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    Deshalb sollte der MAUT-Prophet STOLPE gehen: - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 17.02.04 13:27:03 von
    neuester Beitrag 19.02.04 23:39:10 von
    Beiträge: 81
    ID: 822.499
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      schrieb am 17.02.04 13:27:03
      Beitrag Nr. 1 ()
      MAUT-PROPHET STOLPE

      Chronologie der gebrochenen Versprechen

      Im Mai 2003 war sich Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe seiner Sache noch sicher: Die Maut starte pünktlich Ende August. SPIEGEL ONLINE zeichnet nach, wie sich Stolpe immer mehr in Widersprüchen verhedderte und schließlich das Scheitern des Milliardenprojektes erklären musste.





      22. Mai 2003:
      Stolpe gibt sich vor dem Bundestag sicher: "Die Lkw-Maut kommt pünktlich zum 31. August." Die Vorbereitung für diesen "Quantensprung in der Verkehrspolitik" laufe planmäßig. Bis zum Stichtag würden 250.000 Erfassungsgeräte in Lkw eingebaut sein. Außerdem stünden 3000 Automaten zur Verfügung, um die Maut manuell entrichten zu können. Und es gebe die Möglichkeit, sich im Internet einzubuchen.
      7. Juli:
      Die deutschen Spediteure fordern, den Start der Lkw-Maut auf Anfang 2004 zu verschieben. Stolpe weist die Forderung zurück: "Wir werden am Sonntag, dem 31. August, die Maut in Gang setzen."

      17. Juli:
      Stolpe hat Zweifel, dass die Technik für die Einführung der Lkw-Maut am 31. August steht. Der "taz" sagte er zur Befürchtung der Spediteure, bis zu dem Termin nicht die nötige Zahl an Bordcomputern zur Verfügung zu haben: "Die Sorge habe ich selbst."

      18. Juli:
      Der Verkehrminister gibt sich wieder zuversichtlich: "Ich rechne nicht mehr damit, dass schwerwiegende Folgen eintreten, die uns zu einer Verschiebung nötigen," lässt er sich zitieren.

      30. Juli:
      Die Einführung der Lkw-Maut wird auf den 2. November verschoben. Stolpes Ministerium will von einer wirklichen Verschiebung nichts wissen. Die Maut starte am 31. August, nur eben ohne Gebühren, sagt ein Sprecher. Das Betreiberkonsortium Toll Collect begrüßt die Verschiebung: So sei ein nutzerfreundlicher Start des Systems gewährleistet.

      3. August:
      Die Bundesregierung erhebt schwere Vorwürfe gegen Toll Collect: Ein internes Regierungsgutachten kommt zu dem Ergebnis: "Ein funktionsgerechter Betriebsbeginn zum 31. August kann aus realistischer Betrachtung bereits aus heutiger Sicht nicht mehr erwartet werden."

      11. August:
      Der Verkehrsexperte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dirk Fischer, zweifelt auch am neuen Starttermin: "Ministerielle Kreise haben mir erklärt, dass sich die Einführung des Mautsystems noch deutlich über den 2. November hinaus verschieben wird, denn es klappt noch gar nichts." Ein Sprecher Stolpes sagt, das Hersteller-Konsortium habe den 2. November als Starttermin zugesichert. "Es gibt keinen Grund, daran zu zweifeln."

      19. August:
      "Der 2. November ist ein wichtiges Datum. Das muss Chefsache werden", sagt ein Sprecher von Stolpe. Toll Collect teilt mit: "Wir halten unsere Verpflichtungen ein." Das System werde am 31. August startklar sein.

      26. August:
      Ob der Starttermin am 2. November tatsächlich zu halten sei, "werden wir sehen, wenn wir wissen, was das System kann", sagt ein Sprecher von Stolpe. Der Verkehrsminister selbst: "Der Einzug der Lkw-Maut auf deutschen Autobahnen kann am 2. November beginnen."

      29. August:
      Stolpe spricht von einer "eindeutigen und gesicherten Zusage" von Toll Collect für den 2. November. Verantwortliche von Toll Collect sagen, es sei unseriös, zu diesem Zeitpunkt eine Garantie abzugeben.

      1. September:
      Beim Teststart sind weit weniger Geräte eingebaut als geplant, ein großer Teil der installierten On-Board-Units (Obus) funktioniert nicht. Viele Fahrer kämpfen außerdem mit den Automaten an Raststätten, die teils gar nicht zugänglich sind. Die Internetbuchung dauerte mitunter über 40 Minuten, weil die Internetseiten zu lang brauchten, um sich aufzubauen.

      4. September:
      Stolpe verbreitet wieder Zuversicht: "Den 2. November werden wir schaffen." Dieses Datum sei "keine Erfindung von mir", so der Bundesverkehrsminister, sondern Ergebnisse von Gesprächen mit Sachkundigen. "Wir werden nicht nach Gefühl und Wellenschlag entscheiden."

      8. September:
      Stolpe nennt einem Zeitungsbericht zufolge im Rahmen einer Anhörung des Bundestags-Verkehrsausschusses den 5. Januar als persönlichen Wunschtermin für den Start der LKW-Maut.

      9. September:
      Auch offiziell formuliert der Minister nun etwas zurückhaltender: "Die Maut wird kommen. Wenn es die Industrie rechtzeitig schafft, auch zum 2. November."

      11. September:
      Stolpe im Bundestag: Bevor die Autobahngebühr erhoben werden könne, seien "noch viele Fragen zu klären". Für den Start des satellitengestützten Systems müssten 450.000 Bordcomputer eingebaut sein. FDP-Verkehrsexperte Horst Friedrich erklärt, derzeit seien knapp 80.000 installiert, von denen allenfalls die Hälfte funktioniere.

      14. September:
      Nach Berichten des Magazins "Focus" drängt das Kölner Bundesamt für Güterverkehr (BAG) Stolpes Ministerium in einem Schreiben, den Mautstart wegen gravierender technischer Mängel noch einmal zu verschieben: "Im Hinblick auf den Reifegrad des Systems stellt das Bundesamt für Güterverkehr fest, dass ein Wirkbetrieb zum 2. November nicht realisiert werden kann."

      15. September:
      Stolpe gesteht ein, dass der neue Start-Termin für die LKW-Maut fraglich ist: "Wenn sich herausstellt, dass unabhängige Gutachter sagen sollten, in den nächsten drei bis vier Wochen, es ist noch nicht reif, dann wird noch mal geschoben." Er beziffert die Chancen für einen Start am 2. November nur noch auf 50:50. Die Bundesregierung wolle noch im September entscheiden, ob es bei Starttermin Anfang November bleiben könne. Die Unionsfraktion im Bundestag forderte für den Fall einer neuerlichen Verzögerung den Rücktritt des Ministers.

      5. Oktober:
      Krisengipfel von Stolpe und Toll Collect - die Einführung der Maut wird erneut verschoben - auf unbestimmte Zeit.

      14. Oktober:
      Der maßgeblich für den Aufbau des Maut-Systems zuständige Toll-Collect-Manager Michael Rummel muss gehen. Neuer starker Mann wird Ex-Mannesmann-Manager Peter Mihatsch.

      18. Dezember:
      Stolpe und der Haushaltsausschuss des Bundestages setzen Toll Collect ein Ultimatum: Sollte das Konsortium bis Ende 2003 keinen Zeitrahmen für einen Ausgleich der Einnahme- Ausfälle des Bundes vorlegen, droht die Vertragskündigung. Planungen für Alternativlösungen wie eine Lkw-Vignette laufen.

      26. Dezember:
      Der Verkehrsminister verlängert die Frist angesichts von Bewegung bei Toll Collect auf Ende Januar und erntet dafür Kritik.

      2. Januar 2004:
      Der Deutsche Speditions- und Logistikverband (DSLV) kündigt eine Klage gegen Toll Collect an. Durch den Einbau der defekten Erfassungsgeräte hätten die Spediteure je Lkw bis zu 400 Euro verloren.

      19. Januar:
      Es wird bekannt, dass die Regierung einen Kredit in Höhe von 2,1 Milliarden Euro erwägt, um das Finanzloch durch die fehlenden Maut-Einnahmen zu stopfen.

      27. Januar:
      Toll Collect legt dem Verkehrsministerium neue Projektpläne vor. Das System soll in zwei Stufen zu Ende Dezember 2004 und 2005 eingeführt werden. Für den Fall weiterer Verzögerungen bietet Toll Collect eine Höchsthaftung in Höhe von 500 Millionen Euro an. Seit dem verpassten Projektstart im August 2003 fehlen im Verkehrsetat aber inzwischen bereits 800 Millionen Euro.

      15. Februar:
      Mehrtägige Verhandlungen zwischen Stolpe und der Toll-Collect-Führung bringen kein Ergebnis. Der Druck auf Stolpe wächst, die Maut-Verträge zu kündigen.

      17. Februar:
      Nach einer knapp zwölfstündigen Krisensitzung erklärt Stolpe auf einer Pressekonferenz die Kündigung des Vertrages mit Toll Collect.








      :mad: :mad: :cry: :cry: :mad: :mad:
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 13:30:34
      Beitrag Nr. 2 ()
      OPPOSITION

      "Schröder hat zu lange zugesehen"

      Berlin - Versagen auf der ganzen Linie hat die Opposition der Bundesregierung nach der Kündigung des Maut-Vertrages vorgeworfen. Ausgerechnet in dem von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) ausgerufenen Jahr der Innovationen sei eines der technologisch viel versprechendsten Projekte "gegen die Wand gefahren" worden, sagte der Vize-Vorsitzende der Unions-Bundestagsfraktion, Klaus Lippold (CDU). Die Schuld treffe sowohl Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) als auch den Bundeskanzler. Schröder habe "dem Treiben viel zu lange zugesehen".
      Die Kündigungsanzeige lasse die Möglichkeit zur Nachbesserung offen. "Diese Chance in letzter Minute muss unbedingt genutzt werden." Eventuell eingehende Angebote neuer Anbieter müssten mit den Angeboten von Toll Collect verglichen werden.

