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    Wo bleibt die Inflationswelle ? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 27.02.04 21:28:47 von
    neuester Beitrag 19.04.04 20:56:04 von
    Beiträge: 21
    ID: 827.839
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      schrieb am 27.02.04 21:28:47
      Beitrag Nr. 1 ()
      Da ich wohl noch ein bisschen mit meinem Studium brauchen dürfte, und ich mir keine so schlüssige Erklärung zurecht zimmern kann, stelle ich die Frage einfach einmal an euch..

      Wie kann es sein, dass trotz extrem niedriger Leitzinsen in den USA bisher die Inflationsrate keine steigenden Tendenzen anzeigt ?

      Müsste sich die Geldmenge im prinzip nicht stark erweitern ? Warum hat das massive Budgetdefizit bisher wenig Auswirkung auf die Gov. Bond Renditen ?

      Unzweifelhaft expandiert die Wirtschaft im Moment stark - das muss sich doch zumindest leicht auf die Inflationsrate auswirken...
      Die Arbeitslosenquote ist eigentlich auch nicht besonders hoch, gemessen an langfristigen Daten liegt sie gerademal auf dem langjährigen Durchschnitt :rolleyes:

      Kommt das dicke Ende vielleicht noch ? Vielleicht hat Alan Greenspan nicht ganz unrecht, wenn er fordert, dass die Regierung die Ausgaben massiv kürzen müsse. Da ja bereits viel Geld durch die Steuersenkungen in den privaten Sektor fliesst müsste man durch eine Ausgabenkürzung versuchen, die Geldmengenexpansion in Grenzen zu halten..
      Im Prinzip gibt es für eine Volkswirtschaft nichts schlimmeres als stark schwankende, hohe Inflationsraten..

      Hat jemand eine kompetente Erklärung für mich ?
      Avatar
      schrieb am 27.02.04 21:32:27
      Beitrag Nr. 2 ()
      m3 in den usa ist seit august am sinken :eek:
      Avatar
      schrieb am 27.02.04 21:58:35
      Beitrag Nr. 3 ()
      #2

      Eigentlich spricht so ziemlich alles gegen eine sinkende Geldmenge...
      Vielleicht wird in den Kellern der FED ja heimlich unmengen an Geld verbrannt :laugh:
      Avatar
      schrieb am 27.02.04 22:01:40
      Beitrag Nr. 4 ()
      Japan und China halten bislang die US-Zinsen unten!

      Der US-Aufschwung ist nicht im entferntesten das, was die GDP-Zahlen vermuten lassen.

      Ab einem gewissen Punkt braucht die USA aber hohe Inflationsraten, um die reale Kreditsumme merklich zu reduzieren! (dies gilt natürlich auch für die US-Auslandsschulden)

      Gruß,

      CAH
      Avatar
      schrieb am 27.02.04 22:02:51
      Beitrag Nr. 5 ()
      #big-mac

      Wo kann man die Geldmengenentwicklung nachlesen?

      Eigentlich wollten sie Geld aus Hubschraubern abwerfen... :laugh:

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      schrieb am 27.02.04 22:09:49
      Beitrag Nr. 6 ()
      da gibts jede menge statistiken:
      http://research.stlouisfed.org/fred2/
      Avatar
      schrieb am 27.02.04 22:12:29
      Beitrag Nr. 7 ()
      sehe gerade, im letzten monat geht die kurve wieder nach oben :eek:
      Avatar
      schrieb am 27.02.04 22:31:19
      Beitrag Nr. 8 ()
      Hallo!

      Möglicherweise werden die USA sehr bald mit der sogenannten importierten Inflation zu kämpfen haben, verursacht durch einen stark ansteigenden Rohölpreis. Die OPEC ist gerade dabei, die Förderquoten zu reduzieren, mit den sehr niedrigen Lagerständen dürfte der Ölpreis mit schnellen Schritten Richtung $40 marschieren. Wenn dann noch der Dollar weiterfällt, wird Benzin in den USA an den Tankstellen sehr teuer.

      Für dieses Szenario spricht, daß die Opec-Staaten ihre Einnahmen stabil halten wollen. D.h. ein fallenden Dollar führt ganz automatisch zu reduzierten Ölfördermengen und damit zu steigenden Rohölpreisen, in $ gerechnet.

      Zumindest kann die expansive Geldpolitik der USA nicht bis in alle Ewigkeit folgenlos bleiben.

