
der Wirtschaftsnachrichtenagentur dpa-AFX in München.
Die Sdk kritisiere konkret, dass der Erlös aus dem Börsengang laut
Prospekt zum Großteil nicht wie bisher angekündigt für neue Investitionen,
sondern für die Tilgung von Bankverbindlichkeiten verwendet werden soll.
Zudem
haben ebenfalls laut Prospekt einige Banken bereits angeküdigt, bestehende
Kreditlinien zurückzuführen und nicht wieder aufleben zu lassen. "Das
alleine
reicht schon aus, um unsere frühere Kaufempfehlung zurückzunehmen", sagte der
SdK-Sprecher.
Beim ersten Börsengang in Deutschland seit eineinhalb Jahren sollen
zwischen kommenden Montag und Freitag 1,5 Millionen Aktien zum Preis von
jeweils 9,25 Euro zum Kauf angeboten werden. Davon stammen 500.000 Aktien von
den Altaktionären und eine Million Aktien aus einer Kapitalerhöhung. Dem
Unternehmen fließen dadurch 9,25 Millionen Euro zu. Der Streubesitzanteil
liegt dann bei 25 Prozent. Am 17. Mai soll der Handel am geregelten Markt der
Frankfurter Börse aufgenommen werden.
Die MIFA produzierte im vergangenen Jahr mit 422 Mitarbeitern rund 535.000
Fahrräder und ist damit einer der größten Fahrrad-Produzenten in Deutschland.
Für 2004 hält das Unternehmen einen Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von
7,8 Millionen Euro für möglich (2003: 5,58 Mio). Geplant sei, 40 bis 50
Prozent der künftigen Ergebnisse an die Aktionäre auszuschütten. Die Kapazität
der Fahrradfabrik in Sangerhausen in Sachsen-Anhalt liegt bei rund einer
Million Fahrrädern./af/tav
PARIS (dpa-AFX) - Die französische Großbank BNP Paribas SA <PBNP.PSE>
<BNP.FSE> will über Zukäufe wachsen. "Wir sind aktiv auf der Suche nach
Akquisitionsmöglichkeiten", sagte Finanzvorstand Philippe Bordenave am
Donnerstag bei einer Telefonkonferenz. Es gebe nach den Übernahmen der
vergangenen Monaten noch genügend Spielraum für einen solchen Schritt.
Das Bankhaus hatte erst kürzlich die US-amerikanische Community First
Bank
und die kalifornische Union Safe Deposit Bank übernommen. Für die beiden
Transaktionen legte BNP 1,45 Milliarden US-Dollar auf den Tisch. In Europa
hatte der Konzern für 250 Millionen Euro Atis Real geschluckt.
Wie BNP Paribas weiter mitteilte, wurden im ersten Quartal eigene
Aktien
im Wert von 716 Millionen Euro aufgekauft. Das Unternehmen hatte für
dieses
Jahr ein Aktienrückkauf-Programm über zwei Milliarden Euro
aufgelegt./FX/mur/af
<BNP.FSE> will über Zukäufe wachsen. "Wir sind aktiv auf der Suche nach
Akquisitionsmöglichkeiten", sagte Finanzvorstand Philippe Bordenave am
Donnerstag bei einer Telefonkonferenz. Es gebe nach den Übernahmen der
vergangenen Monaten noch genügend Spielraum für einen solchen Schritt.
Das Bankhaus hatte erst kürzlich die US-amerikanische Community First
Bank
und die kalifornische Union Safe Deposit Bank übernommen. Für die beiden
Transaktionen legte BNP 1,45 Milliarden US-Dollar auf den Tisch. In Europa
hatte der Konzern für 250 Millionen Euro Atis Real geschluckt.
Wie BNP Paribas weiter mitteilte, wurden im ersten Quartal eigene
Aktien
im Wert von 716 Millionen Euro aufgekauft. Das Unternehmen hatte für
dieses
Jahr ein Aktienrückkauf-Programm über zwei Milliarden Euro
aufgelegt./FX/mur/af
ftd.de, Do, 6.5.2004, 16:14
Experten warnen vor neuem Ölschock
Der Anstieg der Ölpreise geht ungebremst weiter. Analysten haben bereits die Marke von 40 $ je Barrel vor Augen und warnen vor einem neuen Ölschock.
Nachdem Opec-Öl bereits am Mittwoch die Schwelle von 35 $ je Barrel (159 Liter) geknackt hatte, stieg am Donnerstag die Nordsee-Marke Brent auf über 37 $ und kostete in London 37,20 $. Die Internationale Energieagentur IEA warnte vor einem neuen "Ölschock". Die Preise sind derzeit auf dem höchsten Stand seit der Kuwait-Krise 1990, Benzin ist in Deutschland teurer als je zuvor. Auch der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean-Claude Trichet, warnte vor einem Risiko für die Konjunktur.
Der Preis könne in den nächsten Wochen dermaßen ansteigen, dass dies die Belebung der Weltwirtschaft im Vorhinein "mit einer Hypothek" belaste, sagte IEA-Exekutivdirektor Claude Mandil. "Ein neuer Ölschock ist möglich", sagte er der Pariser Zeitung "Libération" mit Blick auf die Preisexplosion in den 70er Jahren. EZB-Präsident Trichet sagte am Donnerstag nach der monatlichen Zinssitzung des EZB-Rates in Helsinki: "Der Anstieg der Rohstoffpreise, insbesondere der Ölpreise ist ein Aufwärtsrisiko für die Inflation - die Inflationserwartungen müssen eingehend beobachtet werden."
Ölpreisauftrieb zieht Spekulanten an
Nach Einschätzung von Analysten der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) trägt die Verunsicherung über die Lage im Nahen und Mittleren Osten nach den jüngsten Zwischenfällen in Irak wesentlich zum Anstieg der Preise bei. Zudem ist weltweit die Ölnachfrage gestiegen, vor allem in China. Der Ölpreisauftrieb ruft Spekulanten auf den Plan, die an steigenden Ölpreisen verdienen wollen und durch spekulative Käufe den Preis treiben.
Inzwischen mehren sich die Forderungen innerhalb des Kartells nach einer Erhöhung der Förderquoten im dritten Quartal dieses Jahres. In der Tageszeitung "Jakarta Post" sagte der Opec-Präsident Purnomo Yusgiantoro, man analysiere zurzeit die Gründe für den Ölpreisanstieg. "Wir wollen dem Markt versichern, dass die Fördermengen ausreichen", sagte er dem Blatt.
Opec signalisiert Entgegenkommen
Diese Ankündigung verhallt am Ölmarkt nahezu ungehört. "Genauso gut kann ein Meteorologe im Winter ankündigen, dass es im Frühling wärmer wird. Im dritten Quartal hebt die Opec gewöhnlich so oder so die Förderquoten an. Das ist nichts anderes als politische Besänftigung", sagte Michael Lynch vom Energieberatungshaus Strategic Energy and Economic Research der FTD.
Zum Wochenanfang hatte bereits der Ölminister der Vereinigten Arabischen Emirate, Obeid bin Saif el Nasseri, angedeutet, dass die Opec bei ihrem Treffen am 3. Juni in Beirut eine Erhöhung der Förderquoten beschließen könnte. Die Organisation hatte im Februar in Algier eine Senkung der Fördermenge um eine Million Barrel auf 23,5 Millionen Barrel beschlossen und diesen Schritt am 31. März in Wien bekräftigt.
Experten warnen vor neuem Ölschock
Der Anstieg der Ölpreise geht ungebremst weiter. Analysten haben bereits die Marke von 40 $ je Barrel vor Augen und warnen vor einem neuen Ölschock.
Nachdem Opec-Öl bereits am Mittwoch die Schwelle von 35 $ je Barrel (159 Liter) geknackt hatte, stieg am Donnerstag die Nordsee-Marke Brent auf über 37 $ und kostete in London 37,20 $. Die Internationale Energieagentur IEA warnte vor einem neuen "Ölschock". Die Preise sind derzeit auf dem höchsten Stand seit der Kuwait-Krise 1990, Benzin ist in Deutschland teurer als je zuvor. Auch der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean-Claude Trichet, warnte vor einem Risiko für die Konjunktur.
Der Preis könne in den nächsten Wochen dermaßen ansteigen, dass dies die Belebung der Weltwirtschaft im Vorhinein "mit einer Hypothek" belaste, sagte IEA-Exekutivdirektor Claude Mandil. "Ein neuer Ölschock ist möglich", sagte er der Pariser Zeitung "Libération" mit Blick auf die Preisexplosion in den 70er Jahren. EZB-Präsident Trichet sagte am Donnerstag nach der monatlichen Zinssitzung des EZB-Rates in Helsinki: "Der Anstieg der Rohstoffpreise, insbesondere der Ölpreise ist ein Aufwärtsrisiko für die Inflation - die Inflationserwartungen müssen eingehend beobachtet werden."
Ölpreisauftrieb zieht Spekulanten an
Nach Einschätzung von Analysten der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) trägt die Verunsicherung über die Lage im Nahen und Mittleren Osten nach den jüngsten Zwischenfällen in Irak wesentlich zum Anstieg der Preise bei. Zudem ist weltweit die Ölnachfrage gestiegen, vor allem in China. Der Ölpreisauftrieb ruft Spekulanten auf den Plan, die an steigenden Ölpreisen verdienen wollen und durch spekulative Käufe den Preis treiben.
Inzwischen mehren sich die Forderungen innerhalb des Kartells nach einer Erhöhung der Förderquoten im dritten Quartal dieses Jahres. In der Tageszeitung "Jakarta Post" sagte der Opec-Präsident Purnomo Yusgiantoro, man analysiere zurzeit die Gründe für den Ölpreisanstieg. "Wir wollen dem Markt versichern, dass die Fördermengen ausreichen", sagte er dem Blatt.
Opec signalisiert Entgegenkommen
Diese Ankündigung verhallt am Ölmarkt nahezu ungehört. "Genauso gut kann ein Meteorologe im Winter ankündigen, dass es im Frühling wärmer wird. Im dritten Quartal hebt die Opec gewöhnlich so oder so die Förderquoten an. Das ist nichts anderes als politische Besänftigung", sagte Michael Lynch vom Energieberatungshaus Strategic Energy and Economic Research der FTD.
Zum Wochenanfang hatte bereits der Ölminister der Vereinigten Arabischen Emirate, Obeid bin Saif el Nasseri, angedeutet, dass die Opec bei ihrem Treffen am 3. Juni in Beirut eine Erhöhung der Förderquoten beschließen könnte. Die Organisation hatte im Februar in Algier eine Senkung der Fördermenge um eine Million Barrel auf 23,5 Millionen Barrel beschlossen und diesen Schritt am 31. März in Wien bekräftigt.
Berentzen: Stammaktionäre verzichten auf Dividende
Ad-hoc-Mitteilung übermittelt durch die DGAP.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
------------------------------------------------------------------------------
--
Die ordentliche Hauptversammlung der Berentzen-Gruppe AG hat am 06. Mai
2004
die Ausschüttung einer Dividende von Euro 0,15 je Vorzugsaktie beschlossen.
Damit folgte die Hauptversammlung dem Vorschlag der Verwaltung über die
Verwendung des Bilanzgewinns in Hinblick auf die Vorzugsaktien. Abweichend
vom
Verwaltungsvorschlag haben sich die Stammaktionäre nach intensiven
Beratungen
und mit Blick auf die zukünftigen Planungen des Unternehmens entschieden,
auf
eine Dividende für 2003 zu verzichten. Die Gesellschafter des Stammaktienpools
möchten mit ihrem finanziellen Beitrag ein Signal setzen, das ihre Haltung zum
Unternehmen ausdrückt. Vorstand und Aufsichtsrat hatten die Zahlung einer
Dividende von Euro 0,09 je Stammaktie vorgeschlagen.
Ende der Ad-hoc-Mitteilung (c)DGAP 06.05.2004
------------------------------------------------------------------------------
-- WKN: 520163; ISIN: DE0005201636; Index:
Notiert: Amtlicher Markt in Berlin-Bremen und Frankfurt (General Standard);
Freiverkehr in Düsseldorf, Hamburg, München und Stuttgart
Ad-hoc-Mitteilung übermittelt durch die DGAP.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
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--
Die ordentliche Hauptversammlung der Berentzen-Gruppe AG hat am 06. Mai
2004
die Ausschüttung einer Dividende von Euro 0,15 je Vorzugsaktie beschlossen.
Damit folgte die Hauptversammlung dem Vorschlag der Verwaltung über die
Verwendung des Bilanzgewinns in Hinblick auf die Vorzugsaktien. Abweichend
vom
Verwaltungsvorschlag haben sich die Stammaktionäre nach intensiven
Beratungen
und mit Blick auf die zukünftigen Planungen des Unternehmens entschieden,
auf
eine Dividende für 2003 zu verzichten. Die Gesellschafter des Stammaktienpools
möchten mit ihrem finanziellen Beitrag ein Signal setzen, das ihre Haltung zum
Unternehmen ausdrückt. Vorstand und Aufsichtsrat hatten die Zahlung einer
Dividende von Euro 0,09 je Stammaktie vorgeschlagen.
Ende der Ad-hoc-Mitteilung (c)DGAP 06.05.2004
------------------------------------------------------------------------------
-- WKN: 520163; ISIN: DE0005201636; Index:
Notiert: Amtlicher Markt in Berlin-Bremen und Frankfurt (General Standard);
Freiverkehr in Düsseldorf, Hamburg, München und Stuttgart
Guten Morgen
Posting 208
Wie, gibts jetzt keinen Schnaps mehr
@All
Augen auf ab heute bei Investnet 801479(bln u. Ffm). Die hatte ihr Filing zum Quartal noch nicht eingereicht und ist deshalb unter die Räder gekommen. Filings kommt bis Montag, rechne mit einem heftigen Rebound. Also traden.
Good luck
sowhat
Posting 208
Wie, gibts jetzt keinen Schnaps mehr
@All
Augen auf ab heute bei Investnet 801479(bln u. Ffm). Die hatte ihr Filing zum Quartal noch nicht eingereicht und ist deshalb unter die Räder gekommen. Filings kommt bis Montag, rechne mit einem heftigen Rebound. Also traden.
Good luck
sowhat
Die Rückkehr der Inflation
Von Thomas Straubhaar
Wer mit der Internet-Suchmaschine Google den grossen Basistrends der wirtschaftlichen Entwicklung nachspürt, macht ein paar interessante Entdeckungen. So ergibt der Begriff «Inflation» knapp 5 Mio. Treffer, das Wort «Deflation» bringt es nur auf 200 000 Eintragungen. Noch weiter zurück liegt die «Stagflation», die Wortschöpfung aus den Siebzigerjahren, die einen Zustand geringen Wirtschaftswachstums mit einem gleichzeitigen Anstieg des Preisniveaus bezeichnet. Sie taucht weniger als 40 000 mal auf.
So roh und unwissenschaftlich der Google-Test auch sein mag, so plausibel sind die Ergebnisse: Die Welt geht von einer Periode steigender Preisniveaus aus. Das von vielen an die Wand gemalte Gespenst der Deflation hat ausgespukt. Und mit dem Schreckensszenario einer wiederkehrenden Stagflation rechnet niemand so richtig. Bemerkenswert ist, dass bei einer Suche in deutschsprachigen Quellen der Begriff «Stagflation» doch vergleichsweise häufiger zu finden ist als im World Wide Web. Ist das Zufall oder der Vorbote eines noch wenig beachteten Trends?
Konjunktur-Turbo
Für die Inflationserwartungen gibt es gute Gründe. Die Weltwirtschaft befindet sich im Aufschwung. Die Wachstumspole liegen in Nordamerika und Ostasien. USA, Japan und China bilden das pazifische Gravitationszentrum. Die amerikanische Wirtschaft wuchs im ersten Quartal auf das Jahr hochgerechnet 4,2%. Das chinesische Bruttoinlandsprodukt (BIP) dürfte übers ganze Jahr real mehr als 8% zulegen. Japans Wirtschaft wird über 3% wachsen, also so kräftig wie seit zwölf Jahren nicht mehr (mit Ausnahme von 1996). Getrieben von der Dynamik Nordamerikas und Ostasiens könnte der Welthandel 2004 fast 10% expandieren.
Man braucht weder Hellseher noch Ökonomieprofessor zu sein, um zu prognostizieren, dass ein so rapider konjunktureller Aufschwung zu steigenden Preisen führen wird. Allein schon der gesunde Menschenverstand sagt uns, dass selbst eine so flexible Volkswirtschaft wie die amerikanische das Güter- und Leistungsangebot nicht reibungslos innerhalb eines Jahres um fast 5% ausweiten kann. Eine derart kräftige Expansion wäre aber nötig, weil die USA für das ganze Jahr mit einem Wachstum des Bruttoinlandprodukts von real über 4,5% rechnen kann. Entscheidend ist, dass die Wachstumsimpulse einer stärkeren Binnennachfrage geschuldet sind. Sie sind das Ergebnis nochmals gesenkter Einkommenssteuern, massiv ausgeweiteter öffentlicher (Rüstungs- und Sicherheits-)Ausgaben sowie historisch tiefer Leitzinsen, die in der Summe eine kräftige Nachfragesteigerung von Staat, Unternehmen und privaten Haushalten bewirkt haben.
Die konjunkturelle Dynamik übertrifft den langfristigen Wachstumstrend, der für die USA zwischen 3 und 3,5% liegt. Somit muss der Aufschwung früher oder später steigende Preise zur Folge haben. Daran ändert auch die zurzeit sicherlich noch bestehende Unterauslastung der vorhandenen Produktionsanlagen wenig. Lagerabbau, Optimierung der Produktionsprozesse und ein reger Anbieterwettbewerb können die Preiserhöhungen dämpfen. Verhindern lässt sich der Preisdruck nicht mehr.
Kein Entrinnen für Europa
Der Arbeitsmarkt hat die Talsohle durchschritten, die Unternehmen melden Gewinne, und die Kaufwut der amerikanischen Verbraucher ist ungebrochen. Selbst wenn die Notenbank aller Rücksicht auf die Präsidentschaftswahlen vom November zum Trotz früher oder später an der Zinsschraube drehen und bis Ende 2005 die Leitzinsen von heute 1% um insgesamt 1,5 Prozentpunkte auf dann 2,5% erhöhen würde, wird sich der Geist der Inflation nicht mehr in die Flasche zurücksperren lassen. Es kann dann bestenfalls gelingen, den Anstieg der Verbraucherpreise gerade noch unter der 3%-Grenze zu halten.
Was aber bedeutet das Szenario steigender US-Leitzinsen für Europa? Die preis- und damit früher oder später auch zinstreibende Dynamik in den USA wird die Attraktivität von Dollaranlagen erhöhen. Der Euro dürfte sich zum Dollar abwerten. Darüber freuen sich zunächst die europäischen Exporteure. Sie gewinnen an preislicher Wettbewerbsfähigkeit. Wer jedoch Waren nach Europa einführt, wird mehr bezahlen müssen. Kommt dazu, dass die Rohstoffpreise, allen voran der Ölpreis, ohnehin nach oben zeigen. Im Zuge des Wirtschaftsaufschwungs in Nordamerika und Ostasien sind die Preise für Rohstoffe ohne Energie, in Dollar gerechnet, in den vergangenen zwölf Monaten um über 30% gestiegen. Der Preis für Rohöl kletterte auf über 34 $ pro Barrel (Brent).
Abwertung und steigende Rohstoffpreise bedeuten für den Euroraum «importierte Inflation». Der durch die Abwertung angeheizte Boom von Exporten aus Europa nach Nordamerika und Ostasien wird ein Übriges tun, um im Euroraum die Inflationsspirale nach oben zu treiben. Nicht alle Sektoren und Regionen werden gleichermassen mit steigenden Preisen konfrontiert werden. Aber der Preisauftrieb wird so stark sein, dass auch die EZB nicht umhin kommen wird, die Zinsen anzuheben, um zu verhindern, dass die Inflationserwartungen hochschnellen.
Anders als in den USA werden im Euroraum vor allem die nachteiligen Folgen einer Zinserhöhung kräftig zu Buche schlagen. Die Zinslasten der hohen Staatsverschuldung werden drückender. Somit werden die Handlungsmöglichkeiten der öffentlichen Haushalte weiter eingeschränkt. Vor allem aber werden die Zinskosten für die privaten Unternehmen und die Hypothekarlasten für die privaten Haushalte steigen. Können die Unternehmen die Kostensteigerung auf die Verbraucher überwälzen, steigen die Konsumentenpreise. Verhindert ein starker Wettbewerb Preissteigerungen, sinken die Gewinne. Dann werden die Gesellschaften versuchen, andernorts Kosten zu sparen, beispielsweise bei den Löhnen. Von da weg, ist für den Euroraum eine Stagflationsphase nicht mehr weit entfernt. Abwertung, höhere Rohstoff- und Importpreise sowie steigende Kosten und Preise in zumindest einzelnen Segmenten der Binnenproduktion werden die Inflationserwartungen nach oben treiben.
In einer solchen Situation findet sich die EZB zwischen Skylla und Charybdis. Sie muss Inflationserwartungen dämpfen, ohne die Wirtschaftserholung zu gefährden. Das wird sie kaum mehr schaffen können. Denn ohne ein schnelles und deutliches Anheben der Zinsen wird die Inflation rasch an Tempo gewinnen. Drückt sie auf die geldpolitische Bremse, werden steigende Zinsen den ohnehin noch zarten Konjunkturaufschwung massiv gefährden, und für viele Haushalte würden die für den Konsum frei verfügbaren Einkommen geschmälert. Damit dürfte Europa in eine Phase der Stagnation zurückfallen.
Beschränkter Einfluss der EZB
Für den Euroraum rächt sich nun, dass der wirtschaftliche Stillstand der letzten Jahre zu lange als konjunkturelles Symptom gedeutet wurde, das sich mit geldpolitischen Massnahmen therapieren lässt. Für diese Fehleinschätzung ist weniger die EZB, sondern vielmehr die Politik in den Euroländern verantwortlich. Zu lange wurde verkannt, dass die Probleme struktureller Art sind und entsprechend durch einen grundlegenden Richtungswechsel der Wirtschaftspolitik und weniger durch die Geldpolitik zu lösen wären. Die Geldpolitik der EZB kann bestenfalls noch das Schlimmste verhindern und verhüten, dass die Inflation auf das hohe Niveau der späten Siebziger- und frühen Achtzigerjahre schnellt. Für das Überwinden der Stagnation und ein nachhaltiges Wachstum kann sie nicht sorgen. Die Aufgabe zu lösen, bleibt Sache der Politik.
Für den Euroraum sind das keine guten Nachrichten. Die monetären Zeichen deuten in der langen Frist auf steigende Inflationserwartungen. Das wirtschaftliche Wachstum bleibt bescheiden. Wetten, dass deshalb der Google-Test in naher Zukunft, vielleicht schon nach den US-Wahlen im November, eine völlig andere Reihenfolge ergeben wird? Und dass, zumindest für den deutschen Sprachraum und damit wohl für den Euroraum insgesamt, der Suchbegriff «Stagflation» weit mehr Treffer aufweisen wird als die «Deflation»?
finanzundwirtschaft.net
Von Thomas Straubhaar
Wer mit der Internet-Suchmaschine Google den grossen Basistrends der wirtschaftlichen Entwicklung nachspürt, macht ein paar interessante Entdeckungen. So ergibt der Begriff «Inflation» knapp 5 Mio. Treffer, das Wort «Deflation» bringt es nur auf 200 000 Eintragungen. Noch weiter zurück liegt die «Stagflation», die Wortschöpfung aus den Siebzigerjahren, die einen Zustand geringen Wirtschaftswachstums mit einem gleichzeitigen Anstieg des Preisniveaus bezeichnet. Sie taucht weniger als 40 000 mal auf.
So roh und unwissenschaftlich der Google-Test auch sein mag, so plausibel sind die Ergebnisse: Die Welt geht von einer Periode steigender Preisniveaus aus. Das von vielen an die Wand gemalte Gespenst der Deflation hat ausgespukt. Und mit dem Schreckensszenario einer wiederkehrenden Stagflation rechnet niemand so richtig. Bemerkenswert ist, dass bei einer Suche in deutschsprachigen Quellen der Begriff «Stagflation» doch vergleichsweise häufiger zu finden ist als im World Wide Web. Ist das Zufall oder der Vorbote eines noch wenig beachteten Trends?
Konjunktur-Turbo
Für die Inflationserwartungen gibt es gute Gründe. Die Weltwirtschaft befindet sich im Aufschwung. Die Wachstumspole liegen in Nordamerika und Ostasien. USA, Japan und China bilden das pazifische Gravitationszentrum. Die amerikanische Wirtschaft wuchs im ersten Quartal auf das Jahr hochgerechnet 4,2%. Das chinesische Bruttoinlandsprodukt (BIP) dürfte übers ganze Jahr real mehr als 8% zulegen. Japans Wirtschaft wird über 3% wachsen, also so kräftig wie seit zwölf Jahren nicht mehr (mit Ausnahme von 1996). Getrieben von der Dynamik Nordamerikas und Ostasiens könnte der Welthandel 2004 fast 10% expandieren.
Man braucht weder Hellseher noch Ökonomieprofessor zu sein, um zu prognostizieren, dass ein so rapider konjunktureller Aufschwung zu steigenden Preisen führen wird. Allein schon der gesunde Menschenverstand sagt uns, dass selbst eine so flexible Volkswirtschaft wie die amerikanische das Güter- und Leistungsangebot nicht reibungslos innerhalb eines Jahres um fast 5% ausweiten kann. Eine derart kräftige Expansion wäre aber nötig, weil die USA für das ganze Jahr mit einem Wachstum des Bruttoinlandprodukts von real über 4,5% rechnen kann. Entscheidend ist, dass die Wachstumsimpulse einer stärkeren Binnennachfrage geschuldet sind. Sie sind das Ergebnis nochmals gesenkter Einkommenssteuern, massiv ausgeweiteter öffentlicher (Rüstungs- und Sicherheits-)Ausgaben sowie historisch tiefer Leitzinsen, die in der Summe eine kräftige Nachfragesteigerung von Staat, Unternehmen und privaten Haushalten bewirkt haben.
Die konjunkturelle Dynamik übertrifft den langfristigen Wachstumstrend, der für die USA zwischen 3 und 3,5% liegt. Somit muss der Aufschwung früher oder später steigende Preise zur Folge haben. Daran ändert auch die zurzeit sicherlich noch bestehende Unterauslastung der vorhandenen Produktionsanlagen wenig. Lagerabbau, Optimierung der Produktionsprozesse und ein reger Anbieterwettbewerb können die Preiserhöhungen dämpfen. Verhindern lässt sich der Preisdruck nicht mehr.
Kein Entrinnen für Europa
Der Arbeitsmarkt hat die Talsohle durchschritten, die Unternehmen melden Gewinne, und die Kaufwut der amerikanischen Verbraucher ist ungebrochen. Selbst wenn die Notenbank aller Rücksicht auf die Präsidentschaftswahlen vom November zum Trotz früher oder später an der Zinsschraube drehen und bis Ende 2005 die Leitzinsen von heute 1% um insgesamt 1,5 Prozentpunkte auf dann 2,5% erhöhen würde, wird sich der Geist der Inflation nicht mehr in die Flasche zurücksperren lassen. Es kann dann bestenfalls gelingen, den Anstieg der Verbraucherpreise gerade noch unter der 3%-Grenze zu halten.
Was aber bedeutet das Szenario steigender US-Leitzinsen für Europa? Die preis- und damit früher oder später auch zinstreibende Dynamik in den USA wird die Attraktivität von Dollaranlagen erhöhen. Der Euro dürfte sich zum Dollar abwerten. Darüber freuen sich zunächst die europäischen Exporteure. Sie gewinnen an preislicher Wettbewerbsfähigkeit. Wer jedoch Waren nach Europa einführt, wird mehr bezahlen müssen. Kommt dazu, dass die Rohstoffpreise, allen voran der Ölpreis, ohnehin nach oben zeigen. Im Zuge des Wirtschaftsaufschwungs in Nordamerika und Ostasien sind die Preise für Rohstoffe ohne Energie, in Dollar gerechnet, in den vergangenen zwölf Monaten um über 30% gestiegen. Der Preis für Rohöl kletterte auf über 34 $ pro Barrel (Brent).
Abwertung und steigende Rohstoffpreise bedeuten für den Euroraum «importierte Inflation». Der durch die Abwertung angeheizte Boom von Exporten aus Europa nach Nordamerika und Ostasien wird ein Übriges tun, um im Euroraum die Inflationsspirale nach oben zu treiben. Nicht alle Sektoren und Regionen werden gleichermassen mit steigenden Preisen konfrontiert werden. Aber der Preisauftrieb wird so stark sein, dass auch die EZB nicht umhin kommen wird, die Zinsen anzuheben, um zu verhindern, dass die Inflationserwartungen hochschnellen.
Anders als in den USA werden im Euroraum vor allem die nachteiligen Folgen einer Zinserhöhung kräftig zu Buche schlagen. Die Zinslasten der hohen Staatsverschuldung werden drückender. Somit werden die Handlungsmöglichkeiten der öffentlichen Haushalte weiter eingeschränkt. Vor allem aber werden die Zinskosten für die privaten Unternehmen und die Hypothekarlasten für die privaten Haushalte steigen. Können die Unternehmen die Kostensteigerung auf die Verbraucher überwälzen, steigen die Konsumentenpreise. Verhindert ein starker Wettbewerb Preissteigerungen, sinken die Gewinne. Dann werden die Gesellschaften versuchen, andernorts Kosten zu sparen, beispielsweise bei den Löhnen. Von da weg, ist für den Euroraum eine Stagflationsphase nicht mehr weit entfernt. Abwertung, höhere Rohstoff- und Importpreise sowie steigende Kosten und Preise in zumindest einzelnen Segmenten der Binnenproduktion werden die Inflationserwartungen nach oben treiben.
In einer solchen Situation findet sich die EZB zwischen Skylla und Charybdis. Sie muss Inflationserwartungen dämpfen, ohne die Wirtschaftserholung zu gefährden. Das wird sie kaum mehr schaffen können. Denn ohne ein schnelles und deutliches Anheben der Zinsen wird die Inflation rasch an Tempo gewinnen. Drückt sie auf die geldpolitische Bremse, werden steigende Zinsen den ohnehin noch zarten Konjunkturaufschwung massiv gefährden, und für viele Haushalte würden die für den Konsum frei verfügbaren Einkommen geschmälert. Damit dürfte Europa in eine Phase der Stagnation zurückfallen.
Beschränkter Einfluss der EZB
Für den Euroraum rächt sich nun, dass der wirtschaftliche Stillstand der letzten Jahre zu lange als konjunkturelles Symptom gedeutet wurde, das sich mit geldpolitischen Massnahmen therapieren lässt. Für diese Fehleinschätzung ist weniger die EZB, sondern vielmehr die Politik in den Euroländern verantwortlich. Zu lange wurde verkannt, dass die Probleme struktureller Art sind und entsprechend durch einen grundlegenden Richtungswechsel der Wirtschaftspolitik und weniger durch die Geldpolitik zu lösen wären. Die Geldpolitik der EZB kann bestenfalls noch das Schlimmste verhindern und verhüten, dass die Inflation auf das hohe Niveau der späten Siebziger- und frühen Achtzigerjahre schnellt. Für das Überwinden der Stagnation und ein nachhaltiges Wachstum kann sie nicht sorgen. Die Aufgabe zu lösen, bleibt Sache der Politik.
Für den Euroraum sind das keine guten Nachrichten. Die monetären Zeichen deuten in der langen Frist auf steigende Inflationserwartungen. Das wirtschaftliche Wachstum bleibt bescheiden. Wetten, dass deshalb der Google-Test in naher Zukunft, vielleicht schon nach den US-Wahlen im November, eine völlig andere Reihenfolge ergeben wird? Und dass, zumindest für den deutschen Sprachraum und damit wohl für den Euroraum insgesamt, der Suchbegriff «Stagflation» weit mehr Treffer aufweisen wird als die «Deflation»?
finanzundwirtschaft.net
ftd.de, Do, 6.5.2004, 12:11, aktualisiert: Do, 6.5.2004, 18:13
MDax & TecDax-Schlussbericht: Hochtief verlieren zweistellig
Von Dirk Benninghoff und Thorsten Kramer, Frankfurt
Die Nebenwerte sind im Tagesverlauf auf Talfahrt gegangen. Die Verluste in den Kursbarometern waren aber nichts gegen den erdrutschartigen Absturz bei Hochtief.
Der MDax fiel 2,3 Prozent auf 4851,28 Punkte, der TecDax büßte 2,7 Prozent auf 571,90 Zähler ein. Hohe Ölpreise und Sorgen um möglicherweise bevorstehende Zinserhöhungen belasteten den Markt, sagten Händler und Fondsmanager.
Im Blickpunkt der Börsianer standen Hochtief, die für einen Gutteil der MDax-Verluste verantwortlich waren. Die Aktie wurde nach schwachen Zahlen geradezu verprügelt und verlor 17,9 Prozent. Deutschlands größter Baukonzern hat im ersten Quartal deutlich weniger Gewinn vor Steuern (Ebit) verbucht als von Analysten erwartet. Das Ebit lag mit 31,5 Mio. Euro knapp über dem Wert des Vorjahresquartals. Analysten hatten mit einem Ebit von durchschnittlich 42 Mio. Euro gerechnet. Eine Übernahme konnte die Kohlen nicht mehr aus dem Feuer holen. In der Nacht zum Donnerstag unterzeichnete der Essener Baukonzern die Verträge zum Kauf der Lufthansa Gebäudemanagement Holding GmbH. Damit baut der Konzern seine Dienstleistungssparte deutlich aus.
Heidelberg Cement nicht belohnt
Gute Zahlen hatte dagegen Deutschlands größter Baustoffhersteller Heidelberg Cement für seine Aktionäre parat. Die Aktie verlor dennoch 1,6 Prozent. Der Zementhersteller hat seinen Verlust im Auftaktquartal deutlich reduziert und erwartet im Jahresverlauf einen anhaltenden Aufwärtstrend. Für das gesamte Jahr stellte Heidelberg Cement eine klare Umsatz- und Ergebnisverbesserung in Aussicht. Dazu trügen auch weitere Kostensenkungen bei. Bisher hatte sich der Konzern nur auf eine Ertragssteigerung in unbestimmtem Ausmaß festgelegt. In den ersten drei Monaten sei der operative Verlust von 112 Mio. auf 33 Mio. Euro gesunken, teilte der Konzern anlässlich der Hauptversammlung in Leimen bei Heidelberg mit. Von der Agentur Reuters befragte Analysten hatten nur mit einem Rückgang auf 60 Mio. Euro gerechnet.
Der Nürnberger Autozulieferer Leoni hat im ersten Quartal dagegen einen Gewinneinbruch verbucht und die Erwartungen der Analysten verfehlt. Als Grund nannte das Unternehmen Vorleistungen für Großprojekte und die schwache Autokonjunktur. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen fiel um 47 Prozent auf 8,6 Mio. Euro, teilte Leoni mit und lag damit leicht unter den Analystenschätzungen. Die Prognosen für das Gesamtjahr wurden dagegen bekräftigt. Beim Umsatz konnte Leoni zudem drei Prozent auf 283,8 Mio. Euro zulegen. Die Aktie verlor 3,4 Prozent.
Fresenius verdient mehr
Der Bad Homburger Gesundheitskonzern Fresenius hat im ersten Quartal dagegen operativ mehr verdient als vor Jahresfrist. Mit seinem Ergebnis von 197 Mio. Euro übertraf Fresenius die Schätzungen der Analysten um 7 Mio. Die Papiere des Konzerns verloren 0,3 Prozent.
Enttäuschende Zahlen gab es von Unternehmen aus dem TecDax. Der IT-Sicherheitsspezialist SCM Microsystems hat im ersten Quartal nochmals deutliche operative Verluste verbucht und erwartet erst in der zweiten Jahreshälfte wieder die Rückkehr in die Gewinnzone. Der operative Verlust im ersten Quartal habe 3,9 Mio. $ betragen nach minus 0,5 Mio. $ im Vorjahr, teilte das Unternehmen mit. Der Umsatz habe bei 13,2 Mio. $ und damit innerhalb der angekündigten Spanne gelegen. SCM verbilligten sich um 5,9 Prozent.
FJH rutscht in die Verlustzone
Auch FJH konnte nicht gerade glänzen. Das Software- und Beratungshaus hat zum Start ins Geschäftsjahr rote Zahlen geschrieben. Im ersten Quartal wurde ein Verlust von 3,2 Mio. Euro verbucht nach einem Gewinn von 3,8 Mio. im Vorjahr. Der Umsatz brach um 36,3 Prozent auf 19,1 Mio. Euro ein. Das erste Quartal habe noch im Schatten der anonymen Anzeige vom vergangenen Jahr gestanden, hieß es im Aktionärsbrief. Darin war FJH Bilanzfälschung vorgeworfen worden. Die Aktie schloss 5,4 Prozent im Minus.
Aixtron wurde dagegen für gute Quartalszahlen belohnt. Der im vergangenen Jahr in die Verlustzone geratene Anlagenbauer hat im Auftaktquartal die Rückkehr in die Gewinnzone knapp geschafft und seine Planungen für das Gesamtjahr bekräftigt. Wie das Unternehmen am Mittwoch nach Börsenschluss mitteilte, ist nach Steuern ein Gewinn von 100.000 Euro nach einem Verlust von 4,4 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum erzielt worden. Der Umsatz sei zwischen Januar bis März auf 25,4 Mio. Euro gestiegen, was einem Plus von 36 Prozent entspricht. Die Aktie legte 1,1 Prozent zu und war mit Abstand stärkster TecDax-Wert.
MDax & TecDax-Schlussbericht: Hochtief verlieren zweistellig
Von Dirk Benninghoff und Thorsten Kramer, Frankfurt
Die Nebenwerte sind im Tagesverlauf auf Talfahrt gegangen. Die Verluste in den Kursbarometern waren aber nichts gegen den erdrutschartigen Absturz bei Hochtief.
Der MDax fiel 2,3 Prozent auf 4851,28 Punkte, der TecDax büßte 2,7 Prozent auf 571,90 Zähler ein. Hohe Ölpreise und Sorgen um möglicherweise bevorstehende Zinserhöhungen belasteten den Markt, sagten Händler und Fondsmanager.
Im Blickpunkt der Börsianer standen Hochtief, die für einen Gutteil der MDax-Verluste verantwortlich waren. Die Aktie wurde nach schwachen Zahlen geradezu verprügelt und verlor 17,9 Prozent. Deutschlands größter Baukonzern hat im ersten Quartal deutlich weniger Gewinn vor Steuern (Ebit) verbucht als von Analysten erwartet. Das Ebit lag mit 31,5 Mio. Euro knapp über dem Wert des Vorjahresquartals. Analysten hatten mit einem Ebit von durchschnittlich 42 Mio. Euro gerechnet. Eine Übernahme konnte die Kohlen nicht mehr aus dem Feuer holen. In der Nacht zum Donnerstag unterzeichnete der Essener Baukonzern die Verträge zum Kauf der Lufthansa Gebäudemanagement Holding GmbH. Damit baut der Konzern seine Dienstleistungssparte deutlich aus.
Heidelberg Cement nicht belohnt
Gute Zahlen hatte dagegen Deutschlands größter Baustoffhersteller Heidelberg Cement für seine Aktionäre parat. Die Aktie verlor dennoch 1,6 Prozent. Der Zementhersteller hat seinen Verlust im Auftaktquartal deutlich reduziert und erwartet im Jahresverlauf einen anhaltenden Aufwärtstrend. Für das gesamte Jahr stellte Heidelberg Cement eine klare Umsatz- und Ergebnisverbesserung in Aussicht. Dazu trügen auch weitere Kostensenkungen bei. Bisher hatte sich der Konzern nur auf eine Ertragssteigerung in unbestimmtem Ausmaß festgelegt. In den ersten drei Monaten sei der operative Verlust von 112 Mio. auf 33 Mio. Euro gesunken, teilte der Konzern anlässlich der Hauptversammlung in Leimen bei Heidelberg mit. Von der Agentur Reuters befragte Analysten hatten nur mit einem Rückgang auf 60 Mio. Euro gerechnet.
Der Nürnberger Autozulieferer Leoni hat im ersten Quartal dagegen einen Gewinneinbruch verbucht und die Erwartungen der Analysten verfehlt. Als Grund nannte das Unternehmen Vorleistungen für Großprojekte und die schwache Autokonjunktur. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen fiel um 47 Prozent auf 8,6 Mio. Euro, teilte Leoni mit und lag damit leicht unter den Analystenschätzungen. Die Prognosen für das Gesamtjahr wurden dagegen bekräftigt. Beim Umsatz konnte Leoni zudem drei Prozent auf 283,8 Mio. Euro zulegen. Die Aktie verlor 3,4 Prozent.
Fresenius verdient mehr
Der Bad Homburger Gesundheitskonzern Fresenius hat im ersten Quartal dagegen operativ mehr verdient als vor Jahresfrist. Mit seinem Ergebnis von 197 Mio. Euro übertraf Fresenius die Schätzungen der Analysten um 7 Mio. Die Papiere des Konzerns verloren 0,3 Prozent.
Enttäuschende Zahlen gab es von Unternehmen aus dem TecDax. Der IT-Sicherheitsspezialist SCM Microsystems hat im ersten Quartal nochmals deutliche operative Verluste verbucht und erwartet erst in der zweiten Jahreshälfte wieder die Rückkehr in die Gewinnzone. Der operative Verlust im ersten Quartal habe 3,9 Mio. $ betragen nach minus 0,5 Mio. $ im Vorjahr, teilte das Unternehmen mit. Der Umsatz habe bei 13,2 Mio. $ und damit innerhalb der angekündigten Spanne gelegen. SCM verbilligten sich um 5,9 Prozent.
FJH rutscht in die Verlustzone
Auch FJH konnte nicht gerade glänzen. Das Software- und Beratungshaus hat zum Start ins Geschäftsjahr rote Zahlen geschrieben. Im ersten Quartal wurde ein Verlust von 3,2 Mio. Euro verbucht nach einem Gewinn von 3,8 Mio. im Vorjahr. Der Umsatz brach um 36,3 Prozent auf 19,1 Mio. Euro ein. Das erste Quartal habe noch im Schatten der anonymen Anzeige vom vergangenen Jahr gestanden, hieß es im Aktionärsbrief. Darin war FJH Bilanzfälschung vorgeworfen worden. Die Aktie schloss 5,4 Prozent im Minus.
Aixtron wurde dagegen für gute Quartalszahlen belohnt. Der im vergangenen Jahr in die Verlustzone geratene Anlagenbauer hat im Auftaktquartal die Rückkehr in die Gewinnzone knapp geschafft und seine Planungen für das Gesamtjahr bekräftigt. Wie das Unternehmen am Mittwoch nach Börsenschluss mitteilte, ist nach Steuern ein Gewinn von 100.000 Euro nach einem Verlust von 4,4 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum erzielt worden. Der Umsatz sei zwischen Januar bis März auf 25,4 Mio. Euro gestiegen, was einem Plus von 36 Prozent entspricht. Die Aktie legte 1,1 Prozent zu und war mit Abstand stärkster TecDax-Wert.
ftd.de, Do, 6.5.2004, 8:26, aktualisiert: Do, 6.5.2004, 18:27
Dax & Stoxx-Schlussbericht: Dax schließt mit herben Verlusten
Von Dirk Benninghoff und Thorsten Kramer, Frankfurt
Europas Aktienmärkte sind stark gefallen. Der Dax näherte sich der Marke von 3900 Zählern.
Der Dax schloss in der Nähe seines Tagestiefs 2,8 Prozent schwächer bei 3909,46 Punkten, der Stoxx 50 fiel vergleichsweise moderat um 1,1 Prozent. Der FTSE-100 in London büßte 1,2 Prozent ein, der CAC-40 in Paris verlor zwei Prozent. Im Stoxx verbuchten alle Sektoren außer dem für Energiewerte Verluste.
War es lange Zeit der starke Euro, so lastet nun das teure Öl auf den Märkten. Mittel- bis langfristig könnte ein dauerhaft hoher Ölpreis beträchtliche Auswirkungen auf das globale Wachstum haben. "Der Markt ist derzeit gefangen zwischen 3950 und 4040 Punkten, und die Anleger scheinen bei dem gestiegenen Ölpreis langsam nervös zu werden", sagte ein Frankfurter Händler. Zudem seien die Vorgaben von den US-Börsen nicht gut genug gewesen, um den Markt zu stützen. Enttäuschende Auftragseingänge in der deutschen Industrie konnten die Stimmung auch nicht gerade heben.
Öl zieht weiter an
Am Mittwoch war der Preis für ein Barrel (159 Liter) Öl der Nordseesorte Brent auf deutlich über 36 $ gestiegen – der höchste Stand seit 1990. Am Donnerstag ging es weiter nach oben. Profiteure waren die Titel der großen Ölkonzerne. BP zum Beispiel gewannen 0,4 Prozent in dem schwachen Gesamtmarkt.
Aktien der Fluggesellschaften gaben dagegen deutlich nach. Deutsche Lufthansa fielen 3,1 Prozent, British Airways um vier Prozent.
Anleger belohnen FMC-Zahlen
Zu den wenigen Gewinnern gehörten die Aktien des Bad Homburger Dialysespezialisten Fresenius Medical Care (FMC). Das Unternehmen hat im ersten Quartal deutlich mehr umgesetzt und operativ verdient als im Jahr zuvor und die Erwartungen des Marktes übertroffen. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) sei in den ersten drei Monaten des Jahres um 17 Prozent auf 198 Mio. $ gestiegen, teilte FMC am Morgen mit. Von der Agentur Reuters befragte Analysten hatten im Durchschnitt nur mit einem operativen Ergebnis von 193 Mio. $ gerechnet. Der Umsatz sei um zwölf Prozent auf 1,46 Mrd. $ gewachsen. Für 2004 erwartet FMC nach wie vor einen Umsatzanstieg im mittleren einstelligen Prozentbereich. Beim Jahresüberschuss rechnet das Unternehmen mit einem Plus im niedrigen zweistelligen Prozentbereich.
Mit einem Plus von 0,2 Prozent gehörten FMC neben Metro (ebenfalls plus 0,2 Prozent) zu den Dax-Gewinnern. Letztere profitierten von einer Analystenempfehlung. Die Deutsche Bank hat die Aktien des Handelskonzerns von "Halten" auf "Kaufen" hochgestuft.
DaimlerChrysler erneut unter Druck
Dagegen verloren DaimlerChrysler 2,6 Prozent. Die japanische Polizei hat laut Medienberichten die Büros des Nutzfahrzeugpartners Mitsubishi Fuso im Zusammenhang mit einem tödlichen Unfall infolge defekter Radnaben durchsucht. Daimler will langfristig zwar offenbar bei dem Unternehmen aussteigen, ist aber noch an Mitsubishi beteiligt.
Im Fokus standen auch die Aktien der Deutschen Bank. Nach FTD-Informationen will der Konzern bei der Postbank einsteigen und hat darüber sogar schon die Bundesregierung in Kenntnis gesetzt. Nur noch ein Drittel der Postbank sollen an die Börse gebracht werden. Schon lange war über Fusionen unter Deutschlands Banken spekuliert worden, nun wird es Ernst. Die Post als Mehrheitsaktionär der Postbank bezeichnete den Bericht als "reine Spekulation". Auf jeden Fall soll die Postbank am 21. Juni an die Börse gebracht werden, die Zeichnungsfrist beginnt am 7. Juni. Die Aktien der Deutschen Bank gaben 2,8 Prozent nach, Deutsche Post verloren 3,4 Prozent.
BNP Paribas trotz guter Zahlen tief im Minus
In Paris standen BNP Paribas im Fokus. Der Überschuss der französischen Großbank stieg im ersten Quartal um 31,3 Prozent auf 1,26 Mrd. Euro. Analysten hatten einen Gewinn von knapp 1 Mrd. Euro erwartet. Alle Geschäftsfelder hätten zum positiven Quartalsergebnis beigetragen, hieß es. Die Summe der Erträge verbesserte sich um 2,6 Prozent auf 4,63 Mrd. Euro, die Kreditvorsorge sank um 27,7 Prozent auf 245 Mio. Euro. Trotz der starken Zahlen verlor die Aktie 3,3 Prozent und war einer der schwächsten Stoxx-50-Titel.
Auch die angeschlagene Schweizer Fluggesellschaft Swiss konnte mit guten Zahlen aufwarten. Sie hat im ersten Quartal 2003 den Betriebsverlust um rund 65 Prozent auf 69 Mio. Schweizer Franken reduziert. Der Reinverlust betrug 78 Mio. Franken nach einem Minus von 200 Mio. im Vorjahresquartal. Wie das Unternehmen weiter mitteilte, belief sich die Liquidität per 31. März auf 419 Mio. Franken und lag damit über den Prognosen. Die Aktie verlor dennoch 5,7 Prozent.
Siemens und Infineon von Klage belastet
Weniger gute Nachrichten gab es für Siemens und Infineon. Der US-Chiphersteller Rambus hat gegen vier Konkurrenten, darunter das Duo aus München, Wettbewerbsklage eingereicht und wirft ihnen Verschwörung vor. Infineon teilte mit, die Vorwürfe entbehrten jeder Grundlage. In der am Mittwoch vor einem Gericht im US-Bundesstaat Kalifornien eingereichten Klageschrift wirft Rambus den Rivalen "konzertierte und ungesetzliche" Bemühungen um die Kontrolle des Speicherchip-Marktes vor. Siemens und Infineon gaben mehr als drei Prozent nach. Siemens wurden zudem von der Nachricht belastet, dass die Deutsche Bank das Dax-Schwergewicht von seiner Empfehlungsliste gestrichen hat.
Der Euro kostete am Abend 1,2088 $. Im frühen Handel hatte ein Euro noch 1,2160 $ gekostet. Nach den schwachen deutschen Industrie-Daten gab die Währung nach.
Dax & Stoxx-Schlussbericht: Dax schließt mit herben Verlusten
Von Dirk Benninghoff und Thorsten Kramer, Frankfurt
Europas Aktienmärkte sind stark gefallen. Der Dax näherte sich der Marke von 3900 Zählern.
Der Dax schloss in der Nähe seines Tagestiefs 2,8 Prozent schwächer bei 3909,46 Punkten, der Stoxx 50 fiel vergleichsweise moderat um 1,1 Prozent. Der FTSE-100 in London büßte 1,2 Prozent ein, der CAC-40 in Paris verlor zwei Prozent. Im Stoxx verbuchten alle Sektoren außer dem für Energiewerte Verluste.
War es lange Zeit der starke Euro, so lastet nun das teure Öl auf den Märkten. Mittel- bis langfristig könnte ein dauerhaft hoher Ölpreis beträchtliche Auswirkungen auf das globale Wachstum haben. "Der Markt ist derzeit gefangen zwischen 3950 und 4040 Punkten, und die Anleger scheinen bei dem gestiegenen Ölpreis langsam nervös zu werden", sagte ein Frankfurter Händler. Zudem seien die Vorgaben von den US-Börsen nicht gut genug gewesen, um den Markt zu stützen. Enttäuschende Auftragseingänge in der deutschen Industrie konnten die Stimmung auch nicht gerade heben.
Öl zieht weiter an
Am Mittwoch war der Preis für ein Barrel (159 Liter) Öl der Nordseesorte Brent auf deutlich über 36 $ gestiegen – der höchste Stand seit 1990. Am Donnerstag ging es weiter nach oben. Profiteure waren die Titel der großen Ölkonzerne. BP zum Beispiel gewannen 0,4 Prozent in dem schwachen Gesamtmarkt.
Aktien der Fluggesellschaften gaben dagegen deutlich nach. Deutsche Lufthansa fielen 3,1 Prozent, British Airways um vier Prozent.
Anleger belohnen FMC-Zahlen
Zu den wenigen Gewinnern gehörten die Aktien des Bad Homburger Dialysespezialisten Fresenius Medical Care (FMC). Das Unternehmen hat im ersten Quartal deutlich mehr umgesetzt und operativ verdient als im Jahr zuvor und die Erwartungen des Marktes übertroffen. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) sei in den ersten drei Monaten des Jahres um 17 Prozent auf 198 Mio. $ gestiegen, teilte FMC am Morgen mit. Von der Agentur Reuters befragte Analysten hatten im Durchschnitt nur mit einem operativen Ergebnis von 193 Mio. $ gerechnet. Der Umsatz sei um zwölf Prozent auf 1,46 Mrd. $ gewachsen. Für 2004 erwartet FMC nach wie vor einen Umsatzanstieg im mittleren einstelligen Prozentbereich. Beim Jahresüberschuss rechnet das Unternehmen mit einem Plus im niedrigen zweistelligen Prozentbereich.
Mit einem Plus von 0,2 Prozent gehörten FMC neben Metro (ebenfalls plus 0,2 Prozent) zu den Dax-Gewinnern. Letztere profitierten von einer Analystenempfehlung. Die Deutsche Bank hat die Aktien des Handelskonzerns von "Halten" auf "Kaufen" hochgestuft.
DaimlerChrysler erneut unter Druck
Dagegen verloren DaimlerChrysler 2,6 Prozent. Die japanische Polizei hat laut Medienberichten die Büros des Nutzfahrzeugpartners Mitsubishi Fuso im Zusammenhang mit einem tödlichen Unfall infolge defekter Radnaben durchsucht. Daimler will langfristig zwar offenbar bei dem Unternehmen aussteigen, ist aber noch an Mitsubishi beteiligt.
Im Fokus standen auch die Aktien der Deutschen Bank. Nach FTD-Informationen will der Konzern bei der Postbank einsteigen und hat darüber sogar schon die Bundesregierung in Kenntnis gesetzt. Nur noch ein Drittel der Postbank sollen an die Börse gebracht werden. Schon lange war über Fusionen unter Deutschlands Banken spekuliert worden, nun wird es Ernst. Die Post als Mehrheitsaktionär der Postbank bezeichnete den Bericht als "reine Spekulation". Auf jeden Fall soll die Postbank am 21. Juni an die Börse gebracht werden, die Zeichnungsfrist beginnt am 7. Juni. Die Aktien der Deutschen Bank gaben 2,8 Prozent nach, Deutsche Post verloren 3,4 Prozent.
BNP Paribas trotz guter Zahlen tief im Minus
In Paris standen BNP Paribas im Fokus. Der Überschuss der französischen Großbank stieg im ersten Quartal um 31,3 Prozent auf 1,26 Mrd. Euro. Analysten hatten einen Gewinn von knapp 1 Mrd. Euro erwartet. Alle Geschäftsfelder hätten zum positiven Quartalsergebnis beigetragen, hieß es. Die Summe der Erträge verbesserte sich um 2,6 Prozent auf 4,63 Mrd. Euro, die Kreditvorsorge sank um 27,7 Prozent auf 245 Mio. Euro. Trotz der starken Zahlen verlor die Aktie 3,3 Prozent und war einer der schwächsten Stoxx-50-Titel.
Auch die angeschlagene Schweizer Fluggesellschaft Swiss konnte mit guten Zahlen aufwarten. Sie hat im ersten Quartal 2003 den Betriebsverlust um rund 65 Prozent auf 69 Mio. Schweizer Franken reduziert. Der Reinverlust betrug 78 Mio. Franken nach einem Minus von 200 Mio. im Vorjahresquartal. Wie das Unternehmen weiter mitteilte, belief sich die Liquidität per 31. März auf 419 Mio. Franken und lag damit über den Prognosen. Die Aktie verlor dennoch 5,7 Prozent.
Siemens und Infineon von Klage belastet
Weniger gute Nachrichten gab es für Siemens und Infineon. Der US-Chiphersteller Rambus hat gegen vier Konkurrenten, darunter das Duo aus München, Wettbewerbsklage eingereicht und wirft ihnen Verschwörung vor. Infineon teilte mit, die Vorwürfe entbehrten jeder Grundlage. In der am Mittwoch vor einem Gericht im US-Bundesstaat Kalifornien eingereichten Klageschrift wirft Rambus den Rivalen "konzertierte und ungesetzliche" Bemühungen um die Kontrolle des Speicherchip-Marktes vor. Siemens und Infineon gaben mehr als drei Prozent nach. Siemens wurden zudem von der Nachricht belastet, dass die Deutsche Bank das Dax-Schwergewicht von seiner Empfehlungsliste gestrichen hat.
Der Euro kostete am Abend 1,2088 $. Im frühen Handel hatte ein Euro noch 1,2160 $ gekostet. Nach den schwachen deutschen Industrie-Daten gab die Währung nach.
ftd.de, Do, 6.5.2004, 16:01, aktualisiert: Do, 6.5.2004, 22:21
US-Börsenschluss: Nervosität drückt auf die Kurse
Von Christian Schwalb
Große Nervosität hat den US-Aktienhandel geprägt. Der Rückgang der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe verstärkte am Tag vor dem wichtigen April-Bericht vom Arbeitsmarkt die Befürchtungen, eine Zinserhöhung der Notenbank lasse nicht mehr lange auf sich warten.
"Sollte der Arbeitsmarkt gut aussehen, wäre das eine schlechte Nachricht für die Börsen", sagte Larry Wachtel von Wachovia Securities. Der marktbreite S&P-500-Index schloss 0,7 Prozent schwächer. Der Technologieindex Nasdaq Composite ging ein Prozent niedriger aus dem Handel.
Standardwerte litten unter deutlichen Verlusten von General Motors und Alcoa. Citigroup tendierten schwächer, da die US-Börsenaufsicht SEC eine Untersuchung des Argentinien-Geschäfts der Großbank aufnimmt.
Home Depot übernimmt Konkurrenten
Home Depot gaben ebenfalls deutlich nach. Die Baumarktkette hatte die Übernahme des Konkurrenten White Cap Construction Supply angekündigt. Andere Handelswerte fielen mit dem Gesamtmarkt, obwohl die April-Umsätze der Unternehmen zumeist nicht enttäuschten. Die Kaufhäuser Sears Roebuck und May gehörten zu den Tagesverlierern.
An der Nasdaq gaben Chiptitel und Netzausrüster stark nach. Der Videospielhersteller THQ koppelte sich vom Trend ab. Das Unternehmen schlug im vergangenen Quartal die Erwartungen und hob zudem die Prognosen für 2005 an. Aktien des Softwareanbieters Roxio kletterten nach einem erfolgreichen vierten Geschäftsquartal ebenfalls.
US-Börsenschluss: Nervosität drückt auf die Kurse
Von Christian Schwalb
Große Nervosität hat den US-Aktienhandel geprägt. Der Rückgang der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe verstärkte am Tag vor dem wichtigen April-Bericht vom Arbeitsmarkt die Befürchtungen, eine Zinserhöhung der Notenbank lasse nicht mehr lange auf sich warten.
"Sollte der Arbeitsmarkt gut aussehen, wäre das eine schlechte Nachricht für die Börsen", sagte Larry Wachtel von Wachovia Securities. Der marktbreite S&P-500-Index schloss 0,7 Prozent schwächer. Der Technologieindex Nasdaq Composite ging ein Prozent niedriger aus dem Handel.
Standardwerte litten unter deutlichen Verlusten von General Motors und Alcoa. Citigroup tendierten schwächer, da die US-Börsenaufsicht SEC eine Untersuchung des Argentinien-Geschäfts der Großbank aufnimmt.
Home Depot übernimmt Konkurrenten
Home Depot gaben ebenfalls deutlich nach. Die Baumarktkette hatte die Übernahme des Konkurrenten White Cap Construction Supply angekündigt. Andere Handelswerte fielen mit dem Gesamtmarkt, obwohl die April-Umsätze der Unternehmen zumeist nicht enttäuschten. Die Kaufhäuser Sears Roebuck und May gehörten zu den Tagesverlierern.
An der Nasdaq gaben Chiptitel und Netzausrüster stark nach. Der Videospielhersteller THQ koppelte sich vom Trend ab. Das Unternehmen schlug im vergangenen Quartal die Erwartungen und hob zudem die Prognosen für 2005 an. Aktien des Softwareanbieters Roxio kletterten nach einem erfolgreichen vierten Geschäftsquartal ebenfalls.
Aus der FTD vom 7.5.2004
ATU überholt Postbank beim Börsengang
Von Dirk Benninghoff, Frankfurt
Die Werkstatt-Kette Auto-Teile Unger will sich nach FTD-Informationen im Juni bis zu 1 Mrd. Euro über die Börse beschaffen. Ursprünglich hatte das Unternehmen angekündigt, bis zum dritten Quartal an die Börse gehen zu wollen.
Das Initial Public Offering (IPO) soll wahrscheinlich noch vor der am 21. Juni beabsichtigten Emission der Postbank erfolgen. Am Freitag will das Unternehmen mehr Details mitteilen. Das Pre-Marketing, bei dem die beteiligten Banken bei Investoren vorfühlen, wird noch in diesem Monat beginnen.
Das Emissionsvolumen könnte rund 1 Mrd. Euro betragen, da der allergrößte Teil des Unternehmens in Streubesitz gelangen soll. Eine Kapitalerhöhung soll einen signifikanten Teil des Emissionsvolumens ausmachen. "Das könnte ungefähr die Hälfte werden", sagte ein Banker aus dem Konsortium, das von Credit Suisse First Boston und HSBC Trinkaus & Burkhardt geführt wird. Mit dem genannten Volumen ist die Emission deutlich größer als die von Wincor Nixdorf. Diese ist für den 19. Mai geplant. ATU wollte dazu keine Stellung nehmen.
Mit dem Geld aus der Kapitalerhöhung sollen laut Firmenkreisen die Verbindlichkeiten um rund 500 Mio. Euro unter 300 Mio. Euro gesenkt werden. Firmengründer Peter Unger und der Finanzinvestor Doughty Hanson werden ihre Anteile von 19 und 72 Prozent bis auf kleinere Pakete abbauen. Vorstandschef Aichinger wird wie die anderen Führungskräfte seine Anteile behalten.
ATU überholt Postbank beim Börsengang
Von Dirk Benninghoff, Frankfurt
Die Werkstatt-Kette Auto-Teile Unger will sich nach FTD-Informationen im Juni bis zu 1 Mrd. Euro über die Börse beschaffen. Ursprünglich hatte das Unternehmen angekündigt, bis zum dritten Quartal an die Börse gehen zu wollen.
Das Initial Public Offering (IPO) soll wahrscheinlich noch vor der am 21. Juni beabsichtigten Emission der Postbank erfolgen. Am Freitag will das Unternehmen mehr Details mitteilen. Das Pre-Marketing, bei dem die beteiligten Banken bei Investoren vorfühlen, wird noch in diesem Monat beginnen.
Das Emissionsvolumen könnte rund 1 Mrd. Euro betragen, da der allergrößte Teil des Unternehmens in Streubesitz gelangen soll. Eine Kapitalerhöhung soll einen signifikanten Teil des Emissionsvolumens ausmachen. "Das könnte ungefähr die Hälfte werden", sagte ein Banker aus dem Konsortium, das von Credit Suisse First Boston und HSBC Trinkaus & Burkhardt geführt wird. Mit dem genannten Volumen ist die Emission deutlich größer als die von Wincor Nixdorf. Diese ist für den 19. Mai geplant. ATU wollte dazu keine Stellung nehmen.
Mit dem Geld aus der Kapitalerhöhung sollen laut Firmenkreisen die Verbindlichkeiten um rund 500 Mio. Euro unter 300 Mio. Euro gesenkt werden. Firmengründer Peter Unger und der Finanzinvestor Doughty Hanson werden ihre Anteile von 19 und 72 Prozent bis auf kleinere Pakete abbauen. Vorstandschef Aichinger wird wie die anderen Führungskräfte seine Anteile behalten.
Palladium knöpft Platin Marktanteile ab
Platinpreis übersteigt Schmerzgrenze von 800 $ - Dieselkatalysatoren neu auch mit Palladium erhältlich
Von Wolfgang Drechsler Kapstadt
Viele Metalle haben in den vergangenen zwei Jahren einen kräftigen Preisschub erlebt, doch der Höhenflug von Platin ist besonders eindrücklich. Nachdem der vor allem in Autokatalysatoren und in der Schmuckherstellung verwendete Rohstoff noch Anfang 2002 für 400 $ pro Unze gehandelt worden war, kletterte der Preis Mitte April auf 938 $, was dem höchsten Stand seit 24 Jahren entspricht.
Angesichts der weltweit immer schärferen Umweltstandards haben in den vergangenen Jahren Autokatalysatoren stetig an Bedeutung gewonnen, was wiederum die Nachfrage nach Platin angeheizt hat. Ein weiterer Grund liegt in der markant gestiegenen Platinnachfrage der chinesischen Schmuckindustrie, die allein im Jahr 2002 rund 2,82 Mio. Unzen verbrauchte. Allerdings regt sich in China zunehmend Widerstand gegen das hohe Preisniveau. Im vergangenen Jahr wurden aus China nur noch 2,45 Mio. Unzen Platin nachgefragt.
Im Markt mehren sich die Anzeichen, dass Platin Marktanteile an sein Schwestermetall Palladium abtreten muss. Der Grund dafür liegt vor allem in einem neuen Verfahren, das der belgische Katalysatorenhersteller Umicore entwickelt hat. Es soll ermöglichen, bis zum Jahr 2007 rund 25% des bislang in Dieselkatalysatoren verwendeten Platins durch Palladium zu ersetzen.
Keine Substitution über Nacht
Die von Umicore geplante Substitution von Platin durch Palladium nimmt sich mit 70 000 bis 80 000 Unzen pro Jahr bescheiden aus. Allerdings glauben viele Rohstoffstrategen, dass sich ihr Tempo rasch beschleunigt, weil andere Platinverarbeiter wie Engelhard und Johnson Matthey vermutlich bald eine ähnliche Technologie für Dieselkatalysatoren auf den Markt bringen.
Andy Smith von Mitsui Metals in London erachtet die Fortschritte im Bereich der Dieselkatalysatorenherstellung als günstig für die langfristige Stabilität der in Johannesburg kotierten Platinförderer. Er erwartet, dass die Preise für Platin und Palladium künftig enger korrelieren. Gegenwärtig ist Platin rund dreimal so teuer wie Palladium. Einige Prognosen gehen inzwischen sogar davon aus, dass es durch die rückläufige Platinnachfrage in China und die vermehrte Verwendung von Palladium in der Autobranche nach mehreren Jahren erstmals zu einem leichten Platinüberschuss am Markt kommt.
Gleichzeitig warnt Smith jedoch vor überzogenen Erwartungen. Denn selbst wenn es in der Autoindustrie zu einer allmählichen Substitution von Platin durch Palladium käme, würde sich ein solcher Prozess vermutlich über Jahre hinziehen und eine schnelle Hausse nicht rechtfertigen. Spekulationen, wonach Automobilhersteller künftig verstärkt Palladium einsetzen könnten, hatten dessen Preis von weniger als 180 $ im Januar auf zeitweise über 335 $ pro Unze schnellen lassen.
Dass der Aufbau von starken Positionen an den Terminmärkten übertrieben war, erklärt sich auch damit, dass Angebot und Nachfrage von Palladium weit weniger robust sind als von Platin. Russland, das mit Abstand am meisten Palladium fördert, erhöhte im vergangenen Jahr die Produktion zwar auf 6,3 Mio. Unzen und schuf damit einen Überhang von 70 000 Unzen am Markt. In der Vergangenheit konnten die Verbraucher von Palladium jedoch selten mit einer geregelten Produktion und Lieferung aus Russland rechnen. Platin stammt im Gegensatz dazu zu fast 75% aus Südafrika, das als verlässlicher Lieferant gilt.
Die häufigen Lieferengpässe der Russen sind nicht ohne Folgen geblieben: Nachdem Palladium noch im Jahr 2001 auf ein Rekordniveau gestiegen war, stellten Automobilproduzenten wie Peugeot und Toyota für die Herstellung ihrer Katalysatoren auf Platin um. Während der Preis für Palladium als Folge davon von mehr als 1100 $ auf zeitweise unter 200 $ pro Unze fiel, ging es mit Platin nur nach oben. In jüngster Zeit wurde der Platinpreis jedoch wie andere Rohstoffnotierungen durch Befürchtungen beeinträchtigt, das Wachstum in China werde sich verlangsamen (vgl. Seite 47).
Angesichts der jetzigen Preisdifferenz wird Palladium als Ersatzstoff für Platin attraktiver. Voraussetzung ist, dass Russland künftig stabile Lieferungen garantiert. Die Chancen dafür stehen nicht schlecht, denn die russischen Lieferanten wie Norilsk Nickel sind professioneller geworden. Ein höherer Palladiumpreis würde ausser den russischen Förderern auch den südafrikanischen Platinproduzenten nützen, die Palladium als Nebenprodukt fördern.
Anglo drosselt Platinförderung
Sowohl Anglo Platinum, die sich inzwischen zu fast 75% in den Händen des Minenhauses Anglo American befindet, als auch Impala Platinum sind in ihrer Branche weltweit führend und haben kaum Konkurrenz zu fürchten. Allerdings sind ihnen zuletzt wegen des festen Rands die Kosten aus dem Ruder gelaufen. Dies betrifft vor allem Anglo Platinum, die im vergangenen Jahr fast 20% höhere Kosten pro geförderte Unze auswies. Die Kostenexplosion zwang das Unternehmen, sein Expansionsprogramm zu beschneiden. Statt wie ursprünglich geplant rund 3,5 Mio. Unzen Platin und damit fast 40% der Weltproduktion zu fördern, wird der Platinriese in zwei Jahren nun allenfalls 3 Mio. Unzen aus dem Boden der Kaprepublik kratzen.
Sowohl Anglo Platinum als auch Impala weisen für das Jahr 2004 ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 13 auf. Gemessen an dem für das kommende Jahr erwarteten Gewinn werden die Impala-Aktien deutlich tiefer bewertet. Der Abschlag ist nicht gerechtfertigt, denn Impala arbeitet effizienter, und die Titel des Unternehmens haben einen wesentlich höheren Free float. Allerdings gilt bei beiden Platinhäusern die Einschränkung, dass ihre Aktien erst wieder spürbar zulegen können, wenn sich der Rand zum Dollar abschwächt.
finanzundwirtschaft.net
Platinpreis übersteigt Schmerzgrenze von 800 $ - Dieselkatalysatoren neu auch mit Palladium erhältlich
Von Wolfgang Drechsler Kapstadt
Viele Metalle haben in den vergangenen zwei Jahren einen kräftigen Preisschub erlebt, doch der Höhenflug von Platin ist besonders eindrücklich. Nachdem der vor allem in Autokatalysatoren und in der Schmuckherstellung verwendete Rohstoff noch Anfang 2002 für 400 $ pro Unze gehandelt worden war, kletterte der Preis Mitte April auf 938 $, was dem höchsten Stand seit 24 Jahren entspricht.
Angesichts der weltweit immer schärferen Umweltstandards haben in den vergangenen Jahren Autokatalysatoren stetig an Bedeutung gewonnen, was wiederum die Nachfrage nach Platin angeheizt hat. Ein weiterer Grund liegt in der markant gestiegenen Platinnachfrage der chinesischen Schmuckindustrie, die allein im Jahr 2002 rund 2,82 Mio. Unzen verbrauchte. Allerdings regt sich in China zunehmend Widerstand gegen das hohe Preisniveau. Im vergangenen Jahr wurden aus China nur noch 2,45 Mio. Unzen Platin nachgefragt.
Im Markt mehren sich die Anzeichen, dass Platin Marktanteile an sein Schwestermetall Palladium abtreten muss. Der Grund dafür liegt vor allem in einem neuen Verfahren, das der belgische Katalysatorenhersteller Umicore entwickelt hat. Es soll ermöglichen, bis zum Jahr 2007 rund 25% des bislang in Dieselkatalysatoren verwendeten Platins durch Palladium zu ersetzen.
Keine Substitution über Nacht
Die von Umicore geplante Substitution von Platin durch Palladium nimmt sich mit 70 000 bis 80 000 Unzen pro Jahr bescheiden aus. Allerdings glauben viele Rohstoffstrategen, dass sich ihr Tempo rasch beschleunigt, weil andere Platinverarbeiter wie Engelhard und Johnson Matthey vermutlich bald eine ähnliche Technologie für Dieselkatalysatoren auf den Markt bringen.
Andy Smith von Mitsui Metals in London erachtet die Fortschritte im Bereich der Dieselkatalysatorenherstellung als günstig für die langfristige Stabilität der in Johannesburg kotierten Platinförderer. Er erwartet, dass die Preise für Platin und Palladium künftig enger korrelieren. Gegenwärtig ist Platin rund dreimal so teuer wie Palladium. Einige Prognosen gehen inzwischen sogar davon aus, dass es durch die rückläufige Platinnachfrage in China und die vermehrte Verwendung von Palladium in der Autobranche nach mehreren Jahren erstmals zu einem leichten Platinüberschuss am Markt kommt.
Gleichzeitig warnt Smith jedoch vor überzogenen Erwartungen. Denn selbst wenn es in der Autoindustrie zu einer allmählichen Substitution von Platin durch Palladium käme, würde sich ein solcher Prozess vermutlich über Jahre hinziehen und eine schnelle Hausse nicht rechtfertigen. Spekulationen, wonach Automobilhersteller künftig verstärkt Palladium einsetzen könnten, hatten dessen Preis von weniger als 180 $ im Januar auf zeitweise über 335 $ pro Unze schnellen lassen.
Dass der Aufbau von starken Positionen an den Terminmärkten übertrieben war, erklärt sich auch damit, dass Angebot und Nachfrage von Palladium weit weniger robust sind als von Platin. Russland, das mit Abstand am meisten Palladium fördert, erhöhte im vergangenen Jahr die Produktion zwar auf 6,3 Mio. Unzen und schuf damit einen Überhang von 70 000 Unzen am Markt. In der Vergangenheit konnten die Verbraucher von Palladium jedoch selten mit einer geregelten Produktion und Lieferung aus Russland rechnen. Platin stammt im Gegensatz dazu zu fast 75% aus Südafrika, das als verlässlicher Lieferant gilt.
Die häufigen Lieferengpässe der Russen sind nicht ohne Folgen geblieben: Nachdem Palladium noch im Jahr 2001 auf ein Rekordniveau gestiegen war, stellten Automobilproduzenten wie Peugeot und Toyota für die Herstellung ihrer Katalysatoren auf Platin um. Während der Preis für Palladium als Folge davon von mehr als 1100 $ auf zeitweise unter 200 $ pro Unze fiel, ging es mit Platin nur nach oben. In jüngster Zeit wurde der Platinpreis jedoch wie andere Rohstoffnotierungen durch Befürchtungen beeinträchtigt, das Wachstum in China werde sich verlangsamen (vgl. Seite 47).
Angesichts der jetzigen Preisdifferenz wird Palladium als Ersatzstoff für Platin attraktiver. Voraussetzung ist, dass Russland künftig stabile Lieferungen garantiert. Die Chancen dafür stehen nicht schlecht, denn die russischen Lieferanten wie Norilsk Nickel sind professioneller geworden. Ein höherer Palladiumpreis würde ausser den russischen Förderern auch den südafrikanischen Platinproduzenten nützen, die Palladium als Nebenprodukt fördern.
Anglo drosselt Platinförderung
Sowohl Anglo Platinum, die sich inzwischen zu fast 75% in den Händen des Minenhauses Anglo American befindet, als auch Impala Platinum sind in ihrer Branche weltweit führend und haben kaum Konkurrenz zu fürchten. Allerdings sind ihnen zuletzt wegen des festen Rands die Kosten aus dem Ruder gelaufen. Dies betrifft vor allem Anglo Platinum, die im vergangenen Jahr fast 20% höhere Kosten pro geförderte Unze auswies. Die Kostenexplosion zwang das Unternehmen, sein Expansionsprogramm zu beschneiden. Statt wie ursprünglich geplant rund 3,5 Mio. Unzen Platin und damit fast 40% der Weltproduktion zu fördern, wird der Platinriese in zwei Jahren nun allenfalls 3 Mio. Unzen aus dem Boden der Kaprepublik kratzen.
Sowohl Anglo Platinum als auch Impala weisen für das Jahr 2004 ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 13 auf. Gemessen an dem für das kommende Jahr erwarteten Gewinn werden die Impala-Aktien deutlich tiefer bewertet. Der Abschlag ist nicht gerechtfertigt, denn Impala arbeitet effizienter, und die Titel des Unternehmens haben einen wesentlich höheren Free float. Allerdings gilt bei beiden Platinhäusern die Einschränkung, dass ihre Aktien erst wieder spürbar zulegen können, wenn sich der Rand zum Dollar abschwächt.
finanzundwirtschaft.net
Papierindustrie hat im ersten Quartal Talsohle durchschritten
Preiserhöhungen in Europa in Sicht - Dollarerholung hilft den Europäern - Heftige Kursausschläge spiegeln die vagen Gewinnschätzungen
Von Giorgio V. Müller
Die Vorfreude war verfrüht: Statt dank steigender Nachfrage, höherer Kapazitätsauslastung und eines seit Februar zum Euro um 8,5% erholten Dollars die erhoffte Trendwende zu schaffen, mussten die europäischen Papierhersteller auch im ersten Quartal zurückstecken. Sie erzielten meist schlechtere Zahlen als erwartet, und die Analysten korrigierten ihre zu optimistischen Gewinnschätzungen für das laufende Jahr deutlich nach unten. Doch die Anzeichen mehren sich, dass das erste Quartal der zyklische Tiefpunkt gewesen ist.
Die im Branchenzyklus im Vorsprung liegenden Amerikaner haben den europäischen Papierfabrikanten Hoffnung gemacht. Weil sich die US-Wirtschaft rascher und vehementer erholt hat, konnten die amerikanischen Papiergesellschaften ihre Preise schon vor Monaten erhöhen. Aus diesem Grund schrieben die meisten von ihnen 2003 wieder schwarze Zahlen und werden in der laufenden Rechnungsperiode deutlich bessere Gewinne ausweisen.
Auch die europäischen Papierunternehmen spürten schon 2003 eine Belebung. Die Nachfrage nach Papier zog an, obwohl der Verbrauch stagnierte. Weil die Nettoexporte indes um 1,1 Mio. t bzw. 17% gegenüber dem Vorjahr zunahmen, verbesserte sich die Kapazitätsauslastung der europäischen Werke von 87 auf 88%.
Papierpreise am Boden
Die Preissituation blieb hingegen unbefriedigend und ist es heute noch. Gegenüber dem zyklischen Hoch im Jahr 2001 haben sich die Papierpreise in Europa um rund ein Viertel ermässigt. Kein Wunder, dass einige Hersteller deswegen in die roten Zahlen gerutscht sind. Ende 2003 lagen die Preise für unbeschichtete, grafische Papiere 5% unter dem Vorjahreswert. Das spürt vor allem der schwedische Hersteller M-Real, der 30% der Einnahmen mit dieser Sorte erwirtschaftet.
Trotz steigender Nachfrage ging der Preiszerfall in den ersten Monaten dieses Jahres weiter, denn die wichtigsten Abnehmer aus der Werbung und den Medien, die zu den spätzyklischen Branchen gehören, spüren die konjunkturelle Belebung noch kaum. Seit Jahresbeginn sanken die Preise für Magazinpapier 1,1%, und Zeitungspapier verbilligte sich sogar 3,5%.
Die länger als erwartet dauernde Baisse hinterliess unschöne Spuren in den Quartalsausweisen der skandinavischen Hersteller, die vergangene Woche ihre Resultate veröffentlichten. Der finnische Marktführer Stora Enso erwirtschaftete einen höheren Vorsteuergewinn von 196,5 (i. V. 126) Mio. nur deshalb, weil darin ein einmaliger Erlös von 116 Mio. aus dem Verkauf schwedischer Wälder enthalten ist. Europas Nummer zwei, UPM-Kymmene, wies für das Startquartal einen 42% geringeren Vorsteuergewinn von 63 Mio. aus. M-Real, der seit 1997 das schweizerische Biber-Werk in Biberist gehört, rutschte sogar in die Verlustzone. Nach einem Vorjahresgewinn vor Steuern und a. o. Posten von 39 Mio. resultierte im ersten Quartal 2004 ein Fehlbetrag von 28,3 Mio. . Ein Veräusserungsgewinn von 195 Mio. stammt vom Verkauf der Hygienepapiersparte Metsä Tissue.
Nach den jüngsten Aussagen diverser Unternehmensvertreter können jetzt auch Europäer erstmals seit drei Jahren wieder höhere Verkaufspreise durchsetzen. Gemäss dem Chief Executive Officer von UPM-Kymmene, Jussi Pesonen, hat das Steigen der Papiernachfrage Bestand. Die Kapazitäten seien nun so weit ausgelastet, dass Preiserhöhungen drinlägen.
Wie üblich ziehen die Zellstoffpreise zuerst an. In den USA haben sie vor einem Jahr mit rund 440 $/t das Tief hinter sich gelassen und notieren mit 650 $/t auf einem Dreijahrehoch. Am Zenit Anfang 2001 kostete US-Zellstoff 710 $/t. Noch ausgeprägter war der Preiszerfall in Europa, wo sich die Preise fast halbierten. Mittlerweile haben sie sich 25% erholt. Dieses und nächstes Jahr wird sich Zellstoff gemäss Branchenschätzungen um je 20% verteuern.
Jetzt kaufen?
Je nach Anteil der einzelnen Papiersorten werden die Papierhersteller im laufenden Quartal oder spätestens gegen Ende Jahr eine markante Ergebnisverbesserung erzielen. Die Investmentbank Credit Suisse First Boston (CSFB), die Papieraktien weiterhin übergewichtet, setzt auf Stora Enso (Kursziel in zwölf Monaten: 14.25 ). Die Aussichten auf eine Trendwende des bisher unrentablen US-Geschäfts seien gut. Die Fabrikationsstätten der Finnen sind mit 92% ausgelastet. 5% höhere Papierpreise würden den operativen Gewinn von Stora Enso um 600 Mio. steigern. Das entspricht fast einem Viertel des für 2004 erwarteten Überschusses. Obwohl die selbst erarbeiteten Mittel (noch) nicht ausreichen, um daraus die Dividende zu finanzieren, gilt sie als gesichert. Bisher musste erst M-Real wegen der länger dauernden Durststrecke eine Dividendenkürzung - um 50% - anordnen. Das sollte indes ein Einzelfall bleiben.
Die vergleichsweise zuversichtlichere Einschätzung der Branche durch CSFB kommt auch in der Kaufempfehlung für M-Real zum Ausdruck (Kursziel 10.75 ). Nach dem diesjährigen Verlust erwartet CSFB für das Jahr 2005 einen «explosiven» Gewinnsprung auf 2.02 . Im Durchschnitt rechnen die Analysten lediglich mit einem Viertel davon. Und UBS, die für M-Real eine Verkaufsempfehlung (Kursziel 6.60 ) führt, prognostiziert sogar nur einen Gewinn 2005 von 0.20 /Aktie.
Die UBS-Analysten befürchten, dass die Gelegenheit für einen lohnenden Einstieg in die Papieraktien vorbei ist, bevor sich die höheren Gewinne einstellen. Wer dem Sektor wenig Erholungspotenzial zutraut, setzt deshalb eher auf die UBS-Favoriten Holmen und vor allem SCA, die im weniger zyklischen Geschäft der Hygienepapiere tätig ist. Die hohen Dividendenrenditen versüssen die Wartezeit.
finanzundwirtschaft.net
Preiserhöhungen in Europa in Sicht - Dollarerholung hilft den Europäern - Heftige Kursausschläge spiegeln die vagen Gewinnschätzungen
Von Giorgio V. Müller
Die Vorfreude war verfrüht: Statt dank steigender Nachfrage, höherer Kapazitätsauslastung und eines seit Februar zum Euro um 8,5% erholten Dollars die erhoffte Trendwende zu schaffen, mussten die europäischen Papierhersteller auch im ersten Quartal zurückstecken. Sie erzielten meist schlechtere Zahlen als erwartet, und die Analysten korrigierten ihre zu optimistischen Gewinnschätzungen für das laufende Jahr deutlich nach unten. Doch die Anzeichen mehren sich, dass das erste Quartal der zyklische Tiefpunkt gewesen ist.
Die im Branchenzyklus im Vorsprung liegenden Amerikaner haben den europäischen Papierfabrikanten Hoffnung gemacht. Weil sich die US-Wirtschaft rascher und vehementer erholt hat, konnten die amerikanischen Papiergesellschaften ihre Preise schon vor Monaten erhöhen. Aus diesem Grund schrieben die meisten von ihnen 2003 wieder schwarze Zahlen und werden in der laufenden Rechnungsperiode deutlich bessere Gewinne ausweisen.
Auch die europäischen Papierunternehmen spürten schon 2003 eine Belebung. Die Nachfrage nach Papier zog an, obwohl der Verbrauch stagnierte. Weil die Nettoexporte indes um 1,1 Mio. t bzw. 17% gegenüber dem Vorjahr zunahmen, verbesserte sich die Kapazitätsauslastung der europäischen Werke von 87 auf 88%.
Papierpreise am Boden
Die Preissituation blieb hingegen unbefriedigend und ist es heute noch. Gegenüber dem zyklischen Hoch im Jahr 2001 haben sich die Papierpreise in Europa um rund ein Viertel ermässigt. Kein Wunder, dass einige Hersteller deswegen in die roten Zahlen gerutscht sind. Ende 2003 lagen die Preise für unbeschichtete, grafische Papiere 5% unter dem Vorjahreswert. Das spürt vor allem der schwedische Hersteller M-Real, der 30% der Einnahmen mit dieser Sorte erwirtschaftet.
Trotz steigender Nachfrage ging der Preiszerfall in den ersten Monaten dieses Jahres weiter, denn die wichtigsten Abnehmer aus der Werbung und den Medien, die zu den spätzyklischen Branchen gehören, spüren die konjunkturelle Belebung noch kaum. Seit Jahresbeginn sanken die Preise für Magazinpapier 1,1%, und Zeitungspapier verbilligte sich sogar 3,5%.
Die länger als erwartet dauernde Baisse hinterliess unschöne Spuren in den Quartalsausweisen der skandinavischen Hersteller, die vergangene Woche ihre Resultate veröffentlichten. Der finnische Marktführer Stora Enso erwirtschaftete einen höheren Vorsteuergewinn von 196,5 (i. V. 126) Mio. nur deshalb, weil darin ein einmaliger Erlös von 116 Mio. aus dem Verkauf schwedischer Wälder enthalten ist. Europas Nummer zwei, UPM-Kymmene, wies für das Startquartal einen 42% geringeren Vorsteuergewinn von 63 Mio. aus. M-Real, der seit 1997 das schweizerische Biber-Werk in Biberist gehört, rutschte sogar in die Verlustzone. Nach einem Vorjahresgewinn vor Steuern und a. o. Posten von 39 Mio. resultierte im ersten Quartal 2004 ein Fehlbetrag von 28,3 Mio. . Ein Veräusserungsgewinn von 195 Mio. stammt vom Verkauf der Hygienepapiersparte Metsä Tissue.
Nach den jüngsten Aussagen diverser Unternehmensvertreter können jetzt auch Europäer erstmals seit drei Jahren wieder höhere Verkaufspreise durchsetzen. Gemäss dem Chief Executive Officer von UPM-Kymmene, Jussi Pesonen, hat das Steigen der Papiernachfrage Bestand. Die Kapazitäten seien nun so weit ausgelastet, dass Preiserhöhungen drinlägen.
Wie üblich ziehen die Zellstoffpreise zuerst an. In den USA haben sie vor einem Jahr mit rund 440 $/t das Tief hinter sich gelassen und notieren mit 650 $/t auf einem Dreijahrehoch. Am Zenit Anfang 2001 kostete US-Zellstoff 710 $/t. Noch ausgeprägter war der Preiszerfall in Europa, wo sich die Preise fast halbierten. Mittlerweile haben sie sich 25% erholt. Dieses und nächstes Jahr wird sich Zellstoff gemäss Branchenschätzungen um je 20% verteuern.
Jetzt kaufen?
Je nach Anteil der einzelnen Papiersorten werden die Papierhersteller im laufenden Quartal oder spätestens gegen Ende Jahr eine markante Ergebnisverbesserung erzielen. Die Investmentbank Credit Suisse First Boston (CSFB), die Papieraktien weiterhin übergewichtet, setzt auf Stora Enso (Kursziel in zwölf Monaten: 14.25 ). Die Aussichten auf eine Trendwende des bisher unrentablen US-Geschäfts seien gut. Die Fabrikationsstätten der Finnen sind mit 92% ausgelastet. 5% höhere Papierpreise würden den operativen Gewinn von Stora Enso um 600 Mio. steigern. Das entspricht fast einem Viertel des für 2004 erwarteten Überschusses. Obwohl die selbst erarbeiteten Mittel (noch) nicht ausreichen, um daraus die Dividende zu finanzieren, gilt sie als gesichert. Bisher musste erst M-Real wegen der länger dauernden Durststrecke eine Dividendenkürzung - um 50% - anordnen. Das sollte indes ein Einzelfall bleiben.
Die vergleichsweise zuversichtlichere Einschätzung der Branche durch CSFB kommt auch in der Kaufempfehlung für M-Real zum Ausdruck (Kursziel 10.75 ). Nach dem diesjährigen Verlust erwartet CSFB für das Jahr 2005 einen «explosiven» Gewinnsprung auf 2.02 . Im Durchschnitt rechnen die Analysten lediglich mit einem Viertel davon. Und UBS, die für M-Real eine Verkaufsempfehlung (Kursziel 6.60 ) führt, prognostiziert sogar nur einen Gewinn 2005 von 0.20 /Aktie.
Die UBS-Analysten befürchten, dass die Gelegenheit für einen lohnenden Einstieg in die Papieraktien vorbei ist, bevor sich die höheren Gewinne einstellen. Wer dem Sektor wenig Erholungspotenzial zutraut, setzt deshalb eher auf die UBS-Favoriten Holmen und vor allem SCA, die im weniger zyklischen Geschäft der Hygienepapiere tätig ist. Die hohen Dividendenrenditen versüssen die Wartezeit.
finanzundwirtschaft.net
Europas Bankenkonsolidierung kommt kaum vom Fleck
Bedeutende Unterschiede in Strategie, Rentabilität und Marktstrukturen erschweren länderübergreifende Transaktionen
Von Adrian Blum
Alle reden davon, doch es passiert einfach nicht. Die grosse Welle der Konsolidierung in der europäischen Bankenlandschaft, geprägt von grossen, länderübergreifenden Übernahmen und Fusionen, will einfach nicht ins Rollen kommen. In den USA gingen im vergangenen halben Jahr milliardenschwere nationale Bankenfusionen über die Bühne: J. P. Morgan Chase erwarb Bank One für rund 58 Mrd. $, Bank of America akquirierte für 48 Mrd. $ Fleetboston, und der weltgrösste Finanzkonzern Citigroup (Marktkapitalisierung 250 Mrd. $) streckt die Fühler mehr und mehr nach Europa aus. Das macht die Europäer nervös. Die Marktkapitalisierung vieler europäischer Banken ist zu niedrig, als dass sie vor Übernahmen schützen könnte, auch im Fall der CS Group oder der Deutschen Bank. Doch alles in allem bleibt es in Europa bei kleineren Transaktionen, die sich wenig bemerkbar machen. Ist das die Ruhe vor dem Sturm?