      Die FDP forderte als Folge der Kündigung die Einsetzung eines Bundestags-Untersuchungsausschusses. Der stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Rainer Brüderle sagte, das Gremium sollte vertragliche Grundlagen und Controlling seitens der Bundesregierung untersuchen. Die Vertragskündigung bezeichnete Brüderle als "Desaster" für die Industrie, die Regierung und für Stolpe persönlich, der viel zu lange mit diesem Schritt gewartet habe.

      Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) sagte dagegen, das Scheitern der Lkw-Maut sei "kein Fehler der Politik", sondern eine unternehmerische Katastrophe. Es überrasche ihn, dass Weltspitzen-Unternehmen derartige technologische Schwächen zeigen, sagte Clement in Waltershausen (Thüringen).

      Die Grünen begrüßten die Entscheidung. Die Vertragskündigung sei konsequent, sagte der verkehrspolitische Sprecher Albert Schmidt. Das Konsortium sei nicht bereit gewesen, von überzogenen Forderungen Abstand zu nehmen. Damit habe Toll Collect "eine Riesenchance blamabel vergeigt".
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 13:33:20
      Beitrag Nr. 3 ()
      Beide sollten gehen,
      Schröder u.Stolpe...
      Armutszeugnis für unser Land..
      :rolleyes:
      Cl.
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 13:35:25
      Beitrag Nr. 4 ()
      alle rot/grünen wäre noch besser!;)
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 13:35:49
      Beitrag Nr. 5 ()
      aber stolpe kann ja schon mal den anfang machen:D

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      Avatar
      schrieb am 17.02.04 13:37:06
      Beitrag Nr. 6 ()
      *lol* typisch FDP, wenn das kind in den brunnen gefallen ist, wird eine kommission einberufen, um zu prüfen ob das kind schon tot ist :cry: :D :cry:

      aber so ist die politik bei uns. statt vorher mal etwas zu tun, agieren unsere führer nicht, sie reagieren nur...
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 13:38:04
      Beitrag Nr. 7 ()
      Also ich finde, Stolpe sollte erst noch die Ausbildungsplatzabgabe einführen (vertragliche Gestaltung könnte Bodewig machen) und umsetzen.
      Dann ist das Thema auch vom Tisch - danach kann er in den wohlverdienten Ruhestand wechseln
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 13:40:06
      Beitrag Nr. 8 ()
      Was hackt Ihr ständig auf dem Stolpe rum? Er hat sich halt auf die stolzen deutschen Firmen Telekom und Daimlerchrysler verlassen. Aber da sieht man mal, dass die Manager der Topfirmen in Deutschland nicht mehr das sind, was sie mal waren. Jetzt sind sie nämlich Versager, wenn es um Innovation geht und scheiben den schwarzen Peter in Richtung Regierung. So einfach sollte man sich das aber nicht machen.
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 13:44:44
      Beitrag Nr. 9 ()
      Hallo konns,

      und Trettin darf sich um den Abfall kümmern!:cry:
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 13:46:48
      Beitrag Nr. 10 ()
      Weit schlimmer als die Feher von Bodewig und Stolpe ist wohl die Unfähigkeit des Betreiberkonsortiums zu werten.

      Hier wird deutlich, wo unsere Vorzeigeunternehmen technologisch international angesiedelt sind. Da nützen auch Verlagerungen von Arbeitsplätzen ins Ausland und Lohn und Gehaltsdumping nicht, genauso wie überzogene Forderungen der Industrie an die Allgemeinheit.
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 13:49:09
      Beitrag Nr. 11 ()
      #10

      In dem Thread von Albatossa habe ich mal einen Artikel von 2001 gepostet - da wurde schon vor dem Scheitern gewarnt und es wurde auf Mauscheleien bei der Vergabe hingewiesen.
      Vor dem Hintergrund ist eine erhebliche Mitschuld der Politiker doch wohl gegeben.
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 14:00:02
      Beitrag Nr. 12 ()
      was wird jetzt eigentlich aus all den mautbrücken?:confused:

      werden das jetzt radarfallen:eek: :confused: :mad: :cry:
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 14:02:04
      Beitrag Nr. 13 ()
      sind die eingestellten 800 kontrolleure auch schon zu beamten ernannt worden?:confused:
      das wird stolpe doch noch vor seinem 2ten rücktritt aus gesundheitlichen gründen schaffen.
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 14:03:34
      Beitrag Nr. 14 ()
      @konns,

      natürlich.

      Nur für den Standort Deutschland ist das Versagen der Betreiber sicher der größere Schaden.
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 14:10:22
      Beitrag Nr. 15 ()
      #11
      Eine erhebliche Mitschuld der Politiker ist wohl gegeben. Die Mitschuld ist so erheblich, das sogar die CDU/CSU und die FDP sich nicht trauen, Toll-Collect mit ernsthaften Konsequenzen zu drohen. Die stehen auch auf der Gehaltsliste von DaimlerChrysler und der Dt.Telekom :laugh:

      Was wir hier haben ist nicht wirklich rot/grün, es ist das Resulatat der vortschreitenden Durchdringung von Politik und Wirtschaft. Trotzdem sollten Stolpe und Bodewig (der den Vertag unterschrieben hat), ihrer Ämter enthoben werden. Schröder hätte solche Minister garnicht einsetzen dürfen und Bodewig wurde auch noch wegbefördert. So offene Klüngelwirtschaft habe ich selten gesehen. CDU/CSU machen das zumindest weniger offensichtlich.

      Was wir bräuchten, wär ein Negativregister. Die beiden betroffenen Konzerne würden sich ihr Verhalten sehr viel genauer überlegen, würde man ihnen androhen, sie in Zukunft von Regierungsaufträgen auszuschließen.

      Dann wäre es noch schön, gäbe es eine Haftungsregel für die Verantwortlichen. Vorbestrafte sollten auch das passive Wahlrecht verlieren. Wir brauchen keine Kriminellen in der Politik.

      Um es kurz zu machen: Ich glaube, dergleichen wird auch unter einer anderen Regierung nicht durchgesetzt. Es wird einfach so weitergemacht. Unter dem Deckmantel parteipolitischer Auseinandersetzung hofft man wohl, sich als komplette Politikerkaste durch die Diffamierung des politischen Konkurrenten reinwaschen zu können um danach nur umso unverschämter weitermachen zu können.

      Wer hier also lediglich rot/grün angreift, der geht der Strategie voll auf dem Leim :laugh:

      Die Ursachen liegen im System. Wer da nicht ranwill, ist auch keine Alternative.
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 14:12:23
      Beitrag Nr. 16 ()
      aber das ist doch ein zu erwartendes Ergebnis, wenn bei der Vergabe gemauschelt wird. Dass der Imageschaden groß ist, scheint einkalkuliert gewesen zu sein bei Toll Collect und deren Gesellschafter, da die ja eigentlich nichts dafür getan haben, die Kündigung abzuwenden.

      Der Auftragswert war, wenn ich mich recht erinnere, 7 Mrd Euro - mich würde auch interessieren, ob da schon was geflossen ist an Toll Collect.
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 14:12:34
      Beitrag Nr. 17 ()
      fürs renommee wars absolut nichts:cry:

      made in germany:(

      und den transrapid lassen wir bei uns erst garnicht laufen. - jetzt kann sich das ausland ja so seine gedanken machen:mad:

      was in 30 - 40 jahren aufgebaut wurde, wird in kurzer zeit wieder kaputt gemacht!

      vertrauen in deutschland:confused: - von wem sollen wirs erwarten. wir haben ja selber keins mehr.........:mad:
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 14:13:18
      Beitrag Nr. 18 ()
      Hallo Sisyphuis,

      die notleidende Politiker dürfen und müssen eine Zweitjob nachgeben!:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 14:13:46
      Beitrag Nr. 19 ()
      #15

      Man sollte mal die Konten gewisser Parteien auf Parteispenden der an Toll-Collect beteiligten Firmen überprüfen...


      :mad:
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 14:16:54
      Beitrag Nr. 20 ()
      #16:

      garantiert!
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 14:18:19
      Beitrag Nr. 21 ()
      Hallo Blue Max,

      warum wohl hat Toll Collect ausgerechnet jetzt einen ehemaligen Mannesmann Manager als Vorstand! Wollten die nicht immer nachhaltige Werte schaffen!:laugh:
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 14:19:58
      Beitrag Nr. 22 ()
      #15

      Das eine müssen sicherlich politische Konsequenzen sein und neben den personellen das Überdenken der Vergabepraxis bei uns (ist ja nicht der erste Fall, bei dem derzeit hochkommt, dass die Vergabe nicht wirklich sauber lief), wobei das Thema alle Parteien betreffen dürfte, aber halt nur mal Fälle der Regierung derzeit hochkommen.

      Zu dem Thema des Managements der Firmen gibt es einen anderen Thread (hat rotgruen begonnen), in dem ich meine Meinung geschrieben habe - auch da muss auf jeden Fall in dem Rahmen gehandelt werden, den die Politik hat, nämlich beim Aktienrecht (und den anderen Wirtschaftsgesetzen sowie dem Strafgesetzbuch). Vielleicht sollte hier mal überdacht werden, ob gewisse Dinge noch mit der Realität übereinstimmen. Da werden Bagatellen immer noch als Straftaten geführt und andere wesentlich relevantere Themen kennt das Strafrecht gar nicht.
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 14:21:37
      Beitrag Nr. 23 ()
      #22

      Tja, warum laufen derartige Vergaben wohl nicht sauber...

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 14:24:30
      Beitrag Nr. 24 ()
      Toll Collect, die Super-Pleite: das ehrgeizigste Verkehrsprojekt dieser Bundesregierung ist kläglich gescheitert!
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 14:24:58
      Beitrag Nr. 25 ()
      #16
      Zumindest in der Börsenberichterstattung wird bei einer Kündigung von einem direkten Schaden für DaimlerChrysler von 500 mio. Euro gesprochen.

      Die bisher erbrachten Leistungen müssen laut Vertrag nicht von der Regierung bezahlt werden, da das System nicht funktioniert. Im Gegenzug wurden wohl daher so niedriege Konventionalstrafen festgelegt.

      Die 500 mio. sind für den Konzern ein kleinerer Posten. Wird abgeschrieben und fertig.
      Es bleibt ein schwerer zu beziffernder Schaden durch den Imageverlust.
      Der Börsenkurs hat noch nicht reagiert. Man geht immer noch davon aus, das innerhalb von 2 Monaten ein besseres Angebot kommt und auch akzeptiert wird.