      Volkmar
      Avatar
      schrieb am 27.02.04 22:37:31
      Beitrag Nr. 9 ()
      #1

      die überbordende inflationswelle, die hier vielfach beschworen wird, wird es nicht geben. komischerweise ist der irrglaube steigende geldmenge=steigende zinsen sehr populär. für laien ist das eine verführerisch einfach erklärung, aber diese kausalität gibt es schlichtweg nicht, denn die realität ist doch etwas komplexer. die zusammensetzung vom m3 ist vielen gar nicht klar, deshalb wissen viele gar nicht, welche positionen sich im gegenzug automatisch ändern. auch kann die fed nicht einfach geld drucken, wie oft behauptet wird. jede geldmengenerhöhung ist einfach gesagt ein aktivtausch, erfolgt also durch hinterlegung von sicherheiten bei der zentralbank. die umlaufmenge sagt dadurch nicht direkt etwas über die qualität der geldmenge aus.
      Avatar
      schrieb am 27.02.04 22:37:49
      Beitrag Nr. 10 ()
      na von deren benzinpreis können wir nur träumen :)
      Avatar
      schrieb am 28.02.04 13:09:39
      Beitrag Nr. 11 ()
      #9

      Vielleicht war der Titel ungünstig gewählt..
      Aber die Frage bleibt ja : Warum zieht die Inflationsrate nicht an ?

      Dass Sicherheiten bei der Zentralbank hinterlegt werden müssen ist mir klar, der Knackpunkt ist folgender :

      Durch die langezeit steigenden Immobilienpreise, durch eine stürmische Hausse an den Weltbörsen und durch andere Effekte haben sich die Bemessungsgrundlagen für die Kreditvergabe zum einen geändert, zum anderen wird verfügbarer Kreditrahmen stärker ausgenutzt. Dies alles muss zu einer Erhöhung der Geldmenge führen, da ja jederzeit Verbraucher X zur Bank Y gehen kann und für sein völlig überbewertetes Internet Portofolio ( Yahoo, Sohu, Amazon, etc.. ) Kredite in Anspruch nehmen kann und mit seinem neugewonnen Geld umschleudern kann..
      Avatar
      schrieb am 28.02.04 20:32:50
      Beitrag Nr. 12 ()
      eine höhere geldmenge muss aber nicht zwangsläufig mit einer höheren infaltionsrate einhergehen. wenn du einen wertpapierkredit beantragst, hast du eine verbindlichkeit ggü. der bank und die bank ein forderung in gleicher höhe dir gegenüber (zzgl. zinsen natürlich), also wieder nur ein tausch. wenn dein kredit nicht mehr gedeckt ist, werden wertpapiere im zweifel verkauft. außerdem sind die wertpapierkredite im vergleich zur gesamtgeldmenge relativ klein.
      Avatar
      schrieb am 29.02.04 10:33:04
      Beitrag Nr. 13 ()
      Man muss ja nicht unbedingt Aktien auf pump gekauft haben.
      In Deutschland hat jeder 3 Haushalt Schulden auf der Bank.
      Viele sind hoffnungslos Überschuldet.Die können das Wirtschaftswachstum nicht mehr antreiben.Darum zuerst die Rezzesion wo wir bereits mitten drin sind danach die Inflation weil auch der Staat immer mehr Schulden machen muss.
      Avatar
      schrieb am 29.02.04 12:29:36
      Beitrag Nr. 14 ()
      Eine Inflation in den USA muss eigentlich schon da sein. Niedrige Zinsen, optimistische Verbraucher, steigende Aktien, Rohstoffe, Abgaben und auf andere Seite nur fallende Löhne, die durch Kredite und Schulden kompensiert sind. Eigentlich arme und mittelständige Verbraucher in den USA und Europa haben schon seit Jahren Inflation in zweistelligen Bereich, nur Statistik wird von den Reichen bestellt und bezahlt, und sie wollen keine Inflation anerkennen.
      Europa ist konservativ, Verbraucher sind kaufzurückhaltend und weniger als Amerikaner verschuldet – als Folge muss Europa niedrige Inflation als USA haben. Europäische Länder haben schwache Regierungen und schlechte gemeinsame ökonomische Politik, Arbeitsplatzabbau geht wie in den USA weiter – nur in Europa geht Kaufzurückhaltung auch weiter, und Löhne/Einkommen gehen stärker als in den USA zurück oder sind nicht so stark durch Kredite kompensiert.