«Lieber innereuropäisch»
Der Vorstandschef der Deutschen Bank, Josef Ackermann, versucht, die Linie vorzugeben: Er würde innereuropäischen Fusionen den Vorzug vor Übernahmen durch US-Institute geben, denn die aus einer transatlantischen Fusion entstandenen Institute hätten wohl ihren Sitz in den USA. Es müsse eine europäische Antwort auf die Dominanz der US-Banken unter den grossen Finanzinstituten der Welt geben, sagt Ackermann. Er ist überzeugt davon, dass es in Europa grenzüberschreitende Transaktionen geben wird. Doch die Deutsche Bank selbst ist dafür gemäss Ackermann noch nicht reif, zunächst müsse sie aus eigener Kraft wachsen.
Auch in Wirtschaft und Politik herrscht die Meinung, europäische Industriekonzerne sollten im globalen Geschäft auf die Zusammenarbeit mit europäischen, besser noch heimischen Finanzkonzernen zählen können. Doch gemessen am Klotzen in den USA wird in Europa gekleckert. Die Konsolidierung in Europa ist in den letzten Jahren in den jeweiligen Ländern zwar vorangeschritten und stösst sogar wettbewerbsrechtlich an Grenzen (Ausnahme bleibt Deutschland, wo die Strukturen aus politischen Motiven zementiert werden). Wachstum kann in Europa daher nur über die Landesgrenzen hinweg vollzogen werden. Geredet wird viel: Die einen sagen, wie die CS Group, sie wollten hier oder dort etwas akquirieren, die anderen bieten sich selbst zum Kauf an, wie die Commerzbank. Wieder andere meinen, nicht jetzt, aber vielleicht später etwas erwerben oder fusionieren zu wollen, wie die Deutsche Bank oder die HVB Group, und die, die sich kapitalmässig verflechten, wie italienische und spanische Banken, lassen den entscheidenden letzten Schritt aus.
Hinter verschlossenen Türen wird noch viel mehr sinniert, erörtert und verhandelt. Dabei handelt es sich meist um Gedankenspiele. Durchgesickert ist, dass auf höchster Managementebene ein bestimmtes Modell für sinnvoll gehalten wird: CS Group, Deutsche Bank und Unicredito könnten demnach ein schlagkräftiges Dreigespann als Gegenpol zur US-Macht bilden. Aus heutiger Sicht könnte es sich dabei jedoch nur um eine Art Kooperation, möglicherweise unterlegt mit kapitalmässiger Verflechtung, handeln. Es ist nicht vorstellbar, dass die nationalen Interessen es zuliessen, den Hauptsitz eines dieser Institute an das Ausland zu verlieren.
Mehr als in Branchen wie Automobil, Pharma oder Elektronik spielen auch historische und politische Gegebenheiten oder Kundenpräferenzen eine grosse Rolle. Bankstrategien lassen sich nicht einfach vom einen auf ein anderes Land übertragen. Gemäss einer Studie von KPMG in zehn europäischen Ländern haben fast zwei von drei Bankkunden lieber mit ihrer eigenen als mit einer ausländischen Bank zu tun, und es besteht Skepsis gegen das Aufkommen von europaweit aktiven «Superbanken».
Auch sind die Eigenkapitalrenditen der Banken je nach Land sehr unterschiedlich (vgl. Grafiken). Wegen eher rigider Strukturen lässt sich die Rentabilität eines übernommenen Instituts nicht von heute auf morgen erhöhen. Daher war es bisher zum Beispiel für spanische oder britische Banken kaum sinnvoll, ein deutsches oder französisches Institut zu erwerben.
Hilft Konzentration?
Gemeinsamkeiten im europäischen Vergleich sind rar. Zwar hat die Branche in den vergangenen Jahren in ihren Heimmärkten versucht, ihre Strukturen effizienter zu machen. Prägnantes Kennzeichen war die Verringerung der Zahl der im Land bestehenden Banken. Es gibt aber immer noch Unterschiede. Jüngste Daten (2002) aus einer Studie von Deutsche Bank Research zeigen, dass Deutschland mit 3,1 Bankunternehmen je 100 000 Einwohner die höchste Bankendichte aufweist, Grossbritannien mit 0,6 die niedrigste. Die Kennzahl Zweigstellen je 1000 Einwohner liegt in Spanien mit 0,95 deutlich über der von Grossbritannien (0,21), Deutschland liegt mit 0,46 im Mittelfeld. Pro Bank kommt Spanien auf 141 Zweigstellen, Deutschland nur auf 15. Die Modelle sind also völlig unterschiedlich. Zu beachten ist gemäss der Studie, dass Spanien und Grossbritannien - beide weisen hohe Renditen ihrer Bankenbranche auf - unterschiedliche Vertriebsstrategien aufweisen, aber ähnlich effizient sind. Unter dem Strich kommt DB Research zum Ergebnis, erfolgreiche Bankensysteme seien durch eher niedrige Bankendichte, hohe Zweigstellenzahl pro Institut und eine hohe Marktkonzentration charakterisiert.
In Italien wurde in den vergangenen Jahren der staatliche Einfluss auf das Bankensystem etwas reduziert. Ein Problem sind vergleichsweise hohe Personalkosten und eine hohe Steuerbelastung. Zwischen Banken aus Italien und Spanien bestehen zwar Verflechtungen, doch typisch: Wegen politischer Hürden wird nicht mehr daraus. Ähnlich wie in Deutschland herrscht auch in Spanien staatlicher Einfluss über die Sparkassen. Gestützt von einer erfreulichen wirtschaftlichen Entwicklung des Landes und dank gelungener Ausrichtung auf das Retail banking entwickelten sich Spaniens Banken jedoch gut. Die grossen Anbieter kommen auf hohe Marktanteile, ohne den Wettbewerb einzuschränken. Anders ist dies in Grossbritannien. Dort sind oligopolistische Strukturen erkennbar, die die ausserordentlich hohen Renditen ermöglichen. Tendenziell dürften die Renditen eher sinken, da die Kritik an den Strukturen zunimmt.
In Frankreich ist die Konsolidierung noch nicht so weit fortgeschritten, doch auffällig ist - wie üblich in Frankreich - die schützende Hand des Staates zur Bildung nationaler Champions, heisst es in der Studie von DB Research. Die Niederlande bieten wieder ein völlig anderes Bild: Drei Institute beherrschen den Heimmarkt und haben auf dieser Basis mit Erfolg ins Ausland expandiert. Ähnlich hoch konzentriert wie in den Niederlanden (fünf Institute kommen gemessen an der Bilanzsumme auf 83%) ist der Bankenmarkt in der Schweiz. UBS und CS Group teilen sich zusammen zwei Drittel des heimischen Marktes auf. Sie erreichen eine hohe Effizienz (niedriges Verhältnis von Aufwand zu Ertrag). Wie die meisten anderen Grossbanken können auch UBS und CS Group auf dem Heimmarkt im Retail banking nicht mehr grösser werden. Im Private banking wollen die beiden aber auch in der Schweiz wachsen.
Fingerspitzengefühl
Die Besonderheiten der nationalen Märkte lassen sich nicht einfach von heute auf morgen aus der Welt schaffen, wie auch immer eine grosse länderübergreifende Fusion oder Kooperation in Europa aussieht. Es wird ein Höchstmass an Geschick und Fingerspitzengefühl erfordern, um Mitarbeiter und Kunden zu halten. Als Gewinner könnten sich schnell die Konkurrenten herausstellen. Es lässt sich nicht voraussagen oder erahnen, auf welchem Weg Europa auf die Macht der US-Banken reagieren wird.
Ob eine bestimmte Strategie erfolgreich ist oder nicht, wird sich im Voraus wegen der komplizierten Branchenverhältnisse noch weniger abschätzen lassen, als es in Branchen der Industrie wie Pharma oder Industriegüter schon der Fall ist. Der Anleger ist daher gut beraten, auf die Institute zu setzen, deren Führung bewiesen hat, auch in schwierigen Zeiten gute Arbeit zu leisten und erfolgreiche Strategien durchsetzen zu können. Ausserhalb der Schweiz zählen dazu vor allem die Aktien von BNP Paribas, Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA) und Deutsche Bank.
finanzundwirtschaft.net
Bedeutende Unterschiede in Strategie, Rentabilität und Marktstrukturen erschweren länderübergreifende Transaktionen
Von Adrian Blum
Alle reden davon, doch es passiert einfach nicht. Die grosse Welle der Konsolidierung in der europäischen Bankenlandschaft, geprägt von grossen, länderübergreifenden Übernahmen und Fusionen, will einfach nicht ins Rollen kommen. In den USA gingen im vergangenen halben Jahr milliardenschwere nationale Bankenfusionen über die Bühne: J. P. Morgan Chase erwarb Bank One für rund 58 Mrd. $, Bank of America akquirierte für 48 Mrd. $ Fleetboston, und der weltgrösste Finanzkonzern Citigroup (Marktkapitalisierung 250 Mrd. $) streckt die Fühler mehr und mehr nach Europa aus. Das macht die Europäer nervös. Die Marktkapitalisierung vieler europäischer Banken ist zu niedrig, als dass sie vor Übernahmen schützen könnte, auch im Fall der CS Group oder der Deutschen Bank. Doch alles in allem bleibt es in Europa bei kleineren Transaktionen, die sich wenig bemerkbar machen. Ist das die Ruhe vor dem Sturm?
«Lieber innereuropäisch»
Der Vorstandschef der Deutschen Bank, Josef Ackermann, versucht, die Linie vorzugeben: Er würde innereuropäischen Fusionen den Vorzug vor Übernahmen durch US-Institute geben, denn die aus einer transatlantischen Fusion entstandenen Institute hätten wohl ihren Sitz in den USA. Es müsse eine europäische Antwort auf die Dominanz der US-Banken unter den grossen Finanzinstituten der Welt geben, sagt Ackermann. Er ist überzeugt davon, dass es in Europa grenzüberschreitende Transaktionen geben wird. Doch die Deutsche Bank selbst ist dafür gemäss Ackermann noch nicht reif, zunächst müsse sie aus eigener Kraft wachsen.
Auch in Wirtschaft und Politik herrscht die Meinung, europäische Industriekonzerne sollten im globalen Geschäft auf die Zusammenarbeit mit europäischen, besser noch heimischen Finanzkonzernen zählen können. Doch gemessen am Klotzen in den USA wird in Europa gekleckert. Die Konsolidierung in Europa ist in den letzten Jahren in den jeweiligen Ländern zwar vorangeschritten und stösst sogar wettbewerbsrechtlich an Grenzen (Ausnahme bleibt Deutschland, wo die Strukturen aus politischen Motiven zementiert werden). Wachstum kann in Europa daher nur über die Landesgrenzen hinweg vollzogen werden. Geredet wird viel: Die einen sagen, wie die CS Group, sie wollten hier oder dort etwas akquirieren, die anderen bieten sich selbst zum Kauf an, wie die Commerzbank. Wieder andere meinen, nicht jetzt, aber vielleicht später etwas erwerben oder fusionieren zu wollen, wie die Deutsche Bank oder die HVB Group, und die, die sich kapitalmässig verflechten, wie italienische und spanische Banken, lassen den entscheidenden letzten Schritt aus.
Hinter verschlossenen Türen wird noch viel mehr sinniert, erörtert und verhandelt. Dabei handelt es sich meist um Gedankenspiele. Durchgesickert ist, dass auf höchster Managementebene ein bestimmtes Modell für sinnvoll gehalten wird: CS Group, Deutsche Bank und Unicredito könnten demnach ein schlagkräftiges Dreigespann als Gegenpol zur US-Macht bilden. Aus heutiger Sicht könnte es sich dabei jedoch nur um eine Art Kooperation, möglicherweise unterlegt mit kapitalmässiger Verflechtung, handeln. Es ist nicht vorstellbar, dass die nationalen Interessen es zuliessen, den Hauptsitz eines dieser Institute an das Ausland zu verlieren.
Mehr als in Branchen wie Automobil, Pharma oder Elektronik spielen auch historische und politische Gegebenheiten oder Kundenpräferenzen eine grosse Rolle. Bankstrategien lassen sich nicht einfach vom einen auf ein anderes Land übertragen. Gemäss einer Studie von KPMG in zehn europäischen Ländern haben fast zwei von drei Bankkunden lieber mit ihrer eigenen als mit einer ausländischen Bank zu tun, und es besteht Skepsis gegen das Aufkommen von europaweit aktiven «Superbanken».
Auch sind die Eigenkapitalrenditen der Banken je nach Land sehr unterschiedlich (vgl. Grafiken). Wegen eher rigider Strukturen lässt sich die Rentabilität eines übernommenen Instituts nicht von heute auf morgen erhöhen. Daher war es bisher zum Beispiel für spanische oder britische Banken kaum sinnvoll, ein deutsches oder französisches Institut zu erwerben.
Hilft Konzentration?
Gemeinsamkeiten im europäischen Vergleich sind rar. Zwar hat die Branche in den vergangenen Jahren in ihren Heimmärkten versucht, ihre Strukturen effizienter zu machen. Prägnantes Kennzeichen war die Verringerung der Zahl der im Land bestehenden Banken. Es gibt aber immer noch Unterschiede. Jüngste Daten (2002) aus einer Studie von Deutsche Bank Research zeigen, dass Deutschland mit 3,1 Bankunternehmen je 100 000 Einwohner die höchste Bankendichte aufweist, Grossbritannien mit 0,6 die niedrigste. Die Kennzahl Zweigstellen je 1000 Einwohner liegt in Spanien mit 0,95 deutlich über der von Grossbritannien (0,21), Deutschland liegt mit 0,46 im Mittelfeld. Pro Bank kommt Spanien auf 141 Zweigstellen, Deutschland nur auf 15. Die Modelle sind also völlig unterschiedlich. Zu beachten ist gemäss der Studie, dass Spanien und Grossbritannien - beide weisen hohe Renditen ihrer Bankenbranche auf - unterschiedliche Vertriebsstrategien aufweisen, aber ähnlich effizient sind. Unter dem Strich kommt DB Research zum Ergebnis, erfolgreiche Bankensysteme seien durch eher niedrige Bankendichte, hohe Zweigstellenzahl pro Institut und eine hohe Marktkonzentration charakterisiert.
In Italien wurde in den vergangenen Jahren der staatliche Einfluss auf das Bankensystem etwas reduziert. Ein Problem sind vergleichsweise hohe Personalkosten und eine hohe Steuerbelastung. Zwischen Banken aus Italien und Spanien bestehen zwar Verflechtungen, doch typisch: Wegen politischer Hürden wird nicht mehr daraus. Ähnlich wie in Deutschland herrscht auch in Spanien staatlicher Einfluss über die Sparkassen. Gestützt von einer erfreulichen wirtschaftlichen Entwicklung des Landes und dank gelungener Ausrichtung auf das Retail banking entwickelten sich Spaniens Banken jedoch gut. Die grossen Anbieter kommen auf hohe Marktanteile, ohne den Wettbewerb einzuschränken. Anders ist dies in Grossbritannien. Dort sind oligopolistische Strukturen erkennbar, die die ausserordentlich hohen Renditen ermöglichen. Tendenziell dürften die Renditen eher sinken, da die Kritik an den Strukturen zunimmt.
In Frankreich ist die Konsolidierung noch nicht so weit fortgeschritten, doch auffällig ist - wie üblich in Frankreich - die schützende Hand des Staates zur Bildung nationaler Champions, heisst es in der Studie von DB Research. Die Niederlande bieten wieder ein völlig anderes Bild: Drei Institute beherrschen den Heimmarkt und haben auf dieser Basis mit Erfolg ins Ausland expandiert. Ähnlich hoch konzentriert wie in den Niederlanden (fünf Institute kommen gemessen an der Bilanzsumme auf 83%) ist der Bankenmarkt in der Schweiz. UBS und CS Group teilen sich zusammen zwei Drittel des heimischen Marktes auf. Sie erreichen eine hohe Effizienz (niedriges Verhältnis von Aufwand zu Ertrag). Wie die meisten anderen Grossbanken können auch UBS und CS Group auf dem Heimmarkt im Retail banking nicht mehr grösser werden. Im Private banking wollen die beiden aber auch in der Schweiz wachsen.
Fingerspitzengefühl
Die Besonderheiten der nationalen Märkte lassen sich nicht einfach von heute auf morgen aus der Welt schaffen, wie auch immer eine grosse länderübergreifende Fusion oder Kooperation in Europa aussieht. Es wird ein Höchstmass an Geschick und Fingerspitzengefühl erfordern, um Mitarbeiter und Kunden zu halten. Als Gewinner könnten sich schnell die Konkurrenten herausstellen. Es lässt sich nicht voraussagen oder erahnen, auf welchem Weg Europa auf die Macht der US-Banken reagieren wird.
Ob eine bestimmte Strategie erfolgreich ist oder nicht, wird sich im Voraus wegen der komplizierten Branchenverhältnisse noch weniger abschätzen lassen, als es in Branchen der Industrie wie Pharma oder Industriegüter schon der Fall ist. Der Anleger ist daher gut beraten, auf die Institute zu setzen, deren Führung bewiesen hat, auch in schwierigen Zeiten gute Arbeit zu leisten und erfolgreiche Strategien durchsetzen zu können. Ausserhalb der Schweiz zählen dazu vor allem die Aktien von BNP Paribas, Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA) und Deutsche Bank.
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Wünsche Euch allen einen erfolgreichen Wochenausklang und gute Geschäfte und einen guten Start in die nächste Mal schauen was uns Masterflex, CBB, Newtech, WET usw. so alles bringen
Kaum hat man Urlaub schreibt keiner mehr
Aus der FTD vom 11.5.2004 www.ftd.de/postbank
Deutsche Bank unter Zugzwang
Von R. Lebert, D. Benninghoff, C. Hulverscheidt und I. Grabitz
Der erweiterte Konzernvorstand der Deutschen Bank entscheidet über ein Kaufangebot für die Postbank. Nur ein Barangebot ist politisch gewünscht.
Sollte sich der Vorstand auf der regulären Sitzung dazu entschließen, der Deutschen Post eine Offerte für die Komplettübernahme ihrer Tochter zu unterbreiten, so könne es sich nur um ein Barangebot handeln, hieß es in Bankenkreisen. Denn im Fall einer Bezahlung in Aktien würde der Bund als Post-Mehrheitsaktionär indirekt an der Deutschen Bank beteiligt. "Das wäre politisch nicht erwünscht", hieß es. Die Deutsche Bank kommentierte das nicht.
Falls der Deutsche-Bank-Vorstand die Übernahme anstößt, werde er eine Offerte über etwas mehr als 6 Mrd. Euro für 100 Prozent der Postbank-Anteile vorbereiten, hieß es in Finanzkreisen. Mit den 11,5 Millionen Privatkunden der Postbank würde die Deutsche Bank die Zahl ihrer Kunden mehr als verdoppeln.
Absage des Postbank-Börsengangs nicht ausgeschlossen
Die Postbank wirbt mit einem holländischen Dreimaster am Rheinufer in Köln
Die Vorbereitungen für den Börsengang der Postbank am 21. Juni müssten dann abgebrochen werden. Für knapp die Hälfte der Postbank-Anteile will die Post bei der Emission 2,5 bis 3 Mrd. Euro erlösen. "Der Börsengang läuft exakt wie geplant. Wir wollen am 21. Juni an die Börse gehen", sagte Post-Chef Klaus Zumwinkel am Montag in Shanghai, wo er ein Logistikzentrum eröffnete. In Unternehmenskreisen hieß es jedoch, dass sich die Post nicht gegen ein hohes Barangebot sträuben werde. Zudem gebe es schon ein Beispiel für die Verschmelzung einer Postbank mit einem Finanzkonzern: Die niederländische ING Gruppe entstand 1991 aus der Fusion der dortigen Postbank mit dem Versicherer Nationale Nederlanden.
Die Bundesregierung hält eine Verkleinerung oder gar eine Absage des Postbank-Börsengangs nicht grundsätzlich für ausgeschlossen. Als Alternative oder Ergänzung sei der Einstieg eines strategischen Investors denkbar, sagte ein Regierungsvertreter, ohne jedoch die Deutsche Bank zu nennen. Er widersprach damit einem Sprecher des Bundesfinanzministeriums, der zuvor gesagt hatte, er habe keinen Zweifel, dass der Börsengang vollzogen werde. Der Bund sei zwar mit einem Anteil von rund 67 Prozent Großaktionär des Postbank-Eigners Deutsche Post. Alle Entscheidungen lägen aber in alleiniger Verantwortung des Konzerns.
Deutsche Bank in Doppelfunktion
Regierungssprecher Béla Anda sagte, Bundeskanzler Gerhard Schröder werde zwar über die Vorgänge informiert. Eine Lösung des Bankenproblems werde aber "nicht durch den Bundeskanzler gesteuert". Schröder hatte in der vergangenen Woche die Großbanken dazu aufgefordert, die anstehenden Fusionen in der Branche noch in der ersten Jahreshälfte einzuleiten.
Die Postbank gilt nicht nur inländischen Großbanken als interessanter Partner. Ein möglicher Käufer ist auch ABN Amro. Die größte niederländische Bank sucht nach Expansionsmöglichkeiten und erwägt Zukäufe beim Massengeschäft mit Privatkunden in Deutschland. "Wir beobachten alle Banken, die im Retail Banking tätig sind," sagte ein Unternehmenssprecher.
In Finanzkreisen wird von der Deutschen Bank eine rasche Entscheidung über ihre Pläne mit der Postbank als zwingend gefordert. Die Bank ist zusammen mit Morgan Stanley Konsortialführerin beim Börsengang. Aktionärsschützer hatten ihre Doppelfunktion als Emissionsbank und mögliche Käuferin kritisiert.
"Mangel an strategischem Weitblick"
Auch im Emissionskonsortium, dem insgesamt 19 Banken angehören, wurde Kritik laut. "Wenn die Deutsche Bank praktisch eine Minute vor dem Börsengang ein Übernahmeangebot abgibt, zeigt das für mich einen Mangel an strategischem Weitblick", sagte ein führender Banker. "Vorstandschef Josef Ackermann hätte das schon lange vorher machen können. Die Frage ist dann, ob er tatsächlich noch selbst die Agenda der Bank setzt oder inzwischen nur noch ein Getriebener ist."
Potenzielle Investoren würden abgeschreckt, wenn sie nicht wüssten, wohin bei der Postbank die Reise gehe, hieß es. "Das hat zumindest ein Geschmäckle, wenn die Deutsche Bank im Konsortium ist und sich vor dem Börsengang die Postbank schnappt", sagte ein beteiligter Banker.
Aus der FTD vom 11.5.2004 www.ftd.de/postbank
Deutsche Bank unter Zugzwang
Von R. Lebert, D. Benninghoff, C. Hulverscheidt und I. Grabitz
Der erweiterte Konzernvorstand der Deutschen Bank entscheidet über ein Kaufangebot für die Postbank. Nur ein Barangebot ist politisch gewünscht.
Sollte sich der Vorstand auf der regulären Sitzung dazu entschließen, der Deutschen Post eine Offerte für die Komplettübernahme ihrer Tochter zu unterbreiten, so könne es sich nur um ein Barangebot handeln, hieß es in Bankenkreisen. Denn im Fall einer Bezahlung in Aktien würde der Bund als Post-Mehrheitsaktionär indirekt an der Deutschen Bank beteiligt. "Das wäre politisch nicht erwünscht", hieß es. Die Deutsche Bank kommentierte das nicht.
Falls der Deutsche-Bank-Vorstand die Übernahme anstößt, werde er eine Offerte über etwas mehr als 6 Mrd. Euro für 100 Prozent der Postbank-Anteile vorbereiten, hieß es in Finanzkreisen. Mit den 11,5 Millionen Privatkunden der Postbank würde die Deutsche Bank die Zahl ihrer Kunden mehr als verdoppeln.
Absage des Postbank-Börsengangs nicht ausgeschlossen
Die Postbank wirbt mit einem holländischen Dreimaster am Rheinufer in Köln
Die Vorbereitungen für den Börsengang der Postbank am 21. Juni müssten dann abgebrochen werden. Für knapp die Hälfte der Postbank-Anteile will die Post bei der Emission 2,5 bis 3 Mrd. Euro erlösen. "Der Börsengang läuft exakt wie geplant. Wir wollen am 21. Juni an die Börse gehen", sagte Post-Chef Klaus Zumwinkel am Montag in Shanghai, wo er ein Logistikzentrum eröffnete. In Unternehmenskreisen hieß es jedoch, dass sich die Post nicht gegen ein hohes Barangebot sträuben werde. Zudem gebe es schon ein Beispiel für die Verschmelzung einer Postbank mit einem Finanzkonzern: Die niederländische ING Gruppe entstand 1991 aus der Fusion der dortigen Postbank mit dem Versicherer Nationale Nederlanden.
Die Bundesregierung hält eine Verkleinerung oder gar eine Absage des Postbank-Börsengangs nicht grundsätzlich für ausgeschlossen. Als Alternative oder Ergänzung sei der Einstieg eines strategischen Investors denkbar, sagte ein Regierungsvertreter, ohne jedoch die Deutsche Bank zu nennen. Er widersprach damit einem Sprecher des Bundesfinanzministeriums, der zuvor gesagt hatte, er habe keinen Zweifel, dass der Börsengang vollzogen werde. Der Bund sei zwar mit einem Anteil von rund 67 Prozent Großaktionär des Postbank-Eigners Deutsche Post. Alle Entscheidungen lägen aber in alleiniger Verantwortung des Konzerns.
Deutsche Bank in Doppelfunktion
Regierungssprecher Béla Anda sagte, Bundeskanzler Gerhard Schröder werde zwar über die Vorgänge informiert. Eine Lösung des Bankenproblems werde aber "nicht durch den Bundeskanzler gesteuert". Schröder hatte in der vergangenen Woche die Großbanken dazu aufgefordert, die anstehenden Fusionen in der Branche noch in der ersten Jahreshälfte einzuleiten.
Die Postbank gilt nicht nur inländischen Großbanken als interessanter Partner. Ein möglicher Käufer ist auch ABN Amro. Die größte niederländische Bank sucht nach Expansionsmöglichkeiten und erwägt Zukäufe beim Massengeschäft mit Privatkunden in Deutschland. "Wir beobachten alle Banken, die im Retail Banking tätig sind," sagte ein Unternehmenssprecher.
In Finanzkreisen wird von der Deutschen Bank eine rasche Entscheidung über ihre Pläne mit der Postbank als zwingend gefordert. Die Bank ist zusammen mit Morgan Stanley Konsortialführerin beim Börsengang. Aktionärsschützer hatten ihre Doppelfunktion als Emissionsbank und mögliche Käuferin kritisiert.
"Mangel an strategischem Weitblick"
Auch im Emissionskonsortium, dem insgesamt 19 Banken angehören, wurde Kritik laut. "Wenn die Deutsche Bank praktisch eine Minute vor dem Börsengang ein Übernahmeangebot abgibt, zeigt das für mich einen Mangel an strategischem Weitblick", sagte ein führender Banker. "Vorstandschef Josef Ackermann hätte das schon lange vorher machen können. Die Frage ist dann, ob er tatsächlich noch selbst die Agenda der Bank setzt oder inzwischen nur noch ein Getriebener ist."
Potenzielle Investoren würden abgeschreckt, wenn sie nicht wüssten, wohin bei der Postbank die Reise gehe, hieß es. "Das hat zumindest ein Geschmäckle, wenn die Deutsche Bank im Konsortium ist und sich vor dem Börsengang die Postbank schnappt", sagte ein beteiligter Banker.
Aus der FTD vom 11.5.2004
Ölmarktbericht: Saudi-Arabien sorgt für Preissturz
Von Tobias Bayer, New York
Äußerungen von Saudi-Arabien haben für zeitweise deutlich fallende Notierungen am Rohölmarkt gesorgt. Im Laufe des Handelstages wurde der Preissturz etwas gebremst, nachdem ein Anschlag auf eine Ölpipeline im Irak die Angst vor Angebotsverknappungen anfachte.
Rohöl
Saudi Arabien forderte überraschend, die tägliche Förderung um 1,5 Millionen Barrel auf 25 Mio. Barrel auszuweiten. Ein Barrel entspricht 159 Litern. Beobachter äußerten sich dennoch skeptisch: "Der Freibrief zur Überproduktion ändert nichts an der Terrorprämie und schützt nicht vor terroristischen Anschlägen", sagte Mike Fitzpatrick vom Brokerhaus Fimat in New York. Bis 20.20 Uhr MESZ fiel Nordseeöl der Sorte Brent zur Lieferung im Juni um 1,08 $ auf 35,92 $ pro Barrel. In New York notierte der Junikontrakt auf West Texas Intermediate um ebenfalls 1,08 $ tiefer bei 38,85 $.
Vertraut man den Zahlen des Genfer Forschungsinstituts Petrologistics, produzierte die Opec, den Irak nicht mitgerechnet, im April täglich rund 25,15 Millionen Barrel und liegt damit deutlich über ihrem Quotenziel. Trotz der laxen Disziplin des Kartells stiegen die Ölnotierungen vergangene Woche auf rund 40 $ pro Barrel in New York, angetrieben von der Furcht vor geopolitischen Risiken und Raffinerie-Engpässen in den Vereinigten Staaten.
Der Aufruf Saudi-Arabiens hat Experten überrascht. "Das ist ungewöhnlich für Saudi-Arabien, das gewöhnlich eine Abwartehaltung übernimmt. Die Opec reagiert damit auf den politischen Druck aus den USA", sagte Tim Evan von IFR Markets in New York. Marktteilnehmer waren davon ausgegangen, dass das Kartell sein Preisband anheben und nichts gegen die hohen Preise unternehmen würde. Angesichts der derzeitigen Überproduktion rechnet Tim Evans mit einem bevorstehenden Preisfall um rund 10 $ pro Barrel, sollte das Kartell die Produktion hochfahren. Evans glaubt, dass Saudi-Arabien dank seiner freien Kapazitäten von 3 Millionen Barrel pro Tag die Hauptverantwortung für die Quotenausweitung übernehmen wird. Aber auch Länder wie Libyen, Nigeria und Algerien könnten laut Evans in die Bresche springen
Ölmarktbericht: Saudi-Arabien sorgt für Preissturz
Von Tobias Bayer, New York
Äußerungen von Saudi-Arabien haben für zeitweise deutlich fallende Notierungen am Rohölmarkt gesorgt. Im Laufe des Handelstages wurde der Preissturz etwas gebremst, nachdem ein Anschlag auf eine Ölpipeline im Irak die Angst vor Angebotsverknappungen anfachte.
Rohöl
Saudi Arabien forderte überraschend, die tägliche Förderung um 1,5 Millionen Barrel auf 25 Mio. Barrel auszuweiten. Ein Barrel entspricht 159 Litern. Beobachter äußerten sich dennoch skeptisch: "Der Freibrief zur Überproduktion ändert nichts an der Terrorprämie und schützt nicht vor terroristischen Anschlägen", sagte Mike Fitzpatrick vom Brokerhaus Fimat in New York. Bis 20.20 Uhr MESZ fiel Nordseeöl der Sorte Brent zur Lieferung im Juni um 1,08 $ auf 35,92 $ pro Barrel. In New York notierte der Junikontrakt auf West Texas Intermediate um ebenfalls 1,08 $ tiefer bei 38,85 $.
Vertraut man den Zahlen des Genfer Forschungsinstituts Petrologistics, produzierte die Opec, den Irak nicht mitgerechnet, im April täglich rund 25,15 Millionen Barrel und liegt damit deutlich über ihrem Quotenziel. Trotz der laxen Disziplin des Kartells stiegen die Ölnotierungen vergangene Woche auf rund 40 $ pro Barrel in New York, angetrieben von der Furcht vor geopolitischen Risiken und Raffinerie-Engpässen in den Vereinigten Staaten.
Der Aufruf Saudi-Arabiens hat Experten überrascht. "Das ist ungewöhnlich für Saudi-Arabien, das gewöhnlich eine Abwartehaltung übernimmt. Die Opec reagiert damit auf den politischen Druck aus den USA", sagte Tim Evan von IFR Markets in New York. Marktteilnehmer waren davon ausgegangen, dass das Kartell sein Preisband anheben und nichts gegen die hohen Preise unternehmen würde. Angesichts der derzeitigen Überproduktion rechnet Tim Evans mit einem bevorstehenden Preisfall um rund 10 $ pro Barrel, sollte das Kartell die Produktion hochfahren. Evans glaubt, dass Saudi-Arabien dank seiner freien Kapazitäten von 3 Millionen Barrel pro Tag die Hauptverantwortung für die Quotenausweitung übernehmen wird. Aber auch Länder wie Libyen, Nigeria und Algerien könnten laut Evans in die Bresche springen
Risikokapitalgeber verdienen bestens am Börsengang von Wincor Nixdorf
von Jan Dams
Frankfurt/Main - Wenn der Bankautomatenhersteller Wincor Nixdorf am 19. Mai an die Börse geht, haben vor allem zwei Parteien einen guten Schnitt gemacht: die Risikokapitalgeber von Kohlberg Kravis Roberts (KKR) und Goldman Sachs. Die beiden Gesellschaften, die derzeit knapp 90 Prozent an Wincor Nixdorf halten, geben beim Börsengang ihrer Beteiligung im besten Fall sieben Mio. Aktien an den Kapitalmarkt und würden damit ihre Beteiligung auf 36 Prozent abbauen. Sollte der Kurs am oberen Ende der Bookbuilding-Spanne von 41 bis 50 Euro liegen, nehmen KKR und Goldman Sachs insgesamt 350 Mio. Euro durch das IPO ein. Wincor Nixdorf selbst flössen durch die geplante Kapitalerhöhung höchstens 125 Mio. Euro zu.
Doch die 350 Mio. Euro sind längst nicht die einzigen Einnahmen, die die Private-Equity-Gesellschaften in diesem Jahr durch Wincor Nixdorf erzielen. So zahlte das Unternehmen im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres - also nur wenige Monate vor der Bekanntgabe des IPO - rund 160 Mio. Euro an KKR und Goldman Sachs. Finanzchef Eckard Heidloff bezeichnete die Summe als eine Art Dividende für die vergangenen vier Jahre. Auf die Frage, ob die Risikokapitalgeber dem Unternehmen damit noch kurz vor dem IPO Kapital entziehen wollten, sagte er: Der Börsengang sei zum Zeitpunkt der Auszahlung kein Thema gewesen.
Zu guter Letzt verdient Goldman Sachs am Börsengang des Unternehmens selbst. Die Investmentbank erhält für ihre Arbeit die übliche Gebühr von 3,25 Prozent auf das von ihr emittierte Aktienvolumen, plus einer Prämie im Erfolgsfall von einem Prozent. Keine Angaben machte die US-Investmentbank zur absoluten Gewinnhöhe, die das Investment ihr gebracht hat. Die Gesamtrendite soll sich aber auf 20 bis 30 Prozent belaufen. In der Private-Equity-Branche sind solche Höhen im Erfolgsfall üblich.
Das Unternehmen selbst wird aber zu einem niedrigeren Wert an die Börse gebracht als erwartet. Finanzkreise gingen bisher davon aus, dass rund 50 Prozent der Firma mit einer Bewertung von 500 Mio. Euro an die Börse kommen würden, nun sind es maximal 475 Mio. Euro. Die Risikokapitalgeber, die zumindest für die nächsten sechs Monate noch kräftig an dem Unternehmen aus Paderborn beteiligt sind, versprechen sich davon ein größeres Kurspotenzial. Anlegern soll es recht sein. Zu Kurssteigerungen könnten auch die Zahlen aus dem ersten Halbjahr beitragen. Wincor Nixdorf verdiente nach Aussagen von Vorstandschef Karl-Heinz Stiller 23 Mio. Euro nach Steuern, deutlich mehr als im Vorjahr. Der Umsatz stieg von 685 auf 733 Mio. Euro.
Artikel erschienen am 11. Mai 2004
von Jan Dams
Frankfurt/Main - Wenn der Bankautomatenhersteller Wincor Nixdorf am 19. Mai an die Börse geht, haben vor allem zwei Parteien einen guten Schnitt gemacht: die Risikokapitalgeber von Kohlberg Kravis Roberts (KKR) und Goldman Sachs. Die beiden Gesellschaften, die derzeit knapp 90 Prozent an Wincor Nixdorf halten, geben beim Börsengang ihrer Beteiligung im besten Fall sieben Mio. Aktien an den Kapitalmarkt und würden damit ihre Beteiligung auf 36 Prozent abbauen. Sollte der Kurs am oberen Ende der Bookbuilding-Spanne von 41 bis 50 Euro liegen, nehmen KKR und Goldman Sachs insgesamt 350 Mio. Euro durch das IPO ein. Wincor Nixdorf selbst flössen durch die geplante Kapitalerhöhung höchstens 125 Mio. Euro zu.
Doch die 350 Mio. Euro sind längst nicht die einzigen Einnahmen, die die Private-Equity-Gesellschaften in diesem Jahr durch Wincor Nixdorf erzielen. So zahlte das Unternehmen im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres - also nur wenige Monate vor der Bekanntgabe des IPO - rund 160 Mio. Euro an KKR und Goldman Sachs. Finanzchef Eckard Heidloff bezeichnete die Summe als eine Art Dividende für die vergangenen vier Jahre. Auf die Frage, ob die Risikokapitalgeber dem Unternehmen damit noch kurz vor dem IPO Kapital entziehen wollten, sagte er: Der Börsengang sei zum Zeitpunkt der Auszahlung kein Thema gewesen.
Zu guter Letzt verdient Goldman Sachs am Börsengang des Unternehmens selbst. Die Investmentbank erhält für ihre Arbeit die übliche Gebühr von 3,25 Prozent auf das von ihr emittierte Aktienvolumen, plus einer Prämie im Erfolgsfall von einem Prozent. Keine Angaben machte die US-Investmentbank zur absoluten Gewinnhöhe, die das Investment ihr gebracht hat. Die Gesamtrendite soll sich aber auf 20 bis 30 Prozent belaufen. In der Private-Equity-Branche sind solche Höhen im Erfolgsfall üblich.
Das Unternehmen selbst wird aber zu einem niedrigeren Wert an die Börse gebracht als erwartet. Finanzkreise gingen bisher davon aus, dass rund 50 Prozent der Firma mit einer Bewertung von 500 Mio. Euro an die Börse kommen würden, nun sind es maximal 475 Mio. Euro. Die Risikokapitalgeber, die zumindest für die nächsten sechs Monate noch kräftig an dem Unternehmen aus Paderborn beteiligt sind, versprechen sich davon ein größeres Kurspotenzial. Anlegern soll es recht sein. Zu Kurssteigerungen könnten auch die Zahlen aus dem ersten Halbjahr beitragen. Wincor Nixdorf verdiente nach Aussagen von Vorstandschef Karl-Heinz Stiller 23 Mio. Euro nach Steuern, deutlich mehr als im Vorjahr. Der Umsatz stieg von 685 auf 733 Mio. Euro.
Artikel erschienen am 11. Mai 2004
Citigroup will mit aller Macht Worldcom-Kapitel beenden
Finanzkonzern schließt Milliarden-Vergleich
New York - Die größte Bank der Welt, Citigroup, hat eine drohende Milliarden-Schadensersatzklage von Aktionären des Telekommunikationskonzerns Worldcom (heute MCI) außergerichtlich beigelegt. Den Anlegern der Citigroup kommt diese Einigung dennoch teuer zu stehen: Im laufenden Quartal erhöht das Geldhaus die Rückstellungen für gerichtliche Auseinandersetzungen um 4,95 Mrd. Dollar. Für die noch ausstehende Prozesse wegen der Verwicklung in den Bilanzskandal des Energiebrokers Enron, der umstrittenen Zuteilung von Aktien nach einem Börsengang an bevorzugte Kunden sowie Gefälligkeitsgutachten der Bankanalysten kann die Citigroup nun auf Rückstellungen von 6,7 Mrd. Dollar zurückgreifen. Die Aktie des Finanzkonzerns reagierte auf die Nachricht mit einem Minus von drei Prozent zu Handelsbeginn.
Nach Ansicht der Ratingagentur Standard & Poor`s ändert sich an der Kreditwürdigkeit des Unternehmens (Investmentgrade: AA) aber nichts. Zwar sei die Höhe des Schadensersatzes höher als erwartet ausgefallen. Doch die Bank sei finanziell so gut aufgestellt, dass sie diese Summe problemlos mit den Gewinnen eines Quartals bezahlen könne. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete die Citigroup ein Plus von 17,9 Mrd. Dollar.
Der jetzt erzielte Worldcom-Kompromiss sieht vor, dass die Citigroup 2,65 Mrd. Dollar Schadensersatz zahlt - und zwar an eine Gruppe von Investoren, die von Ende April 1999 bis Ende Juni 2002 auf Empfehlung der Citigroup Aktien und Anleihen von Worldcom gekauft hatten. Da die Bank diese Summe von der Steuer abziehen kann, muss sie diese unterm Strich nur 1,64 Mrd. Dollar zahlen. Die Gebühren für die Anwälte der Gegenseite, die bis zu 50 Prozent der Schadenssumme ausmachen können, sind darin bereits enthalten.
Der Vorstandschef der Citigroup, Charles Prince, sagte, es sei wichtig, dieses unglückliche Kapitel hinter sich zu lassen und sich wieder auf das Wachstum der Bank zu konzentrieren. "Nach dieser Einigung können wir nun besser das Ausmaß der noch ausstehenden Einigung wegen Enron und anderer Verfahren abschätzen und haben unsere Reserven entsprechend angepasst", sagte Prince, der damit für die Fehler gerade stehen muss, die unter Führung des langjährigen Vorstandschefs Sandy Weill gemacht wurden. Zwar verringern sich die Gewinne der Bank durch diese Rückstellungen, an der Dividendenpolitik solle sich aber nichts ändern, sagte Prince und versprach, dass die Bank von April bis Juni erneut überdurchschnittliche Gewinne erwirtschaften werde.
Bereits vor einem Monat war mit Jack Grubman ein früherer Staranalyst der Citigroup in zwei Zivilprozessen zu Geldstrafen von 23 000 und 205 000 Dollar verurteilt worden. Die Kläger hatten argumentiert, Grubman habe sie mit geschönten Berichten über den finanziellen Zustand von Worldcom zum Kauf der Wertpapiere animiert. Schon im vergangenen Jahr war der Telekommunikationsexperte, der mit einem Gehalt von 33 Mio. Dollar zeitweilig zu den Spitzenverdienern an der Wall Street gehörte, von der Börsenpolizei SEC zu einer Geldstrafe von 15 Mio. Dollar verdonnert worden. Zugleich wurde ein lebenslanges Berufsverbot gegen ihn verhängt. Damals hatte sich die Wertpapieraufsicht zugleich mit den wichtigsten Wall-Street-Banken auf die Zahlung einer Geldstrafe von 1,4 Mrd. Dollar geeinigt. Die Citigroup musste mit 400 Mio. Dollar den größten Anteil beisteuern. her
Artikel erschienen am 11. Mai 2004
Finanzkonzern schließt Milliarden-Vergleich
New York - Die größte Bank der Welt, Citigroup, hat eine drohende Milliarden-Schadensersatzklage von Aktionären des Telekommunikationskonzerns Worldcom (heute MCI) außergerichtlich beigelegt. Den Anlegern der Citigroup kommt diese Einigung dennoch teuer zu stehen: Im laufenden Quartal erhöht das Geldhaus die Rückstellungen für gerichtliche Auseinandersetzungen um 4,95 Mrd. Dollar. Für die noch ausstehende Prozesse wegen der Verwicklung in den Bilanzskandal des Energiebrokers Enron, der umstrittenen Zuteilung von Aktien nach einem Börsengang an bevorzugte Kunden sowie Gefälligkeitsgutachten der Bankanalysten kann die Citigroup nun auf Rückstellungen von 6,7 Mrd. Dollar zurückgreifen. Die Aktie des Finanzkonzerns reagierte auf die Nachricht mit einem Minus von drei Prozent zu Handelsbeginn.
Nach Ansicht der Ratingagentur Standard & Poor`s ändert sich an der Kreditwürdigkeit des Unternehmens (Investmentgrade: AA) aber nichts. Zwar sei die Höhe des Schadensersatzes höher als erwartet ausgefallen. Doch die Bank sei finanziell so gut aufgestellt, dass sie diese Summe problemlos mit den Gewinnen eines Quartals bezahlen könne. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete die Citigroup ein Plus von 17,9 Mrd. Dollar.
Der jetzt erzielte Worldcom-Kompromiss sieht vor, dass die Citigroup 2,65 Mrd. Dollar Schadensersatz zahlt - und zwar an eine Gruppe von Investoren, die von Ende April 1999 bis Ende Juni 2002 auf Empfehlung der Citigroup Aktien und Anleihen von Worldcom gekauft hatten. Da die Bank diese Summe von der Steuer abziehen kann, muss sie diese unterm Strich nur 1,64 Mrd. Dollar zahlen. Die Gebühren für die Anwälte der Gegenseite, die bis zu 50 Prozent der Schadenssumme ausmachen können, sind darin bereits enthalten.
Der Vorstandschef der Citigroup, Charles Prince, sagte, es sei wichtig, dieses unglückliche Kapitel hinter sich zu lassen und sich wieder auf das Wachstum der Bank zu konzentrieren. "Nach dieser Einigung können wir nun besser das Ausmaß der noch ausstehenden Einigung wegen Enron und anderer Verfahren abschätzen und haben unsere Reserven entsprechend angepasst", sagte Prince, der damit für die Fehler gerade stehen muss, die unter Führung des langjährigen Vorstandschefs Sandy Weill gemacht wurden. Zwar verringern sich die Gewinne der Bank durch diese Rückstellungen, an der Dividendenpolitik solle sich aber nichts ändern, sagte Prince und versprach, dass die Bank von April bis Juni erneut überdurchschnittliche Gewinne erwirtschaften werde.
Bereits vor einem Monat war mit Jack Grubman ein früherer Staranalyst der Citigroup in zwei Zivilprozessen zu Geldstrafen von 23 000 und 205 000 Dollar verurteilt worden. Die Kläger hatten argumentiert, Grubman habe sie mit geschönten Berichten über den finanziellen Zustand von Worldcom zum Kauf der Wertpapiere animiert. Schon im vergangenen Jahr war der Telekommunikationsexperte, der mit einem Gehalt von 33 Mio. Dollar zeitweilig zu den Spitzenverdienern an der Wall Street gehörte, von der Börsenpolizei SEC zu einer Geldstrafe von 15 Mio. Dollar verdonnert worden. Zugleich wurde ein lebenslanges Berufsverbot gegen ihn verhängt. Damals hatte sich die Wertpapieraufsicht zugleich mit den wichtigsten Wall-Street-Banken auf die Zahlung einer Geldstrafe von 1,4 Mrd. Dollar geeinigt. Die Citigroup musste mit 400 Mio. Dollar den größten Anteil beisteuern. her
Artikel erschienen am 11. Mai 2004
Schweiz und EU erzielen Durchbruch bei Zinsbesteuerung
von Martin Halusa
Brüssel - Die Europäische Union und die Schweiz haben nach monatelangen Verhandlungen eine Einigung über die Besteuerung von Zinseinkünften erzielt. Damit kann die grenzüberschreitende Besteuerung von Zinserträgen in der EU wie geplant Anfang 2005 in Kraft treten. Darüber hinaus wird die Schweiz dem "Schengener Abkommen" zum Wegfall von Grenzkontrollen beitreten; die Alpenrepublik erhält bei der Rechtshilfe allerdings Ausnahmeregelungen.
Durch den in Brüssel erzielten Kompromiss wird gewährleistet, dass die Schweiz und Luxemburg ihre traditionellen Bankgeheimnisse sichern können. Zuletzt hatte Luxemburgs Finanzminister und Regierungschef Jean-Claude Juncker wiederholt auf Gleichbehandlung gedrängt. Das Großherzogtum Luxemburg - das wie die Schweiz bei der Vermögensverwaltung auf ausländische Kunden angewiesen ist - befürchtete Nachteile, wenn der Schweiz einseitig Ausnahmen zugestanden würden. Der nun erzielten Einigung zufolge wird Luxemburg nicht schlechter gestellt werden und soll denselben Regeln unterliegen.
Formell sollen die bilateralen Verhandlungen zwischen der Europäischen Union und der Schweiz bei einem Gipfeltreffen am 19. Mai abgeschlossen werden. Besiegelt wird das Abkommen dann bei einem Treffen der Finanzminister am 3. Juni in Luxemburg. Die Regierung in Bern wird später den Beitritt des Landes zum Schengener Abkommen voraussichtlich durch ein Referendum der Bevölkerung entscheiden lassen.
Die EU will vom kommenden Jahr an durch ein grenzüberschreitendes Meldeverfahren die Zinseinannahmen ihrer Bürger europaweit besteuern und dadurch die Steuerflucht bekämpfen. Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) erhofft sich durch die neue Regelung Einnahmen - möglicherweise sogar in Milliardenhöhe. Die Länder der EU werden von 2005 an Kontrollmitteilungen über die Konten untereinander austauschen.
Österreich, Belgien und Luxemburg werden schrittweise eine eigene Zinssteuer von zunächst 15 und ab dem Jahr 2010 von 35 Prozent erheben. Die EU-Richtlinie wird auch für Drittstaaten Andorra, Liechtenstein, San Marino, Monaco sowie die abhängigen Gebiete Großbritanniens und der Niederlande gelten.
Die Schweiz hatte sich bereit erklärt, ebenfalls eine Quellensteuer auf ausländische Kapitalerträge einzuführen, während gleichzeitig das Bankgeheimnis gewahrt bleibt. Der Kompromiss sieht nun vor, dass die Schweiz im Schengen-Abkommen eine permanente Ausnahmeregelung zur Sicherung der doppelten Strafbarkeit erhält. Nach diesem Prinzip muss nur Rechtshilfe geleistet werden, wenn eine Straftat in der Europäischen Union und der Schweiz gleichermaßen geahndet wird. In der Schweiz gilt Steuerhinterziehung jedoch als Ordnungswidrigkeit und nicht - wie in der EU - als Straftatbestand.
Mit der Ausnahmeregelung wäre die Schweiz auch in Zukunft in Fällen von Steuerhinterziehung nicht zur Rechtshilfe verpflichtet - wie dies das Schengener Abkommen eigentlich vorsieht. Als Gegenleistung erklärte sich die Delegation aus der Schweiz bereit, bei der Hinterziehung von indirekten Steuern Rechtshilfe zu leisten.
Bern hatte das Zinsbesteuerungs-Abkommen lange als Teil eines Gesamtpakets betrachtet und machte die Zustimmung von einer Einigung vor allem bei den Verhandlungen über den Beitritt zum Schengen-System und der Betrugsbekämpfung abhängig.
Artikel erschienen am 14. Mai 2004
von Martin Halusa
Brüssel - Die Europäische Union und die Schweiz haben nach monatelangen Verhandlungen eine Einigung über die Besteuerung von Zinseinkünften erzielt. Damit kann die grenzüberschreitende Besteuerung von Zinserträgen in der EU wie geplant Anfang 2005 in Kraft treten. Darüber hinaus wird die Schweiz dem "Schengener Abkommen" zum Wegfall von Grenzkontrollen beitreten; die Alpenrepublik erhält bei der Rechtshilfe allerdings Ausnahmeregelungen.
Durch den in Brüssel erzielten Kompromiss wird gewährleistet, dass die Schweiz und Luxemburg ihre traditionellen Bankgeheimnisse sichern können. Zuletzt hatte Luxemburgs Finanzminister und Regierungschef Jean-Claude Juncker wiederholt auf Gleichbehandlung gedrängt. Das Großherzogtum Luxemburg - das wie die Schweiz bei der Vermögensverwaltung auf ausländische Kunden angewiesen ist - befürchtete Nachteile, wenn der Schweiz einseitig Ausnahmen zugestanden würden. Der nun erzielten Einigung zufolge wird Luxemburg nicht schlechter gestellt werden und soll denselben Regeln unterliegen.
Formell sollen die bilateralen Verhandlungen zwischen der Europäischen Union und der Schweiz bei einem Gipfeltreffen am 19. Mai abgeschlossen werden. Besiegelt wird das Abkommen dann bei einem Treffen der Finanzminister am 3. Juni in Luxemburg. Die Regierung in Bern wird später den Beitritt des Landes zum Schengener Abkommen voraussichtlich durch ein Referendum der Bevölkerung entscheiden lassen.
Die EU will vom kommenden Jahr an durch ein grenzüberschreitendes Meldeverfahren die Zinseinannahmen ihrer Bürger europaweit besteuern und dadurch die Steuerflucht bekämpfen. Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) erhofft sich durch die neue Regelung Einnahmen - möglicherweise sogar in Milliardenhöhe. Die Länder der EU werden von 2005 an Kontrollmitteilungen über die Konten untereinander austauschen.
Österreich, Belgien und Luxemburg werden schrittweise eine eigene Zinssteuer von zunächst 15 und ab dem Jahr 2010 von 35 Prozent erheben. Die EU-Richtlinie wird auch für Drittstaaten Andorra, Liechtenstein, San Marino, Monaco sowie die abhängigen Gebiete Großbritanniens und der Niederlande gelten.
Die Schweiz hatte sich bereit erklärt, ebenfalls eine Quellensteuer auf ausländische Kapitalerträge einzuführen, während gleichzeitig das Bankgeheimnis gewahrt bleibt. Der Kompromiss sieht nun vor, dass die Schweiz im Schengen-Abkommen eine permanente Ausnahmeregelung zur Sicherung der doppelten Strafbarkeit erhält. Nach diesem Prinzip muss nur Rechtshilfe geleistet werden, wenn eine Straftat in der Europäischen Union und der Schweiz gleichermaßen geahndet wird. In der Schweiz gilt Steuerhinterziehung jedoch als Ordnungswidrigkeit und nicht - wie in der EU - als Straftatbestand.
Mit der Ausnahmeregelung wäre die Schweiz auch in Zukunft in Fällen von Steuerhinterziehung nicht zur Rechtshilfe verpflichtet - wie dies das Schengener Abkommen eigentlich vorsieht. Als Gegenleistung erklärte sich die Delegation aus der Schweiz bereit, bei der Hinterziehung von indirekten Steuern Rechtshilfe zu leisten.
Bern hatte das Zinsbesteuerungs-Abkommen lange als Teil eines Gesamtpakets betrachtet und machte die Zustimmung von einer Einigung vor allem bei den Verhandlungen über den Beitritt zum Schengen-System und der Betrugsbekämpfung abhängig.
Artikel erschienen am 14. Mai 2004
Beim gnadenlosen Gehaltspoker hat Dick Grasso schlechte Karten
von Peter Herkenhoff
Dick Grasso ist wieder da. Und wie! Dem Nachrichtenmagazin Newsweek hat der langjährige Chef der New York Stock Exchange jetzt ein ausführliches Interview gegeben. Das erste, seit er im September 2003 nach kurzem Machtkampf mit den Wall-Street-Bossen gehen musste. Damals war publik geworden, dass sich der Chef der gemeinnützigen Börse in punkto Gehalt eher gemein denn dem Allgemeinwohl verhalten hatte. Nun sollte man meinen, dass der Mann mit der markanten Glatze genug Zeit hatte, um noch einmal in Ruhe über das Geschehene nachzudenken. Immerhin musste Grasso die Koffer packen, weil er sich von seinen Kumpels im Aufsichtsrat ein Jahresgehaltspaket von sage und schreibe 187,5 Mio. Dollar schnüren ließ. Davon sind bereits 139,5 Mio. Dollar ausgezahlt worden. Noch ist unklar, was mit den verbliebenen 48 Mio. Dollar geschieht. Bislang hat Grasso stets darauf gepocht, dass er das Geld wie mit dem Aufsichtsrat vereinbart auch noch bekommt - als eine Art Vorschuss auf seine ach so hart erarbeitete Rente und als Gewinnbeteiligung für seine ach so tolle Managementleistung. Jetzt stehe ihm das Geld außerdem als eine Art Schmerzensgeld zu. Schließlich habe die Börse seinen guten Ruf ruiniert. Seit die Börsenpolizei SEC im vergangenen Herbst sein obszön hohes Gehalt öffentlich machte, sei das Leben für ihn die reinste "Hölle" gewesen, zitiert ihn Newsweek. In den vergangenen sechs Monaten habe er wie in einem "privaten Gefängnis" gelebt.
Es ist bestimmt kein Zufall, dass sich Grasso ausgerechnet jetzt zu Wort gemeldet hat. Erst vor einer Woche hat die Nyse eine Tafel zum Gedenken an den 11. September abschrauben lassen - Grassos Name war dort prominent eingraviert. Von der Forderung der neuen Nyse-Bosse, bis zu 120 Mio. Dollar zurückzuzahlen, will er selbstredend nichts wissen. "Wenn ich einen Groschen zurückzahle, kommt das einem Schuldeingeständnis gleich. Das kann ich nicht tun", behauptet Grasso. Er könne sich aber durchaus vorstellen, auf die noch ausstehende Kohle zu verzichten. Vorausgesetzt, die neuen Nyse-Bosse machen eine 180-Grad-Wende und leisten öffentlich Abbitte. "Wenn die sagen, ich sei ein Ehrenmann und habe nichts falsch gemacht, dann ist das Thema für mich erledigt", verspricht der Ex-Börsenchef, kündigt zugleich aber auch Konsequenzen an, falls seine Nachfolger dieses Ultimatum ignorieren sollten. "Wenn nicht, dann gibt`s eben Krieg."
Ob es aber überhaupt noch zu einem Prozess "Grasso gegen Nyse" kommt, hängt nicht von dem einstigen Börsenliebling ab, sondern von einem anderen Mann. Weil die Nyse rechtlich gesehen ein Unternehmen ohne Gewinnerzielungsabsicht ist, hat sich New Yorks Generalstaatsanwalt Eliot Spitzer für zuständig erklärt und Ermittlungen gegen Grasso eingeleitet. Das Gemeinnützigkeitsrecht verlangt nämlich, dass Gehälter nicht aus dem Rahmen fallen dürfen. Außerdem will der ehrgeizige Jurist herausgefunden haben, dass Grasso seine Kontrollpflichten verletzt habe. Als die Staatsanwaltschaft vor zwei Jahren gegen die führenden Wall-Street-Häuser wegen der umstrittenen Researchpraktiken ermittelten, soll Grasso mit den Banken Informationen ausgetauscht haben. Das ist deshalb pikant, weil die meisten Wertpapierhäuser zugleich Mitglied im privaten Nyse-Club sind - den muss Grasso aber gerade in Eigenregie kontrollieren. Spitzer, der die großen Investmentbanken im Zuge des Skandals um geschönte Analystenreports vor einem Jahr bereits zu einer freiwilligen Schadensersatzzahlung von 1,6 Mrd. Dollar überredet hat, soll sich nun bereit erklärt haben, das Ermittlungsverfahren gegen Grasso einzustellen. Unter zwei Bedingungen: Der Ex-Nyse-Chef verzichtet nicht nur auf die 48 Mio. Dollar, sondern zahlt im Gegenteil 50 Mio. der bereits kassierten 138 Mio. Dollar zurück. Nun muss sich zeigen, wer bei diesem Poker die Nerven behält.
Artikel erschienen am 14. Mai 2004
von Peter Herkenhoff
Dick Grasso ist wieder da. Und wie! Dem Nachrichtenmagazin Newsweek hat der langjährige Chef der New York Stock Exchange jetzt ein ausführliches Interview gegeben. Das erste, seit er im September 2003 nach kurzem Machtkampf mit den Wall-Street-Bossen gehen musste. Damals war publik geworden, dass sich der Chef der gemeinnützigen Börse in punkto Gehalt eher gemein denn dem Allgemeinwohl verhalten hatte. Nun sollte man meinen, dass der Mann mit der markanten Glatze genug Zeit hatte, um noch einmal in Ruhe über das Geschehene nachzudenken. Immerhin musste Grasso die Koffer packen, weil er sich von seinen Kumpels im Aufsichtsrat ein Jahresgehaltspaket von sage und schreibe 187,5 Mio. Dollar schnüren ließ. Davon sind bereits 139,5 Mio. Dollar ausgezahlt worden. Noch ist unklar, was mit den verbliebenen 48 Mio. Dollar geschieht. Bislang hat Grasso stets darauf gepocht, dass er das Geld wie mit dem Aufsichtsrat vereinbart auch noch bekommt - als eine Art Vorschuss auf seine ach so hart erarbeitete Rente und als Gewinnbeteiligung für seine ach so tolle Managementleistung. Jetzt stehe ihm das Geld außerdem als eine Art Schmerzensgeld zu. Schließlich habe die Börse seinen guten Ruf ruiniert. Seit die Börsenpolizei SEC im vergangenen Herbst sein obszön hohes Gehalt öffentlich machte, sei das Leben für ihn die reinste "Hölle" gewesen, zitiert ihn Newsweek. In den vergangenen sechs Monaten habe er wie in einem "privaten Gefängnis" gelebt.
Es ist bestimmt kein Zufall, dass sich Grasso ausgerechnet jetzt zu Wort gemeldet hat. Erst vor einer Woche hat die Nyse eine Tafel zum Gedenken an den 11. September abschrauben lassen - Grassos Name war dort prominent eingraviert. Von der Forderung der neuen Nyse-Bosse, bis zu 120 Mio. Dollar zurückzuzahlen, will er selbstredend nichts wissen. "Wenn ich einen Groschen zurückzahle, kommt das einem Schuldeingeständnis gleich. Das kann ich nicht tun", behauptet Grasso. Er könne sich aber durchaus vorstellen, auf die noch ausstehende Kohle zu verzichten. Vorausgesetzt, die neuen Nyse-Bosse machen eine 180-Grad-Wende und leisten öffentlich Abbitte. "Wenn die sagen, ich sei ein Ehrenmann und habe nichts falsch gemacht, dann ist das Thema für mich erledigt", verspricht der Ex-Börsenchef, kündigt zugleich aber auch Konsequenzen an, falls seine Nachfolger dieses Ultimatum ignorieren sollten. "Wenn nicht, dann gibt`s eben Krieg."
Ob es aber überhaupt noch zu einem Prozess "Grasso gegen Nyse" kommt, hängt nicht von dem einstigen Börsenliebling ab, sondern von einem anderen Mann. Weil die Nyse rechtlich gesehen ein Unternehmen ohne Gewinnerzielungsabsicht ist, hat sich New Yorks Generalstaatsanwalt Eliot Spitzer für zuständig erklärt und Ermittlungen gegen Grasso eingeleitet. Das Gemeinnützigkeitsrecht verlangt nämlich, dass Gehälter nicht aus dem Rahmen fallen dürfen. Außerdem will der ehrgeizige Jurist herausgefunden haben, dass Grasso seine Kontrollpflichten verletzt habe. Als die Staatsanwaltschaft vor zwei Jahren gegen die führenden Wall-Street-Häuser wegen der umstrittenen Researchpraktiken ermittelten, soll Grasso mit den Banken Informationen ausgetauscht haben. Das ist deshalb pikant, weil die meisten Wertpapierhäuser zugleich Mitglied im privaten Nyse-Club sind - den muss Grasso aber gerade in Eigenregie kontrollieren. Spitzer, der die großen Investmentbanken im Zuge des Skandals um geschönte Analystenreports vor einem Jahr bereits zu einer freiwilligen Schadensersatzzahlung von 1,6 Mrd. Dollar überredet hat, soll sich nun bereit erklärt haben, das Ermittlungsverfahren gegen Grasso einzustellen. Unter zwei Bedingungen: Der Ex-Nyse-Chef verzichtet nicht nur auf die 48 Mio. Dollar, sondern zahlt im Gegenteil 50 Mio. der bereits kassierten 138 Mio. Dollar zurück. Nun muss sich zeigen, wer bei diesem Poker die Nerven behält.
Artikel erschienen am 14. Mai 2004
Investoren sehen Gefahr einer neuen Ölkrise
Hohe Rohstoffpreise drohen Unternehmensgewinne zu untergraben - Automobil-, Chemie- und Transportbranche am stärksten betroffen
von Daniel Eckert
Berlin - Eine neue Angst geht um an den internationalen Finanzmärkten: die Angst vor einer Wiederkehr der Ölkrise. Nachdem der Brent-Preis in den vergangenen Tagen mit 38 Dollar ein 14-Jahres-Hoch erklommen hat, befürchten immer mehr Strategen, dass die Welt einmal mehr vor einer Ära teurer Energie steht. Das wiederum hätte schwer wiegende Folgen für die Unternehmensgewinne und damit für die Wertpapiermärkte. "Die derzeitige Entwicklung beim Öl bereitet mir weitaus mehr Kopfzerbrechen als steigende Leitzinsen", sagt Gertrud Traud von der Bankgesellschaft Berlin, "nicht ausgeschlossen, dass wir in eine ähnliche Situation geraten wie in den 70er Jahren", sagt sie. Damals leistete der hohe Ölpreis der Inflation Vorschub, was wiederum zu steigenden Leitzinsen führte - eine denkbar ungünstige Konstellation für die Aktienmärkte". Auch Michael Lewis, Rohstoff-Analyst bei der Deutschen Bank in London, hält das Risiko einer weltweiten Ölkrise für "nicht zu vernachlässigen". Nach Lewis` Einschätzung könnten die Notierungen für fossile Brennstoffe weiter anziehen. "Zum ersten Mal seit 1986 droht die Ölpreisentwicklung die Kaufkraft der Konsumenten zu dämpfen", sagt er.
Bestätigen sich die Negativszenarien und der Ölpreis bleibt weiter stark, müssen sich Anleger warm anziehen. Nicht zuletzt wegen der explodierenden Energiekosten, die die Unternehmensgewinne unterminierten und die Konsumlust erstickten, waren Aktien in den 70er Jahren ein schlechtes Investment. Wer sein Geld 1970 in deutsche Standardwerte investierte, stand zehn Jahre später mit 18 Prozent weniger da. Selbst ein Anleger, der - unwahrscheinlich genug - den perfekte Einstiegs- und Ausstiegszeitpunkt abgepasst hätte, wäre in der gesamten Dekade nur auf einen Gewinn von etwas über 50 Prozent gekommen. Auch der Dow Jones Index schwankte frustrierende zehn Jahre lang zwischen 600 und 1000 Zählern.
Was für Ölfördergesellschaften wie BP oder Total und deren Zulieferer ein Grund zur Freude ist, trifft vor allem die Automobil-, Chemie und Transportbranche hart. So belastet ein um einen Dollar höherer Ölpreis den Jahresgewinn des Chemieunternehmens Bayer etwa um 14 Mio. Euro. Der Zehn-Dollar-Ölpreisanstieg seit Ende November hat die Anteilseigner also bereits 140 Mio. Euro Gewinn gekostet. Ertragsmindernde Effekte sind auch außerhalb der Hauptbetroffenen nicht auszuschließen, denn Energie- und Rohstoffkosten fließen auf die eine oder andere Weise in jede Unternehmensbilanz ein. "Viele Gesellschaften haben zu Beginn des Jahres mit einem durchschnittlichen Ölpreis von rund 25 Dollar kalkuliert, wenn der Preis jetzt deutlich über der 30-Dollar-Schwelle bleibt, könnte es bei den nächsten Quartalsergebnissen negative Überraschungen geben", sagt Markus Reinwand, Stratege bei Helaba Trust in Frankfurt. Auch sein Finanzinstitut geht, nicht zuletzt wegen der hohen Energiekosten, bis Ende des Jahres nur noch von einem Dax-Stand von 3800 Punkten aus.
Doch nicht alle Marktbeobachter sehen die Lage so pessimistisch. Für Rolf Elgeti, Stratege bei der Commerzbank in London, werden die negativen Folgen eines hohen Ölpreises derzeit überbewertet. "Dank des technischen Fortschritts sind die westlichen Volkswirtschaften weitaus weniger ölabhängig sind als vor 30 Jahren", sagt er. Außerdem hätten sich viele Unternehmen gegen einen steigenden Ölpreis gehedget, also praktisch "Versicherungen" gegen hohe Energiekosten abgeschlossen. So gehöre die Lufthansa als Transportunternehmen zwar zu den Hauptleidtragenden hoch schnellender Treibstoffpreise, allerdings gelte gerade dieses Unternehmen traditionell als gut gegen hohe Kosten abgesichert. Das Chemieunternehmen BASF, das ebenfalls zur "Risikogruppe" gehört, habe durch eine eigene Ölförderung und seine Gasaktivitäten ebenfalls ein natürliches "Hedging" gegen teures Öl.
Auch für Lewis besteht für Investoren noch kein Grund zur Panik: Nach seinen Berechnungen liegt der heutige Ölpreis kaufkraftbereinigt noch weit unter dem Stand von 1980: "Um den Durchschnittswert der Periode von 1974 bis 1985 zu erreichen, müsste der Ölpreis heute bis auf 80 Dollar hochschnellen." Doch nachdem sich der Ölpreis in den zurückliegenden Monaten immer weitaus fester gezeigt hat als von Experten prognostiziert, erscheint selbst dieser Wert nicht unmöglich.
Artikel erschienen am 14. Mai 2004
Hohe Rohstoffpreise drohen Unternehmensgewinne zu untergraben - Automobil-, Chemie- und Transportbranche am stärksten betroffen
von Daniel Eckert
Berlin - Eine neue Angst geht um an den internationalen Finanzmärkten: die Angst vor einer Wiederkehr der Ölkrise. Nachdem der Brent-Preis in den vergangenen Tagen mit 38 Dollar ein 14-Jahres-Hoch erklommen hat, befürchten immer mehr Strategen, dass die Welt einmal mehr vor einer Ära teurer Energie steht. Das wiederum hätte schwer wiegende Folgen für die Unternehmensgewinne und damit für die Wertpapiermärkte. "Die derzeitige Entwicklung beim Öl bereitet mir weitaus mehr Kopfzerbrechen als steigende Leitzinsen", sagt Gertrud Traud von der Bankgesellschaft Berlin, "nicht ausgeschlossen, dass wir in eine ähnliche Situation geraten wie in den 70er Jahren", sagt sie. Damals leistete der hohe Ölpreis der Inflation Vorschub, was wiederum zu steigenden Leitzinsen führte - eine denkbar ungünstige Konstellation für die Aktienmärkte". Auch Michael Lewis, Rohstoff-Analyst bei der Deutschen Bank in London, hält das Risiko einer weltweiten Ölkrise für "nicht zu vernachlässigen". Nach Lewis` Einschätzung könnten die Notierungen für fossile Brennstoffe weiter anziehen. "Zum ersten Mal seit 1986 droht die Ölpreisentwicklung die Kaufkraft der Konsumenten zu dämpfen", sagt er.
Bestätigen sich die Negativszenarien und der Ölpreis bleibt weiter stark, müssen sich Anleger warm anziehen. Nicht zuletzt wegen der explodierenden Energiekosten, die die Unternehmensgewinne unterminierten und die Konsumlust erstickten, waren Aktien in den 70er Jahren ein schlechtes Investment. Wer sein Geld 1970 in deutsche Standardwerte investierte, stand zehn Jahre später mit 18 Prozent weniger da. Selbst ein Anleger, der - unwahrscheinlich genug - den perfekte Einstiegs- und Ausstiegszeitpunkt abgepasst hätte, wäre in der gesamten Dekade nur auf einen Gewinn von etwas über 50 Prozent gekommen. Auch der Dow Jones Index schwankte frustrierende zehn Jahre lang zwischen 600 und 1000 Zählern.
Was für Ölfördergesellschaften wie BP oder Total und deren Zulieferer ein Grund zur Freude ist, trifft vor allem die Automobil-, Chemie und Transportbranche hart. So belastet ein um einen Dollar höherer Ölpreis den Jahresgewinn des Chemieunternehmens Bayer etwa um 14 Mio. Euro. Der Zehn-Dollar-Ölpreisanstieg seit Ende November hat die Anteilseigner also bereits 140 Mio. Euro Gewinn gekostet. Ertragsmindernde Effekte sind auch außerhalb der Hauptbetroffenen nicht auszuschließen, denn Energie- und Rohstoffkosten fließen auf die eine oder andere Weise in jede Unternehmensbilanz ein. "Viele Gesellschaften haben zu Beginn des Jahres mit einem durchschnittlichen Ölpreis von rund 25 Dollar kalkuliert, wenn der Preis jetzt deutlich über der 30-Dollar-Schwelle bleibt, könnte es bei den nächsten Quartalsergebnissen negative Überraschungen geben", sagt Markus Reinwand, Stratege bei Helaba Trust in Frankfurt. Auch sein Finanzinstitut geht, nicht zuletzt wegen der hohen Energiekosten, bis Ende des Jahres nur noch von einem Dax-Stand von 3800 Punkten aus.
Doch nicht alle Marktbeobachter sehen die Lage so pessimistisch. Für Rolf Elgeti, Stratege bei der Commerzbank in London, werden die negativen Folgen eines hohen Ölpreises derzeit überbewertet. "Dank des technischen Fortschritts sind die westlichen Volkswirtschaften weitaus weniger ölabhängig sind als vor 30 Jahren", sagt er. Außerdem hätten sich viele Unternehmen gegen einen steigenden Ölpreis gehedget, also praktisch "Versicherungen" gegen hohe Energiekosten abgeschlossen. So gehöre die Lufthansa als Transportunternehmen zwar zu den Hauptleidtragenden hoch schnellender Treibstoffpreise, allerdings gelte gerade dieses Unternehmen traditionell als gut gegen hohe Kosten abgesichert. Das Chemieunternehmen BASF, das ebenfalls zur "Risikogruppe" gehört, habe durch eine eigene Ölförderung und seine Gasaktivitäten ebenfalls ein natürliches "Hedging" gegen teures Öl.
Auch für Lewis besteht für Investoren noch kein Grund zur Panik: Nach seinen Berechnungen liegt der heutige Ölpreis kaufkraftbereinigt noch weit unter dem Stand von 1980: "Um den Durchschnittswert der Periode von 1974 bis 1985 zu erreichen, müsste der Ölpreis heute bis auf 80 Dollar hochschnellen." Doch nachdem sich der Ölpreis in den zurückliegenden Monaten immer weitaus fester gezeigt hat als von Experten prognostiziert, erscheint selbst dieser Wert nicht unmöglich.
Artikel erschienen am 14. Mai 2004
Kreise: Mitsubishi will bei Investmentfonds eine Kapitalspritze locker machen
Tokio - Der angeschlagene japanische Autohersteller Mitsubishi Motors will nach Angaben aus Kreisen der Mitsubishi-Gruppe nun auch Fonds als Investoren für eine dringend benötigte Kapitalspritze gewinnen. Mehrere Investmentfonds hätten Interesse gezeigt, sich an der Sanierung von Mitsubishi Motors zu beteiligen, die nach den jüngsten Schätzungen 400 bis 500 Mrd. Yen (3,0 bis 3,75 Mrd. Euro) kosten soll, hieß es am Donnerstag in Kreisen der Großaktionäre des Autobauers. Unter anderem habe Mitsubishi Motors bei Phoenix Capital angefragt. Der Fonds ist auf Sanierungsfälle spezialisiert und hat enge Verbindungen zur konzerneigenen Bank Mitsubishi Tokyo Financial, die zugleich der größte Kreditgeber von Mitsubishi Motors ist. Der Autohersteller wollte sich zu den Angaben nicht äußern. Dagegen wies der in japanischen Medienberichten als Investor genannte US-Fonds Ripplewood Holdings Angaben zurück, wonach er
100 Milliarden Yen in die Sanierung stecken wolle. Bisher habe Mitsubishi Motors nicht einmal angefragt, sagte ein Sprecher in Tokio. Nach Angaben aus den Kreisen hatten die drei Aktionäre von Mitsubishi Motors aus dem Industrie-Konglomerat, die zusammen gut ein Viertel der Anteile halten, 100 Milliarden Yen für die Sanie- rung ausgeben wollen. Nun wollten sie auch andere Teile der Mitsubishi-Gruppe für finanzielle Unterstützung gewinnen, hieß es. Der Sanierungsplan soll am 21. Mai zusammen mit dem Geschäftszahlen von Mitsubishi Motors vorgestellt werden. rtr
Tokio - Der angeschlagene japanische Autohersteller Mitsubishi Motors will nach Angaben aus Kreisen der Mitsubishi-Gruppe nun auch Fonds als Investoren für eine dringend benötigte Kapitalspritze gewinnen. Mehrere Investmentfonds hätten Interesse gezeigt, sich an der Sanierung von Mitsubishi Motors zu beteiligen, die nach den jüngsten Schätzungen 400 bis 500 Mrd. Yen (3,0 bis 3,75 Mrd. Euro) kosten soll, hieß es am Donnerstag in Kreisen der Großaktionäre des Autobauers. Unter anderem habe Mitsubishi Motors bei Phoenix Capital angefragt. Der Fonds ist auf Sanierungsfälle spezialisiert und hat enge Verbindungen zur konzerneigenen Bank Mitsubishi Tokyo Financial, die zugleich der größte Kreditgeber von Mitsubishi Motors ist. Der Autohersteller wollte sich zu den Angaben nicht äußern. Dagegen wies der in japanischen Medienberichten als Investor genannte US-Fonds Ripplewood Holdings Angaben zurück, wonach er
100 Milliarden Yen in die Sanierung stecken wolle. Bisher habe Mitsubishi Motors nicht einmal angefragt, sagte ein Sprecher in Tokio. Nach Angaben aus den Kreisen hatten die drei Aktionäre von Mitsubishi Motors aus dem Industrie-Konglomerat, die zusammen gut ein Viertel der Anteile halten, 100 Milliarden Yen für die Sanie- rung ausgeben wollen. Nun wollten sie auch andere Teile der Mitsubishi-Gruppe für finanzielle Unterstützung gewinnen, hieß es. Der Sanierungsplan soll am 21. Mai zusammen mit dem Geschäftszahlen von Mitsubishi Motors vorgestellt werden. rtr
T-Aktionäre reichen Klage gegen die Börsenaufsicht ein
Frankfurt/Main - Vor dem Frankfurter Landgericht haben Telekom-Aktionäre am Donnerstag eine neue Klage um den dritten Börsengang des Unternehmens im Jahr 2000 eingereicht. Die rund 75 Kläger verlangen diesmal von der Börsenzulassungsstelle des Landes Hessen Schadensersatz für die massiven Kursverluste des Wertpapiers. Die Frankfurter Behörde habe den Verkaufsprospekt nicht ausreichend geprüft, lautet der Vorwurf der "Vereinigung geschädigter Kapitalanleger und Kreditnehmer VKK", die etwa 250 000 Euro Schadensersatz verlangt und inzwischen weitere Klagen angekündigt hat.
Der Termin für Klagen gegen die Telekom und die bundeseigene Aktienverkäuferin KfW ist bereits vor einem knappen Jahr abgelaufen. Bis dahin hatten mehrere tausend Aktionäre ihre Klagen eingereicht. Sie sehen sich durch Angaben im Verkaufsprospekt über das Immobilienvermögen und größere Auslandsbeteiligungen nach dem Börsengang getäuscht. Mit einer ersten Verhandlung wird nicht vor dem Herbst dieses Jahres gerechnet. Nach Auffassung der VKK verjähren die Ansprüche gegen die Zulassungsstelle hingegen erst im Jahr 2007.
Das beklagte Land Hessen räumt der neuen Klage keine Aussicht auf Erfolg ein. Die Behörde müsse nur die formelle Ordnungsmäßigkeit eines Antrags auf die Börsenzulassung von Aktien prüfen, erklärte das Wirtschaftsministerium in Wiesbaden. Die Zulassung werde nur bei offensichtlichen Unrichtigkeiten abgelehnt. Zu einer Bilanzprüfung sei man weder verpflichtet noch in der Lage.
Auch ein Anwalt der Kläger der ersten Prozess-Welle wollte den Nachzüglern keine Hoffnung machen. "Wir haben solche Mandate abgelehnt, weil wir keine Erfolgsaussichten erkennen können", sagte Peter Kühn von der Wiesbadener Kanzlei Doerr & Partner, die nach eigenen Angaben rund 5800 Telekom-Aktionäre vertritt. Haftungsansprüche gegen Ämter seien immer nachrangig zu behandeln, so dass sich die Aktionäre erst an die Deutsche Telekom AG und dann die KfW halten müssten, meinte Kühn. dpa
Artikel erschienen am 14. Mai 2004
Frankfurt/Main - Vor dem Frankfurter Landgericht haben Telekom-Aktionäre am Donnerstag eine neue Klage um den dritten Börsengang des Unternehmens im Jahr 2000 eingereicht. Die rund 75 Kläger verlangen diesmal von der Börsenzulassungsstelle des Landes Hessen Schadensersatz für die massiven Kursverluste des Wertpapiers. Die Frankfurter Behörde habe den Verkaufsprospekt nicht ausreichend geprüft, lautet der Vorwurf der "Vereinigung geschädigter Kapitalanleger und Kreditnehmer VKK", die etwa 250 000 Euro Schadensersatz verlangt und inzwischen weitere Klagen angekündigt hat.
Der Termin für Klagen gegen die Telekom und die bundeseigene Aktienverkäuferin KfW ist bereits vor einem knappen Jahr abgelaufen. Bis dahin hatten mehrere tausend Aktionäre ihre Klagen eingereicht. Sie sehen sich durch Angaben im Verkaufsprospekt über das Immobilienvermögen und größere Auslandsbeteiligungen nach dem Börsengang getäuscht. Mit einer ersten Verhandlung wird nicht vor dem Herbst dieses Jahres gerechnet. Nach Auffassung der VKK verjähren die Ansprüche gegen die Zulassungsstelle hingegen erst im Jahr 2007.
Das beklagte Land Hessen räumt der neuen Klage keine Aussicht auf Erfolg ein. Die Behörde müsse nur die formelle Ordnungsmäßigkeit eines Antrags auf die Börsenzulassung von Aktien prüfen, erklärte das Wirtschaftsministerium in Wiesbaden. Die Zulassung werde nur bei offensichtlichen Unrichtigkeiten abgelehnt. Zu einer Bilanzprüfung sei man weder verpflichtet noch in der Lage.
Auch ein Anwalt der Kläger der ersten Prozess-Welle wollte den Nachzüglern keine Hoffnung machen. "Wir haben solche Mandate abgelehnt, weil wir keine Erfolgsaussichten erkennen können", sagte Peter Kühn von der Wiesbadener Kanzlei Doerr & Partner, die nach eigenen Angaben rund 5800 Telekom-Aktionäre vertritt. Haftungsansprüche gegen Ämter seien immer nachrangig zu behandeln, so dass sich die Aktionäre erst an die Deutsche Telekom AG und dann die KfW halten müssten, meinte Kühn. dpa
Artikel erschienen am 14. Mai 2004
Deutsche Bank kauft Postbank nicht
Gespräche beendet - Deutsche Post will auch nach Börsengang Mehrheit halten
Im Spiel mit der Postbank hat Post-Chef Klaus Zumwinkel - hier mit Finanzvorstand Edgar Ernst (r.) - das richtige Händchen bewiesen
Foto: ddp
Frankfurt/Main - Der Verkauf der Postbank an die Deutsche Bank ist gescheitert. "Außerhalb des Börsengangs wird es keinen Verkauf der Postbank oder von Teilen derselben an in- und ausländische Investoren geben", teilte die Postbank-Mutter Deutsche Post mit. "Ebenso wenig werden größere Pakete an Kreditinstitute oder andere strategische Investoren abgegeben." Mindestens 50 Prozent plus eine Aktie "bleiben dauerhaft im Besitz der Deutschen Post".
Aus dem Umfeld des Konzerns hieß es, die Gespräche seien in "gegenseitigem Einvernehmen" beendet worden. Erstmals bestätigte die Deutsche Post damit, über den Verkauf ihrer Banktochter gesprochen zu haben. Noch vor einer Woche auf der Hauptversammlung seines Unternehmens hatte Post-Chef Klaus Zumwinkel behauptet, dass es keine Verhandlungen zu diesem Thema gebe. Die Deutsche Bank sei erst danach auf das Management der Deutschen Post zugegangen, hieß es jetzt im Vorstand des Bonner Konzerns. Allerdings hätten die Gespräche kein konkretes Angebot enthalten und seien daher nicht fortgesetzt worden. Informationen der WELT zufolge hat es hingegen bereits früher zumindest Gespräche zwischen Zumwinkel und Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann über einen direkten Verkauf der Postbank gegeben.
Die Entscheidung über das weitere Vorgehen in Sachen Postbank ist dem Vernehmen nach auf einem Treffen von Führungskräften am Mittwochabend gefallen. Zumwinkel soll Ackermann im Laufe des Abends angerufen haben. Er habe ihn vor die Alternative gestellt, entweder ein konkretes Angebot für die Postbank auf den Tisch zu legen oder den Börsengang wie geplant über die Bühne gehen zu lassen. Ackermann habe sich für den Börsengang entschieden.
Außerdem berieten die Post-Manager auch darüber, ob die Deutsche Bank das Bankenkonsortium für den Börsengang der Postbank verlassen muss. Deutschlands größtes Kreditinstitut ist mit der US-Investmentbank Morgan Stanley globaler Koordinator des Konsortiums. Die Post-Manager befürchteten einen Interessenskonflikt auf Seiten der Bank.
Letztendlich aber entschied sich die Post dagegen: "Die Mandate der beiden Konsortialführer beim Börsengang bleiben ebenso wie die aller anderen Konsortialbanken erhalten", teilte sie mit. In Branchenkreisen hieß es, die Post habe sich für ein Verbleiben der Deutschen Bank entschieden, um den ansonsten unvermeidlichen Image-Schaden für den größten deutschen Börsengang in diesem Jahr zu vermeiden. Außerdem wollen alle Seiten die guten Geschäftsbeziehungen zwischen beiden Unternehmen nicht belasten: "Bloß keine schlechten Gefühle und keine Schuldzuweisungen."
Kritik kam dagegen von potenziellen Postbank-Investoren und Analysten. Martin Peter etwa, Analyst bei Independent Research, kritisierte die Rolle der Deutschen Bank: "So ein Verhalten hätte man eher von einer Konsortialbank aus der zweiten oder dritten Reihe erwartet." ams/eig/fs/nic/sei
Artikel erschienen am 14. Mai 2004
Gespräche beendet - Deutsche Post will auch nach Börsengang Mehrheit halten
Im Spiel mit der Postbank hat Post-Chef Klaus Zumwinkel - hier mit Finanzvorstand Edgar Ernst (r.) - das richtige Händchen bewiesen
Foto: ddp
Frankfurt/Main - Der Verkauf der Postbank an die Deutsche Bank ist gescheitert. "Außerhalb des Börsengangs wird es keinen Verkauf der Postbank oder von Teilen derselben an in- und ausländische Investoren geben", teilte die Postbank-Mutter Deutsche Post mit. "Ebenso wenig werden größere Pakete an Kreditinstitute oder andere strategische Investoren abgegeben." Mindestens 50 Prozent plus eine Aktie "bleiben dauerhaft im Besitz der Deutschen Post".
Aus dem Umfeld des Konzerns hieß es, die Gespräche seien in "gegenseitigem Einvernehmen" beendet worden. Erstmals bestätigte die Deutsche Post damit, über den Verkauf ihrer Banktochter gesprochen zu haben. Noch vor einer Woche auf der Hauptversammlung seines Unternehmens hatte Post-Chef Klaus Zumwinkel behauptet, dass es keine Verhandlungen zu diesem Thema gebe. Die Deutsche Bank sei erst danach auf das Management der Deutschen Post zugegangen, hieß es jetzt im Vorstand des Bonner Konzerns. Allerdings hätten die Gespräche kein konkretes Angebot enthalten und seien daher nicht fortgesetzt worden. Informationen der WELT zufolge hat es hingegen bereits früher zumindest Gespräche zwischen Zumwinkel und Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann über einen direkten Verkauf der Postbank gegeben.
Die Entscheidung über das weitere Vorgehen in Sachen Postbank ist dem Vernehmen nach auf einem Treffen von Führungskräften am Mittwochabend gefallen. Zumwinkel soll Ackermann im Laufe des Abends angerufen haben. Er habe ihn vor die Alternative gestellt, entweder ein konkretes Angebot für die Postbank auf den Tisch zu legen oder den Börsengang wie geplant über die Bühne gehen zu lassen. Ackermann habe sich für den Börsengang entschieden.
Außerdem berieten die Post-Manager auch darüber, ob die Deutsche Bank das Bankenkonsortium für den Börsengang der Postbank verlassen muss. Deutschlands größtes Kreditinstitut ist mit der US-Investmentbank Morgan Stanley globaler Koordinator des Konsortiums. Die Post-Manager befürchteten einen Interessenskonflikt auf Seiten der Bank.
Letztendlich aber entschied sich die Post dagegen: "Die Mandate der beiden Konsortialführer beim Börsengang bleiben ebenso wie die aller anderen Konsortialbanken erhalten", teilte sie mit. In Branchenkreisen hieß es, die Post habe sich für ein Verbleiben der Deutschen Bank entschieden, um den ansonsten unvermeidlichen Image-Schaden für den größten deutschen Börsengang in diesem Jahr zu vermeiden. Außerdem wollen alle Seiten die guten Geschäftsbeziehungen zwischen beiden Unternehmen nicht belasten: "Bloß keine schlechten Gefühle und keine Schuldzuweisungen."
Kritik kam dagegen von potenziellen Postbank-Investoren und Analysten. Martin Peter etwa, Analyst bei Independent Research, kritisierte die Rolle der Deutschen Bank: "So ein Verhalten hätte man eher von einer Konsortialbank aus der zweiten oder dritten Reihe erwartet." ams/eig/fs/nic/sei
Artikel erschienen am 14. Mai 2004
Kommentar: Schaden für alle
von Jörg Eigendorf
Es ist der Stoff für eine Satire: Seit Tagen schweigt sich Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann zur Postbank aus; der Kanzler lässt immer wieder betonen, dass sich die Regierung nicht einmische, und Post-Chef Klaus Zumwinkel beteuerte noch in der vorigen Woche, dass es keine Gespräche mit dem Geldhaus über den direkten Verkauf der Postbank gebe.
