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    Die 10 Irrtümer der Globalisierungsgegner // BUCH Balser/Bauchmüller - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 04.03.04 18:39:08 von
    neuester Beitrag 05.03.04 20:43:13 von
    Beiträge: 18
    ID: 830.434
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      schrieb am 04.03.04 18:39:08
      Beitrag Nr. 1 ()
      Die 10 Irrtümer der Globalisierungsgegner

      Wie man Ideologie mit Fakten widerlegt In ihrem Buch versuchen Markus Balser und Michael Bauchmüller zu zeigen, dass vieles von dem, was gegen die Globalisierung vorgebracht wird, auf Einzelfällen, Ausnahmen oder puren Spekulationen beruht und nicht auf statistischen Aussagen. Belege für und wider
      Globalisierung vernichtet unsere Arbeitsplätze und demontiert Verbraucherschutz und Arbeitnehmerrechte, Währungsfond und Weltbank unterdrücken die Schwachen, globale Marken bedrohen die kulturelle Vielfalt und erbitterte Standortwettbewerbe die Umwelt: So lauten einige der Hauptargumente und Befürchtungen der Globalisierungskritiker. Befürchtungen, für die es Belege gibt. Es gibt aber auch Belege für das Gegenteil, sagt Michael Bauchmüller:

      "Kinderarbeit z.B. ist ohne Zweifel schrecklich und etwas, das nicht in eine faire Welt gehört. Als wir uns diesem Phänomen genähert haben, haben wir festgestellt, dass Kinderarbeit häufig Kinderarbeit in der Familie ist, im eigenen landwirtschaftlichen Betrieb. Und dass dieses Klischee vom 12-jährigen Mädchen, das vom Turnschuhproduzenten Nike in Bangladesh ausgebeutet wird, die Ausnahme ist und nicht die Regel." Starke Staaten für global players
      Internationale Konzerne regieren die Welt, sie sind die mächtigsten politischen Kräfte unserer Zeit, erklären Globalisierungsgegner wie Naomi Klein und behaupten, dass Unternehmen wie Wal-Mart, Shell oder General Motors mehr Wirtschaftsmacht besäßen als Länder wie Griechenland oder Südafrika. Falsch, sagen Balser und Bauchmüller. Naomi Klein vergleiche falsche Zahlen, sie stelle dem Bruttoinlandsprodukt nicht die Wertschöpfung, sondern den Umsatz von Unternehmen gegenüber und komme so zu einem völlig schiefen Bild.

      Dass die zunehmende Globalisierung mitnichten Macht und Möglichkeiten der Staaten einschränke, das sehe man auch daran, dass in den Industrieländern die Fiskalquote noch nie so hoch war wie heute. Global players, so die Autoren, profitieren nicht von schwachen, sondern von starken Staaten. Konkurrenz bestimmt den Markt
      Mehr als der Staat sei es der Markt, der für die globalen Unternehmen machtbeschränkend wirkt, die Konkurrenz durch andere Wettbewerber und der Druck der Verbraucher. Vor der Hemmungslosigkeit von Branchenriesen schütze eine kritische Öffentlichkeit, die Sünden nicht verzeihe und Marken ruinieren könne.

      Wenn ein Unternehmen sich entscheidet, weltweit Handel zu treiben, wird es auch weltweit angreifbar, meinen die Autoren. Die Mittel der Kritik stellt die Globalisierung selbst zur Verfügung: die Kommunikationsnetze, die vor allem regierungs-unabhängige Organisationen zu nutzen wissen. Mehr statt weniger?
      Brauchen wir also in Wahrheit nicht weniger, sondern mehr Globalisierung? Ist das, was schief läuft, nicht den transnationalen Konzernen anzulasten, sondern den Staaten und ihren regulierenden Eingriffen? Brauchen wir nichts weiter als den freien Markt? Dazu Michael Bauchmüller:

      "Das Buch hat sicher einige Überspitzungen. Wir glauben auch, dass die Globalisierung sich nicht von selber regeln wird. Es braucht bestimmte Mechanismen, es braucht auch eine Art Weltkartellrecht. Es gibt Bereiche, die in dieser globalen Wirtschaft organisiert und geregelt werden müssen, und diese Bereiche müssen so demokratisch wie möglich geregelt werden." Fakten vs. Feindbilder
      Man wird noch lange über die Globalisierung streiten. Und man wird dabei immer wieder Gefahr laufen, mit Feindbildern zu arbeiten und mit Vorurteilen statt mit Fakten, mit Visionen statt mit Zustandsbeschreibungen. Das Thema ist emotionalisiert. Daran wird wohl auch das Buch von Markus Balser und Michael Bauchmüller wenig ändern.

      Immerhin aber gelingt es diesem in seiner informativen, faktenreichen und wohltuend sachlichen Art, einige der gängigsten Thesen der Globalisierungskritiker zu hinterfragen und manchmal auch zu widerlegen. Dass es nicht alle Einwände gegen die Globalisierung zerstreut, dass es auch den spekulativen Trend bemüht, liegt in der Natur der Sache. Text: Wolfgang Seibel
      Buch-Tipp
      Markus Balser, Michael Bauchmüller, "Die 10 Irrtümer der Globalisierungsgegner - wie man Ideologie mit Fakten widerlegt", Eichborn Verlag 2003, ISBN 3821839929


      Servus
      der
      Regierungswechsel
      Avatar
      schrieb am 04.03.04 19:40:34
      Beitrag Nr. 2 ()
      Balsam für die Seele. Endlich mal kompentente Aussagen zum Thema Globalisierung. :)
      Avatar
      schrieb am 04.03.04 19:49:56
      Beitrag Nr. 3 ()
      leider stehe ich immer wieder im Konflikt zwischen ethnisch lange anhaltendenden bis hinzu nicht mehr gutzumachenden Nachteilen von Globalisierung u. steigenden Aktienkursen.

      Leider zieht es mich da immer wieder magisch zur USA als treiber der Globalisierung und ich frage mich dann immer was die USA hat was wir nicht haben.

      - Zuerst faellt mir ein dass wir garnicht im Besitz unserer GER Goldreserven sind - die liegen zu > 70% physikalisch in den USA. Was tun um das Gold jemals wiederzusehen? Na?...ich muss das wohl nicht weiter ausschmuecken....

      - Dann fallen mir die armen rumaenen ein, die natuerlich auch ein Stueck vom globalisierungskuchen abhaben wollen. Die armen wurden jahrhundertelang von fremden gefuehrt u. konnten sich nie frei entfalten - jetzt auch noch von der EU u. Landeerlaubnisse fuer US-Flugzeuge gen Irak - kein Wunder dass die kein Selbstbewustsein haben.

      - dann gehen die Amis in den Brasilianischen Regenwald und sagen `...he wie laufst du denn hier rum - zieh dir ein Nylonhemd an wenn du mit mir sprichst u. zieh dir Schuhe an...was folgt ist Fusspilz...kannten die vorher garnicht.

      - Angst vor Massenvernichtung - aber 100.000ende Iraker ermordet.

      - waehrenddessen laeuft die zweite Angriffswelle im Irak - die McDonalds Invasion
      - u. Firmen in den USA tun sich auf um den dicken unter die Arme zu greifen, verdienen ein schweine Geld damit.
      - ach so - hochpraeziese Toetungsmaschinen koennen sie ja auch noch bauen

      - Kuessverbot in der oefentlichkeit aber die weltgroesste Pornoindustrie hinter geschlossenen Tueren.


      Sorry - ich kann diese Weltmissionare ohne Vorbildfunktion und ihrem scheinheiligen getue nicht mehr ertragen u. ich bin nicht ueberrascht wenn ein paar Leute da die Faxen dicke haben, sich zusammentun u. denen mal so richtig eine `auf die Fresse` hauen (Twin-Towers). Nicht meine Art aber irgendwie verstaendlich.

      Da geh ich doch lieber weiter arbeiten fuer die Allgemeinschaft als die Armen unter dem Globalisierungsvorwand abzuzocken.