      USA geht in Inflation, Europa in Deflation und Euro steigt. Alles passt zusammen.
      Avatar
      schrieb am 29.02.04 14:20:00
      Beitrag Nr. 15 ()
      @tsekh:

      So recht mir ein steigender € wäre, an eine Deflation glaube ich nicht, da sind die Energiepreise und die steigenden öffentlichen Abgaben davor, die ja auch die Preise erhöhen.

      Oder werden für die Inflationsrate die Mieten und Transportkosten nicht berücksichtigt, die seit Jahresende schon wieder gestiegen sind?
      Avatar
      schrieb am 29.02.04 14:49:33
      Beitrag Nr. 16 ()
      Man könnte schon fast sagen wir haben beides.Einerseits ist es richtig,dass auch die Preise gestiegen sind.Viele Grundnahrungsmittel sind dieses Jahr schon gestiegen.Z.B.Zucker gleich von 79cent auf 92cent.15%!Mehl ist auch einige Prozent gestiegen.Nur eine Frage der Zeit bis alle Backwaren steigen.Auf der anderen Seite haben wir eine sichtbare Rezzesion.Man braucht nur schauen
      überall in Städten gehen Geschäte Pleite verkaufen alles zu Schleuderpreisen.Soeben bei uns Fröschel(ähnlich wie Media-Markt)mit über 50-jähriger Tradition mit all seinen Fillialen in Bayern Pleite.Autohäuser.Bei denen platzen die Plätze mit Gebrauchtwagen.Arbeitsplätze werden überall eingespart.Bei uns in der Firma gehts schon bei den Leiharbeitern los.Bis ende des Jahres sollen noch einige hundert ihren Job verlieren.Ein Bekannter von Bruchsal hat mich unlängst angerufen bei ihnen in der Stadt sieht es auch beschissen aus.Eine große deutsche Firma will 500 Jobs in den Ostblock verlagern.Zwei weitere Kleinfirmen stehen vor der Pleite.Schon heftig für eine Kleinstadt.
      Avatar
      schrieb am 29.02.04 15:11:18
      Beitrag Nr. 17 ()
      @Robert_Reichschwein

      Transportkosten?
      Es wird weniger gefahren – wer Arbeitslos ist, das Thema ist erledigt, und andere versuchen zu sparen. Bei der Flaute fällt Transportbedarf allgemein.

      Mieten?
      Vielleicht in den Großstädten steigen noch Mieten. Doch die Immobilienblase lässt kaum auf weitere Steigerungen hoffen, besonders in Firmenbereich- zu viel ist letzte Zeit gebaut, zu viel ist leer. In den Kleinstädten und in den Dörfern, überall, wo keine Arbeit ist oder bis zur Arbeit zu weit, muss eher Immobilienbesitzer fürchten, das Mieter flieht oder dank Arbetlosengeld2 keine Miete zahlen kann. Wenn noch steigende Euro steigende Energiepreise kompensiert, kein Problem.

      Allgemein kann man sagen, das Verbraucher in Europa kämpfen gegen Inflation mit Sparen, was zu Deflation und Stagnation führt.
      Avatar
      schrieb am 01.03.04 11:30:53
      Beitrag Nr. 18 ()
      Zur Frage:

      Ich gehe in der Supermarkt und sehe, dass alles teurer geworden ist. Ebenso Versicherungen, Strom, Benzin...
      Ich kann mir die Inflationsrate von unter 2% in Deutschland nicht erklären, deshalb glaube ich, dass die Statistiken getürkt sind.
      Avatar
      schrieb am 01.03.04 11:46:27
      Beitrag Nr. 19 ()
      In den USA ist alles noch mehr teuerer als in Deutschland geworden, doch Amerikaner ziehen keine Konsequenzen.

      Europa: Inflation -> fallende Einkommen -> Konsumflaute -> Arbeitslosigkeit -> Stagnation

      USA: Inflation -> fallende Einkommen -> steigende Schulden -> Insolvenz
      Avatar
      schrieb am 18.04.04 20:01:46
      Beitrag Nr. 20 ()
      vwd
      US-Daten verfestigen Erwartung einer Zinserhöhung im Sommer
      Mittwoch 14. April 2004, 17:52 Uhr



      (Zusammenfassung)

      FRANKFURT (Dow Jones-VWD)--Eine deutlich beschleunigte Inflation in den USA hat an den Finanzmärkten die Erwartung bestärkt, dass die US-Notenbank bereits im Sommer die Zinsen anheben könnte. Auch der im März unerwartet kräftig gewachsene Einzelhandelsumsatz, der am Vortag berichtet worden war, hatte die Spekulationen über eine baldige Zinserhöhung angefacht. Wie das US-Arbeitsministerium am Mittwoch meldete, sind die Verbraucherpreise Anzeige

      im März mit einer monatlichen Rate von 0,5% gestiegen. Das Plus markierte die stärkste Zunahme seit November 2001. Ökonomen hatten nur mit einem Zuwachs von 0,3% gerechnet.