Die Verhandlungen, die nie stattgefunden haben sollen, wurden nun für beendet erklärt. Damit stehen alle wieder dort, wo sie sich befanden, als der Kanzler vor gut einer Woche in einer spektakulären Rede Bankenfusionen womöglich noch für die nächsten sieben Wochen prognostizierte. Nur dass inzwischen schwer reparierbarer Schaden entstanden ist: Josef Ackermann und sein Haus sind durch ihre kaum durchschaubare Rolle als Berater beim Börsengang der Postbank und möglicher Käufer beschädigt. Dem Kanzler und seiner Regierung trauen nun internationale Investoren noch weniger zu, nachdem seine Ankündigung zum Treppenwitz wurde; und Post-Chef Zumwinkel muss sich nach seinem ursprünglichen Dementi nun fragen lassen, wie genau er es mit seinen Aussagen nimmt.
Der Beobachter fühlt sich allzu sehr an das Jahr 2000 erinnert, als die Großbanker auf dilettantische Art und Weise gleich zwei Fusionsversuche in den Sand setzten. Die Wirtschaft wird so zum Spiegelbild der Politik. In dieser Hinsicht hatte der Bundespräsident in seiner Berliner Rede Recht: Wir können mehr von unseren Eliten verlangen.
Artikel erschienen am 14. Mai 2004
von Jörg Eigendorf
Es ist der Stoff für eine Satire: Seit Tagen schweigt sich Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann zur Postbank aus; der Kanzler lässt immer wieder betonen, dass sich die Regierung nicht einmische, und Post-Chef Klaus Zumwinkel beteuerte noch in der vorigen Woche, dass es keine Gespräche mit dem Geldhaus über den direkten Verkauf der Postbank gebe.
Die Verhandlungen, die nie stattgefunden haben sollen, wurden nun für beendet erklärt. Damit stehen alle wieder dort, wo sie sich befanden, als der Kanzler vor gut einer Woche in einer spektakulären Rede Bankenfusionen womöglich noch für die nächsten sieben Wochen prognostizierte. Nur dass inzwischen schwer reparierbarer Schaden entstanden ist: Josef Ackermann und sein Haus sind durch ihre kaum durchschaubare Rolle als Berater beim Börsengang der Postbank und möglicher Käufer beschädigt. Dem Kanzler und seiner Regierung trauen nun internationale Investoren noch weniger zu, nachdem seine Ankündigung zum Treppenwitz wurde; und Post-Chef Zumwinkel muss sich nach seinem ursprünglichen Dementi nun fragen lassen, wie genau er es mit seinen Aussagen nimmt.
Der Beobachter fühlt sich allzu sehr an das Jahr 2000 erinnert, als die Großbanker auf dilettantische Art und Weise gleich zwei Fusionsversuche in den Sand setzten. Die Wirtschaft wird so zum Spiegelbild der Politik. In dieser Hinsicht hatte der Bundespräsident in seiner Berliner Rede Recht: Wir können mehr von unseren Eliten verlangen.
Artikel erschienen am 14. Mai 2004
Steigender Verbrauch treibt Ölpreis weiter in die Höhe
Hamburg/New York - Der Ölpreis bleibt auf hohem Niveau. Nachdem er in den vergangenen Tagen leicht gesunken war, kostete ein Fass der Nordseesorte Brent in London mit 38,07 Dollar wieder zwölf Cent mehr als am Vortag. Der Durchschnittspreis für Opec-Öl stieg um 1,17 Dollar auf 36,74 Dollar pro Fass (159 Liter), wie die Organisation der Erdöl produzierenden Länder (Opec) meldete.
Die Internationale Energie Agentur in Paris wies darauf hin, dass der Ölverbrauch so schnell wächst wie seit acht Jahren nicht mehr. Die Erholung der Weltwirtschaft sei in Gefahr, wenn die Förderländer nicht zusätzliche Mengen produzieren würden.
Dagegen erklärte der Präsident der Opec, der indonesische Ölminister Purnomo Yusgiantoro, die Organisation habe nur begrenzet Möglichkeiten, den Preis für Rohöl zu senken. Er wies darauf hin, dass die unsichere Lage im Nahen Osten, die hohe Nachfrage der USA und Spekulation an der Börse die Ölpreise treiben würden. "Alle die Faktoren sind außerhalb der Kontrolle der Opec", sagte der Minister in Jakarta. Die Opec produziert ein Drittel der Weltölförderung. Am Mittwoch hatte die Opec mitgeteilt, dass die Mitgliedsländer bereits zwei Mio. Barrel mehr förderten als ihre selbst auferlegte Förderrate von 23,5 Mio. Fass am Tag. AP
Artikel erschienen am 14. Mai 2004
Hamburg/New York - Der Ölpreis bleibt auf hohem Niveau. Nachdem er in den vergangenen Tagen leicht gesunken war, kostete ein Fass der Nordseesorte Brent in London mit 38,07 Dollar wieder zwölf Cent mehr als am Vortag. Der Durchschnittspreis für Opec-Öl stieg um 1,17 Dollar auf 36,74 Dollar pro Fass (159 Liter), wie die Organisation der Erdöl produzierenden Länder (Opec) meldete.
Die Internationale Energie Agentur in Paris wies darauf hin, dass der Ölverbrauch so schnell wächst wie seit acht Jahren nicht mehr. Die Erholung der Weltwirtschaft sei in Gefahr, wenn die Förderländer nicht zusätzliche Mengen produzieren würden.
Dagegen erklärte der Präsident der Opec, der indonesische Ölminister Purnomo Yusgiantoro, die Organisation habe nur begrenzet Möglichkeiten, den Preis für Rohöl zu senken. Er wies darauf hin, dass die unsichere Lage im Nahen Osten, die hohe Nachfrage der USA und Spekulation an der Börse die Ölpreise treiben würden. "Alle die Faktoren sind außerhalb der Kontrolle der Opec", sagte der Minister in Jakarta. Die Opec produziert ein Drittel der Weltölförderung. Am Mittwoch hatte die Opec mitgeteilt, dass die Mitgliedsländer bereits zwei Mio. Barrel mehr förderten als ihre selbst auferlegte Förderrate von 23,5 Mio. Fass am Tag. AP
Artikel erschienen am 14. Mai 2004
Aus der FTD vom 14.5.2004
EU nimmt Hürde für europaweite Zinsbesteuerung
Von Christine Mai, Brüssel
Die EU-Mitgliedsstaaten haben den Weg frei gemacht für eine gemeinsame Bekämpfung der grenzüberschreitenden Steuerflucht. Regierungsvertreter einigten sich auf einen Kompromiss, der es Luxemburg ermöglicht, sein Bankgeheimnis zu wahren.
Mit dieser gemeinsamen Position können die EU-Länder am kommenden Mittwoch auf einem Gipfeltreffen mit der Schweiz nun ein Abkommen zur Versteuerung von Zinserträgen besiegeln.
Die Schweiz hatte eine Unterzeichnung des Abkommens davon abhängig gemacht, dass ihr im Gegenzug bei der Rechtshilfe nach dem Schengen-Abkommen über den freien Grenzverkehr Zugeständnisse gemacht werden: Sie will keine Bankdaten zur Verfolgung von Steuerhinterziehung preisgeben. Gegen diese Sonderregelung hatte sich Luxemburg gesträubt, da es Nachteile für den eigenen Bankensektor befürchtete. Ministerpräsident Jean-Claude Juncker forderte, die Schweiz dürfe nicht besser gestellt werden als Luxemburg. "Der Kompromiss stellt das Gleichgewicht zwischen den Staaten sicher", sagte ein Diplomat.
Permanente Ausnahmeregelung
Nach über 14-jähriger Verhandlungsdauer hatten sich die Mitgliedsländer im Juni vergangenen Jahres auf eine Richtlinie verständigt, die den Austausch von Informationen über die Zinserträge ausländischer Anleger und die Einführung einer Quellensteuer vorsieht. So wollen die EU-Staaten gegen Steuerflucht und Steueroasen vorgehen. Damit die europaweite Zinsbesteuerung wie vereinbart zum 1. Januar 2005 starten kann, müssen die Mitgliedsstaaten bis Ende Juni einstimmig beschließen, dass Drittstaaten wie die Schweiz gleichwertige Mechanismen einsetzen.
Der Kompromiss sieht für die Schweiz im Schengen-Abkommen eine permanente Ausnahmeregelung zur Sicherung des Prinzips der doppelten Strafbarkeit vor. Demnach muss Rechtshilfe nur dann geleistet werden, wenn eine Straftat in der EU und der Schweiz gleichermaßen geahndet wird. So wäre die Schweiz künftig in Fällen von Steuerhinterziehung nicht zur Rechtshilfe verpflichtet, da Steuerhinterziehung dort nur eine Ordnungswidrigkeit ist. Diese Ausnahmeregelung soll auch für EU-Länder gelten.
Die EU-Finanzminister sollen den Kompromiss zusammen mit der Zinssteuerrichtlinie bei ihrem Treffen am 2. Juni in Luxemburg absegnen. Ihr Placet wird erwartet.
EU nimmt Hürde für europaweite Zinsbesteuerung
Von Christine Mai, Brüssel
Die EU-Mitgliedsstaaten haben den Weg frei gemacht für eine gemeinsame Bekämpfung der grenzüberschreitenden Steuerflucht. Regierungsvertreter einigten sich auf einen Kompromiss, der es Luxemburg ermöglicht, sein Bankgeheimnis zu wahren.
Mit dieser gemeinsamen Position können die EU-Länder am kommenden Mittwoch auf einem Gipfeltreffen mit der Schweiz nun ein Abkommen zur Versteuerung von Zinserträgen besiegeln.
Die Schweiz hatte eine Unterzeichnung des Abkommens davon abhängig gemacht, dass ihr im Gegenzug bei der Rechtshilfe nach dem Schengen-Abkommen über den freien Grenzverkehr Zugeständnisse gemacht werden: Sie will keine Bankdaten zur Verfolgung von Steuerhinterziehung preisgeben. Gegen diese Sonderregelung hatte sich Luxemburg gesträubt, da es Nachteile für den eigenen Bankensektor befürchtete. Ministerpräsident Jean-Claude Juncker forderte, die Schweiz dürfe nicht besser gestellt werden als Luxemburg. "Der Kompromiss stellt das Gleichgewicht zwischen den Staaten sicher", sagte ein Diplomat.
Permanente Ausnahmeregelung
Nach über 14-jähriger Verhandlungsdauer hatten sich die Mitgliedsländer im Juni vergangenen Jahres auf eine Richtlinie verständigt, die den Austausch von Informationen über die Zinserträge ausländischer Anleger und die Einführung einer Quellensteuer vorsieht. So wollen die EU-Staaten gegen Steuerflucht und Steueroasen vorgehen. Damit die europaweite Zinsbesteuerung wie vereinbart zum 1. Januar 2005 starten kann, müssen die Mitgliedsstaaten bis Ende Juni einstimmig beschließen, dass Drittstaaten wie die Schweiz gleichwertige Mechanismen einsetzen.
Der Kompromiss sieht für die Schweiz im Schengen-Abkommen eine permanente Ausnahmeregelung zur Sicherung des Prinzips der doppelten Strafbarkeit vor. Demnach muss Rechtshilfe nur dann geleistet werden, wenn eine Straftat in der EU und der Schweiz gleichermaßen geahndet wird. So wäre die Schweiz künftig in Fällen von Steuerhinterziehung nicht zur Rechtshilfe verpflichtet, da Steuerhinterziehung dort nur eine Ordnungswidrigkeit ist. Diese Ausnahmeregelung soll auch für EU-Länder gelten.
Die EU-Finanzminister sollen den Kompromiss zusammen mit der Zinssteuerrichtlinie bei ihrem Treffen am 2. Juni in Luxemburg absegnen. Ihr Placet wird erwartet.
Aus der FTD vom 14.5.2004
Aufsicht lässt zweiten Dach-Hedge-Fund zu
Von Ina Bauer und Ingmar Höhmann, Frankfurt
Mit Pioneer Investments hat der erste ausländische Anbieter die Hedge-Fund-Zulassung für den deutschen Markt bekommen. Nach gut dreimonatiger Prüfung hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) die Genehmigung erteilt.
Dies wird die Fondsgesellschaft nach FTD-Informationen am Freitag bekannt geben. Damit kann die zur Unicredito-Gruppe gehörende Gesellschaft ihr Dachfonds-Produkt zum Ende des Monats auflegen.
Jetzt haben deutsche Privatanleger zwischen zwei in Deutschland zugelassenen Dach-Hedge-Fund-Produkten die Auswahl. Denn die DWS sammelt bereits seit Ende März Geld für ihren DWS Hedge Invest Dynamic Geld ein. Mit der Zulassung der Produkte von Pioneer und DWS wird der legale Rahmen, der durch das Inkrafttreten des Investmentmodernisierungsgesetzes seit dem 1. Januar 2004 besteht, mit Inhalt gefüllt. Das in der Anfangseuphorie vorausgesagte Wettrennen der Anbieter ist bisher ausgeblieben. Nicht zuletzt hat die BaFin die Fonds mit ihrem gründlichen Zulassungsprozess ausgebremst. In Kürze dürfte sich zur DWS und zu Pioneer die Union Investment mit ihrem Dachfonds hinzugesellen, der seit Mai 2003 in Luxemburg zugelassen ist.
Aggressive gebührenstruktur
Da Pioneer selbst keine Zulassung als Kapitalanlagegesellschaft hat, liefert die Signal-Iduna-Tochter Hansainvest als Partner den formalen Rahmen für das Produkt. Hansainvest übernimmt die Fonds- sowie die Depotverwaltung und stellt mit Hilfe eines externen Beraters ein Risikomanagement-System zur Verfügung.
Pioneer geht mit einer aggressiven Gebührenstruktur an den Start, da die Gesellschaft auf die branchenübliche erfolgsabhängige Gebühr jetzt doch verzichtet. Ursprünglich waren dafür zehn Prozent angepeilt gewesen. "Dieser Schritt dient als vertrauensbildende Maßnahme bei den Anlegern und zur Etablierung dieser sinnvollen Asset-Klasse am deutschen Investmentfondsmarkt", sagte ein Sprecher. Beim Einstieg in den Dachfonds fällt ein Ausgabeaufschlag von maximal fünf Prozent an. Jährlich ist ein Prozent Verwaltungsgebühr fällig.
Die Entscheidung, die Erfolgsprämie wegzulassen, ist eine Kampfansage an die DWS. Die Deutsche-Bank-Tochter hat die Prämie auf zehn Prozent des Betrags festgesetzt, um den der Fondsmanager den Geldmarkt gemessen am Drei-Monats-Euribor schlägt. Der Ausgabeaufschlag beträgt vier, die Verwaltungsgebühr zwei Prozent im Jahr. Bei der Union sind es sechs Prozent Ausgabeaufschlag, jährlich 2,5 Prozent und eine Erfolgsprämie von 7,5 Prozent der Rendite über der Marke von fünf Prozent.
Fünf Einzelfonds
Während Pioneer das Risiko, angegeben durch die Volatilität der Rendite, mit maximal sechs Prozent und die Zielrendite mit acht bis zwölf Prozent pro Jahr angibt, strebt die DWS einen mittelfristigen Ertrag von durchschnittlich fünf bis acht und eine Volatilität von vier bis sieben Prozent pro Jahr an.
Pioneer greift bei dem Dachfonds auf fünf eigene Einzelfonds zurück, die in unterschiedliche Strategien investieren. "Im ersten Schritt besteht der Dachfonds aus diesen fünf", sagte Matthias Schellenberg, bei Pioneer Investments für das Alternative-Investment-Geschäft in Deutschland verantwortlich. "Im Laufe des nächsten Jahres wollen wir weitere fünf Zielfonds aufnehmen." Darunter könnten auch Fonds externer Anbieter sein. Im Jahr 1999 hat Pioneer die ersten Single-Hedge-Funds aufgelegt. Zwei Jahre später kauften sich die Italiener das Dachfonds-Know-how der Momentum Group in London ein. Diese 180 Mitarbeiter starke Hedge-Fund-Boutique wählt die Fonds für den Dachfonds aus, der in Mailand gemanagt wird.
Aufsicht lässt zweiten Dach-Hedge-Fund zu
Von Ina Bauer und Ingmar Höhmann, Frankfurt
Mit Pioneer Investments hat der erste ausländische Anbieter die Hedge-Fund-Zulassung für den deutschen Markt bekommen. Nach gut dreimonatiger Prüfung hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) die Genehmigung erteilt.
Dies wird die Fondsgesellschaft nach FTD-Informationen am Freitag bekannt geben. Damit kann die zur Unicredito-Gruppe gehörende Gesellschaft ihr Dachfonds-Produkt zum Ende des Monats auflegen.
Jetzt haben deutsche Privatanleger zwischen zwei in Deutschland zugelassenen Dach-Hedge-Fund-Produkten die Auswahl. Denn die DWS sammelt bereits seit Ende März Geld für ihren DWS Hedge Invest Dynamic Geld ein. Mit der Zulassung der Produkte von Pioneer und DWS wird der legale Rahmen, der durch das Inkrafttreten des Investmentmodernisierungsgesetzes seit dem 1. Januar 2004 besteht, mit Inhalt gefüllt. Das in der Anfangseuphorie vorausgesagte Wettrennen der Anbieter ist bisher ausgeblieben. Nicht zuletzt hat die BaFin die Fonds mit ihrem gründlichen Zulassungsprozess ausgebremst. In Kürze dürfte sich zur DWS und zu Pioneer die Union Investment mit ihrem Dachfonds hinzugesellen, der seit Mai 2003 in Luxemburg zugelassen ist.
Aggressive gebührenstruktur
Da Pioneer selbst keine Zulassung als Kapitalanlagegesellschaft hat, liefert die Signal-Iduna-Tochter Hansainvest als Partner den formalen Rahmen für das Produkt. Hansainvest übernimmt die Fonds- sowie die Depotverwaltung und stellt mit Hilfe eines externen Beraters ein Risikomanagement-System zur Verfügung.
Pioneer geht mit einer aggressiven Gebührenstruktur an den Start, da die Gesellschaft auf die branchenübliche erfolgsabhängige Gebühr jetzt doch verzichtet. Ursprünglich waren dafür zehn Prozent angepeilt gewesen. "Dieser Schritt dient als vertrauensbildende Maßnahme bei den Anlegern und zur Etablierung dieser sinnvollen Asset-Klasse am deutschen Investmentfondsmarkt", sagte ein Sprecher. Beim Einstieg in den Dachfonds fällt ein Ausgabeaufschlag von maximal fünf Prozent an. Jährlich ist ein Prozent Verwaltungsgebühr fällig.
Die Entscheidung, die Erfolgsprämie wegzulassen, ist eine Kampfansage an die DWS. Die Deutsche-Bank-Tochter hat die Prämie auf zehn Prozent des Betrags festgesetzt, um den der Fondsmanager den Geldmarkt gemessen am Drei-Monats-Euribor schlägt. Der Ausgabeaufschlag beträgt vier, die Verwaltungsgebühr zwei Prozent im Jahr. Bei der Union sind es sechs Prozent Ausgabeaufschlag, jährlich 2,5 Prozent und eine Erfolgsprämie von 7,5 Prozent der Rendite über der Marke von fünf Prozent.
Fünf Einzelfonds
Während Pioneer das Risiko, angegeben durch die Volatilität der Rendite, mit maximal sechs Prozent und die Zielrendite mit acht bis zwölf Prozent pro Jahr angibt, strebt die DWS einen mittelfristigen Ertrag von durchschnittlich fünf bis acht und eine Volatilität von vier bis sieben Prozent pro Jahr an.
Pioneer greift bei dem Dachfonds auf fünf eigene Einzelfonds zurück, die in unterschiedliche Strategien investieren. "Im ersten Schritt besteht der Dachfonds aus diesen fünf", sagte Matthias Schellenberg, bei Pioneer Investments für das Alternative-Investment-Geschäft in Deutschland verantwortlich. "Im Laufe des nächsten Jahres wollen wir weitere fünf Zielfonds aufnehmen." Darunter könnten auch Fonds externer Anbieter sein. Im Jahr 1999 hat Pioneer die ersten Single-Hedge-Funds aufgelegt. Zwei Jahre später kauften sich die Italiener das Dachfonds-Know-how der Momentum Group in London ein. Diese 180 Mitarbeiter starke Hedge-Fund-Boutique wählt die Fonds für den Dachfonds aus, der in Mailand gemanagt wird.
Unruhe im Wachstumsparadies
Von Ernst Herb
Hongkong
In Thailand, dem Land des Lächelns, werden die Mienen säuerlich. Noch mag davon manch ausländischer Besucher der Ferienorte an den Küsten wenig merken. Die thailändische Wirtschaft - im letzten Jahr hinter China an zweiter Stelle in der Wachstumsrangliste - soll nach den neuesten Prognosen der Asiatischen Entwicklungsbank (ADB) dieses Jahr mit rund 7% noch kräftig weiterwachsen. Doch hinter der Fassade von Normalität hat sich ein Sturm zusammengebraut, der, sollte er sich entladen, die Touristen jäh aus ihrer Traumwelt und die Investitionen aus dem Land verscheuchen könnte.
Was sich in Thailand abspielt, wo sich im mehrheitlich von Muslimen bewohnten Süden des Landes die Spirale der Gewalt nach einer Reihe von blutigen Terroranschlägen und den darauf folgenden brutalen Gegenmassnahmen der Sicherheitskräften dreht, ist beispielhaft für andere Teile Südostasiens. Die Wirtschaft der Region, dank Reformen gestärkt, wird 2004 gemäss ADB 5% wachsen. Auch der Touristenstrom, der nach dem 11. September und vor allem nach dem Ausbruch der Lungenkrankheit Sars im Vorjahr zeitweise spärlich war und einen zentralen Wirtschaftszweig lahm legte, ist angeschwollen. Damit hat die Region Resistenzkräfte aufgebaut, die sie gegen eine Verlangsamung des Wirtschaftswachstums in China, gegen eine Leitzinserhöhung in den USA und höhere Erdölpreise unempfindlicher macht.
Asiens politische Risiken
Zugleich haben sich jedoch politische Probleme in Ländern wie Thailand, Indonesien und den Philippinen aufgestaut. Sollten da die Dämme brechen, würde das Investitionsklima in der Region massiv beeinträchtigt. Die Märkte haben über die politischen Risiken lange hinweggeschaut. Doch heute erklärt die politische Entwicklung in der Region die Volatilität an den Börsen von Singapur, Kuala Lumpur, Bangkok und Jakarta. Vor zwei Jahren löste ein Terroranschlag auf der indonesischen Ferieninsel Bali einen Kurssturz an den regionalen Aktienmärkten aus.
Die Probleme in den an Malaysia angrenzenden südthailändischen Provinzen sind so alt wie die auf das Jahr 1909 zurückgehende Annexion von zuvor unabhängigen islamischen malaysisch sprechenden Fürstentümern durch den überwiegend buddhistischen und thaisprachigen Nachbarn. Der Schritt war nicht so sehr auf expansionistische Bestrebungen des damaligen Siams zurückzuführen. Bangkok wollte vielmehr einen Puffer gegen die Kolonialmacht Grossbritannien schaffen, die damals das heutige Malaysia regierte und bestrebt war, ihren Einflussbereich nach Norden auszuweiten.
Von Anfang an gab es kräftige Strömungen, die auf eine erneute Unabhängigkeit dieser Gebiete drängten. Die südlichen Provinzen Narathiwat, Pattani und Yala sind bis heute weder gesellschaftlich noch politisch voll mit dem Rest des Landes verwachsen. Lehrer und Verwaltungsbeamte kommen fast alle von ausserhalb. Gleichzeitig fehlen dem Süden einflussreiche Fürsprecher in der Kapitale Bangkok. Das ist einer der Hauptgründe, warum staatliche und private Investitionen über die Jahrzehnte nur spärlich in den Süden flossen. Dieser hat am wirtschaftlichen Aufschwung Thailands denn auch nur marginal teilgenommen.
Konflikt im Süden Thailands
Im Verlauf der vergangenen hundert Jahre sind im Süden periodisch Unruhen ausgebrochen. Die Zentralregierung konnte sie mit Hilfe der Sicherheitskräfte und mit - nicht immer gehaltenen - Versprechen materieller Hilfe wenn nicht beenden, so doch zeitweise entschärfen. Eine Serie von Ereignissen, die dem Anschlag auf das World Trade Center am 11. September 2001 folgten, führte dann aber ähnlich wie in den Philippinen und Indonesien dem radikalen Islam neue Mitglieder zu und liess alte Ressentiments aufleben. Die von den USA in Afghanistan und Irak geführten Kriege wie der verschärfte israelisch-palästinensische Konflikt haben ebenfalls dazu beigetragen. Malaysia und Indonesien, wo radikale ausländische Muslime lange Unterschlupf gefunden hatten, begannen, diese nach dem 11. September auszuweisen. Zumindest einige von ihnen suchten Zuflucht in Thailand.
Kritische Stimmen weisen darauf hin, dass nichts so sehr das Feuer im Süden des Landes angefacht hat wie die harte Sicherheitspolitik des thailändischen Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra selbst. Der ehemalige hohe Polizeioffizier und milliardenschwere Unternehmer regiert das Land mit eiserner Faust. Vergangenes Jahr wurden im Zuge des von ihm ausgerufenen «Kampfes gegen Drogen» mehr als 3000 Menschen von der Polizei getötet. Menschenrechtsorganisationen haben darauf hingewiesen, dass viele der Opfer nur zufällig ins Schussfeuer der Sicherheitskräfte geraten waren. Viele mutmassliche Drogenhändler sind ohne richterliches Urteil von der Polizei hingerichtet worden.
Ähnlich unzimperlich gingen die Sicherheitskräfte vor, nachdem radikale islamische Gruppen im Süden von Thailand in den vergangenen Monaten Anschläge auf eine Polizeistation, auf buddhistische Mönche sowie auf eine Diskothek verübt hatten. Die als korrupt und wenig kompetent geltende Polizei hat zur Bekämpfung des Terrors auch da von Bangkok lange Zeit freie Hand bekommen. Es gab Massenverhaftungen, und Menschen verschwanden, so etwa ein prominenter Anwalt, der mutmassliche Terroristen verteidigt hatte. Er wurde später ermordet aufgefunden. Während das harte Vorgehen Thaksins im Rest des Landes weite Unterstützung findet, hat es die Bevölkerung im Süden radikalisiert. Sicherheitsexperten befürchten nun, dass das Problem in den Unruheprovinzen überschwappen und in Form von Anschlägen auf prominente Politiker oder symbolische Orte auch andere Landesteile treffen könnte.
In den Philippinen läuft in dem mehrheitlich islamischen Südteil des Archipels seit Jahrzehnten ein von der Weltöffentlichkeit wenig beachteter Kleinkrieg ab, der Tausenden von Menschen das Leben gekostet und die Wirtschaft in den jeweiligen Provinzen gelähmt hat. Auch dieser Konflikt droht, sich auszuweiten. Ebenso wie im Falle von Thailand haben sich auf den Inseln Mindanao und Sulo während der 400 Jahre dauernden spanischen, dann amerikanischen Kolonialherrschaft Fehlentwicklungen ergeben. Sie vermischen sich heute mit politischen wie auch sozialen Problemen und der von Nahost ausgehenden Radikalisierung eines Teils der Jugend zu einem explosiven Cocktail.
Oft ist es wie bei den vielen Konfliktherden auf dem an den Rändern ausfransenden Inselreich Indonesien schwer zu sagen, wo legitimer politischer Kampf der Opposition aufhört und kriminelle Machenschaften anfangen. Dasselbe kann aber auch von der Rolle gesagt werden, die von den Sicherheitskräften gespielt wird.
Schatten auf den Märkten
In allen drei Staaten haben sich die Regierungen lange nicht um solch feine Unterschiede gekümmert. Bangkok, Manila und Jakarta setzten zur Lösung von Spannungen in ihren Problemprovinzen vor allem seit dem 11. September unter dem von Washington lancierten Motto «Krieg gegen den Terror» voll auf die Repression. Dabei zeigen Beispiele wie der mehr als hundert Jahre dauernde zionistisch-palästinensische Streit, die noch älteren Probleme Russlands in der abtrünnigen Provinz Tschetschenien oder jüngst Amerikas Besatzung des Iraks, dass das gewaltsame Vorgehen der Machthaber allein die Sicherheitslage nicht nachhaltig verbessern kann.
Zur Schaffung einer dauerhaften Stabilität müssen die politischen Probleme an ihrer Wurzel angegangen werden. Andernfalls besteht die Gefahr, dass die von allen Seiten angewandte Gewalt weiter wächst. Zumindest Thailands Premierminister Thaksin scheint sich zu dieser Einsicht durchzuringen. Auf einer Reise in den Süden des Landes versprach er der Region vergangene Woche einen höheren Grad der Selbstverwaltung, mehr politisches Mitspracherecht in nationalen Angelegenheiten und massive öffentliche Investitionen in die lokale Infrastruktur. Wie die Erfahrung zeigt, kann ein Konflikt schnell eskalieren. Ihn zu entspannen dauert länger. Auf den Märkten der Region (vgl. Seite 35) wird auf alle Fälle noch einige Zeit der Schatten der politischen Gewalt liegen.
finanzundwirtschaft.net
Von Ernst Herb
Hongkong
In Thailand, dem Land des Lächelns, werden die Mienen säuerlich. Noch mag davon manch ausländischer Besucher der Ferienorte an den Küsten wenig merken. Die thailändische Wirtschaft - im letzten Jahr hinter China an zweiter Stelle in der Wachstumsrangliste - soll nach den neuesten Prognosen der Asiatischen Entwicklungsbank (ADB) dieses Jahr mit rund 7% noch kräftig weiterwachsen. Doch hinter der Fassade von Normalität hat sich ein Sturm zusammengebraut, der, sollte er sich entladen, die Touristen jäh aus ihrer Traumwelt und die Investitionen aus dem Land verscheuchen könnte.
Was sich in Thailand abspielt, wo sich im mehrheitlich von Muslimen bewohnten Süden des Landes die Spirale der Gewalt nach einer Reihe von blutigen Terroranschlägen und den darauf folgenden brutalen Gegenmassnahmen der Sicherheitskräften dreht, ist beispielhaft für andere Teile Südostasiens. Die Wirtschaft der Region, dank Reformen gestärkt, wird 2004 gemäss ADB 5% wachsen. Auch der Touristenstrom, der nach dem 11. September und vor allem nach dem Ausbruch der Lungenkrankheit Sars im Vorjahr zeitweise spärlich war und einen zentralen Wirtschaftszweig lahm legte, ist angeschwollen. Damit hat die Region Resistenzkräfte aufgebaut, die sie gegen eine Verlangsamung des Wirtschaftswachstums in China, gegen eine Leitzinserhöhung in den USA und höhere Erdölpreise unempfindlicher macht.
Asiens politische Risiken
Zugleich haben sich jedoch politische Probleme in Ländern wie Thailand, Indonesien und den Philippinen aufgestaut. Sollten da die Dämme brechen, würde das Investitionsklima in der Region massiv beeinträchtigt. Die Märkte haben über die politischen Risiken lange hinweggeschaut. Doch heute erklärt die politische Entwicklung in der Region die Volatilität an den Börsen von Singapur, Kuala Lumpur, Bangkok und Jakarta. Vor zwei Jahren löste ein Terroranschlag auf der indonesischen Ferieninsel Bali einen Kurssturz an den regionalen Aktienmärkten aus.
Die Probleme in den an Malaysia angrenzenden südthailändischen Provinzen sind so alt wie die auf das Jahr 1909 zurückgehende Annexion von zuvor unabhängigen islamischen malaysisch sprechenden Fürstentümern durch den überwiegend buddhistischen und thaisprachigen Nachbarn. Der Schritt war nicht so sehr auf expansionistische Bestrebungen des damaligen Siams zurückzuführen. Bangkok wollte vielmehr einen Puffer gegen die Kolonialmacht Grossbritannien schaffen, die damals das heutige Malaysia regierte und bestrebt war, ihren Einflussbereich nach Norden auszuweiten.
Von Anfang an gab es kräftige Strömungen, die auf eine erneute Unabhängigkeit dieser Gebiete drängten. Die südlichen Provinzen Narathiwat, Pattani und Yala sind bis heute weder gesellschaftlich noch politisch voll mit dem Rest des Landes verwachsen. Lehrer und Verwaltungsbeamte kommen fast alle von ausserhalb. Gleichzeitig fehlen dem Süden einflussreiche Fürsprecher in der Kapitale Bangkok. Das ist einer der Hauptgründe, warum staatliche und private Investitionen über die Jahrzehnte nur spärlich in den Süden flossen. Dieser hat am wirtschaftlichen Aufschwung Thailands denn auch nur marginal teilgenommen.
Konflikt im Süden Thailands
Im Verlauf der vergangenen hundert Jahre sind im Süden periodisch Unruhen ausgebrochen. Die Zentralregierung konnte sie mit Hilfe der Sicherheitskräfte und mit - nicht immer gehaltenen - Versprechen materieller Hilfe wenn nicht beenden, so doch zeitweise entschärfen. Eine Serie von Ereignissen, die dem Anschlag auf das World Trade Center am 11. September 2001 folgten, führte dann aber ähnlich wie in den Philippinen und Indonesien dem radikalen Islam neue Mitglieder zu und liess alte Ressentiments aufleben. Die von den USA in Afghanistan und Irak geführten Kriege wie der verschärfte israelisch-palästinensische Konflikt haben ebenfalls dazu beigetragen. Malaysia und Indonesien, wo radikale ausländische Muslime lange Unterschlupf gefunden hatten, begannen, diese nach dem 11. September auszuweisen. Zumindest einige von ihnen suchten Zuflucht in Thailand.
Kritische Stimmen weisen darauf hin, dass nichts so sehr das Feuer im Süden des Landes angefacht hat wie die harte Sicherheitspolitik des thailändischen Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra selbst. Der ehemalige hohe Polizeioffizier und milliardenschwere Unternehmer regiert das Land mit eiserner Faust. Vergangenes Jahr wurden im Zuge des von ihm ausgerufenen «Kampfes gegen Drogen» mehr als 3000 Menschen von der Polizei getötet. Menschenrechtsorganisationen haben darauf hingewiesen, dass viele der Opfer nur zufällig ins Schussfeuer der Sicherheitskräfte geraten waren. Viele mutmassliche Drogenhändler sind ohne richterliches Urteil von der Polizei hingerichtet worden.
Ähnlich unzimperlich gingen die Sicherheitskräfte vor, nachdem radikale islamische Gruppen im Süden von Thailand in den vergangenen Monaten Anschläge auf eine Polizeistation, auf buddhistische Mönche sowie auf eine Diskothek verübt hatten. Die als korrupt und wenig kompetent geltende Polizei hat zur Bekämpfung des Terrors auch da von Bangkok lange Zeit freie Hand bekommen. Es gab Massenverhaftungen, und Menschen verschwanden, so etwa ein prominenter Anwalt, der mutmassliche Terroristen verteidigt hatte. Er wurde später ermordet aufgefunden. Während das harte Vorgehen Thaksins im Rest des Landes weite Unterstützung findet, hat es die Bevölkerung im Süden radikalisiert. Sicherheitsexperten befürchten nun, dass das Problem in den Unruheprovinzen überschwappen und in Form von Anschlägen auf prominente Politiker oder symbolische Orte auch andere Landesteile treffen könnte.
In den Philippinen läuft in dem mehrheitlich islamischen Südteil des Archipels seit Jahrzehnten ein von der Weltöffentlichkeit wenig beachteter Kleinkrieg ab, der Tausenden von Menschen das Leben gekostet und die Wirtschaft in den jeweiligen Provinzen gelähmt hat. Auch dieser Konflikt droht, sich auszuweiten. Ebenso wie im Falle von Thailand haben sich auf den Inseln Mindanao und Sulo während der 400 Jahre dauernden spanischen, dann amerikanischen Kolonialherrschaft Fehlentwicklungen ergeben. Sie vermischen sich heute mit politischen wie auch sozialen Problemen und der von Nahost ausgehenden Radikalisierung eines Teils der Jugend zu einem explosiven Cocktail.
Oft ist es wie bei den vielen Konfliktherden auf dem an den Rändern ausfransenden Inselreich Indonesien schwer zu sagen, wo legitimer politischer Kampf der Opposition aufhört und kriminelle Machenschaften anfangen. Dasselbe kann aber auch von der Rolle gesagt werden, die von den Sicherheitskräften gespielt wird.
Schatten auf den Märkten
In allen drei Staaten haben sich die Regierungen lange nicht um solch feine Unterschiede gekümmert. Bangkok, Manila und Jakarta setzten zur Lösung von Spannungen in ihren Problemprovinzen vor allem seit dem 11. September unter dem von Washington lancierten Motto «Krieg gegen den Terror» voll auf die Repression. Dabei zeigen Beispiele wie der mehr als hundert Jahre dauernde zionistisch-palästinensische Streit, die noch älteren Probleme Russlands in der abtrünnigen Provinz Tschetschenien oder jüngst Amerikas Besatzung des Iraks, dass das gewaltsame Vorgehen der Machthaber allein die Sicherheitslage nicht nachhaltig verbessern kann.
Zur Schaffung einer dauerhaften Stabilität müssen die politischen Probleme an ihrer Wurzel angegangen werden. Andernfalls besteht die Gefahr, dass die von allen Seiten angewandte Gewalt weiter wächst. Zumindest Thailands Premierminister Thaksin scheint sich zu dieser Einsicht durchzuringen. Auf einer Reise in den Süden des Landes versprach er der Region vergangene Woche einen höheren Grad der Selbstverwaltung, mehr politisches Mitspracherecht in nationalen Angelegenheiten und massive öffentliche Investitionen in die lokale Infrastruktur. Wie die Erfahrung zeigt, kann ein Konflikt schnell eskalieren. Ihn zu entspannen dauert länger. Auf den Märkten der Region (vgl. Seite 35) wird auf alle Fälle noch einige Zeit der Schatten der politischen Gewalt liegen.
finanzundwirtschaft.net
Kauf der Postbank wäre gelungener Überraschungs-Coup
Von Adrian Blum
Die Deutsche Post wird im Zuge des für Juni geplanten Börsengangs der Postbank bis zu 49,9% des Kapitals ihrer Banktochter am Markt plazieren. Das war am Dienstagnachmittag die hochoffizielle Aussage von Post-Chef Klaus Zumwinkel. Doch in Frankfurt pfiffen es die Spatzen von den Dächern der Zwillingstürme der Deutschen Bank: Der Vorstand sass und besprach, auf welchem Weg und zu welchem Preis sich die Frankfurter Grossbank die Postbank vor dem Gang an die Börse wohl einverleiben könnte. Am Markt wird damit gerechnet, dass die Deutsche Bank spätestens am Mittwoch eine Mitteilung dazu veröffentlicht.
Die Spekulationen der vergangenen Tage (vgl. FuW Nr. 36 vom 8. Mai) spitzten sich zu. Mindestens 6 Mrd. in bar wolle die Deutsche Bank für die Postbank hinblättern, hiess es in verschiedenen Medien, und dem Markt gefiel es. Die Aktien Deutsche Bank entwickelten sich am Dienstag besser als der Gesamtmarkt und stiegen fast 3% auf 66.25 . Die Überlegung, die Deutsche Bank könne ihre Position auf dem Heimmarkt gemessen an der Zahl der Kleinkunden auf einen Schlag mehr als verdoppeln, fand Gefallen.
Die Deutsche Bank hat ihr Retail banking erst in jüngerer Vergangenheit wiederentdeckt. Es ist im Unternehmensbereich Privat- und Geschäftskunden (Private & Business Clients) untergebracht. Bereinigt um den Verkauf des Versicherungsgeschäfts verzeichnete der Bereich im vergangenen Jahr einen leichten Rückgang der Erträge auf 4,4 (im Vorjahr 4,5) Mrd. . Das Verhältnis von Aufwand zu Ertrag war mit 82% hoch, das Ergebnis vor Steuern verbesserte sich aber von 280 auf 456 Mio. . Gemessen daran spielt der Bereich im Konzern nicht die erste Geige. Denn im vergangenen Jahr wurde der Grossteil der Erträge und des Ergebnisses vom Segment Corporate and Investment banking erzielt (2,9 Mrd. Vorsteuergewinn). Die Sparte Private Clients and Asset Management, die ausser den Privat- und den Geschäftskunden die Vermögensverwaltung umfasst, kam 2004 auf 1,1 Mrd. Vorsteuergewinn.
Die Postbank erzielte im vergangenen Jahr mit Erträgen von 2,38 Mrd. einen Vorsteuergewinn von fast 500 Mio. . Die Eigenkapitalrendite vor Steuern kann sich im inländischen Vergleich und gemessen am schwierigen Markt mit fast 11% sehen lassen. Zu hohe Erwartungen könnten die Deutsche Bank und auch der Markt in das Wachstumspotenzial setzen. Schon ist die Rede davon, wie die Deutsche Bank ihre Produkte an die Postbank-Kunden verkaufen könne. Aber ob die das mitmachen, muss sich erst noch zeigen.
Fest steht, dass die Deutsche Bank ihr Retail banking mit der Postbank volumenmässig deutlich ausweiten würde. Die Kundenzahl würde sich auf gut 20 Mio. mehr als verdoppeln. Das Retail banking der Postbank umfasst das Geschäft mit Kleinkunden sowie mit Firmen mit bis zu 2,5 Mio. Umsatz. Das heisst für die Deutsche Bank, dass das Firmengeschäft im Vergleich zu dem anderer deutscher Banken bescheiden und die Risiken damit auch gering sind. Andererseits muss man abwarten, ob die Deutsche Bank diese Kleinfirmen als Kunden überhaupt behalten will. Das Hauptinteresse gilt dem Kleinkundengeschäft: Im vergangenen Jahr zählte die Postbank 770 000 Neukunden, so viele wie nie zuvor. Das bestätige einen Trend, heisst es: Der Kundenbestand wuchs seit 1999 um fast 2 Mio.
Offen ist, wie die Verträge der Filialnutzung aussehen würden: Die Postbank bietet ihre Dienstleistungen in den rund 9000 Filialen der Deutschen Post an. Die Zusammenarbeit beruht auf langfristigen Verträgen. Für die Deutsche Bank ist der Kauf der Postbank nur sinnvoll, wenn dieses Netz zu profitablen Konditionen bestehen bleibt. Spannend würde es auch im Bereich Zahlungsverkehr (Backoffice-Abwicklung) werden. Die Postbank verfügt über ein modernes System und bietet es anderen Banken an, in einem ersten Schritt zum Beispiel die Abwicklung des Inland- und Auslandzahlungsverkehrs. Die Dresdner Bank wickelt seit Anfang Mai ihren Zahlungsverkehr über die Postbank ab. Mit der Deutschen Bank besteht ein Vorvertrag. Vermutlich würde die Deutsche Bank den Bereich Zahlungsverkehr nach der Übernahme der Postbank abstossen.
Mit dem politischen Hintergrund muss man sich die Aussagen von Aufsichtsratschef Rolf Breuer und Vorstandschef Josef Ackermann der vergangenen Monate oder gar Jahre vor Augen halten. Immer wieder haben sie die im europäischen Vergleich ungünstigen Marktbedingungen Deutschlands angeprangert, gekennzeichnet durch den staatlich gestützten, starken Sektor der Landesbanken und Sparkassen im Retail banking sowie die niedrigen Marktanteile der privaten Institute. Dann kamen die Bekenntnisse, die Deutsche Bank brauche eine kräftige Basis auf dem Heimmarkt.
Zu Beginn des Jahres liess Ackermann durchblicken, dass der US-Konzern Citigroup angeklopft habe, zwecks Prüfung einer Heirat. Ackermann wollte wohl damit vermitteln, dass die Deutsche Bank nicht uneinnehmbar ist und dass sich alle Interessengruppen die Optionen vor Augen halten müssen: Entweder geht es der Deutschen Bank gut - zum Beispiel dank einer Konsolidierung auf dem Heimmarkt -, oder sie wird von einem US-Konzern übernommen. Und da ist es doch besser, wenn Postbank von der Deutschen Bank übernommen wird und nicht etwa beide jeweils von einem US-Konzern. Den politischen Boden hat die Deutsche Bank wohl bereitet. Auch die deutsche Industrie stünde dahinter. Aus Sicht des Anlegers gibt es ebenfalls kaum Bedenken (falls der Preis stimmt).
finanzundwirtschaft.net
Von Adrian Blum
Die Deutsche Post wird im Zuge des für Juni geplanten Börsengangs der Postbank bis zu 49,9% des Kapitals ihrer Banktochter am Markt plazieren. Das war am Dienstagnachmittag die hochoffizielle Aussage von Post-Chef Klaus Zumwinkel. Doch in Frankfurt pfiffen es die Spatzen von den Dächern der Zwillingstürme der Deutschen Bank: Der Vorstand sass und besprach, auf welchem Weg und zu welchem Preis sich die Frankfurter Grossbank die Postbank vor dem Gang an die Börse wohl einverleiben könnte. Am Markt wird damit gerechnet, dass die Deutsche Bank spätestens am Mittwoch eine Mitteilung dazu veröffentlicht.
Die Spekulationen der vergangenen Tage (vgl. FuW Nr. 36 vom 8. Mai) spitzten sich zu. Mindestens 6 Mrd. in bar wolle die Deutsche Bank für die Postbank hinblättern, hiess es in verschiedenen Medien, und dem Markt gefiel es. Die Aktien Deutsche Bank entwickelten sich am Dienstag besser als der Gesamtmarkt und stiegen fast 3% auf 66.25 . Die Überlegung, die Deutsche Bank könne ihre Position auf dem Heimmarkt gemessen an der Zahl der Kleinkunden auf einen Schlag mehr als verdoppeln, fand Gefallen.
Die Deutsche Bank hat ihr Retail banking erst in jüngerer Vergangenheit wiederentdeckt. Es ist im Unternehmensbereich Privat- und Geschäftskunden (Private & Business Clients) untergebracht. Bereinigt um den Verkauf des Versicherungsgeschäfts verzeichnete der Bereich im vergangenen Jahr einen leichten Rückgang der Erträge auf 4,4 (im Vorjahr 4,5) Mrd. . Das Verhältnis von Aufwand zu Ertrag war mit 82% hoch, das Ergebnis vor Steuern verbesserte sich aber von 280 auf 456 Mio. . Gemessen daran spielt der Bereich im Konzern nicht die erste Geige. Denn im vergangenen Jahr wurde der Grossteil der Erträge und des Ergebnisses vom Segment Corporate and Investment banking erzielt (2,9 Mrd. Vorsteuergewinn). Die Sparte Private Clients and Asset Management, die ausser den Privat- und den Geschäftskunden die Vermögensverwaltung umfasst, kam 2004 auf 1,1 Mrd. Vorsteuergewinn.
Die Postbank erzielte im vergangenen Jahr mit Erträgen von 2,38 Mrd. einen Vorsteuergewinn von fast 500 Mio. . Die Eigenkapitalrendite vor Steuern kann sich im inländischen Vergleich und gemessen am schwierigen Markt mit fast 11% sehen lassen. Zu hohe Erwartungen könnten die Deutsche Bank und auch der Markt in das Wachstumspotenzial setzen. Schon ist die Rede davon, wie die Deutsche Bank ihre Produkte an die Postbank-Kunden verkaufen könne. Aber ob die das mitmachen, muss sich erst noch zeigen.
Fest steht, dass die Deutsche Bank ihr Retail banking mit der Postbank volumenmässig deutlich ausweiten würde. Die Kundenzahl würde sich auf gut 20 Mio. mehr als verdoppeln. Das Retail banking der Postbank umfasst das Geschäft mit Kleinkunden sowie mit Firmen mit bis zu 2,5 Mio. Umsatz. Das heisst für die Deutsche Bank, dass das Firmengeschäft im Vergleich zu dem anderer deutscher Banken bescheiden und die Risiken damit auch gering sind. Andererseits muss man abwarten, ob die Deutsche Bank diese Kleinfirmen als Kunden überhaupt behalten will. Das Hauptinteresse gilt dem Kleinkundengeschäft: Im vergangenen Jahr zählte die Postbank 770 000 Neukunden, so viele wie nie zuvor. Das bestätige einen Trend, heisst es: Der Kundenbestand wuchs seit 1999 um fast 2 Mio.
Offen ist, wie die Verträge der Filialnutzung aussehen würden: Die Postbank bietet ihre Dienstleistungen in den rund 9000 Filialen der Deutschen Post an. Die Zusammenarbeit beruht auf langfristigen Verträgen. Für die Deutsche Bank ist der Kauf der Postbank nur sinnvoll, wenn dieses Netz zu profitablen Konditionen bestehen bleibt. Spannend würde es auch im Bereich Zahlungsverkehr (Backoffice-Abwicklung) werden. Die Postbank verfügt über ein modernes System und bietet es anderen Banken an, in einem ersten Schritt zum Beispiel die Abwicklung des Inland- und Auslandzahlungsverkehrs. Die Dresdner Bank wickelt seit Anfang Mai ihren Zahlungsverkehr über die Postbank ab. Mit der Deutschen Bank besteht ein Vorvertrag. Vermutlich würde die Deutsche Bank den Bereich Zahlungsverkehr nach der Übernahme der Postbank abstossen.
Mit dem politischen Hintergrund muss man sich die Aussagen von Aufsichtsratschef Rolf Breuer und Vorstandschef Josef Ackermann der vergangenen Monate oder gar Jahre vor Augen halten. Immer wieder haben sie die im europäischen Vergleich ungünstigen Marktbedingungen Deutschlands angeprangert, gekennzeichnet durch den staatlich gestützten, starken Sektor der Landesbanken und Sparkassen im Retail banking sowie die niedrigen Marktanteile der privaten Institute. Dann kamen die Bekenntnisse, die Deutsche Bank brauche eine kräftige Basis auf dem Heimmarkt.
Zu Beginn des Jahres liess Ackermann durchblicken, dass der US-Konzern Citigroup angeklopft habe, zwecks Prüfung einer Heirat. Ackermann wollte wohl damit vermitteln, dass die Deutsche Bank nicht uneinnehmbar ist und dass sich alle Interessengruppen die Optionen vor Augen halten müssen: Entweder geht es der Deutschen Bank gut - zum Beispiel dank einer Konsolidierung auf dem Heimmarkt -, oder sie wird von einem US-Konzern übernommen. Und da ist es doch besser, wenn Postbank von der Deutschen Bank übernommen wird und nicht etwa beide jeweils von einem US-Konzern. Den politischen Boden hat die Deutsche Bank wohl bereitet. Auch die deutsche Industrie stünde dahinter. Aus Sicht des Anlegers gibt es ebenfalls kaum Bedenken (falls der Preis stimmt).
finanzundwirtschaft.net
Von Zoé Baches
Die Kursentwicklung der sechs grössten kotierten Vermögensverwaltungsbanken der Schweiz seit Anfang Jahr zeigt ein gemischtes Bild. Während Banque Privée Edmond de Rothschild der Konkurrenz mit einem Kursgewinn von bisher 19% weit voraus ist, folgen UBS (10%) und CS Group (mit +1,1% fast gleichauf wie zu Jahresanfang) mit einigem Abstand. Demgegenüber haben Sarasin 0,5, Vontobel 4,4 und Julius Bär sogar über 15% verloren. Noch im vergangenen Jahr hatten alle markante Kursgewinne eingefahren: Rothschild stiegen 60, CS Group 51, Julius Bär 39, Vontobel 30, UBS 26 und Sarasin 23% (vgl. auch Grafik).
Viel Neugeld in Grossbanken
Ein direkter Vergleich muss sich auf die Kennzahlen des Private banking, das für alle sechs entweder das oder eines der beiden Kerngeschäfte ist, beschränken (vgl. Tabelle). Erschwert wird die Vergleichbarkeit durch die verschiedenen Rechnungslegungsstandards, die z. B. bei der Schätzung des Gewinns für das Kurs-Gewinn-Verhältnis eine Rolle spielen (US-Gaap weist tendenziell einen höheren Gewinn als IFRS oder der Schweizer Standard aus). Auch sind die Private-banking-Aktivitäten der UBS über drei Einheiten verteilt, das Kosten-Ertrags-Verhältnis und die Bruttomargen werden einzeln ausgewiesen.
Ins Auge sticht die unterschiedliche Höhe der Neugelder per Ende 2003 (vgl. Tabelle). Die UBS konnte 4% der im Private banking verwalteten Kundenvermögen als Neugeld verbuchen. Der CS Group flossen 3,5% neue Gelder zu, dem Spitzenreiter Rothschild gar 14,6%. Während Julius Bär immerhin noch 1,1% Neugeld im Verhältnis zu den im Privatkundengeschäft verwalteten Vermögen verzeichnete, mussten Sarasin und Vontobel Vermögensabflüsse hinnehmen.
Fliessen angesichts der als unsicher eingeschätzten weltpolitischen Lage die Gelder vermehrt in die als sicherer eingestuften Grossbanken statt in die mittelgrossen Vermögensverwalter? Mike Bär, Chef Private Banking Julius Bär, ist nicht dieser Ansicht. Seiner Meinung nach stammt viel neues Geld der Grossbanken aus den Onshore-Standorten (Niederlassungen im Heimmarkt des Kunden) in Europa und Asien. Julius Bär und auch Vontobel haben sich aus Kostengründen gegen einen Standort in Asien entschieden. Rothschild, auch nicht in Asien vertreten, hat nach Aussagen eines Mitglieds der Geschäftsleitung keine Probleme in der Neugeld-Akquirierung. «Unsere Berater gehen intensiver auf die Kundenwünsche ein als unsere deutschsprachige Konkurrenz.»
Die weltweit präsenten UBS und CS Group setzen - ausser auf Lateinamerika und Osteuropa - vor allem auf Asien. Walter Kielholz, VR-Präsident der CS Group, ist überzeugt, dass mittelfristig 30 bis 50% des Wachstums der Kundengelder in Asien (vor allem China und Indien) generiert werde. Auch Sarasin, mit Standorten in Hongkong und Singapur, will gemäss Private-banking-Chef Conrad Schwyzer in Indonesien, Hongkong, Taiwan, Malaysia und Indien wachsen.
An Ort und Stelle von den boomenden asiatischen Märkten profitieren zu können, ist zu einem Differenzierungsmerkmal geworden. Zwar betonen die Schweizer Vermögensverwalter, dass Europa für die Neugeldakquirierung weiterhin attraktiv bleibe. Doch sind die in Asien Anwesenden davon überzeugt, dass es für nur in Europa tätige Banken künftig schwieriger wird, grössere Mengen an Neugeld zu akquirieren. Der Finanzplatz Europa sei overbanked, zu viele Banken würden um die Gunst der reichen europäischen Klientel buhlen.
Nicht in Asien präsente Banken betonen demgegenüber, dass die Region auch viele Risiken berge. Die Entscheidung gegen eine Präsenz in der politisch und kulturell schwer einschätzbaren Region sei deshalb für sie richtig. Vontobel konzentriert sich gemäss Walter Thoma, Chef des Privatkundengeschäfts, vor allem auf Europa und zählt auf neue Gelder aus der Schweiz und Deutschland. Julius Bär, weder in Asien noch Italien oder Deutschland vor Ort anwesend, setzt auf arabische Gelder (vgl. Interview). Rothschild konzentriert sich auf Frankreich und den Mittelmeerraum.
Finanzplatz Schweiz bleibt Spitze
Als klarer Wettbewerbsvorteil bezeichnen die Schweizer Vermögensverwalter die «einmalige» Qualität des Swiss Private banking. Oswald Grübel, Co-Konzernchef der CS Group, hebt das hohe Ansehen des Schweizer Private banking vor allem in Asien hervor. Deshalb würden dort in erster Linie Schweizer Banken nennenswerte Vermögen verwalten. Die Schweizer Vermögensverwalter setzen zudem auf die Attraktivität des Finanzplatzes Schweiz und damit auf das stabile politische System, die Neutralität, den sicheren Schweizer Franken und den ausgebauten und gut regulierten Finanzmarkt. Zwar belastet der Druck des Auslands auf das Bankgeheimnis und die Konkurrenz durch andere Finanzplätze. Doch bestätigt beispielsweise das grosse Interesse amerikanischer Banken am Kauf von Schweizer Private-banking-Geschäft die Attraktivität von Geschäft und Finanzplatz. Interessante Akquisitions- oder Kooperationsprojekte werden von allen stets geprüft.
Als ebenso wichtig wie das Neugeld betrachten die Vermögensverwalter die Performance der Mittel und die Erträge auf den Vermögen. Grübel bezeichnet die Profitabilität im Private banking als entscheidend. Am rentabelsten sind Kunden mit Verwaltungsaufträgen, grossen Umsätzen oder grossen Anlagen in bankeigenen Anlageprodukten. Die grösste Bruttomarge erzielt die CS Group mit 121 Basispunkten, die tiefste Julius Bär mit 74 (Rothschild legt ihre nicht offen). Ein direkter Vergleich ist erschwert. So werden die einzelnen Geschäftsfelder von den Banken unterschiedlich definiert. Die UBS weist die Bruttomargen für ihre drei Wealth-management-Einheiten einzeln aus.
Mit ihrer weltweiten Präsenz profitieren die Grossbanken von den boomenden asiatischen Märkten. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 10 respektive 13 sind CS Group und UBS im Vergleich zu den anderen günstig bewertet. Wegen des grösseren Engagements im zweiten Kerngeschäft Investment banking sind CS Group mit mehr Risiko behaftet. Auch werden ihre Resultate durch den Wechsel auf US-Gaap volatiler. Nicht überall auf Verständnis stiess zudem der Führungswechsel an der Spitze des Private banking (vgl. FuW Nr. 24 vom 27. März)
Sarasin, Vontobel, Julius Bär und Rothschild sind aus unterschiedlichen Gründen mit mehr Risiken behaftet. Für Sarasin spricht längerfristig die jahrelange Präsenz in Asien. Zurzeit sind die Titel mit einem KGV von 14 fair bewertet. Die Bank befindet sich seit dem Schulterschluss mit der Rabobank aber noch auf der Suche nach einer neuen Identität. Bei Vontobel - die Aktien sind mit einem KGV von 19 nicht billig - ist nach zwei von Umstrukturierungen und Führungswechseln geprägten Jahren Normalität eingekehrt. Spielraum der Titel besteht, wenn das Halbjahresresultat überzeugt. Zurzeit ebenfalls nicht billig sind Julius Bär (KGV von 16). Rothschild sind zwar attraktiv bewertet (KGV von 13), doch sind die Inhaberaktien schwer (14 200 Fr.) und werden nur wenig gehandelt.
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Die Kursentwicklung der sechs grössten kotierten Vermögensverwaltungsbanken der Schweiz seit Anfang Jahr zeigt ein gemischtes Bild. Während Banque Privée Edmond de Rothschild der Konkurrenz mit einem Kursgewinn von bisher 19% weit voraus ist, folgen UBS (10%) und CS Group (mit +1,1% fast gleichauf wie zu Jahresanfang) mit einigem Abstand. Demgegenüber haben Sarasin 0,5, Vontobel 4,4 und Julius Bär sogar über 15% verloren. Noch im vergangenen Jahr hatten alle markante Kursgewinne eingefahren: Rothschild stiegen 60, CS Group 51, Julius Bär 39, Vontobel 30, UBS 26 und Sarasin 23% (vgl. auch Grafik).
Viel Neugeld in Grossbanken
Ein direkter Vergleich muss sich auf die Kennzahlen des Private banking, das für alle sechs entweder das oder eines der beiden Kerngeschäfte ist, beschränken (vgl. Tabelle). Erschwert wird die Vergleichbarkeit durch die verschiedenen Rechnungslegungsstandards, die z. B. bei der Schätzung des Gewinns für das Kurs-Gewinn-Verhältnis eine Rolle spielen (US-Gaap weist tendenziell einen höheren Gewinn als IFRS oder der Schweizer Standard aus). Auch sind die Private-banking-Aktivitäten der UBS über drei Einheiten verteilt, das Kosten-Ertrags-Verhältnis und die Bruttomargen werden einzeln ausgewiesen.
Ins Auge sticht die unterschiedliche Höhe der Neugelder per Ende 2003 (vgl. Tabelle). Die UBS konnte 4% der im Private banking verwalteten Kundenvermögen als Neugeld verbuchen. Der CS Group flossen 3,5% neue Gelder zu, dem Spitzenreiter Rothschild gar 14,6%. Während Julius Bär immerhin noch 1,1% Neugeld im Verhältnis zu den im Privatkundengeschäft verwalteten Vermögen verzeichnete, mussten Sarasin und Vontobel Vermögensabflüsse hinnehmen.
Fliessen angesichts der als unsicher eingeschätzten weltpolitischen Lage die Gelder vermehrt in die als sicherer eingestuften Grossbanken statt in die mittelgrossen Vermögensverwalter? Mike Bär, Chef Private Banking Julius Bär, ist nicht dieser Ansicht. Seiner Meinung nach stammt viel neues Geld der Grossbanken aus den Onshore-Standorten (Niederlassungen im Heimmarkt des Kunden) in Europa und Asien. Julius Bär und auch Vontobel haben sich aus Kostengründen gegen einen Standort in Asien entschieden. Rothschild, auch nicht in Asien vertreten, hat nach Aussagen eines Mitglieds der Geschäftsleitung keine Probleme in der Neugeld-Akquirierung. «Unsere Berater gehen intensiver auf die Kundenwünsche ein als unsere deutschsprachige Konkurrenz.»
Die weltweit präsenten UBS und CS Group setzen - ausser auf Lateinamerika und Osteuropa - vor allem auf Asien. Walter Kielholz, VR-Präsident der CS Group, ist überzeugt, dass mittelfristig 30 bis 50% des Wachstums der Kundengelder in Asien (vor allem China und Indien) generiert werde. Auch Sarasin, mit Standorten in Hongkong und Singapur, will gemäss Private-banking-Chef Conrad Schwyzer in Indonesien, Hongkong, Taiwan, Malaysia und Indien wachsen.
An Ort und Stelle von den boomenden asiatischen Märkten profitieren zu können, ist zu einem Differenzierungsmerkmal geworden. Zwar betonen die Schweizer Vermögensverwalter, dass Europa für die Neugeldakquirierung weiterhin attraktiv bleibe. Doch sind die in Asien Anwesenden davon überzeugt, dass es für nur in Europa tätige Banken künftig schwieriger wird, grössere Mengen an Neugeld zu akquirieren. Der Finanzplatz Europa sei overbanked, zu viele Banken würden um die Gunst der reichen europäischen Klientel buhlen.
Nicht in Asien präsente Banken betonen demgegenüber, dass die Region auch viele Risiken berge. Die Entscheidung gegen eine Präsenz in der politisch und kulturell schwer einschätzbaren Region sei deshalb für sie richtig. Vontobel konzentriert sich gemäss Walter Thoma, Chef des Privatkundengeschäfts, vor allem auf Europa und zählt auf neue Gelder aus der Schweiz und Deutschland. Julius Bär, weder in Asien noch Italien oder Deutschland vor Ort anwesend, setzt auf arabische Gelder (vgl. Interview). Rothschild konzentriert sich auf Frankreich und den Mittelmeerraum.
Finanzplatz Schweiz bleibt Spitze
Als klarer Wettbewerbsvorteil bezeichnen die Schweizer Vermögensverwalter die «einmalige» Qualität des Swiss Private banking. Oswald Grübel, Co-Konzernchef der CS Group, hebt das hohe Ansehen des Schweizer Private banking vor allem in Asien hervor. Deshalb würden dort in erster Linie Schweizer Banken nennenswerte Vermögen verwalten. Die Schweizer Vermögensverwalter setzen zudem auf die Attraktivität des Finanzplatzes Schweiz und damit auf das stabile politische System, die Neutralität, den sicheren Schweizer Franken und den ausgebauten und gut regulierten Finanzmarkt. Zwar belastet der Druck des Auslands auf das Bankgeheimnis und die Konkurrenz durch andere Finanzplätze. Doch bestätigt beispielsweise das grosse Interesse amerikanischer Banken am Kauf von Schweizer Private-banking-Geschäft die Attraktivität von Geschäft und Finanzplatz. Interessante Akquisitions- oder Kooperationsprojekte werden von allen stets geprüft.
Als ebenso wichtig wie das Neugeld betrachten die Vermögensverwalter die Performance der Mittel und die Erträge auf den Vermögen. Grübel bezeichnet die Profitabilität im Private banking als entscheidend. Am rentabelsten sind Kunden mit Verwaltungsaufträgen, grossen Umsätzen oder grossen Anlagen in bankeigenen Anlageprodukten. Die grösste Bruttomarge erzielt die CS Group mit 121 Basispunkten, die tiefste Julius Bär mit 74 (Rothschild legt ihre nicht offen). Ein direkter Vergleich ist erschwert. So werden die einzelnen Geschäftsfelder von den Banken unterschiedlich definiert. Die UBS weist die Bruttomargen für ihre drei Wealth-management-Einheiten einzeln aus.
Mit ihrer weltweiten Präsenz profitieren die Grossbanken von den boomenden asiatischen Märkten. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 10 respektive 13 sind CS Group und UBS im Vergleich zu den anderen günstig bewertet. Wegen des grösseren Engagements im zweiten Kerngeschäft Investment banking sind CS Group mit mehr Risiko behaftet. Auch werden ihre Resultate durch den Wechsel auf US-Gaap volatiler. Nicht überall auf Verständnis stiess zudem der Führungswechsel an der Spitze des Private banking (vgl. FuW Nr. 24 vom 27. März)
Sarasin, Vontobel, Julius Bär und Rothschild sind aus unterschiedlichen Gründen mit mehr Risiken behaftet. Für Sarasin spricht längerfristig die jahrelange Präsenz in Asien. Zurzeit sind die Titel mit einem KGV von 14 fair bewertet. Die Bank befindet sich seit dem Schulterschluss mit der Rabobank aber noch auf der Suche nach einer neuen Identität. Bei Vontobel - die Aktien sind mit einem KGV von 19 nicht billig - ist nach zwei von Umstrukturierungen und Führungswechseln geprägten Jahren Normalität eingekehrt. Spielraum der Titel besteht, wenn das Halbjahresresultat überzeugt. Zurzeit ebenfalls nicht billig sind Julius Bär (KGV von 16). Rothschild sind zwar attraktiv bewertet (KGV von 13), doch sind die Inhaberaktien schwer (14 200 Fr.) und werden nur wenig gehandelt.
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Bayer bietet sich eine seltene Gelegenheit
Abspaltung von Lanxess eröffnet dem deutschen Chemie- und Pharmakonzern Wachstumspotenzial
Von Christian Braun
Bayer hat sich binnen zweier Jahre ein neues Gesicht gegeben. Der deutsche Chemie- und Pharmakonzern hat sich nicht nur eine Holdingstruktur übergestülpt, in der die einzelnen Arbeitsgebiete als eigenständige Teilkonzerne ausgeformt sind, Vorstand und Aufsichtsrat haben überdies das Geschäftsportfolio neu ausgerichtet und dabei Transaktionen mit einem Gesamtvolumen von 13 Mrd. abgewickelt - Devestitionen von rund 5,5 Mrd. sowie Zukäufe von insgesamt 7,5 Mrd. .
Damit nicht genug: Im November 2003 hat Bayer zudem beschlossen, den Grossteil des Chemie- und Teile des Polymergeschäfts abzutrennen. Diese Aktivitäten werden zunächst in einer eigenen Gesellschaft namens Lanxess gebündelt. Spätestens Anfang 2005 soll Lanxess dann an die Börse gebracht werden. Nach der Ausgliederung wird Bayer noch aus drei Teilkonzernen bestehen: Bayer Health-Care (Gesundheit), Bayer Crop-Science (Pflanzenschutz/Ernährung) und Bayer Material-Science (Hochwertige Materialien).
Wachstumsgetrieben
Die Abspaltung der in Lanxess zusammengefassten Betätigungsfelder begründet Bayer mit dem spezifischen Geschäftscharakter, der deutlich von dem der behaltenen Bereiche abweicht. Die künftigen Kerngebiete seien innovations- und technologiegetrieben und hätten grosses Wachstumspotenzial. Die abzutrennenden Chemie- und Polymeraktivitäten bedienten dagegen zur Hauptsache reifere Märkte mit niedrigeren Wachstumsraten. Sie seien überwiegend kostengetrieben und verlangten daher eine andere Steuerung und ein spezifisches Geschäftsmodell - eine andere Denkweise, wenn man so will.
Diese Erfordernisse hätten bisher nicht ausreichend berücksichtigt werden können, räumt Bayer-Chef Werner Wenning ein und ist überzeugt, dass sich Lanxess als unabhängige Gesellschaft besser entfalten kann als unter dem Dach von Bayer.
Dem Traditionskonzern eröffnen sich durch die Trennung ebenfalls Chancen: Er kann die Kräfte besser bündeln und sich klarer ausrichten. Zudem stellt der Vorstand den Aktionären in Aussicht, dass der Kapitalmarkt die Kernaktivitäten Gesundheit, Pflanzenschutz/Ernährung und Hochwertige Materialien wegen ihrer einheitlichen Ausrichtung auf Wachstum und Ertrag künftig höher bewerten werde als im Verbund mit den Geschäften von Lanxess.
In welchem Masse Bayer die Gelegenheit nutzen kann, hängt wesentlich davon ab, wie die Ausgliederung von Lanxess vollzogen wird. Beabsichtigt ist, die Trennung mit einer Kapitalmarkttransaktion durchzuführen - als Börsengang über ein öffentliches Angebot möglichst aller Lanxess-Anteile (IPO) oder über eine Abspaltung mit Börsenzulassung der neuen Titel (Spin-off). Der Verkauf des Unternehmens ist nicht geplant, wird als Handlungsalternative aber nicht ausgeschlossen.
Für Bayer-Aktionäre sind die Szenarien IPO (Initial public offering), Spin-off und Verkauf zum Zeitpunkt der Abspaltung gleichwertig. Im Fall eines Spin-off erhalten sie in einem noch zu bestimmenden Verhältnis kotierte Lanxess-Titel zugeteilt. Diese zusätzlichen Aktien kompensieren den Wertverlust, den die Valoren Bayer wegen der Abspaltung erleiden. Im Fall eines IPO oder eines Verkaufs ändert sich für die Bayer-Teilhaber dagegen nichts, denn der Gegenwert der Bayer-Aktien bleibt gleich. Nur seine Zusammensetzung ändert sich: Bestand der Gegenwert vor der Abspaltung aus den Gesellschaften des künftigen Bayer-Konzerns und den in Lanxess gebündelten Aktivitäten, treten nach der Transaktion an die Stelle der Lanxess-Aktivitäten die dafür gelösten Finanzmittel.
In diesen Mitteln, zu erwarten wären mehrere Milliarden Euro, liegt die seltene Chance von Bayer. Sie liessen sich zum Schuldenabbau und für gezielte Akquisitionen einsetzen und böten so die Möglichkeit, das Wachstumspotenzial zu vergrössern, den Konzern zu stärken und seinen Marktwert zu mehren.
Verbesserungsbedürftig
Raum für Verbesserungen ist vorhanden. Die Ergebnisentwicklung von Bayer nahm 2001 eine unvorteilhafte Wende. Seither hat das Unternehmen nicht zur früheren Stärke zurückgefunden. Im Zuge des Konzernumbaus fielen 2003 zudem hohe Wertberichtigungen an, die einen Verlust von knapp 1,4 Mrd. bewirkten. Der Zwischenbericht zum ersten Quartal 2004 hat die Erwartungen erfüllt. Der Umsatz von 7,36 Mrd. entspricht trotz ungünstiger Währungseinflüsse dem Vorjahresniveau. Das um Sondereffekte, vor allem aus Portfolioveränderungen, bereinigte Betriebsergebnis (Ebit) blieb mit 827 (i. V. 841) Mio. knapp unter dem Vergleichswert. Der Gewinn sank 31% auf 400 Mio. .
Die Teilkonzerne entwickelten sich unterschiedlich: Gesundheit meldete einen geringeren bereinigten Ebit, Pflanzenschutz/Ernährung und besonders Hochwertige Materialien legten zu. Auch für Lanxess hat Bayer Zahlen präsentiert: Aus währungsbedingt geringeren Erlösen von 1,48 (1,51) Mrd. resultierte ein Ebit-Anstieg von 17 auf 75 Mio. . Im Gesamtjahr soll der um Sondereinflüsse bereinigte Ebit auf Konzernebene mehr als 10% zunehmen.
Auf Basis der Gewinnerwartung für 2004 ergibt sich für die Bayer-Aktien ein im Branchenvergleich hohes Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 25. Das KGV ist in dieser Phase der Ertragsentwicklung allerdings nur bedingt aussagekräftig. Nach anderen Bewertungskriterien kommen Analysten zum Schluss, dass das aktuelle Kursniveau nicht einmal den Wert der künftigen Kerngebiete erreicht. Lanxess gibt es gewissermassen gratis dazu. So gesehen sind Bayer ein Kauf.
Abspaltung von Lanxess eröffnet dem deutschen Chemie- und Pharmakonzern Wachstumspotenzial
Von Christian Braun
Bayer hat sich binnen zweier Jahre ein neues Gesicht gegeben. Der deutsche Chemie- und Pharmakonzern hat sich nicht nur eine Holdingstruktur übergestülpt, in der die einzelnen Arbeitsgebiete als eigenständige Teilkonzerne ausgeformt sind, Vorstand und Aufsichtsrat haben überdies das Geschäftsportfolio neu ausgerichtet und dabei Transaktionen mit einem Gesamtvolumen von 13 Mrd. abgewickelt - Devestitionen von rund 5,5 Mrd. sowie Zukäufe von insgesamt 7,5 Mrd. .
Damit nicht genug: Im November 2003 hat Bayer zudem beschlossen, den Grossteil des Chemie- und Teile des Polymergeschäfts abzutrennen. Diese Aktivitäten werden zunächst in einer eigenen Gesellschaft namens Lanxess gebündelt. Spätestens Anfang 2005 soll Lanxess dann an die Börse gebracht werden. Nach der Ausgliederung wird Bayer noch aus drei Teilkonzernen bestehen: Bayer Health-Care (Gesundheit), Bayer Crop-Science (Pflanzenschutz/Ernährung) und Bayer Material-Science (Hochwertige Materialien).
Wachstumsgetrieben
Die Abspaltung der in Lanxess zusammengefassten Betätigungsfelder begründet Bayer mit dem spezifischen Geschäftscharakter, der deutlich von dem der behaltenen Bereiche abweicht. Die künftigen Kerngebiete seien innovations- und technologiegetrieben und hätten grosses Wachstumspotenzial. Die abzutrennenden Chemie- und Polymeraktivitäten bedienten dagegen zur Hauptsache reifere Märkte mit niedrigeren Wachstumsraten. Sie seien überwiegend kostengetrieben und verlangten daher eine andere Steuerung und ein spezifisches Geschäftsmodell - eine andere Denkweise, wenn man so will.
Diese Erfordernisse hätten bisher nicht ausreichend berücksichtigt werden können, räumt Bayer-Chef Werner Wenning ein und ist überzeugt, dass sich Lanxess als unabhängige Gesellschaft besser entfalten kann als unter dem Dach von Bayer.
Dem Traditionskonzern eröffnen sich durch die Trennung ebenfalls Chancen: Er kann die Kräfte besser bündeln und sich klarer ausrichten. Zudem stellt der Vorstand den Aktionären in Aussicht, dass der Kapitalmarkt die Kernaktivitäten Gesundheit, Pflanzenschutz/Ernährung und Hochwertige Materialien wegen ihrer einheitlichen Ausrichtung auf Wachstum und Ertrag künftig höher bewerten werde als im Verbund mit den Geschäften von Lanxess.
In welchem Masse Bayer die Gelegenheit nutzen kann, hängt wesentlich davon ab, wie die Ausgliederung von Lanxess vollzogen wird. Beabsichtigt ist, die Trennung mit einer Kapitalmarkttransaktion durchzuführen - als Börsengang über ein öffentliches Angebot möglichst aller Lanxess-Anteile (IPO) oder über eine Abspaltung mit Börsenzulassung der neuen Titel (Spin-off). Der Verkauf des Unternehmens ist nicht geplant, wird als Handlungsalternative aber nicht ausgeschlossen.
Für Bayer-Aktionäre sind die Szenarien IPO (Initial public offering), Spin-off und Verkauf zum Zeitpunkt der Abspaltung gleichwertig. Im Fall eines Spin-off erhalten sie in einem noch zu bestimmenden Verhältnis kotierte Lanxess-Titel zugeteilt. Diese zusätzlichen Aktien kompensieren den Wertverlust, den die Valoren Bayer wegen der Abspaltung erleiden. Im Fall eines IPO oder eines Verkaufs ändert sich für die Bayer-Teilhaber dagegen nichts, denn der Gegenwert der Bayer-Aktien bleibt gleich. Nur seine Zusammensetzung ändert sich: Bestand der Gegenwert vor der Abspaltung aus den Gesellschaften des künftigen Bayer-Konzerns und den in Lanxess gebündelten Aktivitäten, treten nach der Transaktion an die Stelle der Lanxess-Aktivitäten die dafür gelösten Finanzmittel.
In diesen Mitteln, zu erwarten wären mehrere Milliarden Euro, liegt die seltene Chance von Bayer. Sie liessen sich zum Schuldenabbau und für gezielte Akquisitionen einsetzen und böten so die Möglichkeit, das Wachstumspotenzial zu vergrössern, den Konzern zu stärken und seinen Marktwert zu mehren.
Verbesserungsbedürftig
Raum für Verbesserungen ist vorhanden. Die Ergebnisentwicklung von Bayer nahm 2001 eine unvorteilhafte Wende. Seither hat das Unternehmen nicht zur früheren Stärke zurückgefunden. Im Zuge des Konzernumbaus fielen 2003 zudem hohe Wertberichtigungen an, die einen Verlust von knapp 1,4 Mrd. bewirkten. Der Zwischenbericht zum ersten Quartal 2004 hat die Erwartungen erfüllt. Der Umsatz von 7,36 Mrd. entspricht trotz ungünstiger Währungseinflüsse dem Vorjahresniveau. Das um Sondereffekte, vor allem aus Portfolioveränderungen, bereinigte Betriebsergebnis (Ebit) blieb mit 827 (i. V. 841) Mio. knapp unter dem Vergleichswert. Der Gewinn sank 31% auf 400 Mio. .
Die Teilkonzerne entwickelten sich unterschiedlich: Gesundheit meldete einen geringeren bereinigten Ebit, Pflanzenschutz/Ernährung und besonders Hochwertige Materialien legten zu. Auch für Lanxess hat Bayer Zahlen präsentiert: Aus währungsbedingt geringeren Erlösen von 1,48 (1,51) Mrd. resultierte ein Ebit-Anstieg von 17 auf 75 Mio. . Im Gesamtjahr soll der um Sondereinflüsse bereinigte Ebit auf Konzernebene mehr als 10% zunehmen.
Auf Basis der Gewinnerwartung für 2004 ergibt sich für die Bayer-Aktien ein im Branchenvergleich hohes Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 25. Das KGV ist in dieser Phase der Ertragsentwicklung allerdings nur bedingt aussagekräftig. Nach anderen Bewertungskriterien kommen Analysten zum Schluss, dass das aktuelle Kursniveau nicht einmal den Wert der künftigen Kerngebiete erreicht. Lanxess gibt es gewissermassen gratis dazu. So gesehen sind Bayer ein Kauf.
Melde mich aus den Urlaub zurück und Starte nun auch wieder hier im Boiler den hier gefällt mir den Ton
ftd.de, Sa, 15.5.2004, 17:00
Börsenausblick: Charttechnik stimmt Börsianer skeptisch
Von Dirk Benninghoff, Sebastian Sachs und Heike Buchter
Die Investoren an den globalen Aktienmärkten gehen nervös und verunsichert in die neue Woche. Zwar dürften die Zinsängste vom Markt verschwinden, da die meisten Börsianer mittlerweile von einer US-Erhöhung bereits im Juni um bis zu 50 Punkte ausgehen.
Aber die Märkte machen technisch einen angeschlagenen Eindruck, weshalb viele Strategen kurzfristig skeptisch sind. So dürften die Umsätze in dieser Woche gering sein. Auf mittlere Sicht dagegen, so die einhellige Meinung, sind die Aussichten positiv. Diverse gute Unternehmensdaten, die zuletzt weniger wahrgenommen wurden, verdeutlichen, dass die konjunkturelle Erholung intakt ist.
Auch am Anleihe- und Devisenmarkt dürfte die Markttechnik den Ton angeben. Generell gehen die Strategen davon aus, dass sich der Dollar in den kommenden Tagen auf breiter Front weiter festigen dürfte. Für die Bonds erwarten die Experten hingegen Verluste, auch wenn eine Fed-Zinserhöhung im Juni auch hier in den Kursen enthalten sein dürfte. "Vor dem Hintergrund der anhaltend günstigen US-Konjunkturdaten sollten die Kurse am Anleihemarkt weiter langsam abbröckeln", schreiben die Strategen der Deutschen Bank.
Die vergangene Woche verlief vor allem für Aktien schlecht. Der Dax verlor 2,4 Prozent, der Stoxx 50 2,2 Prozent. In den USA gab der Dow Jones-Index rund ein Prozent nach, der S&P 500 verlor 0,3 Prozent, der Nasdaq Composite 0,7 Prozent.
Konsolidierung wird anhalten
Der Trend könnte anhalten. Aufgrund der "trüben Stimmung und der deutlich verschlechterten Charttechnik" befürchtet beispielsweise die Commerzbank, "dass die Konsolidierung zunächst anhalten wird". Die allgemeine Verunsicherung, so die Commerzbanker, lasse sich daran ablesen, dass Konjunkturdaten an der Börse "regelmäßig negativ interpretiert werden, egal ob sie gut oder schlecht ausfallen". Dieses Phänomen war aufgrund der allgemeinen Zinsangst zuletzt vor allem bei den Arbeitsmarktdaten aus den USA zu beobachten.
Helaba Trust macht eine alte Börsenweisheit Hoffnung: Wenn der Pessimismus am Markt besonders groß ist, spricht das für steigende Kurse. Neben einigen Umfrageindikatoren deute auch die implizite Volatilität sowie das Put/Call-Verhältnis am Terminmarkt auf "eine deutliche Stimmungsunterkühlung" hin, schreiben die Experten und halten eine kurzfristige Gegenreaktion daher für "nicht unwahrscheinlich".
Technik mahnt zur Vorsicht
Die technische Situation mahnt laut Helaba aber zur Vorsicht. Die meisten Indizes testeten derzeit die 200-Tage-Linie. Sollte diese nicht bestätigt werden, fürchtet die Bank "eine kurzfristige Dynamisierung der Abwärtsbewegung". Dieselbe Furcht empfindet die Bankgesellschaft Berlin. Obwohl sich der Markt in überverkauften Regionen bewege, sei ein Ende der Korrekturphase noch nicht abzusehen. So finden sich auf der Empfehlungsliste der Bank viele defensive Titel wie Pharma-Aktien.
Auch die internationalen Großbanken sind vorsichtig. Morgan Stanley hält es derzeit nicht für ratsam, auf Aktien mit hohem Beta-Faktor zu setzen. Darunter versteht man Branchen, die Schwankungen des Marktes besonders stark nachvollziehen. Dazu zählten beispielsweise Finanzwerte. Stattdessen sieht die US-Investmentbank die Zeit für "Stock Picking" gekommen, also der gezielten Auswahl einzelner Aktien.
Hauptversammlungen schließen Quartalssaison ab
Während einige Konjunkturdaten aus den USA anstehen, beispielsweise die Frühindikatoren für den April (Donnerstag), wird es auf der Unternehmensseite zunehmend ruhiger. Die Quartalssaison ist fast abgeschlossen, dafür jagt eine Hauptversammlung die nächste. Verärgerte Aktionäre könnte man erneut bei der Deutschen Telekom erleben, die ihre Anteilseigner am Dienstag nach Köln lädt. Schließlich müssen die Aktionäre auf eine Dividende verzichten.
Beim Touristikkonzern TUI (ebenfalls Dienstag) dürfte vor allem die schwache Kursentwicklung den Aktionären auf den Magen schlagen. Mittwoch lädt die Deutsche Börse zur Hauptversammlung, wo es wohl etwas harmonischer zugehen wird. Während in den USA Hewlett-Packard und Home Depot (beide Dienstag) berichten, gibt es in Deutschland Quartalszahlen nur von Nebenwerten.
Eisbrecher am IPO-Markt
Dafür stehen endlich wieder zwei Börsengänge auf der Agenda. Die Mitteldeutschen Fahrradwerke wollen am Montag starten, Wincor Nixdorf soll am Mittwoch erstmals notiert werden.
"Der Markt ist von einer recht zufriedenen Stimmung im Januar in eine saure Note umgeschlagen, wenn auch bisher nicht in Panik", beschreibt Don Cassidy vom Fondsdatendienstleister Lipper die Situation. Er nennt eine ganze Reihe von Faktoren, die für Unsicherheit sorgen: die Geschehnisse in Irak, höhere Benzinpreise und folglich die Angst vor einer Rückkehr der Inflation. Auch die Unruhe vor der ersten US-Zinserhöhung und vor allem die Frage, wer im November die Präsidentschaftswahl gewinnt, nagten an den Nerven der Anleger.
"Die Marktteilnehmer reagieren inzwischen so schnell auf Neuigkeiten und ändern ihre Meinung, dass Stampeden entstehen und der Markt volatiler geworden ist. Und diese Volatilität selbst macht die Investoren nervös", beobachtet Cassidy.
Dollar im Aufwind
Am Devisenmarkt dürfte sich der Dollar auch in den kommenden Tagen keine Blöße geben. Strategen erwarten, dass es für den Greenback weiter aufwärts geht, wenn auch in moderatem Tempo. Vergangene Woche profitierte der Dollar von der Erwartung steigender Zinsen. Allerdings ging es nicht gegen alle Währungen so deutlich nach oben wie beispielsweise gegen den Yen - ein Dollar verteuerte sich im Wochenverlauf von 112 auf zeitweise knapp 115 Yen. Der Euro notierte zum Wochenschluss nur leicht unter dem Niveau der Vorwoche.
"Wir erwarten weiterhin dass die wichtige Marke von 1,1760 $ nach unten durchbrochen wird", sagte Eugen Keller, Devisenstratege vom Bankhaus Metzler. "Dann könnte der Euro durchaus in Richtung 1,15 $ durchgereicht werden." Zwar habe sich der Euro bisher über der wichtigen Unterstützungslinie gehalten. "Die starken US-Faktoren sprechen jedoch eine deutliche Sprache - gegen eine deutliche Euro-Erholung."
Börsenausblick: Charttechnik stimmt Börsianer skeptisch
Von Dirk Benninghoff, Sebastian Sachs und Heike Buchter
Die Investoren an den globalen Aktienmärkten gehen nervös und verunsichert in die neue Woche. Zwar dürften die Zinsängste vom Markt verschwinden, da die meisten Börsianer mittlerweile von einer US-Erhöhung bereits im Juni um bis zu 50 Punkte ausgehen.
Aber die Märkte machen technisch einen angeschlagenen Eindruck, weshalb viele Strategen kurzfristig skeptisch sind. So dürften die Umsätze in dieser Woche gering sein. Auf mittlere Sicht dagegen, so die einhellige Meinung, sind die Aussichten positiv. Diverse gute Unternehmensdaten, die zuletzt weniger wahrgenommen wurden, verdeutlichen, dass die konjunkturelle Erholung intakt ist.
Auch am Anleihe- und Devisenmarkt dürfte die Markttechnik den Ton angeben. Generell gehen die Strategen davon aus, dass sich der Dollar in den kommenden Tagen auf breiter Front weiter festigen dürfte. Für die Bonds erwarten die Experten hingegen Verluste, auch wenn eine Fed-Zinserhöhung im Juni auch hier in den Kursen enthalten sein dürfte. "Vor dem Hintergrund der anhaltend günstigen US-Konjunkturdaten sollten die Kurse am Anleihemarkt weiter langsam abbröckeln", schreiben die Strategen der Deutschen Bank.
Die vergangene Woche verlief vor allem für Aktien schlecht. Der Dax verlor 2,4 Prozent, der Stoxx 50 2,2 Prozent. In den USA gab der Dow Jones-Index rund ein Prozent nach, der S&P 500 verlor 0,3 Prozent, der Nasdaq Composite 0,7 Prozent.
Konsolidierung wird anhalten
Der Trend könnte anhalten. Aufgrund der "trüben Stimmung und der deutlich verschlechterten Charttechnik" befürchtet beispielsweise die Commerzbank, "dass die Konsolidierung zunächst anhalten wird". Die allgemeine Verunsicherung, so die Commerzbanker, lasse sich daran ablesen, dass Konjunkturdaten an der Börse "regelmäßig negativ interpretiert werden, egal ob sie gut oder schlecht ausfallen". Dieses Phänomen war aufgrund der allgemeinen Zinsangst zuletzt vor allem bei den Arbeitsmarktdaten aus den USA zu beobachten.
Helaba Trust macht eine alte Börsenweisheit Hoffnung: Wenn der Pessimismus am Markt besonders groß ist, spricht das für steigende Kurse. Neben einigen Umfrageindikatoren deute auch die implizite Volatilität sowie das Put/Call-Verhältnis am Terminmarkt auf "eine deutliche Stimmungsunterkühlung" hin, schreiben die Experten und halten eine kurzfristige Gegenreaktion daher für "nicht unwahrscheinlich".
Technik mahnt zur Vorsicht
Die technische Situation mahnt laut Helaba aber zur Vorsicht. Die meisten Indizes testeten derzeit die 200-Tage-Linie. Sollte diese nicht bestätigt werden, fürchtet die Bank "eine kurzfristige Dynamisierung der Abwärtsbewegung". Dieselbe Furcht empfindet die Bankgesellschaft Berlin. Obwohl sich der Markt in überverkauften Regionen bewege, sei ein Ende der Korrekturphase noch nicht abzusehen. So finden sich auf der Empfehlungsliste der Bank viele defensive Titel wie Pharma-Aktien.
Auch die internationalen Großbanken sind vorsichtig. Morgan Stanley hält es derzeit nicht für ratsam, auf Aktien mit hohem Beta-Faktor zu setzen. Darunter versteht man Branchen, die Schwankungen des Marktes besonders stark nachvollziehen. Dazu zählten beispielsweise Finanzwerte. Stattdessen sieht die US-Investmentbank die Zeit für "Stock Picking" gekommen, also der gezielten Auswahl einzelner Aktien.
Hauptversammlungen schließen Quartalssaison ab
Während einige Konjunkturdaten aus den USA anstehen, beispielsweise die Frühindikatoren für den April (Donnerstag), wird es auf der Unternehmensseite zunehmend ruhiger. Die Quartalssaison ist fast abgeschlossen, dafür jagt eine Hauptversammlung die nächste. Verärgerte Aktionäre könnte man erneut bei der Deutschen Telekom erleben, die ihre Anteilseigner am Dienstag nach Köln lädt. Schließlich müssen die Aktionäre auf eine Dividende verzichten.