      Weltweite Produktions & Performancesteigerung...ich frage mich fuer wen? Doch nur fuer uns Aktionaere.
      Eine merkwuerdige Welt ist das geworden - wenn das mal gut geht.
      Avatar
      schrieb am 04.03.04 22:24:44
      Beitrag Nr. 4 ()
      falsch ganesh


      produktionssteigerung kommt nicht nur den aktionären zugute.
      meiner meinung nach gehts um die gar nicht bei der globalisierung,kapital ist schon global.

      die gefahr besteht für die besitzstandwahrer in den reichen industriestaaten ohne geld.produktionssteigerung weil arbeit hier zu teuer ist,weil ein sozialhilfeempfänger seine wohnung,seinen standard haben will,ein heer von arbeitslosen will besser leben als augebeutet kinder in indien......diese leute sind nutzniesser der gesteigerten produktivität,überspitz formuliert könnte man sagen,um die lohnkosten gering zu halten lagert adidas prodkution aus,beutet kinder aus,das alles nur um hier am standort hochbezahlte arbeitnehmer UND HOCHBEZAHLTE ARBEITSLOSE mitzufinanzieren.
      Avatar
      schrieb am 04.03.04 22:36:39
      Beitrag Nr. 5 ()
      Hallo Whitehawk,

      Dein Vorschlag um diese "Mißstände" zu beseitigen?

      Dein Tenor wäre, alle Arbeitslosen zu beseitigen, oder?



      Servus
      der
      Regierungswechsel

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      Avatar
      schrieb am 04.03.04 22:44:41
      Beitrag Nr. 6 ()
      überhaupt nicht ,völlige fehlinterpretation.


      ich gönne jedem arbeitslosen hier seinen lebensstandard.ich habe nur die nase voll von den lügen das man behauptet nur das kapital,nicht aber der sozialleistungsbezieher sei ein nutzniesser und ausbeuter des systems.
      also ich verlange keine änderung,im gegenteil,ich plädiere gegen eine stärkere öffung des marktes,abschottung des europäischen arbeitsmarktes und evtl wieder schutzzölle etc einführen.
      das süsse leben,das letztlich auch früher hier hart erarbeitet wurde darf man sich von einer simplen bevölkerungsexplosion nicht zerstören lassen.mein vorschlag also : abschottung,bestrafung von firmen die nicht zuviel am standort hier tun,denn letztlich : verkaufen wollen alle noch hier am ort ,weil hier noch kapitalkonzentration ist.
      ich finde nur: jeder arbeitslose beutet nicht mehr oder weniger aus als ein hart schuftender meinetwegen skrupelloser nähfabrikant auf honduras.
      Avatar
      schrieb am 04.03.04 23:05:46
      Beitrag Nr. 7 ()
      (...) Die Globalisierung bereichert unser Leben, sie mischt Kulturen, Ideologien und Moden. Wir haben heute viel mehr Möglichkeiten, über unser Leben zu bestimmen, als noch vor zwanzig oder dreißig Jahren. Die Globalisierung ... kann das Tor zu einer offenen, freien, wohlhabenderen und demokratischen Welt sein.

      Globalisierung ist demnach eine Erfolgsstory, zumindest für jene, die das "höchst erfreuliche Anwachsen der eigenen Bankkonten" haben erleben können, wie der ehemalige Daimler-Benz-Chef Edzard Reuter im schon genannten Merkur-Sonderheft bemerkt, um aber mit gehöriger Skepsis fortzufahren:

      So sehr es also zutreffen mag, dass jener moralische Kollaps der westlichen Wirtschaftseliten, die in der vergangenen `Decade of Greed` den `Shareholder value` zum entscheidende Maßstab für erfolgreiches unternehmerisches Handeln ausgerufen hatten, einfach nur eine ebenso unzivilisierte wie zynische `Haifischmentalität` ausgedrückt hat, so wenig dürfen wir vergessen, dass eine zunehmende Zahl von Menschen zutiefst ratlos ist, wie wohl die künftige Ordnung der Welt, in der sie zu leben haben, aussehen könnte.