      Erst wenn auch dies nicht erfolgt, wird es den Börsenwert des Unternehmens schmälern weil geplante Folgeaufträge wegfallen, die bereits im Kurs enthalten sind und der Imageschaden unabwendbar wurde.
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 14:25:47
      Beitrag Nr. 26 ()
      Viele weitere Monate werden bis zur Einführung eines Systems vergehen. Stolpe: „Der späteste Zeitpunkt wird in 36 Monaten sein.“ Drei Jahre, bis in Deutschland endlich Lkws technisch erfasst und Gebühren erhoben werden! :eek:
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 14:26:30
      Beitrag Nr. 27 ()
      ]Deutschlands Maut-Chaos! Heiner Rogge vom Deutschen Speditions- und Logistikverbandes (DSLV): „Die Verkehrspolitik steht nun vor einem Supergau!“ Zahlreiche Straßen- und Bahnbauprojekte werden vermutlich gestoppt, weil jetzt die fest eingeplanten Maut-Einnahmen fehlen!
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 14:27:24
      Beitrag Nr. 28 ()
      Schon jetzt sind dem Bund durch den immer wieder aufgeschobenen Starttermin über zwei Milliarden Euro pro Jahr durch die Lappen gegangen! Geschätzter Gesamtschaden des Maut-Chaos: Mindestens 6,5 Milliarden Euro! Stolpes Kündigung ist die wahrscheinlich teuerste Notbremsung überhaupt!
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 14:28:17
      Beitrag Nr. 29 ()
      warum, verdammt nochmal, nicht eine regelung wie in der schweiz?

      pkw incl.
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 14:31:34
      Beitrag Nr. 30 ()
      Wie wäre es, wenn Stolpe den Schaden von 6.5 Milliarden aus eigener Tasche beazheln müsste ?!

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 14:33:32
      Beitrag Nr. 31 ()
      #29
      Es hat auch was Positives: Eine geplante Steuer wurde nicht eingeführt. :laugh:

      Das einzige Problem ist doch wieder, das man mit geplanten statt mit erzielten Einnahmen nie zu einem funktionierenden Haushalt kommen kann.
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 14:35:54
      Beitrag Nr. 32 ()
      Brief Stolpes an das Konsortium Toll Collect
      Dienstag 17 Februar, 2004 11:54 CET

      Berlin (Reuters) - Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) hat angekündigt, die Verträge mit dem Konsortium Toll Collect für die geplante Lkw-Maut zu kündigen. Er habe dem Konsortium einen Brief übergeben, in dem mitgeteilt werde, das die Kündigungsanzeige in Kürze ergehen werde, sagte der Minister. Toll Collect um die Firmen DaimlerChrysler, Deutsche Telekom und CofirouteySGEF.PA> habe aber das Recht, innerhalb von zwei Monaten sein Angebot nachzubessern. Es folgt eine Dokumentation des Briefes von Stolpe an Toll Collect:

      "Sehr geehre Damen und Herren,

      das Toll Collect Konsortium hat mir am 27. Januar 2004 einen Vorschlag unterbreitet, der für den Bund technisch, rechtlich und wirtschaftlich nicht akzeptabel ist. Diese Auffassung wird von den Bundestagsausschüssen für Haushalt sowie für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen geteilt.

      Der vom Konsortium vorgelegte Projektplan bedeutet gegenüber dem Betreibervertrag eine Verzögerung der Mauterhebung um 28 Monate. Der sich hieraus ergebende wirtschaftliche Schaden des Bundes liegt bei rd. 6,5 Mrd. Euro.

      Angesichts dieser Lage wird Ihnen das Bundesamt für Güterverkehr die Kündigungsanzeige zum Betreibervertrag übermitteln.

      Der Bund nimmt alle Konsorten für seine bereits entstandenen und zukünftigen Ansprüche auf Schadensersatz und Vertragsstrafen aus der Garantiehaftung nach Buchstabe S des Betreibervertrages in Anspruch. Die Klärung dieser Ansprüche sollte kurzfristig bei dem vorgesehenen Schiedsgericht eingeleitet werden. Auf die Einberufung des Schlichtungsausschusses wird verzichtet.

      Ich sehe allerdings die Möglichkeit, dass die Kündigung abgewendet werden kann, wenn das Konsortium auf die als Anlage dargelegten und im Gespräch am 16./17. Februar 2004 erläuterten Forderungen des Bundes eingeht.

      Ich hoffe, dass das Konsortium diese Erwartungen erfüllt, um doch noch zu einer einvernehmlichen Lösung im Interesse des Standortes Deutschland zu gelangen.

      Forderungen des Bundes:

      Das vom Konsortium vorgelegte Zweistufen-Modell ist weitestgehend von technischen Risiken zu befreien. Das bedeutet u.a.:

      -ausreichende Zeitpuffer für die Erreichung von Meilensteinen

      - marktgerechte Versorgung mit OBUs ab Systemstart OBU 1 (mindestens 500.000 OBUs)

      - Qualitätsmanagement TC und vertragsgemäßes Projektcontrolling des AG.

      Wir erwarten vom Konsortium eine deutlich höhere Pönale, mit der das Vertrauen des Konsortiums in die technische Funktionsfähigkeit zum Ausdruck gebracht wird.

      Das Konsortium verzichtet auf die weitgehenden Vertragsanpassungen zu Lasten des Bundes. Dass heißt: kein Haftungsausschluss bei OBU 1, ausreichende Haftung bei OBU 2, reduzierte Vergütung bei Minderleistung, Beibehaltung der Kostendeckelung, keine automatische Vertragsbeendigung.

      Sofern das Konsortium die Funktionstüchtigkeit des Systems in diesem o.g. Sinne nicht erklären und belegen will, muss das Konsortium zur Schadensminimierung eine andere Übergangslösung anbieten. Dazu können Unterauftragsnehmer eingesetzt werden."
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 14:39:57
      Beitrag Nr. 33 ()
      Schweiz:
      Schweiz: Mitmachen oder klagen

      Die Schweizer Elektronik-Firma Fela war bei der ursprünglichen Maut-Ausschreibung unterlegen. Die deutschen Spediteure üben indes Regierungskritik: Die deutsche Verkehrspolitik stehe nun vor einem "Supergau".

      WIEN/BERLIN (red/ag). Während in Österreich Mautbetreiber Europpass und Technologielieferant Kapsch darauf hoffen, bei einer Neuausschreibung der deutschen Maut zum Zug zu kommen, ist man in der Schweiz etwas forscher. Die Schweizer Elektronik-Firma Fela, die sich ebenfalls um die deutsche Maut beworben hatte, will bei der Errichtung einer deutschen Lkw-Maut zum Zuge kommen oder klagen, so Fela-Sprecher Peter Kirchmeier heute, Dienstag, in einer ersten Reaktion.

      Fela garantiert GPS-System innerhalb von 18 Monaten



      Fela sei bereit, das bisherige deutsche Mautkonsortium Toll Collect als Partner zu unterstützen und garantiere den Start eines satellitengestützten Systems nach spätestens 18 Monaten. "Auch für uns wäre eine kleine Lösung, die ohne Neuausschreibung funktionieren würde, natürlich die bessere und schnellere", so Kirchmeier. Eine mögliche Klage begründet er damit, dass die ursprüngliche Ausschreibung von dem späteren Vertrag mit Toll Collect abweiche. In der Ausschreibung sei von Schadenersatz in Höhe von 7,5 Mio. Euro pro Tag die Rede gewesen, wenn das System nicht funktioniere. Die vertraglich vereinbarten Summen seien aber erheblich niedriger.

      Verkehrsministerium hat Fela abgelehnt

      Fela hat für die Schweiz ein gemischtes Mautsystem aus Satelliten- und Mikrowellentechnik entwickelt. Das deutsche Verkehrsministerium hatte das Angebot damals mit der Begründung abgelehnt, der Firma fehle Finanzkraft. Das neu Offert hat Fela gemeinsam mit dem französischen Rüstungselektronik-Konzern Thales unterbreitet.

      EU-Verkehrspolitiker fordert Mikrowellen-System

      Im ZDF-Morgenmagazin forderte der EU-Verkehrspolitiker Ulrich Stockmann heute einen Neuauflage des Projekts mit der neuen Basis-Technologie Mikrowelle, wie sie auch in Österreich verwendet wird. Der Verkehrspolitiker sieht mindestens zwei bis drei Jahre verstreichen, bis eine formal korrekte Neuvergabe des Maut-Auftrags per Ausschreibung an einen Mikrowellen-Anbieter abgeschlossen wäre. Damit laufe es auf "eine Zielmarke von 2008 hinaus, um in Deutschland ein funktionsfähiges System zur Erhebung der Lkw-Maut zu haben."

      "Versagen bei Toll Collect"

      Das Management-Versagen bei TollCollect sei ein Drama, so Stockmann. "Hier wurde das Ansehen der deutschen Industrie geschädigt, was hoffentlich nicht ohne Konsequenzen in den Konzernen bleibt." Europa könne sich in Taiwan, das ebenfalls ein Maut-System einführen wolle, "im Spiegel sehen, denn dort wird man ein zweistufiges System einführen, beginnend mit der erprobten Mikrowelle, mit der Option, später ein satellitengestütztes System drauf zu satteln".
      Auch beim deutschen Automobilclub ADAC sieht man ein Versagen der Mautbetreiber. "Wer monatelang untragbare Entschädigungsangebote für den Fall macht, dass dieses System wieder nicht funktioniert, hat offenbar kein Vertrauen in die eigene Technik", sagte ADAC-Präsident Peter Meyer am Dienstag in München. Die Entscheidung von Verkehrsministers Manfred Stolpe sei daher längst überfällig und richtig gewesen.

      Spediteure: Regierung handelt "höchst fahrlässig"

      Anders sehen das die deutschen Spediteure, die der deutschen Regierung ein "höchst fahrlässiges" Handeln vorwerfen. Die deutsche Verkehrspolitik stehe nun vor einem "Supergau", die Verkehrsinfrastruktur werde wegen fehlender Mittel in den nächsten Jahren "auf der Strecke bleiben", so er Hauptgeschäftsführer des Deutschen Speditions- und Logistikverbandes (DSLV), Heiner Rogge. Er kündigte aber auch den Mautbetreibern Ärger an. So werde die Branche TollCollect für Ausgaben zur Rechenschaft ,ziehen die im Zusammenhang mit dem Ein- und Ausbau der Fahrzeuggeräte (On Board Units/OBU) angefallen sind und weiter anfallen.