Beim Touristikkonzern TUI (ebenfalls Dienstag) dürfte vor allem die schwache Kursentwicklung den Aktionären auf den Magen schlagen. Mittwoch lädt die Deutsche Börse zur Hauptversammlung, wo es wohl etwas harmonischer zugehen wird. Während in den USA Hewlett-Packard und Home Depot (beide Dienstag) berichten, gibt es in Deutschland Quartalszahlen nur von Nebenwerten.
Eisbrecher am IPO-Markt
Dafür stehen endlich wieder zwei Börsengänge auf der Agenda. Die Mitteldeutschen Fahrradwerke wollen am Montag starten, Wincor Nixdorf soll am Mittwoch erstmals notiert werden.
"Der Markt ist von einer recht zufriedenen Stimmung im Januar in eine saure Note umgeschlagen, wenn auch bisher nicht in Panik", beschreibt Don Cassidy vom Fondsdatendienstleister Lipper die Situation. Er nennt eine ganze Reihe von Faktoren, die für Unsicherheit sorgen: die Geschehnisse in Irak, höhere Benzinpreise und folglich die Angst vor einer Rückkehr der Inflation. Auch die Unruhe vor der ersten US-Zinserhöhung und vor allem die Frage, wer im November die Präsidentschaftswahl gewinnt, nagten an den Nerven der Anleger.
"Die Marktteilnehmer reagieren inzwischen so schnell auf Neuigkeiten und ändern ihre Meinung, dass Stampeden entstehen und der Markt volatiler geworden ist. Und diese Volatilität selbst macht die Investoren nervös", beobachtet Cassidy.
Dollar im Aufwind
Am Devisenmarkt dürfte sich der Dollar auch in den kommenden Tagen keine Blöße geben. Strategen erwarten, dass es für den Greenback weiter aufwärts geht, wenn auch in moderatem Tempo. Vergangene Woche profitierte der Dollar von der Erwartung steigender Zinsen. Allerdings ging es nicht gegen alle Währungen so deutlich nach oben wie beispielsweise gegen den Yen - ein Dollar verteuerte sich im Wochenverlauf von 112 auf zeitweise knapp 115 Yen. Der Euro notierte zum Wochenschluss nur leicht unter dem Niveau der Vorwoche.
"Wir erwarten weiterhin dass die wichtige Marke von 1,1760 $ nach unten durchbrochen wird", sagte Eugen Keller, Devisenstratege vom Bankhaus Metzler. "Dann könnte der Euro durchaus in Richtung 1,15 $ durchgereicht werden." Zwar habe sich der Euro bisher über der wichtigen Unterstützungslinie gehalten. "Die starken US-Faktoren sprechen jedoch eine deutliche Sprache - gegen eine deutliche Euro-Erholung."
ftd.de, Fr, 14.5.2004, 19:50
Wincor Nixdorf: Manager halten Aktien zurück
Der Börsenkandidat Wincor Nixdorf will in der kommenden Woche weniger Aktien an die Börse bringen als zuerst geplant. Offenbar halten Manger das Unternehmen für unterbewertet.
Statt rund 8,3 Millionen Aktien sollten nur etwa acht Millionen Aktien platziert werden, teilte das Unternehmen in einer Finanzanzeige in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" mit. Manager des Unternehmens wollten statt 412.296 Aktien nur 120.931 Stück abgeben. Die Mehrzuteilungsoption (Greenshoe) von 1,2 Millionen Aktien bleibe unverändert.
In Finanzkreisen hieß es, Vorstandschef Karl-Heinz Stiller und Finanzvorstand Eckard Heidloff hätten sich bereits vor Beginn der Roadshow zur Vorstellung der Emission entschieden, bei dem Börsengang am Mittwoch keine Aktien aus ihrem Besitz anzubieten. "Bei der Festlegung der Preisspanne vergangenes Wochenende haben sie sich gegen einen Verkauf entschieden, weil sie die Firma für unterbewertet halten", hieß es am Freitag in den Kreisen.
Stiller und Heidloff hätten mit den Aktienverkäufen Verbindlichkeiten ablösen wollen, die sie bei der Abspaltung des Unternehmens aus der Siemens AG eingegangen waren. In den Kreisen hieß es, auch andere Spitzenmanager des Herstellers von Bankautomaten und Kassenautomaten wollten von einem Aktienverkauf absehen.
Ausgabepreis am unteren Ende der Preisspanne erwartet
Wincor Nixdorf soll am kommenden Mittwoch erstmals an der Börse notiert werden. Investoren können die Aktien noch bis Dienstag in einer Preisspanne von 41 bis 50 Euro je Stück zeichnen. Experten halten einen Zuteilungspreis am oberen Ende dieser Spanne allerdings für unwahrscheinlich. "Wir halten Wincor Nixdorf in einer am unteren Ende liegenden Preisspanne bei 41 bis 44 Euro für attraktiv", sagte Daniel Kerbach, Fondsmanager bei Activest. "Wincor hat ein solides Geschäftsmodell. Die Wachstumsperspektiven bewegen sich jedoch in einem einstelligen Prozentbereich, daher sollte die Bewertung so günstig angesetzt werden", begründete er seine Einschätzung.
Martin Reich, Analyst bei Invera, empfiehlt die Wincor-Aktie bis 44,50 Euro zu zeichnen. Im vorbörslichen Handel beim Börsenmakler Schnigge sowie beim Broker Lang & Schwarz notierten Wincor-Aktien am Freitag zwischen 44 und 45 Euro. "Ich rechne damit, dass der Ausgabepreis etwas darunter liegen wird. Eventuell könnte er wirklich am unteren Ende der Spanne liegen", sagte Schnigge-Händler Florian Weber.
Wincor Nixdorf: Manager halten Aktien zurück
Der Börsenkandidat Wincor Nixdorf will in der kommenden Woche weniger Aktien an die Börse bringen als zuerst geplant. Offenbar halten Manger das Unternehmen für unterbewertet.
Statt rund 8,3 Millionen Aktien sollten nur etwa acht Millionen Aktien platziert werden, teilte das Unternehmen in einer Finanzanzeige in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" mit. Manager des Unternehmens wollten statt 412.296 Aktien nur 120.931 Stück abgeben. Die Mehrzuteilungsoption (Greenshoe) von 1,2 Millionen Aktien bleibe unverändert.
In Finanzkreisen hieß es, Vorstandschef Karl-Heinz Stiller und Finanzvorstand Eckard Heidloff hätten sich bereits vor Beginn der Roadshow zur Vorstellung der Emission entschieden, bei dem Börsengang am Mittwoch keine Aktien aus ihrem Besitz anzubieten. "Bei der Festlegung der Preisspanne vergangenes Wochenende haben sie sich gegen einen Verkauf entschieden, weil sie die Firma für unterbewertet halten", hieß es am Freitag in den Kreisen.
Stiller und Heidloff hätten mit den Aktienverkäufen Verbindlichkeiten ablösen wollen, die sie bei der Abspaltung des Unternehmens aus der Siemens AG eingegangen waren. In den Kreisen hieß es, auch andere Spitzenmanager des Herstellers von Bankautomaten und Kassenautomaten wollten von einem Aktienverkauf absehen.
Ausgabepreis am unteren Ende der Preisspanne erwartet
Wincor Nixdorf soll am kommenden Mittwoch erstmals an der Börse notiert werden. Investoren können die Aktien noch bis Dienstag in einer Preisspanne von 41 bis 50 Euro je Stück zeichnen. Experten halten einen Zuteilungspreis am oberen Ende dieser Spanne allerdings für unwahrscheinlich. "Wir halten Wincor Nixdorf in einer am unteren Ende liegenden Preisspanne bei 41 bis 44 Euro für attraktiv", sagte Daniel Kerbach, Fondsmanager bei Activest. "Wincor hat ein solides Geschäftsmodell. Die Wachstumsperspektiven bewegen sich jedoch in einem einstelligen Prozentbereich, daher sollte die Bewertung so günstig angesetzt werden", begründete er seine Einschätzung.
Martin Reich, Analyst bei Invera, empfiehlt die Wincor-Aktie bis 44,50 Euro zu zeichnen. Im vorbörslichen Handel beim Börsenmakler Schnigge sowie beim Broker Lang & Schwarz notierten Wincor-Aktien am Freitag zwischen 44 und 45 Euro. "Ich rechne damit, dass der Ausgabepreis etwas darunter liegen wird. Eventuell könnte er wirklich am unteren Ende der Spanne liegen", sagte Schnigge-Händler Florian Weber.
Beteiligungsgesellschaften werfen ihr Tafelsilber auf das Parkett
Buyout-Spezialisten kassieren Millionengewinne für ihre Investments - Analysten warnen aber vor Risiken: "Wir haben keinen überschäumenden Bullenmarkt"
London - Die Kassen klingeln: Mit der Börseneinführung von C&C Group, dem Hersteller von Tullamore Dew Whiskey, hat die Buyout-Gesellschaft BC Partners den ursprünglichen Einsatz für das Investment verdoppelt. Kohlberg Kravis Roberts & Co will es der britischen Konkurrenz gleichtun und kommende Woche Wincor Nixdorf an der Börse versilbern.
Die Beteiligungsgesellschaften nutzen jetzt die vermeintlich günstigen Bedingungen in Europa. Ob die Börseneinführungen, die auf ein Volumen von über drei Mrd. Euro kommen, alle gut am Markt aufgenommen werden, halten Marktexperten allerdings für fraglich. "Wir haben keinen überschäumenden Bullenmarkt", sagt John Burgess, Mitbegründer von BC Partner und Direktor von C&C in einem Interview. "Es muss sich schon um ein Qualitätsunternehmen mit einer Qualitätsgeschichte handeln, wenn der Börsengang erfolgreich sein soll."
Der europäische Aktienindex Stoxx-600 hat in den letzten drei Wochen fünf Prozent nachgegeben, nachdem die Kurse in den letzten zwölf Monaten 26 Prozent geklettert waren. In diesem Marktumfeld konnten die C&C-Aktien für 2,26 Euro je Aktie am unteren Ende der Preisspanne an den Markt gebracht werden. Die Preisspanne reichte bis 2,74 Euro.
Britische Buyoutgesellschaften haben 37 Mrd. Pfund (54,8 Mrd. Euro) in Unternehmen investiert, die sie mit Gewinn verkaufen wollen, hat das Centre for Management Buyout Research ermittelt. "Sie müssen verkauft werden, ansonsten werden die Anleger das Vertrauen verlieren", so Ray Maxwell, Chef Private Equity bei Invesco Asset Management. BC Partners behält 20 Prozent vom Gewinn ein. Das wird auch bei der Konkurrenz ähnlich gehandhabt und hat erfolgreiche Buyout-Financiers zu Multimillionären gemacht.
BC Partners führt außerdem Gespräche mit Texas Pacific und der Buyout-Sparte von Credit Suisse First Boston über den Verkauf des Armaturenherstellers Grohe Holding für 1,6 Mrd. Euro, verlautet aus unterrichteten Kreisen. BC Partners und seine Mitinvestoren haben1999 rund 453 Mio. Euro in Grohe gesteckt. Burgess wollte zu Grohe keinen Kommentar abgeben.
Beteiligungsgesellschaften nutzen eine Mischung aus eigenen Mitteln und Krediten und Anleihen, die von dem Unternehmen besichert sind, um ihre Übernahmen zu finanzieren. Sie wechseln das Management aus und versuchen, die Unternehmen auf Vordermann zu bringen, bevor sie sie innerhalb von fünf Jahren wieder abstoßen.
KKR, die weltgrößte Buyout-Gesellschaft, hat 1999 mit Wincor den Hersteller von Bankautomaten von Siemens für 210 Mio. Euro gekauft, berichtet Johannes Huth, Teilhaber bei KKR. Der Börsengang dürfte bis zu 265 Mio. Euro in die Kassen von KKR spülen. Danach hält die Gesellschaft immer noch eine Beteiligung von 235 Mio. Euro. Wincor wäre für KKR der erste Gewinn bei einem europäischen Fonds, der seit dem Jahr 2000 aufgelegt wurde. Das in Paderborn beheimatete Unternehmen hat unter KKR expandiert und erzielt nun 62 Prozent vom Umsatz außerhalb Deutschlands. Im Jahr 2000 waren es 49 Prozent.
Für Permira Advisers dürfte es hingegen schwerer werden, Austriamicrosystems zu verkaufen. Die Londoner Buyoutgesellschaft hat die Schätzung für die geplanten Einnahmen aus dem Börsengang angesichts der "volatilen Marktbedingungen" um die Hälfte reduziert. Permira war im Jahr 2000 für 274 Mio. Euro beim Unternehmen eingestiegen.
Buyoutgesellschaften wie Doughty Hanson & Co. und 3i Group stehen mittlerweile am stärksten unter Druck, Aktiva zu verkaufen, denn sie wollen Geld für neue Buyoutfonds einsammeln. Doughty Hanson hat nach 18 Monaten erst ein Drittel des geplanten Kapitals von drei Mrd. Euro beschafft. Doughty Hanson will bei drei Investments im Volumen von insgesamt 625 Mio. Euro Kasse machen. Bloomberg
Artikel erschienen am 15. Mai 2004
Buyout-Spezialisten kassieren Millionengewinne für ihre Investments - Analysten warnen aber vor Risiken: "Wir haben keinen überschäumenden Bullenmarkt"
London - Die Kassen klingeln: Mit der Börseneinführung von C&C Group, dem Hersteller von Tullamore Dew Whiskey, hat die Buyout-Gesellschaft BC Partners den ursprünglichen Einsatz für das Investment verdoppelt. Kohlberg Kravis Roberts & Co will es der britischen Konkurrenz gleichtun und kommende Woche Wincor Nixdorf an der Börse versilbern.
Die Beteiligungsgesellschaften nutzen jetzt die vermeintlich günstigen Bedingungen in Europa. Ob die Börseneinführungen, die auf ein Volumen von über drei Mrd. Euro kommen, alle gut am Markt aufgenommen werden, halten Marktexperten allerdings für fraglich. "Wir haben keinen überschäumenden Bullenmarkt", sagt John Burgess, Mitbegründer von BC Partner und Direktor von C&C in einem Interview. "Es muss sich schon um ein Qualitätsunternehmen mit einer Qualitätsgeschichte handeln, wenn der Börsengang erfolgreich sein soll."
Der europäische Aktienindex Stoxx-600 hat in den letzten drei Wochen fünf Prozent nachgegeben, nachdem die Kurse in den letzten zwölf Monaten 26 Prozent geklettert waren. In diesem Marktumfeld konnten die C&C-Aktien für 2,26 Euro je Aktie am unteren Ende der Preisspanne an den Markt gebracht werden. Die Preisspanne reichte bis 2,74 Euro.
Britische Buyoutgesellschaften haben 37 Mrd. Pfund (54,8 Mrd. Euro) in Unternehmen investiert, die sie mit Gewinn verkaufen wollen, hat das Centre for Management Buyout Research ermittelt. "Sie müssen verkauft werden, ansonsten werden die Anleger das Vertrauen verlieren", so Ray Maxwell, Chef Private Equity bei Invesco Asset Management. BC Partners behält 20 Prozent vom Gewinn ein. Das wird auch bei der Konkurrenz ähnlich gehandhabt und hat erfolgreiche Buyout-Financiers zu Multimillionären gemacht.
BC Partners führt außerdem Gespräche mit Texas Pacific und der Buyout-Sparte von Credit Suisse First Boston über den Verkauf des Armaturenherstellers Grohe Holding für 1,6 Mrd. Euro, verlautet aus unterrichteten Kreisen. BC Partners und seine Mitinvestoren haben1999 rund 453 Mio. Euro in Grohe gesteckt. Burgess wollte zu Grohe keinen Kommentar abgeben.
Beteiligungsgesellschaften nutzen eine Mischung aus eigenen Mitteln und Krediten und Anleihen, die von dem Unternehmen besichert sind, um ihre Übernahmen zu finanzieren. Sie wechseln das Management aus und versuchen, die Unternehmen auf Vordermann zu bringen, bevor sie sie innerhalb von fünf Jahren wieder abstoßen.
KKR, die weltgrößte Buyout-Gesellschaft, hat 1999 mit Wincor den Hersteller von Bankautomaten von Siemens für 210 Mio. Euro gekauft, berichtet Johannes Huth, Teilhaber bei KKR. Der Börsengang dürfte bis zu 265 Mio. Euro in die Kassen von KKR spülen. Danach hält die Gesellschaft immer noch eine Beteiligung von 235 Mio. Euro. Wincor wäre für KKR der erste Gewinn bei einem europäischen Fonds, der seit dem Jahr 2000 aufgelegt wurde. Das in Paderborn beheimatete Unternehmen hat unter KKR expandiert und erzielt nun 62 Prozent vom Umsatz außerhalb Deutschlands. Im Jahr 2000 waren es 49 Prozent.
Für Permira Advisers dürfte es hingegen schwerer werden, Austriamicrosystems zu verkaufen. Die Londoner Buyoutgesellschaft hat die Schätzung für die geplanten Einnahmen aus dem Börsengang angesichts der "volatilen Marktbedingungen" um die Hälfte reduziert. Permira war im Jahr 2000 für 274 Mio. Euro beim Unternehmen eingestiegen.
Buyoutgesellschaften wie Doughty Hanson & Co. und 3i Group stehen mittlerweile am stärksten unter Druck, Aktiva zu verkaufen, denn sie wollen Geld für neue Buyoutfonds einsammeln. Doughty Hanson hat nach 18 Monaten erst ein Drittel des geplanten Kapitals von drei Mrd. Euro beschafft. Doughty Hanson will bei drei Investments im Volumen von insgesamt 625 Mio. Euro Kasse machen. Bloomberg
Artikel erschienen am 15. Mai 2004
Ein Blick nach Japan lohnt
Kolumne
von Dieter Wermuth
Allmählich schlägt auch in Japan die Medizin der extrem expansiven Wirtschaftspolitik an. Das reale Sozialprodukt wächst seit einigen Quartalen endlich wieder mit respektablen Raten in der Größenordnung von 3,5 Prozent. Dabei schien es lange Zeit so, als ob Japan, dessen Wirtschaft von 1961 bis 1990 im Durchschnitt um 6,2 Prozent zugelegt hatte, gar nicht mehr richtig wachsen könne - gleichgültig was die Politik auch dagegen unternahm. Das durchschnittliche Plus seit Beginn der 90er Jahre betrug gerade einmal 1,5 Prozent.
Vielleicht würden in Japan auch heute immer noch Stagnation und Deflation herrschen, wenn sich nicht China in den vergangenen Jahren zu einer wahren Wachstumslokomotive entwickelt hätte. Die übrigen "Tiger-Staaten" der Region haben im Windschatten Chinas ebenfalls wieder ein hohes Wachstumstempo erreicht. Und da auch die Wirtschaft der USA in Schwung gekommen ist, weisen die wichtigsten Handelspartner Japans allesamt eine günstige Konjunktur auf.
Lange wurden die Exporterfolge und die steigenden Handelsbilanzüberschüsse allerdings von einer ungünstigen Wechselkursentwicklung überlagert. Sie führten stets zu einer übermäßigen Aufwertung des Yen, wodurch die preisliche Wettbewerbsfähigkeit dann wieder verloren ging. Der Wechselkurs war eine Art Peitsche, mit der das Land zu immer stärkerem Produktivitätswachstum getrieben wurde. Aber manchmal war es auch einfach zu viel des Guten. Etwa in der ersten Hälfte der 90-er Jahre, als der reale handelsgewogene Wechselkurs des Yen um 70 Prozent in die Höhe geschossen war. Das zusammen mit dem Platzen der Blasen an den Märkten für Aktien und Immobilien und einer katastrophal falschen - nämlich einer zu frühzeitig restriktiven Finanzpolitik im Jahre 1997 - hatte dann den wirtschaftlichen Stillstand und die Deflation ausgelöst.
Während der Ausstoß der Industrie jetzt kräftig zunimmt, weil auch die Investitionen angesprungen sind und die Verbraucher ihren Streik beendet haben, lassen Erfolge an der Deflations-Front nach wie vor auf sich warten. Noch immer sinkt das allgemeine Preisniveau, wenn auch nicht mehr so stark. Das Problem ist, dass die Lücke zwischen der Normalauslastung der Kapazitäten und dem, was tatsächlich produziert wird, bei etwa zehn Prozent liegt. Die Vergleichszahlen für die USA und Euroland lauten 3,5 und sechs Prozent. Alle Unternehmen sind bestrebt, ihre Auslastung zu erhöhen und damit ihre Durchschnittskosten zu senken, auch wenn sie Zugeständnisse bei den Preisen machen müssen.
Glücklicherweise ist der Yen nicht mehr so fest. Real bewegt er sich seit drei Jahren in einem engen Band. Durch fast unbegrenzte Interventionen ist es gelungen, die Aufwertung gegenüber dem Dollar - und damit gegenüber den asiatische Währungen, die an den Dollar gekoppelt sind - zu begrenzen. Japan importiert seit einiger Zeit Inflation.
Noch ist der Kampf gegen die Deflation allerdings nicht gewonnen. Notenbankgouverneur Fukui hat daher zu verstehen gegeben, dass die Nullzinspolitik und die Liquiditätsschwemme beibehalten werden, bis die Inflation dauerhaft im positiven Bereich angelangt ist. Da die Auslastungslücke zügig geschlossen wird, wenn das gegenwärtige Wirtschaftswachstum weiter anhält, kann das schon bald geschehen.
Am Rentenmarkt wird das allerdings bezweifelt - wie sonst könnten die Renditen der zehnjährigen Regierungsanleihen bei nur 1,5 Prozent liegen? Bei "normalen" Realzinsen von zwei bis 2,5 Prozent bedeutet das, dass die Marktteilnehmer für die nächsten zehn Jahre mit einem durchschnittlichen jährlichen Rückgang des Preisniveaus von 0,5 bis ein Prozent rechnen. Da das nicht so kommen wird, liegt hier eine Chance für den nächsten Megatrade: Leerverkäufe in japanischen Staatsanleihen.
Artikel erschienen am 15. Mai 2004
Kolumne
von Dieter Wermuth
Allmählich schlägt auch in Japan die Medizin der extrem expansiven Wirtschaftspolitik an. Das reale Sozialprodukt wächst seit einigen Quartalen endlich wieder mit respektablen Raten in der Größenordnung von 3,5 Prozent. Dabei schien es lange Zeit so, als ob Japan, dessen Wirtschaft von 1961 bis 1990 im Durchschnitt um 6,2 Prozent zugelegt hatte, gar nicht mehr richtig wachsen könne - gleichgültig was die Politik auch dagegen unternahm. Das durchschnittliche Plus seit Beginn der 90er Jahre betrug gerade einmal 1,5 Prozent.
Vielleicht würden in Japan auch heute immer noch Stagnation und Deflation herrschen, wenn sich nicht China in den vergangenen Jahren zu einer wahren Wachstumslokomotive entwickelt hätte. Die übrigen "Tiger-Staaten" der Region haben im Windschatten Chinas ebenfalls wieder ein hohes Wachstumstempo erreicht. Und da auch die Wirtschaft der USA in Schwung gekommen ist, weisen die wichtigsten Handelspartner Japans allesamt eine günstige Konjunktur auf.
Lange wurden die Exporterfolge und die steigenden Handelsbilanzüberschüsse allerdings von einer ungünstigen Wechselkursentwicklung überlagert. Sie führten stets zu einer übermäßigen Aufwertung des Yen, wodurch die preisliche Wettbewerbsfähigkeit dann wieder verloren ging. Der Wechselkurs war eine Art Peitsche, mit der das Land zu immer stärkerem Produktivitätswachstum getrieben wurde. Aber manchmal war es auch einfach zu viel des Guten. Etwa in der ersten Hälfte der 90-er Jahre, als der reale handelsgewogene Wechselkurs des Yen um 70 Prozent in die Höhe geschossen war. Das zusammen mit dem Platzen der Blasen an den Märkten für Aktien und Immobilien und einer katastrophal falschen - nämlich einer zu frühzeitig restriktiven Finanzpolitik im Jahre 1997 - hatte dann den wirtschaftlichen Stillstand und die Deflation ausgelöst.
Während der Ausstoß der Industrie jetzt kräftig zunimmt, weil auch die Investitionen angesprungen sind und die Verbraucher ihren Streik beendet haben, lassen Erfolge an der Deflations-Front nach wie vor auf sich warten. Noch immer sinkt das allgemeine Preisniveau, wenn auch nicht mehr so stark. Das Problem ist, dass die Lücke zwischen der Normalauslastung der Kapazitäten und dem, was tatsächlich produziert wird, bei etwa zehn Prozent liegt. Die Vergleichszahlen für die USA und Euroland lauten 3,5 und sechs Prozent. Alle Unternehmen sind bestrebt, ihre Auslastung zu erhöhen und damit ihre Durchschnittskosten zu senken, auch wenn sie Zugeständnisse bei den Preisen machen müssen.
Glücklicherweise ist der Yen nicht mehr so fest. Real bewegt er sich seit drei Jahren in einem engen Band. Durch fast unbegrenzte Interventionen ist es gelungen, die Aufwertung gegenüber dem Dollar - und damit gegenüber den asiatische Währungen, die an den Dollar gekoppelt sind - zu begrenzen. Japan importiert seit einiger Zeit Inflation.
Noch ist der Kampf gegen die Deflation allerdings nicht gewonnen. Notenbankgouverneur Fukui hat daher zu verstehen gegeben, dass die Nullzinspolitik und die Liquiditätsschwemme beibehalten werden, bis die Inflation dauerhaft im positiven Bereich angelangt ist. Da die Auslastungslücke zügig geschlossen wird, wenn das gegenwärtige Wirtschaftswachstum weiter anhält, kann das schon bald geschehen.
Am Rentenmarkt wird das allerdings bezweifelt - wie sonst könnten die Renditen der zehnjährigen Regierungsanleihen bei nur 1,5 Prozent liegen? Bei "normalen" Realzinsen von zwei bis 2,5 Prozent bedeutet das, dass die Marktteilnehmer für die nächsten zehn Jahre mit einem durchschnittlichen jährlichen Rückgang des Preisniveaus von 0,5 bis ein Prozent rechnen. Da das nicht so kommen wird, liegt hier eine Chance für den nächsten Megatrade: Leerverkäufe in japanischen Staatsanleihen.
Artikel erschienen am 15. Mai 2004
Zurück in die Vergangenheit
Indien-Investoren vom Wahlausgang geschockt - Börse geht auf Talfahrt
von Holger Zschäpitz
Berlin - "Die Demokratie geht oft ihren eigenen Weg und hält sich nicht ans Drehbuch." JP-Morgan-Stratege Arup Raha fühlt sich wie alle Finanzprofis vom indischen Wahlvolk kalt erwischt. Schließlich hat die Demokratie nicht Rücksicht auf die Wünsche der Börsianer genommen und stattdessen den reformfreudigen Premier Atal Behari Vajpayee aus dem Amt gejagt.
Kein Wunder, dass die Aktienmärkte auf den unerwarteten Wahlsieg der Kongress-Partei mit starken Verlusten reagierten: Der Leitindex der Börse in Bombay, Sensex 30, stürzte zum Wochenschluss um gut sechs Prozent ab und ging mit 5070 Punkten nur noch knapp über der 5000-Punkte-Marke aus dem Handel. Das war der stärkste Kursverlust seit fast drei Jahren. Unter die Räder kamen auch die Staatsanleihen des Subkontinents und die indische Währung Rupie.
"Aus Marktsicht ist das "Worst-Case-Szenario` eingetreten", kommentiert Ratnesh Kumar, Stratege von der Citigroup. "Wir sehen den indischen Markt jetzt vorsichtiger." Er hat nicht nur die Wachstumsaussichten für die größte Demokratie der Welt zurückgenommen, sondern auch sein Kursziel für den Leitindex Sensex kräftig zurechtgestutzt. In zwölf Monaten sieht er das Börsenbarometer nun nur noch bei 5800 statt bisher 6600 Punkten.
Damit befindet er sich in bester Gesellschaft. Der Wahlausgang hat bei den meisten Strategen den fast schon pathologischen Indien-Optimismus zum Teil geheilt. So prognostizieren etwa die Experten der Investmentbank UBS im schlimmsten Falle einen Einbruch des Sensex bis auf 4706 Zähler. Bisher waren sie davon ausgegangen, dass der Sensex Mitte 2005 bei rund 7240 Punkten steht.
Sämtliche Profis befürchten einen erheblichen Rückschritt beim wirtschaftlichen Umbau der größten Demokratie der Welt. Zwar sei es die Kongress-Partei gewesen, die Anfang der neunziger Jahre den Reformprozess auf die Schiene gebracht habe. Doch die Partei um Sonia Gandhi sei auf Koalitionspartner aus dem linken Lager angewiesen. Und diese Abhängigkeit löst bei Börsianern Stirnrunzeln aus. Denn das vorherrschende Gefühl ist, dass die Linken gegen nahezu jede Reform sind - egal ob es um Privatisierungen auf dem Öl-, Telekom- und Bankensektor oder den Einstieg ausländischer Finanzkonzerne bei indischen Instituten geht. Daneben wollen die Linksparteien umfassende Preiskontrollen einführen und gleichzeitig den bisherigen Sparkurs der Vorgängerregierung verlassen.
So zählen zu den großen Wahl-Verlierern vor allem die noch staatlich dominierten Unternehmen (die dennoch teils schon an der Börse notiert sind), die auf der Privatisierungsliste der abgewählten Regierungspartei BJP ganz oben standen. Betroffen ist vor allem der Öl- und Telekommunikationssektor. Nicht ohne Grund verlor der Ölkonzern Hindustan Petroleum (HPCL) am Freitag 15 Prozent an Wert.
Im Bankensektor dürfte die Übernahmefantasie schwinden, sollte ausländischen Instituten der Einstieg in Indien erschwert werden. Im Medienbereich fürchten Experten eine Verschärfung der Regulierung, was vor allem negativ für Zee Telefilms wäre.
Doch die Profis sehen auch Profiteure. Hierzu zählen sie konsumnahe Sektoren wie die Automobil- oder Baubranche. Denn ein staatlich verordnetes Infrastrukturprogramm dürfte zunächst der Zementindustrie und später der Autoindustrie nutzen. Höhere Subventionen für die Landwirtschaft könnte dem privaten Konsum einen Push geben. Auch der Tech-Industrie wird weiteres Potenzial zugetraut, schließlich habe die Kongress-Partei vor 14 Jahren die Grundlage für viele Softwarefirmen gelegt.
Artikel erschienen am 15. Mai 2004
Indien-Investoren vom Wahlausgang geschockt - Börse geht auf Talfahrt
von Holger Zschäpitz
Berlin - "Die Demokratie geht oft ihren eigenen Weg und hält sich nicht ans Drehbuch." JP-Morgan-Stratege Arup Raha fühlt sich wie alle Finanzprofis vom indischen Wahlvolk kalt erwischt. Schließlich hat die Demokratie nicht Rücksicht auf die Wünsche der Börsianer genommen und stattdessen den reformfreudigen Premier Atal Behari Vajpayee aus dem Amt gejagt.
Kein Wunder, dass die Aktienmärkte auf den unerwarteten Wahlsieg der Kongress-Partei mit starken Verlusten reagierten: Der Leitindex der Börse in Bombay, Sensex 30, stürzte zum Wochenschluss um gut sechs Prozent ab und ging mit 5070 Punkten nur noch knapp über der 5000-Punkte-Marke aus dem Handel. Das war der stärkste Kursverlust seit fast drei Jahren. Unter die Räder kamen auch die Staatsanleihen des Subkontinents und die indische Währung Rupie.
"Aus Marktsicht ist das "Worst-Case-Szenario` eingetreten", kommentiert Ratnesh Kumar, Stratege von der Citigroup. "Wir sehen den indischen Markt jetzt vorsichtiger." Er hat nicht nur die Wachstumsaussichten für die größte Demokratie der Welt zurückgenommen, sondern auch sein Kursziel für den Leitindex Sensex kräftig zurechtgestutzt. In zwölf Monaten sieht er das Börsenbarometer nun nur noch bei 5800 statt bisher 6600 Punkten.
Damit befindet er sich in bester Gesellschaft. Der Wahlausgang hat bei den meisten Strategen den fast schon pathologischen Indien-Optimismus zum Teil geheilt. So prognostizieren etwa die Experten der Investmentbank UBS im schlimmsten Falle einen Einbruch des Sensex bis auf 4706 Zähler. Bisher waren sie davon ausgegangen, dass der Sensex Mitte 2005 bei rund 7240 Punkten steht.
Sämtliche Profis befürchten einen erheblichen Rückschritt beim wirtschaftlichen Umbau der größten Demokratie der Welt. Zwar sei es die Kongress-Partei gewesen, die Anfang der neunziger Jahre den Reformprozess auf die Schiene gebracht habe. Doch die Partei um Sonia Gandhi sei auf Koalitionspartner aus dem linken Lager angewiesen. Und diese Abhängigkeit löst bei Börsianern Stirnrunzeln aus. Denn das vorherrschende Gefühl ist, dass die Linken gegen nahezu jede Reform sind - egal ob es um Privatisierungen auf dem Öl-, Telekom- und Bankensektor oder den Einstieg ausländischer Finanzkonzerne bei indischen Instituten geht. Daneben wollen die Linksparteien umfassende Preiskontrollen einführen und gleichzeitig den bisherigen Sparkurs der Vorgängerregierung verlassen.
So zählen zu den großen Wahl-Verlierern vor allem die noch staatlich dominierten Unternehmen (die dennoch teils schon an der Börse notiert sind), die auf der Privatisierungsliste der abgewählten Regierungspartei BJP ganz oben standen. Betroffen ist vor allem der Öl- und Telekommunikationssektor. Nicht ohne Grund verlor der Ölkonzern Hindustan Petroleum (HPCL) am Freitag 15 Prozent an Wert.
Im Bankensektor dürfte die Übernahmefantasie schwinden, sollte ausländischen Instituten der Einstieg in Indien erschwert werden. Im Medienbereich fürchten Experten eine Verschärfung der Regulierung, was vor allem negativ für Zee Telefilms wäre.
Doch die Profis sehen auch Profiteure. Hierzu zählen sie konsumnahe Sektoren wie die Automobil- oder Baubranche. Denn ein staatlich verordnetes Infrastrukturprogramm dürfte zunächst der Zementindustrie und später der Autoindustrie nutzen. Höhere Subventionen für die Landwirtschaft könnte dem privaten Konsum einen Push geben. Auch der Tech-Industrie wird weiteres Potenzial zugetraut, schließlich habe die Kongress-Partei vor 14 Jahren die Grundlage für viele Softwarefirmen gelegt.
Artikel erschienen am 15. Mai 2004
Mit Clearing-Link können die Anleger 21 Stunden am Tag Derivate handeln
Frankfurt/Main - Für die bislang mit eher mäßigen Handelsumsätzen laufende US-Tochter Eurex US setzt Eurex-Chef Rudolf Ferscha auf die baldige Genehmigung des globalen Abrechnungssystems (Global Clearing Link) durch die US-Behörden. "Ist der Global Clearing Link erst implementiert, wird dies ein nachhaltiger Wert für unserer Kunden sein und einen positiven Effekt auf die Handelsumsätze bei der Eurex US und der Eurex haben", sagte der Chef der weltgrößten Derivatebörse. Der Global Clearing Link wird die Handelsplattformen der Eurex und der Tochter Eurex US direkt verbinden. Während des 21-stündigen Handelstages kann dann ein Future morgens in Europa gekauft und abends in den USA wieder verkauft werden. Dies ist bislang nicht möglich. Marktbeobachter rechnen damit, dass die Genehmigung noch im zweiten Quartal erteilt wird. Ferscha selbst wollte sich dazu nicht äußern. Große US-Banken hatten die Zulassung zuletzt in Eingaben bei der zuständigen US-Marktaufsicht befürwortet.
Seit die zur Gruppe Deutsche Börse gehörende Eurex vor drei Monaten den Einstieg in den umkämpften US-Markt gewagt hat, konnte sie nur geringe Marktanteile im Handel mit Derivaten auf US-Staatsanleihen erzielen. So wurden im April auf der Eurex US knapp 109 000 Kontrakte gehandelt, dem standen gut 26 Millionen bei der Konkurrenzbörse Chicago Board of Trade (CBoT) gegenüber.
Einen Umsatzschub erwartet Ferscha auch von der Zulassung der britischen Banken zum Handel an der Eurex US durch die britische Marktaufsicht. Damit werde sich die Attraktivität des globalen Systems der Eurex für viele Kunden erheblich erhöhen. "Die britischen Kunden sind ein wichtiges Element für die Eurex US. Zu bestimmten Tageszeiten sind bei den meisten großen Häusern die Londoner Büros mit dem Handel betraut", sagte Ferscha. Er rechne bald mit der Genehmigung in Großbritannien.
Zu Branchenspekulationen, die Eurex US wolle in die andere Domäne der US-Konkurrenten, Terminkontrakte auf Getreide und andere Rohstoffe einsteigen, wollte sich Ferscha nicht äußern. Marktbeobachter wiesen daraufhin, dass die Clearing Corporation, die für die Eurex US die Abrechnung der Geschäfte übernimmt, große Erfahrung auch in der Abwicklung von Rohstoff-Kontrakten hat. Die CBoT war zuletzt Kundenwünschen entgegengekommen und hatte ihre Orderabwicklung verbessert, um ihr Geschäft gegen mögliche Konkurrenz zu schützen.
Ferscha wiederholte frühere Aussagen, dass dieses Jahr nicht mit dem Erreichen der Gewinnschwelle bei der Eurex US zu rechnen ist. Er zeigte sich indes optimistisch, durch den Global Clearing Link den Handelsumsatz auf der europäischen Eurex deutlich steigern zu können. rtr
Artikel erschienen am 15. Mai 2004
Frankfurt/Main - Für die bislang mit eher mäßigen Handelsumsätzen laufende US-Tochter Eurex US setzt Eurex-Chef Rudolf Ferscha auf die baldige Genehmigung des globalen Abrechnungssystems (Global Clearing Link) durch die US-Behörden. "Ist der Global Clearing Link erst implementiert, wird dies ein nachhaltiger Wert für unserer Kunden sein und einen positiven Effekt auf die Handelsumsätze bei der Eurex US und der Eurex haben", sagte der Chef der weltgrößten Derivatebörse. Der Global Clearing Link wird die Handelsplattformen der Eurex und der Tochter Eurex US direkt verbinden. Während des 21-stündigen Handelstages kann dann ein Future morgens in Europa gekauft und abends in den USA wieder verkauft werden. Dies ist bislang nicht möglich. Marktbeobachter rechnen damit, dass die Genehmigung noch im zweiten Quartal erteilt wird. Ferscha selbst wollte sich dazu nicht äußern. Große US-Banken hatten die Zulassung zuletzt in Eingaben bei der zuständigen US-Marktaufsicht befürwortet.
Seit die zur Gruppe Deutsche Börse gehörende Eurex vor drei Monaten den Einstieg in den umkämpften US-Markt gewagt hat, konnte sie nur geringe Marktanteile im Handel mit Derivaten auf US-Staatsanleihen erzielen. So wurden im April auf der Eurex US knapp 109 000 Kontrakte gehandelt, dem standen gut 26 Millionen bei der Konkurrenzbörse Chicago Board of Trade (CBoT) gegenüber.
Einen Umsatzschub erwartet Ferscha auch von der Zulassung der britischen Banken zum Handel an der Eurex US durch die britische Marktaufsicht. Damit werde sich die Attraktivität des globalen Systems der Eurex für viele Kunden erheblich erhöhen. "Die britischen Kunden sind ein wichtiges Element für die Eurex US. Zu bestimmten Tageszeiten sind bei den meisten großen Häusern die Londoner Büros mit dem Handel betraut", sagte Ferscha. Er rechne bald mit der Genehmigung in Großbritannien.
Zu Branchenspekulationen, die Eurex US wolle in die andere Domäne der US-Konkurrenten, Terminkontrakte auf Getreide und andere Rohstoffe einsteigen, wollte sich Ferscha nicht äußern. Marktbeobachter wiesen daraufhin, dass die Clearing Corporation, die für die Eurex US die Abrechnung der Geschäfte übernimmt, große Erfahrung auch in der Abwicklung von Rohstoff-Kontrakten hat. Die CBoT war zuletzt Kundenwünschen entgegengekommen und hatte ihre Orderabwicklung verbessert, um ihr Geschäft gegen mögliche Konkurrenz zu schützen.
Ferscha wiederholte frühere Aussagen, dass dieses Jahr nicht mit dem Erreichen der Gewinnschwelle bei der Eurex US zu rechnen ist. Er zeigte sich indes optimistisch, durch den Global Clearing Link den Handelsumsatz auf der europäischen Eurex deutlich steigern zu können. rtr
Artikel erschienen am 15. Mai 2004
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Konjunkturdaten aus der Eurozone der Woche
vom
17. bis 21. Mai werden nach Ansicht von Volkswirten von den deutschen
ZEW-Konjunkturerwartungen am Dienstag beherrscht werden. Die von AFX
befragten
Experten rechnen vor allem angesichts des Ölpreisanstiegs mit einem
Rückgang
des Vertrauens in die wirtschaftliche Erholung und mit einer steigenden
Inflation.
Zudem stehen in dieser Woche auch die deutschen Erzeugerpreise
(Dienstag)
und in der Eurozone die Verbraucherpreise und die Industrieproduktion
(Dienstag) sowie die Handelsbilanz (Mittwoch) zur Veröffentlichung an.
Weitere
Daten der Woche sind die 1. Schätzung des französischen
Bruttoinlandsprodukts
(Mittwoch), gefolgt in Italien vom ISAE-Verbrauchervertrauen (Donnerstag)
und
den Einzelhandelsumsätzen (Freitag).
Nach Einschätzung von Volkswirten werden die deutschen
ZEW-Konjunkturerwartungen vom Ölpreis geprägt sein. Die von dpa-AFX befragten
Experten sehen den ZEW-Index im Durchschnitt bei 47 (Vormonat: 49,7 Punkte).
Die DekaBank-Experten verweisen darauf, dass die überraschend guten Daten zum
Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal keinen Eingang mehr in die Umfrage
fanden. Gleichzeitig erwarten sie aber eine dämpfende Wirkung der schlechten
Auftragseingänge und Produktionsdaten.
Die Experten von der HVB Group glauben, dass auch der Rückgang des DAX die
ZEW Konjunkturerwartungen von Volkswirten und Asset Managern belastet hat. Sie
sehen den ZEW daher bei nur 45 Punkten. Die Lagekomponente dürfte sich nach
Ansicht der HVB kaum gegenüber den Vormonaten verändert haben (April: -72,5).
Die Bankgesellschaft Berlin erwartet hingegen einen Anstieg des ZEW-Index auf
56 Punkte. Bereits der letzte Monatswert habe im Kontrast zu den anderen im
weiteren Monatsverlauf veröffentlichten Stimmungsindizes gestanden, schreiben
die BGB-Volkswirte zur Begründung.
Die deutschen Erzeugerpreise (Mittwoch) werden nach Einschätzung der
HVB-Experten durch die Euroabwertung und den leichten Monatsanstieg der
Rohstoffpreise geprägt sein. Sie rechnen mit einem Preisanstieg von 0,2
Prozent zum Vormonat (März: 0,6 %) und von 0,7 Prozent zum Vorjahr (März:
0,3%). Die von AFX befragten Experten erwarten hingegen einen Anstieg der
Preise um jeweils 0,4 Prozent zum Vormonat und 0,9 Prozent zum Vorjahr.
^ Prognose Vorherige
MONTAG, 17. MAI
11.00 Uhr
Eurozone
Industrieproduktion
März in Prozent
Monatsvergleich -0,5 +0,1
Jahresvergleich +0,5 +0,6
DIENSTAG, 18. MAI
8.00 Uhr
Deutschland
Erzeugerpreise
April in Prozent
Monatsvergleich +0,4 +0,6
Jahresvergleich +0,9 +0,3
8.45 Uhr
Frankreich
Leistungsbilanzüberschuss
März in Mrd Euro 1,4
11.00 Uhr
Deutschland
ZEW Konjunkturerwartungen Mai
Punkte 47,0 49,7
11.00 Uhr
Eurozone
Verbraucherpreise
April in Prozent
Monatsvergleich +0,5 +0,7
Jahresvergleich +2,1 +1,7
Kernrate April in Prozent
Monatsvergleich +0,5
Jahresvergleich +1,8 +1,8
MITTWOCH, 19. MAI
8.45 Uhr
Frankreich
Bruttoinlandsprodukt (1.Schätzung)
1.Quartal in Prozent
Quartalsvergleich +0,8 +0,6
Jahresvergleich +1,0
9.30 Uhr
Italien
Handelsbilanz
März in Mrd Euro -0,8
11.00 Uhr
Eurozone
Handelsbilanzüberschuss
März in Mrd Euro 7,4 5,4
DONNERSTAG, 20. MAI
9.30 Uhr
Italien
Auftragseingänge Industrie
März in Prozent
Monatsvergleich +4,1
Vorjahresverglech +3,5
9.30 Uhr
Italien
Verbrauchervertrauen
Punkte 102,0 101,7
FREITAG, 21. MAI
9.30 Uhr
Italien
Einzelhandelsumsätze
März in Prozent
Monatsvergleich -0,4
Jahresvergleich +0,1°
/mag/js/she
vom
17. bis 21. Mai werden nach Ansicht von Volkswirten von den deutschen
ZEW-Konjunkturerwartungen am Dienstag beherrscht werden. Die von AFX
befragten
Experten rechnen vor allem angesichts des Ölpreisanstiegs mit einem
Rückgang
des Vertrauens in die wirtschaftliche Erholung und mit einer steigenden
Inflation.
Zudem stehen in dieser Woche auch die deutschen Erzeugerpreise
(Dienstag)
und in der Eurozone die Verbraucherpreise und die Industrieproduktion
(Dienstag) sowie die Handelsbilanz (Mittwoch) zur Veröffentlichung an.
Weitere
Daten der Woche sind die 1. Schätzung des französischen
Bruttoinlandsprodukts
(Mittwoch), gefolgt in Italien vom ISAE-Verbrauchervertrauen (Donnerstag)
und
den Einzelhandelsumsätzen (Freitag).
Nach Einschätzung von Volkswirten werden die deutschen
ZEW-Konjunkturerwartungen vom Ölpreis geprägt sein. Die von dpa-AFX befragten
Experten sehen den ZEW-Index im Durchschnitt bei 47 (Vormonat: 49,7 Punkte).
Die DekaBank-Experten verweisen darauf, dass die überraschend guten Daten zum
Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal keinen Eingang mehr in die Umfrage
fanden. Gleichzeitig erwarten sie aber eine dämpfende Wirkung der schlechten
Auftragseingänge und Produktionsdaten.
Die Experten von der HVB Group glauben, dass auch der Rückgang des DAX die
ZEW Konjunkturerwartungen von Volkswirten und Asset Managern belastet hat. Sie
sehen den ZEW daher bei nur 45 Punkten. Die Lagekomponente dürfte sich nach
Ansicht der HVB kaum gegenüber den Vormonaten verändert haben (April: -72,5).
Die Bankgesellschaft Berlin erwartet hingegen einen Anstieg des ZEW-Index auf
56 Punkte. Bereits der letzte Monatswert habe im Kontrast zu den anderen im
weiteren Monatsverlauf veröffentlichten Stimmungsindizes gestanden, schreiben
die BGB-Volkswirte zur Begründung.
Die deutschen Erzeugerpreise (Mittwoch) werden nach Einschätzung der
HVB-Experten durch die Euroabwertung und den leichten Monatsanstieg der
Rohstoffpreise geprägt sein. Sie rechnen mit einem Preisanstieg von 0,2
Prozent zum Vormonat (März: 0,6 %) und von 0,7 Prozent zum Vorjahr (März:
0,3%). Die von AFX befragten Experten erwarten hingegen einen Anstieg der
Preise um jeweils 0,4 Prozent zum Vormonat und 0,9 Prozent zum Vorjahr.
^ Prognose Vorherige
MONTAG, 17. MAI
11.00 Uhr
Eurozone
Industrieproduktion
März in Prozent
Monatsvergleich -0,5 +0,1
Jahresvergleich +0,5 +0,6
DIENSTAG, 18. MAI
8.00 Uhr
Deutschland
Erzeugerpreise
April in Prozent
Monatsvergleich +0,4 +0,6
Jahresvergleich +0,9 +0,3
8.45 Uhr
Frankreich
Leistungsbilanzüberschuss
März in Mrd Euro 1,4
11.00 Uhr
Deutschland
ZEW Konjunkturerwartungen Mai
Punkte 47,0 49,7
11.00 Uhr
Eurozone
Verbraucherpreise
April in Prozent
Monatsvergleich +0,5 +0,7
Jahresvergleich +2,1 +1,7
Kernrate April in Prozent
Monatsvergleich +0,5
Jahresvergleich +1,8 +1,8
MITTWOCH, 19. MAI
8.45 Uhr
Frankreich
Bruttoinlandsprodukt (1.Schätzung)
1.Quartal in Prozent
Quartalsvergleich +0,8 +0,6
Jahresvergleich +1,0
9.30 Uhr
Italien
Handelsbilanz
März in Mrd Euro -0,8
11.00 Uhr
Eurozone
Handelsbilanzüberschuss
März in Mrd Euro 7,4 5,4
DONNERSTAG, 20. MAI
9.30 Uhr
Italien
Auftragseingänge Industrie
März in Prozent
Monatsvergleich +4,1
Vorjahresverglech +3,5
9.30 Uhr
Italien
Verbrauchervertrauen
Punkte 102,0 101,7
FREITAG, 21. MAI
9.30 Uhr
Italien
Einzelhandelsumsätze
März in Prozent
Monatsvergleich -0,4
Jahresvergleich +0,1°
/mag/js/she
LONDON (dpa-AFX) - Der amerikanische Medienkonzern Viacom <VIA.B.NYS>
<VICB.FSE> will einem Bericht der "Financial Times" (FT) zufolge den
deutschen
Musiksender VIVA Media AG <VVM.ETR> kaufen. Das Übernahmeangebot liege bei
rund 300 Millionen Euro, berichtete die britische Tageszeitung
(Montagausgabe)
unter Berufung auf Informantionen aus dem Umfeld bereits laufender
Gespräche.
Die Diskussionen seien in einem "zerbrechlichen" Stadium, es gebe noch
keinerlei Gewissheit, dass es wirklich zu einer Einigung kommen werde.
Mit dem Kauf wolle der US-Konzern, zu dem der Musiksender MTV gehört,
seine Position im europäischen Musik-TV-Geschäft ausweiten, schreibt die
Zeitung. In den vergangenen Monaten hatte es bereits Spekulationen über
einen
Verkauf des angeschlagenen Musiksenders gegeben, unter anderem hatte der
US-Milliardär Haim Saban, der bereits ProSiebenSat.1 <PSM.ETR> übernommen
hatte, Interesse angemeldet./sb/mur/she
<VICB.FSE> will einem Bericht der "Financial Times" (FT) zufolge den
deutschen
Musiksender VIVA Media AG <VVM.ETR> kaufen. Das Übernahmeangebot liege bei
rund 300 Millionen Euro, berichtete die britische Tageszeitung
(Montagausgabe)
unter Berufung auf Informantionen aus dem Umfeld bereits laufender
Gespräche.
Die Diskussionen seien in einem "zerbrechlichen" Stadium, es gebe noch
keinerlei Gewissheit, dass es wirklich zu einer Einigung kommen werde.
Mit dem Kauf wolle der US-Konzern, zu dem der Musiksender MTV gehört,
seine Position im europäischen Musik-TV-Geschäft ausweiten, schreibt die
Zeitung. In den vergangenen Monaten hatte es bereits Spekulationen über
einen
Verkauf des angeschlagenen Musiksenders gegeben, unter anderem hatte der
US-Milliardär Haim Saban, der bereits ProSiebenSat.1 <PSM.ETR> übernommen
hatte, Interesse angemeldet./sb/mur/she
KÖLN/LONDON (dpa-AFX) - Der Kölner Medienkonzern VIVA Media <VVM.ETR>
will
einen Pressebericht über die mögliche Übernahme durch den amerikanischen
Medienkonzern Viacom <VIA.B.NYS> <VICB.FSE> nicht kommentieren. "Zu
solchen
Spekulationen sagen wir grundsätzlich nichts", sagte eine VIVA-Sprecherin
am
Montag auf Anfrage von dpa-AFX. Die VIVA-Aktie behauptete sich bis zum
Mittag
in einem schwachen Gesamtmarkt. Sie stieg um 0,49 Prozent auf 10,30 Euro.
Die "Financial Times" (FT) hatte in ihrer Montagausgabe berichtet,
Viacom
wolle den deutschen Musiksender kaufen. Das Übernahmeangebot des
Viacom-Konzerns, zu dem auch der Musiksender MTV gehört, liege bei rund
300
Millionen Euro, berichtete die britische Tageszeitung unter Berufung auf
Informanten aus dem Umfeld bereits laufender Gespräche. Die Diskussionen
seien
in einem "zerbrechlichen" Stadium, es gebe noch keinerlei Gewissheit, dass
es
wirklich zu einer Einigung kommen werde./sb/zb/sit
will
einen Pressebericht über die mögliche Übernahme durch den amerikanischen
Medienkonzern Viacom <VIA.B.NYS> <VICB.FSE> nicht kommentieren. "Zu
solchen
Spekulationen sagen wir grundsätzlich nichts", sagte eine VIVA-Sprecherin
am
Montag auf Anfrage von dpa-AFX. Die VIVA-Aktie behauptete sich bis zum
Mittag
in einem schwachen Gesamtmarkt. Sie stieg um 0,49 Prozent auf 10,30 Euro.
Die "Financial Times" (FT) hatte in ihrer Montagausgabe berichtet,
Viacom
wolle den deutschen Musiksender kaufen. Das Übernahmeangebot des
Viacom-Konzerns, zu dem auch der Musiksender MTV gehört, liege bei rund
300
Millionen Euro, berichtete die britische Tageszeitung unter Berufung auf
Informanten aus dem Umfeld bereits laufender Gespräche. Die Diskussionen
seien
in einem "zerbrechlichen" Stadium, es gebe noch keinerlei Gewissheit, dass
es
wirklich zu einer Einigung kommen werde./sb/zb/sit
NEU DELHI (dpa-AFX) - Nach der Wahl in Indien hat die Einigung des
Kongress-Bündnisses auf eine Zusammenarbeit mit den Kommunisten zu den
drastischsten Kursstürzen in der 125-jährigen Geschichte der Börse in
Bombay
geführt. Der Bombay Stock Exchange Sensitive Index (Sensex) gab am Montag
zeitweise um 786,89 auf 4282,98 Punkte nach. Nachdem der Handel zwei Mal
ausgesetzt wurde, stieg der Sensex bis Börsenschluss wieder auf 4505,16
Punkte. Er lag damit allerdings immer noch um 564,71 Punkte unter dem Wert
zu
Handelsbeginn.
Damit setzte der Sensex seine Talfahrt von Freitag fort. Aus
Unsicherheit
über eine mögliche Regierungsbeteiligung der Kommunisten hatte der Index
um
339 auf 5070 Punkte nachgegeben. Die beiden großen kommunistischen
Parteien
beschlossen am Montag, sich nicht an einer Koalition unter Führung der
Kongresspartei von Sonia Gandhi zu beteiligen. Sie wollen die künftige
Regierung unter der gebürtigen Italienerin aber von außen unterstützen.
Vertreter der Kommunisten sprachen sich erneut für eine Abschaffung des
Privatisierungsministeriums aus. Vor der Börse in Bombay demonstrierten
aufgebrachte Kleinanleger gegen die künftige Regierung. Partner der
Kongresspartei hatten sich am Sonntag darauf geeinigt, dass Gandhi neue
Ministerpräsidentin werden soll./cy/DP/ck
Kongress-Bündnisses auf eine Zusammenarbeit mit den Kommunisten zu den
drastischsten Kursstürzen in der 125-jährigen Geschichte der Börse in
Bombay
geführt. Der Bombay Stock Exchange Sensitive Index (Sensex) gab am Montag
zeitweise um 786,89 auf 4282,98 Punkte nach. Nachdem der Handel zwei Mal
ausgesetzt wurde, stieg der Sensex bis Börsenschluss wieder auf 4505,16
Punkte. Er lag damit allerdings immer noch um 564,71 Punkte unter dem Wert
zu
Handelsbeginn.
Damit setzte der Sensex seine Talfahrt von Freitag fort. Aus
Unsicherheit
über eine mögliche Regierungsbeteiligung der Kommunisten hatte der Index
um
339 auf 5070 Punkte nachgegeben. Die beiden großen kommunistischen
Parteien
beschlossen am Montag, sich nicht an einer Koalition unter Führung der
Kongresspartei von Sonia Gandhi zu beteiligen. Sie wollen die künftige
Regierung unter der gebürtigen Italienerin aber von außen unterstützen.
Vertreter der Kommunisten sprachen sich erneut für eine Abschaffung des
Privatisierungsministeriums aus. Vor der Börse in Bombay demonstrierten
aufgebrachte Kleinanleger gegen die künftige Regierung. Partner der
Kongresspartei hatten sich am Sonntag darauf geeinigt, dass Gandhi neue
Ministerpräsidentin werden soll./cy/DP/ck
Berlin (ots) - Ein Übermaß an schlechten Nachrichten verdunkelte
weltweit den Himmel über den internationalen Börsen. Besonders
betroffen waren die asiatischen Märkte. In Indien kam es nach der
Bestätigung der Wahlergebnisse laut Experten zum bislang größten
Börsencrash Indiens. Der Sensex-Index rutschte wenige Minuten nach
der Eröffnung um elf Prozent nach unten. Die Aufsichtsbehörde ordnete
deshalb einen Handelsstopp von einer Stunde an. Nach der
Wiederaufnahme des Handels fiel der Index um weitere fünf Prozent,
was zu einer nochmaligen Aussetzung führte. Grund für die Panik auf
dem indischen Börsenparkett ist die Angst der Anleger vor einer
grundlegenden Umkehrung der Wirtschaftspolitik sowie eine mögliche
Beteiligung der Kommunisten unter der Regierung von Sonia Gandhi. In
Berlin waren insbesondere die Aktien der State Bank of India (WKN 903
136) von den Ereignissen an der indischen Börse betroffen. Bei vollem
Orderbuch und 27 Preisfeststellungen bis 13:15 Uhr verlor die Aktie
in Berlin um 26,859 Prozent. Auch der Aktienkurs von PT Hexindo
Adiperkasa (A0B 9R6), einem Hersteller von schweren Maschinen zum
Kohleabbau und für die Forstwirtschaft, war betroffen. Die Aktien
verbilligten sich um 10,87 Prozent.
Dem DAX machten nicht nur die Ereignisse in Indien zu schaffen,
sondern auch das heutige Rekordhoch der Ölpreise, die Anschläge in
der Türkei, die weltweit angespannte politische Lage und die seit
Wochen grassierende Angst vor einer Zinserhöhung in den USA. Kein
Wunder also, dass nicht nur der DAX, sondern auch der TecDax gegen
Süden stolperten. Einziger Lichtblick für die geplagten Börsianer war
der gelungene Börsengang des ersten deutschen IPOs seit 2002, der
Mitteldeutschen Fahrradwerke (MIFA) (WKN A0B 95Y). Die Aktien waren
dreifach überzeichnet. Zum Start legten die Aktien in Frankfurt um
3,6 Prozent zu, am Berliner Börsenplatz notierten sie bei einem
Umsatz von 103.363 Euro bis 13:30 Uhr fest. Auf dem Parkett äußerte
man sich zufrieden mit dem Start, zumal die Rahmenbedingungen alles
andere als günstig waren. Gespannt wartet man nun auf den nächsten
Börsenneuling. Wincor Nixdorf (WKN A0C AYB) will am Mittwoch dieser
Woche starten. Wie das Unternehmen mitteilte werden aber statt der
geplanten 8,3 Millionen nur noch ca. acht Millionen Aktien
ausgegeben. Grund hierfür sei, dass die Manager des Unternehmens
aufgrund der niedrigen Bewertung der Aktien weniger Papiere abgeben
wollten als geplant, so die Financial Times Deutschland heute. Die
Aktien werden zwischen 41 und 50 Euro angeboten.
Trotz der schlechten Nachrichten gab es in den Berliner HotStocks
einige Unternehmen, die die Wolkendecke durchbrachen. So konnten die
Aktien der Raven Moon International (WKN 129 536) einen Kursgewinn
von 32,143 Prozent verzeichnen. Das Unternehmen konzipiert
Fernsehsendungen für Kinder, die es selbst umsetzt und vermarktet.
Zudem will man an den Merchandising Produkten wie Stoffpuppen, DVDs
u. m. verdienen. Das Unternehmen hatte bereits letzte Woche
Kursgewinne verbuchen können. Für eine weitere Lücke in der
Wolkendecke in Berlin sorgte die Entwicklung der Aktien der Shelron
Group (WKN 480 853). Das Unternehmen wurde vom Oberbayerischen
Börsenbrief als "spekulativ kaufen" empfohlen. Herzstück des
Unternehmens sei eine sogenannte Business Intelligence Software, die
bei einer Kaufanfrage im Internet automatisch das günstigste Angebot
für ein gesuchtes Produkt herausfiltere. Die Aktien verteuerten sich
um 11,5 Prozent. Ebenfalls im Plus notierten die Aktien von Patriot
Scientific (WKN 899 459). Anleger konnten sich über einen Zuwachs von
10 Prozent freuen.
ots-Originaltext: Börse Berlin-Bremen
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=52875
Kontakt:
Petra Greif
Marketing
Börse Berlin-Bremen
Fasanenstr. 85
10623 Berlin
Email: Petra.Greif@boerse-berlin-bremen.de
http://www.boerse-berlin-bremen.de
Telefon: 030 / 31 10 91 29
Fax: 030 / 31 10 91 78
weltweit den Himmel über den internationalen Börsen. Besonders
betroffen waren die asiatischen Märkte. In Indien kam es nach der
Bestätigung der Wahlergebnisse laut Experten zum bislang größten
Börsencrash Indiens. Der Sensex-Index rutschte wenige Minuten nach
der Eröffnung um elf Prozent nach unten. Die Aufsichtsbehörde ordnete
deshalb einen Handelsstopp von einer Stunde an. Nach der
Wiederaufnahme des Handels fiel der Index um weitere fünf Prozent,
was zu einer nochmaligen Aussetzung führte. Grund für die Panik auf
dem indischen Börsenparkett ist die Angst der Anleger vor einer
grundlegenden Umkehrung der Wirtschaftspolitik sowie eine mögliche
Beteiligung der Kommunisten unter der Regierung von Sonia Gandhi. In
Berlin waren insbesondere die Aktien der State Bank of India (WKN 903
136) von den Ereignissen an der indischen Börse betroffen. Bei vollem
Orderbuch und 27 Preisfeststellungen bis 13:15 Uhr verlor die Aktie
in Berlin um 26,859 Prozent. Auch der Aktienkurs von PT Hexindo
Adiperkasa (A0B 9R6), einem Hersteller von schweren Maschinen zum
Kohleabbau und für die Forstwirtschaft, war betroffen. Die Aktien
verbilligten sich um 10,87 Prozent.
Dem DAX machten nicht nur die Ereignisse in Indien zu schaffen,
sondern auch das heutige Rekordhoch der Ölpreise, die Anschläge in
der Türkei, die weltweit angespannte politische Lage und die seit
Wochen grassierende Angst vor einer Zinserhöhung in den USA. Kein
Wunder also, dass nicht nur der DAX, sondern auch der TecDax gegen
Süden stolperten. Einziger Lichtblick für die geplagten Börsianer war
der gelungene Börsengang des ersten deutschen IPOs seit 2002, der
Mitteldeutschen Fahrradwerke (MIFA) (WKN A0B 95Y). Die Aktien waren
dreifach überzeichnet. Zum Start legten die Aktien in Frankfurt um
3,6 Prozent zu, am Berliner Börsenplatz notierten sie bei einem
Umsatz von 103.363 Euro bis 13:30 Uhr fest. Auf dem Parkett äußerte
man sich zufrieden mit dem Start, zumal die Rahmenbedingungen alles
andere als günstig waren. Gespannt wartet man nun auf den nächsten
Börsenneuling. Wincor Nixdorf (WKN A0C AYB) will am Mittwoch dieser
Woche starten. Wie das Unternehmen mitteilte werden aber statt der
geplanten 8,3 Millionen nur noch ca. acht Millionen Aktien
ausgegeben. Grund hierfür sei, dass die Manager des Unternehmens
aufgrund der niedrigen Bewertung der Aktien weniger Papiere abgeben
wollten als geplant, so die Financial Times Deutschland heute. Die
Aktien werden zwischen 41 und 50 Euro angeboten.
Trotz der schlechten Nachrichten gab es in den Berliner HotStocks
einige Unternehmen, die die Wolkendecke durchbrachen. So konnten die
Aktien der Raven Moon International (WKN 129 536) einen Kursgewinn
von 32,143 Prozent verzeichnen. Das Unternehmen konzipiert
Fernsehsendungen für Kinder, die es selbst umsetzt und vermarktet.
Zudem will man an den Merchandising Produkten wie Stoffpuppen, DVDs
u. m. verdienen. Das Unternehmen hatte bereits letzte Woche
Kursgewinne verbuchen können. Für eine weitere Lücke in der
Wolkendecke in Berlin sorgte die Entwicklung der Aktien der Shelron
Group (WKN 480 853). Das Unternehmen wurde vom Oberbayerischen
Börsenbrief als "spekulativ kaufen" empfohlen. Herzstück des
Unternehmens sei eine sogenannte Business Intelligence Software, die
bei einer Kaufanfrage im Internet automatisch das günstigste Angebot
für ein gesuchtes Produkt herausfiltere. Die Aktien verteuerten sich
um 11,5 Prozent. Ebenfalls im Plus notierten die Aktien von Patriot
Scientific (WKN 899 459). Anleger konnten sich über einen Zuwachs von
10 Prozent freuen.
ots-Originaltext: Börse Berlin-Bremen
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=52875
Kontakt:
Petra Greif
Marketing
Börse Berlin-Bremen
Fasanenstr. 85
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http://www.boerse-berlin-bremen.de
Telefon: 030 / 31 10 91 29
Fax: 030 / 31 10 91 78
KIEL/BÜDELSDORF (dpa-AFX) - Der Gründer der Mobilfunkfirma mobilcom
<MOB.ETR>, Gerhard Schmid, wird an der Hauptversammlung (HV) der mobilcom
AG
an diesem Mittwoch teilnehmen. "Natürlich werde ich kommen und meine Frau
auch", sagte Schmid am Montag der dpa in Kiel. Der Ex-Chef des im TecDAX
notierten Unternehmens kündigte "einige kritische Fragen" zum operativen
Geschäft und zu Milliardenansprüchen gegenüber dem einstigen Partner
France
Telecom <PFTE.PSE> <FTE.FSE> an. Schmid hatte zunächst offen gelassen, ob
er
seine Forderungen bei der HV selbst vertreten wird./jb/DP/fn
<MOB.ETR>, Gerhard Schmid, wird an der Hauptversammlung (HV) der mobilcom
AG
an diesem Mittwoch teilnehmen. "Natürlich werde ich kommen und meine Frau
auch", sagte Schmid am Montag der dpa in Kiel. Der Ex-Chef des im TecDAX
notierten Unternehmens kündigte "einige kritische Fragen" zum operativen
Geschäft und zu Milliardenansprüchen gegenüber dem einstigen Partner
France
Telecom <PFTE.PSE> <FTE.FSE> an. Schmid hatte zunächst offen gelassen, ob
er
seine Forderungen bei der HV selbst vertreten wird./jb/DP/fn
@250 aus meiner Sicht zu Heiss
PARIS (dpa-AFX) - Der Rettungsplan für den französischen Mischkonzern
Alstom <PALS.PSE> <AOM.FSE> sieht offenbar keinen Verkauf von größeren
Konzernteilen vor. Vorgesehen sei bisher nur der Verkauf von kleineren
Aktivitäten und keine Aufspaltung des Konzerns, erfuhr die
Nachrichtenagentur
AFX am Montag aus mit den Verhandlungen vertrauten EU-Kreisen
Im Tauziehen um eine milliardenschwere Finanzspritze für Alstom hatten
die EU-Kommission und Frankreich zuvor einen Durchbruch erzielt, jedoch
keine
Details bekannt gegeben. EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti und
Frankreichs
Wirtschafts- und Finanzminister Nicolas Sarkozy einigten sich am Montag in
Brüssel eigenen Angaben zufolge im Grundsatz auf die Rettung des
angeschlagenen Industriegiganten. Die Vereinbarung soll bis zum Ende der
Woche
endgültig unter Dach und Fach gebracht werden./FX/sit/sk
Alstom <PALS.PSE> <AOM.FSE> sieht offenbar keinen Verkauf von größeren
Konzernteilen vor. Vorgesehen sei bisher nur der Verkauf von kleineren
Aktivitäten und keine Aufspaltung des Konzerns, erfuhr die
Nachrichtenagentur
AFX am Montag aus mit den Verhandlungen vertrauten EU-Kreisen
Im Tauziehen um eine milliardenschwere Finanzspritze für Alstom hatten
die EU-Kommission und Frankreich zuvor einen Durchbruch erzielt, jedoch
keine
Details bekannt gegeben. EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti und
Frankreichs
Wirtschafts- und Finanzminister Nicolas Sarkozy einigten sich am Montag in
Brüssel eigenen Angaben zufolge im Grundsatz auf die Rettung des
angeschlagenen Industriegiganten. Die Vereinbarung soll bis zum Ende der
Woche
endgültig unter Dach und Fach gebracht werden./FX/sit/sk
ftd.de, Mo, 17.5.2004, 8:19, aktualisiert: Mo, 17.5.2004, 18:36
Dax & Stoxx-Schlussbericht: Dax durchbricht 200-Tage-Linie
Von Joachim Dreykluft und Thorsten Kramer, Frankfurt
Europas Börsen sind mit deutlichen Verlusten in die neue Woche gestartet. Händler verwiesen auf die Verunsicherung der Anleger, die nach den Anschlägen in Irak und der Türkei weiter gestiegen sei.
Zudem drückte der hohe Ölpreis auf die Kurse. Schwach notierten vor allem Zykliker, Hightechs und Versicherer. In Deutschland lastete außerdem die Charttechnik auf dem Aktienmarkt, nachdem der Dax bei etwa 3790 Punkten unter die 200-Tage-Linie gerutscht war.
"Das hat viele Stop-Loss-Verkäufe ausgelöst und die Abwärtsbewegung verstärkt", sagte Oliver Opgen-Rhein von HSBC Trinkaus & Burkhardt. Der Dax schloss 1,3 Prozent schwächer bei 3754,37 Zählern. Die nächste Unterstützung liege bei 3690 Zählern. In Paris fiel der CAC-40 um 1,4 Prozent. Der Londoner FTSE-100 verlor 0,9 Prozent. Der Stoxx 50 büßte 1,5 Prozent ein.
Morgan Stanley rät zu Blue Chips
Die Aktienstrategen der Investmentbank Morgan Stanley rieten Investoren zum Wechsel von kleinen und mittelschweren Werten hinein in die europäischen Standardwerte. "Die Bewertungen für Standardwerte sind nahe eines 15-Jahres-Tiefs verglichen mit den Nebenwerten", sagte Stratege Ben Funnell.
Als lohnenswertes Investment stufte Morgan Stanley unter anderem Swiss Re ein. Das gab der Aktie aber kaum Unterstützung, nachdem der Rückversicherer einen enttäuschenden Zwischenbericht gegeben hatte. Swiss Re sackten um 4,3 Prozent ein. Axa verbilligten sich um 2,1 Prozent, Münchener Rück fielen 2,3 Prozent.
Der Versicherungssektor verbuchte die höchsten Gewinne aller 18 Stoxx-Segmente, seit Europas Märkte im März 2003 zu ihrer Rally ansetzten. Deshalb dürften Anleger nun auch Gewinne mitnehmen. Die im deutschen Midcap-Index MDax gelisteten #Hannover Rück# brachen um 5,8 Prozent ein. Der operative Gewinn des Konzerns sei geringer ausgefallen als erwartet, sagten Aktienhändler.
Auch Hightechs unter Druck
Ebenso wie die Papiere der Versicherer zählen Technologietitel zu den High-Beta-Stocks, bewegen sich also stärker als der Gesamtmarkt. Der Stoxx-Technologieindex fiel mehr als zwei Prozent. ARM büßten 4,6 Prozent ein. Nokia fielen um 1,8 Prozent und Ericsson um vier Prozent.
Der Ölpreis kletterte in New York zeitweise auf einen Rekordstand. Seit Ende 2003 ist er nunmehr um fast 30 Prozent gestiegen. Anleger fürchten, dass Unternehmen, die auf Öl als Rohstoff angewiesen sind, dadurch Probleme bekommen könnten. Die Reifenkonzerne Michelin und Continental fielen um 2,3 Prozent und 4,5 Prozent. Letztere wurden allerdings mit Dividendenabschlag gehandelt. Die Aktien des Chemiekonzerns BASF büßten 1,1 Prozent ein.
Rhodia rutschte im Auftaktqartal angesichts einer deutlich erhöhten Zinslast im Zuge des Konzernumbaus tiefer in die Verlustzone. Die Papiere des Chemiekonzerns brachen um 10,8 Prozent ein.
British Airways fürchtet Mehrkosten
British Airways, Europas zweitgrößte Fluglinie, rechnet auf Jahressicht bis März 2005 mit 150 Mio. Pfund höheren Treibstoffkosten als im Jahr davor. Die Aktien des Unternehmens sackten um 1,4 Prozent ab. Lufthansa gaben 0,7 Prozent nach, obwohl sich die Gesellschaft nach eigenen Angaben am Terminmarkt gegen einen steigenden Ölpreis abgesichert hat.
Alstom kletterten gegen den Trend um 17,4 Prozent. Anleger belohnten es, dass sich bei den Verhandlungen zur Rettung des angeschlagenen Industriekonzerns eine Einigung anbahnt.
ThyssenKrupp schlossen 0,2 Prozent im Minus. Der Konzern einigte sich mit dem US-Finanzinvestor OEP auf die Zusammenlegung ihrer deutschen Werften. Der entstehende Verbund könnte der erste Schritt zu einem europäischen Werften-Bündnis sein.
Kursrutsch in Indien
Nach dem Sieg von Sonia Gandhi gegen Regierungschef Atal Behari Vajpayee bei der Parlamentswahl in Indien kam es dort zu regelrechten Panikverkäufen. Der Handel wurde zeitweise ausgesetzt, nachdem die Indizes zweistellig ins Minus abgerutscht waren. Der Bombay Stock Exchange Index schloss 11,2 Prozent schwächer. Ein Führer der Kommunistischen Partei, die die neue Regierung stützen will, teilte mit, seine Partei trete für stabiles Wirtschaftswachstum ein.
Der Euro übersprang nach den Anschlägen in der Türkei und in Irak wieder die Marke von 1,20 $ und notierte am Abend bei 1,2011 $.
Dax & Stoxx-Schlussbericht: Dax durchbricht 200-Tage-Linie
Von Joachim Dreykluft und Thorsten Kramer, Frankfurt
Europas Börsen sind mit deutlichen Verlusten in die neue Woche gestartet. Händler verwiesen auf die Verunsicherung der Anleger, die nach den Anschlägen in Irak und der Türkei weiter gestiegen sei.
Zudem drückte der hohe Ölpreis auf die Kurse. Schwach notierten vor allem Zykliker, Hightechs und Versicherer. In Deutschland lastete außerdem die Charttechnik auf dem Aktienmarkt, nachdem der Dax bei etwa 3790 Punkten unter die 200-Tage-Linie gerutscht war.
"Das hat viele Stop-Loss-Verkäufe ausgelöst und die Abwärtsbewegung verstärkt", sagte Oliver Opgen-Rhein von HSBC Trinkaus & Burkhardt. Der Dax schloss 1,3 Prozent schwächer bei 3754,37 Zählern. Die nächste Unterstützung liege bei 3690 Zählern. In Paris fiel der CAC-40 um 1,4 Prozent. Der Londoner FTSE-100 verlor 0,9 Prozent. Der Stoxx 50 büßte 1,5 Prozent ein.
Morgan Stanley rät zu Blue Chips
Die Aktienstrategen der Investmentbank Morgan Stanley rieten Investoren zum Wechsel von kleinen und mittelschweren Werten hinein in die europäischen Standardwerte. "Die Bewertungen für Standardwerte sind nahe eines 15-Jahres-Tiefs verglichen mit den Nebenwerten", sagte Stratege Ben Funnell.
Als lohnenswertes Investment stufte Morgan Stanley unter anderem Swiss Re ein. Das gab der Aktie aber kaum Unterstützung, nachdem der Rückversicherer einen enttäuschenden Zwischenbericht gegeben hatte. Swiss Re sackten um 4,3 Prozent ein. Axa verbilligten sich um 2,1 Prozent, Münchener Rück fielen 2,3 Prozent.
Der Versicherungssektor verbuchte die höchsten Gewinne aller 18 Stoxx-Segmente, seit Europas Märkte im März 2003 zu ihrer Rally ansetzten. Deshalb dürften Anleger nun auch Gewinne mitnehmen. Die im deutschen Midcap-Index MDax gelisteten #Hannover Rück# brachen um 5,8 Prozent ein. Der operative Gewinn des Konzerns sei geringer ausgefallen als erwartet, sagten Aktienhändler.
Auch Hightechs unter Druck
Ebenso wie die Papiere der Versicherer zählen Technologietitel zu den High-Beta-Stocks, bewegen sich also stärker als der Gesamtmarkt. Der Stoxx-Technologieindex fiel mehr als zwei Prozent. ARM büßten 4,6 Prozent ein. Nokia fielen um 1,8 Prozent und Ericsson um vier Prozent.
Der Ölpreis kletterte in New York zeitweise auf einen Rekordstand. Seit Ende 2003 ist er nunmehr um fast 30 Prozent gestiegen. Anleger fürchten, dass Unternehmen, die auf Öl als Rohstoff angewiesen sind, dadurch Probleme bekommen könnten. Die Reifenkonzerne Michelin und Continental fielen um 2,3 Prozent und 4,5 Prozent. Letztere wurden allerdings mit Dividendenabschlag gehandelt. Die Aktien des Chemiekonzerns BASF büßten 1,1 Prozent ein.
Rhodia rutschte im Auftaktqartal angesichts einer deutlich erhöhten Zinslast im Zuge des Konzernumbaus tiefer in die Verlustzone. Die Papiere des Chemiekonzerns brachen um 10,8 Prozent ein.
British Airways fürchtet Mehrkosten
British Airways, Europas zweitgrößte Fluglinie, rechnet auf Jahressicht bis März 2005 mit 150 Mio. Pfund höheren Treibstoffkosten als im Jahr davor. Die Aktien des Unternehmens sackten um 1,4 Prozent ab. Lufthansa gaben 0,7 Prozent nach, obwohl sich die Gesellschaft nach eigenen Angaben am Terminmarkt gegen einen steigenden Ölpreis abgesichert hat.
Alstom kletterten gegen den Trend um 17,4 Prozent. Anleger belohnten es, dass sich bei den Verhandlungen zur Rettung des angeschlagenen Industriekonzerns eine Einigung anbahnt.
ThyssenKrupp schlossen 0,2 Prozent im Minus. Der Konzern einigte sich mit dem US-Finanzinvestor OEP auf die Zusammenlegung ihrer deutschen Werften. Der entstehende Verbund könnte der erste Schritt zu einem europäischen Werften-Bündnis sein.
Kursrutsch in Indien
Nach dem Sieg von Sonia Gandhi gegen Regierungschef Atal Behari Vajpayee bei der Parlamentswahl in Indien kam es dort zu regelrechten Panikverkäufen. Der Handel wurde zeitweise ausgesetzt, nachdem die Indizes zweistellig ins Minus abgerutscht waren. Der Bombay Stock Exchange Index schloss 11,2 Prozent schwächer. Ein Führer der Kommunistischen Partei, die die neue Regierung stützen will, teilte mit, seine Partei trete für stabiles Wirtschaftswachstum ein.
Der Euro übersprang nach den Anschlägen in der Türkei und in Irak wieder die Marke von 1,20 $ und notierte am Abend bei 1,2011 $.
Guten Morgen
manager-magazin.de
Wall Street: Absahnen mit den Oberhai-Mafiosi
von Thomas Hillenbrand
Montag 17. Mai 2004, 15:55 Uhr
Google hier, Google da, Google überall - manche können, manche wollen es einfach nicht mehr hören. Vielleicht sollten sich Investoren auch einmal die Alternativen anschauen. Börsenkandidaten wie das Trickfilmstudio Dreamworks oder der Online-Juwelier Blue Nile könnten Google die Show stehlen.
New York - Google ist nicht nur im Internet allgegenwärtig, sondern auch an der Wall Street. Ein Superlativ jagt den nächsten: Google ist der Börsengang des Jahrzehnts. Google ist die Firma, die das Anzeige
Valley rettet. Google ist die tollste Geschäftsidee seit Käse aus der Sprühflasche. Man kann es kaum noch hören. Es ist Zeit, sich einmal jene interessanten Neuemissionen (IPOs) der kommenden Monate anzuschauen, die wegen des anhaltenden Google-Hypes bisher kaum beachtet werden.
Das Filmstudio Dreamworks erwägt der "Business Week" zufolge, seine Animationssparte PDI noch dieses Jahr an die Börse zu bringen. Das von den Hollywood-Granden Steven Spielberg, David Geffen und Jeffrey Katzenberg gegründete Unternehmen hat im Tandem mit Steve Jobs` Firma Pixar ("Findet Nemo", "Monster AG") das Zeichentrick-Genre umgekrempelt. Der Oger-Comic "Shrek" hat alles in allem fast eine halbe Milliarde Dollar an Umsatz erwirtschaftet, die in den USA gerade angelaufene Fortsetzung "Shrek 2" könnte ähnlich erfolgreich sein.
Das Unternehmen will die IPO-Pläne weder bestätigen noch dementieren. Aber eine bessere Gelegenheit wird sich für Spielberg und Konsorten kaum ergeben. Nach "Shrek 2" folgt im Herbst der PDI-Film "Shark Tales". Das Unterwasserdrama ist eine Mischung aus "Findet Nemo" und "Der Pate". Der Oberhai-Mafioso wird von Robert de Niro gesprochen. Zwei Animationsfilme in einem Jahr werden sich vermutlich sehr positiv auf die Bilanz von Dreamworks auswirken. Außerdem: Ein Film über geldgierige Haie - was könnte thematisch besser zu einem Börsengang an der Wall Street passen?
Der "Diamanten-Dell" aus Seattle
Ebenfalls spannend ist der Börsengang von Blue Nile, einem Online-Juwelier. Bereits am Mittwoch wird das Dotcom erstmals notiert. Blue Nile ist eine Art Dell der Schmuckindustrie - das Unternehmen lehrt seine Konkurrenten mit niedrigen Preisen und einem effizienten Direktvertrieb das Fürchten. Ähnlich wie Dell unterhält der Juwelier keine Filialen und hat praktisch keine Lagerbestände. Der Käufer erstellt online sein Wunschschmuckstück, indem er Metall, Stein und Schliff auswählt. Erst nach der Bestellung durch den Kunden fordert Blue Nile die Edelsteine bei einem Zulieferer an.
Die Bilanz des Unternehmens aus Seattle kann sich sehen lassen. Der Umsatz lag 2001 bei 48,7 Millionen Dollar, im Jahr 2003 waren es bereits 128,9 Millionen. Der operative Gewinn erreichte zuletzt 11,3 Millionen Dollar (Geschäftsjahr 2003). Ferner ist das Unternehmen praktisch schuldenfrei.
Es gibt nur einen kleinen Haken: Kürzlich ist das Online-Kaufhaus Amazon.com in den Schmuckhandel eingestiegen. Dessen Chef Jeff Bezos hat durchblicken lassen, dass ihm eine Bruttomarge von etwa 13 Prozent bei Diamanten ausreicht. Blue Niles Bruttomarge ist fast doppelt so hoch und könnte mittelfristig unter Druck geraten.
Software-Butze ohne Software
Der dritte viel versprechende Börsenkandidat ist Salesforce.com. Das Unternehmen aus Kalifornien hat ein interessantes Geschäftsmodell: Es verkauft Kundenmanagement-Software, die man nicht auf dem Computer installieren muss. Stattdessen läuft die Anwendung im Internet-Browser, alle Daten werden auf dem Server von Salesforce.com gespeichert. Für diese Dienstleistung verlangt der Software-Anbieter etwa 60 Dollar pro User und Monat, der Vertrag ist jederzeit kündbar.
Das Geschäftsmodell unterscheidet sich grundlegend von dem etablierter Software-Unternehmen. Deren Produkte sind in der Regel wesentlich teurer, und die Installation ist zeitraubend. Vor allem kleineren Unternehmen gefällt Salesforce.coms Discount-Software, der Kundenstamm des Unternehmens wächst stetig.
Vorstandschef Marc Benioff glaubt, dass sein Modell sich mittelfristig in der gesamten Software-Branche durchsetzen wird. Und weil Salesforce.com die Basistechnologie besitze, werde sein Unternehmen ganz vorne mitspielen - und zu einer Art Microsoft für On-Demand-Software werden. Das klingt etwas größenwahnsinnig, aber die Börse liebt solche Storys. Das IPO soll vermutlich im Sommer über die Bühne gehen.
So schön wird`s nie wieder
Investoren, die während des letzten Booms Aktien von Netscape, Amazon oder Infineon gezeichnet haben, hoffen möglicherweise, dass es auch bei den anstehenden IPOs wieder den berühmten Kurshüpfer am ersten Tag gibt. Das ist allerdings unwahrscheinlich.
Vor allem bei Google, dem Super-Sonder-Börsengang der Spitzenklasse, könnte es diesbezüglich eine böse Überraschung geben. Denn das kalifornische Unternehmen will sich nicht in der üblichen Weise von New Yorks Investmentbanken aufs Parkett helfen lassen, sondern plant stattdessen eine Online-Auktion. Diese soll dazu führen, dass alle Investoren gleichberechtigt mitbieten können. Google-Gründer Larry Page und Sergey Brin wollen durch dieses Prozedere vermeiden, dass ihre Aktie am ersten Tag den von vielen erhofften Satz nach oben macht - und danach abschmiert.
Bei normalen Börsengängen gehen Kleinanleger häufig leer aus, weil die für die Verteilung zuständigen Investmentbanken die frischen Aktien vornehmlich ihren Kunden zuschanzen. Wenn aber bei einer Online-Auktion alle tatsächlich die gleiche Chance auf Google-Papiere hätten, würden sich wohl auch mehr Bieter als bei anderen IPOs beteiligen. Das triebe den Preis pro Aktie nach oben.
Wenn in der Folge dann alle zu viel für ihre Aktien bezahlen müssen, ist das eine schöne Form der Gleichheit - vor allem für Googles Gründer. Vielleicht sollte man bei der ersten großen Online-Aktienauktion der Geschichte doch lieber den Zuschauer spielen. Es gibt schließlich Alternativen - einen grünen Oger hat auch nicht jeder im Depot.
Good luck
sowhat
manager-magazin.de
Wall Street: Absahnen mit den Oberhai-Mafiosi
von Thomas Hillenbrand
Montag 17. Mai 2004, 15:55 Uhr
Google hier, Google da, Google überall - manche können, manche wollen es einfach nicht mehr hören. Vielleicht sollten sich Investoren auch einmal die Alternativen anschauen. Börsenkandidaten wie das Trickfilmstudio Dreamworks oder der Online-Juwelier Blue Nile könnten Google die Show stehlen.
New York - Google ist nicht nur im Internet allgegenwärtig, sondern auch an der Wall Street. Ein Superlativ jagt den nächsten: Google ist der Börsengang des Jahrzehnts. Google ist die Firma, die das Anzeige
Valley rettet. Google ist die tollste Geschäftsidee seit Käse aus der Sprühflasche. Man kann es kaum noch hören. Es ist Zeit, sich einmal jene interessanten Neuemissionen (IPOs) der kommenden Monate anzuschauen, die wegen des anhaltenden Google-Hypes bisher kaum beachtet werden.
Das Filmstudio Dreamworks erwägt der "Business Week" zufolge, seine Animationssparte PDI noch dieses Jahr an die Börse zu bringen. Das von den Hollywood-Granden Steven Spielberg, David Geffen und Jeffrey Katzenberg gegründete Unternehmen hat im Tandem mit Steve Jobs` Firma Pixar ("Findet Nemo", "Monster AG") das Zeichentrick-Genre umgekrempelt. Der Oger-Comic "Shrek" hat alles in allem fast eine halbe Milliarde Dollar an Umsatz erwirtschaftet, die in den USA gerade angelaufene Fortsetzung "Shrek 2" könnte ähnlich erfolgreich sein.
Das Unternehmen will die IPO-Pläne weder bestätigen noch dementieren. Aber eine bessere Gelegenheit wird sich für Spielberg und Konsorten kaum ergeben. Nach "Shrek 2" folgt im Herbst der PDI-Film "Shark Tales". Das Unterwasserdrama ist eine Mischung aus "Findet Nemo" und "Der Pate". Der Oberhai-Mafioso wird von Robert de Niro gesprochen. Zwei Animationsfilme in einem Jahr werden sich vermutlich sehr positiv auf die Bilanz von Dreamworks auswirken. Außerdem: Ein Film über geldgierige Haie - was könnte thematisch besser zu einem Börsengang an der Wall Street passen?
Der "Diamanten-Dell" aus Seattle
Ebenfalls spannend ist der Börsengang von Blue Nile, einem Online-Juwelier. Bereits am Mittwoch wird das Dotcom erstmals notiert. Blue Nile ist eine Art Dell der Schmuckindustrie - das Unternehmen lehrt seine Konkurrenten mit niedrigen Preisen und einem effizienten Direktvertrieb das Fürchten. Ähnlich wie Dell unterhält der Juwelier keine Filialen und hat praktisch keine Lagerbestände. Der Käufer erstellt online sein Wunschschmuckstück, indem er Metall, Stein und Schliff auswählt. Erst nach der Bestellung durch den Kunden fordert Blue Nile die Edelsteine bei einem Zulieferer an.
Die Bilanz des Unternehmens aus Seattle kann sich sehen lassen. Der Umsatz lag 2001 bei 48,7 Millionen Dollar, im Jahr 2003 waren es bereits 128,9 Millionen. Der operative Gewinn erreichte zuletzt 11,3 Millionen Dollar (Geschäftsjahr 2003). Ferner ist das Unternehmen praktisch schuldenfrei.
Es gibt nur einen kleinen Haken: Kürzlich ist das Online-Kaufhaus Amazon.com in den Schmuckhandel eingestiegen. Dessen Chef Jeff Bezos hat durchblicken lassen, dass ihm eine Bruttomarge von etwa 13 Prozent bei Diamanten ausreicht. Blue Niles Bruttomarge ist fast doppelt so hoch und könnte mittelfristig unter Druck geraten.