      Die meisten Kritiker der Globalisierungskritiker können ihre Jubelgeschichte der Globalisierung denn auch nur belegen, indem sie mit Fakten umgehen wie die Enron- oder Parmalat-Manager samt ihren Beratern und Buchprüfern mit der Buchführung. So behaupten etwa Balser und Bauchmüller, dass mit der Globalisierung viele neue Arbeitsplätze entstünden. Letzteres wusste schon der Begründer der Freihandelstheorie im frühen 19. Jahrhundert besser, der immer ehrfürchtig zitierte David Ricardo: Freihandel, so seine Schlussfolgerung, schaffe "redundant population", überflüssige Bevölkerung. Denn durch Spezialisierung steigt die Produktivität der Arbeit, mehr Produkte können mit weniger Arbeit erzeugt werden.

      In den Industrieländern sind bis zu 30 Prozent der Erwerbsbevölkerung prekär beschäftigt, in Lateinamerika etwa 60 Prozent. In Afrika südlich der Sahara gibt es formelle, vertraglich gesicherte, angemessen bezahlte, sozial geschützte Arbeitsverhältnisse so gut wie überhaupt nicht. Allerdings steigt das Güterangebot für die kaufkräftigen Konsumenten in den Industrieländern, und daher deren Wohlstand. Doch davon haben die 613 Millionen Menschen wenig, die nach Angaben der UNO nur etwa einen US-Dollar pro Tag ausgeben können. Sie können die Früchte in Nachbars Garten nur neidvoll durch den Zaun betrachten. Daher ist es mindestens überraschend, wenn die beiden Autoren behaupten, die Armut in der Welt sei zurück gegangen. Die Statistiken der Weltbank und des Entwicklungsprogramms der UNO beunruhigen mit exakt der gegenteiligen Aussage.

      Die These, dass die Finanzkrisen des vergangenen Jahrzehnts große Teile der Bevölkerung in Asien und Lateinamerika in Armut gestürzt und hohe Verluste des Sozialprodukts gebracht haben, sei völlig übertrieben, werfen die Wirtschaftsjournalisten den Globalisierungskritikern vor. Offenbar nehmen die Autoren auch die selbstkritischen Analysen des Internationalen Währungsfonds oder der Weltbank nicht zur Kenntnis. In Thailand, Südkorea, in Argentinien oder Mexiko sind 20 Prozent und mehr des Bruttoinlandsprodukts verpulvert worden, um die Finanz-Institutionen zu retten und den Währungsverfall zu stoppen. Dafür mussten die Bevölkerungen bluten, denn diese Mittel fehlen für Gesundheit, Bildung und andere sozial benötigte Ausgaben. In den 90er Jahren haben die internationalen Finanz-Institutionen und bilaterale Geber 284 Mrd US-Dollar aufgebracht, um verschuldete Länder nicht vollends Pleite gehen zu lassen - zur Erleichterung von international operierenden Banken und Fonds, die ihre Anlagen und Kredite nicht verlustreich abschreiben mussten. Die Finanzkrisen des vergangenen Jahrzehnts sind so etwas wie ein Waterloo der Globalisierung.

      Eine Steuer auf Devisentransaktionen, um die Spekulation einzudämmen, hingegen sei "eine Attacke auf den globalen Wohlstand", so Balser und Bauchmüller. Selbst Kinderarbeit sei nicht nur von Übel, erzwungen durch die Konkurrenz auf umkämpften Weltmärkten.

      Die Gefahr ist groß, dass Klauseln (zum Verbot von Kinderarbeit) die Entwicklungsländer wieder von den internationalen Märkten ausschließen. Oder dass Gewerkschaften oder Wirtschaftsverbände in den Industrieländern sie missbrauchen, um Konkurrenten loszuwerden - zum Schaden der Entwicklungsländer.

      Balser und Bauchmüller hätten gut daran getan, sich mit den Schriften der von ihnen so genannten Globalisierungsgegner intensiver auseinander zu setzen und auf das Faktenstudium ein wenig mehr Zeit zu verwenden. Doch die Autoren wähnen sich auf der einzig richtigen Seite, und das erspart offenbar einige Mühsal. (...)