      Angesichts der harschen Kritik hat Stolpe seinen Ton gegenüber Toll Collect deutlich verschärft. Er wirft nun TollCollect "staatsschädigendes Verhalten" vor. "Wir sind im Grunde genommen schon weiter gegangen als man das könnte. Trotzdem, die Brücken, die wir angeboten haben, wurden nicht betreten", so Stolpe.
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 16:52:47
      Beitrag Nr. 34 ()
      Na, das war doch wieder klar.

      Laurenz Meyer bestreitet öffentlich den Nutzen eines Untersuchungsauschusses. Die CDU blockiert eine Untersuchung. Unübertrefflich.

      Wegen jedem Scheiß wurde ein Untersuchungsausschuss gefordert und eingerichtet - nur bei 6,5 mrd Ausfällen und offensichtlicher Mauschelei - da brauchen wir keinen. :laugh:
      Die Begründung war toll: Der Schaden ist doch offensichtlich. Was soll man da noch untersuchen?. Ich lach mit kaputt.

      Offenbar ziehen Opposition und Regierung bei der Maut doch an einem Strang.
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 16:55:26
      Beitrag Nr. 35 ()
      Aussage der CSU auf die Frage, ob nicht auch die Industrie Schuld am Scheitern ist:
      Die Industrie hatte sicher nicht die Zeit, das Ergebnis perfekt vorzubereiten. :laugh:
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 16:56:22
      Beitrag Nr. 36 ()
      Laurenz Meyer ,Brüderle,März,Trittin,u.Konsorten.....
      ich kann sie nicht mehr sehen....
      Wann endlich springen die Fallschirm...
      Cl.
      der langsam aber sicher sauer wird..
      :eek: :eek:
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 18:03:45
      Beitrag Nr. 37 ()
      @Sisyphus

      Mal eine Frage wegen Verantwortung (wurde in einer TV Diskussion vorhin genannt):

      wer hat eigentlich die Eurovignette abgeschafft und nicht wenigstens bis zum Mautstart laufen lassen? Da sind ja auch eine Mio verloren gegangen. Jetzt muss diese Vignette wieder eingeführt werden.
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 18:10:56
      Beitrag Nr. 38 ()
      Diese vorgesehene Abgabenregelung pro gefahrener Kilometer ist, ums mal salopp zun sagen, richtig Deutsch.

      Pauschalgebühr, Aufkleber, aus die Maus. Das wars.

      Minimale Kosten, maximale Ausbeute.

      Wirtschaftliches denken absolute Fehlanzeige.
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 18:14:50
      Beitrag Nr. 39 ()
      "Made in Germany" sagt doch alles.
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 18:18:55
      Beitrag Nr. 40 ()
      Da die CDU die lückenlose Überwachung aller Bürger genauso wie die Sozis will, kann sie jetzt nicht zu laut über das Satelliten-gestützte System und die beteiligten Firmen lästern. Vielleicht kommt ja 2006 wieder "ins Geschäft".:mad:
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 18:22:25
      Beitrag Nr. 41 ()
      Ob der Wagen Rosenmontag wirklich beim Umzug mitfährt?

      Avatar
      schrieb am 17.02.04 18:22:35
      Beitrag Nr. 42 ()
      #37

      Eben !

      Stolpe hat die Vignette voreilig abgeschafft ! Und jetzt soll Toll-Collect für dessen Schlampereien haften ?!

      :mad: :mad: :mad:
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 18:36:54
      Beitrag Nr. 43 ()
      #38 - genau so muß man es machen ( siehe schweiz)
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 18:43:35
      Beitrag Nr. 44 ()
      @konns Die Regierung macht grobe Fehler. Schlamperei wo man hinschaut. Wie die Gesetzeslage ausschaut, kann man den Rücktritt der beteiligten Politiker fordern. Einer solchen Forderung habe ich mich ja auch angeschlossen.

      Mir liegt es fern, die Regierung in Schutz zu nehmen. Ich verweise nur gern darauf, das wir strukturelle Probleme haben, die durch einen einfachen Regierungswechsel nicht zu lösen sind und die auch nicht alle von dieser Regierung verschuldet sind.

      Wer allerdings meint, die Verantwortlichen sollten bestraft werden, der dürfte über die Entscheidung der CDU, keinen Untersuchungsauschuss einzusetzen, das kotzen kriegen.

      Ich möchte also lediglich darauf verweisen, das die beteiligten Konzerne sich ganz offensichtlich bester Beziehungen zu Regierung UND Opposition erfreuen. Sollte der Fall untersucht werden, könnte man auf Bestechung stoßen. Die ist sogar für die beteiligten Manager des Toll-Kollekt Konsortiums strafbar.

      Warum wird jetzt wohl nicht untersucht . . . Eine Idee?

      @BlueMax
      Die Abschaffung der Vignette war verfrüht. Allerdings ist ihre Abschaffung die Vorraussetzung für die Maut gewesen. Ich bin mir nicht sicher, welche Termine hier gelten mussten.

      Aber welcher Teufel reitet dich, Toll-Collect in Schutz zu nehmen. Das ganze Debakel - von Anfang bis Ende - wär uns erspart geblieben, wenn Toll-collect die versprochene Ware hätte liefern können.

      Die haben sich den Vertrag unter versprechung falscher Tatsachen ermauschelt und lassen nun ihren Kunden - den Staat und damit uns alle - in der Luft hängen.
      Mit anderen Worten: Sie haben etwas verkauft, über das sie nicht verfügen.
      Wenn mich ein Geschäftspartner so behandelte, würde ich nie wieder ein Geschäft mit ihm machen. Das grenzt an Betrug.

      Die Inkompotenz der Regierung wird derzeit nur noch von der Arroganz des Konsortiums übertroffen. Das Management hinterlässt einen Scherbenaufen, der die ganze Republik schädigt.

      Ich hoffe, das der Staat sich einen möglichst großen Teil der Ausfälle von dem Konsortium als Schadensersatz erklagen kann. Am allerliebst wäre mir eine Untersuchung unter Einschaltung der Staatsanwaltschaft.

      Aber offenbar hat daran nicht mal die CDU/CSU interesse. Das ist eigentlich überhaubt nicht lustig, denn es zeigt, das alle am gleichen Busen saugen.
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 18:59:06
      Beitrag Nr. 45 ()
      das Politiker-Bashing (insbes. Stolpe) mag ja Spass machen, bringt aber nichts und lenkt bestenfalls von den eigentlichen Verursachern ab. Fakt ist, dass Toll Collect ein Hightec-System angeboten hat - übrigens die Technologie, die der EU europaweit in einigen Jahren offensichtlich vorschwebt - und das Projekt in den Sand gesetzt hat. Für diesen Tatbestand sind die Fehler der Politik - wie eine grotesk naive Regelung entstehender Verluste bei Nichterfüllung des Vertrags - ohne Bedeutung. Wenn einige Politiker über den Schaden jammern, der für den Technologiestandort Deutschland entstanden ist, sollten sie sich an DaimlerChrysler und die Telekom wenden. Für die könnte sich der eigentliche Schaden erst später herausstellen. Bei der Vergabe von technologisch anspruchsvollen Projekten im internationalen Rahmen dürften sie erst mal in die zweite Liga abgestiegen sein. Eine juristische Überprüfung ihrer Versprechungen bei der Vergabe durch die unterlegenen Konkurrenten könnte für sie auch noch lustig werden - es drängt sich ja durchaus der Gedanke einer wissentliche Täuschung ihres Auftragsgebers auf - was man volkstümlich wohl Betrug nennt.
      Im übrigen wundert mich bei DaimlerChrysler eigentlich nichts mehr. In ihrem Kerngeschäft hat ihr Renommee ja auch schon beträchtlich gelitten. Insbesondere das Taxigewerbe als Mercedes-Stammkunde scheint ziemlich sauer zu sein. Erfreulich daran ist nur, dass man hier wenigstens als Käufer reagieren und den Stern meiden kann.
      Hier nur einige Links zur "Sternschnuppe":
      http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,275762,00.html
      http://mbspy.bacosys.be/mbquality.htm
      http://www.mercedesproblems.com/
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 20:38:30
      Beitrag Nr. 46 ()
      @Sisyphus

      Was ich heute so nebenbei gehört haben, war, dass die CDU oder einige dort nun doch einen Ausschuss wollen, was sicher sinnvoll wäre, da es schon welche wegen unbedeutenderer Dinge gab. Herauskommen wird sowieso wieder nichts.
      Erschreckend fand ich, dass Stolpe sagte, er könne sich vorstellen, dass das doch noch klappt mit Toll Collect - das ist Realitätsferne pur und stärkt diesen Vorzeigeunternehmen den Rücken.

      Das mit der Kündigung der Eurovignette ist ein Versäumnis, welches auf jeden Fall Folgen haben muss meiner Meinung nach.

      Hier der schon mal erwähnte Artikel, der irgendwie auf eine Pleite mit Ansage schliessen lässt:

      Debis droht mit Mautprojekt zu scheitern
      COMPUTERWOCHE Nr. 50 vom 14.12.2001 Seite 8

      MÜNCHEN (CW) - Eigentlich sollte das deutschlandweite streckenbezogene Mautsystem für LKWs am 1. Januar 2003 starten. Allerdings kann das Konsortium um die Deutsche Telekom und Daimler-Chrysler noch kein funktionierendes System vorweisen. Da außerdem die ebenfalls an dem Auftrag interessierte Firma Ages Beschwerde gegen den Ausschluss vom Vergabeverfahren eingelegt hat, rückt der Starttermin in weite Ferne.

      Wie die Deutsche Telekom und Daimler-Chrysler das Projekt Mautsystem realisieren wollen, ist noch völlig offen. Das Konsortium hält sich bis auf ein paar dürftige Informationen auf den Web-Seiten der Firmen sehr bedeckt. Beteiligt sind die Debis Mobility Services, ein Unternehmensbereich der Daimler-Chrysler-Services AG, die Telekom mit ihrer Servicetochter T-Systems, in der ein großer Teil von Debis aufgegangen ist, sowie der französische Autobahnbetreiber Cofiroute.