Software-Butze ohne Software
Der dritte viel versprechende Börsenkandidat ist Salesforce.com. Das Unternehmen aus Kalifornien hat ein interessantes Geschäftsmodell: Es verkauft Kundenmanagement-Software, die man nicht auf dem Computer installieren muss. Stattdessen läuft die Anwendung im Internet-Browser, alle Daten werden auf dem Server von Salesforce.com gespeichert. Für diese Dienstleistung verlangt der Software-Anbieter etwa 60 Dollar pro User und Monat, der Vertrag ist jederzeit kündbar.
Das Geschäftsmodell unterscheidet sich grundlegend von dem etablierter Software-Unternehmen. Deren Produkte sind in der Regel wesentlich teurer, und die Installation ist zeitraubend. Vor allem kleineren Unternehmen gefällt Salesforce.coms Discount-Software, der Kundenstamm des Unternehmens wächst stetig.
Vorstandschef Marc Benioff glaubt, dass sein Modell sich mittelfristig in der gesamten Software-Branche durchsetzen wird. Und weil Salesforce.com die Basistechnologie besitze, werde sein Unternehmen ganz vorne mitspielen - und zu einer Art Microsoft für On-Demand-Software werden. Das klingt etwas größenwahnsinnig, aber die Börse liebt solche Storys. Das IPO soll vermutlich im Sommer über die Bühne gehen.
So schön wird`s nie wieder
Investoren, die während des letzten Booms Aktien von Netscape, Amazon oder Infineon gezeichnet haben, hoffen möglicherweise, dass es auch bei den anstehenden IPOs wieder den berühmten Kurshüpfer am ersten Tag gibt. Das ist allerdings unwahrscheinlich.
Vor allem bei Google, dem Super-Sonder-Börsengang der Spitzenklasse, könnte es diesbezüglich eine böse Überraschung geben. Denn das kalifornische Unternehmen will sich nicht in der üblichen Weise von New Yorks Investmentbanken aufs Parkett helfen lassen, sondern plant stattdessen eine Online-Auktion. Diese soll dazu führen, dass alle Investoren gleichberechtigt mitbieten können. Google-Gründer Larry Page und Sergey Brin wollen durch dieses Prozedere vermeiden, dass ihre Aktie am ersten Tag den von vielen erhofften Satz nach oben macht - und danach abschmiert.
Bei normalen Börsengängen gehen Kleinanleger häufig leer aus, weil die für die Verteilung zuständigen Investmentbanken die frischen Aktien vornehmlich ihren Kunden zuschanzen. Wenn aber bei einer Online-Auktion alle tatsächlich die gleiche Chance auf Google-Papiere hätten, würden sich wohl auch mehr Bieter als bei anderen IPOs beteiligen. Das triebe den Preis pro Aktie nach oben.
Wenn in der Folge dann alle zu viel für ihre Aktien bezahlen müssen, ist das eine schöne Form der Gleichheit - vor allem für Googles Gründer. Vielleicht sollte man bei der ersten großen Online-Aktienauktion der Geschichte doch lieber den Zuschauer spielen. Es gibt schließlich Alternativen - einen grünen Oger hat auch nicht jeder im Depot.
Good luck
sowhat
Moin Moin
FOKUS 1-Japans Wirtschaft stärker als erwartet gewachsen
[18 May 2004 - 04:42]
Tokio, 18. Mai (Reuters) - Die japanische Wirtschaft ist in den ersten drei Monaten des Jahres stärker gewachsen als erwartet. Investitionen sowie der private Konsum stützten die bislang vorwiegend exportgetriebene Erholung.
Die Wirtschaft wuchs von Januar bis März real um 1,4 Prozent im Vergleich zum Vorquartal, wie die Regierung am Dienstag mitteilte. Auf das Jahr hochgerechnet habe sich eine Wachstumsrate von 5,6 Prozent ergeben. Von Reuters befragte Volkswirte hatten mit einem Anstieg zum Vorquartal um lediglich 0,9 Prozent gerechnet. Bei der Jahresrate hatten sie 3,6 Prozent erwartet. Damit wuchs die japanische Wirtschaft im Quartalsvergleich das achte Vierteljahr in Folge. Der Yen und die Tokioter Aktienbörse reagierten mit Kursgewinnen auf die Daten.
Im Fiskaljahr (per Ende März) betrug das Wachstum 3,2 Prozent und fiel damit höher aus als von der Regierung mit 2,0 Prozent vorausgesagt.
Die robusten Exporte aus Japan, etwa von Flachbildschirmen oder DVDs, haben zu steigenden Investitionen sowie höheren Firmengewinnen geführt. Diese sorgen nun allmählich für steigende Einkommen und neue Arbeitsplätze. Vor allem die Nachfrage aus China war stark. Auch die Importe nach Japan haben angezogen.
"Ganz klar sind diese Daten besser als erwartet", sagte Peter Morgan, Chef-Volkswirt bei HSBC Securities. "Die Verbraucherausgaben und private Investitionen waren die positiven Überraschungen", sagte er. Die Daten zeigten, dass die Wirtschaft insgesamt ziemlich kräftig sei, auch wenn sie immer noch vorwiegend von den Exporten angetrieben werde.
Für den Zeitraum Oktober bis Dezember wurde das Wachstum zum Vorquartal auf 1,7 Prozent von 1,6 Prozent nach oben revidiert.
kes
FOKUS 1-Japans Wirtschaft stärker als erwartet gewachsen
[18 May 2004 - 04:42]
Tokio, 18. Mai (Reuters) - Die japanische Wirtschaft ist in den ersten drei Monaten des Jahres stärker gewachsen als erwartet. Investitionen sowie der private Konsum stützten die bislang vorwiegend exportgetriebene Erholung.
Die Wirtschaft wuchs von Januar bis März real um 1,4 Prozent im Vergleich zum Vorquartal, wie die Regierung am Dienstag mitteilte. Auf das Jahr hochgerechnet habe sich eine Wachstumsrate von 5,6 Prozent ergeben. Von Reuters befragte Volkswirte hatten mit einem Anstieg zum Vorquartal um lediglich 0,9 Prozent gerechnet. Bei der Jahresrate hatten sie 3,6 Prozent erwartet. Damit wuchs die japanische Wirtschaft im Quartalsvergleich das achte Vierteljahr in Folge. Der Yen und die Tokioter Aktienbörse reagierten mit Kursgewinnen auf die Daten.
Im Fiskaljahr (per Ende März) betrug das Wachstum 3,2 Prozent und fiel damit höher aus als von der Regierung mit 2,0 Prozent vorausgesagt.
Die robusten Exporte aus Japan, etwa von Flachbildschirmen oder DVDs, haben zu steigenden Investitionen sowie höheren Firmengewinnen geführt. Diese sorgen nun allmählich für steigende Einkommen und neue Arbeitsplätze. Vor allem die Nachfrage aus China war stark. Auch die Importe nach Japan haben angezogen.
"Ganz klar sind diese Daten besser als erwartet", sagte Peter Morgan, Chef-Volkswirt bei HSBC Securities. "Die Verbraucherausgaben und private Investitionen waren die positiven Überraschungen", sagte er. Die Daten zeigten, dass die Wirtschaft insgesamt ziemlich kräftig sei, auch wenn sie immer noch vorwiegend von den Exporten angetrieben werde.
Für den Zeitraum Oktober bis Dezember wurde das Wachstum zum Vorquartal auf 1,7 Prozent von 1,6 Prozent nach oben revidiert.
kes
Aufgrund der guten Vorgaben aus Japan und das die USA nicht auf den tiefs geschlossen habe wäre aus meiner Sicht eine spekulative long position im Dax interesant. Mal schauen ob es aufgeht entweder den Future oder ABN Mini Future ABER VORSICHT
Ein blindes Huhn wie ich hatte heute ja mal Glück mal schauen was morgen ist bin selber wieder glatt den never over night!!!!!!!!!!!!!!!!!
Guten Morgen
UNBEDINGT Watchlist: Capital Hill Gold. Ansehen und spätestens Freitag kaufen, 3 oder 4 Tage später raus. Es soll eine Empfehlung am Montag bzw. Dienstag nächster Woche rausgehen. Montags ist in Kanada Feiertag (Victoria Day), d.h. die Kanadier können erst Dienstag kaufen. Rechne mit erheblichen Kursschub. Risiko gering. Leider nur in USA gehandelt.
Good luck
sowhat
UNBEDINGT Watchlist: Capital Hill Gold. Ansehen und spätestens Freitag kaufen, 3 oder 4 Tage später raus. Es soll eine Empfehlung am Montag bzw. Dienstag nächster Woche rausgehen. Montags ist in Kanada Feiertag (Victoria Day), d.h. die Kanadier können erst Dienstag kaufen. Rechne mit erheblichen Kursschub. Risiko gering. Leider nur in USA gehandelt.
Good luck
sowhat
Moin Moin
USA sehen ja gut aus, dazu die guten Vorgaben aus Japan und HongKong würde ich den Dax zue Eröffnung wieder long gehen. Entweder Future oder ABN-Mini je nach Risiko (Bitte mit Stop arbeiten)
USA sehen ja gut aus, dazu die guten Vorgaben aus Japan und HongKong würde ich den Dax zue Eröffnung wieder long gehen. Entweder Future oder ABN-Mini je nach Risiko (Bitte mit Stop arbeiten)
Die Vorgaben sind durchwachsen und da Feiertag ist und die Banken meist zu haben Erwarte ich ich den dax leicht im Minus mache aber selber erstmal nix und halte cash.
Bonzai,
ich spiele heute MOUNT10 HOLDING AG WKN: 657221. Den Dax eher ab in den Süden aber es kommen bessere Tage
ich spiele heute MOUNT10 HOLDING AG WKN: 657221. Den Dax eher ab in den Süden aber es kommen bessere Tage
Man sollte einen Put auf Nokia kaufen.
Der Wert für den Mai Medigene
akt. 7,61
akt. 7,61
Ich sage nur CBB
Die Vorgaben aus dem Osten sind gut war mir auch gefällt USA fast plus minus null. Sehe den Dax heute leicht im Plus. Also guten Start ins Wochenende
Wünsche Euch allen einen guten Start in die nächste Börsenwoche
CHART-KOLUMNE: Seitwärtsbewegung in breiter Handelssparte zu erwarten
FRANKFURT - Technischer Morgenkommentar vom 21. Mai 2004
Allgemeine Beurteilung
Wichtigste technische Entwicklungen der letzten Handelstage im Überblick: Aktien-Indizes
-nach dem schon fast als " dramatisch" zu bezeichnenden Impulswechsel an den US-Aktienbörsen zur Wochenmitte, eröffneten Europas Börsen am Donnerstag ebenfalls wieder mit Abschlägen; mit vergleichbar niedrigen Umsätzen konnten sich die Indizes jedoch nahe ihrer Eröffnungskurse halten; gleiches gilt für die US-Börsen, welche am Donnerstag in einer engen Spanne um ihren Mittwochsschlusskurs pendelten; im Ergebnis dominierten am vorletzten Handelstag der Woche so genannte Doji bzw. Kreisel-Tagesmuster;
- ordnen wir diese Entwicklung in das Gesamtbild der allgemeinen Kursentwicklung in den europäischen und US-amerikanischen Aktienindizes ein, so gehen wir aktuell von folgenden technischen Fakten aus: (Erstens) bis zur Wochenmitte korrigierten die meisten der beurteilten Börsenbarometer recht deutlich auf der Oberseite und schöpften damit zum Teil deutlich mehr als ihre errechneten normalen Korrekturpotentiale (bezogen auf den vorangegangenen Abwärtsimpuls) aus; (Zweitens) von daher sank mit dieser Entwicklung das statistische Risiko auf eine rasche und zügige Fortsetzung des Abschwungs mit neuen Bewegungstiefs auf eine Wahrscheinlichkeit von deutlich unter 50 Prozent; (Drittens) zumindest in Europa hielten sich die Kursrückschläge vom Donnerstag weitestgehend in Grenzen, wenn wir diese der Korrekturbewegung der ersten Wochenhälfte entgegenhalten;
- unser Fazit lautet demnach wie folgt: wir gehen weiterhin davon aus, dass wir auf Sicht der nächsten Handelstage keine neuen Bewegungstiefs sehen werden, sondern eine seitwärts gerichtete Konsolidierung in einer recht breiten Handelsspanne das Bild dominieren wird; im Sinne einer erwarteten Richtungstendenz gehen wir davon aus, dass wir mehr Chancen auf eine weiterführende Kurserholung haben sollten, als dass wir kurzfristig deutliche Kursrückgänge sehen werden;
- in der Konsequenz tritt der Trading-Aspekt wieder stärker in den Vordergrund, während strategisch ausgerichtete Neupositionierungen vorerst kein Thema mehr sind;
- in beiden beurteilten asiatischen Aktienindizes (Nikkei 225 und Hang Seng Index liegen uns weiterhin intakte Abwärtstrends vor, welche in den letzten vier Tagen (einschließlich Freitag) korrigierten und damit auch hier an Schwungkraft auf der Unterseite verlieren;
(Renten-Futures)
- innerhalb ihrer noch immer dominierenden Abwärtstrends, stabilisieren sich Bund-Future und beide Futures auf die 10 und 30 jährigen US-T-Bonds;
- mittelfristig werden die übergeordneten Abwärtstrends noch immer markttechnisch bestätigt, dennoch fällt der deutliche Rückgang an Schwungkraft auf;
- mit Blick auf diese Entwicklung steigt die Chance darauf, vorerst den Boden gesehen zu haben und einer Stabilisierung entgegenzusehen, von der aus eine nachhaltige Kurserholung einsetzen könnte;
- für den Bund-Future richten wir unser Augenmerk auf folgende Chartmarken: 112,54 / 112,46 als potentielle Unterstützung, sowie die 113,39 / 113,49 auf der Oberseite; unterstellen wir eine Konsolidierung, sollte sich diese innerhalb dieser Chartmarken entfalten; kann der Bund-Future dagegen jetzt in Kürze die 113,39 überwinden, ohne die untere Begrenzung erneut zu testen, läge uns im Sinne der klassischen Formationslehre erneut ein untergeordneter Doppelboden vor, der durchaus Bewegungspotential in Richtung 114,44 eröffnen sollte;
- in den beiden US-T-Bond-Futures sollte der Stabilisierungseffekt noch deutlicher zu Tage treten; die jüngste Reaktion vom Dienstag / Mittwoch dieser Woche war in Verhältnis zur jüngsten Kurserholung nur marginal, somit sind die Chancen auf eine fortgesetzte Stabilisierung durchaus als recht hoch einzuschätzen;
- folgende Chartmarken stehen aktuell auf der Agenda: im 10 jährigen T-Bond-Future: 109*34 als nächst höhere Widerstand mit Kurspotential in Richtung 110*60, im 30 jährigen T-Bond-Future sollte mit dem Fall der 115*15 / 115*16 der Weg in Richtung 108 / 108*23 eröffnet werden;
- eine solche Entwicklung würde unsere optimistische Erwartungshaltung für den Kursverlauf des Bund-Future unterstützen;
(EURO / USD)
- nach den kräftigen Kursverlusten von Februar bis Ende April, setzt sich im Kursverlauf EURO / USD auch weiterhin eine Kursstabilisierung fort;
- im weiter gefassten Rahmen achten wir hier auf die Kursspanne zwischen den Chartmarken um 1.1773 / 1.1764 USD auf der Unterseite und 1.2179 USD auf der Oberseite; innerhalb dieser Marken gilt der Kursverlauf EURO / USD als strategisch neutral und sollte als Trading-Markt (nicht als Positionsmarkt) betrachtet werden;
(Öl - Brent Crude)
- der Wochenchart des Brent Crude Oil zeigt uns nicht nur einen intakten, strategisch seit Anfang / Mitte letzten Jahres gültigen Aufwärtstrend, sondern zeigt auch ein neues Mehrjahreshoch, welches in dieser Woche mit einem Hoch bei 39,25 USD das Hoch von September 2000 übersprang;
- markttechnisch lässt sich aktuell weder im Wochen-, noch im Tageschart eine Indikation herleiten, welche einen unmittelbar bevorstehenden Kursabschwung herleiten lässt; somit bleiben wir für die Preisentwicklung des Brent Crude Oil optimistisch; Widerstände lassen sich aktuell nicht mehr herleiten, als aktuelle Unterstützung definieren wir den Bereich um 35.58 USD;
DAX
Widerstände: 3902 (O), 3945 / 3970 (u), 4094 (O), 4151 / 4175 (ü); Unterstützungen: 3692 (u);
Aktuelle Korrekturpotentiale, bezogen auf den jüngsten Abwärtsimpuls:
3814 / 3830 Minimumkorrektur 3868 Normalkorrektur 3907 / 3922 Maximumkorrektur
Mit einer kräftigen Kurserholung am Mittwoch, welche den DAX -Index bis auf 3883 im Tageshoch schob, überschritt der Index sein errechnetes normales Reaktionspotential deutlich und senkte damit das statistische Risiko einer raschen Wideraufnahme des übergeordneten Abwärtstrends auf eine Wahrscheinlichkeit von etwa 37 Prozent. Unter strategischen Gesichtspunkten gehen wir aktuell somit weiterhin davon aus, dass die im Wochenchart ausgewiesene Konsolidierungszone mit den Begrenzungen um 4151 / 4175 auf der Oberseite und 3692 auf der Unterseite weiterhin Bestand hat.
Sehen wir uns den Wochenchart im DAX an, sind aktuell die Chancen akzeptabel hoch, dass sich der Kursverlauf in den nächsten Tagen weiterhin von seiner unteren Bereichsbegrenzung bei 3700 / 3692 entfernt und sich hier möglicherweise sogar ein neuer Sekundärtrend auf der Oberseite ausbildet.
Achten Sie hierbei bitte auf die Kursniveaus unter 3700. Ein Unterschreiten dieses Bereiches, würde das Gesamtbild im Kursverlauf aus technischer Sicht dramatisch verschlechtern und durchaus ein mittelfristiges Abwärtspotential in Richtung 3250 / 3200 eröffnen.
Im kurzfristigen Zeitfenster liegt unser Augenmerk auf dem jüngsten Aufwärtsimpuls, der sich vom Tagestief vom Montag bis zum Mittwochshoch erstreckt und per Donnerstag minimal korrigiert wurde. In diesem Zusammenhang lässt sich jetzt folgende Erwartungshaltung für den deutschen Aktienindex definieren:
Wir gehen aktuell davon aus, dass der Index in den nächsten Tagen kein neues Bewegungstief (unterhalb der 3710) mehr markiert, sondern sich entweder innerhalb der Begrenzungen um 3710 und 3883 Indexpunkten bewegt (Konsolidierung), bzw. seine technische Aufwärtsreaktion fortsetzt. Mit Schlusskurs Donnerstag liegen die Chancen auf eine Fortsetzung des Aufschwungs noch immer bei 67 Prozent. Hier gibt es erst eine Einschränkung, wenn der DAX das Donnerstagstief bei 3812 nachhaltig unterschreiten sollte und möglicherweise sogar dort schließt.
EUROSTOXX 50
Widerstände: 2767 (u), 2822 / 2828 (u), 2841 (u), 2905 / 2919 (O), 2965 (u); Unterstützungen: 2605 (O), 2530 (O);
Aktuelle Korrekturpotentiale, bezogen auf den jüngsten Abwärtsimpuls:
2697 / 2706 Minimumkorrektur 2730 Normalkorrektur 2754 / 2764 Maximumkorrektur
Ähnlich dem DAX, liegt uns auch im EUROSTOXX 50 eine technische Korrektur per Mittwoch vor, welche von ihrem Ausmaß her das errechnete normale Korrekturpotential, bezogen auf den vorangegangenen Abwärtsimpuls erreichte und damit das Risiko auf eine unmittelbar bevorstehende Wideraufnahme des Abschwungs reduzierte. Die Gegenreaktion vom Donnerstag hielt sich bisher deutlich in Grenzen. Somit unterstellen wir auch hier, dass wir für die nächsten Tage mindestens eine Konsolidierung unterstellen können.
--- von Uwe Wagner ---
FRANKFURT - Technischer Morgenkommentar vom 21. Mai 2004
Allgemeine Beurteilung
Wichtigste technische Entwicklungen der letzten Handelstage im Überblick: Aktien-Indizes
-nach dem schon fast als " dramatisch" zu bezeichnenden Impulswechsel an den US-Aktienbörsen zur Wochenmitte, eröffneten Europas Börsen am Donnerstag ebenfalls wieder mit Abschlägen; mit vergleichbar niedrigen Umsätzen konnten sich die Indizes jedoch nahe ihrer Eröffnungskurse halten; gleiches gilt für die US-Börsen, welche am Donnerstag in einer engen Spanne um ihren Mittwochsschlusskurs pendelten; im Ergebnis dominierten am vorletzten Handelstag der Woche so genannte Doji bzw. Kreisel-Tagesmuster;
- ordnen wir diese Entwicklung in das Gesamtbild der allgemeinen Kursentwicklung in den europäischen und US-amerikanischen Aktienindizes ein, so gehen wir aktuell von folgenden technischen Fakten aus: (Erstens) bis zur Wochenmitte korrigierten die meisten der beurteilten Börsenbarometer recht deutlich auf der Oberseite und schöpften damit zum Teil deutlich mehr als ihre errechneten normalen Korrekturpotentiale (bezogen auf den vorangegangenen Abwärtsimpuls) aus; (Zweitens) von daher sank mit dieser Entwicklung das statistische Risiko auf eine rasche und zügige Fortsetzung des Abschwungs mit neuen Bewegungstiefs auf eine Wahrscheinlichkeit von deutlich unter 50 Prozent; (Drittens) zumindest in Europa hielten sich die Kursrückschläge vom Donnerstag weitestgehend in Grenzen, wenn wir diese der Korrekturbewegung der ersten Wochenhälfte entgegenhalten;
- unser Fazit lautet demnach wie folgt: wir gehen weiterhin davon aus, dass wir auf Sicht der nächsten Handelstage keine neuen Bewegungstiefs sehen werden, sondern eine seitwärts gerichtete Konsolidierung in einer recht breiten Handelsspanne das Bild dominieren wird; im Sinne einer erwarteten Richtungstendenz gehen wir davon aus, dass wir mehr Chancen auf eine weiterführende Kurserholung haben sollten, als dass wir kurzfristig deutliche Kursrückgänge sehen werden;
- in der Konsequenz tritt der Trading-Aspekt wieder stärker in den Vordergrund, während strategisch ausgerichtete Neupositionierungen vorerst kein Thema mehr sind;
- in beiden beurteilten asiatischen Aktienindizes (Nikkei 225 und Hang Seng Index liegen uns weiterhin intakte Abwärtstrends vor, welche in den letzten vier Tagen (einschließlich Freitag) korrigierten und damit auch hier an Schwungkraft auf der Unterseite verlieren;
(Renten-Futures)
- innerhalb ihrer noch immer dominierenden Abwärtstrends, stabilisieren sich Bund-Future und beide Futures auf die 10 und 30 jährigen US-T-Bonds;
- mittelfristig werden die übergeordneten Abwärtstrends noch immer markttechnisch bestätigt, dennoch fällt der deutliche Rückgang an Schwungkraft auf;
- mit Blick auf diese Entwicklung steigt die Chance darauf, vorerst den Boden gesehen zu haben und einer Stabilisierung entgegenzusehen, von der aus eine nachhaltige Kurserholung einsetzen könnte;
- für den Bund-Future richten wir unser Augenmerk auf folgende Chartmarken: 112,54 / 112,46 als potentielle Unterstützung, sowie die 113,39 / 113,49 auf der Oberseite; unterstellen wir eine Konsolidierung, sollte sich diese innerhalb dieser Chartmarken entfalten; kann der Bund-Future dagegen jetzt in Kürze die 113,39 überwinden, ohne die untere Begrenzung erneut zu testen, läge uns im Sinne der klassischen Formationslehre erneut ein untergeordneter Doppelboden vor, der durchaus Bewegungspotential in Richtung 114,44 eröffnen sollte;
- in den beiden US-T-Bond-Futures sollte der Stabilisierungseffekt noch deutlicher zu Tage treten; die jüngste Reaktion vom Dienstag / Mittwoch dieser Woche war in Verhältnis zur jüngsten Kurserholung nur marginal, somit sind die Chancen auf eine fortgesetzte Stabilisierung durchaus als recht hoch einzuschätzen;
- folgende Chartmarken stehen aktuell auf der Agenda: im 10 jährigen T-Bond-Future: 109*34 als nächst höhere Widerstand mit Kurspotential in Richtung 110*60, im 30 jährigen T-Bond-Future sollte mit dem Fall der 115*15 / 115*16 der Weg in Richtung 108 / 108*23 eröffnet werden;
- eine solche Entwicklung würde unsere optimistische Erwartungshaltung für den Kursverlauf des Bund-Future unterstützen;
(EURO / USD)
- nach den kräftigen Kursverlusten von Februar bis Ende April, setzt sich im Kursverlauf EURO / USD auch weiterhin eine Kursstabilisierung fort;
- im weiter gefassten Rahmen achten wir hier auf die Kursspanne zwischen den Chartmarken um 1.1773 / 1.1764 USD auf der Unterseite und 1.2179 USD auf der Oberseite; innerhalb dieser Marken gilt der Kursverlauf EURO / USD als strategisch neutral und sollte als Trading-Markt (nicht als Positionsmarkt) betrachtet werden;
(Öl - Brent Crude)
- der Wochenchart des Brent Crude Oil zeigt uns nicht nur einen intakten, strategisch seit Anfang / Mitte letzten Jahres gültigen Aufwärtstrend, sondern zeigt auch ein neues Mehrjahreshoch, welches in dieser Woche mit einem Hoch bei 39,25 USD das Hoch von September 2000 übersprang;
- markttechnisch lässt sich aktuell weder im Wochen-, noch im Tageschart eine Indikation herleiten, welche einen unmittelbar bevorstehenden Kursabschwung herleiten lässt; somit bleiben wir für die Preisentwicklung des Brent Crude Oil optimistisch; Widerstände lassen sich aktuell nicht mehr herleiten, als aktuelle Unterstützung definieren wir den Bereich um 35.58 USD;
DAX
Widerstände: 3902 (O), 3945 / 3970 (u), 4094 (O), 4151 / 4175 (ü); Unterstützungen: 3692 (u);
Aktuelle Korrekturpotentiale, bezogen auf den jüngsten Abwärtsimpuls:
3814 / 3830 Minimumkorrektur 3868 Normalkorrektur 3907 / 3922 Maximumkorrektur
Mit einer kräftigen Kurserholung am Mittwoch, welche den DAX -Index bis auf 3883 im Tageshoch schob, überschritt der Index sein errechnetes normales Reaktionspotential deutlich und senkte damit das statistische Risiko einer raschen Wideraufnahme des übergeordneten Abwärtstrends auf eine Wahrscheinlichkeit von etwa 37 Prozent. Unter strategischen Gesichtspunkten gehen wir aktuell somit weiterhin davon aus, dass die im Wochenchart ausgewiesene Konsolidierungszone mit den Begrenzungen um 4151 / 4175 auf der Oberseite und 3692 auf der Unterseite weiterhin Bestand hat.
Sehen wir uns den Wochenchart im DAX an, sind aktuell die Chancen akzeptabel hoch, dass sich der Kursverlauf in den nächsten Tagen weiterhin von seiner unteren Bereichsbegrenzung bei 3700 / 3692 entfernt und sich hier möglicherweise sogar ein neuer Sekundärtrend auf der Oberseite ausbildet.
Achten Sie hierbei bitte auf die Kursniveaus unter 3700. Ein Unterschreiten dieses Bereiches, würde das Gesamtbild im Kursverlauf aus technischer Sicht dramatisch verschlechtern und durchaus ein mittelfristiges Abwärtspotential in Richtung 3250 / 3200 eröffnen.
Im kurzfristigen Zeitfenster liegt unser Augenmerk auf dem jüngsten Aufwärtsimpuls, der sich vom Tagestief vom Montag bis zum Mittwochshoch erstreckt und per Donnerstag minimal korrigiert wurde. In diesem Zusammenhang lässt sich jetzt folgende Erwartungshaltung für den deutschen Aktienindex definieren:
Wir gehen aktuell davon aus, dass der Index in den nächsten Tagen kein neues Bewegungstief (unterhalb der 3710) mehr markiert, sondern sich entweder innerhalb der Begrenzungen um 3710 und 3883 Indexpunkten bewegt (Konsolidierung), bzw. seine technische Aufwärtsreaktion fortsetzt. Mit Schlusskurs Donnerstag liegen die Chancen auf eine Fortsetzung des Aufschwungs noch immer bei 67 Prozent. Hier gibt es erst eine Einschränkung, wenn der DAX das Donnerstagstief bei 3812 nachhaltig unterschreiten sollte und möglicherweise sogar dort schließt.
EUROSTOXX 50
Widerstände: 2767 (u), 2822 / 2828 (u), 2841 (u), 2905 / 2919 (O), 2965 (u); Unterstützungen: 2605 (O), 2530 (O);
Aktuelle Korrekturpotentiale, bezogen auf den jüngsten Abwärtsimpuls:
2697 / 2706 Minimumkorrektur 2730 Normalkorrektur 2754 / 2764 Maximumkorrektur
Ähnlich dem DAX, liegt uns auch im EUROSTOXX 50 eine technische Korrektur per Mittwoch vor, welche von ihrem Ausmaß her das errechnete normale Korrekturpotential, bezogen auf den vorangegangenen Abwärtsimpuls erreichte und damit das Risiko auf eine unmittelbar bevorstehende Wideraufnahme des Abschwungs reduzierte. Die Gegenreaktion vom Donnerstag hielt sich bisher deutlich in Grenzen. Somit unterstellen wir auch hier, dass wir für die nächsten Tage mindestens eine Konsolidierung unterstellen können.
--- von Uwe Wagner ---
INDUSTRIEPOLITIK
Flügellahmer Götterbote
Von der Holzmann-Pleite bis zur Neuordnung des Finanzplatzes Deutschland,
vom Aventis-Verkauf bis zur Zukunft der Postbank - fast immer, wenn Kanzler
Gerhard Schröder ein Wirtschaftsprojekt zur Chefsache erklärt, geht es
schief.
Die Geste war ein politisches Eingeständnis, fast eine Entschuldigung an die
Adresse des deutschen Freundes und Kanzlers. Und Gerhard Schröder genoss den
eher seltenen Moment stillen Triumphes.
Vor laufenden Kameras bekannte Frankreichs Staatspräsident Jacques Chirac,
er habe die Kritik aus Berlin "sehr bedauert". Er räumte ein, dass
"derartige Reaktionen immer auch ein Körnchen Wahrheit" enthielten. Er
gelobte Besserung.
Für den 1. Juni ist nun in Berlin ein Gipfeltreffen anberaumt worden. Dann
wollen Spitzenpolitiker beider Länder über eine gemeinsame Industriepolitik
reden.
Der verbale Schmusekurs allerdings fällt Chirac nicht sonderlich schwer.
Zuvor hatte er zusammen mit seinem Premier Jean-Pierre Raffarin listig die
Übernahme des deutsch-französischen Pharmakonzerns Aventis durch das rein
französische Unternehmen Sanofi-Synthélabo betrieben: lautstark,
angriffslustig und - erfolgreich. Nach so einer Aktion findet man leicht ein
paar warme Worte für den Verlierer.
Denn wann immer es bislang darum ging, einen europäischen Konzern-Giganten
zu schmieden, macht die Grande Nation zwar gern mit - aber nicht, ohne am
Ende die Führung an sich zu reißen.
Wirtschaftsminister Wolfgang Clement geißelte die politische Einflussnahme
der Franzosen denn auch als "Rückfall in interventionistische Praktiken" und
drohte: "Wenn diese Tendenz anhält, werde man Konsequenzen ziehen müssen."
Nur welche?
Des Kanzlers Standortpolitik glänzt bislang allenfalls durch Planlosigkeit.
Es mangelt an Ideen. Ein klarer Kurs ist nicht zu erkennen. Wann immer
Schröder eine drohende Pleite oder ein Fusionsprojekt voller Tatendrang zur
Chefsache erklärt, irgendetwas geht dann immer schief.
Egal, ob er sich mannhaft vor die Belegschaft des schlingernden Baukonzerns
Holzmann warf oder dem maroden Waggonbauer Ammendorf staatliche Garantien in
Aussicht stellte - immer ging es dem Medienkanzler vor allem um den
kurzfristigen Publikumserfolg.
Holzmann ist längst beerdigt, Ammendorf am Ende. Babcock Borsig wurde
zerlegt, Mannesmann vom britischen Mobilfunk-Giganten Vodafone geschluckt.
Die Liste lässt sich fortsetzen: Aventis segelt nun unter französischer
Flagge. Die Postbank geht an die Börse statt an die Deutsche Bank, wie
Schröder es ein paar Wochen lang gern gesehen hätte.
DER SPIEGEL
Und wenn Siemens gerade darum kämpft, wenigstens ein paar Sparten des
maroden französischen Konkurrenten Alstom wie etwa das TGV-Eisenbahngeschäft
zu kapern, muss Vorstandschef Heinrich von Pierer sich erst mal selbst
kümmern. Ende vergangener Woche drohte er mit einer Klage, sollte die
französische Regierung Alstom wie geplant weiter mit Milliarden-Hilfen
päppeln.
Lediglich bei der jüngst angekündigten deutsch-deutschen Werftenfusion von
ThyssenKrupp und HDW hat es die Berliner Regierung geschafft, zu retten, was
noch zu retten ist. Eine glückliche Ausnahme - und erstaunlich leise
eingefädelt.
DER SPIEGEL
Meist poltert Schröder los, wenn eine Firma in Not gerät. Wie ein
flügellahmer Götterbote stürzt er dann hinab, wirbelt Staub auf, gibt den
einsamen Retter, verspricht viel - und hält sich nicht weiter mit Details
auf. Ist eben auch alles sehr kompliziert: die globalisierte Wirtschaft, die
Konjunktur, die überall dreinredende Brüsseler Eurokratie.
Eine aktive, vorausschauende Industriepolitik hat der deutsche
Regierungschef bislang vermissen lassen. Offiziell kaschiert Schröder dieses
Defizit mit der marktwirtschaftlich gebotenen Neutralität des Staates. Doch
mittlerweile macht er es auch damit seinen Kritikern nicht mehr recht.
DER SPIEGEL
Ökonomen wie der Chef des Münchner Ifo-Institutes, Hans-Werner Sinn, halten
die Republik kaum noch für zukunftstauglich: "In Zeiten der Globalisierung
stehen auch die Staaten in Konkurrenz zueinander", sagt er. "Da lohnt sich
Industriepolitik für das Land, das als erstes nationale Champions
herausbildet und vor anderen seine Claims absteckt."
Der renommierte Politologe Alfred Grosser findet den Neutralitätsanspruch
der Politik sogar "heuchlerisch" und konstatiert, mit Blick auf die Bilanz
des Kanzlers: "Eine Regierung, die gar nichts plant, ist keine Regierung."
Selbst die Wirtschaft wünscht sich mittlerweile eine stärkere politische
Führung und Einmischung - nicht nur, was die deutschen Rahmenbedingungen
angeht: "Der Kanzler sollte viel öfter zum Telefonhörer greifen", verlangte
Commerzbank-Chef Klaus-Peter Müller jüngst im kleinen Kreis. Auch andere
Spitzenmanager, darunter Allianz-Aufsichtsratschef Henning Schulte-Noelle,
ermutigten Schröder, in der Industriepolitik verstärkt nationale Interessen
zu wahren.
Natürlich: Wer die Schuld im Berliner Kanzleramt sucht, lenkt auch von den
eigenen Fehlern ab. Dass "Corporate Germany" heute auf der Weltbühne in
vielen Branchen kaum noch eine Rolle spielt, hat auch mit hausgemachten
Problemen, schlechtem Management und verpassten Chancen zu tun.
Die hiesige Autoindustrie, letzte Bastion der einstigen deutschen
Wirtschaftsstärke, verliert im internationalen Vergleich allmählich an
Boden. Das weltweite Pharma- und Chemiegeschäft wird längst von
amerikanischen, britischen und französischen Konzernen kontrolliert. Die
Software-Industrie wäre kaum als solche zu erkennen, wenn es SAP nicht gäbe.
Und im globalen Finanzgewerbe wird nur noch die Deutsche Bank ernst
genommen - und die vor allem als Übernahmekandidat.
Doch sind Unternehmen, die auf staatlichen Druck fusioniert werden, wirklich
wettbewerbsfähiger als andere? Sind sie vor ausländischen Übernahmen besser
geschützt? Und ist es in der Ära der Globalisierung nicht völlig egal, wem
ein Unternehmen gehört und wo der Glaspalast seiner Zentrale steht?
Ein Blick auf andere Länder zeigt zumindest: Keine große und erfolgreiche
Industrienation verzichtet auf staatlichen Schutz und Einfluss, selbst wenn
der Protektionismus der jeweiligen Regierung selten so klar zu Tage tritt
wie jüngst in Frankreich.
Die USA zum Beispiel betreiben Industriepolitik, indem sie vor allem ihre
Standards exportieren: Egal ob Bilanzierungsvorschriften,
Unternehmens-Ratings oder die Übermacht des Investmentbankings - Europa und
große Teile der restlichen Welt haben die amerikanischen Gebräuche längst
angenommen. Dazu kommen oft Schutzzölle oder rigide Übernahmeregeln. So
dürfen sich Ausländer im Land der unbegrenzten Möglichkeiten nur unter
drastischen Auflagen und in begrenztem Umfang an Medienunternehmen oder gar
Rüstungskonzernen beteiligen.
Die Briten setzen seit Jahrzehnten konsequent auf eine Verbesserung ihrer
Standortbedingungen. Sie locken ausländische Unternehmen mit attraktiven
Steuersätzen, flexiblen Arbeitsmarktgesetzen und unkomplizierter Bürokratie.
Kleinere Länder wie etwa Irland, die Schweiz oder Luxemburg gerieren sich
immerhin als Oasen für Steuerflüchtlinge.
So unterschiedlich die Strategien auch sein mögen, sie alle verfolgen
immerhin ein Konzept. Die deutsche Regierung dagegen betreibt
Industriepolitik im Zickzackkurs - der Hauruck-Kanzler immer vornweg.
So signalisierte Schröder dem Aufsichtsratschef der amerikanischen
Citigroup, Sandy Weill, vor Monaten, er habe nichts dagegen, wenn die
weltgrößte Bank in Deutschland auf Einkaufstour gehe. Weill war vor allem an
der Deutschen Bank interessiert, deren Vorstandssprecher Josef Ackermann
bereits vorher Möglichkeiten einer Fusion ausgelotet hatte. Im Gegenzug
sollten die Amerikaner lediglich die Europa-Zentrale ihrer Finanzgruppe von
London nach Frankfurt verlegen.
Nach massiven Protesten aus der Industrie und vor dem Hintergrund seiner
Niederlage bei Aventis schwenkte der Kanzler um: Nun wollte er die Deutsche
Bank zu einer nationalen Größe ausbauen und bot ihr dafür die Postbank zur
Übernahme an.
Die privaten Banken sollten mit ihrer Konsolidierung endlich "in die
Strümpfe kommen", polterte er auf dem Sparkassentag in Frankfurt, "möglichst
noch im ersten Halbjahr."
Diskrete Standortpolitik sieht anders aus. Der Aufruhr in der Finanzwelt war
entsprechend groß.
So scheiterte auch der Postbank-Plan grandios, nicht nur, weil die mächtigen
Investmentprofis der Deutschen Bank schnell intervenierten. Der
Kanzler-Vorstoß kam vor allem zu spät. Die Vorbereitungen zum Börsengang der
Postbank waren - unter maßgeblicher Beteiligung der Deutschen Bank - längst
in vollem Gange.
Als im Rahmen der sich abzeichnenden Pleite des Medienunternehmers Leo Kirch
der Australo-Amerikaner Rupert Murdoch Interesse an einem 40-prozentigen
Springer-Aktienpaket zeigte, beorderte der Kanzler führende deutsche Medien-
und Bankenvertreter zu einem Krisengipfel nach Hannover.
Um jeden Preis wollte Schröder den Einstieg bei dem Verlag und seinem
Flaggschiff, dem Massenblatt "Bild", verhindern. Auch da sollte eine
deutsche Lösung her. Ein Vorstoß, wie ihn sich viele inzwischen durchaus
öfter wünschen würden, auch wenn es Schröder damals um politische Interessen
ging: Er weiß sehr wohl, wie rabiat der Medien-Tycoon Murdoch etwa in
Großbritannien gelegentlich mit Regierungspolitikern umspringt.
Völlig unspektakulär fiel die für die Meinungsbildung der Massen eher
zweitrangige Sendergruppe ProSiebenSat.1 aus dem Kirch-Imperium Monate
später an den US-Investor Haim Saban.
Der kann es bis heute kaum fassen, dass er sich ohne große Anstrengung oder
gar Gegenwind der hiesigen Medienkonkurrenz die Hälfte des deutschen
Privatfernsehens einverleiben konnte.
Auch der von Schröder und seinen Helfern - ausnahmsweise einmal im Stillen -
ausgehandelte Werftenverbund geht auf eine ausländische Initiative zurück
und beleuchtet schlaglichtartig das Wechselbad Berliner Gefühle: Im März
2002 verkaufte Babcock-Borsig-Chef Klaus Lederer die zum Konzern gehörende
Werft HDW in einer Blitzaktion an den amerikanischen Finanzinvestor One
Equity Partners (OEP). Die Amerikaner erhofften sich weltweite
Rüstungsgeschäfte. Denn HDW verfügt im U-Boot-Geschäft über einen wichtigen
Trumpf: einen einzigartigen, weil fast geräuschlosen
Brennstoffzellenantrieb. Besonders Taiwan war interessiert.
Doch unmittelbar nach dem Verkauf machte die Bundesregierung deutlich, dass
sie einer Lieferung von in Deutschland gebauten U-Booten nach Taiwan nicht
zustimmen würde.
OEP wollte den Schiffbauer deshalb wieder losschlagen. Und der französische
Rüstungselektronikkonzern Thales sowie die von Frankreich kontrollierte
Werftengruppe DCN zeigten sofort Interesse. Doch das schnelle Vorpreschen
der Franzosen passte weder der Bundesregierung noch dem deutschen
Stahlriesen ThyssenKrupp. Die Regierung intervenierte sowohl beim
französischen Ministerpräsidenten als auch bei der Pariser
Verteidigungsministerin.
HDW sollte zuerst an ThyssenKrupp verkauft werden, um dann mit anderen
europäischen Partnern zusammen zu gehen. Diesmal hatte die Einmischung der
Politik Erfolg. Thales zog sein Angebot zurück. Vorläufig.
Laut einem Vorvertrag soll Thyssen-Krupp HDW für mehr als 240 Millionen Euro
übernehmen - um das Unternehmen im ersten Schritt mit seinen eigenen Werften
zu verschmelzen, den Deutschen Nordseewerken sowie Blohm & Voss.
Doch das Spiel ist noch nicht zu Ende. Denn: Auch ThyssenKrupp soll seine
fusionierte Schiffbaubastion, laut Absprache, für weitere Partner öffnen.
Thales könnte somit doch noch die Mehrheit bekommen. Der Kanzler aber hält
bisher dagegen.
Favorisierte Lösung: Der französischdeutsche Mischkonzern EADS könnte sich
an dem Werftenverbund beteiligen. EADS hat laut Thyssen-Managern bereits
Interesse signalisiert. Die Anteile wären dann möglicherweise so verteilt,
dass die deutsche Seite - trotz französischer Beteiligung - einen
bestimmenden Einfluss behalten könnte. Das Geschacher um letzte nationale
Pfründen hat gerade erst begonnen.
Die Pariser Regierung arbeitet unterdessen auch im Fall Alstom weiter an
einer nationalen Lösung. Zwar glauben die Berliner noch immer an ein
Entgegenkommen, nachdem man schon die Aventis-Übernahme abnickte. Doch die
Franzosen pilgerten bereits dreimal nach Brüssel zu Wettbewerbskommissar
Mario Monti.
Der muss die bereits geleisteten Staatsbeihilfen an Alstom genehmigen und
entscheidet damit über die Zukunft des Unternehmens. Nach dem letzten
Treffen verkündete Chiracs Wirtschafts- und Finanzminister Nicolas Sarkozy
daheim in Paris den Sieg. Er habe eine Zerschlagung Alstoms verhindert - und
damit den Einstieg der Deutschen.
Ende vergangener Woche drohte Siemens-Chef Heinrich von Pierer deshalb mit
Klage. Die Chance, dass der Europäische Gerichtshof die Pariser
Alstom-Beihilfen im Nachhinein für nichtig erklärt, werden auf 90 Prozent
taxiert.
Der Kanzler will auch dieses Thema nun am 1. Juni beim industriepolitischen
Gipfel mit den Franzosen noch einmal besprechen. Vor allem aber wird es dann
um die Frage gehen, ob Europa wirtschaftlich noch eine Zukunft hat, wenn
weiterhin die nationalistische Kleinstaaterei regiert.
Glaubt man jenem Reformbericht, den eine Expertengruppe Anfang vergangener
Woche dem EU-Kommissionspräsidenten Romano Prodi zur langfristigen
Entwicklung Europas vorlegte, so lautet die Antwort: nein. Die Analyse der
Fachleute ist glasklar. Das Wirtschaftswachstum im Euro-Raum dümpelt, die
Arbeitslosenzahl ist hoch, die Koordination zwischen den Mitgliedsländern
nach wie vor mangelhaft.
Und die Folgen sind verheerend, denn die Konkurrenz kommt längst nicht mehr
aus den jeweiligen Nachbarländern, sondern aus allmählich erwachenden
Staaten-Riesen wie Indien oder China, deren Wachstumshunger
und -möglichkeiten die EU noch nichts entgegenzusetzen hat.
So sammelte die Runde insgesamt 50 Reformvorschläge. Sie reichen von
besseren Abstimmungen in der Wirtschaftspolitik bis zum Aufbau
pan-europäischer Unternehmens-Giganten. Der Sprecher der Expertenrunde heißt
Dominique Strauss-Kahn. Er war Wirtschaftsminister. Er ist Franzose. Aber
das muss ja nichts heißen.
FRANK DOHMEN, HEIKO MARTENS, WOLFGANG REUTER
Flügellahmer Götterbote
Von der Holzmann-Pleite bis zur Neuordnung des Finanzplatzes Deutschland,
vom Aventis-Verkauf bis zur Zukunft der Postbank - fast immer, wenn Kanzler
Gerhard Schröder ein Wirtschaftsprojekt zur Chefsache erklärt, geht es
schief.
Die Geste war ein politisches Eingeständnis, fast eine Entschuldigung an die
Adresse des deutschen Freundes und Kanzlers. Und Gerhard Schröder genoss den
eher seltenen Moment stillen Triumphes.
Vor laufenden Kameras bekannte Frankreichs Staatspräsident Jacques Chirac,
er habe die Kritik aus Berlin "sehr bedauert". Er räumte ein, dass
"derartige Reaktionen immer auch ein Körnchen Wahrheit" enthielten. Er
gelobte Besserung.
Für den 1. Juni ist nun in Berlin ein Gipfeltreffen anberaumt worden. Dann
wollen Spitzenpolitiker beider Länder über eine gemeinsame Industriepolitik
reden.
Der verbale Schmusekurs allerdings fällt Chirac nicht sonderlich schwer.
Zuvor hatte er zusammen mit seinem Premier Jean-Pierre Raffarin listig die
Übernahme des deutsch-französischen Pharmakonzerns Aventis durch das rein
französische Unternehmen Sanofi-Synthélabo betrieben: lautstark,
angriffslustig und - erfolgreich. Nach so einer Aktion findet man leicht ein
paar warme Worte für den Verlierer.
Denn wann immer es bislang darum ging, einen europäischen Konzern-Giganten
zu schmieden, macht die Grande Nation zwar gern mit - aber nicht, ohne am
Ende die Führung an sich zu reißen.
Wirtschaftsminister Wolfgang Clement geißelte die politische Einflussnahme
der Franzosen denn auch als "Rückfall in interventionistische Praktiken" und
drohte: "Wenn diese Tendenz anhält, werde man Konsequenzen ziehen müssen."
Nur welche?
Des Kanzlers Standortpolitik glänzt bislang allenfalls durch Planlosigkeit.
Es mangelt an Ideen. Ein klarer Kurs ist nicht zu erkennen. Wann immer
Schröder eine drohende Pleite oder ein Fusionsprojekt voller Tatendrang zur
Chefsache erklärt, irgendetwas geht dann immer schief.
Egal, ob er sich mannhaft vor die Belegschaft des schlingernden Baukonzerns
Holzmann warf oder dem maroden Waggonbauer Ammendorf staatliche Garantien in
Aussicht stellte - immer ging es dem Medienkanzler vor allem um den
kurzfristigen Publikumserfolg.
Holzmann ist längst beerdigt, Ammendorf am Ende. Babcock Borsig wurde
zerlegt, Mannesmann vom britischen Mobilfunk-Giganten Vodafone geschluckt.
Die Liste lässt sich fortsetzen: Aventis segelt nun unter französischer
Flagge. Die Postbank geht an die Börse statt an die Deutsche Bank, wie
Schröder es ein paar Wochen lang gern gesehen hätte.
DER SPIEGEL
Und wenn Siemens gerade darum kämpft, wenigstens ein paar Sparten des
maroden französischen Konkurrenten Alstom wie etwa das TGV-Eisenbahngeschäft
zu kapern, muss Vorstandschef Heinrich von Pierer sich erst mal selbst
kümmern. Ende vergangener Woche drohte er mit einer Klage, sollte die
französische Regierung Alstom wie geplant weiter mit Milliarden-Hilfen
päppeln.
Lediglich bei der jüngst angekündigten deutsch-deutschen Werftenfusion von
ThyssenKrupp und HDW hat es die Berliner Regierung geschafft, zu retten, was
noch zu retten ist. Eine glückliche Ausnahme - und erstaunlich leise
eingefädelt.
DER SPIEGEL
Meist poltert Schröder los, wenn eine Firma in Not gerät. Wie ein
flügellahmer Götterbote stürzt er dann hinab, wirbelt Staub auf, gibt den
einsamen Retter, verspricht viel - und hält sich nicht weiter mit Details
auf. Ist eben auch alles sehr kompliziert: die globalisierte Wirtschaft, die
Konjunktur, die überall dreinredende Brüsseler Eurokratie.
Eine aktive, vorausschauende Industriepolitik hat der deutsche
Regierungschef bislang vermissen lassen. Offiziell kaschiert Schröder dieses
Defizit mit der marktwirtschaftlich gebotenen Neutralität des Staates. Doch
mittlerweile macht er es auch damit seinen Kritikern nicht mehr recht.
DER SPIEGEL
Ökonomen wie der Chef des Münchner Ifo-Institutes, Hans-Werner Sinn, halten
die Republik kaum noch für zukunftstauglich: "In Zeiten der Globalisierung
stehen auch die Staaten in Konkurrenz zueinander", sagt er. "Da lohnt sich
Industriepolitik für das Land, das als erstes nationale Champions
herausbildet und vor anderen seine Claims absteckt."
Der renommierte Politologe Alfred Grosser findet den Neutralitätsanspruch
der Politik sogar "heuchlerisch" und konstatiert, mit Blick auf die Bilanz
des Kanzlers: "Eine Regierung, die gar nichts plant, ist keine Regierung."
Selbst die Wirtschaft wünscht sich mittlerweile eine stärkere politische
Führung und Einmischung - nicht nur, was die deutschen Rahmenbedingungen
angeht: "Der Kanzler sollte viel öfter zum Telefonhörer greifen", verlangte
Commerzbank-Chef Klaus-Peter Müller jüngst im kleinen Kreis. Auch andere
Spitzenmanager, darunter Allianz-Aufsichtsratschef Henning Schulte-Noelle,
ermutigten Schröder, in der Industriepolitik verstärkt nationale Interessen
zu wahren.
Natürlich: Wer die Schuld im Berliner Kanzleramt sucht, lenkt auch von den
eigenen Fehlern ab. Dass "Corporate Germany" heute auf der Weltbühne in
vielen Branchen kaum noch eine Rolle spielt, hat auch mit hausgemachten
Problemen, schlechtem Management und verpassten Chancen zu tun.
Die hiesige Autoindustrie, letzte Bastion der einstigen deutschen
Wirtschaftsstärke, verliert im internationalen Vergleich allmählich an
Boden. Das weltweite Pharma- und Chemiegeschäft wird längst von
amerikanischen, britischen und französischen Konzernen kontrolliert. Die
Software-Industrie wäre kaum als solche zu erkennen, wenn es SAP nicht gäbe.
Und im globalen Finanzgewerbe wird nur noch die Deutsche Bank ernst
genommen - und die vor allem als Übernahmekandidat.
Doch sind Unternehmen, die auf staatlichen Druck fusioniert werden, wirklich
wettbewerbsfähiger als andere? Sind sie vor ausländischen Übernahmen besser
geschützt? Und ist es in der Ära der Globalisierung nicht völlig egal, wem
ein Unternehmen gehört und wo der Glaspalast seiner Zentrale steht?
Ein Blick auf andere Länder zeigt zumindest: Keine große und erfolgreiche
Industrienation verzichtet auf staatlichen Schutz und Einfluss, selbst wenn
der Protektionismus der jeweiligen Regierung selten so klar zu Tage tritt
wie jüngst in Frankreich.
Die USA zum Beispiel betreiben Industriepolitik, indem sie vor allem ihre
Standards exportieren: Egal ob Bilanzierungsvorschriften,
Unternehmens-Ratings oder die Übermacht des Investmentbankings - Europa und
große Teile der restlichen Welt haben die amerikanischen Gebräuche längst
angenommen. Dazu kommen oft Schutzzölle oder rigide Übernahmeregeln. So
dürfen sich Ausländer im Land der unbegrenzten Möglichkeiten nur unter
drastischen Auflagen und in begrenztem Umfang an Medienunternehmen oder gar
Rüstungskonzernen beteiligen.
Die Briten setzen seit Jahrzehnten konsequent auf eine Verbesserung ihrer
Standortbedingungen. Sie locken ausländische Unternehmen mit attraktiven
Steuersätzen, flexiblen Arbeitsmarktgesetzen und unkomplizierter Bürokratie.
Kleinere Länder wie etwa Irland, die Schweiz oder Luxemburg gerieren sich
immerhin als Oasen für Steuerflüchtlinge.
So unterschiedlich die Strategien auch sein mögen, sie alle verfolgen
immerhin ein Konzept. Die deutsche Regierung dagegen betreibt
Industriepolitik im Zickzackkurs - der Hauruck-Kanzler immer vornweg.
So signalisierte Schröder dem Aufsichtsratschef der amerikanischen
Citigroup, Sandy Weill, vor Monaten, er habe nichts dagegen, wenn die
weltgrößte Bank in Deutschland auf Einkaufstour gehe. Weill war vor allem an
der Deutschen Bank interessiert, deren Vorstandssprecher Josef Ackermann
bereits vorher Möglichkeiten einer Fusion ausgelotet hatte. Im Gegenzug
sollten die Amerikaner lediglich die Europa-Zentrale ihrer Finanzgruppe von
London nach Frankfurt verlegen.
Nach massiven Protesten aus der Industrie und vor dem Hintergrund seiner
Niederlage bei Aventis schwenkte der Kanzler um: Nun wollte er die Deutsche
Bank zu einer nationalen Größe ausbauen und bot ihr dafür die Postbank zur
Übernahme an.
Die privaten Banken sollten mit ihrer Konsolidierung endlich "in die
Strümpfe kommen", polterte er auf dem Sparkassentag in Frankfurt, "möglichst
noch im ersten Halbjahr."
Diskrete Standortpolitik sieht anders aus. Der Aufruhr in der Finanzwelt war
entsprechend groß.
So scheiterte auch der Postbank-Plan grandios, nicht nur, weil die mächtigen
Investmentprofis der Deutschen Bank schnell intervenierten. Der
Kanzler-Vorstoß kam vor allem zu spät. Die Vorbereitungen zum Börsengang der
Postbank waren - unter maßgeblicher Beteiligung der Deutschen Bank - längst
in vollem Gange.
Als im Rahmen der sich abzeichnenden Pleite des Medienunternehmers Leo Kirch
der Australo-Amerikaner Rupert Murdoch Interesse an einem 40-prozentigen
Springer-Aktienpaket zeigte, beorderte der Kanzler führende deutsche Medien-
und Bankenvertreter zu einem Krisengipfel nach Hannover.
Um jeden Preis wollte Schröder den Einstieg bei dem Verlag und seinem
Flaggschiff, dem Massenblatt "Bild", verhindern. Auch da sollte eine
deutsche Lösung her. Ein Vorstoß, wie ihn sich viele inzwischen durchaus
öfter wünschen würden, auch wenn es Schröder damals um politische Interessen
ging: Er weiß sehr wohl, wie rabiat der Medien-Tycoon Murdoch etwa in
Großbritannien gelegentlich mit Regierungspolitikern umspringt.
Völlig unspektakulär fiel die für die Meinungsbildung der Massen eher
zweitrangige Sendergruppe ProSiebenSat.1 aus dem Kirch-Imperium Monate
später an den US-Investor Haim Saban.
Der kann es bis heute kaum fassen, dass er sich ohne große Anstrengung oder
gar Gegenwind der hiesigen Medienkonkurrenz die Hälfte des deutschen
Privatfernsehens einverleiben konnte.
Auch der von Schröder und seinen Helfern - ausnahmsweise einmal im Stillen -
ausgehandelte Werftenverbund geht auf eine ausländische Initiative zurück
und beleuchtet schlaglichtartig das Wechselbad Berliner Gefühle: Im März
2002 verkaufte Babcock-Borsig-Chef Klaus Lederer die zum Konzern gehörende
Werft HDW in einer Blitzaktion an den amerikanischen Finanzinvestor One
Equity Partners (OEP). Die Amerikaner erhofften sich weltweite
Rüstungsgeschäfte. Denn HDW verfügt im U-Boot-Geschäft über einen wichtigen
Trumpf: einen einzigartigen, weil fast geräuschlosen
Brennstoffzellenantrieb. Besonders Taiwan war interessiert.
Doch unmittelbar nach dem Verkauf machte die Bundesregierung deutlich, dass
sie einer Lieferung von in Deutschland gebauten U-Booten nach Taiwan nicht
zustimmen würde.
OEP wollte den Schiffbauer deshalb wieder losschlagen. Und der französische
Rüstungselektronikkonzern Thales sowie die von Frankreich kontrollierte
Werftengruppe DCN zeigten sofort Interesse. Doch das schnelle Vorpreschen
der Franzosen passte weder der Bundesregierung noch dem deutschen
Stahlriesen ThyssenKrupp. Die Regierung intervenierte sowohl beim
französischen Ministerpräsidenten als auch bei der Pariser
Verteidigungsministerin.
HDW sollte zuerst an ThyssenKrupp verkauft werden, um dann mit anderen
europäischen Partnern zusammen zu gehen. Diesmal hatte die Einmischung der
Politik Erfolg. Thales zog sein Angebot zurück. Vorläufig.
Laut einem Vorvertrag soll Thyssen-Krupp HDW für mehr als 240 Millionen Euro
übernehmen - um das Unternehmen im ersten Schritt mit seinen eigenen Werften
zu verschmelzen, den Deutschen Nordseewerken sowie Blohm & Voss.
Doch das Spiel ist noch nicht zu Ende. Denn: Auch ThyssenKrupp soll seine
fusionierte Schiffbaubastion, laut Absprache, für weitere Partner öffnen.
Thales könnte somit doch noch die Mehrheit bekommen. Der Kanzler aber hält
bisher dagegen.
Favorisierte Lösung: Der französischdeutsche Mischkonzern EADS könnte sich
an dem Werftenverbund beteiligen. EADS hat laut Thyssen-Managern bereits
Interesse signalisiert. Die Anteile wären dann möglicherweise so verteilt,
dass die deutsche Seite - trotz französischer Beteiligung - einen
bestimmenden Einfluss behalten könnte. Das Geschacher um letzte nationale
Pfründen hat gerade erst begonnen.
Die Pariser Regierung arbeitet unterdessen auch im Fall Alstom weiter an
einer nationalen Lösung. Zwar glauben die Berliner noch immer an ein
Entgegenkommen, nachdem man schon die Aventis-Übernahme abnickte. Doch die
Franzosen pilgerten bereits dreimal nach Brüssel zu Wettbewerbskommissar
Mario Monti.
Der muss die bereits geleisteten Staatsbeihilfen an Alstom genehmigen und
entscheidet damit über die Zukunft des Unternehmens. Nach dem letzten
Treffen verkündete Chiracs Wirtschafts- und Finanzminister Nicolas Sarkozy
daheim in Paris den Sieg. Er habe eine Zerschlagung Alstoms verhindert - und
damit den Einstieg der Deutschen.
Ende vergangener Woche drohte Siemens-Chef Heinrich von Pierer deshalb mit
Klage. Die Chance, dass der Europäische Gerichtshof die Pariser
Alstom-Beihilfen im Nachhinein für nichtig erklärt, werden auf 90 Prozent
taxiert.
Der Kanzler will auch dieses Thema nun am 1. Juni beim industriepolitischen
Gipfel mit den Franzosen noch einmal besprechen. Vor allem aber wird es dann
um die Frage gehen, ob Europa wirtschaftlich noch eine Zukunft hat, wenn
weiterhin die nationalistische Kleinstaaterei regiert.
Glaubt man jenem Reformbericht, den eine Expertengruppe Anfang vergangener
Woche dem EU-Kommissionspräsidenten Romano Prodi zur langfristigen
Entwicklung Europas vorlegte, so lautet die Antwort: nein. Die Analyse der
Fachleute ist glasklar. Das Wirtschaftswachstum im Euro-Raum dümpelt, die
Arbeitslosenzahl ist hoch, die Koordination zwischen den Mitgliedsländern
nach wie vor mangelhaft.
Und die Folgen sind verheerend, denn die Konkurrenz kommt längst nicht mehr
aus den jeweiligen Nachbarländern, sondern aus allmählich erwachenden
Staaten-Riesen wie Indien oder China, deren Wachstumshunger
und -möglichkeiten die EU noch nichts entgegenzusetzen hat.
So sammelte die Runde insgesamt 50 Reformvorschläge. Sie reichen von
besseren Abstimmungen in der Wirtschaftspolitik bis zum Aufbau
pan-europäischer Unternehmens-Giganten. Der Sprecher der Expertenrunde heißt
Dominique Strauss-Kahn. Er war Wirtschaftsminister. Er ist Franzose. Aber
das muss ja nichts heißen.
FRANK DOHMEN, HEIKO MARTENS, WOLFGANG REUTER
ftd.de, Sa, 22.5.2004, 12:37, aktualisiert: Sa, 22.5.2004, 15:14
Saudi-Arabien nimmt Druck von Ölpreisen
Saudi-Arabien hat eine Erhöhung der Opec-Rohölförderung um zwei Millionen Barrel pro Tag vorgeschlagen. Obwohl ein formeller Beschluss der Opec noch aussteht, gaben die Ölpreise deutlich nach.
Saudi-Arabien will seine eigene Ölförderung im kommenden Monat auf neun Millionen Barrel (je 159 Liter) pro Tag anheben. Das Land hat nach Darstellung der US-Wirtschaftsagentur "Bloomberg" im vergangenen Monat 8,35 Millionen Barrel Öl pro Tag gefördert. Der weltgrößte Ölexporteur habe die Kapazität, weitere 1,65 Millionen Barrels pro Tag in den Markt zu bringen.
Die neuen Pläne hatte der saudi-arabische Ölminister Ali al-Naimi angekündigt. Eine Quotenentscheidung wird aber erst auf dem nächsten offiziellen Opec-Treffen am 3. Juni in Beirut fallen, sagte der algerische Ölminister Chakib Chelil im Anschluss an das informelle Treffen der Ölminister am Samstag in Amsterdam. Der saudi-arabische Vorschlag sei nicht erörtert worden, hieß es.
Die Äußerungen hatten am Freitag jedoch bereits die Ölmärkte bewegt. Rohöl zur Juli-Auslieferung fiel in New York um 2,1 Prozent auf 39,93 $ je Barrel und schloss damit erstmals seit 10. Mai unter 40 $ je Barrel. Am vergangenen Montag war Rohöl am New Yorker Warenterminmarkt Nymex auf ein Rekordniveau von 41,85 $ je Barrel gestiegen.
Zweifel an technischen Kapazitäten
Sorge über die Marktstabilität, die Versorgungskontinuität und das Wachstum der Weltwirtschaft, waren nach Angaben des Ölministers die Gründe für die saudi-arabische Entscheidung. Die großen Industrieländer hatten angesichts der explosionsartig steigenden Öl- und Treibstoffpreise und der daraus resultierenden Gefahren für die Weltwirtschaft immer lautstärker auf mehr Opec-Öl gedrängt. Saudi Arabien hatte vor einigen Tagen zunächst nur eine Opec-Quotenerhöhung von 1,5 Millionen Barrels pro Tag vorgeschlagen.
Der Energieminister von Katar hegt unterdessen Zweifel an der technischen Fähigkeit der Opec-Länder zu einer deutlichen Ausweitung ihrer Ölförderung. Die Opec-Länder verfügten nur über eine "sehr schmale" ungenutzte Förderkapazität und täten "bereits ihr Äußerstes", um den Ölmarkt zu versorgen, sagte Abdullah Al-Attiya. Allerdings sprach sich Al-Attiya für den früheren saudi-arabischen Vorschlag einer Erhöhung der Förderquoten um 1,5 Millionen auf 25 Millionen Barrel Rohöl pro Tag aus.
Die Opec produziert rund ein Drittel des weltweiten Ölangebots und fördert nach Schätzungen von Ölmarktexperten bereits zwei Millionen Barrels mehr als die offizielle Produktionsquote von 23,5 Millionen Barrels.
Saudi-Arabien nimmt Druck von Ölpreisen
Saudi-Arabien hat eine Erhöhung der Opec-Rohölförderung um zwei Millionen Barrel pro Tag vorgeschlagen. Obwohl ein formeller Beschluss der Opec noch aussteht, gaben die Ölpreise deutlich nach.
Saudi-Arabien will seine eigene Ölförderung im kommenden Monat auf neun Millionen Barrel (je 159 Liter) pro Tag anheben. Das Land hat nach Darstellung der US-Wirtschaftsagentur "Bloomberg" im vergangenen Monat 8,35 Millionen Barrel Öl pro Tag gefördert. Der weltgrößte Ölexporteur habe die Kapazität, weitere 1,65 Millionen Barrels pro Tag in den Markt zu bringen.
Die neuen Pläne hatte der saudi-arabische Ölminister Ali al-Naimi angekündigt. Eine Quotenentscheidung wird aber erst auf dem nächsten offiziellen Opec-Treffen am 3. Juni in Beirut fallen, sagte der algerische Ölminister Chakib Chelil im Anschluss an das informelle Treffen der Ölminister am Samstag in Amsterdam. Der saudi-arabische Vorschlag sei nicht erörtert worden, hieß es.
Die Äußerungen hatten am Freitag jedoch bereits die Ölmärkte bewegt. Rohöl zur Juli-Auslieferung fiel in New York um 2,1 Prozent auf 39,93 $ je Barrel und schloss damit erstmals seit 10. Mai unter 40 $ je Barrel. Am vergangenen Montag war Rohöl am New Yorker Warenterminmarkt Nymex auf ein Rekordniveau von 41,85 $ je Barrel gestiegen.
Zweifel an technischen Kapazitäten
Sorge über die Marktstabilität, die Versorgungskontinuität und das Wachstum der Weltwirtschaft, waren nach Angaben des Ölministers die Gründe für die saudi-arabische Entscheidung. Die großen Industrieländer hatten angesichts der explosionsartig steigenden Öl- und Treibstoffpreise und der daraus resultierenden Gefahren für die Weltwirtschaft immer lautstärker auf mehr Opec-Öl gedrängt. Saudi Arabien hatte vor einigen Tagen zunächst nur eine Opec-Quotenerhöhung von 1,5 Millionen Barrels pro Tag vorgeschlagen.
Der Energieminister von Katar hegt unterdessen Zweifel an der technischen Fähigkeit der Opec-Länder zu einer deutlichen Ausweitung ihrer Ölförderung. Die Opec-Länder verfügten nur über eine "sehr schmale" ungenutzte Förderkapazität und täten "bereits ihr Äußerstes", um den Ölmarkt zu versorgen, sagte Abdullah Al-Attiya. Allerdings sprach sich Al-Attiya für den früheren saudi-arabischen Vorschlag einer Erhöhung der Förderquoten um 1,5 Millionen auf 25 Millionen Barrel Rohöl pro Tag aus.
Die Opec produziert rund ein Drittel des weltweiten Ölangebots und fördert nach Schätzungen von Ölmarktexperten bereits zwei Millionen Barrels mehr als die offizielle Produktionsquote von 23,5 Millionen Barrels.
Ach ja Linti deine Nase für den dax ist ganz gut Was macht den dein Italienproblem gab es eine Lösung ?
Italien ist abgeschrieben und ausgebucht
Auch was nettes DEAG WKN 551390
Da ich momentan wa smit dem magen habe Keine Dax prognoze heute morgen bin momentan long mit engen stop
Auch was nettes DEAG WKN 551390
Da ich momentan wa smit dem magen habe Keine Dax prognoze heute morgen bin momentan long mit engen stop
So bei den Vorgaben aus den USA und aus Asien sage ich mal wieder Dax long
Heute ist ´Walter HV und morgen CBB Day
DIe Vorgaben sin d gut daher Dax long Hoffe mnal das betse für CBB aber Masterflex freut mich
Da die Amis zuhaben gehe ich von nen lauen handel aus aufgrund der anschläge sehe ich den dax eher short. Also guten start in eine neue woche.
@coco
Für short NL0000400786 Barrier 4000
Für short NL0000400786 Barrier 4000
Auch was nettes DEAG
Masterflex nun über 30 € ich will die 35 sehen
Guten Morgen zusammen, erwarte heute im Dax nen langweiligen Handel den im Osten war nicht viel los und ich denke das bleibt so bis die Amis aufmachen und dann hm wer weiß Wenn die 3940 fallen denke ich long
für long NL0000404978 hebel 30 strike 3880 für short NL0000400786 hebel 24 strike 4000.
Also gute Trades
für long NL0000404978 hebel 30 strike 3880 für short NL0000400786 hebel 24 strike 4000.
Also gute Trades
Wenn´s den ginge, wäre ich short in Yukos Wäre aber auch denkbar, dass andere Ölaktien aus Russland darunter leiden u. sich schwächer entwickeln, erst recht bei irgenwann wieder fallendem Ölpreis...
Markus
Markus
Tja die vorgaben sind durchwachsen würde wenn es nach meinen Bauch geht heute eher auf nen stigenden setzten aber die Zeichen sind nicht eindeutig deshalb enger stop wenn überhaupt. Für long NL0000404978 strike 3880 hebel 33,10. short NL0000400786 hebel 17 strike 4000. Gute Trades
Bonzai,
wer es kann sollte Millennium Pharmaceuticals und Medarex shorten da es echt mies aussieht.
Cu Schalander
wer es kann sollte Millennium Pharmaceuticals und Medarex shorten da es echt mies aussieht.
Cu Schalander
Vorgaben sind ja mehr als mies Deshalb short (immer mit stop )
denke die 3900 fallen heute wieder. SHORT!!!!! zumindest bis mittag. Tja linti und wer darf nicht? genau! presswurst.
allen anderen einen schönen tag und ein geiles we mit ner menge grillfesten!
allen anderen einen schönen tag und ein geiles we mit ner menge grillfesten!
Tja mit dem Dax das war wohl nichts zum Glück gibt es Stops Dafür erfreut mich CBB umsomehr
Schönes Wochenende Euch allen
Schönes Wochenende Euch allen
Guten Start in die Woche und erfolgreiche Trades
Tja bei den Vorgaben kann man nur long sagen
Morgen zusammen ich bleibe ein Bulle
Tja vorgaben sind aus meiner Sicht kaum zudeuten ghet eben zum Feiertag würde aus dem Bauch raus eher short gehen aber enger Stop.
Ach ja heute ist Masterflex HV hoffe da passiert wieder was im Kurs nach oben
Bonzai
MOSKAU (dpa-FX) - Der amerikanische Geschäftsmann Boris Jordan hat die
Minderheitsaktionäre des russischen Ölkonzerns Yukos <YUSA.MUN> zur
Rettung
der angeschlagenen Gesellschaft aufgerufen. "Wir können einen Konkurs
verhindern", sagte Jordan der Tageszeitung "Kommersant". Dazu müssten sich
aber die Minderheitsaktionäre zusammenschließen und mit den russischen
Behörden an einen Tisch setzen. Jordan hält über seine
Investmentgesellschaft
Sputnik Anteile an dem Konzern.
Andere Ölkonzerne hätten sich auch mit den zuständigen Behörden
einigen
können, sagte Jordan weiter. Sie hätten Strafen gezahlt und der Fall sei
daraufhin abgeschlossen worden. Dazu bedürfe es aber "guter Leute" an der
Spitze von Yukos, die sich der Verhandlungen annähmen. Die russische
Regierung
hatte Yukos zu Steuerrückzahlungen in Milliardenhöhe aufgefordert. Dem
Konzern
könnte dadurch die Zahlungsunfähigkeit drohen.
Schwere Vorwürfe erhob Jordan gegen den Mehrheitsaktionär Menatep. Die
Holding-Gesellschaft hätte die Führung des Konzerns angesichts der ernsten
Probleme lieber in die Hände unabhängiger Managern legen sollen. Sie hätte
nicht im Interesse der Minderheitsaktionäre gehandelt./FX/she/sit/ep
MOSKAU (dpa-FX) - Der amerikanische Geschäftsmann Boris Jordan hat die
Minderheitsaktionäre des russischen Ölkonzerns Yukos <YUSA.MUN> zur
Rettung
der angeschlagenen Gesellschaft aufgerufen. "Wir können einen Konkurs
verhindern", sagte Jordan der Tageszeitung "Kommersant". Dazu müssten sich
aber die Minderheitsaktionäre zusammenschließen und mit den russischen
Behörden an einen Tisch setzen. Jordan hält über seine
Investmentgesellschaft
Sputnik Anteile an dem Konzern.
Andere Ölkonzerne hätten sich auch mit den zuständigen Behörden
einigen
können, sagte Jordan weiter. Sie hätten Strafen gezahlt und der Fall sei
daraufhin abgeschlossen worden. Dazu bedürfe es aber "guter Leute" an der
Spitze von Yukos, die sich der Verhandlungen annähmen. Die russische
Regierung
hatte Yukos zu Steuerrückzahlungen in Milliardenhöhe aufgefordert. Dem
Konzern
könnte dadurch die Zahlungsunfähigkeit drohen.
Schwere Vorwürfe erhob Jordan gegen den Mehrheitsaktionär Menatep. Die
Holding-Gesellschaft hätte die Führung des Konzerns angesichts der ernsten
Probleme lieber in die Hände unabhängiger Managern legen sollen. Sie hätte
nicht im Interesse der Minderheitsaktionäre gehandelt./FX/she/sit/ep
Mein Tip Vectron short sowei auch Yukos das geht voll ab in den Süden
Was nett werden kann mediantis aber dünne Umsätze
Was für Vorgaben sehe den Dax morgen Blurot aber newtech ist ja schön in grün
Peinlich Peinlich das Post IPO sowas tut den Börsenplatz Germnay nicht gut wo soll da Vertrauen herkommen Also guten Start in die Woche
Die Vorgaben aus den USA durchwachsen aber Asien läßt hoffen würde sagen long Guten Start in den Tag
Durch die Vorgaben wird es der Dax schwer haben daher short
Dire Vorgaben aus den USA und Asien sind gut (besonders Technologie) daher long
Die Vorgaben sind trotz des EM Spieles gut daher long.
Tja und sogar die Postbank ist gestiegen
Tja und sogar die Postbank ist gestiegen
Hm mache heute nichts bin noch im EM Fieber
EM-Fieber? Für sowas kann man mit kleinem Einsatz bei www.bluevex.de mitmischen...
Markus
Markus
Wünche Euch allen einen guten und erfolgreichen Start in die Woche
Bei den Vorgaben weiß ich nicht so recht was ich machen soll Hm bleibe wenn die Future nicht bald was sagen heute mal draussen man muß ja nicht immer traden
Ich werde mal im Auge behalten, wie es jetzt bei WKN 745420 weitergeht. Da geht´s ja richtig rund seit Freitag
markus
markus
Den Dax weiter long
TCU geht gut ab hbae leider keine
TCU geht gut ab hbae leider keine
Moin Moin,
finde Mühlbauer sehr interesant
finde Mühlbauer sehr interesant
Salü
Die Vorgaben sagen long
Die Vorgaben sagen long
Moin Moin schöner short
MOSKAU (dpa-AFX) - Nach dem rechtskräftigen Steuerurteil gegen den
angeschlagenen Ölkonzern Yukos <YUSA.MUN> haben sich am Donnerstag
Gerichtsvollzieher Zugang zur Hauptverwaltung in Moskau verschafft. Die
Beamten verhandelten mit Anwälten des Konzerns, teilte ein Pressesprecher
des
Unternehmens mit. Am Dienstag war das Urteil über eine Steuernachzahlung
von
umgerechnet 2,81 Milliarden Euro bestätigt worden. Dem Konzern droht damit
die
Pleite./sv/DP/sk
MOSKAU (dpa-AFX) - Nach dem rechtskräftigen Steuerurteil gegen den
angeschlagenen Ölkonzern Yukos <YUSA.MUN> haben sich am Donnerstag
Gerichtsvollzieher Zugang zur Hauptverwaltung in Moskau verschafft. Die
Beamten verhandelten mit Anwälten des Konzerns, teilte ein Pressesprecher
des
Unternehmens mit. Am Dienstag war das Urteil über eine Steuernachzahlung
von
umgerechnet 2,81 Milliarden Euro bestätigt worden. Dem Konzern droht damit
die
Pleite./sv/DP/sk
Salü,
vorgaben sind nicht die besten short.
Aber gute Spiel der Griechen gestern
vorgaben sind nicht die besten short.
Aber gute Spiel der Griechen gestern
Guten Start in die neue Woche und gute Geschäfte
Guten Morgen,
allen einen guten Wochenstart und achtet hierauf:
Handel auch in Deutschland, WKN 754505
Könnte sich lohnen
Good luck
sowhat
allen einen guten Wochenstart und achtet hierauf:
Handel auch in Deutschland, WKN 754505
Könnte sich lohnen
Good luck
sowhat
Guten Wochenstart Euche allen bin mal gespannd wann wir die Bären erlegen können
Moin Moin Agiv könnte mal wieder interesant werden
HAMBURG (dpa-AFX) - Die zur niederländischen Finanzgruppe ING
<INGA.ASX>
<INN.FSE> gehörende Frankfurter BHF-Bank hat sich von ihrer Beteiligung in
Höhe von 13,2 Prozent an der finanziell angeschlagenen Hamburger
Immobiliengruppe Agiv Real Estate AG getrennt. "Wir sind nicht mehr
Aktionär
bei Agiv", sagte ein BHF-Sprecher dem Handelsblatt (Donnerstagausgabe).
Von
wem die Anteile erworben wurden, wollte er aber nicht sagen.
Als möglicher Investor war zuletzt unter anderem die Hamburger
Immobiliengruppe TAG im Gespräch. Ob die TAG Anteile der Agiv erworben
hat,
wollte ein Sprecher der Gesellschaft nicht kommentieren.
Agiv ist nach den Angaben mit einem Investitionsvolumen von mehr als
zwei
Milliarden Euro eine der größten Immobilienfirmen in Deutschland. An dem
Unternehmen ist unter anderem die EnBW Energie Baden Württemberg AG mit
14,2 %
beteiligt./sbi
HAMBURG (dpa-AFX) - Die zur niederländischen Finanzgruppe ING
<INGA.ASX>
<INN.FSE> gehörende Frankfurter BHF-Bank hat sich von ihrer Beteiligung in
Höhe von 13,2 Prozent an der finanziell angeschlagenen Hamburger
Immobiliengruppe Agiv Real Estate AG getrennt. "Wir sind nicht mehr
Aktionär
bei Agiv", sagte ein BHF-Sprecher dem Handelsblatt (Donnerstagausgabe).
Von
wem die Anteile erworben wurden, wollte er aber nicht sagen.
Als möglicher Investor war zuletzt unter anderem die Hamburger
Immobiliengruppe TAG im Gespräch. Ob die TAG Anteile der Agiv erworben
hat,
wollte ein Sprecher der Gesellschaft nicht kommentieren.
Agiv ist nach den Angaben mit einem Investitionsvolumen von mehr als
zwei
Milliarden Euro eine der größten Immobilienfirmen in Deutschland. An dem
Unternehmen ist unter anderem die EnBW Energie Baden Württemberg AG mit
14,2 %
beteiligt./sbi
Salü sehe den Dax erstmal ab in den Süden
Intetresant dürfte mal wieder cbb werden
Ich mag den Markt bzgl. CBB aber 0,06 sind zuwenig
Hm wenn ich meine Dax postings der letzten Zeit so ansehe sollte man immer das gegenteil tun von dem was ich sage
Ok, werde dann demnächst den "Lintorfer-Kontraindikator" berücksichtigen
Markus
Markus
Genau Hm handle heute nicht bin schon halb im Wochenende
Schönes Wochenende Euch allen
Finde augusta ist noch zu teuer...
Alles Rot was
Sixt könnte was werden
Ich sehe ja fast nur Rot Hoffe mal heute auf den rebound
rebound wurde ich ausgebremst handel heute mal t-offline long
Ich persönlich glaube nicht an den rebound diese Woche
Also mein Bauch sagt long wenn ich aber die Vorgaben sehe denke ich short. Hm werde erstmal abwarten
Bleibe bei long
Alstom long
SPIEGEL ONLINE - 19. August 2004, 13:05
URL: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,313945,00.html
Jagdrevier für Raider
Wie Firmenjäger die Deutschland AG aufmischen
Von Kai Lange und Jörn Sucher
Firmenjäger aus den USA und Großbritannien wirbeln die deutsche Unternehmenslandschaft durcheinander. Ihr Einfluss wächst so rasch wie die Liste der Betriebe, bei denen sie inzwischen die Fäden ziehen. Ein Überblick über die milliardenschweren Player und ihre Ziele.
Hamburg - An Namen wie Apax, Permira, Blackstone und KKR werden sich die Deutschen gewöhnen müssen. Private-Equity-Gesellschaften, auf Unternehmensbeteiligungen spezialisiert, haben tiefe Taschen und großen Einfluss: In Großbritannien kontrollieren sie bereits rund drei Millionen Arbeitsplätze. Auch in Deutschland begeben sich immer mehr Unternehmen - mal mehr, mal weniger freiwillig - in die Hände der Firmenjäger.
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Wer steckt dahinter?
Klicken Sie auf ein Bild,
um den Namen des Eigentümers zu erfahren.
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Der Turbinenhersteller MTU und die Werkstattkette Auto-Teile-Unger - fest in Händen des US-Investors Kohlberg Kravis Roberts (KKR). Der Bezahlsender Premiere - aus den Kirch-Ruinen aufgelesen von der britischen Permira. Die Kieler Traditionswerft HDW - geschluckt und umgebaut von One Equity Partners. Der Chemiekonzern Celanese, Spin-off des einst mächtigen Hoechst-Konzerns - die US-Gesellschaft Blackstone griff zu und organisiert nun den bislang größten Börsenrückzug Deutschlands. Kaufen, umstrukturieren und teurer wieder verkaufen - das ist ihr Geschäft.
Bei vielen willkommen, aber noch lange nicht satt
Bei vielen Unternehmen rennen die Firmenjäger inzwischen offene Türen ein. Konzerne wie Siemens , E.ON oder die Deutsche Bahn sind mit den ausländischen Investoren seit Jahren bestens im Geschäft. Die Konzernstrategen pflegen den Rückzug auf das Wesentliche und geben deshalb zahlreiche Randsparten an Private-Equity-Gesellschaften ab.
Doch deren Appetit ist damit nicht gestillt. Derzeit sind der Rüstungskonzern Rheinmetall , die von der Commerzbank verschmähte BHF-Bank sowie das WestLB-Paket am Touristikkonzern Tui im Visier der Investoren.
"Deutschland ist in einem schwierigen Veränderungsprozess, und Veränderungen sind unser Geschäft", sagt Max Burger-Calderon, Partner bei der Beteiligungsgesellschaft Apax Partners. Die Osterweiterung der EU sowie der globale Wettbewerb zwingen deutsche Unternehmen zum Umsteuern. Dabei könne Apax helfen: Mit Geld, Knowhow und der Überzeugung, dass sich die Investition nach einigen Jahren durch einen höheren Unternehmenswert auszahlt.
Deutschland baut um - Investoren mischen mit
Reichlich Anlagekapital haben sie alle. Überwiegend angelsächsische Pensionsfonds und Versicherungen stecken Milliarden in Private-Equity-Fonds, weil sie Alternativen zur Börse brauchen, um ihre Zielrenditen zu erreichen. Das Geschäft mit außerbörslichen Beteiligungen ist riskant aber einträglich: Renditen zwischen 10 und 20 Prozent pro Jahr werden erwartet.
DPA
Gut verdrahtet: Der frühere Mannesmann-Chef Klaus Esser wechselte ins Private-Equity-Geschäft
Bis zum Jahr 2000 wurde viel Geld mit Wagniskapital (Venture Capital) für junge Technologieunternehmen verbrannt. Nun dominieren die Buy-out-Fonds die Private-Equity-Szene: Buy-out-Fonds haben sich auf das Herauskaufen einzelner Unternehmensteile spezialisiert, um diese zu restrukturieren, profitabler zu machen und anschließend mit sattem Gewinn wieder zu verkaufen. Die Konkurrenz unter den Aufkäufern nimmt zu - mit Folgen für den deutschen Markt.
Deutschland habe beim Thema Beteiligungskapital Nachholbedarf, heißt es. In der größten Volkswirtschaft der EU liegen die Investitionen der Firmenkäufer mit 0,5 Prozent des BIP deutlich unter dem europäischen Durchschnitt (0,75 Prozent). In Europa haben Beteiligungsfonds im vergangenen Jahr knapp 25 Milliarden Euro investiert. In den kommenden vier Jahren dürften es laut einer Studie mehr als 120 Milliarden Euro sein.
Image verbessert - Topmanager auf der Gehaltsliste
Neue Beteiligungsgesellschaften drängen auf den deutschen Markt. Allein mit Geld kann sich niemand mehr die Konkurrenz vom Leibe halten - der europäische Marktführer Permira weist zwar mehr als fünf Milliarden Euro Eigenkapital aus, doch auch die Angreifer aus Übersee wie KKR oder Blackstone haben einen langen Atem.
Umso wichtiger sind gute Drähte. Viele ehemalige deutsche Topmanager haben bei den Beteiligungsgesellschaften einen lukrativen neuen Arbeitsplatz gefunden: Der ehemalige Bertelsmann-Chef Thomas Middelhoff wechselte zu Investcorp, Ex-Thyssen-Chef Dieter Vogel beobachtet für die US-Gesellschaft Bessemer den Markt, und der bei Mannesmann abgefundene Klaus Esser fand in General Atlantic Partners einen neuen Arbeitgeber.
Das Image der Firmenjäger hat sich entsprechend der zunehmenden Bedeutung verbessert. Es gibt nicht nur die "Raider", die angeschlagene Unternehmen entern, filetieren, Mitarbeiter feuern und nach kurzer Zeit Kasse machen. "Blackstone kauft gerne Firmen, die gut dastehen und durch unseren Beitrag neue Perspektiven bekommen", sagt Hanns Ostmeier, Geschäftsführer der US-Gesellschaft Blackstone in Deutschland. Eine Verbesserung des Geschäftes sei beste Voraussetzung, um eine Unternehmensbeteiligung nach einigen Jahren wieder teurer zu verkaufen: Investoren erwarten, dass ein Private-Equity-Fonds in jedem Fall die Entwicklung an den Aktienmärkten übertrifft.
Umkrempeln oder zerschlagen - die Strategien der Jäger
Derlei Renditen sind nicht nur durch Hege und Pflege eines Unternehmens, sondern auch durch Zerschlagung oder rigide Sparmaßnahmen zu erreichen. "Beteiligungsfirmen haben unterschiedliche Schwerpunkte und können unterschiedliche Strategien fahren", räumt Ostmeier ein. Doch es spreche für die Professionalisierung der Private-Equity-Szene, dass für jedes Szenario - sei es Sanierung, Internationalisierung, Fusion, Aufteilung oder Zerschlagung - ein erfahrener Investor zur Verfügung stehe.
DDP
Aufkaufen statt Aktien handeln: Für viele Investoren ist Private Equity interessanter als die Börse
"Wir müssen selbst etwas dafür tun, dass der Wert steigt", betont Ostmeier. Wer nur auf bessere Zeiten spekulieren wolle, könne gleich im Public-Equity-Bereich, sprich Aktienmarkt, sein Glück versuchen. Für viele Investoren ist Private Equity aber derzeit der interessantere Markt, vor allem in Deutschland.
"Es gibt viel Bewegung im deutschen Eigentumsgeschäft. Banken, die öffentliche Hand und Großkonzerne trennen sich von Beteiligungen. Das eröffnet Private-Equity-Gesellschaften hervorragende Möglichkeiten", sagt Matthias Moser, Deutschland-Chef der US-Gesellschaft Fortress. Der Druck zur Veränderung unter deutschen Unternehmen ist groß. Der globale Wettbewerb lässt sich mit den überholten Strukturen in Deutschland nicht meistern. Dies spielt den Beteiligungsgesellschaften zu, die sich gern als "Motoren des Wandels" sehen.
Der Mittelstand ist unter Zugzwang
"Galt früher das Konglomerat als Schlüssel zum Erfolg, ist nun der Rückzug aufs Kerngeschäft das Ziel", sagt Max Mäuser, Partner bei der britischen Permira Holding. Nicht nur die wechselnden Strategien der Konzerne begünstigen das Private-Equity-Geschäft, sondern auch die wachsenden Nöte des Mittelstands: "Viele mittelständische Unternehmen, bei denen sich die Nachfolgefrage stellt oder die vor schwierigen Finanzierungsrunden stehen, haben Private Equity als Lösung gefunden", berichtet Mäuser.
Viele Mittelständler leiden unter verschärften Kreditvorschriften (Basel II), brauchen Geld für Investitionen und sind zu klein, um den Kapitalmarkt in Form einer Anleihe anzuzapfen. Als dritter Faktor kommen die nervösen Börsen und der Trend zum "Public goes Private" hinzu: "Unternehmen, die sich an der Börse unterbewertet sehen, nutzen Private Equity, um die Kapitalmärkte zu verlassen", so der Permira-Partner.