      (aus http://www.dradio.de/dlf/sendungen/politischeliteratur/24249…
      Avatar
      schrieb am 04.03.04 23:11:51
      Beitrag Nr. 8 ()
      Dass sich der Herr @regierungswechsel auch gerne die Mühsal einer Recherche erspart, habe nicht nur ich schon oft mit Bedauern feststellen müssen. :cry:
      Avatar
      schrieb am 05.03.04 08:44:14
      Beitrag Nr. 9 ()
      Ich zitier mal mich selber, aus "Wirtschaft ohne Grenzen"...

      So lässt der amerikanische Turnschuhhersteller Nike seine Produkte seit seiner Gründung 1960 in Asien fertigen. Nach Unruhen in Korea verlagert Nike seine Produktion Ende der 1980er Jahre nach China und Indonesien33.
      Der japanische Autohersteller Toyota lässt sein Erfolgsmodell „Yaris“ in Frankreich produzieren34 und wer sich für den Computerprozessor „Athlon“ des amerikanischen Intelkonkurrenten AMD (Advanced Micro Devices) entscheidet, der kauft Hightech aus dem deutschen Dresden35.
      Dies bedeutet in letzter Konsequenz, dass der (Privat-) Konsument längst „global“ ist, ohne es zu wissen und ohne sich dafür entschieden zu haben. Oder, was noch bedenklicher ist: Globalität ist bis ins hinterste Eck, bis zum einzelnen privaten Wirtschaftssubjekt fortgeschritten. Der einzelne hat gar keine Möglichkeit mehr, nicht global einzukaufen: Selbst der Versuch, durch seine Konsumwahl bewusst dem globalen zu entgehen und das regionale, inländische zu fördern, scheitert: So stammen beim Kauf eines „deutschen“ BMW Z3 wertmäßig lediglich 50% der Teile aus Deutschland bzw. Österreich, montiert wird der Wagen ohnehin in Nordamerika36. Weitere Verzerrungen der Produktherkunft beziehungsweise ihre Unkenntlichmachung wird durch Beschlüsse vorangetrieben, wie aktuell das Abschaffen von Länderstempeln wie „Made in Germany“ durch „Made in EU“37.
      Man sieht also, wie die Kommunikation in sehr kurzer Zeit das globale Geschehen immens beschleunigt und verstärkt hat. Die Fortschritte sind umso enormer, wenn man berücksichtigt, dass das für jedermann nutzbare World Wide Web noch keine zehn Jahre alt ist.
      Wie die Lage in weitern zehn Jahren aussehen wird, kann derzeit nur vermutet werden. Denn von den Fortschritten in der Kommunikation ist nicht nur die Waren- und Konsumwelt betroffen.
      Es gibt eine Ressource, die sich geradezu ideal eignet, über die neuen Kommunikationswege so gut wie ohne Verlust verbreitet zu werden: Das Wissen. Gemeint ist in diesem Zusammenhang weniger das allgemeine Informationswissen, sondern die Ressource Expertenwissen, die Knowledge. Die Globalisierung macht nämlich nicht bei Gütern Halt, sie bezieht auch Dienstleistungen mit ein. Nichts anderes ist Qualifikation bzw. Expertentum. Damit unterliegen auch Bereiche, die vom internationalen Preisdruck bisher scheinbar verschont geblieben sind, dem weltweiten Anpassungszwang. Galt bisher nur die Massenproduktion in Billiglohnländern als Gefahr für die niedrigqualifizierten Arbeitsplätze, die damit „auslagerungsfähig“ waren, so sind plötzlich auch die besserqualifizierten Tätigkeiten im tertiären Sektor betroffen – die anfänglich so begeistert angenommene Kommunikationstechnik macht´s möglich. Das Flugunternehmen Swissair hat beispielsweise seine komplette Buchhaltung nach Indien ausgelagert38.
      Aber auch im Softwarebereich sind Arbeitsplätze austauschbar geworden – auch im räumlichen Sinn. Computerprogramme können statt in den teuren westlichen Industrieländern ebenso in den Niedriglohnländern dieser Welt geschrieben werden. Die Kosten betragen nur ein Bruchteil verglichen mit denen in einem westlichen Land. Dabei müssen die Güter der Informationstechnologie nicht einmal konventionell verschickt werden – ein Mausklick genügt, und ein fertig geschriebenes Programm oder nur Teile davon sind auf dem gesamten Globus verfügbar.
      Die Kostenersparnis für den Hersteller ist immens, bei gleichzeitig minimalem Aufwand. Der hochqualifizierte und hochbezahlte westliche Programmierer befindet sich plötzlich in direkter Konkurrenz mit seinem indischen Kollegen, der weder bezahlten Urlaub noch Sozialleistungen kennt und der zudem in einem Land sitzt, in dem man mit einem Bruchteil der westlichen Lebenshaltungskosten zurechtkommt.