      Ist Toll Collect für das Mautsystem geeignet?Basis des Projekts ist das von Debis Mobility Services entwickelte Telematiksystem " Toll Collect" . Damit sollen sich LKWs vollautomatisch per Global Positioning System orten lassen. Die Erfassung der Fahrzeuge sowie die Abrechnung funktioniere über eine in die LKWs eingebaute On-Board-Unit. Vorteil dieses Systems sei, dass die Flottenbetreiber zusätzliche Telematikdienste wie Flotten-Management oder Frachtlogistik über das System betreiben können, heißt es in einer kurzen Erklärung von Debis.

      Mehr dürfe man im Augenblick nicht dazu sagen, verlautet aus der Presseabteilung des schwäbischen Autobauers. Auch bei T-Systems gibt man sich sehr zugeknöpft. Zu einem laufenden Verfahren wolle man keine Stellung nehmen. Wichtige Detailfragen, über welche Wege die Mautgebühren abgerechnet werden oder wie ein manuelles System für ausländische Fahrzeuge funktionieren soll, für die sich die Anschaffung einer On-Board-Unit nicht lohnt, sind ungeklärt.

      Insider befürchten, dass sich Debis mit dem Projekt Mautsystem ähnlich blamieren könnte wie bei dem kurz vor dem Scheitern stehenden Polizeiprojekt " Inpol" (siehe CW 43/01, Seite 14). Hier war es dem Serviceanbieter auch nach mehrjähriger Entwicklungsarbeit nicht gelungen, ein funktionierendes Fahndungsnetz zu installieren. Das Projekt verzögert sich um unbestimmte Zeit.

      Im Februar dieses Jahres endete die vom Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen initiierte Ausschreibung für den Aufbau eines streckenbezogenen elektronischen LKW-Mautsystems auf Deutschlands Autobahnen. Drei Konsortien hatten sich für dieses Projekt beworben: die Firma Ages, die das aktuelle zeitbezogene Mautsystem entwickelt hat, das Schweizer Unternehmen Fela, das seit Anfang 2001 ein elektronisches Mautsystem auf den Straßen der Schweiz betreibt, sowie die Gruppe um die Deutsche Telekom und Daimler-Chrysler.

      Als Erster schieden die Schweizer aus dem Wettbewerb aus. Die Gesellschafterstruktur des Konsortiums habe sich geändert, weshalb die Finanzierung des Projektes nicht gesichert sei, so die Begründung der Behörden. Eine Klage gegen diese Entscheidung wurde abgewiesen. Die Schweizer hätten den Einspruch drei Tage zu spät eingereicht.

      Im August 2001 mussten die beiden verbliebenen Gruppen detailliertere Auskünfte zu der Finanzierung des Systems einreichen. Unter anderem waren Sicherheiten oder Bürgschaften verlangt worden für den Fall, dass das System ausfällt. Die daraufhin von Ages eingeschickten Unterlagen reichten dem Ministerium offenbar nicht aus. Das Unternehmen wurde vom Vergabeverfahren ausgeschlossen. Erst nach einer Beschwerde beim Bundeskartellamt bekam Ages die Möglichkeit zur Nachbesserung. Doch auch dies half nichts mehr. Das Kartellamt entschied Ende Oktober, dass der Ausschluss von Ages rechtens sei. Daraufhin reichte das Unternehmen Klage beim Oberlandesgericht in Düsseldorf ein.

      " Wir sind noch nicht aus dem Rennen" , gibt sich Christiane Krämer, Leiterin der PR-Abteilung bei Ages, kämpferisch. Die zuständigen Richter hätten entschieden, dass bis zum Urteilsspruch der Auftrag nicht vergeben werden dürfe. Das Verfahren habe eine aufschiebende Wirkung. Wann eine Entscheidung fallen wird, sei noch unklar. Man müsse jedoch mit einem Zeitraum von eineinhalb bis vier Monaten rechnen.

      Der Grund für den Ausschluss seien unterschiedliche Auffassungen zum Thema Bürgschaft gewesen. Ages hat hier nach Ansicht des Ministeriums nicht ausreichend Auskunft gegeben. Das Unternehmen behauptet seinerseits, die Vorgaben, wie das Angebot auszusehen haben seien unklar gewesen. " Wir fühlen uns da im Recht. Wir wollen wieder ins Verfahren, und wir wollen den Auftrag" , fordert Ages-Sprecherin Krämer.

      Nach Ansicht des Bundeskartellamts wird dies jedoch schwierig. Die Projektgesellschaft verfüge nicht über ausreichende Mittel, heißt es in einer offiziellen Erklärung. Ages sei nicht in der Lage gewesen, die Mindestanforderungen zu erfüllen. Eine nachgereichte Präzisierung stamme von Ages selbst und nicht wie gefordert von den hinter der Firma stehenden Kapitalgebern. Außerdem blieben die " Finanzierungspflichten im Falle von Verlusten der Projektgesellschaft deutlich hinter den Anforderungen zurück" .

      Bei Ages steht die InfrastrukturTechnisch sei man bestens für das Projekt gerüstet, wirbt Ages-Sprecherin Krämer. Die Mobilfunktechnik und das Global Positioning System (GPS) stammten vom Partner Vodafone. Weitere Weggefährten sind Aral, Euro-Shell und die DKV. Diese Unternehmen bringen ihre Erfahrungen mit Kartenabrechnungssystemen für Benzin und Vignetten ein. " Bei uns stehen die Infrastruktur und die Partnerschaften" , argumentiert Krämer. " Wir haben ein existierendes Netz von Zahlstellen in Deutschland. Das müssen wir nicht erst aufbauen."

      Über Erfahrungen in Sachen elektronische Mautabrechnung verfügt auch die Schweizer Firma Fela. Seit Anfang 2001 funktioniert ein entsprechendes System auf den eidgenössischen Straßen. " Die Argumentation der Vergabestelle beim Ausschluss von Fela war, dass wir nicht finanzkräftig genug seien" , berichtet der Projektleiter Mautsysteme Jürg Uhlmann. Allerdings habe die Deutsche Bank ein Finanzierungsangebot gemacht. Außerdem sitze ein großer deutscher Industriekonzern, der nicht genannt werden möchte, mit im Boot. Das sollte eigentlich reichen, wundert sich Uhlmann. Man habe den Entscheid aber letztendlich akzeptiert. " Wenn die Vergabestelle nicht will, dann will sie eben nicht. Man kann niemanden zwingen." Seltsam sei jedoch, dass Ages mit der gleichen Begründung aus dem Wetbewerb ausgeschlossen wurde. " Wir wundern uns über nichts mehr."

      Insider argwöhnen, es habe bei der Vergabe Mauscheleien gegeben. So sei die Lobby-Arbeit nicht zu übersehen. Telekom-Chef Ron Sommer soll Bundeskanzler Gerhard Schröder persönlich auf die Bedeutung des Projekts angesprochen haben. Das Bundeskartellamt wehrt sich jedoch gegen derartige Verdächtigungen. Es habe sich kein Hinweis ergeben, dass das Bundesverkehrsministerium als Auftraggeber von vornherein dazu tendierte, den Auftrag dem Konsortium Deutsche Telekom/Daimler-Chrysler zukommen zu lassen, erklärt Ulf Böge, Chef der Kartellbehörde.

      Bei dem Projekt geht es um sehr viel Geld. Zwar werden anfangs Milliardeninvestitionen notwendig. So muss beispielsweise ein ausfallsicheres Rechenzentrum aufgebaut werden. Ages arbeitet hier mit Compaq zusammen, das seine " Himalaya" -Server einsetzen will. Daimler-Chrysler und die Deutsche Telekom planen mit Sun Microsystems als Partner für das Rechenzentrum.

      Nach den Anfangsinvestitionen winken jedoch Milliardeneinnahmen. Im Augenblick sind Mautpauschalen zwischen 27 und 37 Pfennig pro gefahrenen Kilometer im Gespräch. Der Bund rechnet mit jährlichen Einnahmen von etwa sechs Milliarden Mark. Davon ständen dem Auftragnehmer bis zu 20 Prozent zu.

      Fertigstellung verzögert sichWann es so weit ist, bleibt jedoch unklar. Nach Ansicht von Werner Allemeyer, Spezialist für Mautsysteme am Institut für Verkehrswissenschaft der Universität Münster, stehen die Chancen schlecht, dass das System fristgerecht fertig wird. Er rechne eher mit einem Termin Ende 2003. Außerdem sei es dringend notwendig, ein einheitliches System für ganz Europa zu finden.

      Dieses Vorhaben beurteilt Herbert Mickenig, stellvertretender Geschäftsführer des Bundesverbands Spedition und Logistik (BSL), eher pessimistisch. Noch nicht einmal mit den Österreichern, die ebenfalls 2003 ein elektronisches Mautsystem einführen wollen, sei ein einheitliches System in Sicht. Im schlimmsten Fall könnte auf die Speditionen zukommen, dass jeder LKW mit mehreren Boxen ausgestattet werden müsse.

      Mit der möglichen Ausweitung des Systems gewinnt das Projekt auch für die Bewerber eine ganz andere Dimension. Mit Folgeaufträgen erweitert sich das finanzielle Volumen beträchtlich. Deshalb ist davon auszugehen, dass der Streit hinter den Kulissen mit Haken und Ösen ausgefochten wird.

      Die Zeche zahlen vorerst die Steuerzahler. Da die Einnahmen aus dem Mautsystem bereits fest im Haushalt für das Jahr 2003 eingeplant sind, dürfte die Verzögerung ein milliardengroßes Loch in den Staatshaushalt reißen. (ba)
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 20:40:46
      Beitrag Nr. 47 ()
      @machaheberle

      Mit Verlaub, da haben die Verantwortlichen der Firmen Mist gebaut, aber es gibt auch viele politisch Verantwortliche. Das nun zu beschönigen, kann nicht der Sinn der Sache sein.
      Mit jedem anderen Lieferanten wäre man anders verfahren als mit Toll Collect - warum nur?
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 20:47:48
      Beitrag Nr. 48 ()
      schöner Artikel über die Hintergründe, danke.