      Die von der US-Notenbank besonders beachtete Kernrate - die um die häufig volatilen Bestandteile Energie und Nahrungsmittel bereinigt ist - erhöhte sich um 0,4% gegenüber dem Vormonat; die Erwartung hatte nur bei einem Plus von 0,2% gelegen. Im Jahresvergleich stiegen die Verbraucherpreise in der Gesamtrate um 1,7%, in der Kernrate ergab sich ein Zuwachs von 1,6%.

      Der Commerzbank-Ökonom Gerald Müller weist auf die breite Basis des Preisanstiegs hin. Die Zunahme der Kernrate um 0,4% spiegele die hohe konjunkturelle Dynamik wider und belege, dass der Tiefpunkt bei der Kernteuerung "definitiv überwunden" sei. Außerdem deuteten die Import- und Erzeugerpreise auf weiter anziehende Konsumentenpreise hin. "Insgesamt geht die geruhsame Zeit für die Fed langsam dem Ende entgegen", erklärte Müller. Zwar sei die Gefahr einer ungewollt hohen Teuerung begrenzt, sollte sich der jüngste Trend am Arbeitsmarkt sowie bei den Verbraucherpreisen aber verfestigen, so sei ein erster Zinsschritt im Sommer möglich.

      Bislang waren viele Experten davon ausgegangen, dass es vor der Wahl des US-Präsidenten am 2. November keine Zinserhöhung durch die US-Notenbank geben wird. Höhere Zinsen könnten das Wachstum der US-Wirtschaft bremsen und somit die Chancen für eine Wiederwahl des Amtsinhabers George W. Bush beeinträchtigen. Nach Einschätzung von Drew Matus, Volkswirt bei Lehman Brothers, bringt jedoch jeder Bericht über anziehende Inflationsraten und über einen kräfigen Stellenzuwachs eine Zinserhöhung durch die Federal Reserve näher. Der Experte rechnet nun mit einer ersten Straffung der Geldpolitik im September, zuvor hatte er eine Anhebung des Zinsniveaus erst im ersten Quartal 2005 erwartet.

      Der US-Aktienmarkt reagierte bei der Eröffnung mit Abschlägen auf die Konjunkturdaten. Nach dem schwachen Start drehten die Indizes jedoch ins Plus und zeigten sich gut behauptet. Der Dollar zog angesichts der Daten gegenüber dem Euro an. Die Spekulation, dass die US-Notenbank früher als bisher erwartet die Zinsen anheben werde, habe sich deutlich verstärkt, sagten Marktakteure. Die Fed-Funds-Futures preisen eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte am 10. August mittlerweile zu 100% ein, am Vortag hatte die Wahrscheinlichkeit noch bei 85% gelegen. Ein Zinsschritt bereits am 30. Juni um ebenfalls 25 Punkte wird zu 50% eingepreist, am Vortag hatte diese Chance bei 32% gelegen.

      +++ Andreas Plecko
      Dow Jones Newswires/14.4.2004/apo
      Avatar
      schrieb am 19.04.04 20:56:04
      Beitrag Nr. 21 ()
      interessanter thread,
      weniger wegen dem thema (sorry dolon) sondern mehr wegen der antworten. ich meine ihr solltet einfach nicht so sehr eure persönliche einstellung in die begründungen für die inflationsrate mit einbeziehen. versucht es einfach mal mit angebot und nachfrage, dem verbraucherverhalten, den wechselkursen und dem warenkorb (in deutschland war bis vor kurzen sogar noch ein fleischwolf im warenkorb drin); zinsätze etc. speilen dabei eine völlig untergeordnete rolle.
      ich habe da so meinen eigenen weinindikator: 1999/2000 haben die japaner und amerikaner die bordeaux-preise ins enermessliche getrieben (nachfage), heute bekommst du die gleiche flasche zum halben preis und sollte es den japanischen und amerikanischen "winnern" mal wieder zu gut gehen wird sich der preis wieder verdoppeln.
      viele grüße
      gourmet
      ps: interessant ist eh nur die kernrate - energiepreise sind viel zu volatil


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