      Damit gewinnt der Attac – Vorwurf, dass der Wohlstand der Völker gefährdet ist, neue Qualität. Denn mit der beliebigen Austauschbarkeit von Arbeitsplätzen findet gleichzeitig eine Abwanderung der Tätigkeitsnachfrage in die sogenannten Billigländer statt. Dieser Abfluss von Arbeitsnachfrage hinterlässt in den betroffenen Ländern Arbeitslosigkeit und damit Armut. Gleichzeitig entsteht aber eben nicht an einem anderen Ort der Welt ein gleichwertiger Arbeitsplatz, sondern nur ein Niedriglohnjob. Die Bezeichnung „Job“ zeigt an, dass auch diese Tätigkeit jederzeit austauschbar ist und in ihrer Dauer daher unbestimmt ist. Gewinner ist in diesem Falle also nicht die Bevölkerung oder der jeweilige Arbeitnehmer, sondern der Konzern, der am rigerosesten die Politik der Globalisierung betreibt.
      Avatar
      schrieb am 05.03.04 12:10:04
      Beitrag Nr. 10 ()
      wieso immer die konzerne?


      die rendite von nike wird nicht ins unerermessliche wachsen,der konzern sichert nur sein überleben.nike nutzniesst nciht mehr oder weniger als mit standorten früher in hochlohnländern.

      wer gewinnt also? die bevölkerung die aus unserer sicht ausgebeutet wird in den billiglohnländern.denn was wir nicht zur kenntnis nehmen: den leuten gehts jetzt ohne job dort noch schlechter,was sich in rumänien tut und woanders ist ein kleines deutschland der 50er jahre.
      wer verliert? die gut versorgte bevölerkung hier.das ist moralisch keinesfalls schlimm.politisch muss man das aber klar erkennen und politisch dagegen kämpfen wenn man das denn will (und politiker sagen ja in
      der regel das sie das wohl der hiesigen bevölerkung (natürlich im zweifel auf kosten anderer länder) iim auge haben)
      Avatar
      schrieb am 05.03.04 12:35:11
      Beitrag Nr. 11 ()
      ich finde nur: jeder arbeitslose beutet nicht mehr oder weniger aus als ein hart schuftender meinetwegen skrupelloser nähfabrikant auf honduras.
      _________________________---

      Sorry Whitehawk:

      Kannst Du das mal übersetzen was das heisst???

      Gruss Elch
      Avatar
      schrieb am 05.03.04 16:55:57
      Beitrag Nr. 12 ()
      Im Baugewerbe haben wir doch schon die Globalisierung da. Den freien Wettbewerb um Arbeitsplätze seit anfang der 90er Jahre.

      Was sind die Folgen des freien Wettbewerbes?

      Deutsche Bauarbeiter sind zu teuer. Man holt sich lieber billigere Ausländer, welche keine Steuern und Sozialabgaben zahlen. Das macht übrigens das Lohngefälle zwischen deutschen und ausländischen Arbeitskräften noch grösser.

      Diese machen ihr Geld dadurch, dass sie 14 Stunden täglich arbeiten.
      Übrigens werden immer seltener Bauarbeiter aus Polen beschäftigt. Sie sind zu teuer geworden.

      Also haben wir bis jetzt zwei negativ betroffene des freien Wettbewerbs der Arbeitskräfte. Bauarbeiter die keine Arbeit haben und den Staat der keine Einnahmen hat und noch einige in die Arbeitslosigkeit abgerutschte Bauarbeiter unterhalten muss.

      Wer jetzt denkt die Häuser wären günstiger geworden durch billige Arbeitskräfte irrt. Die Häuserpreise sind in den 90er Jahren in etwa gleich geblieben. Die Verbraucher haben also auch keinen Gewinn durch den freien Wettbewerb gehabt.

      Es gibt jetzt nicht eine Firma die den Auftrag ausführt.
      Mehrere Subunternehmer kriegen Aufträge von der Hauptfirma. Jedes Subunternehmen hat einen Chef und eine Verwaltung. Die Lohnkosten, welche unten eingespart werden, werden oben abgeschöpft.

      Die Globalisierung ohne Regeln wie sie sich jetzt vollzieht wird meiner Meinung nach scheitern.
      Wie sollen denn die Arbeitskräfte der entwickelten Länder im Wettbewerb bestehen?? Sie fangen ja schon den Wettbewerb mit einem nicht wettzumachenden Nachteil. Sie müssen in einem Land mit höheren Lebenshaltungskosten leben.

      Es werden jetzt wieder welche kommen mit dem Argument: Die Bauarbeiter haben eben nicht in Humankapital investiert. Selber schuld. Man muss sich weiterbilden. Was ist aber mit den Informatikern die im Wettbewerb mit den Indern stehen, welche nicht schlechter ausgebildet sind?? Haben die nicht genug in Humankapital investiert?

      Die einzigen heutzutage die scheinbar unverzichtbar sind sind unsere Topmanager.
      Avatar
      schrieb am 05.03.04 19:22:32
      Beitrag Nr. 13 ()
      ich freue mich ueber die angeregte Diskusion u. moechte

      - Whitehawk sagen: nur gut dass dass wenigstens Du die kompetenz hast darueber urteilen kannst was richtig ist und was falsch.

      - TimeKiller: Sehe ich aehnlich, mit einem kleinen Unterschied.
      Der `normale` Konsument erfaehrt die Globalisierung durch Kulturverlust weil innere u. traditionelle Werte fuer steigende Aktienkurse aufgegeben werden. Der/die wundert sich mehr-oder-weniger `lediglich`, ist aber im Gluecksfall nicht unmittelbar betroffen.
      Der Arbeitnehmer in einem wirtsachaftlich einflussreichen od. branchenrelevanten Unternehmen wird taeglich zu Mehrarbeit in produktiverem Timing und zu hoehere Qualitaet gepruegelt (ich baue seit 2j. eine Sub-Firma fuer SW-Entwicklung in Rumaenien auf...u. war selber x Jahre SW-Entwickler). Wen wundert es wenn dem Tempo nicht jeder Schritt halten kann??? Die einen springen von der Bruecke, andere werden zu langzeit Arbeitslosen - genau. Taeglicher Erfolgsdruck - mithalten oder arbeitslos. Ein mittelfeld gibt es nicht. Was zaehlt ist das EBIT und steigende Aktienkurse - thats it. Ist es das was wir als die breite Masse wollen??? I spreche nicht von meinen persoenlichen Vorteilen in dem Geschaeft hier - es sollte sich aber jeder dessen bewusst sein dass das Aktiengeschaeft alles andere als einen guten Geit hat u. die breite Masse zum erliegen bringt!!!

      Elchbold: alter Bekannter ;) Krieg Deinen Arsch hoch u. aendere was wenn du wieder einen Job willst - Du musst Dir hier schon selber helfen - anders laeuft das nicht mehr u. Jammern huelft nuex!

      Ich wuensch unseren egoistischen Globalisierungsfreunden dass sie die naechsten sein werden die beim Arbeitsamt schlange stehen. Aber noch geht es uns eindeutig zu gut wenn Leute wie Gent & co zig-Mio bekommen dafuer dass sie gehen.
      Ich wuensche mir auch einen Wirtschafts-Crash (dann shorten wir eben - mir egal, bin ja eh nur ein zufriedenes Wuerstchen hier) so wie ihn die Welt noch nie erlebt hat, damit die Welt endlich wieder menschlicher und lebenswerter wird.