      Sysiphus, bin mir mit Dir sehr einig, andererseits muss eine dt. Regierung natürlich auch ein wenig Standortpolitik machen - ob das unbedingt für Daimler gelten muss, die sich vor jeder Steuer jahrelang gedrückt haben, steht auf einem andren Blatt.
      Aber ein Vorwurf ist nicht aus der Welt zu räumen: hätte Toll Collect mit offenen Karten gespielt, dann hätte man auf die Abschaffung der Vignette verzichten können und müssen....und man hätte als kluge Regierung diese nur ausgesetzt und nicht gleich abgeschafft. Es ist doch ein schlechter Witz, dass jetzt eine Neuausschreibung stattfinden muss sogar für eine Vignettenlösung....:rolleyes:

      In einem anderen Thread schrieb jemand sehr zutreffend: als das Auto erfunden wurde, hat man auch nicht gleich alle Pferde erschossen.
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 21:47:04
      Beitrag Nr. 49 ()
      @47,
      ich habe ja durchaus darauf hingewiesen, es auch auf der Politik-Seite Mist gebaut wurde. In den Beiträgen des Forums zum Thema Toll Collect wurde jedoch überwiegend auf die Politiker eingedroschen. Fakt ist doch, dass das Versagen der Lieferanten in erster Linie zu dem Debakel geführt hat; hätten die das Projekt ordentlich abgewickelt, gäbe es das finanzielle Dilemma nicht. Von den mit dem Projekt befassten Ministerialbeamten den detaillerten technischen Sachverstand zu erwarten, ist einfach nicht realistisch, zumal ja auch externe technische Berater die Probleme nicht gesehen haben. Die Vertragsgestaltung geht sicher auf die Kappe der Politiker (übrigens nicht Stolpe, sondern Bodewig) - wahrscheinlich hätte der Vertragsumfang (angeblich 17.000 Seiten) schon stutzig machen müssen. Wenn man sich aber auf eigentlich renommierte Firmen nicht mehr verlassen kann, weiss ich nicht wie derartig komplexe Projekte überhaupt realisiert werden sollen. Wenn ich davon ausgehen muss, dass Berater wie Industrie nur darauf aus sind, den Auftraggeber übers Ohr zu hauen, haben wir in D ein wirkliches Problem.
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 22:36:43
      Beitrag Nr. 50 ()
      #49

      Ja, aber lese mal der Artikel etwas weiter unten und beachte das datum des Artikels. Da können auch Leute wie Du und ich (ich habe auf jeden Fall keine Ahnung davon und bin froh, mein handy bedienen zu können) sehen, dass da einiges im Vorfeld "unklar" (das war jetzt nett beschrieben) war.
      Daneben ist meine persönliche Meinung, dass die Hinhaltetaktik von Stolpe (er fängt ja schon wieder so an) einladend wirkte und nicht unbedingt den Firmen den Eindruck vermittelt hat, er macht denen Probleme.

      Ich für meinen Teil wäre dafür, dass Stolpe auch die Konsequenzen ziehen sollte bzw. dies Schröder eigentlich tun müsste, indem er Stolpe rauswirft (da sind Minister schon wegen weniger gegangen worden die letzten 5,5 Jahre). Wenn wirklich das Abschaffen der Eurovignette seine Sache war, dann sollte es schon Konsequenzen haben.
      Gut, ich muss auch zugebe, dass ich Stolpe noch nie mochte, wobei das nichts mit der Sacht um die Maut zu tun hat.

      Danaben sollte bei der Beschaffung der öffentlichen Hand einfach mal der Lieferant Daimler und Telekom keine Aufträge erhalten nach dem Desaster - so schafft man auf jeden Fall eine Basis für die Verhandlungen um Schadenersatz. Letztendlich werden wir alle darüber entscheiden, ob die verantwortlichen Firmen das spüren oder nicht.
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 22:41:57
      Beitrag Nr. 51 ()
      @konns (#50),
      Deinen letzten Satz kann ich nur unterschreiben
      Gruss, Mac
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 22:44:26
      Beitrag Nr. 52 ()
      Hallo konns,

      du willst doch nicht sagen die haben es bereits im Dezember 2001 gewußt das dieses Mautsystem eine reine Luftnummer war und niemals in Betrieb gehen wird!:eek:
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 22:46:07
      Beitrag Nr. 53 ()
      Hallo Albatossa,

      sieht schon aus wie eine Pleite mit Ansage, würde ich sagen, wenn ich den Artikel lese.
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 23:19:23
      Beitrag Nr. 54 ()
      Das ist für mich auf jeden Fall die lächerlichste Darstellung zum Thema Maut bisher:

      "..

      Das Betreiberkonsortium Toll Collect bedauerte die Kündigung und kündigte an, Möglichkeiten zu einem veränderten Angebot an den Bund prüfen zu wollen. Wie ein Sprecher des Konsortiums aus DaimlerChrysler, Deutsche Telekom und Cofiroute auf Anfrage in Berlin sagte, sei die Kündigungsanzeige für die Industrie "überraschend" gekommen, so dass noch keine näheren Angaben dazu gemacht werden könnten. Stolpe hatte das Scheitern der Vertragsverhandlungen am Morgen bekannt gegeben."

      Die scheinen wirklich irgendwie abgehoben zu sein bei Toll Collect.
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 23:24:19
      Beitrag Nr. 55 ()
      Toll Collect erinnert immer mehr an Metabox.....
      :kiss: :kiss: :kiss:
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 23:26:51
      Beitrag Nr. 56 ()
      oje, dann geht das noch ein paar Monate so weiter und es wird Gläubige geben, die denen weiterhin vertrauen
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 08:38:03
      Beitrag Nr. 57 ()
      der jetzige kanzler hat schon 2x geschworen, schaden vom deutschen volke abzuwenden:mad:


      ohne auf vergangenes näher einzugehen: hier mit toll collect hat er mit seinem stolpe(rer) den vogel abgeschossen.

      mich würde nicht wundern, dass er überhaupt jemals den vertrag vor unterzeichnung gelesen hat.

      bodewig und stolpe, wie alle anderen auch, machen lassen und wer hat den schaden: wir!!!:mad:

      deshalb nochmal: stolpe muß gehen und mit ihm der kanzler mit seinem unfähigen, halt: fähig jede menge schaden anzurichten, kabinett.
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 08:44:20
      Beitrag Nr. 58 ()
      IG-Bau-Chef für Aufteilung des Stolpe-Ministeriums
      Dienstag, 17. Februar 2004, 19.58 Uhr
      Nach dem Maut-Debakel hat sich IG-Bau-Chef Klaus Wiesehügel für die Aufteilung des Ministeriums von Manfred Stolpe ausgesprochen. Das berichtet der „Tagesspiegel“. Es zeige sich, dass „Riesenbehörden“ wie das Bau- und Verkehrsministerium, aber auch das Gesundheits- und Sozialministerium und das Wirtschafts- und Arbeitsministerium „tendenziell unführbar“ sind. Die riesigen Beamtenapparate seien nicht in der Lage, Fehlentwicklungen rechtzeitig zu erkennen und zu beheben, die Minister überfordert.
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 08:44:34
      Beitrag Nr. 59 ()
      nebenbei: die Spediteure sind allerdings auch lustig...

      Vor der Mauteinführung haben sie überall Aufkleber an die Lkw gepappt, dass die Maut das dt.Speditionsgewerbe ruinieren werde, jetzt fahren sie - und die Ausländer - seit Monaten ohne jede Autobahngebühren - und es ist auch wieder nicht recht....:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 08:52:47
      Beitrag Nr. 60 ()
      wer sagt das?

      die spediteure sind doch die, die zwischen den fronten aufgerieben werden, und sich garantiert i.m. nicht über den bisherigen wegfall der vignette beschweren.

      aber all die firmen, die in ihren preislisten die mautgebühr ab 31.8. berücksichtigt hatten, sind in den ar... gekniffen worden.

      rein in die kartoffeln, raus aus den kartoffeln........:mad:
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 09:04:27
      Beitrag Nr. 61 ()
      ..ihr Verband hat jedenfalls schon ziemlich gejammert und dringend gebeten, schnell irgendeine Abgabe einzuführen, weil die ausländische Billigkonkurrenz sonst dt. Arbeitsplätze vernichtet. Wird wohl auch richtig sein, aber das sollte man sich dann auch merken, wenn es später wieder die umgekehrten Proteste gibt.
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 10:48:47
      Beitrag Nr. 62 ()
      Jetzt wollen wir mal hoffen, das wird privatwirtschaftlich geregelt.
      Mit etwas Glück können sich die Spediteure alle Umkosten durch das System von Toll-Collect über Schadenersatzklagen zurückholen. Die ersten Klagen schon auf Schadenersatz ebenso wie das Verkehrsministerium.

      Aber mal im ernst: Ich verstehe die Strategie von Toll Collect nicht. Die veranlassen über ihre guten Beziehungen, das alle Mitbewerber ausgeschlossen werden. Die Mitbewerber werden ausgeschlossen, weil ihre Fähigkeit angezweifelt wird, das Projekt zu finanzieren und vor allem im Schadensfalle haften zu können.
      Dann bekommt Toll-Collect den Vertrag und das Verkehrsministerium legt eine lächerlich niedrige Haftung fest. Hier wurde gegen Gesetze verstoßen - man darf nicht vergessen, der Vertrag wurde bis vor kurzem Geheim gehalten, so das die Konkurenz mangels wissen nicht sofort klagen konnte. Erst auf parlamentarischen Druck wurde das Ministerium gezwungen, den Vertrag zu veröffentlichen.

      Das ganze stinkt nach bestechlichen Ministerialbeamten und blinden Politikern.

      Aber was macht Toll-Collect mit dieser vorzüglichen Ausgangsposition: Einen Management Fehler nach dem anderen. Die machen sich wirklich lächerlich. Veranlassen den zehntausendfachen Einbau von funktionsunfähigen Onboard-Units. Und erstaunlicherweise können die nicht einmal repariert werden. Sie sind schlicht und ergreifend eine Fehlentwicklung. Solche Versionen verlassen in seriösen Betrieben nicht das Betriebsgelände. Da hat sich jemand erlaubt, ein mit offensichtlichen Mängeln behaftetes Gerät in die Serienproduktion zu schicken.
      Wer so etwas tut, der ist ein Idiot. Das geht immer schief. Ich freue mich schon darauf, wenn bei den Ingenieuren einblick in die Prüfprotokolle genommen wird. Dort sind alle Fehler verzeichnet. Die Entscheidung so einen Müll in die Serienproduktion zu geben ist in aller Regel eine des oberen Managements. Das kann alles noch sehr peinlich werden.