Aufkaufen auf Pump - Hebel mit Fremdkapital
Günstig für die Beteiligungsunternehmen sind außerdem die niedrigen Zinsen, da sie ihre Käufe zum Großteil über Fremdkapital finanzieren. Leveraged Buy-out lautet diese Strategie. Umso größer die Wut bei den Betroffenen, wenn ein Firmenkäufer in die Kasse des Unternehmens greift, um seine Schulden bei den Banken zu bedienen. So lange die Eigenkapitalrendite des Unternehmens deutlich höher ist als der Zinssatz der Gläubigerbanken, sind Gewinne beim Firmenkäufer garantiert.
DPA
Private Equity funktioniert nicht ohne Risiko: Der Kauf der Bundesdruckerei war für die Beteiligungsgesellschaft Apax ein teurer Fehlgriff
"Dieser Hebel funktioniert aber auch in die andere Richtung", warnt Ostmeier. Geht die Firma Pleite, hat die Beteiligungsgesellschaft nicht nur eigenes Geld in den Sand gesetzt, sondern muss auch die Schulden bei den Banken bedienen.
Dass Private Equity auch mit "Risikokapital" übersetzt werden kann, beweist der Fall Bundesdruckerei: Die Beteiligungsgesellschaft Apax kaufte die Berliner Anstalt im Jahr 2001 für eine Milliarde Euro und schlug sie zwei Jahre später für einen Euro wieder los. "Vor Pleiten ist niemand geschützt, Misserfolge gehören dazu. Man braucht schon ein paar hervorragende Renditebringer, um dies auszugleichen und die Erwartungen der Investoren auf Dauer zu erfüllen", sagt ein Branchenkenner.
Nervöse Börse: "Secondary Buyouts" nehmen zu
Die nervöse Situation an der Börse treibt den Private-Equity-Unternehmen zwar Unternehmen als Kunden zu. Andererseits erschweren schwache Börsen den Firmenjägern auch ihre Ausstiegsmöglichkeit: Als Königsweg für einen lukrativen "Exit" gilt nach wie vor der Börsengang. Doch wer etwas teuer verkaufen will, muss am Finanzmarkt genug Käufer finden.
Kenner der Branche registrieren mit Unbehagen, dass die Zahl der "Secondary Buy-outs" zunimmt: Statt die Autowerkstattkette Auto-Teile-Unger wie geplant an die Börse zu bringen, schob die Beteiligungsgesellschaft Doughty Hanson ihren Anteil einfach an die große Schwester Kohlberg Kravis Roberts weiter. Nun wartet KKR auf besseres Börsenklima und hofft auf einen ATU-Börsengang in drei bis fünf Jahren.
Beobachter warnen daher davor, angesichts einer steigenden Zahl von Deals gleich den nächsten Private-Equity-Boom in Deutschland auszurufen. "Das Geschäft wächst organisch und solide, und das ist gut so", sagt Blackstone-Manager Ostmeier. "Wir brauchen keinen Boom wie am Neuen Markt - schließlich geht es um sehr viel Geld."
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Zum Thema:
Zum Thema im Internet: · Deutschland im Visier: Das Who`s who der Firmenjäger (manager-magazin.de)
http://www.manager-magazin.de/unternehmen/mittelstand/0,2828…
URL: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,313945,00.html
Jagdrevier für Raider
Wie Firmenjäger die Deutschland AG aufmischen
Von Kai Lange und Jörn Sucher
Firmenjäger aus den USA und Großbritannien wirbeln die deutsche Unternehmenslandschaft durcheinander. Ihr Einfluss wächst so rasch wie die Liste der Betriebe, bei denen sie inzwischen die Fäden ziehen. Ein Überblick über die milliardenschweren Player und ihre Ziele.
Hamburg - An Namen wie Apax, Permira, Blackstone und KKR werden sich die Deutschen gewöhnen müssen. Private-Equity-Gesellschaften, auf Unternehmensbeteiligungen spezialisiert, haben tiefe Taschen und großen Einfluss: In Großbritannien kontrollieren sie bereits rund drei Millionen Arbeitsplätze. Auch in Deutschland begeben sich immer mehr Unternehmen - mal mehr, mal weniger freiwillig - in die Hände der Firmenjäger.
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Der Turbinenhersteller MTU und die Werkstattkette Auto-Teile-Unger - fest in Händen des US-Investors Kohlberg Kravis Roberts (KKR). Der Bezahlsender Premiere - aus den Kirch-Ruinen aufgelesen von der britischen Permira. Die Kieler Traditionswerft HDW - geschluckt und umgebaut von One Equity Partners. Der Chemiekonzern Celanese, Spin-off des einst mächtigen Hoechst-Konzerns - die US-Gesellschaft Blackstone griff zu und organisiert nun den bislang größten Börsenrückzug Deutschlands. Kaufen, umstrukturieren und teurer wieder verkaufen - das ist ihr Geschäft.
Bei vielen willkommen, aber noch lange nicht satt
Bei vielen Unternehmen rennen die Firmenjäger inzwischen offene Türen ein. Konzerne wie Siemens , E.ON oder die Deutsche Bahn sind mit den ausländischen Investoren seit Jahren bestens im Geschäft. Die Konzernstrategen pflegen den Rückzug auf das Wesentliche und geben deshalb zahlreiche Randsparten an Private-Equity-Gesellschaften ab.
Doch deren Appetit ist damit nicht gestillt. Derzeit sind der Rüstungskonzern Rheinmetall , die von der Commerzbank verschmähte BHF-Bank sowie das WestLB-Paket am Touristikkonzern Tui im Visier der Investoren.
"Deutschland ist in einem schwierigen Veränderungsprozess, und Veränderungen sind unser Geschäft", sagt Max Burger-Calderon, Partner bei der Beteiligungsgesellschaft Apax Partners. Die Osterweiterung der EU sowie der globale Wettbewerb zwingen deutsche Unternehmen zum Umsteuern. Dabei könne Apax helfen: Mit Geld, Knowhow und der Überzeugung, dass sich die Investition nach einigen Jahren durch einen höheren Unternehmenswert auszahlt.
Deutschland baut um - Investoren mischen mit
Reichlich Anlagekapital haben sie alle. Überwiegend angelsächsische Pensionsfonds und Versicherungen stecken Milliarden in Private-Equity-Fonds, weil sie Alternativen zur Börse brauchen, um ihre Zielrenditen zu erreichen. Das Geschäft mit außerbörslichen Beteiligungen ist riskant aber einträglich: Renditen zwischen 10 und 20 Prozent pro Jahr werden erwartet.
DPA
Gut verdrahtet: Der frühere Mannesmann-Chef Klaus Esser wechselte ins Private-Equity-Geschäft
Bis zum Jahr 2000 wurde viel Geld mit Wagniskapital (Venture Capital) für junge Technologieunternehmen verbrannt. Nun dominieren die Buy-out-Fonds die Private-Equity-Szene: Buy-out-Fonds haben sich auf das Herauskaufen einzelner Unternehmensteile spezialisiert, um diese zu restrukturieren, profitabler zu machen und anschließend mit sattem Gewinn wieder zu verkaufen. Die Konkurrenz unter den Aufkäufern nimmt zu - mit Folgen für den deutschen Markt.
Deutschland habe beim Thema Beteiligungskapital Nachholbedarf, heißt es. In der größten Volkswirtschaft der EU liegen die Investitionen der Firmenkäufer mit 0,5 Prozent des BIP deutlich unter dem europäischen Durchschnitt (0,75 Prozent). In Europa haben Beteiligungsfonds im vergangenen Jahr knapp 25 Milliarden Euro investiert. In den kommenden vier Jahren dürften es laut einer Studie mehr als 120 Milliarden Euro sein.
Image verbessert - Topmanager auf der Gehaltsliste
Neue Beteiligungsgesellschaften drängen auf den deutschen Markt. Allein mit Geld kann sich niemand mehr die Konkurrenz vom Leibe halten - der europäische Marktführer Permira weist zwar mehr als fünf Milliarden Euro Eigenkapital aus, doch auch die Angreifer aus Übersee wie KKR oder Blackstone haben einen langen Atem.
Umso wichtiger sind gute Drähte. Viele ehemalige deutsche Topmanager haben bei den Beteiligungsgesellschaften einen lukrativen neuen Arbeitsplatz gefunden: Der ehemalige Bertelsmann-Chef Thomas Middelhoff wechselte zu Investcorp, Ex-Thyssen-Chef Dieter Vogel beobachtet für die US-Gesellschaft Bessemer den Markt, und der bei Mannesmann abgefundene Klaus Esser fand in General Atlantic Partners einen neuen Arbeitgeber.
Das Image der Firmenjäger hat sich entsprechend der zunehmenden Bedeutung verbessert. Es gibt nicht nur die "Raider", die angeschlagene Unternehmen entern, filetieren, Mitarbeiter feuern und nach kurzer Zeit Kasse machen. "Blackstone kauft gerne Firmen, die gut dastehen und durch unseren Beitrag neue Perspektiven bekommen", sagt Hanns Ostmeier, Geschäftsführer der US-Gesellschaft Blackstone in Deutschland. Eine Verbesserung des Geschäftes sei beste Voraussetzung, um eine Unternehmensbeteiligung nach einigen Jahren wieder teurer zu verkaufen: Investoren erwarten, dass ein Private-Equity-Fonds in jedem Fall die Entwicklung an den Aktienmärkten übertrifft.
Umkrempeln oder zerschlagen - die Strategien der Jäger
Derlei Renditen sind nicht nur durch Hege und Pflege eines Unternehmens, sondern auch durch Zerschlagung oder rigide Sparmaßnahmen zu erreichen. "Beteiligungsfirmen haben unterschiedliche Schwerpunkte und können unterschiedliche Strategien fahren", räumt Ostmeier ein. Doch es spreche für die Professionalisierung der Private-Equity-Szene, dass für jedes Szenario - sei es Sanierung, Internationalisierung, Fusion, Aufteilung oder Zerschlagung - ein erfahrener Investor zur Verfügung stehe.
DDP
Aufkaufen statt Aktien handeln: Für viele Investoren ist Private Equity interessanter als die Börse
"Wir müssen selbst etwas dafür tun, dass der Wert steigt", betont Ostmeier. Wer nur auf bessere Zeiten spekulieren wolle, könne gleich im Public-Equity-Bereich, sprich Aktienmarkt, sein Glück versuchen. Für viele Investoren ist Private Equity aber derzeit der interessantere Markt, vor allem in Deutschland.
"Es gibt viel Bewegung im deutschen Eigentumsgeschäft. Banken, die öffentliche Hand und Großkonzerne trennen sich von Beteiligungen. Das eröffnet Private-Equity-Gesellschaften hervorragende Möglichkeiten", sagt Matthias Moser, Deutschland-Chef der US-Gesellschaft Fortress. Der Druck zur Veränderung unter deutschen Unternehmen ist groß. Der globale Wettbewerb lässt sich mit den überholten Strukturen in Deutschland nicht meistern. Dies spielt den Beteiligungsgesellschaften zu, die sich gern als "Motoren des Wandels" sehen.
Der Mittelstand ist unter Zugzwang
"Galt früher das Konglomerat als Schlüssel zum Erfolg, ist nun der Rückzug aufs Kerngeschäft das Ziel", sagt Max Mäuser, Partner bei der britischen Permira Holding. Nicht nur die wechselnden Strategien der Konzerne begünstigen das Private-Equity-Geschäft, sondern auch die wachsenden Nöte des Mittelstands: "Viele mittelständische Unternehmen, bei denen sich die Nachfolgefrage stellt oder die vor schwierigen Finanzierungsrunden stehen, haben Private Equity als Lösung gefunden", berichtet Mäuser.
Viele Mittelständler leiden unter verschärften Kreditvorschriften (Basel II), brauchen Geld für Investitionen und sind zu klein, um den Kapitalmarkt in Form einer Anleihe anzuzapfen. Als dritter Faktor kommen die nervösen Börsen und der Trend zum "Public goes Private" hinzu: "Unternehmen, die sich an der Börse unterbewertet sehen, nutzen Private Equity, um die Kapitalmärkte zu verlassen", so der Permira-Partner.
Aufkaufen auf Pump - Hebel mit Fremdkapital
Günstig für die Beteiligungsunternehmen sind außerdem die niedrigen Zinsen, da sie ihre Käufe zum Großteil über Fremdkapital finanzieren. Leveraged Buy-out lautet diese Strategie. Umso größer die Wut bei den Betroffenen, wenn ein Firmenkäufer in die Kasse des Unternehmens greift, um seine Schulden bei den Banken zu bedienen. So lange die Eigenkapitalrendite des Unternehmens deutlich höher ist als der Zinssatz der Gläubigerbanken, sind Gewinne beim Firmenkäufer garantiert.
DPA
Private Equity funktioniert nicht ohne Risiko: Der Kauf der Bundesdruckerei war für die Beteiligungsgesellschaft Apax ein teurer Fehlgriff
"Dieser Hebel funktioniert aber auch in die andere Richtung", warnt Ostmeier. Geht die Firma Pleite, hat die Beteiligungsgesellschaft nicht nur eigenes Geld in den Sand gesetzt, sondern muss auch die Schulden bei den Banken bedienen.
Dass Private Equity auch mit "Risikokapital" übersetzt werden kann, beweist der Fall Bundesdruckerei: Die Beteiligungsgesellschaft Apax kaufte die Berliner Anstalt im Jahr 2001 für eine Milliarde Euro und schlug sie zwei Jahre später für einen Euro wieder los. "Vor Pleiten ist niemand geschützt, Misserfolge gehören dazu. Man braucht schon ein paar hervorragende Renditebringer, um dies auszugleichen und die Erwartungen der Investoren auf Dauer zu erfüllen", sagt ein Branchenkenner.
Nervöse Börse: "Secondary Buyouts" nehmen zu
Die nervöse Situation an der Börse treibt den Private-Equity-Unternehmen zwar Unternehmen als Kunden zu. Andererseits erschweren schwache Börsen den Firmenjägern auch ihre Ausstiegsmöglichkeit: Als Königsweg für einen lukrativen "Exit" gilt nach wie vor der Börsengang. Doch wer etwas teuer verkaufen will, muss am Finanzmarkt genug Käufer finden.
Kenner der Branche registrieren mit Unbehagen, dass die Zahl der "Secondary Buy-outs" zunimmt: Statt die Autowerkstattkette Auto-Teile-Unger wie geplant an die Börse zu bringen, schob die Beteiligungsgesellschaft Doughty Hanson ihren Anteil einfach an die große Schwester Kohlberg Kravis Roberts weiter. Nun wartet KKR auf besseres Börsenklima und hofft auf einen ATU-Börsengang in drei bis fünf Jahren.
Beobachter warnen daher davor, angesichts einer steigenden Zahl von Deals gleich den nächsten Private-Equity-Boom in Deutschland auszurufen. "Das Geschäft wächst organisch und solide, und das ist gut so", sagt Blackstone-Manager Ostmeier. "Wir brauchen keinen Boom wie am Neuen Markt - schließlich geht es um sehr viel Geld."
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Zum Thema:
Zum Thema im Internet: · Deutschland im Visier: Das Who`s who der Firmenjäger (manager-magazin.de)
http://www.manager-magazin.de/unternehmen/mittelstand/0,2828…
Ich glaube TUI kommt weiter unter druck
Dax long
Hallo Leute
Wann gibts denn wieder mal ein Börsenstammtisch-Treffen in Düsseldorf?
Wann gibts denn wieder mal ein Börsenstammtisch-Treffen in Düsseldorf?
@MillionDollars schau mal unter Boardertreffen Linti macht das 1 mal im Monat
Hoffe mal auf den Rebound bei Medion
Hoffe mal auf den Rebound bei Medion
Hoffe weiter auf long obwohl USA hm nicht gerade die besten Vorzeichen enger STop
Unser nächstes Treffen ist am 27.08.2004 im Scotties (Christopstr. 2) Uni nähe mehr in den Boardertreffen.
Unser nächstes Treffen ist am 27.08.2004 im Scotties (Christopstr. 2) Uni nähe mehr in den Boardertreffen.
Hoffe weiter auf Medion
dax long enger stop
Funkwerk ist interesant
dax long
MEXIKO-STADT (dpa-AFX) - Die staatliche mexikanische Erdölgesellschaft
Petroleos Mexicanos (Pemex) hat im Norden des Golfs von Mexiko
Presseberichten
zufolge neue Erdölvorkommen entdeckt. Wie die Zeitung "El Universal" am
Montag
unter Berufung auf den Pemex-Direktor für Erschließung und Produktion,
Luis
Ramírez Corzo, berichtete, könnten sich die bisherigen mexikanischen
Reserven
mehr als verdoppeln.
Ramírez Corzo schätzte das Potenzial der neuen Lagerstätten auf 54
Milliarden Barrel (ein Barrel sind 159 Liter), womit sich die
mexikanischen
Reserven auf 102 Milliarden Barrel erhöhen würden. "Wir könnten zu den
Erdölgroßmächten wie Irak, Vereinigte Arabische Emirate oder Kuwait
aufschließen", sagte Ramírez Corzo. Die mexikanische Fördermenge - derzeit
etwa 3,33 Millionen Barrel pro Tag - könne mittelfristig auf das Niveau
Saudi-Arabiens oder Russlands von rund 7,5 Millionen Barrel pro Tag
steigen./bl/DP/sbi
Petroleos Mexicanos (Pemex) hat im Norden des Golfs von Mexiko
Presseberichten
zufolge neue Erdölvorkommen entdeckt. Wie die Zeitung "El Universal" am
Montag
unter Berufung auf den Pemex-Direktor für Erschließung und Produktion,
Luis
Ramírez Corzo, berichtete, könnten sich die bisherigen mexikanischen
Reserven
mehr als verdoppeln.
Ramírez Corzo schätzte das Potenzial der neuen Lagerstätten auf 54
Milliarden Barrel (ein Barrel sind 159 Liter), womit sich die
mexikanischen
Reserven auf 102 Milliarden Barrel erhöhen würden. "Wir könnten zu den
Erdölgroßmächten wie Irak, Vereinigte Arabische Emirate oder Kuwait
aufschließen", sagte Ramírez Corzo. Die mexikanische Fördermenge - derzeit
etwa 3,33 Millionen Barrel pro Tag - könne mittelfristig auf das Niveau
Saudi-Arabiens oder Russlands von rund 7,5 Millionen Barrel pro Tag
steigen./bl/DP/sbi
Man sollte mal auf AAreal denken wg rebound
Dax mit engen Stop short
Und man sollte auf Funkwerk aachten den Freitag mit dem neuen Index wird es spannend
Und man sollte auf Funkwerk aachten den Freitag mit dem neuen Index wird es spannend
Wg dem Unwetter vor Florida konnte O-Saft interesat werden
In TecDAX aufgenommen werden Bechtle, Funkwerk und Morphosys für FJH, SCM Microsystems und SAP SI. SAP SI wechselt mit Wirkung zum 8. Oktober vom Prime Standard in den General Standard. ( Quelle: Deutsche Börse )
allen ein schönes we und guten wochenstart
allen ein schönes we und guten wochenstart
Soweit zu unseren O-Saft
FOKUS 1-Hurrikan "Frances" erreicht Florida - Häuser ohne Strom
[05 Sep 2004 - 07:39]
Cocoa, 05. Sep (Reuters) - Der Hurrikan "Frances" hat am späten Samstagabend den US-Küstenstaat Florida erreicht und mit Windgeschwindigkeiten von bis 170 Kilometern pro Stunde Dächer von Häusern gerissen und Bäume entwurzelt. Rund 1,3 Millionen Privat- und Geschäftshäuser waren ohne Strom. Meteorologen rechneten damit, dass "Frances" bis zu 15 Stunden lang mit heftigen Windböen und sintflutartigen Regenfällen über Florida toben wird.
Die Behörden hatten vor Eintreffen des Hurrikans rund 2,5 Millionen Menschen aufgefordert, sich aus den Küstenregionen in Landesinnere zurückzuziehen. Dort warteten Evakuierte, während der Sturm von den Bahamas über den Atlantik zur Südost-Spitze der USA zog. Als "Frances" auf die Küstenregionen im Osten Floridas traf, mischten sich heftige Regenfälle mit riesigen, von Sturmböen aufgewirbelten Sandwolken. Auf die Strände krachten schaumgekrönte Wellen.
In den Yachthäfen des besonders betroffenen Bezirks Palm Beach riss der Sturm Boote los und schob sie vor sich her, bis sie auf Brücken oder andere Hindernisse trafen. Stromleitungen wurden gekappt, Küstenstraßen und Tiefgaragen überflutet, einige mobile Häuser zerstört. Nach Informationen eines lokalen Fernsehsenders starb ein Obdachloser an einem Herzanfall, als der Hurrikan auf die Küste traf.
Meteorologen gingen davon aus, dass es zwölf Stunden dauern könnte, bis das Zentrum des Hurrikans Florida passiert hat. Die Experten warnten die Bewohner, sich nicht in falscher Sicherheit zu wiegen, wenn das Auge des Wirbelsturms über sie hinwegzieht. Im Auge des Hurrikans sei es zwar ruhig, danach folge aber die zweite, erneut sehr heftige Hälfte des Sturms. Die Behörden forderten alle Bewohner Floridas auf, in ihren Häusern zu bleiben. "Wir möchten nicht, dass Menschen ihr Leben aus Dummheit verlieren", sagte Gouverneur Jeb Bush.
Um 23.00 Uhr Ortszeit (Sonntag 05.00 MESZ) lag das Zentrum des Sturmes nach Angaben des Hurrikan-Centers in Miami gut 50 Kilometer nordwestlich von Palm Beach. Von dort bewegte sich der Hurrikan mit einer Geschwindigkeit von sieben Kilometern pro Stunde weiter in Landesinnere. Zwar hat sich der Sturm auf seinem zweitägigen Weg von den Bahamas bereits deutlich abgeschwächt. Über die Inselgruppe wer er noch mit Windgeschwindigkeiten von bis 235 Kilometern pro Stunde hinweggerast. Nach Einschätzung der Experten von Risk Management Solutions könnte "Frances" in den USA aber immer noch Versicherungsschäden zwischen zwei und zehn Milliarden Dollar verursachen.
In weiten Teilen Floridas ruhte das öffentliche Leben. Häfen und Flughäfen waren ebenso geschlossen wie Disney World und andere Vergnügungsparks. Auch die großen Einkaufszentren hatten nicht geöffnet. Stadtverwaltungen verhängten nächtliche Ausgangssperren.
Erst vor drei Wochen war der Hurrikan "Charley" über Florida hinweggefegt. Er hatte Versicherungsschäden in Höhe von 7,4 Milliarden Dollar angerichtet. Lediglich Hurrikan "Andrew" verursachte 1992 mit 25 Milliarden Dollar noch höhere Schäden.
dud
FOKUS 1-Hurrikan "Frances" erreicht Florida - Häuser ohne Strom
[05 Sep 2004 - 07:39]
Cocoa, 05. Sep (Reuters) - Der Hurrikan "Frances" hat am späten Samstagabend den US-Küstenstaat Florida erreicht und mit Windgeschwindigkeiten von bis 170 Kilometern pro Stunde Dächer von Häusern gerissen und Bäume entwurzelt. Rund 1,3 Millionen Privat- und Geschäftshäuser waren ohne Strom. Meteorologen rechneten damit, dass "Frances" bis zu 15 Stunden lang mit heftigen Windböen und sintflutartigen Regenfällen über Florida toben wird.
Die Behörden hatten vor Eintreffen des Hurrikans rund 2,5 Millionen Menschen aufgefordert, sich aus den Küstenregionen in Landesinnere zurückzuziehen. Dort warteten Evakuierte, während der Sturm von den Bahamas über den Atlantik zur Südost-Spitze der USA zog. Als "Frances" auf die Küstenregionen im Osten Floridas traf, mischten sich heftige Regenfälle mit riesigen, von Sturmböen aufgewirbelten Sandwolken. Auf die Strände krachten schaumgekrönte Wellen.
In den Yachthäfen des besonders betroffenen Bezirks Palm Beach riss der Sturm Boote los und schob sie vor sich her, bis sie auf Brücken oder andere Hindernisse trafen. Stromleitungen wurden gekappt, Küstenstraßen und Tiefgaragen überflutet, einige mobile Häuser zerstört. Nach Informationen eines lokalen Fernsehsenders starb ein Obdachloser an einem Herzanfall, als der Hurrikan auf die Küste traf.
Meteorologen gingen davon aus, dass es zwölf Stunden dauern könnte, bis das Zentrum des Hurrikans Florida passiert hat. Die Experten warnten die Bewohner, sich nicht in falscher Sicherheit zu wiegen, wenn das Auge des Wirbelsturms über sie hinwegzieht. Im Auge des Hurrikans sei es zwar ruhig, danach folge aber die zweite, erneut sehr heftige Hälfte des Sturms. Die Behörden forderten alle Bewohner Floridas auf, in ihren Häusern zu bleiben. "Wir möchten nicht, dass Menschen ihr Leben aus Dummheit verlieren", sagte Gouverneur Jeb Bush.
Um 23.00 Uhr Ortszeit (Sonntag 05.00 MESZ) lag das Zentrum des Sturmes nach Angaben des Hurrikan-Centers in Miami gut 50 Kilometer nordwestlich von Palm Beach. Von dort bewegte sich der Hurrikan mit einer Geschwindigkeit von sieben Kilometern pro Stunde weiter in Landesinnere. Zwar hat sich der Sturm auf seinem zweitägigen Weg von den Bahamas bereits deutlich abgeschwächt. Über die Inselgruppe wer er noch mit Windgeschwindigkeiten von bis 235 Kilometern pro Stunde hinweggerast. Nach Einschätzung der Experten von Risk Management Solutions könnte "Frances" in den USA aber immer noch Versicherungsschäden zwischen zwei und zehn Milliarden Dollar verursachen.
In weiten Teilen Floridas ruhte das öffentliche Leben. Häfen und Flughäfen waren ebenso geschlossen wie Disney World und andere Vergnügungsparks. Auch die großen Einkaufszentren hatten nicht geöffnet. Stadtverwaltungen verhängten nächtliche Ausgangssperren.
Erst vor drei Wochen war der Hurrikan "Charley" über Florida hinweggefegt. Er hatte Versicherungsschäden in Höhe von 7,4 Milliarden Dollar angerichtet. Lediglich Hurrikan "Andrew" verursachte 1992 mit 25 Milliarden Dollar noch höhere Schäden.
dud
TUI bleibt die Abreise aus dem DAX erspart
- Stühlerücken bei MDAX, TecDAX und SDAX
Die Deutsche Börse hat wie erwartet die Aktie des Reisekonzerns TUI im DAX belassen und keine Veränderungen in der Zusammensetzung des Deutschen Aktienindexes vorgenommen. Änderungen gibt es dagegen im MDAX , TecDAX , SDAX und im NEMAX 50, - allerdings blieben auch hier Überraschungen aus.
Die beiden Börsenneulinge Postbank (800100) und der Geldautomaten-Hersteller Wincor Nixdorf steigen wie erwartet in den MDAX auf. Auch das Papier des Einkaufscenter-Investor Deutsche Euroshop (748020) schaffte den Sprung.
Den MDAX verlassen müssen der Druckmaschinenhersteller Koenig & Bauer, der Puppenhersteller Zapf Creation und der Haarpflege-Spezialist Wella. Wella (776563) wurde vom US-Konsumgüterkonzern Procter & Gamble (852062) übernommen.
Die Aufnahme in den TecDAX schafften
- Bechtle (515870)
- Funkwerk (575314) und
- MorphoSys (663200)
Ab dem 20. September werden
- FJH (513010) ,
- SCM Microsystems und
- SAP SI nicht im Technologie-Index TecDAX notiert sein.
Neu in den SDAX aufgenommen werden
- Masterflex (549293) und
- pgam advanced technologies (513840) sowie
- Koenig & Bauer (719353) und
- Zapf Creation (780600)
Aus dem SDAX herausgenommen werden
- Deutsche Euroshop (748020),
- Gericom (565773)
- IM Internationalmedia sowie
- VIVA Media (617106)
Die Deutsche Euroshop steigt von SDAX in MDAX auf.
Viva Media wird den Prime Standard mit Wirkung zum 6. Dezember verlassen.
- Stühlerücken bei MDAX, TecDAX und SDAX
Die Deutsche Börse hat wie erwartet die Aktie des Reisekonzerns TUI im DAX belassen und keine Veränderungen in der Zusammensetzung des Deutschen Aktienindexes vorgenommen. Änderungen gibt es dagegen im MDAX , TecDAX , SDAX und im NEMAX 50, - allerdings blieben auch hier Überraschungen aus.
Die beiden Börsenneulinge Postbank (800100) und der Geldautomaten-Hersteller Wincor Nixdorf steigen wie erwartet in den MDAX auf. Auch das Papier des Einkaufscenter-Investor Deutsche Euroshop (748020) schaffte den Sprung.
Den MDAX verlassen müssen der Druckmaschinenhersteller Koenig & Bauer, der Puppenhersteller Zapf Creation und der Haarpflege-Spezialist Wella. Wella (776563) wurde vom US-Konsumgüterkonzern Procter & Gamble (852062) übernommen.
Die Aufnahme in den TecDAX schafften
- Bechtle (515870)
- Funkwerk (575314) und
- MorphoSys (663200)
Ab dem 20. September werden
- FJH (513010) ,
- SCM Microsystems und
- SAP SI nicht im Technologie-Index TecDAX notiert sein.
Neu in den SDAX aufgenommen werden
- Masterflex (549293) und
- pgam advanced technologies (513840) sowie
- Koenig & Bauer (719353) und
- Zapf Creation (780600)
Aus dem SDAX herausgenommen werden
- Deutsche Euroshop (748020),
- Gericom (565773)
- IM Internationalmedia sowie
- VIVA Media (617106)
Die Deutsche Euroshop steigt von SDAX in MDAX auf.
Viva Media wird den Prime Standard mit Wirkung zum 6. Dezember verlassen.
ftd.de, Sa, 4.9.2004, 14:00
Summer School: Übernehmen Sie sich nicht bei Übernahmen!
Von Nancy Hubbard
Seit der großen Fusionswelle Ende der 90er Jahre ist einige Zeit vergangen, so dass wir jetzt über das Gelernte nachdenken können. Viel Gelegenheit haben wir aber nicht, denn die Anzahl der Fusionen und Übernahmen (M&A) nimmt wieder zu.
Aber Vorsicht: Die meisten Mega-Fusionen sind nicht erfolgreich. Studien belegen, dass die Aktionäre langfristig oftmals nicht profitieren, da Bewertungen und Aufschläge extrem hoch sind und die gesteckten Ziele unerreichbar bleiben. Rechnet man den enormen Zeitaufwand hinzu, wird deutlich, dass sich die meisten Käufer besser darauf konzentriert hätten, das organische Wachstum voranzutreiben.
Woran lässt sich ablesen, ob ein Zukauf erfolgreich oder ein Fehlschlag war? Um das festzustellen, sollte man die Unterlagen zur Hand nehmen, mit denen die Aktionäre vom Wert der Fusion überzeugt werden sollten. Sind die angekündigten Einsparungen und Vorteile eingetreten?
Die Arbeit wird unterschätzt
Viele Manager unterschätzen die Aufgaben, die mit einem Zukauf oder Zusammenschluss einhergehen. Schließlich müssen zwei Finanzabteilungen verschmolzen werden, zwei Marketing- und zwei Forschungsabteilungen, Fabriken und Lager, unterschiedliche IT-Strukturen und Auslandsgeschäfte undsoweiter und so fort. Dazu kommen weitere Komplikationen wie unterschiedliche Nationalitäten, Kulturen, Zeitzonen und Sprachen. Kein Wunder, dass so viele Übernahmen scheitern.
Dennoch sind auch einige erfolgreich, sogar grenz- und kulturüberschreitend. Bei der vorigen Fusionswelle wurde bei den meisten erfolgreichen Zusammenschlüssen auf externe Berater zurückgegriffen, die bei der Umsetzung halfen - nicht zuletzt deshalb, weil es vielen Unternehmen an den internen Fähigkeiten fehlte, große Fusionen selbstständig zu bewältigen.
Häufig realisiert man auch erst nach der Übernahme, wie viel Personal für die Umsetzung nötig ist. Bei einer Großfusion im französischen Bankenwesen waren 450 Arbeitsgruppen mit im Schnitt 10 Mitarbeitern aktiv. Es arbeiteten also rund 4500 Führungskräfte daran, weltweit die Eingliederung umzusetzen - und in dieser Zahl sind die externen Berater noch nicht mitgerechnet.
Vor- und Nachteile müssen abgewogen werden
Vor einer Übernahme sollten Manager abwägen, was eine organisch ausgerichtete Initiative in gleicher Größenordnung bewirken könnte. Eine Initiative bringt nicht den sofortigen Größenzuwachs oder das Gefühl der Dringlichkeit mit sich, das von einer Übernahme ausgeht, aber in vielen Fällen wäre es für das Unternehmen genauso vorteilhaft - und weniger riskant - auf einen neuen Markt oder in ein neues Land zu expandieren oder massiv in neue Fabriken oder Technologien zu investieren.
Der Trend geht inzwischen dahin, die Umsetzung intern durchzuführen. Doch warum interne Kapazitäten für etwas aufbauen, was im Regelfall nur selten geschieht? Langfristig kann es sich rechnen, denn externe Berater stellen bei großen Fusionen schon mal über 20 Mio. Euro pro Monat in Rechnung. Bleibt der Prozess im Haus, hat das Unternehmen eine bessere Kontrolle, und ein reicher Erfahrungsschatz kann die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass künftige Fusionen erfolgreicher werden.
Wer auf Einkaufstour geht, kann ein separates Umsetzungsteam betreiben, allerdings ist dies eher die Ausnahme. Die Spezialisten sind ein eigenständiger Bereich und werden zu Übernahmen hinzugezogen, wenn es akut wird. Das ist die kostspieligste Option und rechtfertig die Ausgaben nur dann, wenn mehrere Zukäufe oder andere Projekte pro Jahr erfolgen.
Übernahmewissen konzernweit verbreiten
Andere Käufer haben kleine, aber separate M&A-Abteilungen, die aus einer Hand voll Personen bestehen. Sie sind für die Integration zuständig und ziehen andere Mitarbeiter oder externe Berater hinzu, die bestimmte Bereiche oder Themen abdecken. Durch dieses Prinzip wird das Übernahmewissen konzernweit verbreitet und ist nicht auf einige wenige Experten beschränkt. Auch hier rechnen sich die Kosten erst, wenn ein Unternehmen pro Jahr mehrere Zukäufe tätigt.
Weniger teuer ist eine Variante, bei der die Manager einen internen Ansatz entwickeln. Dieser Weg ist für kleinere oder dezentralisierte Unternehmen geeignet oder für solche, die nur wenige Übernahmen planen. Eine "Übernahme-Methodik" enthält Richtlinien und Prozessabläufe sowie das gesammelte Wissen und die Erfahrungen des Unternehmens mit Übernahmen und Zukäufen. Nach Fertigstellung der Methodik übernimmt eine ranghohe Führungskraft die volle Verantwortung dafür.
Von den Erfahrungen der Mitarbeiter profitieren
Wie sammelt ein Unternehmen dieses Wissen? Zunächst betrachten Manager frühere M&A-Tätigkeiten und holen Erfahrungsberichte der Mitarbeiter ein, sowohl positive als auch negative. Sie sollten wichtige Aktivitäten darlegen, Checklisten erstellen, Meilensteine und Ziele beschreiben, die Personalanforderungen aufführen und vor allem Bedingungen festlegen, an denen sich der Erfolg messen lässt. Erfahrene Mitarbeiter können als für künftige Übernahmen nützlich vermerkt werden.
Das Resultat sollte ein perfekt auf das Unternehmen zugeschnittener Leitfaden für einen Zukauf sein. Eine interne Methodik kann auch im Vorfeld einer Übernahme hilfreich sein, indem sie Planungsschritte beschreibt, Checklisten für die Due-Diligence-Prüfung enthält und aufführt, welche Mitarbeiter spezielle Fusionserfahrungen haben.
Systematische Planung erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass eine Übernahme erfolgreich verläuft. Nur wenige Abschlüsse gehen gut aus, wenn die Beteiligten nicht Zugriff auf genaue, beständige Informationen haben und die Mitarbeiter binnen kürzester Zeit das "Rad neu erfinden" müssen.
Testlauf mit kleinerer Übernahme
Richtlinien müssen flexibel genug sein, um verschiedene Formen von Zusammenschlüssen und unterschiedliche Ausmaße der Integration abzudecken. Ein Zukauf einer eigenständigen Auslandstochter erfordert eventuell mehr Input von den Finanz- und IT-Abteilungen, während bei einer vollen Fusion wohl die Personalabteilung stärker gefragt ist.
Kein Unternehmen würde ein Produkt ohne vorherige Tests auf den Markt bringen und das gilt auch für die Integration bei Zukäufen: Haben die Führungskräfte die Methodik fertig gestellt, sollten sie über einen Testlauf mit einer kleineren Übernahme nachdenken. Diese fungiert dann als wichtige "Feuerprobe" für die Mitarbeiter und die neuen Richtlinien.
Teuer und aufwändig muss nicht sein
Eine interne Methodik mag teuer und zeitaufwändig erscheinen, aber sie muss es nicht sein. Der Rahmen lässt sich innerhalb weniger Tage entwickeln, dann machen sich Führungskräfte an den Feinschliff. Die Kosten können auch gesenkt werden, indem man MBA-Studenten im Praktikum auf die Vorarbeiten ansetzt und sie Richtlinien recherchieren lässt. Die meisten MBA-Studenten dürften über die Gelegenheit, an einem Übernahmeprojekt mitzuarbeiten, hoch erfreut sein.
Falls Ihnen das Ganze nach zu viel Arbeit aussieht, sollten Sie vielleicht lieber völlig die Finger von Übernahmen lassen. Jeder Fusionsexperte wird Ihnen bestätigen, dass die Planungen im Vorfeld nur die Spitze des Eisbergs sind. Um einen Zukauf durchzudrücken und alle Probleme zu lösen, sind ein enormes Durchhaltevermögen und ein unerschütterlicher Wille nötig. Alternativ gibt es ja auch immer noch die externen Berater. Beschweren werden die sich sicherlich nicht, können sie doch ihre Erfahrung auf Ihre Kosten ausbauen.
Es wird immer kostspieliger, wenn ein Geschäft scheitert. Da Fusionen und Übernahmen wieder verstärkt ins Blickfeld rücken, ist es höchste Zeit für die Unternehmen, die Kontrolle über die Prozesse zu erlangen, die über künftigen Erfolg oder Misserfolg entscheiden.
Die Autorin unterrichtet am Templeton College der Universität Oxford.
Summer School: Übernehmen Sie sich nicht bei Übernahmen!
Von Nancy Hubbard
Seit der großen Fusionswelle Ende der 90er Jahre ist einige Zeit vergangen, so dass wir jetzt über das Gelernte nachdenken können. Viel Gelegenheit haben wir aber nicht, denn die Anzahl der Fusionen und Übernahmen (M&A) nimmt wieder zu.
Aber Vorsicht: Die meisten Mega-Fusionen sind nicht erfolgreich. Studien belegen, dass die Aktionäre langfristig oftmals nicht profitieren, da Bewertungen und Aufschläge extrem hoch sind und die gesteckten Ziele unerreichbar bleiben. Rechnet man den enormen Zeitaufwand hinzu, wird deutlich, dass sich die meisten Käufer besser darauf konzentriert hätten, das organische Wachstum voranzutreiben.
Woran lässt sich ablesen, ob ein Zukauf erfolgreich oder ein Fehlschlag war? Um das festzustellen, sollte man die Unterlagen zur Hand nehmen, mit denen die Aktionäre vom Wert der Fusion überzeugt werden sollten. Sind die angekündigten Einsparungen und Vorteile eingetreten?
Die Arbeit wird unterschätzt
Viele Manager unterschätzen die Aufgaben, die mit einem Zukauf oder Zusammenschluss einhergehen. Schließlich müssen zwei Finanzabteilungen verschmolzen werden, zwei Marketing- und zwei Forschungsabteilungen, Fabriken und Lager, unterschiedliche IT-Strukturen und Auslandsgeschäfte undsoweiter und so fort. Dazu kommen weitere Komplikationen wie unterschiedliche Nationalitäten, Kulturen, Zeitzonen und Sprachen. Kein Wunder, dass so viele Übernahmen scheitern.
Dennoch sind auch einige erfolgreich, sogar grenz- und kulturüberschreitend. Bei der vorigen Fusionswelle wurde bei den meisten erfolgreichen Zusammenschlüssen auf externe Berater zurückgegriffen, die bei der Umsetzung halfen - nicht zuletzt deshalb, weil es vielen Unternehmen an den internen Fähigkeiten fehlte, große Fusionen selbstständig zu bewältigen.
Häufig realisiert man auch erst nach der Übernahme, wie viel Personal für die Umsetzung nötig ist. Bei einer Großfusion im französischen Bankenwesen waren 450 Arbeitsgruppen mit im Schnitt 10 Mitarbeitern aktiv. Es arbeiteten also rund 4500 Führungskräfte daran, weltweit die Eingliederung umzusetzen - und in dieser Zahl sind die externen Berater noch nicht mitgerechnet.
Vor- und Nachteile müssen abgewogen werden
Vor einer Übernahme sollten Manager abwägen, was eine organisch ausgerichtete Initiative in gleicher Größenordnung bewirken könnte. Eine Initiative bringt nicht den sofortigen Größenzuwachs oder das Gefühl der Dringlichkeit mit sich, das von einer Übernahme ausgeht, aber in vielen Fällen wäre es für das Unternehmen genauso vorteilhaft - und weniger riskant - auf einen neuen Markt oder in ein neues Land zu expandieren oder massiv in neue Fabriken oder Technologien zu investieren.
Der Trend geht inzwischen dahin, die Umsetzung intern durchzuführen. Doch warum interne Kapazitäten für etwas aufbauen, was im Regelfall nur selten geschieht? Langfristig kann es sich rechnen, denn externe Berater stellen bei großen Fusionen schon mal über 20 Mio. Euro pro Monat in Rechnung. Bleibt der Prozess im Haus, hat das Unternehmen eine bessere Kontrolle, und ein reicher Erfahrungsschatz kann die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass künftige Fusionen erfolgreicher werden.
Wer auf Einkaufstour geht, kann ein separates Umsetzungsteam betreiben, allerdings ist dies eher die Ausnahme. Die Spezialisten sind ein eigenständiger Bereich und werden zu Übernahmen hinzugezogen, wenn es akut wird. Das ist die kostspieligste Option und rechtfertig die Ausgaben nur dann, wenn mehrere Zukäufe oder andere Projekte pro Jahr erfolgen.
Übernahmewissen konzernweit verbreiten
Andere Käufer haben kleine, aber separate M&A-Abteilungen, die aus einer Hand voll Personen bestehen. Sie sind für die Integration zuständig und ziehen andere Mitarbeiter oder externe Berater hinzu, die bestimmte Bereiche oder Themen abdecken. Durch dieses Prinzip wird das Übernahmewissen konzernweit verbreitet und ist nicht auf einige wenige Experten beschränkt. Auch hier rechnen sich die Kosten erst, wenn ein Unternehmen pro Jahr mehrere Zukäufe tätigt.
Weniger teuer ist eine Variante, bei der die Manager einen internen Ansatz entwickeln. Dieser Weg ist für kleinere oder dezentralisierte Unternehmen geeignet oder für solche, die nur wenige Übernahmen planen. Eine "Übernahme-Methodik" enthält Richtlinien und Prozessabläufe sowie das gesammelte Wissen und die Erfahrungen des Unternehmens mit Übernahmen und Zukäufen. Nach Fertigstellung der Methodik übernimmt eine ranghohe Führungskraft die volle Verantwortung dafür.
Von den Erfahrungen der Mitarbeiter profitieren
Wie sammelt ein Unternehmen dieses Wissen? Zunächst betrachten Manager frühere M&A-Tätigkeiten und holen Erfahrungsberichte der Mitarbeiter ein, sowohl positive als auch negative. Sie sollten wichtige Aktivitäten darlegen, Checklisten erstellen, Meilensteine und Ziele beschreiben, die Personalanforderungen aufführen und vor allem Bedingungen festlegen, an denen sich der Erfolg messen lässt. Erfahrene Mitarbeiter können als für künftige Übernahmen nützlich vermerkt werden.
Das Resultat sollte ein perfekt auf das Unternehmen zugeschnittener Leitfaden für einen Zukauf sein. Eine interne Methodik kann auch im Vorfeld einer Übernahme hilfreich sein, indem sie Planungsschritte beschreibt, Checklisten für die Due-Diligence-Prüfung enthält und aufführt, welche Mitarbeiter spezielle Fusionserfahrungen haben.
Systematische Planung erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass eine Übernahme erfolgreich verläuft. Nur wenige Abschlüsse gehen gut aus, wenn die Beteiligten nicht Zugriff auf genaue, beständige Informationen haben und die Mitarbeiter binnen kürzester Zeit das "Rad neu erfinden" müssen.
Testlauf mit kleinerer Übernahme
Richtlinien müssen flexibel genug sein, um verschiedene Formen von Zusammenschlüssen und unterschiedliche Ausmaße der Integration abzudecken. Ein Zukauf einer eigenständigen Auslandstochter erfordert eventuell mehr Input von den Finanz- und IT-Abteilungen, während bei einer vollen Fusion wohl die Personalabteilung stärker gefragt ist.
Kein Unternehmen würde ein Produkt ohne vorherige Tests auf den Markt bringen und das gilt auch für die Integration bei Zukäufen: Haben die Führungskräfte die Methodik fertig gestellt, sollten sie über einen Testlauf mit einer kleineren Übernahme nachdenken. Diese fungiert dann als wichtige "Feuerprobe" für die Mitarbeiter und die neuen Richtlinien.
Teuer und aufwändig muss nicht sein
Eine interne Methodik mag teuer und zeitaufwändig erscheinen, aber sie muss es nicht sein. Der Rahmen lässt sich innerhalb weniger Tage entwickeln, dann machen sich Führungskräfte an den Feinschliff. Die Kosten können auch gesenkt werden, indem man MBA-Studenten im Praktikum auf die Vorarbeiten ansetzt und sie Richtlinien recherchieren lässt. Die meisten MBA-Studenten dürften über die Gelegenheit, an einem Übernahmeprojekt mitzuarbeiten, hoch erfreut sein.
Falls Ihnen das Ganze nach zu viel Arbeit aussieht, sollten Sie vielleicht lieber völlig die Finger von Übernahmen lassen. Jeder Fusionsexperte wird Ihnen bestätigen, dass die Planungen im Vorfeld nur die Spitze des Eisbergs sind. Um einen Zukauf durchzudrücken und alle Probleme zu lösen, sind ein enormes Durchhaltevermögen und ein unerschütterlicher Wille nötig. Alternativ gibt es ja auch immer noch die externen Berater. Beschweren werden die sich sicherlich nicht, können sie doch ihre Erfahrung auf Ihre Kosten ausbauen.
Es wird immer kostspieliger, wenn ein Geschäft scheitert. Da Fusionen und Übernahmen wieder verstärkt ins Blickfeld rücken, ist es höchste Zeit für die Unternehmen, die Kontrolle über die Prozesse zu erlangen, die über künftigen Erfolg oder Misserfolg entscheiden.
Die Autorin unterrichtet am Templeton College der Universität Oxford.
Babcock Borsig reicht Millionenklage gegen TUI ein
Die TUI rechnet nicht damit, dass die insolvente Babcock Borsig mit ihrer Feststellungsklage gegen den Touristikkonzern im Zusammenhang mit der Übernahme von Unternehmensbeteiligungen erfolgreich sein wird. Babcock will einen Millionenbetrag fordern.
"Die Werthaltigkeit der Sacheinlagen ist im Jahre 1999 von zwei Wirtschaftsprüfern und vom Registergericht geprüft worden", teilte TUI am Samstag in Hannover mit. "Wir sehen keine Erfolgschancen für diese Klage und sind als Großgläubiger der Babcock Borsig in Liquidation der Auffassung, dass die hohen, mit der Klage verbundenen Kosten zu Lasten der Masse nicht zu rechtfertigen sind."
Ein Babcock-Borsig-Sprecher hatte zuvor bestätigt, dass der Insolvenzverwalter Helmut Schmitz am Freitag Feststellungsklage beim Landgericht Duisburg eingereicht habe. Schmitz sei der Meinung, dass alle drei 1999 übernommenen TUI-Beteiligungen an der Kieler Werft HDW, der Preussag Noell GmbH und der Preussag Wasser- und Rohrtechnik zu hoch bewertet in die Babcock eingebracht worden seien.
"Es gibt die Möglichkeit, dies im Interesse der Gläubiger einzuklagen. Am 10. September wäre der Anspruch aber verjährt." Schmitz habe die Feststellungsklage eingereicht, um die Verjährungsfrist zu unterbrechen, sagte der Sprecher.
Es werde geprüft, ob der Anspruch auf Differenzhaftung gegeben sei, sagte der Sprecher. "Wirtschaftsprüfer müssen nun untersuchen, wie die Unternehmenswerte 1999 aussahen." Er könne noch keine Zahl nennen, eine Differenzhaftung in dreistelliger Millionen-Euro-Höhe erscheine aber realistisch
Die TUI rechnet nicht damit, dass die insolvente Babcock Borsig mit ihrer Feststellungsklage gegen den Touristikkonzern im Zusammenhang mit der Übernahme von Unternehmensbeteiligungen erfolgreich sein wird. Babcock will einen Millionenbetrag fordern.
"Die Werthaltigkeit der Sacheinlagen ist im Jahre 1999 von zwei Wirtschaftsprüfern und vom Registergericht geprüft worden", teilte TUI am Samstag in Hannover mit. "Wir sehen keine Erfolgschancen für diese Klage und sind als Großgläubiger der Babcock Borsig in Liquidation der Auffassung, dass die hohen, mit der Klage verbundenen Kosten zu Lasten der Masse nicht zu rechtfertigen sind."
Ein Babcock-Borsig-Sprecher hatte zuvor bestätigt, dass der Insolvenzverwalter Helmut Schmitz am Freitag Feststellungsklage beim Landgericht Duisburg eingereicht habe. Schmitz sei der Meinung, dass alle drei 1999 übernommenen TUI-Beteiligungen an der Kieler Werft HDW, der Preussag Noell GmbH und der Preussag Wasser- und Rohrtechnik zu hoch bewertet in die Babcock eingebracht worden seien.
"Es gibt die Möglichkeit, dies im Interesse der Gläubiger einzuklagen. Am 10. September wäre der Anspruch aber verjährt." Schmitz habe die Feststellungsklage eingereicht, um die Verjährungsfrist zu unterbrechen, sagte der Sprecher.
Es werde geprüft, ob der Anspruch auf Differenzhaftung gegeben sei, sagte der Sprecher. "Wirtschaftsprüfer müssen nun untersuchen, wie die Unternehmenswerte 1999 aussahen." Er könne noch keine Zahl nennen, eine Differenzhaftung in dreistelliger Millionen-Euro-Höhe erscheine aber realistisch
Billige Bohnen schmecken den Coffee-Shops
Drastische Preisstürze beim Kaffee sind das ideale Umfeld für Spekulanten und Hedgefonds
von Richard Pfadenhauer
Unter Brasiliens Kaffeebauern herrscht Aufregung. Der alljährlich stattfindende Brazilian Cup of Excellence geht in die heiße Phase, und der Kaffeeverband Brazil Speciality Coffee Association bewertet die Qualität der 695 eingeschickten verschiedenen Sorten. Von 5. bis 15. Oktober testet dann eine internationale Jury die absolut beste Kaffeebohne aus. Der Kaffee wird daraufhin per Internet versteigert. Im vergangenen Jahr zahlte Japans Maruyama Coffee immerhin 10,15 Dollar pro Pfund für den Gewinner. Das entsprichtfast dem 20-fachen des normalen Preises. Etwa 85 Prozent wandern in die Tasche des Kaffeebauern.
Von einem solchen Preisniveau können andere Kaffeebauern rund um den Globus derzeit nur träumen. Allerdings hängt der Preisauch von der Sorte ab. Etwa ein Drittel des weltweit produzierten Kaffees ist Robusta-Kaffee und wird vor allem in Asien gesät. Aktuell notiert der November-Future (siehe Kasten) für Robusta-Kaffee mit 680 Dollar pro Tonne beziehungsweise 70 Cent pro Pfund auf dem tiefsten Stand seit zwei Jahren. Die Notierungen für die Sorte Arabica - die zum größten Teil aus Brasilien kommt - liegen mit 80 deutlich höher, aber immer noch weit unter den Preisen von 2000.
Grundlos ist der Absturz des Robusta-Kaffeepreises jedoch nicht. Noch im Erntejahr 2003/04 war ein kräftiger Ernterückgang gegenüber dem Vorjahr zu beklagen, während die Nachfrage stieg. Dies sorgte für einen deutlichen Anstieg des Preises von 70 Cent pro Pfund auf über 80 Cent Anfang dieses Jahres. Angst vor Frost in diesem Jahr trieb die Kurse im Juni erneut auf 87 Cent. Nach Einschätzung der Internationalen Kaffee-Organisation (ICO) dürfte der Ertrag in diesem Jahr jedoch wieder von 101 Millionen Säcke auf 112 bis 117 Millionen Säcke steigen. Ein Sack wiegt 65 Kilogramm, 2003 wurden weltweit 113 Millionen Säcke konsumiert.
Die Brasilianer decken gemeinsam mit Kolumbien, Indonesien und Vietnam knapp die Hälfte der weltweiten Gesamt-Kaffeeproduktion ab. Damit hat "Brasilien den größten Einfluss auf den Preis", so ICO-Geschäftsführer Néstor Osorio. Die Ernte der Südamerikaner ist laut der Organisiation nach dem Rekordjahr 2002/03 im vergangenen Erntejahr um über 40 Prozent auf 28,8 Millionen Säcke zurückgegangen.
Rekordernten sind nur alle zwei Jahre möglich. Die Kaffeepflanzen brauchen stets ein Jahr Erholung, ehe sie wieder eine gute Ernte bringen. Wenn die Witterungsverhältnisse es zulassen, ist in diesem Jahr wieder mit einer hohen Ernte zu rechnen. "Die Chancen stehen gut, denn es gab bisher kaum Frost in Brasilien", sagt Helmut Ahlfeld, Experte beim Researchhaus F.O. Licht. Außerdem beginnt dort bald das Frühjahr, und die Gefahren für die Ernte nehmen ab.
Neben Brasilien und Kolumbien haben in den vergangenen Jahren auch asiatische Staaten wie Vietnam und Indonesien kräftig in neue Anbauflächen investiert, um den Export der schwarzen Bohne zu steigern. Dort wird vor allem Robusta angebaut. Allerdings gilt hier: Masse statt Klasse. "Die beste Kaffee-Qualität kommt aus Brasilien", so Ahlfeld, und damit konzentrieren sich viele Abnehmer auf das südamerikanische Land.
Wegen der Überkapazitäten könnte das Angebot daher wieder deutlich über der Nachfrage liegen, und dies drückt den Preis. Hedgefonds stört dies nicht - im Gegenteil. Die Anleger nutzen solche Phasen aus und erwirtschaften damit Gewinne. Ihre Strategie ist vergleichsweise einfach. Gegen eine Gebühr "leihen" sie sich von großen Händlern Kaffee-Positionen, die sie zu einem bestimmten Zeitpunkt zurückgeben müssen. In Erwartung sinkender Preise werden diese Positionen am Markt verkauft - im Fachjargon ist dies eine Short-Position. Fällt der Preis, können sie die Position zu einem späteren Zeitpunkt günstiger zurückkaufen. Die Spanne zwischen Verkaufs- und Rückkaufspreis ist ihr Gewinn.
Die jüngsten Zahlen der US Commodity Futures Trading Commission belegen jedoch, dass Hedgefonds in den vergangenen Tagen einen Teil ihrer Short-Positionen glatt gestellt haben. Hierzu kaufen die Fonds Kaffee-Positionen zurück, und damit steigt der Preis wieder. "Die leichte Erholung ist zwar ermutigend, aber dennoch bedarf es noch eines deutlichen Anstiegs, damit die Zuversicht in steigende Preise zurückkehrt", sagt Elizabeth Miller, Kaffee-Expertin bei Redtower Research mit wenig Optimismus. "Schwankungen wie diese werden jedoch auch künftig beim Kaffeepreis zu beobachten sein, und die Hedgefonds werden dabei eine maßgebliche Rolle spielen", stimmt Ahlfeld zu.
Die einzige Ironie, die hinter dieser Kursachterbahn steckt: Millionen von Liebhabern dieser schwarzen Brühe zahlen für sieben Gramm Kaffee und einen Schuss gekochtes Wasser (inklusive Becher) bei Starbucks etwa drei Euro. Bei dem derzeitigen Kaffeepreis von 70 Cent pro Pfund errechnen sich daraus Kosten von etwa 0,8 Eurocent pro Kaffeetasse. Gewinnmargen, von denen andere Branchen nur träumen können. Dies spiegelt sich auch in den Zahlen der größten Coffeeshop-Kette Starbucks wider. Von Jahr zu Jahr kann sie ihre Gewinne deutlich steigern. Direkt auf Kaffee zu setzen ist aber nur für extrem risikofreudige Anleger ratsam.
Spekulationen bestimmen den Preis für den Kaffee-Rohstoff
von Richard Pfadenhauer
Termingeschäfte
-Der Terminmarkt gibt Käufern von Kaffee die Möglichkeit, entsprechende Positionen bereits im Vorfeld zu kaufen beziehungsweise zu verkaufen. Die entsprechende Lieferung erfolgt nach Ablauf des Termingeschäfts. Dabei werden meist feste Größen gehandelt. So besagt der November-Kontrakt für Robusta, dass der Verkäufer am dritten Freitag im November eine Tonne Robusta-Kaffee liefern muss und der Käufer dafür 680 Dollar bezahlt. Die meisten Marktteilnehmer in diesem Segment verkaufen vor Ablauf der Frist wieder. Ihre Spekulation richtet sich darauf, dass sich der Preis bis dahin verändert. Anleger, die einen Kontrakt verkaufen, rechnen mit sinkenden Preisen. Käufer solcher Terminkontrakte spekulieren auf steigende Notierungen.
K.-o.-Produkte
-Risikofreudige Anleger können von dem Auf und Ab mit K.-o.-Produkten profitieren. Diese Papiere haben einen extrem hohen Hebel, sodass Anlegern bereits durch kleine Bewegungen in die richtige Richtung satte Gewinne winken. Wird allerdings der Basispreis berührt, läuft der Schein wertlos aus, oder der Anleger erhält nur noch einen Restwert.
Artikel erschienen am 5. September 2004
Ist auf der WL
Drastische Preisstürze beim Kaffee sind das ideale Umfeld für Spekulanten und Hedgefonds
von Richard Pfadenhauer
Unter Brasiliens Kaffeebauern herrscht Aufregung. Der alljährlich stattfindende Brazilian Cup of Excellence geht in die heiße Phase, und der Kaffeeverband Brazil Speciality Coffee Association bewertet die Qualität der 695 eingeschickten verschiedenen Sorten. Von 5. bis 15. Oktober testet dann eine internationale Jury die absolut beste Kaffeebohne aus. Der Kaffee wird daraufhin per Internet versteigert. Im vergangenen Jahr zahlte Japans Maruyama Coffee immerhin 10,15 Dollar pro Pfund für den Gewinner. Das entsprichtfast dem 20-fachen des normalen Preises. Etwa 85 Prozent wandern in die Tasche des Kaffeebauern.
Von einem solchen Preisniveau können andere Kaffeebauern rund um den Globus derzeit nur träumen. Allerdings hängt der Preisauch von der Sorte ab. Etwa ein Drittel des weltweit produzierten Kaffees ist Robusta-Kaffee und wird vor allem in Asien gesät. Aktuell notiert der November-Future (siehe Kasten) für Robusta-Kaffee mit 680 Dollar pro Tonne beziehungsweise 70 Cent pro Pfund auf dem tiefsten Stand seit zwei Jahren. Die Notierungen für die Sorte Arabica - die zum größten Teil aus Brasilien kommt - liegen mit 80 deutlich höher, aber immer noch weit unter den Preisen von 2000.
Grundlos ist der Absturz des Robusta-Kaffeepreises jedoch nicht. Noch im Erntejahr 2003/04 war ein kräftiger Ernterückgang gegenüber dem Vorjahr zu beklagen, während die Nachfrage stieg. Dies sorgte für einen deutlichen Anstieg des Preises von 70 Cent pro Pfund auf über 80 Cent Anfang dieses Jahres. Angst vor Frost in diesem Jahr trieb die Kurse im Juni erneut auf 87 Cent. Nach Einschätzung der Internationalen Kaffee-Organisation (ICO) dürfte der Ertrag in diesem Jahr jedoch wieder von 101 Millionen Säcke auf 112 bis 117 Millionen Säcke steigen. Ein Sack wiegt 65 Kilogramm, 2003 wurden weltweit 113 Millionen Säcke konsumiert.
Die Brasilianer decken gemeinsam mit Kolumbien, Indonesien und Vietnam knapp die Hälfte der weltweiten Gesamt-Kaffeeproduktion ab. Damit hat "Brasilien den größten Einfluss auf den Preis", so ICO-Geschäftsführer Néstor Osorio. Die Ernte der Südamerikaner ist laut der Organisiation nach dem Rekordjahr 2002/03 im vergangenen Erntejahr um über 40 Prozent auf 28,8 Millionen Säcke zurückgegangen.
Rekordernten sind nur alle zwei Jahre möglich. Die Kaffeepflanzen brauchen stets ein Jahr Erholung, ehe sie wieder eine gute Ernte bringen. Wenn die Witterungsverhältnisse es zulassen, ist in diesem Jahr wieder mit einer hohen Ernte zu rechnen. "Die Chancen stehen gut, denn es gab bisher kaum Frost in Brasilien", sagt Helmut Ahlfeld, Experte beim Researchhaus F.O. Licht. Außerdem beginnt dort bald das Frühjahr, und die Gefahren für die Ernte nehmen ab.
Neben Brasilien und Kolumbien haben in den vergangenen Jahren auch asiatische Staaten wie Vietnam und Indonesien kräftig in neue Anbauflächen investiert, um den Export der schwarzen Bohne zu steigern. Dort wird vor allem Robusta angebaut. Allerdings gilt hier: Masse statt Klasse. "Die beste Kaffee-Qualität kommt aus Brasilien", so Ahlfeld, und damit konzentrieren sich viele Abnehmer auf das südamerikanische Land.
Wegen der Überkapazitäten könnte das Angebot daher wieder deutlich über der Nachfrage liegen, und dies drückt den Preis. Hedgefonds stört dies nicht - im Gegenteil. Die Anleger nutzen solche Phasen aus und erwirtschaften damit Gewinne. Ihre Strategie ist vergleichsweise einfach. Gegen eine Gebühr "leihen" sie sich von großen Händlern Kaffee-Positionen, die sie zu einem bestimmten Zeitpunkt zurückgeben müssen. In Erwartung sinkender Preise werden diese Positionen am Markt verkauft - im Fachjargon ist dies eine Short-Position. Fällt der Preis, können sie die Position zu einem späteren Zeitpunkt günstiger zurückkaufen. Die Spanne zwischen Verkaufs- und Rückkaufspreis ist ihr Gewinn.
Die jüngsten Zahlen der US Commodity Futures Trading Commission belegen jedoch, dass Hedgefonds in den vergangenen Tagen einen Teil ihrer Short-Positionen glatt gestellt haben. Hierzu kaufen die Fonds Kaffee-Positionen zurück, und damit steigt der Preis wieder. "Die leichte Erholung ist zwar ermutigend, aber dennoch bedarf es noch eines deutlichen Anstiegs, damit die Zuversicht in steigende Preise zurückkehrt", sagt Elizabeth Miller, Kaffee-Expertin bei Redtower Research mit wenig Optimismus. "Schwankungen wie diese werden jedoch auch künftig beim Kaffeepreis zu beobachten sein, und die Hedgefonds werden dabei eine maßgebliche Rolle spielen", stimmt Ahlfeld zu.
Die einzige Ironie, die hinter dieser Kursachterbahn steckt: Millionen von Liebhabern dieser schwarzen Brühe zahlen für sieben Gramm Kaffee und einen Schuss gekochtes Wasser (inklusive Becher) bei Starbucks etwa drei Euro. Bei dem derzeitigen Kaffeepreis von 70 Cent pro Pfund errechnen sich daraus Kosten von etwa 0,8 Eurocent pro Kaffeetasse. Gewinnmargen, von denen andere Branchen nur träumen können. Dies spiegelt sich auch in den Zahlen der größten Coffeeshop-Kette Starbucks wider. Von Jahr zu Jahr kann sie ihre Gewinne deutlich steigern. Direkt auf Kaffee zu setzen ist aber nur für extrem risikofreudige Anleger ratsam.
Spekulationen bestimmen den Preis für den Kaffee-Rohstoff
von Richard Pfadenhauer
Termingeschäfte
-Der Terminmarkt gibt Käufern von Kaffee die Möglichkeit, entsprechende Positionen bereits im Vorfeld zu kaufen beziehungsweise zu verkaufen. Die entsprechende Lieferung erfolgt nach Ablauf des Termingeschäfts. Dabei werden meist feste Größen gehandelt. So besagt der November-Kontrakt für Robusta, dass der Verkäufer am dritten Freitag im November eine Tonne Robusta-Kaffee liefern muss und der Käufer dafür 680 Dollar bezahlt. Die meisten Marktteilnehmer in diesem Segment verkaufen vor Ablauf der Frist wieder. Ihre Spekulation richtet sich darauf, dass sich der Preis bis dahin verändert. Anleger, die einen Kontrakt verkaufen, rechnen mit sinkenden Preisen. Käufer solcher Terminkontrakte spekulieren auf steigende Notierungen.
K.-o.-Produkte
-Risikofreudige Anleger können von dem Auf und Ab mit K.-o.-Produkten profitieren. Diese Papiere haben einen extrem hohen Hebel, sodass Anlegern bereits durch kleine Bewegungen in die richtige Richtung satte Gewinne winken. Wird allerdings der Basispreis berührt, läuft der Schein wertlos aus, oder der Anleger erhält nur noch einen Restwert.
Artikel erschienen am 5. September 2004
Ist auf der WL
FOKUS 2-Milliardenschäden durch Hurrikan "Frances" befürchtet
[05 Sep 2004 - 15:58]
(durchweg neu)
Cocoa, 05. Sep (Reuters) - Hurrikan "Frances" hat am Sonntag mit starken Regenfällen und kräftigen Winden über dem Osten des US-Bundesstaats Floridas gewütet und beträchtliche Schäden angerichtet.
Zwar schwächte sich "Frances" auf seinem Weg von den Bahamas bereits deutlich auf bis zu 170 Kilometer pro Stunde ab, dennoch entwurzelte er Bäume und fegte Dächer sowie ganze Häuser hinweg. Rund 1,9 Millionen Privat- und Geschäftshäuser waren von der Stromversorgung abgeschnitten. Küstenstraßen und Tiefgaragen wurden überflutet. Der US-Verband Risk Management Solutions erwartet, dass "Frances" Versicherungsschäden zwischen zwei und zehn Milliarden Dollar anrichten wird. Bis zu 15 Stunden könnte er Meteorologen zufolge über Florida toben.
Als "Frances" am Samstag auf die Küstenregionen im Osten Floridas traf, mischten sich heftige Regenfälle mit riesigen, von Sturmböen aufgewirbelten Sandwolken. Auf die Strände krachten schaumgekrönte Wellen. In den Yachthäfen des besonders betroffenen Bezirks Palm Beach riss der Sturm Boote los und schob sie vor sich her, bis sie auf Brücken oder andere Hindernisse trafen. Nach Informationen eines lokalen Fernsehsenders starb ein Obdachloser an einem Herzanfall. In Vero Beach wurden Gebäude beschädigt und Trümmer über Wohnstraßen zerstreut. Im Bezirk Palm Beach brachen ein Gebäude und teile eines Anlegestegs ein, und Anwohner mussten in ein Altenheim in Lantana evakuiert werden.
WARNUNGEN VOR VERFRÜHTER ERLEICHTERUNG
Experten machten die Bürger darauf aufmerksam, dass es bis zu zwölf Stunden dauern könne, bis sich das Auge des Hurrikans fortbewegt. Deshalb sollten die Bürger nicht glauben, der Sturm sei vorbei, während sich dessen Zentrum über ihnen befinde und für eine vorübergehende Beruhigung sorge. "Die Menschen müssen sehr vorsichtig sein, wenn die Winde im Auge des Hurrikans abflauen. Wir haben noch die gesamte Rückseite vor uns", sagte Max Mayfield, Leiter des National Hurricane Center. Die Behörden forderten alle Bewohner Floridas auf, in ihren Häusern zu bleiben. "Wir möchten nicht, dass Menschen ihr Leben aus Dummheit verlieren", sagte Gouverneur Jeb Bush.
Sein Bruder, US-Präsident George W. Bush, hatte die Lage in Florida am Samstag als "große Katastrophe" bezeichnet und Bundeshilfen für Bürgschaften und Kredite in fünf Küstenbezirken im Zentrum des Bundesstaats angeordnet. Nach Angaben der Behörden hielten sich rund 71.000 Menschen in Notunterkünften auf, darunter auch einige, die vor drei Wochen durch den Hurrikan "Charley" ihre Häuser verloren hatten. "Charley" hatte Versicherungsschäden in Höhe von 7,4 Milliarden Dollar angerichtet.
"FRANCES" NIMMT KURS AUF ALABAMA - "IVAN" AUF KARIBIK
"Frances" könnte Experten zufolge örtliche Tornados auslösen und in einigen Gegenden für heftige Niederschläge sorgen. Am Dienstag soll "Frances" den US-Bundesstaat Alabama erreichen. Der Sturm weckte Erinnerungen an den Hurrikan "Andrew", der 1992 Schäden von 25 Milliarden Dollar verursacht hatte.
In weiten Teilen Floridas ruhte das öffentliche Leben bereits seit Tagen. Häfen und Flughäfen waren ebenso geschlossen wie Disney World und andere Vergnügungsparks. Auch die großen Einkaufszentren hatten nicht geöffnet. Stadtverwaltungen verhängten nächtliche Ausgangssperren. Die Behörden hatten vor Eintreffen des Hurrikans rund 2,5 Millionen Menschen aufgefordert, sich aus den Küstenregionen ins Landesinnere zurückzuziehen. Dort warteten Evakuierte, während der Sturm von den Bahamas über den Atlantik zur Südost-Spitze der USA zog.
Während "Frances" noch über Florida wütete, braute sich mit "Ivan" am Sonntag im Atlantik der fünfte Hurrikan dieses Jahres zusammen. "Ivan" entstand knapp 2000 Kilometer südöstlich der Kleinen Antillen und nahm Kurs auf die Karibik.
bin/bek
[05 Sep 2004 - 15:58]
(durchweg neu)
Cocoa, 05. Sep (Reuters) - Hurrikan "Frances" hat am Sonntag mit starken Regenfällen und kräftigen Winden über dem Osten des US-Bundesstaats Floridas gewütet und beträchtliche Schäden angerichtet.
Zwar schwächte sich "Frances" auf seinem Weg von den Bahamas bereits deutlich auf bis zu 170 Kilometer pro Stunde ab, dennoch entwurzelte er Bäume und fegte Dächer sowie ganze Häuser hinweg. Rund 1,9 Millionen Privat- und Geschäftshäuser waren von der Stromversorgung abgeschnitten. Küstenstraßen und Tiefgaragen wurden überflutet. Der US-Verband Risk Management Solutions erwartet, dass "Frances" Versicherungsschäden zwischen zwei und zehn Milliarden Dollar anrichten wird. Bis zu 15 Stunden könnte er Meteorologen zufolge über Florida toben.
Als "Frances" am Samstag auf die Küstenregionen im Osten Floridas traf, mischten sich heftige Regenfälle mit riesigen, von Sturmböen aufgewirbelten Sandwolken. Auf die Strände krachten schaumgekrönte Wellen. In den Yachthäfen des besonders betroffenen Bezirks Palm Beach riss der Sturm Boote los und schob sie vor sich her, bis sie auf Brücken oder andere Hindernisse trafen. Nach Informationen eines lokalen Fernsehsenders starb ein Obdachloser an einem Herzanfall. In Vero Beach wurden Gebäude beschädigt und Trümmer über Wohnstraßen zerstreut. Im Bezirk Palm Beach brachen ein Gebäude und teile eines Anlegestegs ein, und Anwohner mussten in ein Altenheim in Lantana evakuiert werden.
WARNUNGEN VOR VERFRÜHTER ERLEICHTERUNG
Experten machten die Bürger darauf aufmerksam, dass es bis zu zwölf Stunden dauern könne, bis sich das Auge des Hurrikans fortbewegt. Deshalb sollten die Bürger nicht glauben, der Sturm sei vorbei, während sich dessen Zentrum über ihnen befinde und für eine vorübergehende Beruhigung sorge. "Die Menschen müssen sehr vorsichtig sein, wenn die Winde im Auge des Hurrikans abflauen. Wir haben noch die gesamte Rückseite vor uns", sagte Max Mayfield, Leiter des National Hurricane Center. Die Behörden forderten alle Bewohner Floridas auf, in ihren Häusern zu bleiben. "Wir möchten nicht, dass Menschen ihr Leben aus Dummheit verlieren", sagte Gouverneur Jeb Bush.
Sein Bruder, US-Präsident George W. Bush, hatte die Lage in Florida am Samstag als "große Katastrophe" bezeichnet und Bundeshilfen für Bürgschaften und Kredite in fünf Küstenbezirken im Zentrum des Bundesstaats angeordnet. Nach Angaben der Behörden hielten sich rund 71.000 Menschen in Notunterkünften auf, darunter auch einige, die vor drei Wochen durch den Hurrikan "Charley" ihre Häuser verloren hatten. "Charley" hatte Versicherungsschäden in Höhe von 7,4 Milliarden Dollar angerichtet.
"FRANCES" NIMMT KURS AUF ALABAMA - "IVAN" AUF KARIBIK
"Frances" könnte Experten zufolge örtliche Tornados auslösen und in einigen Gegenden für heftige Niederschläge sorgen. Am Dienstag soll "Frances" den US-Bundesstaat Alabama erreichen. Der Sturm weckte Erinnerungen an den Hurrikan "Andrew", der 1992 Schäden von 25 Milliarden Dollar verursacht hatte.
In weiten Teilen Floridas ruhte das öffentliche Leben bereits seit Tagen. Häfen und Flughäfen waren ebenso geschlossen wie Disney World und andere Vergnügungsparks. Auch die großen Einkaufszentren hatten nicht geöffnet. Stadtverwaltungen verhängten nächtliche Ausgangssperren. Die Behörden hatten vor Eintreffen des Hurrikans rund 2,5 Millionen Menschen aufgefordert, sich aus den Küstenregionen ins Landesinnere zurückzuziehen. Dort warteten Evakuierte, während der Sturm von den Bahamas über den Atlantik zur Südost-Spitze der USA zog.
Während "Frances" noch über Florida wütete, braute sich mit "Ivan" am Sonntag im Atlantik der fünfte Hurrikan dieses Jahres zusammen. "Ivan" entstand knapp 2000 Kilometer südöstlich der Kleinen Antillen und nahm Kurs auf die Karibik.
bin/bek
`Frances` könnte bis zu zehn Milliarden Dollar Schäden
verur
NEWARK (dpa-AFX) - Hurrikan "Frances" könnte versicherte Schäden
zwischen
zwei und zehn Milliarden Dollar verursachen. Dies hat die US-Spezialfirma
Risk
Management Solutions (RMS) am Sonntag geschätzt. "Frances" hat weite Teile
Floridas verwüstet. Die genauen Schäden werden sich erst in einigen Tagen
abschätzen lassen, da der jetzt als "tropischer Sturm" im Golf von Mexiko
tobende Wirbelsturm im Norden Floridas noch einmal an Land gehen dürfte.
Ursprünglich hatte RMS mit Sitz in Newark (US-Staat Kalifornien) die
versicherten Schäden auf bis zu 20 Milliarden Dollar geschätzt.
"Frances" wütete ausgerechnet am verlängerten "Labor-Day"- Wochenende
über
Florida, an dem besonders viele Amerikaner unterwegs sind, weil mit ihm am
Montag die Sommerferien zu Ende gehen. Der Tourismus bringt Florida
jährlich
50 Milliarden Dollar ein. Dieser Sektor war bereits von Hurrikan "Charley" vor
drei Wochen schwer betroffen worden. "Charley" hatte 7,4 Milliarden Dollar an
versicherten Schäden verursacht.
Der kostspieligste Wirbelsturm war "Andrew" im Jahr 1992 gewesen. Er hatte
nach Angaben des Nationalen Hurrikan Zentrums (National Hurricane Center)
Schäden von insgesamt 26,5 Milliarden Dollar verursacht. Davon mussten die
Versicherungen 15,5 Milliarden Dollar tragen.
Der Bundesstaat Florida hatte nach "Andrew" einen Risikofonds gebildet, um
eine Abwanderung von Versicherungen zu vermeiden. Das Land hatte außerdem
einen zweiten Fonds gebildet, eine Rückversicherung, die bei Milliardenschäden
einspringt, so dass die Versicherungsfirmen mit relativ bescheidenen eigenen
Auszahlungen davon kommen dürften./br/DP/zb
verur
NEWARK (dpa-AFX) - Hurrikan "Frances" könnte versicherte Schäden
zwischen
zwei und zehn Milliarden Dollar verursachen. Dies hat die US-Spezialfirma
Risk
Management Solutions (RMS) am Sonntag geschätzt. "Frances" hat weite Teile
Floridas verwüstet. Die genauen Schäden werden sich erst in einigen Tagen
abschätzen lassen, da der jetzt als "tropischer Sturm" im Golf von Mexiko
tobende Wirbelsturm im Norden Floridas noch einmal an Land gehen dürfte.
Ursprünglich hatte RMS mit Sitz in Newark (US-Staat Kalifornien) die
versicherten Schäden auf bis zu 20 Milliarden Dollar geschätzt.
"Frances" wütete ausgerechnet am verlängerten "Labor-Day"- Wochenende
über
Florida, an dem besonders viele Amerikaner unterwegs sind, weil mit ihm am
Montag die Sommerferien zu Ende gehen. Der Tourismus bringt Florida
jährlich
50 Milliarden Dollar ein. Dieser Sektor war bereits von Hurrikan "Charley" vor
drei Wochen schwer betroffen worden. "Charley" hatte 7,4 Milliarden Dollar an
versicherten Schäden verursacht.
Der kostspieligste Wirbelsturm war "Andrew" im Jahr 1992 gewesen. Er hatte
nach Angaben des Nationalen Hurrikan Zentrums (National Hurricane Center)
Schäden von insgesamt 26,5 Milliarden Dollar verursacht. Davon mussten die
Versicherungen 15,5 Milliarden Dollar tragen.
Der Bundesstaat Florida hatte nach "Andrew" einen Risikofonds gebildet, um
eine Abwanderung von Versicherungen zu vermeiden. Das Land hatte außerdem
einen zweiten Fonds gebildet, eine Rückversicherung, die bei Milliardenschäden
einspringt, so dass die Versicherungsfirmen mit relativ bescheidenen eigenen
Auszahlungen davon kommen dürften./br/DP/zb
Münchener Rück: `Frances`-Schaden noch unklar - Branchenschaden
5-15
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der weltgrößte Rückversicherer Münchener Rück
<MUV2.ETR> hat am Montag noch keine Kostenschätzung für die Schäden des
Hurrikans "Frances" vorgelegt. Der Hurrikan sei noch nicht abgeklungen,
deshalb könne keine Schätzung abgegeben werden, sagte ein Sprecher in
München.
Der gesamte Versicherungsschaden werde auf fünf bis 15 Milliarden
US-Dollar
geschätzt./tb/sk
5-15
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der weltgrößte Rückversicherer Münchener Rück
<MUV2.ETR> hat am Montag noch keine Kostenschätzung für die Schäden des
Hurrikans "Frances" vorgelegt. Der Hurrikan sei noch nicht abgeklungen,
deshalb könne keine Schätzung abgegeben werden, sagte ein Sprecher in
München.
Der gesamte Versicherungsschaden werde auf fünf bis 15 Milliarden
US-Dollar
geschätzt./tb/sk
Guten Morgen,
heute kauf O-Saft Zertifikate der ABN.
Good luck
sowhat
heute kauf O-Saft Zertifikate der ABN.
Good luck
sowhat
Dax long
Guten start ins WOchenende
Funkwerk weiter long
Funkwerk weiter long
ftd.de, Fr, 10.9.2004, 15:50
Kaffeekonzerne unterzeichnen Verhaltenskodex
Die internationale Kaffeebranche will die Arbeits- und Lebensbedingungen der weltweit 25 Millionen Kaffeebauern deutlich verbessern. Dazu hat sie erstmals einen freiwilligen Verhaltenskodex entwickelt.
Die deutsche Regierung und Vertreter der internationalen Kaffeebranche stellten den "Common Code for the Coffee Community" am Freitag in Hamburg vor. Der Kodex soll die sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Standards für Anbau, Verarbeitung und Handel von Rohkaffee vorgeben.
Kaffeeernte in Brasilien
Mit Mindestlöhnen für Saisonarbeiter, der Einführung von Arbeitsverträgen und geregelten Arbeitszeiten wollen die Händler und Verarbeiter den Kaffeebauern in den Entwicklungsländern ein besseres Leben ermöglichen. Auch das Recht der Kinder auf Bildung, sowie Umweltschutzvorgaben sind in dem 40-seitigen Kodex aufgelistet. Menschenwürdige Arbeitsbedingungen und ökologischer Anbau soll damit in Zukunft besser honoriert werden. Die Vereinbarung ist allerdings freiwillig.
Niedrige Preise führen zu schlechter Qualität
Die neuen Regeln entstanden auf Anregung des deutschen Entwicklungshilfeministeriums und der deutschen Kaffeeindustrie. "Unsere Konsumenten wollen sicher sein, dass ihr Kaffee nicht nur gut schmeckt, sondern auch unter vernünftigen Bedingungen hergestellt wird," sagte Annemieke Wijn aus dem Vorstand des Deutschen Kaffeeverbandes. Die am Weltmarkt konkurrierenden Konzerne wollten über die Umsetzung des Kodex ihre eigenen Marken stärken, sagte sie.
"Der Kaffeesektor ist in einer gravierenden Krise", sagte die parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Uschi Eid, zu dem Vorstoß. Das weltweite Überangebot habe den Preis für Kaffee auf das niedrigste Niveau seit 30 Jahren gedrückt. Ein Paket kostet im Supermarkt 2 bis 3 Euro. Der niedrige Weltmarktpreis decke nicht einmal mehr die Produktionskosten, geschweige denn lasse er etwas zum Leben übrig, sagte Eid. Infolgedessen nehme die Qualität des Kaffees ab.
Greenpeace macht nicht mit
Um wie viel die Preise durch die neuen Regeln steigen könnten, konnte keiner der Experten sagen. Ein preistreibender Effekt auf die derzeit niedrigen Weltmarkt- und Endverbraucherpreise sei vorerst nicht abzusehen. Offen blieb auch die Frage, wie viele Bauern und Hersteller mitmachen werden.
Im Alltag soll der Kodex so funktionieren: Die Bauern sollen freiwillig ökologische und soziale Standards einhalten. Spritzmittel sollen nicht mehr eingesetzt werden, dafür soll es faire Löhne und Lebensbedingungen für Wanderarbeiter geben und kein Abholzen wertvoller Wälder für neue Kaffeeplantagen. Im Gegenzug sollen die Käufer dieses Verhalten durch höhere Preise belohnen.
Internationale Kaffeekonzerne und Röster wie Tchibo, Kraft und Nestlé beteiligen sich demnach an der Umsetzung des Kodex. Auch Kaffeeproduzenten aus Brasilien und Mittelamerika wollen ihn beachten. Dagegen hat Greenpeace seine Mitarbeit aufgekündigt, weil die Kaffeekonzerne nicht auf Patente für Kaffeepflanzen und Gentechnik verzichten wollten. Ein CCCC-Gütesiegel soll es nicht geben, auch wenn der künftig "nachhaltig" produzierte Kaffee nach Angaben der Branche auf den Massenmarkt mit einem Anteil von 97 Prozent abzielt.
Kaffeekonzerne unterzeichnen Verhaltenskodex
Die internationale Kaffeebranche will die Arbeits- und Lebensbedingungen der weltweit 25 Millionen Kaffeebauern deutlich verbessern. Dazu hat sie erstmals einen freiwilligen Verhaltenskodex entwickelt.
Die deutsche Regierung und Vertreter der internationalen Kaffeebranche stellten den "Common Code for the Coffee Community" am Freitag in Hamburg vor. Der Kodex soll die sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Standards für Anbau, Verarbeitung und Handel von Rohkaffee vorgeben.
Kaffeeernte in Brasilien
Mit Mindestlöhnen für Saisonarbeiter, der Einführung von Arbeitsverträgen und geregelten Arbeitszeiten wollen die Händler und Verarbeiter den Kaffeebauern in den Entwicklungsländern ein besseres Leben ermöglichen. Auch das Recht der Kinder auf Bildung, sowie Umweltschutzvorgaben sind in dem 40-seitigen Kodex aufgelistet. Menschenwürdige Arbeitsbedingungen und ökologischer Anbau soll damit in Zukunft besser honoriert werden. Die Vereinbarung ist allerdings freiwillig.
Niedrige Preise führen zu schlechter Qualität
Die neuen Regeln entstanden auf Anregung des deutschen Entwicklungshilfeministeriums und der deutschen Kaffeeindustrie. "Unsere Konsumenten wollen sicher sein, dass ihr Kaffee nicht nur gut schmeckt, sondern auch unter vernünftigen Bedingungen hergestellt wird," sagte Annemieke Wijn aus dem Vorstand des Deutschen Kaffeeverbandes. Die am Weltmarkt konkurrierenden Konzerne wollten über die Umsetzung des Kodex ihre eigenen Marken stärken, sagte sie.
"Der Kaffeesektor ist in einer gravierenden Krise", sagte die parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Uschi Eid, zu dem Vorstoß. Das weltweite Überangebot habe den Preis für Kaffee auf das niedrigste Niveau seit 30 Jahren gedrückt. Ein Paket kostet im Supermarkt 2 bis 3 Euro. Der niedrige Weltmarktpreis decke nicht einmal mehr die Produktionskosten, geschweige denn lasse er etwas zum Leben übrig, sagte Eid. Infolgedessen nehme die Qualität des Kaffees ab.
Greenpeace macht nicht mit
Um wie viel die Preise durch die neuen Regeln steigen könnten, konnte keiner der Experten sagen. Ein preistreibender Effekt auf die derzeit niedrigen Weltmarkt- und Endverbraucherpreise sei vorerst nicht abzusehen. Offen blieb auch die Frage, wie viele Bauern und Hersteller mitmachen werden.
Im Alltag soll der Kodex so funktionieren: Die Bauern sollen freiwillig ökologische und soziale Standards einhalten. Spritzmittel sollen nicht mehr eingesetzt werden, dafür soll es faire Löhne und Lebensbedingungen für Wanderarbeiter geben und kein Abholzen wertvoller Wälder für neue Kaffeeplantagen. Im Gegenzug sollen die Käufer dieses Verhalten durch höhere Preise belohnen.
Internationale Kaffeekonzerne und Röster wie Tchibo, Kraft und Nestlé beteiligen sich demnach an der Umsetzung des Kodex. Auch Kaffeeproduzenten aus Brasilien und Mittelamerika wollen ihn beachten. Dagegen hat Greenpeace seine Mitarbeit aufgekündigt, weil die Kaffeekonzerne nicht auf Patente für Kaffeepflanzen und Gentechnik verzichten wollten. Ein CCCC-Gütesiegel soll es nicht geben, auch wenn der künftig "nachhaltig" produzierte Kaffee nach Angaben der Branche auf den Massenmarkt mit einem Anteil von 97 Prozent abzielt.
Hurrikan "Ivan" erreicht Jamaika - Plünderer auf den Straßen
[11 Sep 2004 - 07:09]
Kingston, 11. Sep (Reuters) - Mit Windgeschwindigkeiten von 250 Kilometern pro Stunde und massiven Niederschlägen hat Hurrikan "Ivan" am Freitag die Karibikinsel Jamaika erreicht.
In der Hauptstadt Kingston zogen Plünderer durch die nahezu menschenleeren Straßen, vereinzelt waren Schüsse zu hören. Bäume und Strommasten wurden durch den Sturm umgerissen. In anderen Landesteilen wurden Straßen weggespült und Häuser zerstört. Bevor "Ivan" die Insel erreichte, nahm er fast auf die höchste Hurrikan-Stufe Fünf an Stärke zu. Bislang sind 27 Menschen durch die Folgen des Wirbelsturms in der Karibik getötet worden. Sollte "Ivan" seinen Weg wie vorhergesagt fortsetzen, könnte er am Montag Florida erreichen. Dies wäre nach "Charley" und "Frances" der dritte Wirbelsturm in dem US-Bundesstaat innerhalb von vier Wochen.
Die Behörden Jamaikas haben eine halbe Million Menschen aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen und sich vor "Ivan" in Sicherheit zu bringen. In Laufe des Samstags sollte der Hurrikan Kingston überqueren. Der Inselstaat Grenada, den der Hurrikan am Dienstag in weiten Teilen verwüstet hatte, war am Freitag noch immer ohne Strom und Wasser. Rund 90 Prozent der Häuser Grenadas wurden nach Behördenangaben beschädigt.
Frühestens Sonntagnacht dürfte der Hurrikan den Vorhersagen zufolge auf Kuba treffen und ab Montag über die Küste Floridas ziehen. Auch Haiti, einer der ärmsten Staaten der Welt, bereitet sich ebenso wie die benachbarte Dominikanische Republik und die Cayman Inseln auf eine Begegnung mit "Ivan" vor.
bob
[11 Sep 2004 - 07:09]
Kingston, 11. Sep (Reuters) - Mit Windgeschwindigkeiten von 250 Kilometern pro Stunde und massiven Niederschlägen hat Hurrikan "Ivan" am Freitag die Karibikinsel Jamaika erreicht.