      P.S.: Ich war bis jetzt so viele Jaher im Ausland und habe gesehen u. erlebt was die Leute NICHT brauchen um Gluecksich zu sein - das allerletzte sind dabei Hamburger, hochpraeziese Waffensysteme u. die Amis als Weltregulatoren mit Hilfe von beidem. Ich frage mich worauf wir hier im Westen alle so stolz sind - auf die Arbeitslosenzahlen vielleicht? Weil sie noch niedriger sind als in Ost-DDR sind? Echt peinlich.

      USA-LEMMINGE - WANN WACHT IHR ENDLICH AUF!!!!
      Avatar
      schrieb am 05.03.04 19:26:40
      Beitrag Nr. 14 ()
      Jep - Kosa, und die Creme de la Creme der Globalisierungsbefuerworter wollen und dann wieder erzaehlen dass die Auslaender schuld sind...Kleingeistige!
      Avatar
      schrieb am 05.03.04 19:44:56
      Beitrag Nr. 15 ()
      Ganesh altes Haus!

      Sag mir was ich tun soll?

      UIch habe früher soviele Überstunden geschoben,
      andere sind reich geworden uns hat es die Bandscheibe oder die Nerven gekostet!

      Ich überlege jeden Tag, aber unsere arbeit ist nur noch nen 1/2 oder nen ganzen EURO pro Stunde Wert!

      Abschöpfen im grossen Stil das tun ja andere, 60 Milionen für den MitEsser oder die Ackermänner.

      Ich weiss nicht früher hat das arbeiten sogar mal Spass gemacht, heute 38 Jahre später wo man definitiv weiss das man nur ausgebeutet und verars,, wurde hält sich die Freude in Grenzen!

      Ich weiss nicht genau ovb Goldless es schrieb!
      Ne Behausung mit ner heizung, dach übern Kopf und ein zweimal die woche zum LIDL!

      Ich möchte nicht mehr dazu beitragen, das sich Topmanager gierig bedienen und nach den AMI Topmanagern schauen und sagen, die kriegen aber viel höhere Gehälter als wir , während die eigenen Leute lohngedumpt, für 8 TEUROS durch die Hallen wuseln!

      Im Moment findest Du hier nur noch ausbeuter die den arbeitslosen mit dubiosen job angeboten noch Ihr restliches eld abschnacken wollen!

      Mal sehen vielleicht kommt ja noch einmal die grosse Erleuchtung bei mir, dann aber nicht mehr für andere arbeiten, die sollen mal selbst was tun!

      Gruss elch
      Avatar
      schrieb am 05.03.04 20:02:09
      Beitrag Nr. 16 ()
      lenk bitte nicht von Thema ab und mach erstmal Deine Hausaufgaben, wir sind hier nicht in Deinem Sraed
      Avatar
      schrieb am 05.03.04 20:20:13
      Beitrag Nr. 17 ()
      #14

      Ich habe deine Aussage nicht verstanden. Kannst du mir dein Anliegen etwas verständlicher vortragen. Wo habe ich denn geschrieben die Ausländer wären schuld. Die tun nur das was man sie tun lässt.
      Avatar
      schrieb am 05.03.04 20:43:13
      Beitrag Nr. 18 ()
      manchmal ist bei mir Joke, Satiere u. Kritik ohne Blickkontakt schwierig zu unterscheiden - gebe ich zu :rolleyes: :rolleyes:

      Zum Thema Auslaendern habe ich lediglich Deinen Beitrag zu Argumente zu `Outsourcing` aufgeschnappt u. wollte sagen...fehlt nur noch dass nun jemand von den globalisierungsfreunden so argumentiert als waere es garnicht `unsere` Schuld arbeitslose zu produzieren. ;)

      What we give is what we get - ganz einfach eigentlich.

      Gruss,
      Ganesh


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