      Nieten in Nadelstreifen - Wird wieder aktuell der Spruch.

      @Schnellschuss: Der Kanzler soll schaden vom deutschen Volke abwenden. Richtig, hat er nicht geschafft.

      Und jetzt anders herum: Die Industrie fordert von der Regierung Planungssicherheit und schnelles unbürokratisches Handeln . . .
      Betrachte mal genau, mit welchem Recht DaimlerChrysler und die DT.Telekom jemals wieder die Regierung kritisieren können. Die haben alle Freiheiten bekommen, die sie wollten und NICHTS erreicht außer SCHADEN.

      Angesichts des offensichtlichen Versagens aller Kontrollinstanzen des zuständigen Ministeriums gehe ich davon aus, das es nicht mehr möglich ist, zwischen Verwaltungsapparat und Großindustrie zu trennen. Mit der Maut ist sehr deutlich geworden, das es die Parteien geschafft haben, aus Deutschland eine Bananenrepublik zu machen.

      Das es schon so schlimm ist, hätte ich bis vor kurzem nicht für möglich gehalten.
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 10:57:42
      Beitrag Nr. 63 ()
      dem gibts leider nichts mehr hinzuzufügen:cry: :mad:
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 15:07:16
      Beitrag Nr. 64 ()
      Maut-Debakel: Stoiber fordert Untersuchungsausschuss
      Mittwoch, 18. Februar 2004, 14.31 Uhr
      Der bayerische Ministerpräsident und CSU-Vorsitzende Edmund Stoiber fordert einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss zum Maut-Debakel. Stoiber sagte der BILD-Zeitung: „Das Ausmaß des Versagens ist dermaßen ungeheuer, dass meiner Meinung nach eine politische Aufklärung in einem Untersuchungs-Ausschuss notwendig ist.“ Die Verantwortung für das Desaster trage die Politik.
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 15:22:15
      Beitrag Nr. 65 ()
      Experte: Vergleich in einem Maut-Schiedsverfahren wahrscheinlich





      Nach der Maut-Kündigung würde ein Schiedsverfahren zur Klärung der Schadenersatzansprüche des Bundes gegenüber Toll Collect nach Expertenansicht voraussichtlich mit einem Vergleich enden.

      «Ein Schiedsverfahren könnte bis zu eineinhalb Jahre dauern und wäre rechtlich bindend. Wahrscheinlicher aber ist es, dass sich Toll Collect und der Bund vorher auf einen Vergleich einigen», sagte der Jurist Thomas Mahlich in Frankfurt in einem dpa-Gespräch. Mahlich leitet die deutsche Abteilung für Prozessrecht und internationale Schiedsverfahren der US-Anwaltskanzlei Jones Day.

      Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) hatte im Kündigungsschreiben an das Maut-Konsortium Toll Collect (DaimlerChrysler, Telekom, Cofiroute) die Einschaltung des vertraglich vorgesehenen Schiedsgerichts vorgeschlagen. Das mit Volljuristen oder Sachverständigen besetzte Gremium würde seine Arbeit aufnehmen, wenn Toll Collect nicht doch noch einlenkt.

      Dass der Bund den von Stolpe angegebenen wirtschaftlichen Schaden durch das Maut-Debakel von 6,5 Milliarden Euro vollständig erstattet bekommt, hält Mahlich für nicht durchsetzbar. «Das kriegen die nie und nimmer. Ein Vergleich könnte realistisch bei 500 bis 700 Millionen Euro enden», sagte der Jurist.

      Auch wenn die Toll Collect GmbH nur mit einer Einlage von fünf Millionen Euro hafte, würden Telekom, DaimlerChrysler und Cofiroute wohl kaum eine Pleite der GmbH vorschieben, um keinen Schadenersatz zahlen zu müssen. «Die werden sich nicht hinter der GmbH verstecken. Dann würde keiner mehr mit ihnen Geschäfte machen», sagte er.

      Der Vorwurf von Stolpe, das Konsortium habe das Ministerium vorsätzlich getäuscht, müsse erst einmal bewiesen werden. Umgekehrt könne man sich fragen, ob den Bund nicht auch eine Mitschuld treffe. «Sie haben ja auch selbst immer wieder in Verzögerungen eingewilligt. Da kommt der Vorwurf einer Täuschung natürlich sehr gelegen», sagte Mahlich.
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 15:26:58
      Beitrag Nr. 66 ()
      Die Schnellschüsse von Merkel und Stoiber, Toll-Collect wäre ein rein rotgrün-politisches Desaster, zeigt einmal mehr, daß alle politischen Parteien in Deutschand nicht mehr fähig sind ohne Scheuklappen zu denken.

      Ein größeres Armutszeugnis für deutsche Konzerne hat es nach meiner Erinnerung noch nie gegeben.

      Interressant auch, wie hahnebüchen die eventuellen Verluste von DTE und DC berechnet werden. Es geht doch nicht nur um den evuentuellen Schadenersatz, sondern um verstümperte Nachfolgeaufträge weltweit.

      Aber soweit reicht das Hirn wohl nicht, um das zu realisieren. Für Populismus aber allemal.
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 15:45:18
      Beitrag Nr. 67 ()
      #66

      Das sind doch zwei Themen und die politische Verantwortung haben Stolpe und natürlich Schröder. Fachlich versagt haben die Konzerne, wobei es Schrempp ja nicht geschadet hat, wie man heute lesen konnte.

      Letztendlich hat Eichel Gelder aus der Maut eingeplant und schon ausgegeben, die er noch nicht hatte. Wenn das jemand in seiner Firma macht, bekommt er relativ viel Ärger mit dem Staatsanwalt. Und die Basis der ganzen Maut scheint doch irgendwie verkehrt angelegt worden zu sein, da es an allen Ecken und Enden nicht wirklich passt. Selbst die bezahlten Berater hatten offenbar keine Fachkenntnis.
      Dass die Opposition jetzt schreit, ist doch klar und ich würde mich wirklich nicht wundern, wenn Schröder Stolpe "opfern" würde, um Ruhe zu schaffen.
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 15:59:55
      Beitrag Nr. 68 ()
      @konns

      Sollen Eichel, Stolpe und die gesammte Regierung gehen. Na und?

      Wenn es Korruption im Bereich des Verkehrsministeriums gab, dann bringt ein Führungswechsel nichts. Die dort sitzenden Beamte sitzen dort auf Lebenszeit und bei einem Regierungswechsel werden der Minister und zwei bis drei Spitzenbeamte ausgetauscht.
      Wenn also eine Behörde korrupiert wurde, dann muss dem nachgegangen werden, sonst wird in Zukunft jedes Projekt scheitern. Der Umgang mit Steuergeldern durch die Ministerien ist wohl kaum vorbildlich zu nennen.

      Weshalb glaubt eigentlich noch jemand, das Verkehrsministerium arbeite effektiver als die Bundesanstallt für Arbeit? Und schau mal, wie die Behörde sich gegen jede Umgestalltung zur Wehr setzt.

      Schlamperei wohin man schaut. Mögen die Minister die letzte Verantwortung tragen, doch wenn die Beamten bestechlich sind und auch nicht mehr an dem Nutzen ihrer Arbeit für die Allgemeinheit interessiert sind, wird sich an der Verschwendung von Steuergeldern nichts ändern - egal wer regiert.

      Ich kann also nur hoffen, das FDP und CSU die Verweigerungshaltung der CDU brechen. Der Sumpf muss trocken gelegt werden.
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 16:11:13
      Beitrag Nr. 69 ()
      @Sisyphus

      Das, was Du über die Beamten schreibst, waren ja eigentlich immer Begründungen für unser Berufsbeamtentum, damit es u.a. nicht bestechlich ist ;)

      Mir wäre es schon recht, wenn mal mit dem selben Massstab bei Behörden gemessen werden würde, wie bei normalen Menschen auch.

      Wobei dieser Ausschuss wie auch alle vorherigen nicht bringen wird (Oswald Metzger war der einzige Teilnehmer bisher, der mal gegen seine Partei und deren Koalitionspartner was gesagt hatte).
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 16:19:41
      Beitrag Nr. 70 ()
      Oswald Metzger, was ist eigentlich aus ihm geworden?

      Idealismus und auch nur Realismus scheint ja bereits eine Todsünde zu sein.

      Warum gibt es nicht mal eine Ermittlung wie die Franzosen es bei Elf-Aquitaine durchgezogen haben. Ist unsere Justiz wirklich soviel schlechter?
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 16:26:22
      Beitrag Nr. 71 ()
      Ja, die Franzosen haben Juppe beinhart verknackt.

      Aber in einer Bananenrepubik ist das nicht zu erwarten. Der Sumpf ist kaum noch auszutrocknen. Betrug, Beschiß und Unfähigkeit soweit das Auge reicht.
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 20:50:21
      Beitrag Nr. 72 ()
      ...in Deutschland wurden auch schon einige relativ hart verknackt, andere - siehe mein Justiz-Thread-Beitrag von heute - allerdings auch mit Samthandschuhen angefasst.

      Ich glaube auch nicht an Korruption, sondern eher an Standortpolitik. Man wollte Deutsche Unternehmen, die in Deutschland Steuern zahlen - wenn es geklappt hätte, wovon die Regierung wohl ausging, hätten sich ja auch noch erhebliche Folgeaufträge für ein solches Top-System anschließen können. Nur leider hat es nicht geklappt. M.E. auch, weil man zuviel auf einmal wollte.
      Bin zwar kein Techniker, aber wenn ich etwas erarbeitete, dann fang ich erstmal einfach an und geh dann immer mehr ins Detail...statt gleich alles bis ins letzte im ersten Entwurf unterzubringen.
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 20:57:02
      Beitrag Nr. 73 ()
      Hab mal gehört, der Vertrag mit Toll-Collect hat 37 000 Seiten!:eek:

      Wer soll da durchblicken? Oder ist das bei Projekten dieser Grßenordnung normal?
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 21:05:59
      Beitrag Nr. 74 ()
      in wievielen Sprachen denn???