In der Hauptstadt Kingston zogen Plünderer durch die nahezu menschenleeren Straßen, vereinzelt waren Schüsse zu hören. Bäume und Strommasten wurden durch den Sturm umgerissen. In anderen Landesteilen wurden Straßen weggespült und Häuser zerstört. Bevor "Ivan" die Insel erreichte, nahm er fast auf die höchste Hurrikan-Stufe Fünf an Stärke zu. Bislang sind 27 Menschen durch die Folgen des Wirbelsturms in der Karibik getötet worden. Sollte "Ivan" seinen Weg wie vorhergesagt fortsetzen, könnte er am Montag Florida erreichen. Dies wäre nach "Charley" und "Frances" der dritte Wirbelsturm in dem US-Bundesstaat innerhalb von vier Wochen.
Die Behörden Jamaikas haben eine halbe Million Menschen aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen und sich vor "Ivan" in Sicherheit zu bringen. In Laufe des Samstags sollte der Hurrikan Kingston überqueren. Der Inselstaat Grenada, den der Hurrikan am Dienstag in weiten Teilen verwüstet hatte, war am Freitag noch immer ohne Strom und Wasser. Rund 90 Prozent der Häuser Grenadas wurden nach Behördenangaben beschädigt.
Frühestens Sonntagnacht dürfte der Hurrikan den Vorhersagen zufolge auf Kuba treffen und ab Montag über die Küste Floridas ziehen. Auch Haiti, einer der ärmsten Staaten der Welt, bereitet sich ebenso wie die benachbarte Dominikanische Republik und die Cayman Inseln auf eine Begegnung mit "Ivan" vor.
bob
Ohne Worte
TUI-Chef fordert Meldepflicht für spekulative Aktiengeschäfte
[11 Sep 2004 - 18:45]
Frankfurt, 11. Sep (Reuters) - Der Vorstandschef des Touristikkonzerns TUI <TUIG.DE> , Michael Frenzel, fordert von der Bundesregierung schärfere Kontrollen für spekulative Aktiengeschäfte so genannter Hedge Fonds. Diese Fonds hätten TUI in den vergangenen Wochen gezielt attackiert und auf einen sinkenden Kurs der TUI-Aktie gesetzt, sagte Frenzel der "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung". Solche Geschäfte müssten künftig öffentlich gemacht werden.
"Ich halte eine Meldepflicht für notwendig und werde die Initiative ergreifen, dies der Bundesregierung deutlich zu machen", sagte Frenzel. "Die Aktien liegen wochenlang bei den Fonds. Und Sie wissen als Vorstand nicht, wer im einzelnen dahinter steht. Das ist ein Schattenboxen. So wird das Zutrauen in die Kapitalmärkte zerstört."
Der TUI-Chef sieht sich allerdings als Sieger im Kampf gegen die Spekulanten, da der Aktienkurs seines Unternehmens infolge von Übernahmegerüchten und einer guten Halbjahresbilanz im August um insgesamt 20 Prozent gestiegen war und dies auch den Verbleib im Deutschen Aktienindex (Dax) der 30 wichtigsten Börsenpapiere in Deutschland sicherte. Die Fonds hatten auf einen Abstieg aus dem Dax und einen dann weiter fallenden Kurs gesetzt. Daher hatten sich die Hedge Fonds nach Einschätzung von Marktkennern mehrere zehn Millionen TUI-Aktien gegen Gebühren geliehen, um sie dann später zu dem erwarteten günstigeren Kurs zu kaufen, zurückzugeben und den Gewinn aus dem Geschäft einzustreichen.
"Einige Hedgefonds könnten viel Geld verloren haben", sagte Frenzel der Zeitung. "Das Spiel ging um bis zu 500 Millionen Euro. In Finanzkreisen wurde mir anfangs gesagt: Eure Chance gegen die Spekulation zu gewinnen, beträgt weniger als fünf Prozent." Der Reisekonzern ist nach Ansicht Frenzels der erste große deutsche Konzern, der von Hedgefonds attackiert wurde. "Wir waren im Visier von Spekulationen. In einer Dimension, die es in Deutschland noch nie gegeben hat", sagte Frenzel dem Blatt in dem am Samstag vorab veröffentlichten Interview.
Die Absage des Börsengangs der Schifffahrttochter Hapag-Lloyd vorige Woche begründete Frenzel auch mit den Lehren aus der Börsengang der Postbank <DPBGn.DE> . "Ich wollte nicht in die Situation kommen, am Ende der Preisfindung Abschläge hinnehmen zu müssen, um den Börsengang zu retten. Sie hängen dann am Haken und können nicht zurück, ohne verbrannte Erde zu hinterlassen", sagte er.
Die Spekulationen um einen neuen Großaktionär bei TUI mache ihn nicht nervös, sagt Frenzel. Er vertraue der Zusage der WestLB[WDLG.UL], ihr Aktienpaket von 31,3 Prozent an TUI in "verantwortliche Hände" zu geben. Er werte dies als Garantie, dass die TUI nicht zerschlagen werde. "Konkret heißt das, dass ein eventueller strategischer Käufer das Geschäftsmodell integrierter Touristikkonzern beibehält." Wie bereits aus TUI-Kreisen verlautet war, bemüht sich Frenzel darum, den wichtigsten Hotelpartner Riu, an dem TUI selbst 50 Prozent hält, als neuen Investor bei TUI zu gewinnen. Riu will aber den Kreisen zufolge deutlich weniger als 30 Prozent übernehmen.
amr/mer
TUI-Chef fordert Meldepflicht für spekulative Aktiengeschäfte
[11 Sep 2004 - 18:45]
Frankfurt, 11. Sep (Reuters) - Der Vorstandschef des Touristikkonzerns TUI <TUIG.DE> , Michael Frenzel, fordert von der Bundesregierung schärfere Kontrollen für spekulative Aktiengeschäfte so genannter Hedge Fonds. Diese Fonds hätten TUI in den vergangenen Wochen gezielt attackiert und auf einen sinkenden Kurs der TUI-Aktie gesetzt, sagte Frenzel der "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung". Solche Geschäfte müssten künftig öffentlich gemacht werden.
"Ich halte eine Meldepflicht für notwendig und werde die Initiative ergreifen, dies der Bundesregierung deutlich zu machen", sagte Frenzel. "Die Aktien liegen wochenlang bei den Fonds. Und Sie wissen als Vorstand nicht, wer im einzelnen dahinter steht. Das ist ein Schattenboxen. So wird das Zutrauen in die Kapitalmärkte zerstört."
Der TUI-Chef sieht sich allerdings als Sieger im Kampf gegen die Spekulanten, da der Aktienkurs seines Unternehmens infolge von Übernahmegerüchten und einer guten Halbjahresbilanz im August um insgesamt 20 Prozent gestiegen war und dies auch den Verbleib im Deutschen Aktienindex (Dax) der 30 wichtigsten Börsenpapiere in Deutschland sicherte. Die Fonds hatten auf einen Abstieg aus dem Dax und einen dann weiter fallenden Kurs gesetzt. Daher hatten sich die Hedge Fonds nach Einschätzung von Marktkennern mehrere zehn Millionen TUI-Aktien gegen Gebühren geliehen, um sie dann später zu dem erwarteten günstigeren Kurs zu kaufen, zurückzugeben und den Gewinn aus dem Geschäft einzustreichen.
"Einige Hedgefonds könnten viel Geld verloren haben", sagte Frenzel der Zeitung. "Das Spiel ging um bis zu 500 Millionen Euro. In Finanzkreisen wurde mir anfangs gesagt: Eure Chance gegen die Spekulation zu gewinnen, beträgt weniger als fünf Prozent." Der Reisekonzern ist nach Ansicht Frenzels der erste große deutsche Konzern, der von Hedgefonds attackiert wurde. "Wir waren im Visier von Spekulationen. In einer Dimension, die es in Deutschland noch nie gegeben hat", sagte Frenzel dem Blatt in dem am Samstag vorab veröffentlichten Interview.
Die Absage des Börsengangs der Schifffahrttochter Hapag-Lloyd vorige Woche begründete Frenzel auch mit den Lehren aus der Börsengang der Postbank <DPBGn.DE> . "Ich wollte nicht in die Situation kommen, am Ende der Preisfindung Abschläge hinnehmen zu müssen, um den Börsengang zu retten. Sie hängen dann am Haken und können nicht zurück, ohne verbrannte Erde zu hinterlassen", sagte er.
Die Spekulationen um einen neuen Großaktionär bei TUI mache ihn nicht nervös, sagt Frenzel. Er vertraue der Zusage der WestLB[WDLG.UL], ihr Aktienpaket von 31,3 Prozent an TUI in "verantwortliche Hände" zu geben. Er werte dies als Garantie, dass die TUI nicht zerschlagen werde. "Konkret heißt das, dass ein eventueller strategischer Käufer das Geschäftsmodell integrierter Touristikkonzern beibehält." Wie bereits aus TUI-Kreisen verlautet war, bemüht sich Frenzel darum, den wichtigsten Hotelpartner Riu, an dem TUI selbst 50 Prozent hält, als neuen Investor bei TUI zu gewinnen. Riu will aber den Kreisen zufolge deutlich weniger als 30 Prozent übernehmen.
amr/mer
Kauf ABN ABN0C9 2,32 den Kaffee ist gut
Mal schauen was heute im Dax passiert ist ja Hexensabat Denke mal long mit engen Stop
Mir ist es ein Rätsel warum sich Hapag Lloyd nicht zu einem angemessenen Preis platzieren lässt, zu einem Zeitpunkt wo die Frachtpreise ein Rekordniveau erreicht haben. Bei Schifffonds wird derzeit aufgrund der überzogenen Preise zur Vorsicht geraten. Für Hapag Lloyd jedoch lässt sich aus TUI Sicht kein adäquater Preis erzielen? Anscheinend glaubt der Vorstand die Geschäfte hätten keinen zyklischen Charakter und würden ewig so weiter laufen. Mag ja sein, dies wäre jedoch das erste Mal in der Geschichte.
Das Zertifikateangebot auf TUI Aktien hat auch wieder zugenommen. Sieht für mich nicht danach aus, als gäbe es einen Mangel an Stücken ;-)
Das Zertifikateangebot auf TUI Aktien hat auch wieder zugenommen. Sieht für mich nicht danach aus, als gäbe es einen Mangel an Stücken ;-)
finanztreff Investmentecke:
Umstellung im S&P 500 führt zu dramatischen Bewegungen
Ein untypisches Bild zeichnet sich derzeit an den großen internationalen Aktienmärkten ab. Normalerweise gelten die US-Amerikaner ja bei allen Dingen als Vorreiter, gerade wir Deutschen „dackeln“ der Entwicklung meist nur hinterher. Genau umgekehrt verhält es sich jetzt aber bei der Berechnung der großen Aktienindizes. Während bei der Zusammensetzung des DAX schon eine ganze Weile das so genannte Free Float-Kriterium berücksichtigt wird, spielt es in den großen US-Indizes bislang überhaupt noch keine Rolle, ob sich die Aktien im Streubesitz oder in festen Händen befinden. Doch nun ziehen die US-Boys nach!
So wird Standard & Poor’s am Ende dieses Monats (28.9.) neue Regeln für die Zusammensetzung ihrer Indizes veröffentlichen. Ab Mitte Oktober sollen dann parallel drei verschiedene Index-Listen geführt werden. An der Gewichtung der einzelnen Aktien ändert sich vorerst aber noch nichts. Bis Mitte März 2005 gilt weiterhin die komplette Marktkapitalisierung. Ab dem 18.3.05 wechselt die Berechnung dann auf die so genannte „S&P Half Float“-Methode, d.h. der Free Float wird erst einmal zur Hälfte berücksichtigt. Die endgültige Umstellung auf Streubesitz-Anteile soll dann zum 16.9.2005, also in fast genau einem Jahr erfolgen.
Die Analysten der Postbank erwarten in ihrer aktuellen Studie „S&P goes Free Float“, dass die Umstellung im S&P 500 zu deutlichen Verschiebungen führen wird, da gerade in den USA eine große Zahl von passiv gemanagten Aktienfonds diesen Index 1:1 nachbildet. Als größten Verlierer haben die Experten dabei den Einzelhändler Wal-Mart ausgemacht, dessen Aktien sich nur zu 59% in Streubesitz befinden. Wal-Mart ist mit einem Anteil von 2,2% bislang eines der Schwergewichte in diesem weltweit bedeutenden Index. Von daher könnte die Umstellung zu einem enormen Verkaufsdruck bei der Aktie führen. So sollen laut der Postbank Aktien im Wert von über 9 Mrd. US-Dollar auf den Markt geschmissen werden. Das ist das durchschnittliche Handelsvolumen von immerhin 22 Börsentagen, also fast einem ganzen Monat! Kein Wunder, dass S&P die Umstellung bei diesen erdrutschartigen Veränderungen in mehreren Schritten über ein ganzes Jahr verteilt.
Auswirkungen auf die betroffenen Aktien dürften trotzdem nicht zu vermeiden sein. Bei Wal-Mart fürchten Analysten für das kommende Jahr zudem fundamentale Probleme, wenn sich die konsumfreudigen Amerikaner auf Grund der anhaltend hohen Arbeitslosigkeit und der hohen Zinsbelastungen (ein Großteil der USA lebt auf Pump) mit ihren Einkäufen mehr und mehr zurückhalten. Dann könnte der Aktie, die im internationalen Branchenvergleich schon heute als „teuer“ eingestuft wird, ein deutlicherer Kursrückgang bevorstehen. In den letzten Monaten hatte sich das Papier meist im Bereich zwischen 50 und 60 Dollar bewegt.
Sollten die beiden angesprochenen Faktoren tatsächlich zu deutlicheren Verlusten bei der Aktie führen, dürfte auch die zurzeit vergleichsweise geringe Volatilität wieder zulegen, so dass sich der Kauf von langfristigen Put-Optionsscheinen gleich doppelt lohnen würde. Interessant erscheint dann ein Put (WKN: SAL4N9) von Sal. Oppenheim, der mit einer Basis von 50 Dollar leicht aus dem Geld liegt und trotz der langen Laufzeit (8.12.06) ein attraktives Leverage von 3,4 ausweist. Die implizite Volatilität liegt hier bei 24%. Eine um 2 Prozentpunkte höhere Vola, dafür aber auch einen noch größeren Hebeleffekt von 4,2 hat ein Put (WKN: DB0AVR) der Deutschen Bank, der noch bis zum Ende des kommenden Jahres (14.12.05) läuft und eine Basis auf aktuellem Niveau hat (52 Dollar).
Zu beachten ist gerade bei diesen langen Laufzeiten, dass die Puts zwar in Euro, der Basiswert aber natürlich in Dollar notiert wird. Damit kommt neben der Aktienkursentwicklung auch den Bewegungen bei der Euro/Dollar-Parität eine entscheidende Rolle bei der Kursbildung des Optionsscheins zu. Dabei gilt: Ein starker Dollar wirkt sich tendenziell positiv auf den Kurs des Scheins aus. raf
Umstellung im S&P 500 führt zu dramatischen Bewegungen
Ein untypisches Bild zeichnet sich derzeit an den großen internationalen Aktienmärkten ab. Normalerweise gelten die US-Amerikaner ja bei allen Dingen als Vorreiter, gerade wir Deutschen „dackeln“ der Entwicklung meist nur hinterher. Genau umgekehrt verhält es sich jetzt aber bei der Berechnung der großen Aktienindizes. Während bei der Zusammensetzung des DAX schon eine ganze Weile das so genannte Free Float-Kriterium berücksichtigt wird, spielt es in den großen US-Indizes bislang überhaupt noch keine Rolle, ob sich die Aktien im Streubesitz oder in festen Händen befinden. Doch nun ziehen die US-Boys nach!
So wird Standard & Poor’s am Ende dieses Monats (28.9.) neue Regeln für die Zusammensetzung ihrer Indizes veröffentlichen. Ab Mitte Oktober sollen dann parallel drei verschiedene Index-Listen geführt werden. An der Gewichtung der einzelnen Aktien ändert sich vorerst aber noch nichts. Bis Mitte März 2005 gilt weiterhin die komplette Marktkapitalisierung. Ab dem 18.3.05 wechselt die Berechnung dann auf die so genannte „S&P Half Float“-Methode, d.h. der Free Float wird erst einmal zur Hälfte berücksichtigt. Die endgültige Umstellung auf Streubesitz-Anteile soll dann zum 16.9.2005, also in fast genau einem Jahr erfolgen.
Die Analysten der Postbank erwarten in ihrer aktuellen Studie „S&P goes Free Float“, dass die Umstellung im S&P 500 zu deutlichen Verschiebungen führen wird, da gerade in den USA eine große Zahl von passiv gemanagten Aktienfonds diesen Index 1:1 nachbildet. Als größten Verlierer haben die Experten dabei den Einzelhändler Wal-Mart ausgemacht, dessen Aktien sich nur zu 59% in Streubesitz befinden. Wal-Mart ist mit einem Anteil von 2,2% bislang eines der Schwergewichte in diesem weltweit bedeutenden Index. Von daher könnte die Umstellung zu einem enormen Verkaufsdruck bei der Aktie führen. So sollen laut der Postbank Aktien im Wert von über 9 Mrd. US-Dollar auf den Markt geschmissen werden. Das ist das durchschnittliche Handelsvolumen von immerhin 22 Börsentagen, also fast einem ganzen Monat! Kein Wunder, dass S&P die Umstellung bei diesen erdrutschartigen Veränderungen in mehreren Schritten über ein ganzes Jahr verteilt.
Auswirkungen auf die betroffenen Aktien dürften trotzdem nicht zu vermeiden sein. Bei Wal-Mart fürchten Analysten für das kommende Jahr zudem fundamentale Probleme, wenn sich die konsumfreudigen Amerikaner auf Grund der anhaltend hohen Arbeitslosigkeit und der hohen Zinsbelastungen (ein Großteil der USA lebt auf Pump) mit ihren Einkäufen mehr und mehr zurückhalten. Dann könnte der Aktie, die im internationalen Branchenvergleich schon heute als „teuer“ eingestuft wird, ein deutlicherer Kursrückgang bevorstehen. In den letzten Monaten hatte sich das Papier meist im Bereich zwischen 50 und 60 Dollar bewegt.
Sollten die beiden angesprochenen Faktoren tatsächlich zu deutlicheren Verlusten bei der Aktie führen, dürfte auch die zurzeit vergleichsweise geringe Volatilität wieder zulegen, so dass sich der Kauf von langfristigen Put-Optionsscheinen gleich doppelt lohnen würde. Interessant erscheint dann ein Put (WKN: SAL4N9) von Sal. Oppenheim, der mit einer Basis von 50 Dollar leicht aus dem Geld liegt und trotz der langen Laufzeit (8.12.06) ein attraktives Leverage von 3,4 ausweist. Die implizite Volatilität liegt hier bei 24%. Eine um 2 Prozentpunkte höhere Vola, dafür aber auch einen noch größeren Hebeleffekt von 4,2 hat ein Put (WKN: DB0AVR) der Deutschen Bank, der noch bis zum Ende des kommenden Jahres (14.12.05) läuft und eine Basis auf aktuellem Niveau hat (52 Dollar).
Zu beachten ist gerade bei diesen langen Laufzeiten, dass die Puts zwar in Euro, der Basiswert aber natürlich in Dollar notiert wird. Damit kommt neben der Aktienkursentwicklung auch den Bewegungen bei der Euro/Dollar-Parität eine entscheidende Rolle bei der Kursbildung des Optionsscheins zu. Dabei gilt: Ein starker Dollar wirkt sich tendenziell positiv auf den Kurs des Scheins aus. raf
Online-Broker Sino geht Ende September an die Börse
Der Spezialist für besonders aktive Anleger macht seit Jahren Gewinn. Jetzt will er bekannter werden
von Frank Stocker
"Heavy trader" nennt Ingo Hillen seine Kunden. Das sind besonders aktive Anleger, zu besseren Börsenzeiten wurden sie auch als "Zocker" verschrien. Viele von ihnen nutzen heute die Handelsplattform des Online-Brokers Sino, den Hillen vor sieben Jahren gemeinsam mit seinem Vorstandskollegen Matthias Hocke in Düsseldorf gründete. Dieses Unternehmen wollen die beiden am 27. September an die Börse bringen.
Kurios an dieser Neuemission ist, dass Sino eigentlich kein Geld braucht, weder für große Expansionspläne noch um Schulden zu begleichen. Das Unternehmen war seit Gründung stets profitabel, sogar in den Baisse-Jahren 2001 und 2002. "Wir wollen an die Börse, um unseren Bekanntheitsgrad zu erhöhen und Kunden an uns zu binden", nennt Firmenchef Hillen daher als einzigen Grund. Vor einigen Wochen wurde den 50 besten Kunden bereits eine Beteiligung angeboten. Sie konnten 103 000 Aktien zu einem Bezugspreis von sieben Euro erwerben. Nun sollen alle 1,75 Millionen Aktien am geregelten Markt in Düsseldorf und im Frankfurter Freiverkehr platziert werden.
30 Prozent der Aktien - sie gehören den beiden Vorständen - werden einer Haltefrist von 18 Monaten unterliegen. Die restlichen 70 Prozent können jedoch sofort gehandelt werden. Hillen und Hocke hoffen, dass dann vor allem weitere Kunden Anteile an Sino erwerben. Einerseits werden sie damit am Erfolg des Unternehmens beteiligt, andererseits werden sie ans Unternehmen gebunden und haben dadurch ein geringeres Interesse ihre Aktivitäten eventuell auf andere Handelsplattformen zu verlagern.
Sino unterscheidet sich von Comdirect, Cortal Consors oder der DAB Bank durch einige Funktionen, die ganz auf hochaktive Anleger zugeschnitten sind. Beispielweise können die Nutzer in Echtzeit auf den Nachrichtendienst Reuters zugreifen. "Durch den Zeitvorteil hat einer unserer Kunden schon einmal 100 000 Euro verdient", sagt Hillen. Zudem können die Kunden bei Sino seit zwei Monaten auch außerbörslich Optionsscheine und Zertifikate handeln. Gerade in diesem Bereich sieht Hillen für die Zukunft die größten Wachstumsmöglichkeiten. "Wir wollen immer etwas schneller sein als andere", nennt er sein Credo.
Der durchschnittliche Sino-Kunde ist - wer hätte anderes erwartet - jung und männlich. "Er macht zudem im Monat rund den tausendfachen Umsatz eines Comdirect-Kunden", sagt Hillen. Besonders aktives Handeln ist sogar Bedingung, um bei Sino Kunde werden zu können. 30 Transaktionen pro Quartal sind Pflicht, die Mindestkontogröße liegt bei 25 000 Euro.
So kommt Sino mit knapp 300 Kunden auf ein Transaktionsvolumen von rund 1,5 Milliarden Euro pro Monat. "In manchen Monaten bestimmen wir damit gut zwei Prozent des Börsenumsatzes", sagt der Broker-Chef. Das Depotvolumen der Kunden beträgt derzeit rund 66 Millionen Euro.
Der Kundenstamm von Sino ist daher kaum vergleichbar mit der Klientel von Comdirect & Co. Das macht auch eine Bewertung recht schwer. Das Analyse-Haus SES Research, das sich auf kleine und mittlere Unternehmen spezialisiert hat, kommt auf einen fairen Wert von 9,19 Euro. Allerdings liegt dieser Berechnung der Vergleich mit den großen Online-Brokern zu Grunde und ist daher mit Vorsicht zu genießen.
Ein nicht zu verachtendes Risiko ist das geringe Volumen der Emission. Bei einem Ausgabepreis von 9,19 Euro käme Sino auf eine Marktkapitalisierung von etwas mehr als 16 Millionen Euro. Im Handumdrehen kann der Kurs daher nach oben oder unten gedrückt werden - zumal von jenen Anlegern, die Kunden bei Sino sind. Jeder Anleger, der nur alle paar Wochen Aktien kauft, sollte sich daher wohl überlegen, in welche Hände er sich beim Erwerb von Sino-Papieren begibt. Andererseits kann Sino auf Grund der geringen Größe auch sehr leicht ein Opfer einer feindlichen Übernahme durch die wesentlich größeren Konkurrenten werden.
Immerhin will das Unternehmen zukünftig offensiv über den Geschäftsverlauf berichten. Alle drei Monate soll der Öffentlichkeit ein Quartalsbericht vorgelegt werden, an jedem sechsten Werktag im Monat will Hillen, ganz nach dem Vorbild der Comdirect, die genauen Orderzahlen des Vormonats bekannt geben.
Die Dividende wird für das laufende Geschäftsjahr, das am 30. September endet, gering ausfallen, da die Kosten des Börsengangs allein mit rund 360 000 Euro auf den Gewinn drücken. In Zukunft soll die Ausschüttung für die Anteilseigner jedoch wieder an die vergangenen Jahre anknüpfen. Für das Geschäftsjahr 2001/2002 betrug sie 70 Cent.
Artikel erschienen am 19. September 2004
Der Spezialist für besonders aktive Anleger macht seit Jahren Gewinn. Jetzt will er bekannter werden
von Frank Stocker
"Heavy trader" nennt Ingo Hillen seine Kunden. Das sind besonders aktive Anleger, zu besseren Börsenzeiten wurden sie auch als "Zocker" verschrien. Viele von ihnen nutzen heute die Handelsplattform des Online-Brokers Sino, den Hillen vor sieben Jahren gemeinsam mit seinem Vorstandskollegen Matthias Hocke in Düsseldorf gründete. Dieses Unternehmen wollen die beiden am 27. September an die Börse bringen.
Kurios an dieser Neuemission ist, dass Sino eigentlich kein Geld braucht, weder für große Expansionspläne noch um Schulden zu begleichen. Das Unternehmen war seit Gründung stets profitabel, sogar in den Baisse-Jahren 2001 und 2002. "Wir wollen an die Börse, um unseren Bekanntheitsgrad zu erhöhen und Kunden an uns zu binden", nennt Firmenchef Hillen daher als einzigen Grund. Vor einigen Wochen wurde den 50 besten Kunden bereits eine Beteiligung angeboten. Sie konnten 103 000 Aktien zu einem Bezugspreis von sieben Euro erwerben. Nun sollen alle 1,75 Millionen Aktien am geregelten Markt in Düsseldorf und im Frankfurter Freiverkehr platziert werden.
30 Prozent der Aktien - sie gehören den beiden Vorständen - werden einer Haltefrist von 18 Monaten unterliegen. Die restlichen 70 Prozent können jedoch sofort gehandelt werden. Hillen und Hocke hoffen, dass dann vor allem weitere Kunden Anteile an Sino erwerben. Einerseits werden sie damit am Erfolg des Unternehmens beteiligt, andererseits werden sie ans Unternehmen gebunden und haben dadurch ein geringeres Interesse ihre Aktivitäten eventuell auf andere Handelsplattformen zu verlagern.
Sino unterscheidet sich von Comdirect, Cortal Consors oder der DAB Bank durch einige Funktionen, die ganz auf hochaktive Anleger zugeschnitten sind. Beispielweise können die Nutzer in Echtzeit auf den Nachrichtendienst Reuters zugreifen. "Durch den Zeitvorteil hat einer unserer Kunden schon einmal 100 000 Euro verdient", sagt Hillen. Zudem können die Kunden bei Sino seit zwei Monaten auch außerbörslich Optionsscheine und Zertifikate handeln. Gerade in diesem Bereich sieht Hillen für die Zukunft die größten Wachstumsmöglichkeiten. "Wir wollen immer etwas schneller sein als andere", nennt er sein Credo.
Der durchschnittliche Sino-Kunde ist - wer hätte anderes erwartet - jung und männlich. "Er macht zudem im Monat rund den tausendfachen Umsatz eines Comdirect-Kunden", sagt Hillen. Besonders aktives Handeln ist sogar Bedingung, um bei Sino Kunde werden zu können. 30 Transaktionen pro Quartal sind Pflicht, die Mindestkontogröße liegt bei 25 000 Euro.
So kommt Sino mit knapp 300 Kunden auf ein Transaktionsvolumen von rund 1,5 Milliarden Euro pro Monat. "In manchen Monaten bestimmen wir damit gut zwei Prozent des Börsenumsatzes", sagt der Broker-Chef. Das Depotvolumen der Kunden beträgt derzeit rund 66 Millionen Euro.
Der Kundenstamm von Sino ist daher kaum vergleichbar mit der Klientel von Comdirect & Co. Das macht auch eine Bewertung recht schwer. Das Analyse-Haus SES Research, das sich auf kleine und mittlere Unternehmen spezialisiert hat, kommt auf einen fairen Wert von 9,19 Euro. Allerdings liegt dieser Berechnung der Vergleich mit den großen Online-Brokern zu Grunde und ist daher mit Vorsicht zu genießen.
Ein nicht zu verachtendes Risiko ist das geringe Volumen der Emission. Bei einem Ausgabepreis von 9,19 Euro käme Sino auf eine Marktkapitalisierung von etwas mehr als 16 Millionen Euro. Im Handumdrehen kann der Kurs daher nach oben oder unten gedrückt werden - zumal von jenen Anlegern, die Kunden bei Sino sind. Jeder Anleger, der nur alle paar Wochen Aktien kauft, sollte sich daher wohl überlegen, in welche Hände er sich beim Erwerb von Sino-Papieren begibt. Andererseits kann Sino auf Grund der geringen Größe auch sehr leicht ein Opfer einer feindlichen Übernahme durch die wesentlich größeren Konkurrenten werden.
Immerhin will das Unternehmen zukünftig offensiv über den Geschäftsverlauf berichten. Alle drei Monate soll der Öffentlichkeit ein Quartalsbericht vorgelegt werden, an jedem sechsten Werktag im Monat will Hillen, ganz nach dem Vorbild der Comdirect, die genauen Orderzahlen des Vormonats bekannt geben.
Die Dividende wird für das laufende Geschäftsjahr, das am 30. September endet, gering ausfallen, da die Kosten des Börsengangs allein mit rund 360 000 Euro auf den Gewinn drücken. In Zukunft soll die Ausschüttung für die Anteilseigner jedoch wieder an die vergangenen Jahre anknüpfen. Für das Geschäftsjahr 2001/2002 betrug sie 70 Cent.
Artikel erschienen am 19. September 2004
Behavioral Finance für Wohlhabende
Moderne Finanzstrategien halten Einzug bei Privatkunden
von Andreas Muth, Deutschlandchef, Sebastian Ficht, Associate, JP Morgan Private Banking
Nach der Hypothese effizienter Märkte, einem der wesentlichen Grundsätze moderner Portfoliotheorie, agieren an den Finanzmärkten gut informierte und rationale Investoren, deren zeitgleiche Entscheidungen die Kurse von Anlagewerten bestimmen.
Anders lautende Modelle gehen dagegen davon aus, dass der Markt auch von anderen Kräften bestimmt wird. Dazu zählt auch irrationales Verhalten von Investoren. Solche Fehleinschätzungen auf Grund so genannter kognitiver Verzerrungen können zu Anomalien führen, die aufmerksame Anleger vorteilhaft nutzen können.
Das ist die Kernaussage der Behavioral-Finance-Theorie, die sich auf verschiedene Prämissen stützt, die der traditionell anerkannten Hypothese effizienter Märkte diametral entgegenstehen.
Wenngleich auch nicht jeder davon überzeugt ist, findet Behavioral Finance Anklang bei einer wachsenden Zahl von Anlagespezialisten. Die Grundsätze der Behavioral Finance haben zum Beispiel die Kernstrategie der JP Morgan Private Bank um eine radikal neue Perspektive erweitert. Ergänzende Strategien auf Basis verhaltensorientierter Modelle können nützlich sein, wenn es darum geht, die Effizienz eines Portfolios zu steigern und das allgemeine Rendite-Risiko-Profil zu verbessern. Das ist besonders interessant im aktuellen Umfeld niedriger prognostizierter Renditen und hoher Volatilität.
Zu Beginn übten die Manager eher vorsichtige Zurückhaltung. Mit der Etablierung aktiv gemanagter Fonds, deren Strategien in der Behavioral Finance wurzelten, waren die Anlagespezialisten dann bereit, ihre Überzeugungen in der Praxis zu testen. So konzentrieren sich beispielsweise die von JP Morgan Fleming Asset Management verwalteten, am Modell der Behavioral Finance orientierten Fonds gleichzeitig auf drei Verhaltensmuster:
-Overconfidence (Überschätzung des eigenen Könnens): Investoren überschätzen regelmäßig ihre Fähigkeit, akkurate Prognosen und Entscheidungen zu treffen.
-Frame Dependence (Abhängigkeit von Vorbedingungen): Der Mensch neigt dazu, für die Einschätzung seiner Renditeerwartung unwichtige Informationen heranzuziehen.
-Selling "Winners" (vorzeitiger Verkauf von Aktien): Investoren suchen Bestätigung für ihre Entscheidungen und tendieren daher dazu, "Gewinneraktien" zu früh zu verkaufen.
Um die Bildung bestimmter Vorurteile und Vorlieben zu verhindern, haben Manager von Behavioral-Finance-Fonds bestimmte Aktivitäten für tabu erklärt, beispielsweise Unternehmensbesuche, qualitative Prognosen zur Unternehmensentwicklung oder spezifische Analysen.
Am Modell der Behavioral Finance orientierte Fonds lassen sich genauso wie andere Strategien an unterschiedlichste Rendite- oder Volatilitätsanforderungen anpassen.
JP Morgan betrachtet Behavioral-Finance-Strategien als Möglichkeit, in vielen Privatkunden-Portfolios Korrelationsvorteile zu erzielen. Von den drei Schlüsselvariablen eines Portfolios - Risiko, Rendite und Korrelation - erfährt die Korrelation am wenigsten Aufmerksamkeit, weil sie am schwierigsten zu beobachten ist. Da sich das Renditemuster bei Behavioral-Finance-Fonds ein wenig anders entwickelt als beim Rest des aus Aktien mit hoher Marktkapitalisierung zusammengesetzten Portfolios, bergen diese Strategien das Potenzial zur Steigerung der Portfolio-Effizienz.
Bei der derzeitigen Aussicht auf eher moderate Renditen bei nahezu historischem Volatilitätsniveau dürften ergänzende Anlagestrategien, die bei einer bestimmten Kategorie von Vermögenswerten auf Renditesteigerung oder auf Risikoverminderung hoffen lassen, zunehmenden Anklang finden. Die Langzeitprognose der JP Morgan Private Bank deutet darauf hin, dass die Anleger in den nächsten zehn Jahren an den Finanzmärkten andere Entwicklungen erleben werden als zu den besseren Zeiten der vergangenen 25 Jahre. So erzeugten die Aktien großer US-amerikanischer Unternehmen in den 1980er- und 1990er-Jahren beispielsweise eine Jahresrendite von durchschnittlich 17,5 bis 18 Prozent bei einer Volatilität von 17 bis 18 Prozent. Zukünftig erwarten wir Renditen von 7,5 bis acht Prozent bei 15 Prozent Volatilität und damit pro Renditeeinheit das zweifache Volatilitätsniveau - eine Rendite-Risiko-Kombination, wie sie die meisten Anleger schon lange nicht mehr gesehen haben. Ein solch ernüchterndes Umfeld könnte die Investoren dazu bewegen, dem Verlustrisiko ihres Portfolios mehr Aufmerksamkeit zu widmen.
Die vielleicht schwierigste Herausforderung der Behavioral-Finance-Theorie ergibt sich aus deren relativ kurzer Geschichte. Bevor die Resultate einer neuen Strategie statistische Signifikanz erreichen, müssen zunächst viele Jahre lang echte Leistungsdaten produziert werden. Bei Kundenpräsentationen wird von Large-Cap-Managern normalerweise die Offenlegung der Kennzahlen mindestens für die vergangenen fünf Jahre erwartet. Weil die Behavioral Finance so neu ist, wird man von ihren Vertretern mindestens zehn Jahre an Daten erwarten.
Artikel erschienen am 19. September 2004
Moderne Finanzstrategien halten Einzug bei Privatkunden
von Andreas Muth, Deutschlandchef, Sebastian Ficht, Associate, JP Morgan Private Banking
Nach der Hypothese effizienter Märkte, einem der wesentlichen Grundsätze moderner Portfoliotheorie, agieren an den Finanzmärkten gut informierte und rationale Investoren, deren zeitgleiche Entscheidungen die Kurse von Anlagewerten bestimmen.
Anders lautende Modelle gehen dagegen davon aus, dass der Markt auch von anderen Kräften bestimmt wird. Dazu zählt auch irrationales Verhalten von Investoren. Solche Fehleinschätzungen auf Grund so genannter kognitiver Verzerrungen können zu Anomalien führen, die aufmerksame Anleger vorteilhaft nutzen können.
Das ist die Kernaussage der Behavioral-Finance-Theorie, die sich auf verschiedene Prämissen stützt, die der traditionell anerkannten Hypothese effizienter Märkte diametral entgegenstehen.
Wenngleich auch nicht jeder davon überzeugt ist, findet Behavioral Finance Anklang bei einer wachsenden Zahl von Anlagespezialisten. Die Grundsätze der Behavioral Finance haben zum Beispiel die Kernstrategie der JP Morgan Private Bank um eine radikal neue Perspektive erweitert. Ergänzende Strategien auf Basis verhaltensorientierter Modelle können nützlich sein, wenn es darum geht, die Effizienz eines Portfolios zu steigern und das allgemeine Rendite-Risiko-Profil zu verbessern. Das ist besonders interessant im aktuellen Umfeld niedriger prognostizierter Renditen und hoher Volatilität.
Zu Beginn übten die Manager eher vorsichtige Zurückhaltung. Mit der Etablierung aktiv gemanagter Fonds, deren Strategien in der Behavioral Finance wurzelten, waren die Anlagespezialisten dann bereit, ihre Überzeugungen in der Praxis zu testen. So konzentrieren sich beispielsweise die von JP Morgan Fleming Asset Management verwalteten, am Modell der Behavioral Finance orientierten Fonds gleichzeitig auf drei Verhaltensmuster:
-Overconfidence (Überschätzung des eigenen Könnens): Investoren überschätzen regelmäßig ihre Fähigkeit, akkurate Prognosen und Entscheidungen zu treffen.
-Frame Dependence (Abhängigkeit von Vorbedingungen): Der Mensch neigt dazu, für die Einschätzung seiner Renditeerwartung unwichtige Informationen heranzuziehen.
-Selling "Winners" (vorzeitiger Verkauf von Aktien): Investoren suchen Bestätigung für ihre Entscheidungen und tendieren daher dazu, "Gewinneraktien" zu früh zu verkaufen.
Um die Bildung bestimmter Vorurteile und Vorlieben zu verhindern, haben Manager von Behavioral-Finance-Fonds bestimmte Aktivitäten für tabu erklärt, beispielsweise Unternehmensbesuche, qualitative Prognosen zur Unternehmensentwicklung oder spezifische Analysen.
Am Modell der Behavioral Finance orientierte Fonds lassen sich genauso wie andere Strategien an unterschiedlichste Rendite- oder Volatilitätsanforderungen anpassen.
JP Morgan betrachtet Behavioral-Finance-Strategien als Möglichkeit, in vielen Privatkunden-Portfolios Korrelationsvorteile zu erzielen. Von den drei Schlüsselvariablen eines Portfolios - Risiko, Rendite und Korrelation - erfährt die Korrelation am wenigsten Aufmerksamkeit, weil sie am schwierigsten zu beobachten ist. Da sich das Renditemuster bei Behavioral-Finance-Fonds ein wenig anders entwickelt als beim Rest des aus Aktien mit hoher Marktkapitalisierung zusammengesetzten Portfolios, bergen diese Strategien das Potenzial zur Steigerung der Portfolio-Effizienz.
Bei der derzeitigen Aussicht auf eher moderate Renditen bei nahezu historischem Volatilitätsniveau dürften ergänzende Anlagestrategien, die bei einer bestimmten Kategorie von Vermögenswerten auf Renditesteigerung oder auf Risikoverminderung hoffen lassen, zunehmenden Anklang finden. Die Langzeitprognose der JP Morgan Private Bank deutet darauf hin, dass die Anleger in den nächsten zehn Jahren an den Finanzmärkten andere Entwicklungen erleben werden als zu den besseren Zeiten der vergangenen 25 Jahre. So erzeugten die Aktien großer US-amerikanischer Unternehmen in den 1980er- und 1990er-Jahren beispielsweise eine Jahresrendite von durchschnittlich 17,5 bis 18 Prozent bei einer Volatilität von 17 bis 18 Prozent. Zukünftig erwarten wir Renditen von 7,5 bis acht Prozent bei 15 Prozent Volatilität und damit pro Renditeeinheit das zweifache Volatilitätsniveau - eine Rendite-Risiko-Kombination, wie sie die meisten Anleger schon lange nicht mehr gesehen haben. Ein solch ernüchterndes Umfeld könnte die Investoren dazu bewegen, dem Verlustrisiko ihres Portfolios mehr Aufmerksamkeit zu widmen.
Die vielleicht schwierigste Herausforderung der Behavioral-Finance-Theorie ergibt sich aus deren relativ kurzer Geschichte. Bevor die Resultate einer neuen Strategie statistische Signifikanz erreichen, müssen zunächst viele Jahre lang echte Leistungsdaten produziert werden. Bei Kundenpräsentationen wird von Large-Cap-Managern normalerweise die Offenlegung der Kennzahlen mindestens für die vergangenen fünf Jahre erwartet. Weil die Behavioral Finance so neu ist, wird man von ihren Vertretern mindestens zehn Jahre an Daten erwarten.
Artikel erschienen am 19. September 2004
"Ohne Instinkt geht nichts"
Auszüge aus dem neuen Buch des US-Milliardärs Donald Trump
von Matthias Wulff
Donald Trump ist Milliardär mit wechselndem Geschäftserfolg. In diesem Sommer musste sein Kasino- und Hotelunternehmen Insolvenz beantragen. Anfang der neunziger Jahre stand er infolge der Immobilienkrise kurz vor der Pleite. Der 58-Jährige ist heute genauso Unternehmer wie Medienstar. In der Sendung "The Apprentice", der Lehrling, suchte er in einem sechzehnwöchigen Bewerbungstraining nach einem Kandidaten für eine Spitzenposition in seinem Unternehmen. Der Schwächste flog raus: "You are fired", rief Trump dann. Morgen erscheint sein neues Buch, in dem er Karriere- und Management-Tipps gibt, aber vor allem über Donald Trump schreibt. Die "Welt am Sonntag" dokumentiert einige der Sprüche des Selbstdarstellers aus dem neuen Buch.
In den 80er-Jahren hatte ich enormen Erfolg. Nachdem ich die Grundlagen des Baugeschäfts von meinem Vater Fred, einem Bauunternehmer in Queens und Brooklyn, gelernt hatte, war ich zu einem der Hauptakteure auf dem Immobilienmarkt in Manhattan geworden. Ich hatte den Trump Tower, das "Grand Hyatt Hotel" und viele andere Gebäude der obersten Preisklasse fertig gestellt. Ich besaß eine Yacht, einen Privatjet und hatte einen Bestseller geschrieben. In den späten 80er-Jahren verlor ich meine Fokussierung. Ich flog nach Europa, um an Modepräsentationen teilzunehmen, und schaute mir noch nicht einmal die Kleider an. Mein Mangel an Konzentration auf das Wesentliche brachte mein Geschäft in höchste Gefahr. Dann kam es zum Crash auf dem Immobilienmarkt. Ich hatte viele Milliarden Dollar Schulden - 9,2 Milliarden, um genau zu sein. Das sind neun Milliarden und zweihundert Millionen Dollar. Als der Crash am schlimmsten war, ging ich auf der Straße an einem Bettler vorbei, und mir kam der Gedanke, dass ich um 9,2 Milliarden Dollar weniger besaß als er. Gutes Management und gute Mitarbeiter sind nicht voneinander zu trennen. Wenn die Zusammenarbeit nicht funktioniert, wird sie nicht lange dauern. Ich habe gesehen, wie sich gute Manager mit mittelmäßigen Angestellten abplagen mussten, und ich habe auch schon erlebt, dass exzellente Mitarbeiter durch schlechtes Management gebremst wurden. In solchen Fällen gehen zunächst die guten Manager, dann die guten Mitarbeiter, und am Ende hat man ein Team aus Leuten, die nur deshalb gut miteinander auskommen, weil sie alle mittelmäßig sind. Engagieren Sie die besten Leute, die Sie finden können, und Sie werden eine Menge Zeit sparen. Von manchen Leuten ist man nach dem Vorstellungsgespräch so beeindruckt, dass man sie am liebsten auf der Stelle zu Vizepräsidenten ernennen möchte - bis man merkt, dass ihr wahres Talent darin liegt, bei Vorstellungsgesprächen einen hervorragenden Eindruck zu machen. Daher ist, in gewisser Hinsicht, jede Neueinstellung ein Glücksspiel. Wer beeindruckende Referenzen vorweisen kann, wird nicht unbedingt großartige Leistungen bringen. Fehlende Referenzen bedeuten nicht zwangsläufig fehlende Begabung. Sie werden kein wertvoller Angestellter sein, wenn Sie sich nicht selbst dazu machen. Denken Sie darüber nach: Was tragen Sie zum Wohl des Unternehmens bei? Spielen Sie für das Gedeihen und den Fortschritt des Unternehmens eine wichtige Rolle? Drücken Sie sich einfach vor Ihren Aufgaben und hoffen, dass es niemand bemerken wird? Der einzige Mensch, den Sie je täuschen können, sind Sie selbst. Andere können Sie nicht täuschen, selbst wenn Sie glauben, Sie könnten es. Viele Leute sagen, sie hätten innerlich gekündigt, weil ihre Stellung weder Herausforderungen noch Leistungsanreize noch Aufstiegschancen biete. Eine ausweglose Situation. Vielleicht ist das tatsächlich so. Wenn ja, sollten Sie nach einem anderen Unternehmen suchen, das Ihnen eine interessante Aufgabe bietet, für die Sie die nötige Erfahrung mitbringen. Manchmal muss man einfach gehen, und es gibt Situationen, in denen der einzige Weg nach oben der Weg nach draußen ist. Unternehmertum ist keine Gruppenarbeit. Sie müssen auf sich selbst vertrauen. Sie mögen vielleicht erstklassige akademische Referenzen besitzen, aber ohne Instinkte werden Sie es sehr schwer haben, an die Spitze zu kommen - und dort zu bleiben. Im Jahr 2000 dachte ich darüber nach, bei den Präsidentschaftswahlen zu kandidieren. Ich hatte einige vernünftige Vorschläge: Steuererleichterungen für die Mittelklasse, strengere Handelsvereinbarungen und eine umfassende Gesundheitsreform. Ich stellte ein Untersuchungskomitee zusammen und traf mich mit führenden Persönlichkeiten der Reformpartei, aber am Ende erkannte ich, dass ich mich in meinem Geschäft zu wohl fühlte, um für das Amt des Präsidenten zu kandidieren. Für einen Politiker rede ich zu offen. Ich wäre kein sehr beliebter Kandidat gewesen. Sogar in den wenigen Monaten, als ich ernsthaft über eine Kandidatur nachdachte, bemerkte ich, dass sich das Verhalten der Leute mir gegenüber veränderte - es wurde reservierter, weniger freundlich. Zuvor war ich "The Donald" gewesen; man hatte mir zugewunken und mich angelächelt. Plötzlich war es ganz anders, und das gefiel mir nicht. Ein Mann, mit dem ich seit Jahren gut bekannt war, sah mich im Le Cirque und nannte mich zum ersten Mal im Leben "Mr. Trump". Er hatte mich sonst immer "Donald" genannt. Das gab mir wirklich zu denken.
Artikel erschienen am 19. September 2004
Auszüge aus dem neuen Buch des US-Milliardärs Donald Trump
von Matthias Wulff
Donald Trump ist Milliardär mit wechselndem Geschäftserfolg. In diesem Sommer musste sein Kasino- und Hotelunternehmen Insolvenz beantragen. Anfang der neunziger Jahre stand er infolge der Immobilienkrise kurz vor der Pleite. Der 58-Jährige ist heute genauso Unternehmer wie Medienstar. In der Sendung "The Apprentice", der Lehrling, suchte er in einem sechzehnwöchigen Bewerbungstraining nach einem Kandidaten für eine Spitzenposition in seinem Unternehmen. Der Schwächste flog raus: "You are fired", rief Trump dann. Morgen erscheint sein neues Buch, in dem er Karriere- und Management-Tipps gibt, aber vor allem über Donald Trump schreibt. Die "Welt am Sonntag" dokumentiert einige der Sprüche des Selbstdarstellers aus dem neuen Buch.
In den 80er-Jahren hatte ich enormen Erfolg. Nachdem ich die Grundlagen des Baugeschäfts von meinem Vater Fred, einem Bauunternehmer in Queens und Brooklyn, gelernt hatte, war ich zu einem der Hauptakteure auf dem Immobilienmarkt in Manhattan geworden. Ich hatte den Trump Tower, das "Grand Hyatt Hotel" und viele andere Gebäude der obersten Preisklasse fertig gestellt. Ich besaß eine Yacht, einen Privatjet und hatte einen Bestseller geschrieben. In den späten 80er-Jahren verlor ich meine Fokussierung. Ich flog nach Europa, um an Modepräsentationen teilzunehmen, und schaute mir noch nicht einmal die Kleider an. Mein Mangel an Konzentration auf das Wesentliche brachte mein Geschäft in höchste Gefahr. Dann kam es zum Crash auf dem Immobilienmarkt. Ich hatte viele Milliarden Dollar Schulden - 9,2 Milliarden, um genau zu sein. Das sind neun Milliarden und zweihundert Millionen Dollar. Als der Crash am schlimmsten war, ging ich auf der Straße an einem Bettler vorbei, und mir kam der Gedanke, dass ich um 9,2 Milliarden Dollar weniger besaß als er. Gutes Management und gute Mitarbeiter sind nicht voneinander zu trennen. Wenn die Zusammenarbeit nicht funktioniert, wird sie nicht lange dauern. Ich habe gesehen, wie sich gute Manager mit mittelmäßigen Angestellten abplagen mussten, und ich habe auch schon erlebt, dass exzellente Mitarbeiter durch schlechtes Management gebremst wurden. In solchen Fällen gehen zunächst die guten Manager, dann die guten Mitarbeiter, und am Ende hat man ein Team aus Leuten, die nur deshalb gut miteinander auskommen, weil sie alle mittelmäßig sind. Engagieren Sie die besten Leute, die Sie finden können, und Sie werden eine Menge Zeit sparen. Von manchen Leuten ist man nach dem Vorstellungsgespräch so beeindruckt, dass man sie am liebsten auf der Stelle zu Vizepräsidenten ernennen möchte - bis man merkt, dass ihr wahres Talent darin liegt, bei Vorstellungsgesprächen einen hervorragenden Eindruck zu machen. Daher ist, in gewisser Hinsicht, jede Neueinstellung ein Glücksspiel. Wer beeindruckende Referenzen vorweisen kann, wird nicht unbedingt großartige Leistungen bringen. Fehlende Referenzen bedeuten nicht zwangsläufig fehlende Begabung. Sie werden kein wertvoller Angestellter sein, wenn Sie sich nicht selbst dazu machen. Denken Sie darüber nach: Was tragen Sie zum Wohl des Unternehmens bei? Spielen Sie für das Gedeihen und den Fortschritt des Unternehmens eine wichtige Rolle? Drücken Sie sich einfach vor Ihren Aufgaben und hoffen, dass es niemand bemerken wird? Der einzige Mensch, den Sie je täuschen können, sind Sie selbst. Andere können Sie nicht täuschen, selbst wenn Sie glauben, Sie könnten es. Viele Leute sagen, sie hätten innerlich gekündigt, weil ihre Stellung weder Herausforderungen noch Leistungsanreize noch Aufstiegschancen biete. Eine ausweglose Situation. Vielleicht ist das tatsächlich so. Wenn ja, sollten Sie nach einem anderen Unternehmen suchen, das Ihnen eine interessante Aufgabe bietet, für die Sie die nötige Erfahrung mitbringen. Manchmal muss man einfach gehen, und es gibt Situationen, in denen der einzige Weg nach oben der Weg nach draußen ist. Unternehmertum ist keine Gruppenarbeit. Sie müssen auf sich selbst vertrauen. Sie mögen vielleicht erstklassige akademische Referenzen besitzen, aber ohne Instinkte werden Sie es sehr schwer haben, an die Spitze zu kommen - und dort zu bleiben. Im Jahr 2000 dachte ich darüber nach, bei den Präsidentschaftswahlen zu kandidieren. Ich hatte einige vernünftige Vorschläge: Steuererleichterungen für die Mittelklasse, strengere Handelsvereinbarungen und eine umfassende Gesundheitsreform. Ich stellte ein Untersuchungskomitee zusammen und traf mich mit führenden Persönlichkeiten der Reformpartei, aber am Ende erkannte ich, dass ich mich in meinem Geschäft zu wohl fühlte, um für das Amt des Präsidenten zu kandidieren. Für einen Politiker rede ich zu offen. Ich wäre kein sehr beliebter Kandidat gewesen. Sogar in den wenigen Monaten, als ich ernsthaft über eine Kandidatur nachdachte, bemerkte ich, dass sich das Verhalten der Leute mir gegenüber veränderte - es wurde reservierter, weniger freundlich. Zuvor war ich "The Donald" gewesen; man hatte mir zugewunken und mich angelächelt. Plötzlich war es ganz anders, und das gefiel mir nicht. Ein Mann, mit dem ich seit Jahren gut bekannt war, sah mich im Le Cirque und nannte mich zum ersten Mal im Leben "Mr. Trump". Er hatte mich sonst immer "Donald" genannt. Das gab mir wirklich zu denken.
Artikel erschienen am 19. September 2004
Guten Wochenstart und den Dax schön long gehen
Aus der FTD vom 20.9.2004
Edelmetalle: Gold stößt nach erfolgreichen Wochen auf harte Widerstände
Von Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
Für das Gold wird die Luft langsam dünn. Das gelbe Metall scheiterte zuletzt am charttechnischen Widerstand bei 406 $ je Unze.
Da es sich um eine ansteigende Trendlinie handelt, werden inzwischen Notierungen von über 408 $ benötigt, bevor von einer Fortsetzung des Aufwärtstrends der vergangenen 14 Tage gesprochen werde könnte. Auf der unteren Seite gibt es aber Unterstützung bei 402,75 $, bei 394,50 $ und schließlich - falls das Metall wider Erwarten unter das letztgenannte Niveau fallen sollte - bei 384,50 $.
Die Entwicklung der vergangenen Woche wurde von Händlern trotz des Scheiterns an der genannten Chartmarke überwiegend positiv beurteilt. Immerhin konnte sich das gelbe Metall nach dem Erreichen eines Tiefs bei 398,75 $ am Montag bis zum Wochenende wieder um zwei Prozent befestigen. Ein positiver Faktor, so Goldhändler, sei das Anziehen der physischen Nachfrage aus der Industrie. Dazu kommt, dass die Atompolitik des Iran und die Frage, wie die USA oder auch Israel darauf reagieren werden, zusehends Aufmerksamkeit findet. Eine Eskalation im Iran dürfte das Gold positiv beeinflussen.
Das Augenmerk der Goldhändler richtet sich zudem auf das Inkrafttreten des zweiten Goldabkommens der Zentralbanken Ende dieses Monats. Marktbeobachter rechnen in diesem Halbjahr mit einem Rückgang der Zentralbankverkäufe. Zu der Unsicherheit auf dem Markt trägt vor allem die italienische Notenbank bei, die ursprünglich neben der Bundesbank und der Banque de France als bedeutender Verkäufer von Gold angesehen wurde, nun aber vor einer Kehrtwende steht. Eine nicht mehr auszuschließende, endgültige italienische Absage an Verkäufe würde sich positiv auf den Goldpreis auswirken.
Silber legte in den vergangenen Tagen zu. Mit maximal 6,31 $ je Unze blieb es aber weit von seinen Höchstständen der jüngeren Vergangenheit entfernt. Die physische Nachfrage, die nach dem Ende der Ferienzeit in den wichtigen Märkten angezogen hat, verstärkte sich angesichts der immer noch günstigen Preise.
Wolfgang Wrezsniok-Roßbach ist Produktmanager Edelmetalle und Rohstoffe bei Dresdner Kleinwort Wasserstein in Frankfurt.
Edelmetalle: Gold stößt nach erfolgreichen Wochen auf harte Widerstände
Von Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
Für das Gold wird die Luft langsam dünn. Das gelbe Metall scheiterte zuletzt am charttechnischen Widerstand bei 406 $ je Unze.
Da es sich um eine ansteigende Trendlinie handelt, werden inzwischen Notierungen von über 408 $ benötigt, bevor von einer Fortsetzung des Aufwärtstrends der vergangenen 14 Tage gesprochen werde könnte. Auf der unteren Seite gibt es aber Unterstützung bei 402,75 $, bei 394,50 $ und schließlich - falls das Metall wider Erwarten unter das letztgenannte Niveau fallen sollte - bei 384,50 $.
Die Entwicklung der vergangenen Woche wurde von Händlern trotz des Scheiterns an der genannten Chartmarke überwiegend positiv beurteilt. Immerhin konnte sich das gelbe Metall nach dem Erreichen eines Tiefs bei 398,75 $ am Montag bis zum Wochenende wieder um zwei Prozent befestigen. Ein positiver Faktor, so Goldhändler, sei das Anziehen der physischen Nachfrage aus der Industrie. Dazu kommt, dass die Atompolitik des Iran und die Frage, wie die USA oder auch Israel darauf reagieren werden, zusehends Aufmerksamkeit findet. Eine Eskalation im Iran dürfte das Gold positiv beeinflussen.
Das Augenmerk der Goldhändler richtet sich zudem auf das Inkrafttreten des zweiten Goldabkommens der Zentralbanken Ende dieses Monats. Marktbeobachter rechnen in diesem Halbjahr mit einem Rückgang der Zentralbankverkäufe. Zu der Unsicherheit auf dem Markt trägt vor allem die italienische Notenbank bei, die ursprünglich neben der Bundesbank und der Banque de France als bedeutender Verkäufer von Gold angesehen wurde, nun aber vor einer Kehrtwende steht. Eine nicht mehr auszuschließende, endgültige italienische Absage an Verkäufe würde sich positiv auf den Goldpreis auswirken.
Silber legte in den vergangenen Tagen zu. Mit maximal 6,31 $ je Unze blieb es aber weit von seinen Höchstständen der jüngeren Vergangenheit entfernt. Die physische Nachfrage, die nach dem Ende der Ferienzeit in den wichtigen Märkten angezogen hat, verstärkte sich angesichts der immer noch günstigen Preise.
Wolfgang Wrezsniok-Roßbach ist Produktmanager Edelmetalle und Rohstoffe bei Dresdner Kleinwort Wasserstein in Frankfurt.
Aus der FTD vom 20.9.2004
Edelmetalle: Gold stößt nach erfolgreichen Wochen auf harte Widerstände
Von Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
Für das Gold wird die Luft langsam dünn. Das gelbe Metall scheiterte zuletzt am charttechnischen Widerstand bei 406 $ je Unze.
Da es sich um eine ansteigende Trendlinie handelt, werden inzwischen Notierungen von über 408 $ benötigt, bevor von einer Fortsetzung des Aufwärtstrends der vergangenen 14 Tage gesprochen werde könnte. Auf der unteren Seite gibt es aber Unterstützung bei 402,75 $, bei 394,50 $ und schließlich - falls das Metall wider Erwarten unter das letztgenannte Niveau fallen sollte - bei 384,50 $.
Die Entwicklung der vergangenen Woche wurde von Händlern trotz des Scheiterns an der genannten Chartmarke überwiegend positiv beurteilt. Immerhin konnte sich das gelbe Metall nach dem Erreichen eines Tiefs bei 398,75 $ am Montag bis zum Wochenende wieder um zwei Prozent befestigen. Ein positiver Faktor, so Goldhändler, sei das Anziehen der physischen Nachfrage aus der Industrie. Dazu kommt, dass die Atompolitik des Iran und die Frage, wie die USA oder auch Israel darauf reagieren werden, zusehends Aufmerksamkeit findet. Eine Eskalation im Iran dürfte das Gold positiv beeinflussen.
Das Augenmerk der Goldhändler richtet sich zudem auf das Inkrafttreten des zweiten Goldabkommens der Zentralbanken Ende dieses Monats. Marktbeobachter rechnen in diesem Halbjahr mit einem Rückgang der Zentralbankverkäufe. Zu der Unsicherheit auf dem Markt trägt vor allem die italienische Notenbank bei, die ursprünglich neben der Bundesbank und der Banque de France als bedeutender Verkäufer von Gold angesehen wurde, nun aber vor einer Kehrtwende steht. Eine nicht mehr auszuschließende, endgültige italienische Absage an Verkäufe würde sich positiv auf den Goldpreis auswirken.
Silber legte in den vergangenen Tagen zu. Mit maximal 6,31 $ je Unze blieb es aber weit von seinen Höchstständen der jüngeren Vergangenheit entfernt. Die physische Nachfrage, die nach dem Ende der Ferienzeit in den wichtigen Märkten angezogen hat, verstärkte sich angesichts der immer noch günstigen Preise.
Wolfgang Wrezsniok-Roßbach ist Produktmanager Edelmetalle und Rohstoffe bei Dresdner Kleinwort Wasserstein in Frankfurt.
Edelmetalle: Gold stößt nach erfolgreichen Wochen auf harte Widerstände
Von Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
Für das Gold wird die Luft langsam dünn. Das gelbe Metall scheiterte zuletzt am charttechnischen Widerstand bei 406 $ je Unze.
Da es sich um eine ansteigende Trendlinie handelt, werden inzwischen Notierungen von über 408 $ benötigt, bevor von einer Fortsetzung des Aufwärtstrends der vergangenen 14 Tage gesprochen werde könnte. Auf der unteren Seite gibt es aber Unterstützung bei 402,75 $, bei 394,50 $ und schließlich - falls das Metall wider Erwarten unter das letztgenannte Niveau fallen sollte - bei 384,50 $.
Die Entwicklung der vergangenen Woche wurde von Händlern trotz des Scheiterns an der genannten Chartmarke überwiegend positiv beurteilt. Immerhin konnte sich das gelbe Metall nach dem Erreichen eines Tiefs bei 398,75 $ am Montag bis zum Wochenende wieder um zwei Prozent befestigen. Ein positiver Faktor, so Goldhändler, sei das Anziehen der physischen Nachfrage aus der Industrie. Dazu kommt, dass die Atompolitik des Iran und die Frage, wie die USA oder auch Israel darauf reagieren werden, zusehends Aufmerksamkeit findet. Eine Eskalation im Iran dürfte das Gold positiv beeinflussen.
Das Augenmerk der Goldhändler richtet sich zudem auf das Inkrafttreten des zweiten Goldabkommens der Zentralbanken Ende dieses Monats. Marktbeobachter rechnen in diesem Halbjahr mit einem Rückgang der Zentralbankverkäufe. Zu der Unsicherheit auf dem Markt trägt vor allem die italienische Notenbank bei, die ursprünglich neben der Bundesbank und der Banque de France als bedeutender Verkäufer von Gold angesehen wurde, nun aber vor einer Kehrtwende steht. Eine nicht mehr auszuschließende, endgültige italienische Absage an Verkäufe würde sich positiv auf den Goldpreis auswirken.
Silber legte in den vergangenen Tagen zu. Mit maximal 6,31 $ je Unze blieb es aber weit von seinen Höchstständen der jüngeren Vergangenheit entfernt. Die physische Nachfrage, die nach dem Ende der Ferienzeit in den wichtigen Märkten angezogen hat, verstärkte sich angesichts der immer noch günstigen Preise.
Wolfgang Wrezsniok-Roßbach ist Produktmanager Edelmetalle und Rohstoffe bei Dresdner Kleinwort Wasserstein in Frankfurt.
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So liebe Leute!
Das ist ein zock denke ich.
Paladin Resources WKN 890889
Naja man muß allerdings offen für Atomkraft sein.
Aus FAZ:
Rohstoffe
Uran-Aktien sind die Spekulation des Jahres
29. September 2004 Wer hätte das gedacht? Atomkraftwerke und damit das Uran feiern ein Comeback! Anders als Deutschland, wo die Kernkraft weiter geächtet wird, setzen andere Länder sogar verstärkt auf den Bau von Atomkraftwerken.
Angaben aus der Branche zufolge gibt es derzeit rund 440 Reaktoren, die etwa 16 Prozent der Weltenergie liefern. 30 neue Reaktoren befinden sich im Bau und angesichts allgemein steigender Energiepreise dürfte dieser Trend anhalten. Länder wie Japan, Südkorea, Taiwan, Rußland, Ukraine, Rumänien, Brasilien und Bulgarien planen jedenfalls schon einen weiteren Ausbau. China und Indien wollen ihre Kapazitäten bis 2020 sogar vervierfachen.
Uranpreis auf einem 20-Jahreshoch
Zusammen mit der Nachfrage bestehender Kraftwerke beschert das dem Uranmarkt ein Angebotsdefizit. Dieser Umstand hat den Uranpreis, der Ende 2000 noch bei fast sieben Dollar je englisches Pfund notierte, mit inzwischen knapp 20 Dollar auf ein 20-Jahreshoch katapultiert. Tendenz vermutlich weiter steigend, weil der Versorgungsengpaß, der auch mit dem Lieferstop Rußlands zusammenhängt, anhalten dürfte.
Für die Uranproduzenten, die jahrelang unter fallenden Preisen litten und in dieser Zeit auch die Suche nach neuen Vorkommen vernachlässigten, ist das natürlich ein ideales Umfeld, in dem deutlich steigende Gewinne winken. Das haben auch längst die Börsianer gemerkt. Sie haben Atom-Aktien als neuen Tummelplatz entdeckt und mit ihren Käufen eine beeindruckende Hausse ausgelöst.
Exorbitante Kurssprünge
Etliche Titel haben ihren Wert in wenigen Monaten vervielfacht. So steht bei JNR Resources einem aktuellen Kurs von 1,14 Dollar ein 52-Wochentief von 0,02 Dollar gegenüber. Bei Paladin Resources kontrastiert die aktuelle Notiz von 0,59 Austral-Dollar mit einem 52-Wochentief von 0,015 Austral-Dollar und International Uranium Corp. ist von 0,47 kanadische Dollar auf 4,81 kanadische Dollar gestiegen. Selbst der weltweit zweitgrößte Uranproduzent Cameco, der einen Börsenwert von 5,5 Milliarden kanadische Dollar auf die Waagschale bringt, hat seinen Kurs mittlerweile auf fast 97 kanadische Dollar verdoppelt.
Nachdem die Charts hier teilweise schon Fahnenstangen ähneln, sind kurzfristig gesehen zwar Kurskorrekturen einzukalkulieren. Aber wenn der Preis für Uran weiter steigt, dann ist wegen der enormen Hebelwirkung auf die Gewinne auch bei den Uran-Aktien noch mehr drin.
Rein charttechnisch gesehen befindet sich der Uranpreis dabei aktuell in einer spannenden Lage. Um das derzeitige Preisniveau von 20 Dollar je englisches Pfund findet sich nämlich ein letzter wichtiger Widerstand. Gelingt der Sprung darüber, wäre rein theoretisch sogar der Weg bis auf das bisherige Rekordhoch von 43 Dollar aus dem Jahr 1979 weitgehend frei.
Experten prognostizieren anhaltendes Angebotsdefizit
Das Verhältnis von Angebot und Nachfrage läßt dabei durchaus weiter steigende Notierungen zu. So beziffern die Analysten beim Broker Kitco die jährliche Nachfrage der Atomkraftwerke auf 170 Millionen Pfund. Dem steht aber nur ein Angebot von 75 Millionen Pfund gegenüber und die Differenz muß aus anderen Quellen wie etwa den Lagerbeständen oder durch Wiederaufbereitung gefüllt werden. Vor diesem Hintergreund will man bei Kitco zumindest eine ähnliche Entwicklung wie in den siebziger Jahren, als sich der Uranpreis in weniger als zehn Jahren fast versiebenfachte, nicht vollkommen ausschließen.
Daß bei steigenden Uranpreisen noch höhere Kurse möglich sind, läßt sich am Beispiel von Paladin Resources ablesen. Das Unternehmen sitzt auf nachgewiesenen Reserven deren Wert man bei einem Uranpreis von 20 Dollar auf über 160 Dollar veranschlagen kann. Aber obwohl der Titel mit einer Verzwölffachung an der australischen Börse bisher der beste Einzelwert in diesem Wert war, liegt die Marktkapitalisierung noch immer ein Drittel unter dem inneren Wert.
Allerdings ist zu beachten, daß Paladin erst im Jahr 2006 die Produktion aufnehmen wird. Die Einschätzung des Titels ist somit noch schwieriger als dies mit Blick auf eine Beurteilung des Uran-Marktes für Laien ohnehin schon ist. Wer an die Chancen des Segments glaubt und kein Problem mit Atomkraftwerken hat, der sollte sich vor dem Einstieg erst einmal intensiver mit der Materie beschäftigen.
Das ist ein zock denke ich.
Paladin Resources WKN 890889
Naja man muß allerdings offen für Atomkraft sein.
Aus FAZ:
Rohstoffe
Uran-Aktien sind die Spekulation des Jahres
29. September 2004 Wer hätte das gedacht? Atomkraftwerke und damit das Uran feiern ein Comeback! Anders als Deutschland, wo die Kernkraft weiter geächtet wird, setzen andere Länder sogar verstärkt auf den Bau von Atomkraftwerken.
Angaben aus der Branche zufolge gibt es derzeit rund 440 Reaktoren, die etwa 16 Prozent der Weltenergie liefern. 30 neue Reaktoren befinden sich im Bau und angesichts allgemein steigender Energiepreise dürfte dieser Trend anhalten. Länder wie Japan, Südkorea, Taiwan, Rußland, Ukraine, Rumänien, Brasilien und Bulgarien planen jedenfalls schon einen weiteren Ausbau. China und Indien wollen ihre Kapazitäten bis 2020 sogar vervierfachen.
Uranpreis auf einem 20-Jahreshoch
Zusammen mit der Nachfrage bestehender Kraftwerke beschert das dem Uranmarkt ein Angebotsdefizit. Dieser Umstand hat den Uranpreis, der Ende 2000 noch bei fast sieben Dollar je englisches Pfund notierte, mit inzwischen knapp 20 Dollar auf ein 20-Jahreshoch katapultiert. Tendenz vermutlich weiter steigend, weil der Versorgungsengpaß, der auch mit dem Lieferstop Rußlands zusammenhängt, anhalten dürfte.
Für die Uranproduzenten, die jahrelang unter fallenden Preisen litten und in dieser Zeit auch die Suche nach neuen Vorkommen vernachlässigten, ist das natürlich ein ideales Umfeld, in dem deutlich steigende Gewinne winken. Das haben auch längst die Börsianer gemerkt. Sie haben Atom-Aktien als neuen Tummelplatz entdeckt und mit ihren Käufen eine beeindruckende Hausse ausgelöst.
Exorbitante Kurssprünge
Etliche Titel haben ihren Wert in wenigen Monaten vervielfacht. So steht bei JNR Resources einem aktuellen Kurs von 1,14 Dollar ein 52-Wochentief von 0,02 Dollar gegenüber. Bei Paladin Resources kontrastiert die aktuelle Notiz von 0,59 Austral-Dollar mit einem 52-Wochentief von 0,015 Austral-Dollar und International Uranium Corp. ist von 0,47 kanadische Dollar auf 4,81 kanadische Dollar gestiegen. Selbst der weltweit zweitgrößte Uranproduzent Cameco, der einen Börsenwert von 5,5 Milliarden kanadische Dollar auf die Waagschale bringt, hat seinen Kurs mittlerweile auf fast 97 kanadische Dollar verdoppelt.
Nachdem die Charts hier teilweise schon Fahnenstangen ähneln, sind kurzfristig gesehen zwar Kurskorrekturen einzukalkulieren. Aber wenn der Preis für Uran weiter steigt, dann ist wegen der enormen Hebelwirkung auf die Gewinne auch bei den Uran-Aktien noch mehr drin.
Rein charttechnisch gesehen befindet sich der Uranpreis dabei aktuell in einer spannenden Lage. Um das derzeitige Preisniveau von 20 Dollar je englisches Pfund findet sich nämlich ein letzter wichtiger Widerstand. Gelingt der Sprung darüber, wäre rein theoretisch sogar der Weg bis auf das bisherige Rekordhoch von 43 Dollar aus dem Jahr 1979 weitgehend frei.
Experten prognostizieren anhaltendes Angebotsdefizit
Das Verhältnis von Angebot und Nachfrage läßt dabei durchaus weiter steigende Notierungen zu. So beziffern die Analysten beim Broker Kitco die jährliche Nachfrage der Atomkraftwerke auf 170 Millionen Pfund. Dem steht aber nur ein Angebot von 75 Millionen Pfund gegenüber und die Differenz muß aus anderen Quellen wie etwa den Lagerbeständen oder durch Wiederaufbereitung gefüllt werden. Vor diesem Hintergreund will man bei Kitco zumindest eine ähnliche Entwicklung wie in den siebziger Jahren, als sich der Uranpreis in weniger als zehn Jahren fast versiebenfachte, nicht vollkommen ausschließen.
Daß bei steigenden Uranpreisen noch höhere Kurse möglich sind, läßt sich am Beispiel von Paladin Resources ablesen. Das Unternehmen sitzt auf nachgewiesenen Reserven deren Wert man bei einem Uranpreis von 20 Dollar auf über 160 Dollar veranschlagen kann. Aber obwohl der Titel mit einer Verzwölffachung an der australischen Börse bisher der beste Einzelwert in diesem Wert war, liegt die Marktkapitalisierung noch immer ein Drittel unter dem inneren Wert.
Allerdings ist zu beachten, daß Paladin erst im Jahr 2006 die Produktion aufnehmen wird. Die Einschätzung des Titels ist somit noch schwieriger als dies mit Blick auf eine Beurteilung des Uran-Marktes für Laien ohnehin schon ist. Wer an die Chancen des Segments glaubt und kein Problem mit Atomkraftwerken hat, der sollte sich vor dem Einstieg erst einmal intensiver mit der Materie beschäftigen.
Auch etwas was steigen sollte...........
Auch was nettes
Naja der Dax setzt ja endlich mal zum Höhenflug an warten wir es ab wie lange das andauert
http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=041006025
pte041006025
Umwelt/Energie, Handel/Dienstleistungen
Barrel Öl kostet bald 100 Dollar
Economides: USA sollen auf natürliches Gas umsteigen
Oklahoma-City (pte, 6. Oktober 2004 11:33) - Die Welt soll sich vorbereiten darauf, dass dass Barrel Rohöl bald die 100-Dollar-Marke erreichen wird.. Zu diesem Schluss kommt der Wirtschaftsexperte Michael Economides von der University of Houston bei der Jahresversammlung der Oklahoma Independent Petroleum Company, die diese Woche stattfand. Die Zeiten, in denen das Barrel um 20 Dollar zu haben waren, seien längst vorbei, berichtet der Newschannel KFOR.com http://www.kfor.com .
Gründe für diese Entwicklung sieht der Experte, der auch Autor zahlreicher Bücher ist, darin, dass die drei größten Ölexportländer Venezuela, Nigeria und Irak zu den korruptesten Staaten der Welt gehören. "So zählt Präsident Hugo Chavez von Venezuela zu den größten Feinden der amerikanischen Energiepolitik", meint der Experte.. Chavez sei eine größere Bedrohung als Saddam Hussain es jemals war. Bedrohlich wirke sich auch der zunehmende Bedarf an Erdöl durch China aus. Wenn die Entwicklung weiter so voranschreite braucht das Reich der Mitte täglich 80 Mio. Barrel. Das ist mehr als alle anderen Staaten der Erde zusammen. Die USA verbrauchen derzeit täglich 30 Mio. Barrel.
Economides kritisiert, dass Journalismus über Energiepolitik eine grenzenlose Dummheit erreicht habe. Vorhersagen in Wirtschaftsmagazinen wie The Economist im Jahre 1999, die davon sprachen, dass sich der Barrelpreis bei zehn Dollar einpendle, seien damals bereits Schwachsinn gewesen. Economides erklärte bereits vor einem Jahr, dass das Barrel Öl 50 Dollar kosten werde. "Und eher wird der Preis bei 100 Dollar liegen als bei 25", so der Fachmann. Ein Preis von 20 Dollar sei jedenfalls reine Fiktion. Der Experte schätzt, dass die Weltproduktion maximal 120 bis 130 Mio. Barrel pro Tag betragen könnte. Einen neuen Kalten Krieg ums Schwarze Gold hält der Autor für wahrscheinlich.
Die Energiepolitik der USA lasse sich nicht einfach durch die Reduzierung der ausländischen Öllieferungen durchführen wie das Politiker tun. Strom werde in den USA in erster Linie durch Kohle und Gas hergestellt. "Wenn es um die ausländische Abhängigkeit von Öl geht, muss zuerst das herrschende Transportsystem attackiert werden", so Economides. Der Experte sieht eine Chance der USA auf natürliches Gas umzusteigen und dieses statt Öl zu importieren. Den erneuerbaren Energien stellt der Experte kein gutes Zeugnis aus. Das liege allerdings, gibt er zu, an der Industrie.
(Ende)
Aussender: pressetext.austria
Redakteur: Wolfgang Weitlaner,
email: weitlaner@pressetext.at,
Tel. +43-1-81140-307
pte041006025
Umwelt/Energie, Handel/Dienstleistungen
Barrel Öl kostet bald 100 Dollar
Economides: USA sollen auf natürliches Gas umsteigen
Oklahoma-City (pte, 6. Oktober 2004 11:33) - Die Welt soll sich vorbereiten darauf, dass dass Barrel Rohöl bald die 100-Dollar-Marke erreichen wird.. Zu diesem Schluss kommt der Wirtschaftsexperte Michael Economides von der University of Houston bei der Jahresversammlung der Oklahoma Independent Petroleum Company, die diese Woche stattfand. Die Zeiten, in denen das Barrel um 20 Dollar zu haben waren, seien längst vorbei, berichtet der Newschannel KFOR.com http://www.kfor.com .
Gründe für diese Entwicklung sieht der Experte, der auch Autor zahlreicher Bücher ist, darin, dass die drei größten Ölexportländer Venezuela, Nigeria und Irak zu den korruptesten Staaten der Welt gehören. "So zählt Präsident Hugo Chavez von Venezuela zu den größten Feinden der amerikanischen Energiepolitik", meint der Experte.. Chavez sei eine größere Bedrohung als Saddam Hussain es jemals war. Bedrohlich wirke sich auch der zunehmende Bedarf an Erdöl durch China aus. Wenn die Entwicklung weiter so voranschreite braucht das Reich der Mitte täglich 80 Mio. Barrel. Das ist mehr als alle anderen Staaten der Erde zusammen. Die USA verbrauchen derzeit täglich 30 Mio. Barrel.
Economides kritisiert, dass Journalismus über Energiepolitik eine grenzenlose Dummheit erreicht habe. Vorhersagen in Wirtschaftsmagazinen wie The Economist im Jahre 1999, die davon sprachen, dass sich der Barrelpreis bei zehn Dollar einpendle, seien damals bereits Schwachsinn gewesen. Economides erklärte bereits vor einem Jahr, dass das Barrel Öl 50 Dollar kosten werde. "Und eher wird der Preis bei 100 Dollar liegen als bei 25", so der Fachmann. Ein Preis von 20 Dollar sei jedenfalls reine Fiktion. Der Experte schätzt, dass die Weltproduktion maximal 120 bis 130 Mio. Barrel pro Tag betragen könnte. Einen neuen Kalten Krieg ums Schwarze Gold hält der Autor für wahrscheinlich.
Die Energiepolitik der USA lasse sich nicht einfach durch die Reduzierung der ausländischen Öllieferungen durchführen wie das Politiker tun. Strom werde in den USA in erster Linie durch Kohle und Gas hergestellt. "Wenn es um die ausländische Abhängigkeit von Öl geht, muss zuerst das herrschende Transportsystem attackiert werden", so Economides. Der Experte sieht eine Chance der USA auf natürliches Gas umzusteigen und dieses statt Öl zu importieren. Den erneuerbaren Energien stellt der Experte kein gutes Zeugnis aus. Das liege allerdings, gibt er zu, an der Industrie.
(Ende)
Aussender: pressetext.austria
Redakteur: Wolfgang Weitlaner,
email: weitlaner@pressetext.at,
Tel. +43-1-81140-307
Die Vorgaben sind gut sehe den Dax long
Sehe den Dax heute ROT
Dax und Öl short aber BMP long
Dax und ÖL short
Dax short
Interesant ABN16C
Interesant ABN16C
Verlässt Du dich auf Profis, bist Du verloren!
Dies trifft wohl eher zu, diese ganzen Signalanbieter können einem wirklich auf den Nerv gehen...
Dies trifft wohl eher zu, diese ganzen Signalanbieter können einem wirklich auf den Nerv gehen...
Wobei der Begriff "Profi" hier auch ziemlich lächerlich wirkt, jeder Trottel versuch heute doch über eine Homepage Signale zu verkaufen.
Ich bezwefle, dass es auch nur einen Signalanbieter gibt, der kontinuierlich gewinne macht.
Ich bezwefle, dass es auch nur einen Signalanbieter gibt, der kontinuierlich gewinne macht.
Ab in den Süden
Kakao long
Dax long Kakao stop nachziehen
Dax long verkaufen und über short nachdenken
Verdienen an der Fusion nach der Fusion
Studie: Bei Verschmelzungen oder Squeeze-outs können Anleger im Schnitt 33 Prozent Rendite erzielen
von Daniel Eckert
Berlin - Weltweit dreht sich das Fusionskarussell schneller und schneller, wie nicht nur die Mega-Zusammenschlüsse in Japan und den USA belegen. Allgemein bekannt ist, daß die Aktionäre des geschluckten Unternehmens dabei meist einen guten Schnitt machen. Weniger bekannt ist hingegen, daß geduldige Investoren auch noch nach Erreichen der Aktienmehrheit durch den "Raider" verdienen können.
"Meist bleibt nach der Übernahme eine gewisse Zahl freier Aktionäre zurück, derer sich der Großaktionär aus verschiedenen Gründen gern entledigen möchte", sagt Klaus Schlote, Stratege bei Solventis Research, der zahlreiche "Endspiele" von Zusammenschlüssen untersucht hat. Wichtigste Erkenntnis: Setzt der Mehrheitsaktionär einen Zwangsausschluß der Minderheitsaktionäre mittels Barabfindung durch, muß er in der Regel eine ordentliche Prämie hinblättern. "Nach unseren Berechnungen können Anleger nach Bekanntgabe des Abfindungsangebots einen durchschnittlichen Kursanstieg von neun Prozent erzielen", sagt Schlote.
Doch damit sind die Renditechancen für Anleger noch nicht ausgereizt: Lehnen die Minderheitsaktionäre die Abfindung ab, und es kommt zu einem sogenannten Spruchstellenverfahren, ist noch mal ein Schnaps mehr drin. "Im Schnitt setzten Anleger dann weitere 23 Prozent Aufschlag durch", so Schlote. Anleger, die bereits vor der Ankündigung einer Verschmelzung oder eines Squeeze-out einsteigen, können insgesamt also mit einem Kursgewinn von 33 Prozent rechnen. Das Gute daran: Da die Höhe des Abfindungsangebots feststeht, ist der Kurs nach unten abgesichert.
Für den Großaktionär ist es auf lange Sicht durchaus sinnvoll, die verbliebenen Minderheitsaktionäre herauszudrängen: "Er spart sich dadurch die Kosten für die Hauptversammlungen und die Publizitätspflichten der Tochter", erläutert Nebenwerte-Spezialist Christoph Schäfers von der Falkenstein AG. Außerdem habe er danach Handlungsfreiheit. Daher werde es immer Squeeze-outs geben, zumal nach Phasen verstärkter Fusionsaktivitäten.
Am deutschen Kurszettel findet sich eine Reihe von Werten, bei denen alles auf einen Zwangsausschluß von Minderheitsaktionären hinausläuft: Prominentestes Beispiel ist das TecDax-Schwergewicht T-Online. Nachdem der französische Medien- und Technologiekonzern Lagardère seinen Anteil an die Deutsche Telekom verkauft hat, steht einer Rückeingliederung der Internet-Tochter in den Bonner Konzern nichts mehr im Wege. Zwar "entschädigt" die Telekom die verbliebenen T-Online-Aktionäre im Rahmen eines Zwangsumtauschs mit 0,45 bis 0,55 T-Aktien (entspricht nach gestrigen Kursen maximal neun Euro). Marktbeobachter spekulieren allerdings darauf, daß der Ex-Monopolist am Ende des Tages bis zu zwölf Euro je T-Online-Papier auf den Tisch legen muß.
Neben dem Internet-Dienstleister sind das Konsumunternehmen Wella, der Chemiekonzern Celanese, der Automobilzulieferer Phoenix und die Softwarefirma SAP SI weitere heiße Anwärter für Zusatzrenditen im "Endspiel". (siehe Tabelle). Auch bei der Brauerei Holsten - hier beträgt das Squeeze-out-Angebot des dänischen Großaktionärs Carlsberg 38 Euro - dürften im Spruchstellenverfahren zusätzliche Renditeprozente rauszuholen sein.
Artikel erschienen am Fr, 11. Februar 2005
Studie: Bei Verschmelzungen oder Squeeze-outs können Anleger im Schnitt 33 Prozent Rendite erzielen
von Daniel Eckert
Berlin - Weltweit dreht sich das Fusionskarussell schneller und schneller, wie nicht nur die Mega-Zusammenschlüsse in Japan und den USA belegen. Allgemein bekannt ist, daß die Aktionäre des geschluckten Unternehmens dabei meist einen guten Schnitt machen. Weniger bekannt ist hingegen, daß geduldige Investoren auch noch nach Erreichen der Aktienmehrheit durch den "Raider" verdienen können.
"Meist bleibt nach der Übernahme eine gewisse Zahl freier Aktionäre zurück, derer sich der Großaktionär aus verschiedenen Gründen gern entledigen möchte", sagt Klaus Schlote, Stratege bei Solventis Research, der zahlreiche "Endspiele" von Zusammenschlüssen untersucht hat. Wichtigste Erkenntnis: Setzt der Mehrheitsaktionär einen Zwangsausschluß der Minderheitsaktionäre mittels Barabfindung durch, muß er in der Regel eine ordentliche Prämie hinblättern. "Nach unseren Berechnungen können Anleger nach Bekanntgabe des Abfindungsangebots einen durchschnittlichen Kursanstieg von neun Prozent erzielen", sagt Schlote.
Doch damit sind die Renditechancen für Anleger noch nicht ausgereizt: Lehnen die Minderheitsaktionäre die Abfindung ab, und es kommt zu einem sogenannten Spruchstellenverfahren, ist noch mal ein Schnaps mehr drin. "Im Schnitt setzten Anleger dann weitere 23 Prozent Aufschlag durch", so Schlote. Anleger, die bereits vor der Ankündigung einer Verschmelzung oder eines Squeeze-out einsteigen, können insgesamt also mit einem Kursgewinn von 33 Prozent rechnen. Das Gute daran: Da die Höhe des Abfindungsangebots feststeht, ist der Kurs nach unten abgesichert.
Für den Großaktionär ist es auf lange Sicht durchaus sinnvoll, die verbliebenen Minderheitsaktionäre herauszudrängen: "Er spart sich dadurch die Kosten für die Hauptversammlungen und die Publizitätspflichten der Tochter", erläutert Nebenwerte-Spezialist Christoph Schäfers von der Falkenstein AG. Außerdem habe er danach Handlungsfreiheit. Daher werde es immer Squeeze-outs geben, zumal nach Phasen verstärkter Fusionsaktivitäten.
Am deutschen Kurszettel findet sich eine Reihe von Werten, bei denen alles auf einen Zwangsausschluß von Minderheitsaktionären hinausläuft: Prominentestes Beispiel ist das TecDax-Schwergewicht T-Online. Nachdem der französische Medien- und Technologiekonzern Lagardère seinen Anteil an die Deutsche Telekom verkauft hat, steht einer Rückeingliederung der Internet-Tochter in den Bonner Konzern nichts mehr im Wege. Zwar "entschädigt" die Telekom die verbliebenen T-Online-Aktionäre im Rahmen eines Zwangsumtauschs mit 0,45 bis 0,55 T-Aktien (entspricht nach gestrigen Kursen maximal neun Euro). Marktbeobachter spekulieren allerdings darauf, daß der Ex-Monopolist am Ende des Tages bis zu zwölf Euro je T-Online-Papier auf den Tisch legen muß.
Neben dem Internet-Dienstleister sind das Konsumunternehmen Wella, der Chemiekonzern Celanese, der Automobilzulieferer Phoenix und die Softwarefirma SAP SI weitere heiße Anwärter für Zusatzrenditen im "Endspiel". (siehe Tabelle). Auch bei der Brauerei Holsten - hier beträgt das Squeeze-out-Angebot des dänischen Großaktionärs Carlsberg 38 Euro - dürften im Spruchstellenverfahren zusätzliche Renditeprozente rauszuholen sein.
Artikel erschienen am Fr, 11. Februar 2005
Am Mittwoch ist die AG bei GSC zum Investorenmeeting man sollte Sie auf die WL setzten
Und nun sollten Sie mal anfangen zu fliegen
MUM sollte man nun geben unter dem Motto fast Money
Neues Gesetz für Anlegerschutz
Bundesrat bremst
-Klageerleichterungen und neu eingeführte Musterverfahren sollen den Anlegerschutz in Deutschland verbessern. Das sieht der Gesetzentwurf vor, den die Bundesregierung vorgelegt hat. Doch der Bundesrat hält die dort aufgeführten Punkte für korrekturbedürftig. "Die Einführung eines Musterverfahrens wird künftig zu einer Zunahme von Schadenersatzklagen führen", heißt es in einer Stellungnahme.
Bündelung der Klagen
-Bisher müssen Privatanleger ihre Schadenersatzforderungen einzeln einklagen. Wegen der hohen Prozeßkosten und des Prozeßrisikos nehmen viele davon Abstand. Durch eine Bündelung der Klagen würden die Kosten und das Risiko für den einzelnen gesenkt und die Gerichte entlastet, so die Begründung der Bundesregierung.
Aktionärsschützer hoffen
-Klaus Nieding, Präsident des Deutschen Anlegerschutzbundes (DASB) und Geschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz DSW, kann die Kritik der Ländervertreter nicht verstehen: "Der Gesetzentwurf ist ein Schritt in die richtige Richtung", sagt er. Gerichte würden seiner Ansicht nach entlastet.
Artikel erschienen am 20. Februar 2005
Bundesrat bremst
-Klageerleichterungen und neu eingeführte Musterverfahren sollen den Anlegerschutz in Deutschland verbessern. Das sieht der Gesetzentwurf vor, den die Bundesregierung vorgelegt hat. Doch der Bundesrat hält die dort aufgeführten Punkte für korrekturbedürftig. "Die Einführung eines Musterverfahrens wird künftig zu einer Zunahme von Schadenersatzklagen führen", heißt es in einer Stellungnahme.
Bündelung der Klagen
-Bisher müssen Privatanleger ihre Schadenersatzforderungen einzeln einklagen. Wegen der hohen Prozeßkosten und des Prozeßrisikos nehmen viele davon Abstand. Durch eine Bündelung der Klagen würden die Kosten und das Risiko für den einzelnen gesenkt und die Gerichte entlastet, so die Begründung der Bundesregierung.
Aktionärsschützer hoffen
-Klaus Nieding, Präsident des Deutschen Anlegerschutzbundes (DASB) und Geschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz DSW, kann die Kritik der Ländervertreter nicht verstehen: "Der Gesetzentwurf ist ein Schritt in die richtige Richtung", sagt er. Gerichte würden seiner Ansicht nach entlastet.
Artikel erschienen am 20. Februar 2005
Auch was nettes
HUCKE
Gute Div. Rednite dazu die Phantasie einer Sonderausschüttung den die Kassen sind voll
HUCKE
Gute Div. Rednite dazu die Phantasie einer Sonderausschüttung den die Kassen sind voll
Was nettes für den Abend
Gute Dev-Rednite und am 28.2.2004 Investorenmeeting in Düsseldorf.
Gute Dev-Rednite und am 28.2.2004 Investorenmeeting in Düsseldorf.
Auch gut am kommen
Aus der FTD vom 23.2.2005
Wo herrscht weltweit das größte Glück?
Von Christiane Karweil und Christoph Priesmeier, Berlin
Warum sind die Menschen in Lateinamerika so glücklich, wie es Messungen ergeben? Obwohl sie nur einen Bruchteil des Reichtums haben, den etwa die Deutschen erwirtschaften.
Und warum schneiden die Asiaten auf den Glücksskalen der Forscher eher mies ab? Seit Forscher mit neuen Methoden und Gehirnstromanalysen das Glück ziemlich exakt messen können, erlebt die Suche nach Antworten auf diese Fragen einen Boom. Einiges wurde dabei schon gefunden.
"Ist ein gewisser Lebensstandard erreicht, steigert zusätzliches Geld das Glücksgefühl nicht weiter", sagt Michael Marmot, Mediziner am University College in London. Dies sei bei einem durchschnittlichen nationalen Pro-Kopf-Einkommen von etwa 20.000 $ der Fall. Ärmere Länder können ihre Glückskurve noch steigern, bestätigt der Psychologe Ed Diener aus Illinois. Wirtschaftswachstum führte in Brasilien und Mexiko zu einem höheren nationalen Glücksempfinden. Nur irgendwann ist Glück mit Geld eben nicht mehr sehr stark zu steigern.
Sozialer Ausgleich macht glücklich...
Auffällig ist, dass Schweden, Dänen, Niederländer, Iren und Kanadier weltweit auf den vordersten Plätzen zu finden sind. Dort scheint sozialer Ausgleich gut anzukommen. "Dass die Dänen so zufrieden sind, liegt daran, dass die sozialen Unterschiede so gering sind", sagte MacCulloch vom Imperial College in London. Laut dem britischen Ökonomen Richard Layard steigt das Glücksempfinden, wenn sich der Mensch in seinem persönlichen Umfeld gut aufgehoben fühlt. In kaum einem Land seien die Menschen ehrlicher als in Schweden, so Layard.
Wie wichtig das soziale Umfeld ist, scheinen Studien von Robert Biswas-Diener zu bestätigen, Sohn des renommierten Glücksforschers Diener. Ein Slum-Bewohner im indischen Kalkutta ist demnach glücklicher als sein Leidensgenosse im Armenviertel von Los Angeles - obwohl der Amerikaner mehr zu essen hat. "Die Slum-Bewohner in Kalkutta sind in ein enges Netz aus Freunden und Familie eingebunden, der US- Bürger nicht", so Biswas-Diener.
Falls all das zur Erklärung des globalen Glücksgefälles nicht reicht, gibt es noch andere Dinge, die Forscher jüngst herausfanden. "Gutes Wetter steigert das Happiness-Niveau", sagt Katrin Rehdanz, Klimaforscherin aus Hamburg. Sie untersuchte den Zusammenhang von Temperatur und Zufriedenheit. Und aus den Ergebnissen lässt sich ableiten, dass Länder mit höherer Mindesttemperatur im Jahr spürbar glücklicher sind als Länder mit eher kaltem Klima. Dies könnte zumindest das hohe Glückgefühl der Lateinamerikaner erklären.
...Demokratie auch
Es geht allerdings auch kälter. "Demokratie und Mitbestimmung sind wichtig für die Zufriedenheit einer Gesellschaft", fand Bruno Frey von der Universität Zürich heraus. In einer Studie hat Frey die Mitbestimmungsrechte in den schweizerischen Kantonen analysiert. Ergebnis: Die Zufriedenheit ist in den Regionen mit besonders ausgeprägter Basisdemokratie besonders hoch.
Manche Länder haben es nicht anders verdient. Das glaubt die Psychologin Sonja Lyubomirsky aus California. Denn das Streben nach Glück habe in den einzelnen Ländern einen unterschiedlichen Stellenwert. "Die Russen streben weniger nach Glück als die Amerikaner." Offenbar halten sie Glück für schwerer erreichbar. Zudem zeigten sie ihre Glücksgefühle weniger. Das fand auch der Japaner Shigehiro Oishi heraus: Amerikanische und westeuropäische Gesellschaften stuften Glück einfach höher ein als asiatische. Ein möglicher Grund dafür, warum Japaner und Südkoreaner trotz ihres Reichtums auf der globalen Glücksskala ziemlich weit unten stehen.
Wo herrscht weltweit das größte Glück?
Von Christiane Karweil und Christoph Priesmeier, Berlin
Warum sind die Menschen in Lateinamerika so glücklich, wie es Messungen ergeben? Obwohl sie nur einen Bruchteil des Reichtums haben, den etwa die Deutschen erwirtschaften.
Und warum schneiden die Asiaten auf den Glücksskalen der Forscher eher mies ab? Seit Forscher mit neuen Methoden und Gehirnstromanalysen das Glück ziemlich exakt messen können, erlebt die Suche nach Antworten auf diese Fragen einen Boom. Einiges wurde dabei schon gefunden.
"Ist ein gewisser Lebensstandard erreicht, steigert zusätzliches Geld das Glücksgefühl nicht weiter", sagt Michael Marmot, Mediziner am University College in London. Dies sei bei einem durchschnittlichen nationalen Pro-Kopf-Einkommen von etwa 20.000 $ der Fall. Ärmere Länder können ihre Glückskurve noch steigern, bestätigt der Psychologe Ed Diener aus Illinois. Wirtschaftswachstum führte in Brasilien und Mexiko zu einem höheren nationalen Glücksempfinden. Nur irgendwann ist Glück mit Geld eben nicht mehr sehr stark zu steigern.
Sozialer Ausgleich macht glücklich...
Auffällig ist, dass Schweden, Dänen, Niederländer, Iren und Kanadier weltweit auf den vordersten Plätzen zu finden sind. Dort scheint sozialer Ausgleich gut anzukommen. "Dass die Dänen so zufrieden sind, liegt daran, dass die sozialen Unterschiede so gering sind", sagte MacCulloch vom Imperial College in London. Laut dem britischen Ökonomen Richard Layard steigt das Glücksempfinden, wenn sich der Mensch in seinem persönlichen Umfeld gut aufgehoben fühlt. In kaum einem Land seien die Menschen ehrlicher als in Schweden, so Layard.
Wie wichtig das soziale Umfeld ist, scheinen Studien von Robert Biswas-Diener zu bestätigen, Sohn des renommierten Glücksforschers Diener. Ein Slum-Bewohner im indischen Kalkutta ist demnach glücklicher als sein Leidensgenosse im Armenviertel von Los Angeles - obwohl der Amerikaner mehr zu essen hat. "Die Slum-Bewohner in Kalkutta sind in ein enges Netz aus Freunden und Familie eingebunden, der US- Bürger nicht", so Biswas-Diener.
Falls all das zur Erklärung des globalen Glücksgefälles nicht reicht, gibt es noch andere Dinge, die Forscher jüngst herausfanden. "Gutes Wetter steigert das Happiness-Niveau", sagt Katrin Rehdanz, Klimaforscherin aus Hamburg. Sie untersuchte den Zusammenhang von Temperatur und Zufriedenheit. Und aus den Ergebnissen lässt sich ableiten, dass Länder mit höherer Mindesttemperatur im Jahr spürbar glücklicher sind als Länder mit eher kaltem Klima. Dies könnte zumindest das hohe Glückgefühl der Lateinamerikaner erklären.
...Demokratie auch
Es geht allerdings auch kälter. "Demokratie und Mitbestimmung sind wichtig für die Zufriedenheit einer Gesellschaft", fand Bruno Frey von der Universität Zürich heraus. In einer Studie hat Frey die Mitbestimmungsrechte in den schweizerischen Kantonen analysiert. Ergebnis: Die Zufriedenheit ist in den Regionen mit besonders ausgeprägter Basisdemokratie besonders hoch.
Manche Länder haben es nicht anders verdient. Das glaubt die Psychologin Sonja Lyubomirsky aus California. Denn das Streben nach Glück habe in den einzelnen Ländern einen unterschiedlichen Stellenwert. "Die Russen streben weniger nach Glück als die Amerikaner." Offenbar halten sie Glück für schwerer erreichbar. Zudem zeigten sie ihre Glücksgefühle weniger. Das fand auch der Japaner Shigehiro Oishi heraus: Amerikanische und westeuropäische Gesellschaften stuften Glück einfach höher ein als asiatische. Ein möglicher Grund dafür, warum Japaner und Südkoreaner trotz ihres Reichtums auf der globalen Glücksskala ziemlich weit unten stehen.
Auch was nettes für long
Aus meiner Sicht ist es nur eine Frage der Zeit bis Catalis wachgeküßt wird. Der Chart hat einen guten Boden gefunden und ich denke wir werden bald ansetzten zum Flug zu den 1,50
Auch sehr interesant
AS CREATION TAPETEN AG
AS CREATION TAPETEN AG
Interesant IG Farben
Es könnte wg dem Karstadt/Wertheim Urteil noch mal spannend werden :!:
Es könnte wg dem Karstadt/Wertheim Urteil noch mal spannend werden :!:
Dax long
Dax long verkauft
RHI AKTIENGESELLSCHAFT
Interesant und gute Zahlen
Interesant und gute Zahlen
Dax long
Da geht auch noch was
DWS legt Abstimmungsverhalten bei Hauptversammlungen offen
Deutsche Fondsgesellschaften verlieren zunehmend die Scheu vor öffentlicher Kritik an Unternehmen - Aktionärsschützer begrüßen mehr Transparenz
von Karsten Seibel
Frankfurt/Main - Auf der Hauptversammlung (HV) von Daimler-Chrysler im vergangenen Jahr sparte der oberste Aktienstratege der DWS, Klaus Kaldemorgen, gegenüber Unternehmenschef Jürgen Schrempp nicht mit Kritik. Auf Fehlentscheidungen werde zu spät reagiert, bei der Tochter Mitsubishi brenne es lichterloh, wetterte Kaldemorgen. Doch als es um die Frage ging, ob sich die Kritik auch in der Stimmabgabe für oder gegen die Führungsgremien niederschlug, hüllte sich die DWS in Schweigen. Schnell wurde gemunkelt, die Deutsche-Bank-Tochter werde mit Rücksicht auf die Geschäftsbeziehungen ihrer Mutter niemals ihr Stimmrecht gegen den Autobauer einsetzen. Mit solchen Unterstellungen soll jetzt Schluß sein: Deutschlands größte Fondsgesellschaft legt ihr Abstimmungsergebnis auf Hauptversammlungen künftig innerhalb einer Woche auf Nachfrage offen. "Die Öffentlichkeit erwartet dies zunehmend. Dem wollen wir uns nicht verschließen", sagt DWS-Chef Axel Benkner im Gespräch mit der WELT (siehe unten).
Damit setzt sich der Trend zu mehr Transparenz bei der Kontrolle von Unternehmen durch Investmentgesellschaften fort. Erst im Februar hatte der Dit angekündigt, in diesem Jahr zu veröffentlichen, wie er bei den Unternehmen, deren Aktien er besitzt, abgestimmt hat. Die Informationen stehen allerdings erst nach einer HV-Saison Ende September im Internet. Der Dit begründet dies damit, daß auf diese Weise die Schärfe aus einer möglichen Diskussion genommen werde.
Unmittelbar zu einer HV bekommen Anleger das Abstimmungsverhalten schon seit längerem von Gesellschaften wie Union Investment und SEB Invest genannt - sie müssen allerdings wie künftig bei der DWS nachfragen. Noch schrecken viele Fondsgesellschaften davor zurück, dem Dit-Beispiel zu Folgen und von sich aus jede einzelne Abstimmung ins Internet zu stellen. "Das bindet zu viele Ressourcen", sagt Hans-Werner Martin von SEB-Invest. Auch die DWS verweist auf den enormen Aufwand. Bei Union Investment wird dagegen darüber nachgedacht, einen Schritt weiter zu gehen. "Wir überlegen, wie wir das Abstimmungsverhalten noch nachvollziehbarer machen können", sagt Sprecher Rolf Drees.
Umstritten bleibt auch vor der heißen Phase der diesjährigen HV-Saison die Frage, welchen Nutzen die oft schlagzeilenträchtigen Wortbeiträge während eines Aktionärstreffens für die Kontrolle von Aktiengesellschaften haben. "Auftritte auf Hauptversammlungen sind nicht nachhaltig genug, wir halten direkte Gespräche mit den Unternehmen für wesentlich effizienter", sagt Dit-Sprecher Heinrich Durstewitz, auch wenn er Ausnahmen nicht ausschließt. SEB-Mann Martin ist dagegen der Meinung: "Es fruchtet nicht immer, nur hinter verschlossenen Türen zu sprechen, manchmal muß man an die Öffentlichkeit, damit sich etwas verändert." Auch DWS und Union Investment nutzen dieses Mittel in diesem Jahr wieder zusätzlich zu direkten Gesprächen mit den Unternehmen (siehe Grafik). Die Nummer zwei der Branche Deka Investment, die im Vorjahr mit entschiedenen Meinungsäußerungen in Erscheinung trat, läßt noch offen, ob und wo sich die Fondsmanager des Hauses in diesem Jahr zu Wort melden.
Aktionärsschützer, die in der Vergangenheit oft die Zurückhaltung der Fondsbranche kritisierten, begrüßen die Entwicklung hin zu mehr Offenheit. "Je klarer sie sich äußern, desto weniger Gerüchte gibt es über ihr eigenes Verhalten und desto besser funktioniert die Kontrolle der Unternehmen durch Aktionäre", so Jürgen Kurz von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz.
Am kommenden Mittwoch wird die neue Transparenz der DWS auf die Probe gestellt. Dann tritt Klaus Kaldemorgen bei der diesjährigen Daimler-Chrysler-HV ans Rednerpult und stimmt danach ab.
Artikel erschienen am Do, 31. März 2005
Deutsche Fondsgesellschaften verlieren zunehmend die Scheu vor öffentlicher Kritik an Unternehmen - Aktionärsschützer begrüßen mehr Transparenz
von Karsten Seibel
Frankfurt/Main - Auf der Hauptversammlung (HV) von Daimler-Chrysler im vergangenen Jahr sparte der oberste Aktienstratege der DWS, Klaus Kaldemorgen, gegenüber Unternehmenschef Jürgen Schrempp nicht mit Kritik. Auf Fehlentscheidungen werde zu spät reagiert, bei der Tochter Mitsubishi brenne es lichterloh, wetterte Kaldemorgen. Doch als es um die Frage ging, ob sich die Kritik auch in der Stimmabgabe für oder gegen die Führungsgremien niederschlug, hüllte sich die DWS in Schweigen. Schnell wurde gemunkelt, die Deutsche-Bank-Tochter werde mit Rücksicht auf die Geschäftsbeziehungen ihrer Mutter niemals ihr Stimmrecht gegen den Autobauer einsetzen. Mit solchen Unterstellungen soll jetzt Schluß sein: Deutschlands größte Fondsgesellschaft legt ihr Abstimmungsergebnis auf Hauptversammlungen künftig innerhalb einer Woche auf Nachfrage offen. "Die Öffentlichkeit erwartet dies zunehmend. Dem wollen wir uns nicht verschließen", sagt DWS-Chef Axel Benkner im Gespräch mit der WELT (siehe unten).
Damit setzt sich der Trend zu mehr Transparenz bei der Kontrolle von Unternehmen durch Investmentgesellschaften fort. Erst im Februar hatte der Dit angekündigt, in diesem Jahr zu veröffentlichen, wie er bei den Unternehmen, deren Aktien er besitzt, abgestimmt hat. Die Informationen stehen allerdings erst nach einer HV-Saison Ende September im Internet. Der Dit begründet dies damit, daß auf diese Weise die Schärfe aus einer möglichen Diskussion genommen werde.
Unmittelbar zu einer HV bekommen Anleger das Abstimmungsverhalten schon seit längerem von Gesellschaften wie Union Investment und SEB Invest genannt - sie müssen allerdings wie künftig bei der DWS nachfragen. Noch schrecken viele Fondsgesellschaften davor zurück, dem Dit-Beispiel zu Folgen und von sich aus jede einzelne Abstimmung ins Internet zu stellen. "Das bindet zu viele Ressourcen", sagt Hans-Werner Martin von SEB-Invest. Auch die DWS verweist auf den enormen Aufwand. Bei Union Investment wird dagegen darüber nachgedacht, einen Schritt weiter zu gehen. "Wir überlegen, wie wir das Abstimmungsverhalten noch nachvollziehbarer machen können", sagt Sprecher Rolf Drees.
Umstritten bleibt auch vor der heißen Phase der diesjährigen HV-Saison die Frage, welchen Nutzen die oft schlagzeilenträchtigen Wortbeiträge während eines Aktionärstreffens für die Kontrolle von Aktiengesellschaften haben. "Auftritte auf Hauptversammlungen sind nicht nachhaltig genug, wir halten direkte Gespräche mit den Unternehmen für wesentlich effizienter", sagt Dit-Sprecher Heinrich Durstewitz, auch wenn er Ausnahmen nicht ausschließt. SEB-Mann Martin ist dagegen der Meinung: "Es fruchtet nicht immer, nur hinter verschlossenen Türen zu sprechen, manchmal muß man an die Öffentlichkeit, damit sich etwas verändert." Auch DWS und Union Investment nutzen dieses Mittel in diesem Jahr wieder zusätzlich zu direkten Gesprächen mit den Unternehmen (siehe Grafik). Die Nummer zwei der Branche Deka Investment, die im Vorjahr mit entschiedenen Meinungsäußerungen in Erscheinung trat, läßt noch offen, ob und wo sich die Fondsmanager des Hauses in diesem Jahr zu Wort melden.
Aktionärsschützer, die in der Vergangenheit oft die Zurückhaltung der Fondsbranche kritisierten, begrüßen die Entwicklung hin zu mehr Offenheit. "Je klarer sie sich äußern, desto weniger Gerüchte gibt es über ihr eigenes Verhalten und desto besser funktioniert die Kontrolle der Unternehmen durch Aktionäre", so Jürgen Kurz von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz.
Am kommenden Mittwoch wird die neue Transparenz der DWS auf die Probe gestellt. Dann tritt Klaus Kaldemorgen bei der diesjährigen Daimler-Chrysler-HV ans Rednerpult und stimmt danach ab.
Artikel erschienen am Do, 31. März 2005
Sonja Drexl-Trautmann, Leiterin der Rechtsabteilung
Aufregung in Augsburg. Heute ist den ganzen Tag ein Filmteam im Hause, um
die Aufnahmen für eine der nächsten Sendungen für DER AKTIONÄR TV filmlich
vorzubereiten. Neben Ausschnitten aus dem Büroalltag der einzelnen
Beteiligungen wurde eine Interview mit Herrn Dr. Claus Gerckens, Sprecher
des Vorstands, aufgenommen. Wie laden alle Aktionärinnen und Aktionäre,
Interessenten, aber auch Kritiker ein, sich die Sendungen anzusehen.
Sendetermine sind:
Freitag, 15.07.05, 14.30 Uhr auf N24
Samstag, 16.07.05, 11.15 Uhr auf N24
Montag, 18.07.05, 14.30 Uhr auf N24
http://www.wanderer.de/index/Wanderer/Weblog.html?naid=83
Aufregung in Augsburg. Heute ist den ganzen Tag ein Filmteam im Hause, um
die Aufnahmen für eine der nächsten Sendungen für DER AKTIONÄR TV filmlich
vorzubereiten. Neben Ausschnitten aus dem Büroalltag der einzelnen
Beteiligungen wurde eine Interview mit Herrn Dr. Claus Gerckens, Sprecher
des Vorstands, aufgenommen. Wie laden alle Aktionärinnen und Aktionäre,
Interessenten, aber auch Kritiker ein, sich die Sendungen anzusehen.
Sendetermine sind:
Freitag, 15.07.05, 14.30 Uhr auf N24
Samstag, 16.07.05, 11.15 Uhr auf N24
Montag, 18.07.05, 14.30 Uhr auf N24
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Und Wanderer steigt über 36 Euro
Banken fürchten riesige Bürokratiewelle
von Jens Tartler, Berlin
In der Debatte um eine vollständige Steuerpflicht für Spekulationsgewinne aus Wertpapiergeschäften haben die deutschen Banken einen Kompromissvorschlag unterbreitet.
Abgeltungssteuersätze auf Kapitaleinkünfte in der EUUm eine Bürokratiewelle zu verhindern, soll bei der Gewinnermittlung nicht der wahre, womöglich Jahrzehnte zurückliegende Kauftermin, sondern der Stichtag 1. Januar 2007 zu Grunde gelegt werden. An diesem Tag soll das neue Gesetz in Kraft treten.
Die neue Regierung will die Spekulationsfrist beim Verkauf von Wertpapieren abschaffen. Damit wären solche Geschäfte auch dann steuerpflichtig, wenn zwischen Kauf und Verkauf mehr als ein Jahr liegt.
Der Steuerexperte des Bundesverbands deutscher Banken, Heinz-Udo Schaap, sagte, er halte es für sinnvoll, den Kurs etwa einer Aktie am Stichtag 1. Januar 2007 festzustellen und so den Gewinn bei einem späteren Verkauf zu errechnen. Der Veräußerungsgewinn wäre dann die Differenz zwischen dem Verkaufspreis und dem Kurs zum Jahresbeginn 2007. Ob der Anleger die Aktie tatsächlich 1999 zu einem geringeren Kurs gekauft hat, wäre dann irrelevant, so Schaap.
Verwaltungsaufwand begrenzt
Mit diesem Konzept könnten die Banken den Verwaltungsaufwand in Grenzen halten. Würde der Gesetzgeber dagegen verlangen, dass stets der historische Anschaffungspreis der Wertpapiere für die Besteuerung zu Grunde gelegt wird, wäre die Berechnung schwieriger - insbesondere, wenn der Anleger sein Depot über Jahre und Jahrzehnte mehrmals von einer Bank zu einer anderen verschiebt.
Würde die Politik aber festschreiben, dass nur Veräußerungsgewinne von Wertpapieren besteuert werden, die nach dem 1. Januar 2007 gekauft wurden, müsste in allen Depots zwischen alten und neuen Aktien unterschieden werden. "Dann müssten wir auf Dauer den Weg der Altaktie verfolgen", warnt Schaap. Die praktikable Lösung des Bankenverbandes werde auch von der Finanzverwaltung favorisiert.
Diese Lösung hätte zudem den Vorteil, dass es nicht zu steuerlich motivierten Kauf- und Verkaufswellen an den Wertpapiermärkten käme. Würden nämlich nur Wertsteigerungen besteuert, die nach dem 1. Januar 2007 anfallen, würden viele Anleger vorher Gewinne realisieren. Würden dagegen nur Veräußerungsgewinne aus Wertpapieren besteuert, die nach dem Stichtag angeschafft wurden, käme es vorher zu einer Kaufwelle.
Depotverlagerungen ins Ausland möglich
Unklar ist noch, wie die Steuer erhoben würde - vor allem, ob sie pauschal vom Veräußerungserlös einbehalten werden soll. Das wäre nur im Zuge der persönlichen Einkommensteuerveranlagung möglich. Dabei müssten auch Verluste aus Wertpapiergeschäften berücksichtigt werden. "Es wäre für den Steuerzahler nicht akzeptabel, dass von seinem Gewinn oder Erlös pauschal die Steuer abgezogen wird und er sich die zu viel gezahlte Steuer später beim Finanzamt wieder zurückholen muss", warnte Schaap. Kompliziert wäre auch der Umgang mit Aktienfonds und Sparplänen.
Eine weitere Gefahr: Anleger könnten Depots ins Ausland verlagern. Dagegen würde auch die EU-Zinsrichtlinie nicht helfen, weil sie bei Spekulationsgewinnen nicht greift. Schaap: "Liechtenstein, Luxemburg und Österreich werben ja schon massiv mit Fondsprodukten, die nur einen bestimmten Anteil von Zinstiteln enthalten und damit nicht unter die Richtlinie fallen."
Statt wie geplant den Sparerfreibetrag zu halbieren, sollte die große Koalition nach Auffassung der Banken lieber 2007 einen großen Wurf wagen: eine Abgeltungssteuer von 20 Prozent auf Zinsen, Dividenden und Veräußerungsgewinne. Der günstige Steuersatz würde dann auch für Anleger gelten, deren persönlicher Einkommensteuersatz etwa wegen der geplanten "Reichensteuer" bei 45 Prozent liegt. Wer aber so wenig verdient, dass sein Steuersatz unter 20 Prozent liegt, der soll die Möglichkeit bekommen, seine Kapitaleinkünfte nach seinem niedrigeren Satz zu versteuern. Dann könnten auch Spekulationsfristen fallen.
In Österreich etwa profitierte von der Abgeltungsteuer letztlich nicht nur der Anleger, sondern auch der Fiskus: Er nahm mehr Geld ein.
Aus der FTD vom 17.11.2005
© 2005 Financial Times Deutschland, © Illustration: ftd.de
von Jens Tartler, Berlin
In der Debatte um eine vollständige Steuerpflicht für Spekulationsgewinne aus Wertpapiergeschäften haben die deutschen Banken einen Kompromissvorschlag unterbreitet.
Abgeltungssteuersätze auf Kapitaleinkünfte in der EUUm eine Bürokratiewelle zu verhindern, soll bei der Gewinnermittlung nicht der wahre, womöglich Jahrzehnte zurückliegende Kauftermin, sondern der Stichtag 1. Januar 2007 zu Grunde gelegt werden. An diesem Tag soll das neue Gesetz in Kraft treten.
Die neue Regierung will die Spekulationsfrist beim Verkauf von Wertpapieren abschaffen. Damit wären solche Geschäfte auch dann steuerpflichtig, wenn zwischen Kauf und Verkauf mehr als ein Jahr liegt.
Der Steuerexperte des Bundesverbands deutscher Banken, Heinz-Udo Schaap, sagte, er halte es für sinnvoll, den Kurs etwa einer Aktie am Stichtag 1. Januar 2007 festzustellen und so den Gewinn bei einem späteren Verkauf zu errechnen. Der Veräußerungsgewinn wäre dann die Differenz zwischen dem Verkaufspreis und dem Kurs zum Jahresbeginn 2007. Ob der Anleger die Aktie tatsächlich 1999 zu einem geringeren Kurs gekauft hat, wäre dann irrelevant, so Schaap.
Verwaltungsaufwand begrenzt
Mit diesem Konzept könnten die Banken den Verwaltungsaufwand in Grenzen halten. Würde der Gesetzgeber dagegen verlangen, dass stets der historische Anschaffungspreis der Wertpapiere für die Besteuerung zu Grunde gelegt wird, wäre die Berechnung schwieriger - insbesondere, wenn der Anleger sein Depot über Jahre und Jahrzehnte mehrmals von einer Bank zu einer anderen verschiebt.
Würde die Politik aber festschreiben, dass nur Veräußerungsgewinne von Wertpapieren besteuert werden, die nach dem 1. Januar 2007 gekauft wurden, müsste in allen Depots zwischen alten und neuen Aktien unterschieden werden. "Dann müssten wir auf Dauer den Weg der Altaktie verfolgen", warnt Schaap. Die praktikable Lösung des Bankenverbandes werde auch von der Finanzverwaltung favorisiert.
Diese Lösung hätte zudem den Vorteil, dass es nicht zu steuerlich motivierten Kauf- und Verkaufswellen an den Wertpapiermärkten käme. Würden nämlich nur Wertsteigerungen besteuert, die nach dem 1. Januar 2007 anfallen, würden viele Anleger vorher Gewinne realisieren. Würden dagegen nur Veräußerungsgewinne aus Wertpapieren besteuert, die nach dem Stichtag angeschafft wurden, käme es vorher zu einer Kaufwelle.
Depotverlagerungen ins Ausland möglich
Unklar ist noch, wie die Steuer erhoben würde - vor allem, ob sie pauschal vom Veräußerungserlös einbehalten werden soll. Das wäre nur im Zuge der persönlichen Einkommensteuerveranlagung möglich. Dabei müssten auch Verluste aus Wertpapiergeschäften berücksichtigt werden. "Es wäre für den Steuerzahler nicht akzeptabel, dass von seinem Gewinn oder Erlös pauschal die Steuer abgezogen wird und er sich die zu viel gezahlte Steuer später beim Finanzamt wieder zurückholen muss", warnte Schaap. Kompliziert wäre auch der Umgang mit Aktienfonds und Sparplänen.
Eine weitere Gefahr: Anleger könnten Depots ins Ausland verlagern. Dagegen würde auch die EU-Zinsrichtlinie nicht helfen, weil sie bei Spekulationsgewinnen nicht greift. Schaap: "Liechtenstein, Luxemburg und Österreich werben ja schon massiv mit Fondsprodukten, die nur einen bestimmten Anteil von Zinstiteln enthalten und damit nicht unter die Richtlinie fallen."
Statt wie geplant den Sparerfreibetrag zu halbieren, sollte die große Koalition nach Auffassung der Banken lieber 2007 einen großen Wurf wagen: eine Abgeltungssteuer von 20 Prozent auf Zinsen, Dividenden und Veräußerungsgewinne. Der günstige Steuersatz würde dann auch für Anleger gelten, deren persönlicher Einkommensteuersatz etwa wegen der geplanten "Reichensteuer" bei 45 Prozent liegt. Wer aber so wenig verdient, dass sein Steuersatz unter 20 Prozent liegt, der soll die Möglichkeit bekommen, seine Kapitaleinkünfte nach seinem niedrigeren Satz zu versteuern. Dann könnten auch Spekulationsfristen fallen.
In Österreich etwa profitierte von der Abgeltungsteuer letztlich nicht nur der Anleger, sondern auch der Fiskus: Er nahm mehr Geld ein.
Aus der FTD vom 17.11.2005
© 2005 Financial Times Deutschland, © Illustration: ftd.de
Stanley Fink: Glückliche Heuschrecke
von Elisabeth Atzler
Mit seinem Lieblingsthema macht Stanley Fink sich zurzeit wenig neue Freunde in der Hedge-Fonds-Szene. Der Chef des weltgrößten Hedge-Fonds Man Group ruft gern und laut nach mehr Regulierung, um "die Cowboys aus dem Markt zu treiben".
Stanley Fink, Chef des weltgrößten Hedge-Fonds Man GroupFink kann sich die harsche Kritik an der verschwiegenen Konkurrenz erlauben - nicht nur, weil sein Unternehmen als einer der ganz wenigen Hedge-Fonds an der Börse gelistet ist. Der 48-Jährige hat Man zur Nummer eins der Branche gemacht und baut die Spitzenstellung aus, während viele Fonds mit mageren Renditen kämpfen.
Am Donnerstag legte Fink Zahlen vor, die Marktbeobachter staunen ließen. Auch sein jüngster Coup sorgte für Furore: Vor einer Woche schlug Man zu und schnappte sich in einer Auktion den insolventen US-Derivatehändler Refco. Die Zustimmung der amerikanischen Kartellbehörde ist ihm seit Mittwoch sicher. Damit stößt das britische Unternehmen unter die ganz Großen der Futures-Broker vor.
Marktbeobachter bescheinigen Fink Weitsicht. "Er ist einer der Visionäre der Branche", sagt einer, der eng mit ihm zusammenarbeitet. "Er weiß, wohin er will", formuliert es ein anderer. Das gilt auch für seinen Werdegang. Fink stammt aus einfachen Verhältnissen. Anders als die Chefs vieler US-Hedge-Fonds hat er nicht an den Eliteuniversitäten Yale oder Harvard studiert. Über Arthur Andersen und Citibank kam er zu Man. Seinen Aufstieg verdankt er vor allem seinem Geschick bei Übernahmen.
Vom Zucker-Makler zum größten Hedge-Fonds
Als Fink 1987 zu Man kam, hatte er einen klaren Auftrag: Zukäufe und Fusionen. Fink übernahm in kurzer Zeit die Wettbewerber AHL, Glenwood und RMF sowie eine Beteiligung an Bluecrest. "Er hat Man vom Zucker-Makler zum größten Hedge-Fonds gemacht", sagt der Londoner Branchenbeobachter Jacob Schmidt. Bis zu Finks Übernahmeserie führte Man ein Mauerblümchendasein. Der Börsengang 1994 war sein Meisterstück. Fink leitete damals die Finanzabteilung. Im März 2000 rückte er an die Unternehmensspitze vor.
Dabei ist der Topmanager auf dem Boden geblieben, wie ihm Kenner der Szene bescheinigen. Mit der Familie fährt Fink am liebsten in die Berge, um seinem großen Hobby Skilaufen zu frönen. Dabei nimmt er auch mal die Mitarbeiter mit in den Schnee - zur Begeisterung seiner Schweizer Teams. Bei den Sparten Man Investments und RMF mit ihrem Firmensitz in der Nähe von Zürich hat Fink die Berge direkt vor der Tür.
Ab und zu zieht es ihn eben aus London fort. Während seines letzten Urlaubs in Afrika erlebte Fink indes eine böse Überraschung. Während einer Safari in Botswana wurde er plötzlich stumm. Eine Zyste im Gehirn war dafür verantwortlich. Dass jeder Fünfte bei der Operation sterbe, habe er erst später gelesen, sagt Fink. Wieder Glück gehabt.
Aus der FTD vom 18.11.2005
© 2005 Financial Times Deutschland, © Illustration: Bloomberg
von Elisabeth Atzler
Mit seinem Lieblingsthema macht Stanley Fink sich zurzeit wenig neue Freunde in der Hedge-Fonds-Szene. Der Chef des weltgrößten Hedge-Fonds Man Group ruft gern und laut nach mehr Regulierung, um "die Cowboys aus dem Markt zu treiben".
Stanley Fink, Chef des weltgrößten Hedge-Fonds Man GroupFink kann sich die harsche Kritik an der verschwiegenen Konkurrenz erlauben - nicht nur, weil sein Unternehmen als einer der ganz wenigen Hedge-Fonds an der Börse gelistet ist. Der 48-Jährige hat Man zur Nummer eins der Branche gemacht und baut die Spitzenstellung aus, während viele Fonds mit mageren Renditen kämpfen.
Am Donnerstag legte Fink Zahlen vor, die Marktbeobachter staunen ließen. Auch sein jüngster Coup sorgte für Furore: Vor einer Woche schlug Man zu und schnappte sich in einer Auktion den insolventen US-Derivatehändler Refco. Die Zustimmung der amerikanischen Kartellbehörde ist ihm seit Mittwoch sicher. Damit stößt das britische Unternehmen unter die ganz Großen der Futures-Broker vor.
Marktbeobachter bescheinigen Fink Weitsicht. "Er ist einer der Visionäre der Branche", sagt einer, der eng mit ihm zusammenarbeitet. "Er weiß, wohin er will", formuliert es ein anderer. Das gilt auch für seinen Werdegang. Fink stammt aus einfachen Verhältnissen. Anders als die Chefs vieler US-Hedge-Fonds hat er nicht an den Eliteuniversitäten Yale oder Harvard studiert. Über Arthur Andersen und Citibank kam er zu Man. Seinen Aufstieg verdankt er vor allem seinem Geschick bei Übernahmen.
Vom Zucker-Makler zum größten Hedge-Fonds
Als Fink 1987 zu Man kam, hatte er einen klaren Auftrag: Zukäufe und Fusionen. Fink übernahm in kurzer Zeit die Wettbewerber AHL, Glenwood und RMF sowie eine Beteiligung an Bluecrest. "Er hat Man vom Zucker-Makler zum größten Hedge-Fonds gemacht", sagt der Londoner Branchenbeobachter Jacob Schmidt. Bis zu Finks Übernahmeserie führte Man ein Mauerblümchendasein. Der Börsengang 1994 war sein Meisterstück. Fink leitete damals die Finanzabteilung. Im März 2000 rückte er an die Unternehmensspitze vor.
Dabei ist der Topmanager auf dem Boden geblieben, wie ihm Kenner der Szene bescheinigen. Mit der Familie fährt Fink am liebsten in die Berge, um seinem großen Hobby Skilaufen zu frönen. Dabei nimmt er auch mal die Mitarbeiter mit in den Schnee - zur Begeisterung seiner Schweizer Teams. Bei den Sparten Man Investments und RMF mit ihrem Firmensitz in der Nähe von Zürich hat Fink die Berge direkt vor der Tür.
Ab und zu zieht es ihn eben aus London fort. Während seines letzten Urlaubs in Afrika erlebte Fink indes eine böse Überraschung. Während einer Safari in Botswana wurde er plötzlich stumm. Eine Zyste im Gehirn war dafür verantwortlich. Dass jeder Fünfte bei der Operation sterbe, habe er erst später gelesen, sagt Fink. Wieder Glück gehabt.
Aus der FTD vom 18.11.2005
© 2005 Financial Times Deutschland, © Illustration: Bloomberg
Frohe Weihnachten Euch allen
Guten Rutsch Euch allen in ein erfolgreiches Börsenjahr 2006
Auch was nettes was man haben sollte
Ein interesante AG sollten auch bald los starten gute Beteiligungen
Eine sehr interesante Aktie wenn man an Russland glaubt und ich tue das
Auch was nettes
Denke die gehen auch bald hoch 8)
Gute News für LBR die haben 25% an Hochtief
]
DGAP-Adhoc: HOCHTIEF Aktiengesellschaft (deutsch)
HOCHTIEF Aktiengesellschaft wird prognostiziertes Vorsteuerergebnis (EBT)
2005 übertreffen
HOCHTIEF Aktiengesellschaft / Vorläufiges Ergebnis
15.02.2006
Ad-hoc-Meldung nach § 15 WpHG übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der
EquityStory AG.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
---------------------------------------------------------------------------
HOCHTIEF wird im Konzernabschluss 2005 bei deutlich gesteigertem Umsatz das
bislang prognostizierte Ergebnis vor Steuern (EBT) übertreffen: Im
Vergleich zum Vorjahr wird das EBT um mehr als zwei Drittel steigen.
Bislang hatte der Konzern einen Zuwachs um etwa ein Viertel prognostiziert.
Der Anstieg des EBT resultiert im Wesentlichen aus einem höheren
Ergebnisbeitrag des Unternehmensbereichs Construction Services Asia
Pacific. Auch der Unternehmensbereich Construction Services Europe hat sein
Vorjahresergebnis deutlich übertroffen. Ferner konnten die im ersten
Quartal 2005 aus dem Gewinn der Airport-Investitionspartnerschaft
gebildeten Reserven aufgelöst werden. Der Vorstand hat in seiner heutigen
Sitzung außerdem beschlossen, vorsorglich und in größerem Umfang als bisher
geplant, Abwertungen auf in Vorjahren aktivierte Steuerminderungsansprüche
vorzunehmen. Insofern wird die bisherige Prognose zum Konzerngewinn
(Steigerung um mehr als die Hälfte) beibehalten.
DGAP 15.02.2006
---------------------------------------------------------------------------
Sprache: Deutsch
Emittent: HOCHTIEF Aktiengesellschaft
Opernplatz 2
45128 Essen Deutschland
Telefon: +49 (0)201 824-1833
Fax: +49 (0)201 824-2750
Email: investor-relations@hochtief.de
WWW: www.hochtief.de
ISIN: DE0006070006
WKN: 607000
Indizes: MDAX
Börsen: Amtlicher Markt in Berlin-Bremen, Frankfurt, Düsseldorf,
Hamburg, München; Freiverkehr in Hannover, Stuttgart
Ende der Mitteilung DGAP News-Service
---------------------------------------------------------------------------
Hochtief AG|HOTR.EU||607000|DE0006070006|
KEYWORDS: 2N|AHO|GER|CON|
2006-02-15 07:30:38
]
DGAP-Adhoc: HOCHTIEF Aktiengesellschaft (deutsch)
HOCHTIEF Aktiengesellschaft wird prognostiziertes Vorsteuerergebnis (EBT)
2005 übertreffen
HOCHTIEF Aktiengesellschaft / Vorläufiges Ergebnis
15.02.2006
Ad-hoc-Meldung nach § 15 WpHG übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der
EquityStory AG.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
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HOCHTIEF wird im Konzernabschluss 2005 bei deutlich gesteigertem Umsatz das
bislang prognostizierte Ergebnis vor Steuern (EBT) übertreffen: Im
Vergleich zum Vorjahr wird das EBT um mehr als zwei Drittel steigen.
Bislang hatte der Konzern einen Zuwachs um etwa ein Viertel prognostiziert.
Der Anstieg des EBT resultiert im Wesentlichen aus einem höheren
Ergebnisbeitrag des Unternehmensbereichs Construction Services Asia
Pacific. Auch der Unternehmensbereich Construction Services Europe hat sein
Vorjahresergebnis deutlich übertroffen. Ferner konnten die im ersten
Quartal 2005 aus dem Gewinn der Airport-Investitionspartnerschaft
gebildeten Reserven aufgelöst werden. Der Vorstand hat in seiner heutigen
Sitzung außerdem beschlossen, vorsorglich und in größerem Umfang als bisher
geplant, Abwertungen auf in Vorjahren aktivierte Steuerminderungsansprüche
vorzunehmen. Insofern wird die bisherige Prognose zum Konzerngewinn
(Steigerung um mehr als die Hälfte) beibehalten.
DGAP 15.02.2006
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Sprache: Deutsch
Emittent: HOCHTIEF Aktiengesellschaft
Opernplatz 2
45128 Essen Deutschland
Telefon: +49 (0)201 824-1833
Fax: +49 (0)201 824-2750
Email: investor-relations@hochtief.de
WWW: www.hochtief.de
ISIN: DE0006070006
WKN: 607000
Indizes: MDAX
Börsen: Amtlicher Markt in Berlin-Bremen, Frankfurt, Düsseldorf,
Hamburg, München; Freiverkehr in Hannover, Stuttgart
Ende der Mitteilung DGAP News-Service
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Hochtief AG|HOTR.EU||607000|DE0006070006|
KEYWORDS: 2N|AHO|GER|CON|
2006-02-15 07:30:38
Denke hier geht auch noch was
Auch eine gute Holding
[posting]20.232.293 von Lintorfer am 16.02.06 10:49:14[/posting]DGAP-News:Falkenstein Nebenwerte AG <FAKG.BE> deutsch <FAKG.BE>
16.02.06 12:21
DGAP-News:Falkenstein Nebenwerte AG: Verdreifachung des Vorsteuerergebnisses
/
Dividendenankündigung
Falkenstein Nebenwerte AG / Jahresergebnis/Dividende
16.02.2006
Corporate-Mitteilung übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der
EquityStory AG.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
---------------------------------------------------------------------------
FALKENSTEIN Nebenwerte AG: Verdreifachung des Vorsteuerergebnisses /
Dividendenankündigung
Die FALKENSTEIN Nebenwerte AG, eine auf Sondersituationen im Kapitalmarkt
spezialisierte Beteiligungsgesellschaft, hat im Geschäftsjahr 2005 vor
Steuern ein Ergebnis von rd. EUR 3,3 Mio. (Vj. EUR 1,1 Mio) erzielt. Dies
bedeutet gegenüber dem Vorjahresergebnis rund eine Verdreifachung. Das
Vorsteuerergebnis je Aktie beläuft sich auf rd. EUR 6,60.
Nach der im Herbst 2005 durchgeführten Kapitalerhöhung beträgt die Zahl der
ausstehenden FALKENSTEIN-Aktien Stück 500.000.
Vorstand und Aufsichtsrat der Gesellschaft werden der Hauptversammlung die
Zahlung einer Dividende von EUR 1,75 je Aktie vorschlagen.
Der Vorstand
FALKENSTEIN Nebenwerte AG
Brook 1
20457 Hamburg
Tel: 040/36090430
Fax: 040/36090450
E-Mail: info@falkenstein-ag.de
Internet: http://www.falkenstein-ag.de
DGAP 16.02.2006
---------------------------------------------------------------------------
Sprache: Deutsch
Emittent: Falkenstein Nebenwerte AG
Brook 1
20457 Hamburg Deutschland
Telefon: 040-360904-30
Fax: 040-360904-50
Email: info@falkenstein-ag.de
WWW: www.falkenstein-ag.de
ISIN: DE0005752307
WKN: 575230
Indizes:
Börsen: Freiverkehr in Berlin-Bremen, Frankfurt, Stuttgart
gute news ist ja ne großre beteiligung davon
16.02.06 12:21
DGAP-News:Falkenstein Nebenwerte AG: Verdreifachung des Vorsteuerergebnisses
/
Dividendenankündigung
Falkenstein Nebenwerte AG / Jahresergebnis/Dividende
16.02.2006
Corporate-Mitteilung übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der
EquityStory AG.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
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FALKENSTEIN Nebenwerte AG: Verdreifachung des Vorsteuerergebnisses /
Dividendenankündigung
Die FALKENSTEIN Nebenwerte AG, eine auf Sondersituationen im Kapitalmarkt
spezialisierte Beteiligungsgesellschaft, hat im Geschäftsjahr 2005 vor
Steuern ein Ergebnis von rd. EUR 3,3 Mio. (Vj. EUR 1,1 Mio) erzielt. Dies
bedeutet gegenüber dem Vorjahresergebnis rund eine Verdreifachung. Das
Vorsteuerergebnis je Aktie beläuft sich auf rd. EUR 6,60.
Nach der im Herbst 2005 durchgeführten Kapitalerhöhung beträgt die Zahl der
ausstehenden FALKENSTEIN-Aktien Stück 500.000.
Vorstand und Aufsichtsrat der Gesellschaft werden der Hauptversammlung die
Zahlung einer Dividende von EUR 1,75 je Aktie vorschlagen.
Der Vorstand
FALKENSTEIN Nebenwerte AG
Brook 1
20457 Hamburg
Tel: 040/36090430
Fax: 040/36090450
E-Mail: info@falkenstein-ag.de
Internet: http://www.falkenstein-ag.de
DGAP 16.02.2006
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Sprache: Deutsch
Emittent: Falkenstein Nebenwerte AG
Brook 1
20457 Hamburg Deutschland
Telefon: 040-360904-30
Fax: 040-360904-50
Email: info@falkenstein-ag.de
WWW: www.falkenstein-ag.de
ISIN: DE0005752307
WKN: 575230
Indizes:
Börsen: Freiverkehr in Berlin-Bremen, Frankfurt, Stuttgart
gute news ist ja ne großre beteiligung davon
Sollten bis 12 gehen 8)
Auch hier sollte es weitergehen 8) KGV von 12 ist nicht teuer dazu noch Dividende was will man mehr
Adhoc: Delta Beteiligungen Aktiengesellschaft erwartet zusätzlichen Ergebnis ... < IPOG.DE>
23.02.06 15:28
euro adhoc: Delta Beteiligungen AG / Sonstiges / Delta Beteiligungen
Aktiengesellschaft erwartet zusätzlichen Ergebnisbeitrag von rd. 650 TEUR (D)=
--------------------------------------------------------------------------------
Ad hoc-Mitteilung übermittelt durch euro adhoc. Für den Inhalt ist der
Emittent verantwortlich.
--------------------------------------------------------------------------------
23.02.2006
Delta Beteiligungen Aktiengesellschaft mit Sitz in Heidelberg (ISIN
DE0005250005) hat heute einen Vertrag über die vorzeitige Tilgung einer
Forderung geschlossen. Hieraus erwartet Delta Beteiligungen Aktiengesellschaft
in ihrem laufenden Geschäftsjahr 2006 einen zusätzlichen Ergebnisbeitrag in Höhe
von rd. 650 TEUR, da in der Vergangenheit auf diese Forderung Wertberichtigungen
vorgenommen wurden.
Heidelberg, den 23. Februar 2006
Delta Beteiligungen Aktiengesellschaft
Der Vorstand
Rückfragehinweis:
Christian Rimmelspacher
Investor Relations
Telefon: +49(0)6221-64924-0
E-Mail: info@delta-beteiligungen.de
Emittent: Delta Beteiligungen AG
Weberstraße 1
D-69120 Heidelberg
Telefon: +49(0)6221 649 24 0
FAX: +49(0)6221 649 24 24
Email: info@delta-beteiligungen.de
WWW: http://www.delta-beteiligungen.de
ISIN: DE0005250005
Indizes: CDAX
Börsen: : Börse Berlin-Bremen, Baden-Württembergische Wertpapierbörse, Börse
Düsseldorf, : Frankfurter Wertpapierbörse, : Bayerische Börse
Branche:
Sprache: Deutsch
Muss sagen die News gefallen mir 8)
Wenn man sich die Börsen im Baltikum anschaut müßten die AG bald zulegen
Aus meiner SIcht ein sehr interesanter Wert.
Ich wünsche allen einen erfolgreichen Handelstag und möchte an dieser Stelle auf die Aktie des Maschinenherstellers Deutz (DEZ) hinweisen.
Sie ist sowohl vom Chart her interessant (neues 2-JH markiert, als auch von den fundamentalen Daten her). Bei einem Umsatz von über 1,3 Mrd. EUR ist das Unternehmen gerade mal mit einem Drittel davon bewertet (485,82 Mio EUR). Der Konzerngewinn kletterte 2005 auf 71,4 Mio EUR nach einem Verlust von 18 Mio. im Vorjahr.
Kursziele ausgeben ist nicht meine Stärke, aber ein Umsatzmultiple von 1 sollte erreicht werden, was mehr als eine knappe Verdopplung des Kurses bedeuten würde
Sie ist sowohl vom Chart her interessant (neues 2-JH markiert, als auch von den fundamentalen Daten her). Bei einem Umsatz von über 1,3 Mrd. EUR ist das Unternehmen gerade mal mit einem Drittel davon bewertet (485,82 Mio EUR). Der Konzerngewinn kletterte 2005 auf 71,4 Mio EUR nach einem Verlust von 18 Mio. im Vorjahr.
Kursziele ausgeben ist nicht meine Stärke, aber ein Umsatzmultiple von 1 sollte erreicht werden, was mehr als eine knappe Verdopplung des Kurses bedeuten würde
Die sollten ma was steigen den die Beteiligun Falkenstein ist heute schon im Plus
Mal nen long versuch schauen wir mal
Hier dürfte es weiter nach oben gehen
Auch was gutes
EIn interesanter IT Titel
Mal sehen wie es weitergeht
Zuschlag für den JadeWeserPort
Dem Ziel einen großen Schritt näher
Bremen, 14. März 2006 +++ EUROGATE ist heute von der JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG informiert worden, dass nach umfangreichen Erörterungen in den zuständigen Gremien der Gesellschaft die Entscheidung gefallen ist, EUROGATE den Zuschlag für den Betrieb des JadeWeserPort-Containerterminals in Wilhelmshaven zu erteilen. Die JadeWeserPort Realisierungsgesellschaft hat sich freiwillig verpflichtet, eine Vorschrift des deutschen Vergaberechts anzuwenden, wonach der Zuschlag erst nach Ablauf einer Frist von 14 Tagen ab der Information der unterlegenen Bieter erfolgen darf. Die Erteilung des Zuschlags ist daher nicht vor dem 28. März 2006 möglich.
„Wir sind über diese Entscheidung hoch erfreut“, sagt Emanuel Schiffer, Vorsitzender der Gruppengeschäftsführung EUROGATE, „da damit unser langjähriges Bemühen um den Bau des deutschen Container-Tiefwasserhafens dem Ziel ein großes Stück näher ist. EUROGATE ist stärker denn je von der Notwendigkeit und dem Erfolg eines Containerterminals in Wilhelmshaven überzeugt. Die Mengenzuwächse an Containern in den deutschen Seehäfen haben die Prognosen in den vergangenen Jahren deutlich überschritten. Außerdem steuern die Reeder die europäischen Seehäfen mit immer größeren Schiffen an. Verfügt heute ein Containerschiff über eine durchschnittliche Ladekapazität von 8.000 TEU, so werden es morgen 12.000 TEU sein.“
Das von EUROGATE eingereichte Angebot umfasst gemäß den vorgegebenen Anforderungen das Betriebskonzept, das Vermarktungskonzept, das Konzept zur Hinterland- und Feederanbindung sowie das Konzept zur Sicherstellung von Sekundärdienstleistungen. Ein Team von spezialisierten EUROGATE-Mitarbeitern hat über mehrere Monate die Vorschläge erarbeitet und in einem umfangreichen Angebot zusammengefasst.
Insgesamt wird EUROGATE 350 Millionen Euro in die Suprastruktur des Containerterminals Wilhelmshaven investieren. Die Anlage soll zukünftig über eine Umschlagskapazität von 3,5 Millionen TEU p.a. verfügen. Geplant ist die Schaffung von 1.000 direkten neuen Arbeitsplätzen. Nicht eingerechnet sind die mit dem Hafen verbundenen Arbeitsplätze, die in der Region durch Lotsen- und Festmacher-Dienste, Truck- und Bahnunternehmen sowie weiterer Sekundärdienstleistungen entstehen. Gleichzeitig plant EUROGATE auf dem Terminalgelände den Bau einer Bahnumschlagsanlage für den kombinierten Ladungsverkehr, die auch allen anderen Dienstleistern in Wilhelmshaven und der Region zur Verfügung stehen wird.
EUROGATE wird unmittelbar nach Erteilung des Zuschlags eine Gesellschaft in Wilhelmshaven (EUROGATE Wilhelmshaven) gründen, die die weiteren Schritte in enger Abstimmung mit der JadeWeserPort Realisierungsgesellschaft einleiten wird.
Nach Erteilung des Zuschlags plant EUROGATE sein Gesamtkonzept auf einer Pressekonferenz vorzustellen.
(Quelle: www.eurogate.de)
Guter Sprung heute
Und heute kommen die Zahlen für das Geschäftsjahr 2005
Antwort auf Beitrag Nr.: 20.879.036 von Lintorfer am 21.03.06 08:58:40
DGAP-Ad hoc: Alexanderwerk AG <ALXG.DE> deutsch <ALXG.DE>
07.04.06 09:06
DGAP-Ad hoc: Alexanderwerk AG: Geschäftszahlen 2005
Alexanderwerk AG / Jahresergebnis
07.04.2006
Ad-hoc-Meldung nach § 15 WpHG übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der
EquityStory AG.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
---------------------------------------------------------------------------
Remscheid, den 07.04.2006
Die vorläufigen Zahlen für 2005 haben ergeben, dass die Alexanderwerk AG
wieder ein positives operatives Ergebnis ausweisen wird.
In 2005 erreichte die Alexanderwerk AG, wie berichtet einen Umsatz in Höhe
von 16.290 TEUR, welches eine Umsatzsteigerung von 8% gegenüber dem Vorjahr
darstellt. Das Planziel wurde überschritten.
Als Folge der erfolgreich umgesetzten Sanierungsmaßnahmen können wir 2005
ein positives Ergebnis ausweisen. Das Betriebsergebnis beträgt 918 TEUR
(Vorjahr 50 TEUR).
Der Jahresüberschuss beläuft sich auf 1.056 TEUR
(Vorjahr - 2.034 TEUR) .
Der Vorstand
DGAP 07.04.2006
---------------------------------------------------------------------------
Sprache: Deutsch
Emittent: Alexanderwerk AG
Kippdorfstraße 6 - 24
42857 Remscheid Deutschland
Telefon: 02191 / 795 - 0
Fax: 02191 / 795 - 202
Email: sandra.meese@alexanderwerk.com
WWW: www.alexanderwerk.com
ISIN: DE0005032007
WKN: 503200
Indizes:
Börsen: Amtlicher Markt in Düsseldorf; Geregelter Markt in
Berlin-Bremen; Freiverkehr in München; Open Market in
Frankfurt
Ende der Mitteilung DGAP News-Service
DGAP-Ad hoc: Alexanderwerk AG <ALXG.DE> deutsch <ALXG.DE>
07.04.06 09:06
DGAP-Ad hoc: Alexanderwerk AG: Geschäftszahlen 2005
Alexanderwerk AG / Jahresergebnis
07.04.2006
Ad-hoc-Meldung nach § 15 WpHG übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der
EquityStory AG.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
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Remscheid, den 07.04.2006
Die vorläufigen Zahlen für 2005 haben ergeben, dass die Alexanderwerk AG
wieder ein positives operatives Ergebnis ausweisen wird.
In 2005 erreichte die Alexanderwerk AG, wie berichtet einen Umsatz in Höhe
von 16.290 TEUR, welches eine Umsatzsteigerung von 8% gegenüber dem Vorjahr
darstellt. Das Planziel wurde überschritten.
Als Folge der erfolgreich umgesetzten Sanierungsmaßnahmen können wir 2005
ein positives Ergebnis ausweisen. Das Betriebsergebnis beträgt 918 TEUR
(Vorjahr 50 TEUR).
Der Jahresüberschuss beläuft sich auf 1.056 TEUR
(Vorjahr - 2.034 TEUR) .
Der Vorstand
DGAP 07.04.2006
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Sprache: Deutsch
Emittent: Alexanderwerk AG
Kippdorfstraße 6 - 24
42857 Remscheid Deutschland
Telefon: 02191 / 795 - 0
Fax: 02191 / 795 - 202
Email: sandra.meese@alexanderwerk.com
WWW: www.alexanderwerk.com
ISIN: DE0005032007
WKN: 503200
Indizes:
Börsen: Amtlicher Markt in Düsseldorf; Geregelter Markt in
Berlin-Bremen; Freiverkehr in München; Open Market in
Frankfurt
Ende der Mitteilung DGAP News-Service
Netter Rebound im Dax gestern mal schauen wie es weitergeht. Die USA und Asien lassen darauf schließen das es weiter nach oben geht.
DGAP-Ad hoc: Action Press Holding AG <HUZG.DE> deutsch <HUZG.DE>
vom 29. Mai 2006 13:12
DGAP-Ad hoc: Action Press Holding AGie Action Press Holding AG weist
erstmals seit 2000 wieder einen positiven Konzernüberschuß aus.
Action Press Holding AG / Jahresergebnis
29.05.2006
Ad-hoc-Meldung nach § 15 WpHG übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der
EquityStory AG.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
---------------------------------------------------------------------------
Ad-hoc-Mitteilung nach § 15 WpHG
Die Action Press Holding AG weist erstmals seit 2000 wieder einen positiven
Konzernüberschuß aus.
Vorstand und Aufsichtsrat der Action Press Holding AG haben am 26.05.2006
getagt und den Konzernabschluß für 2005 gebilligt.
Dabei weist die Action Press Holding AG erstmals seit dem Geschäftsjahr
2000 mit + 316.819,33 Euro (Vorjahr: - 3.253,79 Euro) einen positiven
Kon-zernüberschuß aus.
Der Konzernumsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um etwa 1 % von 15,797
Mio. Euro auf 15,933 Mio. Euro.
Gleichzeitig wurde auf der Sitzung der Termin für die diesjährige
Hauptver-sammlung auf den 11.08.2006 im Arabella Sheraton Airport Hotel
bestimmt.
Düsseldorf, 29.05.2006
Action Press Holding AG
- Der Vorstand -
www.actionpressholdingag.de/info@actionpressholdingag.de
DGAP 29.05.2006
---------------------------------------------------------------------------
Sprache: Deutsch
Emittent: Action Press Holding AG
Pempelforter Straße 47
40211 Düsseldorf Deutschland
Telefon: 0211-440338-0
Fax: 0211-440338-10
Email: bg@actionpressholdingag.de
WWW: www.actionpressholdingag.de
ISIN: DE0006097108
WKN: 609710
Indizes:
Börsen: Geregelter Markt in Frankfurt (General Standard); Freiverkehr
in Berlin-Bremen, Düsseldorf, München, Stuttgart
Ende der Mitteilung DGAP News-Service
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Geniale News
vom 29. Mai 2006 13:12
DGAP-Ad hoc: Action Press Holding AGie Action Press Holding AG weist
erstmals seit 2000 wieder einen positiven Konzernüberschuß aus.
Action Press Holding AG / Jahresergebnis
29.05.2006
Ad-hoc-Meldung nach § 15 WpHG übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der
EquityStory AG.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
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Ad-hoc-Mitteilung nach § 15 WpHG
Die Action Press Holding AG weist erstmals seit 2000 wieder einen positiven
Konzernüberschuß aus.
Vorstand und Aufsichtsrat der Action Press Holding AG haben am 26.05.2006
getagt und den Konzernabschluß für 2005 gebilligt.
Dabei weist die Action Press Holding AG erstmals seit dem Geschäftsjahr
2000 mit + 316.819,33 Euro (Vorjahr: - 3.253,79 Euro) einen positiven
Kon-zernüberschuß aus.
Der Konzernumsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um etwa 1 % von 15,797
Mio. Euro auf 15,933 Mio. Euro.
Gleichzeitig wurde auf der Sitzung der Termin für die diesjährige
Hauptver-sammlung auf den 11.08.2006 im Arabella Sheraton Airport Hotel
bestimmt.
Düsseldorf, 29.05.2006
Action Press Holding AG
- Der Vorstand -
www.actionpressholdingag.de/info@actionpressholdingag.de
DGAP 29.05.2006
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Sprache: Deutsch
Emittent: Action Press Holding AG
Pempelforter Straße 47
40211 Düsseldorf Deutschland
Telefon: 0211-440338-0
Fax: 0211-440338-10
Email: bg@actionpressholdingag.de
WWW: www.actionpressholdingag.de
ISIN: DE0006097108
WKN: 609710
Indizes:
Börsen: Geregelter Markt in Frankfurt (General Standard); Freiverkehr
in Berlin-Bremen, Düsseldorf, München, Stuttgart
Ende der Mitteilung DGAP News-Service
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Geniale News
Komme gerade von der Easy AG HV muss sagen die AG gefällt mir vorallen das Sie Ihre Schulden weiter abbauen man sollte Sie im Auge behalten
!
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PGN Zahlen sind gut ich finde etwas zu tief gefallen kaufe mir mal ein paar 8)
Ich denke hier ist der Boden nun gefunden E1S
DGAP-Adhoc: Halbjahresergebnisse der EASY SOFTWARE AG
EASY SOFTWARE AG / Halbjahresergebnis
25.08.2006
Ad-hoc-Meldung nach § 15 WpHG übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der EquityStory AG.Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.---------------------------------------------------------------------------
Mülheim an der Ruhr, 25. August 2006
EASY erfolgreich auf Expansionskurs
Die EASY SOFTWARE AG konnte im ersten Halbjahr 2006 Umsatz und Ergebnis imVergleich zum Vorjahreszeitraum wesentlich erhöhen.
Die Umsatzerlöse des Konzerns erreichten im ersten Halbjahr eine Höhe von13,3 Mio. EUR (2005: 10,8 Mio. EUR). Die Umsatzsteigerung von 23 % resultiertaus einer national und international steigenden Nachfrage für Lösungen imArchivierungs- und Dokumentenmanagementumfeld sowie einem erweitertenKonsolidierungskreis.
Das Konzern-Ergebnis vor Steuern (EBT/IFRS) beträgt 3,4 Mio. EUR (2005: 2,4 Mio. EUR) und erhöht sich somit im Vorjahresvergleich überproportional um41 %. Der Konzern-Periodenüberschuss nach IFRS beträgt 3,9 Mio. EUR (2005:2,7 Mio. EUR), was einer Steigerung von 46 % entspricht.
Der Vorstand
DGAP 25.08.2006 --------------------------------------------------------------------------- Sprache: DeutschEmittent: EASY SOFTWARE AG Am Hauptbahnhof 4 45468 Mülheim an der Ruhr DeutschlandTelefon: +49(0) 208 450 16-0Fax: +49(0) 208 450 16-90E-mail: investor@easy.deWWW: www.easy.deISIN: DE0005634000WKN: 563400Indizes: Börsen: Geregelter Markt in Frankfurt (General Standard); Freiverkehr in Berlin-Bremen, Stuttgart, Hamburg, Düsseldorf Ende der Mitteilung DGAP News-Service ---------------------------------------------------------------------------
© EquityStory AG
EquityStory AG
EASY SOFTWARE AG / Halbjahresergebnis
25.08.2006
Ad-hoc-Meldung nach § 15 WpHG übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der EquityStory AG.Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.---------------------------------------------------------------------------
Mülheim an der Ruhr, 25. August 2006
EASY erfolgreich auf Expansionskurs
Die EASY SOFTWARE AG konnte im ersten Halbjahr 2006 Umsatz und Ergebnis imVergleich zum Vorjahreszeitraum wesentlich erhöhen.
Die Umsatzerlöse des Konzerns erreichten im ersten Halbjahr eine Höhe von13,3 Mio. EUR (2005: 10,8 Mio. EUR). Die Umsatzsteigerung von 23 % resultiertaus einer national und international steigenden Nachfrage für Lösungen imArchivierungs- und Dokumentenmanagementumfeld sowie einem erweitertenKonsolidierungskreis.
Das Konzern-Ergebnis vor Steuern (EBT/IFRS) beträgt 3,4 Mio. EUR (2005: 2,4 Mio. EUR) und erhöht sich somit im Vorjahresvergleich überproportional um41 %. Der Konzern-Periodenüberschuss nach IFRS beträgt 3,9 Mio. EUR (2005:2,7 Mio. EUR), was einer Steigerung von 46 % entspricht.
Der Vorstand
DGAP 25.08.2006 --------------------------------------------------------------------------- Sprache: DeutschEmittent: EASY SOFTWARE AG Am Hauptbahnhof 4 45468 Mülheim an der Ruhr DeutschlandTelefon: +49(0) 208 450 16-0Fax: +49(0) 208 450 16-90E-mail: investor@easy.deWWW: www.easy.deISIN: DE0005634000WKN: 563400Indizes: Börsen: Geregelter Markt in Frankfurt (General Standard); Freiverkehr in Berlin-Bremen, Stuttgart, Hamburg, Düsseldorf Ende der Mitteilung DGAP News-Service ---------------------------------------------------------------------------
© EquityStory AG
EquityStory AG
Auch was nettes und Ende Oktober kommen die Q3 Zahlen
Geile News
DGAP-Adhoc: SNP übernimmt mit THEBIS die Marktführerschaft am deutschen SAP-SLO-Markt
SNP Schneider-Neureither & Partner AG / Firmenübernahme
09.10.2006
Ad-hoc-Meldung nach § 15 WpHG übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der EquityStory AG.Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.---------------------------------------------------------------------------
Die beiden SAP-Beratungshäuser SNP AG und THEBIS GmbH treten ab sofortgemeinsam bei Projekten der Optimierung von Systemlandschaften (SLO) amMarkt auf. Die SNP-Gruppe erlangt damit neben der bereits erreichtenThemenführerschaft durch die Mehrheitsbeteiligung an der THEBIS nun auchdie Marktführerschaft im deutschen SLO-Geschäft.
Heidelberg/Thale, 9. Oktober 2006 ---- Das im deutschsprachigen Raumvertretene SAP-Beratungshaus SNP AG übernimmt zu 54,82 Prozent mitsofortiger Wirkung eine Mehrheitsbeteiligung an der THEBIS GmbH, Thale.Damit ergeben sich neben der neu gewonnenen Marktanteile im SLO-Bereich fürdie SNP-Gruppe vielfältige Synergien.Unternehmen unterliegen heute einem permanenten Wandel, Firmen werdengekauft, verkauft, fusioniert oder umstrukturiert. Dies hat einen großenEinfluss auf die SAP-Systeme. Um diese den betriebswirtschaftlichenÄnderungen optimal und effizient anzupassen, wurde ein systematischerAnsatz sowie eine Software von beiden Firmen unabhängig voneinanderentwickelt. Diese Methode heißt SLO (System Landscape Optimization).
Beide Häuser führen bereits seit vielen Jahren erfolgreich SLO-Projektedurch und die SNP-Gruppe kann nun auf eine einzigartige Referenzlisteverweisen. Rund 90 Mitarbeiter unterstützen künftig unsere Kunden inThemen der Harmonisierung, Konsolidierung und Optimierung .
Die SNP AG wurde 1994 in Heidelberg gegründet und unterstützt Unternehmenbei der Optimierung ihrer SAP-Systeme. Im Mittelpunkt stehen Technologie-und Prozessberatung, Service & Support sowie die Entwicklung eigenerSoftware-Lösungen. Zum Portfolio gehören d
er SNP Realtime Business Managerzur automatischen Unternehmenssteuerung mit Kennzahlen und die SNP DataDistillery zur flexiblen Extraktion von Testdaten. Die börsennotierteSNP-Gruppe beschäftigt jetzt rund 90 Mitarbeiter an fünf Standorten inDeutschland, der Schweiz und Österreich. Sie wird von den beidenFirmengründern Dr. Andreas Schneider-Neureither und Petra Neureithergeleitet.
Carola HeinrichInvestor RelationsEinfach Besser Beraten / Simply better consultedSNP Schneider-Neureither & Partner AGDie Menschen für SAP / The people for SAPDossenheimer Landstraße 10069121 HeidelbergDeutschland / GermanyPhone .........: +49 6221 6425-430Fax ...........: +49 6221 6425-20E-Mail:........: carola.heinrich@snp.dehttp://www.snp.de
DGAP 09.10.2006 --------------------------------------------------------------------------- Sprache: DeutschEmittent: SNP Schneider-Neureither & Partner AG Dossenheimer Landstraße 100 69121 Heidelberg DeutschlandTelefon: 06221-6425-0Fax: 06221-6425-20E-mail: petra.neureither@snp.deWWW: www.snp.deISIN: DE0007203705WKN: 720370Indizes: Börsen: Geregelter Markt in Frankfurt (General Standard); Freiverkehr in Berlin-Bremen, Stuttgart, Hamburg Ende der Mitteilung DGAP News-Service ---------------------------------------------------------------------------
Autor: EquityStory AG
© EquityStory AG
DGAP-Adhoc: SNP übernimmt mit THEBIS die Marktführerschaft am deutschen SAP-SLO-Markt
SNP Schneider-Neureither & Partner AG / Firmenübernahme
09.10.2006
Ad-hoc-Meldung nach § 15 WpHG übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der EquityStory AG.Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.---------------------------------------------------------------------------
Die beiden SAP-Beratungshäuser SNP AG und THEBIS GmbH treten ab sofortgemeinsam bei Projekten der Optimierung von Systemlandschaften (SLO) amMarkt auf. Die SNP-Gruppe erlangt damit neben der bereits erreichtenThemenführerschaft durch die Mehrheitsbeteiligung an der THEBIS nun auchdie Marktführerschaft im deutschen SLO-Geschäft.
Heidelberg/Thale, 9. Oktober 2006 ---- Das im deutschsprachigen Raumvertretene SAP-Beratungshaus SNP AG übernimmt zu 54,82 Prozent mitsofortiger Wirkung eine Mehrheitsbeteiligung an der THEBIS GmbH, Thale.Damit ergeben sich neben der neu gewonnenen Marktanteile im SLO-Bereich fürdie SNP-Gruppe vielfältige Synergien.Unternehmen unterliegen heute einem permanenten Wandel, Firmen werdengekauft, verkauft, fusioniert oder umstrukturiert. Dies hat einen großenEinfluss auf die SAP-Systeme. Um diese den betriebswirtschaftlichenÄnderungen optimal und effizient anzupassen, wurde ein systematischerAnsatz sowie eine Software von beiden Firmen unabhängig voneinanderentwickelt. Diese Methode heißt SLO (System Landscape Optimization).
Beide Häuser führen bereits seit vielen Jahren erfolgreich SLO-Projektedurch und die SNP-Gruppe kann nun auf eine einzigartige Referenzlisteverweisen. Rund 90 Mitarbeiter unterstützen künftig unsere Kunden inThemen der Harmonisierung, Konsolidierung und Optimierung .
Die SNP AG wurde 1994 in Heidelberg gegründet und unterstützt Unternehmenbei der Optimierung ihrer SAP-Systeme. Im Mittelpunkt stehen Technologie-und Prozessberatung, Service & Support sowie die Entwicklung eigenerSoftware-Lösungen. Zum Portfolio gehören d
er SNP Realtime Business Managerzur automatischen Unternehmenssteuerung mit Kennzahlen und die SNP DataDistillery zur flexiblen Extraktion von Testdaten. Die börsennotierteSNP-Gruppe beschäftigt jetzt rund 90 Mitarbeiter an fünf Standorten inDeutschland, der Schweiz und Österreich. Sie wird von den beidenFirmengründern Dr. Andreas Schneider-Neureither und Petra Neureithergeleitet.
Carola HeinrichInvestor RelationsEinfach Besser Beraten / Simply better consultedSNP Schneider-Neureither & Partner AGDie Menschen für SAP / The people for SAPDossenheimer Landstraße 10069121 HeidelbergDeutschland / GermanyPhone .........: +49 6221 6425-430Fax ...........: +49 6221 6425-20E-Mail:........: carola.heinrich@snp.dehttp://www.snp.de
DGAP 09.10.2006 --------------------------------------------------------------------------- Sprache: DeutschEmittent: SNP Schneider-Neureither & Partner AG Dossenheimer Landstraße 100 69121 Heidelberg DeutschlandTelefon: 06221-6425-0Fax: 06221-6425-20E-mail: petra.neureither@snp.deWWW: www.snp.deISIN: DE0007203705WKN: 720370Indizes: Börsen: Geregelter Markt in Frankfurt (General Standard); Freiverkehr in Berlin-Bremen, Stuttgart, Hamburg Ende der Mitteilung DGAP News-Service ---------------------------------------------------------------------------
Autor: EquityStory AG
© EquityStory AG
CBT was unter Druck:roll: Mal sehen was da weiter passiert ich gehe mal long8-)
ILM Hammer Sprung Heute :thumb_right:
Antwort auf Beitrag Nr.: 24.556.887 von Lintorfer am 11.10.06 13:19:11CTB spring auch langsam an......
Deutz mein Tip für die nächste Woche
:eek9O das wird der Hammer
Bob Mobile sehr interesant
AnalystCorner: Bei Bob Mobile klingelt jetzt auch die Kasse
GSC Research
Analyst: Klaus Kränzle
07. März 2007
Ein Mauerblümchendasein fristete bislang die Aktie der Bob Mobile. Der Markt honoriert die aussichtsreiche Strategie von Firmenlenker Remco Westermann noch nicht. Dabei scheint das "Tal der Tränen" mittlerweile durchschritten zu sein, denn im laufenden Jahr soll erstmals ein Gewinn erwirtschaftet werden. Klaus Kränzle von GSC Research hält eine 50% Kurschance für realistisch.
BOB MOBILE AG
WKN A0HHJR
Branche Sonstige Branchen
Land Deutschland
Bisherige Empfehlung -
Aktuelle Empfehlung Kaufen
Kurs bei Besprechung 5,28 Euro
Datum 07.03.2007
Kursziel 7,61
Zeithorizont 12 Monate
Börsenkennzahlen
Unternehmen BOB MOBILE AG
52 Wochen Hoch 13,40 Euro
52 Wochen Tief 3,41 Euro
Marktkapitalisierung 6,55 Mio. Euro
Erwähnte Unternehmen
Name WKN Kauf Verk. News
BOB MOBILE AG A0HHJR Kaufen Verkaufen Nachrichten
AnalystCorner fragte nach.
AC: Herr Kränzle, Bob Mobile ist noch eine junges Unternehmen. Was können Sie uns zu der Entwicklung sagen?
Kränzle: Es ist richtig, Bob Mobile ging 2005 an den Start und war zunächst nur im Segment der so genannten Fun-Dienste aktiv, also bei Tönen, Hintergrundbildern und Videos für Mobilfunktelefone.
AC: Und wie ging es weiter?
Kränzle: Im März und April des letzten Jahres weiteten die Düsseldorfer ihre Tätigkeit auf die Bereiche Erotik und Interaktive Dienste, dabei handelt es sich beispielsweise um TV-Mitmachsendungen, Spiele, Chat und Dating, aus.
AC: Trotz der kurzen Zeit am Markt soll die Gesellschaft über eine fundierte Expertise verfügen.
Kränzle: Das ist richtig und hängt mit Unternehmenschef Westermann zusammen, der zuvor eine eindrucksvolle Karriere beim Branchenriesen zed gemacht hat, bevor er Bob Mobile gegründet hat.
AC: AC: Wie haben sich die Branche entwickelt?
Kränzle: Nach bescheidenen Anfängen Ende der 90-er Jahre mit ersten Mono-Klingeltönen und Schwarz-Weiß-Hintergrundbildern für die Mobilfunkgeräte der ersten Generation, gab es inzwischen eine rasante Weiterentwicklung.
AC: AC: Und wie sehen Sie die Perspektiven?
Kränzle: Die Segmente Mobile Musik und Infotainment werden auf absehbare Zeit noch die größten Umsätze generieren. Während diese klassischen Märkte sinkende Wachstumsraten aufweisen werden, sehen Marktforscher die Zukunft in mobilen TV-Angeboten, Wettangeboten und Erotik-Inhalten. Obwohl letztere in absoluten Zahlen eine Nische bleiben werden, sind sie für die Anbieter auf Grund der Margen von wachsender Bedeutung.
AC: Also rosige Aussichten, oder?
Kränzle: Vorsicht, obwohl die Märkte für mobile Zusatzdienste wachsen, warnen wir davor, diese Potenziale eins zu eins - wie zu New-Economy-Zeiten - in Umsätze umzurechnen.
AC: Können Sie mal ein Beispiel nennen?
Kränzle: Sicher. So muss der Spiele-Bereich von den Unternehmen noch entwickelt werden, um die prozentuale Nutzungsquote von derzeit 0,2 auf die von Unternehmensberatungen prognostizierten 13% in 2008 zu heben.
AC: Wie sieht vor diesem Hintergrund das Geschäftsmodell von Bob Mobile aus?
Kränzle: Das Unternehmen verfolgte im Bereich der Fun-Dienste von Anfang an die Strategie, über Abo-Verträge einen kontinuierlichen Einnahmestrom zu generieren. Zudem soll über eigene Anwendungen wie `Dany, den weinenden Drachen` eine unverwechselbare Markenpositionierung bei der Zielgruppe erreicht werden.
AC: AC: Was fällt außerdem auf?
Kränzle: Zudem bilden White-Label-Produkte eine wichtige Säule des Umsatzes, dabei werden anderen Unternehmen Produkte zur Verfügung gestellt, die die Auftraggeber unter ihrem Namen vermarkten dürfen. Zudem besitzt Bob Mobile die Rechte für Handy-Spiele von bekannten Marken wie Electronic Arts, dem größten PC-Spielevermarkter.
AC: Wo liegt der geografische Schwerpunkt des Geschäftes?
Kränzle: Bob Mobile ist in zehn europäischen Ländern direkt vertreten, neben Deutschland u.a. in den Niederlanden, Belgien, Schweiz, Österreich und Portugal. Weitere 30 Länder werden über Lizenzvergaben abgedeckt. Eine Expansion im Endkundengeschäft außerhalb Europas ist derzeit nicht geplant. Dieses Geschäft wird ebenfalls durch Lizenzvergaben abgebildet.
AC: Aber bisher wurden rote Zahlen geschrieben.
Kränzle: Das stimmt. Das lag auch daran, dass schnell ein hoher Bekanntheitsgrad und hohe Abonnementzahlen erreicht werden sollten. Deshalb gab man in 2005 2,4 Mio. Euro für Marketing aus. Darunter waren jedoch viele Ausgaben, die noch nicht mit Umsätzen korrespondieren wie die Teilnahme an Branchenmessen. Zudem fielen Vorleistungen für die Produktion von Inhalten an. Die Herstellung der eigenbasierten Inhalte hat Bob Mobile jedoch ausgelagert.
AC: AC: Wie beurteilen Sie die Entwicklung im letzten Jahr?
Kränzle: Wir denken, dass Bob Mobile in 2006 die kritische Masse für einen profitablen Betrieb auf Basis der bestehenden Kunden bereits überschritten hat. Auf Grund der zum Ausbau des Kundenstamms getätigten hohen Investitionen in das weitere Wachstum erwarten wir trotz des Umsatzanstiegs von 2,6 auf 8 Mio. Euro erneut einen Verlust von 2,5 Mio. Euro.
AC: Wann wird Bob Mobile erstmals schwarze Zahlen schreiben?
Kränzle: Für das laufende Geschäftsjahr erwarten wir nochmals eine deutliche Umsatzsteigerung auf 14 Mio. Euro und halten die Vorstandsprognose eines EBIT von 1 Mio. Euro für realistisch. Auf Grund der noch vorhandenen Verlustvorträge und damit entfallenden Steuerzahlungen rechnen wir damit, dass diese nahezu identisch mit dem Jahresüberschuss sein wird. Auf dieser Basis sehen wir den Gewinn je Aktie bei 0,83 Euro.
AC: AC: Welche Fakten muss der Anleger bei der Bob Mobile noch in Betracht ziehen?
Kränzle: Um den wenigen Daten, dem jungen Unternehmensalter und den Unwägbarkeiten des stark von kurzfristigen Trends abhängigen Marktes Rechnung zu tragen, haben wir bewusst sehr hohe Risikokennzahlen bzw. -abschläge angesetzt, die bei zunehmender Visibilität später angepasst werden können.
AC: AC: Wie schätzen Sie die Aktie folglich ein?
Kränzle: Wir empfehlen die Bob-Mobile-Aktie deshalb risikobewussten Nebenwerteanlegern mit einem ersten Kursziel von 7,61 Euro zum Kauf. In Anbetracht der vergleichsweise geringen Marktkapitalisierung von 6,2 Mio. Euro sollten Aufträge jedoch streng limitiert werden, da der Kurs sehr stark schwanken kann, wie die letzen Wochen gezeigt haben.
Das Gespräch führte Robert Burschik
Offenlegung möglicher Interessenkonflikte bei GSC Research GmbH nach § 34b WpHG und § 5 FinAnV bei der Bob Mobile AG.
1. GSC Research und/oder ihre verbundene Unternehmen haben in den letzten zwei Jahren Research-Berichte im Auftrag der Gesellschaft erstellt.
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AnalystCorner: Bei Bob Mobile klingelt jetzt auch die Kasse
GSC Research
Analyst: Klaus Kränzle
07. März 2007
Ein Mauerblümchendasein fristete bislang die Aktie der Bob Mobile. Der Markt honoriert die aussichtsreiche Strategie von Firmenlenker Remco Westermann noch nicht. Dabei scheint das "Tal der Tränen" mittlerweile durchschritten zu sein, denn im laufenden Jahr soll erstmals ein Gewinn erwirtschaftet werden. Klaus Kränzle von GSC Research hält eine 50% Kurschance für realistisch.
BOB MOBILE AG
WKN A0HHJR
Branche Sonstige Branchen
Land Deutschland
Bisherige Empfehlung -
Aktuelle Empfehlung Kaufen
Kurs bei Besprechung 5,28 Euro
Datum 07.03.2007
Kursziel 7,61
Zeithorizont 12 Monate
Börsenkennzahlen
Unternehmen BOB MOBILE AG
52 Wochen Hoch 13,40 Euro
52 Wochen Tief 3,41 Euro
Marktkapitalisierung 6,55 Mio. Euro
Erwähnte Unternehmen
Name WKN Kauf Verk. News
BOB MOBILE AG A0HHJR Kaufen Verkaufen Nachrichten
AnalystCorner fragte nach.
AC: Herr Kränzle, Bob Mobile ist noch eine junges Unternehmen. Was können Sie uns zu der Entwicklung sagen?
Kränzle: Es ist richtig, Bob Mobile ging 2005 an den Start und war zunächst nur im Segment der so genannten Fun-Dienste aktiv, also bei Tönen, Hintergrundbildern und Videos für Mobilfunktelefone.
AC: Und wie ging es weiter?
Kränzle: Im März und April des letzten Jahres weiteten die Düsseldorfer ihre Tätigkeit auf die Bereiche Erotik und Interaktive Dienste, dabei handelt es sich beispielsweise um TV-Mitmachsendungen, Spiele, Chat und Dating, aus.
AC: Trotz der kurzen Zeit am Markt soll die Gesellschaft über eine fundierte Expertise verfügen.
Kränzle: Das ist richtig und hängt mit Unternehmenschef Westermann zusammen, der zuvor eine eindrucksvolle Karriere beim Branchenriesen zed gemacht hat, bevor er Bob Mobile gegründet hat.
AC: AC: Wie haben sich die Branche entwickelt?
Kränzle: Nach bescheidenen Anfängen Ende der 90-er Jahre mit ersten Mono-Klingeltönen und Schwarz-Weiß-Hintergrundbildern für die Mobilfunkgeräte der ersten Generation, gab es inzwischen eine rasante Weiterentwicklung.
AC: AC: Und wie sehen Sie die Perspektiven?
Kränzle: Die Segmente Mobile Musik und Infotainment werden auf absehbare Zeit noch die größten Umsätze generieren. Während diese klassischen Märkte sinkende Wachstumsraten aufweisen werden, sehen Marktforscher die Zukunft in mobilen TV-Angeboten, Wettangeboten und Erotik-Inhalten. Obwohl letztere in absoluten Zahlen eine Nische bleiben werden, sind sie für die Anbieter auf Grund der Margen von wachsender Bedeutung.
AC: Also rosige Aussichten, oder?
Kränzle: Vorsicht, obwohl die Märkte für mobile Zusatzdienste wachsen, warnen wir davor, diese Potenziale eins zu eins - wie zu New-Economy-Zeiten - in Umsätze umzurechnen.
AC: Können Sie mal ein Beispiel nennen?
Kränzle: Sicher. So muss der Spiele-Bereich von den Unternehmen noch entwickelt werden, um die prozentuale Nutzungsquote von derzeit 0,2 auf die von Unternehmensberatungen prognostizierten 13% in 2008 zu heben.
AC: Wie sieht vor diesem Hintergrund das Geschäftsmodell von Bob Mobile aus?
Kränzle: Das Unternehmen verfolgte im Bereich der Fun-Dienste von Anfang an die Strategie, über Abo-Verträge einen kontinuierlichen Einnahmestrom zu generieren. Zudem soll über eigene Anwendungen wie `Dany, den weinenden Drachen` eine unverwechselbare Markenpositionierung bei der Zielgruppe erreicht werden.
AC: AC: Was fällt außerdem auf?
Kränzle: Zudem bilden White-Label-Produkte eine wichtige Säule des Umsatzes, dabei werden anderen Unternehmen Produkte zur Verfügung gestellt, die die Auftraggeber unter ihrem Namen vermarkten dürfen. Zudem besitzt Bob Mobile die Rechte für Handy-Spiele von bekannten Marken wie Electronic Arts, dem größten PC-Spielevermarkter.
AC: Wo liegt der geografische Schwerpunkt des Geschäftes?
Kränzle: Bob Mobile ist in zehn europäischen Ländern direkt vertreten, neben Deutschland u.a. in den Niederlanden, Belgien, Schweiz, Österreich und Portugal. Weitere 30 Länder werden über Lizenzvergaben abgedeckt. Eine Expansion im Endkundengeschäft außerhalb Europas ist derzeit nicht geplant. Dieses Geschäft wird ebenfalls durch Lizenzvergaben abgebildet.
AC: Aber bisher wurden rote Zahlen geschrieben.
Kränzle: Das stimmt. Das lag auch daran, dass schnell ein hoher Bekanntheitsgrad und hohe Abonnementzahlen erreicht werden sollten. Deshalb gab man in 2005 2,4 Mio. Euro für Marketing aus. Darunter waren jedoch viele Ausgaben, die noch nicht mit Umsätzen korrespondieren wie die Teilnahme an Branchenmessen. Zudem fielen Vorleistungen für die Produktion von Inhalten an. Die Herstellung der eigenbasierten Inhalte hat Bob Mobile jedoch ausgelagert.
AC: AC: Wie beurteilen Sie die Entwicklung im letzten Jahr?
Kränzle: Wir denken, dass Bob Mobile in 2006 die kritische Masse für einen profitablen Betrieb auf Basis der bestehenden Kunden bereits überschritten hat. Auf Grund der zum Ausbau des Kundenstamms getätigten hohen Investitionen in das weitere Wachstum erwarten wir trotz des Umsatzanstiegs von 2,6 auf 8 Mio. Euro erneut einen Verlust von 2,5 Mio. Euro.
AC: Wann wird Bob Mobile erstmals schwarze Zahlen schreiben?
Kränzle: Für das laufende Geschäftsjahr erwarten wir nochmals eine deutliche Umsatzsteigerung auf 14 Mio. Euro und halten die Vorstandsprognose eines EBIT von 1 Mio. Euro für realistisch. Auf Grund der noch vorhandenen Verlustvorträge und damit entfallenden Steuerzahlungen rechnen wir damit, dass diese nahezu identisch mit dem Jahresüberschuss sein wird. Auf dieser Basis sehen wir den Gewinn je Aktie bei 0,83 Euro.
AC: AC: Welche Fakten muss der Anleger bei der Bob Mobile noch in Betracht ziehen?
Kränzle: Um den wenigen Daten, dem jungen Unternehmensalter und den Unwägbarkeiten des stark von kurzfristigen Trends abhängigen Marktes Rechnung zu tragen, haben wir bewusst sehr hohe Risikokennzahlen bzw. -abschläge angesetzt, die bei zunehmender Visibilität später angepasst werden können.
AC: AC: Wie schätzen Sie die Aktie folglich ein?
Kränzle: Wir empfehlen die Bob-Mobile-Aktie deshalb risikobewussten Nebenwerteanlegern mit einem ersten Kursziel von 7,61 Euro zum Kauf. In Anbetracht der vergleichsweise geringen Marktkapitalisierung von 6,2 Mio. Euro sollten Aufträge jedoch streng limitiert werden, da der Kurs sehr stark schwanken kann, wie die letzen Wochen gezeigt haben.
Das Gespräch führte Robert Burschik
Offenlegung möglicher Interessenkonflikte bei GSC Research GmbH nach § 34b WpHG und § 5 FinAnV bei der Bob Mobile AG.
1. GSC Research und/oder ihre verbundene Unternehmen haben in den letzten zwei Jahren Research-Berichte im Auftrag der Gesellschaft erstellt.
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