      Ich hab von 18.000 gehört.
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 21:15:56
      Beitrag Nr. 75 ()
      18.000 Seiten natürlich, nicht Sprachen,...:laugh:
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 23:10:21
      Beitrag Nr. 76 ()
      @71,
      erstmal ja - und ich hoffe es bleibt dabei. Wetten würde ich aber nicht darauf. Ich habe den Fall in "Le Monde" eine zeitlang verfolgt. Da baut sich massiver Druck auf die Justiz auf und seine Berufung wird dann eben durch einen genehmen Richter wohlwollend statt gegeben.
      Wenn man in der französischen Presse die diversen politischen Skandale verfolgt frägt man sich, wem das Attribut Bananenrepublik eher zusteht.
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 23:25:19
      Beitrag Nr. 77 ()
      bei diesem projekt war das mautsystem ein nebenprodukt ! und nichts anderes.das sollte nach all dem was sich in den letzten monaten ereignet hat eigentlich jedem klar sein.

      es ging um ein autobahn kontroll/überwachungssystem mit
      allen feat.! alle fahrzeuge - nr schilder - fahrer/beifahrer sollten offensichtlich erfasst + kontrol./ausgewertet werden + lkw maut natürlich.

      ein wahnsinnsprojekt !! mit einem riesigen datenvolumen !

      deutschl.weit ! an xxx kontr.punkten !!und realtime !!

      eine überprüfung auf : gestohlene fahrzeuge!gesuchte personen!lkw maut ! +++ ?

      wer dazu von unseren politstümpern verdammt wurde wissen wir ja nun alle.die ausschreibung und das xxtausend seiten vertragswerk spricht bände.

      für solche "nationale" projekte gibt es auserwählte ! ausschreibungen = farce !

      die auserwählten/verdammten !!daimler/chr. !! autobauer !!kopfschüttel !!!!!!!! und der monopolist dt.telekom =
      TOLL COLLECT !!

      noch nicht einmal eine abgespeckte version ! only lkw maut!
      konnte verwirklicht und realisiert werden.

      die kosten/verluste von 6-12 milliarden euro werden den steuerzahlern aufgebürdet.die korrupten,unfähigen versager
      werden natürlich nicht zur rechenschaft gezogen !!

      durch kriminelle machenschaften (elite politik/wirtschaft)wurde dieses land an den rand des ruins gewirtschaftet.

      ungestraft !!!!!!!!! und das ist mindest. so kriminell wie deren machenschaften.


      amen
      Avatar
      schrieb am 19.02.04 00:02:08
      Beitrag Nr. 78 ()
      Wie sagte doch Stolpe heute bei "Maischberger" sinngemäß:
      "Offensichtlich hatte Toll-Collect ein sehr gutes Verkaufsmanagement - vollkommen losgelöst von den Technikern."

      Ich wette kein einziger Techniker (mit Ahnung) war in die Verhandlungen involviert. Nur Juristen und Kaufleute.
      Dann kommt halt sowas dabei heraus!

      Scheint irgendwie der Zeitgeist zu sein.

      Heile Powerpoint-Welt.

      Aldy
      Avatar
      schrieb am 19.02.04 08:39:17
      Beitrag Nr. 79 ()
      wie schon gesagt, vertrauen am ar....:
      ..und was hat unsere politik damit zu tun? - siehe larry ellison


      Reformen! Maut! Transrapid!

      Kriegen wir in Deutschland
      denn gar nichts mehr hin?

      Von PAUL C. MARTIN


      Paul C. Martin



      Deutschland eine Mängel-Liste – lang und länger.
      Der sensationelle Transrapid huscht durch China. Beim ICE platzen Radreifen, fallen Toiletten und Klimaanlagen aus. Unsere Automobile rangieren in der Qualitätsstatistik hinter Mittelklasse-Japanern. Atomkraftanlagen werden verschrottet oder nach Fernost verhökert. Die mit deutschem Know-how gebastelte Marssonde – spurlos auf dem Roten Planeten verschollen...




      Jetzt das Maut-Desaster! Die Fachleute der Weltfirmen DaimlerChrysler, Telekom, Siemens scheitern an der simplen Aufgabe, Lkws auf Autobahnen zu erfassen.


      KRIEGEN UNSERE INGENIEURE GAR NICHTS MEHR AUF DIE REIHE?






      An der schieren Zahl liegt’s nicht. Mehr als eine Million von ihnen sind in Deutschland beschäftigt – die größte Akademikergruppe überhaupt.


      Leider viel zu wenig! Jährlich fehlen 20 000 neue. Jede zweite Firma, die Mitarbeiter braucht, sucht einen Ingenieur. Aber mehr als 60 000 erfahrene Ingenieure suchen einen Job – die meisten über 50 und „unvermittelbar“.


      Zum Lachen, wenn’s nicht zum Heulen wäre...


      Der deutsche Ingenieur – einst ein Ruf wie Donnerhall. Er hat uns zur Exportweltmacht gemacht. Erfinder wie Borsig, Siemens, Mannesmann (Röhren), Braun (TV) und Zuse (Computer) schrieben Technikgeschichte. Made in Germany war über ein Jahrhundert lang nicht zu toppen.


      Jetzt herrschen Mutlosigkeit, Murks und Möchtegerne. In altbackene Zeppeline wurde investiert. Firmenbosse kauften UMTS-Lizenzen zu schwachsinnigen Höchstpreisen.


      Die Nobelpreise für Chemie und Physik, Basiswissenschaften des Erfolgs, gingen einst im Dutzend nach Deutschland. Die letzten Preise für Physik nahmen Deutsche (Störmer, Kroemer 1998 und 2000) nicht in der Heimat, sondern in US-Labors entgegen.


      Ex-Bundespräsident Roman Herzog brachte unsere High-Tech-Misere auf den Punkt: „Nicht die Erkenntnis fehlt, sondern die Umsetzung.“


      Der Ingenieur ist zum einsamen Tüftler geworden. Ihm fehlen Führungsstärke in der Firma und das Gespür fürs Marketing.


      Verkaufsgenies bringen heute fiktive Finanz-„Produkte“ an den Mann (Versicherungen, Aktienfonds), nicht reale Produkte wie Präzisionsgetriebe und Prozessoren. Deutsche Erfindungen wie die Funkuhr schlachten heiter Ausländer aus, nachdem das deutsche Patent ausgelaufen ist.


      Unsere gerühmten technischen Hochschulen? Fehlanzeige! Nur noch 3 bis 5 Prozent der deutschen Patente kommen aus Wissenschaft und Forschung. Der Rest wird privat angemeldet und zumeist vergessen.


      Was muss Deutschland tun?


      Die Angst vor Veränderungen muss weichen, Bürokratisierung abgebaut werden. „Mit ihrer Kontrollwut“, so US-Erfinder Larry Ellison (Oracle-Software), „schnüren sich die Deutschen selbst die Kehle zu. Ihre Besten werden ins Ausland gehen.“


      Und Deutschland muss dann wohl den nächsten Mega-Flop befürchten...
      Avatar
      schrieb am 19.02.04 08:42:01
      Beitrag Nr. 80 ()
      ....und das merkt der 2 tage danach:laugh: :cry: :mad:


      Mittwoch, 18. Februar 2004
      "Gipfel der Unverschämtheit"
      Stolpe rechnet ab

      Auch zwei Tage nach Scheitern der Verhandlungen mit der Firma Toll Collect über die Verantwortlichkeiten und Haftung bei Einführung der Lkw-Maut in Deutschland ist der Unmut bei Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe noch nicht verflogen.

      "Diese Nacht war an Unverschämtheiten und Unverfrorenheit nicht zu überbieten", meinte der SPD-Politiker in der n-tv Sendung "Maischberger". Das Firmenkonsortium habe trotz nicht erbrachter Leistung versucht, weitere Forderungen durchzudrücken. "Die Ehre der Industrie ist verletzt", zeigte sich Stolpe überzeugt. "Die Autos sind schon ganz anständig, aber in anderen Bereichen sind die Erfahrungen nicht berauschend," kommentierte er seine Erfahrungen mit dem Toll-Collect-Mutterkonzern DaimlerChrysler. Ärgerlich sei für ihn insbesondere, "dass wir zwölf Stunden auf einer eigentlich unverschämten Basis verhandelt haben, und das wird dann am nächsten Tag auch noch von der Börse belohnt".

      Stolpe machte den Anbietern aus Österreich, Italien und der Schweiz Hoffnung, nach einem Scheitern von Toll Collect mit ihrem System zum Zug zu kommen. "Die könnten ganz schnell dabei sein", meinte der Bundesverkehrsminister
      Avatar
      schrieb am 19.02.04 23:39:10
      Beitrag Nr. 81 ()
      Was mir so durch den Kopf gegangen ist, nachdem ich hier gelesen habe:
      Die Ingenieure entwickeln das - was sich irgendwelche Leute groß und größer und nimmersatt - und ahnungslos - ausgedacht haben. Und das klappt nicht so mit all den Features, die verlangt werden, du hast knappe Zeitvorgaben.... du sagst es ... das Management will es nicht hören, weil, was nicht sein darf, kann nicht sein. Weggespaced von der Realität in ihrem Dornröschenschloss, in der einzigen Sorge, jemand könnte an ihrem Sessel sägen, geben unfähige Verantwortliche ihr Trotzdem-O.K.... passieren kann ihnen persönlich eh nichts- schlimmstenfalls eine dicke Abfindung oder einem Platz an einer weiter gut dotierten Stelle, wo sie weniger anrichten können

      Und wenn das so wäre, kann das nur so funktionieren, weil die Entscheidungsträger in Deutschland nicht für ihre (in dem Fall sicher nachprüfbaren Fehlentscheidungen) zur Rechenschaft gezogen werden. Und was soll da der für das Projekt verantwortliche Entwicklungsingenieur ausrichten.... ?

      Dumm nur, dass die deutsche Ingenieurskunst dadurch Ansehen verliert, dumm nur, dass dadurch Arbeitsplätze weg brechen, dumm nur, dass wir DAS zahlen.


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      Deshalb sollte der MAUT-Prophet STOLPE gehen: